Allendeblättchen - DIE LINKE. Treptow
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Allendeblättchen - DIE LINKE. Treptow
Seite 4 Allendeblättchen – LESEN & WEITERGEBEN Änderung der Öffnungszeiten (s.g.) Das Ordnungsamt in der Salvador-Allende-Str. 80A hat seit Beginn diesen Jahres neue Öffnungszeiten. Mo., Die. 9-15 Uhr, Mi. geschlossen, Fr. 9-14 Uhr. Außerhalb dieser Sprechzeiten ist ein Anrufbeantworter (AB) geschaltet Tel. 902 97 46 29, so dass Ihre Anliegen nachträglich bearbeitet werden. **** Darf der Bus über ... (Forts. von Seite 1) - Für den Linienbusverkehr der BVG ergeben sich aus dieser verminderten Tragfähigkeit keinerlei Hindernisse. Die Gelenkbusse sind wegen ihres großen Achsabstands von der Beschränkung nicht betroffen. Sie gefährden die Statik nicht. - Der Auftraggeber für den Brükkenbau lässt z.Zt. prüfen, ob eine Erhöhung der Tragfähigkeit erfolgen kann, gegebenenfalls mit geeigneten Verstärkungsmaßnahmen. Die Anwohner, so glauben wir, können sicherlich mit einer Beschränkung des Schwerlastverkehrs gut leben, zumal Ausnahmeregelungen für unabwendbare Lastfahrten (z.B. Müll, Abwasser) möglich und bereits wirksam sind. Nun entsteht die Frage, ob nicht baldmöglich die Linie 167 wieder durch die Wendenschlossstrasse fahren kann? Die Koordinierung hierfür obliegt dem hiesigen Tiefbauamt. Allendeblättchen hat dort angefragt. Es wird Sie in der nächsten Ausgabe über das Ergebnis sowie über den Fortgang der anderen Arbeiten informieren, z.B. ob trotz Winters der Endtermin Dezember 2010 gehalten werden kann? Denn: Bauen ist Gestaltung des öffentlichen Raumes und somit eine öffentliche Angelegenheit für DIE LINKE. Felix Grenz, Jürgen Schewe. 1/10 1/2010/18. Jhrg. Allendeblättchen Großes Drama auf kleiner Bühne „Nathan der Weise“ – jenes „dramatische Gedicht“, wie sein Schöpfer Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) sein berühmtes Schauspiel nannte – stellt wohl für jedes Theater, ob groß oder klein, eine künstlerische Herausforderung erster Ordnung dar. Und um es vorwegzunehmen: die Inszenierung des hiesigen Stadttheaters, Regie und Dramaturgie André Nikke, wird dem Aufklärer ebenso gerecht, wie der Aktualität seiner Dichtung. Geht es doch heute – vielleicht noch drängender als zu Lessings Zeiten – darum, Machtansprüchen, religiös oder rassistisch verbrämten Vorurteilen und dumpfem Menschenhass Güte, Toleranz und Achtung vor dem Leben entgegenzustellen. Die Regie setzt, einige Straffungen und Umstellungen inbegriffen, auf Text – und Sprachtreue. Das Büh- nenbild, das durch sparsame Handgriffe und Utensilien die verschiedenen Handlungsorte auf einfache Weise zusammenführt, unterstreicht die Allgegenwart von Gewalt und Gefahren. Wesentlich freilich für den Erfolg und die Wirkung auf den Zuschauer sind die Leistungen der Darsteller. Aus einem insgesamt bemerkenswerten Ensemble ragt Christian Bleyhoeffer (a.G.) als Nathan heraus. Unterstützt durch eine beziehungsreiche Kostümierung verkörpert er die moralische Größe der Lessingschen Figur, ihren ungebrochenen Glauben an die Macht der Vernunft ebenso wie die des gehetzten, stets von Gefahr für Leib und Leben umlauerten Juden. Die Premiere am 27. Februar wurde mit begeisterten Beifall gefeiert. Peter Gerstenberger Das Nadelcafé lebt Ca. zwei Dutzend begeisterte Frauen zwischen 65 und 88 Jahren treffen sich nun schon im 10. Jahr alle 14 Tage zum Handarbeiten. Ihre Themen sind weit gespannt, jede bringt mit, was sie am besten kann, was sie irgendwo Neues entdeckt hat oder wozu ein guter Rat gefragt ist. Also wird emsig gestrickt, werden Ketten gehäkelt, kreative Oster-, Advents- und Weihnachtsdekorationen angefertigt. Der ganze Jahreskreis wird abgedeckt. Anregungen werden freimütig ausgetauscht, aufgegriffen und weitergegeben. Und davon gibt es viele. Dazu eine Teilnehmerin: „Ich muß mindestens 200 Jahre alt werden, damit ich all die interessanten Ideen verwirklichen kann.