Geschichte chronologisch geordnet
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Geschichte chronologisch geordnet
Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende Zusammenfassung der Geschichte von 1500 bis 2000 Index • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Entdeckungen und Kolonien Humanismus Martin Luther (1483-1546) Deutsche Reformation Habsburger Dynastie, Karl V. (1500-1558) Ulrich Zwingli (1484-1531) Ignatius von Loyola (1491-1556) Johannes Calvin (1509-1564) Philipp II. (1527-1598) Europa zu Beginn der Neuzeit Frankreich im 16. Jh. England im 16. Jh. Unabhängigkeitskriege der Niederlande (1568-1648) Dreissigjähriger Krieg (1618-1648) Französischer Absolutismus und Richelieu (1585-1642) Ludwig XIV. (1638, 1643-1715) England im 17. Jh. Europa um 1700 Russland im Überblick Peter I., der Grosse (1672, 1682-1725) Preussen im Überblick Friedrich II. von Preussen (1712, 1740-1786) Aufklärung Amerikanische Unabhängigkeitsbewegung Französische Revolution Napoleon Bonaparte (1769-1821) Wiener Kongress (1815) CH: Entwicklung im Überblick CH: Untergang der alten Eidgenossenschaft (1790-1813) CH: Wiener Kongress - 1830 - Regeneration CH: Schweizerischer Bundesstaat 1848-1919 Fortschritte der Demokratie im 19. Jh. Restaurationszeit und 1830er Revolution Revolutionsjahr 1848 Nationale Einigung in Deutschland und Italien Liberalismus und demokratische Bewegungen USA im 19. Jh. (Sezessionskrieg) Adam Smith (1723-1790) Romantik - Hegel, Schopenhauer, Darwin Arbeiterbewegung vor und neben Marx Marx und Marxismus Kampf gegen Katholizismus und Sozialismus Imperialismus Vorgeschichte und Ausbruch des Ersten Weltkriegs Russland (1890-1925) Pariser Vorortsverträge (1919/20) 20er Jahre ausserhalb des Faschismus Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • • • • • • • • • • • • Faschismus Weltwirtschaftskrise (1930er) Nationalsozialismus Roosevelt und der New Deal Zweiter Weltkrieg Geschichte Ostasiens (1850-1950) Sowjetunion (1925-1985) Kalter Krieg Dekolonisation Nahostkonflikt Europäische Einigung UNO und internationale Organisationen Zusammenbruch des Kommunismus und Folgen 1990er Jahre: USA als alleinige Grossmacht Entdeckungen und Kolonien • • • • • • • • Prinz Heinrich der Seefahrer (Portugal, 1394-1460) gründet in Sagres die erste Schule für Seefahrer in Europa. 1492: Columbus (Genuese, fuhr für Spanien, 1451-1506) entdeckt Amerika und errichtet Kolonien. Die Mauren werden endgültig aus Granada und damit Spanien vertrieben. 1494: Vertrag von Tordesillas (nach päpstlichem Schiedsspruch): Welt bei Demarkationslinie (47°) geteilt, E = Portugal, W = Spanien. 1498: Vasco da Gama (Portugal, 1569-1524) erreicht auf dem Seeweg Indien è Port. Vorherrschaft im Indischen Ozean. 1521: Magellan (Portugiese, fuhr für Spanien, 1480-1521): 1. Weltumsegelung. è Beweis für die Kugelgestalt der Erde. Hernán Cortes (Spanien, 1485-1547) Wegbereiter des europäischen Kolonialismus in Lateinamerika. 1521 Gründung Mexiko Citys. Francisco Pizarro (Spanien, 1476-1541) sichert Spaniens Herrschaft über Südamerika. 1535 Gründung Limas. [Index] Humanismus • • • • • • Philosophische Haltung, betont Würde und Wert des Individuums. Kulturelle Strömung im 15./16. Jh., Orientierung an klassischer Antike. Ausgehend von Italien (byzantinische Gelehrte in Italien). Gründung der Akademie in Florenz durch Cosimo de' Medici. Sammeln und Übersetzen klassischer Manuskripte. Johannes Reuchlin, Erasmus von Rotterdam und Philipp Melanchthon in Deutschland machen humanistische Theologie, Wegbereitung für Reformation. [Index] Martin Luther (1483-1546) Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • • • • • • • • • 1517: 95 Thesen an der Schlosskirche zu Wittenberg, Angriff auf Ablasshandel. Leipziger Disputation: Papsttum als rein menschliche, nicht unfehlbare Institution. Drei Reformationsschriften (an Fürsten, Klerus, Volk). 1521: Kirchenbann vom Papst (Wormser Edikt). Kein Widerruf auf dem Reichstag. 1529: Marburger Religionsgespräch: Zwist mit Zwingli um Abendmahl (Eucharistie). Papst: Transsubstantiation. Luther: Consubstantiation. Zwingli: nur symbolisch. 1530: Reichstag zu Augsburg: Augsburger Bekenntnis, vorgetragen durch Melanchthon. 1534: Beendigung der Bibelübersetzung (griech. à dt.), wichtig für dt. Sprache. Bibel einzige Autorität. Der Mensch kann nur durch Gottes Gnade gerecht werden: Gute Werke taugen nichts, Rechtfertigung ist gratis. Vor Gott sind alle gleich. Priesterzölibat und Mönchstum werden abgeschafft. An der weltlichen Macht der Fürsten gibt es nichts zu rütteln: Luther will nicht Reformation, sondern nur die Menschen bessern. Luther ist erzfromm und monarchistisch, ursprünglich Augustiner. [Index] Deutsche Reformation • • • • • • • • 1517: Luthers Thesenanschlag. 1521: Wormser Reichstag: Wormser Edikt, Reichsacht für Luther. 1525/26: Bauernkrieg, durch Luthers Ideen inspiriert (er distanziert sich davon). Bauern werden besiegt und gemordet. 1526: Reichstag zu Speyer: Dt. Fürsten können sich frei für Luthers Lehren entscheiden, 3 Jahre Später von Kath. Kirche für ungültig erklärt. Lutheraner protestieren. 1530: Reichstag von Augsburg (Reformationsfrage vertagt). Augsburger Bekenntnis. 1531: Gründung des Schmalkaldischen Bundes (prot. Verteidigungsbündnis); löst sich nach Niederlage (1546) gegen Karl V., Papst und Hz. Moritz v. Sachsen auf. Rekatholisierungsversuche. 1555: Augsburger Religionsfriede: cuius regio eius religio; nicht für geistl. Fürsten; nur Prot./Kath.; freier Abzug. Stillstand in Deutschland. [Index] Habsburger Dynastie, Karl V. (1500-1558) • • • • 1519: Karl wird zum König des Heiligen Römischen Reiches gewählt, ist schon Kg. von Burgund und Spanien. Vier Kriege gegen Franz I. von Frankreich (um italienische und burgundische Besitze) und Kriege gegen die Türken. Schliesslich erhält Franz Burgund, Karl ital. Gebiete und Franz leistet Hilfe gegen dt. Protestanten. 1527: Sacco di Roma: Franz I., Papst Klemens VII., Heinrich VIII. haben sich verbündet, Karl plündert Rom, nimmt Papst gefangen. 1530: Krönung Karls zum Kaiser des Hl. Röm. Reiches durch den Papst (als letzter). Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • • • • • 1532: Nürnberger Religionsfriede. Karl braucht die Protestanten im Krieg gegen die Türken. 1545: Konzil von Trient: Reaktion auf Reformation. Protestanten erscheinen nicht è Krieg. Nationalstaaten lösen Universalreich ab. Trennung der Kirche. 1548: Geharnischter Reichstag: Rekatholisierungsversuch, scheitert è Augsburger Interim: einige Zugeständnisse. 1555: Augsburger Religionsfriede. 1556: Teilung des Reiches: Kaiserwürde, Mitteleuropa an Bruder Ferdinand II., NL und Spanien an Sohn Philipp II. 1558: Tod Karls im spanischen Kloster San Jerónimo Yuste. [Index] Ulrich Zwingli (1484-1531) • • • • • • • • 1512/15: Feldprediger in den Schlachten von Novara und Marignano. Verurteilung der Reisläuferei. 1519: Priester am Grossmünster Zürich. 1522: Streit mit Bischof von Konstanz durch kritische Schriften è Kanzelverbot. 1523: Der Zürcher Rat nimmt ZH aus der Gerichtsbarkeit des Bischofs von Konstanz aus, Rat übernimmt Kirchenfunktion. Reformation auf legalem Weg über Ratsbeschlüsse. 1528: 1. Kappeler Krieg: im letzten Moment verhindert (Kappeler Milchsuppe). Berner Disputation: Gespräche zwischen Katholiken und Protestanten è Bern wird protestantisch. 1529: Marburger Religionsgespräch: Zwingli und Luther streiten um Abendmahl (Eucharistie). 1531: 2. Kappeler Krieg (Prot. - Kat. Bürgerkrieg): Zwingli stirbt an vorderster Front (ZH will Prediger in Gemeine Herrschaftsgebiete schicken, Katholiken fürchten um Gleichgewicht). Nach knappem Sieg der Katholiken: Kantone können Religion wählen, Gemeine Herrschaftsgebiete bleiben katholisch. Zwingli ist Kämpfernatur, Rationalist, Humanist, hochintelligent, demokratisch. [Index] Ignatius von Loyola (1491-1556) • • • • • • • • • • 1521: Ignatius will Heiliger werden, weil er nach Sturz nicht mehr Kriegsheld werden kann. 1534: Gesellschaft Jesu mit 6 Kommilitonen gegründet. 1540: Jesuiten werden vom Papst anerkannt. Exercitia Spiritualia: Leitfaden für Meditation und religiöse Unterweisung. Papst: unfehlbarer Vertreter Gottes auf Erden. 1545: 1. Tridentinum (Konzil von Trient) è Tridentinisches Glaubensbekenntnis. Ignatius ist Willensmensch, führend in Gegenreformation. Jesuiten sind streng aristokratisch. Bauen Schulen und missionieren. Ablasshandel wird abgeschafft, Zölibat nicht. Rechtfertigung nicht nur aus Gnade, sondern auch aus guten Taten. Ziel: miles christianus, Christenritter, der der Kirche blind gehorcht. Ende der Gegenreformation: 1648: Westfälischer Friede. [Index] Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende Johannes Calvin (1509-1564) • • • • • • • • • 1535: Flucht aus Paris mit Nikolaus Cop. 1536: Christianae Religionis Institutio erscheint (einflussreichstes Werk der Reformation). Mit Wilhelm Farel gründet er eine protestantische Gemeinde in Genf. 1538: Aus Genf verwiesen. 1541: Calvin übernimmt nach seiner Rückkehr die Leitung der Genfer Reformbewegung. Calvins Kirchenordnung wird städtische Verfassung. Calvin: "Es ist prädestiniert ob ein Mensch in den Himmel gelangt." (strengste Prädestinationslehre). Tugenden: Sparsamkeit, Fleiss, harte Arbeit (diese allein können nicht geheuchelt werden). Calvin ist intellektuelles Genie, Humanist, aristokratisch. Calvinismus wird aufgenommen: NL-Orthodoxie (Dordrechter Synode, 1618), Puritanismus (Westminster Confession, 1646), Hugenotten (franz. Protestanten). [Index] Philipp II. (1527-1598) • • • • • • • • • • • • • Heirat mit Cousine Maria v. Portugal. Heirat mit Maria I. Tudor v. England. 1556: Philipp wird spanischer König (Inkl. Kolonien: Mexiko, Peru, Philippinen) - "Reich, in dem die Sonne nicht untergeht" . Französisch - Habsburgischer Krieg bricht aus (England ist Philipps Partner). 1559: Der Vertrag von Cateau-Cambrésis bestätigt Philipps Vormachtstellung in Italien. Heirat mit Elisabeth v. Valois (Tochter Heinrichs II. v. Frankreich). Heirat mit Anna v. Österreich (è Philipp III.). 1571: Sieg in der Seeschlacht bei Lepanto gegen die Osmanen. 1580: Personalunion Portugal-Spanien. Fertigstellung von El Escorial: Kolossaler Klosterpalast bei Madrid. 1588: Vernichtung der Armada durch England (hingeschickt, um Eingreifen in NL zu verhindern und wegen Ermordung der katholischen Maria Stuart). Einheit des Glaubens ist sehr wichtig. Unbedingter Herrschaftsanspruch, Beamten-Staat è Vorläufer des Absolutismus. Philipp ist, anders als Vater Karl V., Spanier durch und durch. [Index] Europa zu Beginn der Neuzeit • • • • England, Frankreich und Deutschland werden nacheinander von verheerenden Bürgerkriegen heimgesucht: England: Rosenkriege (1455-1485), beendet durch Heinrich VII. è gute Zeit. Frankreich: Hugenottenkriege (1562-1598), beendet durch Heinrich IV. è gute Zeit. Deutschland: Dreissigjähriger Krieg (1618-1648), kein guter König è Erschöpfungszeit. [Index] Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende Frankreich im 16. Jh. • • • • • • • • • • • Franz I. (1494, 1515-1547). (Haus Valois, bis Heinrich III.) Heinrich II. (1519, 1547-1559), Gattin ist Katharina de' Medici. Katharina de' Medici (1519-1589, für Söhne Franz II., Karl IX., Heinrich III.). Heinrich IV. (1553, 1589-1610) nach dem Krieg der drei Heinriche (H. III., H. v. Guise, H. v. Navarra = H. VI.). Ab 1519: 4 Kriege um sich aus der Umklammerung Habsburgs zu lösen. 