PV-Zeitung Nr. 21 - Abstatt Léhon Kahemba
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PV-Zeitung Nr. 21 - Abstatt Léhon Kahemba
2 0 0 4 / 2 0 0 5 Partnerschafts-Zeitung Nr. 21 Herausgeber: Partnerschaftsverein Abstatt e.V., im Dezember 2004 Seite 1 Inhaltsverzeichnis - Einleitung - Léhoner Schulkinder in Abstatt - „Bierfest“ in Léhon - 2. Jugendwoche in Léhon - Ferienexpress 2004 - Jubiläumsfahrt in die Champagne - Kahemba Veranstaltungen im Jahr 2005 1. Jahreshauptversammlung Die Jahreshauptversammlung findet am 18.02.2005 um 19.30 Uhr wie gewohnt im Vereinszentrum im Konzertsaal statt. Tagesordnung: 1. Begrüßung durch den Vorsitzenden 2. Berichte des Vorsitzenden und des Kassiers 3. Aussprache zu den Berichten 4. Entlastungen 5. Neuwahlen 6. Sonstiges An den offiziellen Teil schließt sich wie immer ein inoffizieller Teil an. Für das leibliche Wohl wird wie immer gesorgt sein. 2. Abstatter Schulkinder in Léhon vom 04. bis zum 11.06.05 In Absprache mit der Schulleitung findet die Reise dieses Mal während der Schulzeit statt und wird von Herrn Hammer betreuet. 3. Abstatter Straßenfest Das Straßenfest findet vom 02. – 03. Juli 2005 statt. 4. Jugendarbeit 2005 Wir erwarten den Besuch von Léhoner Jugendlichen im Sommer. Der genaue Termin ist noch nicht bekannt. 5. Teilnahme am Ferienexpress Der Partnerschaftsverein beteiligt sich wieder an dem Ferienprogramm. Unter dem Motto „Basteln mit Blumen“ wird Angela Uthard-Schmidt die Kinder in ihre Welt einladen. 6. Handball-Turnier Der Handballverein Abstatt-Untergruppenbach wird ein Turnier mit französischen Handballern organisieren. Der Termin ist noch nicht bekannt. Seite 2 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Vereinsmitglieder ! Das Jahr 2004 liegt hinter uns und es gibt einiges zu berichten. Bei der Jahreshauptversammlung im Februar standen Neuwahlen auf der Tagesordnung. Erfreulicherweise wurden Vorstand und Ausschuss in der bewährten Besetzung wieder gewählt. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an die Mitglieder. Im April besuchte uns der Léhoner Künstler Claude Cadel, der am 18.04.2004 die Ausstellung seiner Bilder mit eröffnete. Im Mai war es dann soweit – das 2. Bierfest in Léhon stand auf dem Programm. Zusammen mit dem Musikverein Auenstein waren wir über 80 Personen. Viele, die zum ersten Mal dabei waren, ließen sich auch von dem teilweise schlechten Wetter die Laune nicht verderben. Zum Bierfest am Samstagabend spielten unsere Musiker groß auf und es waren über 400 Gäste anwesend und entsprechend gut war natürlich auch die Stimmung. Im Juni fand am 12.06. der Bosch-Familientag statt. Unsere Jugend – mit der wir 2003 unser neues Jugendprojekt gestartet haben – hat sich dabei hervorragend bewährt. Sie haben über 500 Crepes gebacken und auch der Getränkeausschank lief problemlos. Als kleine Anerkennung haben wir einen Teil der Einnahmen für die 2. Jugendwoche 2004 zur Verfügung gestellt. Zum Straßenfest kam wieder eine Delegation aus Léhon. Am Montag wurde das Ludwigsburger Schloss und die Porzellanmanufaktur besichtigt. Im August fand dann die 2. Jugendwoche statt. Unsere 7 aus 2003 hatten sich auf 14 Jugendliche verdoppelt. Mit zwei 9Sitzerbussen und 4 Begleiterinnen und Begleitern verbrachten wir eine interessante, lustige, kurzweilige und abwechslungsreiche Woche in der Bretagne bei unsern Freunden. Dieses Jahr haben wir uns zum ersten Mal am Ferienprogramm beteiligt. Unterstützt von Seite 3 Angela Schmidt-Uthardt vom Landhausgarten konnten sich die Kinder beim Zaubern mit Blumen üben. Wie auf der Jahreshauptversammlung angekündigt, hatten wir uns zum 20-jährigen Geburtstag des Vereins für den Herbst noch ein Highlight einfallen lassen. Vom 01.-03. Oktober fuhren wir in die Champagne. Bei herrlichem Wetter verbrachten wir (22 Personen) ein paar unvergessliche Tage zusammen mit unseren Léhonern. Unsere Organisatoren Thomas und Beatrice Godratschke hatten perfekte Arbeit geleistet. Dafür nochmals vielen Dank. Aus Kahemba gibt es leider weiterhin keine positiven Nachrichten. Die politische Lage ist nach wie vor chaotisch und lässt Hilfslieferungen nicht zu. Wie wir wissen, lebt ein Verein von seinen aktiven und passiven Mitgliedern. Bei all denen, die uns 2004 wieder tatkräftig unterstützt haben, möchte ich mich an dieser Stelle recht herzlich bedanken. Für das Jahr 2005 wünsche ich Ihnen alles Gute, Frieden und vor allem Gesundheit. Ihr Besuch der Léhoner Schulkinder in Abstatt Vom 15. bis 22. Mai 2004 besuchten uns 38 Léhoner Schulkinder (im Alter von 10 – 12 Jahren) und 7 Betreuer. Nach etwa 14 Stunden Fahrt trafen unsere Gäste gegen 18.30 Uhr in Abstatt ein, wo sie von einer Reihe von Abstatter Schülern mit Begeisterung empfangen wurden. Auch Bürgermeister Braun und unser Vorsitzende Georg Schmitz hatten sich zur Begrüßung eingefunden. Nach dem Abendessen durften die Kinder noch einen kurzen Spaziergang in Abstatt machen, um frische Luft zu holen. Sonntag, den 16. Mai 2004 Morgens wurden die Schüler in zwei Gruppen geteilt und wechselten sich ab bei den zwei Programmpunkten. Die eine Gruppe, begleitet von Andreas Throm durfte als erstes die Freiwilligen Feuerwehr Abstatt besichtigen. Die Kinder staunten über die technische Ausstattung der Feuerwehrfahrzeuge und hörten den Erläuterungen gespannt zu. Natürlich waren die Spritzvorführung und die Fahrt mit den großen Löschwagen durch die Weinberge die Höhepunkte dieses Besuches. Sorel mit den französischen