TEXTS | OFFJOURNAL.WORDPRESS.COM | 2011

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TEXTS | OFFJOURNAL.WORDPRESS.COM | 2011 - 2013
11.02.2011
Take heed, take heed..
"Memories are what warm you from the inside. But they're also what tear you apart." (Murakami
| Kafka on the Shore)
Beware, it's not another indie music blog! It's just some page that's supposed to telling stories,
not in the sense of (re-)constructing realities, but in deciphering emotions. There's no way in
cutting down the sheets, the curtains that pretend to hide the "back stage" (Goffman) from the
spectators. Friction lays in between the notion of sound and emergence of text anyway! The Off
Journal, then, is not a blog that tries to introspect, but to project emotion, in every possible
direction..
05.03.2011
That's how we burn, through the glow, into oblivion..
man zeigt mit beiden zeigefingern auf sie und sechs neidpfeile treffen die eigene brust. sping
die erste bordsteinkante hoch, verlauf dich, reg dich auf, fangt an zu schwitzen, zu tanzen, dich
gut zu fühlen. mitten indie fresse, will man sagen, wenn man die vier milchgesichter sieht,
stereotype posen und das feuer in den augen. und doch kamen sie schon etwas rum, und
gefallen sich im understatement von wisconsin. "always wrong"- sie mögen nicht immer recht
haben, aber immer falsch liegen sie nie.
05.03.2011
Less faith in what we’re doing
We have, then, qualitative immediacy and constant relations, contingency and need, movement
and arrest, and belongingness, as the generic trais of existence. These are not constructed or
made by reflection; these are natural, and arise in every existential situation (...). An aesthetic
experience, it is a complete experience, one in which all of the traits of existence are at their
maximum. (cf. James Scott Johnston 2009, 59 f.)
1
(source:http://c0573862.cdn.cloudfiles.rackspacecloud.com/1/0/10409/532028/
faithless-album-05_2048.jpg)
06.03.2011
Through the glow…(Laura Veirs)
Flat stone skipping the surface sink
Into the golden deep
Crawl inside like a honeybee
Creep into the heart
Give me snow and give me salt
Troubles cracks and creaks
Watch ‘em tumble to the sea
Come back ‘round you see
Can you hear the cliffside’s heart
Bubbling red and deep?
When you’re slow not stop and start
You can burn a memory
Gather with me like the gathering clouds
Smooth the twisted lines
Float above the quilted plains
Up to the stars we’ll strain
I can hear the sparkling dark
Calling me to swim
Through the sound waves
Through the glow
Into the undertow
2
11.03.2011
Songs from a room
Eine Schreibmaschine ist nicht mehr zeitgemäß. Die einen behandeln sie als Kunstobjekt, die
anderen als Dekoration. Wie der Plattenspieler vermitteln er ihnen das Gefühl, ein Stück
Vergangenheit abstellen zu können. Konserviert und unbenutzt stellt sie letztlich keine ernst zu
nehmende Variante, sondern nur eine alt gewordene Utensilie im retrospektiven Kampf gegen
die Moderne dar. Kein Instrumentarium der Gegenkultur. Nur Erinnerung. 1965 verkörperte sie
Eleganz. Der einzelne Finger wird Bestandteil eines Mechanismus, er wird implantiert in ein
Getriebe, in einen Handlungsablauf von Kraft und Erholung, von Anspannung und
Entspannung, eines Ruderers gleich, der mit jedem Schlag ein Signum gen Ziel setzt.
Verschwommene Druckschwärze, Unentzifferbarkeit eingeschlossen, all dies gehört zum
Fortschritt, zum unaufhaltsamen Rausch aus Klackern und Klippen, aus Klingen und Rattern
(...) In der heutigen Medialität, im Augenblick ungewollten Flackerns,entspräche die Ruhe
dieses kargen Zimmers dem Wunsch der blassen Augen jener, die im technokratischen Alltag
des Öfteren der Windböe lauschen, die durch die Laubblätter einer Erle vorm Fenster weht und
in einem kurzen Augenblick die Fensterläden anhebt (...) Das Zimmer, von dem die Rede ist,
befindet sich in Ronda, einer Kleinstadt Südspaniens, deren alter und neuer Stadtteil durch die
Puente Nuevo verbunden ist, die über eine tiefe Schlucht trägt. Die Brücke wurde im 18.
Jahrhundert von Gefangenen erbaut und darauf folgend auch von diesen bewohnt. Unweit der
Calle Foras, in der die Häuser ihre verblichenen Fassaden zur Schlucht hin neigen und ein ums
andere Mal halbgetrocknete Wäschestücke in die Schlucht hinab schütteln, mündet die Calle
Septima in den heimlichen Stadtkern Rondas, dem Plaza Ingentile. Die steile Schotterstraße
der Calle Septima hinab versinkt ein schräges Häuschen, das über die Jahre von der
andalusischen Sonne versengt wurde und dessen Fensterläden den weißen Anstrich
abblättern, der im Nu vom Wind die Straße hinabgetrieben wird (...) Im einzigen Zimmer des
Hauses findet sich ein schmaler heller Strahl, der die Wand in zwei Hälften zu teilen scheint.
Ebenso die Holzdielen und auf ihnen die abgeriebene Matratze und der dreibeinige Schemel,
der vor dem massiven Schreibtisch wie Furcht vor der Angst steht. Die Liebe sitzt auf ihr, ein
blasser Hauch im Morgenkleid, Elfenfinger und ein konzentrierter Blick, nicht auf die OlivettiSchreibmaschine vor ihr oder gar auf die zagen Buchstaben auf dem eingespannten Papier,
sondern auf ihre Gedanken. Die sind mit seinen entschwunden, im Rhythmus seiner Akkorde,
im Rausch seines Zupfens, in der Imagination einer Reise. Wie sind sie hierher gekommen?
Was hat sie zusammengeführt? Sie lächelt, schafft es nicht, einen Anhaltspunkt zu finden (...)
Das weiße Papier verwandelt sich im Fortlaufen seiner Melodie in ein Artefakt ihrer Träume.
Mutwillige Szenarien drängen sich ihr entgegen, nehmen sie an die Hand nach Connecticut, wo
sie ihn zum ersten Mal sah. In Montreal schwieg die Musik, der Lärm der Straßen toste als
Volksfest wider ihren Willen, doch hatte sie dort schon seine Hand genommen. New York zieht
lange Schatten ins Papier, der Moment der Wahrheit, durchzogen vom Rausch ihrer Sinne, von
der Unvernunft ihrer Absichten und der Ernsthaftigkeit ihrer Lust (...) Die Reise kommt ihr vor
wie die ganze Welt, undurchsichtig, unbelastbar und gleichzeitig frei von Zwängen. Sie braucht
das Zimmer nicht verlassen, zeichnet es sich doch unmerklich in schwarzen Kreisen auf das
weiß, begleitet vom Tippen ihrer Finger, das einem Klavierspiel gleicht. Nur erklingen die Töne
durch ihn erst im Raum. <pma>
3
CD-Backcover: Songs from a Room - Leonard Cohen
12.03.2011
Alles, was sie sagen, macht Sinn - There's sense in everything they say
Der Grundlage folgt die Begründung, der Symbolik die Macht, den Gedanken die Rede, und der
Untersdrückung der Aufstand.Es gibt eine Stringenz in gesellschaftlich reproduzierter Logik, die
Gänsehaut hervorruft. Philosophische Argumentationen, in Stein gemeißelt, durch natur- und
wirtschaftswissenschaftliche Erkenntnisse belegt. Alles sinnig, alles schlicht soweit.
Warum ergibt sich also Entwicklung? Freude? Euphorie? Erstaunen? Sind es nicht die
Momente vollkommenster Unlogik - irrationalsten Wahnsinns - die das Herz aussetzen lassen?
Bildet nicht gesellschaftliche Logik die Pfeiler des Bestehens, der Ruhe, damit die Unlogik sie
einreißen, verrücken oder an anderer Stelle modifiziert wieder aufzubauen kann?
Popdiskurse, Diskographien, Plattencover, Kakkmaddafakka, Lykke Li, Rotzpipn, Kvelertak,
Can (Communism | Anarchism | Nihilism), Bonaparte (...) und so und so weiter..
"What makes you think nonsense is bad? If they'd nurtured and cared for human nonsense over
the ages the way they did with intelligence, it might have turned into something of special
value." (We | Zamyatin)
4
18.03.2011
Complexity misleading - Helplessness
"Menschliches Ermessen fällt in den Zuständigkeitsbereich von Fiction, Abteilung Realismus.
