CAM Anwenderhandbuch

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CAM Anwenderhandbuch
www.cenon.info
CAM
Anwenderhandbuch
Cenon
Das CAM Anwenderhandbuch
Version 4.0
by Georg Fleischmann
Copyright © 2002-2013 by vhf interservice GmbH
http://www.vhf-interservice.de
15. August 2013
2
Inhaltsverzeichnis
9
1 Allgemeine Informationen
1.1
Über dieses Handbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
1.2
Die Geschichte von Cenon CAM . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
1.3
Leistungsmerkmale was kann man mit Cenon machen ? . . . . . . . . . . . . . . . . .
11
Weitere Produkte um Cenon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
1.4.1
Weitere Optionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14
1.4.2
Gravier- und Frässysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14
1.4.3
Werkzeuge und Werkzeug-Parameter . . . . . . . . . . . .
15
Installation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17
1.5.1
Installation auf Apple (Mac OS X) . . . . . . . . . . . . . .
17
1.5.2
Installation unter Linux . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
19
1.5.3
Installation unter OpenStep (nicht mehr unterstützt) . . . . .
20
1.6
Lizenzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
22
1.7
Erste Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23
1.8
Support . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
24
1.4
1.5
3
INHALTSVERZEICHNIS
4
2
CAM mit Cenon
25
2.1
Vorgehensweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
2.2
Ausgabe einer Grafik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26
2.2.1
Importieren der Grafik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26
2.2.2
Erstellen von Lagen und Aufteilen in Fertigungsschritte . .
27
2.2.3
Einrichten der Werkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . .
31
2.2.4
Zuweisung der Werkzeuge zu den Lagen . . . . . . . . . .
33
2.2.5
Positionierung der Anlage . . . . . . . . . . . . . . . . . .
37
2.2.6
Start der Ausgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
40
Das Ausspitzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
42
2.3.1
Vorbereitung der Grafik . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
42
2.3.2
Werkzeugwahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
43
2.3.3
Beispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
45
Relief-Bearbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
49
2.4.1
Reliefarbeiten mit Vektorgrafiken (Pfad, Rechteck, etc.) . .
51
2.4.2
Reliefarbeiten mit Rasterbildern . . . . . . . . . . . . . . .
52
Kamera-Vermessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
53
2.5.1
Projekt vorbereiten - Markierungslage anlegen . . . . . . .
55
2.5.2
Import von Cut-Dateien . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
56
2.5.3
Einsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
56
2.5.4
Weitere Möglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
61
2.5.5
Probleme und Lösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
63
2.5.6
Zusammenfassung des Arbeitsablaufs . . . . . . . . . . . .
65
2.5.7
Tips . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
66
2.3
2.4
2.5
INHALTSVERZEICHNIS
2.6
5
Leiterplatten Prototypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
67
2.6.1
Export . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
67
2.6.2
Erste Schritte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
68
2.6.3
Import . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
71
2.6.4
Fertigungs-Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
82
2.6.5
Werkzeuge für die Leiterplatten Prototypen-Fertigung . . .
86
2.6.6
Fertigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
88
3 Referenzteil - die Funktionen von Cenon
3.1
3.2
3.3
3.4
93
Voreinstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
93
3.1.1
CAM Voreinstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
94
Projekt-Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
96
3.2.1
CAM-Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
96
3.2.2
Kamera-Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
98
Die Menüs von Cenon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
3.3.1
Das Menü Dokument . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
3.3.2
Das Menü Format . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
3.3.3
Das Menü Werkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
3.3.4
Das Menü Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107
Das CAM-Panel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
3.4.1
Lagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
3.4.2
Lagen-Details
3.4.3
Werkzeugverwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
3.4.4
Werkzeugparameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
3.4.5
Anlagensteuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114
INHALTSVERZEICHNIS
6
3.4.6
3.5
4
Lagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
3.5.1
Die Clipping-Lage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
3.5.2
Die Passer-Lage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136
3.5.3
Die Nivellierungs-Lage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137
3.6
Barcode Import . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137
3.7
Eingebettete CNC Kommandos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140
Anpassung von Ausgabegeräten
4.1
4.2
5
Der Positionsspeicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130
Allgemeines zu Konfigurationsdateien . . . . . . . . . . . . . . . . 143
4.1.1
Erstellen eigener Konfigurationsdateien . . . . . . . . . . . 144
4.1.2
Wichtige Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144
Anpassung von CNC-Controller und Mechanik . . . . . . . . . . . 146
4.2.1
Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
4.2.2
Befehle in der Konfigurationsdatei . . . . . . . . . . . . . . 147
Anhang
5.1
143
163
Was Sie über Werkzeuge wissen sollten . . . . . . . . . . . . . . . 163
5.1.1
Warum es gut ist, wenn Ihr Fräser möglichst viele Schneiden
hat... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
5.1.2
Warum es gut ist, wenn Ihr Fräser möglichst wenige Schneiden hat... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164
5.1.3
Was ist nun wichtiger? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164
5.1.4
Fräser im Querschnitt: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165
5.1.5
Betriebsparameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165
5.1.6
Geometrie und Masse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167
INHALTSVERZEICHNIS
5.1.7
5.2
7
Weitere Information / Bezugsquellen . . . . . . . . . . . . 168
Dateien und Verzeichnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169
5.2.1
Programm-Datei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169
5.2.2
Bibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169
5.3
Fehler- und Warnmeldungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170
5.4
Tastaturkommandos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175
5.5
Fragen und Antworten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177
5.5.1
CAM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177
5.5.2
CAM Ausgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178
5.6
Serielles Kabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180
5.7
Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181
8
INHALTSVERZEICHNIS
Kapitel 1
Allgemeine Informationen
1.1 Über dieses Handbuch
Dieses Handbuch beschreibt die CAM-Funktionen von Cenon. Es ist sowohl als Referenz wie auch als Arbeitshandbuch gedacht. Eine Beschreibung von Cenon finden
Sie im Cenon Anwender-Handbuch.
Abhängig vom verwendeten Computersystem (Apple, Linux) und den verwendeten
Themes (Varianten) gibt es leichte Unterschiede im Aussehen der Bedienoberfläche
von Cenon. Die Beispiele im Handbuch können daher leicht vom gewohnten Aussehen abweichen, die Plazierung der Bedienelemente ist aber immer identisch.
Die Computersysteme unterscheiden sich ausserdem geringfügig in den verwendeten
Verzeichnisstrukturen. Diese Angaben werden für jedes System angegeben.
Dieses Handbuch wurde mit LYX erstellt. Die Titelseite wurde mit Cenon erstellt.
9
10
KAPITEL 1. ALLGEMEINE INFORMATIONEN
1.2 Die Geschichte von Cenon CAM
Die Fertigung ist eine ureigene Stärke von Cenon,
denn damit hat für Cenon Ende 1992 alles angefangen. Ab 2000, mit dem Beginn
der Neugestaltung von Cenon für die Plattformen Apple und Linux, wurde Cenon
als modulares System ausgelegt und um viele Grafikfunktionen erweitert.
Seit der Version 3.6 sind die CAM-Funktionen in einem eigenen Modul untergebracht. Dies gibt Cenon nicht nur eine grandiose Flexibilität, auch wurde Cenon
komplett generalüberholt und so haben auch die CAM-Funktionen stark profitiert.
Cenon CAM ist gut vorbereitet für kommende Innovationen in der Fertigungstechnik.
1.3. LEISTUNGSMERKMALE -WAS KANN MAN MIT CENON MACHEN ? 11
1.3 Leistungsmerkmale was kann man mit Cenon machen ?
Der Dank für die Fotos gilt den Anwendern von Cenon, die uns diese freundlicherweise zur Verfügung
gestellt haben. Viele weitere Bilder liegen in der Gallerie auf unserer Web-Seite.
Der Bereich Fertigung ist die angeborene Anwendung von Cenon, denn dafür wurde
Cenon gemacht. Seit 1993 wird dieser Anwendungsbereich auf und weiter ausgebaut. Mittlerweile ist Cenon in so ziemlich allen Bereichen der Fertigung zuhause.
Von der Gravur des Türschilds über die Grosswerbung und Industriellen Serienfertigung bis hin zur Präzisionsfertigung, Cenon ist längst überall im Einsatz.
Die Grundidee von Cenon ist einfachste Anwendung mit nur sovielen Bedienelementen wie tatsächlich notwendig sind, verbunden mit einem intelligentem Aufbau,
bei dem die Entwickler keinen Aufwand gescheut haben.
KAPITEL 1. ALLGEMEINE INFORMATIONEN
12
Schlüssel-Features
• Übersichtliches und klares Bedienkonzept mit kurzen Einarbeitungszeiten und
strukturiertem Arbeitsablauf
• Automatische Werkzeugradiuskorrektur nach innen und aussen
• Ausspitzfunktion (z.B. für die Fertigung von Prägestempeln)
• Relief Funktion zur Ausgabe 3-dimensionaler Reliefdarstellungen aus Scans
oder konstruierten Daten
• Bohrungen, Gewinde und Senkungen
• Stufenweise Bearbeitung der Eintauchtiefe in flexiblen Schrittweiten
• Schlichtgang
• Eintauchen im Winkel für bessere Qualität und schnelle durchgängige Bearbeitung
• Stege
• Selektive Bearbeitung
• Präzise interaktive Positionierung der Maschine
• Teach-In
• Automatikfunktionen (Vermessen, Nivellieren etc.)
• Werkzeugverwaltung
• Ausgabe auf HPGL- DIN-66025, und ISO (G-Code/NC-Code) -kompatible
Geräte
• Option: Optische Vermessung der Werkstücke via Kamera und an die Messung
angepasster Ausgabe
1.4. WEITERE PRODUKTE UM CENON
13
• Option: Herstellung von Leiterplatten-Prototypen im Kontur/Gravur-Verfahren
• Option: Flexible Serienfertigung mit kundenspezifischer Parametrisierung
Anwendungsbeispiele
• Werbetechnik (Fräsen, Gravieren, Schneiden von Grossformatdrucken, Lichtflutern, etc.)
• Gravurtechnik (Türschilder, Pokale, etc.)
• Holzbearbeitung, Möbel-Herstellung
• Reliefarbeiten (Münzen, Prägestempel, Möbel, etc.)
• Industriegravur (Typenschilder, Etiketten, Warnschilder, etc.)
• Elektronik (Frontplatten, Folientastaturen, Schaltschrankbeschriftungen, Leiterplattenprototypen, etc.)
• Modellbau (Architektur, Industrieanlagen, Hobby, etc.)
• Feinmechanik
• Zuschnitte, z.B. von Folie für den Schliff optischer Gläser, Sandstrahlfolie, etc.
• Spezialanwendungen
1.4 Weitere Produkte um Cenon
Dieses Kapitel stellt einige Produkte und Leistungen rund um Cenon vor.
KAPITEL 1. ALLGEMEINE INFORMATIONEN
14
1.4.1 Weitere Optionen
Cenon CAM kann um einige spezielle Funktionen erweitert werden, zum Beispiel:
• Kamera+Targeting
• Leiterplatten Prototypen-Fertigung
• Flexible Serienfertigung
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Web-Site (http://www.vhf.de) und
der Cenon CAM Web-Site (http://www.Cenon.com).
1.4.2 Gravier- und Frässysteme
Ausgewählte Maschinen-Systeme für Cenon
Um es Ihnen so einfach wie möglich zu machen ein passendes System mit Cenon
zu finden bieten wir Ihnen eine Auswahl an vorkonfigurierten Maschinen-Systemen.
Sie können diese Systeme online konfigurieren und per Knopfdruck ein Angebot bei
unseren System-Partnern anfordern.
Andere Maschinen
Cenon CAM kann neben den von uns angebotenen Maschinen noch viele weitere
CNC Maschinen steuern. Jeder CNC-Controller, der ein HPGL-Derivat oder DIN/ISODerivat (G-Codes/NC-Codes) versteht ist grundsätzlich kompatibel zu Cenon. Daneben unterstützt Cenon aber selbst noch einige CNC Controller mit speziellen Befehlssätzen.
Wir helfen Ihnen gerne bei der Anpassung Ihrer Maschine.
1.4. WEITERE PRODUKTE UM CENON
15
Maschinen-Umrüstung
Auf Anfrage bieten wir Cenon CAM im Paket mit einem modernen CNC-Controller.
Damit wird es möglich fast jede 2 oder 3 Achsen Mechanik aufzurüsten in ein StateOf-The-Art Fertigungs-System.
Für weitere Informationen, besuchen Sie bitte unsere Cenon CAM Seiten:
http://www.Cenon.com
1.4.3 Werkzeuge und Werkzeug-Parameter
Werkzeug Parameter
Wir bieten im Internet eine Drehzahl- und Vorschubberechnung, die Ihnen Richtwerte für ein gewähltes Werkzeug und Material liefert. Sie finden unseren OnlineService auf der Web-Seite von Cenon CAM (http://www.Cenon.com).
16
KAPITEL 1. ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Online Werkzeug-Shop
Was wäre die Fertigung ohne Werkzeuge? vhf hat sich daher schwer ins Zeug gelegt
und betreibt bereits seit 1997 einen Werkzeug-Shop im Internet, der Sie weltweit mit
allem versorgt, was spant.
Auf http://www.vhf.de/tools finden Sie neben Werkzeugen auch Zubehör.
1.5. INSTALLATION
17
1.5 Installation
Der Installationsvorgang für Apple und Linux (GNUstep) unterscheidet sich geringfügig. Bitte lesen Sie den Abschnitt, der auf Ihr System zutrifft.
Es wird hier die Installation des CAM-Moduls beschrieben. Wenn Sie das CAMPaket von Cenon besitzen, so wurde das CAM-Modul bereits zusammen mit Cenon
installiert. Sie können in diesem Fall den Abschnitt Installation überspringen.
1.5.1 Installation auf Apple (Mac OS X)
1. Legen Sie die Original-CD ein und warten Sie einige Momente, bis das CDSymbol im Finder erscheint. Klicken Sie in der Dateiübersicht das CD-Symbol
an und begeben Sie sich in das Verzeichnis ’Apple ⊲ Packages ⊲ CAM’. Wenn
Sie das Modul über das Internet herruntergeladen haben müssen Sie das Paket
stattdessen auspacken (ein Doppelklick auf die Datei).
2. Sie finden ein Paket mit dem Namen CAM.x.x.x.pkg, das Sie mit einem Doppelklick öffnen müssen. ’x’ steht hier für die Versionsnummer.
3. Es erscheint nun ein Fenster, in dem Sie sich als Administrator autorisieren
müssen.
4. Danach können Sie den Installationsprozess starten, indem Sie die verschiedenen Installationsschritte durchgehen.
Befindet sich bereits eine ältere Version von Cenon auf Ihrer Festplatte, merkt
dies das Installationsprogramm und weist Sie darauf hin, dass die ältere Version überschrieben wird. Bestätigen Sie einfach, so dass die alte Version überschrieben wird.
Wünschen Sie die Installation alternativer CNC-Konfigurationen, so ist dies
im Schritt ”Installationstyp” mit dem Knopf ”Anpassen ” möglich. Siehe Bild.
5. Starten Sie nun Cenon. Gehen Sie dazu in das Verzeichnis ’/Applicationen’
und doppelklicken Sie dort Cenon.
18
KAPITEL 1. ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Bei der Erstinstallation wird Cenon Sie auffordern die Lizenzierung vorzunehmen.
6. CNC-Controller setzen oft noch eine serielle Schnittstelle voraus. Da neuere
Apple-Rechner diese nicht mehr besitzen, muss ein USB-Adapter eingesetzt
werden. Bewährt hat sich ein Adapter der Firma Keyspan
http://www.keyspan.com
Installieren Sie den Adapter wie angegeben. Über den mitgelieferten ’Serial
Assistant’ können Sie die serielle Schnittstelle überprüfen, bevor Sie sie verwenden.
Überprüfen Sie auch das Device (#DEV) in der verwendeten Gerätekonfiguration von Cenon (Kapitel 4.2). Dies muss übereinstimmen mit dem Namen des
Devices, dass vom USB-Adapter angelegt wurde (z.B. /dev/tty.USA...). Die
Devices in den Cenon-Konfigurationsdateien enthalten für Apple einen Platzhalter ’*’, so dass der Devicename in der Regel automatisch erweitert wird.
Tip: Falls es vorkommt, dass die serielle Schnittstelle hängt, z.B. weil kein
Gerät angeschlossen ist, so können Sie den Adapter kurz abstecken. Versuchen Sie es in diesem Falle mit dem cu Device statt tty.
7. Um unter Apple in den Genuss des PostScript und PDF Imports und Exports
zu kommen muss GhostScript installiert werden. Wir haben eine Version von
GhostScript für Sie vorbereitet, aber es tut normalerweise auch jede andere.
Doppelklicken Sie das Paket GhostScript.pkg für die Installation des GhostScript Paketes.
1.5. INSTALLATION
19
1.5.2 Installation unter Linux
1. Loggen Sie sich als User root ein
2. Legen Sie die Cenon-CD ein und mounten Sie die CD. Begeben Sie sich anschliessend in das Verzeichnis ’Linux ⊲ i386 ⊲ CAM’ oder ’Linux ⊲ ppc ⊲ CAM’
auf der CD. Das Verzeichnis i386 ist für die Intel-Architektur. Das Verzeichnis
ppc enthält Pakete für die Power-PC Architektur. Wenn Sie das Modul über
das Internet heruntergeladen haben, können Sie diesen Schritt überspringen.
3. Im CAM-Verzeichnis finden Sie ein RPM Paket. Installieren Sie dieses Paket
mit dem Installations-Tool Ihrer Linux-Distribution oder führen Sie folgendes
Kommando in einer Terminal-Shell aus:
rpm -Uhv CAM*.rpm
4. Starten Sie nun Cenon als root. Begeben Sie sich dazu in das Verzeichnis
/usr/GNUstep/Local/Applications und starten Sie Cenon.app mit einem Doppelklick. Wenn Sie nicht GWorkspace einsetzen, können Sie das Programm
mit dem Kommando ’openapp Cenon.app’ aus der Shell starten.
KAPITEL 1. ALLGEMEINE INFORMATIONEN
20
Cenon wird Sie bei einer Erstinstallation auffordern die Lizenzierung vorzunehmen.
1.5.3 Installation unter OpenStep (nicht mehr unterstützt)
1. Loggen Sie sich als User root ein
2. Legen Sie die Cenon-CD ein und warten Sie einige Momente, bis das CDSymbol in der Dateiübersicht erscheint. Klicken Sie in der Dateiübersicht das
CD-Symbol an und begeben Sie sich in das Verzeichnis ’OpenStep ⊲ Packages ⊲
CAM’. Wenn Sie Cenon über das Internet runtergeladen haben müssen Sie das
Paket stattdessen auspacken (ein Doppelklick auf die Datei sollte im Normalfall die Datei entpacken).
3. In dem Verzeichnis finden Sie zwei gepackte Dateien, die Sie nacheinander
doppelklicken müssen: Die Namen lauten:
(a) Cenon.pkg
(b) CenonLibrary.pkg
4. Für jedes Paket erscheint ein Fenster, in dem Sie Installieren anklicken.
5. Danach taucht ein weiteres Fenster auf, in dem Sie einfach Enter drücken oder
Installieren wählen. Jetzt werden die Daten auf der Festplatte ausgepackt, was
eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt.
Befindet sich bereits eine ältere Version von Cenon auf Ihrer Festplatte, merkt
dies das Installationsprogramm und weist Sie darauf hin, dass die ältere Version überschrieben wird. In diesem Fall kann mit Fortsetzen fortgefahren werden.
6. Warten Sie bis das erste Paket installiert ist bevor Sie das nächste Paket installieren.
1.5. INSTALLATION
21
7. Anschliessend starten Sie das Programm einmal als User ”root”. Wenn Sie kein
Icon für Cenon in der Iconleiste (Dock) abgelegt haben, gehen Sie bitte in das
Verzeichnis ’/LocalApps’ und starten Sie dort Cenon.app.
Bei einer Erstinstallation fordert Sie Cenon nun auf die Lizenzierung auszufüllen.
22
KAPITEL 1. ALLGEMEINE INFORMATIONEN
1.6 Lizenzierung
Im Info-Menü von Cenon kann das Lizenzierungs-Panel aufgerufen werden (Info ⊲
Lizenzieren). Beim ersten Start nach der Installation von Cenon CAM erscheint es
allerdings von selbst.
Im mittleren Bereich des folgenden Panel muss das Passwort für das CAM-Modul
eingegeben werden. Sie haben es in der Regel zusammen mit Cenon von vhf erhalten.
1.7. ERSTE INBETRIEBNAHME
23
Ausserdem wird nach Ihrem vollständigen Namen und Adresse gefragt.
Der obere Bereich des Panels zeigt die aktiven Lizenzen an. Der untere Bereich zeigt
die optionalen Features des Moduls an, und deren Status (Blau = aktiviert).
Wird kein Passwort in diesem Panel eingegeben, so läuft Cenon als Demoversion.
1.7 Erste Inbetriebnahme
Sie finden Cenon im Applikationsverzeichnis. Durch einfachen Doppelklick auf die
Cenon.app wird Cenon und CAM-Modul gestartet.
Sie finden im Bibliotheks-Verzeichnis von Cenon einige Beispieldateien: Im Ordner
CAM/Jobs haben wir einige Beispiel-Jobs für die Fertigung vorbereitet.
KAPITEL 1. ALLGEMEINE INFORMATIONEN
24
Die Bibliothek (Library) von Cenon liegt abhängig von der verwendeten Plattform
an unterschiedlicher Stelle:
Apple:
/Library/Application Support/Cenon
GNUstep: /usr/GNUstep/Local/Library/Cenon
OpenStep: /LocalLibrary/Cenon
1.8 Support
Handbuch
Wir bemühen uns sehr das Handbuch praktisch und informativ zu
halten. Das Handbuch sollte daher die meisten Fragen beantworten.
WWW
Informationen über aktuelle Versionen und ein aktuelles FAQ (häufig gestellte Fragen) finden Sie auf den Webseiten von Cenon:
http://www.cenon.biz.
Mailingliste
In der Cenon-Mailingliste können Sie Fragen stellen und sich als
Cenon-Anwender austauschen. Die Webseiten zum Eintragen erreichen Sie über das Menu Support auf den Internetseiten des Moduls.
eMail
Der beste Support ist sicherlich via eMail möglich, da hier leicht
Problemdateien beigelegt werden können.
Programmfehler Für die Mitteilung von Programmfehlern sind wir immer dankbar.
Wir werden versuchen ernste Probleme für die nächste Version zu
beheben.
Kapitel 2
CAM mit Cenon
2.1 Vorgehensweise
Im folgenden geben wir Ihnen eine kurze Übersicht über die grundsätzliche Vorgehensweise zur Fertigung einer Grafik. In den weiteren Kapiteln finden Sie jeweils
ausführliche Informationen zu den einzelnen Arbeitsschritten.
• Importieren der Grafik
• Erstellen von Lagen für jeden notwendigen Fertigungsschritt. Verteilen der
Grafik auf die entsprechenden Lagen.
• Einrichten der Werkzeuge, die zum Einsatz kommen
• Zuweisung der Werkzeuge zu den Lagen. Einstellen der Eintauchtiefe etc.
• Positionierung der Anlage. Start der Ausgabe.
25
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
26
2.2 Ausgabe einer Grafik
In diesem Kapitel zeigen wir Ihnen anhand eines kleinen Beispielprojekts die Arbeitsschritte, die notwendig sind, um eine Grafik auf Ihrer Gravier- und Fräsanlage
zu bearbeiten. Wir gehen dabei von einer importierten Grafik aus, d. h. eine Grafik,
die nicht weiter nacheditiert wird.
Editierfunktionen: Die Editierfunktionen von Cenon sind im Referenzhandbuch
beschrieben.
2.2.1 Importieren der Grafik
Zunächt laden Sie die Datei ein. Sie kann dabei in den Formaten PostScript (EPS
oder AI), HPGL, DXF oder Gerber vorliegen. Da Cenon die Formaterkennung automatisch durchführt, brauchen Sie sich beim Import um nichts weiter zu kümmern.
Wählen Sie einfach im Menü Datei den Eintrag öffnen und selektieren Sie im Dateiauswahlfenster die gewünschte Datei. Cenon zeigt sie anschliessend in seinem
Grafikfenster an.
Menüs: Die Beschreibung der einzelnen Menüs finden Sie in Kapitel 3.3.
In unserem Fall wollen wir eine Adobe-Illustrator Datei laden. Diese Datei finden
Sie im Lieferumfang Ihrer Cenon-Version. Sie wird bei der Installation von Cenon
im Bibliotheks-Pfad installiert. Die Bibliothek liegt abhängig vom eingesetzten Computersystem an unterschiedlicher Stelle.
Apple:
/Library/Application Support/Cenon
GNUstep: /usr/GNUstep/Local/Library/Cenon
OpenStep: /LocalLibrary/Cenon
Gehen Sie zum Laden in folgenden Pfad des Bibliotheksverzeichnisses: ’Examples/AI’ und laden dort die Datei “Hochspannung.ai”:
2.2. AUSGABE EINER GRAFIK
27
2.2.2 Erstellen von Lagen und Aufteilen in Fertigungsschritte
Für die Bearbeitung einer solchen Grafik auf Ihrer Maschine sind verschiedene Bearbeitungsschritte notwendig. In unserem Fall sind das mindestens zwei - das Gravieren des Blitzes und der Umrandung sowie das Ausfräsen des Schildes aus dem
Basismaterial an der Aussenkontur. Diese Arbeitsschritte werden bei Cenon auf unterschiedliche Lagen verteilt.
Zunächst können Sie der ursprünglich grauen Grafik andere Farben zuordnen. Öffnen Sie dazu bitte den Inspektor. Er bietet Ihnen Informationen zu den selektierten
Grafikobjekten und erlaubt Ihnen, diese zu verändern. Den Inspektor erreichen Sie im
Menü Werkzeuge über den Menüpunkt Inspektor. Wenn kein Element selektiert ist,
zeigt der Inspektor die Position des Fadenkreuzes. Klicken Sie nun die Aussenkontur
Ihrer Grafik an. Im Inspektor erscheint oben ein Feld, das die Farbe des selektierten
Elements anzeigt (hier also hellgrau).
28
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Inspektoren: Weitere Details zu den Inspektoren stehen im Cenon Referenz-Handbuch
Klicken Sie nun die Umrandung dieses Feldes an. Sie erhalten dann ein Farb-Auswahlfenster
(das gleiche Fenster erhalten Sie übrigens, wenn Sie im Menü Werkzeuge den Eintrag Farben wählen). Hier können Sie dann ein leuchtendes Gelb auswählen - wie es
sich für ein Warnschild gehört.
Obwohl schwarz für Blitz und Umrandung an und für sich in Ordnung ist, sollten
Sie hier lieber eine etwas hellere Farbe wählen, da Cenon später die Fahrwege der
Werkzeuge in schwarz darstellt. Um Ihnen diese Kontrollmöglichkeit zu erhalten,
können Sie z. B. einen frischen Grauton wählen.
2.2. AUSGABE EINER GRAFIK
29
Wenn Sie die Farben zugewiesen haben, kommt jetzt das CAM-Panel an die Reihe, um die einzelnen Arbeitsschritte zu separieren. Falls es noch nicht geöffnet ist,
wählen Sie bitte im Menü Werkzeuge den Eintrag CAM-Panel. Das CAM-Panel ist
aus mehreren “Karteikarten” aufgebaut. Wenn Sie oben die Bezeichnung der jeweiligen Karteikarte anklicken, wird sie in den Vordergrund geholt und Sie können die
gewünschten Einstellungen vornehmen.
Um nun die Arbeitsschritte auf verschiedene Lagen zu verteilen, muss die Karteikarte Lagen angewählt werden. Über dieses Panel verwalten Sie die Lagen, also die
einzelnen Bearbeitungsschritte Ihrer Grafik. Zunächst gibt es in diesem Lagen-Panel
nur eine Lage, die bearbeitet werden kann. Sie trägt zunächst die Bezeichnung Ohne Namen. Die Lage mit dem Namen Clipping Bereich ist eine Sonderfunktion und
wird im Handbuch separat beschrieben. Links in der Zeile sind vier verschiedene
Icons, mit denen Sie die Darstellung und die Bahnberechnung beeinflussen können.
Der Zahlenwert rechts neben den Icons gibt die Eintauchtiefe des Werkzeugs an,
rechts davon steht die Bezeichnung der Lage und schliesslich rechts davon wird das
gewählte Werkzeug angezeigt (hier noch nicht, da noch keines ausgewählt wurde).
