ich glaub´ ich bin nicht ganz normal
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ich glaub´ ich bin nicht ganz normal
Sonntag, 16. Jänner 2005 ICH GLAUB´ ICH BIN NICHT GANZ NORMAL DIE ARMIN BERG REVUE Ein Gastspiel des L.E.O. („Letztes erfreuliches Operntheater“) in Zusammenarbeit mit der Armin Berg Gesellschaft Stille, Stille ... Text: Josef Armin; Musik: Volksweise Das g’fallt mir bei uns so in Wien Text: Louis Taufstein; Musik: Johann Strauß Nehmen‘s an Alten Text und Musik: Otto Reutter Der gewissenhafte Maurer Text und Musik: Otto Reutter Trommelverse Text und Musik: Louis Taufstein Nimm dich in acht Text: Louis Taufstein; Musik: Otto Reutter Ich kann das Tempo nicht vertragen Text und Musik: Otto Reutter PAUSE Wenn ein Fräulein deutscher Text: Louis Taufstein Worte: Al Sherman, Musik: Howard Johnson, Charlie Tobias Der Überzieher Text und Musik: Otto Reutter Weil‘s finster war Text: Louis Taufstein; Musik: Armin Berg Marie, Marie Text: Louis Taufstein; Musik: O‘Neil Ich glaub‘ ich bin nicht ganz normal Text: Louis Taufstein; Musik: Armin Berg (Laut AKM: Text: Armin Berg; Musik: Frank Fox) Was braucht denn der Wiener um glücklich zu sein Text: Beda/Taufstein; Musik: Frank Fox Neue Trommelverse Text und Musik: Louis Taufstein Ich bin von Kopf bis Fuß Text: Louis Taufstein; Musik: Friedrich Holländer Mir ist schon alles ganz egal Text: Louis Taufstein; Musik: Armin Berg (Laut AKM: Text und Musik: Armin Berg) Stefan Fleischhacker Armin Berg Georg Wacks Armin Berg, Präsident Martin H. W. Thoma Armin Berg Auftritt im Maimonides-Zentrum Wien am 14. Jänner 2004 [recte Hermann Weinberger] 9.5.1883 Hussowitz bei Brünn; Mähren (Husovice, heute ein Stadtteil von Brno, CZ) 23.11.1956 Wien Schon in jungen Jahren war er Statist am Deutschen Theater in Brünn und konnte sich später seiner gemeinsamen Auftritte mit Leo Slezak rühmen. Mit 15 Jahren versuchte er sich erstmals als Komiker am Stadttheater in Leitmeritz, Engagements in Teplitz, Mährisch-Ostrau und Aussig folgten. Mit 18 kam Berg nach Wien und war zuerst Unterhalter im Wirtshaus "Zum Marokkaner" und in anderen Singspielhallen des Praters. Er gründete sein eigenes Sommervarieté und wurde 1909 von Heinrich Eisenbach ans "Budapester Orpheum" – im Hotel Stephanie, Taborstraße 12 – verpflichtet, dem er 17 Jahre angehörte. Diese von Josef Modl und Matthias Bernhard Lantzky 1889 gegründete Kleinbühne bot vor allem jüdische Jargonpossen und Kabarettstücke dar und war zwischen 1913 und 1919 im Fürstenhof in der Praterstraße 25 beheimatet. Mit Eisenbach seinem Ensemble gehörte u.a. auch Hans Moser an - hatte er seine ersten großen Erfolge, besonders brillierte er in der "Klabriaspartie". Ab 1915 trat Berg im Kabarett "Max und Moritz" und dann im "Theater der Komiker" auf, an dessen Führung er sich eine Zeit lang beteiligte. Mit der ihm eigenen Vortragskunst von Couplets und Einaktern wurde er immer berühmter. 1915 hatte er auch seinen ersten Auftritt im Film: "Charly, der Wunderaffe"; 1916 folgte "Sami, der Seefahrer" (nach dem Lustspiel von Heinrich Eisenbach; mit Gisela Werbezirk u.a.) und im Film nach Hugo Bettauers Roman "Die Stadt ohne Juden" (1924) spielte er den Kommis Isidor. 1932 wirkte er dann noch in dem Film "Die Herren Lausbuben" mit. Nach 1918 versuchte er sich als Lokalbesitzer, aber weder mit der "Kleinen Lachbühne" noch mit der "Armin Berg Bar" (Dorotheergasse 7) konnte er reüssieren. Nach Schließung der Possenbühne "Max und Moritz" im Sommer 1924 trat Berg und sein Ensemble als "Theater der Komiker" in der Rolandbühne (Praterstraße 25) auf. Seit den 20er Jahren war er in allen großen Programmen im Simplicissimus (Simpl) vertreten, spielte im Ronacher, Varieté Renz und anderen bekannten Bühnen, vor allem mit Karl Farkas, Fritz Grünbaum und Hans Moser. Die Texte zu seinen Couplets stammten meist von Louis Taufstein, aber auch von Josef Armin und Arthur Franzetti; seine berühmtesten aber waren von Otto Reutter (1870-1931), einem der bekanntesten Humoristen Deutschlands, der auch von Tucholsky bewundert wurde: "Der Überzieher" und "Der gewissenhafte Maurer" (Der Ziegelstein). Zahlreiche Schellackaufnahmen aus dieser Zeit dokumentieren Berg’s unnachahmlichen Vortrag, mit dem er überaus erfolgreich war. Dem Zugriff der Nazis konnte er sich noch 1938 durch die Flucht in die USA entziehen; ein Land, dessen Sprache er kaum kannte. Er mußte sich seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Papierwaren und Büroartikel verdienen. Daneben trat er mit Karl Farkas in dessen berühmten Doppelconferencen in New Yorker Caféhäusern (Lublo´s Garden, Old Europe), in Kurt Robitscheks Kabarett der Komiker (Kadeko), im Pythian Theatre u.a. auf. Nach seiner Rückkehr nach Österreich im Jahr 1949 gab er im Simpl wieder sein altes Repertoire zum Besten, Gastspiele führten ihn nach Amsterdam und