Eine Kunstrichtung, die auf ein klischiertes Erfahrungswissen zurückgreift und meist in
mittelmäßigen Romanen endet. So war die Auseinandersetzung mit atomaren Risiken wie
schlechte Literatur, in der immer gerade so viel passiert, wie ein kleines Herz fassen kann." (Iris
Radisch, ZEIT No. 12/2011, 49)
19.03.2011
D’red – Sophie Hunger
I ha aui Prognose
U Kennä ke Affäkt
I bruche dini Rose
Aber ha so viu Respäkt
So Winki die Matrose
Sie si immer nöi
Wär o gärn nöi gebore
Gedankelos allei
I ha gar nüt z´säge hie
Drum frag etzt nüme na
I ha gar nüt z´sage hie
O wenn du meinsch das i das cha
Zwüsche hie u jetzt
liet aus wo nid isch worde
Zwüsche hie u jetzt
liet aus wo nid isch gsi
Frag nid nach mim wahre
La mir so viu würd
Aues het u het kei sinn
I wet Dir so viu sägä hie
Drum frag u la nid los
I wet dir so viu säg hie
Frag u la nid los
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19.03.2011
Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst..
Man muss überhaupt nicht lesen, man darf nicht lesen! Hört auf zu lesen, es verdirbt, die
Seelen, die Körper, die Sinne..Hört auf damit, schützt eure Phantasie vor unnötiger
Erweiterung, vor Extase, davor, das Undenkliche zu denken! Es ziemt sich, Zeitungen zu lesen
und das Zeitgeschehen zu verfolgen, im festen Sattel der Realität. Y esta!
(source:http://ffffound.com/image/c6c58020b2ef039eefa5e23f9a2d3a89413450a2)
"Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab,
was du bist." (Canetti)
24.03.2011
Wye Oak – Civilian
Ein Gefühl von Nähe und Distanz. Von wohliger Wärme, die am Körper vorbeizieht, nicht Halt
macht, sondern erst bewusst wird, wenn der kühle Schauer wiederkehrt. Wye Oak
repräsentieren die Musik, die man nicht festhalten kann und die gleichzeitig versucht, das
festzuhalten, was auch sie nicht festzuhalten vermag: Erinnerungen, Worte, Augen-Blicke.
"I have nothing 'thout pretend" singt Jenn Wasner und ein allegorischer Imperativ des Waswäre-wenn? liegt in der Luft, gepaart von nihilistischem Feinstaub, dessen Indifferenz Wye Oak
gerne mit ihrem Auditorium teilen. Ihre Texte sind gespickt mit versteckten Gefühlsausbrüchen,
mit Gedankenlosigkeit im Raum voller Gedanken. Ihr Sound verschrammelt sich oft zu einem
Knäuel und verheddert sich doch nicht in der Melancholie der Repetition. Zurück bleibt kein
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aufgebürdeter Emotionsschwall, sondern eine ungreifbare lyrische Brise, die einst schon Wilcos
Jeff Tweedy in Muzzle of Bees besungen haben könnte:
"With the breeze blown through
My head upon your knee
Half of it's you, half is me
Half of it's you, half is me"
Bleibt also etwas sagen über die Band aus Baltimore, die sich vor 2003 formierte und seither
die kleinen Clubs der mittelgroßen Städte beglückt? Oder beschwert man die unbeschwerten
Lieder dann nur mit interpretationsfähigem Inhalt?
07.04.2011
Iron & Wine & Breathes between the Lines
Mary Anne, do you remember
the tree by the river
when we were seventeen?
Dark canyon wall, the call and the answer
and the mare in the pasture
pitch black and baring its teeth.
I recall the sun in our faces,
stuck and leaning on braces,
and being strangers to change.
Radio and the bones we found frozen,
and all the thorns and the roses
beneath your window pane.
Now I'm asleep in a car, I mean the world
to a potty-mouth girl,
a pretty pair of blue-eyed birds.
Time isn't kind or unkind, you liked to say.
But I wonder to who
what it is you're saying today.
Now I'm asleep in a car, I mean the world
to a potty-mouth girl,
a pretty pair of blue-eyed birds.
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Time isn't kind or unkind, yu liked to say.
But I wonder to who
what it is you're saying today.
Mary Anne, do you remember
the tree by the river
when we were seventeen?
Dark canyon road, I was coy in the half-moon;
happy just to be with you,
and you were happy for me.
08.04.2011
Ein Jahr verging und es gab keinen Tag, an dem ich nicht an Dich gedacht habe..
Die Menschen machen sich lächerlich, tagein, tagaus. Sie versuchen ihr "Image" (Goffman) zu
wahren, ihre Darstellung bzw. ihr Schauspiel so zu adaptieren, dass sie nicht nur nicht als
Selbst gesehen werden können, sondern noch mehr als perfektionierter Ausdruck einer
Idealisierung. Sie meinen in bestimmten hohen Funktionen mit ihrem Über-Ich mithalten zu
können, das aber letztlich doch immer mit der Moral davonrennt. Sie sind verkleidete Kinder,
denen man ihr genervtes Schauspiel tief in den Augen und -ringen anzusehen vermag, hat man
nur Zeit, sie länger zu betrachten, bevor sie verschämt dem durchschauenden Blick weichen.
Sie sehnen sich nach einem kleinen Stück Land, einer Auslauffläche und nach ein paar Minuten
Menschlichkeit. Sollten sie in fünf Sätzen die schönsten Dinge aufzählen, die ihnen in ihrem
Leben widerfahren sind, so bestünde kein Zweifel daran, dass alles Aufsummierte nicht das
Geringste mit ihrem dargestellten Alltag zu tun hätte. Es wären die kleinen Zufälle, die
zwischenmenschlichen Überraschungen, die glücklichen Momente, die im Abseits stattfanden,
mit den Personen, die ihnen am nächsten stehen, in Situationen, die sie nie für möglich
gehalten hatten.
Es geschieht selten, dass man Glück im selbigen Moment realisiert. Es sind Momente, die
stärker sind als alles Gewesene und darauf Folgende..Es begann alles in der Calle Septima in
Sevilla und es endete am Trudeau Montreal Airport.
Schreiben ist ein autodestruktiver Prozess. Er kann Jahre dauern, wenn man die Geschichte
nicht vom Ende her denkt. Aaaarrrrghhhhhhhhaaaaarrrghhh, so schrieb Sylvia Plath, jede Zeile
wie Nadelstiche. Der Titel besteht aus einem Wort, das nur wir beide kennen. Ein belangloses,
mithin nicht gerade schönes, ein nicht existentes, zöge man den Duden als Echolot heran. "Our
love was a fuckin' seven letter word" will man Joan Baez entgegenschreien, aber zuflüstern
kann ich es dir oder ihr nicht.
"Das war das letzte Mal, das ich dich so voller Liebe lachen sah, es gab viele Tränen hinterher.
Trag dieses Lachen bei dir, wenn du gehst, denn ich mag es sehr (...) Und was bleibt ist die
Erinnerung an eine Zeit, die so viel schöner war als jetzt, hey, bitte nimm sie uns nicht krumm.
Nimm die Erinnerung mit, ja, wenn du gehst.." [Dreh dich nicht um / GzK]
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25.04.2011
the kills - the good good ones
9
"How can I rely on my heart / If I break it / With my own two hands" (The Last Goodbye / The
Kills)
I still see you sitting on the sofa with your arm stretched out and your eyes closed. Silently
calling me to join. The good ones, not only we called them. At last you killed me with The Kills,
but "These are the days we'll never forget.'" (Come On in My Kitchen / The Kills)
08.05.2011
J'emmène au creux de mon ombre, des poussières de toi
(Dt. Übers.)
Ich hab keine Angst vor dem Weg, weil ich ihn sehen will, ihn auskosten will.
Jede Biegung, jede Windung, bis es gut ist.
Weil der Wind uns tragen wird.
So wie all das, was du den Sternen sagen würdest, wie der Lauf der Dinge,
wie die Zärtlichkeit und der Schlag, wie anderer Tage Paläste, von gestern, von morgen.
Ein flüchtiger Eindruck wie von Samt, und dann kommt der Wind und trägt alles davon.
Unser Erbgut, unsere Gene nimmt er, trägt sie in die Luft, in die Atmosphäre,
in die Galaxi, wie ein fliegender Teppich.
Der Duft der Jahre davor und all das, was Einlass verlangt an deiner Tür.
Diese Unendlichkeit von Schicksalen, davn man eines lebt.