“ Wichtig beim Handarbeiten sind die Gespräche nicht nur zu Themen des täglichen Lebens. So ergab sich auch eine enge Verbindung zur Ortsgruppe der Volkssolidarität. Konzertbesuche, Tagesfahrten, Lichterfahrten, Kurzurlaubsreisen, auch mit den Ehepartnern, sind so schon selbstverständlich geworden. Diese sinnvolle Freizeitbeschäftigung trägt zu einem starken Gemeinschaftsgefühl bei und ist allen ein Bedürfnis geworden. Besonders Alleinstehende haben einen festen Bezugspunkt, viele Kontakte und freuen sich auf das nächste Treffen. Nach dem Ende des Frauenzentrum pep bleibt das Nadelcafé in den Genossenschaftsräumen des „Amtsfeldtreffs“ in der Wendenschlossstrasse 33 – also am angestammten Platz. Sigrid Winkler Allendeblättchen Herausgeber: Vorstand DIE LINKE Allende-Viertel/Kämmereiheide Erscheinungsweise: zweimonatlich Leserbriefadresse: DIE LINKE-Bezirksvorstand Allendeweg 1, 12559 Berlin Tel/Fax: 64 32 97 76/92 Redaktionsschluß: 15.03.2010 Herausgegeben vom Vorstand DIE LINKE Allende-Viertel/Kämmereiheide Oertel und der Tigerpanzer Von Jürgen Schewe Ich stehe in unserem Viertel am Zeitungskiosk. Schaue mich um, weil ich warten muss. Traue meinen Augen nicht: ein Modellbogen wird angeboten, große Überschrift “Der Tigerpanzer – eine technische Meisterleistung”. Alles, Kanone, Ketten und Fahrwerk – einzigartige technische Leistungen laut Prospekt. Erinnerung überfällt mich: 10 Wochen früher geboren, und ich wäre hinter einem solchen technischen Wunderwerk ins letzte Gefecht gezogen. Ich will es nicht fassen: ein Lob der Technik jener von Hitlers “Wunderwaffen”, mit denen das größte Verbrechen in unserer Geschichte verübt wurde? Warum? Wozu? Ein solches Bild wird heute Kindern und Jugendlichen vermittelt, Käufern solcher Bögen. Im 61. Jahr des Bestehens der Bundesrepublik, im 20. Jahr der Einheitsfeiern! “Pfui Teufel” ruft Heinz Florian Oertel im gleichnamigen Buch, wenn er die im Westen unterlassene Aufarbeitung unserer gemeinsamen deutschen Geschichte anprangert. Hier haben wir das plastisch vor uns, eine kleine Industrie mit Büchern, Bastelbögen, Computerspielen usw. Wenn schon die Anfertigung von Modellbaukästen Gewinn einspielt, es gäbe sie sonst nicht, was bringt dann erst ein echter Panzer ein! Ob durch Rüstungslobbyisten Schreiber vermittelt oder von wem auch. Vertrauen wir nicht der Ethik dieser Unternehmer – es ist ein Systemfehler. Deutschland ist drittgrößter Waffenexporteur, auch das ist Oertel ein Pfui wert. Konsequent gegen den Krieg ist (Forts. auf Seite 2) Darf der Bus über die Brücke fahren? Im nunmehr 3. Jahr interessiert und beschäftigt der Straßenbau in der Wendenschlossstrasse Anwohner, Anlieger und Gewerbetreibende. Eine der Fragen, die viele bewegen, ist die nach der Belastbarkeit der Brücke über den Stichkanal. Davon hängt ab, wie und wann die Buslinie 167 wieder normal verkehren kann und die jetzigen Erschwernisse zur Erreichung des öffentlichen Nahverkehrs für die Bürger verschwinden. Allendeblättchen ging dem nach und erhielt von der Senatsverwaltung Stadtentwicklung, Abt. Tiefbau – Objektmanagement Ingenieurbau -, dem Auftraggeber für den Brückenbau, folgende Auskunft: - Die Sanierung der Brücke ist be- endet bis auf Restarbeiten, u.a. zur Konservierung der Geländer. Dies soll bis Ende Mai 2010 erledigt sein. Bis zum Abschluß der gesamten Bauarbeiten wird weiterhin einspurig in Richtung Allendestraße gefahren. - Die Tragfähigkeit der Brücke musste und muss