Zitierhinweis copyright Šimkuva, Helēna: Rezension
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Zitierhinweis Šimkuva, Helēna: Rezension über: Vineta Jonīte, Mazo bērnu aprūpes un aidzināšanas pirmsākumi Rīgā, Rīga: Autorizdevums, 2011, in: Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 21 (2013), S. 465-466, http://recensio.net/r/8de8e635f5d149c48e63982c584c7f16 First published: Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 21 (2013) copyright Dieser Beitrag kann vom Nutzer zu eigenen nicht-kommerziellen Zwecken heruntergeladen und/oder ausgedruckt werden. Darüber hinaus gehende Nutzungen sind ohne weitere Genehmigung der Rechteinhaber nur im Rahmen der gesetzlichen Schrankenbestimmungen (§§ 44a-63a UrhG) zulässig. 2. Baltikum 465 Gilsenhof/Kiltsi (auch Ass) ist bekannt geworden im Zusammenhang mit Adam Johann von Krusenstern, der aufgrund eines 1820 geschlossenen Kaufvertrages Besitzer des Gutes wurde und während seines Aufenthalts auf dem Gut einen Atlas des Stillen Ozeans verfasste. Von 2001 bis 2009 durchgeführte archäologische Forschungen beweisen, dass sich fast unter dem gesamten Gutsgebäude mittelalterliche Grundmauern befinden. Die ersten Besitzer des Gutes waren die Familien Assen, Wrangel und Gilsen. Nach dem Livländischen Krieg geriet es in die Hand der Familie von Uexküll. Auf die Entwicklung des Gutes und der dort betriebenen Landwirtschaft hatte eine 1887 eröffnete Eisenbahnlinie mit einem Bahnhof großen Einfluss. Der neue Besitzer des Gutes, von Uexküll-Güldenband, nahm 1912 eine gründliche Renovierung vor. Zur Zeit der Republik Estland wurde das Gut verstaatlicht; im Herrenhaus wurde eine Schule eröffnet, die bis heute existiert. Einen 1970 gefassten Plan zur Restaurierung und zum Wiederaufbau des Gutes begann man in den 1990er Jahren zu verwirklichen, nachdem sich ein nach A. J. von Krusenstern benannter gemeinnütziger Verein gebildet hatte. 1995 wurde im Gutsgebäude eine Ausstellung über die Geschichte Gilsenhofs und den Lebensweg Krusensterns eröffnet. Kersti Taal Ants Hein: Sagadi mõis. Sagadi, a Country Manor in Estonia. Tallinn: Hattorpe 2011. 240 S., Abb, engl. Zusammenfassung. ISBN 978-9985-9073-5-1. Der Autor verfolgt die Geschichte des Gutes Saggad/Sagadi von seiner Ersterwähnung bis zur Gegenwart. Im Jahr 1469 war der Gutsbesitzer Helmut Risbith. Die Grenzen des Gutes wurden Anfang des 16. Jahrhunderts – damals war es im Besitz der Familie Berg – festgelegt. Anfang des 17. Jahrhunderts erwarb es der Schotte Jacob MacDougall. Ab 1684 gehörte das Gut der Familie Fock, lediglich während des Nordischen Krieges war es ein Vierteljahrhundert lang im Besitz der Familie Stael-Holstein. In der Zeit von 1749 bis 1758 wurde ein einstöckiges Herrenhaus im Rokokostil gebaut. Das heutige Aussehen erhielt es zur Zeit des Besitzers Gideon Ernst von Fock, der es von 1793 bis 1795 im neoklassizistischen Stil umbauen ließ. Bald darauf entstanden das Verwalterhaus und das so genannte Dienerhaus; außerdem wurden ein Speicher und mehrere Wirtschaftsgebäude (Rinderställe, Branntweinbrennerei, Treibhaus u. a.) errichtet sowie ein Ziergarten mit einem Teich angelegt. Ende des 19. Jahrhunderts kamen ein Eichamt und eine Schmiede hinzu. In der Zeit der Republik Estland musste der Besitzer Ernst von Fock ins Verwalter- und danach ins Arbeiterhaus umziehen; im Herrenhaus wurde 1929 eine Schule eröffnet. Nach Gründung des Nationalparks Lahemaa 1971 begann der Forstwirtschaftsbetrieb von Wesenberg/Rakvere mit der Renovierung des Gutes. Heute ist Saggad einer der am vollständigsten renovierten Gutshöfe in Estland; es beherbergt unter anderem ein Guts- und ein Forstmuseum. Kersti Taal Vineta Jonīte: Mazo bērnu aprūpes un aidzināšanas pirmsākumi Rīgā [Die Anfänge der Betreuung und Erziehung von Kleinkindern in Riga]. Rīga: Autorizdevums [Selbstverlag] 2011. 