Zürich. »Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle: Ich heiße Armin Berg. Halsweite 46, geboren zwischen Wien und Preßburg. Meine Mutter hat nämlich einmal mit einem Dampfer einen Ausflug von Wien nach Preßburg gemacht, und wie sie so längere Zeit auf dem Wasser gefahren ist, hat sie auf einmal gerufen: "Gott, wie schön ist die Gegend!" Da war ich natürlich neugierig, und schon war ich da. Außerdem bin ich auch verheiratet. Nötig hab´ ich gehabt zu heiraten! Mir ist es ja schließlich so auch ganz gut gegangen, aber ich habe einmal bei einer Juxlotterie eine Damenhose gewonnen: was hätte ich mit einer Damenhose anfangen sollen? Habe ich mir eine Frau dazu genommen. Also, ehrlich gesagt, geheiratet habe ich ja nur, weil man mir gesagt hat, daß verheiratete Männer länger leben. Das ist aber nicht wahr, es kommt einem nur länger vor. Aber eines muß ich sagen, ich lebe mit meiner Frau im bestem Einvernehmen: vor allem ist sie sehr sparsam, wirtschaftlich und, was die Hauptsache ist, eine Künstlerin im Kochen. Ihre Spezialität ist Gulyas; sie kann kochen, was sie will, immer wird Gulyas draus. Also, wie gesagt, ich bin mit meiner Frau sehr glücklich. Das gibt es nicht, daß sie mir etwas vorwirft; nur nachwerfen tut sie mir manchmal etwas. Trifft sie mich, ist sie glücklich, trifft sie mich nicht, bin ich glücklich, und so sind wir beide glücklich. ..... Allerdings kostet eine Frau viel Geld, aber dafür hat man sie lang. Dabei will ich, Gott behüte, nicht sagen, daß man einer Frau nichts bieten soll. Im Gegenteil, ich bin dafür, daß man ihr das Beste bietet. Und was ist das Beste? Frische Luft! Man führt die Frau Sonntag Nachmittag ein bißchen nach Schönbrunn, dort geht man spazieren, sie erholt sich, und es kostet nichts. Eventuell läßt man sie sogar allein spazieren gehen und bleibt zu Hause, dann erholen sich alle beide. Ich zum Beispiel bin mit meiner Frau zu Gutem jetzt bald fünfzehn Jahre verheiratet, und das Einvernehmen ist leider doch nicht mehr so wie am Anfang unserer Ehe. Zum Beispiel Küsse sind schon seit drei Jahren vom Programm gestrichen. Da habe ich einen Freund, einen gewissen Müller, der ist genau so lang verheiratet wie ich und lebt mit seiner Frau noch heute derart glücklich – es ist zum Kotzen! Da habe ich ihn neulich gefragt: "Sag mir, ich bitt´ dich, wieso kommt das, daß du mit deiner Frau nach so langjähriger Ehe noch immer glücklich bist?" – "Ja, lieber Freund", sagt er, "das ist eben nur deine Schuld, du mußt mit deiner Frau etwas zärtlicher sein. Wenn du nach Hause kommst, mußt du sie küssen, du sagst ihr etwas Liebes, sie sagt dir etwas Schönes zurück, und so wird das Einvernehmen wieder hergestellt sein!" – Also ich habe richtig seinen Rat befolgt, komme gestern mittag nach Hause, läute, meine Frau macht auf, ich nehme sie gleich beim Kopf, gebe ihr einen herzlichen Kuß, a tempo fängt sie an, bitterlich zu weinen. Darauf frage ich sie ganz erschrocken: "Warum weinst du?" – "Na hörst du", sagt sie, "jetzt grad war der Rauchfangkehrer da, hat den Ofen geputzt, das Speisezimmer ist ganz schwarz von Ruß, das Dienstmädchen hat mir das neue Porzellanservice zerschlagen, vor einer Stunde ist mir der Hund davongelaufen und jetzt kommst du mir auch noch besoffen nach Hause! Schrecklich!" Jetzt sagen Sie selbst: Soll man heiraten?« aus: Armin Berg; Sie müssen lachen. Das lustige Armin Berg Repertoire. Selbsterlebtes, Szenen, heitere Gedichte, Witze. Wien o.J. (1935); leicht gekürzt. Alfred Polgar beschrieb Armin Berg mit folgenden Worten: "Unzerstörbar trägt er das Ghetto in sich. Aber außen rundherum ist er frech und frei und strahlend im Gefühl seines Nichts. Er hat, als Schild und Wappen, ein Grinsen, vor dem die Hand des Schicksal kraftlos sinkt. Keiner kann so pfiffig und blöd sein wie er, so arglos gemein, so faul sanguinisch." (Alfred Polgar, Ja und Nein. Schriften des Kritikers, Band 3: Noch allerlei Theater, Berlin 1926, 159) Notizen zu Komponisten und Textdichtern JOSEF ARMIN [recte Josef Rottenstein(er)] 4.8.1858 Pest (Budapest) – 25.2.1925 Wien Schauspieler, Komiker, Coupletsänger, Schriftsteller, Regisseur Der Sohn eines Schneiders trat bereits mit 12 Jahren im Deutschen Theater in Pest auf und erhielt dort seine erste Ausbildung vom Regisseur Seiler. In Wien, wo er 1875 in einem Tuchgeschäft arbeitete, setzte er in der Kürschner’schen Theaterakademie unter den Tuchlauben seine Studien fort. Er schloß sich bald einer reisenden Volkssängergesellschaft an, die im Gebiet der Monarchie umherzog. In Lemberg lernte er die Schwestern Käthe und Anna Rieder kennen, ein dort unter dem Namen "Goldamseln" bekanntes Gesangsduo. Armin heiratete Käthe und trat mit dem Damenduett als Komiker auf. Gemeinsam bereisten sie die Länder der Habsburger-Monarchie und gaben auf vielen deutschsprachigen Bühnen Gastspiele. Nachdem sich die