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31.01.2013
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ISSN 0 178 476507193 F P.b.b. GZ 06Z036931 M
1 | Februar/März 2013
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Tierwohl
w w w.biokreis.de | w w w.bionachrichten.de
Der Ökolandbau stellt sich der Herausforderung
Hier geht es den Tieren gut
Vorbildliche Mutterkuh- und Milchviehhalter im Biokreis
Biokreis auf der BioFach
Verarbeiter stellen neue Produkte vor
Silomais-Anbau
Was bei Aussaat, Ernte & Co. zu beachten ist
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Inhalt
AKTUELLES
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Termine
6
Notizen
8
Die EU-Agrarpolitik aus Perspektive der Bienen
Was für die Biene gut ist, ist auch für den Menschen gut
10
„Wir brauchen keine Tierwohlsiegel. Wir haben Bio.“
Kommentar von Sepp Brunnbauer
BIOKREIS
12
Liebe Leserinnen und Leser,
Es baut alles so schön aufeinander auf: Erst
laufen im Fernsehen Bilder von Tieren, die
unter widrigen Bedingungen gehalten werKuhkomfort in Box und Laufgang
den, obwohl der Mäster einem Bioverband
Aktuelle Trends von der Messe Eurotier
angehört. Dann folgt der große Aufschrei
der Empörung in den Zeitungen, den
„Ich lebe schon auf diesem Planeten. Meistens.“
Hubert Kammermeier liebt Fleisch, Wurst – und sein extremes Leben Talkshows und teilweise in der Bevölkerung: „Und das soll Bio sein?“Und dann
Anbau von Soja attraktiv – LfL hat Sommerungen verglichen
kommen die konventionell wirtschaftenden
Nachlese Schaf- und Ziegentag
Massenhierhalter, tun sich mit TierschutzExpertentipps zu künstlicher Besamung und zur Entwurmung
verbänden zusammen und führen gleich
mehrere verschiedene Siegel ein, von denen
Silomais-Anbau: Was bei Aussaat, Ernte & Co. zu beachten ist
ein jedes anders für artgerechte Tierhaltung
Aktuelles aus NRW, Mitte und Bayern
stehen soll. Wir haben in unserem Titelthema Tierwohl einmal geschaut, was
dahinter steckt. Und wir haben uns auf die
Suche gemacht nach Betrieben, für die artgerechte Haltung und wirtschaftliche ProTierwohl: Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn
duktion kein Widerspruch sind.
Ökologische Legehennen-Haltung: artgerecht und wirtschaftlich
Biokreis auf der BioFach
Verarbeiter stellen neue Produkte vor
15
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TITEL
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Hier geht es den Tieren gut
Vorbildliche Mutterkuh- und Milchviehhalter im Biokreis
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Tierhaltung – Die Achillesferse des Ökologischen Landbaus
Ein Statement von Felix Prinz zu Löwenstein (BÖLW)
34
Tierschutzlabel: Die neue Siegelflut
36
Tierschutz als Tagesgeschäft
Interview mit einem Kreisveterinär
BIOWELT
38
Des Gartlers Frühlingsgefühle
Wie man schon im Februar Pflänzchen zieht
40
Welcome to Cowboy-Country
Außerdem im Heft: Die EU-Agrarpolitik
aus der Perspektive der Bienen, Tipps zum
Anbau von Soja und Silomais, Wissenswertes zur Gesundheit von Schafen und
Ziegen – und ein Porträt über den BiokreisMetzger Hubert Kammermeier, der sich
nach einer gesundheitlichen Krise umso
mehr für biologische Wurst- und Fleischerzeugung einsetzt.
In der Rubrik „Reise“ nimmt Sie LaconMitarbeiterin Veronika Patzelt mit auf eine
Rinderranch in den USA.
Viel Spaß beim Lesen!
Veronika Patzelt half auf einer Ranch beim Rindertrieb
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Marktplatz
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Personen, Verlosung
50
Bücher, Vorschau, Impressum
Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
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Aktuelles Termine
Veranstaltungen und Termine
Einladung zur Mitgliederversammlung des
Biokreis Erzeugerring Bayern e.V.
Wir laden alle Mitglieder zur ordentlichen
Mitgliederversammlung des Biokreis Erzeugerring Bayern e.V.
am Samstag, 16. März 2013 ein.
Ort: Biohotel und Tafernwirtschaft Hörger, Hohenbercha 38,
83402 Kranzberg www.hoerger-biohotel.de
Beginn
10:00 Uhr
Tagesordnung
1.Genehmigung Tagesordnung
2.Geschäftsbericht
3.Haushalt 2012
4.Bericht Kassenprüfer
5.Entlastung Vorstandschaft
6.Anpassung Gebührenordnung
Mitgliedsbeitrag für Imker auf 100 €/Jahr anheben.
7.Haushaltsvoranschlag 2013
8.Verschiedenes, Wünsche, Anträge
Hans Meier
1. Vorstand Biokreis Erzeugerring Bayern e.V.
Wir bitten, Wünsche und Anträge für die Mitgliederversammlungen schriftlich an die Geschäftsstelle in Passau, Stelzlhof 1,
94034 Passau zu richten: Fax: 0851 / 75 65 0 – 21
Email: [email protected]
Den Anreisenden wird die Bildung von Fahrgemeinschaften
empfohlen.
Biokreis Bayern
Dienstag, 19. Februar, 20 Uhr
Fachtreffen zum Thema „Homöopathische Tierheilverfahren
im Rinderstall“ Gasthaus Stroblwirt, Dorfstr. 6
82386 Oberhausen.
Referent: Peter Paulus, Biokreis e.V.
Mittwoch, 6. Februar, 19.30 Uhr
Fachtreffen zum Thema „EU-Ökoverordnung, Änderungen
und Aktuelles 2013“ Gasthaus Schiessl, Rathausplatz 2
92439 Bodenwöhr
Referentin: Kristina Peus-Michal, Biokreis e.V.
Biokreis Mitte
Freitag, 1. Februar, 19.30 Uhr
Arbeitskreis zum Thema Kurzrasenweide
gemeinsam mit dem LLH Arbeitskreis Mutterkuh.
Referent: Siegfried Steinberger
Landgasthaus Jägerhof, 36341 Lauterbach-Maar
Biokreis NRW
Samstag, 23. Februar
Fachseminar der Verbände des Ökolandbaus in NRW
sowie der LWK NRW zum Thema Rinderfütterung,
Grünland, etc., Lennestadt-Kirchveischede
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
Einladung zur Mitgliederversammlung des Biokreis e.V.
Wir laden alle Mitglieder zur ordentlichen
Mitgliederversammlung des Biokreis e.V.
am Samstag, 16. März 2013 ein.
Ort: Biohotel und Tafernwirtschaft Hörger, Hohenbercha 38,
83402 Kranzberg www.hoerger-biohotel.de
Beginn:
11:30 Uhr
Vortrag bayerische Bio-Offensive:
„Bio-Regio 2020“
Referent: Herr Dr. Stefan Gabler, Leiter des
Referates Ökologischer Landbau im
Bayerischen Staatsministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten
12:30 Uhr Mittagessen
13:30 Uhr
Beginn der ordentlichen
Mitgliederversammlung
Tagesordnung
1. Genehmigung der Tagesordnung
2. Genehmigung des Protokolls der
Mitgliederversammlung 2012.
3. Geschäftsbericht, Haushalt 2012
4. Bericht der Kassenprüferinnen
5. Entlastung der Vorstandschaft
6. Abstimmung des Haushaltes 2013
7. Wahl der Kassenprüfer
8. Berichte der Arbeitsgruppen Geflügelhaltung und Biogas
9. Änderung der Satzung:
§ 2 Ziele und Zweck des Verbandes
2.6 Der Verein tritt rassistischen, verfassungs- und fremden
feindlichen Bestrebungen und anderen diskriminierenden
oder menschenverachtenden Verhaltensweisen entschieden
entgegen. Der Verein tritt Bestrebungen entgegen, die die
ökologische Lebensmittelwirtschaft mit extremistischem
Gedankengut verbinden.
§ 5 Beendigung der Mitgliedschaft
5.3 - dem Verwendungszweck zuwiderhandelt
10. Wünsche, Anträge, Sonstiges
15:00 Uhr Ende
Hans Meier
Vorstandsvorsitzender Biokreis e.V.
Wir bitten, Wünsche und Anträge für die Mitgliederversammlungen schriftlich an die Geschäftsstelle in Passau, Stelzlhof 1,
94034 Passau zu richten: Fax: 0851 / 75 65 0 – 21
Email: [email protected]
Den Anreisenden wird die Bildung von Fahrgemeinschaften
empfohlen
Freitag, 01. März 2013
Mitgliederversammlung des Biokreis Erzeugerring
NRW e.V. mit vorherigem Vortrag
Gasthof Suerlänner Eck, Lennestadt-Kirchveischede
Freitag, 08. März 2013
Mitgliederversammlung des FHB-Bonn
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Termine Aktuelles
16. - 17. März
Fahrt zur Mitgliederversammlung des Biokreis e.V.
(Bundesverband) mit Übernachtung und Betriebsbesichtigungen,
Interessierte melden sich bitte in der Geschäftsstelle NRW
Anzeige
22. März 2013
Fleischrindernacht mit Zuchtrinderschau und –auktion des FHB,
Zentralhallen Hamm
Veranstaltungen
5. – 10. Februar, tägl. ab 12 Uhr
Gutsausschank im WEINGUT HIRTH GmbHRebhof 1, 74182
Willsbach-ObersulmTel. 07134/5369454 www.weinguthirt.de
13. – 16. Februar
BioFach 2013, Nürnberg
Biokreis e.V. Halle 7 / Stand 241
21. Februar
Thema: Eiweißlücke schließen heimischer Anbau von Leguminosen
Ort: Landwirtschaftszentrum Eichhof, Bad Hersfeld
Info: LLH, Herr Jürgen Sprenger 34117 Kassel Tel.: +49 (561) 7299
0http://www.llh.hessen.de
27. Februar
Bio-Streuobsttagung der Lfl Bayern, 85354 Freising
www.lfl.bayern.de
1. – 4. März
Ab Hof – Spezialmesse für bäuerliche Direktvermarkter
A- 3250 Wieselburg. Info: Tel. 0043/7416/502-0
www.messewieselburg.at
5. – 10. März, tägl. ab 12 Uhr
Gutsausschank
WEINGUT HIRTH GmbHRebhof 1, 74182 Willsbach-Obersulm
Tel. 07134/5369454. www.weinguthirt.de
08. – 09. März
8. Bayerisches Fleischrindersymposium. Themen: aktuelles aus der
Tiergesundheit, Grünlandverbesserung, Geschichte zur Rinderzucht,
Tierfotografie in Theorie und Praxis. Ort: Staatsgut Pfrentschweiher,
92693 Eslarn. Veranstalter: FleischrinderVerbandBayern e.V.
Info und Anmeldung: Tel. 0981/48841-0
www.fleischrinderverband.bayern.de
11. März
Fachtagung zum Thema Einfluss der Leguminosenart, Leguminosennutzung und Leguminosenanteil – Ergebnisse aus zwei 15-jährigen Feldversuchen. Ort: LfL Bayern, 85354 Freising. Info und
Anmeldung: Tel. 08161/71-4470. Email: [email protected]
www.lfl.bayern.de
16. März
Mitgliederversammlung Biokreis Erzeugerring e.V.
85402 Hohenbercha
16. März
Mitgliederversammlung Biokreis e.V.
85402 Hohenbercha
Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
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Aktuelles Notizen
Biokreis-Bäcker ist Hamburger des Jahres
Thomas Effenberger, Bio-Bäckermeister mit herausragendem Engagement in Sachen Nachhaltigkeit, wurde
im Dezember 2012 vom Fernsehsender Hamburg 1 zum
„Hamburger des Jahres“ in der Kategorie Wirtschaft
gewählt. Seit August 2012 sind die Betriebe „Effenberger
Vollkornbäckerei“ und „Effenberger Gläserne Backstube
/ Dinkel-Vollkornbäckerei GmbH & Co. KG“ sowie der
Effenberger Forstbetrieb Mitglied im Biokreis – ausschlaggebend waren hierfür das Siegel „regional & fair“
für die Bäckereien sowie die Möglichkeit, über den
Biokreis auch Waldwirtschaft ökologisch zertifizieren
lassen zu können.
Thomas Effenberger mit Bäckerei-Geschäftsführerin Anne Südekum (l.) und
Hamburg 1-Moderatorin Lisa Reimnitz bei der Preisverleihung im Hotel Atlantic.
Bayerisches Staatsministerium plant Zuschuss für Bio-Imker
Das Bayerische Landwirtschaftsministerium stellt konkrete Überlegungen an,
die bayerischen Bio-Imker ab 2014 mit
einem Kontrollkostenzuschuss von
200.- Euro pro Jahr zu fördern. Das
Ministerium gab dies in einem Schreiben an den ökologischen Anbauverband
Biokreis bekannt. Im Dezember hatte
der Biokreis dazu aufgefordert, BioImker künftig mit einem Zuschuss für
die jährliche Bio-Kontrolle zu unterstützen. Denn Bio-Imker, leisten finanziellen Mehraufwand: Bei der Umstellung fallen Kosten für den Wachsaustausch und für die Untersuchung des
Wachses auf Rückstände an. Der von
den Richtlinien vorgeschriebene, ökologisch erzeugte Zucker für die Fütterung
ist teurer als konventioneller Zucker.
Dazu kommen die Kontrollkosten mit
mindestens 250 Euro jährlich. Das
bayerische Landwirtschaftsministerium
hat nun die Forderung des Biokreis für
seine Planungen aufgegriffen, um im
Rahmen der Offensive Bio-Regio 2020
die Bio-Produktion auch im Honigsektor voranzutreiben. Der pauschale
Kontrollkostenzuschuss soll ab 2014 in
der Imkerförderrichtlinie als reine
Landesmaßnahme verankert werden.
Umbenennung von Ergoplast
Zum 1. Januar hat die Ringoplast GmbH ihre Tochtergesellschaft
Ergoplast
(Leubsdorf bei Chemnitz) in
Ringoplast Leubsdorf GmbH
umbenannt. Mit diesem Schritt möchte
Ringoplast, Hersteller von Aufbewahrungs- und Transportkästen aus Kunststoff (z. B. „NAPF“), den Gruppen-
auftritt des Unternehmens vereinheitlichen. Wie Unternehmesleiter Klaas
Johannink erklärte, sei die neue
Produktionshalle am Stammsitz in
Neugnadenfeld (Niedersachsen) wie
geplant fertig gestellt und großteils
bezogen worden. Das Gebäude mit rund
2000 Quadratmeter Produktionsfläche
wurde direkt an die bisher bestehende
Halle gebaut, so dass die Produktion
durchgängig begehbar ist. In Leubsdorf
sei ebenfalls investiert worden. Hier
wurde eine neue Lagerhalle gebaut.
Insgesamt habe man rund vier
Millionen Euro investiert, sagte Klaas
Johannink, der seit 2011 gemeinsam
mit seinem Bruder, Hendrik Johannink,
das Familienunternehmen leitet.
Gute Stimmung auf der Grünen Woche
Zum Auftakt der Grünen Woche gab es
einige Besuche politischer Prominenz
am Biokreis Stand in der Ökomarkthalle. Der bekannt hervorragende Wein,
etwa ein sehr seltener Rosenmuskateller, von Biowinzer Gerhard Hoffmann lockte unter anderem Johannes
Remmel, Landwirtschaftsminister in
Nordrhein-Westfalen sowie seinen parlamentarischen Staatssekretär Horst
Becker in die grün-gelbe Zone. Die
Biokreis-Vorstände Hans Meier und
Gottfried Erves nutzten die Gelegenheit, um sich mit dem Minister über
Aktivitäten bezüglich des ökologischen
Landbaus in Nordrhein-Westfalen und
Bayern auszutauschen. NRW-Geschäftsführer Jörn Bender konnte in
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
diesem Zusammenhang über die gute
Akzeptanz des Programms zur tiergerechten Haltung auf Stroh seitens der
Fleischrinderhalter berichten.
Abschließend gab es eine Verkostung
des von Biokreis-Bäcker Niko Gottschaller neu kreierten „Bread Spirit“,
eines Schnapses aus „Altbrot“.
jb
Bild: Biokreis NRW
(v.l.n.r.) Juliane Walz und Dr. Ludger Wilstacke (MKULNV NRW), Minister Johannes Remmel, NRWGeschäftsführer Jörn Bender sowie die Vorstände Hans Meier und Gottfried Erves.
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Bio-Zertifikate jetzt online
Kontrollstellen richten ein Verzeichnis ein
„Wird dieser Anbieter von ökologisch
erzeugten Lebensmitteln tatsächlich
kontrolliert?“ Diese Frage kann das
neue Internet-Verzeichnis der kontrollierten Betriebe in Deutschland mit
wenigen Mausklicks beantworten. Die
Konferenz der Kontrollstellen e.V.
(KdK) hat mit Beginn des Jahres auf
ihrer Internetseite eine neue Dienstleistung eingerichtet. Hier können Verbraucher, Unternehmen und Behörden
nachschlagen, ob sich das gesuchte
Unternehmen dem Kontrollverfahren
unterstellt hat und von einer in
Deutschland zugelassenen Kontroll-
stelle für die Einhaltung der ÖkoVerordnung zertifiziert ist. Auch die
Bio-Bescheinigungen der Unternehmen
können eingesehen werden. Das
Verzeichnis ist bereits weitgehend vollständig, die fehlenden Unternehmen
sollen in Kürze eingebunden werden.
Alle Kontrollstellen in Deutschland
haben sich bereit erklärt, diesen Service
zu unterstützen. Das Verzeichnis erfüllt
die
Vorgaben
der
EU
zur
Veröffentlichung der kontrollierten
Unternehmen.
Es
kann
unter
www.oeko-kontrollstellen.de genutzt
werden.
EU-Ausschuss stimmt gegen Agrarreform
Grünensprecher spricht von „Greenwashing“
Die Agrarpolitiker im EU-Parlament
haben am 23. Januar den Plänen der
EU-Kommission für eine grünere
Landwirtschaft eine Absage erteilt,
berichtete die taz. Wenn sich der
Agrarausschuss durchsetze, würden
etwa die deutschen Landwirte noch
weniger für Umwelt oder Arbeitsplätze
tun müssen, als die Kommission geplant habe. Der Agrarausschuss habe
nun sogar beschlossen, dass die
Deckelung u.a. für Genossenschaften
nicht gelten soll. Die Kommission hatte
sich als Bedingung für Direktzahlungen
gewünscht, dass mindestens 7 Prozent
des Ackerlandes „ökologische Vorrangflächen“ werden.
Die Parlamentarier wollten das auf
zunächst 3 Prozent und ab 2016 auf 5
Prozent senken, so die taz. Wer höchstens zehn Hektar habe, soll sich gar
nicht um diese Auflage kümmern müssen. Die Bauern sollten laut
Kommission auch mindestens drei
Fruchtarten anbauen, um Monokulturen zu verhindern, berichtet die taz.
Der Ausschuss wolle aber Betriebe bis
10 Hektar ausnehmen. Bis 30 Hektar
fordere er nur zwei Fruchtarten, lediglich größere Firmen müssten drei nachweisen. Das ermöglicht weiter etwa
Mais-Monokulturen. Darüber hinaus
sollen die EU-Staaten ihren Betrieben
Umweltzertifizierungen geben können,
die von den Ökoauflagen für die
Subventionen befreien.
Die Pläne, für die EU-Agrarkommissar
Dacian Ciolos viel Lob von Naturschützern und viel Kritik von Landwirten erhalten hatte, stünden nun auf
der Kippe, berichtete die Süddeutsche
Zeitung. Noch bleibt zu hoffen, dass das
EU-Parlament sich dem Votum des
Agrarausschusses nicht anschließt.
Wenn die Vorschläge des Ausschusses
im Parlament durchgingen, sei das
„kein Greening der Agrarpolitik mehr,
sondern Greenwashing“, sagte der
agrarpolitische Sprecher der Grünen,
Martin Häusling, der taz. Häuslings
Gegenspieler von der konservativen
EVP-Fraktion, Albert Deß (CSU), habe
erklärt, dass er neue Umweltauflagen
ablehne, weil sie mehr Bürokratie für
die Bauern bedeuteten.
Aus Protest haben sich bereits 25
Bauern-, Verbraucher- und Umweltorganisationen aus 10 Ländern zur
Aktion
“Go M.A.D.“ zusammengeschlossen. Diese ruft Europas Bürger
auf, ihre Vertreter im EU-Parlament
direkt zu fragen, wie sie bei der endgültigen Entscheidung des Parlaments im
März abstimmen wollen. Machen Sie
mit:www.goodfoodgoodfarming.eu
oder kontaktieren Sie Stephanie Roth
unter: +4930 284 82324 und E-mail:
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Aktuelles Agrarpolitik & Markt
Die EU-Agrarpolitik aus
Perspektive der Bienen
Was für die Biene gut ist,
ist auch für den Menschen gut
Von Walter Haefeker
D
ass es den Bienen nicht gut
geht, pfeifen inzwischen die
wenigen noch verbliebenen
Spatzen von den Dächern. Die
Antwort der EU-Kommission findet
sich in der VERORDNUNG (EG)
Nr. 1234/2007. Darin findet sich das
übliche Repertoire an Maßnahmen,
die wir schon aus anderen Bereichen
kennen. Offensichtlich herrscht auf
der Ebene der EU Bürokratie ein
vollkommenes Missverständnis der
Problematik.
Auf direkte Förderung der Imkerei
könnte man nahezu vollständig verzichten
Die Bienenzucht ist ein offenes
System. Der Flugkreis eines einzelnen
Bienenvolkes deckt ein Gebiet von
mindestens 30 Quadratkilometern ab
und umfasst viele landwirtschaftlich
genutzte Flächen. Die Gesundheit der
Bienen sowie die Quantität und Qualität der Bienenprodukte hängen stark
davon ab, wie diese Flächen landwirtschaftlich genutzt werden. Daher hat
die allgemeine EU-Agrarpolitik einen
wesentlich größeren Einfluss auf unseren Sektor als die speziell für die
Bienenhaltung vorgesehenen Maßnahmen. Denn welche Art von Landwirtschaft mit den Zahlungen an die
Landwirte befördert wird, prägt auch
die Bedingungen in der Bienenzucht.
Vermutlich könnte auf eine direkte
Förderung der Imkerei nahezu vollständig verzichtet werden, wenn die
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
Bild: cascadiansourcecenter.com
Fördergelder an die Landwirtschaft mit
anderen Prioritäten ausgegeben würden.
Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle
Diskussion um die Neuausrichtung der
EU-Agrarpolitik eine große Chance,
endlich zu einer substantiellen Verbesserung der Rahmenbedingungen für die
Imkerei zu kommen.
Bestäubung bald nur noch dort, wo
dafür bezahlt wird?
Der Grundsatz „öffentliche Mittel für
öffentliche Güter“ trifft sicher auch auf
die Bienenhaltung zu, denn es geht hier
nicht nur um die Herstellung von
Bienenprodukten, sondern auch über
die Bereitstellung des Bestäubungsservices. Angesichts des Rückgangs
der Bienenvölker und des Rückgangs
der anderen Bestäuber nimmt die
Nachfrage nach professionellem Bestäubungsservice rasant zu. Eine Fortsetzung der bisherigen Agrarpolitik
wird langfristig zu amerikanischen
Verhältnissen führen. Dort findet Bestäubung nur noch dort statt, wo dafür
bezahlt wird. Wohin das führt zeigt eindrucksvoll der Dokumentarfilm „More
than Honey“ der aktuell in den Kinos
läuft.
In einer gesunden, vielfältigen Kulturlandschaft ist eine flächendeckende
Bienenhaltung möglich, und es gibt
Lebensraum für zahlreiche Wildbienen
und Hummeln, die ebenfalls einen
Beitrag zur Bestäubung leisten. Sollten
Allgemeingüter wie Biodiversität,
Trinkwasserqualität und Lebensqualität
im ländlichen Raum tatsächlich Vorrang vor den Partikularinteressen der
Agrarindustrie bekommen, können
auch die Imker zuversichtlich in die
Zukunft blicken. Daher haben sich alle
Deutschen Imkerverbände in einer
gemeinsamen Resolution zur GAPReform positioniert.
Reduzierung von chemischen
Pflanzenschutzmitteln gelang bisher
nicht
Allerdings ist dies nicht der einzige
Punkt, an dem angesetzt werden muss.
Alle Mitgliedsstaaten der EU sind verpflichtet, einen Nationalen Aktionsplan
zur nachhaltigen Anwendung von
Pflanzenschutzmitteln (NAP) vorzulegen. Ursprünglich gab es in Deutschland unter der grünen Landwirtschaftsministerin Renate Künast das
„Reduktionsprogramm
chemischer
Pflanzenschutz“. Auf dem Weg über
Brüssel gelang es der Agrarlobby,
schon die Überschrift weichzuspülen
(„Nationaler Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln“) und inhaltlich wurde es auch
nicht besser. Der vom Bundeslandwirtschaftsministerium vorgelegte Entwurf war sogar so schlecht, dass nicht
nur Umweltverbände und Berufsimker
unter Protest aus dem Prozess ausstiegen, sondern auch der Verband der
Energie und Wasserwirtschaft. Denn
wir müssen uns nicht nur um die
Artenvielfalt sondern auch um unser
Trinkwasser Sorgen machen.