durchgeführt wurde. Schülern Nachmittags lud die Gemeinde unsere Besucher ins Auto- und Technik-Museum nach Sinsheim ein. Neben den vielen Oldtimern waren insbesondere das Besteigen der Überschallflugzeuge Tupolev und Concorde und vor allem die Flugzeugrutsche attraktiv. Montag, den 17. Mai 2004 Vormittags fand der offizielle Empfang im Rathaus statt. Ein Film über die Firma Bosch wurde gezeigt und die Kinder konnten noch einige Gemälde des französischen Künstler Claude Cadel bewundern. Anschließend besuchten unsere jungen Gäste die Grundschule, wo die Abstatter Schüler sie mit Liedern und Musikstücken empfangen. Die andere Gruppe, begleitet von Leo Schütz, ging in der Zeit zu der Bäckerei Jürgens, wo den Kindern gezeigt wurde, wie Brot entsteht. Jeder Schüler durfte anschließend eine Brezel selber formen. Diese wurden für den nächsten Tag gebacken und den Kindern ins Vereinszentrum gebracht. Jeder konnte dann sein Werk begutachten und auch genießen. Dies war eine schöne Ergänzung zu dem Projekt über das Brot, das von Frau Joelle Seite 4 Danach wurden die Kinder in kleine Gruppen verteilt und gingen zusammen mit den deutschen Dritt- und Viertklässlern in den Unterricht. Hier wurde Deutsch, Französisch aber auch Mathe geübt. Als Abschluss zu diesem Treffen führten die französischen Schüler einige traditionelle Tänze aus der Bretagne vor und bedankten sich bei ihren deutschen Gastgebern mit wunderschönen Liedern. Der Tageshöhepunkt war natürlich nachmittags der Besuch des größten Vergnügungsparks der Region rund um die Altweibermühle in Tripsdrill, der vom Partnerschaftsverein organisiert wurde. Dienstag, den 18. Mai 2004 Morgens war Wandertag gemeinsam mit den Abstatter Schülern. Ziel der Wanderung war der Kaudenwaldspielplatz, wo der Kaudenwaldverein zum Spielen und Rasten eingeladen hatte. Das Wetter war schön und warm und die Kinder genossen umso mehr die Erfrischungsgetränke. Bei Hamburgern und Spielen wurden die „Strapazen“ der Wanderung schnell vergessen. Bei der sommerlichen Temperatur wurde kurzfristig entschieden, nachmittags statt ins Aquatoll in Neckarsulm ins Freibad in Beilstein Seite 5 zu fahren. Als die Kinder die vier Riesenrutschen entdeckten, war die Anstrengung des Vormittags gleich Schnee von gestern. Sie brauchten auch keine große Überzeugungskraft, um ihre Betreuer ins Wasser zu bringen. Mittwoch, den 19. Mai 2004 Nach einem kurzen Abstecher am Ludwigsburger Schloss stand der Besuch der Wilhelma in Stuttgart auf dem Programm. Ob nun die Affen, die Flamingos, die Insekten, die Schlangen oder die Pflanzenwelt, vieles wurde von den Schülern bestaunt und nicht zuletzt eine Vorführung mit Seelöwen. Das Wetter war abends noch sehr schön und man konnte wie geplant eine kleine Nachtwanderung durch Abstatt mit Fackeln durchführen. Ziemlich angestrengt durch diesen langen Tag gingen alle 38 Kinder ohne Widerrede gegen 23.00 Uhr ins Bett. Donnerstag, den 20. Mai 2004 Bei dem anhaltenden schönen Wetter konnten alle etwas Abkühlung brauchen und so war der Besuch des Salzbergwerkes in Bad Friedrichshall am Donnerstagmorgen sehr willkommen. Unter Tage war eine Menge interessantes zu sehen. Die riesigen abgebauten Kammern, die mächtigen Bohrund Transportfahrzeuge beeindruckten die Kinder und ihre Betreuer. Am Schluss der Besichtigung suchten sich jedes Kinder einige Stückchen Steinsalz als Andenken. Die lange Rutsche am Ende des Rundgangs war natürlich der Höhepunkt und das nicht nur für die Kleinen. Nach dem Mittagessen fand bei herrlichem Wetter auf dem SC-Sportplatz ein Fußballturnier mit den französischen und deutschen Schulkindern statt. Gegen Abend wurde auf dem Abenteuerspielplatz gegrillt und man ließ den Tag langsam abklingen. Freitag, den 21. Mai 2004 Morgens führte die Gemeinde unsere Gäste nach Heilbronn zu einer Stadtbesichtigung mit Führung. Danach gab es dann reichlich Gelegenheit, Souvenir’s und sonstiges bei einem Einkaufsbummel zu besorgen. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und wurde zum Packen und für einen Spaziergang genutzt. bedankten sich für die unvergessliche Woche mit einigen Liedern und die Betreuer bei allen Vereinen und Helfern. Anschließend wurde noch das eine oder das andere Gläschen Wein und Champagner getrunken, bevor es dann zur Nachtruhe ging. Am Samstagmorgen um 8.00 Uhr wünschten wir unseren Gästen eine gute Heimfahrt. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an alle Helferinnen und Helfern. An diesem letzten Abend trafen sich auch noch einige Helfer, um mit den französischen Betreuern Abschied zu feiern. Die Kinder Bierfest in Léhon Eindrücke eines ersten Besuches in unserer Partnerstadt: Unwillkürlich komme ich ins Schwärmen, wenn ich an meine erste Fahrt nach Léhon denke. Das Bierfest am Pfingstsamstag, 29.Mai 2004, sollte die zentrale Veranstaltung werden. Start Wildeckhalle Donnerstag ca. 21:00 über Auenstein. Erstes Etappenziel gegen 11:00 Uhr am Freitag Mont-St.Michel. Niedrigwasser. Empfang zur Begrüßung. Beeindruckend die Begegnung langjähriger Freunde und die herzliche Aufnahme der neuen. Von unseren Gastgebern wurden wir willkommen geheißen wie Familienmitglieder. Die Bäder im Haus standen uns ebenso uneingeschränkt zur Verfügung wie ein fast neues Auto. Mit Georg als kompetentem Begleiter besuchten wir Dinard bei teilweise heftigem Schauerwetter. Ebenso Saint-Malo mit seiner riesigen Mauer gegen die Flutwellen des Atlantik. Am Sonntag Strandpicknick, Besuch