30
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Die Bezeichnung (hier: Ohne Namen) sollte die jeweiligen Arbeitsschritte bezeichnen, in unserem Fall können Sie also beispielsweise “Fräsen” für die Lage eintragen,
die die Aussenkontur enthält (vergessen Sie nicht, die Eingabe durch Enter zu bestätigen). Editieren können Sie den Namen in dem kleinen Feld ganz rechts im Fenster.
Anschliessend müssen Sie noch eine zweite Lage erzeugen, die die Gravur enthält.
Klicken Sie dazu auf den Button Neu und Sie erhalten eine weitere Lage. Auch diese
müssen Sie noch umbenennen, z. B. in “Gravur”.
Selektieren Sie nun im Grafikfenster die Elemente, die graviert werden sollen, also
die Umrandung und den Blitz (durch Drücken der Shift-Taste während des Selektierens können Sie mehrere Elemente anwählen). Dann selektieren Sie im Lagen-Panel
den zweiten Eintrag (also Gravur) und klicken auf Lage wechseln. Durch diesen
Schritt werden alle angewählten Elemente auf die aktuelle Lage verschoben. Somit
haben Sie die beiden Arbeitsschritte Fräsen und Gravieren erfolgreich getrennt.
Diesen Arbeitsgang (die verschiedenfarbigen Elemente auf verschiedene Lagen zu
verteilen) können Sie auch von Cenon durchführen lassen. Hierzu müssen Sie vor
dem Importieren der Datei im Fenster Voreinstellungen (über das Menü Info, Eintrag
Voreinstellungen zu erreichen) den Knopf Farben auf Lagen importieren einschalten.
So können Sie sich später einige Arbeit sparen.
Jetzt sind noch einige weitere Parameter einzustellen; dazu können Sie die Icons
verwenden.
Das Auge ganz links gibt an, ob Sie die Lage anzeigen möchten. Ist das Auge
geschlossen, so wird die Lage auch nicht angezeigt. Vor allem für Kontrollzwecke
bietet es sich an, einzelne Lagen auszublenden, um zu überprüfen, ob die Elemente
jeweils auf der richtigen Lage liegen.
Mit Hilfe des kleinen Bleistifts können Sie bestimmen, ob eine Lage editierbar
sein soll. Wenn Sie das Stiftchen “durchbrechen”, können Sie diese Lage nicht mehr
verändern, sie ist also insbesondere vor unbeabsichtigten Aktionen geschützt.
Das Farbtöpfchen gibt an, ob die Lage ausgeräumt (gefüllt) ausgegeben werden
soll. In unserem Fall muss die Gravurlage ausgeräumt werden (ausgekippter Eimer)
und die Fräslage (Aussenkontur) bleibt unausgeräumt.
2.2. AUSGABE EINER GRAFIK
31
Über das letzte der vier Icons können Sie die Fräserradiuskorrektur einstellen.
Für die Fräslage muss dabei eine Korrektur nach aussen vorgenommen werden und
für die Gravierlage muss nach innen korrigiert werden. Da sich die Fräserradiuskorrektur und die Berechnungen des Ausräumalgorithmus an dem Durchmesser des gewählten Werkzeugs orientiert, ist es wichtig, dass Sie ein Werkzeug mit demselben
Durchmesser zuordnen, den Sie auch später bei der Bearbeitung verwenden. Dazu
gleich mehr.
Einige der Einstellungsmöglichkeiten, die Sie über die Icons vornehmen können (und
noch weitere Spezialeinstellungen), sind übrigens auch im Panel Lagen-Details zu
finden (erreichbar über den Button Details). Wenn Sie im Lagen-Details-Panel wieder auf Lage klicken, gelangen Sie zurück in das Lagen-Panel. Doch zunächst sollten
Sie die benötigten Werkzeuge einrichten bzw. überprüfen.
Details: Weitere Details zum Lagen-Panel finden Sie in Kapitel 3.4.1.
2.2.3 Einrichten der Werkzeuge
32
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
In diesem Panel sehen Sie zunächst den Inhalt des aktuellen Werkzeugmagazins. Hier
können Sie vorhandene Werkzeuge aus einem Magazin löschen und neue erstellen.
Über das Pop-Up-Menü können Sie ein anderes Werkzeugmagazin auswählen, aus
dem Sie sich dann im Lagen-Panel ein Werkzeug zur Bearbeitung heraussuchen können. Die verschiedenen Werkzeugmagazine orientieren sich an der Fähigkeit, einen
automatischen Werkzeugwechsel durchzuführen (siehe Plot-Magazin).
Wenn Sie auf Parameter klicken, sehen Sie die Eigenschaften des Werkzeugs, das
gerade selektiert ist. Diese können Sie bei Bedarf anpassen. Bitte überprüfen Sie in
jedem Fall, ob unsere voreingestellten Parameter mit den tatsächlichen Werten Ihrer
Werkzeuge übereinstimmen. Sollte dies nicht der Fall sein, ändern Sie die Angaben
bitte entsprechend ab.
Bei der Verwendung verschiedener Werkzeuge ist noch folgendes zu beachten: Dadurch, dass Sie mit dem Z-Startwert im Anlagensteuerungs-Panel die Materialoberfläche für alle Werkzeuge definieren, müssen alle Werkzeuge immer in der selben Höhe eingespannt werden, wenn Sie nicht nach jedem Werkzeugwechsel die
Z-Position neu justieren wollen. Verwenden Sie daher nach Möglichkeit nur Werkzeuge mit Anschlagringen, die alle auf der selben Höhe montiert sind. Sollte dies
nicht bei allen Werkzeugen der Fall sein, so müssen Sie folgendes tun:
Im Magazin-Panel klicken Sie das Feld Parameter an. Das folgende Panel erscheint:
2.2. AUSGABE EINER GRAFIK
33
Hier finden Sie unter anderem einen Eintrag namens Z-Offset. Über diesen geben Sie
die Höhendifferenz zu dem Werkzeug mit der grössten Länge ein (mit diesem muss
dann auch der Wert Z Kontakt festgelegt werden). Wenn also das längste Werkzeug
beispielsweise vom Anschlagring bis zur Spitze 38 mm misst und das aktuelle nur
30, dann müssen Sie bei Z-Offset eine 8 eintragen. Der Knopf Justierung dient dazu,
den Offset direkt durch Ausprobieren zu ermitteln.
Details:
Weitere Details zum Werkzeug-Panel finden Sie in Kapitel 3.4.4.
Tools:
Wissenswerte Informationen zu Werkzeugen, deren Auswahl und der
Berechnung von Drehzahl, Vorschub etc. finden Sie in Kapitel 5.1.
2.2.4 Zuweisung der Werkzeuge zu den Lagen
Nachdem Sie die Werkzeugparameter eingestellt haben, müssen Sie jeder Lage ein
Werkzeug zuweisen und dessen Eintauchtiefe in das Material einstellen. Dazu klicken
Sie bitte wieder das Lagen-Panel an.
34
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Rechts neben dem roten Icon für die Fräserradiuskorrektur steht ein Zahlenwert (zunächst 0). Dieser gibt die Eintauchtiefe direkt von der Material-Oberfläche aus in
das Werkstück an. Für die Gravur reichen wenige Zehntel Millimeter, um die oberste Schicht des Materials zu durchdringen. Sie stellen die Eintauchtiefe entweder
mit Hilfe der beiden Pfeilfelder ein oder können die Zahlenwerte direkt in das Feld
zwischen den beiden Pfeilen eingeben. Für die Fräslage müssen Sie schliesslich die
Stärke des Materials insgesamt angeben, damit es beim Herausfräsen des Schildes
auch völlig durchtrennt wird.
Über das Pop-Up-Menü daneben können Sie schliesslich ein Werkzeug auswählen,
mit dem der jeweilige Arbeitsschritt später auf Ihrer Gravieranlage bearbeitet werden soll. Achten Sie hierbei unbedingt auf den richtigen Werkzeugdurchmesser, da
dieser für alle Berechnungen herangezogen wird. Es werden dabei alle Werkzeuge
angezeigt, die im aktuell gewählten Magazin enthalten sind.
2.2. AUSGABE EINER GRAFIK
35
Wenn Sie zum Schluss das Feld Ausgabe im Lagen-Panel anklicken, werden Ihnen
die Fahrwege, die Cenon berechnet hat, angezeigt. Sie liegen schwarz über der ursprünglichen Grafik. Falls die Fahrwege zunächst nur schlecht zu erkennen sind,
kann es sinnvoll sein, die Darstellung zu vergrössern. Dazu gibt es am unteren Rand
des Grafikfensters ein Pop-Up-Menü. mit dem Sie einen Zoom-Faktor auswählen
können. Die wahrscheinlich geschicktere Methode ist aber, das Icon mit dem Vergrösserungsglas anzuklicken. Sie können dann einen Bereich im Grafikfenster aufziehen, der dann auf das ganze Format des Grafikfensters vergrössert wird.
36
Grafikfenster:
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Weitere Details zum Grafikfenster finden Sie im Cenon Handbuch.
Ihr Lagen-Panel sollte dann jedenfalls ungefähr so aussehen, wenn Sie alles richtig
gemacht haben:
2.2. AUSGABE EINER GRAFIK
37
2.2.5 Positionierung der Anlage
Damit wäre die Vorbereitungsphase abgeschlossen und wir können damit beginnen, die Grafik auszugeben: Nehmen Sie eine passende Mehrschicht-PVC-Platte
zur Hand (optimalerweise sollte die obere Schicht gelb und die untere Basisschicht
schwarz sein) und spannen Sie die Platte auf Ihrer Gravieranlage auf.
Wir kommen nun zum dritten Teil dieses Panels, nämlich dem Bereich Anlage.
Klicken Sie also die entsprechende Karteikarte an und das Fenster sieht danach folgendermassen aus:
38
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
In der Anlagensteuerung setzen Sie den Startpunkt, an dem die Anlage mit der
Bearbeitung Ihres Werkstücks beginnen soll. Sie können die Anlage direkt verfahren, indem Sie die entsprechenden Pfeiltasten anklicken. Wenn Sie Positionen “von
Hand” eintragen, müssen Sie darauf achten, die Enter-Taste zu drücken, um die Position anzufahren. Sobald Sie auf Position setzen klicken, fährt die Anlage ohne weitere Nachfrage die eingegebene Position an und es könnte so passieren, dass sich die
Spindel unsanft in das Werkstück bohrt, was meistens zur Beschädigung von beidem
führt.
Sie sollten also für den Anfang die Startposition - also die linke untere Ecke des
2.2. AUSGABE EINER GRAFIK
39
Werkstücks für X, Y und Z nur über die Pfeilfelder einstellen. Verfahren Sie X und
Y zur linken/unteren Ecke Ihres Werkstücks. Senken Sie dann Z bis hinunter auf die
Werkstück-Oberfläche, so dass die Oberfläche fast berührt wird. Wenn Sie gleichzeitig mit dem Anklicken der Pfeile die Strg-Taste dröcken, wird die Anlage in 1
mm-Schritten positioniert.
Die Positionierhöhe (oder Flughöhe) sollte auf einen sicheren Wert gesetzt werden.
In dieser Höhe wird das Werkezug über die Oberfläche des Materials fahren.
Arbeiten Sie auch mit den Positionsspeichern! Vor allem wenn Sie viele Werkstücke
mit der gleichen Grösse haben, bietet es sich an, die Werkstücke jeweils an einem
Seitenanschlag auszurichten und auf eine passend für dieses Werkstück gespeicherte
Startposition zurückzugreifen.
Gehen Sie zum Speichern der Position folgendermassen vor: fahren Sie zunächst im
Anlagensteuerungs-Panel genau die Startposition an. Wählen Sie dann die Karteikarte Positionen an. Sie befinden sich nun in der Positionsspeicherverwaltung.
Klicken Sie das Pop-Up-Menü an und wählen hier den letzten Eintrag - Neue Position. Cenon übernimmt nun die aktuelle Position aus dem Anlagensteuerungs-Panel
und benennt sie mit Ohne Namen. Dieses Feld können Sie natürlich editieren und mit
einer entsprechend sinnvollen Bezeichnung versehen. Später können Sie dann über
dieses Pop-Up-Menü die gespeicherten Positionen abrufen, ansehen und schliesslich
die Anlage durch Anklicken von Position anfahren auch direkt dorthin bewegen.
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
40
Doch wie gesagt - achten Sie beim Anfahren von gespeicherten Positionen vor allem
immer darauf, dass die Z-Position nicht zu tief ist (z. B. durch ein höheres Werkstück oder eine andere Unterlage) wenn Sie einen solchen Positionsspeicher anfahren. Nachdem Sie Position anfahren angeklickt haben, gelangen Sie automatisch zurück ins Anlagensteuerungs-Panel.
Details:
Weitere Details zum Anlagensteuerungs-Panel und zum Positionsspeicher finden Sie in Kapitel 3.4.5.
2.2.6 Start der Ausgabe
Schliesslich können Sie das Werkstück bearbeiten. Mit dem Start-Button wird die
Ausgabe eingeleitet. Bevor es losgeht, werden Sie noch zum Einspannen des entsprechenden Werkzeugs aufgefordert. Dazu fährt die z-Achse auf die Nullposition.
Je nachdem, wie Ihr System ausgestattet ist, wird Cenon die Spindel automatisch einschalten, nachdem Sie das Werkzeug eingespannt und die entsprechende Dialogbox
2.2. AUSGABE EINER GRAFIK
41
verlassen haben.Wenn Ihre Spindel nicht mit einer entsprechenden Automatik ausgestattet ist, mössen Sie die Spindel unbedingt einschalten, bevor Sie diese Dialogbox
verlassen!
Nach Bestätigung mit OK beginnt die Anlage sofort mit der Bearbeitung des Werkstücks. Dabei werden die Lagen in der umgekehrten Reihenfolge bearbeitet, in der
sie im Lagen-Panel aufgelistet sind (von unten nach oben) , d. h. in unserem Fall wird
zuerst graviert.
Wenn Sie eine andere Reihenfolge wünschen, können Sie sich folgendermassen behelfen. Sie können einzelne Lagen separat ausgeben, indem Sie die Augen der Lagen,
die nicht (sofort) ausgegeben werden sollen, schliessen. Es werden nämlich nur die
Lagen mit offenem Auge ausgegeben.
Eine zweite Möglichkeit, nur bestimmte Elemente auszugeben, besteht darin, die
gewünschten Elemente im Grafikfenster zu selektieren und anschliessend im LagenPanel den Eintrag Selektierung anzuwählen. Wenn Sie Start drücken, werden schliesslich nur die selektierten Elemente ausgegeben.
Wenn die Anlage mit einem Bearbeitungsschritt fertig ist, führt die z-Achse wieder
auf die Nullposition und fordert Sie zum nächsten Werkzeugwechsel auf, bis schliesslich alle Lagen bearbeitet sind.
42
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
2.3 Das Ausspitzen
Das Ausspitzen wurde zur Herstellung von Stempeln entwickelt. Daher gibt es einige
Dinge, die zu beachten sind.
2.3.1 Vorbereitung der Grafik
Beim Ausspitzen werden die schwarzen Flächen der Grafik ausgeräumt. Das heisst,
Sie müssen ein negatives Bild Ihrer Grafik erzeugen. Ihre Grafik erscheint damit
weiss auf schwarzem Grund. Der schwarze Grund wird beim Füllen der Grafik ausgeräumt. Damit nur die eigentliche Grafik erhöht stehenbleibt, muss die Kontur des
Stempels entsprechend innerhalb der negativen Grafik liegen.
Beim Ausspitzen haben Sie auch die Möglichkeit, die Fahrwege für Pixelbilder (z.
B. Tiffs) zu berechnen. Um dabei gute Ergebnisse erzielen zu können, müssen Sie
die Grafik grösser scannen als sie später erscheinen soll und erst in Cenon wieder auf
die eigentliche Grösse verkleinern. Sie sollten Ihre Grafiken mindestens um Faktor
4 vergrössert scannen, damit Cenon noch damit arbeiten kann. Nachdem Sie Ihre
Grafik ins Grafikfenster geschoben haben, können Sie sie mit dem TransformierenPanel (Menü Bearbeiten, Eintrag Transformieren...) gleichmässig skalieren.
Dabei gilt, je grösser Sie Ihre Grafik scannen, desto genauer das Ergebnis, umso
länger aber auch die Berechnungszeiten. Auch hier müssen Sie ein negatives Bild
Ihrer Grafik haben.
2.3. DAS AUSSPITZEN
43
2.3.2 Werkzeugwahl
Im wesentlichen entspricht das Ausspitzen einer Werkzeugradius-Korrektur nach innen. Zusätzlich wird jedoch in den Ecken und bei zu schmalen Stellen das Werkzeug
entsprechend angehoben, um ein möglichst exaktes Bild der Grafik im Material zu
erzeugen.
Die Wahl des Werkzeuges spielt dabei eine ganz entscheidende Rolle, da das Ausspitzen nur mit einem konischen Werkzeug erfolgen kann. Es sind vier Werte für die
Wahl des Werkzeuges ausschlaggebend:
• maximaler Durchmesser
• Durchmesser
• Spitzenwinkel
• gewünschte Eintauchtiefe
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
44
d3
h
a
d1
d2
d2
d1
a
h
d3
Maximaler Durchmesser
Durchmesser
Spitzenwinkel
Eintauchtiefe
Berechneter Durchmesser
Anhand der Eintauchtiefe (h) wird von Cenon der effektive Durchmesser (d3) berechnet. Mit diesem Durchmesser (d3) wird der Verfahrweg berechnet. Treffen wir
auf eine Ecke, wird der Weg in die Ecke gesucht, wobei der Durchmesser (d3) hierfür maximal bis zum kleinsten Durchmesser (d1) verringert wird. Ebenso wird bei
Passagen verfahren, die für den berechneten Durchmesser (d3) zu schmal sind; der
Durchmesser wird durch Anheben des Werkzeugs so weit verringert (maximal bis
zum kleinsten Durchmesser (d1)) bis er schmal genug ist, um die Stelle zu passieren.
Das Werkzeug sollte nach Möglichkeit mit dem über die Eintauchtiefe berechneten
Durchmesser (d3) durch alle Engpässe durchkommen, so dass das Werkzeug nur in
den Ecken angehoben werden muss. Zu schmale Stellen in der Grafik sollten, wenn
möglich, vermieden werden.
2.3. DAS AUSSPITZEN
45
2.3.3 Beispiel
Am Beispiel eines Stempels soll hier kurz die Werkzeug-Zuordnung veranschaulicht
werden. Der Stempel hat eine Originalbreite von 34 mm und eine Schrifthöhe von
etwa 4 mm.
Da es sich um einen Stempel handelt wird das Motiv spiegelbildlich gefertigt. Die
roten Flächen werden im Beispiel entfernt, während das weisse Motiv erhaben stehenbleibt.
46
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Lagen und Werkzeuge
Das Ausspitzen stellt zwei Lagen zur Verfügung. Die erste Lage für das Ausspitzen
und die zweite Lage für Ausräumungen.
Im Beispiel wurde als konisches Ausspitzwerkzeug ein 0.2 mm Gravierstichel mit
einem Spitzenwinkel von 0.2 mm gewählt. Das erste Werkzeug muss ein konisches
Werkzeug sein!
Für die Füllung wurde hier auch ein konisches Werkzeug zugeordnet mit einem
Dachdurchmesser von 1.0 mm und 36 Grad Spitzenwinkel. Das Füllwerkzeug darf
auch zylindrisch sein.
2.3. DAS AUSSPITZEN
47
Das Resultat ist ein komplexer Füllablauf. Das Bild zeigt einen gezoomten Ausschnitt der Gravierwege, einmal mit Standart-Füllung und einmal mit Konturfüllung.
Die drei Bearbeitungsstufen sind jeweils klar zu sehen:
1. grobe Füllung mit dem Füllwerkzeug
2. feine Füllung mit Ausspitzwerkzeug
3. Ausspitzung
48
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Tip:
Die Konturfüllung kann in den Projekt-Einstellungen (siehe Kapitel 3.2.1)
aktiviert werden.
Tip:
Cenon bietet Vektor- und Raster-Algorithmen für die Konturfüllung. Falls die
Konturfüllung beim Ausspitzen eine kritische Stelle zeigen sollte, so kann
auf Raster-Algorithmus umgestellt werden (siehe Kapitel 3.2.1).
2.4. RELIEF-BEARBEITUNG
49
2.4 Relief-Bearbeitung
Im Accessory-Inspektor kann für Grafikobjekte (Image, Pfad, Rechteck, Kreis, PolyLine) die Relief-Bearbeitung aktiviert werden. Relief-Bearbeitung erlaubt die Umsetzung von Graustufen in eine 3-D Ausgabe. Anwendungsbeispiele sind Reliefarbeiten bei Möbeln oder auch für die Prägung von Münzen. Auch Arbeitsgänge wie
Anfasen bzw. Abschrägen sind so auf einfache Weise zu realisieren.
Wenn der Relief-Schalter aktiviert ist, so wird die Ausgabe auf spezielle Weise berechnet:
Das Werkzeug, welches der Lage zugeordnet ist auf dem die Grafik liegt, wird zur
Reliefbearbeitung eingesetzt.
Die Farbabstufungen der Grafik werden bei der Ausgabe als Z-Tiefe betrachtet und
bahnenweise abgearbeitet. Schwarz wird mit voller Eintauchtiefe der Lage (siehe
50
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Abschnitt 3.4.1) ausgeräumt. Weiss wird nicht ausgeräumt (der Fräser bewegt sich
auf Höhe der Materialoberfläche).
Alle Abstufungen dazwischen werden - abhängig von den Einstellungen im Inspektor
- auf drei verschiedene Arten behandelt:
Hier geben Sie die Art der Farbabstufung bei der Ausgabe des Bildes als Relief an:
Linear
Die Graustufen werden linear bearbeitet
Kreisförmig
Die Graustufen werden so bearbeitet, dass ein linearer Grauverlauf zu einer kreisförmigen Bearbeitung des Materials führt.
Logarithmisch
Die Graustufen werden entsprechend logarithmisch bearbeitet.
Hier kann die Bearbeitungsrichtung des Relief angegeben werden (Horizontal, Vertikal, oder beide Richtungen):
Ist die Füllung für die Lage aktiviert (siehe Abschnitt 3.4.1), so wird das Objekt mit
dem vorgegebenen Relief-Algorithmus in angegebener Richtung berechnet.
Ist die Füllung abgeschaltet, wird nur die Kontur des Objektes in vorgegebenen
Relief-Algorthmus als "Höhenlinie" ausgegeben.
Die Flatness kann in Prozent von 10 - 100 in Abhängigkeit vom Werkzeug-Durchmesser
eingestellt werden.
2.4. RELIEF-BEARBEITUNG
51
Bei 100% ist die Linienlänge gleich dem Werkzeugdurchmesser, bei 10 % ist sie nur
10% vom Werkzeugdurchmesser.
Wird konvex/konkav gefräst, also Bögen, dann muss mit einem grossen Werkzeugdurchmesser die Flatness kleiner als 100 gewählt werden um ein feines Resultat ohne
sichtbare Kanten zu erzielen. Aber ein zu dicker Fräser verfälscht auch das Resultat,
da er bei starkem Steigungswechsel zuviel Material wegnimmt. D.h. man muss das
Werkzeug der Geschwungenheit (z) der Höhenlinien anpassen.
Die Füll-Überlappung (Lagen-Detail) sollte beim Relief 0 sein.
Tip: Soll ein Relief ausgefräst werden, so muss dazu eine separate Lage mit der
gewünschten Kontur angelegt werden.
2.4.1 Reliefarbeiten mit Vektorgrafiken (Pfad, Rechteck, etc.)
Hierbei wird die Kontur des Grafikobjektes immer mit Ausgegeben. Die Relieffüllung wird nur ausgegeben, wenn das Grafikobjekt gefüllt ist und ausserdem die Lage
im Lagen-Panel gefüllt ist (Eimer gekippt, siehe Kapitel 3.4.1).
52
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
2.4.2 Reliefarbeiten mit Rasterbildern
Ein Bild (Raster-Image), das als Relief bearbeitet werden soll, sollte in Graustufen vorliegen und Cenon in möglichst grosser Auflösung bereitgestellt werden (z.B.
300dpi). Nach dem Import muss das Bild in Cenon wieder entsprechend verkleinert
werden, so dass der verwendete Werkzeug-Durchmesser möglichst viele Pixel des
Bildes überdeckt. Als Daumenregel gilt, dass ein Image mindestens um Faktor drei
runterskaliert werden muss, z.B. mit Hilfe des Image-Inspektors oder des TransformPanels. Je feiner das verwendete Werkzeug, desto mehr muss das importierte Bild in
Cenon verkleinert werden.
Join eines Image mit einem Pfad
Das Image kann über Vereinigen (siehe Cenon Anwenderhandbuch) mit einem Pfad
geclippt werden. Dieser Pfad wird dann entsprechend der Kontur eines GraphikObjektes verwendet.
Beim Vereinigen eines Rasterbild mit einem Pfad-Element (Pfad, Rechteck, Arc, PolyLine) sollte das Image etwas grösser als der Pfad sein (überstehen).
2.5. KAMERA-VERMESSUNG
53
2.5 Kamera-Vermessung
Dieses Feature erlaubt die Abtastung und Vermessung eines Werkstücks via montierter Kamera.
Die zu bearbeitenden Teile werden nur noch grob auf der Maschine plaziert und
die Kamera erfasst dann deren Lage und Verzerrung. Beides wird bei der Ausgabe
berücksichtigt und entsprechend transformiert, so dass sich Ausgabe und Werkstück
decken.
Einsatzgebiete sind unter anderem die Bearbeitung von Grossformatdrucken in der
Werbetechnik, sowie siebbedruckter Frontplatten oder Folientastaturen in der industriellen Fertigung. Wann immer mehrere Bearbeitungs-Techniken verbunden werden sollen (z.B. Drucken -> Fräsen, Laminieren -> Schneiden, etc.), findet die KameraVermessung ihre Anwendung.
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
54
Verbindendes Element zwischen Grafik und Werkstück sind Referenzpunkte oder Kreuze. Diese werden in Cenon als Markierungen auf einer separaten Lage plaziert.
Die Bedienung ist anschliessend kinderleicht über nur drei Knöpfe:
1. Muster Definieren
2. Ersten Punkt ins Bild fahren
3. Ausgabe starten
Zur Freischaltung des Features muss der entsprechende Schlüssel in das LizenzierungPanel von Cenon eingegeben werden (siehe Lizenzierung in Kapitel 1.6). Ausserdem
muss eine Kamera installiert werden, die sie komplett über vhf beziehen können.
2.5. KAMERA-VERMESSUNG
55
2.5.1 Projekt vorbereiten - Markierungslage anlegen
Der primäre Schritt in der Vorbereitung eines Kamera-Projektes ist es die Markierungslage mit den Referenzpunkten einzurichten. Dazu wird eine neue Lage erzeugt,
(Kapitel 3.4.1).
Anschliessend wird in den Lagen-Details (Kapitel 3.4.2) des CAM-Panel, der Status
der Lage nach ”Kamera Lage” geändert.
Auf der Kamera-Lage werden die Markierungspunkte an den Soll-Positionen (also
passend zur Grafik) plaziert. Diese Markierungspunkte müssen in irgendeiner Weise
(Kreuze, Punkte, ...) auch auf den Werkstücken vorhanden sein, in der Regel aufgedruckt. Es werden mindestens drei Markierungspunkte benötigt.
In Cenon setzten Sie für einen Markierungspunkt entweder einen Marker (siehe
Cenon Anwenderhandbuch, Markierung) oder ein Kreuz (zwei gekreuzte Linien),
56
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Kreis, Pfad, Gruppe. Das Zentrum des Markierungsobjektes wird dabei als SollPosition verwendet. Diese Markierungsobjekte können sehr einfach von einer importierten Grafik extrahiert und auf die Kameralage gelegt werden, z.B. mit der Funktion
"Lage Wechseln".
Bei Fertigung eines Nutzens genügt es für das erste Objekt die Markierungen zu
plazieren. Alle anderen Teile im Nutzen können mit Hilfe der Nutzen-Fertigung automatisch generiert werden.
2.5.2 Import von Cut-Dateien
Cenon kann Cut-Dateien aus verschiedenen RIP Prozessoren importieren, beispielsweise in den Formaten SVG oder i-Cut.
Das i-Cut Format kann alle notwendigen Lagen bereits vordefiniert bereitstellen. Ist
dies der Fall werden die Lagen für Sie automatisch angelegt.
2.5.3 Einsatz
Der gesamte Ablauf verwendet prinzipiell nur drei Knöpfe zur Bedienung, ”Muster
Definieren”, ”Ersten Punkt festlegen”, ”Ausgabe starten”.