Entwurf ohne Substanz
Nach dem Ausstieg zahlreicher Verbände wurde seitens der Bundesregierung der Versuch unternommen,
die von der EU vorgeschriebene
Beteiligung der „Stakeholders“ wieder
zusammenzubringen. Zunächst tat man
sogar so, als sei dieser Ausstieg nie.
Aber während man gegenüber den
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Agrarpolitik & Markt Aktuelles
Verbänden Besserung gelobte, wurde
der Entwurf in der Ressortabstimmung
mit den anderen Ministerien noch weiter verwässert und ist inzwischen so
substanzfrei, dass man schon fast von
Trinkwasserqualität sprechen kann.
Es bestehen aber noch gute Chancen,
über die Mitwirkungsrechte der Bundesländer deutliche Verbesserungen zu
erreichen. Ein nationaler Aktionsplan,
der mit wirksamen Maßnahmen und
überprüfbaren Kriterien endlich zu
einer deutlichen Reduktion beim chemischen Pflanzenschutz führen würde,
wäre ein wichtiger Beitrag für eine
gute Zukunft der Imkerei.
Proteste gegen Gentechnik und
Pestizide ein Luxus?
Nun wird Imkern und Umweltverbänden immer wieder vorgehalten,
die Proteste gegen den Einsatz von
Pestiziden und gentechnisch veränderten Pflanzen seien ein Luxus, den wir
uns in den westlichen Industrienationen
leisten, während in anderen Teilen der
Welt gehungert wird. Es wird immer
wieder davon gesprochen, dass der
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln unvermeidlich sei und es darum gehe, die
Bienenverluste in akzeptablen Grenzen
zu halten; wobei die Agrarindustrie
allem Anschein nach sich vorbehalten
hat, festzulegen, was akzeptable Bienenverluste sind.
Im Jahr 2002 wurde von der Weltbank
und der Landwirtschaftsorganisation
der Vereinten Nationen (FAO) das
„International Assessment of Agricultural Knowledge, Science and Technology for Development“ (IAASTD)
ins Leben gerufen. Ziel war, unter
Beteiligung von etwa 400 Experten aus
der ganzen Welt herauszuarbeiten, wie
wir die weiter wachsende Weltbevölkerung in Zukunft ernähren können. Dieser Prozess mündete im sogenannten Weltagrarbericht. Zunächst
arbeitete die Agrarindustrie begeistert
mit, denn man erwartete eine Bestätigung der alten These, dass nur
durch eine weitere Intensivierung der
Landwirtschaft das Hungerproblem in
den Griff zu bekommen sei.
Agrarindustrie nicht glücklich über
Weltagrarbericht
Nun kamen aber die meisten Wissen-
schaftler zu dem Schluss, dass wir
schon heute so viele hungernde Menschen haben, weil diese die Produkte,
die mit hohem Energie- und Kapitaleinsatz erzeugt werden, gar nicht
bezahlen können. Wir befinden uns in
einer Sackgasse, und es ändert sich
auch nichts, wenn wir mehr Gas geben.
Über diese Erkenntnisse war die
Agrarindustrie überhaupt nicht glücklich und stieg zusammen mit einigen
ihr nahestehenden Regierungen aus
dem Prozess aus.
Die Vorschläge des Weltagrarberichts
sind in weitgehender Übereinstimmung
mit dem, was notwendig wäre, um wieder bessere Lebensbedingungen für
Honigbienen und Wildbienen zu schaffen. Daher ist es wichtig, dass möglichst viele Bürger diese Vorschläge
kennen und dafür sorgen, dass ihre
gewählten Vertreter sie auch umsetzen.
Die Reform der EU-Agrarpolitik und
der nationale Aktionsplan Pflanzenschutzmittel sollten eigentlich vor dem
Hintergrund des Weltagrarberichts diskutiert werden und nicht nur eine leichte Geschwindigkeitskorrektur in der
Sackgasse darstellen.
Widerstand gegen
Agrarlobby lohnt sich!
Nun sind viele Bürger der Meinung,
gegen die Macht der Agrarlobby nichts
ausrichten zu können. Dies ist aber
nachweislich falsch. Die Einführung
der Agrogentechnik war vor 10 Jahren
aus der Sicht der Industrie eine
beschlossene Sache. Doch wo stehen
wir heute? Weite Teile Europas haben
sich zur gentechnikfreien Region erklärt.
Im Widerstand gegen die Agrogentechnik haben sich Landwirte, Umweltschützer, Verbraucher und Imker
zusammengefunden und gemeinsam
diese Fehlentwicklung der Agrarpolitik
gestoppt. Diese dabei entstandenen
Bündnisse haben gelernt, gemeinsam
alternative Vorstellungen über die
Nutzung der Kulturlandschaft zu entwickeln und durchzusetzen. Es ist also
möglich, Agrarpolitik in der Zivilgesellschaft zu gestalten. Der Weltagrarbericht gibt dafür wichtige Orientierungspunkte, damit die regionalen Entscheidungen Teil eines sinnvollen globalen Umdenkens werden.
Was für die Biene gut ist, ist auch
für den Menschen gut
Die Agrarpolitik, unter der wir heute
zu leiden haben, ist nicht alternativlos
und wir haben gelernt, Alternativen
auch Wirklichkeit werden zu lassen.
Daher gibt es gute Gründe, optimistisch in die Zukunft der Imkerei zu
sehen. Was für die Biene gut ist, ist
auch für den Menschen gut. Bei einem
richtigen Verständnis der menschlichen
Interessen gilt das auch umgekehrt.
Wir brauchen aber nicht auf die hohe
Politik zu warten. Der Anbau von
Bioprodukten ist durch den Verzicht
auf chemischen Pflanzenschutz bereits
deutlich bienenfreundlicher. Allerdings
gibt es auch im Bio-Bereich noch
Möglichkeiten, bienenfreundlicher zu
werden. Zum Beispiel kann auch bei
der Erzeugung von Bio-Milch durch
intensive Bewirtschaftung das Grünland zur blütenarmen „Grünen Wüste“
werden. Kommt dann doch der
Löwenzahn zur Blüte, kann bei einer
einzigen Mähaktion zur Zeit des
Bienenfluges ein Volk über ein Kilo
Flugbienen verlieren.
Siegel für Bienenfreundlichkeit
Auf der Apimondia in Buenos Aires
wurde 2011 ein neues Gütesiegel vorgestellt, mit dem die Imkerverbände
bienenfreundlich produzierte Lebensmittel, Textilien und Energie auszeichnen können. Ende 2012 ist die Milch
„SternenFair“ mit dem Siegel- „CERTIFIED BEE FRIENDLY“ in Deutschland auf den Markt gekommen. Für das
nächste Jahr sind weitere Produkte in
Frankreich und der Schweiz angekündigt. So versuchen die Imkerverbände
weltweit die Landwirte zu unterstützen, die bei der Erzeugung ihrer
Produkte Rücksicht auf die Bienen
nehmen.
Wenn viele Verbraucher das neue
Siegel kennen und damit Produkte kaufen, bei denen keine bienengefährlichen Pestizide eingesetzt wurden, bei
denen Mähverluste vermieden wurden,
wo keine Gentechnik verwendet wurde
und wo der Landwirt sich bemüht hat,
das Blütenangebot für die Bienen zu
verbessern, dann ist auch dies ein
wichtiger Beitrag zur Sicherung der
Zukunft der Imkerei.
Bild: Peter Schmidt
Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
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Aktuelles Kommentar
„Wir brauchen
keine Tierwohlsiegel.
Wir haben Bio.“
Kommentar von Sepp Brunnbauer
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ünktlich zur Internationalen
Grünen Woche in Berlin präsentierte der Deutsche Tierschutzbund die ersten Produkte mit
dem „Tierwohlsiegel für mehr Tierschutz“.
gelungen, Produkte mit zwei Sternen
auszuzeichnen. Das spricht einerseits
für die Glaubwürdigkeit des neuen
Zertifizierungssystems. Andererseits
zeigt es aber auch, wie weit die Branche von tatsächlich artgerechter Haltung entfernt ist.
Mit von der Partie sind die ganz
Großen der Branche: VION und
Wiesenhof, beide Unternehmen, die
sich in der Vergangenheit nicht besonders für ihre Verdienste in Sachen
Tierschutz hervorgetan haben. Gerade
Wiesenhof hat immer wieder für negative Schlagzeilen aufgrund der Haltungsbedingungen bei seinen Vertragsbetrieben gesorgt und sich damit
gebrüstet, seine Hähnchen in sensationellen 29 Tagen schlachtreif zu mästen.
Umso erstaunlicher, dass sich nun
Tierschutzverbände mit industriellen
Massentierhaltern und Schlachtunternehmen zusammen tun und sich
gemeinsam öffentlich für die Rechte
der Tiere stark machen. In einem
eigens entwickelten Zertifizierungssystem sollen künftig Fleisch, Milch
und Eier in zwei Qualitätsstufen ausgezeichnet werden: Ein Stern steht für
mäßigen, zwei Sterne für besseren
Tierschutz. Bis zur Vorstellung des
Labels war es den Machern nicht
Man darf davon ausgehen, dass den
Verantwortlichen beim Tierschutzbund
daran gelegen ist, die Lebensverhältnisse von wenigstens ein paar der
unzähligen Kreaturen in industriellen
Haltungssystemen ein klein wenig besser zu gestalten Doch nehmen sie dabei
billigend in Kauf, die Entwicklung von
ökologisch artgerechter Tierhaltung zu
behindern bzw. zu bremsen. Ein Zeichen, das nicht einmal in der höchsten
Stufe Auslauf für die Tiere vorschreibt
oder Spaltenböden verbietet, das
Schweine lebenslang auf ihren eigenen
Exkrementen vegetieren lässt, führt
den Verbraucher in die Irre, wenn es
vorgibt, dass es den Tieren zu Lebzeiten wohl erging. Zudem erlaubt das
Siegel drei weitere Jahre die Fütterung
mit gentechnisch veränderten Futtermitteln – was die Mehrheit der Verbraucher bekanntlich ablehnt. Wir
brauchen kein Siegel, das vor allem
dafür sorgt, industrielle Massen-
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der Bioladen auf Achse
w w w.frisches-biogemuese.de
10
Tel.: 08726/1686
Fa x: 08726/1014
Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
tierhalter wie Wiesenhof grün zu
waschen. Die Initiative verdeutlicht
wieder einmal, wie sehr den Vertretern
der Industrie daran gelegen ist, sich
Anteile am Markt der Nachhaltigkeit
zu sichern. Auch wenn der Anteil von
Biofleisch am gesamten Lebensmittelmarkt verhältnismäßig gering ist, hält
der Graubereich „Tierwohl“ für die Industrie ein bedeutendes Wachstumspotential bereit.
Es geht nicht darum, den Fleischkonsum zu erhöhen. Im Gegenteil: Im
Hinblick auf Fehlernährung und
Klimaschutz sollte der Fleischkonsum
deutlich reduziert werden. Das Credo
muss sein: weniger Fleisch, aber dafür
wirklich gutes Fleisch aus biologischer
Tierhaltung. Es ist nicht zu befürchten,
dass mit dem neu geschaffenen Siegel
nennenswerte Auswirkungen auf die
Biobranche zukommen. Aber wir müssen sehen, dass der konventionelle
Agrarbereich Anstrengungen unternimmt, seine Tierhaltungssysteme
nachhaltiger aussehen zu lassen. Um
hier nicht Gefahr zu laufen, dass Bio
auf Dauer verliert, muss sich die
Biobranche eindeutig von der industriellen Massentierhaltung mit ihren
negativen Folgen abgrenzen (siehe
auch S. 32).
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31.01.2013
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Seite 11
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Biokreis Aktuelles
Biokreis auf der BioFach 2013
Besuchen Sie uns und unsere Mitaussteller in Halle 7 – 251!
Zahlreiche Innovationen und viele altbewährte Köstlichkeiten warten auf Sie.
Von Heidi Kelbetz
Biokreis präsentiert erste Produkte aus Bio-Leder
Als erster Öko-Verband hat der
Biokreis im vergangenen Jahr Richtlinien für die Herstellung von BioLeder erarbeitet. Auf der BioFach 2013
können nun die ersten nach diesen
Vorgaben entstandenen Lederprodukte
begutachtet werden.
Die Bezeichnung „Bio-Leder“ ist nicht
neu, zahlreiche Produkte auf dem
Markt schmücken sich bereits damit –
ein hohles Werbeversprechen, denn an
Ökologie lässt sich in diesen Leder-
waren nicht viel finden. Einzig der
ebenfalls noch recht neue IVN-Standard (nachzulesen unter www.naturtextil.de) garantiert bisher ein hohes
Niveau an Nachhaltigkeit von der
Herkunft der Rohhäute bis zum fertigen Leder-Produkt. Die sonst üblichen
schwermetallhaltigen Gerbstoffe, pestizidhaltigen Konservierungsmittel, die
verschiedenen Arten der Lederbeschichtung und weitere schädliche
Verfahren sind hier verboten.
Die Biokreis-Richtlinien gehen noch
einen großen Schritt über den IVNStandard hinaus: Die Häute müssen
von Tieren aus ökologischer Haltung
stammen – und zur Gerbung sind ausschließlich pflanzliche Stoffe zugelassen. Die große Herausforderung bei der
Umsetzung der Richtlinien liegt in der
Logistik. Niko Gottschaller, Vorstand
im Biokreis und Initiator des Projekts
„Bio-Leder“, fand in der Firma ecopell
einen starken Partner. Das Allgäuer
Unternehmen sorgt als Rohwarenhändler nun dafür, dass die Häute von
Rindern aus Bio-Haltung – möglichst
von Biokreis-Betrieben – eingesammelt, nach den entsprechenden Vorgaben konserviert und anschließend in
einer bayerischen Gerberei rein pflanzlich bearbeitet werden. BiokreisVorstand Niko Gottschaller: „Die ökologische Landwirtschaft versteht sich
als ganzheitlicher Ansatz. Da passt es
sehr gut dazu, dass wir nun ein ÖkoRind zu 100% ökologisch verwerten
können!“
Am Ende dieses Prozesses steht ein
völlig naturbelassenes Leder. Die Firma Rios1931, Manufaktur für Uhrenarmbänder in Augsburg (www.rios
1931.de), hat das erste nach den Biokreis-Richtlinien zertifizierte Leder zu
hochwertigen Uhrenarmbändern verarbeitet Demnächst soll es Geldbörsen,
Babyschuhe und Wickeltaschen aus
echtem Bio-Leder geben.
BioHof Vertriebs GmbH
bäckerei Gottschaller zur einen Hälfte
zu Pferde-Leckerlis in Pelletform, und
zur anderen Hälfte in Kooperation mit
der Edeldestillerie Farthofer zu feinem
Brotschnaps mit exquisiter Kümmelnote. Genießen statt Wegwerfen!
Innovationen aus Altbrot: Die von
Bäckermeister Niko Gottschaller neugegründete Biohof Vertriebs GmbH
verarbeitet die überschüssigen Backwaren und sogar die Brösel der Biohof-
Chiemgauer Naturfleisch
Den Chiemgauern scheinen die Ideen
für neue Schmankerlkreationen nie auszugehen: Chiemgauer Hausschinken,
Lamm-Knacker, Gelbwurst mit Paprika,
Chili-Salami und Lammsalami im Kräutermantel. Auf die Brotzeit fertig los!
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
und die traditionell bäuerliche Haltung
machen nicht nur die Biohennen-Eier
zu einer Köstlichkeit. Auch das Biohennen-Suppenhuhn ist ein Premiumprodukt, das der Handel als TK-Ware
im Moment über den Vertriebspartner
Ökoring beziehen kann. Ziel der Legegemeinschaft Die Biohennen ist, langfristig alle Legehennen nach der
Legeperiode nicht als anonyme
Fleischlieferanten, sondern als nach
Die Biohennen
100% Biofutter vom ersten Tag an, ein höchsten Standards gehaltenes SuppenDrittel mehr Platz für die Legehennen huhn aus bäuerlicher Haltung zu verals nach EU-Bio-VO vorgeschrieben markten (siehe S. 28,29).
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Aktuelles Biokreis
Freiland Puten
Seit Herbst gibt’s im Handel die deftig
geräucherten Freiland Puten Fahrenzhausen Landhähnchenhaxen. Nur mit
Steinsalz gewürzt und im Buchenholzrauch vollendet, bieten die Landhähnchenhaxen unverfälschten Genuss,
egal ob heiß oder kalt serviert.
Edeldestillerie Farthofer
Der Farthofer „Organic Vodka“ darf
sich aufgrund der Auszeichnung durch
die IWSC „bester Vodka der Welt“
nennen. Der Edelbrand mit seiner
„Klarheit und blumigen Note“, der
„sich behaglich im Mund ausbreitenden Wärme“ und der „feinen Süße“
setzte sich gegen 90 andere Vodkas
durch! Von einer Destillerie, die einen
solchen Vodka hervorbringt, sollte man
unbedingt auch den Rum und den Gin
probieren!
Landkäserei Herzog
In Halle 6-327C präsentiert die
Biokreis-Landkäserei Herzog einen
besonderen Schmaus für Augen und
Gaumen: An einer eigens gestalteten
Frischkäsetheke präsentiert die Käserei
nicht nur ihre neue Frischkäserolle und
viele weitere Spezialitäten, sie zeigt
auch, wie Frischkäse durch eine entsprechende Präsentation zum Hauptumsatzträger für jede Bio-Käsetheke
werden kann. Kommen, probieren und
überzeugen Sie sich!
Innstolz Frischdienst
Die neuen halbfesten Schnittkäse der Innstolz Käserei
Roiner aus Rotthalmünster (gegr. 1898) feiern auf der
BioFach ihre öffentliche Premiere. Unter der Marke
„besser Bio“ der Bio-Molkerei Lembach, die zum
Innstolz Firmenverbund gehört, präsentiert Innstolz die
Varianten Bio-Rahmkäse Bärlauch, Bio-Rahmkäse
Roter Paprika, Bio-Rauchkäse und Bio-Rahmtilsiter,
jeweils als Brot mit 2,7 kg und für Großverbraucher als
vorgeschnittene Scheiben in der 500g- Schale.
Metzgerei Kammermeier
Die Metzgerei Kammermeier aus
Kropfmühl in der Nähe von Passau
präsentiert auf der BioFach fünf neue
Spezialitäten, die einem das Wasser im
Mund zusammenlaufen lassen: Fenchel- und Rinder-Krakauer sowie
Puten-, Rinder- und Bauernspeck. Die
feine Würzung und die Zugabe von
Bio-Acerola bieten unverwechselbaren
Geschmack bei vollkommener Natürlichkeit (siehe Porträt S. 16,17).
LACON
Das Prüfinstitut LACON bietet mit
mehreren Standorten in Deutschland,
Österreich und weltweit wichtige
Zertifizierungen für die Ernährungswirtschaft an. Seit mehr als 20 Jahren
helfen die kompetenten und auditerfahrenen Agrar- und Lebensmittelfachleute Unternehmen, durch Zertifizierung ihre Kompetenz zu beweisen und
das Vertrauen ihrer Kunden zu stärken.
Die LACON- Devise heißt: Ein
Ansprechpartner - alle Standards (Bio,
Verband, ISO, IFS, QS, ggA, usw.).
Antersdorfer Mühle
Für einen energievollen Start in den
Tag hat die Antersdorfer Mühle jetzt
drei Sorten Frühstücksbrei neu im
Sortiment: Banane (fruchtig), Hafer
(basis) und Dinkel (Hildegard!).
Weitere Biokreis-Mitglieder
auf der BioFach 2013 (Halle-Standnummer):
Andechser Natur (7-551)
Biovum GmbH (7-649)
dennree GmbH (7-325)
Honig-Erzeugergemeinschaft Regensburg (6-431)
Meyermühle (6-151)
Neumarkter Lammsbräu (6-143)
Ökoland GmbH (7-425)
Ökoring (7-662
ÖMA Beer GmbH (7-425a)
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Biokreis Aktuelles
Anzeigen
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BioFac r 6 - 147 b.
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Fachberatung Biokreis
Kuhkomfort in Box und Laufgang
Aktuelle Trends von der Messe Eurotier
Text und Bilder: Jörn Bender
W
er mit konkreten Fragestellungen
zur Messe
„Eurotier“ nach Hannover fährt, findet vor Ort dank vieler
Ansprechpartner und reichlich Anschauungsmaterial zumeist auch die
passenden Antworten.
Umfangreich ist zum Beispiel das
Angebot an Boden- und Liegeboxenbelägen für die Rinderhaltung im
Laufstall. Gummibodenbeläge für
Spaltenböden verbessern Laufkomfort
und Trittsicherheit und bieten eine
sinnvolle Möglichkeit, kleine stallbauliche Mängel, z.B. zu große Spaltenabstände, zu korrigieren. Dies ist
besonders dann sinnvoll, wenn neben
Mutter- oder Milchkühen auch Kälber
bzw. Absetzer mit im Stall laufen und
demnach die Anforderungen der Kälberhaltungsverordnung (gilt für Jungtiere bis 6 Monate) zu berücksichtigen
sind. Für Ökobetriebe ist die Verlegung
solcher Bodenbeläge sicher sinnvoll,
allerdings wird dadurch die Forderung
nach Auslauf oder Weidegang nicht
ersetzt.
Anders sieht es dagegen mit so genannten Komfortmatratzen für Liegeboxen
aus. Diese Matratzen können die Anforderung der EG-Öko-VO an einen
weichen Liegeplatz positiv unterstützen
und somit zu einem deutlich reduzierten Einsatz von Einstreustroh beitragen. Bei den Matratzen unterscheidet
man Einzelmatten, die jeweils einen
Boxenplatz abdecken und Bahnenware,
die quasi im Endlosverfahren in der
Boxenreihe verlegt und mit einer
Deckfolie überspannt wird. „Kraiburg“
setzt als einer der Marktführer in diesem Bereich voll auf Einzelmatratzen
und Bahnenware.
Mit den Produkten „KEW Plus“ und
„Wingflex“ hat das Unternehmen dabei
zwei recht verschiedene Systeme im
Angebot. Die Wingflex-Matratze ist
eine etwa 6 cm dicke, reine Gummimatte die sich an der Unterseite quasi
auf großen Gummilamellen („Flügeln)
abstützt. Diese biegen sich bei punktueller Belastung und passen sich daher
an die Gewichtsverteilung der stehenden und liegenden Kuh variabel an.
Das Modell KEW Plus ist die typische,
ebenfalls ca. 6 cm dicke Komfortmatratze mit Gummiuntermatte, weichem Schaumstoffkern und hautfreundlicher Elastik-Obermatte. Beide
Produkte haben den DLG Fokus Test
absolviert und sind u.a. auch über den
Stalltechnik-Anbieter „Germing GmbH“
oder die „Raiffeisen Sauerland“ zu beziehen. Deutschlandweite Händler können abgefragt werden unter: www.kraiburg-agri.de.
Das holländische Unternehmen „CowHouse“ bietet drei interessante Matratzen an. Die „Pasture Mat“ ist eine
klassische Kuhmatratze als Bahnenvariante und bietet neben der Füllung
Die „Cowhouse Abkalbematratze“ ist eine klassische Kombination aus elastischem Gummiunterbau, weicher Schaumstoffmatte und rutschfester Oberfläche.
mit Gummigranulat zusätzlich noch
eine weitere optionale Schaumstoffschicht („Premium Pad“) an. Mit über
3 Mio. Kuhplätzen weltweit ist diese
Matte laut Aussage des Herstellers die
meistverkaufte Kuhmatratze überhaupt.
Als Innovation stellte der Anbieter die
Variante „Pasture Gel Mat“ vor.
Abgeleitet aus Erfahrungen der Humanmedizin sorgt ein in Schläuchen
befindliches Gel im Inneren dieser
Matratzenvariante für eine variable
Verformung der Oberfläche und verhindert damit bestimmte Druckpunkte
am Tier. Mit etwa 300 € je Kuhplatz ist
diese Matratze aber etwa 30 bis 50 %
teurer als die Standardausführungen
verschiedener Hersteller. Ebenfalls
beachtenswert ist die etwa 7 cm starke
„CowHouse Abkalbematratze“, die in
Verbindung mit einer leichten Sägemehl- oder Stroheinstreu für einen
hygienischen, weichen, rutschfesten
und einfach zu reinigenden Untergrund
in
der
Abkalbebucht
sorgt
(www.cowhouse.nl).
Die „Kraiburg Wingflex-Matratze“ versucht hohen Kuhkomfort durch ein einfaches System biegsamer
Gummilammellen zu erreichen.
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Biokreis Porträt
„Ich lebe schon
auf diesem Planeten.
Meistens.“
Text und Bilder: Simone Kuhnt
Biokreis-Metzger Hubert Kammermeier liebt Fleisch, Wurst und sein extremes Leben.
H
ubert Kammermeier aus
Hauzenberg im Bayerischen
Wald ist Biokreis-Metzger,
Ernährungsberater und sportsüchtig
– er glaubt an Handauflegen und an
Jesus Christus. Er hat den Krebs
besiegt und sagt, er sei jetzt endlich
er selbst: „Ein Spinner und ein absoluter Realist. Früher war ich nur der
Kammermeier, der fleißig war und
ansonsten seine Ruhe wollte. Jetzt
bin ich auch der Hubert.“
Hubert Kammermeier, 49, ist ein jungenhafter, asketischer Typ. Er sieht aus
wie ein Marathonläufer und war auch
lange einer. Geduldig lächelnd lässt er
sich jetzt im Kühlraum seiner Metzgerei zwischen frischen Schweinehälften
fotografieren. Dass er nicht gerne im
Mittelpunkt steht, lässt er sich nicht
anmerken. Von seiner 30 Jahre langen
Leistungssportler-Laufbahn gebe es so
gut wie keine Bilder, sagt er, „ich empfinde mich nicht als schönen Menschen“.