mittelfristig (d.h. für 2-3 Jahre) auf 12 Tonnen beschränkt werden. Bei den Sanierungsarbeiten wurde nämlich festgestellt, dass die damals errichtete Brücke über den Stichkanal Mängel bei der Herstellung der Stahlbewehrung aufwies. Der hinzugezogene Statiker forderte deshalb, zur Vermeidung von Überlastungsschäden eine Lastbeschränkung auf 12 t anzuordnen. (Forts. auf Seite 4) Wolf in der Fischerhütte Die traditionellen Frühschoppen der Linken im Allendeviertel und der Kämmereiheide begannen in diesem Jahr mit dem neuen Fraktionsvorsitzenden der Linken im Abgeordnetenhaus, Udo Wolf. Seine Vorgängerin wechselte für die aus Altersgründen ausgeschiedene Heide Knaake-Werner in den Senat. Trotz Schnee und Eisglätte fanden viele Besucher den Weg in die von einem Kamin wohlig geheizte Gaststätte. Nach einem Rückblick auf nun schon acht Jahre rot-rote Koalition in Berlin ging es natürlich darum: Wie weiter? Der Gast verwies u.a. auf die tiefgreifende Schulreform, die das längere gemeinsame Lernen und eine größere Chancengerechtigkeit gewährleisten soll, die Erfolge und Probleme des „Öffentlichen Beschäftigungssektors“ (ÖBS), die Erweiterung der kostenfreien Kita-Betreuung - Themen, die von Berlin aus Eingang in die bundespolitischen Debatten gefunden haben. Natürlich erinnerte er auch an die Hinterlassenschaft der CDU/SPDKoalition, die nicht nur aus der Bankenkrise, sondern auch aus der (Teil-)Privatisierung von Wohnungsgesellschaften, der BEWAG, der GASAG und eben auch der Wasserbetriebe besteht. Mit berechtigtem Stolz konnte der Gast feststellen: Bei allem, was noch zu tun bleibt, Rot-Rot hat die Privatisierungen gestoppt, die landeseigenen Unternehmen, wie z.B. die BSR, wirtschaftlich gestärkt und prüft intensiv, wie der kommunale Einfluss auf die Wasserund Energieversorgung wieder erhöht werden kann. Nicht verschwiegen wurden die vielen Aufgaben, die auch nach den Wahlen 2011 vor der Stadt und ihren Menschen stehen. Norbert Pewestorff Seite 2 Allendeblättchen – LESEN & WEITERGEBEN Stolpersteine (s.g.) Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) Köpenick e.V. Initiative Stoplersteine informiert, dass am Freitag, dem 26. März 2010 gegen 10.30 Uhr durch den Initiator der “Stolpersteine”, Gunter Demnig, im Allende-Viertel in der Salvador-Allende-Str. 43-45 der bei Reparaturarbeiten beschädigte Stein für Dr. Georg Eppenstein ersetzt wird. 18. Schülerumweltpreis (s.g.) Das Bezirksamt, Fachbereich Umweltschutz schreibt auch im Jahr 2010 einen Schülerumweltpreis aus. Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs: Unsere Welt in 50 Jahren. Abgabetermin für die Arbeiten ist bis 28.5.2010. Die Preisverleihung findet am 2.7.2010 statt. Sportmesse für Groß und Klein (p.g.) Der windworkers e.V. lädt im Rahmen der 3. Berliner Familiensportmesse am 21. März zugleich zu einem Badmintonturnier ein. Ort des Geschehens sind die Sporthallen des Emmy-Noether-Gymnasiums und der Amtsfeldgrundschule. Die Messe und das Turnier beginnen 10 Uhr. Nachfragen bitte unter Tel. 34396554. **** Oertel und der Tigerpanzer (Forts. von Seite 1) nur Die Linke. Darauf können Sie sich verlassen. Sie will es mit Ihnen gemeinsam sein. Um den kriegsähnlichen Krieg in Afghanistan zu beenden, ist eine politische Meisterleistung der Vernunft notwendig, die wir den Regierenden abringen müssen. Nochmals Oertel, ich bleibe sein Fan: “Pfui Teufel allen Kriegen und Kriegstreibern”. Und das ist gut so. 1/10 Mittendrin im Kiez Für Besucher, die zum ersten Mal in das Wohngebietszentrum (WGZ) kommen - durchaus ungewöhnlich - sie gehen hinein in eine Kita. Hier sind die „Amtsfelder Knirpse“ zu Hause und seit gut einem halben Jahr auch die Leute vom WGZ. Das ist vom