Nach dem Öffnen eines Kamera-Projektes oder nach anlegen der Kamera-Lage, öffnet sich das Kamera-Panel und zeigt das Bild der angeschlossenen Kamera.
2.5. KAMERA-VERMESSUNG
57
1. Muster Definieren
Nun wird einer der Markierungspunkte auf dem Werkstück in das Kamerabild gefahren. Dazu wird wie gewohnt die Maschine mit dem Control-Panel (Kapitel 3.4.5)
verfahren, oder falls vom CNC-Controller unterstützt auch direkt an der Maschine.
Der Referenzpunkt sollte möglichst in den Kreis des Fadenkreuzes gefahren werden,
um Verzerrungen der Kameraoptik gering zu halten.
Wird der Referenzpunkt im Bild stabil erkannt und Position und Grösse korrekt grün
markiert, so wird der Knopf ”Muster definieren” gedrückt, und das Muster wird als
bekannt abgelegt.
Nach dem Definieren wird im kleinen Bild angezeigt, was definiert wurde. Es verschwindet, nach dem nächsten Schritt. Bei der Definition des Musters sollte darauf
geachtet werden, dass das Muster möglichst massiv ist. Es sollte z.B. keine Löcher
aufweisen, wenn diese nicht vorgesehen sind.
2. Ersten Punkt (Referenzpunkt) ins Bild fahren / Kamera-Fahrt starten
Wenn nicht bereits bei Schritt eins geschehen, so wird jetzt der erste, blau in der Grafik markierte Referenzpunkt, ins Bild gefahren (wieder möglichst in den Kreis des
58
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Fadenkreuzes fahren). Der erste Punkt ist der, der dem Dokument-Urspung (DokumentFadenkreuz) am nächsten liegt.
Ist der erste Punkt im Bild, so kann der Button ”Referenzpunkt definieren” betätigt
werden.
Damit ist der erste Punkt erkannt und wird nun automatisch ins Zentrum der Kamera
gefahren. Sofort anschliessend werden alle weiteren Markierungspunkt abgefahren
und die Markierungen wechseln von Blau (In Arbeit) nach Grün (Erfolg), oder im
Fehlerfalle Rot (Nicht Gefunden).
2.5. KAMERA-VERMESSUNG
59
Blaue Markierung
Der markierte Referenzpunkt ist der nächste
Grüne Markierung
Der Referenzpunkt wurde erfolgreich vermessen
Rote Markierung
Der Referenzpunkt wurde nicht gefunden und wird ausgelassen
Alle Referenzpunkte wurden erfolgreich vermessen. Die Fahrwege (im Lagen-Panel
sichtbar schalten) liegen zum aufgelegten Werkstück zurecht gezerrt und gedreht und
können im nächsten Schritt passend zum Werkstück ausgegeben werden.
60
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
3. Ausgabe starten
Die Ausgabe wird wie gewohnt im Control-Panel mit dem Start-Knopf gestartet. Die
Start-Position wurde nach der Zentrier-Fahrt des Referenzpunktes auf dessen Position gesetzt (dem Fadenkreuz im Grafik-Fenster kommt bei der Kameravermessung
keine Bedeutung zu!).
Ein Mausklick auf ”Position Setzen” bringt die Kamera zurück auf den Referenzpunkt.
Bild: unser einfaches Beispiel ausgedruckt und die Kontur mit einem Stift-Plotter
nachgezeichnet.
2.5. KAMERA-VERMESSUNG
61
2.5.4 Weitere Möglichkeiten
Eckenerkennung
Dieser Modus ist speziell zum schnellen ausschneiden von rechteckigen Bögen mithilfe von Schnitt-Markierungen gedacht. Damit können beispielsweise mit Schnittmarkierungen (Crop-Marks) markierte Materialien automatisch zugeschnitten werden.
Hierzu werden im allgemeinen Ecken zur Vermessung verwendet.
Um die Eckenerkennung zu nutzen, gehen Sie wie folgt vor:
1. Platzieren Sie im Cenon-Projekt auf der Kameralage Markierungen (Marker)
für jeden Eckpunkt in ihrem Dokument. Bei einem Nutzen müssen nur Markierungen für das erste Objekt plaziert werden. Das ”erste Objekt” ist unten/links
in einem Nutzen.
2. Bei einem Nutzen generieren Sie die Markierung für alle übrigen Objekte über
die Nutzen-Funktion (siehe Cenon Anwenderhandbuch ”Nutzenfertigung”) mit
dem Knopf ”Nutzen”.
3. Fahren Sie die linke/untere Ecke auf dem Material an definieren Sie das Muster
dieser Ecke.
Cenon generiert dann aus den gefunden Punkten automatisch einen gefüllten Pfad
und legt sogar die nötige Ausgabe-Lage an, falls noch keine vorhanden ist.
• Bei "echten" Ecken als Markierungen auf dem Material, müssen genau 4 Ecken
vorhanden sein. Es muss die Markierung links/unten als Muster definiert werden. Cenon beginnt mit der Vermessung unten links und dann die folgenden
Markierungen gegen den Uhrzeigersinn. Das definierte Muster wird nach jedem angefahrenen Punkt um 90° gedreht so dass eine Erkennung des nächsten
Punktes möglich ist.
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
62
Die Markierung (Marker) einer Ecke in Cenon muss an der exakten Position innen an der Ecken-Markierung liegen. Das rote Kreuz im Bild zeigt die
Markierung in Cenon relativ zur aufgedruckten Ecke am Material.
• Bei Kreisen (bzw. rotationstoleranten Formen) als Eck-Markierung, können
beliebig viele Markierungspunkte eingesetzt werden.
Prototypen Plazieren
Mit diesem Modus ist es möglich Grafiken an von der Kamera erkannten Positionen
auszugeben. Beispielsweise können an markierten Punkten eines Drucks, Bohrungen
oder Gewinde ausgegeben werden.
Um diese Funktion zu nutzen, müssen Sie eine Grafik (Bohrung, Gewinde, ...) definieren, die an die von der Kamera gefundene Markierungs-Positionen gesetzt werden
soll. Die Vorgabe dieser Grafik-Prototypen wird mit Hilfe einer Masken-Lage (siehe
Kapitel 3.4.2) vorgenommen. Das auf der Masken-Lage plazierte Grafik-Element,
wird mittig zentriert an alle von der Kamera erkannten Positionen gesetzt. Die Grafikobjekte werden zuerst auf einer separaten Lage gesammelt und können dann ohne
weitere Vorbereitung ausgegeben werden.
Alle Einstellungen zur Kamera können in den Projekt-Einstellungen (Kapitel 3.2.2)
der Kamera vorgenommen werden.
2.5. KAMERA-VERMESSUNG
63
2.5.5 Probleme und Lösungen
Falls Punkte nicht gefunden werden, so kann das an mangelnden Lichtverhältnissen
liegen. Wenn die Raumbeleuchtung nicht ausreicht, so schafft auch eine Ringbeleuchtung abhilfe, die an der Kamera montiert wird.
Auch zuviel Licht kann die Ursache von Problemen sein, hier hilft dann weniger
Licht, insbesondere bei reflektierenden Materialien.
Ein schlecht gewähltes Muster kann auch Ursache für eine erfolglose Suche sein.
Das Muster weist Löcher auf, welche eigentlich nicht vorhanden sind, oder es fehlt
gar ein ganzer Teil des Musters.
Ist das Objekt extrem stark gedreht oder der 2. Punkt ist nicht zu erkennen, werden
die folgenden Punkte mit hoher wahrscheinlichkeit ebensowenig gefunden.
Das Verhalten bei Fehlern ist insgesamt gutmütig, nicht gefundene Markierungen
können entweder ausgelassen werden bei der Transformierung, oder sie können in
kritischen Anwendungen vom Anwender manuell definiert werden.
Genauigkeit
Die Genauigkeit hängt von der Auflösung und der Vergrösserung des Kamerabildes
ab, sie ist durch die Kameraauflösung auf etwa ein Pixel des Kamerabildes begrenzt.
64
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Wird der vom Werkstück erfasste Ausschnitt zu klein, so kann nur noch eine geringe
Schräglage des Material erkannt werden. Es muss daher ein Kompromiss eingegangen werden, zwischen Genauigkeit und Erfassungsbereich.
Auch die korrekte Musterwahl trägt zur Genauigkeit bei. Wählen sie für die Musterdefinition einen Markierungspunkt, der plan aufliegt, keine Kratzer zeigt, und nicht
durch eine schlechtliegende Schutzfolie etc. verzerrt ist.
Ein ungeeignetes Musters zeigt sich im Kamerabild, wenn das Musterbild in der
Grösse instabil ist und nicht konstant den vollen Teil der Markierung anzeigt. Definieren Sie immer nur vollständig erkannte Muster.
Winkligkeit
Um die Winkligkeit der Kamera- bzw. der Z-Achse zu testen, können Sie eine Markierung auf dem Maschinentisch ins Kamera-Bild fahren. Wenn sich beim Zoomen der Kamera die Position der Markierung allmählich verändert, dann steht die
Kamera/Z-Achse nicht genau zur Material-Ebene.
Wenn die Position springt statt sich langsam zu ändern, dann ist eher das Gewinde
des Kamera-Zooms ungenau.
Bildschärfe
Die Bildschärfe ist nur in einem geringen Bereich über etwa einen Zentimeter wirklich fokussiert, und sollte für den durchschnittlichen Abstand vom Material scharf
eingestellt werden. Eine automatisch nachregelnde Fokussierung des Objektivs ist
nicht zu empfehlen, da sich die Grössenverhältnisse ständig ändern würden, und so
eine korrekte Mustererkennung fast unmöglich machen.
Material-Eckenerkennung
Auch bei der Material-Eckenerkennung gibt es einige Punkte, die die Qualität der
Erkennung beeinflussen.
2.5. KAMERA-VERMESSUNG
65
• die Bildschärfe muss auf dem Material, nicht dem Hintergrund, eingestellt werden.
• auch bei der Eckenerkennung bedeutet ein scharfes Bild eine genauere Erkennung.
• zuviel, bzw. dunkler Schatten, verwirrt die Erkennung. Insbesondere ein Schlagschatten kann die Position der erkannten Ecke deutlich verschieben. Schattenlose Beleuchtung sollte angestrebt werden.
• auch zuviel Reflexionen auf dem Material, können unter Umständen zu Irrläufern führen.
2.5.6 Zusammenfassung des Arbeitsablaufs
1. Markierungen (Marker) im Dokument auf einer separaten Kamera-Lage plazieren. Die Positionen definieren das Soll-Netz für die Korrektur. Ist die KameraLage vorhanden, so öffnet sich automatisch das Camera-Panel.
2. Werkstück auf Maschine auflegen/aufspannen. Dabei sollte die Richtung grob
übereinstimmen.
3. Über das Control-Panel wird der erste Punkt ins Kamerabild gefahren.
4. Ein Klick auf ’Muster Definieren’ zeigt Cenon das Aussehen der Markierung.
5. Nun wird der erste Referenzpunkt mit einem Klick auf ”Referenzpunkt definieren” bekannt gegeben. Es startet das automatische Abfahren der übrigen
Punkte und Aufnahme der Ist-Positionen zu den Sollwerten der Grafik.
6. Wenn alle Abweichungen aufgenommen wurden, so ist das TransformationsNetz bekannt. Auf dem Bildschirm können die transformierten Fahrwege angezeigt werden.
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
66
7. Im Control-Panel wird mit Start, die Ausgabe wie gewohnt gestartet. Während
der Ausgabe wird von Soll- nach Ist-Netz transformiert.
Hinweis: das Fadenkreuz im Grafik-Fenster wird ignoriert, Startpunkt (Origin)
der Ausgabe ist die erste Markierung!
2.5.7 Tips
• Wird die Kameralage abgeschaltet (Auge zu im Lagen-Panel), so wird die
Bildlieferung gestoppt. Dies kann bei leistungsschwachen Rechnern genutzt
werden, um volle Rechenleistung zur Verfügung zu haben.
2.6. LEITERPLATTEN PROTOTYPEN
67
2.6 Leiterplatten Prototypen
Dieses Anleitung beschreibt den kompletten Ablauf um eine doppelseitige Leiterplatte herzustellen. Die Schritte beschreiben den Export der Daten aus einem LeiterplattenProgramm, den Import der Daten, die Gravur der Isolationsbahnen, Bohren der Leiterplatte, Fräsen der Leiterplattenkontur, ...
Beim Arbeiten mit Cenon gibt es meist mehrere Wege, die zum Ziel führen. In diesem Tutorial werden wir ein paar solcher Alternativen vorstellen, auch wenn das
Tutorial dadurch etwas länger wird als notwendig.
2.6.1 Export
Bevor wir mit der Fertigung anfangen können müssen zuerst alle Daten exportiert
werden. Dazu gehören die Daten beider Lagen, Bohrdaten, die Kontur der Leiterplatte. Die folgende Tabelle empfiehlt Datenformate für alle Lagen, die exportiert
werden sollten.
Daten
Datei Format
Lagen
Bohrdaten
Kontur
Logo/Text
Gerber, EPS
Excellon, Sieb&Meyer
Gerber, EPS, HPGL
Gerber, EPS, HPGL
Wenn möglich sollte die Konturlage mit auf die Lötlage gelegt werden. Dadurch spart
man sich den Import einer weiteren Datei.
68
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
2.6.2 Erste Schritte
Wir beginnen damit die Masken-Datei ”PCB-Vorlage.cenon” aus dem Ordner ”/Library/Application Support/Cenon/CAM/Jobs/PCB” zu laden. Sie können dazu das
Öffnen-Fenster (Menü: Datei ⊲ Öffnen...) verwenden und mit den ”Gehe nach” Knöpfen direkt in das Bibliotheksverzeichnis von Cenon springen.
Die Masken-Datei ist ein ziemlich leeres Dokument. Zu sehen sind nur zwei PasserStifte (Marker). Trotzdem bietet die Masken-Datei nahezu alle Einstellungen, Lagen
und Werkzeug-Zuordnungen, die man braucht um Leiterplatten zu fertigen, und spart
jede Menge Zeit.
Dokument-Grösse
Das Masken-Dokument kommt in einer Grösse, die passend für Leiterplatten im
Europa-Format (160x100 mm) ist. Die Grösse kann im Arbeitsbereichs-Panel angepasst werden, Menü: ”Format ⊲ Arbeitsbereich ...” (Siehe Kapitel 3.3.2).
2.6. LEITERPLATTEN PROTOTYPEN
69
Kopie Speichern !
Bevor Sie irgendetwas anderes machen, speichern Sie bitte das Dokument unter neuem Namen in Ihr Heim-Verzeichnis.
Dazu gehen Sie ins Menü Datei ⊲ Speichern Als ... Das Speichern-Panel erscheint
und erlaubt es einen neuen Ort und Namen für die Datei zu finden. Wir empfehlen die Dateien in ihren privaten Bilbiotheks-Pfad oder den Dokumente-Ordner zu
speichern: ”HEIM/Dokumente/Cenon/Projects”.
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
70
Die Lagen
Die PCB Maske bietet alle Lagen, die für Einseitige- und Doppelseitige Leiterplatten
benötigt werden. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht der Lagen.
Lage
Aufgabe der Lage
Daten-Quelle
Werkzeug
Kontur
Die Kontur der Leiterplatte. Die Lage wird
ausgefräst und muss mindestens ein gefülltes
Grafikobject (Pfad, Rechteck, Kreis) enthalten.
Importiert (EPS
oder Gerber), oder
in Cenon erstellt.
Leiterplatten
Fräser
Lötlage
Die Lötlage stellt die Daten zur Berechnung der
Isolations-Kanäle bereit.
Isolations
Gravierer
Blow-Up
Rub-Out
Erweitert die Isolations-Kanäle um das Löten zu
vereinfachen. Die Kanäle werden nur dort
erweitert wo der Platz dies auch zulässt.
Bereiche, in denen alles überschüssige Kupfer
entfernt wird. Die Lage muss ein geschlossenes
Element enthalten. Wird die ganze Leiterplatte
ausgeräumt, so wird kein Blow-Up benötigt.
Importiert, in der
Regel als
Gerber-Datei
Berechnet aus
Daten der Lötlage
Erstellt in Cenon
Rub-Out
Fräser
BestückungsLage
Für doppelseitige Leiterplatten. Die Lage stellt
die Daten zur Berechnung der Isolations-Kanäle.
Isolations
Gravierer
Blow-Up
Erweitert die Isolations-Kanäle.
Rub-Out
Bereiche, in denen überschüssiges Kupfer
vollständig entfernt wird.
Importiert, in der
Regel im
Gerber-Format
Berechnet aus der
Bestückungslage
Erstellt in Cenon
Passer Stifte
Passer-Stifte werden nur für zweiseitige
Leiterplatten benötigt. Sie helfen die Leiterplatte
umzuschlagen zur Bearbeitung der 2. Seite.
Editiert in Cenon
Bohrer
Rub-Out
Fräser
Rub-Out
Fräser
Rub-Out
Fräser
Zusätzliche Lagen können ergänzt werden wie sie gebraucht werden, z.B. eine Lage zum Gravieren eines Logos. Bohr-Daten erzeugen beim Import automatisch eine
neue Lage für jeden Bohrdurchmesser.
Die Werkzeuge werden später noch ein wenig genau erklärt.
2.6. LEITERPLATTEN PROTOTYPEN
71
2.6.3 Import
Nachdem alle Daten vorbereitet sind und wir das Masken-Dokument geöffnet haben,
kommen wir nun zum Import der diversen Dateien auf die entsprechenden Lagen.
Dieses Tutorial verwendet die Dateien aus dem Ordner ”/Library/Application Support/Cenon/Examples/Demo2”. Die Leiterplatte, die wir hier als Prototyp fertigen,
dient als LED-Board in einem bekanntem CNC-Controller:
Import der Lötlage
Im CAM-Panel unter der Kartei ”Lagen” finden wir die Lagen-Verwaltung. Selektieren Sie hier bitte die Lage, die importiert werden soll. In unserem Fall ist das die
Lötlage. Das Panel sollte nun wie folgt aussehen, mit der Lötlage selektiert (hier
gelb).
72
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Nachdem die Lage selektiert ist, wählen Sie bitte aus dem Menü Datei ⊲ Import. Das
Import-Panel (unten) erscheint. Hier können Sie die Daten-Datei der Lötlage auswählen, in unserem Beispiel ist dies die Datei 1_SL.ger, eine Gerber Datei (RS 274
X).
Im Pop-Up Menu im unteren Teil des Panels kann gewählt werden wohin im Dokument importiert werden soll. Wir möchten auf die selektierte Lage importieren,
deshalb hatten wir die Lötlage selektiert.
Wenn Sie den Knopf ”Öffnen” drücken, wird die Datei auf die selektierte Lage importiert, die Lötlage.
Tip:
Es gibt andere Wege eine Datei zu importieren. Z.B. ist es möglich eine
Gerber-Datei aus einem Finder-Fenster direkt in das Cenon Dokument zu
schieben. Die Datei landet auf diese Weise auf der obersten sichtbaren (offenes Auge ) und editierbaren (Stift ) Lage.
Als nächstes dürfen Sie die importierte Lötlage an eine bessere Position im Dokument schieben. Wir empfehlen dazu das Hintergrund-Gitter zu verwenden. Das Gitter
macht es sehr viel einfacher die importierten Daten zu handhaben. Im Gitter-Panel
(Menü Format ⊲ Gitter ⊲ Setzen ...) können Sie das Gitter auf ein gewünschtes Rastermass setzen, sagen wir 1/10 Zoll.
2.6. LEITERPLATTEN PROTOTYPEN
Tip:
73
Wenn Sie die Elemente einer Lage gruppieren (Elemente der Lötlage selektieren, dann aus dem Menü: Editieren ⊲ Gruppieren), können Sie anschliessend die gesamte Gruppe z.B. im Zentrum eines gewünschten Löt-Pads
greifen und mit dem Löt-Pad auf das Gitter schieben. Die Gruppe folgt und
ist nun auf dem Gitter ausgerichtet.
Nach dem Verschieben der Lötlage sollte Ihr Dokument in etwa wie folgt aussehen:
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
74
Import und Ausrichten der Bestückungslage
Die Bestückungslage wird auf gleiche Weise importiert wie die Lötlage. Zuerst wird
die Lage im Lagen-Panel selektiert, dann kann via Import-Panel die Datei mit den
Daten ausgewählt und geladen werden. Die importierten Daten könnten dann z.B. so
zum liegen kommen:
Nehmen wir an, die Bestückungslage wird nicht passend zur Lötlage importiert. Natürlich brauchen wir zur Fertigung beide Lagen genau passend zueinander, und das
ist auch ganz leicht zu erreichen. Dazu haben wir mehrere Möglichkeiten:
1. Stellen Sie zuerst sicher, dass alle Daten der Bestückungslage gruppiert sind
(alle Elemente der Lage selektieren, dann aus dem Menü: Editieren ⊲ Gruppieren).
Nun können Sie einen Pad der Bestückungslage greifen und damit die ganze
Gruppe passend auf die Lötlage schieben. Sie können die Lage dabei entweder
auf das Gitter oder auf Elemente der Lötlage rasten.
2. Bevor Sie diese Variante zum Ausrichten der Lagen nutzen, stellen Sie bitte sicher, dass Sie Elemente auf nicht-editierbaren Lagen selektieren können.
Geht es nicht, so gehen Sie bitte in die Voreinstellungen (Menü: Cenon ⊲
Voreinstellungen...). In den Cenon-Voreinstellungen aktivieren Sie den Schalter ”Selektierung nicht editierbarer Lagen”.
Stellen Sie nun bitte sicher, dass weder Lötlage noch Bestückungslage gruppiert sind (Gruppen auflösen können Sie über das Menü: Editieren ⊲ Gruppe
auflösen). Wir brauchen ”lose” Elemente damit wir einzelne Elemente selektieren können.
2.6. LEITERPLATTEN PROTOTYPEN
75
Schalten Sie nun bitte die Lötlage nicht-editierbar (gebrochener Stift). Damit
bleibt diese Lage wo sie ist.
Auf der Lötlage dürfen Sie jetzt einen Pad selektieren, der auch auf der Bestückungslage vorhanden ist. Denselben Pad selektieren Sie auch noch auf der
Bestückungslage (Shift-Taste).
Öffnen Sie jetzt das Transform-Panel aus dem Menü: Werkzeuge ⊲ TransformPanel... und klicken Sie dort auf das Ausrichten-Icon oben in der Icon-Leiste
des Panels.
Der Schalter ”Lagen ausrichten” muss aktiv sein ! Richten Sie dann Horizontal
und Vertikal aus indem Sie die beiden mittleren Icons beider Reihen anklicken.
Wenn alles geklappt hat, so liegt die Bestückungslage jetzt genau auf der Lötlage:
Tip:
Um zu vermeiden, dass Elemente unbeabsichtigt verschoben werden, sollten Sie Lagen auf denen Sie nicht arbeiten nicht-editierbar schalten. Dazu
klicken Sie auf das Stift-Icon der Lage und ”zerbrechen” den Stift.
76
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Import der Bohrdaten
Bohrdaten können aus einer Vielzahl von Formaten geladen werden. Gängig sind
Sieb&Meyer und Excellon. Bei diesen Beiden wird das Format automatisch erkannt.
Weitere Formate, die auf dem DIN, ISO, bzw. G-Code Standard basieren sind in der
Regel konfigurierbar.
Öffnen Sie bitte das Import-Panel (Menü: Datei ⊲ Import) und wählen Sie die zu importierende Bohrdaten-Datei. Die Extension der Datei muss ”.drl” sein.
Im Pop-Up Menü im unteren Teil des Import-Panels selektieren Sie bitte ”Neue Lage(n)”. Damit werden neue Lagen generiert, für jedes Werkzeug (Bohrdurchmesser)
eine. Jede Lage bekommt den angegebenen Durchmesser als Name.
Wieder kann es passieren, dass die Bohrdaten nicht mit den anderen Lagen ausgerichtet sind. Der Ablauf zum Ausrichten der Bohr-Lagen ist derselbe wie bei der
Bestückungslage.
Die Bilder zeigen die importierten Daten vor und nach dem Ausrichten zur Lötlage.
2.6. LEITERPLATTEN PROTOTYPEN
77
Und so sieht das Lagen-Panel aus. Es wurden vier neue Lagen angelegt mit den
Bohr-Durchmessern im Namen.
78
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Import und Bearbeitung der Kontur Daten
Jetzt fehlt uns nur noch die Kontur. Versuchen wir damit einmal einen anderen Ansatz! Stellen Sie dazu sicher, dass die Kontur-Lage (oberste Lage der Liste) editierbar ist. Wechseln Sie nun in den Finder, lokalisieren Sie dort die Kontur-Datei, und
schieben Sie sie in das Cenon-Dokument (Drag&Drop). Voila:
Aber, ach du Schreck, da liegt eine Menge Zeug, das wir gar nicht brauchen, denn wir
brauchen nur das Rechteck. Und manche Elemente sind nichtmal im Arbeitsbereich,
weil der schlicht zu klein ist. Aber alles kein Thema !
Selektieren Sie die Gruppe, die importiert wurde, indem Sie auf eines der Elemente
klicken.
Wählen Sie aus dem Menü Editieren ⊲ Gruppe auflösen (oder Cmd-Shift-G). Alle
Elemente der Gruppe bleiben dabei selektiert.
Jetzt, während Sie die Shift-Taste gedrückt halten, selektieren Sie bitte die Linien,
die die Kontur bilden (oder verwenden Sie Shift und einen Selektier-Rahmen). So
werden Elemente de-selektiert ! Wenn Sie alle anderen Lagen zu machen (Augen
zu), dann ist das nicht schwer.
Alles was noch selektiert ist können wir jetzt einfach entfernen durch einen Druck
auf die Backspace-Taste. Übrig bleiben die vier Linien der Kontur.
2.6. LEITERPLATTEN PROTOTYPEN
Tip:
79
Falls Sie die Selektierung aus Versehen verlieren, so hilft das Menü ”Editieren ⊲ Alles Selektieren” um alle Elemente auf allen sichtbaren (oder editierbaren) Lagen zu selektieren, auch Elemente ausserhalb des Arbeitsbereiches. Stellen Sie dazu sicher, dass nur die gewünschte(n) Lagen selektiert werden können.
Was wir nun auf dem Schirm haben, sollte etwa wie folgt aussehen. Die Kontur-Lage
enthält vier Linien und die liegt neben dem Layout. Was wir für unseren Zweck aber
brauchen ist ein geschlossener Pfad bzw. ein Rechteck.
Um die Einzel-Elemente in einen Pfad zu vereinigen, selektieren wir sie zuerst alle.
Wir zeigen nun wieder zwei Wege dies zu tun.
1. Während Sie die Shift-Taste gedrückt halten, klicken Sie einmal auf jede einzelne Linie bis alle Linien selektiert sind (kleine Knöpfe erscheinen). Statt
Einzel-Klicks können Sie auch einen Selektier-Rahmen aufziehen.
2. Klappen Sie alle Lagen zu, ausser der Kontur-Lage, und wählen Sie aus dem
Menü: Editieren ⊲ Alles Selektieren.
Danach wählen Sie aus dem Menü Editieren ⊲ Vereinigen.
Tip:
Um zu testen, ob die Operation erfolgreich war, können wir den erzeugten
Pfad de-selektieren und wieder selektieren. Wenn jetzt etwas nicht selektiert wird oder das Menü Editieren ⊲ Alles Selektieren noch aktiv ist, dann
müssen wir die vergessenen Elemente auch noch dazu vereinigen.
80
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Als nächstes müssen wir die Kontur-Lage noch ausrichten, indem wir sie auf das
Gitter schieben oder mit dem Transform-Panel zentrieren.
Wir sind noch nicht ganz fertig, denn damit die Korrektur des Werkzeug-Durchmessers
funktioniert muss der Pfad gefüllt sein.
Selektieren Sie dazu die Kontur. Im Inspektor wählen Sie eine Einfache Füllung.
Stellen Sie ausserdem sicher, dass die Kontur keine Randstärke besitzt (Strichstärke
= 0). Eine Randstärke würde die Kontur aufweiten und grösser machen.
Hinweis: Es ist meist einfacher die Kontur beim Export einfach mit auf die Lötlage zu legen. Dann braucht man sie nicht extra importieren, sondern muss
nur die Kontur von der Lötlage auf die Kontur-Lage verschieben. Um die
Elemente auf eine andere Lage zu schieben, genügt es die Elemente zu
selektieren, dann wird im Lagen-Panel die Ziel-Lage (Kontur-Lage) selektiert und der Knopf ”Lage wechseln” betätigt. Das war’s. Beide Lagen
müssen dazu natürlich editierbar sein.