von Fort Lalatte, Küstenwanderung. Einige wanderten außen herum. Eine Flugzeugstaffel malte die Farben der Trikolore an den Himmel. Eine Übung für den 14. Juli sagte man uns. Andere nutzten die Gelegenheit zu einer Besichtigung der Kirche, des Museums oder für ein Nickerchen auf dem Steindamm. Die Nacht im Bus mit einem erstaunlich trinkfesten Musikverein war halt doch anstrengend. Abends dann Ankunft am Clos Gastel – Verteilung auf die Unterkünfte – danach Seite 6 Außerdem Besichtigung des Klosters von Léhon, Einkehr in diverse Lokale mit Cidre, Crêpes und anderen Köstlichkeiten Dass wir dann auf der Rückfahrt über eine halbe Stunde von den deutschen Grenzbeamten festgehalten wurden, damit sie die Tachoscheiben unserer hervorragenden beiden Fahrer auswerten konnten… ohne Beanstandung, versteht sich! …konnte uns nicht die Freude der Erinnerung an einen perfekten Auftritt des Musikvereins Auenstein nehmen, der die Franzosen allesamt restlos begeistert hat. Ein gelungener Besuch also beim Bierfest in Léhon. Fh . Kleine Bildnachlese Der Saal war perfekt vorbereitet.... die Theke bestens besetzt.... keiner musste hungern... für Vorrat war gesorgt... Seite 7 Und es wurde zu einem unvergesslichen Moment in der Geschichte unserer Partnerschaft. 2. Jugendwoche in unserer Partnergemeinde Léhon 2. Jugendwoche in der Bretagne vom 15. bis zum 21. August 2004 Im August 2003 war die erste Gruppe mit 7 Jugendlichen und 2 Betreuern für eine Woche in unsere Partnergemeinde Léhon gefahren. Da die erste Jugendwoche sich als positive Erfahrung ergab, hat sich der Partnerschaftsverein entschieden, dieses Projekt weiter zu führen. Und tatsächlich meldeten sich die Jugendlichen von letztem Jahr wieder an und brachten noch 7 weitere Freunde im Alter von 14-17 Jahren mit. Die Gruppe war mit 7 Mädchen und 7 Jungs ausgeglichen. Betreut wurde die Gruppe von Andrée Pillon-Watterott, Georg Schmitz, Anja und Thilo Schütz. Für die Fahrt wurden zwei 9Sitzerbusse gemietet. Auch dieses Jahr übernachteten wir in der Jugendherberge in Dinan. Zwar hatten wir letztes Jahr schon einiges erlebt und etwas Erfahrung gesammelt, aber wir waren alle gespannt. Wie die Woche abgelaufen ist, lassen wir jetzt die Jugendlichen selbst erzählen. 1. Tag – Sonntag, den 15. August 2004 Wir trafen uns alle um 7 Uhr auf dem Parkplatz der Wildeckhalle. Schon beim Einladen des Gepäcks teilten sich die Mädchen und die Jungen auf die zwei Busse auf. Irgendwie schade. Wir hatten also 11 Stunden Fahrt vor uns. Kein schöner Gedanke. Doch schon bald spielten wir Schach, lasen, hingen Bilder aus einer Seite 8 Zeitschrift in unserem Fahrzeug auf oder hörten Musik. Alles gar nicht so schlimm. In Saarbrücken machten wir die erste Pause. Die nächste Pause war nur als Fahrerwechsel gedacht. Georg und Andrée mussten wechseln, genau wie Thilo und Anja. Nach einer langen Fahrt verließen wir die Autobahn und fuhren durch kleine bretonische Dörfer in in Richtung Jugendherberge Dinan. Ungefähr um 18 Uhr kamen wir dort an. Als erstes verteilten wir die zwei Zimmer. Die Jungen überließen den Mädchen das Zimmer mit den Schränken und nahmen das andere mit dem Tisch. Doch so richtig begeistert waren wir noch nicht von unserer Unterkunft. Na ja, der erste Eindruck täuscht doch oft. An diesem Tag aßen wir in der Juhe zu Abend. Das war einfacher, als noch irgendwo ein Restaurant zu suchen. Doch nach dem Essen waren wir noch lange nicht müde. Also beschlossen wir noch nach Dinan in ein Lokal zu gehen. Wir entschieden uns für einen Pub, den wir schon von letztem Jahr kannten. Natürlich waren die Betreuer auch dabei. Später an diesem Abend gingen wir zurück zur Juhe. Auf der Strasse, die durch den Wald zur Juhe führt, stand an diesem Abend das Wasser ziemlich hoch. Der kleine Bach war durch den plötzlichen starken Regen zu einem kleinen reißenden Fluss geworden und über die Ufer getreten. Die Feuerwehr war kurz zuvor auch an der Jugendherberge gewesen um einer Familie zu helfen, die auf dem Grundstück zeltete. An dem Abend saßen wir noch eine Weile zusammen, bis wir ins Bett gingen. Melwin 2. Tag - Montag, den 16. August 2004 Das erste Erwachen in der Juhe. Ich hatte eigentlich ziemlich gut geschlafen. Abgesehen davon, dass ich durch das Schnarchen von einigen Teilnehmern (die nicht genannt werden wollen) öfters aufgewacht bin. Um 8:30 Uhr gab es das typische französische Frühstück mit Baguette und salziger Butter. Danach fuhren wir zum Leclerc einkaufen, damit unsere Betreuer das Mittagessen besorgen konnten. Da wir weder Wasser noch irgendwas zu knabbern hatten, mussten aber auch wir etwas kaufen. Einige holten sich, wie letztes Jahr, einen 5-Liter-Kanister Quellwasser oder andere Getränke. Die Betreuer kauften Baguette, Rillettes, Wurst, Butter, Käse usw. Als wir alle wieder an den Fahrzeugen versammelt waren fuhren wir zum Strand von Lancieux. Da einige von uns den Strand dort schon kannten und wussten, dass es dort einen Minigolfplatz gibt, nutzen wir diesen auch aus. Seite 9 Aufgeteilt in zwei Gruppen vermieden wir einen Stau auf den 16 Minibahnen. Nachdem alle fertiggespielt hatten gingen wir die Treppen runter zum Strand um zu Mittag zu essen. Gerade als alle fertig waren fing es an zu regnen. Deshalb setzten wir uns in die Fahrzeuge und fuhren in Richtung Pleudihen. Dort gibt es ein Cidre Museum in dem wir eine Cidre-Probe bekamen. Irgendwie hat uns allen dieser Cidre nicht geschmeckt, im Gegensatz zu dem Cidre, den