1562-1598: Hugenottenkriege, England unterstützt Hugenotten, Spanien die Guise. 1559: Vertrag von Cateau-Cambrésis. Heinrich II. verliert Italien. 1572: Pariser Bluthochzeit (Bartholomäusnacht). Maria v. Valois heiratet Heinrich v. Navarra. 1576: Edikt von Baulieu: Rechte für Protestanten è Katholische Ligue unter Henri Guise. 1598: Edikt von Nantes: Hugenotten erhalten partielle Religionsfreiheit. Königsgewalt hat sich etabliert, Wegbereitung für den Absolutismus. [Index] England im 16. Jh. • • • • • • • Tudor - Dynastie 1509: Heinrich VIII. (1491, 1509-1547) wird König, heiratet Katharina von Aragonien (Tochter Ferdinands II.). 1532: Heinrich VIII. wird Oberhaupt der anglikanischen Kirche (von Rom getrennt, aber katholisch: er will Ann Boleyn heiraten (33), danach Jane Seymour). 1534: Mit dem Act of Supermacy wird die anglikanischen Kirche begründet è Staatlich-Kirchlicher Absolutismus. Der König ist (heute noch) Oberhaupt der Kirche. Unter Eduard VI. (1537, 1547-1553) ist die Anglikanische Kirche eher protestantisch, unter (Bloody) Maria I. (1516, 1553-1858, heiratet 1554 Philipp II.) röm.-kath., unter Elisabeth I. (1533, 1558-1603) "gemässigt" protestantisch. England erlebt unter Elisabeth I. einen grossen Aufschwung è Elisabethanisches Zeitalter. 1588: Sieg über die Armada. [Index] Unabhängigkeitskriege der Niederlande (1568-1648) • • • • • • • 1568: Herzog Alba (Spanien) besiegt Wilhelm I. v. Oranien (Adeliger Calvinistenführer). 1576: Genter Pazifikation fordert den Abzug der Spanier. 1579: Teilung der NL in Spanisch NL (Union von Arras im Süden) und Generalstaaten (Utrechter Union im Norden). 1581: Utrechter Union bildet Republik der Vereinigten NL. 1588: Untergang der Armada è Schwächung Spaniens. 1596: Allianz der Generalstaaten mit England und Frankreich. 1609: 12-jähriger Waffenstillstand. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • 1648: Vertrag Unabhängigkeit [Index] von Münster (Haager Friede): der NL Republik Spanien anerkennt (Generalstaaten). Dreissigjähriger Krieg (1618-1648) • • Es geht 10 Jahre aufwärts für den Kaiser, dann bergab. Religionskrieg, zunehmend geht es aber um die Hegemonie in Europa (Habsburg vs. Frankreich). Böhmisch - Pfälzischer Krieg (1618-1625) • • • 1608: Süddeutsche Protestanten è Union unter Friedrich V. v. der Pfalz gegen Gegenreformation. Liga: Gegengründung der Katholiken. 1618: Prager Fenstersturz è Böhmischer Aufstand gegen Haus Habsburg. 1620: Tilly besiegt die Union mit kath. Liga. Böhmen wird rekatholisiert. Dänisch - Niedersächsischer Krieg (1625-1629) • • • 1625: Dänen marschieren in Sachsen ein. Albrecht v. Wallenstein wird Generalissimus. 1628: NL erobert spanische Silberflotte. 1629: Restitutionsedikt: Alle ursprünglich kath. Gebiete gehen an Katholiken. Höhepunkt für Kaiser. Schwedischer Krieg (1630-1635) • • • • 1630: Gustav II. Adolf v. Schweden tritt ins Kriegsgeschehen ein. 1631: Tilly nimmt Magdeburg ein und wird von den Schweden besiegt. 1634: Wallenstein wird wegen Verrats getötet. 1635: Kaiser und Sachsen è Frieden von Prag: Restitutionsedikt wird aufgehoben. Versuch eines dauerhaften Friedens. Französisch - Schwedischer Krieg (1635-1648) • • • Frankreich unter Richelieu kämpft mit Schweden, Holland etc. (AntiHabsburgische Koalition) gegen die Habsburger um die Hegemonie in Europa. (Hegemon: Führer in einem Bündnis, vom Kampf Athen vs. Sparta). 1635: Frankreichs Kriegserklärung an die Habsburger. Ferdinand II. stimmt dem Westfälischen Frieden zu (Prag und München belagert, drohender Angriff auf Wien). Westfälischer Frieden (1648) • • • • Kompliziertes Vertragswerk, ausgehandelt in Münster und Osnabrück. Kaiser verliert Macht, Zerfall des Reiches in fast souveräne Einzelstaaten. Der Augsburger Religionsfriede wird wiederhergestellt; Toleranz nun auch für Calvinisten. Frankreich wird neue Hegemonialmacht in Europa. Entschädigung für Schweden und Frankreich. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • Die Unabhängigkeit [Index] der NL und CH wird anerkannt. Französischer Absolutismus und Richelieu (1585-1642) • • • • • • • Richelieu steigt unter Ludwig XIII. 1624 zum leitenden Minister auf. Richelieus Ziel: Frankreich als Hegemonialmacht in Europa, Stärkung der Allgewalt (Krone) in Frankreich. Gegner: Habsburger, franz. Adel, Hugenotten. 1628: La Rochelle, Hugenottenstützpunkt fällt. 1629: Im Gnadenedikt von Nîmes (Alès) nimmt Richelieu den Protestanten ihr politisches Sonderrecht, gewährt ihnen aber Duldung è Stärkung der Zentralgewalt. 1632: die Macht des Hochadels wird mit der Hinrichtung des Languedoc Führers gebrochen. Provinzverwaltung è königliche Beamten. 1635: Frankreich mit Schweden und prot. dt. Fürsten gegen Habsburg. Richelieu will von der Ständemonarchie zum Absolutismus, gründet Académie Française. [Index] Ludwig XIV. (1638, 1643-1715) • • • • • • • • 1660: Heirat mit Cousine Maria-Theresia v. Spanien. 1661: Ludwig regiert alleine: "L'État c'est moi" , neue Form des Absolutismus. 1682: Zwei neue Machtinstrumente: Diplomatenkorps und Stehendes Heer. Er will Frankreich reich machen durch Merkantilismus ( = Colbertismus: hohe Schutzzölle è viel Export, wenig Import). Baut Schoss Versailles als Machtsymbol. 1685: Aufhebung des Edikts von Nantes, > 200'000 Hugenotten fliehen. 1702: Kamisarden-Aufstand (franz. Protestanten) Frankreich vs. Habsburg 4 wichtige Kriege, um die Hegemonie zu erhalten: o 1667: Devolutionskrieg um Spanische NL (England, Holland, Schweden vs. Frankreich) o 1672: Einfall der Franzosen in Holland (Erfolglos) o 1688-97: Pfälzischer Erbfolgekrieg (Frankreichs Flotte wird vernichtet, es erhält aber Elsass) è Friede von Rijswijk o 1701-13: Spanischer Erbfolgekrieg (Nachfolgeprobleme in Frankreich) è Friede von Utrecht Ludwig fördert Kunst und Wissenschaft, macht den Adel zu seiner persönlichen Dienerschaft in Versailles. [Index] England im 17. Jh. • • • • 1603: England, Schottland und Irland werden unter Jakob I. (Jakob VI. Stuart von Schottland) vereint. 1605: Gunpowder Plot: Einige Katholiken wollen das Parlament sprengen. 1625: Karl I. wird König. 1628: Petition of Right è Keine Steuern ohne Parlament, keine Privatquartiere für Soldaten, in Friedenszeiten kein Kriegsgericht, keine Verhaftungen ohne Grund, ordentliche Gerichtsverfahren. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • • • • • • • • • • • 1640: Kurzes Parlament, weil Karl Steuern braucht, sofort aufgelöst, dann Langes Parlament. 1642: Karl vs. Parlament è Bürgerkrieg. 1646: Die Parlamentarier (Rundköpfe) gewinnen dank Oliver Cromwell (15991658). Karl flieht. 1649-51: England, Irland und Schottland werden in das Commonwealth eingegliedert. 1653: Das Rumpfparlament wird abgeschafft. Die Verfassung Instrument of Gouvernement wird eingeführt è Protektorat, Cromwell = Lord-Protector. 1658: Das Protektorat zerfällt nach Cromwells Tod è Restauration. 1660: Karl II. kommt an die Regierung. 1678: Zwei politische Parteien entstehen: Whigs und Tories (lib./kons.). 1685: Jakob II. (kath.) kommt an die Macht. Er muss jedoch bereits 1688 fliehen è Glorious Revolution. 1689: Wilhelm III. von Oranien übernimmt die Regierung, muss Bill of Rights bestätigen: Stehendes Heer wird verboten, das Parlament hat Oberhoheit. 1689-97: Pfälzischer Krieg: England vs. Frankreich è Friede von Rijswijk. 1707: Act of Union: Schottland und England werden zum Königreich Grossbritannien zusammengeschlossen. Konflikte zwischen anglikanischer Kirche, Reformierten und Katholiken stehen im Vordergrund. [Index] Europa um 1700 • • Reformation und Dreissigjähriger Krieg haben die alte Ordnung in Europa gestört. Es setzt ein Kampf um die Vorherrschaft ein. V.a. Frankreich will seine Vormacht ausbauen, was zu verschiedenen Eroberungskriegen und zum Spanischen Erbfolgekrieg führt. 1697: Friede von Rijswijk: Gleichgewicht der Kräfte. 2. (Grosser) Nordischer Krieg (1700-1721) • • • Russland unter Peter dem Grossen, Sachsen-Polen unter August II., dem Starken, und Dänemark verbünden sich gegen Schweden, glauben, dessen 15-jährigen Herrscher Karl XII. leicht verdrängen zu können. Trotz Heldentums von Seiten Karls XII. (Cowboykönig) geht Schweden als Weltmacht unter und Russland wird zur Grossmacht. 1721: Friede von Nystad zwischen Schweden und Russland; dieses erhält Livland, Estland, Karelien, Ingermanland, steigt zu Europ. Grossmacht auf, während Schweden Vormacht verliert. Türkenkrieg • Prinz Eugen v. Savoyen befehligt die österreichischen Truppen und erobert / befreit ganz Ungarn, nach dem letzten Angriff der Osmanen auf Wien; Österreich verlagert sein Schwergewicht auf Kosten der Osmanen in Richtung Ungarn. Spanischer Erbfolgekrieg (1701-1713) Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • • Alle gegen Frankreich; das Ergebnis: Friede von Utrecht (1713): Spanien erhält zwar einen Bourbonenherrscher, aber die Personalunion wird untersagt. Spaniens Macht wird halbiert: Der Bourbone Philipp V. (Enkel Louis XIV.) erhält eine Hälfte. Österreich (Karl VI.) erhält die andere (Span. NL, Mailand, Neapel, Sizilien). Besonders der Spanische Erbfolgekrieg zeigt, dass Europa weder unter einer Herrschaft vereinigt, noch durch ein Land dominiert werden kann. So einigt man sich v.a. auf Vorschlag Englands auf die Balance of Power: Fünf Grossmächte (England, Frankreich, Österreich, Preussen und Russland è Europäische Pentarchie) in einem Staatssystem, das Sicherheit garantieren soll. [Index] Russland im Überblick • • • • • • • • Um 1000: Gründung Russlands durch Christianisierung: Kiewer Reich mit byzantinischer Kultur. In dieser Zeit werden viele europäische Randstaaten christlich. Um 1250: Mongolensturm; 200 Jahre Tatarenjoch (Nachfolger von Dschingis Khan), sog. Goldenen Horde, die sich später in drei Gruppen spaltet. Um 1450: 1. Moskauer Reich: Moskau schüttelt das Tatarenjoch ab. 1453 Konstantinopel wird durch Mehmet II., den Eroberer, eingenommen und zur Hauptstadt des türkischen Sultans. Ende Ostroms. Iwan III. macht Moskau zum Zarenreich, heiratet eine byzantinische Prinzessin, macht sich zum Zaren und gleich nach dem Fall Byzanz' Moskau zum dritten Rom. Um 1550: Iwan IV., der drohende ("grosnyj" , auch der Schreckliche), führt Absolutismus ein. Er entmachtet den russischen Adel, die Bojaren, politisch, macht Russland zum Kaiserreich mit Verwaltung und erreicht ganz am Ende (~1600) schon den Pazifik. Es folgen schwierige Zeiten (Boris Godunow). Das Problem ist die Kaiserfamilie: Man kennt sie kaum von Angesicht und immer wieder tauchen falsche Zaren auf. Um 1700: Übergang zur Petersburger Zeit unter Peter I., dem Grossen (dauerte 200 Jahre). Dann russische Revolution und 2. Moskauer Zeit. [Index] Peter I., der Grosse (1672, 1682-1725) • • • • • • • • 1682: Peter wird zum Zaren proklamiert, verdrängt (89) seine Halbgeschwister. 1697: Grosse Gesandtschaft: Peter bereist inkognito Europa (sucht umsonst Hilfe gegen Türken). 1700: Der Grosse Nordische Krieg bricht aus. 1703: Gründung St. Petersburgs. 1709: Erste Siege gegen die Schweden. 1721: Frieden von Nystad è Russland steigt zur Grossmacht auf, erhält Livland, Estland, Ingermanland, Karelien. 