Und was bleibt von alle dem zurück?
Eine Flut, die beständig steigt.
Eine Erinnerung, die jeder ab und zu hat und im Herzen des Schattens, der von mir bleibt,
nehme ich mit mir die Spur, die von dir bleibt.
Bis der Wind alles davonträgt
08.05.2011
Crayon Angles - Fleet Foxes
Good art however "immoral" is wholly a thing of virtue. Good art can NOT be immoral. By good
art I mean art that bears true witness, I mean the art that is most precise. (Ezra Pound)
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17.05.2011
I don’t remember the time
[© akoe]
19.05.2011
Old World Oceania
"We talk about the now, the past and the future..
And it's relatively easy: Imagine a place, we call X.
A place of shelter, refuge would not be the right expression. Umbrella.
A place to recollect und gather, a place without an aim or target, without sense nor fame.
It must be some sort of very modest place,
Some wooden benches, some tables to eat, some places to sleep.
Be.
An agreement first. We do not harm. Not with words nor physical means.
We do not protect ourselves. Not at any time.
Im pretty sure, a zone Y will be created. We won't have to wait for long.
An idea will spread. The idea of a zone that can not be attacked. Because it does not have a
defence.
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Let's call the zone Y: Old World Oceania (OWO) and the places X: All the places people can
imagine.
Consider it a path. OWO."
(Nigel Bornand)
02.06.2011
"Don't need no words to express, so hush.."
17.06.2011
My home is nowhere without you. Full stop.
"Verwahrung und Ausschluss sind keine Antwort auf Geisteskrankheit; sie sind eine Antwort auf
Forderungen der Gesellschaft, die das Problem dadurch 'löst', dass sie einen Ort schafft, an
dem es unter Kontrolle gehalten wird." (Basaglia/Basaglia-Ongaro 1980, 14)
10.07.2011
"Gee I won't find my kneeee" Dylan said..
Ani diFranco's wonderful interpretation of Phil Ochs. A warming support for those embattled in
what they call the modern times..
"Diejenigen, die sich erinnern, sind in der Lage, im fragilen Moment der Gegenwart zu leben.
Diejenigen, die sich nicht erinnern, leben nirgendwo" (Gúzman)
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(Source: http://www.messyoptics.com/bird/ChelseaHotel.jpg)
15.09.2011
It's a birthday party. It's your birthday party..He starts humming this little tune, it goes
like this: 1, 2, 1, 2, 3, 4
"And then suddenly there was this huge mechanical failure and one of the engines gave out,
and they started just falling thirty-thousand feet,
and the pilots on the microphone and he's saying "I'm sorry, I'm sorry, oh my god... I'm sorry"
and apologizing.
And she looks at the man and says "Where are we going?" and he looks at her and he says
"We're going to a party.
It's a birthday party. It's your birthday party.
Happy birthday darling. I love you very, very, very, very, very, very, very much."
And then he starts humming this little tune, it kind of goes like this: 1, 2, 1, 2, 3, 4" (Bright Eyes |
At the Bottom of Everything)
"You're surfing the tide
And i'm waiting from the inside
You're standing outside
with me, for me, among them
This red heart is aching
Whenever you leave
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This red heart, the life support
The feeling, is killing, killing me
My oh my this plane is crashing down again
My only friend the one who bends leaves with a kick
My oh my don't stop the engine you're on edge
It is clear but let me mention dear the house we're about to hit
How could I possibly forget this house we're bout to hit
So if there's a saviour save me still
My friend, my friend, my friend
When these hands can't bend to your will" (Sophie Hunger | My Oh My)
18.10.2011
2:40
Let me think. Who are you? Are you the lascivious touch on the cymbal? Or the feverish high
pitch tone in his voice? The boost from the amp when he needs it the most? The distortion to
erase every feeling of clarity? The power of the croud? No no no no.
You are 2:40. The single flawed tone on the low d-string. You were the surprise, the difference,
the burden, altogether..i always come back to this live-version, because of this single tone. If
Nabokov says to caress the divine detail, then you are a puzzle of details.
01.11.2011
Emmy The Great – Trilogy
Aussagekraft hat nur das Momentum, Macht nur der, der es durchlebt. Realität ist eine Fiktion.
Erzeugt sie Sinn und Eindruck, hinterlässt sie Spuren der Erinnerung, individuell und
unveräußerlich. Sartre & Camus können den Nihilismus erklären, aber ihn leben? Vielleicht mit
Simone de Beauvoir und einem illustren Kreis intellektueller Rationalisten.
Ich aber bin profan, primitiv, geleitet von menschlichen Emotionen, das weiße Tuch zur Aufgabe
fällt beinahe aus der Tasche, die Stirn schweißnass ob der Anstrengung ständigen Stillhaltens.
Wie Emmy The Great will ich herausschreien:
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" [...] I'm gonna burn it in the street be so kind as let him know
that I'm dealing
with this badly [...]" (Canopies & Grapes)
Ja, blitzlichtartig leuchten Szenen auf, widerspiegeln in Pfützen der Erinnerung, scheinbar trüb,
doch beängstigend nah:
"[...] i think of you when the leaves are brown,
i think of leaves that i have felt against my body on the ground
i think of places where we could go to now until they find us 'til they catch us, 'til they wake us
and
we drown until I know where i am
i'm in a garden of remembering your fingers in my hand, were like a book made of sand
was like the book that i was reading, was like the book that i had with me all the time
to tell me i was breathing [...]" (Two Steps Forward)
Wenn Realität eine Fiktion ist und Überhöhung eine gottverdammte Konsequenz, warum
phanasiere und sublimiere ich dann nicht weiter, warum erschrecke ich dann nicht?
"[...] i know my fate i do not mean to fight
but you tread softly on the ground tonight
tread softly on the words you used to write! [...]" (Gabriel)
01.12.2011
"Das Paradies kann sich rar machen, das ist so seine Art." (Christa Wolf)
Es gibt nicht viel über den heutigen Tag zu sagen. Vermummt, verschnupft, wieder ein Jahr und
die Hohenzollernbrücke steht noch immer. 1945 von Bombenangriffen der Aliierten vollständig
zerstört, aufgebaut bis 1948, seither transportiert sie bis zu 1500 Züge täglich, entweder nach
Köln oder östlich aus Köln heraus..Sie ist die meistbefahrene Zugbrücke Europas, ihre
Tragfähigkeit ist legendär. Doch bekamen selbst Statiker im letzten Jahr ein mulmiges Gefühl
und ließen die Statik der Brücke testen. Mit dem Ergebnis, dass die Brücke nicht unter der Last
der unversehrter Herzen zuammenbrechen werde. Es muss einen Krieg geben, sollte diese
Brücke einstürzen..
Heute ist Christa Wolf im Alter von 82 Jahren gestorben. Die Welt hat ein weiteres Gewissen
und ein Stück Hoffnung verloren. Ein Stück..
15
01.01.2012
hpapy nwe yera (ný batterí - sigur ros) mya yuor whsies lal cmoe ture - cashrnig itno
2012..
..with only words to express, still..
