Technische Anleitung
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Technische Anleitung De Einleitung In dieser Anleitung werden die grundlegenden Methoden zur Aufnahme zweier technisch anspruchsvollerer Fotos aus dem D800/D800E-Prospekt im Detail erläutert. Lassen Sie sich von professionellen Fotografen zeigen, welche unglaublichen Möglichkeiten die D800/D800E bietet. Die Auflösung der D800/D800E setzt mit 36 Megapixel neue Maßstäbe im Bereich der digitalen Spiegelreflexkameras. Ein derart hoher Wert bedeutet jedoch auch, dass kleinste Ungenauigkeiten beim Fokussieren und selbst leichte KameraVerwacklungen am Endergebnis feststellbar sind. Um das volle Potenzial einer Kamera mit über 30 Millionen Pixeln nutzen zu können, ist ein eingehendes Verständnis der Ursachen und Eigenschaften von Unschärfe erforderlich. Außerdem müssen die Einstellungen und die Instrumente (Objektiv, Stativ usw.) wohl überlegt sein, und auch bei der Wahl der Motive dürfen keine Kompromisse eingegangen werden. ii Inhaltsverzeichnis Einleitungii Aufnahmetechniken2 Unbewegte Motive....................................................................2 • Lektion 1: Stativ verwenden....................................................... 5 • Lektion 2: Live-View nutzen........................................................ 6 • Lektion 3: Vermeiden sehr kleiner Blenden .......................11 • Gleiches Bild bei Verwendung des Suchers........................13 Porträts..................................................................................... 15 • Lektion 1: Auswahl der passenden Einstellungen für die Fokussierung...........................................................................17 • Lektion 2: Auswahl der passenden Belichtungssteuerung.....18 • Aus Fehlern lernen: Gleiche Aufnahme, anderes Fokusmessfeld...............................................................................21 Schnelle Tipps 22 1. Hohe ISO-Empfindlichkeit................................................ 22 2. ISO-Automatik..................................................................... 24 3. Optimierung der optischen Eigenschaften................... 26 4. Porträts bei Gegenlicht...................................................... 28 Die Nikon D800E 30 1. Hochauflösende Aufnahmen mit der D800E................. 30 2. Blende und komplexe Motive.......................................... 32 3. Farb-Aliasing und Moiré-Effekt........................................ 34 1 Aufnahmetechniken Unbewegte Motive – Minimale Unschärfe – 2 3 Aufnahmetechniken Bei einer Auflösung wie im Fall der D800/D800E führen selbst minimale Kamera-Verwacklungen zu nachweisbarer Unschärfe. Mit der in diesem Abschnitt erläuterten Technik wird diese Unschärfe auf ein Minimum reduziert. Hierzu kommen eine Kombination aus Live-View-Fotografie und Stativ-Verwendung zum Einsatz. Technische Daten n Objektiv: AF-S NIKKOR 14-24 mm 1:2,8G ED n Belichtungssteuerung: Manuell n Belichtungszeit: 1 s n Blende: 8 n Weißabgleich: Farbtemperatur auswählen (5000 K) n ISO-Empfindlichkeit: 100 n Picture Control: Standard Hinweis: Das Foto wurde im Format 14-Bit-NEF (RAW) aufgenommen und mit Capture NX 2 bearbeitet. Foto © Benjamin Anthony Monn 4 Unbewegte Motive Lektion 1: Stativ verwenden Beim Fotografieren statischer Motive