1725: Tod Peters, seine 2. Frau Katharina I. übernimmt. Dank Peter dem Grossen gehört Russland 200 Jahre zu Europa. [Index] Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende Preussen im Überblick • • • • Um 1000 werden viele Randländer Europas christianisiert, das Baltikum bleibt lange heidnisch. Dann zieht der Deutschorden in die Marienburg und schafft einen Ordensstaat (nur theoretisch der polnischen Krone unterstehend). Dort spricht man deutsch. Luther schickt einen Mitarbeiter zur Reformation hin und es entsteht in einer Kunstgeburt das Herzogtum Preussen (immer noch der polnischen Krone unterstehend). Herzoge werden schliesslich die Hohenzollern von Brandenburg è geteiltes Reich entsteht. Südl. Teil (Brandenburg) untersteht dem dt. Kaiser, nördl. (Baltikum / Preussen) gehört formal zu Polen. Dieses Reich hat mehrere sehr starke Führer in Folge: Kurfürst Friedrich Wilhelm, Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. è europäische Grossmacht. Nach dem 30-jährigen Krieg ist Preussen verarmt, teils unfruchtbarer Böden wegen. [Index] Friedrich II. von Preussen (1712, 1740-1786) • • • • • • • • 1740: Friedrich erbt den preussischen Thron, sowie gute Finanzen und ein stehendes Heer. 1740-45: 1. und 2. Schlesischer Krieg. Friedrich erhält Schlesien und Ostfriesland. 1756: Siebenjähriger Krieg: Preussen vs. Österreich, Russland, Schweden, Frankreich, Sachsen, finanziell unterstützt durch England; Preussen hält sich dank Russlands Ausstieg. 1763: Friede von Hubertusburg: Preussen bestätigt sich als Grossmacht. Friedrich ist ein reiner Kriegskönig, bis er Preussen zur Grossmacht gemacht hat, dann ein reiner Friedenskönig. Er praktiziert Aufgeklärten Absolutismus: "Der Fürst ist der erste Diener seines Staates." 1772: 1. Polnische Teilung: Friedrich erhält Ermland und Westpreussen (Landverbindung). 1786: Tod Friedrichs in Sanssouci (Potsdam). Friedrich ist künstlerisch begabt, liebt die (französische) Literatur, unterhält eine Freundschaft zu Voltaire. Es gibt aber noch aufgeklärtere Herrscher: Kaiser Joseph II. (macht Juden zu Bürgern), Marquis de Pombal (Portugal). [Index] Aufklärung • • Die Aufklärung ist die Epoche der Vernunft. Naturwissenschaften werden studiert, die Kirche kritisiert. Voraussetzung: Wir sind alle gleich è gleiche Freiheit für alle; jeder darf das tun, was das Gewissen ihm befiehlt. Thomas Hobbes (1588-1679) • • Souveräne Staatsgewalt (Leviathan) Die Menschen sind zu ihrem eigenen Wohl gezwungen, den Staatsvertrag einzugehen, d.h. alle Macht an einen Einzelnen oder eine Gruppe abzutreten. Sonst würden sie sich selbst zerfleischen: "homo homini lupus" . Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende John Locke (1632-1704) • • Greift das an: Staatshoheit liegt beim Volk, nicht beim Staat. Empirismus, tabula rasa. Charles de Secondat Montesquieu (1689-1755) • • • Gewaltenteilung (Legislative, Exekutive, Judikative) Es braucht souveräne Staatsgewalt, aber der Regierung (Exekutive) müssen durch eine Gegenkraft Schranken gesetzt werden, um Despotie zu verhindern è Die Gewalt muss sich selbst bremsen. Es braucht freie Wahlen und ein Parlament (Legislative), das über der Exekutiven steht und auf diese aufpassen kann. Dazu Gerichte (Judikative). Voltaire (François Marie Arouet, 1694-1778) • Schreibt Spottschriften über die Gesellschaft, seine Ethik beinhaltet den Glauben an Gedankenfreiheit, Würde des Menschen, Deismus. Denis Diderot (1713-1784) • Hauptinitiant der 1751-80 herausgegebenen 35-bändigen Encyclopédie, auch als Waffe gegen Aberglauben und Konservatismus, unterstützt v.a. Montesquieu, Voltaire, Rousseau. Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) • • • • • Volks-Souveränität (Volk kann nicht vertreten werden) Jeder weiss selber, dass souveräne Staatsgewalt und Gewaltenteilung nötig sind, also sind die Menschen zur Selbstregierung fähig. Besitz und Macht korrumpieren nur ihre Inhaber, folglich soll und kann das Volk nicht vertreten werden. Es gibt ausser eines jeden privatem Egoismus auch noch die Volonté générale, den Gemeinwillen, der von sich aus gut ist. Ihn kann man nicht durch Mehrheitsabstimmung, sondern nur durch Konsens finden. Naturalismus: Mensch von Natur aus gut, durch Gesellschaft verdorben. [Index] Amerikanische Unabhängigkeitsbewegung • • • • Anfang 16. Jh.: GB und Sp. sind in der internationalen Politik verbündet. Frankreich ist Spaniens grösster Konkurrent um die Vorherrschaft in Europa, später auch in Amerika. 1588: Sieg GBs über die spanische Armada è Spanien (wie Portugal) kann sich nur in Südamerika halten, NL steigen zum Partner/Konkurrenten GBs auf. Ab 1630: Engländer besiedeln die Atlantikküste Amerikas. Ab 1689: Konflikte mit Fr. 1651: Navigationsakte: Güter aus englischen Kolonien dürfen nur mit englischen Schiffen transportiert werden, die Kolonien dürfen nur mit englischen Ländern Handel treiben. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • 1713: Friede von Utrecht: Beendet den Spanischen Erbfolgekrieg, Frankreich muss Gebiete in Übersee an England abtreten. 1763: Friede von Paris: Beendet den Siebenjährigen Krieg, Frankreich verliert seine Kolonien in Amerika. Nordamerikanischer Unabhängigkeitskrieg (1776-83) • • • • • • • • 1765: Die Briten verlangen Steuern von den Kolonien (Stempelakte; 67: Townshend Acts) è 1768 Boykott der englischen Waren. 1773: Boston Tea Party: Amerikaner versenken aus Protest Tee. 1774: Assemblies der 13 Kolonien berufen 1. Kontinentalkongress: Declaration of Rights è den Briten wird das Steuerrecht und der Steuererlass abgesprochen. 1775: 2. Kontinentalkongress è Regierung der Vereinigten Kolonien von Amerika mit Kontinentalarmee unter Georg Washington, mit Unterstützung durch F. und Sp. 1776: Britische Invasion. 4. Juli 1776: Declaration of Independence. 1778: Anerkennung der Unabhängigkeit der Kolonien und Militärische Hilfe durch Frankreich. 1783: Friede von Paris è Vereinigte Staaten von Amerika. [Index] Französische Revolution • • • • • • • • • • • • Grundlagen: Ancien Régime kann auf die Aufklärung Ende des 18. Jh. nicht reagieren, soziale Missstände, Staatsbankrott, Bürgertum will mehr Einfluss è Legitimitätskrise der Monarchie. Revolutionsauslöser: Staatsbankrott unter Ludwig XVI. 17.6.1789: 3. Stand erklärt sich zur Nationalversammlung. Viele Adelige, darunter auch die Brüder des Königs, die späteren Restaurationskönige Ludwig XVIII. und Karl X., fliehen. Die Nationalversammlung sieht eine konstitutionelle Monarchie vor, die Stimmen für eine Republik mehren sich (Girondisten und Cordeliers). 14.7.1789: Sturm auf die Bastille (wegen Entlassung Finanzminister Neckers). 26.8.1789: Déclaration des droits de l'homme (z.B. Glaubensfreiheit...). 20.10.1791: Girondisten erklären Österreich und Preussen den Krieg è Kriege der franz. Rev. Preussen und Deutschland fordern uneingeschränkte Wiederherstellung der Monarchie in Frankreich è Pariser Bevölkerung stürmt die Residenz des Königs (Tuilerien). 22.9.1792: Neu gewählter Nationalkonvent ruft Republik aus. Robespierre dominiert den Ausschuss è Schreckensherrschaft bis 1794. Radikale Jakobiner (Bergpartei) schalten Girondisten aus, Wohlfahrtsausschuss (Parlamentsausschuss) regiert ohne Exekutive. 1. Koalitionskrieg (92-97): Österreich und Preussen gegen Frankreich, das gewinnt. 26.10.1795: Direktoralverfassung löst Nationalversammlung ab è Klassengesellschaft wieder eingeführt. 1797: Staatsbankrott, ganz Europa als Gegner. [Index] Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende Napoleon Bonaparte (1769-1821) • • • • • • • • • • • • • • • • • • 1796: Friede von Campo Formio nach siegreichen Schlachten gegen Österreich. 1798: Engländer schlagen Napoleon (Korse) in Ägypten. 1799: Napoleon stürzt das Direktorium è 1. Konsul. 1800: Sieg in der Schlacht von Marengo beendet 2. Koalitionskrieg. 1802: 1. Konsul auf Lebenszeit. 1803: Reichsdeportationshauptschluss: Neugliederung Deutschlands. 1804: Erblicher Kaiser der Franzosen (1805 König von Italien). Code Civil (Code Napoléon): Vereinheitlichung von Rechtswesen und Religionsfreiheit, Garantie der Bürgerlichen Rechte. 1805: Seeschlacht bei Trafalgar (Südspanien): Die französisch-spanische Flotte wird von GB (Nelson) vernichtend geschlagen; GB bestätigt seine Seehegemonie. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz: Sieg Napoleons über Österreich und Russland (3. Koalitionskrieg). 1806/7: Sieg über Koalition (4. Koalitionskrieg: Sieg in Doppelschlacht von Jena/Auerstedt über Preussen, in Schlacht von Friedland über Russland) è Vorherrschaft in Mitteleuropa. 1809: Sieg gegen Österreich bei Wagram. 1810 Heirat mit Marie Louise, Tochter Kaiser Franz' II. Kontinentalsperre gegen britischen Export bringt wenig, gibt Streit mit Alexander I. 1812: Russlandfeldzug è Wende in Napoleons politischem und militärischem Schicksal. 1813: Völkerschlacht bei Leipzig: Napoleon verliert. 1814: Verbannung Napoleons nach Elba. März 1815: Herrschaft der 100 Tage. 18.6.1815: Schlacht von Waterloo: Napoleon verliert gegen Wellington è Verbannung nach St. Helena. [Index] Wiener Kongress (1815) • • • • Nach Napoleons Niederlage versammeln sich Europas Herrscher um die territoriale Neuordnung Europas zu besprechen. Ziele: Nationalismus verhindern, Habsburgisches Österreich (weil übernational) retten. Zar Alexander I. von Russland. Talleyrand-Périgord setzt für Frankreich gleiche Entscheidungsbefugnisse durch. Clemens v. Metternich (A) ist Vorsitztender. Beschlüsse: o Russland erhält Kongresspolen (HZM Warschau), Finnland, Bessarabien (heute Moldavien) o Österreich erhält die meisten verlorenen Gebiete + Lombardei, Venetien für A-NL (heute Belgien) o Frankreich verliert alle von Napoleon eroberten Gebiete o Norwegen & Schweden è Personalunion o Belgien & Holland è Königreich Niederlande o Schweiz erlangt Anerkennung ihrer Neutralität als Gesamtstaat Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende England wird am meisten gestärkt und 1. Weltmacht, erhält Kapkolonie, Ceylon o Italien bleibt geteilt o Kirchenstaat wird wiederhergestellt. In einer Bundesakte wird der Deutsche Bund gegründet (41 souveräne Staaten unter Österreichs formaler Vorherrschaft; faktisch Pr-A Dualismus). Solidarität der Fürsten gegen Revolution: Heilige Allianz wird gegründet (alle ausser England, Osmanisches Reich, Vatikan). Restauration (1814/15 bis 1830): Ergebnisse wieder rückgängig machen (System Metternich). Legitimität: Regieren darf nur, wer auf dem Thron geboren ist. Wichtigstes Ergebnis: Wiederherstellung des Gleichgewichts in Europa. [Index] o • • • • • CH: Entwicklung im Überblick • • • • • • • Bis 1798: Ancien Régime: Schweiz als lockerer Staatenbund mit verschieden berechtigten Mitgliedern, stark abhängig von Frankreich, es herrscht Anarchie. o 16. Jh.: Reformation: Zwingli, Calvin, Kappeler Kriege. o Entwicklung von Reisläuferei zu kleinen Industriezentren. 1798-1803: Helvetische Verfassung: Schweiz als Zentralstaat, Kantone sind nur Verwaltungseinheiten, endet mit Krieg (2. Koalitionskrieg). 1803-1814: Mediationszeit: Durch die Vermittlung Napoleons entsteht ein erstes Experiment von Bundesstaat. Problematisch, weil von Napoleon abhängig. 1815-1847: Kämpfe im Staatenbund. Die Schweiz ist ein Witz! o Restauration (1815-1830) o Regeneration (1830-1848): Teilung Basels, Industrialisierung (Brand von Uster), Züriputsch, Aargauer Klosterstreit. 1848-1874: 1. Bundesverfassung: lockerer Bundesstaat. o Alfred Escher als Inbegriff des Zürcher Freisinns und ungekrönter König der Schweiz. 