2.6. LEITERPLATTEN PROTOTYPEN
81
Anlegen eines Rub-Out Bereiches
Es gibt eigentlich nichts zu importieren für einen Rub-Out Bereich. Alles was wir
brauchen ist ein geschlossenes Grafik-Objekt, z.B. ein Rechteck, einen Kreis oder
einen Pfad. Bevor Sie loslegen, stellen Sie sicher, dass nur die Rub-Out Lage editierbar ist.
Positionieren der Passer-Stifte
Die Passer-Stifte werden nur für doppelseitige Leiterplatten gebraucht. Sie stellen
sicher, dass die Leiterplatte präzise umgedreht werden kann.
Im Grunde können die Passerstifte nahezu überall abgelegt werden, selbst innerhalb
der Kontur der Leiterplatte. Eine sinnvolle Position ist sicher links und rechts von der
Kontur.
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
82
2.6.4 Fertigungs-Vorbereitung
Dieser Teil des Tutorials erklärt die Einstellungen der Lagen (Bearbeitungsschritte),
Werkzeuge zuordnen, etc. Die meisten Einstellungen sind bereits in der Maske vorbereitet, andere müssen selber ergänzt werden.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Lagen, deren Berechnungs-Strategie,
sowie einen Vorschlag eines passenden Werkzeugs.
Lage / Schritt
Strategie / Werkzeug-Korrektur
Werkzeug
Kontur
Leiterplatten-Fräser oder
Zweischneider, je nach
Leiterplatten-Material.
Passer-Stifte
Aussen-Korrektur. Bei doppelseitigen
Leiterplatten sollte diese Lage gespiegelt sein,
denn sie ist in der Regel der letzte Bearbeitsschritt
nachdem das Board gedreht wurde.
PCB Isolation. Alle elektrischen Potentiale
werden separiert. Dabei kann ein zu breites
Werkzeug zur Einengung von Leiterbahnen
führen.
PCB Blow-Up. Die Isolations-Kanäle werden
aufgeweitet. Enge Passagen werden nur soweit
bearbeitet wie es der Werkzeug-Durchmesser
zulässt.
PCB Rub-Out. Alles überschüssige Kupfer wird
entfernt. Wenn die ganze Leiterplatte ausgeräumt
wird, so wird kein Blow-Up mehr benötigt.
Keine
Bohrung
Logo/Text
Keine
Keine oder Innen-Korrektur
Lötlage
Blow-Up
Rub-Out
Isolations-Gravierer
Rub-Out Fräser oder anderes
zylindrisches Werkzeug.
Rub-Out Fräser oder anderes
zylindrisches Werkzeug.
Bohrer mit dem Durchmesser
eines vorhandenen
Passer-Stiftes (selbst der
Schaft eines abgebrochenen
Werkzeugs kann als
Passerstift dienen).
Bohrer
Isolations-Gravierer
Das PCB Masken-Dokument hat das ausgelieferte Standard PCB-Magazin zugewiesen, welches Werkzeuge zur Leiterplatten Bearbeitung enthält.
2.6. LEITERPLATTEN PROTOTYPEN
83
Jeder Lage muss ein passendes Werkzeug zugewiesen werden. Wenn Sie WerkzeugParameter ändern oder neue Werkzeuge zum Magazin ergänzen möchten, so können
Sie dies im Magazin-Panel, der Werkzeug-Verwaltung von Cenon machen. Der zweite Reiter im CAM-Panel mit dem Titel ”Magazin” bringt Sie ins Werkzeug-Magazin
(siehe Kapitel 3.4.3 und Kapitel 3.4.4).
Nach Zuweisen aller Werkzeuge ist zu guter Letzt unser Lagen-Panel komplett und
gibt Ihnen einen Überblick über die Arbeitsschritte und die zugeordneten Werkzeuge.
Besondere Einstellungen einiger Lagen
Kontur-Lage:
Bei doppelseitigen Leiterplatten ist es wichtig die Konturlage
zu spiegeln. Selektieren Sie dazu die Konturlage und klicken
Sie auf den Knopf ”Details”. in den Lagen-Details muss der
Schalter ”Spiegeln” aktiv sein. Die Ausgabe-Pfade zeigen am
Bildschirm keine Veränderungen, doch die Ausgabe dieser Lage wird um die Passerstifte gespiegelt ausgegeben.
84
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Bohr-Durchmesser: Allen Bohrlagen muss ein Bohrer passenden Durchmessers zugeordnet werden. Da die Bohrlagen erst beim Import angelegt
werden ist erstmal kein Werkzeug zugeordnet. Auch die Eintauchtiefe muss bei den Bohrlagen gesetzt werden.
Lötlage,
Bestückungs-Lage: Falls Sie auf Probleme treffen bei der Berechnung importierter
Daten, so haben Sie die Möglichkeit auf einen zweiten Algorithmus umzuschalten, der toleranter mit kritischen Daten ist.
Im Falle unserer Bestückungslage haben wir einen solchen Fall
schlechter Daten. Die Füllungen der Potentialfläche sind endlos
sich kreuz und quer überlappende Linien statt eines gefüllten
Polygons. Wenn wir die Kontrolle über den Export haben, können wir einfach bessere Daten ausgeben. Falls nicht, so gehen
wir in die Projekt-Einstellungen (siehe Kapitel ??), wählen aus
dem Pop-Up Menü die CAM-Einstellungen, und aktivieren den
Schalter ”Raster Algorithmus”.
Es gibt dort einen zweiten Schalter ”PCB Leiterbahnen entgraten”. Dieser zweite Schalter entfernt mögliche Kupfer-Grate an
Engstellen.
Passer-Stifte:
Die Position der Passerstifte kann beliebig gewählt werden. Sie
können auch innerhalb der Leiterplatten-Kontur liegen, wenn
Ihnen die Löcher egal sind.
Eine sinnvolle Position ist rechts und links ausserhalb der Kontur.
Die Passer werden nur für doppelseitige Leiterplatten benötigt
um die Platine präzise umzuschlagen.
Ergebnisse
Wir sind fertig mit den Vorbereitungen. Hier sind Screenshots der berechneten AusgabePfade der wichtigsten Lagen.
2.6. LEITERPLATTEN PROTOTYPEN
85
Es ist auch möglich den Werkzeug-Durchmesser zum Preview der Ausgabe zuzuschalten, dies geht im Menü: Darstellung ⊲ Werkzeugdurchmesser darstellen.
Kontur-Lage:
Lötlage:
Blow-Up:
Rub-Out:
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
86
2.6.5 Werkzeuge für die Leiterplatten Prototypen-Fertigung
In diesem Kapitel stellen wir Hartmetall-Werkzeuge vor, die sich in der PrototypenFertigung von Leiterplatten bewährt haben bzw. speziell dafür entwickelt wurden.
Isolations-Gravierer
Rub-Out Fräser
Bohrer
Leiterplatten-Fräser
Dieses
Werkzeug
wird verwendet um
die Isolationskanäle
zu gravieren.
Die Spitze des Werkzeugs ist konisch von
0.05 bis 0.7 mm mit
einem Spitzenwinkel
von 90°.
Das Werkzeug ist
auch
für
andere
Gravieraufgaben sehr
geeignet.
Dies ist eine verkürzte Version eines
Zweischneiders mit
besserer
Bruchstabilität. Er wird
für Blow-Up und
Rub-Out eingesetzt.
Dies ist ein perfektes
Allround-Werkzeug,
sehr
gut
auch
zum Abplanen des
Auslauf-Materials
und zum Ausfräsen
der Kontur (aus einfachem Basismaterial).
Hartmetall-Bohrer
werden
für
alle
Bohrungen in Leiterplatten verwendet.
Diese LeiterplattenFräser
sind
spiralverzahnt
und
diamant-verzahnt zu
erhalten. Sie sind
speziell zum Fräsen
von stark Werkzeugverschleissenden Materialen geeignet, z.B.
glasfaser-verstärkten
Epoxyd-Leiterplatten.
Wenn Sie keinen automatischen Werkzeug-Wechsel einsetzen, dann sollten alle Werkzeuge mit Anschlag-Ring ausgestattet werden. Der Ring erlaubt es schnell und einfach das Werkzeug zu tauschen und wieder zu justieren.
Sie finden all diese Spezial-Werkzeuge im vhf Online Werkzeug Shop:
http://www.vhf.de/tools.
2.6. LEITERPLATTEN PROTOTYPEN
87
Die meisten Werkzeug-Parameter sind voreingestellt im PCB Werkzeug-Magazin,
das mit Cenon ausgeliefert wird. Falls Ihre Spindel die hohen Drehzahlen nicht erreicht, so muss die Eintauch-Geschwindigkeit und der Vorschub entsprechend reduziert werden.
Empfohlene Werkzeug-Parameter zum Bohren:
Durchmesser
Drehzahl [U/min]
Vorschub Z [mm/s]
0.5 mm
0.6 mm
0.7 mm
0.8 mm
0.9 mm
1.0 mm
1.1 mm
1.2 mm
1.3 mm
1.4 mm
1.5 mm
1.6 mm
1.7 mm
1.8 mm
1.9 mm
2.0 mm
2.1 mm
2.2 mm
2.3 mm
2.4 mm
2.5 mm
2.6 mm
2.7 mm
2.8 mm
2.9 mm
3.0 mm
60.000
60.000
55.000
48.000
42.000
38.000
35.000
32.000
29.000
27.000
25.000
24.000
22.000
21.000
20.000
19.000
18.000
17.000
17.000
16.000
15.000
15.000
15.000
15.000
15.000
15.000
25
30
35
35
35
35
35
35
35
35
35
35
30
30
30
30
25
25
25
25
25
25
25
25
25
25
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
88
2.6.6 Fertigung
Jetzt sind wir vorbereitet die Leiterplatte zu fertigen.
Abplanen der Maschine
Um perfekte Ergebnisse beim Gravieren der Isolationskanäle zu erzielen ist es wichtig, dass der Maschinenbereich plan ist. Es gibt verschiedene Ansätze das zu erreichen, wovon wir hier kurz zwei vorstellen möchten:
1. Levelling - Vermessung der Oberfläche
Die Material-Oberfläche wird mit einem Tastkopf vermessen und ein Höhenprofil erstellt. Damit kann der CNC-Controller Z-Unterschiede bei der Ausgabe kompensieren. Siehe Kapitel 3.5.3.
2. Zum Abplanen verwenden wir ein zylindrisches Werkzeug mit grösserem Durchmesser. Damit wird ein gutes Stück des Maschinenbereiches plan gefräst. Ein
Zweischneider mit Fischschwanz-Schliff (z.B. Rub-Out Fräser) eignet sich
sehr gut. Abgeplant wird ein rechteckiger Bereich des Auslauf-Materials (z.B.
Acryl-Platte). In Cenon können Sie einfach ein Rechteck mit Standard-Füllung
ausgeben. Da zum Bohren und Fräsen ohnehin ein Auslauf-Material benötigt
wird haben wir kaum extra Aufwand.
Aufspannen des Basis-Materials
Auch dabei gibt es verschiedene Ansätze z.B. einen Vakuumtisch oder Kleben. Kleben ist eine preiswerte und sehr verlässliche Methode. Zuerst kleben wir einen doppelseitigen Klebefilm (DX1) auf das Basismaterial, wir entfernen die gewachste Schutzfolie und stellen beim Aufkleben sicher, dass keine Blasen unter dem Film verbleiben. Dann entfernen wir den zweiten Film und kleben die Platine auf das (abgeplante
oder vermessene) Auslauf-Material.
2.6. LEITERPLATTEN PROTOTYPEN
89
Start-Position
Der erste Schritt beim Positionieren ist die Start-Position anzufahren. Die StartPosition auf der Maschine wird im Cenon-Dokument vom Fadenkreuz representiert.
In unserem Beispiel befindet sich das Fadenkreuz unten/links von der Leiterplatte.
Im folgenden Bild ist das Fadenkreuz zu sehen. Ausserdem die Ausgabe-Pfade mit
Werkzeug-Durchmesser (Menü: Darstellung ⊲ Werkzeugdurchmesser darstellen).
Die Start-Position wird im Kontroll-Panel gesetzt.
Die X und Y Position ist problemlos, fahren Sie einfach mit Hilfe der Pfeiltasten die
Maschine an die Position über dem Basismaterial, die der Position des Fadenkreuzes
im Dokument am Bildschirm entspricht. Im Dokument werden zwei graue Linien
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
90
angezeigt, die sich beim verfahren der Maschine bewegen. Diese Linien zeigen die
Grenzen des Bearbeitungsbereiches der Maschine relativ zur Grafik an.
Jeder Klick auf eine Pfeiltaste bewegt die Maschine um 1/10 der Einheit (z.B. 1/10
mm). Wird die Control-Taste gedrückt so bewegt sich die Maschine in vollen MassEinheiten (z.B. 1mm).
Geben Sie nun eine Flughöhe an, sagen wir 1 mm.
Schliesslich fehlt nur noch die Z-Höhe, die justiert werden muss.
Zuerst können wir die Z-Achse locker nach unten bewegen bis auf einen sicheren
Abstand vom Material.
1. Falls Sie einen Oberflächen-Messtaster besitzen, so verwenden Sie ihn.
Aktivieren Sie den Justier-Schalter (links von der Z-Position).
Bewegen Sie X und Y so, dass das Werkzeug sich garantiert über der Platine
befindet und drücken Sie den Pfeil Z runter.
Die Z Achse sollte sich jetzt selbständig nach unten bewegen bis das Werkzeug in Kontakt mit der Kontaktfläche oder der Platine selbst kommt, je nach
verwendeter Ausrüstung.
2. Hier folgt nun auch noch die manuelle Justierung.
Aktivieren Sie den Justier-Schalter (links neben der Z-Position).
Bewegen Sie X und Y so, dass das Werkzeug sich garantiert über der Platine
befindet.
Senken Sie die Z-Achse in kleinen Schritten bis mit blossem Auge nur noch
ein kleiner Spalt zwischen Platine und Werkzeug-Spitze zu erkennen ist.
Legen Sie nun ein dünnes Stück Papier unter die Spitze des Werkzeugs.
Senken Sie die Z-Achse in Einzelschritten bis das Papier nicht mehr bewegt
werden kann. Stop, das ist unsere Position !
Siehe Kapitel 3.4.5.
Um eine zu tiefe Isolations-Gravur zu vermeiden, empfiehlt es sich zuerst mit einer
Z-Höhe von etwa 1/10 oder 2/10 mm höher zu probieren. Probieren Sie die GravierAusgabe mit der Lötlage. Stoppen Sie die Ausgabe nach einer kurzen Gravurzeit und
entscheiden Sie ob die Isolationskanäle gut sind. Senken Sie Z in kleinen Schritten
von etwa 2/100 bis 5/100 mm bis das Ergebnis perfekt ist.
2.6. LEITERPLATTEN PROTOTYPEN
91
Ausgabe-Reihenfolge
Lagen werden in der Regel eine nach der anderen ausgegeben. Die auszugebenden
Lagen werden dabei anhand der offenen Augen gewählt, was angezeigt wird, wird
auch ausgegeben.
Die folgende Liste zeigt die Ausgabe-Schritte für doppelseite Leiterplatten:
1. Isolations-Gravur der Lötlage
2. Gravur des Blow-Ups und des Rub-Outs der Lötlage
3. Bohren der Bohr-Durchmesser
4. Bohren der Passer-Löcher für die Passer-Stifte
5. Umdrehen der Leiterplatte
6. Isolations-Gravur der Bestückungslage
7. Gravur des Blow-Ups und des Rub-Outs der Bestückungslage
8. Ausfräsen der Kontur (gespiegelt!)
Die folgende Liste zeigt die Ausgabe-Schritte für einseitige Leiterplatten:
1. Isolations-Gravur der Lötlage
2. Gravur des Blow-Ups und des Rub-Outs der Lötlage
3. Bohren der Bohr-Durchmesser
4. Ausfräsen der Kontur
Bei jedem Werkzeugwechsel muss das jeweilige Werkzeug neu justiert werden. Die
Z-Position muss eigentlich nur für Gravier-Werkzeuge hundertprozentig exakt sein.
Bohrer und Fräser sollten schon durch den Einsatz von Anschlagringen ausreichend
genau gespannt sein.
92
KAPITEL 2. CAM MIT CENON
Hinweis: Um ein Weglaufen der Bohrer beim Eintauchen in die Platine auszuschliessen, sollte ein Einlauf-Material auf die Platine aufgelegt werden. Presspappe oder Epoxy sind gute Materialien. Stellen Sie sicher, dass die Bohrer
ausserdem tief genug in das Auslauf-Material tauchen um saubere Löcher
zu erhalten.
Hinweis: Um hohe Eintauch-Geschwindigkeiten beim Bohren zu erhalten und um
Beschleunigungsrampen während des Span-Prozesses auszuschliessen, sollte die Flughöhe grosszügig genug bemessen werden.
Kapitel 3
Referenzteil - die Funktionen von
Cenon
3.1 Voreinstellungen
In den Voreinstellungen, die über das Menü Info ⊲ Voreinstellungen zu erreichen
sind, werden grundsätzliche Einstellungen für Cenon und seine Module vorgenommen. Die Cenon Voreinstellungen sind in verschiedene Karteikästen unterteilt, die
über Icons ausgewählt werden können. Das Icon der Voreinstellungen des CAMModuls zeigt eine CNC-Maschine.
93
94
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
3.1.1 CAM Voreinstellungen
In diesem Bereich des Panels, können die speziellen Voreinstellungen für das Fertigungsmodul verändert werden.
In diesem Pop-Up-Menü müssen Sie die passende Parameterdatei für Ihre Anlage
angeben. Bitte beachten Sie zum Erstellen eigener Parameterdateien bzw. zur Anpassung vorhandener Dateien das Kapitel 4.2.
3.1. VOREINSTELLUNGEN
95
Mit der Option kann entschieden werden, ob das CAM-Panel bereits beim Programmstart geöffnet werden soll.
Ist diese Option ausgeschaltet, wird der Fahrweg vektoriell berechnet. Ist die Option
eingeschaltet, wird der Fahrweg in ein Rasterbild umgewandelt und danach wieder
vektorisiert. Images werden immer auf diese Weise berechnet. Im Allgemeinen ist
die Berechnungsqualität besser, wenn der Vektor Algorithmus verwendet wird. Der
Raster-Algorithmus sollte also nur im "Notfall" oder bei schlechten Daten verwendet
werden.
Hier können Sie angeben, ob die Anlage nach Ausgabe Ihrer Daten auf eine bestimmte Position fahren soll. Die Parkposition ist im Positionsspeicher unter dem Namen
"Parkposition" angelegt. Voreingestellt ist der Maschinennullpunkt. Diese Position
kann innerhalb des Verfahrbereichs beliebig verändert werden. Ist die Option abgeschaltet, kehrt die Anlage an den Startpunkt zurück.
Wenn Sie wünschen, dass die Seriennummern nach der Ausgabe automatisch erhöht
werden sollen, schalten Sie diese Option ein. Dies funktioniert sowohl für Nutzen als
auch für die Fertigung von Einzelstücken.
Wenn Sie diese Option einschalten werden die Positionierwege zwischen Objekten
immer automatisch optimiert. Da dies verhindert, dass Sie Ihre eigene Ordnung verwenden, kann diese Option abgeschaltet werden. Sie können nach wie vor über den
entsprechenden Menüeintrag (Format ⊲ Optimiere Positionierwege) Ihre Positionierwege optimieren lassen.
Ist dieser Schalter aktiv, so werden die Isolationsbahnen beim Berechnen von LeiterplattenPrototypen entgratet. Um genau zu sein werden Futzel, die an spitzen Stellen stehenbleiben können, entfernt.
96
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
3.2 Projekt-Einstellungen
Die Projekt-Einstellungen von Cenon erlauben es, jedem Dokument seine eigenen
Einstellungen zu geben. So kann das eine Dokument in mm, das andere in Zoll abgelegt werden. Oder das eine Fertigungs-Projekt wird mit Rasteralgorithmus berechnet
und die Seriennummer wird nach Abarbeitung hochgezählt.
Die Projekt-Einstellungen befinden sich im Cenon bzw. Info-Menu direkt unter dem
Menueintrag zu den Voreinstellungen.
3.2.1 CAM-Einstellungen
Die CAM-Einstellungen erlauben es für ein Dokument abweichende Einstellungen
zu den CAM-Voreinstellungen zu setzen.
3.2. PROJEKT-EINSTELLUNGEN
97
Voreinstellungen verwenden
Voreinstellungen werden verwendet
Raster Algorithmus
Wie beim entsprechenden Eintrag der Voreinstellungen beschrieben, werden Raster-Algorithmen
den Vektor-Algorithmen bevorzugt. Dies erlaubt
die Berechnung mancher kritischer Grafiken, die
mit dem Vektor-Algorithmus scheitern.
An Parkposition zurückkehren
Nach der Ausgabe, kehrt die Maschine an die eingestellte Parkposition zurück. Siehe auch den entsprechenden Eintrag in den CAM-Voreinstellungen
(Kapitel 3.1.1).
Seriennummer hochzählen
Nach jedem Ausgabe-Vorgang, wird die Seriennummer um eins hochgezählt. Siehe auch den entsprechenden Eintrag in den CAM-Voreinstellungen
(Kapitel 3.1.1).
Optimiere Fahrwege
Die Fahrwege werden automatisch optimiert. Siehe auch den entsprechenden Eintrag in den CAMVoreinstellungen (Kapitel 3.1.1).
98
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
PCB Leiterplatten entgraten
Bei der Isolationsgravur von Leiterplatten werden
kritische Ecken entgratet. Siehe auch den entsprechenden Eintrag in den CAM-Voreinstellungen (Kapitel 3.1.1).
3.2.2 Kamera-Einstellungen
Mit Hilfe der Kamera-Funktion können Werkstücke automatisch vermessen werden, beispielsweise zur Bearbeitung von Werkstücken in unterschiedlicher Verzerrung (Siebbedruckte Frontplatten, Grossformatdrucke, etc.).
Die Kamera-Einstellungen sind nur aktiv, wenn die Kamera-Funktion freigeschaltet
wurde.
Die Kamera-Einstellungen erlauben es die Verwendung der Kamera zu konfigurieren, sowie verschiedene Parameter der Kamera anzupassen.
Der Arbeitsmodus bestimmt die Art der Anwendungen der Kamera-Funktion.
3.2. PROJEKT-EINSTELLUNGEN
99
Vermessung mit Markierungen
Das Werkstück wird mit Hilfe von Markierungen vermessen. Dazu werden die, auf der Markierungslage plazierten, Soll-Markierungen mit
Hilfe der Kamera vermessen und die Grafik für
die Ausgabe, entsprechend der gemessenen Verzerrung auf das Werkstück transformiert.
Eckenerkennung
Die Eckenerkennung dient zur Ermittlung eines umschliessenden Pfades anhand von EckenMarkierungen. z.B. zum ausschneiden von Druckbögen an Schnitt-Markierungen (Crop-Marks).
Die Eckpunkte werden wie bei der Vermessung
über Markierungen auf der Kamera-Lage plaziert. Die gefundenen Eckpunkte werden in einen
gefüllten Pfad umgesetzt und zur Ausgabe abgelegt.
Ist als Muster ”Ecke” gewählt, so wird das SuchMuster nach jedem gefunden Punkt um 90° gedreht. Es darf dann also nur 4 Eckpunkte geben.
Startpunkt (Angefahrener Punkt) muss die linke
untere Ecke des Werkstücks sein.
Prototypen plazieren
Plaziert an jedem gefunden Punkt, die auf der
Prototypen-Lage definierte Grafik. Die PrototypenLage muss vom Typ ”Maske” sein (siehe Kapitel 3.4.2).
Schwarz auf Weiss
Markierungen sind ein dunkles Muster auf hellem Grund
Weiss auf Schwarz
Markierungen sind ein helles Muster auf dunklem
Grund
100
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
Nur zusammenhängende Muster werden erkannt. Kleine Abstände werden aber erlaubt.
Alle
Es wird als Muster alles akzeptiert, was eine zusammenhängende
Struktur ergibt, also jede Fluse mit ausreichender Grösse.
Kreis
Das Muster muss Ähnlichkeit mit einem Kreis besitzen. Der Kreis
ist ein rotations-tolerantes Muster und funktioniert daher sehr gut
für gedrehte Werkstücke.
Kreuz
Das zu erkennende Muster ist ein Kreuz. Ein Kreuz ist nicht rotationstolerant, das bedeutet, es muss bei jeder Material-Auflage eventuell
neu das Muster definiert werden.
Ecke
Nur im Arbeitsmodus ”Eckenerkennung” aktiv. Das definierte Muster (Ecke) wird nach jedem gefundenen Punkt um 90° gedreht. Es
darf in diesem Fall nur 4 Markierungspunkte / Ecken geben.
Materialecke
Nur im Modus ”Vermessung mit Markierungen” aktiv. Es werden
die rechtwinkligen Ecken des Materials (z.B. Frontplatte oder Leiterplatte) erkannt. Materialecken erfordern keine Definition des Musters.
Ist der Haken gesetzt, so können nicht gefundene Punkte vom Anwender manuell
definiert werden.
Wird bei der Suche ein Markierungspunkt nicht erkannt, so erscheint eine Warnmeldung ”Punkt nicht gefunden”. Wir diese mit OK bestätigt, so wird der Knopf ”Punkt
Definieren” im Kamera-Panel aktiv.
Zum manuellen Definieren wird nun der Markierungspunkt in das Zentrum der Kamera gefahren. Danach kann mit dem Knopf ”Punkt Definieren” die Position bestätigt werden.
3.2. PROJEKT-EINSTELLUNGEN
101
Dieser Haken erlaubt das Abschalten der Skalierung bei der Transformation, so dass
nur noch Position und Drehung berücksichtigt werden. Dies ist dann wichtig, wenn
es auf die exakten Abmessungen ankommt, wie bei Frontplatten oder Einlegearbeiten.
Es werden bei dieser Art der Transformation mindestens zwei Markierungspunkte
gebraucht. Werden mehr als zwei Markierungen bereitgestellt, so wird ihr Durchschnitt zur Mittelung des Rotationswinkels verwendet - dies kann zu einer Verbesserung der Messgenauigkeit beitragen.
Bei zu starker Drehung des Werkstücks, kann es vorkommen, dass der zweite Markierungspunkt nicht im Kamerabild auftaucht. In diesem Fall, kann automatisch in
einem Kreisbogen nach dem Punkt gesucht werden.
Ist der Suchwinkel grösser 0 gesetzt, so wird eine automatische Suche nach dem 2.
Markierungspunkt im angegebenen Winkel erlaubt.
Wenn der Punkt dennoch nicht gefunden wird, so wird er übersprungen, ohne Nachfragen.
Ist der Suchwinkel gleich 0, so erscheint bei nicht gefundener Markierung ein Panel
”Markierung nicht gefunden”. Es kann dann gewählt werden, ob der Punktübersprungen werden soll, oder manuell ins Bild gefahren werden soll.
102
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
3.3 Die Menüs von Cenon
In diesem Kapitel beschreiben wir die speziellen Menueinträge des CAM-Moduls
sowie CAM-spezifische Besonderheiten von Menueinträgen. Die Beschreibung der
Menueinträge von Cenon finden Sie im Cenon Referenz-Handbuch.
3.3.1 Das Menü Dokument
Öffne Barcode
Über diesen Menupunkt können zu bearbeitende Daten
über einen Code, z.B. Barcode eingeladen werden. Dieser Menueintrag existiert nur, wenn das Feature konfiguriert wurde. Weiteres siehe Kapitel 3.6.
Import Text...
Laden von Text-Daten für die Massenbeschilderungen.
Nach Anklicken erscheint ein Dateiauswahlfenster.
3.3. DIE MENÜS VON CENON
103
Im Dateiauswahlfenster, können Sie wählen, wie die Zeichenketten in der Text-Datei auf die Textobjekte ihres
Projekts verteilt werden:
• Zeile für Zeile von links/oben nach rechts/unten
• Zeile für Zeile von links/unten nach rechts/oben
• Spalte für Spalte von links/oben nach rechts/unten
• Spalte für Spalte von links/unten nach rechts/oben
• Spalte für Spalte von rechts/oben nach links/unten
Die Text-Datei ist eine einfache Liste von Zeichenketten, die mit Leerzeichen, Zeilenumbruch oder TabulatorZeichen (TAB) getrennt sind. Wenn Sie ein Leerzeichen
in einem Text plazieren möchten, müssen Sie den Text
mit doppelten Anführungszeichen umgeben oder aber TABs
zum trennen verwenden (Ist ein TAB im Text vorhanden
werden TABs statt Leerzeichen zum trennen verwendet).
text1 text2 text3
oder
"text 1" "text 2" "text 3"
Sie können einen Zeilenumbruch oder TAB mit ‘\n‘ bzw
’\t’ im Text angeben:
"Zeile 1\nZeile 2" "Zeile 1\nZeile 2"
104
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
Tip:
Kann Ihr Text noch nicht im richtigen Format exportiert werden, so leistet die Suchen/Ersetzen-Funktion eines Texteditors gute Dienste beim Umformatieren: Beispielsweise könnten um die losen Texte mit Anführungszeichen zu versehen, sämtliche TABs durch " " ersetzt
werden: text text text wird zu "text" "text" "text".