wir uns im Supermarkt in den nächsten Tagen kauften. Nach dieser harten Geschmacksnervsstrapaze ging es zurück in die Juhe. Dort hatten wir ca. zweieinhalb Stunden um Musik zu hören, uns zu unterhalten oder um sich einfach auszuruhen. Um 18 Uhr fuhren wir dann zu einem Grillabend mit französischen Jugendlichen im Léhoner Fußballheim in der Nähe der Sporthalle Clos Castel. Vor dem Essen spielten wir zusammen Fußball. Das Ergebnis weiß ich nicht mehr so genau. Ich glaube ich habe es verdrängt..... Nach dem Essen fuhren wir noch nach Dinan in den gleichen Pub wie gestern. Kurz vor Mitternacht ging es dann zurück in die Juhe. Insgesamt hat mir der Tag gut gefallen. Melwin 3. Tag – Dienstag, den 17. August 2004 Nach dem alltäglichen Trott, wie an jedem Morgen in der Dinan’chen Juhe, begaben wir uns in Richtung Mont Saint-Michel: Eine alte, bei Flut vom Festland abgeschnittene Klosteranlage, die nur über eine kleine, eigens angelegte Straße zu erreichen ist. Mit ihren hohen Mauern und Türmen sowie dem gigantischen Mittelteil, der wie eine mittelalterliche Festung aussieht, erzeugt Mont Saint-Michel einen überragenden und einschüchternden Eindruck. Den „Berg“ durften wir auf eigene Faust erkunden, schnell haben sich Gruppen gebildet, die auch schnell ihren Platz fanden um entweder zu entspannen oder die Aussicht, von den hohen Mauern oder Türmen aus, zu genießen. Nach einer Stunde war es dann auch schon wieder Zeit. Wir trafen uns alle vor dem Eingangstor da wir unter Zeitdruck standen, denn wir waren ja zum Strandsegeln verabredet. Strandsegeln ist eine sehr interessante und spaßige Sache, die auf einem einfachen Prinzip aufgebaut ist. Das Gerät besteht aus einem Segel sowie einem Mast, der auf dem Karren befestigt wird. Der Karren selbst besteht aus zwei Stangen, einem Sitz und drei Rädern, der mit den Füßen gelenkt wird. Um loszufahren zieht man das Seil, das am Segelmast befestigt ist, nach unten und sobald Wind in das Segel bläst kann es auch schon losgehen. Nach kurzen Einweisungen und dem Aufbauen der Geräte konnten wir auch schon loslegen. Seite 10 Wir Jungs (die Mädels haben sich nicht getraut oder hatten keine Lust) hatten leider nicht sonderlich viel Glück, da nicht durchgehend Wind da war oder nur schwach, so dass wir nicht immer Fahrt hatten, sondern auch mal für eine Weile auf der Stelle stehen blieben. Aber wenn wir mal Wind hatten, ging es richtig ab. Alles in allem war es doch eine interessante Erfahrung und eine recht lustige Sache. Armin Um 18:50 Uhr kehrten wir zur Juhe zurück, um uns für den Abend bei Dominique in Léhon vorzubereiten. Sie veranstaltete einen CrêpesAbend. Denn als die Léhoner Schüler in Abstatt zu Gast waren, hatte es ihr so gut gefallen, dass sie uns zu sich eingeladen hat. Dort angekommen wurden wir von ihr sehr schön empfangen. Kurz darauf kamen Joelle Sorel und die Léhoner Jugendlichen, die wir am Vorabend kennengelernt hatten. Zu Essen gab es Salate, dann Steaks und danach die Crêpes mit Marmelade und Nutella. Nach dem Essen unterhielten wir uns mit den Jugendlichen aus Léhon auf Englisch, Französisch und teils auf Deutsch. Dank Melwin war das mit dem Französisch kein Problem. Anschließend fuhr knapp die Hälfte von uns nach Dinan. Eine Stunde später wurden wir von unseren Betreuern wieder abgeholt und fuhren zur Juhe zurück. Den restlichen Abend ließen wir in Ruhe ausklingen. Marc-André 4. Tag – Mittwoch, den 18. August 2004 Der Tag begann leicht bewölkt mit einigen Sonnenstrahlen. Nach der schlimmen Nacht mit Schnarch- und Pfeifgeräuschen bei den Jungs stellten wir uns der Herausforderung, die schon tausende Jahre zuvor wilde Affen vollbrachten: Das Klettern auf sehr hohe Bäumen!!! Natürlich hatten wir Sicherheitsvorkehrungen: Elastische Seile und eng anliegende Gesäßgurte (Beckengurte). Nach einer kurzen Einweisung der Leiter ging es schon los. Es gab sieben Bäumen, die nur darauf warteten, bestiegen zu werden. Die Bäume hatten eine Höhe von 10-18 Metern. Der Aufstieg verlief einfach, einer kletterte und der andere hat ihn dann gesichert. Doch der Abstieg bereitete vielen Probleme, da der Sicherungsknoten am Seil sich immer wieder zuzog und so musste das Abseilen immer wieder unterbrochen werden. Nach ca. drei nahegelegenen Kartbahn in Dinard. Einige Jungs fuhren Kart und die Mädchen schauten begeistert zu. Stunden war der letzte Baum an der Reihe, an dem ein Seil in 18 m Höhe gespannt war, welches uns wie an einer Seilbahn (ähnlich Kaudenwald) auf den Boden brachte. Nach diesem recht lustigen Morgen fuhren wir einkaufen und danach zur Juhe. Dort aßen wir zu Mittag und berieten uns, was am Nachmittag gemacht werden sollte. Wir kamen zu dem Ergebnis, dass ein paar von uns in der Juhe bleiben, die anderen Boot fahren, während die Betreuer in die Stadt fuhren. Abends trafen wir uns alle dann wieder in der Juhe. Zum Abendessen fuhren wir noch einmal in die Stadt. Nachdem wir uns den Bauch vollgeschlagen hatten, gingen wir in einen Pub, wo wir die restliche Zeit verbrachten. Schließlich war für uns der Tag zu Ende und wir sanken alle in die wenig gemütlichen Betten der Juhe. Michael / Thomas 5. Tag – Donnerstag, den 19. August 2004 Nach dem Frühstück sind wir nach Dinan auf den Markt gefahren. Nach einer ausgiebigen Shoppingtour fuhren wir zum Leclerc, um für das Mittagessen einzukaufen. In der Juhe haben wir dann zu Mittaggegessen. Nach dem Mittagessen packten wir alle unsere Badesachen für den Strand. Doch