Als Junge wog er 130 Kilo
Ganz weg ist es nicht, das Gefühl,
nicht zu genügen, das ihn seit seiner
Kindheit begleitet. Aber dieser Mann
ist ein Kämpfer, vielleicht gerade deshalb. Seit er ein 130 Kilo schwerer,
von den Mitschülern gehänselter und
trauriger Jugendlicher war, hat er viel
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
erreicht. Und er weiß, dass nun die Zeit
gekommen ist, um zu reden: „Durch
meine Lebensgeschichte muss ich jetzt
ein paar Jahre der Frontmann sein.“
Also hält er Vorträge über gesunde
Ernährung und gibt beim lokalen Fernsehen, Radio und Kino Werbespots in
Auftrag. Für den Catering-Service, den
Brotzeitdienst und die Biowurst seiner
Metzgerei. „Die Wissenschaftler sagen,
die nächsten 30 bis 40 Jahre werde das
Geld im Gesundheitswesen verdient“,
so Kammermeier.
8000 Kilometer im Jahr gelaufen
Ein Geschäftsmann werden musste er
viel früher, als ihm lieb war. Als Hubert Kammermeier 21 war, starb sein
Vater. Mit 24, 1986, bekam er von seiner Mutter die vom Großvater gegründete Landmetzgerei übergeben. „Die
Verantwortung hat mich fast erdrückt“,
erzählt er, doch er wuchs hinein und
verachtfachte bis heute den Umsatz.
1998 baute er für 1,9 Millionen DMark die Metzgerei komplett neu,
1999 wurde der Betrieb als umweltfreundlicher Betrieb Bayern ausgezeichnet. Eigener Vieheinkauf, eigene
Schlachtung nach EU-Richtlinien, eigene Zerlegung und Produktion der
Ware – daran hat sich bis heute nichts
geändert. Dazu kamen ein EdekaMarkt, das Catering und der Brotzeitdienst. 80, 90 Stunden Arbeit pro
Woche und zwei Schachteln Zigaretten
täglich waren die Regel. Trotzdem lief
Kammermeier im Jahr bis zu 8000
Kilometer und machte eine Ausbildung
zum Fitnesstrainer.
Mit Diät die Leistung gesteigert
Um abzunehmen, hatte er als junger
Mann mit Triathlon, Kraft- und Laufsport begonnen. Als er seine Leistung
über Training allein nicht mehr weiter
steigern konnte, beschäftigte er sich
per Fernstudium mit Ernährungslehre.
Er hielt eine spezielle Diät ein – und
lief nochmal 30 Prozent schneller. „Ich
war mega sportsüchtig“, erklärt
Kammermeier. Je mehr er über gesunde Ernährung erfuhr, desto mehr zog es
den Metzger zu biologisch erzeugten
Lebensmitteln hin. Auch beruflich.
2007 gründete er „Bioline“, eine eigene Schiene für Biofleisch- und Wurst,
doch nicht ohne Verluste. „Bis wir es
schafften, aus Biofleisch eine gute
Wurst zu machen, habe ich bestimmt
einen Geldwert von zwei Mercedes in
die Tonne geklopft“, erzählt der
Bayerwaldler. 2009 begann er, eng mit
Thomas Stärfl zusammenzuarbeiten,
der zu dieser Zeit mit seiner Frau
Maria in Eggenfelden (Landkreis
Rottal-Inn) eine Biometzgerei betrieb.
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Porträt Biokreis
Den Krebs überlebt – und die Chemo
auch
Doch dann haut es Kammermeier, der
aus erster Ehe eine 21-jährige Tochter
und mit seiner jetzigen Frau Michaela
den heute vierjährigen Quirin hat, aus
seinem Vollgasleben raus: Am 7. Dezember 2009 diagnostizieren die Ärzte
bei ihm Lymphdrüsen-Krebs. Er unterzieht sich einer Chemotherapie, „einer
der heftigsten weltweit. Sie besiegt
zwar bei 90 Prozent der Patienten den
Krebs, aber nur 10 Prozent von ihnen
überleben die Folgen der Chemo“,
berichtet Kammermeier. Er liest noch
mehr über Ernährung, kommt immer
wieder bei Bio heraus. Er verzichtet
ganz auf Kohlenhydrate, hungert den
Krebs regelrecht aus. Und er hört auf
den Tipp des Gesundheitsberaters Sepp
Viebeck aus Landshut, auf das zu achten, was sein Gefühl ihm sage. So überwindet Hubert Kammermeier den
Krebs und sieht ihn heute nicht als
Krankheit, sondern als Zeichen: „Der
Krebs ist nicht runtergefallen und hat
mich zufällig erwischt. Den hab ich mir
schon selber so gebaut. Durch meine
extreme Lebensweise bin ich jetzt da,
wo ich bin. Bio ist mein Herzblut.“
„Ich mache Brotzeit ohne Brot“
Besonders schwört Hubert Kammermeier, der einzige Biometzger im Umkreis von Hauzenberg und Passau, auf
die Stärfl-Wurst aus Bioputenfleisch,
Sonnenblumenöl, Wasser und Gewürzen. „Abends mache ich immer
Brotzeit ohne Brot. Stärfl-Wurst und
gedünstetes Gemüse, da schläfst du wie
ein Kind, regenerierst dich und nimmst
ab.“ Seit Thomas und Maria Stärfl
ihren Betrieb in Eggenfelden 2011 aufgaben, bringen sie Wissen, Produkte
und Stammkundschaft in die Metzgerei
Kammermeier
ein.
2012
baute
Kammermeier für 150000 Euro ein
eigene Abteilung für die Bioschiene.
Die Tiere bezieht er von Biobauern aus
der Region – getreu dem BiokreisSiegel „regional & fair“.
„Ja bluads geht’s mir guad“
Doch das ist nicht alles: Seit eineinhalb
Jahren macht der Metzgermeister, der
seit 2005 Menschen in Ernährungsund Fitnessfragen berät, eine Ausbildung zum Heilpraktiker, geht wieder
„in die Schule“. Die Begegnungen mit
Gleichgesinnten geben Hubert Kammermeier, der „Mitglied in 30 Ver-
einen“ ist, zum ersten Mal ein Gefühl
von Verbundenheit und Freundschaft,
aus dem er Kraft schöpft. Dann denkt
er fröhlich auf gut bayerisch: „Ja bluads geht`s mir guad, ja bluads bin i aufdraht, und mi gfreit`s Leb`n. Dabei hob
i scho 18 Stunden im G`nack“.
Das Leben mit ihm und dem Geschäft
sei „anstrengend“, bekennt seine Frau
Michaela, „aber mit den Jahren sind
wir ein gutes Team geworden“. „Ich
habe großen Respekt vor ihr, weil sie
noch immer bei mir ist“, sagt er.
Die Menschen, die seinen Rat suchten,
hätten Probleme mit ihrem Gewicht.
Auch viele „Krebsler“ seien darunter,
dazu Menschen, die unter dem nonverbalen Druck in ihrer Arbeit oder unter
Schichtdienst leiden würden. Frauen
und Männer, die Stress und Magenprobleme hätten und nicht wüssten,
dass die Tabletten, die sie dagegen nehmen, auch Psychopharmaka enthalten.
„Ich bin ein Skeptiker“
Auf der Seite der Therapeuten komme
er dagegen immer mehr mit der „energetischen Szene“ in Berührung - mit
Reiki,
Heilhypnose,
Familienaufstellungen, Quantenphysik und mit
Menschen, die Handauflegen oder
Auren sehen können. „Ich bin ein
Geschäftsmann, der rechnen kann, ein
totaler Skeptiker. Für mich muss alles
erklärbar sein, sonst glaub ich es
nicht“, betont Hubert Kammermeier.
Einige Dinge hat er offensichtlich
schon gut erklärt bekommen: „Dass
man eine Aura als Biophotonenfeld
bezeichnen kann, das physikalisch
messbar und für manche Menschen
eben auch spürbar ist, hat mir gefallen“, so der angehende Heilpraktiker.
„Eigene Heilpraktiker-Praxis“
Seine Klienten empfängt Hubert
Kammermeier seit 2012 in einer eigenen Praxis, die er mit seiner Schwester
Elke Mühlbauer in Hauzenberg gegründet hat. Morgens um sieben macht er
also mit seinen Mitarbeitern Wurst, von
10 bis 14 Uhr hat er Sprechstunde:
„Immer mehr Leute kommen auf mich
zu. 2013 findet der Normalbürger mehr
Vertrauen zu so komischen Leuten wie
uns“, sagt er. Er ist kein Gegner der
Schulmedizin, schließlich bewahrte ihn
die Chemo vor dem Tod. Doch das
Gesundheitssystem sei menschenfeindlich und der Pharmalobby gehe es nur
um den Verkauf.
Hubert Kammermeier mischt jetzt alle
seine Erfahrungen zusammen. Sportsüchtig sei er noch immer, nur gehe er
nicht mehr laufen, sondern „spazieren“
– mit Gewichten in den Händen und im
Eilschritt. Die Zeit in der Natur brauche er als Ausgleich: Da fluche er,
wenn`s mal im Geschäft nicht glatt
läuft, da halte er Zwiesprache mit Jesus
Christus. Das gebe ihm seit seiner
Krebserkrankung immer wieder Halt.
Er sei öfter ehrlich zu sich selbst und
anderen. Er sei ein Spinner, ein ewiger
Hinterfrager. Er lebe schon auf diesem
Planeten, meistens jedenfalls. Er sagt:
„Ich find`s lustig und cool. Und
anstrengend und komisch. Aber ich
mag nicht mehr das ewige schlechte
Gewissen haben, weil ich nicht ins
Schema passe.“
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Helfen zusammen: Thomas Stärfl, Hubert Kammermeier, Inge Strobl, Christine Preis und Martina
Gattermann.
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Biokreis Fachberatung
Anbau von Soja at traktiv
LfL verglich Sommerungen – Soja erzielte
Deckungsbeitrag von 970 Euro pro Hektar
Von Peer Urbatzka, Florian Jobst, Robert Schätzl (LfL)
A
ufgrund der aktuell hohen
Preise stellen Sojabohnen
eine interessante Anbaualternative dar. Hierbei sind aber unbedingt verschiedene pflanzenbauliche
Gesichtspunkte zu beachten. An der
Bayerischen
Landesanstalt
für
Landwirtschaft (LfL) wurden mehrere Sommerungen ökonomisch miteinander verglichen.
Höchster Deckungsbeitrag bei Soja
Sojabohnen sind im ökologischen
Landbau sowohl für den Pflanzenbau
als auch in der Verfütterung eine hochinteressante Kultur. Als Körnerleguminose mit ihrer Fähigkeit zur
Bindung von Luftstickstoff können sie
einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Fruchtfolge mit dem in der
Regel begrenzten Nährstoff leisten. Da
sie qualitativ hochwertiges Eiweiß liefern, welches insbesondere Monogaster benötigen, ist eine Nachfrage
meist gegeben. Dies macht die Vermarktung vergleichsweise unproblematisch.
An der LfL wurden im Internetdeckungsbeitragsrechner (http://www.
lfl.bayern.de/ilb/) für verschiedene
Sommerungen Deckungsbeiträge und
Äquivalenterträge errechnet. Bei den
Kulturen
Braugerste,
Futterhafer,
Ackerbohne und Futtererbse erfolgte
dies für je zwei verschiedene Ertragsniveaus. Sojabohnen sind als Futterware kalkuliert. Die Erzeugerpreise
(inklusive Mehrwertsteuer) für die
Ernte 2012 wurden geschätzt.
Den höchsten Deckungsbeitrag erzielte
für die Ernte 2012 die Sojabohne mit
970 €/ha, gefolgt von der Ackerbohne
mit 923 €/ha bei einem guten
Ertragsniveau von 35 dt/ha (siehe Tabelle). Fällt der Kornertrag der
Ackerbohne mit 25 dt/ha schlechter
aus, liegt der Deckungsbeitrag nur
noch halb so hoch wie der der
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
Sojabohne. Auch die anderen drei berechneten Verfahren Braugerste, Futterhafer und Futtererbse können mit Soja
ökonomisch bei den unterstellten
Rahmenbedingungen nicht konkurrieren. Bei Sojabohnen wurde für die
Berechnung ein Kornertrag von 20
dt/ha angenommen. Allerdings streuen
in der landwirtschaftlichen Praxis nicht
nur die Erträge, sondern auch die
erzielbaren Marktpreise von Betrieb zu
Betrieb. Daher sollte jeder Landwirt
den Anbauerfolg von Kulturen für seine Situation kalkulieren.
Die ökonomische Überlegenheit von
Soja wird noch offensichtlicher in den
Äquivalenterträgen. Diese Betrachtung
ist vor allem für Landwirte interessant,
die noch keine Erfahrungen im Sojaanbau haben. Der Äquivalentertrag gibt
den notwendigen Kornertrag der
Sojabohnen an, um den gleichen
Deckungsbeitrag zu erreichen, wie mit
einer bekannten Kultur. Beispielsweise
müsste im Vergleich zum Haferanbau
bei einem Ertragsniveau von 45 dt/ha
der Sojabohnenertrag 11 dt/ha betragen, um den gleichen Deckungsbeitrag
zu erzielen (siehe Grafik). Beim
Sommergetreide streut der Äquivalentertrag der Sojabohne zwischen 7 und
14 dt/ha, bei den anderen Körnerleguminosen zwischen 8 und 19 dt/ha.
Beikrautregulierung wichtig
In einer Umfrage der LfL im ersten
Halbjahr 2012 wurde von den bayerischen Sojaanbauern ein Ertrag zwischen 0 und knapp 40 dt/ha angegeben.
Durchschnittlich wird in Bayern in den
letzten Jahren ein Ertrag von etwa 20
dt/ha erzielt. Eine der Hauptsteuerungsgrößen für den Landwirt ist
neben Sortenwahl, Saatzeit und Impfung eine erfolgreiche Beikrautregulierung. Gelingt diese nicht, ist mit
deutlichen Mindererträgen bis hin zu
Totalverlusten zu rechnen. Bei Sojabohnen ist im Vergleich zu Ackerbohne
und Erbse von einem Mehraufwand für
die mechanische Beikrautregulierung
auszugehen. Dies wurde in den
Deckungsbeitragsberechnungen
bei
Sojabohnen mit 4 Arbeitsgängen für
Maschinenhacke
bzw.
Striegeln
berücksichtigt.
Fazit: Braugerste, Futterhafer, Erbsen
Angenommene Erträge und Erzeugerpreise (inklusive Mehrwertsteuer) sowie im
Internetdeckungsbeitragsrechner der LfL für das Erntejahr 2012 berechnete
Deckungsbeiträge für verschiedene Sommerungen.
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Fachberatung Biokreis
und Ackerbohnen konnten in 2012
unter den angenommenen Rahmenbedingungen mit Sojabohnen kaum konkurrieren. Daher kann Soja für den
ökologischen Pflanzenbau eine sehr
interessante Kultur sein. Allerdings
sollte der Landwirt pflanzenbauliche
Aspekte wie die mechanische Beikrautregulierung für einen gelungen
Anbau besonders beachten und sorgfältig durchführen.
Äquivalentertrag für Sojabohnen gegenüber anderen Sommerungen bei jeweils zwei
Ertragshöhen für die Ernte 2012; Sojabohnen mit dem Äquivalentertrag erzielen den gleichen Deckungsbeitrag wie die in der x-Achse genannten Verfahren.
Nachlese Schaf- und Ziegentag
Expertentipps zu künstlicher Besamung und zur Entwurmung
Von Christa Zeitlmann
A
uch wenn am Anfang so
manch besorgter Blick aus
dem Fenster schweifte und
der eine oder andere sich fragte, wie
er bei dem Schneetreiben wieder
nachhause finden sollte: nach den
ersten fünf Minuten lauschten die
Teilnehmer des Schaf- und Ziegentags am 6. Dezember in PeitingBirkland (Oberbayern) gebannt den
Ausführungen der Referenten. Denn
es war jede Menge Fachwissen geboten.
Tipps für die künstliche Befruchtung
Über die künstliche Besamung bei der
Ziege sprach Dr. Beate Berger. Sie ist
Tierärztin am Institut für Biologische
Landwirtschaft und Biodiversität in
Wels, das über die zweitgrößte Nutztiergenbank in Europa verfügt. Um den
Genpool nicht nur zu verwalten, sondern auch eine Verbreitung der Gene in
den europäischen Nutztierherden zu
fördern, wurde unter anderem ein
Projekt ins Leben gerufen, das Wels als
Ausbildungsstätte für die Ziegenbesamung etablieren soll. Laut Beate
Berger hat die künstliche Besamung t
gegenüber dem Natursprung einige
Vorteile:
die Väter können flexibler eingesetzt
werden
z der Zuchtfortschritt wird beschleunigt
z Inzucht kann vermieden werden (vor
allem bei kleinen Populationen)
z Zuchthygiene, bei korrekter Anwendung werden keine Krankheiten
übertragen
z gezielte Tierseuchenbekämpfung,
Betrieb muss keine Tiere mehr
zukaufen
z kostengünstigeres Verfahren
z
Risiken:
der flexible Vatereinsatz inzwischen
rund um die Welt führt auch dazu,
dass unerwünschte Erblichkeiten
weltweit verbreitet werden können
z Krankheiten können schnell verbreitet werden
z rasche Inzuchtsteigerung gerade bei
kleinen Populationen
z weniger Vatertierhaltung
Beate Berger führte aus, dass die
Technik der Besamung bei den Ziegen
nicht ganz einfach ist, da die Ziegen
sehr unterschiedlich reagieren. Die
exakte Brunstbeobachtung des Herdenz
managers und sein Wissen über das
Wesen seiner Tiere seien bei der
Ziegenbesamung ausschlaggebend für
den Erfolg. Ziegen kommen von
August bis Dezember in Brunst, wenn
die Tage im Sommer wieder kürzer
werden, im Durchschnitt alle 21 Tage,
sind damit also saisonal polyöstrisch.
Der Knackpunkt dabei ist der Durchschnitt. Jedes Tier reagiert individuell,
was die Häufigkeit als auch die Dauer
der Brunst angeht. Die Hauptbrunst
kann von 12 bis 36 Stunden dauern,
was den optimalen Zeitpunkt der
Besamung relativ schwierig gestaltet.
Auch die eigentliche Befruchtung der
Eizelle im Eileiter ist tierindividuell
geprägt.
Bild: Dr. Berger
Ziegenbesamung am stehenden Tier.
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Biokreis Fachberatung
Beate Berger empfiehlt daher eine
zweimalige Besamung 18 und 36
Stunden nach Beginn der Brunst. Der
Eisprung und die Wanderung der
Eizelle in den Eileiter setzt häufig erst
nach dem Ende der Duldungsphase ein,
so dass die Besamung im letzten
Drittel der Duldungsphase am meisten
Erfolg verspricht. In der Praxis sollte
es dann so ablaufen: Die Ziegen, die in
der Früh brünstig sind, werden abends
besamt – und umgekehrt. Wenn eine
Ziege bei der nächsten Mahlzeit nach
der Besamung immer noch brünstig ist,
wird sie ein zweites Mal besamt.
Beate Berger empfiehlt zur Stressvermeidung für die Ziege die Besamung am stehenden Tier, dessen
Hinterteil zum Beispiel durch einen
gepolsterten Holzbock ein wenig angehoben wird (siehe Bild). So können
mehrgebärende Ziegen, deren Gebärmutterhals vielleicht schon etwas abgeknickt ist, leichter besamt werden. Die
Besamung erfolgt mit Sicht, dazu
benutzt man in Wels ein Storchschnabelspekulum mit Stablampe. Der
Besamungskatheder wird durch den
Muttermund in den Gebärmutterkörper
eingeführt. Was die Kosten angeht, so
schätzt Beate Berger den Aufwand für
den Container mit flüssigem Stickstoff
und die übrigen Utensilien geringer ein
als die Kosten für einen guten Bock.
Erfolgskontrolle
bei Entwurmung wichtig
Dr. Katja Voigt von der Klinik für
Wiederkäuer Oberschleißheim referierte über den Parasitenbefall in den
Milchziegenherden. Die wichtigsten
Parasiten sind hier die Rundwürmer
oder Magen-Darmwürmer, gefolgt von
den Leberegeln und den Kokzidien bei
Kitzen. Die Rundwürmer werden nicht
im Stall übertragen, sondern nur auf
der Weide oder übers Grünfutter. Dabei
geht man davon aus, dass die
Dauerstadien der Rundwürmer im Mist
erst bei einer Lagerung über ein Jahr
bei einer Rottetemperatur im Miststock
von mindestens 55°C abgetötet werden. Eine Wiederansteckung über den
Mist ist also wahrscheinlich. Dr. Katja
Voigt empfiehlt bei Verdacht auf Verwurmung, frische Sammelkotproben
von 5 bis 10 Tieren aus jeder Altersgruppe untersuchen zu lassen. Um eine
Verwurmung des Bestands zu vermeiden, sollte unbedingt auf die Quarantäne von neu zugekauften Tieren Wert
gelegt werden. So kann auch vermie20
Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
den werden, dass Resistenzen verbreitet werden.
Wer kann, sollte auf sein Weidemanagement achten und die Weideflächen höchstens einmal pro Jahr
beweiden. Als momentan noch funktionierendes und zugelassenes Mittel
gegen Rundwürmer bei Ziegen bleibt
nur das Cydektin übrig, deshalb sollte
jeder unbedingt darauf achten, es einzugeben und nicht als pour-on zu verwenden (wird schlechter aufgenommen
und beschleunigt so die Resistenzbildung der Parasiten). Außerdem verstoffwechseln Ziegen doppelt so
schnell wie Schafe, deshalb sollte die
Eingabemenge des Wurmmittels auch
doppelt so hoch dosiert werden wie bei
Schafen.
Katja Voigt betonte dabei auch, dass
die Erfolgskontrolle nach der Entwurmung genauso wichtig ist wie die
Feststellung der Verwurmung. Deshalb
sollten unbedingt 10 bis 14 Tage nach
der Entwurmung wieder Sammelkotproben auf Wurmeibefall untersucht
werden. Bei einem konkreten Verdacht,
dass Resistenzen vorliegen, sollten
Einzelproben von 10 Tieren analysiert
werden. Wenn die Eizahl nicht um 95%
niedriger ist als vor der Entwurmung,
wirkt das Mittel nicht mehr oder wurde
falsch verabreicht. Entgegen der bisherigen Meinung sollten die Ziegen nach
dem Entwurmen noch eine zeitlang auf
der belasteten Weide stehen, da hier
massiv Wurmeier ausgeschieden werden. Des Weiteren berichtete Dr. Katja
Voigt über die Kokzidien, die bei den 1
bis 5 Monate alten Jungtieren massive
Schädigungen der Darmschleimhaut
verursachen. Sind die Tiere über das
kritische Alter hinaus, hat sich eine
lebenslange Resistenz gegen Kokzidien
gebildet. Typische Symptome sind der
unstillbare Durchfall und die schlechte
Jugendentwicklung bei den Tieren: sie
sind schlapp und antriebslos.
Kokzidien werden im Stall und auf der
Weide übertragen, sie halten sich vor
allem an feuchten Stellen. Vorbeugend
ist die Hygiene wichtig, feuchte Stellen
sollten vermieden werden, Verunreinigungen z. Beisp. rund um die Tränke
sollten durch Erhöhungen ausgeschlossen werden. Wenn die Jungtiere nach
Altersgruppen getrennt gehalten werden und nicht von einer Bucht in die
nächste durchwechseln, verringert sich
das Infektionsrisiko. Sind die Erreger
erst einmal im Bestand, ist es schwierig, sie wieder los zu werden, vor allem
im Holz halten sie sich endlos. Dabei
ist unbedingt früh zu reagieren, und es
sind alle Tiere einer Altersgruppe zu
behandeln, bevor es alle haben. Als
Mittel haben sich Vecoxan und Baycox
bewährt. Resistenzen sind bisher keine
bekannt.
Erste Ergebnisse des
Ziegengesundheitsprojekts
Philip Sieber von der Klinik für
Wiederkäuer Oberschleißheim berichtete über erste Tendenzen aus dem
Ziegengesundheitsprojekt, das gemeinsam mit der Landesanstalt für Landwirtschaft, den Öko-Anbauverbänden
und dem Landesverband der bayerischen Ziegenzüchter durchgeführt
wird. Im Rahmen des Projekts wurden
140 Fragebögen verschickt sowie 37
Betriebe besucht und auf Bestandsprobleme hin untersucht. Von diesen
Besuchen waren bis zum Schaf- und
Ziegentag 26 ausgewertet. Philip Sieber berichtete, dass von den 26
Betrieben:
D 11 Betriebe CAE-verdächtig sind
10 Betriebe Pseudotuberkulosepositiv sind
D 9 Betriebe Paratuberkulose-positiv
sind
D bei mehr als 60% der Altziegen
und mehr als 50% der Jungziegen
tritt ein mittlerer bis starker Befall
an Rundwürmern auf
D 18% der Altziegen sind mit
Leberegeln befallen
D 38% der Altziegen und 55% der
Jungziegen kämpfen mit
Lungenwürmern
D Die Selenversorgung ist mangelhaft, Kupfer ist dagegen gut vor
handen
Doch das Projekt ist noch längst nicht
abgeschlossen, eine genauere Auswertung der Verwurmung, der Resistenzen,
der Futtermittelproben und vieles mehr
steht noch aus, so dass wir uns auf die
abschließenden Ergebnisse freuen können.