kann Bewegungsunschärfe durch Einsatz eines Stativs verringert werden. Das Stativ sollte so stabil wie möglich sein; die Teleskopbeine sollten nicht weiter als nötig ausgezogen werden. Ein großer Stativkopf erleichtert die Fixierung der Kamera. Fotografieren mit Stativ Bei einigen Objektiven, wie etwa dem AF-S NIKKOR 400 mm 1:2,8G ED VR, ist ein Bildstabilisator integriert, dessen „TRIPOD“-Option bei Belichtungszeiten zwischen 1/15 und 1 Sekunde besonders effektiv Bewegungsunschärfe vorbeugt. Diese Option wird im Allgemeinen bei Verwendung eines Stativs empfohlen. Bei nicht fixiertem Stativkopf bzw. bei Verwendung eines EinbeinStativs wird die Option „NORMAL“ empfohlen. 5 Aufnahmetechniken Lektion 2: Live-View nutzen Durch den Live-View ist eine genauere Scharfstellung möglich, und Unschärfen werden verhindert. Live-View-Fotografie Wenn Sie den Live-View-Wähler auf C stellen und a drücken, klappt der Spiegel hoch, und auf dem Kameramonitor wird das durch das Objektiv erfasste Motiv angezeigt. Live-View-Wähler 6 Taste a Unbewegte Motive Vorteile des Live-View 1. Der Spiegel wird lange vor der Aufnahme hochgeklappt und verursacht daher keine Bewegungsunschärfe. Angesichts der hohen Auflösung der D800/D800E kann selbst das Hochklappen des Spiegels ein zu starkes Verwackeln bedeuten, was Bewegungsunschärfe im Bild erzeugt. Im Live-View-Modus wird der Spiegel geraume Zeit vor dem Auslösen des Verschlusses hochgeklappt. Dadurch wird eine mögliche Ursache für Bewegungsunschärfe ausgeschlossen. Verringerung von Verwacklungsunschärfe bei Verwendung des Suchers Wenn helles Umgebungslicht die Sicht auf den Monitor im Live-View-Modus beeinträchtigt, benötigen Sie den Sucher zur Wahl des Bildausschnitts. Um mögliche Verwacklungsunschärfen durch das Hochklappen des Spiegels zu vermeiden, wählen Sie in diesem Fall die Spiegelvorauslösung. Halten Sie die Entriegelungstaste des Aufnahmebetriebsartenwählers gedrückt, und drehen Sie den Aufnahmebetriebsartenwähler in die Position Mup. Drücken Sie nach dem Scharfstellen den Auslöser zweimal bis zum zweiten Druckpunkt: einmal, um den Spiegel hochzuklappen, und ein weiteres Mal, um den Verschluss auszulösen. Mit einem optionalen Kabelfernauslöser kann verhindert werden, dass durch Drücken des Auslösers Bewegungen auf die Kamera übertragen werden, die zu Verwacklungsunschärfe führen. Außerdem kann die Individualfunktion d4 („Spiegelvorauslösung“) so eingestellt werden, dass die Auslösung automatisch mit einer Verzögerung von 1 bis 3 Sekunden nach dem Hochklappen des Spiegels erfolgt. Die Verwendung eines Stativs wird empfohlen. 7 Aufnahmetechniken Vorteile des Live-View 2. Jeder beliebige Punkt im Bildausschnitt kann anfokussiert werden. Im Live-View können Sie über den Multifunktionswähler das Fokusmessfeld unabhängig von den für AF/MF und Autofokus gewählten Einstellungen an eine beliebige Stelle im Bildausschnitt bewegen. Durch die Möglichkeit, das Fokusmessfeld an einer beliebigen Stelle innerhalb des Monitor-Bildwinkels zu positionieren, wird der Bereich, in dem die Kamera scharfstellen kann, deutlich erweitert. Drücken Sie im Autofokusbetrieb die Auslösetaste bis zum ersten Druckpunkt, oder drücken Sie die Taste B, um auf das Motiv im Fokusmessfeld scharfzustellen. Die manuelle Scharfstellung erfolgt durch Drehen des Fokussierrings am Objektiv. 