"On the back part of the step, toward the right, I saw a small iridescent sphere of almost
unbearable brilliance. At first I thought it was revolving; then I realised that this movement was
an illusion created by the dizzying world it bounded. The Aleph's diameter was probably little
more than an inch, but all space was there, actual and undiminished. Each thing (a mirror's
face, let us say) was infinite things, since I distinctly saw it from every angle of the universe. I
saw the teeming sea; I saw daybreak and nightfall; I saw the multitudes of America; I saw a
silvery cobweb in the center of a black pyramid; I saw a splintered labyrinth (it was London); I
saw, close up, unending eyes watching themselves in me as in a mirror; I saw all the mirrors on
earth and none of them reflected me; I saw in a backyard of Soler Street the same tiles that
thirty years before I'd seen in the entrance of a house in Fray Bentos; I saw bunches of grapes,
snow, tobacco, lodes of metal, steam; I saw convex equatorial deserts and each one of their
grains of sand; I saw a woman in Inverness whom I shall never forget; I saw her tangled hair,
her tall figure, I saw the cancer in her breast; I saw a ring of baked mud in a sidewalk, where
before there had been a tree; I saw a summer house in Adrogué and a copy of the first English
translation of Pliny -- Philemon Holland's -- and all at the same time saw each letter on each
page (as a boy, I used to marvel that the letters in a closed book did not get scrambled and lost
overnight); I saw a sunset in Querétaro that seemed to reflect the colour of a rose in Bengal; I
saw my empty bedroom; I saw in a closet in Alkmaar a terrestrial globe between two mirrors that
multiplied it endlessly; I saw horses with flowing manes on a shore of the Caspian Sea at dawn;
I saw the delicate bone structure of a hand; I saw the survivors of a battle sending out picture
postcards; I saw in a showcase in Mirzapur a pack of Spanish playing cards; I saw the slanting
shadows of ferns on a greenhouse floor; I saw tigers, pistons, bison, tides, and armies; I saw all
the ants on the planet; I saw a Persian astrolabe; I saw in the drawer of a writing table (and the
handwriting made me tremble) unbelievable, obscene, detailed letters, which Beatriz had written
to Carlos Argentino; I saw a monument I worshipped in the Chacarita cemetery; I saw the rotted
dust and bones that had once deliciously been Beatriz Viterbo; I saw the circulation of my own
dark blood; I saw the coupling of love and the modification of death; I saw the Aleph from every
point and angle, and in the Aleph I saw the earth and in the earth the Aleph and in the Aleph the
earth; I saw my own face and my own bowels; I saw your face; and I felt dizzy and wept, for my
eyes had seen that secret and conjectured object whose name is common to all men but which
no man has looked upon"
[The Aleph -Jorge Luis Borges]
16
01.02.2012
if you go do let me know
Strongest taste
loudest drop
head is filled
the thought, unlocked
a cave or a shed
a car or a bed
a hole in the ground
or a burial mound
a bush or a tree
or the aegean sea will do for me
for you i found a vent
in the bottom of a coal mine
just enough space for your hands in the inside
if you go
do let me know
a den or a dessert
perhaps an ink squirt
a cellar, a wishing well, a war
or a guarantee will do for me
for you i found a cell
on the top floor of a prison
just enough space for you to fit your feet in
if you go
please let me know
01.03.2012
we had our mindset, all things know, all things know, we were in love with the place, in
our minds, in our minds
I fell in love again / all things go, all things go / drove to Chicago / all things know, all things
know / I made a lot of mistakes / in my mind, in my mind / I drove to New York / in the van, with
my friend / we slept in parking lots / I don't mind, I don't mind / I was in love with the place / in
my mind, in my mind / I made a lot of mistakes / in my mind, in my mind / you came to take us /
all things go, all things go / to recreate us / all things grow, all things grow / we had our mindset /
all things know, all things know / you had to find it / all things go, all things go / if I was crying / in
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the van, with my friend / it was for freedom / from myself and from the land / I made a lot of
mistakes / I made a lot of mistakes / I made a lot of mistakes / I made a lot of mistakes.
Still feel the air breeze / around my head, around my head / the scent of the city / Munich
knows, we both know / I can still feel the soft light / of your room, of your room / can still trace
our footsteps / around the zoo, around the zoo / Can still see your hair fly / on your bike, along
the stream / I made a lot of mistakes / in my mind, in my mind / I made a lot of mistakes / I made
a lot of mistakes / we had our mindset / all things know, all things know / and I still love you / we
both know, we both know / some lights never fade out / all things know, all things know / I made
a lot of mistakes / I made a lot of mistakes / I made a lot of mistakes / I made a lot of mistakes.
01.04.2012
5'22 - All true. A trilogy in three old male capital letters.
Art takes no sides. It's is clean, endless, unpretentious, self-fulfilling, ubiquitous, unsettling, cruel
and helpless by any means. Such as Love. There's no dialectic at all: "We love because we
love." (Balzac)
01.05.2012
Nothing like you
"..and when i close my eyes, i see you, i see you"
2 years, 730 days, and counting..restrospectivity might be nostalgic, but it's far from being a lie!
crossing belle & sebastian and sonic youth must eventually lead into munichs the notwist. but
what's next, what will be
the consequence. noone knows. but consequence requires existence. three words. of monsters
and men explicitly express them..more on www.offjournal.de
01.06.2012
Hubo un tiempo que yo quería ser..
knock..erm..knock..seems to be glass, or plexy..some sort of cover foil or transparency..i cannot
enter, but i can look through..see and feel every thought, explain every emotion, understand
every scar, cherish any delight and convey comfort from afar.
18
when joan says that robert is by far the most talented and crazy person she's ever met, then
who are you for me? i don't know.
but i do know, that at the very moment the pillars are shaking, love for you will be that very
feeling..that even if you've got everything, one wish is always left..that even if you tell everyone,
there's still something left to be told..that even if you feel at home, you don't feel like having
arrived..and that even if you don't remember the time, you do.
"A change in the weather is known to be extreme
But what's the sense of changing horses in midstream?
I'm going out of my mind
With a pain that stops and starts
Like a corkscrew to my heart
Ever since we've been apart."
01.07.2012
"let's forget all the things that we say"...
..as julia stone proclaims in the title track of her new album "by the horns". in the haste of the
day one might nod and be happy to get rid of it all, of the useless words exchanged, of
yesterdays blather and all the sweet things that were said in disguise. she's wrong and right at
the same moment. we might forget the words we said, even the things we said. "you can't keep
track of each fallen rod" (chelsea no. 2 / leonard cohen), y esta! but you don't need words to
express, don't need words to read between the lines..it's all about the inevitable creation of
emotion, that runs through your body and into your brain..you don't have to consult linguists like
de saussure to differentiate between 'langue' and 'parole', you just have to read through these
randomed compilation of emmy the great-lyrics, taken out of her songs "dylan", "canopies &
drapes", "paper forest", "gabriel" & "two steps forward".
I pray for rain because I'm trying / To find god and make him cry, / Because I'm dying in a fire
beneath my covers. / And somewhere out across the way, / You ask for salt across a plate, /
And you can't find a word to say / To your own brother. / And you could call me over now, / And
we could fix this with our mouths, / But you don't buy the farm, / If you can't afford the cow. / And
you say Dylan is a sentiment / That you don't want to share, / And you say you looked back in
anger / And it rose to meet your stare, / And you say I am not the one / Who puts the bullet to
your gun / And makes it flare. / And you say Dylan is a sentiment to you, / And you don't want to
share. / You say you're looking for the truth,
Like you got rifles in your books, / But up above your parents' roof / I saw no star tonight, / Only
the black from whence you came, / And where they'll send you back again, / And no blue plaque
will keep your name / From falling out of sight / And you can wage this war of one, / And I am
still the only one / Who will remember you when you are gone. / And you say Dylan is a
sentiment / That you don't want to share, / And you say you looked back in anger / And it rose to
meet your stare, / And you say I am not the one / Who puts the bullet to your gun / And makes it
flare. / And you say Dylan is a sentiment to you, / And you don't want to share. / Oh and all the
things you talk about / But never say to me, / And all the things to talk about / That I could say to
19
you, / Like reading an Italian book / From the 13th century, / Is not that hard to do. / And I
am not the kind / Who puts their toe against the line / And makes it tear, / But this could be the
thing / That puts the blood into your skin / And keeps it there. / And you say Dylan is a sentiment
/ That no one else will ever understand. / And you say Dylan is a sentiment to you, / But you are
only just a man. // I wanna see you tonight / What's the point? / All we do is fight / I've loved you
/ So long / I don't know who I'd be without / My head hurts / I wish I'd never woke up / I feel
worse / than when S Club 7 broke up / I hate the day / It hates me / So does everybody else / I
sit here drooling on my own again / and like a routine episode of Friends / What does it mean to
be American? / Is it / feelings, coffee and / I'll be there for you? / Later on me and a bottle will
hook up to have some fun / Then I'll call your house at twelve to let you know that I'm drunk /
Say I'm sorry Mr C, I was just looking for your sonHow are you, incidentally, do you know if he's
out alone? / There is this book he lent to me something like seven months ago / I'm gonna burn
it in the street be so kind as let him know / that I'm dealing / with this badly / and / could he