Ausgabe Speichern...
Statt Ihre Grafik direkt auf eine Maschine auszugeben,
können hiermit die Daten, die an die Maschine gesendet
würden, in eine Datei geschrieben werden. Es werden
dazu dieselben Einstellungen und Startpositionen verwendet wie zur Ausgabe auf eine Maschine.
3.3.2 Das Menü Format
Nach vorne stellen
Nach hinten stellen
Hiermit können Objekte nach vorne oder hinten verschoben werden. Auf diese Weise kann die Darstellungsreihenfolge beeinflusst werden. Kann ein Objekt nicht se-
3.3. DIE MENÜS VON CENON
105
lektiert werden, da es verdeckt ist, können hiermit die
anderen nach hinten gelegt werden.
Die selektierte Grafik kann entweder ganz nach vorne
oder hinten gesetzt werden, oder blos um jeweils ein Element.
Die Reihenfolge der Grafikobjekte beeinflusst ausserdem
die Reihenfolge, in der Objekte für die Fertigung abgearbeitet werden. Ist die automatische Optimierung der
Fahrwege in den Voreinstellungen aktiviert (siehe Kapitel 3.1.1), so sind diese Einträge daher inaktiv.
Optimiere Positionierwege Die Abstände zwischen den Objekten werden minimiert.
Dazu wird die Reihenfolge der Grafikobjekte umgestapelt, so dass beispielsweise ein Plotter oder eine Maschine einen möglichst kurzen Weg zwischen den einzelnen
Grafikobjekten zurücklegen muss.
Sie können die Positionierwege darstellen mit dem Menüeintrag
”Darstellung ⊲ Zeige Fahrwege”.
Arbeitsbereich...
Es erscheint das Arbeitsbereich-Panel. Hier kann die Grösse des Bearbeitungsbereiches eingestellt werden. Die Masseinheit der Grössenangaben können Sie in den Voreinstellungen angeben.
Der Arbeitsbereich wird im Grafikfenster als weisser Hintergrund dargestellt. Wenn Sie ein neues Projekt starten,
wird der Arbeitsbereich der Maschine voreingestellt.
3.3.3 Das Menü Werkzeuge
Das Werkzeug Menu erlaubt den Aufruf der verschiedenen Werkzeug-Panels. Einige
der Menueinträge erscheinen nur, wenn das entsprechende Modul installiert ist.
106
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
Nutzen Fertigung...
Das Nutzen-Panel erscheint. Hier kann eine Grafik mehrmals
auf der vorhandenen Arbeitsfläche verteilt werden. Die Nutzenfertigung ist bereits im Referenzhandbuch von Cenon beschrieben.
CAM-Panel...
Das CAM-Panel des optionalen CAM-Moduls erscheint. Das
CAM-Panel wird nach dem Start des Programmes automatisch geöffnet und dient zur Verwaltung von Lagen und Werkzeugen sowie zur Steuerung der Anlage. Siehe Kapitel 3.4.
Teach-In Panel...
Das Teach-In Panel des optionalen CAM-Moduls erlaubt das
Aufnehmen von Positionen um aus der entstehenden Punkteschar anschliessend einen Pfad zu bilden. Es kann ein Plotter
oder eine Maschine über das Anlagen-Kontroll Panel (Abschnitt 3.4.5) an eine Position auf einer Vorlage oder Werkstück gefahren werden. Diese Position wird dann per Mausklick
als Marke im Dokument abgelegt.
Die erzeugten Markierungen können auch im Teach In Panel
in 2-D oder 3-D Linien umgewandelt werden.
3.3. DIE MENÜS VON CENON
107
3.3.4 Das Menü Darstellung
Die Belegung dieses Menus ist abhängig von den geladenen Modulen.
Richtungen darstellen
Hier können Sie die Richtungen der Vektoren durch
kleine Pfeile auf dem Rand des Grafikobjekts anzeigen lassen. Die Fertigung erfolgt in der Regel
in der mit den Pfeilen markierten Richtung. Da
die Ausgabequalität massgeblich von der Bearbeitungsrichtung abhängig ist, sollte die Richtung der
Bearbeitung nicht vernachlässigt werden.
Positionierwege darstellen
Dieser Menüeintrag stellt die Positionierwege zwischen den verschiedenen Werkstücken dar. Die Positionierwege werden als blaue Linien dargestellt.
Werkzeugdurchmesser darstellen Der Werkzeugdurchmesser, der für die Ausgabe
verwendet wird, wird als Linienstärke des Ausgabepfades dargestellt. Normalerweise wird der
Ausgabepfad immer dünn dargestellt.
108
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
3.4 Das CAM-Panel
Das CAM-Panel stellt diverse Verwaltungsfunktionen zur Verfügung. So können Sie
über die verschiedenen Bereiche, die dieses Panel bietet, beispielsweise die einzelnen
Lagen der Grafik und die Werkzeuge verwalten, sowie die Anlage steuern.
3.4. DAS CAM-PANEL
109
Oben in der Leiste kann nach Art eines Karteikastens die Funktion des CAM-Panels
gewählt werden. Je nach Ihrer Wahl ändern sich das Aussehen und die Einstellungsmöglichkeiten des Panels.
Es bietet folgende Möglichkeiten:
• Verwalten der Lagen (siehe Kapitel 3.4.1)
• Einstellung zusätzlicher Details zu den Lagen (siehe Kapitel 3.4.2)
• Verwalten der Werkzeugmagazine (siehe Kapitel 3.4.3)
• Einstellung der Werkzeug-Parameter (siehe Kapitel 3.4.4)
• Kontrolle der Ausgabe bzw. Anlage (siehe Kapitel 3.4.5)
• Verwaltung der Positionspeicher (siehe Kapitel 3.4.6)
110
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
3.4.1 Lagen
Das Lagen-Panel dient zur Verwaltung der verschiedenen Lagen. Die Lagen werden bei Cenon zum Trennen der einzelnen Bearbeitungsschritte (z. B. Gravieren und
Fräsen) verwendet.
Hier kann gewählt werden, ob die Originalgrafik (Häkchen bei Grafik) oder der Verfahrweg des Werkzeugs (Häkchen bei Ausgabe) im Grafikfenster angezeigt wird.
Wenn Ausgabe eingeschaltet ist, wird bei jeder Veränderung der Parameter eine Neuberechnung der Fahrwege gestartet. Um in Ruhe arbeiten zu können, sollte zum Editieren die Ausgabe abgeschaltet werden.
Dieser Bereich ist das Herz des Lagen-Panels. Hier können bereits die meisten Einstellungen für Lagen mit Hilfe der kleinen Icons vorgenommen werden.
Mit den Augen kann die Anzeige bzw. Ausgabe einer Lage aus- und eingeschaltet werden. Eine Lage mit geschlossenem Auge wird weder angezeigt noch
ausgegeben.
Das kleine Stiftchen dient dazu, die Editierbarkeit einer Lage ein- bzw. auszuschalten. Eine Lage mit zerbrochenem Stift kann nicht editiert werden und ist somit
gegen unbeabsichtigte Veränderungen geschützt.
Hier kann gewählt werden, ob die Elemente der aktuellen Lage bei der Fahrwegberechnung gefüllt werden sollen. Ein ausgekipptes Eimerchen signalisiert, dass
das Element gefüllt wird, also die entsprechende Fläche später beim Gravieren freigeräumt wird.
3.4. DAS CAM-PANEL
111
In der rechten Abbildung wird das Element gefüllt, es werden also die Fahrwege
für einen bestimmten Werkzeugdurchmesser berechnet, mit dem der Kreis später
graviert werden kann. Links wird der Kreis ohne Füllung ausgegeben.
Hier wird die Art der Werkzeugradiuskorrektur gewählt. Es kann zwischen
der Korrektur nach aussen, innen, keiner Korrektur und Ausspitzen gewählt werden.
Beim Ausspitzen wird eine zusätzliche Lage für die Füllung generiert.
Das linke Bild zeigt ein Beispiel ohne Fräserradiuskorrektur.In diesem Fall wird der
Kreis bei der Bearbeitung an seiner Aussenkontur grundsätzlich um den Radius des
verwendeten Werkzeugs verringert.In der Mitte sehen Sie ein Beispiel für eine Fräserradiuskorrektur nach innen. Diese wird notwendig, wenn Sie den Kreis in das
Basismaterial hineingravieren möchten. Rechts sehen Sie ein Beispiel für die Fräserradiuskorrektur nachaussen, die dann notwendig wird, wenn Sie den Kreis in seiner
Originalgrösse aus dem Basismaterial herausfräsen möchten.
112
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
Hier sehen Sie ein Beispiel für das Ausspitzen. Das Ausspitzen kann nur mit einem
konischen Werkzeug erfolgen. Im wesentlichen entspricht das Ausspitzen einer Korrektur nach innen. Zusätzlich wird jedoch in den Ecken und bei zu schmalen Stellen
für den oberen Radius des Werkzeuges das Werkzeug entsprechend angehoben um
ein möglichst genaues Bild der Grafik zu erzeugen. Diese Funktion wird z. B. benötigt, um Prägestempel zu fertigen. Beim Ausspitzen ist es sehr wichtig, auf das
passende Werkzeug zu achten, um ein möglichst korrektes Ergebnis zu erzielen.
Ausspitzen: Weitere Details zum Ausspitzen finden Sie in Kapitel 2.3.
Um eine möglichst präzise und richtige Werkzeugradiuskorrektur zu erhalten, müssen einige Dinge beachtet werden:
• Es sollten nach Möglichkeit “gutmütige” Bezierkurven verwendet werden. Bei
extremen Bezierkurven wird die Generierung der Kontur immer ungenauer.
richtigt:
falsch :
• Pfade sollten keine Lücken aufweisen.
3.4. DAS CAM-PANEL
113
• Es sollten möglichst wenig Elemente zur Erzeugung der Grafik verwendet werden, da der Outline-Algorithmus dann schneller und zuverlässiger arbeitet.
• Wenn das Werkzeug zur Berechnung zu gross gewählt wurde, wird die Kontur
der Grafik in der Regel falsch berechnet.
Fehlermeldungen, die beim Berechnen der Fahrwege auftreten, werden in der Konsole des Workspace-Managers angezeigt.
Dieser Bereich zeigt die Eintauchtiefe des gewählten Werkzeugs in diese Lage an.
Die Eintauchtiefe ist die Strecke, die die Z-Achse ab der Ankratz-Höhe - diese stellen
Sie im Anlagensteuerungs-Panel (siehe Kapitel 3.4.5) ein - in das Material eintaucht.
Die Masseinheit wird aus dem Panel Voreinstellungen übernommen.
Hier wird der Name der Lage angezeigt. Der Name kann in dem Editierfeld rechts
im Fenster angegeben werden. Durch Doppelklick auf diesen Bereich gelangen Sie
in das Panel für Lagen-Details (siehe Kapitel 3.4.1). und können hier zusätzliche
Einstellungen für die jeweilige Lage vornehmen.
Hier wird der Name des eingestellten Werkzeugs angezeigt. Das Werkzeug kann über
das Pop-Up-Menü gewählt werden. Durch Doppelklick auf diesen Bereich gelangen
Sie in das Werkzeug-Panel (siehe Kapitel 3.4.4) und können die Parameter des aktuellen Werkzeugs kontrollieren bzw. verändern. Wenn Sie die Lagennamen mit der
Maus und gleichzeitig gedrückter Strg-Taste verschieben, können Sie die Reihenfolge der Lagen in diesem Panel ändern und damit auch die Reihenfolge der Darstellung
und Ausgabe. Cenon gibt die Lagen nämlich in der Reihenfolge aus, in der sie in diesem Panel erscheinen. Es empfiehlt sich daher, Gravurlagen zuerst zu bearbeiten und
das Fräsen der Aussenkontur erst ganz am Schluss durchzuführen.
114
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
In diesem Pop-Up-Menü kann das Werkzeug für die selektierte Lage gesetzt werden.
Es werden hier die Werkzeuge aus dem Magazin angezeigt, das Sie im MagazinPanel (siehe Kapitel 3.4.3) gewählt haben.
Hier kann die Eintauchtiefe eingestellt werden. Die Eintauchtiefe ist die Strecke, die
die Z-Achse ab der Ankratz-Höhe (einzustellen im Anlagensteuerungs-Panel) in das
Material eintaucht. Die Einheit wird aus dem Panel Voreinstellungen übernommen.
Hier wird der Name der selektierten Lage angezeigt und kann editiert werden.
Mit diesem Knopf können alle im Grafikfenster selektierten Elemente, die sich auf
editierbaren Lagen befinden, auf die aktuelle Lage verschoben werden. Diese Funktion benötigen Sie zum Separieren der Arbeitsschritte.
Über diesen Knopf gelangen Sie in ein weiteres Panel, in dem nicht ganz so häufig
benötigte Details zu den einzelnen Lagen eingestellt werden können (siehe Kapitel 3.4.2).
Hiermit kann eine neue Lage erzeugt bzw. die selektierte Lage entfernt werden.
3.4.2 Lagen-Details
3.4. DAS CAM-PANEL
115
Hier können weitere, weniger häufig benötigte Einstellungen zu den jeweiligen Lagen vorgenommen werden.
Hier kann der Typ der Lage eingestellt werden. Dieser ist in der Regel Standard.
Benötigen Sie eine spezielle Lagen (z.B. Passerlage oder Clippinglage), dann können
Sie hier den Lagentyp ändern.
Standard Lage
Normale Lage für alle Aufgaben, die nicht spezialisiert sind.
Passer Lage
Auf dieser Lage werden Passermarken für passgenaue Platzierung von Werkstücken platziert.
Passive Lage
Eine einer Standard-Lage untergeordnete Lage, die z.B. Ausgabepfade enthält, die mit einem zweiten Werkzeug bearbeitet werden.
Clipping Lage
Hier können Rechtecke und Pfade platziert werden zur Begrenzung der Ausgabe (z.B. Panelling).
Masken Lage
Spezielle Lage, z.B. zur Ablage von Prototypen, die später
automatisch verwendet werden (siehe Kapitel 2.5.4 für eine
Anwendung, die Prototypen an die von einer Kamera erkannten Positionen ausgibt).
Hier wird der Name der Lage angezeigt und kann editiert werden. Dieses Feld hat
die gleiche Funktion wie das Editierfeld im Lagen-Panel.
Hier kann das Füllen ein- und ausgeschaltet werden. Dieser Knopf hat die gleiche
Funktion wie das Füll-Icon im Lagen-Panel.
116
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
Hier kann das Spiegeln bei der Ausgabe ein- und ausgeschaltet werden. In der Regel
werden Sie Ihre Grafik mit Hilfe der Editierfunktionen spiegeln. Falls Sie jedoch Ihr
Werkstück während der Bearbeitung umschlagen (z.B. bei der Fertigung doppelseitiger Leiterplatten) ist es häufig sinnvoll nur die Ausgabe zu Spiegeln.
Die Ausgabe wird in diesem Fall um die Achse der beiden Passermarken auf der
Passerlage (siehe Kapitel 3.5.2) gespiegelt.
Hier kann die Eintauchtiefe des Werkzeugs in das Material eingestellt werden. Die
Einstellung hier ist identisch mit dem Wert im Lagen-Panel.
Hier kann ein Eintauchwinkel, zum schräg Eintauchen ins Material, angegeben werden. Wird ein Eintauch-Winkel grösser 0 angegeben, so wird mit diesem Winkel ins
Material eingetaucht bis die volle Eintauchtiefe erreicht ist. Dazu wird entlang der
Kontur des Pfades eingetaucht - bei einem Kreis z.B. in Form einer Helix.
Der Vorteil des Eintauchens im Winkel ist eine konstante Arbeits-Geschwindigkeit
ohne abzusetzen und ohne die Geschwindigkeit unötig zu ändern. Dadurch verschwinden hässliche Eintauchmarken, die Bearbeitung auch zügiger, und das Werkzeug
wird entlastet.
Besonderes Verhalten:
Kreis ausräumen
Wird ein Kreis ohne Eintauchwinkel ausgeräumt, so wird er
von innen nach aussen bearbeitet.
Mit Eintauchwinkel wird der Kreis von aussen nach innen
bearbeitet.
Schräg eintauchen ist nur für geschlossene Pfade verfügbar.
Hier wird die Art der Werkzeugradiuskorrektur gewählt. Es kann zwischen mehreren Arten gewählt werden. Die Einstellungsmöglichkeiten sind die gleichen wie über
3.4. DAS CAM-PANEL
117
das entsprechende Icon im Lagen-Panel, gehen aber für spezielle Möglichkeiten darüberhinaus.
Korrektur
Innen
Aussen
Keine Korrektur
Auspitzen
PCB Isolation
PCB Blow Up
PCB Rub Out
Beschreibung
Werkzeugradiuskorrektur nach innen (Gravur)
Werkzeugradiuskorrektur nach aussen (Ausfräsen)
keine Werkzeugradiuskorrektur
Für feine Gravuren mit konischem Werkzeug (Kapitel 2.3)
Korrektur zur Isolationsbahnenberechnung von Leiterplatten
Korrektur zur Blow Up-Berechnung von Leiterplatten
Korrektur zur Erstellung von Rub-Out Bereichen bei Leiterplatten
Cenon unterstützt die stufenweise Bearbeitung von Werkstücken. Hier kann für ein
Werkzeug angegeben werden, wie tief mit dem ersten Durchgang eingetaucht wird,
in welchen Stufen die weiteren Durchgänge maximal bearbeitet werden dürfen und
wieviel für den letzten Durchgang verbleiben soll. Es wird dabei maximal bis zur
Eintauchtiefe der Lage eingetaucht. Der Schalter links oben dient zum Ein- und Ausschalten der stufenweisen Bearbeitung.
Hier kann für Fräser ein Schlichtgang eingestellt werden. Beim Fräsen des Schlichtgangs wird nur noch eine sehr geringe Menge Material weggefräst, um die Konturen
zu glätten. Ist der Wert ungleich Null, so wird der Schlichtdurchgang hinzugefügt,
der in XY-Richtung auf der gesamten Eintauchtiefe die eingestellte Menge Material
entfernt.
118
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
Ist dieser Schalter eingeschaltet, so wird der Schlichtgang bereits vor der letzten Stufe bei stufenweiser Bearbeitung eingefügt. Dies kann sinnvoll sein, da das Material
bei kompletter Durchtrennung eventuell nicht mehr den Kräften des Schlichtgangs
standhalten kann.
In diesem Bereich sind weitere Einstellungen zur Lage.
Hier kann die Überlappung beim Füllen angegeben werden. Die Fräsbahnen liegen
dann um den entsprechenden Prozentsatz näher beieinander als wenn ohne Füllüberlappung gearbeitet würde.
Ist die Konturfüllung abgeschaltet, werden die Objekte horizontal ausgeräumt. Bei
der Konturfüllung wird die Außenkontur immer weiter nach innen versetzt. Normalerweise ist die Standardfüllung schneller in der Ausgabe, wobei die Konturfüllung
in der Regel besser aussieht.
3.4. DAS CAM-PANEL
119
Ändert die Drehrichtung der Objekte dieser Lage. Mit dieser Funktion kann die Fräsrichtung bei der Ausgabe beeinflusst werden.
Ist diese Option eingeschaltet, so wird die Fräserradiuskorrektur so berechnet, dass
die Fräsform von stumpfen Winkeln sich mit der in spitzen Winkeln deckt. Damit
passen die gefrästen Teile ineinander.
Voraussetzung für diese Einlege-Korrektur ist, dass die Stützpunkte sauber gesetzt
sind:
Im linken Bild sind die Stützpunkte richtig gesetzt. Der Winkel kann korrigiert werden und das Fräsergebnis der Innenkontur passt in die Aussenkontur. Im rechten Bild
gibt es zu viele Stützpunkte innerhalb des Fräserradius. Eine Einlege-Korrektur ist
nicht möglich. Achten Sie immer darauf, Stützpunkte möglichst gleichmässig über
den Verlauf der Kurve zu verlegen und nicht in der Nähe von spitzen Ecken.
120
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
Dies ist eine normale Fräserradiuskorrektur ohne Einlege-Option. Die Ecken sind
weniger abgerundet.
Hier kann angegeben werden, ob die Lage für einen Nutzen verwendet werden soll
oder nicht. Siehe auch die Beschreibung des Nutzen-Panels in Kapitel ??.
3.4.3 Werkzeugverwaltung
Das Magazin-Panel dient zur Verwaltung der Werkzeuge. Werkzeuge können auf
Magazine verteilt werden, um sie für unterschiedliche Bearbeitungszwecke besser
zu sortieren.
Diese Liste zeigt sämtliche Werkzeuge des gewählten Magazins. Durch Doppelklick
auf ein Werkzeug erreichen Sie das Fenster zur Einstellung der Werkzeugparameter
des Werkzeugs (siehe Kapitel 3.4.4). Wenn Sie die Werkzeugnamen mit der Maus
und gleichzeitig gedrückter Strg-Taste verschieben, können Sie die Reihenfolge der
3.4. DAS CAM-PANEL
121
Werkzeuge ändern und damit die Liste nach Werkzeugtypen und -grössen sinnvoll
sortieren.
In dem Pop-Up-Menü kann das Magazin gewählt werden, das für die aktuelle Grafik
verwendet werden soll. Der letzte Eintrag dieses Pop-Up-Menüs dient zum Erzeugen
eines neuen (leeren) Magazins.
Durch diesen Knopf wird das gewählte Magazin entfernt.
Hier kann der Name des Magazins eingegeben werden.
Über diesen Knopf gelangt man zu den Werkzeug-Parametern des gewählten Werkzeugs (siehe Kapitel 3.4.4).
Über diesen Knopf kann man in einer späteren Cenon-Version an zusätzliche WerkzeugInformationen gelangen.
Ein Klick auf diesen Knopf erzeugt ein neues Werkzeug und wechselt in die zugehörigen Werkzeugparameter (siehe Kapitel 3.4.4).
Entfernt das selektierte Werkzeug.
122
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
3.4.4 Werkzeugparameter
Hier können die Parameter eines einzelnen Werkzeugs eingestellt werden.
In diesem Feld wird der Name des Werkzeugs angezeigt und kann editiert werden.
Ein Werkzeug kann entweder als Fräser, Konischer Fräser oder als Bohrer verwendet
werden. Ein Bohrer kann im Werkstück nur auf und ab bewegt werden. Ausserdem
werden verschiedene Arten Gewindeschneidern unterstützt.
Hier wird der Durchmesser des Werkzeugs eingestellt. Anhand des Durchmessers
berechnet Cenon die Fräsbahnen.
Die verschiedenen Felder für spezielle Werkzeuge werden unten beschrieben.
Hier wird die Senkgeschwindigkeit des Werkzeugs eingestellt. Die Senkgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit, mit der in das Material eingetaucht wird.
Hier wird die Vorschubgeschwindigkeit des Werkzeugs eingestellt. Die Vorschubgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit, mit der das Werkzeug im Material bewegt
wird.
3.4. DAS CAM-PANEL
123
Hier kann ein Offset für die Z-Höhe eingegeben werden. Dieser Offset dient dazu, ungleiche Werkzeuglängen bei Werkzeugen mit Anschlagring auszugleichen. Die
Vorgehensweise ist dabei folgende: Zuerst wird die Z-Position im AnlagensteuerungsPanel für das längste Werkzeug eingestellt. Danach kann hier für kürzere Werkzeuge
der Offset justiert oder direkt eingegeben werden. Mit gedrücktem Knopf Justierung fährt die Anlage mit, um den Offset genau einstellen zu können. Wenn Sie den
Knopf wieder ausrasten lassen, fährt die Anlage auf die ursprüngliche Z-Position zurück. Der Offset ist dann für das Werkzeug gespeichert und bei der Bearbeitung wird
dieses Werkzeug dann um den Wert des Offsets tiefer abgesenkt.
Hier wird die Drehzahl der Spindel eingestellt. Wenn Sie einen entsprechend leistungsfähigen Controller besitzen, wird diese Drehzahl automatisch eingestellt, ansonsten kann Ihnen der Wert als Gedächtnisstütze dienen, welche Drehzahl Sie manuell einstellen müssen.
Ist die Anlage mit einem automatischem Werkzeugwechsel ausgestattet, kann hier
ein Werkzeugwechsel veranlasst werden. Auch, wenn Sie keinen Werkzeugwechsel
besitzen, sollten Sie das Werkzeug mit dem Sie Einstellungen vornehmen hier selektieren. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der richtige Z-Offset und die richtige
Spindeldrehzahl bei Einstellungen verwendet werden.
Konische Werkzeuge
Dieser Bereich ist nur bei konischen Werkzeugen aktiv. Hier wird der Winkel und
der maximale Durchmesser des Werkzeuges angegeben. In diesem Fall muss beim
Durchmesser der Durchmesser an der Spitze des Werkzeuges eingestellt werden.
124
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
Gewinde-Schneider
Dieser Bereich ist nur für Gewindeschneider aktiv. Hier können die Steigung, der
Kerndurchmesser (ØC) und eine Zusatztiefe (lo) angegeben werden.
• Steigung ist die Steigung des Gewindes (Der Abstand von einem Zahn zum
nächsten)
• Der Kerndurchmesser ist der Kerndurchmessers des Gewindewerkzeugs (ØC).
• Die Zusatztiefe (lo) wird für spezielle Gewindefräser (Bohr-Gewindefräser und
Combi-Werkzeuge) verwendet und ist ansonsten 0.
A
Standard Gewindefräser.
B
Bohr-Gewindefräser (BGF). Das Spezialwerkzeug ist in der Lage die
Bohrung und das Gewinde in einem zu bearbeiten (ohne vorbohren). Die
3.4. DAS CAM-PANEL
125
Zusatztiefe (lo) ist der Abstand von der Werkzeugspitze zu den Fräszähnen.
Für Innengewinde fährt das Werkzeug dabei auf die Materialoberfläche
und dann in einer Spirale bis zur kompletten Eintauchtiefe + Zusatz. Das
Werkzeug fährt im Zentrum des Gewindes wieder nach oben.
Bei Aussengewinden fährt das Werkzeug von aussen an und kann nicht
in der Mitte gehoben werden. Es muss deshalb genügend Raum um das
Gewinde vorgesehen werden!
C
ØS
ØC
lo
Kombinierter Gewindefräser (Combi oder BGF 1). Dieser Typ schneidet
nur Innengewinde. Der Werkzeugdurchmesser (ØS) ist hier der Durchmesser des eingesetzten Fräswerkzeugs plus der Zahntiefe! Der Kerndurchmesser (ØC) ist der Durchmesser des Gewindeschneid-Bereichs
ohne die Zähne. Der Zusatzabstand ist der Abstand zwischen Fräserspitze und Schneidbereich.
Werkzeug-Durchmesser
Kerndurchmesser
Zusatzabstand (Typ B und C)
Messer
Dieser Teil ist nur aktiv für Messer. Cenon erlaubt das über- bzw. unterschneiden von
Ecken. Damit wird der Ausgleich realer Einschränkungen von Messer und Materialien ermöglicht.
126
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
Beispiel für negative (links) und positive (rechts) Kompensation.
3.4.5 Anlagensteuerung
Hier kann die Anlage gesteuert werden. Es werden hier die Startpositionen eingestellt, sowie die Ausgabe gestartet und gestoppt.
In diesem Feld kann die Startposition eingegeben werden.
Wird die Anlage über die Pfeil- oder Nummerntasten gesteuert, verfährt die Anlage
in 0,1 mm Schritten. Wird gleichzeitig die Strg-Taste gedrückt, verfährt die Anlage
in 1 mm Schritten.
Wenn Sie X oder Y Position verändern, so wird die Z-Achse aus Sicherheitsgründen
auf die Flughöhe angehoben.
3.4. DAS CAM-PANEL
127
Die Einstellung der X- und Y-Position kann auch über die Tasten des Nummernblocks vorgenommen werden (sofern gerade kein Text editiert wird).
Pfeil nach oben (8):
fährt die Y-Achse in negative Richtung
Pfeil nach unten (2):
fährt die Y-Achse in positive Richtung
Pfeil nach rechts (6):
fährt die X-Achse in positive Richtung
Pfeil nach links (4):
fährt die X-Achse in negative Richtung
Achtung: Wenn die Anlage über die Pfeil- oder Nummerntasten gesteuert wird, kann
es zu einem Nachlaufen der Achsen kommen!