8 Unbewegte Motive Vorteile des Live-View 3. Die Zoomfunktion ermöglicht eine präzise Fokussierung. Mit der Taste X können Sie das Bild im Kameramonitor um das 23-fache vergrößern und haben damit im Live-View die optimale Kontrolle über die Bildschärfe. Diese Funktion ist insbesondere bei manueller Fokussierung sinnvoll. Taste X Unten im Display wird in einem grauen Rahmen ein Navigationsfenster angezeigt. Mit dem Multifunktionswähler können Sie den auf dem Monitor sichtbaren Ausschnitt verschieben. Navigationsfenster 9 Aufnahmetechniken Einstellungsvorschläge „Weißabgleich > Farbtemperatur auswählen“: Der Weißabgleich kann in Einzelschritten von 10 K individuell eingestellt werden. Halten Sie zur Anpassung des Weißabgleichs auf der Achse zwischen Gelbbraun (A) und Blau (B) die Taste U gedrückt, und drücken Sie 4 oder 2, um eine Ziffer zu markieren, bzw. 1 oder 3, um die Ziffer zu ändern. Gestaltungshilfe: Über die Taste R können bei der Live-View-Fotografie Gestaltungshilfen eingeblendet werden, die bei der Wahl des Bildausschnitts hilfreich sind. Virtueller Horizont: Mit der Taste R können bei der Live-ViewFotografie auch Längsund Querneigungsanzeigen eingeblendet werden, die Ihnen dabei helfen, die Kamera gerade auszurichten. 10 Unbewegte Motive Lektion 3: Vermeiden sehr kleiner Blenden Bei der manuellen Belichtungssteuerung (h) und bei der Zeitautomatik (g) kann durch Abblenden, also die Wahl einer kleineren Blende (größere Blendenzahl), eine größere Tiefenschärfe erreicht werden. So können Objekte im Vorderund Hintergrund zusammen mit dem Hauptmotiv scharf abgebildet werden. Wenn man jedoch zu weit abblendet, nimmt die optisch bedingte Beugungsunschärfe zu und beeinträchtigt die Detailschärfe. Die optimale Blendeneinstellung – d.h. die Einstellung mit der größten Tiefenschärfe ohne Schärfeverlust – ist von Objektiv zu Objektiv unterschiedlich. Bei dem in diesem Beispiel verwendeten AF-S NIKKOR 14-24 mm 1:2,8G ED gelingt mit Blende 8 das schärfste Bild. Blende 8 Blende 11 In den Fenstern und im Fries sind weniger Details erkennbar als bei Blende 8 11 Aufnahmetechniken Camera Control Pro 2 Mit der optionalen Software „Camera Control Pro 2“ können die meisten Kamerafunktionen auch vom Computer aus gesteuert werden. Starten Sie zur Verwendung von Camera Control Pro 2 den Computer und schließen Sie die Kamera über das mitgelieferte USB-Kabel wie unten dargestellt an. Camera Control Pro 2 unterstützt Live-View. Bei der vergrößerten Live-View-Ansicht in Camera Control Pro 2 lassen sich Details besser erkennen als mit der LiveView-Ansicht auf dem Kameramonitor. Die Aufnahmen werden direkt auf dem Computer gespeichert. Dort können sie betrachtet und mit der optionalen Software „Capture NX 2“ bearbeitet werden. 12 Unbewegte Motive Gleiches Bild bei Verwendung des Suchers Das zweite Beispielbild unten wurde ohne Live-View aufgenommen. Da der Spiegel erst unmittelbar vor dem Auslösen des Verschlusses hochklappte, ist das Bild leicht unscharf. Mit Live-View Ohne Live-View Die Kanten der Bücher und andere Details sind verschwommen 13 14 Aufnahmetechniken Porträts – Scharfstellen auf einen ausgewählten Punkt – 15 Aufnahmetechniken In diesem Abschnitt wird eine Technik vorgestellt, mit der bei Porträtaufnahmen bei Verwendung des