please get back to me? / Since you've gone my only friends are Billy Bragg and the Jam /
Though my time with you has got me feeling oh so k.d. lang / I think you're right about the New
Kids on the Block / And I agree now Billy Joel does not rock / Wish I could tell you all the things
that Woody Allen helps me see / How Annie Hall is starting to seem quite a lot like you and me /
It took a while to come around to David Bowie's new CD / And it's much too late to give back
your magnetic field teepee / Can I keep it / by my pillow? / Fucking loved it / How I long to
tell you so / When I get to sleep I'll dream again of canopies and grapes / And wake shaking
from the knowledge that the mattress holds your shape / I assume my phone is dead because it
hasn't rung for months / If tomorrow is the funeral do you think that you could come? / I could
give you back your music and your t-shirts and your socks / Walk to Jazz's house in SOHO cry
into her letter box / Spend some time out to resuscitate my soul / Take up smoking and drink
carrot juice and grow / Teach them not just to expel you from his faults / Then dry my eyes and
keep on walking til the motion makes me strong / Until one day i realise I don't remember that
you're gone / We'll be strangers / who were lovers / I'll recover / It's so weird how time goes
on. // gabriel this is the last / chapter of our correspondence / i hope that after time goes past /
you can remember me with fondness / i think as i am thinking now / of all the pages that have
seen us / laid out an ending in between us / and we can walk them like the ground / i know my
fate i do not mean to fight / but you tread softly on the ground tonight / tread softly on the words
you used to write / oh gabriel i see you there / that day i met you in the orchard / and i was
younger then i wore my hair / in bows across my forehead / soon they were twisted at the
shoulder / and fixed with clasps against my neck / and i do not think you would know her / if you
could see what they reflect / i've seen my future in an evening dress / all wrapped in tapestry
and fur i guess / remember me the way you knew me best / oh gabriel i have kept / everything
you sent me / everything you put to paper but / it's better to forget / and fill your head with
memories / think that you will thank me later / oh gabriel i wish that i / could pick you up and fold
you like a ribbon / i'd hold you always and in secret / in the pockets of my clothes / but this is
how i live my life / with all the parts that i was given / this is the heart that i was given / and what
you're given can't be sold / i see my future in an evening dress / all wrapped in tapestry and fur i
guess / remember the way you knew me best / i know my fate i do not mean to fight / but you
tread softly on the ground tonight / tread softly on the words you used to write / i know my fate i
do not mean to fight / but you tread softly on the ground tonight / tread softly on the words you
used to write // You're not unlucky, you're just not very smart. / These things will never leave you
- they're as close as you can get / To a blueprint for the future - but you can call it fate. / It's like
these days I have to write down almost every thought I've held, / So scared I am becoming of
20
forgetting how it felt, / And these fears they will unravel me one day, / But still I am afraid. / But
I'm blessed - / Just to be, more or less - / Standing in the afterglow of rapture with the words
the rapture left. / Oh blessed - / Just to be, more or less - / Standing in the afterglow of rapture
with the words the rapture left. / Now you're blessed amongst all women, / Now a man who's
very good, / He tells you how you feel until your life is understood, / And he leads you through it
arm in arm as though / There was a map to guide the way. / Now you write because you love
him, now you write because he's kind, / You write so much, you look up and you wrote yourself
behind, / And you're standing in a labyrinth of paper and the map has been erased. / But
you're blessed - / Just to be, more or less - / Standing in the afterglow of rapture with the words
the rapture left. / Are you blessed? / Just to be, more or less? / Now you're standing in the
afterglow of rapture, but there is no rapture left. / Oh come, and we will celebrate the things that
make us real, / The things that break us open, and the things that make us feel / Like these
accidental meetings up and partings of the way / Are not so much our choice but in the blood of
how we're made, / It's like the way I have to write down almost everything I see, / So that the
record does obscure the thing the record used to be, / And I know I'm not unlucky, / I was just
born this way. / But I'm blessed. / Now a paper forest grows up in the supermarket aisles, / The
baby born with teeth looks at its mother and it smiles, / And we all fall down / Like wind blows
through the paper forest. / And a paper forest grows up in the supermarket aisles, / The baby
born with teeth looks at its mother and smiles, / And we all fall down / As wind blows through the
paper forest.s / And a paper forest grows up in the supermarket aisle / Alarm clock fingers turn
they're counting seconds like they're miles / And you say, "wake up now, 'cause I can see no
paper forest. // In the middle of September we entertained the thought / Of falling into rabbit
holes and never coming out / In the garden of a girl whose mum was friends’ with Elton john /
So she kept telling us / But we just let it pass / And slipped a year or so behind ourselves to
times already gone / When people were just people not the jobs that they performed / And our
songs were just a thing we did with melodies and chords / Now you’re available in all good
record stores / But I knew you best / Back when love was just a feeling that ran out between my
legs / On to the back of my dress / On to the clothes that I was wearing / When I was a child I
was expected to believe / In something up above that no one touches or can see / But now they
tell me that unless you’re looking out of magazines / Then you don’t exist / But I knew that you
were / Real before I read it in an interview today / Before I used you as a surface did a line
across your face / In the toilet of a girl whose sitting outside dropping names / Like they were
carpet bombs / She knows everyone / But I knew you first / Back when love was underneath
you with my fingers in the earth / You said ‘I’ll stop if it hurts’ / You said ‘I’ll stop it if it’s scaring’ /
You said you know that I will stop this any time if you think that it is tearing / I think of you
when the leaves are brown / Of leaves that I have felt against my body on the ground / I
think of places that we could go to now / Until they find us till the catch us till they wake
us and we drown / I know where I am / In a garden half remembering your fingers in my
hand / Like a book made of sand / And it’s the middle of September and your image starts to
fade / To the one that they have printed on the 27th page / And I don’t like to read these things
you know I do it anyway / I have no choice, “I have no choice,” I say / And I go back into the
garden where the birds begin to sing / And I am troubled by the thought of all the daylight that
they bring / And I think that I will let somebody take me home again / And if I knew you at all /
then my love is underneath you making puddles on the floor / and I’m asleep to the thought /
of two people walking two steps forward always to the life they’ve chosen clicks and /
hums and sirens and the sun / of two people walking two steps forward always to the life
21
they’ve chosen clicks and / hums and sirens and the sun / of two people walking two steps
forward always to the life they’ve chosen clicks and / hums and sirens and the sun.
and now read through them while listening to her songs & thinking about what strikes your mind
first. you might also take damien rice's "9 crimes" or wilco's "sky blue sky" instead. or just like
julia & josh stone themselves show in their unforgettable 'big jet plan'..
01.08.2012
"A song might be anything that can walk by itself"..
..so, how about your dreams then?
(...) punkt / punkt / komma / strich / fertig / wann / sehe / ich / ein / gesicht, /
das / mich / nicht / mehr / an / dich / erinnern / kann / wann / stunden /
jahre / tage / lang (...)
(...) und ich schreibe 1 Text nach dem anderen
für sie und ich widme ihr viele Gedichte, und sie fragt mich, was schreibst
du jetzt Schönes, und ich sage, ich schreibe jetzt figural, und ich schreibe
jetzt viele Gedichte, und sie sagt, wir treffen uns im Café Eiles,
und wir sitzen im Café Eiles und es nähert sich alles was war, (...)"
(frei nach friederike mayröcker - "otto breicha", manuskripte, h. 163)
01.09.2012
south of the border west of the sun feeling the breeze..
[...] And rain will exalt us
As the night draws in.
Winds howl around us,
As we begin.
What a way to start a fire
Broken with the break of day.
A kiss could have killed me
If it were not for rain. [...]
15.09.2012
needless to say - it's your day
22
[...] light reflects from your shadow / it is more than i thought
could exist / you move through the room / like breathing
was easy / if someone believed me [...]
[...] and everyday / i am learning about you /
the things that no one else sees / and the end
comes too soon [...]
"im zeitraum zweier wimpernhaare, zweier winterjahre, zweier
sommerjahre, suche ich
die stille des augenblicks, des sich gegenüberliegens,
des angekommenseins;
der freude in deinen augen, der unfassbarkeit in deinem blick;
unsere schwerelosigkeit; bedingungslos, voraussetzungslos, total."
[...] and with words unspoken / a silent devotion /
know you know what i mean / and the end is unknown /
but i think I'm ready / as long as you're with me [...]
01.10.2012
Berlin – Tel Aviv
(cf. http://cdryan.com/blog/wp-content/uploads/2011/06/CDR-Analog-01.jpg)
23
Elli war 13
Achtundreißig, Berlin Weissensee
Der Vater darf nicht arbeiten, als Kinderarzt
Er weiß nicht mehr wie's weitergeht
Die Mutter träumt von Herzls Altneuland
Palästina, sein Herz hängt an Deutschland
Dem Deutschland Rilkes, Manns und Schuberts
Nicht dem Deutschland, das diese Angst hier zulässt
Er wird sie fortschicken
Es lässt sich nicht mehr ändern
Achtundreißig
Die letzten Tage im September
Berlin, Anhalterbahnhof
Sie winkt dem Vater durch die Scheibe und sie fahren los
Er ruft ihr nach, man soll keine Tränen weinen
Wenn man ins Land seiner Väter reist
Sie versteht nicht gleich was das heißt
Lies sie den Vater nicht zurück, eben an jenem Gleis?