ältere der beiden "Goldamseln", Anna, ebenfalls vermählte – und niederließ, kehrte Armin mit seiner Frau nach Wien zurück. Dort spielten sie einige Jahre in der Singspielhalle Albert Hirsch, bis sie nach Budapest in Herzmanns Orpheum engagiert wurden. In der ungarischen Hauptstadt versuchte sich Armin auch mit einer eigenen Singspielhalle im Dobler-Bazar, die er jedoch wegen finanzieller Probleme bald wieder schließen mußte. Zurück in Wien traten die beiden viele Jahre im Orpheum in der Wasagasse auf. Josef Armin war dort Regisseur, Schauspieler, Komiker und Coupletsänger. Armin war auch im Varieté Gartenbau und im Vergnügungspark "Venedig in Wien" als Komiker engagiert, bevor er sich von der Bühne zurückzog und sich ausschließlich mit dem Schreiben befaßte. Die von ihm vorgetragen Couplets verfaßte er selbst, er schrieb auch Operettenlibretti ("Die Millionenbraut", Musik: Adolf Kmoch; "Johann Strauß im Olymp") und Theaterstücke und Possen: "Der Verwandlungskünstler", "Scheidungsgründe", "Jene hübsche Dame", "Gutmanns Erfolge", "Eine pikante Erfindung" u.a.m.. FRANK FOX [recte Franz Fuchs, auch Fux] 25.7.1909 Bistritz, Böhmen (Nová Bystřice, CZ) – Berlin 27.11.1965 Kapellmeister, Komponist Joseph Marx, Ferdinand Loewe und Franz Schmidt waren 1919-1921 seine Lehrer an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. Als Kapellmeister war er im In- und Ausland tätig. Nach Gründung eines eigenen Tanzorchester spielte er im Wiener Grabencafé, mit seiner Florida-Band trat er u.a. bei Bühnen-Shows im Scala-Theater in Wien sowie in Karlsbad und Zürich auf. Zum der ersten österreichischen Tonfilm, dem 20minütigen Sketch "In der Theateragentur" (1930; mit Karl Farkas als Theateragenten und Lizzi Holzschuh als junger Schauspielerin), komponierte er die Musik nach einem Buch von Peter Herz. Er wurde Musikleiter der Tobias-Sascha-Filmgesellschaft und widmete sein weiteres Schaffen vor allem der Filmmusik: "Florentine" (1937; mit Dagny Servaes, Paul Hörbiger). Nach 1945 ließ er sich in Wien nieder und komponierte vor allem als Filmmusik (z.B. "Rosen der Liebe", 1949, mit Karl Farkas, O. W. Fischer, Maria Eis; "Schwarzwaldmädel", 1950, mit Sonja Ziemann, Rudolf Prack, Paul Hörbiger; "Perle von Tokay", 1953, mit Johanna Matz und Paul Hörbiger ). Mit Heinz Sandauer war er für den Rundfunk und für das Kabarett Simpl tätig. Zu seinem Schaffen gehören auch Operetten ("Premiere im Metropol"; "Broadway", 1946; ein Spiel mit Musik, zusammen mit Hans Lang, Heinz Sandauer und Gustav Zelibor) sowie Schlager- und Unterhaltungsmusik ("Es klopft mein Herz bum-bum") und Wienerlieder ("Wenn der Wiener englisch red´t", "Einmal war Wien eine Kaiserstadt"). FRIEDRICH HOLLAENDER (in USA Frederick Hollander) 18.10.1896 London – 18.1.1976 München Kabarettist, Komponist, Dirigent, Pianist, Regisseur, Schriftsteller Sein Vater war der bekannte Operettenkomponisten Victor Hollaender (20.4.1866 Leobschütz - 24.10.1940 Hollywood); seine Mutter Rosa Perl war Sängerin in einer Zirkusrevue. Um 1900 übersiedelte die Familie nach Berlin, wo sie auch ursprünglich herstammte. Sein Vater war ab 1901 am MetropolTheater (heute "Piscator-Bühne") als Hauskomponist und Kapellmeister tätig. Seit seiner Kindheit spielte er Klavier, in seiner Jugend trat er bereits im Kino auf und improvisierte bei Stummfilmen. Am Konservatorium war einer seiner Lehrer Engelbert Humperdinck. 1914/1915 war Hollaender in New York und Prag, den Rest des Krieges verbrachte er (durch Hilfe seines Onkels Felix) als Orchesterleiter eines Fronttheaters an der Westfront. Nach dem Krieg gründete er mit Gleichgesinnten wie Tucholsky, Klabund, Mehring, Spoliansky, Ringelnatz und der jungen Schauspielerin Blandine Ebinger – seiner späteren Frau – ein Kabarett, das im "Schall und Rauch" im Keller von Max Reinhardts Großem Schauspielhaus auftrat. Reinhardt selbst hatte dieses Kabarett gegründet, gab die Leitung jedoch bald an Hans von Wolzogen ab. In den 20er Jahren wirkte er an verschiedenen Kabarett-Theatern (u.a. Trude Hesterbergs Wilde Bühne) als Komponist und Klavierbegleiter. Es entstanden u.a. die "Lieder eines armen Mädchens", "14 Lieder über die Ansichten eines Kindes aus dem Armenviertel Berlins", zu denen er auch den Text verfaßte. Inspiriert wurde er dazu durch Else Lasker-Schülers Wupper und der hageren Erscheinung seiner Frau. Ab 1929 arbeitete er vor allem für den Tonfilm und komponierte im Lauf seines Lebens Musik für 175 Filme. In einigen Filmen spielte er auch selbst mit oder führte Regie. Den Höhepunkt dieses Schaffens stellt die Musik für Joseph von Sternbergs Film "Der blaue Engel" (1930) dar. Marlene Dietrich wurde mit dem Lied: "Ich bin von Kopf bis auf Liebe eingestellt" schlagartig zum Star. In Charlottenburg eröffnete er 1931 seine eigene Bühne, das Tingel-Tangel-Theater. Er war Mitbegründer der ersten Berliner Jazz-Kapelle, den Weintraub Syncopators. 