optischen Suchers auf einen ausgewählten Punkt scharfgestellt werden kann. Technische Daten n Objektiv: AF-S NIKKOR 70-200 mm 1:2,8G ED VR II n Belichtungssteuerung: Manuell n Belichtungszeit: 1/200 s n Blende: 4,5 n Weißabgleich: Warme Lichtstimmung n ISO-Empfindlichkeit: 640 n Picture Control: Porträt Hinweis: Das Foto wurde im Format 14-Bit-NEF (RAW) aufgenommen und mit Capture NX 2 bearbeitet. Foto © Cliff Mautner Bildstabilisator (VR) Bei Verwendung eines Objektivs mit Bildstabilisator sollte der VR-Schalter auf „ON“ gestellt werden. Der Bildstabilisator wird aktiviert, sobald der Auslöser bis zum ersten Druckpunkt gedrückt wird. Dadurch wird das Sucherbild stabilisiert, was die Bildgestaltung und die Fokussierung erleichtert. Wenn das Objektiv über einen Bildstabilisator-Schalter verfügt, sollte er beim Fotografieren aus der Hand oder mit einem Einbein-Stativ auf die Position „NORMAL“ gestellt werden. Bei Verwendung eines (Dreibein-) Stativs sollte der Bildstabilisator in der Regel abgestellt werden (eine Ausnahme bilden das AF-S NIKKOR 200 mm 1:2G ED VR II und weitere Objektive mit der Option „TRIPOD“). 16 Porträts Lektion 1: Auswahl der passenden Einstellungen für die Fokussierung Bei Porträtaufnahmen werden selten Stative eingesetzt. Die porträtierten Personen bewegen sich zwar meist ein bisschen, aber sie halten dennoch meist lang genug still für einen Einzelautofokus mit Einzelmessfeld. In der hier vorgestellten Aufnahmesituation muss der Fotograf in der Lage sein, zuverlässig auf einen bestimmten Punkt scharfzustellen. Daher kommt hier die Einzelfeldsteuerung zum Einsatz, die im Gegensatz zur automatischen und zur dynamischen Messfeldsteuerung auf den vom Fotografen festgelegten Punkt scharfstellt. Drücken Sie die Taste für die AF-Betriebsart und drehen Sie das hintere Einstellrad, um eine Autofokus-Betriebsart auszuwählen. Taste für AF-Betriebsart Drücken Sie die Taste für die AF-Betriebsart, und drehen Sie das vordere Einstellrad, um die Einstellung für die AF-Messfeldsteuerung auszuTaste für AF-Betriebsart wählen. Hinweis Selbst kleine Änderungen an der Bildgestaltung können dazu führen, dass die Kamera auf etwas anderes als das beabsichtigte Motiv scharfstellt. Legen Sie das Fokusmessfeld erst nach Abschluss der Bildgestaltung fest. 17 Aufnahmetechniken Lektion 2: Auswahl der passenden Belichtungssteuerung Blende Wählen Sie eine größere Blende, wenn das Bild eine zarte Anmutung erhalten soll. Bei Blende 4 wird der Gesichtsausdruck betont. Der Bereich der Tiefenschärfe reicht von den Lippen bis zu den äußeren Rändern der Augen – ab den Ohrringen nimmt die Schärfe aber deutlich ab. 18 Porträts Belichtungszeit Wählen Sie zur Vermeidung von Bewegungsunschärfe durch Kamera-Verwacklungen eine etwas kürzere Belichtungszeit als gewohnt. Aufgrund der enormen Auflösung der D800/D800E machen sich bereits leichteste Kamera-Verwacklungen durch sichtbare Bewegungsunschärfe bemerkbar. Wählen Sie daher eine etwas kürzere Belichtungszeit, als Sie beim gleichen Motiv mit einer anderen Kamera verwenden würden. Durch die kürzere Belichtungszeit kommen die Details des Schleiers und die Wimpern besser zum Vorschein. 