Hier kann die Position der Z-Achse eingestellt werden. Dies ist die Höhe der Materialoberfläche. Aus Sicherheitsgründen gibt es beim Knopf zum Senken der Z-Achse
einen Trick: Wird dieser Knopf angeklickt, so wird zuerst die Z-Position angefahren,
falls diese noch nicht angefahren ist. Alle weiteren Klicks senken die Z-Achse.
Diese Einstellung kann auch über die Tasten des Nummernblocks vorgenommen
werden (sofern gerade kein Text editiert wird):
Pfeil nach oben (9)
hebt die Z-Achse
Pfeil nach unten (3)
senkt die Z-Achse
Wird der Schalter links neben dem Z-Feld aktiviert, so kann die Z-Position justiert
werden. Sie können in diesem Modus die X- und Y-Achse an eine Position Ihrer
Wahl fahren und dort die Z-Position einstellen. Nach Abschalten des Modus fahren
X und Y wieder an ihre Ausgangsposition zurück. Bei Verwendung eines Messtasters
zur Vermessung, kann über den Pfeil nach unten der Messvorgang gestartet werden.
128
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
Hier wird die Positionierhöhe (Flughöhe) eingegeben. Dies ist der Abstand, in der
das Werkzeug über der Materialoberfläche positioniert wird. Diese Höhe ist nicht
besonders kritisch, Sie müssen blos sicherstellen, dass das Werkzeug genug Höhe
hat und sich oberhalb aller Hindernisse befindet.
Mit dem Setzen-Knopf kann die Anlage, beispielsweise nach einer Nullfahrt oder
nach Beendigung der Ausgabe, wieder an die Startposition gefahren werden.
Der Knopf "Position holen" erlaubt es die Position vom CNC-Controller abzufragen,
falls dieser diese Funktion unterstützt. Auf diese Weise kann die Position über eine
Handsteuerbox etc. an der Maschine eingestellt werden und anschliessend in Cenon
übernommen werden. Eingelesen wird die Startposition, also für Z die Position auf
der Werkstückoberfläche. (Siehe dazu auch den Konfigurations-Eintrag #GPA in Kapitel 4.2).
Die beiden Schieberegler erlauben das relative verändern von Vorschub und Drehzahl
während der Ausgabe. Die Werte werden dabei prozentual von etwa 20 bis 200 %
der für das Werkzeug eingestellten Geschwindigkeit variiert.
3.4. DAS CAM-PANEL
129
Das Regler sind nur verfügbar, wenn der CNC-Controller dieses Feature unterstützt.
(Siehe dazu auch die Konfigurations-Einträge #AVS und #ARV Kapitel 4.2).
Hiermit kann eine Referenzfahrt oder eine Nullfahrt durchgeführt werden. Eine Referenzfahrt justiert die Anlage und kehrt an die Startposition zurück. Eine Nullfahrt
fährt die Anlage auf Null und verbleibt dort.
Hier kann gewählt werden, ob alle Lagen ausgegeben werden sollen, die mit einem
offenen Auge dargestellt werden (Alles) oder ob nur die im Grafikfenster selektierten
Elemente ausgegeben werden sollen (Selektierung).
Die Ausgabe wird gestartet; Sie erhalten ein Fenster, das Sie zum Einspannen des
ersten Werkzeugs auffordert, sofern Sie über keinen automatischen Werkzeugwechsel verfügen. Während der Bearbeitung ändert dieser Knopf seine Funktion - er wird
zur Stop-Taste. Sie können damit die Bearbeitung bei Bedarf beenden. Bitte beachten Sie, dass die Anlage noch einige Vektoren abarbeiten kann, bevor die Anlage
zum Stillstand kommt. Bei Gefahr müssen Sie den Not-Aus-Knopf Ihrer Anlage
drücken!
130
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
Hier können bis zu zehn Funktionen manuell geschaltet werden, sofern Ihr CNCController über entsprechende Schaltausgänge verfügt. Die Belegung der Schalter
wird in der Gerätekonfiguration (siehe Kapitel 4.2) definiert.
3.4.6 Der Positionsspeicher
Hier können Startpositionen der Anlage für verschiedene Bearbeitungszwecke gespeichert und gesetzt werden.
Dieses Pop-Up-Menü dient zur Auswahl einer Startposition. Mit dem letzten Eintrag,
Neue Position, kann eine neue Position angelegt werden. Als Wert der neuen Position
wird die aktuelle Startposition aus dem Anlagensteuerungs-Panel übernommen.
Hiermit wird der ausgewählte Positionseintrag entfernt.
Hier kann der Name des Positionseintrages angegeben werden. Es empfiehlt sich, den
Positionsspeicher nach dem Material zu benennen, das an dieser Position bearbeitet
werden soll.
Über diese Felder können Sie die Startposition auf die gleiche Weise einstellen wie
im Anlagensteuerungs-Panel.
3.5. LAGEN
131
Wird dieser Schalter aktiviert, so erscheinen alle Markierungen des aktuellen Dokuments in der Positionsliste und können angefahren werden. Es werden dabei nur
Markierungen mit Namen in die Liste aufgenommen. Die Flughöhe wird beim Positionieren an Markierungspositionen nicht gesetzt.
Die gewählte Position wird angefahren und in das Anlagensteuerungs-Panel gewechselt.
3.5 Lagen
Neben den normalen Lagen, stellt Cenon einige spezielle Lagen zur Verfügung, die
hier näher erklärt werden sollen. Zu diesen Lagen gehören die Clipping-Lage (siehe
Kapitel 3.5.1) sowie die Nivellierungs-Lage (Kapitel 3.5.3).
3.5.1 Die Clipping-Lage
Die Clipping-Lage dient zum Clippen (Begrenzen) von Objekten auf anderen Lagen. Durch Verwendung der Clipping-Lage können daher insbesondere übergrosse
Werkstücke in kleinere Teile zerlegt werden, und separat ausgegeben werden. Dieser
Vorgang wird auch als Panelling oder Push-Through bezeichnet.
Eine beliebige Lage kann in eine Clipping-Lage umgewandelt werden, indem in den
Lagen-Details der Lagentype entsprechend gesetzt wird (siehe Kapitel 3.4.2).
Lange Schilder, die über den Verfahrbereich der Fräsanlage hinausgehen, können
prinzipiell in zwei Gruppen aufgeteilt werden:
1. Die erste Gruppe bilden Schilder, die geteilt und erst nach dem Fräsen zusammengesetzt werden können. Hier fertigen Sie 2 Jobs mit 2 separaten Dateien
(Beispiel1).
132
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
2. Zur zweiten Gruppe gehören Schilder, bei denen das Werkstück nicht geteilt
werden kann. Z.B. bei einer Schreibschrift. In diesem Fall wird das komplette
Schild erst im Cenon in mehrere Bereiche, die nacheinander gefräst werden,
aufgeteilt (Beispiel2).
Beispiel 1
Beispiel 2
Es wird empfohlen, vor dem Fräsen auf einer der beiden Seiten einen Anschlag
für das Material anzulegen. Dieser kann auch bei entsprechenden Aufspannmitteln,
wie z.B. Polysyrolstreifen oder Acrylauflage, gefräst werden. Durch das Einsetzen
von Passern, kann das spätere Durchschieben des Werkstücks vereinfacht und dabei
höchste Genauigkeit eingehalten werden.
1. Legen Sie zunächst das Material auf.
2. Laden Sie im Cenon die Datei in kompletter Schildgrösse ein (siehe Beispiel2).
3. Nehmen Sie alle Einstellungen für das Fräsen vor (Werkzeug, Werkzeugradiuskorrektur, Parameter, usw.) und berechnen Sie die Fahrwege.
4. Der erste Bereich des Schildes, der gefräst werden soll, kann jetzt markiert
werden. Erstellen Sie dazu auf der Clipping-Lage ein Rechteck. Die exakte
Grösse und Position des Rechtecks stellen Sie über den Werkzeug-Inspektor
ein. Am besten verwenden Sie dabei runde Werte. Dadurch wird das spätere
Durchschieben einfacher.
3.5. LAGEN
133
In diesem Beispiel umfasst der erste Bereich ungefähr die Hälfte des Schildes.
Bitte beachten Sie, dass das Rechteck für die Markierung auf der ClippingLage liegen muss. Im Rechteck-Inspektor werden Grösse und Position genau
definiert. Positionieren Sie das Fadenkreuz mit Hilfe des Inspektors auf die
gleiche Position wie das Rechteck.
5. Positionieren Sie jetzt die Anlage auf die linke untere Ecke des Materials und
justieren Sie das Werkzeug. Danach kann die Ausgabe des markierten Bereichs
gestartet werden.
134
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
6. Ist der markierte Bereich ausgegeben, kann der nächste definiert werden. Verschieben Sie dazu das Markierungs-Rechteck auf der Clipping-Lage mit Hilfe
des Inspektors um seinen Y-Wert nach oben. Für unser Beispiel ergeben sich
folgende Einstellungen:
3.5. LAGEN
135
Wie Sie im Inspektor erkennen können, wurde das Rechteck von Y=0 auf
Y=1000 , also um 1000 mm nach oben verschoben.
7. Das Fadenkreuz wird ebenso nur um denselben Y-Wert nach oben verschoben,
also auf die selbe Position wie das Clipping-Rechteck:
Das Material muss jetzt um denselben Wert nach vorne durchgeschoben werden. Achten Sie dabei auf höchste Genauigkeit und setzen Sie die Passer ein.
8. Jetzt kann die Ausgabe wieder gestartet werden.
9. Wiederholen Sie die Schritte 6 und 7, bis das komplette Schild ausgegeben
ist. Beachten Sie immer, dass das Clipping-Rechteck, das Fadenkreuz und das
Material um denselben Wert verschoben werden müssen.
Achtung:
Das Fadenkreuz markiert Ihren Nullpunkt sowie den Startpunkt der Anlage. Das bedeutet, der Rechteck-Inspector zeigt seine Koordinaten immer relativ zum Fadenkreuz. Hingegen zeigt der Fadenkreuz-Inspektor
die Position des Fadenkreuzes gemessen vom Nullpunkt des Fensters.
136
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
3.5.2 Die Passer-Lage
Die Passerlage dient zum Setzen von genau zwei Passerbohrungen. Sie werden benötigt, wenn Sie Material passgenau von beiden Seiten bearbeiten möchten.
Um dieses Ziel zu erreichen kann die Ausgabe um die Achse zwischen den beiden
Passern gespiegelt werden. Dazu muss für die zu spiegelnde Lage nur der Schalter
’Spiegeln’ in den Lagen-Details (siehe 3.4.1) aktiviert werden.
Eine Passerlage erzeugen Sie indem Sie erstmal eine neue Lage anlegen (Im LagenPanel mit dem Knopf ’Neu’). Anschliessend können Sie in den Lagen-Details den
Lagentyp auf Passer-Lage abändern - fertig.
Die Verwendung von Pasern ist relativ geradlinig:
1. Legen Sie eine Passerlage an und plazieren Sie die Passer so, dass Sie Ihr
Werkstück sinnvoll um die Achse zwischen den Passern umschlagen können.
2. Für alle Lagen, die nach dem Umschlagen gespiegelt ausgegeben werden sollen, aktivieren Sie den Schalter ’Spiegeln’ in den Lagen-Details.
3. Geben Sie zuerst die Passerbohrungen aus. Bohren Sie diese nicht nur durch
Ihr Material, sondern auch etwas in das Einlaufmaterial. Nun können Sie Passerstifte in die Löcher setzen, die Ihr Werkstück an die gewünschte Position
fixieren.
4. Geben Sie jetzt wie gewohnt die normalen Lagen aus.
5. Anschliessend können Sie Ihr Werkstück umschlagen und alle gespiegelten
Lagen ausgeben.
Im finden im Lieferumfang von Cenon einige Beispiele, die die Verwendung von
Passern demonstrieren.
3.6. BARCODE IMPORT
137
3.5.3 Die Nivellierungs-Lage
Die Nivellierungs-Lage erscheint nur, wenn Ihr CNC-Controller die Vermessung der
Werkstückoberfläche erlaubt. Dies ist z.B. bei der CNC 750 von vhf der Fall.
In diesem Fall können Sie auf der Nivellierungs-Lage ein Rechteck erstellen, dass
den Bereich der Vermessung definiert.
In den Lagen-Details (siehe 3.4.1) der Nivellierungs-Lage können die Anzahl Testpunkte in X- und Y-Richtung angegeben werden. Das angegebene Rechteck wird mit
dieser Anzahl Testpunkten vermessen.
Ist bei der Ausgabe die Nivellierungs-Lage eingeschaltet, so wird zuerst der angegebene Bereich vermessen. Anschliessend werden die weiteren Lagen ausgegeben.
Die Nivellierungs-Lage braucht nur einmal vermessen (ausgegeben) werden, und
bleibt dann (wenn nicht anders konfiguriert) bis zum Abschalten des CNC-Controllers
vermessen.
3.6 Barcode Import
Dieses spezielle Feature erlaubt das Importieren von Dateien über einen Code, der
im folgenden Panel eingegeben wird oder über einen Barcode-Leser eingelesen wird.
Diese Funktion erlaubt den Einsatz in der kontrollierten Gross-Serienproduktion. Die
Listen der Codes und Fertigungsdaten können aus einem Verwaltungsprogramm oder
Spreadsheet übernommen werden.
Das Panel ist bei aktivierter Funktion über das Menu "Dokument ⊲ Öffne Barcode..."
erreichbar.
138
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
Zur Nutzung der Funktion muss eine eigene Konfigurationsdatei im Bibliotheksverzeichnis (Siehe Abschnitt 5.2) des Anwenders abgelegt werden. Diese Datei beschreibt das Format einer Liste mit der Zuordnung der Codes zu Dateinamen. Der
Name der Datei lautet "barcode.plist".
Beispiel einer "barcode.plist":
/* This file configures the loading of files via bar codes entered
* into the Barcode Panel of Cenon.
*
* All paths are relative to "Library/Cenon/CAM" or absolute "/...".
*
* If the name (2nd entry) from the list file (listPath) is relative,
* an optional folder name (3rd entry) may be added.
*
* examples of formats (’listForm’):
* " 57975;00006427.dwg;00006" -> "%5s;%12s;%5s"
* " 57975;00006427.dwg;00006" -> "%[0-9];%[^;];%[0-9]"
* "123456 fileName folder"
-> "%s %s %s"
*/
{
enabled = 1;
// 1 = enabled, 0 = off
listPath = "zeichnvz.txt";
// HOME/Library/Cenon/CAM
//listForm = "%s %s %s";
// identifier, file name, [folder name]
listForm = "%[^;];%[^;];%s"; // identifier, file name, [folder name]
filePath = "";
// HOME/Library/Cenon/CAM
setMarker = 1;
// 1 = set marker at UR position
layerName = "Bounds";
// name of layer for marker
}
3.6. BARCODE IMPORT
139
Beschreibung der Einträge:
enabled
ist dieser Eintrag = 1, so ist die Funktion aktiviert
listPath
Hier kann Name und Pfad zu der Liste angegeben werden, die die Zuordnung der Codes und Dateinamen enthält. Wird nur der Name angegeben,
so wird der Bibliothekspfad verwendet.
listForm
Dieser Eintrag definiert das Format der Zuordnungsliste. Zuerst muss
der Code kommen, dann der Dateiname und optional ein Pfad bzw. Ordner.
filePath
%s
steht hier für eine beliebige Zeichenkette.
%[^;]
steht für beliebige Zeichen bis zu einem Strichpunkt
%5s
steht für einen String von genau 5 Zeichen Länge
%[0-9]
steht für die Zeichen 0-9
Dieser Eintrag gibt den Pfad der zu importierenden Dateien an. Ist er
leer, so wird der Bibliothekspfad verwendet.
setMarker Ist dieser Eintrag = 1, so wird eine Markierung an die Position des umschliessenden Rechtecks der importierten Grafik plaziert. Diese erhält
einen Namen und kann im Positionsspeicher (Siehe Abschnitt 3.4.6) verwendet werden. Die Markierung wird auf eine zusätzliche Lage gesetzt.
layerName Name der Lage auf die die Markierung plaziert werden soll.
Aufbau der Konfigurations-Datei:
Das Format der Datei ist dasselbe wie in den meisten anderen Konfigurations-Dateien.
Jeder Eintrag ist eine Zuordnung der Form: NAME = WERT;
Jeder Eintrag muss mit einem Semikolon abgeschlossen sein.
{...}
Umschliesst den Inhalt der gesamten Datei
140
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
/*...*/
umschliesst einen Kommentar
//
leitet einen Kommentar ein bis zum Zeilenende
NAME = WERT;
Eintrag
Die Zuordnungsdatei:
Die zugehörige Liste mit den Zuordnungen sieht z.B. so aus:
" 57975;datei001.dxf;ordner1"
" 57976;datei002.dxf;ordner2"
" 57977;datei003.dxf;ordner2"
3.7 Eingebettete CNC Kommandos
Text in einer Textbox, der mit "#COMMAND_BEG#" oder "#COMMAND_END#"
beginnt, wird als direktes CNC Kommando verstanden. Aller Text der folgt wird direkt als Kommando an den CNC-Controller geschickt. Auf diese Weise können beispielsweise ganz einfach komplexe Automatisierungs-Abläufe geschaltet werden.
COMMAND_BEG wird vor Ausgabe der Lage (und nach Auswahl des Werkzeugs)
an den CNC-Controller geschickt.
COMMAND_END wird nach Abarbeitung der Lage an den CNC-Controller geschickt.
3.7. EINGEBETTETE CNC KOMMANDOS
141
142
KAPITEL 3. REFERENZTEIL - DIE FUNKTIONEN VON CENON
Kapitel 4
Anpassung von Ausgabegeräten
4.1 Allgemeines zu Konfigurationsdateien
Bei Konfigurationsdateien handelt es sich um ASCII-Dateien, in denen die wichtigsten Informationen für den Datenaustausch festgelegt sind. Diese Konfigurationsdateien werden sowohl für den Import von Dateien als auch für den Export oder die
Ausgabe auf ein Gerät eingesetzt.
In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie Cenon an die verschiedenen “Dialekte” von Gerber, HPGL, DXF, Excellon oder Sieb & Meyer sowie an eigene XYZMechaniken und Controller anpassen können. Obwohl bei Cenon bereits eine Auswahl an Konfigurationsdateien (*.dev) mitgeliefert wird, kann es vorkommen, dass
der Code des einen oder anderen Programms nicht ganz verstanden wird oder, dass
es für Ihren Controller oder Ihre Mechanik keine 100%ig passende Konfigurationsdatei gibt. Geringfügige Unterschiede beim verwendeten Befehlssatz gibt es leider
bei den meisten Programmen bzw. Controllern.
143
144
KAPITEL 4. ANPASSUNG VON AUSGABEGERÄTEN
4.1.1 Erstellen eigener Konfigurationsdateien
Wenn für Ihre einzulesenden Dateien keine passende Konfigurationsdatei vorhanden
ist, können Sie eine bereits bestehende abändern.
• Zunächst müssen Sie einen geeigneten Texteditor starten.
• Laden Sie danach eine bereits bestehende Konfigurationsdatei (Extension *.dev).
Achten Sie unbedingt darauf, nur Dateien aus dem passenden Verzeichnis zu
laden und sie unter einem von Ihnen gewählten Namen (z.B. NAME.dev wieder dort abzuspeichern. Beispielsweise dürfen Gerber- Konfigurationsdateien
nur im Verzeichnis gerber liegen, da sich Cenon an dem Verzeichnisnamen
orientiert. Genauso dürfen die vorgegebenen Verzeichnisnamen auch nicht geändert werden.
• Um unnötige Arbeit zu vermeiden, sollten Sie eine Konfigurationsdatei laden,
die dem von Ihrem Programm/Controller verwendeten Befehlssatz am ehesten
entspricht. In diese Datei tragen Sie dann die erforderlichen Daten ein, bzw.
ändern die alten Angaben ab. Normalerweise finden Sie die Befehle in dem
Handbuch des Gerätes, das für die Ausgabe verwendet wird oder Sie vergleichen die Konfigurationsdatei des Programms, das die Datei ausgegeben hat,
mit der Konfigurationsdatei von Cenon.
• Wenn alle erforderlichen Angaben eingetragen sind, müssen Sie die Datei (im
selben Verzeichnis unter neuem Namen!) abspeichern.
• Laden Sie Ihre neu erstellte Konfigurationsdatei. Dies geschieht in Cenon unter
dem Menüpunkt Info ⊲ Voreinstellungen.
4.1.2 Wichtige Hinweise
• Die Kommentare vor dem Nummernzeichen (hier: controller) sind für das Programm nicht von Bedeutung. Sie können beliebig erweitert, geändert oder auch
weggelassen werden. Cenon orientiert sich an den nach dem Nummernzeichen
4.1. ALLGEMEINES ZU KONFIGURATIONSDATEIEN
145
folgenden Buchstaben bis zum nächsten Zeilenumbruch (hier: “CNC750”).
Beispielzeile:
controller
#CNC “CNC750”
• Die einzelnen Einträge dürfen die Länge einer Zeile nicht überschreiten.
• Die Reihenfolge der Einträge ist egal, es sei denn, es gibt mehrere Einträge mit
gleichem #-Code. Ebenso kann ein Eintrag auch ganz weggelassen werden,
wenn er nicht benötigt wird.
• Innerhalb der Kommandoangaben können dem Programm nach einem Backslash (\) besondere Zeichen übergeben werden, z. B. um in der Ausgabedatei
jedes Kommando in eine neue Zeile zu schreiben:
\n
Neue Zeile (Zeilenvorschub)
\e
Escape-Sequenz
\r
Carriage Return (Wagenrücklauf)
\"
Anführungszeichen
• Muss man Platz für variable Werte (veränderliche Parameter) lassen, die von
Cenon eingetragen werden, so geschieht dies mit Hilfe des Prozentzeichens
(%) und eines nachfolgenden Buchstabens:
%f
gibt einen Fliesskommawert aus (mit Nachkommastellen). Dabei
können die Vor- und Nachkommastellen reguliert werden. Beispiele:
%.0f
%.2f
%2.2f
%2f
%d
-> 1
-> 1.00
-> 01.00
-> 01
gibt ganzzahlige Werte aus (Integer)
KAPITEL 4. ANPASSUNG VON AUSGABEGERÄTEN
146
%x
gibt Hexadezimalwert aus
%ld
gibt grössere ganzzahlige Werte aus (Long Integer)
%e
gibt Zahl mit Exponent aus
• Wenn Befehle übermittelt werden, stehen diese in Anführungszeichen und enthalten die Variablen (z. B. Stiftauswahl beim HPGL-Plotter):
select pen
#PEN "SP%d;"
• Werden dem Programm einfache Zahlenwerte angegeben, wie z. B. beim Plotter die Anzahl der Stifte oder die Grösse des Arbeitsbereichs, stehen diese ohne
Anführungszeichen:
number of pens
#NPN 8
• Werden dem Programm mehrere Zahlenwerte in einer Kommandozeile übergeben, müssen diese durch mindestens ein Leerzeichen getrennt werden, wie
z. B. bei der Angabe der Grösse einer XYZ-Anlage:
X Y Z-maximum range (mm) #SIZ 380 235 63
4.2 Anpassung von CNC-Controller und Mechanik
4.2.1 Allgemeines
Jeder CNC-Controller hat gewisse Unterschiede im Befehlssatz und nahezu jede Mechanik hat verschiedene Abmessungen oder Auflösungen der Achsen. Damit Cenon
Ihre Anlage korrekt ansprechen kann, sollten Sie vor der ersten Benutzung Ihrer Anlage die Konfiguration überprüfen und ggf. in der Konfigurationsdatei (im Ordner
xyz; Extension .dev) Änderungen vornehmen und sie abspeichern. Der Name der
Datei wird im Popup-Menu im Ausgabe-Voreinstellungs-Panel erscheinen.
4.2. ANPASSUNG VON CNC-CONTROLLER UND MECHANIK
147
Zum einen geht es hierbei um die mechanischen Eigenschaften Ihrer Anlage, zum
anderen werden die Befehlssequenzen zur Steuerung des CNC-Controllers benötigt.
Kennen Sie diese Grenzwerte und Sequenzen nicht, so sehen Sie in der Dokumentation Ihrer Anlage nach.
4.2.2 Befehle in der Konfigurationsdatei
description
#DES
Tragen Sie in diese Zeile den Namen Ihrer XYZ-Anlage bzw. der verwendeten Steuerung ein. Diese Zeile hat einen rein informativen Charakter. Beispiel: “CAM2000 +
CNC750”
controller
#CNC
Hier muss der Typ des CNC Controllers eingetragen werden:
"HPGL"
HPGL kompatible Geräte
"DIN"
DIN 66025 kompatible Geräte
"CNC450"
Nutzung von Spracherweiterungen der CNC450
"CNC750"
Nutzung von Spracherweiterungen der CNC 750
"CNC550"
"CNC950"
"CNC1050"
Nutzung von Spracherweiterungen der CNC 550, 950, 1050 Serie
"ISEL"
Unterstützung des ISEL Befehlssatzes
"MCM"
Unterstützung des MCM Befehlssatzes
KAPITEL 4. ANPASSUNG VON AUSGABEGERÄTEN
148
spindle lift time (ms)
#TIM
Zeit (in Millisekunden), die die Z-Achse der Anlage (nur bei Ausstattung mit einer
Schaltachse) zum Senken auf bzw. Heben benötigt. Wird hier eine 0 eingetragen wird
dieser Eintrag nicht verwendet.
origin (0=lower/left 1=upper/left)
#ORI
Hier kann angegeben werden ob der Werkzeugnullpunkt des Ausgabegerätes in der
linken oberen Ecke (XYZ Anlagen) oder in der linken unteren Ecke (Plotter) liegt.
Wenn dieser Eintrag fehlt, so wird der Werkzeugnullpunkt in der linken oberen Ecke
angenommen.
look ahead
#AHE
Anzahl der Befehle (nicht Zeichen!) die an die CNC-Steuerung geschickt werden
bevor ein Rückgabewert erwartet wird. Das Beispiel gibt einen Befehl mehr aus, als
bestätigt wurde.
terminator (for removal of return values) #TRM
Trennzeichen zwischen Befehlen. Dies wird verwendet um die Anzahl Befehle zu
verfolgen, die an das Gerät gesendet werden. Beispiel: “;”
comments (’*’ = wildcard)
#REM
Dieser Eintrag kann verwendet werden um Kommentare aus den Befehlssequenzen
zu entfernen. Es muss das Anfangszeichen des Kommentars, ein Stern (*) und abschliessend das letzte Zeichen des Kommentars, noemalerweise ein Zeilenumbruch
(\n), angegeben werden.
Beispiel für CNC550: "/*\n".
4.2. ANPASSUNG VON CNC-CONTROLLER UND MECHANIK
debug level (0=off)
149
#BUG
Um das Austesten eines neuen Controllers zu erleichtern können mit diesem Parameter Debug-Ausgaben aktiviert werden. Wird ein Wert ungleich 0 angegeben, so
erscheinen in der Konsole der Initialisierungsprozess, die ausgegebenen Kommandos, sowie die Rückgabewerte.
baud rate
#BAU
Ist Ihr CNC-Controller an der seriellen Schnittstelle angeschlossen, müssen Sie auch
die Baudrate (Geschwindigkeit der Datenübertragung zwischen Computer und Controller) angeben. Bei den meisten Controllern können Sie 19200 Baud wählen. Diese
Werte müssen natürlich am Controller entsprechend eingestellt sein.
parameter (0=8N1, 1=7E1)
#PAR
Hier werden die Übertragungsparameter für die serielle Schnittstelle gesetzt: Tragen
Sie eine 0 ein für 8N1 (8 Datenbits, keine Parität, 1 Stopbit) oder eine 1 für 7E1 (7
Datenbits, gerade Parität, 1 Stopbit).
device
#DEV
Hier tragen Sie das Unix-Device ein, über das ausgegeben werden soll. Im Beispiel
die erste serielle Schnittstelle unter Linux. Beispiel: “/dev/ttyS0”
X Y Z-maximum range (mm)
#SIZ
Hier steht der maximale Verfahrbereich Ihrer Anlage in X-, Y- und Z-Richtung. Die
Angaben sind in Millimeter anzugeben und jeweils durch ein Leerzeichen zu trennen.
Sollte Ihre Anlage mit einer Schaltachse statt einem frei positionierbaren Z-Motor
ausgestattet sein, muss bei der dritten Angabe eine 1 eingetragen werden.