1931 dirigierte Hollaender Offenbachs "Pariser Leben" in der Bearbeitung von Karl Kraus im Rundfunk. Seit 1927 schrieb er auch Revuen, wie "Bei uns um die Gedächtniskirche ´rum", "Spuk in der Villa Stern" und 1932 – vorausahnend – "Höchste Eisenbahn!". 1933 mußte er wegen seiner jüdischen Abstammung Deutschland verlassen. Mit seiner zweiten Frau Hedi Schoop weilte er zuerst in Paris und ging 1934 nach Hollywood. Er eröffnete eine amerikanische Ausgabe seines Tingel-Tangel-Theaters, aber ohne den erhofften finanziellen Erfolg. Er arbeitete dann als Filmregisseur und komponierte die Musik zu mehr als 100 Filmen. Sein erstes Buch "Those Torn from Earth" (1941) gibt Einblick in das bedrückende Schicksal von Emigranten. Eine deutsche Übersetzung erfolgte erst nach seinem Tod 1995 unter dem Titel "Menschliches Treibgut". 1955 kam er aus den USA zurück, um sich in München niederzulassen. Aus dem Schaffen dieser Zeit seien hier genannt: Filmmusik, z.B. "Das Spukschloß im Spessart" (1960; mit Olaf Bienert und Alfred Strasser); Musicals z.B. "Majestät macht Revolution" und Revuen für das Kabarett "Kleine Freiheit". 1965 veröffentlichte er seine Autobiographie "Von Kopf bis Fuß". FRANZ EUGEN KLEIN 29.4.1912 Wien – 20 (?).10.1944 KZ Auschwitz Komponist, Kapellmeister, Pianist Gemeinsam mit Fritz Spielmann wirkte er seit der Eröffnung von Stella Kadmons Kabarett "Der Liebe Augustin" (1931) bis 1938 als Hauskomponist und Kapellmeister und war berühmt für seine musikalischen Blitzparodien. Daneben dirigierte er auch am Theater in der Josefstadt, am Volkstheater, in den Kammerspielen und an der Volksoper. Zusammen mit seiner Frau Susanne wurde er im Oktober 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert, wo er sich mit anderen Komponisten wie Viktor Ullmann, Alois Hába, Gideon Klein u.v.a. Künstlern um die musikalische Freizeitgestaltung kümmerte. Neben Rafael Schächter, der ein tschechisches Opernensemble aufgebaut hatte, bildete Klein ein deutsches Ensemble, mit dem er konzertant "Rigoletto" und "Tosca" aufführte. "Carmen" wurde unter seiner Leitung in der Regie von Kurt Gerron – der im Jänner 1944 nach Theresienstadt kam – gegeben. Seine 1943/44 komponierte Oper "Der gläserne Berg" – die stark von Alban Berg beeinflußt gewesen sein soll - wurde nur einmal aufgeführt. Partitur, Notenmaterial, blieben nicht erhalten; Librettist und Libretto sind unbekannt. Am 16.10.1944 wurde er ins KZ Auschwitz überstellt, wo er bald darauf vergast wurde. FRITZ LÖHNER (Beda) [recte Friedrich (Bedrich) Löwy] 24.6.1883 Wildenschwert, Böhmen (Ústí nad Orlicí; CZ) – 4.12.1942 KZ Auschwitz Librettist, Schriftsteller Die Familie Löwy übersiedelte 1888 nach Wien und änderte ihren Nachnamen in Löhner. Fritz besuchte das Landstraßer Gymnasium und studierte dann Rechtswissenschaften. Löhner war sportlich aktiv, u.a. beim jüdischen Fußballclub Hakoah, dessen Präsident er später wurde. Nach seiner Promotion 1905 arbeitete er nur kurz in einer Anwaltskanzlei; sein Interesse galt nämlich schon länger der "leichten Muse". Bereits während der Schulzeit veröffentlichte er kleinere literarische Arbeiten unter dem Pseudonym Beda. Beda ist die Verkürzung des tschechischen Wortes Bedrich (= Friedrich) für Fritz, wie er zu Hause gerufen wurde. Manche Texte veröffentlichte er Zeit seines Lebens unter Löhner, manche unter Löhner-Beda, andere unter Beda. 1919 wurde er zum ersten Mal Vater; sein Sohn Bruno Löhner konnte später als einziger der Familie nach Amerika emigrieren. 1925 heiratete er Helene Jellinek, mit ihr hatte er zwei Töchter. 1908 erschien sein erster Gedichtband "Getaufte und Baldgetaufte", in dem er als überzeugter Zionist das Assimilationsstreben vieler Juden mit satirischen Versen verurteilte, so auch in "Israeliten und andere Antisemiten". In der "Fledermaus" wurden seine ersten Stücke gespielt, seine Operettenlibretti von Leo Ascher, Richard Fall, Robert Stolz, Edmund Eysler vertont. Aber auch in der "Hölle" oder im "Simplicissimus" wurden seine Texte gespielt. Daneben schrieb Löhner Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften, Satiren, Gedichte, Sketches und Schlagertexte, wie "In der Bar zum Krokodil", "Du schwarzer Zigeuner", "Drunt' in der Lobau", "Ausgerechnet Bananen", "Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren". Er wurde in den 20er Jahren zu einem der gefragtesten Librettisten und Schlagertexter Wiens und Chefdramaturg des auf dieses Genre spezialisierten "Wiener Bohéme-Verlages". Nach wie vor begeistert vom Sport, wurde er auch Präsident des Sportklubs "Hakoah". Das millionenschwere "Erfolgsgespann" schlechthin wurde Ende der 20er Jahre Fritz Löhner / Ludwig Herzer Franz Lehár - Richard Tauber. 