dort angekommen zogen auch schon die ersten Gewitterwolken auf, doch Georg alias Schorsch meinte, wie immer ganz gelassen, „Des zieht vorbei“. Drei mal hatte Schorsch recht, aber beim vierten Mal “zog“ es doch nicht vorbei. Deshalb packten wir schnell alle unsere Sachen zusammen und fuhren zu der Seite 11 Da wir von unserer „Kloinen“ den Supervorschlag bekamen, Hähnchen beim Leclerc zu kaufen, fuhren wir nochmals nach Léhon. Den Abend ließen wir dann in der „Auberge de Jeunesse“ in unserer „Drivers Bar“ mit: Schorsch, Andrée, Thilöö und Änschii gemütlich ausklingen. Elena, Janine, Sina, Annalena, Tatjana 6. Tag – Freitag, den 20. August 2004 Der letzte Tag in der Juhe von Dinan begann wie jeden Morgen mit Baguette, dass wir nach dieser Woche sicherlich alle nicht mehr sehen können. Nach dem Frühstück packten die meisten von uns schon mal das wichtigste zusammen. Gegen 10:00 Uhr fuhren wir dann nach Dinan um Gavottes und Zigaretten für unsere Raucher zu kaufen und um ein Gruppenfoto zu machen. Anschließend ging es dann weiter zum Bowling-Center in einem Vorort von Dinan. Dort räumten Thilööööö und Schorsch, unsere Bowling-Kings mächtig ab. Nach zwei Runden fuhren wir dann wieder zurück zur Juhe. Dort konnten wir am letzten Nachmittag selbst entscheiden was wir tun wollten. Einige von uns wie Alex, Janine, Tati, Anna und Sina gingen auf den Fluss von Dinan Motorboot fahren. Auf dem Boot angekommen fing es auch gleich an zu regnen. Doch diesmal „zog es nicht vorbei“. Der Rest blieb in der Juhe, ging in die Stadt oder besuchte Freunde in der Umgebung. Am Abend kamen dann die jungen Franzosen. Als Sie dann am späteren Abend die „Heimreise“ antraten, gingen Marc, Janine, Elena, Sina, Tatjana, Alex und Anna in das große Zelt, dass im Garten der Juhe stand, bis auch sie müde wurden. So ließen wir alle noch den letzten Abend „ruhig“ ausklingen. Für die wunderschöne Woche in Frankreich wollen wir uns alle recht herzlich bei Andrée, Schorsch, Thilööö und Änschii bedanken. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr. Elena, Janine, Sina, Tatjana, Annalena 7. Tag – Samstag, den 21. August 2004 Am Tag der Abfahrt fuhren wir mit unseren Bussen um halb acht ab. Zuvor mussten teilweise noch die Koffer gepackt, Sachen gesucht und aufgeräumt werden. Nach dem Zimmerfegen (was ziemlich nötig war) noch ein letzter Blick in die 8ter- Zimmer, ein letztes Mal das Treppenhaus runter und ein letzter Blick in den Speisesaal. Nachdem die Koffer und Reisetaschen in unsern Kleinbussen verstaut waren, ging’s los. Eine fast endlose 11-Stundenfahrt, in der hauptsächlich geschlafen, Zeitschriften gelesen und die letzten Fotos gemacht wurden. Zum Glück machten wir regelmäßig Klo-, Rauch und Futterpause, sonst wären wir wahrscheinlich aus dem Auto gesprungen. Es regnete fast die ganze Zeit über, was die Laune natürlich nicht gerade hob. Als wir schließlich nach langer und anstrengender Fahrt in Abstatt an der Wildeckhalle ankamen, waren doch alle relativ froh. Unsere Eltern wurden begrüßt, gedrückt, geküsst und die Koffer und Reisetaschen zusammengesucht. Dann hieß es Abschied nehmen. Noch ein letztes Mal wurden die Betreuer Thilo, Georg, Anja und Andrée gedrückt und ihnen für die schöne Zeit gedankt. Noch einmal die anderen Jugendlichen gedrückt und ihnen ebenfalls für die schöne Zeit gedankt. Und das war’s dann. Ein schöner, verregneter, aufregender, lustiger Urlaub in der Bretagne. Katrin / Lena Zum Schluss noch ein paar Anmerkungen der Betreuer: Wie letztes Jahr waren unsere Jugendlichen auch dieses mal wieder eine tolle Truppe, mit der es Spaß gemacht hat, die Woche zu verbringen. Eine viel größere Gruppe von Jugendlichen sollte es allerdings nicht sein, da es doch mitunter nicht einfach ist, alle „unter einen Hut“ zu bringen was die Unternehmungen anbetrifft. Seite 12 Obwohl wir wieder neue französische Jugendliche kennengelernt haben, war die gemeinsam verbrachte Zeit doch leider immer noch zu kurz um sich besser kennen zu lernen. Das liegt zum Teil sicher auch daran, dass wir in der Hauptferienzeit in Léhon waren. Für den nächsten Besuch müssen wir sicher überlegen, ob ein anderer Termin, z. B. die Pfingstferien, besser geeignet ist. Sehr erfreulich war das Engagement von unseren Léhonern, allen voran Dominique und Patrick zu nennen, die uns zu dem CrêpesAbend eingeladen hatten. Aber auch Joelle Sorel hat ihren Teil zur Unterstützung bei der Organisation beigetragen. Ihnen gebührt unser Dank. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass wir mit der 2. Jugendwoche einige interessante Erfahrungen gemacht haben, die wir für die weiteren Aktivitäten in diesem Projekt sehr gut im Sinne der Jugendarbeit nutzen können. Ferienexpress August 2004 Zum ersten Mal beteiligte sich der Partnerschaftsverein an dem Kinderferienprogramm. Der Programmpunkt Basteln und Gestalten mit Blumen, angeboten von Angela Uthardt-Schmidt, weckte bei den Kindern eine fast grenzlose Phantasie. Um der Zahl der Anmeldungen gerecht zu werden, mussten gleich zwei Nachmittage organisiert werden. An dieser Stelle möchten wir uns bei Angela Uthardt-Schmidt für ihren tollen Einsatz bedanken sowie bei Frauke Meinhardt und Elke Troier-Schönsiegel für ihre Unterstützung bei dieser Aktion. Jubiläumsausflug in die Champagne Am Freitag, dem 1. Oktober, verließ der BraunSprinter pünktlich um 6.30 Uhr den Parkplatz der Wildeckhalle. Zu siebt hatten wir reichlich Platz. Später wollten wir uns noch