KAPITEL 4. ANPASSUNG VON AUSGABEGERÄTEN
150
X Y Z-resolution controller (points/inch) #RES
In diesem Eintrag wird die Auflösung Ihres CNC-Controllers in Punkten pro Zoll für
alle drei Achsen angegeben (bei Verwendung einer Schaltachse ist Z auf den Wert
von X oder Y zu setzen).
X Y Z-resolution of mechanics (steps/mm)
#SCL
An dieser Stelle wird die mechanische Auflösung der Anlage für die drei Achsen
angegeben; d. h. wieviele Schritte der Schrittmotor der Anlage benötigt, um einen
Millimeter zurückzulegen. Bei Verwendung einer Schaltachse ist Z auf den Wert von
X oder Y zu setzen. Diese Information wird benötigt, um die Geschwindigkeit in
Schritten/Sekunde anzugeben. Berechnungsbeispiel für die Mechanik CAM 100 und
den Controller CNC 450:
[Schritte/Umdrehung] / [Spindelsteigung]
= [steps/rot] / [mm/rot] = [steps/mm]
= 400 / 5 = 80
Die Anlage benötigt 80 Schritte, um einen Millimeter zu fahren. Der Eintrag sähe
also so aus: #SCL 80 80 80
Flatness
#FLT
Hier können Sie die Feinheit der Zerlegung von Bezierkurven angeben, wenn Ihre
Anlage keine Bezierkurven unterstützt. Der Wert gibt die maximale Abweichung an.
Grosse Werte führen zu sehr groben Bezierkurven. Wenn der Eintrag fehlt wird der
Standardwert eingesetzt (0.15).
Maximum length of line
#MLN
4.2. ANPASSUNG VON CNC-CONTROLLER UND MECHANIK
151
Einige Controller bieten kein Kommando zum Abbrechen der Ausgabe. Wenn die
Ausgabe in einem solchen Fall gestoppt wird, kann es vorkommen, dass die Maschine noch ein ganzes Stück weiterfährt bevor sie endlich abbricht. Setzen Sie dann die
maximale Linienlänge auf einen sinnvollen Wert (z.B. 5 mm) um ein schnelles Abbrechen der Ausgabe zu ermöglichen. Manche CNC controller verfahren ausserdem
kontinuierlicher mit kleineren Liniensegmenten.
X Y Z Positioning Offset (cartesian) [mm] #POF
Wenn beispielsweise ein Oberflächensensor neben dem Werkzeug installiert ist, um
besonders exaktes Positionieren zu ermöglichen, dann kann hier die Distanz eingegeben werden, zwischen dem Sensor und dem Werkzeug. Wenn Sie nun in Cenon die
Startposition einstellen, dann wird dieser Offset zur wirklichen Position des Werkzeugs hinzugezählt.
X Y
Camera Offset (cartesian) [mm]
#COF
Dieser Offset wird speziell für eine montierte Kamera verwendet, so dass Kamera
und Oberflächensensor parallel installiert sein können. Der Offset gibt den Abstand
der Kamera vom Werkzeug (Ursprung) an.
Beispiel: #COF 60.0 5.0
Um den Offset zu ermitteln, geht man einfach wie folgt vor:
1. Mit dem Kontroll-Panel das Werkzeug an eine runde Position (z.B. 100/100)
fahren und dort einen Markierungspunkt (z.B. Bohrung) setzen.
2. Diesen Punkt im Kamerabild ins Zentrum fahren.
3. Im Kontrollpanel die X und Y Position ablesen (z.B. X = 129.93, Y = 78.95)
4. Der Offset ergibt sich nun aus: X-Offset = 100 - X, Y-Offset = 100 - Y
Im Beispiel also: X-Offset = -29.93, Y-Offset = 21.05
XY-minimum speed for draw (steps/s)
#XMI
KAPITEL 4. ANPASSUNG VON AUSGABEGERÄTEN
152
Minimale Geschwindigkeit (in Schritten pro Sekunde) der Anlage bei der Bearbeitung des Werkstücks (Gravieren, Fräsen). Die Verfahrgeschwindigkeiten bei diesem
und den folgenden drei Einträgen geben die Grenzwerte Ihrer Anlage an. Mit welcher Geschwindigkeit Sie tatsächlich durch Ihre Werkstücke fahren (Vorschub), wird
im Programm eingestellt.
XY-maximum speed for draw (steps/s)
#XMA
Maximale Geschwindigkeit (Schritte pro Sekunde) der Anlage bei der Bearbeitung
in Schritten pro Sekunde.
Z-minimum speed for draw (steps/s)
#ZMI
Minimale Geschwindigkeit der z-Achse beim Eintauchen in das Werkstück.
Z-maximum speed for draw (steps/s)
#ZMA
Maximal mögliche Geschwindigkeit der z-Achse beim Eintauchen in das Werkstück.
XY-speed for move (steps/s)
#XPV
Positionierungsgeschwindigkeit in x- und y-Richtung zum Anfahren eines Punktes
auf Flughöhe (ohne Kontakt zum Werkstück).
Z-speed for move (steps/s)
#ZPV
Geschwindigkeit zum Verfahren der Z-Achse oberhalb des Werkstücks.
initialize
initialize 1
#INI
#IN1
4.2. ANPASSUNG VON CNC-CONTROLLER UND MECHANIK
153
Die Initialisierungssequenz wird der Anlage als allererstes übergeben. Die Anlage
kann so nach Wunsch konfiguriert werden. Hier werden dem Controller Spindelsteigung, Schritte pro Umdrehung o. Ä. mitgeteilt. Wenn ein Eintrag nicht ausreicht,
kann die Initialisierung in zwei Teile aufgeteilt werden. INI1 wird direkt nach INI
gesendet.
adjustment drive
#REF
Kommando zum Durchführen einer Referenzfahrt. Beispiel: “!N;RF;”
switch1
switch2
switch3
switch4
on
on
on
on
off
off
off
off
title
title
title
title
safeFlag
safeFlag
safeFlag
safeFlag
#SW1
#SW2
#SW3
#SW4
Einträge für die Aktionen von bis zu zehn Schaltern (#SW1 - #SW10) im Schalterblock des CAM Control-Panels (siehe Kapitel 3.4.5).
Beispiel: #SW2 ”OS4,1;” ”OS4,0;” ”Titel” 1
Der Schalter-Eintrag erwartet vier Parameter:
1. Kommando beim Einschalten
2. Kommando beim Ausschalten
3. Bezeichnung des Schalters oder ”” für die Standard-Bezeichnung
4. Flag: 1 = Schalter kann während der Ausgabe geschaltet werden, 0 = während
der Ausgabe inaktiv
return value for ok
#RET
KAPITEL 4. ANPASSUNG VON AUSGABEGERÄTEN
154
Wenn eine Aktion fehlerfrei ausgeführt wurde, gibt die Steuerung eine Rückmeldung
an Cenon zurück. Diese Rückmeldung wird hier in der Regel als einzelner Dezimalwert angegeben.
Die vhf CNC-Controller der 550-, 950-, 1050-Serie geben davon abweichend mehrere Zeichen zurück und erwarten hier zwei Strings: als erstes den kompletten Rückgabestring, als zweites den Prefix eventueller Fehlermeldungen.
Hinweis: Wenn der Eintrag #RET fehlt, werden keine Rückgabewerte abgefragt.
Der Eintrag #TRM erlaubt das gezielte Einlesen der Rückgabewerte und sollte daher
angegeben werden.
Beispiel für die Rückgabe einer ’0’: #RET 48
Beispiel für CNC 550: #RET "0;" "E"
separate thread for return values (1=Yes) #THR
Hier kann zur schnelleren Abarbeitung der Rückgabewerte für diesen Zweck ein
Thread gestartet werden. Dieser sammelt die Rückgabewerte des Controllers asynchron. Ein Look Ahead (#AHE) wird dabei ignoriert. Diese Option ist nur geeignet
für Controller, die das Wait Kommando (#WAI) unterstützen (CNC550, CNC950,
etc.).
wait until all data is processed
#WAI
Dieses Kommando wird an den Controller gesendet, nachdem alle Daten gesendet
wurden. Cenon erwartet nach vollständiger Abarbeitung der Daten ein ’!’ vom CNCController.
Beispiel: "!H1;"
delay
#DEL
Hier kann der Anlage ein Kommando mitgeteilt werden, über das festgelegt wird,
dass sie eine zuvor angegebene Zeit in Millisekunden warten (nichts tun) muss. Nur
von Bedeutung, wenn Sie eine Schaltachse statt eines Z-Motors verwenden. Der
Wert, den Sie unter #TIM angegeben haben, wird hier eingesetzt, sofern Sie eine
Variable (%d) vorsehen.
Beispiel: "D%d;"
4.2. ANPASSUNG VON CNC-CONTROLLER UND MECHANIK
set speed draw (v)
set speed move (v)
155
#VDR
#VMV
Mit diesen Kommandos wird die Vorschubgeschwindigkeit (Geschwindigkeit im Material) und die Positioniergeschwindigkeit ausgegeben. Die Kommandos für draw
und move können unterschiedlich sein. Wenn #VMV fehlt, wird die Angabe von
#VDR verwendet. Werden spezielle Positionierkommandos verwendet (#G1D, #G2D,
#G3D), so wird keine Move-Geschwindigkeit gebraucht.
Beispiel: "VS%.0f;"
move absolute (x,y,z)
#G3D
Kommando zum Positionieren in drei Dimensionen - mit den Koordinaten für X, Y
und Z. Die Parameter werden in absoluten Koordinaten übergeben (relativ dem Anlagenursprung). Es wird keine Geschwindigkeit gesetzt, da die Positioniergeschwindigkeit des CNC-Controllers verwendet wird! Wenn das Kommando fehlt, wird Cenon die 3-D Ausgaben mit den Einträgen unter #MOV und #MVZ interpolieren.
Beispiel: “GA%.0f,%.0f,%.0f;”
move absolute (x,y)
#G2D
Kommando zum Positionieren - mit den Koordinaten für X und Y. Die Parameter werden in absoluten Koordinaten übergeben (relativ dem Anlagenursprung). Es
wird keine Geschwindigkeit gesetzt, da die Positioniergeschwindigkeit des CNCControllers verwendet wird! Wenn das Kommando fehlt, wird das entsprechende
Verfahr-Kommando (#MOV) eingesetzt und zuvor die Move-Geschwindigkeit gesetzt (#VMV).
Beispiel: “GA%0.f,%0.f;”
move absolute (z)
#G1D
156
KAPITEL 4. ANPASSUNG VON AUSGABEGERÄTEN
Kommando zum Positionieren der Z-Achse. Es wird keine Geschwindigkeit gesetzt,
da die Positioniergeschwindigkeit des CNC-Controllers verwendet wird! Wenn das
Kommando fehlt, wird das entsprechende Verfahr-Kommando (#MVZ) eingesetzt
und zuvor die Move-Geschwindigkeit gesetzt (#VMV).
Beispiel: "GA„%0.f;"
draw/move absolute (x,y,z)
#M3D
Kommando zum Verfahren in drei Dimensionen - mit den Koordinaten für X, Y und
Z. Die Parameter werden in absoluten Koordinaten übergeben (relativ dem Anlagenursprung). Das Kommando dient zum normalen Verfahren der Achsen. Die Geschwindigkeit wird vor dem Verfahren gesetzt. Wenn das Kommando fehlt, wird
Cenon die 3-D Ausgaben mit den Einträgen unter #MOV und #MVZ interpolieren.
In der Regel führt dies aber zu einem gewaltigen gestotter der Maschine.
Beispiel: "A3%.0f,%.0f,%.0f;"
draw/move absolute (x,y)
#MOV
Kommando zum Verfahren - mit den Koordinaten für X und Y. Die Parameter werden
in absoluten Koordinaten übergeben (relativ dem Anlagenursprung). Das Kommando dient zum normalen Verfahren der Achsen. Die Geschwindigkeit wird vor dem
Verfahren gesetzt.
Beispiel: "PA%0.f,%0.f;"
draw/move absolute (z)
#MVZ
Kommando zum absoluten Verfahren der Z-Achse. Das Kommando dient zum normalen Verfahren der Achsen. Die Geschwindigkeit wird vor dem Verfahren gesetzt.
Beispiel: "ZA%0.f;"
arc (x-center,y-center,angle)
#ARC
4.2. ANPASSUNG VON CNC-CONTROLLER UND MECHANIK
157
Kommando um einen Kreisbogen (Arc) zu zeichnen im HPGL Stil. Wenn alle Kommandos fehlen, dann interpoliert Cenon die Arcs.
Beispiel: "AA%0.f,%0.f,%0.f;"
arc
arc
arc
arc
cw
ccw
cw
ccw
(x-ctr,y-ctr,beg-angle,end-angle)
(x-ctr,y-ctr,beg-angle,end-angle)
(radius,beg-angle,end-angle)
(radius,beg-angle,end-angle)
#G02
#G03
#G02
#G03
Kommandos um Kreisbögen auszugeben in verschiedenen DIN Derivaten. Die DIN
Kommandos brauchen zwei Kommandos, einen im Uhrzeigersinn, und einen gegen
den Uhrzeigersinn. Zusätzlich gibt es zwei verschiedene Arten die Parameter bereitzustellen. Welche Variante verwendet wird, bestimmt Cenon anhand der Anzahl
Parameter.
curve (x2,y2,x3,y3,x4,y4)
curve (x2,y2,z2,x3,y3,z3,x4,y4,z4)
#CRV
#CV3
Kommandos um 2 und 3-Dimenasionale Bezierkurven auszugeben. Wenn ein oder
beide Kommandos fehlen, wird Cenon die Kurven interpolieren. Dazu wird dann die
Angabe der Flatness (#FLT) verwendet.
helix (x-cener, y-center, angle, z)
#HEL
Kommando zum ausgeben einer Helix. Fehlt das Kommando, so wird Cenon die
Helix aus Kreisbögen und Linien interpolieren.
tool up
tool down
#TUP
#TDN
Falls Sie anstatt einer frei positionierbaren Z-Achse eine Schaltachse verwenden,
können Sie hier die Kommandos zum Heben und Senken angeben.
Beispiel: "PU;"
KAPITEL 4. ANPASSUNG VON AUSGABEGERÄTEN
158
select tool (n)
#TOL
Befehl zur automatischen Werkzeugwahl. Wenn das Kommando fehlt, wird Cenon
Sie auffordern ein Werkzeug einzuspannen.
Beispiel: "SP%d,1;"
set spindle (rev/min)
spindle off
spindle range (min, max)
#REV
#RV0
#RVR
Wenn Sie eine Spindel besitzen, die automatisch geschaltet werden kann, dann können Sie die Kommandos zum Steuern hier eingeben. Es muss ein Kommando zum
Einschalten und Setzen der Drehzahl (#REV) angegeben werden. Als zweites muss
ein Kommando zum abschalten der Spindel (#RV0) angegeben werden. Der dritte
Eintrag (#RVR) teilt Cenon den erlaubten Drehzahlbereich der Spindel mit. Wenn
die Kommandos fehlen, wird Cenon Sie vor der Ausgabe auffordern die Spindel einzuschalten. Beispiel:
#REV "RVS%d;"
#RV0 "RVS0;"
#RVR 5000 60000
get position
#GPA
Der Eintrag erlaubt das Abfragen der Maschinenposition. Ist der Eintrag vorhanden,
so wird der entsprechende Knopf im Control-Panel von Cenon aktiv. Damit kann z.B.
die Maschinenposition mit einer Handsteuerbox direkt an der Maschine eingestellt
werden und dann in Cenon zurückgelesen werden.
Als Antwort wird die Position der Achsen erwartet in der Form "PA=x,y,z,...". Cenon wertet die Positionen nach dem ’=’ aus. Die Z-Position wird als WerkstückOberflächenposition eingelesen, also Kontakt.
Beispiel für CNC950:
#GPA "?PA;" "PA="
4.2. ANPASSUNG VON CNC-CONTROLLER UND MECHANIK
159
Werkstückvermessung
measure surface position
get surface position (CNC750)
sensor height [mm]
#SFM
#SFG
#SFH
Diese Kommandos können eingesetzt werden um einen Werkzeug-Offset zu ermitteln gegenüber der Werkstückoberfläche. Dies wird z.B. zwingend bei automatischem Werkzeugwechsel eingesetzt. Zur Vermessung wird die Z-Achse auf die Werkstückoberfläche abgesenkt bis ein Schalter auslöst. Die Position wird entweder direkt
zurückgegeben (CNC950) oder in einem separaten Kommando abgefrangt (CNC750).
Siehe dazu auch Kapitel 3.4.5). Die Höhe des Sensors kann angegeben werden. Diese
wird einfach zur gemessenen Position addiert. Beispiele:
#SFM "WMZ;"
#SFG "?V40;!H0;"
#SFH 10.0
Nivellierung
Leveling CNC750 (x, y, nx, ny)
#LEV
Leveling Default (nx, ny, deltaX, deltaY) #LEV
Leveling, keep tool (0 or 1 = keep tool) #LEVT 1
Falls Ihr CNC Controller ein Kommando bereitstellt um die Oberfläche des Werkstücks auszumessen, geben Sie dieses Kommando hier an. Es werden zwei mögliche
Varianten unterstützt, eine für den Typ CNC750 und ein Standard. Beispiele:
Leveling CNC750 #LEV "SH3, %f, %f, %d, %d;"
Leveling CNC950 #LEV "SH2, %d, %d, %f, %f;"
Asynchrone Kommandos
halt
continue
break
#HLT
#CNT
#BRK
KAPITEL 4. ANPASSUNG VON AUSGABEGERÄTEN
160
Falls Ihr CNC Controller vorrangige Prioritäts-Kommandos unterstützt um die Ausgabe zu unterbrechen, fortzufahren, oder endgültig abzubrechen, so geben Sie diese
hier ein. Sie dienen insbesondere bei der CNC 550, 750, 950, 1050 Serie von vhf zur
Kontrolle des Ausgabeprozesses. Beispiel:
#HLT "!S;"
#CNT "!C;"
#BRK "!B;"
Nach dem Abbruch einer Ausgabe geht die Synchronisierung zwischen Cenon und
dem CNC-Controller verloren. Um die Synchronisation wieder herzustellen verfährt
Cenon wie folgt: Wenn ein Synchronisierungs-Kommando (Eintrag #WAI) vorhanden ist, so wird auf das Synchronisierungszeichen ’!’ gewartet. Ohne SynchronisierungsKommando werden 5 Sekunden lang alle eingehenden Rückgaben vom CNC-Controller
entfernt um wieder eine saubere synchronisierten Zustand zu haben.
alter speed
(0 - 200%)
alter revolution (0 - 200%)
#AVS
#ARV
Diese Einträge erlauben es während der Ausgabe den Vorschub und die SpindelDrehzahl prozentual zu verändern. Sind diese Einträge vorhanden, so werden im
Control-Panel von Cenon die beiden Schieberegler während der Ausgabe aktiviert.
Beispiel für CNC950-Serie:
#AVS "OVA%d;"
#ARV "ORVA%d;"
Tangentialmesser
Die Einträge #TAN, #TAM und #MVT dienen zur Steuerung von Tangentialmessern.
Cenon übernimmt dabei die Drehung des Messers.
4.2. ANPASSUNG VON CNC-CONTROLLER UND MECHANIK
161
/*
* tangential knife
*/
range (mm), res mechanic (points/inch) #TAN 720 352.778
range = 2 * 360 deg
res
= 5000 pts/U / 360 deg * 25.4
max angle (deg), max vector (mm)
#TAM 20.0 1.0
move + rotate knife (x, y, t)
#MVT "PA%.0f,%.0f„%.0f;"
#TAN
enthält die Ausmasse und die Auflösung der T-Achse nach angegebener
Formel. Die Werte im Beispiel sind die Voreinstellungen.
#TAM
enthält den maximalen Drehwinkel (in Grad) bei gesenktem Messer, sowie die maximale Vektorlänge (in mm) um das Messer im Vektor zu
drehen. Die Werte im Beispiel sind die Voreinstellungen.
Bei Winkeln grösser dem maximalen Winkel, wird die Z-Achse gehoben um das Messer zu drehen.
Bei Vektoren grösser der maximalen Vektorlänge wird erst am Ende des
Vektors das Messer gedreht. Damit wird das Messer bei Kreisen und
Kurven kontinuierlich in der Bahn gedreht, während Geraden ohne Messerdrehung geschnitten werden.
#MVT
enthält das Move-Kommando der T-Achse.
Achtung:
In den Kommentaren werden die vom Programm übergebenen Parameter in Klammern ( ) angegeben. Diese dienen zu Ihrer Kurzinformation. Für jeden Parameter
muss ein %f oder ähnliches bereitgestellt werden (Siehe Abschnitt 4.1.2).
162
KAPITEL 4. ANPASSUNG VON AUSGABEGERÄTEN
Kapitel 5
Anhang
5.1 Was Sie über Werkzeuge wissen sollten
5.1.1 Warum es gut ist, wenn Ihr Fräser möglichst viele Schneiden hat...
Die Schneide ist das Verschleissteil des Fräsers. Je mehr Schneiden der Fräser hat,
umso mehr Schneiden teilen sich den Verschleiss, umso höher ist die Standzeit (Lebensdauer).
• Ein Fräser mit mehreren Schneiden läuft runder als ein solcher mit nur einer
Schneide.
• Durch die grössere vom Hartmetall eingenommene Querschnittsfläche beim
Mehrschneider wird mehr Wärme in Richtung Spannzange abgeführt als beim
Einschneider. Dies ist besonders wertvoll, wenn sonst keine Möglichkeit der
Kühlung besteht.
• Je mehr Schneiden vorhanden sind, umso kleiner fallen die einzelnen Späne
aus, umso glatter wird die Oberfläche.
163
164
KAPITEL 5. ANHANG
5.1.2 Warum es gut ist, wenn Ihr Fräser möglichst wenige Schneiden hat...
Das Hauptproblem des (Schlitz-)Fräsens ist das Anbacken von Spänen und damit
das Verstopfen (Zusetzen) des Fräsers. Ist der Fräser erst einmal verstopft, so kann er
keine Späne mehr fördern und die Vorschubkraft der Fräse bricht ihn ab. Dies passiert
- je nach Material - meist lange bevor die Schneide verschleisst. Primär ist daher die
Frage: “Wohin mit den Spänen?” zu lösen. “Nach oben, bzw. nach hinten” lautet in
der Regel die Antwort (Ausnahme: Linksdrallfräser). Dazu braucht man aber Platz
(Spannut), um die Späne vorbei am “Fleisch” des Fräsers zu bewegen. Der Vergleich
der Querschnitte verschiedener Typen zeigt klar, dass der Einschneider die grösste
offene Fläche (= Grösse der Spannut) aufweist, und dass diese abnimmt, je mehr
Schneiden vorhanden sind. Je weniger Schneiden ein Fräser hat (und je spitzer diese
sind), desto leichter ist das Eintauchen in die Oberfläche des Materials.
5.1.3 Was ist nun wichtiger?
Die Frage nach dem bestgeeigneten Fräser ist nur unter Betrachtung des zu bearbeitenden Materials zu lösen.
Bei den in der Werbetechnik überwiegend eingesetzten Materialien wie Kunststoffen
(PVC, Plexiglas, Kömacel, usw.), Holzwerkstoffen (Spanplatten) und NE-Metallen
(weiches Alu, Alucobond, usw.) ist in der Regel der Einschneider im Vorteil, da hier
das Problem der Schneidenerosion gegenüber der Verstopfungsgefahr zurücktritt.
Bei sehr harten Kunststoffen und bei härteren Alu-Sorten (kurzspanend) ist der Zweischneider gut geeignet.
Dreischneider empfehlen wir für sehr harte NE-Metalle (sehr harte Alu-Legierungen,
Messing, ...) sowie für Eisenwerkstoffe.
5.1. WAS SIE ÜBER WERKZEUGE WISSEN SOLLTEN
165
5.1.4 Fräser im Querschnitt:
Der Einschneider weist eine grosse offene Fläche auf (linkes Bild).
Drei Schneiden beanspruchen sehr viel mehr Raum (rechtes Bild).
5.1.5 Betriebsparameter
Prinzipiell gilt:
1. Je höher die Schnittgeschwindigkeit (vc = pi * ØS * n), desto glatter (schöner)
wird die Oberfläche. Gleichzeitig wächst mit der Schnittgeschwindigkeit aber
auch der Verschleiss am Fräser.
2. Empfohlene Schnittgeschwindigkeiten vc für Hartmetall-Fräser:
• Aluminium: 100 - 300 m/min;
• andere NE-Metalle (Messing, Bronze, Kupfer, Zink, Rotguss): 100 - 200
m/min;
• rostfreier Stahl (VA): 80 - 120 m/min;
• Thermoplaste: 50 - 150 m/min;
• Duroplaste mit Füllstoffen: 100 - 150 m/min;
• Kohlenstoff Faser, Verbundmaterial: 150 - 300 m/min.
KAPITEL 5. ANHANG
166
3. Empfohlener Vorschub fz pro Zahn (Schneide) und Umdrehung für HartmetallFräser:
• Aluminium + andere NE-Metalle:
ØS 2 - 4 mm: 0.04 mm/U
ØS 5 - 8 mm: 0.05 mm/U
ØS 9 - 12 mm: 0.10 mm/U
• Thermoplaste:
ØS 2 - 4 mm: 0.05 mm/U
ØS 5 - 8 mm: 0.06 mm/U
ØS 9 - 12 mm: 0.07 mm/U
• Duroplaste, GFK:
ØS 2 - 4 mm: 0.04 mm/U
ØS 5 - 8 mm: 0.08 mm/U
ØS 9 - 12 mm: 0.10 mm/U
4. Formeln:
Drehzahl n: n [U/min] = (vc [m/min] *1000) / (3.14 * ØS [mm])
Vorschub f: f [mm/min] = n * fz * z
Beispiel:
Sie wollen mit einem Zweischneider ØS = 3 mm kurzspanendes Aluminium fräsen.
Aus obigen Angaben: max. vc = 200 m/min.
max. Drehzahl n:
n = (200 * 1000) / (3.14 * 3)
= 200.000 / 9.42 = 21230 rev/min
5.1. WAS SIE ÜBER WERKZEUGE WISSEN SOLLTEN
167
Vorschub f:
f = 21230 * 0.04 * 2 = 1698 mm/min
5.1.6 Geometrie und Masse
ØZ
ØZ
ØZ
A
B
C
L
L
I
I
ØS
L
ØS
I
ØS
Form A:
verjüngter Schneidendurchmesser ØS < ØZ
Form B:
Schneidendurchmesser gleich Schaftdurchmesser ØS = ØZ
Form C:
erweiterter Schneidendurchmesser ØS > ØZ (nur bei Bohrern üblich)
KAPITEL 5. ANHANG
168
Rechtsdrall
Linksdrall
Rechtsschneider / Rechtsdrall (normale Form):
Förderung der Späne nach oben. Der Fräser hat die Tendenz, das Basismaterial hochzuheben (Korkenzieher-Effekt).
Rechtsschneider / Linksdrall (Sonderform):
Förderung der Späne nach unten bzw. nach hinten, also zur bereits freigelegten Nut
hin. Der Fräser drückt das Basismaterial gegen den Tisch (umgekehrter KorkenzieherEffekt).
5.1.7 Weitere Information / Bezugsquellen
Weitere Informationen zu Werkzeugen finden Sie auf den vhf Internetseiten (www.vhf.de)
und dem vhf Werkzeug-Shop (www.hartmetallwerkzeuge.de), sowie dem WerkzeugKatalog.
5.2. DATEIEN UND VERZEICHNISSE
169
Die Werkzeuge, die Sie bei vhf beziehen, kommen mit genauen Informationen über
Einsatzparameter und Angaben wie Sie aus dem Werkzeug das Beste “rausholen”
etc.
• http://www.carbide-tools.com
• http://www.vhf.de
Der vhf Internet-Shop für Hartmetall-Werkzeuge bietet eine online Berechnung der
Werkzeug-Parameter für das angegebene Werkzeug und Material. Nutzen Sie diesen
kostenlosen Service.
5.2 Dateien und Verzeichnisse
5.2.1 Programm-Datei
Die Programmdatei von Cenon liegt im Application-Verzeichnis Ihres Computersystems:
Apple:
/Applications/Cenon.app
GNUstep: /usr/GNUstep/Local/Applications/Cenon.app
OpenStep: /LocalApps/Cenon.app
5.2.2 Bibliothek
Im Bibliotheks-Verzeichnis von Cenon finden Sie Beispiele, Projekte und alles was
zum Konfigurieren vorgesehen wurde (Konfigurationen, Daten etc.). Cenon besitzt
eine globale Bibliothek, die unter mehreren Anwendern geteilt wird und für den Anwender nicht schreibbar ist, sowie eine lokale Bibliothek im Heim-Verzeichnis (hier
HEIM) des Anwenders:
KAPITEL 5. ANHANG
170
Apple:
/Library/Application Support/Cenon
HEIM/Library/Cenon
GNUstep: /usr/GNUstep/Local/Library/Cenon
HEIM/GNUstep/Library/Cenon
OpenStep: /LocalLibrary/Cenon
HEIM/Library/Cenon
Dateien können in beiden Verzeichnissen (in der globalen und der lokalen Bibliothek) unter gleichem Namen liegen. In diesem Fall hat die lokale Bibliothek Vorfahrt.