1874-1999: 2. Bundesverfassung: etwas engerer Bundesstaat. o 1874-1914: Rechtsvereinheitlichung (OR, ZGB). o 1914-1918: 1. WK: 2 tödliche Spaltungen: dt. / welsch und bürgerlich / proletarisch. o 1918: Generalstreik: Nur in Deutschschweiz, die denkt, CH geht mit Dtl. unter und rote Zeiten kommen è Frauenstimmrecht, Proporz, Demokratisierung durchgesetzt. o 1939-1945: Frage des Faschismus. o 1947/48: AHV (späte Sozialversicherung). o 1979: Kanton Jura. 1999: 3. Bundesverfassung: Neuformulierung der 2. BV, kaum Änderungen. [Index] CH: Untergang der alten Eidgenossenschaft (1790-1813) • Um 1790 kommt die Schweiz, bisher loser Staatenbund, unter den Einfluss der französischen Revolution und geht schliesslich in den nachfolgenden Kriegen unter. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • • • • • Die Franzosen unterstützen schweizerische Revolutionäre, die eine zentrale Staatsregierung wollen. Die Schweizer hoffen, durch die Franzosen befreit zu werden. 1797: Neuer Bundesschwur è Staatenbund. 1798: Die Franzosen erobern, diktieren die Helvetische Verfassung, Laharpe und Ochs kooperieren (Ochsenbüchlein) è Einheitsstaat: o Die 13 alten Orte werden zur Helvetischen Republik zusammengeschmolzen è Widerstand. o Regierung wird nach französischem Vorbild organisiert, neu: Menschenrechte aus franz. Revolution, Kantone. o Die Schweiz muss auf die Neutralität verzichten: Militärbündnis mit Frankreich. o 5-köpfiges Direktorium als Exekutivorgan (è Bundesrat). 1799: Schweiz wird zum Kriegsschauplatz: 2. Koalitionskrieg (2 Schlachten bei ZH) zwischen Frankreich, Österreich und Russland; schliesslich gewinnt F. Kämpfe Unitarier vs. Föderalisten, Napoleon zieht ab è Bürgerkrieg. 1803: Napoleon erscheint wieder, diktiert neue Verfassung: Mediationsakte (6 neue Kt., Bund darf nur, was Verfassung sagt: Enumeratives Prinzip). Ein lockerer Staatenbund wird wiederhergestellt, Rechtsgleichheit eingeführt. 1813: Die Schweiz erklärt bewaffnete Neutralität, die Mediationsakte erlischt. [Index] CH: Wiener Kongress - 1830 - Regeneration • • • • • • • • • • 1815: Schweiz erlangt (2. Pariser Friede) Anerkennung ihrer Neutralität als selbständiger Gesamtstaat. Bundesvertrag: Wiederherstellung eines föderalistischen Staatenbundes, erste eigene Verfassung è Restauration. In der Schweiz herrscht freieres Klima als in den Nachbarländern. Viele Flüchtlinge kommen. Studentenverbindungen mit dem Ziel, das Freiheitsbewusstsein zu wecken, werden gegründet (Nationalismus). 1830: Arbeiter und Studenten stürzen in Paris König Karl X. è Regeneration in der Schweiz. Differenzen zwischen liberalen Vertretern der Regeneration (è Siebenerkonkordat) und konservativen Anhängern der Restauration (inkl. kath. Kirche è Sarner Bund der Urkantone). 1832: Brand von Uster: Maschinensturm. 1835: Sonderbund: katholische Urkantone (LU, ZG, FR, VS) machen Schutzbündnis. 1839: Zürichputsch: Landbevölkerung unter Pfarrer Hirzel stürmt Zürich wegen freidenkerischen Uni-Professors è Regierung tritt zurück, konservative übernehmen. 1847: Sonderbundskrieg: Sonderbund verliert gegen Henry Dufour. [Index] CH: Schweizerischer Bundesstaat 1848-1919 • 1848: Der Sieg der liberalen Kantonsmehrheit ermöglicht eine neue Bundesverfassung: Entscheidungsgewalt beim Bund, Exekutive: 7 Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • • • • • • • • Bundesräte, Legislative: Zweikammriges Parlament (National- und Ständerat). Die 48er Revolution ist hier also ein Erfolg! 1856/57: Im Neuenburgerhandel geht Neuenburg ausschliesslich an die Schweiz. 1860: Niederlage der Schweizer im Savoyerhandel gegen Napoleon III. 1864: Henri Dunant gründet das Rote Kreutz. Meinungsunterschiede zwischen Freisinnigen und Konservativen. FdP: Liberale und Konservative. Ab 1870: Mit zunehmender Industrialisierung steigt die soziale Problematik. 1874: Vorsichtige Änderung der Bundesverfassung, Bundesgewalt vermehrt. 1888: Gründung der ersten Sozialdemokratischen Partei der Schweiz. 1890er: Referendumsund Initiativrecht als Spätfolge des Demokratisierungsprozesses. 1917: Novemberkrawall in Zürcher Munitionsfabrik. 1918: Generalstreik è Frauenstimmrecht, Proporzsystem (1919) u.a. [Index] Fortschritte der Demokratie im 19. Jh. • • • • • • 1830: In Frankreich findet eine kleine Revolution statt. Die Schweiz erhält demokratische Kantone. Belgien entsteht als bürgerliche Monarchie wie GB, F. England erfährt eine Wahlrechtsreform, Abschaffung der Leibeigenschaft, Vereinsfreiheit etc. für Arbeiter. 1848: Grosser Aufschwung des Liberalismus. Fehlschlag in Frankreich, Deutschland, Italien, Ungarn. Erfolg in den USA, den Niederlanden, Skandinavien, der Schweiz. Um 1860: Bauernbefreiung in Russland (1861). Sklavenbefreiung in den USA. Überall treten Forderungen nach Emanzipation (z.B. der Juden) auf. Um 1871/75: Riesenerfolg: In Frankreich wird die III. Republik ausgerufen (bis 1940). Bismarck schafft ein demokratisches Parlament: den Reichstag. In der Schweiz gibt es die demokratische Bewegung, die zur direkten Demokratie tendiert (Kantonsverfassungen, 2. Bundesverfassung). In den USA entsteht das Zwei-Parteien-System: Die Sieger des Sezessionskriegs sind die Republikaner, die demokratische Partei ist dafür schon etwas älter. Um 1880: Allgemeines Wahlrecht wird in Grossbritannien eingeführt. Frauenstimmrecht setzt sich in immer mehr US-Bundesstaaten (zuerst in Oregon, Washington, Kalifornien) und in Neuseeland durch. 1918: Die Demokratie setzt sich nach dem Sieg der Westmächte im 1. Weltkrieg scheinbar allgemein durch. [Index] Restaurationszeit und 1830er Revolution • Die Restauration versucht die Wiederherstellung der Grundzüge der alten Herrschaftsordnung wie sie vor der Französischen Revolution waren. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • • • • • Deutschland: Metternich setzt am Wiener Kongress den Deutschen Bund durch. Das System Metternich und die Heilige Allianz dienen der Sicherung des monarchischen Systems. In den 20er Jahren zerbricht die Allianz. In Südamerika werden die Kolonialherren gestürzt (Brasilien 1822 unabhängiges Kaiserreich) è Monroe Doktrin (1823, keine europ. Einmischung). 1821: Die Griechen erheben sich gegen die türkische Herrschaft. Ab 1827 werden sie darin von England, Frankreich und Russland unterstützt (Russland will ans Mittelmeer). 1930 erlangt das Königreich Griechenland im Londoner Protokoll die Souveränität. Nach dem Wiener Kongress erlangen die Bourbonen in Frankreich wieder die Macht. Karl X. versucht zum Absolutismus zurückzukehren, ordnet Neuwahlen der gesetzgebenden Versammlung an. Als er diese für ungültig (weil ihm nicht passend) erklärt, kommt es am 26. Juli 1830 zu Aufständen in Paris: Julirevolution è Karl X. flieht. 9.8.1830: Louis Philippe, Hz. v. Orléans, wird zum König gewählt (Bürgerkönigtum). Nach Wunsch der Liberalen und Marquis de Lafayettes setzt sich die konstitutionelle Monarchie durch. Die Julirevolution in Frankreich hat Signalwirkung für ganz Europa. Parallel zur industriellen Revolution steigt das Bevölkerungswachstum enorm an. [Index] Revolutionsjahr 1848 • • • • • • • Träger der Revolutionen ist das erstarkte Bürgertum, fordert Mitwirkung im Staatswesen. Das Problem: Scheinbar geben die Herrschenden nach, alles verläuft im Sand, man vergisst, sie zu entmachten. Frankreich: Hier beginnt die Revolution: Februarrevolution 1848. Am 23. Februar wird der Ministerpräsident gestürzt è König Louis Philippe dankt ab; die provisorische Regierung unter Alphonse de Lamartine ruft die 2. Republik aus. Die Schliessung der Nationalwerkstätten führt zum Juniaufstand. Louis Napoleon (Neffe von I., später Napoleon III.) è Präsident der Republik. Deutschland: Märzrevolution: Das liberale und republikanische Bürgertum fordert Einheit Deutschlands und Pressefreiheit. Wegen Uneinigkeit scheitert die Revolution. Italien: Die Revolutionäre wollen die Befreiung von österreichischer Fremdherrschaft. Neben König Albert v. Sardinien-Piemont ist Giuseppe Mazzini (Ruft 49 in Rom die Republik aus) die führende Figur der Revolution. Die Revolutionäre unterliegen wegen ihrer Uneinigkeit den Franzosen und Österreichern. Österreich: Der Drang zur Selbstbestimmung, soziale Missstände und wachsender Nationalismus führen im Vielvölkerstaat zu Aufständen (u.a. in Böhmen, Ungarn und Kroatien). Studenten und Arbeiter setzen in Wien Abschaffung der Zensur und Absetzung Metternichs durch. Nachdem die Aufstände niedergeschlagen sind, kehrt die Regierung 1849 zur alten Ordnung zurück. Ungarn: Lajos Kossuth fordert Autonomie, ein oppositioneller wird Ministerpräsident, im April folgt die ungarische Unabhängigkeitserklärung. Nun Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • werden die Serben unterdrückt è Mit russischer Hilfe gelingt es Österreich, die Aufstände in Ungarn niederzuschlagen. Politisch scheitert die Revolution; Idealismus macht Realpolitik Platz. Wirtschaftlich, sozial und nationalstaatlich hat sie aber Folgen: Das Bürgertum konzentriert sich auf Wirtschaft und Industrialisierung, die Bauernbefreiung wird vollendet, Nationale Einigungen vorbereitet. [Index] Nationale Einigung in Deutschland und Italien Deutschland • • • • • • • 1848: Preussen hat besonders konservative Verfassung (alle Macht bei König und Ministerium). 1862: Abgeordnetenhaus verwirft Budget, König Wilhelm I. macht Bismarck zum Ministerpräsidenten (Kanzler aus Eisen und Blut), der macht Ausgaben ohne bewilligtes Budget, will kleindeutsches Reich unter preuss. Führung. 1864: Dänischer Krieg: Dänischer König will Schlesien, nach Sieg geht Holstein an Österreich, Schleswig an Preussen. 1866: Deutscher Krieg: Preussen besetzt Holstein (gegen Österreich). Dt. Bund wird aufgehoben, Preussen macht Norddeutschen Bund und Defensivbündnisse mit 3 süddeutschen Staaten. Bismarcks Budget wird nachträglich gebilligt (Indemnitätsvorlage). 1867: Österreichisch-ungarischer Ausgleich: Verlierer Kaiserreich Österreich è österreichisch-ungarische Doppelmonarchie, Venedig geht an Italien verloren. 1870: Deutsch - Französischer Krieg: Bismarck reizt Napoleon III. zum Krieg (Emser Depesche), der verliert bei Sedan, in Paris wird 3. Republik ausgerufen, darauf fällt die Stadt è Friedensvertrag (Elsass, Lothringen an Dtl. è minder berechtigtes Reichsland). 1871: Bismarck erzwingt den Zusammenschluss zum Deutschen Reich (organisiert wie Norddeutscher Bund). Italien • • • • • • • Im Wiener Kongress wird Italien in 8 Staaten aufgeteilt, Hauptteil unter Fremdherrschaft. 1832: Guiseppe Mazzini gründet das Junge Italien (für ein demokratisches Italien). 1855: Ministerpräsident Cavour schickt sein Land mit Napoleon III. in den Krimkrieg (1853-56), um die Freiheit zu verdienen. 1860: Die Österreicher können mit Frankreichs Unterstützung verdrängt werden, Fr. will aber dafür Savoyen und Nizza. Garibaldi erobert mit 1'000 Freiwilligen Sizilien und Neapel ("la spedizione dei mille" ). 1861: Volksabstimmung bestätigt Zusammenschluss zum Königreich Italien unter Viktor Emanuel (Rom und Venetien fehlen aber noch). Danach wird Italien immer weiter befreit (Irredentismus). 