Der praktische Teil der Veranstaltung
fand dann statt bei der Familie Hackl in
Wessobrunn. Bei Kaffee und Kuchen
wurde auf dem Futtertisch über das
Gehörte resümiert und die Milchziegenherde einer intensiven Beobachtung
unterzogen.
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Aktuelles Biokreis
Papageno schießt
den Vogel ab
Fleischrinderauktion des Jahres 2013
auf Haus Düsse startet atemberaubend
Von Jörn Bender
Die Qualität der 2013 aufgetriebenen Bullen war überdurchschnittlich hoch.
B
ei der 14. Bullenauktion für
stationsgeprüfte Fleischrinder
am Standort Haus Düsse wurden insgesamt 58 Bullen für 180.000
€ versteigert. Dabei gab es einen
Rekorderlös für ein LimousinEinzeltier mit über 14.000 €.
Beim Überschreiten der 10.000 €
Marke gab es für viele der über 600
Zuschauer in der Auktionshalle keinen
Halt mehr auf den Holzbänken – zu
groß war das Interesse daran, welche
beiden Bieter sich über die gewöhnliche Marke von um die 3.000 € hinaus
gleich beim ersten Auktionstier auf
eine solch Schwindel erregende
Summe zu bewegten. Am Ende fiel der
Hammer für den 8/8/8 gekörten und
homozygot hornlosen Limousinbullen
„Papageno PP“ aus der Zuchtstätte
Josef Hornberger bei 14.100 €. Das
Tier, welches zweifellos zu einem der
teuersten aller jemals stattgefundenen
FHB-Auktionen zählen dürfte, verließ
den Auktionsstandort in einem von
einer Luxuskarosse gezogenen Viehanhänger mit Rheinland-Pfälzer Kennzeichen.
Auch im weiteren Verlauf war die
Auktion erfolgreicher als in den Vorjahren. Es gab keine unverkauften
Tiere, die Durchschnittspreise lagen bei
allen angebotenen Rassen etwa 200 €
je Tier über den Kursen des Jahres
2012. Beeinflusst durch den Rekordverkauf waren die Limousin sogar 500
€ teurer als im Vorjahr, Papageno trieb
dabei den Durchschnittspreis der Rasse
alleine schon um 350 € nach oben.
Die Limousin waren damit auch 2013
erneut teuerste Rasse mit 3.415 € (30
Bullen, 3.050 € ohne Papageno).
Daneben erbrachten Charolais erfreuliche 2.885 € (13), Blonde d´Aquitaine
2.740 € (7) und Fleckvieh 2.625 € (8).
Die FHB Auktion im Januar ist Verkaufsveranstaltung und „inoffizieller Neujahrsempfang“
in einem.
Nach 2/3 in 2012 waren 2013 mit 44
von 58 bereits über 3/4 der aufgetriebenen Tiere genetisch hornlos, eine
Steigerung von 70 % gegenüber dem
Jahr 2010.
Zuchtstätte des Tages war ohne Zweifel
der Betrieb Josef Hornberger aus Bad
Breisig am Rhein. Vier der fünf teuersten Limousintiere mit einem Durchschnittspreis von unglaublichen 6.575 €
stellte diese Zuchtstätte, die in den
Vorjahren nicht unbedingt im Rampenlicht gestanden hatte. Offensichtlich
stießen die in drei Fällen homozygot
hornlosen Söhne der beiden eingesetzten Vererber „Puck Pp“ und „Moritz
Pp“ auf großes Interesse der anwesenden Käuferschaft. Auch ein Biokreisbetrieb sicherte sich einen dieser TopBullen, andere hochwertige Genetik
wechselte in weitere Mitgliedsbetriebe.
Wie in den Vorjahren waren Züchter
aus dem Biokreis auch unter den anbietenden Betrieben zu finden. Der in
2012 bundesweit erfolgreiche Fleckvieh-Fleisch-Züchter Hartmut Scholl
konnte zwei Bullen im starken
Fleckvieh-Aufgebot veräußern. Erwähnenswert bleibt zudem, dass die engagierte Gruppe der Fleckviehzüchter mit
einem Verkaufserlös von 4.700 € für
einen Bullen aus dem Hause Dietmar
Wiemann den drittteuersten Bullen der
gesamten Auktion stellte. Nahezu
gleichauf lagen auch die beiden
Biokreis-Limousinzüchter
Dietmar
Winter und Franz-Josef Ochs, die mit
ihren jeweils 8/8/7 gekörten und mit
106 RZF-Punkten versehenen, hornlosen Bullen 3.100 € (trotz einer kleinen,
ausgeheilten Hautverletzung) bzw.
3.000 € erzielen konnten. Mit dem
Ecusson-Sohn „Einstein Pp“ darf dem
Betrieb Winter damit zum teuersten
Biokreis-Bullen der Auktion gratuliert
werden.
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Biokreis Fachberatung
Silomais-Anbau
Was bei Aussaat, Ernte & Co. zu beachten ist
Von Kristina Peus-Michal
M
aissilage ist ein energiereiches Futter und wird daher auch im ökologischen
Landbau immer beliebter. Viele
Betriebe und Forschungseinrichtungen haben mittlerweile gute Kenntnisse in der Kulturführung gesammelt. Hier ein kurzer Überblick.
Fruchtfolge: Aufgrund des hohen
Nährstoffbedarfs (siehe Düngung) und
zum Zweck der Unkrautfreiheit steht
Mais idealerweise nach Kleegras. Aber
auch andere Leguminosen sind geeignet, ebenso Getreidearten und Hackfrüchte. Als Nachfrüchte sind Körnerleguminosen, W-Weizen, Sommergetreidearten sowie Hackfrüchte zu empfehlen.
Saatbettbereitung: Je nach Bodenart
sind unterschiedliche Herangehensweisen erforderlich, um bestmögliche
Voraussetzungen für einen erfolgreichen Kulturverlauf zu schaffen. Bei
schweren Böden ist dafür zu sorgen,
dass sie sich schnell erwärmen können.
Lockern bewirkt ein erhöhtes Luftvolumen und führt somit vor allem im
Frühjahr zum rascheren Erwärmen.
Dazu empfiehlt sich ein Pflügen bereits
im Herbst, später wird mehrmals gegrubbert. Leichte Böden werden erst
im Frühjahr gepflügt, bei ihnen kommt
es darauf an, die Winterfeuchtigkeit zu
erhalten. Durch Abschleppen ebenfalls
im Frühjahr können erste Unkräuter
zum Keimen gebracht und bei der folgenden Saatbettbereitung entfernt werden.
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
Aussaat: Mais ist wärmeliebend und
braucht zur Keimung eine relativ hohe
Bodentemperatur von mindestens 1013 Grad. Liegen die Temperaturen
darunter, läuft die Saat schlecht auf
und die Lücken im Bestand erhöhen
das Risiko der Verunkrautung. Daher
erfolgt die Aussaat erst Ende April bis
Anfang Mai. Um Vogelfraß vorzubeugen und um – vor allem auf leichten
Standorten – eine ausreichende
Wasserversorgung des Keimlings zu
gewährleisten, sollte die Saat etwa 6
cm tief abgelegt werden.
Die Keimung erfolgt bei o.g. Bodentemperaturen nach etwa 18-20 Tagen,
bei höheren Temperaturen auch schneller. Es bringt also nichts, so früh wie
möglich aussäen zu wollen, und dabei
womöglich Strukturschäden zu riskieren. Eine spätere Saat kann eventuelle
Rückstände durch ein schnelleres
Auflaufen rasch aufholen und hat dann
ggf. durch die besseren Bodenverhältnisse sogar noch Vorteile gegenüber der frühen Saat. In der Regel
wird mit der Einzelkörnsämaschine
gesät, drillen ist aber durchaus auch
möglich. Bei einem Reihenabstand von
ca. 70 cm kommen etwa 10 Pflanzen
auf den Quadratmeter. Bei der Wahl
des Reihenabstandes unbedingt die
Kompatibilität mit der Hacktechnik
beachten!
Pflege: Etwa ein bis zwei Wochen
nach der Saat kann ein Blindstriegeln
erfolgen, was die jungen, kaum sichtbaren
Beikräuter
sehr
effektiv
bekämpft. In der Phase vom Spitzen
bis zum 4-Blatt Stadium können die
Pflanzen leicht brechen, daher sollten
sie in dieser Zeit nicht oder nur sehr
vorsichtig gestriegelt werden. Bis zum
Reihenschluss kann die Roll- oder
Fingerhacke eingesetzt werden.
Entwicklung: Die Maispflanze hat
eine langsame Jugendentwicklung und
zudem ein hohes Wärmebedürfnis. Die
gründliche Unkrautbekämpfung ist
daher entscheidend für den Erfolg im
Maisanbau. Die Wurzelentwicklung
geht zunächst langsamer vonstatten als
das Wachstum der Frischmasse, weswegen ein gutes Nährstoffangebot
ebenfalls entscheidend ist.
Düngung: Nährstoffbedarf bei 40 t
Frischmasse/ha: 120 kg N, 60 kg P und
160 kg K. Mais wird mit 200-300 dt/ha
Stallmist gedüngt. Da der größte Nährstoffbedarf erst im Sommer besteht,
kann der Mist nach Gabe im Frühjahr
gut verwertet werden. Bei Gülledüngung werden 30-60 m³ gegeben,
teilweise vor der Saat, teilweise im 28-Blattstadium.
Ernte: Zum Erntezeitpunkt ist ein TM
Gehalt von 30-35 % erreicht. Dies
kann je nach Witterung zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Fall sein. Ein
deutliches Zeichen sind die vertrockneten Lieschblätter sowie die Härte der
Körner.
Futterwert: Der Energiegehalt von
ökologisch erzeugter Maissilage liegt
im Schnitt zwischen 6 und 7 MJ
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Fachberatung Biokreis
NEL/kg TM, der Rohproteingehalt bei
etwa 8%, Stärke ca. 30 %.
Deckungsbeitrag: Da Silomais betriebsintern eingesetzt wird, ist ein DB
schwer zu beziffern. Die Produktionskosten belaufen sich auf ca. 1.500 € bei
einem ha, wobei neben Saatgut die
Arbeitszeit sowie die hohen Kosten für
die Maschinen den größten Anteil ausmachen. Wenn Maschinen überbetrieblich bzw. im Lohn eingesetzt werden,
können die Kosten deutlich niedriger
ausfallen.
Aktuelle Sortenempfehlung der LfL:
FABREGAS (KWS) – S 210
AYRRO (Saaten-Union) – S 220
ZIDANE (Agromais) – S ca. 230
RONALDINIO (KWS) – S 240
AMAMONTE (Agromais) – S 250
Reifezahl bis 220 früh (tägl. Durchschnittstemperatur Mai-Sept. 14,015,0°), 230-250 mittelfrüh (tägl.
Durchschnittstemperatur 15,0-15,5°)
Anbau-Ratschläge vom Praktiker
Biokreis-Landwirt Franz Strobl jun. gibt Tipps aus Erfahrung
Franz, was ist grundlegend für den
Erfolg im Maisanbau?
„Entscheidend ist die Vorfrucht, damit
genügend Stickstoff im Boden ist. Am
besten ist zweijähriges Kleegras, wann
immer es geht. Falls es mal nicht
passt, eignen sich auch andere
Leguminosen
oder
einjähriges
Kleegras. Zudem ist eine Gabe von
20m³ Gülle vor der Saat nötig.Und es
ist sehr wichtig, sauber und schnell zu
arbeiten, d.h. gründlich zu hacken und
den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen. Die Sorten sollten standortbezogen gewählt werden.“
Wann ist vom Maisanbau abzuraten?
„In Grenzlagen, auf denen ohnehin
Ackerbau kaum noch möglich ist.
Auch darf der Unkrautdruck aus vorherigen Kulturen auf der Fläche nicht
zu hoch sein.“
Was sind die häufigsten (Anfänger-)
Fehler, die gemacht werden?
„Viele Landwirte versuchen, das Kleegras vor der Maisaussaat noch zu silieren. Das gelingt oft nicht rechtzeitig
und die Saat kommt zu spät in den
Boden. Dann sollten besser Cobs
gepresst werden.“
Hast Du noch einen speziellen
Experten-Tipp?
„Der Fraß durch Krähen kann ein großes Problem sein. Bei mir hat sich die
Gaskanone „Guardian“ bewährt. Sie ist
mit Propangas betrieben und gibt in
verschieden einstellbaren Zeitintervallen Schreckschüsse ab. Allerdings
muss man die eventuelle Lärmbelästigung beachten und eine Genehmigung einholen.“
Interview: Kristina Peus-Michal
Schwefelbedarf im Kleegras prüfen
Schwefelmangel betrifft alle Bodenarten und tritt bei hohem und niedrigem Viehbesatz auf
Von Peer Urbatzka, Regina Schneider, Konrad Offenberger (LfL)
S
chwefelmangel im Kleegras ist
in Bayern weit verbreitet. Er
tritt auf allen Bodenarten und
sowohl in Betrieben mit hohem als
auch mit niedrigem Viehbesatz auf.
Bekanntlich sind die Schwefeleinträge aus der Luft stark zurückgegangen, damit wird die Schwefeldüngung auch im ökologischen
Landbau wichtiger. Jüngere Untersuchungen an verschiedenen Standorten zeigen, dass eine Schwefeldüngung die Leistung des Kleegrases
erheblich steigern kann. Schwefelmangel kann die Eiweißsynthese der
Leguminosen beeinträchtigen. Folge
können Mindererträge des Kleegrases selbst und der Nachfrüchte sein..
Bislang ist wenig über die Verbreitung
und den Umfang von Schwefelmangel
im Kleegras bekannt, auch die Zusammenhänge zwischen Schwefelversorgung und bestimmten Bodenarten oder
Betriebstypen sind nicht geklärt. Die
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat deshalb 2012 umfangreiche Kleinstversuche auf Kleegrasflächen organisiert. Durchgeführt haben die Versuche die Fachzentren Ökologischer Landbau an den AELF Bamberg, Ebersberg und Kaufbeuren und
die Anbauverbände Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter.
Tests auf kleinen Flächen
Auf 77 quer über Bayern verteilten
Kleegrasschlägen wurde je dreimal
eine Fläche von vier Quadratmetern
mit Gips (Calciumsulfat) abgestreut.
Im zeitigen Frühjahr des ersten, zweiten oder dritten Hauptnutzungsjahres
wurden 40 kg S je Hektar gedüngt.
Kurz vor dem ersten oder zweiten
Schnitt wurde die Schwefelwirkung
optisch abgeschätzt. Schlag- und betriebsspezifische Daten wurden bei den
Landwirten abgefragt.
Da die Beurteilung der Wirkung subjektiv war, kann sie nur einen Hinweis
auf einen möglichen Ertragseffekt
geben. Für gesicherte Ergebnisse sind
Exaktversuche mit Wiederholungen
nötig. Zudem muss beachtet werden,
dass es sich um einjährige Versuche
handelt, so dass Jahreseffekte zum Tragen kommen.
Schläge, auf denen mindestens zwei
der drei abgestreuten Flächen „augenscheinlich“ eine Schwefelwirkung
zeigten, wurden als Schwefelmangelflächen bezeichnet. Auf den anderen
Flächen ist von einer ausreichenden
Schwefelversorgung auszugehen.
Schwefelmangel auch
auf schweren Böden
Schwefelmangel im Kleegras ist in
Bayern weit verbreitet, das zeigen
zumindest die Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr. Auf jedem zweiten
Schlag bestand Schwefelbedarf (siehe
Grafik).
Die weit verbreitete Meinung, Schwefelmangel komme vor allem auf leichten Böden vor, wurde in diesem Projekt
für Kleegras nur teilweise bestätigt.
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Biokreis Fachberatung
Wirkung von Schwefel im Kleegras vor dem ersten Schnitt, rechts mit und links ohne Düngung; Hohenkammer 2012
Schwefelmangel trat auf mittleren
Böden (stark lehmiger Sand, sandiger
Lehm, schluffiger Lehm) zwar etwas
häufiger auf als auf schweren Böden
(toniger Lehm, lehmiger Ton) und
Schwefel fehlte in der Tendenz besonders auf leichten Böden (Sand,
schwach lehmiger Sand). Trotzdem
waren auch 40 Prozent der Kleegrasschläge auf schweren Böden vom
Schwefelmangel betroffen.
Auch die weit verbreitete Annahme
von einem Schwefelbedarf vor allem
auf flachgründigen Böden konnte für
Kleegras 2012 nur teilweise bestätigt
werden. In der Klasse mit der geringsten Durchwurzelungstiefe (70 bis 79
cm) wurde auf 55 Prozent der Schläge
Schwefelmangel festgestellt, während
dies in der Klasse mit der höchsten
Durchwurzelungstiefe (100 bis 109
cm) 44 Prozent der Schläge betraf.
Auch die dritte weit verbreitete Annahme, Schwefelmangel trete vor allem
in vieharmen Betrieben auf, muss für
Kleegras relativiert werden. Bei einem
mittleren Viehbesatz von bis zu einer
Großvieheinheit je Hektar wurde auf
67 Prozent der Schläge Schwefelbedarf
im Kleegras festgestellt. Bei vieharmen
Betrieben waren es 54 Prozent. Nur in
Betrieben mit mehr als einer Großvieheinheit je Hektar war die Schwefelbedürftigkeit geringer, hier zeigten 37
Prozent der Kleegrasschläge Schwefelmangel – insofern war auch hier immerhin jeder dritte Schlag von
Schwefelmangel betroffen.
Schwefelmangel im Kleegras in Abhängigkeit von Bodenart und Betriebstyp (Viehbesatz).
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
Bild: Anna Rehm, LfL
Fazit:
Schwefelmangel im Kleegras kann
auch auf tiefgründigen und schweren
Böden sowie in Betrieben mit hohem
Viehbesatz vorkommen. Da Schwefelmangel bei dieser Kultur offensichtlich
weit verbreitet ist, besteht Handlungsbedarf. Landwirte können den Schwefelbedarf ihres Kleegrases über ein
Abstreuen von Kleinstflächen oder
durch Düngefenster mit einem schnell
wirkenden Sulfatdünger am besten in
drei oder mehr Wiederholungen selber
beurteilen. Falls hierzu Magnesiumsulfat anstelle von Gips verwendet
wird, muss der Nährstoff Magnesium
beachtet werden, da ansonsten Magnesiumeffekte für Schwefeleffekte
gehalten werden könnten.
E-Mail: [email protected]
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Aktuelles Biokreis
Aktuelles aus NRW
Biokreis-Züchter beim
ersten Angus-Advent
Sammelbestellungen Panels und Futtergetreide
Anders als in den Vorjahren nahmen
die Anguszüchter in NRW (FHBZuchtgebiet) in diesem Jahr nicht an
der Auktionsveranstaltung auf Haus
Düsse teil. Stattdessen fand am Freitag
den 21. Dezember ein Angus-Adventsmarkt in Everswinkel statt. Dabei
wurden insgesamt 10 Zuchtbullen und
4 Färsen der Rasseblöcke Deutsch- und
Aberdeen Angus im Zuge einer stillen
Auktion mit schriftlichen Geboten
angeboten. 7 Bullen und 3 weibliche
Tiere konnten verkauft werden. Mit
von der Partie war auch Biokreis-Züchter Bernhard Hengst aus BorgentreichManrode, der unter anderem den 8/8/8
gekörten Uskan-Sohn „Ulan“ aufgetrieben hatte. Dieser wechselte für 2.400 €
in den Siegerländer Bio-Betrieb von
Andrea Zimmermann. Teuerstes Tier
der Veranstaltung wurde mit einem Zuschlagspreis von 3.100 € der ThumbSohn „Westfalica Troll“ (Aberdeen
Angus) aus der Zuchtstätte der Weidegemeinschaft Kleinenberg.
jb
Etwa 150 Panels und weitere Tierzuchtartikel der Firma Patura wurden
wenige Tage vor Weihnachten bei
den Biokreis-Mitgliedern Bernd Eichert in Wenden-Bebbingen und
Julian Eickhoff in KirchhundemKruberg angeliefert, wo sie von den
Landwirten abgeholt werden konnten. Die Aktion stieß auf großes
Interesse, weswegen sie in größeren
zeitlichen Abständen wiederholt werden soll. Auch das gemeinschaftlich
bestellte Futtergetreide, in diesem
Jahr Triticale sowie Hafer mit einem
geringen Anteil Erbsen, wurde kurz
vor den Feiertagen geliefert. So war
es für Biokreis-Betriebe wieder möglich, auch kleinere Mengen Futtergetreide in Verbandsbio-Qualität zu
einem fairen Preis zu beziehen.
el
Bild: Eva Lisges
Auch in 2012 konnte für einige Mitgliedsbetriebe eine Getreidesammelbestellung realisiert werden.
Biokreis-Mitglieder für Engagement geehrt
Alljährlich ehrt der Biokreis NRW im
Rahmen seiner Weihnachtsfeier stellvertretend für eine große Anzahl von
überdurchschnittlich engagierten Mitgliedsbetrieben zwei oder drei Landwirte für besonderes Engagement. Die
Ehrung des Jahres 2012 stand unter
dem Motto „aktive Kommunikation“
der Biokreis-Mitgliedschaft. Ausgezeichnet wurden Limousinzüchter Josef Hubbeling und Highland-Cattle
Züchter Tobias Berens. Beide nehmen
regelmäßig an Veranstaltungen des Verbandes teil und weisen in Veröffentlichungen, Katalogen und auf Infotafeln, etwa bei Tierschauen, mittels
des Biokreis-Logos oder schriftlicher
Ausführungen immer wieder auf Ihre
Mitgliedschaft im Biokreis Erzeugerring NRW hin. Eine weitere Auszeichnung ging mit Dorothee Steimel
an den kleinsten Mitgliedsbetrieb in
NRW – unter anderem dafür, dass der
Betrieb aufgrund seiner geringen
Größe einen Mitgliedsbeitrag von umgerechnet über 50 € je ha, relativ gesehen mehr als jedes andere Mitglied in
NRW, zahlt. Darüber hinaus nimmt der
Betrieb ebenfalls sehr rege am Vereinsleben teil. Ein herzlicher Dank gilt in
diesem Zusammenhang auch Familie
Blefgen aus Le.-Bonzel für eine sehr
schöne Ausrichtung der Weihnachtsfeier.
jb
Die Mitglieder Josef Hubbeling (m.) und Tobias
Berens (r.) wurden für ihr Engagement durch den
NRW-Vorsitzenden Gottfried Erves ausgezeichnet.
Ökoverbände starten neue Projekte
In 2013 werden neue Projekte der in
NRW aktiven Ökoverbände durchgeführt werden. Unter anderem wird es
eine Beratungsinitiative zum Themenkomplex Tierwohl/Tierschutz geben.
Wenngleich der Ökolandbau aufgrund
seiner komplexen Richtlinien sicherlich
kein besonderes Tierschutzdefizit aufzuweisen hat, sollen im Zuge des
Projektes Parameter und Instrumente
zu einer sicheren Bewertung des Tierwohls in der Beratungspraxis erprobt
bzw. gegenüber den Betriebsleitern
vermittelt werden.
jb
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Biokreis Aktuelles
Aktuelles aus der Mit te
AbL, VÖL und BUND kritisieren „Zukunftspakt hessische Landwirtschaft“
Umweltministerin Lucia Puttrich und
der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Friedhelm Schneider, unterzeichneten Ende 2012 in Künzell den
gemeinsamen „Zukunftspakt hessische
Landwirtschaft“. Die Vereinigung Ökologischer Landbau (VÖL), die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und der BUND kritisierten diesen Pakt in einem gemeinsamen
Papier. Das Ziel zum Thema Energiewende formulierte der Bauernverband
wie folgt: Landwirte stellen sich der
Verantwortung, neben der Ernährungssicherung nachwachsende Rohstoffe
als erneuerbare Energieträger und für
die stoffliche Verwertung zu erzeugen.
Die Landesregierung fördert den
Einsatz von Biomasse für erneuerbare
Energien. In Konfliktbereichen, beispielsweise bei der Errichtung von
Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen,
setzt sie sich für den Schutz landwirtschaftlicher Flächen ein. Zum Thema
Förderung gab es folgende Ziele: Das
Land Hessen setzt sich für den Erhalt
einer wirksamen 1. Säule der EUAgrarpolitik und deren effektive Umsetzung über eine unbürokratische
Betriebsprämienregelung ein. Es stellt
die erforderlichen Komplementärmittel
aus Landesmitteln bereit, um die für
Hessen bereitstehenden EU- und
Bundesmittel vollständig auszuschöpfen.