1928 schufen sie die Operetten "Friederike", 1929 "Das Land des Lächelns" und 1934 (mit Paul Knepler statt Herzer) "Giuditta", die Lehár später Benito Mussolini widmete. Mit Alfred Grünwald als Co-Autor und Paul Abraham als Komponisten entstanden "Viktoria und ihr Husar" (1930) und "Die Blume von Hawai" (1931), mit Jara Beneš seine letzte Operette "Gruß und Kuß aus der Wachau", erstaufgeführt am 17.2.1938 in der Volksoper. Am 13.3.1938 wurde Löhner festgenommen, am 1.4. im "Prominenten-Transport Nr. 1" ins KZ Dachau verfrachtet, im September weiter ins KZ Buchenwald. Dort entstand der "Buchenwald-Marsch", zu dem Hermann Leopoldi die Musik schrieb. Löhner hielt auch die Geburtstagsrede anläßlich des 60. Geburtstages von Fritz Grünbaum im April 1940. Etwa zur selben Zeit feierte Lehár in der Wiener Staatsoper seinen 70. Geburtstag, er dirigierte unter Anwesenheit des Führers "Das Land des Lächelns" - die Librettisten wurden nicht mehr genannt. Lehár hatte sich rechtzeitig den NS-Machthabern angepaßt, glaubte aber wegen seiner jüdischen Frau selbst befangen zu sein. 1942 wurde Löhners Frau, deren Mutter sowie die beiden Töchter nach Minsk deportiert, Löhner selbst wurde ins KZ Auschwitz-Monowitz verlegt, wo die IG-Farben ein Werk errichten ließ. Löhner arbeitete zu langsam, man schlug ihn tot oder vergaste ihn; offiziell ist er an Altersschwäche gestorben. OTTO REUTTER [recte Otto Pfützenreuter] 24.10.1870 Gardelegen - 3.3.1931 Düsseldorf Als Sohn eines Hausierhändlers geboren sollte er nach der Schule ebenfalls Kaufmann werden, aber - so Reutter in seiner Autobiographie: "Wollte zum Theater - Krach mit dem Vater Kaufmann gelernt - heimlich entfernt". In seinen Lehr- und Wanderjahren lernte er als Bühnenarbeiter, Aushilfsdichter und Leiter eines Tingeltangel die Welt des Theaters von allen Seiten kennen und begann bereits in dieser Zeit - wohl auch der Not gehorchend - kleine Stücke zu schreiben und eigene Couplets vorzutragen. 1896 kommt er als bereits nicht mehr ganz Unbekannter nach Berlin ans Apollo-Theater und gewann zunehmend den Beifall seines Publikums. 1899 stand er zum ersten Male auf der Bühne des Wintergartens, dem feinsten und auch international bekanntesten Etablissements Berlins. Durch seinen Mutterwitz und seine Schlagfertigkeit wurde er rasch zum umjubelten Mitwirkenden vieler Varieté-Programme in ganz Deutschland. 1911 drehte er seinen ersten von vier weiteren Stummfilmen. Seine Popularität machte ihn zum bestbezahlten Humoristen Deutschlands, die Gagen erreichten ähnliche Höhen wie die eines Enrico Caruso. Reutter verfaßte seine Texte selbst und komponierte auch die Musik dazu selbst, die von ihm in einer Art Sprechgesang vorgetragen wurden. Den Inhalt seiner über tausend Couplets stellen humorvoll-kritische und geistreiche Betrachtungen aus dem Alltag dar, die in ihrer tiefsinnigen Art viel Erfahrung und Menschenkenntnis widerspiegeln und so über einen aktuellen Anlaß hinaus oft ihre allgemeine Gültigkeit behielten. Kurt Tucholsky bewunderte ihn 1921 in der Weltbühne mit den Worten: "Alles geht aus dem leichtesten Handgelenk, er schwitzt nicht, er brüllt nicht, er haucht seine Pointen in die Luft, und alles liegt auf dem Boden. Ein Refrain immer besser als der andre.....". Damit konnte Reutter sein Publikum bis zu letzt begeistern, sei es nun von der Bühne aus, mit Auftritten im Rundfunk oder durch seine Plattenaufnahmen. Während eines Engagements starb er nach einem Herzanfall. Den Wienern wurden seine Couplets durch Armin Berg bekannt, der Titeln wie "Der Überzieher" und "Der gewissenhafte Maurer" in seinem ständigen Repertoire hatte und diese auch für die Schallplatte aufnahm. JOHANN STRAUSS Sohn 25.10.1825 Wien – 3.6.1899 Wien Komponist Sohn von Johann Strauß Vater, Bruder von Josef Strauß und Eduard Strauß. Obwohl ihm der Vater den Musikerberuf verboten hatte, wurde sein Talent von der Mutter Anna mit Nachdruck unterstützt. Nach Theorieund Kompositionsstudien erwarb er die "Musiklicenz" zur Gründung eines eigenen Orchesters. Am 15. 10. 1844 debütierte er erfolgreich mit seiner Kapelle in Dommayers Casino in Hietzing und trat als Konkurrent seines Vaters auf, nach dessen Tod 1849 beide Kapellen vereinigt wurden. Trotz seiner hohen Popularität mußte Strauß wegen "revolutionärer Umtriebe" im Jahr 1848 lange auf den Titel "Hofballmusikdirektor" warten (sein Nachfolger in dieser Funktion wurde sein Bruder Eduard Strauß). Einige groß angelegte Konzertreisen quer durch Europa ab 1856 führten zu einer "Strauß-Hysterie", einem Phänomen, das sich bei der Amerikareise 1872 wiederholte. Strauß war 3-mal verheiratet (Henriette Treffz, Ernestine Henriette Angelika Dittrich, Adele Strauß geborene Deutsch); mit J. Brahms verband ihn eine lange Freundschaft. Unter dem Eindruck der Operetten Offenbachs im Wiener Carltheater begann Strauß mit der Komposition von Bühnenwerken, für die er selbst gerne die Bezeichnung "Komische