1870: Auflösung des Kirchenstaats. [Index] Liberalismus und demokratische Bewegungen Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • Drei Arten von Liberalismus (Begriff stammt aus Spanien): o Wirtschaftsliberalismus: Freie Unternehmer, freier Handel, schrankenlose Ausbeutung, freier Kampf. Keine Steuern ausser dem Allernötigsten - alles wird billiger, besser für alle. o Politischer Liberalismus: Menschenrechte, Gewaltentrennung, Demokratie, Verfassung, Redefreiheit, Gedankenfreiheit, Vereinsfreiheit etc. Keine Unterdrückung. o Nationalliberalismus: "Wir sind frei, weil wir Schweizer sind!" . Nationalismus und Patriotismus. Grossbritannien • • • • 1832: Neues Parlamentsgesetz, zunehmend liberale Regierung, (Gegensatz: viktorianische Politik, sittenstrenger Moralismus, vorher). 1838: People's Charter fordert allgemeines Stimmrecht è Chartismus. 1850: Neue liberale Partei unter Gladstone, konservative Partei unter Disraeli. 1868: Gewerkschaften schliessen sich zum Trade Unions Congress TUC zusammen, bilden nach 1900 Labour Party, die mit den Liberalen 1911 die erste Arbeitslosenversicherung schafft. Frankreich • • • • • • 1870: 3. Republik unter Gambetta (linksliberaler Republikaner) und Thiers (konservativer Republikaner) in provisorischer Regierung. 1871: Aufstand der Commune (will Pariser Gemeinderat als Nationalregierung) wird erstickt. 1873: Thiers wird durch Monarchisten Mac Mahon ersetzt. 1875: Provisorische Verfassung mit Präsidenten für 7 Jahre und monarchischer Macht. 1878: Sieg der Republikaner im Konflikt mit der Monarchie è parlamentarische Demokratie. 1905: Séparation: Trennung von Staat und Kirche è laizistische, radikalsozialistische Republik. Deutschland • • 1878: Kampf Bismarcks gegen die Sozialdemokratie, weil übernational. 1890: Absetzung Bismarcks è die politische Entwicklung stagniert (wilhelminische Epoche). Spanien • • • • 1820: Revolution è von der hl. Allianz niedergeschlagen. 1845: Neue Verfassung, mehr Befugnisse der Krone. 1873: Spanien wird Republik. 1875/76: Staatsstreich und Restauration. Konstitutionelle Monarchie, neue Verfassung. Portugal • 1821: Liberale Verfassung. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • 1822: Aufhebung der Verfassung. 1910: Revolution, [Index] Portugal wird Republik. USA im 19. Jh. (Sezessionskrieg) • • • • • • • • • • • • 1823: Monroedoktrin: Fordert Nichteinmischung europäischer Mächte in Amerika (v.a. Russlands über Alaska). 1854: Kansas-Nebraska-Act (Entscheid in Sklavenfrage wird Einwohnern von Kansas und Nebraska überlassen) è Bürgerkrieg in Kansas. Sklavereigegner im Norden: Republikanische Partei unter Lincoln (für Imperialismus/Nationalismus: Schutzzölle, Protektionismus). Demokraten im Süden brauchen Sklaven in Baumwollplantagen (für Liberalismus: Freihandel). 1860: Lincoln wird Präsident, will Kontrolle der Sklaverei durch Kongress è 11 Südstaaten treten aus Union aus. 1861: 6 ausgetretene Staaten bilden die Konföderierten Staaten von Amerika, beschiessen Fort Sumter è Sezessionskrieg (England und Frankreich helfen Süden, Russland Norden). 1862: Gesetz zur Abschaffung der Sklaverei wird erlassen. 1865: Kapitulation der Südstaaten, Ende des Bürgerkriegs. Die Sklaverei wird in der Verfassung abgeschafft. Lincolns Ermordung: Rückschlag in Sklavenfrage. Reconstruction: Nach Kriegsende werden im Süden Militärregierungen eingesetzt, der Kongress ist radikal republikanisch. Ab 1877 ziehen die Truppen aus dem Süden ab. 1867: Die USA kaufen Russland Alaska ab (für US$ 7.2 Mio). 1895: Die USA überholen mit ihrer Industrieproduktion alle anderen Länder. 1898: Nach ihrem Sieg im Spanisch-Amerikanischen Krieg kaufen die USA Spanien die Philippinen ab und errichten dort eine Militärregierung. Kuba wird unabhängig. Annexion Hawaiis. è Die USA werden imperialistisch (Panamerikanismus). [Index] Adam Smith (1723-1790) • • • • • • • Der Schotte Adam Smith wird beeinflusst von David Hume, Thomas Robert Malthus und Physiokraten (für Laissez-faire-Wirtschaft). 1759: The Theory of Moral Sentiments 1763: Als Privatlehrer von Henry Scott bereist er Frankreich und die Schweiz. 1776: An inquiry into the nature and causes of the wealth of nations. Politische Ökonomie, Politwissenschaft, Ethik und Rechtswissenschaft werden erstmals getrennt. Die Quelle nationalen Reichtums liegt nach Smith in der von Volk geleisteten Arbeit und v.a. der Arbeitsteilung. Objektive Arbeitswertlehre: Der Wert einer Ware wird durch die in der Produktion aufgewendete Arbeit bestimmt (später von Marx aufgegriffen). Smith vertritt liberale Wirtschaftslehre, staatliche Nichteinmischung, freien Wettbewerb und Freihandel. Soziale Probleme sind nicht Sache des Staates. Eigennutz ist die treibende Kraft der Wirtschaft, leitet wie eine unsichtbare Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende Hand [Index] zu Wohlstand und sozialer Harmonie für alle. Romantik - Hegel, Schopenhauer, Darwin Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) • • • • Hegel ist von der griechischen Philosophie, Spinoza, Rousseau, Kant beeinflusst. Er will eine vollständige Erfassung der Wirklichkeit, die er als das Absolute, den absoluten Geist begreift (Vergangenheit und Zukunft). Die menschliche Geschichte ist ein Fortschritt zur Freiheit. Menschen sind erst in der Gemeinschaft vollständig. Also kann der einzige Zusammenhang, indem es eine wirkliche Pflicht gibt, nur ein gesellschaftlicher sein, weshalb der Staat der Ausdruck des allgemeinen Willens ist. "Was vernünftig ist, ist wirklich und was wirklich ist, ist vernünftig." Nach Hegels Tod teilt sich der Hegelianismus in Rechtshegelianismus (konservative, orthodoxe Althegelianer) und Linkshegelianismus (Junghegelianer). Arthur Schopenhauer (1788-1860) • • • • Unter dem Einfluss Platons, I. Kants und des Buddhismus vertritt Schopenhauer den Idealismus. Er lehnt die Philosophie Hegels ab, entwickelt eine Physiologie der Wahrnehmung. Nach Schopenhauer existiert die Erscheinungswelt nur als Vorstellung: Die Welt als Wille und Vorstellung (1819). Der Vorstellungswelt liegt der Wille zu Grunde. Der Wille liegt nicht nur dem Handeln des Menschen zu Grunde, sondern er umfasst die gesamte Wirklichkeit. Der Wille ist ein nicht zu befriedigender Daseinsdrang, aus dem das Leiden des Menschen erwächst (Primat des Willens). Es gibt kein dauerhaftes Glück, das Leben ist von Schmerz und Leiden gekennzeichnet (Schopenhauerscher Pessimismus). Durch Endgültige Negation des Willens im Mitleid kann sich der Mensch vom Leiden erlösen; aber Helfen nützt nichts! Das einzige Unglück des Menschen ist es, dass er nicht ruhig in einem Zimmer sitzen kann. Charles Robert Darwin (1809-1882) • Sozialdarwinismus: [Index] "Survival of the fittest" . Arbeiterbewegung vor und neben Marx • • • • Sozialismus (Begriff von Robert Owen): Der Mensch ist nicht dazu da, seinen Mitmenschen möglichst viel wegzunehmen. Man braucht einen gerechten, demokratischen Staat, der von allen getragen wird und alle trägt. Kommunismus: Es müsste eigentlich alles allen gehören! Besonders linker, radikaler Sozialismus (von der Commune in Paris). Anarchismus: Es dürfte eigentlich überhaupt keine Herrscher geben! Die Arbeiterbewegung hat ungeheure Macht, solange es viele Arbeiter gibt: Um 1960 in der Schweiz ca. 54%, heute knapp 25%. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende Drei Seiten der Arbeiterbewegung • • • Politische Bewegung o Linksliberale und Linkskonservative (Religiös-Soziale) werden immer linksgerichteter. o 1864: 1. Internationale: (Parteienbündnis) Marx u.a. sind beteiligt, die Bewegung stirbt 1870 mit dem Deutsch-Französischen Krieg, wird 1876 aufgelöst. o 1890: 2. Internationale: sozialistisch-sozialdemokratisch. Solche Sozis gibt's noch heute. o 1917: 3. Internationale: Alle anderen sind zu weich. Die Bolschewiki machen Kommunismus. Selbsthilfe-Bewegung o Gewerkschaften als Kampfbewegungen: Um 1800 verbünden sich in England die Arbeiter im Arbeitskampf. Ihr Kampfmittel ist der Streik, sie haben Erfolg. Die Bewegung ist heute im Niedergang. o Genossenschaften als Hilfevereinigungen: Die Arbeiter tun sich zusammen zur Selbsthilfe in lebenswichtigen Bereichen. Die Bewegung wird aufgebaut von methodistischen, linkskonservativen Engländern und lebt heute noch, aber nur dort, wo die Menschen in Not sind (Krankenkassen, AHV, IV). Theoretische Bewegung o Karl Marx und Friedrich Engels erledigen das, was vor ihnen war (Frühsozialismus und Anarchismus). Sie nennen es utopischen Sozialismus, den ihren aber wissenschaftlichen Sozialismus (Marxismus, Kommunismus). [Index] Marx und Marxismus Karl Heinrich Marx (1818-1883) • • • • • 1843: Marx lernt Friedrich Engels in Paris kennen. Er wendet sich von der Hegelschen Philosophie ab, dem Feuerbachschen Materialismus, später dem revolutionären Sozialismus zu. 1848: Das kommunistische Manifest erscheint anlässlich der Gründung der kommunistischen Liga: Radikale Kritik der bürgerlichen Ökonomie und Gesellschaft ("Proletarier aller Länder, vereinigt euch!" ). 1864: Die Erste Internationale Arbeiterassoziation entsteht. Marx wird eine führende Persönlichkeit innerhalb der Internationalen. 1867: 1. Band von "Das Kapital" erscheint (Rest postum). 1876: Die erste Internationale zerbricht è Marxsche und Bakuninsche Richtung. Marxismus • Menschheitsbild: Arbeitend will sich der Mensch verwirklichen. Arbeitsteilung bewirkt Entfremdung, doch industriell ist sie eine Chance. Lohnarbeit und Privateigentum müssen fallen. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • Historischer Materialismus: Hegelsche dialektische Geschichtsphilosophie, stellt sie aber "auf den Kopf, oder vielmehr vom Kopf, auf dem sie stand, wieder auf die Füsse" (Engels). Ideen sind lediglich Reflexe der bestehenden Produktionsweise. Der Unterbau (Produktionsverhältnisse, -Mittel, -Kräfte) wird behindert durch den Überbau (Gesetze, Moral, Denken). Es kommt zu revolutionärer Anpassung. "Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaften ist die Geschichte von Klassenkämpfen." Kapitalismus-Analyse: Grundlage ist Ricardos Mehrwerttheorie. Das Streben nach Aneignung von Mehrwert ist Motor der kapitalistischen Wirtschaft, stürzt sie aber auch in Krisen: Technische Mittel sorgen dafür, dass vom eingesetzten Kapital Arbeitslöhne, die Mehrwert erzeugen, einen immer kleineren Teil ausmachen è Gesetz vom Fallen der Profitrate è Ausnutzung der Arbeiter è Verelendungstheorie. Fazit: Der Kapitalismus ist nicht fähig, seine inneren Widersprüche zu überwinden, denn sie gehen aus seinen Prinzipien (Konkurrenz, Mehrwertaneignung) hervor. Der Sieg ist auf der Seite des Proletariats. Übergangsweise wird eine Diktatur des Proletariats errichtet, darin wird eine klassenlose Gesellschaft ohne Staatsgewalt entstehen. [Index] Kampf gegen Katholizismus und Sozialismus • • • 1871-1890: Epoche der Regierung Bismarcks: Für Deutschland eine aussenpolitische Glanzzeit: o 1878: Berliner Kongress: Bismarck vermittelt Frieden zwischen GB und Russland, verhindert einen Krieg im Balkan. o 1885: Kongo-Konferenz: Bismarck verhindert einen Krieg zwischen GB und Frankreich um Gebiete in Afrika. Zwei grosse Kämpfe (Bismarck ist nicht der Erfinder): Erst gegen die konservative, dann gegen die linke Volkspartei der Zukunft, gegen alles Übernationale è keine Chance! Bismarck ist aber trotz Fanatismus anständig, auch zum Gegner! Kulturkampf (1871-1878) • • • • • Bismarck haut zehn Jahre erfolglos auf den Katholizismus ein: Papst Pius IX. will den Katholizismus stärken gegen Franz. Republik, Eidgenossen, Bismarcks Reich, weltliche Schulen. Pius verbreitet Thomas von Aquins Lehren, die Jesuiten werden gestärkt. Er gibt einen Syllabus mit tödlichen Sünden heraus. (Es lebe das Mittelalter.) 