129 S., Abb. ISBN 978-9984-49-405-0. Das Buch enthält die Materialien der Ende 2011 in Riga mit Unterstützung der Abteilung für Bildung, Kultur und Sport des Rigaer Stadtmagistrats veranstalteten Konferenz „Die vorschulische Entwicklung der Kinder in Riga“ und bildet den Anfang einer neuen Reihe „Die Geschichte der Kindergärten in Riga“. Es behandelt die Vorgeschichte der Entstehung und die Tätigkeit der Einrichtungen für die Betreuung von Kleinkindern in der Zeitspanne von 466 Annotationen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis 1940. Die Autorin hat umfangreiches Material aus den Archiven des Stadtmagistrats und den Dokumenten des Geschichtsarchivs zu einem Thema herangezogen, das breiteren Gesellschaftskreisen bis jetzt unbekannt war. Das Werk ist mit Fotos aus der privaten Sammlung der Autorin versehen, die vom Anfang des 20. Jahrhunderts stammen und die Geschichte der Kindergärten Lettlands festhalten. Dargestellt wird auch die Beteiligung der auf dem Territorium Lettlands ansässigen Deutschen an der Schaffung der genannten Einrichtungen wie auch die Übernahme deutscher Traditionen bei der Erziehung der Vorschulkinder und in der Entwicklung der Lehranstalten. Da das Territorium Lettlands Bestandteil des Zarenreichs war, werden auch die Erfahrungen Russlands in der Aufsicht der Vorschulkinder thematisiert. Der Band schließt mit einem Quellen- und Literaturverzeichnis. Helena Šimkuva Katre Kaju: „Vive hodie, cras vivere serum est“: humanistlik-kristlik haridustraditsioon ja Riia pastori Adam Andreae reisialbum (1696 – 1702). [„Vive hodie, cras vivere serum est“: Die humanistisch-christliche Bildungstradition und das Reisestammbuch des Rigaer Pastors Adam Andreae (1696 – 1702)]. Tartu: Tartu Ülikooli Kirjastus 2011 (Dissertationes Studiorum Graecorum et Latinorum Universitatis Tartuensis 5). 435, [1] S., Abb., dt. Zusammenfassung. ISBN 978-9949-19-744-6. In der Zeit vom 16. bis 18. Jahrhundert führten viele Adlige, Studenten und andere Personen auf ihren Studienfahrten und Reisen ein Stammbuch – ein Büchlein mit leeren Blättern, in das sie Menschen, mit denen sie zusammentrafen, eine Widmung eintragen ließen. Die Doktorarbeit betrachtet das Reisestammbuch des Pastors der St.-Jürgen-Kirche zu Riga Adam Andreae (1672 – 1709) und die Einträge des Albums im Kontext der europäischen Tradition der Reisestammbücher. Die Autorin gibt einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung dieser Tradition; über das Leben und Werk Andreaes, über seine theologischen Ansichten und seinen Reiseweg. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der kultur- und literaturhistorischen Analyse des Albums. Ihre Hauptfragestellung ist, ob und wie die humanistisch-christliche Bildungstradition, die historische Situation usw. die Einträge beeinflusst haben. Das Andreaesche Reisestammbuch, das im Estnischen Historischen Archiv aufbewahrt wird, ist das drittälteste in Estland. Zum Vergleich werden die übrigen beiden in Estland erhaltenen Reisestammbücher aus der schwedischen Zeit herangezogen. Den letzten Teil des Buches bilden die Edition und die Übersetzung des Albums als Parallelausgabe. Ein Personenregister ist vorhanden. Lea Teedema Kaalu Kirme: Kirikuhõbe uusajast tänapäevani [Kirchensilber von der Neuzeit bis heute]. Tallinn: Muinsuskaitseamet 2012 (Eesti kirikute sisustus [Die Einrichtung estnischer Kirchen] 3). 174, [1] S., Abb., engl. Zusammenfassung. ISSN 1736-7271, ISBN 978-9985-9896-6-1. Das dritte Buch der Reihe bildet eine thematische Fortsetzung der 2008 erschienenen Monographie von Anu Mänd Kirikute hõbevara („Silberschatz der Kirchen. Altargeräte im mittelalterlichen Livland“, siehe Berichte und Forschungen. Jahrbuch des Bundesinstituts 18, 2010, S. 304) und behandelt die Entwicklung der Abendmahlsgeräte der estnischen lutherischen Kirche (Kelche, Oblatendosen, Patenen, Weinkannen) und anderer Kirchengegenstände aus Edelmetall von der Reformation bis zur heutigen Zeit. Das reich illustrierte Buch besteht