Oper" verwendete, nicht "Operette". Als erste Strauß-Operette kam 1871 "Indigo" zur Uraufführung. Mit "Die Fledermaus" (1874) und "Der Zigeunerbaron" (1885) erreichte das goldene Zeitalter der Operette, dessen wichtigster Vertreter Strauß ist, seinen Höhepunkt. Mit ihm wurde der Walzer salonfähig und zur Kunstform erhoben. Die rasche Verbreitung des Wiener Walzers durch Strauß führte dazu, daß bis heute Österreich mit dieser Musik identifiziert wird. Nachsatz: 1941 mußte das "Reichssippenamt" in Berlin das Trauungsbuch der Dompfarre St. Stephan fälschen, damit die Kompositionen der Familie Strauß auch im "Dritten Reich" gespielt werden durften: nach der ursprünglichen Eintragung vom 11. Februar 1762 war nämlich Johann Michael Strauß, der Großvater von Johann Strauß, ein "getauffter Jud". LOUIS TAUFSTEIN 3.2.1870 Wien – 20.9.1942 KZ Theresienstadt Schriftsteller, Librettist, Komponist Er lebte viele Jahre im IX. Bezirk in der Berggasse 39, nur ein paar Häuser weiter in der Berggasse 19 war Sigmund Freud zu Hause. Neben Josef Armin und Adolf Glinger war er der Hausautor des "Budapester Orpheums", verfaßte sehr viele Soloszenen für Heinrich Eisenbach und die erfolgreichsten Couplets Armin Bergs stammen ebenfalls aus seiner Feder. "Ich glaub‘, ich bin nicht ganz normal", "Wenn ein Fräulein..." und "Weil’s finster war" sind nur einige davon. Viele Komiker und Kabarettisten wie Hugo Mödlinger und Josef Fleischmann lebten von seinen Liedern, Couplets und Soloszenen. Seine Varietékomödien waren Lachschlager und auch in der Operette schuf er erfolgreiche Werke. Auf den großen Bühnen von Wien, Berlin, Leipzig und Dresden wurden seine Operetten wie "Das Marktkind" (1903, Musik von Stoll; "Das Schwalberl aus dem Wiener Wald" (1906, Musik von Sommer nach Melodien von Johann Strauß), "Im Schlafcoupé" (1911, Musik von M. Knopf) oder "Der fidele Geiger" (1919, Musik von Edmund Eysler) aufgeführt. In den 20er Jahren schrieb er Kabarett-Texte für die Berliner Revuen von Rudolf Nelson. Er arbeitete außerdem als Journalist, u.a. für die Wiener Tageszeitung "Illustriertes Wiener Extrablatt" unter den Pseudonymen Alexander Ludwig und Alexander Kolloden, unter denen er auch Theaterstücke veröffentlichte. Karl Kraus vermerkte dazu folgendes: "Im Jubiläumstheater, dessen Schützer durch Judenreinheit nicht zur Einheit gelangen konnten, versucht man es jetzt mit der Rassenmischung. Und alles ist beglückt. Ein Ausstattungsstück 'Robinson Crusoe', verfaßt von einem geheimnisvollen Herrn Alexander Ludwig, hat’s dem christlichen Volk von Wien angetan. Es ahnt nicht, wer sich hinter diesem Pseudonym 'verbirgt'. Ein arischer Alexander ward einem jüdischen Ludwig gepaart, Herr A. Kolloden einem gewissen Louis Taufstein – lucus a non lucendo –, jenem einzigen Taufstein, vor dem die Besucher der 'Budapester Orpheumgesellschaft' bisher nicht zurückscheuten. Und die antisemitische Theaterkritik, die wahre Orgien des Pöbelsinns gefeiert hat, als das Orchester des Jubiläumstheaters die Offenbach’sche Barcarole spielte, findet jetzt alles in Ordnung. Und diesmal spielt es wirklich nicht Offenbach, sondern die Musik eines Herrn Carl Josef Fromm, der noch dazu früher Redakteur des ‚Deutschen Volksblatts‘ gewesen ist. Alexander Ludwig: – der unverfängliche Klang des Namens genügt den Biedermännern. Gleich Shylock stehen sie hier auf dem 'Schein'. Aber diesem wünscht Graziano, er möge 'zum Galgen, nicht zum Taufstein' gebracht werden ..." (Die Fackel N°160 vom 23.April 1904, S.12.) Taufsteins größter Erfolg im Operettengenre entsprang der Zusammenarbeit mit dem späteren Parade-Nazi der Musikszene Leopold Reichwein. Dieser hatte zum Libretto von Taufstein und Franz die Musik zur Operette "Hazard" komponiert, die 1919 mit großem Erfolg in Wien uraufgeführt wurde. Am 14.8.1942 wurde Louis Taufstein als Nummer 239 von 1000 Menschen in einem Transport ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und dort am 20.9.1942 ermordet. Reichwein hingegen dirigierte im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins Geburtstagskonzerte für Hitler; nach dem Zusammenbruch der NSHerrschaft brachte er sich dann um. Verwendete Literatur: (Auswahl) Renate Heuer, Bibliographia Judaica. Verzeichnis jüdischer Autoren deutscher Sprache; Frankfurt /M - New York 1984, 3 Bde Hans Veigl, Lachen im Keller. Von den Budapestern zum Wiener Werkel. Kabarett und Kleinkunst in Wien. Wien 1986 Siegfried Lang, Lexikon Österreichischer U-Musik-Komponisten im 20. Jhdt.. Wien 1986 samt Nachtrag 1995 Totenbuch Theresienstadt, Wien 1987 Hans Veigl, Armin Berg. Der Mann mit dem Überzieher. Wien 1990 Armin Berg, Couplets, Conférencen und Parodien aus dem Repertoire. Hg. von Hans Veigl. Wien 1990. Berthold Leimbach (Hrsg), Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1898-1945, Göttingen 1991 Felix Czeike, Historisches