1870: 1. Vatikanischen Konzil: Maria in den Himmel gefahren, nicht gestorben und der Papst entscheidet in Zukunft über Dogmen: Päpstliche Infallibilität oder Unfehlbarkeitsdogma. Bismarcks Angriff ist ein Gegenangriff; in Frankreich siegt 1904 die Republik, in der Schweiz wird unentschieden abgebrochen, in Dt. eigentlich auch, aber Bismarck ist der Verlierer, er kämpft gegen das rechte Zentrum der Zukunft (CDU). Kampf gegen den Sozialismus (1878-1890) Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • Bismarck haut zehn Jahre lang erfolglos auf den Sozialismus ein: Er kämpft gegen Sozialisten/Republikaner als linkes grosses Zentrum der Zukunft (SPD). Er ist erfüllt von Preussentum und deutschem Nationalismus. Er erfindet die Sozialversicherungen zur Beruhigung der Arbeiter und weil er gesunde Krieger will (wer für Preussen stirbt und arbeitet, soll Sicherheit haben; in der CH kommt die AHV erst 70 Jahre später). [Index] Imperialismus • • • • • • • • • Bestrebungen einer politischen/territorialen Macht, Herrschaft oder Kontrolle über andere Länder zu erhalten. Der Begriff wird während der europäischen Expansionswelle zwischen 1870 und 1914 geprägt. Der Zionismus ist eine Sonderform des Imperialismus. Darwins Lehre The Survival of the Fittest ist eine Machtvolle Empfehlung des Wettkampfes um des Wettkampfes willen. Andere Deutungsmöglichkeiten: Folge des Nationalismus; "höchstes Stadium des Kapitalismus" (Lenin); Folge sozialer Umschichtungsprozesse. Grossbritannien: Das britische Imperium erstreckt sich um 1900 über 1/4 der Erdoberfläche und 1/4 der Menschheit (Indien, Teile Afrikas, Kanada, Australien). Ziele: Erhaltung des europäischen Gleichgewichts und Eindämmung der Konkurrenz. Seeweg nach Indien sichern, Kap-Kairo-Linie: E-Afrika + Indik, Zentralasiatische Hochländer. Russland: Grösste Landmacht, kämpft um den Zugang zu den Meeren, dehnt sein Einzugsgebiet bis zum Balkan/Kaukasus aus, will Ostasien, Zentralasien, Dardanellen, Bosporus. Deutschland: Es soll laut Kaiser Wilhelm zur Weltmacht werden. Die Weltpolitik ist die deutsche Form des Imperialismus. Deutschland gewinnt nur einige Inseln in Südostasien und China und vier Kolonien in Afrika. Frankreich: Will Westafrika und Indochina (Madagaskar als Stützpunkt). Italien: Will nördliches Afrika (Abessinien), entreisst 1911/12 der Türkei Libyen. USA: 1861-65 Sezessionskrieg, danach Aufstieg zur Weltmacht. Bis 1850 breiten sie sich über den ganzen Kontinent aus (Karibischer Raum, Westpazifik, Panama-Kanal). Japan: Will vorherrschenden Einfluss in China, errichtet Herrschaft über Ostasien. [Index] Vorgeschichte und Ausbruch des Ersten Weltkriegs • • • • Durch die Konkurrenz während des Imperialismus entstehen verschiedene Bündnisse unter den Hauptmächten. Frankreich und Russland sind seit 1892 verbündet, verständigen sich mit GB in der Triple Entente (1907). Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien bilden den Dreibund (1882). Ein erfolgsloses Ringen um die Friedenssicherung beginnt, der Ruf nach der Humanisierung der Kriegsführung wird laut (Gründung des IKRK). Allgemeines Wettrüsten in den letzten Vorkriegsjahren parallel zu kriegerischen Spannungen. 1912/13: 1. Balkankrieg è Österreich steht der Ausbreitung Serbiens im Weg. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • • 1913: 2. Balkankrieg è Erneuter Verhinderungsversuch der Ausbreitung Serbiens. Julikrise 1914: Der Österreich-Ungarische Thronfolger Franz Ferdinand wird in Sarajewo erschossen (wollte Trialismus Österreich-Ungarn-Südslawien, Serben sind dagegen). Deutschland unterstützt Österreich-Ungarn gegen Serbien è Konflikt mit Russland, Fr, GB. Deutschland beginnt den Krieg nach dem von General Schlieffen aufgestellten Schlieffenplan (1905, Zweifrontenkrieg vs. F/Russ), der den Einfall Deutschlands über Belgien nach Frankreich vorsieht. Dies zieht England als Garanten der belgischen Neutralität in den Krieg. [Index] Russland (1890-1925) • • • • • • • • • • • • • • • • Schnell wachsende Industrie è Arbeiterunruhen, verstärkt durch Krieg gegen Japan 1905. 22.2.1905: Blutsonntag: Truppen schiessen in Demonstration vor dem Winterpalais è Signalwirkung für die Revolution. Duma: Volksvertretung. Regierungstreue erhalten nach mehrmaliger Abänderung des Wahlrechtes die Mehrheit. Sowjet: Rat der Abgeordneten, soll immer "nein" sagen, bis die Regierung kaputt ist. Die Kriegsführung im Ersten Weltkrieg führt zu einer Inflationskrise è Unruhen, Streikbewegungen. Stalin will Frieden um jeden Preis und sofort alles Land verteilen. 12.3.1917: Februarrevolution (Julianischer Kalender): Generalstreik in St. Petersburg 15.3.1917: Rücktritt des Zaren è Ende des Russischen Reiches. 16.4.1917: Lenin kommt aus dem Exil zurück. Seine Bolschewiki (Mehrheitssozialisten, eigentlich nur radikale Minderheit) versuchen sich gegen die Menschewiki (Minderheitssozialisten) durchzusetzen. 7.11.1917: Oktoberrevolution: Die provisorische Regierung wird aufgelöst, Grossgrundbesitzer enteignet, Banken verstaatlicht, neue Regierung zusammengestellt mit Lenin im Vorsitz. Es folgen 3 Jahre Bürgerkrieg: Weisse vs. Rote. Also Kampf aller anderen (1918/19 von Entente unterstützt) gegen Bolschewiki (Führung), linke Sozialisten, Bauern, Rote Armee. Lenins Ziel ist es, im Bürgerkrieg die Klasse der Kapitalisten abzuschaffen und die Bauern zusammenzuschliessen. Produktionsabfall è Hungersnot. Bolschewiki verfolgen (einst verbündete) Sozialisten. Bolschewiki nennen sich Kommunisten. NEP (Neue Ökonomische Politik): Reaktion auf Hungersnot (etwas liberaler, bringt Aufschwung). 1922: Gründung der UdSSR. 1924: Neue Verfassung. Stalin verbündet sich mit Kamenjew und Sinowjew (Troika: russ.: Dreigespann) gegen Trotzki. Danach alleine gegen alle. Cordon sanitaire: franz. Politik, die UdSSR mithilfe eines verbündeten Staatengürtels zu isolieren. Verwandlung des Marxismus durch Lenin: Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende Imperialismustheorie: Die Bauern der 3. Welt sind wahre Revolutionäre, ihnen muss man helfen. o Sozialismus: Wir sind rückständig, deshalb erst Sozialismus (Kapitalismus mit uns an der Macht), dann Kommunismus (Paradies auf Erden). o Parteitheorie / Linientheorie: Partei KPR(B) als Speerspitze des Proletariats. o [Index] Pariser Vorortsverträge (1919/20) • • • • • • • • • • • Durch den Waffenstillstandsvertrag liefert sich das Deutsche Reich den Alliierten wehrlos aus. 1919: Eröffnung der Pariser Friedenskonferenz mit US-Präsidenten Wilson, aber ohne Mittelmächte (D, A, Ung.), Russland. Vertrag von Versailles: Das Deutsche Reich wird nicht aufgelöst, aber Gebiete werden abgetrennt (Kolonien verloren); es verpflichtet sich zu Reparationen (alleinige Kriegsschuld), akzeptiert Rüstungsbeschränkungen und alliierte Besatzungstruppen im Rheinland. Neugliederung des Donauraumes: 1918 bilden sich aus dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns Österreich, die Tschechoslowakische Republik, Ungarn, (Jugoslawien, Rumänien). Staatsgrenzen ¹ Sprachgrenzen è nationale Minderheiten. Türkei: Vertrag von Sèvres (1920) : Ägypten wird Königreich, F erhält Verwaltungsrecht über Syrien und Libanon, GB über Palästina, Transjordanien und Irak. Die arab. Halbinsel wird unabhängig. Die nationale Opposition in Ankara (Atatürk) verhinderte die Verteilung des Osmanischen Reiches è Türken erhalten Gebiete zurück (Vertrag von Lausanne 1923). Armenier und Kurden sind Verlierer bei der Auflösung des Osmanischen Reiches. Rote Armee unterwirft Armenien, Aserbaidschan und Georgien. Kurden werden (nach Anerkennung der Unabhängigkeit) auf 5 Staaten verteilt. Russland steht noch lange mit einigen Randstaaten im Konflikt: 1920 Unabhängigkeit von Finnland, Estland, Lettland, Litauen, 1921 von Polen. Programm der 14 Punkte (Wilson, Kriegsziele der USA): o 1-10: Einzelpunkte über Gebietsabtretungen o 11: Freie Schifffahrt auf dem Meer o 12: Selbstbestimmungsrecht der Völker (aber was ist ein Volk?) o 13: Öffentlichkeit der Diplomatie o 14: Für den Weltfrieden ein Völkerbund (è UNO); Geburtsfehler: Siegerorganisation Revisionismus: D und Russland empfinden die Friedensordnung als ungerecht è Annäherung (polit., milit., wirtschaftl.) è Vertrag von Rapallo (Schuldenausgleich und -erlass). Für Italien sind die Verträge enttäuschend (kein Aufschwung). Mussolinis faschistische Partei erringt 1922 die Regierungsgewalt è zu den revisionistischen Staaten. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • F geht eine milit. Allianz mit Polen ein, Bündnis mit Tschechoslowakei, Jugoslawien, Rumänien. [Index] 20er Jahre ausserhalb des Faschismus Weimarer Republik • • • • Im November 1918 übernehmen die Sozialdemokraten Ebert und Scheidemann die Regierungsverantwortung. Dank Unterstützung durch die Armee können sie den Spartakisten (Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht) entgegentreten. Im Januar 1919 werden freie Wahlen durchgeführt; im Februar tritt die Nationalversammlung in Weimar zusammen; Ebert wird Reichspräsident, Scheidemann Reichskanzler. Eine demokratische Verfassung wird eingeführt - eine der schönsten, erntet aber massive Kritik und verschiedene Putschversuche. Dolchstosslegende • Von der dt. Militärführung und Ex-Kaiser Wilhelm\~II. aufgestellte Behauptung, die Niederlage Deutschlands im 1.\~Weltkrieg sei Folge der von dt. Sozialisten, Pazifisten, Juden geschürten Kriegsmüdigkeit und der Novemberrevolution von 1918 gewesen; die "im Felde unbesiegten" dt. Truppen seien aus der Heimat "von hinten erdolcht" worden (v. Hindenburg). Goldene 20er • Kultureller Aufschwung. Allgemeiner Anstieg des Lebensstandards wird durch wirkungsvolle Sozialpolitik erreicht. Neue Verkehrsmittel: Zeppelin, Auto, Passagierflugverkehr. [Index] Faschismus • Definition: Allg. rechtsextreme, antiliberale und antimarxistische Bewegung nach dem ersten Weltkrieg. Im engeren Sinn: Selbstbezeichnung der politischen Bewegung Mussolinis. Italien • • • • • • Benito Mussolini (1883-1945): Begründer des Faschismus. Gewalt = treibende Kraft. 1921: Höhepunkt der Nachkriegskrisen, Mussolinis Fascio di Combattimento erhält viel Zulauf. 28.10.1922: Marsch auf Rom aller Kampfverbände. König Viktor Emanuel III. kapituliert, ernennt Mussolini zum Ministerpräsidenten. 1924: Faschisten gewinnen Parlamentsmehrheit. 1926-28: Errichtung der Diktatur unter dem Duce. 1929: Lateranverträge: Ende des Streits zwischen Kirche und Staat è Vatikanstaat. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende Spanien • • • Ab 1900 zunehmende Selbstauflösung (Mittelalterliche Verhältnisse). April 1931: Sturz der Bourbonenkönigs Alfonso XIII. è 2. spanische Republik wird ausgerufen. 