19 Aufnahmetechniken Ausleuchtung und ISO-Empfindlichkeit Passen Sie Licht und ISO-Empfindlichkeit an. Nachdem Sie die Belichtungszeit und die Blende manuell festgelegt haben, muss für eine optimale Belichtung eventuell eine Änderung bei Beleuchtung oder ISO-Empfindlichkeit vorgenommen werden. Für diese Fotos wurde weiches, natürliches Licht anstelle von Blitz- oder Studiolicht verwendet. Bei Außenaufnahmen können Sie Einfluss auf das Licht nehmen, indem Sie den Standort der por-trätierten Person und Ihren eigenen verändern (oben). Bei Innenaufnahmen kann die Lichtstimmung mithilfe von Jalousien oder Rollos gesteuert werden. 20 Porträts Aus Fehlern lernen: Gleiche Aufnahme, anderes Fokusmessfeld Leichte Abweichungen bei der Fokussierung sind bei Fotos mit der D800/D800E deutlicher zu erkennen als bei Fotos, die mit anderen Kameras aufgenommen wurden. Daher muss dem Arbeitsschritt „Scharfstellen“ bei der D800/D800E mehr Beachtung geschenkt werden. Wie die folgenden Beispielbilder zeigen, führt selbst eine minimale Verschiebung des Fokusmessfelds dazu, dass wichtige Details unscharf dargestellt werden. Beabsichtigtes Ergebnis Scharfstellen auf nicht beabsichtigten Punkt Der Ohrring ist scharfgestellt, aber Iris und Wimpern sind verschwommen 21 Schnelle Tipps 1. Hohe ISO-Empfindlichkeit In den folgenden Abschnitten sind einige hilfreiche Techniken und Kamerafunktionen für unterschiedliche Situationen aufgeführt. Das Bildrauschen bei der D800/D800E ist minimal. So entstehen auch bei höchsten ISO-Empfindlichkeitsstufen hochaufgelöste Bilder. Mit der Option „Rauschreduzierung bei ISO+“ im Aufnahmemenü wird die Zahl der zufällig angeordneten hellen Pixel reduziert. Gleichzeitig werden der Bildschleier und die für Rauschen bei hoher Empfindlichkeit typischen Linien vermindert. Die Kantenzeichnung ist jedoch auch weniger scharf. Die Einstellungen „Aus“ und „Schwach“ bieten je nach Motiv eine gute Balance von Schärfe und Rauschen auch bei hohen ISO-Empfindlichkeiten. Bei im NEF-(RAW-)Format aufgenommenen Bildern kann die Einstellung später mit (dem separat erhältlichen) Capture NX 2 geändert werden. Mit Capture NX 2 können Sie die „Stärke“ und „Schärfe“ der Rauschunterdrückung präzise steuern. Bei NEF-(RAW-)Bildern wählen Sie die Option „Rauschunterdrückung“ im Abschnitt „Entwickeln“ der Bearbeitungsliste. Bei JPEG- und TIFF-Bildern wählen Sie „Rauschreduzierung“ im Menü „Anpassen“. 22 „Stark“ „Normal“ Detailansichten des gleichen Motivs mit unterschiedlichen Einstellungen der Funktion „Rauschunterdrück. bei ISO+“. Bei einer stärkeren Unterdrückung geht das Bildrauschen des Himmels deutlich zurück, aber die Konturen des Hauptmotivs erscheinen auch weniger scharf. „Normal“ „Schwach“ 23 Schnelle Tipps 2. ISO-Automatik Die ISO-Automatik passt die ISOEmpfindlichkeit automatisch an, wenn mit dem vom Fotografen eingestellten Wert keine optimale Belichtung erzielt werden kann. Falls unter „Längste Belichtungszeit“ die Option „Autom.“ ausgewählt ist, passt die Kamera auch den Schwellenwert für die ISO-Automatik an die Brennweite des Objektivs an (nur Objektive mit CPU). Diese Funktion ist insbesondere bei Zoomobjektiven äußerst praktisch (siehe Beispielfotos rechts). Wählen Sie zur Aktivierung der ISO-Automatik im Aufnahmemenü die Option „Ein“ unter „ISO-EmpfindlichkeitsEinst.