Und die Welt verschwimmt vor ihren Lidern
Versinkt im "für immer" und "nie wieder"
Und sie fahren in die Nacht
Sie findet Schlaf, weil sie fühlt, dass er über ihr wacht
Und in ihrem Traum hat er Flügel
Sie träumt er fliegt in den Süden
Fliegt ihr nach in den Frieden
Nach Tel-Aviv, Hügel des Frühlings
Acht Tage und acht Nächte auf'm Boot
Wenn der Novembersturm tobt
Hier über'm Meer und daheim in Berlin
Wegen 1000 Pfund Sterling kann der Vater nicht mehr fliehen
Und sie ausgestoßen in diese kalte Welt
Betet zu 'nem Gott den sie in Frage stellt
Während sie die Tage zählt
Die sie den Vater nicht in'n Armen hält
Und sie hegt die Dinge die ihr von zuhause bleiben:
Der Rilke-band, ein paar Kleider, ihre Geige
Auf ihrer Reise, Flucht ohne Zuflucht
Nur diese Furcht vor der Zukunft
Und er wills nicht glauben bis sie nachts vorm Haus sind
Doch sie schlagen und sie plündern, sie verhaften Tausend
Achtunddreißig, Sachsenhausen
Ein Brief aus Tel-Aviv, er ist nur froh dass sie raus sind
Die kleine Elli Weinrebe
Und dieses Heimweh, ob's irgendwann vorbeigeht?
Für das verlorene Land, dort im gelobten Land
Und sie träumt sich weit weg
24
Und in ihrem Traum hat sie Flügel
Sie träumt sie fliegt aus dem Süden
Fliegt zurück in den Frieden
Nach Berlin, von den Hügeln des Frühlings
(Berlin - Tel Aviv / Herre & Hunger)
01.11.2012
quote / beyond distortion: the revelation of nada surf / unquote
john jeremiah sullivan - author of "pulphead" - talks about the anatomy of songs. and about
details in performances. per-four-man-cies, as he'd pronouce it. so what's the backbone of a
song then? the lyrics, the melody, the sound, the brillance of a clear voice, the gesture? the little
something in between? no one will ever know it. same as love. it's more than a mere emotion,
it's beyond distortion, style and time.
take nada surfs per-four-mince at the dodge rock 'n' roll for example. it's crappy, creepy, bad
taste, sound & quality. it's by far not what you'd call a center stage appearance worth to be
shown at letterman's. the spectators are hardly to be seen, the bass player seems bored, the
drummer indifferently shakes his hihat. the lead singer hestitantly works his hand up and down
the strings of his gretsch-guitar. the other guitar player doesn't even seem interested in playing
at stage, he's longing for a stool or just to getoutahere. yarn, how i hate intertextual references,
sonuvabitch.
"still then i enjoyed it feouu-ry much", sullivan would say. why? because it's nada surf? because
it's a warm melody, that can make your day?
no, because the whole scene speaks of an allusion, of an innuendo. a reflection without an end.
the song breathes and lives merely through these two lines: "i've got blonde on blonde / on my
portable stereo". over and over again. the plain harmony supports by relentless repetitions. you
can almost imagine the singer to step out of the song, to introduce his band, to tell some
storyline of this life, while the back singer hums the chorus melody. but you can go even further:
blonde on blonde, dylan's greatest album of all times. recorded and released in 1966, containing
masterpieces like "visions of johanna", "stuck inside of mobile", "sad eyed lady". digging down to
the anatomy of this song, one can easily picture this blonde dylanesque figure at the dodge
festival, bored, f***ed up, dreaming, of what could have been the roaring 60s. knowing that they
were far from a "lullaby". it seems to be a pretty subjective statement, i admit, but to me this
nada surf song speaks of beauty, timelessness and love.
life is a intertwining network of allusions. not to be confused with illusions. just to give an
example, sullivan would say: "in my purse i carry a cinema ticket every day. weeks and months
are passing by without me remembering it, but it's always there. it's been years ago, when i saw
this movie with you. i don't even remember which movie we saw and the ticket doesn't tell,
because it's so washed-out, the type has gone off. but i do exactely remember your silhouette. i
leaned back just to watch the lines of your face. how you pulled down your bottom lip everytime
you were tensed and how your mouth widened to release with a smile. the cinema ticket is an
25
allusion and it's far from being a lie. it's a world beyond, but it's still there. you can't capture it
with a picture. it's a plot in your heart that writes on and on."
cats and dogs are coming down
14th street is gonna drown
everyone else rushing round
i've got blonde on blonde
on my portable stereo
it's a lullabye
from a giant golden radio
i've got no time i wanna lose
to people with something to prove
what can you do but let them talk
and make your way down the block
i've got blonde on blonde
on my portable stereo
it's a lullabye
from a giant golden radio
it's a lullabye
from wonder-woman's radio
01.12.2012
i still don't remember the time
"(...)and life barrels on like a runaway train / where the passengers change / they don't change
anything / you get off, someone else can get on (...)" (fred jones pt.2 - ben folds)
26
(cf. http://25.media.tumblr.com/tumblr_m00ywcm4PN1ro9drno1_500.gif)
I don't remember the time, when you
told me, you're feeling seasick
of love, love, love
I don't remember that day, when you
were standing there explaining what
it meant to be living
I don't remember that night, when you
put my hand on you explaining what
it meant to be breathing
I'm hiding my memories
deep inside, so that no time will
tear them down
but i still hear your heart beat,
believe me, the way
it beat that night."
[akoe]
01.01.2013
may nothing but happiness come through your door..
canetti wrote in his autobiographic novel "the tongue set free" (p.73): "three years on and not a
single day passes by without you passing my mind. with every word i read, i'm thinking of you,
every word, i write, i write for you."
auszug aus der short story "if i'm feeling sinister" (2012, unveröff.):
sara und ich haben uns noch ein mal gesehen, nachdem sie aus dem krankhaus entlassen
wurde. die nachricht von ihr erreichte mich auf dem weg nach belfast. ich stieg an der nächsten
haltestelle aus, ohne zu wissen, wo ich mich befand. eine stunde später liefen wir durchs hohe
gras. es war hochsommer, die rucksackträger brannten auf meinen schultern. unter ihrer
sonnenbrille sammelten sich schweißperlen. sie lief dicht hinter mir, um den brennesseln
auszuweichen, die ich zur seite bog. bald schon sahen wir die brücke dundrod, eine
eisenbahnbrücke zur verbindung von belfast und monaghan. sie besitzt keine geländer. von
weitem betrachtet, müssen unsere beine mit dem wind geweht haben. wir lagen auf dem
rücken, eine brise schwindel stieg in mir hoch. sie erzählte mir vom aufwachsen in der
résidence, von guten menschen und schlechten, von der gebrechlichkeit ihres körpers und der
trennung ihrer eltern. ich hörte nicht zu. ich zählte sommersprossen. ihre stimme vermischte
sich mit den kräftigen böen aus südwest und zweimal schreckten wir auf, als ein zug hinter
unseren köpfen vorbeirauschte. als es dämmerte, hörten wir schreie aus einem nahegelegenen
27
haus. wir rannten in richtung der schreie, konnten aber nicht ausmachen, aus welchem der vier
häuser sie stammten. sara schlief auf einem heuballen ein. ich lag daneben und sah zu, wie
sich ihr brustkorb hob und wieder senkte.
als ich aufwachte, lag neben mir eine beschriebene serviette. ich blickte mich um, aber hegte in
keinem moment die hoffnung, sara zu entdecken. ich las: „rénid, if i’m feeling sinister, i will
remember these hours with fondness. the lake, the brigde & you. sara.“
01.02.2013
and if the sky falls | mark my words | we'll catch mocking birds
"haben sie das flugzeug gehört?" rief einer von ihnen.
"ich bin der pilot", sagte ich.
"ein flugzeug ist eben in den boden gerannt", fuhr der mann fort, ohne auf meine antwort zu
achten. "muss hier ganz in der nähe liegen. himmel, hat das einen bums gemacht!" er ließ den
scheinwerfer weiter spielen, aber der strahl drang im nebel nicht weit.
"ich bin der pilot", sagte ich noch einmal. "ich habe die maschine geflogen." diesmal wurde
begriffen. der scheinwerfer hörte auf zu spielen.
"sie sind der flugzeugführer?" ja, um gottes willen, wie ..."
"ich bin mit dem fallschirm abgesprungen", sagte ich und zeigte das weiße bündel vor.