mit anderen Privatfahrern treffen. Die Fahrt ging von Abstatt über Saarbrücken und Metz nach Epernay. Unterwegs hatten wir uns schon einmal mit einem Champagner und den berühmten "Biscuits rose de Reims" auf unser Reiseziel eingestimmt. Die Fahrer mussten sich allerdings mit dem Fahrerchampagner (Sprudel) begnügen. Glück für die anderen - es war somit mehr für uns da! Leicht beschwingt ging die Fahrt weiter. Gegen 13 Uhr war Epernay erreicht und nach glücklicher Parkplatzsuche konnten wir erste Eindrücke mitten in der schönen Stadt sammeln. Nach der langen Fahrtzeit wurde es nun auch Zeit für etwas Festes oder einen Kaffee. So steuerten wir eine gemütliche, typische Bar an. Wir wunderten uns nur darüber, dass einige einheimische Gäste mehr Platz zum Hinausgehen brauchten als vorhanden war. Aber wie schon erwähnt - es war eine Bar. Doch unsere Gruppe hatte mit solchen Herausforderungen nicht zu kämpfen. Nach einem anschließenden Stadtbummel mit vergeblicher Suche nach einem Uhrengeschäft, zwang uns der Zeitplan zurück zum Bus. Eine kurze Fahrt durch die Weinberge von Epernay -die Anbaufläche ist auf 35.000 ha begrenzt - gab uns die ersten Eindrücke der dortigen Weinlese, die bereits in vollem Gange war. Als nächster Programmpunkt stand eine Schifffahrt mit der CHAMPAGNE VALLEE in Cumieres durch das Marnetal an. Seite 13 Bei sonnigen 22° C saßen natürlich alle auf dem Sonnendeck. Sonnenbrille auf - Pullover aus und los ging die Fahrt. Vorbei an saftig grünen Wiesen, schönen stilvollen Häusern und oben ohne arbeitenden Weinbauern. Ein Idyll, das seinesgleichen nur noch in Groschenromanen nachempfunden werden könnte! Unterbrochen wurde die ruhige Fahrt nur durch ein kleines Stauwehr, welches die Aufmerksamkeit der gesamten Gäste in Anspruch nahm. Der Kapitän hatte trotz Millimeterarbeit genug Zeit für ein Schwätzchen mit dem Wärter. Etwa zur Halbzeit wurde uns von unserem "Smutje" Thomas ein weiterer Genuss in Form eines Champagners zuteil. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war jedem klar, auf was er sich eingelassen hatte: Champagner - immer und zu jeder Zeit! Nach 1,5 Std. verließen wir das romantische Tal und fuhren zum Hotel Kyriad, unweit der Stadtmitte von Epernay und der Nachbarschaft von Mercier, Moet-Chandon, Castellane und Co. Die ersten Neugierigen erkundeten nach dem Quartierbezug den Weg zur Stadtmitte über die Avenue de Champagne mit den dortigen prächtigen Champagner-Villen. Andere machten einfach einen gemütlichen Spaziergang an die direkt an grenzenden Weinberge. Zum gemeinsamen Abendessen mit einem 3Gänge-Menü, das natürlich mit einem Champagner-Aperitif begann, trafen sich alle um 19.30 Uhr. Es wurde eine leckere Vorspeise, Rollbrater frische Früchte, Käse und auch Wein serviert, der für die nötige Bettschwere sorgte. Am Samstagmorgen starteten wir alle ganz pünktlich den Tag mit einem erstklassigen Frühstück. Nur mit dem Eierkocher hatten wir so unsere Probleme. Eine Stunde später saßen wir gut gestärkt und bester Laune im Bus für die Fahrt nach Reims. AIs erstes besichtigten wir die alte Kathedrale mit den berühmte Fenstern von Marc Chagall. Da nicht alle Mitreisenden des französischen mächtig waren, verzichteten wir auf die Führung in Landessprache und begaben uns auf eigene Faust ins Innere. Hinweistafeln in französisch, deutsch und englisch gaben uns reichlich Informationen. Ein Teil der Gruppe wohnte einer Messe bei (direkt unterhalb der Chagall-Fenster), die wir vermuteten in russischer Sprache gehalten wurde. Nachdem wir die Kathedrale verlassen hatten, zeigte es sich, wie lohnenswert es sein kann früh aufzustehen. Denn mittlerweile sammelte sich auf dem Vorplatz immer mehr Menschen, um sich für ein Besichtigung anzustellen. Bevor sich die einzelnen Grüppchen für weitere Unternehmungen bildeten, mussten sich vornehmlich die Frauen die "Nase pudern". Die Verwunderung über die sehr sauberen Örtlichkeiten war groß, aber angenehm. Vom Theaterplatz aus erkundeten die Teilnehmer dann, bewaffnet mit einem Stadtplan, auf verschiedenen Wegen und in unterschiedlicher Weise die Stadt Reims. Doch langsam wurde es Zeit zurück nach Epernay zu fahren, denn die Besichtigung der Champagne-Kellerei Mercier stand auf dem von Tour-Manager Thomas Godratschke ausgefeilten, perfekt funktionierenden Zeitplan. Am Samstag, dem 2. Oktober, fuhren wir pünktlich um 14.30 Uhr in der ChampagneKellerei Mercier mit dem Aufzug in die 30m tief Seite 14 gelegenen Kellereianlage. Auf einer Seite bestand der Aufzug aus einer reinen Glaswand. So konnten wir verschiedene in Stein gearbeitete Motive rund um den Champagner während der Fahrt bewundern. Unten angekommen waren wir in einem für uns gigantischen Kellergewölbe mit einer Gesamtlänge von 18 km in 47 Gängen. Wenn man bedenkt, dass die Gesamtlänge der Kellergänge in der Champagne ca. 100 km betragen, hat Mercier doch schon einen ordentlichen Anteil daran. Einen Teil der Gänge konnten wir dann mit einem Zug erkunden. Die Temperatur beträgt übrigens konstant 10°C. Die Bauzeit begann 1871 und man benötigte 6 Jahre. Es wurden damals 125.000 Kubikmeter Kreideboden ausgehoben. Ab 1886 gab es in den Vorratsräumen und Kellern des Hauses Mercier schon elektrisches Licht. Auf der Weltausstellung 1889 in Paris erregte Mercier großes Aufsehen: Er präsentierte dort seinen Fuder - das größte Fass der Welt. Der Transport der "Champagnerkathedrale" dauerte 8 Tage und es waren 12 Paar Ochsen und 18 