“ > „ISO-Automatik“. „Maximale Empfindlichkeit“ Längste Belichtungszeit 24 Legen Sie den Höchstwert für die ISO-Automatik fest (zwischen „200“ und „Hi 2“). Der Mindestwert ist ISO 100. Bei den Belichtungssteuerungs-Einstellungen e und g wird die Empfindlichkeit nur angepasst, wenn ansonsten die Belichtungszeit über diesem Wert (1/4000 bis 1 s oder „Automatisch“) läge. Markieren Sie „Automatisch“ und drücken Sie 2, um festzulegen, ob der Belichtungszeit („Länger“) oder der ISO-Empfindlichkeit („Kürzer“) bei Auswahl von „Automatisch“ der Vorrang eingeräumt werden soll. Brennweite: 24 mm Belichtungszeit: 1/25 s ISO-Empfindlichkeit: 900 Brennweite: 50 mm Belichtungszeit: 1/50 s ISO-Empfindlichkeit: 2500 Brennweite: 70 mm Belichtungszeit: 1/80 s ISO-Empfindlichkeit: 4500 Brennweite: 100 mm Belichtungszeit: 1/100 s ISO-Empfindlichkeit: 6400 Die Taste S Die ISO-Automatik kann durch Drücken der Taste S und gleichzeitiges Drehen des vorderen Einstellrads ein- oder ausgeschaltet werden. 25 Schnelle Tipps 3. Optimierung der optischen Eigenschaften Durch Abblenden lässt sich der Bereich der Tiefenschärfe ausdehnen, sodass Objekte im Vorder- und Hintergrund schärfer abgebildet werden. Bei einer zu kleinen Blende sorgt jedoch die Beugung des Lichts für eine Abnahme der Detailschärfe. Wie stark sich Beugungsunschärfe im Bild bemerkbar macht, ist teilweise von der Größe der Pixel auf dem Bildsensor abhängig. Bei der hohen Auflösung der D800/D800E ist sie in der Regel ab Blende 11 sichtbar. Wenn eine größere Tiefenschärfe erforderlich ist, sollten Sie daher nicht immer gleich zur kleinsten Blende greifen, sondern die Blendeneinstellung ermitteln, die den besten Kompromiss zwischen Schärfe und Tiefenschärfe bietet. Aus den Beispielbildern auf dieser Seite ist ersichtlich, wie bei kleineren Blenden (größeren Blendenzahlen) als 11 die Auflösung an der Takelage nachlässt. 26 Blende 8 Blende 11 Blende 16 Blende 22 27 Schnelle Tipps 4. Porträts bei Gegenlicht Der RGB-Sensor der D800/D800E mit ca. 91.000 Pixeln ermöglicht eine genauere Gesichtserkennung. Bei Nutzung des Suchers sorgt der Sensor bei allen Arten der Belichtungssteuerung mit Ausnahme von h für eine zwischen Motiv und Hintergrund ausgeglichene Belichtung, auch wenn das Motiv im Gegenlicht steht. D800/D800E Die Gesichtserkennung sorgt für die optimale Belichtung des Gesichts. Ältere Kameras Das Gesicht ist unterbelichtet, d.h. eine Belichtungskorrektur ist erforderlich. 28 Blitzfotografie Die D800/D800E reguliert bei Porträtmotiven auch automatisch die Blitzleistung. D800/D800E Die Blitzleistung wird entsprechend der Helligkeit des Gesichts angepasst. Durch diese Einstellung werden auch bei starkem Gegenlicht optimale Bildergebnisse erzielt. Frühere Kameras Die Blitzleistung wird an die Helligkeit des Hintergrunds angepasst, was dazu führt, dass Gesichter unterbelichtet sind. 29 Die Nikon D800E 1. Hochauflösende Aufnahmen mit der D800E Die D800E ist eine gute Wahl für Fotografen, die Fotos in hoher Auflösung von visuell komplexen Motiven benötigen. Fall 1: Model im Kimono Feinste Details wie Haare und Muster in der Kleidung werden akkurat wiedergegeben. Höhere Auflösung Die Auflösung lässt sich durch Deaktivierung der Rauschunterdrückung bei hoher ISO-Empfindlichkeit („Rauschunterdrück. bei ISO+“) (Seite 22) steigern. Je niedriger die ISO-Empfindlichkeit, desto stärker lässt sich die Auflösung steigern. 