"sind sie verletzt?"
"kein bißchen. aber ich muss jetzt den aufschlag finden und an die postsäcke kommen."
[...]
new york - paris; es klingt wie ein traum. und doch - wenn man genügend betriebsstoff tragen
könnte (und die bellanca wäre dazu in der lage) - wenn der motor nicht versagte (und diese
neuen wright-whirlwind versagen selten; sie sind nicht wie unsere alten liberties) - wenn man
nur lange genug den richtigen kurs halten könnte, müßte man eigentlich europa erreichen. das
fliegen könnte selbst könnte kaum gefährlicher und das wetter kaum schlechter als bei den
nachtpostflügen im winter sein. orientierung? - überm atlantik und durch die nacht, dunkel und
fremde himmel durchpflügend, auf einen kontinent zu, den ich niemals sah? warum sollte ich
eigentlich nicht von new york nach paris fliegen? ich bin fast fünfundzwanzig jahre alt. (aus:
lindbergh, charles a. - mein flug über den ozean, 1956, 11 ff.)
lay your head where my heart used to be
hold the earth above me
lay down in the green grass
remember when you loved me
come closer don't be shy
stand beneath a rainy sky
the moon is over the rise
think of me as a train goes by
clear the thistles and brambles
whistle 'Didn't He Ramble'
now there's a bubble of me
and it's floating in thee
28
stand in the shade of me
things are now made of me
the weather vane will say
it smells like rain today
god took the stars and he tossed them
can't tell the birds from the blossoms
you'll never be free of me
he'll make a tree from me
don't say good bye to me
describe the sky to me
and if the sky falls, mark my words
we'll catch mocking birds
lay your head where my heart used to be
hold the earth above me
lay down in the green gra*s
remember when you loved me
remember when you loved me
remember when you loved me
(text&music by tom waits | covered 2007 by cibelle)
01.03.2013
Die Welt ist eine Scheibe…
..und "die ganze Idee der Menschheitsgeschichte ist eine Fiktion" (Nick Cave, spex no. 343).
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(cf. http://29.media.tumblr.com/tumblr_m0kou4Abu11rpx9bqo1_500.jpg)
Each feature improved, each movement refined and eyes like a showroom
Now they are spreading out the blankets on the beach
That weatherman is a liar
He said it would be raining but it's clear and blue as far as I can see
Now I do as I please and lie through my teeth
Someone might get hurt, but it won't be me
I should probably feel cheap but I just feel free
and a little bit empty
But if you stay too long inside my memory,
I will trap you in a song tied to a melody
and I will keep you there so you can't bother me.
[take it easy (love nothing) - bright eyes]
I still haven't written this song yet..
01.04.2013
retrospection is a warm gun –
...a blue one
30
eine kolumnistin der faz schrieb am 10. märz diesen jahres folgendes:
"thomas brasch: ich weiß nicht viel über thomas brasch. aber er wusste alles über mich. hier
mein lieblingsgedicht aller zeiten, ehrlich gesagt brauche ich überhaupt nur dieses eine:
was ich habe, will ich nicht verlieren,
aber / wo ich bin will ich nicht bleiben, aber / die ich liebe will ich nicht
verlassen, aber / die ich kenne will ich
nicht mehr sehen, aber / wo ich lebe
will ich nicht sterben, aber / wo ich
sterbe, da will ich nicht hin / bleiben
will ich, wo ich nie gewesen bin.
veröffentlicht hat er es 1980 in dem band 'der schöne 27. september', dessen titel sich auf den
tag bezieht, an dem die bundespost das freizeichen im telefon änderte: vorher war es ein
wiederholtes tuten, von da ab ein dauerton."
das besondere daran an dieser passage ist die nähe, die die kolumnistin zulässt und die
radikale schlichtheit, mit der sie dies semantisch offenbart. die scheinbar trivialen zeilen
enthalten zwei essenzielle botschaften:
ernstens:man muss nicht bei einer person sein, um sie zu kennen. ich weiss nicht, was du
gerade machst und die letzte zeit gemacht hast, aber ich weiß, was du denkst, was du magst,
was du nicht magst, was dir schlechte laune machst, was dir freude bereitet. welche bücher du
magst, welche musik - wohlwill straße von friska viljor hat dir sicher total gut gefallen - , welche
überhaupt nicht, welche nachrichten dich kalt lassen, welche dich bewegen. und du weißt alles
von mir.
zweitens: was braucht man, wenn man das eine hat. nichts anderes. "ehrlich gesagt brauche
ich nur das eine". eine offenbarung in einer gesellschaft, in der bibliothekenweise gedichtbände
aufgereiht stehen..
und er, er scheint ihr sagen zu wollen:
ich wünsche dir, dass es dir gut geht. dass dein leben kein wiederholtes monotones tuten ist,
sondern ein erfüllter dauerton..
01.05.2013
retrospection is a warm gun II ...a polaroid picture
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"Die Liebe zwingt sich nicht auf, sie setzt sich aus." (f.n. paul celan) Oder mit den Worten eines
berühmten ersten Romansatzes ausgedrückt: "Es war unvermeidbar: Der Geruch von bitteren
Mandeln ließ ihn stets an das Schicksal verhinderter Liebe denken."
01.06.2013
retrospection is a warm gun III –
a floating one
"Schon die ersten Takte von Belle & Sebastians „i want the world to stop“ spülen die warmen
Wintersonnenstrahlen daher. Ich befinde mich am Steuer des alten Cinquecentos auf der B180
nach Altenburg. Sie hält ihre Augen geschlossen und sitzt aufrecht im Beifahrersitz. Dem
Knacken einer Schallplatte gleich laufen ab und an Schattenspuren über ihr Gesicht.
Schneepfähle, Oberleitungen, Wolkenteile. Der aufgestellte Kragen verdeckt ihren Nacken und
ihre Locken fallen kreuz und quer heraus. Wir haben kein Ziel. Das leichte Wippen ihres Kopfes
zum rollend-weichen Gitarrenbeat, meine Hand im milden Winterwind und ein Summen oder
zwei durch entgegenkommende Motorräder. Wir schweben im schwerelosen Jetzt, getragen
von der dichten Soundkulisse und Stuart Murdoch & Isobel Campbells fluoreszierenden
Melodiestimmen.
"I want the world to stop (I want the world to stop)
Give me the morning (give me the understanding)
I want the world to stop (I want the world to stop)
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Give me the morning, give me the afternoon
The night, the night
[...]
I want to write a message to you
Everyday at 10 o clock in the evening
Yellow pearl my city is
This is your art this is your Balzac your Brookside and your Bach"
Wir rollen unentwegt voran im Rausch der treibenden Snare. Es ist die Poesie des Moments,
die Liebe kreiert, könnte man sagen. Wir nehmen die Umgebung nur bruchstückhaft wahr. Die
Zeit bleibt stehen. Beinahe das Auto auf dem Rückweg. Wir halten die Luft an die letzten Meter
in Wintersdorf hinauf, bevor wir erleichtert die Tankstelle erreichen.
Belle & Sebastians „I want the world to stop“ kreierte einen Raum; alokal, omnipräsent und doch
nicht greifbar. Ein Gefühlsraum, in den wir just in jenem Moment eintraten. Er hat nie aufgehört
zu existieren.
Selbst wenn Stille herrscht, bewegen wir uns in ihm. Wenn das Rauschen der Realität zu laut
wird, finden wir in ihm Stille und Geborgenheit. Wenn wir im Alltagsstrom zu müde werden,
weckt er uns fordernd auf. Er begleitet uns, aber er zwingt sich nicht auf. Er kennt keine
Messgrößen wie Zeit und Raum. Es ist da und nicht da. So wie du und ich. So wie wir für uns."
(Ralf Zenther, Schreibstil popArt)
01.07.2013
plädoyer für das unsichtbare
"nichts strahlt eine grössere ruhe aus als eine parkbank. besonders wenn sie am fluss gelegen
ist. dass ihr zugemutet wird, sie 'stehe', ist fahrlässig. vielmehr liegt sie gemütlich da und nimmt
sich der last der sich auf ihr niederlassenden menschen mildmütig an. viel zu despektierlich
blicken menschen bisweilen an parkbänken vorbei. ein stück holz, ein paar messingstreben,
wackelige füsse, hundpisse, geschunden von regen und wetter. nein, ihr leben ist kein
einfaches. sie gibt, doch erhält sehr selten.
dabei wäre ehrfurcht angebracht: denn niemand macht einer parkbank etwas vor! sie hat alles
gesehen. die einsamen seelen, die sich tagsüber und auch nachts auf ihr niederlassen und in
ihrem gemurmel das betrunkene leid unnötiger fehler und ungerechtigkeiten beklagen. für diese
menschen streckt sich die bank als bett aus und hält stoisch-still den wind mit ihrem rechten
arm ab. auch für die gestressten menschen bildet sie einen kurzen ruhepol, für 5 minuten
zeitungslesen hat sie immer eine seitliche kante frei. oder für spielende kinder, die sich hinter ihr
verstecken und kichernd die suchenden blicke ihrer eltern beobachten.