In dem Gegenschreiben an die Ministerin fordern AbL, VÖL und BUND,
die Agrarinvestitionsförderung verstärkt auf Umwelt- und Tierschutz auszurichten. Stallneu- und -umbauten
sollten nur dann gefördert werden,
wenn sie in ihren Tierschutzstandards
deutlich über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Zudem solle die
Zahlung daran gebunden sein, dass
eine flächengebundene Tierhaltung
gewährleistet ist. Die Betriebe sollen
mindestens 50 % des Futters auf eigenen Flächen erzeugen. Des Weiteren
fordern die Verbände, die Agrarumweltprogramme auszubauen, also vielfältige Fruchtfolge mit Eiweißpflanzen
zu fördern, den ökologischen Landbau
und benachteiligteGebiete zu stärken.Wichtig erscheint es AbL, VÖL
und BUND auch, den Verbraucher für
gesunde und regionale Lebensmittel zu
sensibilisieren: Ein Schulfach „Gesunde Ernährung“ in enger Zusammenarbeit mit der praktischen Landwirtschaft
und der Verbraucherzentrale sei eine
wesentliche Voraussetzung, um die
zukünftigen Verbraucher für eine
gesunde Ernährung und deren Zusammenhänge mit der heimischen Landwirtschaft zu sensibilisieren. Ohne
einen solchen Ansatz sind seien Ziele
für eine umwelt-, klima- und tiergerechte Landwirtschaft, die mit fairen
Preisen ihre Existenz sichern kann,
nicht zu erreichen.
Der Brief enthält noch weitere Punkt.
Für nähere Informationenwenden Sie
sich an die Geschäftsstelle des Biokreis
Mitte oder an den Sprecher der VÖL,
Hans-Jürgen Müller, Tel.: 05542/
5002885.
Hessens Bergbauern brauchen die AGZ – Neues Bündnis gegründet
Für Hessens Bergbauern war es eine
schlechte Botschaft, die kurz vor Weihnachten 2012 vom Hessischen Landwirtschaftsministerium überbracht wurde: Die Ausgleichszahlungen (AGZ),
die das Land Hessen mit Beteiligung
der EU und des Bundes an Bauern für
die natürliche Benachteiligung an
ihrem Standort – vor allem in Hochlagen – zahlt, werden ab 2013 drastisch
gekürzt. Zudem werden ab diesem Jahr
die Gelder für die AGZ nicht mehr wie
bisher nach dem Grad der Benachteiligung gestaffelt, sondern nach dem
Gießkannenprinzip verteilt: Sämtliche
Landwirte mit Anspruch auf diese
Förderung erhalten jetzt den gleichen
Betrag – sodass die am meisten
benachteiligten Gebiete die größten
Kürzungen verkraften müssen. Da in
den Höhenlagen viele Betriebe ökologisch wirtschaften, trifft die drastische
Reduzierung der AGZ überdurchschnittlich viele Bio-Bauern. Die von
ihnen erbrachten besonderen Leistungen bezüglich Biodiversität und Offen26
Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
haltung der Landschaft nutzen u. a.
dem Tourismus und sind von der
Politik ausdrücklich erwünscht. Die
staatlichen Förderzulagen für Ökolandwirtschaft sind jedoch in Hessen im
Vergleich zu anderen Bundesländern
eher gering.
Biokreis-Vorstand und Landwirt Heiner
Küthe, der im Waldeck´schen Upland
einen Grünlandbetrieb mit Mutterkühen bewirtschaftet, bekam aus den
AGZ 2010 noch 180.- € pro ha, ab
2013 sind es nur noch 53.-€ pro ha.
Küthe: „Für meinen 80 ha Betrieb sind
8000.- € weniger existenzbedrohend.
Ökologische Landwirtschaft in einer
Höhenlage wie unserer ist dann bald
nicht mehr möglich. Die Politik
wünscht sich mehr Grünland, eine
kleinstrukturierte Landwirtschaft, und
natürlich die Bewirtschaftung der
schwierigen Höhenlagen, aber mit solchen Kürzungen wird genau das
Gegenteil erreicht.“
Um ihren Unmut öffentlich zu machen,
demonstrierten die hessischen Bio-
Bauern am Rande der Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen in
Baunatal. Organisiert wurde die Kundgebung von der Vereinigung Ökologischer Landbau in Hessen (VÖL), die
am gleichen Tag zusammen mit der
Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft Hessen (AbL) und weiteren
Verbänden das „Bündnis Agrarzukunft
Hessen“ gegründet hatte. Auf einer
Pressekonferenz stellte die neue Plattform ihr agrarpolitisches Grundsatzpapier vor, in dem die Beteiligten
fordern, die Agrarumweltprogramme
so auszugestalten, dass Umwelt- und
Tierschutz in der hessischen Landwirtschaft stärker gefördert werden.
Das Bündnis versteht sein Grundsatzpapier als Gegenentwurf zum
„Zukunftspakt Landwirtschaft“, der
vom Landwirtschaftsministerium einseitig mit dem Hessischen Bauernverband abgeschlossen wurde. Im
Positionspapier wird auch gefordert,
die Förderung der benachteiligten
Gebiete in Hessen aktiv zu stärken.
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Aktuelles Biokreis
Aktuelles aus Bayern
Verbesserte Investitionsförderung: Öko-Betriebe können jetzt Stallbau planen
Mit der vom Bayerischen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner angekündigten Verbesserung der Förderbedingungen für Investitionen in der
bayerischen Landwirtschaft haben die
Landwirte neben der Modernisierung
ihrer Betriebe nun die große Chance,
ihre Ställe auf besonders artgerechte
Haltungsformen umzustellen. Nach
Angaben des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft
und Forsten wird der Basisfördersatz
im Einzelbetrieblichen Investitionsförderprogramm (EIF) für alle Betriebszweige um fünf Prozent auf 25% angehoben, und zudem bekommen Investitionen in besonders artgerechte
Haltungsformen einen Zuschlag von
zehn Prozent-Punkten. Darüber hinaus
werden in einem Sonderprogramm im
Jahr 2013 vorwiegend kleinere Investitionen, wie z.B. Laufhöfe, mit 35%
gefördert. „Zudem ist es bedeutend,
dass die Förderung bereits jetzt, noch
vor Inkrafttreten der neuen EUFörderperiode (2014-2020), angeboten
wird. Damit wird allen Betrieben, die
bereits nach ökologischen Kriterien
wirtschaften, ermöglicht, rechtzeitig
die von der EG-Öko-Verordnung ab
2014 geforderten Anpassungen umzusetzen. So können sie ihren Tieren zum
Beispiel auch im Winter umfänglichen
Weidegang ermöglichen. Außerdem
entstehen dadurch für Landwirte, die
mit ihren Neu- und Umbauten auf art-
gerechte Tierhaltung setzen, weitere
Anreize, auf zertifizierte Öko-Landwirtschaft umzustellen“, betont LVÖVorsitzender Josef Wetzstein. „Der
bayerische
Landwirtschaftsminister
Helmut Brunner unterstreicht mit dieser Entscheidung erneut seine Zielsetzungen aus der Initiative Bio-Regio
Bayern 2020“, erläutert LVÖ-Geschäftsführer Harald Ulmer.
Weitere Informationen zu den Fördersätzen
bekommen Sie unter: www.landwirtschaft.
bayern.de. Die LVÖ hat ihre Forderungen
zur Offensive „Bio-Regio Bayern 2020“ in
einem Flyer zusammengefasst. Diesen können Sie sich unter www.lvoe.de herunterladen.
Karin Heinrich (LVÖ)
Zweite Öko-Schule für Bayern: Neue Fachschule in Weilheim – Anmeldung läuft
Ab dem Schuljahr 2013/2014 haben
Landwirtschaftsschüler an einer weiteren Fachschule in Bayern die Gelegenheit, die Grundlagen des ÖkoLandbaus zu lernen: Im oberbayerischen Weilheim wird nach der ÖkoSchule in Landshut-Schönbrunn eine
zweite Fachschule für Öko-Landbau
eingerichtet. Deutschlandweit entsteht
so, neben Landshut-Schönbrunn und
Kleve (Nordrhein-Westfalen), die dritte
Fachschule für ökologische Landwirtschaft. Die Schwerpunkte der
Schule in Weilheim liegen auf ökologischer Rinder- und Milchviehhaltung
sowie auf ökologischer Grünlandwirtschaft und Ackerfutterbau. Die
Inhalte sollen in 3 Semestern vermittelt
werden - zwei Theoriesemester in den
Wintermonaten und ein Praxissemester
im Sommer. Zielgruppen der ÖkoSchule in Weilheim sind angehende
Betriebsleiter und Hofnachfolger von
ökologisch bewirtschafteten Betrieben
und Landwirte, die auf Öko-Landbau
umstellen und sich spezialisieren wollen. Das Unterrichtsangebot umfasst
Pflanzliche Erzeugung und Vermarktung, Tierische Erzeugung und Vermarktung, Betriebswirtschaft, Buchführung und EDV, Berufs- und Arbeitspädagogik sowie ein Landmaschinenseminar. Die Öko-Schule wird am Amt
für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten in Weilheim eingerichtet. Um
eine fundierte Ausbildung zu gewährleisten, sicherten Markus Schmorell,
Leiter des Landwirtschaftsamts, und
Schulleiter Klaus Klupak einen hohen
und aktuellen Kenntnisstand des
Lehrpersonals zu. Unter anderem sollen Vertreterinnen und Vertreter der
Fachzentren für ökologischen Landbau
den Unterricht in Weilheim gestalten.
Auch der Weilheimer Landrat Dr.
Friedrich Zeller sagte seine Unterstützung für die Schule zu. Die
Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ)
begrüßt die Einrichtung der ÖkoSchule in Weilheim. LVÖ-Vorsitzender
Josef Wetzstein sieht darin einen ersten
wichtigen Schritt zur Umsetzung der
Bio-Regio Bayern 2020 hin zu mehr
Öko-Landbau in Bayern. LVÖ-Geschäftsführer Harald Ulmer betont die
große Bedeutung der neuen Fachschule
für die Grünlandregionen Schwaben
und Oberbayern. Fundierte Fachkenntnisse und eine gute Betriebsführung sind die Grundlagen, um
erfolgreich ökologisch zu wirtschaften.
Jetzt informieren und anmelden!
Öko-Schule Weilheim:
Aufnahmebedingungen und weitere
Informationen sowie das Anmeldeformular gibt es unter: www.aelf-wm.bay-
ern.de/bildung/45357/index.php
Für Fragen steht Schulleiter Klaus
Klupak, Tel. 0881/994-130, E-Mail:
[email protected] zur
Verfügung.
Öko-Schule Landshut-Schönbrunn:
Zwei fachtheoretische Wintersemester
und ein fachpraktisches Sommersemester. Abschluss: Staatlich geprüfte(r)
Wirtschafter(in)
für
ökologischen
Landbau. Semesterbeginn: Mitte Oktober
2013.
Anmeldung
unter
www.oekoschule-landshut.bayern.de
Bild: Johann Schneck/Öko-Schule Landshut
Praxis-Unterricht an der Öko-Schule LandshutSchönbrunn.
Öko-Schule Kleve
Zwei Jahre Vollzeitunterricht
Abschluss: Staatlich geprüfte(r) Agrarbetriebswirt(in), Schwerpunkt Ökologischer Landbau. Semesterbeginn: Anfang September 2013.
Anmeldung bis Ende Februar unter:
www.oekoschule.de
Karin Heinrich (LVÖ)
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Titel Tierwohl
Ich wollt’,
ich wär’ ein Huhn
Artgerecht, bäuerlich, wirtschaftlich:
ökologische Legehennen-Haltung
macht’s möglich
Von Elisabeth Schütze
Johann Zehetbauer, Mitglied in der Legegemeinschaft Die Biohennen AG, hat genügend Auslauf für seine Hühner.
D
ieser Schlager aus den 30er
Jahren des letzten Jahrhunderts beschreibt ein glückliches Hühnerleben, das viele Verbraucher auch heute noch in Verbindung mit der biologischen Legehennenhaltung sehen. Durch die
Bilder der jüngsten Fernsehberichte
von untragbaren Zuständen in einem
großem Bio-Hühnerstall wurde diese
Vorstellung gründlich zerstört und
die Frage tauchte auf: Normalität
oder Einzelfall? Wie immer liegt die
Wahrheit in der Mitte.
Ein Grund, warum Verbraucher vermehrt zu Bioeiern greifen ist die artgerechte Haltung der Legehennen, die ein
Biolabel verspricht. In einer aktuellen
Umfrage des Bundesministeriums für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geben 94 Prozent der
Befragten dies als Hauptgrund für die
Kaufentscheidung an. Das drückt sich
auch in steigenden Absatzzahlen aus.
Lag in 2004 der Anteil am Gesamteiermarkt bei 3,2 Prozent hat er in 2012
rund 7,5 Prozent erreicht mit steigender
Tendenz. Ein Wachstumsmarkt, der
nicht nur positive Auswirkungen auf
die landwirtschaftliche Entwicklung
hat, sondern auch Begehrlichkeiten
weckt. Und zwar auf Erzeuger- wie auf
Handelsseite. Große Handelsketten, die
ca. 70 Prozent der gesamten Bioeier
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
hauptsächlich über Eigenmarken verkaufen, arbeiten, wie in Deutschland
üblich, mit großem Preisdruck. Und
Erzeuger, die wiederum die hohen und
beständigen Abnahmemengen schätzen, federn diesen Druck durch
Rationalisierung in der Produktion ab.
Das führt zum einen zu einer
Industrialisierung auch der ökologischen Landwirtschaft und kann, wie
jene verstörenden Fernsehbilder gezeigt haben, zu großem Tierleid führen.
Jetzt Bio wieder einmal als Mogelpackung hinzustellen, wie das die
Presse so gerne macht, ist trotz der
schwachen Kommentare der Betroffenen – Erzeuger wie Verbände – nicht
zutreffend. Weder für die Branche noch
für den überwiegenden Teil der Tiere,
die in guter und der Art gerechter
Biohaltung leben.
Bio-Landwirtschaft verändert sich
Rationalisierung und Diversifizierung
sind nicht nur die Schlagworte der
Industrie, sondern auch der modernen
Landwirtschaft. Jedes Jahr wird die
bäuerliche Landwirtschaft um viele
kleine und mittlere Bauernhöfe ärmer.
Die Zahl der Betriebe ist in den letzten
60 Jahren von ca. 2,2 Mio. auf rund
350.000 gesunken. Die Flächen werden
den verbleibenden Höfen zugeschlagen
und so gibt es immer weniger Betriebe
mit immer mehr Flächen und immer
größeren Einheiten in der Tierhaltung.
Bild: Schütze
Die ökologische Landwirtschaft bildet
hier keine Ausnahme, auch wenn aufgrund von hohem Idealismus und höheren Erzeugerpreisen sich noch viele
kleine Betriebe im Nebenerwerb erhalten haben. Dennoch werden durch die
Diversifizierung in Zukunft größere
Tierbestände die Norm werden. Das
führt nicht zwangsläufig zu einer katastrophalen Tierhaltung, wie die Fernsehberichte aufgedeckt haben. Solche
Bilder kann es nur geben, wenn ein
automatisierter Ablauf die bäuerliche
Tradition überlagert und Verantwortliche nicht nur ein Auge zudrücken.
Also sind solche Missstände doch nur
Einzelfälle? Nein! Wenn man die aufgedeckten Bio-Skandale der letzten
Jahre betrachtet, waren es immer die
großen Geflügelställe, die im Fokus
standen. Ob Franzsander, Hennenberg
oder die jüngst angeprangerten Ställe
von Gut Dalwitz und Wiesenhof: Allen
ist gemeinsam, sie beherbergen
Tausende Tiere in automatisierten
Abläufen mit möglichst wenig, meist
ungeschultem, Personal. Dabei verstoßen sie nicht gegen die EU-BioRichtlinien, denn es ist durchaus im
Bereich der Bioeier-Produktion erlaubt,
mehrere 3000er Herden in einem
Stallgebäude nur mit Trennwänden
abgeteilt zu halten und somit bis zu
24.000 Legehennen und mehr unter
einem Dach zu vereinen mit allen
Nachteilen einer Massentierhaltung.
hn
lich:
g
Bild: Schütze
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Tierwohl Titel
Bio geht anders
Viele Betriebe, die der bäuerlichen
Tradition einer artgerechten Tierhaltung treu bleiben, ohne die Anforderungen einer modernen BioLandwirtschaft außer Acht zu lassen,
zeigen: Bio geht anders. Bestes
Beispiel sind die Biokreisbetriebe der
Legegemeinschaft Die Biohennen AG.
Diese Gemeinschaft, die bereits 30
landwirtschaftliche Betriebe umfasst,
hat sich zwar strengeren Richtlinien
verschrieben als Bioverbände fordern,
aber das wichtigste ist wohl der
Standpunkt, die Tierhaltung in bäuerlicher Hand zu belassen. Damit entstehen keine Eier-Produktionsstätten, sondern Legehennenbetriebe auf dem
Bauernhof. Das trägt zum einen zum
Überleben kleinerer und mittlerer Höfe
bei und führt zum anderen zu einer den
Tieren gerechten Haltungsart. Dabei
entstehen durchaus auch Einheiten von
2 Herden à 3000 Hennen, eine Zahl,
die der Verbraucher eigentlich nicht im
Zusammenhang
mit
biologischer
Haltung sieht, die aber unter Beachtung
stallbaulicher und futtertechnischer
Strukturen für die Hennen eine durchaus akzeptable Größe darstellen, und
natürlich auch einen wirtschaftlichen
Hintergrund haben. Ein weiterer Vorteil
der Gemeinschaft ist das gemeinsame
Know How der Landwirte.
Bild: Schütze
Josef Höflsauer ist Mitglied beim Biokreis und
den „Biohennen“. Er hat einen Betrieb mit 6000
Hühnern in Volkenschwand in der Hallertau.
Gegenseitiges Aushelfen mit Rat und
Tat ist eine Selbstverständlichkeit.
Denn auch mit durchdachter Struktur
lassen sich Probleme nicht ganz ausschalten, und das Schimpfwort von der
„blöden Henne“ ist in manchen Herden
nur zu wahr, besonders wenn die Tiere
als legereife Hennen vom Züchter
bezogen werden. Daher arbeitet man in
der Legegemeinschaft daran, mit finanzieller Unterstützung über den Eierpreis, den Bauern die eigene Junghennenaufzucht zu ermöglichen. Damit
haben die Hennen von Anfang an eine
Bezugsperson und ein bekanntes
Umfeld. Das vermindert Stress und
Aggressionen und führt zu einer gesunden, homogenen Herde. Und selbstverständlich gibt es auch „ihn“, den Hahn.
Männer stressen aus Sicht der Frauen
zwar manchmal echt heftig, aber
Hähne in einer Legehennenherde bauen
Aggressionen nachweislich ab. Sie
scharen ihre Hennen um sich, führen
sie an anderen Gruppen vorbei ins
Freiland und zeigen ihnen feine
Leckerbissen. Eine Idylle wie auf alten
Bauernhofbildern, nur etwas größer
dimensioniert. Allerdings täuscht diese
Idylle, denn auch in der Biohaltung
wird ein Großteil der Hähne bereits am
ersten Tag zu Tierfutter. Das zu ändern
haben sich schon einige Vorreiter
zusammengetan: Vom kleinen Zuchtversuch mit alten Hühnerrassen auf Gut
Herrmannsdorf bis zur Bruderhahn
Initiative, ein über den Eierpreis subventioniertes Hähnchenmast-Projekt.
Um in der Hühnersprache zu bleiben:
Das Gelbe vom Ei ist das alles noch
nicht. Es wird noch viel Zeit brauchen,
wieder ein Zweinutzungshuhn mit
guter Legeleistung und ebenso gutem
Fleischansatz in für den Markt ausreichender Menge zu züchten.
Die Zukunft des Federviehs
Ob große Einheiten von 20.000
Legehennen und mehr für die
Biobranche sinnvoll sind, mag dahingestellt sein. Wichtig ist vor allen
Dingen, dass die Achtung vor dem Tier
wieder in den Vordergrund rückt. Auch
wenn sich die ökologische Landwirtschaft aufgrund wirtschaftlicher
Notwendigkeiten wandeln muss und
bereits gewandelt hat, so sollte sich
nichts an der Überzeugung ändern,
dass Tiere unsere Mitgeschöpfe sind.
Die Ausbeutung der Tiere, die im Laufe
der Zeit durch Züchtung schon auf
Höchstleistung getrimmt wurden, sollte
nicht noch in einer schlechten Haltung
gipfeln. Denn das hat verheerende
Auswirkungen für die gesamte Branche, die Bioverbände eingeschlossen.
Nicht umsonst kommentiert die ZEIT:
„Wer ans Huhn denkt, sollte nicht auf
Biosiegel schauen – sondern seinem
Bauern auf die Finger.“ Ja, wenn es
denn ein Bauer ist.
Bild: Stall Fuchs
Stolzer Hahn inmitten einer Hennenschar auf
dem niederbayerischen Biohennen-Hof Fuchs.
Bild: Stall Gruber
Eduard Gruber aus Simbach gehört mit seinen
2100 Legehennen zu den kleineren Lieferanten
der Legegemeinschaft Die Biohennen.
Bild: Die Biohennen
Auch im Wintergarten behält der Hahn den
Überblick.
Bild: Stall Gruber
Einige Bauern der Legegemeinschaft ziehen ihre
Legehennen bereits seit Jahren selbst auf.
Bild: Stall Zehetbauer
Langgestreckte Stallungen mit Auslauföffnungen
aus Stall und Wintergarten sowie Grünland mit
Buschwerk oder Unterständen, so sieht Legehennenhaltung nach Biohennen-Richtlinien aus.
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Titel Tierwohl
Hier geht es den Tieren gut
Vorbildliche Mutterkuh- und Milchviehhalter im Biokreis
Bilder: Weidegemeinschaf t
Winterweidehaltung in der Rhön
Von Andrea Helmer
I
n der Weidegemeinschaft Wünstensachen-Ehrenberg, einer Untergruppe des Rhöner Biosphärenrind e.V., werden Rinder nicht
nur im Sommer, sondern in einem
kleinen Herdenverbund auch im
Winter auf der Weide gehalten.
Auf zwei Weiden – dem Mathesberg
mit 75 ha und am Steinkopf mit 100 ha
– finden 270 Kühe, Kälber, Ochsen und
Färsen von 13 Ökobetrieben aus dem
Kreis Fulda, sowie die Tiere eines
Schäfers vor Ort ihr Sommerquartier
auf der Hochrhön. In Eigenregie errichtete die Gemeinschaft einen Unterstand
für den Winter, die Materialkosten wurden aus Fördermitteln eines Grünlandprojektes gezahlt (http://jedicke.de/gruenlandprojekt-rhoen.html). Im Rahmen
einer Studie wurden die Tiere mit
Sendern versehen, um nachvollziehen
zu können, wohin sie sich bewegen,
wie oft sie den Unterstand nutzen und
wie sich ihr Sozialverhalten entwickelt.
Und nun hatten die Landwirte den
Beweis für das, was sie schon im
Vorhinein am Tierverhalten sehen
konnten: Die Tiere – im Winter sind es
rund 20 auf der Weide – nutzen den
Unterstand eher selten. Als Windschutz
suchen sie sich instinktiv den richtigen
Platz auf der Weide, und im Schnee
lässt es sich genauso angenehm liegen.
Täglich nach den Tieren sehen
Im bereits fünften Winter werden auf
der Weide am Steinkopf in diesem Jahr
14 Tiere versorgt. „Wir sind verpflichtet, die Tiere täglich in Augenschein zu
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nehmen. Wichtig ist, dass die Tiere
fließend Wasser haben, die häufig
genutzten Bachläufe sind dazu aber
nicht sehr gut geeignet. Wir nutzen
Steintröge, durch die das Wasser fließt.
Ab minus 20 Grad Celsius, wie wir es
im letzten Winter hatten, kann es tatsächlich mal passieren, dass die Tränke
einfriert und wir das Wasser wieder frei
machen müssen“, erklärt Stefan Hohmann von der Weidegemeinschaft.
Wichtig seien auch der Boden und die
Größe der Fläche, auf der beigefüttert
wird. „Wir haben uns quadratische
Holzkisten gebaut, die werden über den
Ballen gestülpt und vor dem Befüllen
weiter ,gewürfelt’. Dadurch wird die
Wiese nicht so stark beschädigt. Durch
den häufig starken Schneefall in der
Rhön ist es wichtig, dass auf Vorrat
gefüttert werden kann und das ist durch
unsere 6 ,Futterwürfel’ gewährleistet“,
sagt Stefan Hohmann. Der Landwirt
müsse eine solche Haltung aber wollen.
Häufig sei es so, dass die Ställe für die
Landwirte gebaut werden – denn wer
friere schon gerne bei der Arbeit?
„Viele Landwirte hier aus der Gegend
haben den Versuch einer Winterweide
gestartet und meist nach einem
Kälteschlag und Schneefall die Tiere
nach Hause geholt. Die viele Kritik aus
der Öffentlichkeit hat da ihr Bestes
dazu getan“, berichtet Stefan Hohmann, „wir hatten es da etwas einfacher, das Grünlandprojekt kam ja von
,der anderen Seite’. Aber auch wir
mussten trotz der harschen Kritik des
Veterinäramtes standhaft bleiben.“
Wichtig ist eine frostsichere Trogtränke.
Der Unterstand bietet Schutz für die Tiere.
Die Weidewarte Christian (l.) und Stefan
Hohmann packen sich warm ein.
emeinschaf t
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Tierwohl Titel
Das Horn spielt auf der Weide keine
große Rolle
Wichtig sei, dass man bei der ganzjährigen Weidehaltung Tiere hat, die gut
zu Fuß sind, die den Menschen kennen
und auf Rufe „hören“. Sonst sei es
schwierig, die Herde täglich in Augenschein zu nehmen. Bisher musste die
Weidegemeinschaft keine Tiere aus
gesundheitlichen Gründen von der
Weide holen. Ganz im Gegenteil: Auf
der Winterweide habe es bisher keinen
Fall von Grippe oder ähnlichem gegeben. Der Strohbedarf sei deutlich geringer als bei der Stallhaltung, dazu sind
die Stallkosten stark reduziert. Zudem
ist es egal, ob die Tiere behornt sind
oder nicht – sie haben Platz, sich aus
dem Weg zu gehen.