30 Fall 2: Japanischer Garten Dachziegel und andere feinste Details werden in überragender Auflösung festgehalten. Fall 3: Blätter Einzelne Blätter sind gestochen scharf abgebildet. Filme Bei der Aufzeichnung von Filmen bieten die D800 und die D800E die gleiche Auflösung. Für welches Modell Sie sich entscheiden, hängt also von anderen Funktionen bzw. technischen Daten ab. 31 Die Nikon D800E 2. Blende und komplexe Motive Bei Kameras wie der D800E, die zum Fotografieren visuell komplexer Motive konzipiert sind, steht die Auflösung der Objektive im Mittelpunkt. Verallgemeinerungen sind bei Objektiven immer problematisch. Generell lässt sich jedoch bis an den Bildrand der beste Kontrast erzielen, wenn eine Einstellung zwei bis drei Stufen unter der größten Blende ausgewählt wird. In der folgenden Tabelle sind einige Objektive mit hervorragender Auflösung aufgeführt. • AF-S NIKKOR 14-24 mm 1:2,8G ED • AF-S NIKKOR 24-70 mm 1:2,8G ED • AF-S NIKKOR 70-200 mm 1:2,8G ED VR II • AF-S NIKKOR 70-200 mm 1:4G ED VR • AF-S NIKKOR 16-35 mm 1:4G ED VR • AF-S NIKKOR 24-85 mm 1:3,5–4,5G ED VR • AF-S NIKKOR 24-120 mm 1:4G ED VR • AF-S NIKKOR 200-400 mm 1:4G ED VR II • AF-S NIKKOR 24 mm 1:1,4G ED • AF-S NIKKOR 28 mm 1:1,8G • AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,4G • AF-S NIKKOR 85 mm 1:1,4G • AF-S NIKKOR 85 mm 1:1,8G • AF-S NIKKOR 200 mm 1:2G ED VR II • AF-S NIKKOR 300 mm 1:2,8G ED VR II • AF-S NIKKOR 400 mm 1:2,8G ED VR • AF-S NIKKOR 500 mm 1:4G ED VR • AF-S NIKKOR 600 mm 1:4G ED VR • AF-S Micro-NIKKOR 60 mm 1:2,8G ED 32 • AF-S VR Micro-NIKKOR 105 mm 1:2,8G IF-ED • PC-E NIKKOR 24 mm 1:3,5D ED • PC-E Micro-NIKKOR 45 mm 1:2,8D ED • PC-E Micro-NIKKOR 85 mm 1:2,8D Die D800E bietet eine bessere Auflösung bei Blendeneinstellungen, bei denen die Beugungsunschärfe (Seite 26) keine Rolle spielt. Da die Blendeneinstellung bei der D800E einen größeren Einfluss auf die Auflösung hat als bei der D800, müssen bei der D800E immer mögliche Beugungseffekte berücksichtigt werden. Blende 8 Blende 22 Hinweis: Diese Bilder wurden mit der D800 aufgenommen. 33 Die Nikon D800E 3. Farb-Aliasing und Moiré-Effekt Farb-Artefakte und Moiré-Muster treten bei den von der D800/ D800E unterstützten hohen Auflösungen selten auf – falls doch, sind sie allerdings in der Regel bei Fotos mit der D800E deutlicher sichtbar. Aliasing- und Moiré-Effekte können auf dem Kameramonitor nicht beurteilt werden. Übertragen Sie hierfür die Fotos auf einen Computer, und schauen Sie sich die Bilder mit einem Zoom-Faktor von 100 % an. Das Foto links wurde mit der D800E, das Foto rechts mit der D800 aufgenommen. Im Kimonogürtel sind Farb-Artefakte zu erkennen. Mit Capture NX 2 können FarbAliasing und Moiré-Effekte reduziert werden. Beste Ergebnisse bei NEF(RAW-)Bildern erzielen Sie, wenn Sie die Bildanzeige auf 100 % einstellen und die Einstellung „FarbmoiréReduzierung“ auswählen. „Aus“ 34 „Hoch“ Einsatz der Beugung zur Verminderung von Farb-Artefakten und Moiré-Mustern Dieselbe Beugungsunschärfe, die beim Abblenden zu einem Verlust von Detailschärfe führt (Seite 26 und 32), kann gezielt dafür eingesetzt werden, Farb-Aliasing und Moiré zu verringern. Nehmen Sie die Blendeneinstellung gemäß Ihrer Priorität für das Foto vor: maximale Auflösung oder minimaler Moiré-Effekt. 1:5,6 Blende 8 Blende 11 Blende 16 35 © 2012 Nikon Corporation CS SB2K04 (12)