Betreiber, dem Freien Träger „offensiv 91“ e.V., auch so gewollt. Unter einem Dach treffen hier Jüngere und Ältere aufeinander und kommunizieren. Sie besuchen zusammen Veranstaltungen - so passiert Ende November 2009 zu „Geisterstunde zu Halloween“. Ebenfalls volles Haus gab es am 20.Dezember beim Konzert des „Franz-Grothe-Streichquartetts“. Darauf sind zu recht die Macher vor Ort, Frau Drechsler und Herr Techov, stolz – ebenso auf die zunehmende Nachfrage, besonders nach Sportgruppen für 50 +, nach Seniorenmittagstisch am Mittwoch oder nach „Montagskino“ oder „Latschenkino für die ganze Familie“. Wöchentlich treffen sich in den großzügig renovierten und freundlich ausgestalteten Räumen in der Pablo-Neruda-Str.12 viele Mal-, Bastel-, Spiel-, Sprach- und Sportgruppen aus dem Frauenzentrum „pep“, das ja leider schließen musste. Sie alle haben hier ihr neues Domizil gefunden. Übrigens steht das WGZ allen BürgerInnen offen. Gesucht werden noch Skatfreunde. Wohl nicht nur in Kita und WGZ wartet man jetzt auf den Frühling. Dann wird damit begonnen, als gemeinsame „Schaffe“ das große Kita-Fest Anfang Juni vorzubereiten. Fazit: Das neue WGZ hat sich im Allende I als Kieztreff etabliert. Karin Franzke „Fidelio“ an der Amtsfeld-Grundschule Musisches: In Zusammenarbeit mit der Wiener Kinderoper „Papageno“ wird mit Opernsängern aus Wien ein besonderes Musikprojekt kreiert. Bevor alle Kinder der Schule an der großen Aufführung der Oper „Fidelio“ am 28.April mitwirken, wird alles in Workshops intensiv vorbereitet. Die Klassen lernen im Musikunterricht die Oper und das Leben des Komponisten Ludwig van Beethoven kennen. Schüler üben fleißig ihre Rollen und proben abschließend eifrig mit den Profis. Gastliches: In der Woche vom 31. Mai bis 05. Juni begrüßen die Grundschüler 30 polnische Gäste aus der Poznaner Partnerschule. Sie wohnen bei Gastfamilien und werden gemeinsam den Kindertag (01.06.) im FEZ feiern. Sportliches: Am 10. Juni geht es auf dem Sportplatz in der Wendenschloßstraße wieder hoch her, wenn es in sportlichen Wettkämpfen um Meter, Punkte und Sekunden geht. Karin Franzke Spielzeitjubiläum Am hiesigen Schlossplatztheater läuft z.Zt. die 15. Spielzeit seiner Geschichte. Eines der Schwerpunktprojekte besteht in der Zusammenarbeit mit der Grundschule in der Köllnischen Vorstadt. Im Mai wird ein mit der Theater-AG von Schülern entwickeltes musikalisches Theaterstück seine Premiere haben.Außerdem ermöglicht der Projektefonds für kulturelle Bildung die Durchführung von Projekttagen, gemeinsam bestritten von den Künstlern und Lehrern. Im übrigen sei jetzt schon auf den „Tag der Stadtkunst“ verwiesen, der auch in diesem Jahr von der „Alten Möbelfabrik“ in Kooperation mit dem Bezirksamt gestaltet wird. Peter Gerstenberger Allendeblättchen – LESEN & WEITERGEBEN 1/10 Guter Rat - ganz umsonst Ins fünfte Jahr gehen nun schon die „Arzt-Patienten-Gespräche“, eine bemerkenswerte Initiative des hiesigen DRK-Krankenhauses. Deren Anliegen besteht darin, allenthalben interessierende medizinische Probleme fachkundig und allgemeinverständlich zu erörtern, über entsprechende Behandlungsmethoden zu informieren und dabei zugleich die Möglichkeiten des Krankenhauses aufzuzeigen. Die bisherige Resonanz der jeweils von 18 bis ca. 20 Uhr im Speisesaal der Klinik veranstalteten Begegnungen zwischen Chefärzten und interessiertem Publikum spricht – wie uns Frau Lein von der Pressestelle versicherte – für deren Weiterführung auch in diesem Jahr. Am 14. April referiert Prof. Dr. Pross über Gallensteine, Vorbeugung und Therapie, am 5. Mai geht’s um Knochenbrüche (Dr. Reuter). Für den 9. Juni sind Krampfaderpatienten angesprochen und zwar von Dr. Naundorf. Es