Einen weiteren positive Nebeneffekt
birgt die Winterweide obendrein: die
Population einer bestimmten Käferart,
die sich von Rinderkot ernährt, ist
nachweislich gestiegen. Im Frühjahr
ist von den Kothaufen nichts mehr zu
sehen.
Aber Winterweidehaltung ist nicht für
jede Gegend, vor allem nicht für jeden
Menschen geeignet. Bei jeder Witterung draußen ungeschützt zu arbeiten,
täglich raus auf die vielleicht etwas
weiter entfernte, schneebedeckte oder
matschige Weide zu fahren und dazu
die durch den höheren Erhaltungsbedarf geringeren täglichen Zunahmen
in Kauf zu nehmen – das alles muss der
Landwirt wollen. Und das alles muss er
seinem Tier gönnen. Für das Tier bedeutet das alles allerdings ein stressfreieres Leben in natürlicher Umgebung.
Wer mehr über diese Art der Rinderhaltung
erfahren oder/und die Weiden und Tiere
nach Absprache
mit dem Weidewart
besichtigen möchte, wendet sich an Stefan
Hohmann Tel.: 06681/8310, E-Mail: [email protected]. Weitere Infos unter:
www.r-br.de
Täglicher Kontakt & Homöopathie
Text und Bild: Eva Lisges
S
auber und mit makellosem Fell
stehen die Rinder von Gerd
Solbach im dick mit Stroh eingestreuten Stall. Der Stall ist luftig
und bietet jedem Tier reichlich Platz.
Für Gerd Solbach, Mutterkuhhalter mit
einem Limousin-Herdbuchbetrieb aus
dem kleinen Ort Bebbingen bei Wenden im Sauerland, haben das Wohlergehen und die Gesundheit der Tiere
höchste Priorität.
Die gute gesundheitliche Konstitution
seiner Tiere kommt nicht von ungefähr.
Gerd Solbach investiert hierein: gute
Haltungsbedingungen und ebensolches
Futter, Zeit für die Tiere, Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, sich in die
Tierheilpraktik einzuarbeiten, sind
wichtige Faktoren. Seine 16 Mutterkühe und Nachzucht, insgesamt etwa
35-40 Tiere, teilt er im Sommer in 2-3
kleinere Gruppen auf, die die Weideflächen des Öfteren wechseln. Die 27
ha Grünlandflächen des Betriebes werden, soweit möglich, in einigen Jahren
gemäht, in anderen beweidet. Beides
dient dem Ziel, den Parasitenbefall
gering zu halten.
Der erste Schnitt wird im Juni gemacht
– im Vergleich zu vielen anderen Betrieben eher spät – wenn der Reifegrad
der Gräser und somit Eiweiß- und
Mineralstoffgehalt Solbachs Vorstellungen entsprechen. Im Winter wird
ausschließlich Heu-Silage vom eigenen
Grünland gefüttert.
Ruhiger Umgang mit den Tieren
Im Winter im Stall ebenso wie im
Sommer auf der Weide pflegt er einen
täglichen ruhigen Umgang mit den
Tieren. „Man muss die Tiere gut kennen“, so Gerd Solbach, „dann merkt
man sofort, wenn es einem Tier nicht
gut geht.“ Die Tiere sind nur selten
krank, wenn jedoch Behandlungsbedarf
besteht, werden homöopathische Mittel
verwendet und seine Erfahrungen hiermit sind sehr gut. Durch den täglichen
Kontakt sind die Tiere mit Gerd Solbach so vertraut, dass es kein Problem
darstellt, die homöopathischen Kügelchen zu verabreichen. „Wir behandeln
die Tiere so, wie wir es uns auch wünschen, wenn wir selbst krank sind“,
bringt seine Frau Susanne die gemeinsame Überzeugung zum Ausdruck.
Unterstützung bekommt Gerd Solbach
von einer Tierheilpraktikerin, gleichzeitig hat er aber auch selbst im Laufe
der Jahre Kenntnisse erworben und ein
Gespür für die Homöopathie entwickelt. Dabei hält Solbach nicht dogmatisch an der Homöopathie fest, sondern
lässt auch schulmedizinische Behandlungsmethoden und Präparate zu, wenn
diese für die Gesundung eines Tieres
unumgänglich sind. Tiere, die schulmedizinische Präparate, d.h. in seinen bisherigen Fällen Antibiotika, erhalten
haben, werden einschließlich ihrer
Kälber konsequent bei nächster
Gelegenheit aus der Herde ausgemerzt.
Zur Behandlung gegen Außenparasiten
stellt Solbach einen hellen Salzleck-
Gerd Solbach, hier mit Tochter Lisa, bietet seinen Mutterkühen beste Haltungsbedingungen.
stein 12 Stunden in Wasser, bis dieses
gesättigt ist, und besprüht mit dieser
Lösung seine Tiere. Hat dennoch ein
Tier einmal Probleme mit Außenparasiten, wird es mit Brottrunk überstrichen. Solbach weiß, dass sein
„Modell“ nicht uneingeschränkt übertragbar ist: u. a. sind eine gute Flächenausstattung und ausreichend Zeit für
die Tiere Voraussetzung.
Wirtschaftlich betrachtet lohnen sich
seine Investitionen in das Wohlbefinden der Tiere. Tierarztkosten sind
gering, unerwarteter Zeitaufwand für
erkrankte Tiere kommt selten vor. Das
Fleisch seiner Tiere vermarktet er
direkt, seine Kundschaft legt dabei großen Wert auf die besondere Qualität,
die die Haltung und den Umgang mit
den Tieren einschließt, und ist bereit,
„hierfür auch mal einen Euro mehr zu
bezahlen“. Absatzprobleme kennt
Solbach nicht, in seiner Direktvermarktung könnte er leicht mehr Tiere
absetzen, als er aufgrund seiner
Betriebsgröße erzeugen kann.
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Titel Tierwohl
Ein Laufstall für vier Mut terkühe
Text und Bild: Jörn Bender
T
ierwohl kostet Geld und muss
sich am Ende für den landwirtschaftlichen
Unternehmer auch ökonomisch darstellen lassen. Das geht in großen Einheiten
oftmals leichter als im Nebenerwerbsbetrieb.
Biokreis-Bauer Günter Böhl aus dem
nordrhein-westfälischen Bad LaaspheAmtshausen zeigt aber, dass auch
Kleinstbetrieben das Wohlergehen der
ihnen anvertrauten Tiere besonders am
Herzen liegt. Nach vielen Jahren der
Planung hat der Nebenerwerbsbetrieb
mit knapp 10 ha Fläche für seine 4
Fleckvieh-Mutterkühe einen schmucken
Neubau
gegenüber
dem
Wohnhaus errichtet. Bislang standen
die Kühe in einem typischen
Anbindestall der Region. Dieser war
zwar gut und sauber eingestreut, aber
eben dennoch angebunden, mit mäßigem Stallklima und abgesehen von den
„Tränkezeiten“ auch physisch getrennt
von den Kälbern, für die Böhl in den
letzten Jahren schon einen Mini-
Laufstall eingerichtet hatte. Der neue
Stall stellt diese ehemalige Behausung
bei Weitem in den Schatten. Drei stattliche Leimbinder und reichlich helles
Holz kennzeichnen ein kombiniertes
Stall-/Scheunengebäude von 10 m x 20
m, in dem neben den besagten
Mutterkühen samt Nachwuchs auch
noch das Pferd des Hofes steht sowie
Heu- und Stroh gelagert sind. Eine
Ausdehnung der Viehhaltung ist mit
dem Neubau nicht verbunden – die
Maßnahme gilt allein der Verbesserung
der Haltungsbedingungen und ist natürlich auch arbeitswirtschaftlich ein
Schritt in die betriebliche Zukunft.
Dennoch war die Realisierung nicht
einfach: Sogar ein Emissionsgutachten
(!) war zwischenzeitlich von der
Baubehörde gefordert worden, so dass
auch der Biokreis NRW mit Schreiben
und Gesuchen um agrarpolitische
Rückendeckung tätig wurde. Das
Projekt hat letztendlich für Landwirt
und Kühe einen glücklichen Ausgang
gefunden. Einzig Senior Karl Böhl, der
bislang oft die Arbeit im Anbindestall
versah, hat nun noch mehr Zeit, den
zufriedenen Kühen einfach so zuzuschauen.
Das neue Stallgebäude mit einem hellen und luftigen Tierhaltungsbereich in der Mitte.
Tiefboxen für ein weiches Strohbet t
Text und Bild: Peter Paulus
„
M
ancher gibt sich viele Müh
mit dem lieben Federvieh“,
so lesen wir bei Wilhelm
Busch von der armen Witwe Bolte.
Viele Müh mit dem lieben Rindvieh
machen sich viele Allgäuer BiokreisBetriebe, für die Tierhaltung nicht
nur reiner Broterwerb ist.
ställen wurden Laufställe, die auch aus
arbeitswirtschaftlicher Sicht Vorteile
bringen. Exemplarisch für viele gelungene Umbauten ist der Stall der Familie
Pretscher in Frauenzell. Auf dem Heumilchbetrieb wurde aus einem Anbindestall ein Laufstall für rund 30
Milchkühe und weibliche Nachzucht.
In den eher kleineren und mittelgroßen
Milchviehbetrieben ist man von jeher
bemüht, das Vieh möglichst optimal zu
versorgen. Etliche Betriebe haben mit
viel Engagement und Eigenleistung in
den letzten zehn Jahren Ställe und
Tierhaltung an die Erfordernisse einer
artgerechten und öko-konformen Tierhaltung angepasst. In den kleineren und
mittelgroßen Betrieben wurden Anbindeställe saniert und für viele Tiere
Ausläufe für den Winter geplant und
gebaut. Aus bestehenden Anbinde-
Der ehemalige Anbindestall wurde zum
Fressbereich, der ergänzt wurde durch
eine angrenzende Liegehalle, in der mit
viel Eigenleistung eine besonders
preiswerte und tierfreundliche Aufstallung geschaffen wurde. Siegfried Pretscher hat bei verschiedenen Liegeboxenherstellern „Maß“ genommen.
Aus Eichenholz, das auf dem Betrieb
vorhanden war, hat er passende Hölzer
schneiden lassen und daraus seine
Liegeboxenabtrennungen gebaut. Die
Boxen wurden als Tiefboxen gebaut,
32
Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
was etwas mehr Arbeit macht als
Hochboxen, aber die Tiere liegen
weich und fühlen sich sichtlich wohl in
ihrem Strohbett. Selbst wenn Fremde
im Stall sind, lassen sie sich nicht aus
der Ruhe bringen, wenn sie gerade im
Tiefschlaf sind und vom nächsten
Sommer auf der Weide träumen. Ein
Bild, das auch den Feriengästen gefällt,
die auf dem Ferienhof Pretscher ihren
Urlaub verbringen.
Hat die Ruhe weg: Eine Kuh im Tiefschlaf.
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Seite 33
Tierwohl Titel
Tierhaltung – Die Achillesferse des
ökologischen Landbaus
Ein Statement von Felix Prinz zu Löwenstein (BÖLW)
Bild: ökolandbau.de
Felix Prinz zu Löwenstein
Bild: privat
N
ichts ist für uns ökologisch
wirtschaftende Bäuerinnen
und Bauern so wichtig, wie
das Vertrauen der Verbraucher. In
keinem Bereich ist das so deutlich,
wie in der Tierhaltung. Wir nehmen
für uns in Anspruch, einen respektvollen und artgerechten Umgang mit
den uns anvertrauten Nutztieren zu
pflegen, der die Alternative zur industriellen Tierproduktion darstellt.
Zu einer Tierhaltung, die dadurch
industriell geworden ist, dass sie die
Tiere wie Werkstücke behandelt.
Indem sie sie durch Züchtung, Verstümmelung und widernatürliche
Haltungsbedingungen für einen industriellen Produktionsprozess konditioniert.
Das Gegenkonzept ist in seinen Grenzen nicht leicht zu fassen. Die artgerechteste Haltung für Schweine ist die
der Wildsau im Wald. Sobald ein Haus
um das Schwein gebaut wird, beginnen
die Kompromisse zwischen Artgerechtigkeit und den wirtschaftlichen
sowie praktischen Zwängen der Nutztierhaltung. Dennoch gibt es Grundsätze, die nicht diskutiert zu werden
brauchen. Dass Tiere Tageslicht zu
sehen bekommen, dass Laufvögel laufen können müssen, Schweine Material
zum Wühlen haben, Hühnern ihr emp-
findlichstes Wahrnehmungsorgan – die
Schnabelspitze – gelassen wird – all
das sind Beispiele dafür. Viele tausend
Biobetriebe in unserem Land zeigen,
dass das gelingen kann. Sie zeigen sich
einer Aufgabe gewachsen, die außerordentlich schwierig und anspruchsvoll
ist: mit lebenden Geschöpfen, die nicht
immer planbar sind, so umzugehen,
dass es ihnen gut geht. Und dass man
mit ihnen ein ausreichendes Einkommen erwirtschaften kann. Wir zeigen diese Betriebe gerne der Öffentlichkeit und werben mit Bildern von
sonnigen Wiesen und munteren
Ferkeln.
Und doch wissen wir, dass es auf diesem Weg auch Defizite gibt. Wir haben
in allen Verbänden einzelne Betriebe,
bei denen schlechtes Management zu
schlechter Tiergesundheit führt. Wir
arbeiten mit Rassen, die für eine industrielle Hochleistungslandwirtschaft gezüchtet wurden. Wir halten Hühner,
deren Geschwister als Küken getötet
werden, weil sie entweder Mast- oder
Legerassen sind. Die Bedingungen an
vielen Schlachthöfen, an denen unsere
Tiere ihr Leben beenden, entsprechen
keineswegs unseren Vorstellungen. An
manchen Stellen unserer Branche
haben sich Strukturen in der
Tierhaltung gebildet, die Fragen nach
der Organisierbarkeit einer adäquaten
Betreuung aufwerfen.
Wir können mit diesen Defiziten offen
umgehen, wenn wir zeigen, wie wir an
ihrer Behebung arbeiten, wo wir
Fortschritte machen und wo wir noch
auf schwer überwindbare Hindernisse
treffen. Die im BÖLW organisierten
Verbände haben sich auf einen
Aktionsplan verständigt, mit dessen
Hilfe sie als ersten Schritt zu einem
gleichgerichteten Umgang mit den
Betrieben sorgen wollen, auf denen
schwere Managementfehler zu Tierschutzwidrigen Verhältnissen führen.
Der einzelne Verband bleibt verantwortlich für seine Mitglieder. Eine
Gesamthaftung aller für alle kann und
soll dadurch nicht entstehen. Wohl aber
sollen Erfahrungen ausgetauscht und so
der Umgang mit der Problematik verbessert werden und es soll durch ein
Höchstmaß an Transparenz untereinander erreicht werden, dass jeder Verband
vor den anderen für seine Anstrengungen gerade stehen muss.
In einem zweiten Schritt wollen die
Verbände gemeinsam an grundsätzlichen und vom Management in den einzelnen Betrieben unabhängigen Problemen der ökologischen Tierhaltung
arbeiten. So hat sich gerade eine Facharbeitsgruppe zur Eiweißfütterung gebildet, die auch im Hinblick auf die
auslaufende Ausnahmegenehmigung
für 5% konventionelle Futterbestandteile Lösungen für eine Sicherung
der Eiweißversorgung entwickeln soll.
Ich bin zuversichtlich, dass wir die
Kraft haben, an dieser Stelle und an
allen anderen, an denen es in der Ökologischen Landwirtschaft noch Entwicklungsbedarf gibt, die nötigen Fortschritte zu erzielen. Die haben wir aber
nur, wenn wir gemeinsam daran arbeiten und der Versuchung widerstehen,
uns auf Kosten der jeweils anderen zu
profilieren. Denn dabei gibt es nur
Verlierer – keine Gewinner!
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10:48
Seite 34
Titel Tierwohl
Tierschutzlabel: Die neue Siegelflut
Von Peter Schmidt
D
ie Tierschutzlabel kommen.
„Wir wollten Bewegung bringen in die konventionelle
Tierhaltung“, begründet Dr. Claudia
Salzborn die Initiative des Deutschen
Tierschutzbundes. Gemeinsam mit
dem Schlachtkonzern VION wurde
zur Grünen Woche mit Unterstützung von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner ein TierwohlLabel vorgestellt. Die Tierschutzbund-Koordinatorin für das Label
hofft, dass so Schritt für Schritt
immer mehr konventionelle Betriebe
ihren Nutztieren eine bessere Haltung bieten.
Diskutiert und gestritten wird um das
Thema Tierwohl bereits seit etwa drei
Jahren. Unter dem Oberbegriff „Animal Welfare“ macht es bei den
Schlachtbetrieben die Runde. Seit
immer mehr Negativ-Schlagzeilen der
Kundschaft den Fleischgenuss verleiden, entsteht echter Handlungsdruck in
der Branche. Nahezu alle Konzerne
preschen irgendwo voran – nicht
immer zum Wohle von Tier und Unternehmen, findet Josef Tillmann, einer
der Geschäftsführer der Tönnies Lebensmittel GmbH & Co. KG aus
Rheda-Wiedenbrück (NRW): „Wir
kümmern uns intern um das Thema,
doch geht es dauerhaft nur mit einer
Branchenlösung.“ Intern hat Tönnies
das Projekt „fairfarm“ etabliert. Ziel sei
auch hier die Verbesserung der
Schweinehaltung – die Standards sind
eher weich formuliert: Die Tiere sollen
der Größe entsprechend genügend
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
Platz erhalten, tierartgerechte Beschäftigungsmöglichkeiten soll es geben,
die Futtermittel sind sorgsam zu lagern
und regelmäßig zu kontrollieren.
Fairfarm ist ein internes Projekt, das
nach außen gar nicht beworben wird.
Tillmann: „Wir wollen aber dem
Handel zeigen, dass wir uns um dieses
Thema kümmern.“ Der Branchenerste
laut Branchenranking der Allgemeinen
Fleischer Zeitung hält sich also öffentlich vornehm zurück.
die Schlachttiere gibt es dafür spezielles Spielzeug. So steht es im Netz:
„Während die (Tierschutz-)Verordnung
nur „Spielmaterial” fordert, bieten die
Maßstäbe weichgespült
Nach vorn gehen jetzt Westfleisch und
VION – beide zählen ebenfalls zu den
Größten der Branche. Dabei hat
Westfleisch als viertgrößtes deutsches
Schlachtunternehmen zumindest zeitlich die Nase vorn. Schon im vergangenen Jahr etablierte die Münsteraner
Genossenschaft mit „Aktion Tierwohl“
das erste Tierschutzlabel. Ein Smily
zeigt auf der SB-Ware, welche Produkte nach den genossenschaftlichen
Kriterien erzeugt werden. „Damit setzen wir Maßstäbe“, behauptet Sprecher
Meinhard Born. Er schätzt, dass
immerhin rund sieben bis acht Prozent
des Schweine-Umsatzes heute auf
„Aktion Tierwohl“-Produkte entfällt.
Wobei das Internet bislang erst 10
Fleischprodukte und 10 Wurstprodukte
auflistet. 120 Betriebe seien angeschlossen, weitere 60 vorauditiert und
560.000 „Tierwohl“-Tiere wurden
2012 geschlachtet – von insgesamt 7,5
Millionen Schweinen.
AKTION TIERWOHL-Erzeuger allen
Schweinen verschiedenartiges und abwechslungsreiches
Beschäftigungsmaterial, das alle Sinne anspricht.
Dadurch wird der Spiel-, Beschäftigungs-, Neugierde- und Bewegungstrieb angesprochen und Langeweile
reduziert.“ Wieder ein Beispiel, wie
weichgespült Richtlinien sein können.
Auf der Internetseite www.aktion-tierwohl.de listet das Unternehmen genau
auf, wo man besser sei als das Gesetz.
Unter anderem bei der Stallfläche.
Dort heißt es, pro Sau sei ein
Platzbedarf von 2,25 Quadratmetern
garantiert. Doch für die Masttiere –
und als solche verbringen die
Schlachtschweine ja den größten Teil
ihres Lebens – fehlen Vorgaben. Für
Biobetriebe sind schon premium
Der Deutsche Tierschutzbund will nun
alles anders machen – und hat als Kooperationspartner mit VION Deutschlands zweitgrößten Schlachtkonzern
gefunden. Und zugegeben, beim Tierschutzbund gibt man sich wirklich
Mühe. Ein umfassendes Regelwerk
setzt die Vorgaben, wie die Tiere in der
Premiumstufe zu halten sind und wie in
der Einstiegsstufe. Claudia Salzborn:
„So hoffen wir, dass mehr konventionelle Mäster dem Tierschutz eine
Chance geben.“ Für Salzborn ist klar:
„Die Premiumstufe orientiert sich am
Biobetrieb, die könnten also heute
schon auf hohem Niveau einsteigen.“
Allerdings: Im Vorfeld hat man sich auf
die Gespräche mit den Großschlachtereien konzentriert und dort
das Projekt initiiert. Salzborn: „Weil
die Mehrzahl der Tiere konventionell
gehalten wird, wollten wir die Erzeuger
da abholen, wo sie stehen.“
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Tierwohl Titel
ut
Jetzt kann die Kundschaft auf die
nächste Label-Flut warten. Da wäre die
„Aktion Tierwohl“, das Tierschutzlabel
des Tierschutzbundes – und, gar nicht
faul, hat sich gleich auch die
Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“
noch vor dem Tierschutzbund auf das
Thema gestürzt und bietet unter eigenem Markenzeichen ebenfalls Fleisch
aus geprüfter Tierschutz-Produktion an.
Mit ProVieh soll sich eine weitere
Organisation mit einem frischen
Konzept um den Tierschutz bemühen,
ebenso engagiert sich wohl der
Deutsche Bauernverband – auch er will
ein Tierwohl-Konzept entwerfen. Im
Fokus beim Tierschutzbund, dem derzeit aktuellsten Tierwohllabel: Schweine und Masthähnchen, wobei zur
Grünen Woche im Januar mit den gelabelten Schweineprodukten gestartet
wurde.
Allerdings gibt sich der Konzern nicht
gerade auskunftsfreudig. Zwei Interviewwünsche der Bionachrichten bei
einer beauftragten PR-Agentur wurden
ebenso missachtet wie eine direkte
Kontaktaufnahme mit der Vion Food
Group. Nach Presseberichten haben
sich zu Beginn des Projektes 15
Schweinemäster und 27 Geflügelmäster der Wiesenhof-Gruppe für das
Tierschutzlabel zertifizieren lassen,
sicherlich meist in der Einstiegsgruppe.
Die Konkurrenz der Branche lästert
schon, das Unternehmen bekomme eh
nicht genügend Lieferanten zusammen,
das seien allenfalls „homöopathische
Aktivitäten“. Also alles nur fürs Image.
Für die betroffenen Landwirte übrigens
ein durchaus verständliches Vorgehen.
Wer in den vergangenen Jahren in
einen
größeren
konventionellen
Maststall – eventuell sogar mit staatlicher Förderung – investiert hat, kann
nicht mal eben die „Premiumstufe“
erfüllen. Denn dazu braucht es wesentliche bauliche Veränderungen und ein
echtes Umdenken. Eben in Richtung
Biolandwirtschaft.
Überflüssige Kosten und Kontrollen
für Biobetriebe
Bei „Vier Pfoten“ und dem Tierschutzbund geht es soweit, dass akkreditierte
Prüfinstitute die Kontrollen übernehmen. Bei beiden sei dies auch gemeinsam mit den üblichen Biokontrollen
möglich. Doch wer sich als KontrollInstitut auch für den Tierschutz engagieren will, muss bei beiden
Organisationen spezielle Schulungen
absolvieren. Bei den Kosten legt sich
keiner der Verbände fest. Klar aber ist:
Verschenkt wird auch hier nichts – und
für eine überschaubare Anzahl von
Betrieben werden hier Kosten produziert, die über die Gebühren weiter
gereicht werden. Dazu kämen dann
noch beispielsweise Lizenzgebühren,
die ebenfalls noch nicht beziffert werden. Hin und wieder unangemeldete
Kontrollen sind auch nicht ausgeschlossen. Nun sind die Biolandwirte ja
durchaus kontroll-erprobt. Aber da sie
ja nach Aussagen von Claudia Salzborn
eh schon auf der Premiumstufe arbeiten, ist eine weitere Zertifizierung
eigentlich gar nicht notwendig.
Die Anforderungen für die Einstiegsstufe des Tierschutzlabels sind durchaus überschaubar. Pro Betrieb nicht
mehr als 3.000 Schweine, nicht mehr
als 60.000 Masthähnchen, zwei Jahre
Übergangsfrist bis zum Ende des
Schwänzekupierens und sogar drei
Jahre bis zur Fütterung mit gentech-
nisch unveränderten Futtermitteln – das
schaffen auch intensivere konventionelle Betriebe. Dies wird dann schon
mit dem Tierschutzlabel gekennzeichnet. Welcher Kunde achtet da schon auf
Einstiegs- und Premiumstufe? Der
optische Unterschied auf dem Label ist
klein, da werden Grenzen verschwimmen. Dazu kommt: Die Weiterentwicklung von der Einstiegs- zur
Premiumstufe ist nicht Pflicht. Dabei
wollte der Tierschutzbund doch laut
Claudia Salzborn „den Tierschutz aus
der Nische holen“. Doch zig verschiedene Aktivitäten stärken nicht unbedingt die tiergerechte Haltung. Immer
neue Label mit unterschiedlichen
Klassifizierungen – Sterne, Stufen, was
auch immer – sind absehbar. Für die
Kundschauft wird dies unübersichtlich.