1936: Wahlsieg der Volksfront. Der neue Regierungspräsident Azaña beginnt die Bodenreform: Verteilung des Grossgrundbesitzes è Militärputsch durch General Franco und seine Falange (hält sich bis 1975). Portugal • 1928: António de Oliveira Salazar schafft den Estado Novo, ein faschistisches Regime, das sich bis in die 1960er hält. [Index] Weltwirtschaftskrise (1930er) • • • • • • • • • • 25.10.1929: Black Friday: Kurszusammenbruch an der New Yorker Börse. Vorangehende Überbewertung der Aktien und Überspannung im Kreditgeschäft. Mechanismus der Deflationskrise (-schraube): Kapitalmangel und Kreditzurückbildung è Beendigung der Produktionsausweitung è Produktionseinschränkungen und Entlassungen è Absatzrückgang è Produktionsrückgang. Weil kapitalmässig eng mit den USA verbunden, trifft es Dtl. sehr heftig. Am wenigsten betroffen: UdSSR, da nur geringe Kapitalverflechtung mit dem Westen. Überproduktion in den Rohstoffländern è Preiszusammenbruch. Staatliche Krisenbekämpfungspolitik: Politik der Sparsamkeit wird verschärft. Theorie der inflatorischen Inflationspolitik (Keynes, GB): Konjunkturgerechte Staatliche Finanzpolitik muss dem Krisentrend entgegenlaufen. Staat greift überall in die freie Marktwirtschaft ein. Staatsaufgabe: Sicherung der Vollbeschäftigung è Wohlfahrtsstaat. Durch die Einschränkung der freien Devisenverkehrs (Import = Export) kontrolliert der Staat den Aussenhandel. 1931: In GB verfügt eine Koalitionsregierung über eine Abwertung des Pfundes è stimuliert Export (Neomerkantilismus). 1332: Das Problem der dt. Reparationsschuld wird gelöst. Krisenschraube kommt zum Stillstand. Das britische Weltreich wird zum Commonwealth è Dominions = selbständige Staaten unter formeller Souveränität der brit. Krone è British Commonwealth & Republiken è Commonwealth of Nations. Innenpolitische Folgen der Wirtschaftskrise: Arbeitslosigkeit und Depression verbreiten revolutionäre Stimmung è antidemokratisch-totalitäre Bewegungen. In Dtl. durch zunehmenden Nationalismus verstärkt. [Index] Nationalsozialismus Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • • • • • • • • • • • • 1889: Adolf Hitler geboren, versucht vergeblich die Malerei, wird Gelegenheitsarbeiter, nimmt am 1. WK teil, arbeitet danach in Propagandaabteilung der Reichswehr. NS-Ideologie: Zusammengewürfelt aus Ideen von Nietzsche, Wagner, Mendel, Gobineau, Machiavelli, Fichte - vieles völlig falsch ausgelegt. Wichtig ist das Aufgehen des Einzelnen in der Masse. Unter Hitler wird Antisemitismus zentral (Verteidigung von Blut und Boden, Stärkung der arischen Herrenrasse) und die Überwindung des Versailler Vertrags. 1919: Gründung der DAP durch Anton Drexler, Hitler tritt sofort bei. 1921: Hitler wird Vorsitzender der jetzigen NSDAP; sie ist streng hierarchisch, am Führerprinzip orientiert. 1923: Hitlerputsch in München scheitert, 5 Jahre Festungshaft (è "Mein Kampf" ). Engste Mitarbeiter Hitlers sind Röhm, Himmler, Goebbels, Göring. 1925: General Hindenburg wird Reichspräsident. Ständige Referenden zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten verhindern das Funktionieren der Republik. 30.1.1933: Hitler wird Reichskanzler; Riesenerfolge seiner Propaganda- und Redekunst. Seine Macht beruht auf einer Mischung aus Terror und Volkszustimmung (v.a. durch Versprechen, die Arbeitslosigkeit binnen 4 Jahren zu beseitigen). Reichstagsbrand, Ermächtigungsgesetz, Gesetz zur Gleichschaltung der Länder im Reich: permanenter Ausnahmezustand, Grundlage der Diktatur. Parteien und Gewerkschaften werden aufgelöst. 1934: Röhm-Putsch: SA unter Röhm wird durch Ermordung der Anführer entmachtet. Das Dt. Reich ist ein Einheitsstaat mit zentraler Regierung, ermöglicht durch Aushöhlung der Weimarer Verfassung im Einverständnis mit den Konservativen. 1935: Allgemeine Wehrpflicht: Bruch mit Versailles. Nürnberger Gesetze: 2 Rassengesetze zum Ausschluss der Juden aus der Gesellschaft. 1938: Reichskristallnacht: Grossangelegtes Pogrom, Signal für den Holocaust. [Index] Roosevelt und der New Deal • • • • • • 1920: Die Republikaner gewinnen die Wahlen überlegen è Absage an die von weltpolitischer Verantwortung getragene Völkerbundspolitik Wilsons, Rückkehr zum Isolationismus. Die folgenden 12 Jahre (roaring twenties) sind geprägt von industriellem Aufschwung, Verarmung der Farmer, Rassismus und Korruption in der öffentlichen Verwaltung. 1929: Great Depression. 1932: Wahlsieg der Demokraten: Franklin Delano Roosevelt wird Präsident. New Deal: Roosevelts Ziel: Überwindung der Wirtschaftskrise und Errichtung eines Sozialstaates, Umschichtung der Einkommensverhältnissen (gerechter Ausgleich). 1933: NIRA: National Industrial Recovery Act, wenig Erfolg. TVA: Tennesse Valley Authority: Flussregulierungen (Erfolg!) Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • 1935: Steuergesetz soll Staatsbudget ausgleichen. Weil NIRA versagt bewilligt Roosevelt den Wagner Act è Organisations- und Streikrecht. Social Security Act: Staatliche Arbeitslosenversicherung. 1938: Mindestlöhne und Vierzigstundenwoche werden eingeführt. [Index] Zweiter Weltkrieg • • • • • • • • 1938: Vereinigung Deutschlands mit Österreich. 1939: Dt. Einmarsch in Prag è Protektorat Böhmen und Mähren. August: Dtl. und UdSSR schliessen einen Nichtangriffspakt (Hitler-Stalin Pakt mit Geheimabkommen zur Aufteilung Osteuropas). September: Dtl. greift Polen an, GB und F erklären Dtl. den Krieg. 1940: Friede von Moskau: UdSSR erhält teuer bezahlte Gebiete (Winterkrieg) von Finnland. Dtl. besetzt DK und No, marschiert im Mai in die Beneluxländer und F ein. Im Juni erklärt Italien F und GB den Krieg. F unterzeichnet Waffenstillstand mit Dtl. und It. Battle of Britain: GB erwehrt sich erfolgreich der dt. Luftwaffe, verhindert damit Invasion. Dreimächtepakt: Achse Berlin-Rom-Tokyo. Rumänien und Ungarn verbünden sich mit Dtl. 1941: Dtl. muss It. gegen Griechenland und in Nordafrika unterstützen. Jugoslawien und Griechenland werden erobert. Juni: Dtl. greift UdSSR an (Unternehmen Barbarossa). Juli: UdSSR verbündet sich mit GB. Dezember: Japan überfällt Pearl Harbour è USA treten in den Krieg ein. 1942: Mai: Höhepunkt der Dt. Ausdehnung (bis Stalingrad). Konferenz von Kairo: Churchill, Roosevelt, Chiang Kai-shek: Europe first. 1943: Katastrophe von Stalingrad: Dt. Truppen eingekesselt, kapitulieren. Die Alliierten besetzen It. Konferenz von Casablanca: Churchill, Roosevelt: Unconditional Surrender. 1944: D-day: Alliierte (Eisenhower) landen in der Normandie, Russen dringen auf Dt. Boden vor. Italien, Rumänien, Bulgarien wechseln die Fronten, Finnland scheidet aus. Konferenz von Teheran: Churchill, Roosevelt, Stalin: Teilung Europas. 20. Juli: Attentat auf Hitler durch v. Stauffenberg, erfolglos. Hitlers Atlantikwall und Ardennenoffensive scheitern, die Alliierten haben die Herrschaft über Luft und See fest im Griff. 1945: Konferenz von Jalta: Churchill, Roosevelt, Stalin: Teilung Deutschlands (3 Zonen). Hitler begeht Selbstmord. 7.5.: Kapitulation der dt. Wehrmacht in Reims è Kriegsende in Europa. Konferenz von Potsdam: Teilung Deutschlands (4 Besatzungszonen). Konferenz von St. Francisco: Verabschiedung der UN-Charta. August: A-Bombenabwurf über Hiroshima und Nagasaki è Kapitulation Japans am 2.9. [Index] Geschichte Ostasiens (1850-1950) Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende China • • • • • • • • • • • • • • • • • • 1839: 1. Opiumkrieg è Vertrag von Nanking: Handelsvorzüge für GB. 1856: 2. Opiumkrieg è Friedensverträge von Tientsin, ratifiziert nach Protesten in den Konventionen von Peking (Ungleiche Verträge): Chinas Wirtschaft unter ausländischer Kontrolle. Reformbewegungen (Taiping-Rebellion, Rückkehr der Qing-Dynastie zum Konfuzianismus, Übernahme westlicher Technologien) scheitern an Widersprüchlichkeit. 1884/85: Chinesisch-Französischer Krieg: Vietnam unter franz. Schirmherrschaft. 1894/95: Chinesisch-Japanischer Krieg è Frieden von Shimonoseki: Unabhängigkeit Koreas. Ständig weitere Einschränkungen der nationalen Souveränität Chinas. 1900: Boxeraufstand, von Japan und Westmächten unterdrückt. 1912: Absetzung des Kaisers è Volkspartei Kuomintang (KMT) gegründet durch Sun Yatsen è Republik unter Yuan Shikai, der sich bald zum Kaiser ernennt. 1917: Kriegseintritt um bei Friedensverhandlungen Ansprüche geltend machen zu können. 1921: Chinesische Kommunistische Partei in Shanghai organisiert (u.a. Mao Tse-tung). Grundideen Volksnation, Volksfreiheit, Volkslebensunterhalt (Kommunismus) è Nationalismus. 1923: Aufbau einer kommunistischen Partei innerhalb der KMT von Sun Yatsen. 1926: Vernichtung der Kommunisten nach Sun Yatsens Tod durch Chiang Kai-shek. 1928: Formelle Einheit Chinas, Spaltung KMT (Chiang Kai-shek vs. Mao Tsetung). 1935: Mao wird Führer der chinesischen KP. Ende des Einflusses der Sowjetunion. 1937: Einheitsfront aus KMT und KP gegen die Japaner. 1947-49: Bürgerkrieg zwischen KMT unter Kai-shek und KP unter Mao (45 Kapitulation Japans). Mao gewinnt mit Landreform. 1949: Kai-shek zieht sich nach Taiwan zurück. 1.10.1949: Gründung der Volksrepublik China unter Mao Tse-tung. Japan • • • • • • • • 19. Jh.: Meiji-Reformen: Selbstrevolution, gewaltsame Öffnung. 1894/5: 1. Japan-China Krieg. Japan siegt. 1904/5: Russisch-Japanischer Krieg. Japan siegt è Vormacht in Ostasien. Russland und Japan teilen sich die Mandschurei. 1919: Gebietsgewinne im Versailler Frieden, ab 1920 Wirtschaftskrise. 1933: Austritt aus dem Völkerbund, Eingriff in die Mandschurei, Wettrüsten. 1936: Antikomintern mit Dtl. (später It. dazu) nach Militärputsch. Expansion in China, Proklamation der Neuordnung Ostasiens. Durch 2. Weltkrieg Gefahr europäischer Einmischung gebannt. 1941: Stillhalteabkommen mit UdSSR (nach Hitler-Stalin Pakt). Angriff auf Pearl Harbour. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • 1945: Kapitulation auf USS-Missouri nach Hiroshima und Nagasaki. 1947: nach der Niederlage Militärregierung der USA, neue Verfassung. 1951: Friedensvertrag von San Francisco mit 49 Ländern (ohne UdSSR). [Index] Sowjetunion (1925-1985) • • • • • • • • • • • 1924: Tod Lenins è innerparteiliche Machtkämpfe è Stalin als Sieger. 1928: 1. Fünfjahresplan. Ende der NEP. Stalin baut seine Diktatur auf. Russland wird innerhalb von 10 Jahren zur Industriegrossmacht. èTerror. 1933: Anerkennung der UdSSR durch die USA. 1934: Aufnahme der UdSSR in den Völkerbund. Tschistka: Säuberung von Partei und Staat. Unter Stalin sterben ca. 50 Mio. (inkl 20-25 Mio. im Weltkrieg) 1939/40: Finnisch-Sowjetischer Winterkrieg: teuer erkaufte Gebietsgewinne, Ausschluss aus dem Völkerbund. 1945: Sowjetisierung des Ostblocks mit Ausnahme von Jugoslawien unter Tito. 1953: Tod Stalins è Prinzip der Kollektiven Führung è Chruschtschow setzt sich durch è Entstalinisierung, Entzentralisierung, Tauwetter. Nach dem 2. WK dehnt sich die UdSSR nach Westen aus (Satellitenstaatengürtel). Politik der friedlichen Koexistenz und Kalter Krieg. 1964: Sturz Chruschtschows è Breschnew è Neostalinismus è wirtschaftlich erfolgreichste 10 Jahre. 1968: Prager Frühling: UdSSR verhindert Demokratisierung, BreschnewDoktrin (Vormachtstellung der UdSSR). 70er: Russland wird zum Entwicklungsland. 1982: Tod Breschnews è Andropow è Tschernenko. [Index] Kalter Krieg • • • • • • • • • Nach 1945 brechen die UdSSR und die Westmächte rasch auseinander. USA verfolgen Containment-Politik: Eindämmung (Irankrise, Türkeikrise). 1947: Truman-Doktrin: Unterstützung der USA für Völker, die sich gegen den Kommunismus u.a. wehren (Griechenland, Türkei etc. sollen vor kommunist. Expansion bewahrt werden). Marshallplan: Schutz des Westens vor dem Kommunismus. Juni 1948: Berlin-Krise: Die UdSSR blockiert die Zufahrt zu Berlin. 1949: Konsolidierung der Westzone zur BRD, Gründung der North Atlantic Treaty Organization (NATO) è die UdSSR gründet die DDR. USA machen Politik des Roll back: Zurückdrängen des Sozialismus, wo immer möglich. 