Pferde notwendig. Ein paar Straßenlampen und Fassaden mussten allerdings einiges dafür über sich ergehen lassen. Mit soviel Hintergrundwissen schmeckten und die 3 Spitzenchampagnerproben umso mehr, die wir nach der Besichtigung verkosten durften. So gestärkt und nach einigen ChampagnerEinkäufen brauchten wir erst mal wieder Erholung. Die fanden wir bei einer Stadtrundfahrt durch Epernay mit einem kleinen Zug. Danach fuhren wir zum Hotel, denn wir wollten uns für den abendlichen Höhepunkt herausputzen. Gegen 19 Uhr liefen wir los, da unsere Fahrer auch mal nähere Bekanntschaft mit dem Champagner machen wollten. Zielbewusst ging es die Champagnerstraße hinab zum "La Cave a Champagne". Es erwartete uns ein festliches 5-Gängemenü. Als Aperitif wurde uns der außerordentlich lecker schmeckende Ratafia de Champagne serviert, der uns bestens auf die weiteren kulinarischen Köstlichkeiten einstimmte. Es folgte Zanderfilet auf einer Art Linsen der Champagne, Entenbrust auf Sauertrauben mit Traubensause und einer Gemüsevariation. Zu jedem Gang gab es natürlich genügend Champagner zu trinken. So auch zu den weiteren Gängen Verschiedene Käse der Region sowie dem Dessert, einer Auswahl an Früchten mit Himbeersauce. Selbstverständlich durfte der zur Verdauung obligatorische Marc de Champagne, ein Tresterschnaps nicht fehlen, wobei festzustellen war, das "gut" eingeschenkt wurde. Einige Stunden später, es war bereits Sonntagmorgen, machten wir uns auf den Heimweg. Frische Luft macht aber durstig und so ergab es sich, dass in einem Kofferraum eines Autos auf dem Hotelparkplatz noch Vorräte gefunden wurden. Nachdem diese fachmännisch verarbeitet worden waren, begaben wir uns zur wohlverdienten Nachruhe. Trotz der kurzen Nacht waren am Sonntagmorgen alle pünktlich und gutgelaunt beim Frühstück. Auch der Eierkocher machte keine Probleme mehr. Dann wurde gepackt. Während einige Männer sich mit voller Hingabe der Aufgabe widmeten, die beschlagenen Busfenster zu reinigen, wurde von den anderen das Gepäck passgenau verstaut. In gebührendem Abstand betrachteten die Frauen das Geschehen und sparten nicht mit den situationsbedingt angebrachten Kommentaren. Doch dann ging es los. Nach der immer wieder kehrenden Frage von Georg (in seinem unverwechselbaren Dialekt): "Seid ihr auch alle angeschnallt?" stand der Fahrt nach Sarcy zur zweiten Kellereibesichtigung nichts mehr im Wege. Zwischen Kuh- und Schafherden auf der "Route de tourisme de Champagne" ging unsere Reise weiter, vorbei an malerischen Weinbergen und kleinen ländlichen Ortschaften. Nach dem ein oder anderen kleinen Umweg, bei denen die Tauglichkeit von Fahrer und Karossen erfolgreich getestet wurde, kamen wir bei Familie Abel Jobart an. Seite 15 Zunächst fuhren wir dann gemeinsam in die betriebseigenen Weinberge um Trauben frisch vom Rebstock zu kosten. Bei herrlichem Sonnenschein wehte trotzdem eine frische Brise. Wir bekamen alles über die Entstehung, die Geschichte sowie die Qualitätsfaktoren und die Mischungen der Champagnertrauben erklärt. Nach manchem Zeitgenossen mussten wir allerdings immer wieder Ausschau halten, da diese mit ihren Fotoapparaten das Weite suchten. Aber sie konnten stets wieder eingefangen werden, genauso wie die Fotofreaks ihre zahlreichen Motive einfingen. Zum besseren Verständnis führte uns nun der Weg ins "Eingemachte", dem Herzstück der Kellerei Jobart. Die riesige, vollautomatische Traubenpresse war beeindruckend. So mancher "Techniker" konnte kaum seine Finger davon lassen und vor der ComputerAnzeige wurde fleißig diskutiert. Der Rundgang endete mit der Besichtigung der Edelstahlfässer und einer Kostprobe des frisch gepressten Traubensaftes. Es war Mittag und der Hunger meldete sich. Schnell hatte sich die Gruppe wieder auf die verschiedenen Fahrzeuge verteilt und es konnte losgehen. Allerdings nicht, ohne die obligatorische Frage von Georg, die die CoPilotin dann weiter gab: Seid ihr auch alle angeschnallt? Die Frage wo es denn hingehe, beantwortete Thomas so: Wir gehen in die Ferme auberge de perles, das ist so etwas wie ein Besen bei uns! Wir fuhren bis in den Innenhof des "Besens" und konnten dort parken. Als wir dann eintraten, waren doch einige aaahs und ooohs ob des beeindruckenden Ambientes zu hören. Sofort wurden die Fotoapparate gezückt um wieder Bilder zu machen. Die rustikale Einrichtung entsprach einer Mischung aus Jagdzimmer und Bauernstube bestückt mit allerlei alten und kuriosen Inventar. An der Stirnseite prangte ein mächtiger Kamin, der sicher schon manches Feuer erlebt hatte, umgeben von Hirschgeweihen und sonstigen Jagderinnerungsstücken. Dies alles sicher aus einer früheren Zeit, wie uns die alten und dicken Mauern vermuten ließen. Nachdem wir uns alle ausgiebig umgeschaut hatten, wartete schon das reichhaltige mehrgängige Menü auf uns. Als ersten Gang gab es einen frischen Salat mit geräuchertem Entenbrustfilet, Leberpastete, Pilzen und gerösteten Knoblauchstückchen dem Salade Gourmande- natürlich nicht ohne einen Champagner, einem Brut Reserve. Das Hauptmahl, Filet Mignon de Porc à la moutarde de Reims mit jungen Erbsen, Mohren und Pilzen auf feinem Knoblauch ließen die Feinschmecker-Herzen noch einmal höher schlagen. Selbstverständlich wurde dazu Champagner gereicht, ein Brut Selection. Allerdings blieb es nicht bei einem Gläschen. Auch die anschl. Käseplatte übertraf unsere Erwartungen bezüglich eines Besens. Dazu wurde der erlesene Champagner Millesime 1999 