Das erlaubt einem Anwender Konfigurationen zu ändern, ohne die Installation von
Cenon anzutasten oder Schreibzugriff darauf zu haben.
Die Tabelle beschreibt
ordners von Cenon:
Datei/Verzeichnis
Projects
Examples
Devices/din/*.dev
Devices/gerber/*.dev
Devices/hpgl/*.dev
Devices/xyz/*.dev
CAM
CAM/Jobs
CAM/positions
CAM/magazine
die wichtigsten Dateien und Verzeichnisse des BibliotheksBeschreibung
Cenon-Projekte und Beispiele
Beispiele von Importformaten
Konfigurationen für den Bohrdaten-Import
Konfiguration des Gerber-Imports
Konfigurationen des HPGL-Imports
Gerätekonfigurationen für die Fertigung
Ordner mit spezielleren Anpassungsmöglichkeiten
Cenon-Fertigungsjobs sowie Beispiel-Jobs
ASCII Datei mit den Daten des Positionsspeichers
ASCII Datei mit den Daten des Werkzeugmagazins
Obwohl hier ein eigenes Verzeichnis für Projekte und für CAM-Jobs besteht, so gibt
es dennoch keinen technischen Unterschied zwischen Projekten und Jobs.
5.3 Fehler- und Warnmeldungen
• Zum Vereinigen müssen zwei Objekte selektiert werden.
5.3. FEHLER- UND WARNMELDUNGEN
171
Sie müssen mindestens zwei Objekte selektieren um sie vereinigen zu können.
Diese Elemente müssen ausserdem vom Typ Linie, Kreisbogen, Bezierkurve,
oder Pfad sein.
• Sicherheitskopie kann nicht angelegt werden. Datei wurde nicht gespeichert!
Überprüfen Sie die Schreib-Zugriffsrechte auf das Verzeichnis und die CenonDatei, in die Sie versuchen zu schreiben.
• Datei kann nicht geöffnet werden: DATEINAME.
Überprüfen Sie die Leserechte der angegebenen Datei, und des Verzeichnisses in der sie liegt. Sie brauchen Leserechte auf die Cenon-Datei. Eine andere
Möglichkeit ist, dass die Datei zerstört wurde oder in einem Format vorliegt,
das Cenon nicht unterstützt. Werfen Sie auch einen Blick in das Konsolefenster, ob Meldungen zum Zeitpunkt Ihrer Aktion gelistet sind.
• Datei kann nicht geöffnet werden: DATEINAME. Es wird der Default verwendet.
Cenon teilt Ihnen mit, dass die angegebene Konfigurations- oder Parameterdatei nicht geladen werden kann und Standardwerte verwendet werden.
• Nicht alle Dokumente sind gesichert!
Wenn Sie Cenon beenden und ungesicherte Dokumente offen haben, warnt
Sie diese Meldung und gibt Ihnen eine Möglichkeit Ihre Dateien zu speichern.
Sie können die ungesicherten Dateien der Reihe nach durchgehen oder Cenon
trotzdem beenden.
• Datei kann nicht geschrieben werden.
Überprüfen Sie die Schreibrechte auf das Verzeichnis, in das Sie Speichern
möchten. Überprüfen Sie auch ob dort bereits eine Datei liegt, die sie nicht
überschreiben dürfen.
• DATEINAME wurde verändert. Speichern?
KAPITEL 5. ANHANG
172
Diese Warnmeldung erscheint, wenn Sie versuchen ein Fenster zu schliessen,
dass noch nicht gespeichert wurde. Sie bekommen eine Chance die Datei noch
zu speichern.
• Zurück zur Gespeicherten Version von: DATEINAME ?
Diese Sicherheitsmeldung gibt Ihnen die Möglichkeit die Aktion abzubrechen,
oder bestehende Änderungen an der Datei zu überladen.
• Diese Operation erzwingt eine Neuberechnung der Fahrwege!
Cenon gibt Ihnen die Gelegenheit die Berechnung der Fahrwege zu verhindern,
da dieser Vorgang etwas länger dauern könnte. Diese Meldung erscheint nicht
im Expertenmodus.
• Diese Operation kann eine Weile dauern!
Sie werden darüber informiert, dass der ausgelöste Vorgang länger dauern
kann. Diese Meldung erscheint nicht im Expertenmodus.
• Der Fahrweg wird jetzt berechnet! Die Berechnung kann noch gestoppt
und zu einem späterem Zeitpunkt vorgenommen werden.
Sie werden gewarnt, dass die Fahrwege nun berechnet werden und bekommen
die Gelegenheit abzubrechen und zu einem späterem Zeitpunkt fortzufahren.
• Die Lage LAGENNAME benötigt eine Neuberechnung!
Wenn Sie die Ausgabe starten aber die Fahrwege einer Lage nicht aktuell sind,
gibt Cenon Ihnen die Möglichkeit die Ausgabe abzubrechen und einen Blick
auf Ihre Datei zu werfen. Ansonsten wird die Lage jetzt berechnet und dann
sofort ungesehen ausgegeben.
• Keine Daten auszugeben!
Sie haben die Ausgabe gestartet ohne das etwas auszugeben wäre.
• Werkzeug WERKZEUGNAME existiert nicht im Magazin! Eventuell wurde es seit dem letzten Laden des Dokumentes gelöscht.
5.3. FEHLER- UND WARNMELDUNGEN
173
Das Werkzeug mit dem angegebenen Namen existiert nicht im Magazin. Überprüfen Sie die Magazine und weisen Sie gegebenenfalls ein neues Werkzeug
zu.
• Der Name ’NAME’ wird bereits verwendet!
Wenn Sie eine Lage oder Position neu anlegen, kann diese Meldung erscheinen. Sie sollten den bereits bestehenden Eintrag umbenennen und die Aktion
anschliessend wiederholen.
• Die Cenon Library ist noch nicht installiert!
Einige Bibliotheksdateien fehlen. Auf OpenStep hat die Bibliothek ein eigenes
Paket zur Installation. Wahrscheinlich haben Sie es nicht installiert.
• Nur eine Lage dieser Art möglich!
Es kann nur eine Lage vom Typ Passer-Lage, Clipping-Lage oder Nivellierungslage angelegt werden.
• Nur eine Parkposition möglich!
Auch diese Meldung sollte niemals erscheinen, aber irgendwie haben Sie versucht eine zweite Parkposition anzulegen. Das ist nicht möglich.
• Nur ein einzelnes Rechteck auf Vermessungslage erlaubt!
Sie haben auf der Nivellierungslage Objekte liegen, die da nicht hingehören.
Löschen Sie alles bis auf ein einzelnes Rechteck.
• Diese Operation entfernt die Fülllage der Ausspitzlage!
Das Ausspitzen besitzt eine extra Lage, um das Füllen steuern zu können.
Wenn Sie fortfahren (die Ausspitzenkorrektur verlassen) wird diese Lage gelöscht.
• Automatische Oberflächenabtastung! Plazieren Sie den Oberflächentaster
korrekt, bevor Sie auf ’Start’ drücken.
KAPITEL 5. ANHANG
174
Wenn Ihre Anlage das automatische Ausmessen des Werkzeug-Offset gestattet, gibt Ihnen diese Meldung die Möglichkeit den Schalter zu plazieren bevor
die Aktion gestartet wird.
• Soll das aktuelle Magazin wirklich gelöscht werden?
Eine Warnmeldung, die Ihnen mitteilt, dass Sie im Begriff sind ein Magazin
zu verlieren.
• Magazin setzen: Anschliessend müssen den Lagen neue Werkzeuge zugeordnet werden.
Diese Meldung warnt Sie bei einem Magazinwechsel, dass Sie im LagenPanel neue Werkzeuge zuweisen müssen, wenn Sie fortfahren. Die Meldung
erscheint nicht im Experten-Modus.
• Arbeit abbrechen?
Eine Warnmeldung. Sie erscheint, wenn Sie den Stop-Knopf während der Ausgabe betätigen. Die Z-Achse wird angehoben und die Spindel abgeschaltet. Sie
haben damit die Möglichkeit das Werkzeug etc. zu überprüfen bevor Sie fortfahren oder die Ausgabe komplett abbrechen.
• Grafik ausserhalb des Verfahrbereiches!
Ihre Grafik befindet sich zumindest teilweise ausserhalb des Fahrwegs der Anlage. Stellen Sie sicher, dass die Grafik vollständig innerhalb des Fahrweges
ist! Sie haben die Möglichkeit trotzdem fortzufahren, aber das kann zu einer
unvollständigen Ausgabe Ihrer Daten führen.
• Bitte loggen Sie sich als User root ein!
Die Lizenzierung ist nur als User root möglich.
Weitere Meldungen können in das Konsole-Fenster ausgegeben werden. Diese Fehlermeldungen können versierten Anwendern in der Regel genaueren Aufschluss über
aufgetretene Probleme geben.
5.4. TASTATURKOMMANDOS
175
Auf Linux kann diese Datei im Window Manager unter Info ⊲ System Konsole aufgerufen werden. Auf OpenStep kann sie in Tools ⊲ Konsole des Workspace Managers
gefunden werden.
5.4 Tastaturkommandos
Im Anlagensteuerungs-Panel:
Im CAM Control-Panel stehen Ihnen folgende Tastaturbefehle im Nummernblock
zur Verfügung:
Pfeil nach oben (8)
Pfeil nach unten (2)
Pfeil nach rechts (6)
Pfeil nach links (4)
Pfeil nach oben (9)
Pfeil nach unten (3)
Strg (gedrückt halten)
Verfährt die Y-Achse in positive Richtung
Verfährt die Y-Achse in negative Richtung
Verfährt die X-Achse in positive Richtung
Verfährt die X-Achse in negative Richtung
Hebt die Z-Achse
Senkt die Z-Achse
Verfährt in 1 mm Schritten (statt 0.1 mm)
Bearbeiten, Selektieren
Die Tasten Alt, Shift, und Strg können in Kombination mit der Maus verwendet werden. Die Bedeutung dieser Kombinationen ist in der Beschreibung der Mausaktionen
zu finden. Siehe Abschnitt ??.
Menu Kommandos:
Unter Apple muss statt der Alt-Taste die Apple-Taste verwendet werden !
Kommando
Schlüsselwort
Beschreibung
KAPITEL 5. ANHANG
176
Alt-a
Alt-A
Alt-b
Alt-B
Alt-c
Alt-C
Alt-d
Alt-D
Alt-e
Alt-F
Alt-g
Alt-G
Alt-h
Alt-i
Alt-I
Alt-j
Alt-J
Alt-m
Alt-M
Alt-n
Alt-o
Alt-O
Alt-p
Alt-P
Alt-q
Alt-r
Alt-R
Alt-s
Alt-S
Alt-t
Alt-T
Alt-u
alles
Arbeitsbereich
bold
Batch
copy
Color
direction drehen
Direction
equal
Form
gruppieren
unGroup
hide
italic
Inspektor
join
unJoin
mirror
Moves
neu
öffnen
Optimieren
print
Page
quit
rotieren
Ruler
speichern
Speichern als
text
Tool
Alles selektieren
Arbeitsbereich einstellen
Ändere selektierten Text nach Fett
Nutzen Fertigung
Kopiere selektierte Objekte in den Zwischenspeicher
Farb-Panel aufrufen
Richtung umdrehen
Richtungen der Objekte anzeigen
Gleiche Objekte selektieren
Transform-Panel aufrufen
Gruppiere selektierte Objekte
Selektierte Gruppen auflösen
Programm verstecken
Ändere selektierten Text nach Italic (Cursiv)
Inspektor-Panel aufrufen
Selektierte Objekte vereinigen
Zerlege vereinigte Objekte (Pfad, Textpfad)
Selektierte Objekte spiegeln
Ausgabepfade darstellen
Neues Dokument anlegen
Öffne (lade) Dokument
Positionierwege optimieren
Dokument drucken
Seitenlayout-Panel aufrufen
Programm beenden
Selektierte Objekte um 90° drehen
Lineal umschalten
Dokument speichern
Dokument unter neuem Namen speichern
Schriftauswahl aufrufen
Werkzeugdurchmesser darstellen
Zurück zum Gespeicherten
5.5. FRAGEN UND ANTWORTEN
Alt-U
Alt-v
Alt-w
Alt-x
Alt-z
Alt-Z
Alt-?
Alt-1
Alt-2
Alt-3
Alt-4
Alt-5
Alt-8
Alt-(
Alt-9
Alt-)
Alt-#
Alt-Shift-#
Alt-<
Alt–
Alt->
aUsstanzen
view
window
?
177
Selektierte Objekte ausstanzen
Zwischenspeicher einfügen
Fenster schließen
Selektierte Objekte ausschneiden
Undo
Redo
Hilfe
Grafik-Inspektor / Text editieren: Lineal kopieren
Randstärke-Inspektor / Text editieren: Lineal einfügen
Füll-Inspektor / Text editieren: Schrift kopieren
Textart-Inspektor / Text editieren: Schrift einfügen
Lagen-Inspektor
Nach vorne stellen
Ein Objekt weiter nach vorne bringen
Nach hinten stellen
Ein Objekt weiter nach hinten schieben
Gitter umschalten
Gitter-Panel
Text links ausrichten
Text zentrieren
Text rechts ausrichten
5.5 Fragen und Antworten
5.5.1 CAM
Der Werkzeugradius wird weiter als erwartet korrigiert
Neuere Versionen von Cenon berücksichtigen bei der Werkzeugradius-Korrektur die
Randstärke von Objekten. Im Inspektor kann die Randstärke des selektierten Objektes auf 0 gesetzt werden.
KAPITEL 5. ANHANG
178
Der Werkzeugradius wird nicht korrigiert!
Sie müssen Ihre Grafikobjekte füllen, damit eine Werkzeugradius-Korrektur möglich
ist.
Einige Buchstaben haben hässliche Striche im Ausgabepfad.
Ihre Daten enthalten an kritischen Stellen Linien oder Kurven, die kleiner sind als
der Werkzeugradius. Sie sollten diese Elemente aus Ihrer Grafik entfernen. Als Alternative können Sie den Rasteralgorithmus von Cenon einsetzen (Option in den Voreinstellungen).
Für mein neu erzeugtes Werkzeug werden die Fahrwege falsch oder gar nicht
berechnet!
Überprüfen Sie den Typ des Werkzeugs (Das Popup-Menü im WerkzeugparameterPanel). Wenn Sie fräsen möchten sollten Sie beispielsweise keinen Bohrer definieren!
5.5.2 CAM Ausgabe
Es wird die falsche Konfigurationsdatei verwendet
Eventuell wurde die gewünschte Konfigurationsdatei noch an anderer Stelle mit selbem Namen angelegt. Konfigurationsdateien können grundsätzlich an zwei Stellen
im Dateisystem liegen:
1. HOME/Library/Cenon/Devices/xyz (HOME ist das Arbeitsverzeichnis des Anwenders)
2. /Library/Application Support/Cenon/Devices/xyz
oder für Linux:
/usr/GNUstep/Local/Library/Cenon/Devices/xyz
5.5. FRAGEN UND ANTWORTEN
179
Konfigurationsdateien im ersteren Verzeichnis werden bei gleicher Namensgebung
bevorzugt. Auf diese Weise kann ein Anwender eigene Konfigurationsdateien erstellen, ohne die von Cenon installierten Dateien zu verändern.
Spindel läuft nicht an bzw. lässt sich nicht vom Programm aus einschalten
Achten Sie darauf, dass unter Voreinstellungen der richtige Maschinentyp mit SpindelUnterstützung eingestellt ist
Nach einem Update läuft die Anlage nicht mehr
Achten Sie darauf, dass unter Voreinstellungen der richtige Maschinentyp eingestellt
ist.
Maschine ruckt manchmal, teilweise schlechtes Fertigungsergebnis
Bei der Ausgabe kommt es (teilweise immer an der gleichen Stelle) zu einem Versatz.
Die Positioniergeschwindigkeit ist zu gross und muss herabgesetzt werden.
Es werden nicht alle Daten ausgegeben, obwohl alle Augen im CAM-Panel (Lagen) auf sind
In der Anlagensteuerung (CAM-Panel, Anlage), Selektierung aus- und "Alles" einschalten.
Die Anlage bleibt mitten in der Bearbeitung stehen (es erscheinen Fehlermeldungen in der Konsole des Workspace), oder fährt an falsche Positionen
Es handelt sich vermutlich um ein EMV-Problem des PC, was dazu führt, dass über
die serielle Schnittstelle Störungen eingefangen werden. Abhilfe könnte ein besser
geschirmtes serielles Kabel bringen (bitte verwenden Sie das serielle Kabel, dass im
KAPITEL 5. ANHANG
180
Lieferumfang von vhf enthalten ist). Betreiben Sie den PC nach Möglichkeit an einer
anderen Steckdose/Sicherung als beispielsweise den Staubsauger. Auch der Einbau
einer separaten Schnittstellenkarte hilft hier. Es kann in einem Kleinbetrieb in der
Regel auf einen teuren Industrie-PC verzichtet werden.
CNC 450: Wird während der Ausgabe gestoppt, so stoppt die Anlage mit teilweise grosser Verzögerung
Einige Vektoren werden vom Controller im voraus eingelesen, so dass die Anlage
erst stoppt, wenn diese Vektoren vollständig ausgegeben wurden. Zum Verkürzen
der Reaktionszeit kann die maximale Vektorlänge im CAM-Panel (Lagen-Details)
eingestellt werden.
Apple: Der Ausgabeprozess hängt und lässt sich nicht mehr stoppen
Stecken Sie den Seriellen-Adaptor kurz von der USB-Schnittstelle ab, dann können
Sie weiter arbeiten. Offensichtlich haben Sie eine Konfiguration mit tty-Device verwendet und kein oder ein unpassendes Gerät angeschlossen. Um zukünftiges Hängen
bei nicht angeschlossenem Gerät zu vermeiden, können Sie in der Gerätekonfiguration von Cenon (Kapitel 4.2) das Device (#dev) von tty auf cu wechseln, dann blockiert
die Ausgabe nicht.
5.6 Serielles Kabel
Um Ihre Maschine an den Computer anzuschliessen kann unter Umständen ein serielles Kabel notwendig sein. Verwenden Sie wenn möglich das Kabel, das mit ihrer
Maschine geliefert wird.
1
5
6
9
1
14
13
25
5.7. GLOSSAR
181
Die Abbildungen zeigen die Pin-Nummerierung für männliche SUB-D Stecker. Sie
finden sie an Ihrem PC und auch am Seriallen Adapter bei Apple-Rechnern. Die
weiblichen Buchsen sind in der umgekehrten Reihenfolge nummeriert.
Dies ist das generelle Layout von seriellen Kabeln für PCs und die meisten seriellen
Geräte (Die Angaben stimmen für weibliche Buchsen und männliche Stecker):
9 pin
1
2
3
4
5
6
7
8
25 pin
8
3
2
20
7
6
4
5
Pin Name
DCD
RXD
TXD
DTR
GND
DSR
RTS
CTS
Pin Beschreibung
Data Carrier Detect
Receive Data
Transmit Data
Data Terminal Ready
Signal Ground
Data Set Ready
Ready To Send
Clear To Send
Das Kabel zum Anschluss eines Plotters und einiger CNC Controller erfordern die
folgenden Verbindungen um mit allen Handshakes zu funktionieren. Lesen Sie hierzu
aber bitte auch Ihr Gerätehandbuch.
PC
Plotter
RXD TXD
TXD RXD
RTS CTS
CTS RTS
GND GND
DCD DTR
DTR DCD
DCD DSR
5.7 Glossar
“Was ist denn das überhaupt?” fragt man sich manchesmal. Das Glossar will Ihnen
helfen, Fachbegriffe besser zu verstehen und gibt Ihnen zu den wichtigsten Begriffen
KAPITEL 5. ANHANG
182
von A (äussere Kontur) bis Z (Cenon) eine kurze Erklärung. Wenn in einem bestimmten Kapitel des Handbuchs weiterführende Informationen stehen, wird darauf
verwiesen.
Äussere Kontur
Die Berechnung der äusseren Kontur von Elementen
ist notwendig, wenn diese ausgefräst werden sollen
und von den äusseren Abmessungen her der Originalgrafik entsprechen sollen. Die äussere Kontur wird mit
Werkzeugen vom Typ Fräser bearbeitet.
Aperture Tabelle
Siehe Blendentabelle
Ausspitzen
Das Ausspitzen ist eine spezielle Methode für die Ausgabe detailgetreuer Gravuren. Das Ausspitzen wird mit
einem konischen Fräser ausgeführt.
Blendentabelle
Die Blendentabelle ist eine zusätzliche Datei für das
Standard Gerberformat. Hierin werden die verwendeten Blenden des Fotoplotters zugeordnet. Cenon verwendet die Datei um die Grösse von Lötpads und die
Stärke von Leiterbahnen bestimmen zu können.
Blow Up
Spezielle Berechnung zur Erstellung von Leiterplatten
Prototypen. Ein Blow Up wird zusätzlich zu den Isolationsfräsungen ausgegeben um eine breitere Isolation
zum besseren Löten zu haben.
CNC-Controller
Der CNC-Controller stellt die Verbindung zwischen
Ihrer Gravieranlage und dem Computer dar. Er wandelt die Steuerbefehle, die Cenon über die Schnittstelle sendet entsprechend um, um die einzelnen Achsen
der Anlage anzutreiben.
Default
Ein Default ist eine vom Programm vorgegebene Einstellung. Es wird meist von Standardeinstellungen gesprochen.
5.7. GLOSSAR
183
Einlegearbeiten
Einlegearbeiten stellen eine besondere Anwendungsmöglichkeit von Cenon dar. So kann aus einem Material ein Element ausgefräst werden, das dann in den in
einem anderen Material ausgesparten Platz (dank der
beidseitigen Fräserradiuskorrektur) passgenau eingelegt wird.
Excellon Format
Excellon ist ein Datenformat für industrielle Bohrdaten. Es wird mit dem DIN-Import importiert.
Extended Gerber
Dies ist ein erweitertes Gerberformat, dass keine extra
Blendentabelle mehr verlangt und um Möglichkeiten
wie komplexe Masseflächen erweitert wurde.
Gerber-Format
Das Gerber-Format ist ein Format zur Ausgabe von
Layoutdaten von Leiterplatten für deren Fertigung speziell auf Fotoplottern. Die meisten Leiterplatten CADProgramme können dieses Format erzeugen.
HPGL
Die Abkürzung steht für “Hewlett Packard Graphics
Language” und ist eine sehr bekannte und verbreitete
Sprache zur Ansteuerung von Stiftplottern.
Innere Kontur
Die innere Kontur wird hauptsächlich für die Gravur
von gefüllten Flächen berechnet. Das entsprechende
Werkzeug wäre vom Typ Gravierstichel.
Isolationsgravur
Spezielle Art der Werkzeugradiuskorrektur zum Erstellen von Leiterplatten-Prototypen. Die Isolationsgravur graviert die Isolationen um die Leiterbahnen.
Konfigurationsdatei
In einer Konfigurationsdatei (Extension .dev) werden
Steuerungsbefehle und weitere Parameter für das Ausgabegerät definiert oder die Befehle der verschiedenen
Importformate für Cenon übersetzt
184
KAPITEL 5. ANHANG
konisch
Konisch beschreibt eine Form, die sich von breit nach
schmal verjüngt. Ein vergleichbarer Begriff wäre Kegelförmig.
Outline-Algorithmus
Der Outline-Algorithmus ist verantwortlich für die Berechnung der Konturen um Grafikobjekte - die WerkzeugradiusKorrektur.
PostScript
PostScript ist eine vektorielle Seitenbeschreibungssprache, die vor allem im DTP-Bereich eingesetzt wird.
Mit diesem Format werden normalerweise Fotosatzbelichter angesteuert, die sehr preiswert hochwertige
Filmvorlagen herstellen.
Projekt
Ein Projekt ist die aufbereitete Grafik, so wie sie von
Cenon mit Einstellungen und Fahrwegen mit der Extension .cenon gespeichert wird. Ein Cenon-Projekt wird
auch als Job bezeichnet.
Rub-Out
Ein Rub-Out ist ein Bereich, der vollständig ausgeräumt wird. Der deutsche Begriff wäre wohl Ausräumung. Er wird insbesondere bei Leiterplattenprototypen verwendet.
Sieb & Meyer
Sieb & Meyer ist ein industrielles Bohrdatenformat.
Die beiden Sieb & Meyer Formate (1000 und 3000)
können mit dem DIN Import importiert werden.
Spindel
Auch HF- oder SF-Spindel genannt. Mit hochfrequentem Drehstrom werden besonders hohe Drehzahlen und
damit präzise Gravuren bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten ermöglicht.
Cenon
Universelle Gestaltungs- und Fertigungssoftware.
Index
A
Anlagensteuerung, 126
Antworten (FAQ), 177
Arbeitsbereich (Menueintrag), 105
Ausgabe speichern (Menueintrag), 104
Ausspitzen, 42
B
Barcode (Menu), 102
Barcode-Import, 137
Bibliothek, 169
C
CAM (Voreinstellungen), 94
CAM-Panel, 108
Clipping-Lage, 131
Clippinglage (Lagen-Details), 115
CNC-Controller (Anpassung), 146
Cut-Dateien, 56
D
Dateien, 169
Daten-Panel (Menueintrag), 106
Drehzahl ändern (Ausgabe), 128
Durchmesser, 43
E
Eingebettete CNC Kommandos, 140
Eintauch-Winkel, 116
Entgraten (Voreinstellung), 95
F
FAQ, 24, 177
Farbauswahl-Fenster, 28
Features, 12
Fehlermeldungen, 170
Flughöhe, 128
Format (Menu), 104
Fragen (FAQ), 177
G
Gerät (Voreinstellung), 94
Gerätekonfiguration, 146
Geschichte, 10
Gewinde-Schneider, 124
I
Import Text (Menu), 102
Installation, 17
K
Kabel (Seriell), 180
Kamera-Vermessung, 53
Konfigurationsdateien, 144
Konische Werkzeuge, 123
Konsole, 175
185
186
Kontroll-Panel, 126
Konturfüllung (Voreinstellung), 118
Kreisförmig (Image-Inspektor), 50
L
Lagen, 131
Lagentyp (Lagen-Details), 115
Leistungsmerkmale, 11
Leiterplatten Prototypen, 67
Linear (Image-Inspektor), 50
Lizenzierung, 22
Logarithmisch (Image-Inspektor), 50
M
Magazin-Panel, 120
Mailingliste, 24
Masken-Lage (Lagen-Details), 115
Menüs, 102
Messer, 125
N
Nach hinten stellen (Menueintrag), 104
Nach vorne stellen (Menueintrag), 104
Nivellierung, 137
Nivellierung (Gerätekonfiguration), 159
Nutzen (Voreinstellung), 95
Nutzenfertigung (Menueintrag), 106
INDEX
P
Panelling, 131
Parkposition (Voreinstellung), 95
Passer-Lage, 136
Passer-Lage (Lagen-Details), 115
Passive-Lage (Lagen-Details), 115
Positionierhöhe, 128
Positionierwege (Voreinstellung), 95
Positionsspeicher, 130
Projekt Einstellungen, 96
Push-Through, 131
R
Raster Algorithmus (Voreinstellung), 95
Relief-Bearbeitung, 49
S
Serielles Kabel, 180
Seriennummer (Voreinstellung), 95
Spitzenwinkel, 43
Sub-D, 180
Support, 24
T
Tangentialmesser (Gerätekonfiguration), 160
Tastaturkommandos, 175
Teach-In-Panel (Menueintrag), 106
Testpunkte (Nivellierung), 137
O
U
online Werkzeugparameter, 169
USB-Adapter, 18
Optimiere Positionierwege (Menueintrag),
105
V
Optimiere Positionierwege (Voreinstellung),Vermessung (Gerätekonfiguration), 159
95
Verzeichnisse, 169
INDEX
Voreinstellungen, 93
Vorschub ändern (Ausgabe), 128
W
Warnmeldungen, 170
Werkstückvermessung, 137
Werkzeuge (CAM), 163
Werkzeug-Parameter, 122
Werkzeugverwaltung, 120
WWW, 24
187