1946-54: Französischer Indochinakrieg: Frankreich will Kolonien in Indochina nicht aufgeben, verliert aber. USA wollen keine Verbreitung des Kommunismus, unterstützen Südvietnam. 1950-53: Korea-Krieg: Einfall von Nord-Korea (Kim Il Sung, Kommunist) in Süd-Korea. Amerika mischt sich ein è Stellvertreterkrieg. Keine Erfolge, Grenze bleibt gleich, Wettrüsten. 1953: Tod Stalins è Politik der friedlichen Koexistenz. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • • • • 1955: Warschauer Pakt: Gegenorganisation der UdSSR zur NATO (hat BRD aufgenommen). 1961: Bau der Berliner Mauer (Iron Curtain). 1962: Kubakrise: Fidel Castro kommt in Konflikt mit Amerika, nähert sich Russland an. Stationierung russischer Raketen auf Kuba è Drohungen Amerikas, Russland gibt nach. 1964: Vietnamkrieg: Demokrat. Rep. Vietnam (kommunistisch, unter Ho Chi Minh, Armee: Vietminh) im Norden vs. Amerikaner im Süden (Schiff der USMarine wird von Vietnam aus angegriffen). 30.4.1975: Ende der Vietnamkrieges, Erfolg für Nordvietnam, Schlappe für USA. 1980er: Entspannung und Annäherung v.a. durch Gorbatschow. [Index] Dekolonisation • • • • • • • • • • • • • Die Idee entsteht 1776 mit der Selbstbefreiung der USA. Sie schlägt zunächst in Lateinamerika ein, wo man die Konzentration der Europäer auf die Französische Revolution und Napoleon ausnützt. Imperialismus: Zweite Kolonisierungswelle durch die Industriezivilisationen, v.a. in Afrika und Asien (Entsorgung von Gefangenen, Rohstoffe, Absatzmärkte). Die Liberalen GBs machen Opposition: Es ist nicht recht, wird Probleme bringen, man müsste die Demokratie auch exportieren è Weisse Kolonien werden bald Dominions. 1918: GB als wahrer Sieger diktiert der Welt die Idee von Völkerbund und Entkolonisierung. Deutsche Kolonien werden Protektorate, gehören dem Völkerbund, sollen langsam entkolonisiert werden (zu arm und ungebildet für sofortige Demokratie). 1945: Alles überstürzt sich wegen Hitler, Mao Tse-tung und Mahatma Ghandi: GB zieht ab, weil man die Soldaten anderswo braucht, nach Hitler kommen Sozis an die Macht, machen Stress, Frankreich wird mitgerissen è Lawine, heute gehören die Länder multinationalen Konzernen. Indonesien erlangt unter Sukarno die Souveränität von den NL. 1947: Indien wird (erst als Dominion) unter Nehru unabhängig von GB, muslimische Gebiete werden als Pakistan abgetrennt, Ceylon folgt, dann Birma (japanisch besetzt). 1954: Franz. Kolonialreich in Indochina wird geteilt è Vietnam, Kambodscha, Laos entstehen. 1954-62: Algerienkrieg: wird als Bestandteil Frankreichs verstanden, erkämpft Unabhängigkeit. (Süd-) Rhodesien, Nordrhodesien (Sambia), Njassaland (alle ehem. brit.) bilden Zentralafrikanische Föderation (1953-63), um Machtübernahme durch Schwarze zu verhindern, wie in Südafrika. Nach Zerfall erklärt Südrhodesien einseitig Unabhängigkeit von GB, Sanktionen bringen nichts. 1955: Konferenz von Bandung: Die Blockfreien Staaten machen Neutralitätsbewegung, wollen ihre Lage verbessern (Jugoslawien unter Tito, Indien unter Nehru, Ägypten unter Nasser, Indonesien unter Sukarno). 1960: Entkolonialisierungsresolution der UN. Französische Kolonien in Afrika können wählen: Freiheit oder Communauté Française; fast alle werden frei. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • Belgisch-Kongo wird unabhängig unter Präsident Lumumba, der wird von Mobutu mithilfe belgischer und US-amerikanischer Kräfte gestürzt. 1975: Portugal entlässt nach Guerillakrieg seine Kolonien (Angola, Moçambique, Guinea-Bisseau u.a.). 1980: Zimbabwe erlangt Freiheit. [Index] Nahostkonflikt • • • • • • • • • • • • • • Das Grundproblem der Araber: Der Islam sagt, sie seien die Fortschrittlichsten (waren sie mal) è kommen mit westlicher Vorherrschaft nicht klar. Islam ist politisch: Kampf für Gerechtigkeit, Jihad: Heiliger Krieg. Ab 1882: Einwanderung europ. Juden nach Palästina. Zionismus fordert Judenstaat (Heimstatt). GB stellt für arab. Unterstützung im 1. WK gegen Türken arab. Staat in Palästina in Aussicht. 1917: Balfour-Declaration: GB verspricht den Juden eigenen Staat in Palästina. 1948: Ende des brit. Mandats über Palästina; D. Ben Gurion, Ch. Weizmann, G. Meir proklamieren Staat Israel è Israelisch-Arabischer Krieg (1. Nahostkrieg). Sieg Israels. 1956: Suezkrise (2. Nahostkrieg): GB und F wollen Verstaatlichung des Kanals rückgängig machen, greifen an, Israel will sich auf Kosten Ägyptens ausbreiten; UdSSR droht, alle ziehen ab. 1959: Jasir Arafat gründet Fatah für bewaffneten Kampf, 1964 wird die PLO gegründet. 1967: Sechstagekrieg (3. Nahostkrieg): Sieg Israels. Arafat wird Präsident der PLO. 1973: Jom-Kippur-Krieg (4. Nahostkrieg): Mühsamer Sieg Israels mit massiver US-Hilfe. US-Aussenminister Kissinger vermittelt. Genfer Nahostkonferenz: Truppenentflechtungsabkommen Israel, Syrien, Ägypten. UN spricht Palästinensern Recht auf Unabhängigkeit und Souveränität zu. 1979: Ägyptisch-israelischer Friedensvertrag (von Camp David, Sadat und Begin): Israel zieht aus Sinai-Halbinsel ab. 1987: Aufstand der Palästinenser im Gazastreifen und Westjordanland (Intifada: Erhebung). 1993: Gaza-Jericho-Abkommen (Arafat, Rabin): paläst. Autonomie in Gazastreifen. 1998: Wye-Abkommen (Arafat, Netanjahu): Rückzug Israels aus dem Westjordanland, PLO streicht israel-feindliche Passagen aus ihrer Charta. [Index] Europäische Einigung • • • 1945: Stunde Null: Europa ist zerstört, aber man ist etwas schlauer... Die Benelux-Länder praktizieren enge Zusammenarbeit. 1950: Deutsch-Französische Verbindung: Nie wieder Krieg gegeneinander. Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS = Montanunion): Kanonen sind schuld am Krieg. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • • • • • • 1958: Römer Verträge (Adenauer, de Gaulle): Zusammenschluss von Dt., F, Benelux, It. Sie bilden die EWG è Wirtschaftswunder. Man hält sich allgemein noch an die guten Vorsätze. EURATOM: Europäische Atomgemeinschaft. EFTA: Europäische Freihandelsassoziation: Gegengründung zur EWG, damals fast alle, heute nur noch CH, No, Island, Liechtenstein. 1967: Fusionsvertrag: EGKS (Montanunion), EWG, EURATOM è EG. 1975: KSZE-Schlussakte von Helsinki: Schlussakte der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (heute OSZE). Teilnehmer anerkennen Neuordnung Europas nach dem 2. WK und Menschenrechte. Ab Mitte 80er gibt Gorbatschows Entspannungs- und Abrüstungspolitik neue Impulse. 1990: Deutsche Einheit. 1993: Vertrag von Maastricht (EU-Vertrag): 12 Mitglieder der EG bilden EU. 1997: Vertrag von Amsterdam: Euro für 11 von 15 Staaten ab 1.1.1999. [Index] UNO und internationale Organisationen • • • • • • • • 1945: Formelle Gründung der UNO als Rechtsnachfolgerin des Völkerbundes in San Francisco. Erst ist sie eine reine Siegerorganisation, in den 50ern werden Besiegte, in den 60ern Ex-Kolonien aufgenommen è Universale Organisation. Aufgaben: Wahrung des Weltfriedens, Durchsetzung des Selbstbestimmungsrechts der Völker. Man praktiziert das Prinzip der kollektiven Sicherheit. Institutionen: o Generalsekretär: Verwaltungschef, kann Länder zu Gesprächen auffordern, nicht verurteilen. o Sicherheitsrat: USA, GB, F, China, UdSSR sind ständige Mitglieder mit Veto, dazu 10 wechselnde, darf militärisch eingreifen, wenn kein Veto dagegen. o Mitgliederversammlung: Alle Mitgliederländer, macht Aufnahme und Wahl des Generalsekretärs. Die UNO hat keine eigenen Truppen, kann also nur mit Hilfe einer Grossmacht eingreifen; oft übernimmt auch die NATO (gegr. 1949, "Verteidigungsbündnis" der Sieger), z.B. in Bosnien-Herzegowina: 1995 wird Dayton-Abkommen erreicht. Die UNO Blauhelme sind Beobachter und Polizeitruppe ohne Kampfauftrag. Wirkungsvoll sind v.a. die Sonderorganisationen: UNESCO, FAO, IMF, WHO, WTO. Mitglieder sind alle Länder ausser CH, zahlen tun v.a. USA, Japan, Russl., Dtl. [Index] Zusammenbruch des Kommunismus und Folgen • • • 1985: Michail Gorbatschow wird Generalsekretär è Perestroika (Umbau), Glasnost (Transparenz). Es kommt zu Gipfeltreffen Gorbatschow - Bush/Reagan. 1989-91: Reformbewegungen im Ostblock è die Kommunistischen Regierungen werden gestürzt. UdSSR greift nicht ein (entgegen BreschnewDoktrin). Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • • • • • • • • • • 1988: Abkommen über sowjet. Truppenabzug aus Afghanistan Am Parteitag macht Gorbatschow Verfassungsreformen. Gorbatschow wird Staatspräsident, macht einseitige Abrüstung. Normalisierung der Beziehungen zu China und dem Vatikan (Religionsfreiheit für Sowjetbürger). Im Golfkrieg unterstützt die UdSSR das Engagement der USA. 1991: COMECON (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe = RGW) und Warschauer Pakt aufgelöst. Unterdrückte Nationalitätenkonflikte brechen aus. Staatsstreich der kommunistischen Hardliner, den die Reformer unter Boris Jelzin vereiteln. Die KPdSU wird verboten, weil mitschuldig am Staatsstreich. Übergangsregierung aus Staatsrat (Präsidenten der Republiken) unter Gorbatschow. Republiken Russland, Weissrussland, Ukraine bilden GUS. Gorbatschow tritt als Staatspräsident zurück. 26.12.1991: Sowjet-Parlament beschliesst offiziell die Auflösung der UdSSR. [Index] 1990er Jahre: USA als alleinige Grossmacht • • • • • • • • • • • • 1980-1990: 1. Golfkrieg: Invasion des Irak (sozialistisch-westlich unter Saddam Hussein) in den Iran (fundamentalistisch-islamisch unter Ayatollah Khomeini) wegen ideologischer Gegensätze. Irak wird vom Westen unterstützt, v.a. von F & UdSSR gerüstet. Der Friedensschluss stellt Status quo ante wieder her. Absage Gorbatschows an Breschnew-Doktrin (Rechtfertigung des Eingriffs beim Prager Frühling), einseitige Abrüstungsmassnahmen è Zusammenarbeit zwischen UdSSR und USA. Die UNO ist nicht mehr durch Sowjet-Veto gelähmt, kann grosse Rolle spielen. Der Zusammenbruch der UdSSR gibt der US-Aussenpolitik Spielraum, man fühlt sich als Weltpolizist (z.B. in beiden Golfkriegen). 1987: Erstes Abrüstungsabkommen. Neue Gefahr: Die Zahl der Atommächte (anfangs USA, UdSSR, GB, F, China) steigt (Indien, Pakistan, u.U. Irak). 1990: Kuwaitkrise: Irak unter Hussein besetzt Kuwait (Zugang zum persischen Golf, Öl). 1991: 2. Golfkrieg: Sofort nach Ablauf des UN-Ultimatums beginnt die USLuftwaffe einen Krieg gegen den Irak (Sicherung der Ölversorgung). Nach der Kapitulation wird der Vormarsch gestoppt. Hussein macht Blutbad unter aufständischen Kurden und Schiiten, die sind aber völkerrechtlich nicht geschützt (innere Angelegenheit). Schliesslich greifen die USA doch ein, nach der Auffassung der OSZE: Verteidigung der Menschenrechte ist nicht nur interne Angelegenheit, sondern Aufgabe der Völkergemeinschaft. Kroatien (nach 7 Mt. Krieg), Slowenien (nach 10 Tagen Krieg) und Makedonien (friedlich) lösen sich von Jugoslawien. 1992: Bosnien und Herzegowina erklärt Unabhängigkeit von Jugoslawien è Bosnien-Krieg. Serbien und Montenegro gründen Föderative Republik Jugoslawien. 1995: Dayton-Abkommen: Frieden zwischen Serbien, Kroatien und Bosnien, Bosnien und Herzegowina als Staat anerkannt. Lernender.ch – Das Infoportal für Lernende • • 1998: Serbische Grossoffensive im Kosovo. Friedensverhandlungen (1999) scheitern an serbischem Widerstand è NATO-Luftangriffe. 2000: Vojislav Kostunica löst nach Wahlsieg und Volksaufstand Slobodan Milosevic als Präsident Jugoslawiens ab. [Index]