folgt am 8. September ein Gespräch mit Dr. Wieth zur Krebsvorsorge. Der Oktobertermin (6.10.) ist Knieverletzungen vorbehalten, wiederum bestritten von Dr. Reuter. In den letzten beiden Veranstaltungen dieses Jahres wird von Prof. Dr. Pross nochmals das Krebsthema berührt (10.11.) bzw. lässt Dozent Dr. Krahl seine Gäste einen Blick ins Innere des Menschen tun, indem über Endoskopie aufgeklärt wird (13.12.). Übrigens sei hervorgehoben, dass die Ärzte das Angebot ohne Honorar bestreiten und auch die Teilnahme an den Veranstaltungen dankenswerterweise kostenlos ist. Peter Gerstenberger KÖPENICKER AUSFLÜGE Das erste Hotel am Müggelsee Von Peter Gerstenberger Nach unseren „Streiflichtern“ sollen in dieser und den folgenden Ausgaben des Allendeblättchens „Ausflüge“ unternommen werden, auf denen einiges wiederzuentdekken sein wird, was einst zum Leben der unseren Raum Bewohnenden gehörte. Wir stützten uns hierbei insbesondere auf die 1986 erschienene Schriftenreihe „Köpenicker Hefte“. Unvergleichlich einfacher als in dem den meisten Lesern als „Müggelseeperle“ bekannten Hotelrestaurant ging es in der ersten Herberge am Müggelsee zu. Über sie schrieb Theodor Fontane 1860: „Durch die halboffene Tür gewinnt man Einblick in das Innere ... Auf vier Pfosten ruht ein roh zusammengenagelter Kasten groß genug für zwei, drei Schläfer und mit nichts ausgestattet als mit etwas niedergelegtem Stroh ...“ Gemeint war die sog. Müggelbude, gelegen am Westufer des Sees. Bereits 1652 findet sie Erwähnung und ist auf zeitgenössischen Karten als „Königliches Fischerhaus“ eingetragen. Es war dies der Treffpunkt für Schiffer, Fischer und auch Hirten. Denn wie bildhafte Darstellungen verraten, war das dortige Müggelseeufer samt angrenzendem Wald Weidefläche für das Vieh von Köpenicks Ackerbürgern. 1866 brannte die Herberge ab und machte Platz für den 1871 erfolgten Bau eines Ausschanks, der dann in Form von drei recht komfortablen Gasträumen als „Müggelschlößchen“ (unweit des heutigen diesseitigen Eingangs zum Spreetunnel) in die Annalen Köpenicks einging. Seite 3 AUS DEM RATHAUS Nicht nur Straßen hat der Frost geschadet In einem von der BVV im Februar beschlossenen Antrag fordern SPD, CDU, Grüne und FDP vom Senat, Mehrausgaben der Bezirke für die Beseitigung von Schlaglöchern infolge des strengen Winters auszugleichen. DIE LINKE wies darauf hin, dass der Senat den Bezirken bereits 15 Millionen Euro zusätzlich für diesen Zweck zugesagt habe, wodurch Treptow-Köpenicks Mittel für den Unterhalt von Straßen von 3 auf 4,5 Millionen Euro um 50 Prozent steigen würden. Vielmehr kämen winterbedingt auch andere Mehrkosten auf den Bezirk zu: Etwa für Schäden an Geh- und Radwegen, an Gebäuden und Straßenbäumen und anderen Pflanzen. Auch hierfür sollte ein Ausgleich gefordert werden, so DIE LINKE in einem mehrheitlich auch von den Grünen abgelehnten Änderungsantrag. In der Sitzung stand auch die Beantwortung einer Großen Anfrage der Fraktion DIE LINKE zur zwischen Schöneweide und Adlershof gelegenen Sportanlage Birkenwäldchen auf der Tagesordnung. Die Fläche soll, so Sportstadtrat Svend Simdorn (CDU), als Ausgleichsmaßnahme für ein Bebauungsvorhaben in Adlershof renaturiert werden. Außerdem seien die im Haushalt vorgesehenen Mittel für die Unterhaltung der Sportanlagen ohnehin nicht ausreichend. Die Fraktion DIE LINKE setzt sich dafür ein, dass die Sportanlage erhalten bleibt, wenn Sportvereine eine für den Bezirk kostenneutrale Lösung vorschlagen. In einem Gespräch hat Baustadtrat Rainer Hölmer (SPD) zugesagt, sich in diesem Fall um eine andere Ausgleichsfläche zu bemühen. Philipp Wohlfeil, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE in der BVV