serviert. Er besteht aus 40 % Chardonnay, 40 % Pinot noir und 20 % Pinot Meunin. Dabei handelt es sich um die ausschließlich für die Champagnerherstellung verwendeten 3 Traubensorten. Auch zum Dessert wurden wir noch einmal verwöhnt: Creme caramel, Vacherin (Mandarineneistorte), Charlotte au chocolat und zu trinken gab es auch etwas. Was wohl? Der Champagner mundete und wir entdeckten ungeahnte Naturtalente. Der freundliche Kellner konnte sich auf die Bemerkung von Ernst: "Das Glas hat ein Loch" nicht verkneifen auf deutsch zu antworten: "Aber nur bei dem Herrn da!" Auch der Spruch von Erika, nach Absprache mit ihrem Mann über die zu Seite 16 kaufende Anzahl Flaschen, sie wolle "Sechs in der Kiste" wurde teilweise missverstanden und trug zu einem herzlichen Lachen bei. Nachdem die Einkäufe getätigt und alles in den Fahrzeugen verstaut war, hieß es Abschied nehmen. Die Léhoner fuhren nach Westen, die Abstatter nach Osten und unsere beiden Luxemburger halt nach Luxemburg. Um die Entwöhnung in Grenzen zu halten, packten Thomas und Georg noch 2 Flaschen Marschverpflegung ein. Unterwegs machten wir dann noch eine letzte gemeinsame Rast und wir beendeten die traumhafte Champagnerreise mit der gleichen Prozedur wie bei der Hinfahrt: Champagner und Biscuits de rose de Reims. Trotz überfüllter Autobahn trafen wir mit einiger Ortskenntnis mit nur wenig Verspätung um 21.30 Uhr in Abstatt ein. Die Teilnehmer waren sich einig, dass das von Thomas Godratschke geplante Programm weit mehr Mitreisende verdient gehabt hätte. Alles in allem möchten wir uns für die extrem gelungene Reise bei allen Verantwortlichen insbesondere Familie Thomas Godratschke und Georg Schmitz bedanken. In diesem Sinne: Leben wie Gott in Frankreich und seid ihr auch alle angeschnallt? A.U.S. KAHEMBA Maledi Gesundheitserziehung im Congo Der Freundeskreis „Aktion Natürliche Medizin in den Tropen (anamed international e.V).“ mit Sitz in Winnenden fördert den internationalen Austausch der Kenntnisse über tropische Heilpflanzen zugunsten humanitärer Organisationen. Unter oftmals abenteuerlichen Bedingungen setzen sich die Mitarbeiter ein, in Seminaren vor Ort die einheimische Bevölkerung zu schulen und aufzuklären. Über ein solches Gesundheitsseminar berichtete kürzlich der kongolesische anamed- Mitarbeiter Maledi Ibandas Annecy aus Kinshasa beim Freundeskreistreffen in Winnenden. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist der Kampf gegen AIDS ( französisch: le sida). Durch den andauernden Bürgerkrieg in unserem Land haben die fremden Soldaten für eine Verbreitung der Krankheit gesorgt. Aber auch traditionelle afrikanische Vorstellungen und Lebensgewohnheiten fördern die Ausbreitung der Krankheit. Beispielsweise ist es üblich, dass eine Witwe den Bruder ihres verstorbenen Mannes heiratet, um versorgt zu sein. Hat dieser Schwager dann AIDS, gibt er natürlich die Krankheit an die Frau weiter. Bei den jungen Leuten gibt es eine weit verbreitete Praxis, dass die jungen Frauen erst heiraten, wenn sie schon schwanger sind, denn damit haben sie den wichtigen Beweis ihrer eigenen Fruchtbarkeit geliefert. Das bedeutet, dass vorehelicher Verkehr auch mit verschiedenen Partnern als wünschenswert angesehen wird, bis es eben „klappt“. Unter jungen Mädchen ist außerdem die Meinung weit verbreitet, dass sexuelle Aktivitäten schöne Körperformen bewirken. Kulturelle Traditionen erhöhen also die Ausbreitung von AIDS. Deshalb gibt es kein Seminar ohne Sexualerziehung. Dabei laden wir Eltern und ihre Kinder gemeinsam ein, unterrichten sie aber getrennt. Im Kongo dürfen die Eltern ihre Kinder nicht aufklären, das ist ein Tabuthema. Höchstens die Großeltern können mit den Jugendlichen sprechen, aber ihr Wissen über die AIDS-Gefahr ist doch sehr gering. Nach den Vorträgen am Vormittag geht es nachmittags dann an die praxisorientierte Arbeit. Gegen AIDS gibt es zwar kein Seite 17 Heilmittel, aber wir können bei dieser Krankheit durch die Behandlung mit einem speziellen Tee das Immunsystem nachweisbar stärken und somit die Lebensqualität der Kranken verbessern und ihr Leben verlängern. Es handelt sich dabei um einen Tee der Malariapflanze Artemisiaannua. In unseren Seminaren informieren wir über den Anbau und fördern die Anlage von Heilkrautgärten, natürlich auch mit anderen Pflanzen. Bei der Behandlung von Malaria empfehlen wir eine Kur. An sieben Tagen hintereinander müssen die Patienten den Sud aus 5g getrockneten Teeblättern (1l) über den Tag verteilt trinken. Nach 10 Tagen war schon kein Malariaerreger mehr im Blut nachzuweisen. Da der Tee schrecklich bitter schmeckt, ist es natürlich angenehmer, ihn mit Honig zu versüßen. Übrigens wird die Malariapflanze von Mitgliedern des Freundeskreises anamed durch Stecklinge vermehrt und angebaut. Im Oktober 2004 war Ernte. Weitere Informationen zum Freundeskreis anamed bei Annette Jacob, Tel. 07062/61242 oder direkt bei www.anamed.net Tel. 07195/63697 Es wäre sicherlich wünschenswert, wenn auch aus Kahemba jemand an so einem Seminar teilnehmen könnte. In Kinshasa wird im Juni kommenden Jahres so ein Seminar stattfinden. Die Reisemöglichkeiten sind allerdings momentan katastrophal, sichere Wege über Land gibt es im Augenblick nicht. Wir haben leider auch keine aktuellen Information über die Lage in Kahemba. Annette Jacob Für das Jahr 2005 wünschen wir allen unseren Vereinsmitgliedern, Freunden und Bekannten alles Gute, Frieden und vor allem Gesundheit !!