Die Käufer sehen nur noch Tierschutz
hier und Tierschutz da. Fazit:
Tierschutz light hat Zukunft in den
Supermärkten der Nation (siehe
Kommentar S. 10).
Nach einer forsa Kunden-Umfrage
aus Anfang 2012 wünschen
90 Prozent mehr Platz im Stall
89 Prozent mehr Auslauf
87 Prozent artgerechte Tiertransporte
82 Prozent eine stressfreie Schlachtung
66 Prozent eine längere Aufzucht und
41 Prozent sehen die Landwirte in der
Verantwortung
Zur Grünen Woche präsentierte das
Bundeslandwirtschaftsministerium
eine Umfrage von infratest dimap,
wonach 89 Prozent der Kundschaft
Produkte aus einer besonders tiergerechten Haltung wünschen.
Regelkonform arbeitende Bio(kreis)Landwirte erfüllen damit die Anforderungen der Verbraucherinnen und
Verbraucher.
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Seite 36
Titel Tierwohl
Tierschutz als Tagesgeschäf t
Interview mit einem Kreisveterinär
Von Jörn Bender
Dr. Wilhelm Pelger, Kreisveterinär in Siegen-Wittgenstein.
D
Bild: privat
ie Begriffe Tierschutz und
Tierwohl sind derzeit in aller
Munde. Einer sachlichen
Auseinandersetzung mit dem Thema
einerseits stehen andererseits viele
subjektive und nicht immer konstruktive Äußerungen gegenüber.
Was aber weiß ein erfahrener Kreisveterinär aus dem Nordrhein-Westfälischen Landkreis Siegen-Wittgenstein, nebenbei einer kleinen Biokreis-Hochburg, aus seiner täglichen
Arbeit hierzu zu berichten? Die
Bionachrichten sprachen in Siegen
mit Dr. Wilhelm Pelger (60), der seit
23 Jahren in der Veterinärverwaltung tätig ist.
Herr Dr. Pelger, fällt Ihnen spontan
eine Definition der Begriffe Tierwohl
bzw. Tierschutz aus Sicht der Veterinärverwaltung ein?
Unter Tierschutz verstehe ich jede
Tätigkeit, die Tieren, im vorliegenden
Fall Nutztieren, ein besonders artgerechtes, individuelles Leben ermöglicht
und dabei unnötige Leiden, Schmerzen
und Schäden vom Tier fernhält. Hierbei
dürfen die biologischen Leistungsgrenzen der Tiere keinesfalls überschritten
werden.
36
Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
Bild. Kuhnt
Der Tierschutz ist derzeit ein zentrales Thema in vielen landwirtschaftlichen Gremien und Diskussionen.
Gibt es diesbezüglich besondere aktuelle Aktivitäten der Veterinärämter in NRW?
Besondere Aktivitäten gibt es schon,
allerdings eher tierartbezogen. Da wir
in Siegen-Wittgenstein kaum größere
Schweine- und Legehennenhalter sowie Masthähnchenbetriebe haben, sind
wir davon aber nicht tangiert. Bitte
sehen Sie es mir nach, dass ich mir als
Veterinär eines Landkreises, der überwiegend Wiederkäuer und Pferde aufzuweisen hat, nicht anmaßen möchte,
über die Arbeit von Kollegen zu urteilen die in landwirtschaftlich deutlich
intensiveren Regionen ihre Tätigkeiten
verrichten. Wir haben hier bei uns noch
ein wenig „heile Welt“.
tinemäßig sind wir etwa alle drei Jahre
auf jedem Betrieb. Die Anlass bezogenen Kontrollen finden jedoch weitaus
häufiger statt, hier gilt etwa der Faktor
drei gegenüber den Routinekontrollen!
Wie viele landwirtschaftliche Betriebe betreuen Sie im Kreisgebiet?
Wir sind zuständig für rund 800 Höfe.
Dazu kommen natürlich noch etliche
private Nutztierhalter, denken Sie an
die vielen Pferde- und Geflügelhalter.
Kommt es grundsätzlich zu einer
CC-Kontrolle, wenn das Veterinäramt Verstößen gegen den Tierschutz
auf landwirtschaftlichen Betrieben
nachgeht?
Wenn tatsächlich Verstöße vorliegen,
folgt daraus zumeist auch automatisch
ein Cross-Check mit allen Konsequenzen. Insgesamt möchte ich aber
sagen, dass die wirklich problematischen Betriebe weniger als 1 % unserer
Kundschaft ausmachen. Dort, wo ein
Vor welchem Hintergrund werden
offizielle Kontrollen zum Thema
Tierschutz durchgeführt?
Wir unterscheiden Routinekontrollen
und Anlass bezogene Kontrollen. Rou-
Welche Rolle spielen die im Rahmen
von Cross-Compliance-Kontrollen
durchgeführten Hofbesuche?
Wir führen jährlich etwa 40 CCKontrollen durch. Festgestellte Verstöße im Bereich Tierschutz sind
grundsätzlich prämienrelevant. Das
Instrument der CC-Kontrollen mit
direkter Verbindung zur Prämienauszahlung hat unsere Arbeit in den letzten Jahren schon ein wenig erleichtert
– die mögliche Sanktionierung bringt
durchaus einen pädagogischen Effekt
und greift schneller als das ebenfalls
denkbare Ordnungsrecht.
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Tierwohl Titel
Tierhalter jedoch in seiner Sensibilität
gegenüber dem Thema „Tierschutz“
abgestumpft ist, lassen wir nicht locker
und die betreffende Person nicht aus
ihrer Pflicht bis die Situation auf dem
Betrieb wieder passt.
Wie viele Anrufe von Verbrauchern
erhalten Sie mit Blick auf kritische
Zustände bezüglich des Tierwohles?
Im Jahresschnitt gehe ich, aber nicht
nur bezogen auf Nutztiere, von etwa 5
Kontakten pro Tag aus, natürlich nicht
nur über Telefon, sondern auch über EMail, etc. Wir gehen dabei jedem
Hinweis nach, auch wenn er anonym
eingeht.
Hat sich das Verbraucherverhalten
diesbezüglich in den letzten Jahren
geändert?
Wir erhalten mehr Anzeigen, das kann
ich schon feststellen. Der Verbraucher
hat sicherlich zu Recht den Anspruch,
dass wir als Veterinärbehörde die Hinweise sorgsam und sachlich prüfen.
Allerdings erleben wir umgekehrt, dass
auch die Verbraucher hartnäckiger am
Thema bleiben – das meine ich positiv.
Es geht nicht immer nur darum, dem
Nachbarn eins auszuwischen, sondern
oftmals sind die Menschen, die sich an
uns wenden, sehr ernsthaft besorgt um
das Wohl der betreffenden Tiere. Dabei
kommt es vor, dass Sachverhalte der
Nutztierhaltung
vom Verbraucher
falsch eingeschätzt werden, manchmal
ist die Tierhaltung aber in der Tat auch
kritikwürdig.
Gibt es hierfür typische Beispiele?
Im Herbst gibt es die meisten Meldungen, oft über Tiere, die vermeintlich
zu lange und unter schlechten Verhältnissen auf der Weide stehen. Hier
wird seitens der Landwirte hin und
wieder das Maß ein wenig überzogen,
wenngleich viele Rassen recht witterungsangepasst sind. Gute Wasser- und
Futterversorgung sowie einen Witterungsschutz setzen wir im Sommer wie
im Winter aber immer voraus! Mitunter
gibt es auch Auffälligkeiten bei unseren
Kontrollen an den beiden Schlachthöfen im Kreisgebiet. Dabei geht es
dann etwa um mangelhafte Transportbedingungen oder Verwurmungen.
Alles, was hier deutlich auffällt, mündet automatisch in Kontrollen auf dem
jeweiligen Betrieb oder in Meldungen
an die zuständigen Kollegen, wenn
Tiere aus anderen Landkreisen an
unseren Schlachthöfen auffallen. Es ist
dabei auch schon vorgekommen, dass
Bescheinigungen über Befähigungen
zum Tiertransport an zusätzliche
Schulungen gebunden wurden, wenn
Tiere nicht fachgerecht angeliefert
wurden.
Was erwartet den Tierhalter nach
einer Kontrolle?
Wenn etwas im Argen liegt, erhält der
Landwirt in der Regel eine Frist zur
Beseitigung der Mängel und wir führen
grundsätzlich eine, im Zweifelsfall
auch mehrere Nachkontrollen durch. In
der Regel kommen wir hier – auch
dank CC – relativ schnell auf einen
guten Weg. Ich möchte aber auch
sagen, dass für uns als Veterinärbehörde die Landwirte eigentlich eine
sehr angenehme und umgängliche
Klientel sind, da gibt es in anderen
Segmenten unserer Tätigkeit oft weniger Dialogbereitschaft und Sachkenntnis.
Gibt es aus Ihrer Tätigkeit heraus
Dinge, die immer wieder mal kritisch angemerkt werden und die wir
an die Landwirtschaft weitergeben
können?
Eigentlich gibt es nichts, was viel zu
häufig bemängelt werden muss. Wichtig ist es sicherlich auf gute Einstreu zu
achten. Tiefstreuställe sind sehr tiergerecht, bedürfen aber eben dazu auch
einer entsprechenden Pflege. Weiterhin
sollte die Besatzdichte in Ställen nicht
übertrieben werden und ein Auge auf
Pflegemaßnahmen wie Entwurmungen
oder die Kontrolle des Klauenzustandes
geworfen werden.
Das Thema ökologische Landwirtschaft stand nun bewusst nicht im
Mittelpunkt unseres Gespräches.
Gibt es dennoch etwas zu den Ökobetrieben in Ihrem Zuständigkeitsgebiet zu sagen?
Ich finde es gut, dass wir hier nicht
über schwarz und weiß diskutieren,
denn mit verantwortungsvollen Betriebsleitern haben wir im ökologischen
wie im konventionellen Landbau täglich zu tun. Auf jeden Fall gibt es aber
unter Ihren Mitgliedsbetrieben einige
sehr vorzeigbare Höfe, ich denke da
zum Beispiel an einen Betrieb, der sich
in den letzten Jahren eine sehr vorbildliche Geflügelhaltung aufgebaut hat.
Herr Dr. Pelger, ich danke Ihnen für
das offene Gespräch!
Bild: Jörn Bender
Weiche Einstreu und naturgemäßer Sozialkontakt - zwei wesentliche Faktoren des Tierwohls.
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Biowelt Haus & Garten
Des Gartlers Frühlingsgefühle
Wie man schon im Februar Pflänzchen zieht
Von Elisabeth Schütze
Bild: Raimond Thill / fotolia
Wenn der Gemüseanbau für eine Großfamilie oder die Vermarktung im Hofladen reichen soll, ist es besonders wichtig, dass die Pflanzen in guter
Nachbarschaft gedeihen. Hier eine feine Gesellschaft aus Salat, Kohl und Spinat, die sich gut verträgt.
W
enn die Februarsonne die
ersten merkbar warmen
Strahlen schickt, dann
läuten Schneeglöckchen, Winterlinge
und Elfenkrokus das Gartenjahr ein.
Als leidenschaftlicher Gartler sehnt
man das Ende des Winters jedes
Jahr ungeduldig herbei. Und diese
Ungeduld verführt manchen, zu früh
mit Anzucht und Auspflanzung zu
beginnen. Eine zu frühe Aussaat auf
der Fensterbank bringt langstielige
Pflänzchen, die kaum auf eigenen
Füßen stehen können und einer zu
frühen Auspflanzung machen späte
Fröste den Garaus. Trotzdem kann
im Februar schon viel in Haus und
Garten vorbereitet werden, damit es
ein ertragreiches Gemüsejahr und
ein blühend bunter Sommer wird.
Ab in die Kiste
So kann es bereits im Februar für die
Samen der Paprikapflanze heißen. Die
lange Wachstums- und Reifephase von
rund drei Monaten bestimmt hier den
frühen Aussaattermin. Auch Lauch
kann schon im Februar vorgezogen
werden. Und wer Appetit auf exotische
Früchte hat, kann zeitig Physalis
(Andenbeere) und Pepino (Melonenbirne) in Töpfen vorziehen. Allerdings
muss man gut auf die Lichtverhältnisse
achten. Im Februar ist das Verhältnis
von Raumtemperatur und Lichtstärke
noch sehr konträr. Die Samenkiste steht
auf dem Fensterbrett und wird durch
die laufende Heizung prima gewärmt,
aber das durch das Fenster fallende
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
Licht hat noch nicht genügend Kraft,
um die jungen Pflanzen mit ausreichend Licht zu versorgen. Ein Umstand, der meist zu extrem schwachwüchsigen Pflänzchen führt. Daher
macht es Sinn, für frühe Anzuchten die
Sämlinge am warmen Standort mit
einer Pflanzenleuchte zu unterstützen.
Ab Ende Februar, Anfang März ist der
Lichteinfall am Fenster auch ohne
Unterstützung ausreichend für viele
Gemüsearten wie Tomaten, Kopfsalat,
Kohlrabi, Radieschen und Rettich. Für
eine gute Entwicklung der Pflänzchen
ist nicht nur Licht und Wärme wichtig,
sondern auch die richtige Erde.
Aussaaterde enthält im Gegensatz zur
normalen Blumen- bzw. Pflanzenerde
kaum Nährstoffe. Dadurch werden die
Sämlinge angeregt einen kräftigen
Wurzelballen zu entwickeln, um an die
wenige Nahrung zu kommen. Außerdem ist Aussaaterde sterilisiert, um
Pilzsporen und Bakterien, die die
Wachstumsphase negativ beeinflussen,
abzutöten. Um den Effekt einer gesunden Wurzelball-Entwicklung zu erreichen, aber dennoch in der weiteren
Entwicklungsphase genügend Nährstoffe zur Verfügung zu stellen, kann
man sich mit einem kleinen Trick
behelfen: Die untere Hälfte der
Aussaatkiste wird mit nährstoffreicher
Pflanzenerde gefüllt, die obere
Schicht, in die der Samen gesetzt wird,
besteht aus Aussaaterde. Damit bilden
die Pflanzen zuerst viele Wurzeln, die
im Anschluss in der nährstoffreichen
Erde genügend Nahrung für die
Bildung kräftiger Triebe finden.
Frühbeet mit „Heizung“
Wer ein Frühbeet sein eigen nennt,
kann schon ab Februar das erste
Gemüse ins Freiland aussäen. Schon
bei schwacher Sonneneinstrahlung
heizt sich ein Frühbeet spürbar auf und
mit einer natürlichen Fußbodenheizung
steht einem frühen Erntetermin nichts
mehr im Wege. Die Naturheizung ist
bei frostfreiem Boden mit wenigen
Spatenstichen und oft hauseigenen Materialien problemlos zu installieren. Es
genügt, den Boden des Beets ca. 40
Zentimeter tief auszuheben und als
unterste Schicht rund 20 Zentimeter
Pferdemist einzufüllen. Dabei ist darauf zu achten, dass es sich um Strohmist handelt, nicht um oft verwendete
Sägespäne-Einstreu oder reine Pferdeäpfel. Darauf kommt dann eine 20
Zentimeter hohe Schicht Gartenerde,
die mit etwas Pflanzenerde oder
Kompost angereichert wird.
Nun ist das ideale Klima für
Mikroorganismen geschaffen, die mit
der Zersetzung des stickstoffreichen
Pferdemists beginnen und damit
Wärme erzeugen. Nach etwa einer
Woche
sind
die
klimatischen
Bedingungen für eine frühe Aussaat im
gut durchwärmten Frühbeet erreicht.
Was für Gemüsepflanzen gilt, ist auch
für Sommerblumen zutreffend. Auch
wenn viele Samen von Sommerblühern
wie Cosmea, Tagetes oder Marienglockenblume durchaus direkt ins Beet
gestreut werden können, hat das
Vortreiben am Fensterbrett seine
Vorteile. Die bereits kräftigen Pflanzen
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Seite 39
Haus & Garten Biowelt
blühen früher und man umgeht die stete Sorge, dass jeder frische Spross
sofort in den Magen hungriger
Schnecken wandert. Allerdings reicht
für die Sommerblüher eine Aussaat
Anfang März.
tolia
Wer zu wem
Im Hausgarten ist die Fruchtfolge
genauso wichtig wie im Landbau, um
einerseits einen hohen Ertrag zu erreichen, andererseits den Boden lebendig
zu halten. Schon beim Vorziehen der
Gemüsepflanzen sollte man wissen,
wohin sie als Halbwüchsige gepflanzt
werden. Der Bodenermüdung durch
die einseitige Entnahme eines Nährstoffs wird dadurch vorgebeugt, dass
nicht zwei Starkzehrer zeitlich aufeinander folgend angebaut werden. Nach
einem Starkzehrer wie zum Beispiel
alle Kohlsorten folgen Mittel- und/oder
Schwachzehrer wie Zwiebeln oder
Bohnen. Dabei ist besonders auf gute
Nachbarschaft, oberirdisch wie unterirdisch, zu achten. Manche Pflanzen
können sich „nicht riechen“ und verkümmern, während andere durch großblättrige Nachbarn oder beherrschendes Wurzelwerk erstickt werden. Für
ein gutes Beetmanagement ist auch das
Wissen um den Nährstoffbedarf der
Pflanzen wichtig. Mit einer durchdachten Mischkultur werden dem Boden
nicht nur unterschiedliche Nährstoffmengen entnommen, sondern auch
verschiedene Substanzen aus dem
Stoffwechsel der Pflanzen wieder an
den Boden abgegeben. So entsteht ein
Geben und Nehmen zum Wohl der
Pflanzen und des Bodens.
Dieser positive Effekt wird nicht nur
mit Gemüsepflanzen, sondern auch mit
Kräutern und Blumen erzielt. Ist es
noch selbstverständlich, dass Bohnenkraut im Bohnenbeet wächst und damit
nicht nur die schwarze Bohnenlaus vertreibt, sondern mit ihren ätherischen
Duftstoffen das Wachstum und den Geschmack der Bohnen verbessert, hat
man mit Brennnesseln bei Obstbäumen
und Beerensträuchern schon so seine
Probleme, obwohl sie gegen Blattläuse
wirken und zur allgemeinen Gesundung der Pflanzen beitragen. Doch
zurück ins Gemüsebeet. Für die erste
Frühjahrsbepflanzung fühlen sich die
Zöglinge vom Fensterbrett mit folgenden Nachbarn am wohlsten: Kohlrabi
mit Radieschen, Kopfsalat und Lauch,
Tomaten stehen gerne neben Buschbohnen und Knoblauch, reagieren
jedoch auf Fenchel, Erbsen und
Kartoffeln eher allergisch. Tagetes hingegen sind gerne gesehen, denn sie
übernehmen für Tomaten den Schädlingsschutz.
und die Arbeit des Ausbringens.
Gartenbauvereine führen die Untersuchung für ihre Mitglieder einmal im
Jahr kostenlos durch. Damit ist der
Boden bereitet für ein erfolgreiches
Gartenjahr mit reicher Ernte.
Mehr Informationen über guten Nachbarschaften unter http://www.onlinegarten.info/pflanzen/nachbarn001.php
Zuviel ist ungesund
Der Februar ist ein guter Monat, eine
Bodenuntersuchung machen zu lassen,
bei der die pflanzenverfügbaren Nährstoffe, die Bodenreaktionen (pH-Wert)
und der Humusgehalt bestimmt werden
können. Daraus lässt sich dann ableiten, wie hoch der Bedarf an Düngung
ist. Lange bewirtschaftete Gärten weisen oft durch zu üppige Gaben von
Dünger und Kompost einen zu hohen
Nährstoffgehalt auf. Das ist weder für
die Pflanzen noch für die Umwelt gut.
Die regelmäßige Bodenuntersuchung
ist nicht nur eine sinnvolle Maßnahme
zum Umweltschutz, sie spart auch
unnötige Ausgaben für Düngemittel
Bild: junebreeze / fotolia
Wohl behütet durch Tagetes und Ringelblume,
deren Blüten noch für Tees und Salben gesammelt werden können, wächst hier der Salat.
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Bild: Schütze
Elfenkrokus, von Bienen gern besuchte Frühblüher.
Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
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Biowelt Reise
Welcome to Cowboy-Country
Acht Stunden im Sattel – und die Welt ist eine andere: Veronika
Patzelt und ihr Freund halfen auf einer Ranch beim Rindertrieb
Text und Bilder: Veronika Patzelt
Cattle Drive zum Corral.
A
nfang September ging es los,
vom Bayerischen Wald zuerst
zum Münchner Flughafen
und dann ab in die Lüfte über
Atlanta nach Salt Lake City in den
USA. Um möglichst schnell das
Abenteuer zu beginnen, fuhren mein
Freund (30) und ich (24) mit dem
Leihauto auch schon zum ersten
Termin, den Evanston Cowboy Days.
Ein kleines Rodeo an der äußersten
Grenze von Wyoming zu Utah. Am
nächsten Tag ging es weiter Richtung
Yellowstone National Park.
Von Geysiren, Bären und Bisons
Zu unserer Überraschung sahen wir
noch vor den Toren des Parks unsere
erste und auch größte Bisonherde, die
hier einfach über die Straße wollte.
Gigantisch, bestimmt 300 Tiere,
Bullen, Kühe und kleine Kälbchen
waren hier bis zum Horizont zu sehen!
Im Park ging es dann so toll weiter,
wahnsinnig schöne Gletscher, unberührte riesengroße Seen, Wälder und
natürlich Geysire. Es ist faszinierend,
wie kochendes Wasser immer wieder
aus dem Boden schießt. Über kilometerlange Stege wanderten wir an den
heißen Quellen, Sprudelbecken und
Geysiren entlang, an den Schwefelgeruch gewöhnten wir uns irgendwann.
Je länger wir uns im Park aufhielten,
desto erwartungsvoller wurden wir. Ob
wir wohl einen Bären sehen würden,
oder einen Wolf? Vor allem, als ich die
ersten Bärenwarnungen gelesen habe
40
Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
"Be bear aware" ging ich etwas angespannter durch die Gegend. Sieht man
einen, am besten ganz normal wieder
zurückgehen und ihn ja nicht erschrecken, heißt es. Greift er doch an, je
nach Bärenart, kämpfen mit allem, was
zu finden ist, oder totstellen und warten, bis alles vorbei ist… Naja, ich war
mir so nicht sicher, ob ich wirklich
einen Bären sehen wollte. Umso
erschrockener war ich, als mein Freund
auf einer Wanderung auf einmal rief:
„Do is oana!!“ Was? Ein Bär, Wolf,
eine Klapperschlange?! Aber es war ein
Bisonbulle, der auf der Lichtung ein
Nickerchen machte, nur sieben Meter
von uns entfernt. Nach kurzem Überlegen entschlossen wir uns dann, mutig
an dem riesigen Tier vorbeizuwandern.
Da wir ihn in Ruhe ließen und auch
genügend Abstand hielten, hatte er
offensichtlich kein Problem damit.
Willkommen mit Hindernissen
Nach dem Besuch des 40 Meter hohen
Wasserfalls "Tower Fall" und einem
Abstecher ins Rodeo-Städtchen Cody
näherten wir uns dem Hauptziel unserer Reise, der Ranch, auf der wir eine
Woche lang das wahre Cowboy -Leben
erleben wollten. Unsere Bitten, dass die
Ranch nicht direkt neben dem Highway
liegt, wurden erhört: Nach gefühlten
fünf Stunden - aber immerhin kannten
wir nun schon alle Nachbarn im
Umkreis von 50 Meilen - fanden wir
endlich die "Kara Creek Ranch". Diese
hat ca. 10 000 ha Land mit 4000
Rindern. Bewirtschaftet wird sie vom
Ranch-Boss Monty mit Hilfe seines
Neffen. Meist sind auch ca. 5-10 Gäste
auf der Ranch. Allerdings war bei unserer Ankunft keine Menschenseele zu
sehen. Bei unserem Rundgang fanden
wir nur ein Pferd in der Werkstatt, das
sich in Seelenruhe den Bauch mit
irgendwelchen Pellets vollfraß. Wir
befreiten sogleich das Tier aus der
gefährlichen Umgebung mit vielen
abstehenden Metallteilen, umherliegendem Stacheldraht usw. Später stellte
sich jedoch heraus: das Pferd is(s)t
immer in der Werkstatt. Außerdem liegt
hier überall Stacheldraht!
Nach stundenlangem Warten und
Gedanken wie "fahren wir doch gleich
wieder…" kam endlich ein Freund der
Familie auf die Ranch gefahren, der
uns freudig mitteilte, dass hier heute
Abend noch ein Barbecue stattfinden
soll. Auf die Frage, was mit seinem
Fuß passiert sei, erklärte er, habe sich
bloß in den Fuß geschossen. Spätestens
jetzt war für uns klar: Wir sind im
Wilden Westen angekommen. Später
trudelte auch der Rest der Truppe ein
und wir wurden noch sehr freundlich
empfangen und in unsere Cabin etwas
entfernt vom Haupthaus, natürlich mit
Veranda, gebracht.