Lexikon Wien in 5 Bänden, Wien 1992-1997 Klaus Budzinski und Reinhard Hippen, Metzler-Kabarett-Lexikon. Stuttgart 1996. Deutsche Biographische Enzyklopädie, München 1998 Stephan Stompor, Jüdisches Musik- und Theaterleben unter dem NS-Staat, Hannover 2001 Georg Wacks, Die Budapester Orpheumgesellschaft. Ein Varieté in Wien 1889-1919, Wien 2002 Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft, München 2002 Oesterreichisches Musiklexikon, Wien 2002-3 Monika Kriegler-Griensteidl, "So wahr ich wirklich Berg heiße." Eine Lebensskizze des Wiener Kabarettisten Armin Berg. In: Zwischenwelt, 20. Jg. N°1, S. 68ff., Wien 2003 Schwarze, fatalistische bis bittersüße Couplets ... ließen überzeugend Charme und Chuzpe Bergscher Interpretation auferstehen. Absolutes Highlight aber war wohl The Sand Dance, ein Grotesk-Tanz aus der Zeit des frühen Jazz, der den Jungs nicht nur das Rhythmuszählen, sondern außerdem sportlich-akrobatische Windungen abverlangte. Unnachahmlich. (DER STANDARD, 6.10.2003) Doch ihre Pointen sitzen, die Verse fließen wie geschmiert, das Programm ist bunt und abwechslungsreich arrangiert. Anlass für dieses Revival: Wacks ist Präsident der frisch gegründeten Armin-Berg-Gesellschaft. Deren Anliegen ist nicht Berg allein. Jüdische Unterhaltungskultur verflossener Jahre soll dokumentiert, das Andenken an diese Künstler, von denen so viele in den Konzentrationslagern umgekommen sind, gepflegt werden. Ihre Texte, Stücke, Notenblätter, im Theaterzensurarchiv St. Pölten und anderen einschlägigen Sammlungen aufbewahrt, sollten nicht völlig in Vergessenheit geraten. (DIE PRESSE, 4.10.2003) Stefan Fleischhacker Tenor, Theaterdirektor, Regisseur Gründete 1986 gemeinsam mit Leo Mayer die Gruppe Fleischmayer die ab 1993 den Namen L.E.O. LETZTES ERFREULICHES OPERNTHEATER erhielt. Repertoire • Rollen des lyrischen Tenorfaches in Oper und Operette (speziell Rossini, Donizetti, und Mozart) • Musik alter Meister • Musik von Kurt Weill • Schlager der 20er, 30er und 40er Jahre • Wienerlieder • Musical • Lieder von der Klassik bis zur Moderne Italienische "Canzoni" Rollen im L.E.O. • Bastien in "Bastien und Bastienne" (Wolfgang Amadeus Mozart) • Beppe "Rita" (Gaetano Donizetti) • Apotheker "Der Gast" (Marco Pontini) • Ivan Ivanovitsch Niushin "Die Schädlichkeit des Tabakrauchens" (Marco Pontini) • Graf Almaviva "Il barbiere di siviglia" (Gioachino Rossini) • Don Carissimo "La Dirindina" (Domenico Scarlatti) • Vespone "La serva padrona" (Giovanni Battista Pergolesi) • Hugo "tutti fan cosí" • Henri "Palawatsch" • Madame "Leo im Kriminal" • Hugo "Fratelli d’Italia" I und II • Alfredo in "La Traviata" zum Mitsingen Inszenierungen, Übersetzungen und eigene Texte für L.E.O. • "Bastien und Bastienne" (Wolfgang Amadeus Mozart), Inszenierung • "La serva padrona" (Giovanni Battista Pergolesi), Inszenierung • Inszenierung der Uraufführung, Übersetzung und Inszenierung der österreichischen Erstaufführungen von "L’invito" (Der Gast), "L’orso" (Der Bär), "Il fumo fa male" (Die Schädlichkeit des Tabakrauchens) (Marco Pontini) • "Rita" (Gaetano Donizetti), deutsche Übersetzung und Inszenierung • "Il barbiere di siviglia" (Gioachino Rossini), Inszenierung • "Pallawatsch" (Johann Strauß, Franz Lehár u.a.), Zwischentexte und Inszenierung • "Tutti fan cosi" (Wolfgang Amadeus Mozart, Jules Massenet, Georges Bizet, Francesco Cilea), Inszenierung und Zwischentexte. Georg Wacks Clown, Schauspieler, Musiker, Clown, Schauspieler, Musiker, Historiker und Autor. Geboren 1970. Lebt in Wien. Studien u. a. an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien sowie an der École Philippe Gaulier – International School of Theatre in London. Zahlreiche Auftritte u. a. in Wien, London, Edinburgh und Salzburg in allen Disziplinen; Arbeit mit den Roten Nasen Clowndoctors; Präsident der Armin Berg Gesellschaft. Zuletzt im L.E.O. in der Armin Berg Revue zu sehen. Sein Buch "Die Budapester Orpheumgesellschaft. Ein Varieté in Wien 1889 – 1919. Vorwort Gerhard Bronner" erschien 2002 im Verlag Holzhausen und bietet neben der Geschichte dieses berühmten Ensembles einen einzigartigen Einblick in die Unterhaltungsszene Wiens im Fin de siècle. Martin H. W. Thoma Regisseur, Sänger In Hamburg geboren; lebt seit mehr als zwanzig Jahren in Wien. Nach der Matura begann er zunächst mit dem Studium der Sozialwissenschaften, bis er 1982 das Gesangsstudium am Konservatorium der Stadt Wien aufnahm. Dabei lernte er bei KS Sena Jurinac, KS Gerd Nienstedt, KS Jevgeni Nesterenko Gesang und absolvierte die Lied- und Oratoriumklasse von Prof. David Lutz und die Opernklasse von KS Waldemar Kmentt. Neben zahlreichen Konzertauftritten (Winterreise, Schöne Müllerin, Dichterliebe, Liederkreis u. a.) widmete er sich auch der zeitgenössischen und klassischen Oper von der szenischen Uraufführung von Horst Ebenhöhs Pfaffenberger