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auch uns hat die bank gesehen. zögerlich saßen wir da, die eine hand kaum in der des
anderen. eng beieinander, doch distanz aus jeder pore. zutrauen, dass sich mit jedem wort, das
wir sprachen, langsam in unseren herzen streute. bisweilen hat uns die bank auch schweigen
gehört, kein stilles schweigen, sondern ein aufgewühltes, chaotisches, unruhiges und zugleich
liebevolles. sie muss unsere gedanken gespürt haben, denn sie breitete wohlwollend ihren
starken halt unter unseren füssen aus, da wir auf ihrer schmalen lehne sassen. sie hörte uns
lachen, kichern, blödeln und nach einer weile musste sie selbst nach luft ringen und schien die
nächsten rissigen gesichtszüge zu erhalten. denn sie spürte unsere liebe aufkeimen. erwartet
und doch unerwartet stark. als wir gingen, blieb sie dieselbe, doch wir waren andere für uns."
(aus: bernard fignon "orte heute und morgen" 2001)
(cf. http://www.webmasterpro.de/design)
01.08.2013
birds - water - mountains | simplistic memories of what was..
..a greatest love.
"Jeder Mensch ist das Produkt seiner Vergangenheit. Alles fließt in ihn hinein, staut sich auf,
setzt sich ab. Der Mensch ist ein gedanklicher Stauraum, durch den das Leben wie ein Strom
der Entwicklung fließt. Doch damit er nicht im Morast der Erinnerung versackt, schüttelt er das
Fade, Halbernste und Langweilige ab, und trägt nur die schönen und intensivsten Momente in
sich." (aus: Der Esel Gardibald - Florence Bardimer 2005)
In einem schräg und umständlich gefalteten Brief schriebst Du mir folgende Songzeilen, mit
dünnem Stift und deiner nach hinten gelehnten Schrift.
[Auszug:
Birds - Kate Nash
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"But he was looking at her, yeah all funny in the eye
She said "come on boy tell me what you're thinking
Now don't be shy."
He said alright, "I'll try
All the stars up in the sky
And the leaves in the trees
All the broken bits that make you jump up
And grassy bits in between
All the matter in the world is how much I like you." ]
Es braucht nicht viel an Sommertagen wie diesen, um glücklich zu sein. Ich sitze gerade am
Wasser, deinem Element. Ich höre Bootlegs von Sophie Hungers "First we leave Manhattan",
ihre kräftigen, gefühlvollen Zeilen in "Train People" vom Konzert in Huxleys Neue Welt diesen
Februar. Das Licht war dimm, ihre Stimme bisweilen überschlagen, doch das Rohe verlieh dem
Song eine Brise Trotz:
"We're driving forever now
Why did we leave and how? "
Alles, was ich mache, ist Dir seit Jahren Zeilen zu schreiben. "Es vergeht kein Tag, an dem ich
nicht an dich denke", schrieb ich und es ist wahr. Noch immer tippe ich zittrige Zeilen mit
meinem Herz auf den Fingerkuppen. Ich verstecke mich in fiktiven Autoren, die ich Florence
Bardimer, Ralf Zenther oder Bernard Fignon nenne. Ich transportiere subtile Erinnerungen,
verpackt in sehnsüchtigen Melodien. Und wenn ich Iron & Wine zuhöre, weiß ich warum..Du &
ich wissen warum.
"So may the sunrise bring hope where it once was forgotten
Sons are like birds flying always over the mountain"
01.09.2013
south of the border, east of the sun
(cf. microsites.lomography.com)
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als ich bornand's "owo" schrieb, war ich mir dessen noch nicht bewusst. auch nicht, als ich
schlaftrunken die zeilen zu mayröckers "otto braicha" tippte. doch als ich "retrospection is a
warm gun" schrieb, verdichtete sich die schemenhafte vorstellung langsam zu einem konkreten
gedanken. folgende zeilen:
„es gibt einen raum; alokal, omnipräsent und doch nicht greifbar. ein gefühlsraum, in den wir
just in jenem moment eintraten. er hat nie aufgehört zu existieren. selbst wenn stille herrscht,
bewegen wir uns in ihm. wenn das rauschen der realität zu laut wird, finden wir in ihm stille und
geborgenheit. wenn wir im alltagsstrom zu müde werden, weckt er uns fordernd auf. er begleitet
uns, aber er zwingt sich nicht auf. er kennt keine messgrössen wie zeit und raum. es ist da und
nicht da. so wie du und ich. so wie wir für uns.“
so wie borges in seinem aleph die welt in eine dialektische billardkugel schrieb, cassierer den
raum nicht als spatiale, sondern als interaktive kategorie anerkennt, hermann und goffman ihn
nur in einen abgeranzten bühnenboden pressen wollten oder foucault ihn insgeheim vermisste.
so besitzen wir einen raum. er kann überall sein, wo wir sind und waren, egal ob allein oder
gemeinsam: köln, münchen, freiburg, berlin, chicago, sydney, wo auch immer.
gerade ist es die bahnhofshalle in bellinzona. bell-in-zo-na, eine silbe mehr als nabokovs grosse
sehnsucht, doch dringt der stolz der alten roma durch jede verzerrte zugansage. bell-in-zo-na.
wenngleich, die schönheit dieser stadt erschließt sich nicht auf den ersten blick. die hochebene
wirkt zunächst abgeschlossen, das meer zu weit weg, die mediterrane luft zu gedrängt, um die
kräftigen sonnenstrahlen auf den armen geniessen zu können. ich sehe ein blau gestrichenes
haus, einen mann mit zylinder, zwei marktstände mit gemüse und absperrzäune.
ich sitze auf dem staubigen boden, auf dem manch andere durchreisende saßen und höre das
unregelmässige surren und rattern von koffern, motorrollern und italienischen gesprächen. ich
lese vergessene geschichten des schwedischen schriftstellers eyvind johnson. in seiner
erzählung „zeit der unruhe“ denkt göransson diese zeilen, die ich just in diesem moment so laut
hinausschreien will, dass sie durchs hochaufgebahrte bahnhofsgewölbe von bellinzona hallen,
bis nach draußen, oder bis zu dir:
„wie steht es doch mit den träumen? wie steht es mit dem menschenherzen? mit seinen
leidenschaften – dem öl, das da tropft, bis es flamme wird – flamme, die verglimmt, sich
schwärzt und erstickt, weil es ihr an luft gebricht?“ (eyvind johnson – zeit der unruhe, rororo
1974)
15.09.2013
needless to say - it's your day again
I don't remember the time, when you / told me, you're feeling seasick / of love, love, love / I don't
remember that day, when you / were standing there / explaining what it meant to be living / I
don't remember that night, when you / put my hand on you explaining what / it meant to be
breathing / I'm hiding my memories / deep inside, so that no time will / tear them down / but i still
hear your heart beat, / believe me, the way / it beat that night. [© akoe]
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ich finde keinen abschluss zu unserer geschichte, wie ich sie drehe und wende, ich schreibe die
erinnerung fort, bis sie sich mit der realität vermischt. dass romane bisweilen plötzlich und
abrupt enden und der leser mit unaufgelösten gedankensträngen zurückgelassen wird, ist
meiner meinung nach keine kunstform, kein stilgriff, sondern ein zeichen des fehlenden plans,
die geschichte bis zum ende zu denken und zu leben. hier bist du. hier bin ich.
zur feier des tages sende ich einen schrecklichen kleinen kitschigen nöligen gitarrenpopsong
down under, an den du dich wohl nicht mehr erinnern wirst, du, die sich alles immer so perfekt
merken kann. oder vielleicht doch..
"Gather with me like the gathering clouds
Smooth the twisted lines
Float above the quilted plains
Up to the stars we’ll strain
I can hear the sparkling dark
Calling me to swim
Through the sound waves
Through the glow
Into the undertow."
…to be continued.
© Elias Fauser – offjournal.wordpress.com / offjournal.de – 2011-2013
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