Nacht bis hin zu Mozarts Figaro und Papageno oder Rossinis Bartolo. Nachdem er bereits Mitte der achtziger Jahre mit seinen Filmbeiträgen bei den österreichischen Filmtagen in Wels vertreten war, wandte er sich der Bühnenregie zu und gründete die Gruppe musik.ensemble.theater (1995), mit der er unter anderem "Jeanne d’Arc Der Prozeß" und "Geliebte Stimme / La voix humaine" realisierte. Mit dem Puppensingspiel Rumpelstilzchen und der Uraufführung der Kinderoper "Der kleine Drehorgelspieler", von Karlheinz Schrödl nach einem Stück von Lew E. Ustinov, im Dezember 2002 wandte er sich mit seinen Theaterarbeiten einer neuen Publikumsschicht zu. Mit L.E.O. arbeitet er seit 1995 in zahlreichen Produktionen in verschiedenen Opern und Kabarettprogrammen zusammen. ARMIN BERG GESELLSCHAFT Verein zur Förderung und Erforschung jüdischer Unterhaltungskultur in Wien Bernhardtstalgasse 44/9/16, 1100 Wien; Tel. 01/6060893; [email protected]; Kto.-Nr.: P.S.K. 92.158.142 BLZ 60.000 Der Vereinsvorstand freut sich die Gründung der ‚Armin Berg Gesellschaft‘ bekannt zu geben. Der Verein, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, bezweckt die Förderung, Erforschung und Verbreitung jüdischer Unterhaltungskultur sowie die Erweiterung der Kenntnisse über ihren literarischen und gesellschaftlichen Kontext. Der Verein sucht in diesem Sinne das Zusammenwirken und den Kontakt mit allen Initiativen, die der Erforschung und der Verbreitung jüdischer Unterhaltungskultur dienen. Mitglied der Armin Berg Gesellschaft kann jede physische und juristische Person im In- und Ausland werden. Die Mitgliedschaft wird erworben durch die Einzahlung des Jahresmitgliedsbeitrages von € 15,- (bzw. mit Förderungsbeitrag von mindestens € 300,-) auf das Konto der ABG. Mitglieder erhalten ermäßigte Eintrittskarten zu Veranstaltungen der ABG. Ein langfristiges Ziel der Forschungsarbeit wird es sein, ein Ton- und Textarchiv zu erstellen und öffentlich zugänglich zu machen. Die Zusammenarbeit mit anderen einschlägigen Archiven wird angestrebt. Außerdem soll das Andenken der vielen in dieser Branche tätigen Künstler und Schriftsteller gepflegt und durch Erforschung und Aufführung ihrer Werke erhalten werden. Mittelfristig geplante wissenschaftliche Projekte sind die Aufarbeitung und Erschließung der Materialien im Niederösterreichischen Landesarchiv (Theaterzensursammlung) und die Herausgabe einer CD-Reihe historischer Aufnahmen in Zusammenarbeit mit dem Britischen Forscher Mike Aylward. Ziel der Armin Berg Gesellschaft ist es auch, eine Vernetzung zwischen den vielen Institutionen und privaten Sammlern herzustellen und einen Katalog herauszugeben. Neben der wissenschaftlichen Tätigkeit werden naturgemäß auch künstlerische Darbietungen stattfinden. Diese sollen die Ergebnisse der Forschungsarbeit einem breiten Publikum näherbringen und das Interesse für jüdische Unterhaltungskultur verstärken bzw. wecken. Für den Fachbeirat konnten Prof. Dr. Philip V. Bohlman (Chair of Jewish Studies, University of Chicago), Dr. Rudolf Pietsch (Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, Institut für Volksmusik), Mag. Christoph Wagner-Trenkwitz (Volksoper Wien, Künstlerischer Koordinator) und Prof. Dr. Edward Timms (Centre of German-Jewish Studies, University of Sussex) gewonnen werden. Vorhaben für 2004/2005: Sammlung und Herausgabe einer Armin Berg Gesamtausgabe (Texte, Noten, Bilder; mit Biographie); Herausgabe der Stücke „Prinz Hammelfett“ von Richard Lindberg, „Der Kaiser der Sahara“ von Carl Carelly und „Die Ergreiferprämie“ von Josef Armin (alle im Theaterzensurarchiv St. Pölten); Pilotprojekt mit dem britischen Forscher Mike Aylward für CD-Reihe; Herausgabe von Texten und Soloszenen von Heinrich Eisenbach; Herausgabe des Gesamtwerkes von Louis Taufstein. In Zusammenarbeit mit dem LETZTEN ERFREULICHEN OPERNTHEATER findet die Gründungsveranstaltung der ABG im Theater L.E.O., Baumanngasse 2, 1030 Wien statt. In der Revue "Ich glaub´ ich bin nicht ganz normal – Die Armin Berg Revue" (Karten +43-1-712 14 27) kommen Lieder Texte und Couplets von Armin Berg, Louis Taufstein, Josef Armin u.a. zur Aufführung. Für den Vorstand: Mag. Georg Wacks, Präsident Dr. Christian Glanz, Schriftführer D e m n ä c h s t i m L.E.O. 1030 Wien, Baumanngasse 2 / Ecke Beatrixgasse Vienne à Paris Pariser Exilkabarett Aufführungen Do 27., Fr 28., Sa 29., So 30. Jänner Do 3., Fr 4., Sa 5., So 6., Februar 2005 Beginn: 20 Uhr ) KARTENRESERVIERUNG: 712 14 27 Bitte beachten Sie, daß wir spezielle Platzwünsche nur nach vorhandenen Möglichkeiten berücksichtigen können ( Preiser Records Verlag Holzhausen mit Unterstützung von : Hrsg.: L.E.O. Letztes erfreuliches Operntheater, 1030 Wien, Baumanngasse 2 / Ecke Beatrixgasse Zusammenstellung des Programmheftes: Dr. Andreas Sperlich unter Mitwirkung von Mag. Georg Wacks 22.12.2004