Die Pferde kennen ihren Job
Am nächsten Tag ging es sogleich
daran, die Pferde zu satteln und zu verladen. Nach ca. einer Stunde Fahrtzeit
waren wir an der Weide, auf der wir
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Reise Biowelt
unseren Job zu erledigen hatten, angekommen. Wir luden die Pferde aus und
machten uns auf den Weg, die Kühe zu
suchen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Reitbarkeit der Pferde
(wir sind von zu Hause "Sportler"
gewohnt) lernten wir nach den ersten 8
Stunden im Sattel die "Arbeiter" zu
schätzen. Die Pferde kennen ihren
"Job" an den Rindern, hier ist echtes
Teamwork gefragt. Die Hauptarbeiten
sind hier im Herbst die "Yearlings",
also das Zusammentreiben der weiblichen als auch männlichen Rinder zu
Sammelstellen. Von dort werden sie
dann in LKWs verladen und zu
Mastbetrieben gefahren.
Ein Traum ging in Erfülllung
So lief jeder Tag ähnlich ab, wir sattelten die Pferde, fuhren zu den Kühen,
trieben diese auf andere Weiden oder
zu einer Sammelstelle, selektierten teilweise auch Einzeltiere aus der Herde.
Mittags gab es meistens Lunch am Pick
up, und abends wurde auf Monty`s
Ranch immer ordentlich aufgekocht.
Was sich für manchen vielleicht langweilig anhört, war für uns die Erfüllung
eines Traums. Ich kann nur jedem, der
mit Pferden zu tun hat, empfehlen,
wirklich mal 8 Stunden am Tag zusammenzuarbeiten. Auf einmal sieht man
die Dinge ganz anders, man überdenkt
jeden Schritt, den das Pferd gehen
muss, und jagt auch nicht mehr jeder
Kuh hinterher, die ein wenig von der
Herde weggeht, denn in der Regel
kommt die dann schon wieder zurück.
Auch die Selbstverständlichkeit, riesige
Herden durch Wyoming zu treiben, mit
einem Team von Leuten aus ganz
Europa, und doch weiß (meistens) jeder
was zu tun ist, ist schön, zu erleben.
Außerdem lernt man, was innere Ruhe
ist: Die Zeit spielt hier nicht wirklich
eine Rolle. der Job ist, die Rinder von
da nach dort zu bringen, den Weg und
Lunch am Pick Up mit Ranchboss Monty (mitte mit weißem Hut) seinem Neffen (links) und
anderen Ranch-Gästen.
die Geschwindigkeit bestimmen die
Kühe.
Herde mit 400 Rindern getrieben
Ein Highlight war, als die Rinder auf
die LKWs verladen wurden. An diesem
Tag ging es schon um 6 Uhr los (an
normalen Tagen fuhren wir immer erst
gegen 10 von der Ranch), dann trieben
wir die Rinder, die wir am Tag zuvor
schon in eine Weide nahe der
Sammelstelle getrieben haben, in den
Corral. Dort wurden diese gewogen
und je nach Gewichtsklasse sortiert.
Mein Job war dabei, mit dem Pferd vor
einem der Tore zu stehen, damit die
Rinder es nicht aufdrücken konnten.
Mein Freund hatte den staubigen Job
am Tor der Waage. Während die Rinder
dann auf die LKWs geladen wurden,
machten wir uns mit den anderen
Gästen nochmal auf den Weg, noch
mehr Rinder von der Weide zu holen.
Weide heißt hier allerdings: riesige
Flächen, meistens Wald und natürlich
in den Bergen. In wunderschöner
Kulisse trieben wir so nochmal eine
Herde von 400 Rindern Richtung
Yellowstone River im Yellowstone National Park, WY.
Sammelstelle. Am letzten Abend wurden wir dann von einem Hilfscowboy
der Ranch "Greeg" mit wirklich guter
Countrymusik verabschiedet. Traurig,
Abschied nehmen zu müssen und wieder nach Hause zu fliegen, aber auch
froh, diese wunderbare Erfahrung
gemacht zu haben, verließen wir die
Ranch im Morgengrauen.
Veronika Patzelt (24) hat Landwirtschaft in
Weihenstephan studiert. Sie stammt aus
einer Landwirtschaft in Oberbayern und
reitet leidenschaftlich gerne. Sie arbeitet
bei der Kontrollstelle Lacon in Passau und
lebt mit ihrem Freund Florian Feigl, einem
Hufschmied, in Ruhmannsfelden im Landkreis Regen (Bayerischer Wald).
Bisons überqueren die Straße im Yellowstone National Park, WY.
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41
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42
EU - BIO - Hafer; 13 t EU - BIO - Hafer, GfRS kontrolliert; Bernd Bonnet, 34376 ImmenhausenMariendorf; 05673/1718; ; *Biokreis
Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
Luzernekleegras-Silage in Rundballen und
Luzernekleegras-Cobs; Alois Daberger, 85640
Putzbrunn; 8092862464; *Biokreis
Baden-Württemberg
U-Ware Hafer Ernte 2012 ca.7t; Jürgen Schrade,
89604 Grötzingen; 07384-952440;
Heu+Öhmd; ampferfreies Heu+Öhmd lose v.
Belüftung, mit Krahn verladbar; Karl Brauchle,
88353 Kißlegg;
Luzerne Trocknungshäckselballen; Luzerne
Häckselballen mind. 20% Protein aus Demeter in
Umstellung; Anton Reisch, 88459 Tannheim;
08395/7658; ;
Jungviehheu lose, Greifer verladbar/Pressbar
abzugeben. Typisches Heu für Jungvieh oder
Trockensteller.Unverregnet,
Schnittzeitpunkt
Juni.; Wilfried Müller, 88353 Kisslegg;
07506/568;
Futtergetreide; Bioland Futtergetreide ,
Weizen,Triticale,Gerste A-Ware zu verkaufen.;
Michael
Emmrich,
63683
Ortenberg;
0171/5435325;
Sommergerste ca. 6t, Weizen ca. 5t, Hafer mit
geringem Erbsennteil ca. 9t; Stephan Mielinski,
35110 Frankenau - Ellershausen; 0162 5829344;
Rundballen Silage; Biete ca. 30 Silagerundballen (1,25m), 1.Schnitt, gute Qualität,
unberegnet; Heiko Henze, 34346 Hann. Münden;
0175/1438487;
Erbsen; Wintererbsen 4-5 t, lose oder in Big
Bag; Eckhard Seehawer, 31535 Neustadt; 0160
278 92 47;
Verk. Heu in RB beste Qualität; Verk. ca 25 RB
(1,25m) regenfreies Heu, beste Qualität.;
Hubertus Stahl, 57462 Olpe; 0175/9992014;
*Biokreis
Heulage abzugeben; Riechers, 32758 Detmold;
0170-2138536;
Sommergerste; ca. 15 Tonnen Sommergerste;
Hans-Erhard
Drolshagen,
33181
Bad
Wünnenberg; 02953 72 11 *Biokreis
große Mengen Getreidestroh; vorwiegend
Roggen; Peter Mauer, 56253 Treis-Karden;
02672-912228;
Heu in Quaderballen (2,35x0,90x1,20); 1. und
2. Schnitt aus 2012 hallengelagert; Fritz
Siedentopf,
39606
Altmärkische
Höhe/OT.Kossebau; 0177/6486766;
Konsumware
Braugerste Grace; ca. 18 t Brau- bzw.
Futtergerste Grace mit 12,4 % Feuchte, 10,2 %
Protein und 64,3 HL Testgewicht; Erwin und
Regina Schäfer, 89171 Illerkirchberg; 0172
5799651
Bayern
andere Regionen
Kartoffeln; Sorte Agria, 5kg / 12,5kg / 25kg;
Johann Schauer, 94051 Hauzenberg; 08586/4336
Luzerne -Rotklee Silagerundballen; Verkaufe
ca. 30 Stück Silagerundballen aus Luzerne/Rotklee. Standort:10 km südlich von Braunau;
Geisberger Georg-Michael, 5134 Schwand im
Innkreis
Luzerne Heu/Silage; 2. Schnitt 2012 in 1,2m
Rundballen (Geschnitten)ca. 30 Stück; Walter
Kempenich, 65385 Rüdesheim; 01717971603
Luzerne Gras Heu in Rund- und HD Ballen; 1.
Schnitt 2012 in 1,2m Rundballen oder HD
Ballen, sowie 2. Schnitt in HD Ballen; Walter
Kempenich, 65385 Rüdesheim; 01717971603
120 RB Heu, 50 RB Heulage; Anette & Heiko
Augustat, 37247 Laudenbach; 05604-915996;
Buchweizen, gereinigt. . Gottfried Prähofer,
84371 Triftern, Tel. 08574/483
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Sippel, 90 425 Nürnberg; 0911 33 22 06;
*Biokreis
Big Bags; kostenlos abzugeben; Antersdorfer
Mühle; 84359 Simbach; Tel. 08571 / 60 209 0
Möhren,
Rote
Bete,
Wurzelpetersilie,
Pastinaken, Zwiebeln, Kartoffeln; Erhard
Knötzinger, 89434 Blindheim; 09074 /4974
Speisegetreide; Speisegetreide Weizen, Roggen,
Dinkel; Manfred und Inge Schedel, 86874
Tussenhausen; 08268/1634;
*Biokreis
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Cent pro kg; Günter Sippel, 90 425 Nürnberg;
0911 33 22 06; *Biokreis
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Holunderbeeren. Bio-Sirup aus Blüten von
Akazien, Holunder, Linden, Rosen u. Mädesüß.
Bio-Sirup von Johannisbeeren, Zitronen- Melisse
u. Maiwipferl. Bio-Apfelmost (ungeschwefelt),
Bio-Apfelessig, Bio-Mostpunsch u. BioHimbeerpunsch (alkoholfrei) zu verkaufen. Alois
Eder, Naßkamping 2, 94574 Windorf Tel.
08541/8220 od. 0160/38 77 170
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Eierproduktion erweitern. Regelmäßige Abnahme erwünscht.; Matthias Stuhlmiller, 82343
Pöcking; 08157/997189;
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werden im Mobilhühnerstall auf Kleegras gehalten; Scharbert, 86698 Oberndorf; 01716372657
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Naturtrübe Apfel- u. Apfel-Mischsäfte (mit
Birne/Quitte, Johannisbeere/Holunder) ungespritztes
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Renette, Topaz, Laxtons superb, Ontario u.a.
Sorten); Georg und Marianne Stöckl, 93352
Rohr; 08783/679 *Biokreis
Winterweizen; ca 6 to Winterweizen Achat;
Klaus Kammergruber, 84307 Eggenfelden;
0172/8252171; *Biokreis
Hafer; ca. 15 to zu verkaufen. Tel. 0170 / 625
8611; Georg Mader, 85646 Anzing; 98121/78241
ca. 25 bis 30 dt Buchweizen/Rohware; Michael
Söll, 95131 Schwarzenbach am Wald;
01712390979
Rinderschinken, Rindersalami, Rindslandjäger,
Heu-Milch-Käse aus Kuhmilch; Produkte aus
100% Rind; Severin Schmölz, 87637 Seeg;
08364 986227;
Braugerste; 25-30 to Braugerste vorgereinigt auf
Lager liegend; Albersdörfer, 91275 Auerbach;
964391577;
hervorragender Apfel- u. Birnen Cidre, aus
Streuobstwiesen-Bestand, in 0,275 und 0,750
Flaschen zu verkaufen; Hermann Thanner, 84307
Eggenfelden; 08721/10795 *Biokreis
andere Regionen
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Heidehonig in Spitzenqualität - nur aus jungen
unbebrüteten Waben des Honigraumes! - im
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
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Möhren; Speisemöhren gewaschen/ungewaschen; Garrelt Agena, 26736 Krummhörn;
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Bags; Eckhard Seehawer, 31535 Neustadt; 0160
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Bio-Wirtshaus "Zum Fliegerbauer"
Sonntag, 24. Februar
Krimi&Dinner „Voglwuid“
Freitag, 8. März
Krimi&Dinner „Varrecka soits!“
Samstag, 23. März
Krimi&Dinner „Voglwuid“
Geöffnet Mo., Mi. u. Do. 16 - 1 Uhr
Fr.-So. & Feiertage 10 - 1 Uhr
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Bitte reservieren Sie unter:
Tel. 0851 - 988 34 39
www.biowirtshaus.de
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Passau-Stelzlhof e.V.
Samstag, 9. März, 9 – 16 Uhr
Geführte Wanderung in der Donauleite von
Jochenstein nach Riedl/Ebenstein und zurück
Kennlernen der Flora und Fauna in der Donauleite
sowie Aufklärung über die Thematik
Pumpspeicherkraftwerk und seine Auswirkungen auf
die Natur.
Treffpunkt: 9 Uhr Radfahrparkplatz
in Jochenstein.
Leitung/Durchführung: Martin Scherr
Teilnahmegebühr: 5,- Euro
Samstag, 13. April, 8.30 – 15 Uhr
So entsteht durch den BN eine neue Heimat für Biber
und Co. in den Gemeinden Aicha und Fürstenstein
Wanderung entlang des Hühnerbaches, anschließend
Einkehr im Gasthaus Feichtinger in Nammering
Kennenlernen des bayernweiten Vorzeigeprojektes
von BN, Unterer Naturschutzbehörde, Bayerischem
Naturschutzfonds, Regierung von Niederbayern und
der Gemeinde Fürstenstein.
Treffpunkt: 8.30 Uhr am Stelzlhof zur Bildung von
Fahrgemeinschaften
Leitung: Karl Haberzettl. Es fallen keine Gebühren
an.
Ökostation des Bund Naturschutz
für Niederbayern
Stelzlhof 1 · 94034 Passau
Telefon 08 51 / 9 66 93 66
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www.stelzlhof.de
44
Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
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München eine Praktikantenstelle zu vergeben.
Schwerpunkt Tierhaltung
mit
Direktvermarktung.; Josef Unglert, 82178 Puchheim;
089/806300
Ausbildungsplatz; Wir suchen für September
2013 wieder einen Lehrling. Gut Hauzenstein
liegt nahe Regensburg in landschaftlich reizvoller
Umgebung am Rande des bayerischen Waldes.
Zum Betrieb gehören 250 ha Acker- und 150 ha
Grünland. Mit den Betriebsschwerpunkten
Ackerbau und Mutterkuhhaltung bauen wir auf
dem Feld in einer vielseitigen Fruchtfolge
Kleegras und Getreide (Weizen, Dinkel, Hafer,
Roggen, Erbsen, Braugertse, Sonnenblumen) an
und halten in einem Tiefstreustall mit
Sommerweidegang etwa 100 Mutterkühe mit
angeschlossener Ochsen- und Färsenmast.;
Matthias
Seifert,
93173
Wenzenbach;
09407/2273
andere Regionen
Grundstücksfläche mit Garten- baubetrieb und
Einfamilienhaus; 60.492 m² große Grundstücksfläche mit Gartenbaubetrieb (Gemüse,
Blumen) und EFH an der Spree in Grünheide OT
Hangelsberg zu verkaufen. Neben den Gewächshäusern und diversen Folienzelten gehören
ein Heizhaus, Sozial- und Mehrzweck-gebäude,
befestigte Lager- und Hofflächen, Wege sowie
gärtnerisch genutzte Freilandflächen zum
Betrieb. Teilflächen sind zur Zeit verpachtet,
Jahrespacht: 12 T€ netto; Barbara Schrobback,
15537 Grünheide; 033632 / 5621, Mobil: 0178 /
1369097;
Baumschulengärtner gesucht; wir suchen einen
Gärtner für die Kulturarbeit in unserer BiolandBaumschule. Der Schwerpunkt liegt in der
Vermehrung alter, historischer Obstbaumsorten;
Heinrich Niggemeyer, 34466 Wolfhagen;
05692/8635
Ackerrecht; 5,3 ha ab 2013 zu verkaufen.;
Henry Peters, 27607 Langen - Krempel;
04707/539
Ausbildungsplatz; Demeter Milchschafbetrieb
Hof Farrenau mit eigener Käserei, Rinderherde,
Pferde, 50 ha (25 ha Ackerland mit
Getreideanbau, 25 ha Weidegrünland, Naturschutzgebiet), Wald, Alleinlage arrondiert im
Wiedtal mit anschließendem NSG, Partnerbetrieb
Naturschutz Rheinland-Pfalz, eigene Wasser- und
Energieversorgung sucht Lehrling der Freien
Ausbildung ab sofort. Tiergestützte Arbeit für
Menschen mit und ohne Behinderung
(Wochenend- und Ferienangebote sowie heilpädagogisches Reiten) befindet sich derzeit im
Aufbau.; Peter Deimling, 57614 Mudenbach;
02688-8934
sonstige Betriebsmittel
Bayern
Stroh; Stroh zu verkaufen;
Jengen; 08241/1893
Keller, 86860
Hanfstroh; in Großpacken geprest,;
Fugger, 86698 Oberndorf; 01716372657
Fürst
Technik/Maschinen
Bayern
Schrot- und Mischmaschine; Schrot- und
Mischmaschine; Sebastian jun. Altenthan, 92363
Breitenbrunn; 09495/342
Pflanzmaschine "Ferrari Multipla"; 4-reihig
(zwei Doppelreihen); Max Apfelbeck, 94563
Otzing; 09931/8658
Technik; Sämaschine Amazone D7 2spezial mit
Striegel Fahrgassenschaltung, Spuranzreiser
2,50m, Rau Saatbeetkombination Egge Grümler
3,60m; Josef Hell, 86694 Niederschönenfeld;
09090/1493
6 Schar Raabe Schälpflug; zu verkaufen. Top
Zustand; Max Wörner, 97461 Hofheim;
090523/501452 *Biokreis
Baden-Württemberg
Kartoffelvollernter + Kartoffelroder; Hassia, 1reihig mit Bunker Schwingsiebroder; Paul
Erzberger, 72525 Bremelau; 0172/9943188
Renault R 7504 A; Traktor Renault R 7504 A
55kw / 75PS Bj.1987 6200 Betriebsstunden lufgef. Sitz , Becker Bordcomp. Reifen H 16.9- 34
NEU V 13.6 - 24 70 % mit Busati Frontmähwerk
2,30 m AB und IHC Ballenpresse. Paket 12.500
.- € inkl. 10,7 % Mwst . Bernd Hübner Stutensee Tel : 07249 913722; Bernd Hübner,
76297 Stutensee; 07249 913 722;
Mähdrescher New Holland CX 780; 313
PS/230 KW Pendelausgleich, 2087 Betriebsstunden, Baujahr 2004, Verlustmessung, Reifen
H 710/70 R 38 V 460/70 R 24 Preis 86.739 €
inkl. Mwst ohne Schneidwerk. Option 6 m klappbares Schneidwerk Capello für 15.500 .- € Bernd
Hübner Stutensee Tel: 07249 913722; Bernd
Hübner, 76297 Stutensee; 07249 913 722;
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Marktplatz Biowelt
Schrotmühle; Lay Schrotmühle 7,5 kw, mit
Abschalt- Automatik , Nachtstrom Impuls
Schaltung , 6 Siebe ,Schrot- Förderweiche , wg .
Aufgabe der Tierhaltung preiswert Abzugeben;
Hermann Kleider, 97993 Creglingen; 07939 540
Wechselfahrgestell Schmitz AWF 18; Wechselfahrgestell BDF, Lafette, Hersteller:Schmitz,
Typ: AWF18, ZGG: 18000 kg, NL: 15046 kg,
Bereifung: 385/65 R 22.5, Scheibenbremsen,
Zustand: technisch gut, Preis: 2500€ (netto,
Nähere Informationen auf Anfrage.; Werner
Bosch, 89542 Herbrechtingen; 07324/919415;
andere Regionen
Werkstatttechnik; Kettenzüge der Fa. Pfaff mit
3 to Hublast und 3 m Hubhöhe, verschiedene
Schlagscheren, Stahlkappflex für Materialstärken
bis zu 200 mm (380 V); Fritz Siedentopf, 39606
Kossebau; 0177/6486766;
Gasstrahler für Geflügelaufzucht; 3 Hängepropangasstrahler mit einer Leistung von 0,5 - 5,0
kw stufenlos regelbar komplett mit Druckminderern und Schlauch. Nahezu neuer Zustand.;
Fritz
Siedentopf,
39606
Kossebau;
0177/6486766; *Biokreis
Tiere
Bayern
Verkaufe ab Ende März zertifizierte Bienenvölker Kö. 2012, Carnica, Zandermaß. Toni Eibl,
93155 Hemau Tel. 09491/884 *Biokreis
FLeckvieh-Kälber; laufend männl. und weibl.
Fleckvieh-Kälber abzugeben; Johann Schauer,
94051 Hauzenberg; 0858/64336
Ferkel; ca. 40 Ferkel zu verkaufen; Huber,
94522
Wallersdorf;
09933892382
oder
01608311881
5 Ferkel; 5 Ferkel DL&DExPit, 25 - 30 kg; Hans
Röttenbacher, 91710 Gunzenhausen; 09831/9419
Jungrinder;
FV
Jungrinder,
weidegew.
geb.03/12, gen. hornlos; Gerhard Binder, 91555
Feuchtwangen; 07950/2339
Stierkalb; FV- Stierkalb geb. 20.12.2012; Frank
Weingand, 82418 Riegsee; 08841/ 487 59 04;
Waldschafe; 12 junge Waldschaf-Zutreter in
weiß und schwarz, teilweise behornt, alle bereits
ins Herdbuch aufgenommen, teilweise auch
schon gedeckt, zusammen für 1600,- € zu verkaufen (Einzeltiere à 150,- €) Passender
Zuchtbock kann ausgeliehen werden.; Angela
Lösing, 85419 Mauern; 0151-52241176;
BV Jungkuh; BV Jungkuh, Vater Juleng, enthornt, mit LN; Heinrich Pfister, 87787
Wolfertschwenden; 08334/986801;
gebracht werden); Ludwig Herbst,
Eggolsheim; 09545-7742 *Biokreis
Kuhkälber BV x FV; Mehrere Kreuzungskuhkälber, BV x FV, mit LN günstig zu verkaufen.; Heinrich Pfister, 87787 Wolfertschwenden;
08334/986801; *Biokreis
Ferkel aus Freilandhaltung SH/Dl/Pit; Biete 9
Ferkel aus Freilandhaltung. Eber ist ein
Schwäbisch Hällischer, die Muttersau eine Dl/Pit
Kreuzung; Martin Bäuml, 92280 Kastl;
09625/1309 *Biokreis
FV-Zuchtkälber z.T.genetisch hornlos; VGZW
112 V:Reiselberg MV: Malkan VGZW 110
V:Hernandes MV: Vanstein, genetisch hornlos;
Johann Jäger, 92263 Ebermannsdorf; 0172 832
10 50;
FV Kalbinnen; mehrere kleinträchtige Fleckviehkalbinnen aus guten Zuchtbetrieb zu verkaufen; Peter Wimmer, 83547 Babensham; 08074/
93 90
Stierkalb; Biostierkalb zu verkaufen Geboren
am 12.11.12 Mutter Schwartzbunt Holstein letztes Probemelken 29,5 l Milch Vater FV; Paul
Mooser, 87654 Friesenried; 0834/7602
Hähne o. Zwerghähne; 2 Hähne (weiß/braunweiß) und 3 sehr schöne Zwerghähne in gute
Hände kostenlos abzugeben (können evtl. auch
91330
WDE Zuchtbock; WDE Zuchtbock, geb.
02.2011, Mutterleistung ist 1067 l bei 4,11% Fett
und 3,06 Eiweiß. Gekört wurde er am 31.07.11
Noten 8,8,9. Er hat bei uns 2 Jahre seine Arbeit
gemacht und sucht nun eine neue Wirkungsstätte.
Bild kann auf Wunsch zugesendet werden;
Roland
Stähr,
91330
Unterstürmig;
0173/5730358;
Zuchtkälber weibl.; 3 weibl. BV-Kälber und 1
weibl. SB-Kalb zu verkaufen!; Erwin Maas,
86983 Lechbruck am See; 08860/486; *Biokreis
Mutterkühe; Mutterkühe, behornt: 1 x FV-, 1 x
BV-Jungkuh, 1 x BV Kuh bes. mit Blond bald
kalbend; Tobias Ruppaner, 87448 Waltenhofen;
08379/7615;
Wollschweine; Wollschweine, 2 wb.l u.1 ml.
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
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Biowelt Marktplatz
schwalbenbäuchig ca. 6 Mon. alt, Handy
0151/46642661; Horst Küchle, 87740 Buxheim;
08331/9278960;
2 tragende Färsen; Jeweils eine Rbt und Sbt
Färse Kalbung ca Mitte Januar / Mitte Februar
gute Abstammung und Leistung; Robert
Obermaier, 85625 Glonn; 08093/5236
Abmelkkühe; zu verkaufen. Tel. 0170 /
9978548; Alois Bernhard, 87452 Altusried;
8373432; *Biokreis
Kreuzungsferkel; 4 weibl. Kreuzungsferkel DL
x Pit. 'a ca. 30 kg, einzeln oder zusammen abzugeben, Handy 0160-99758693; Martin Funk,
86735 Forheim; 09089/969158;
*Biokreis
FV Jung-Bullen zum Decken in der Herde;
Bioland Deckbulle, gen.hornlos, Sept./Nov.2011
geb., in gute Hände zu verkaufen, an Kinder
gewöhnt!!! Tel.0171/8604799.; Reinhard Nagel,
34477 Nieder-Waroldern; 05695/990099;
FV Deckbulle, genetisch hornlos mit
Deckerfahrung; Willi Gutberlet, 36088 HünfeldKirchhasel; 06652 1242 *Biokreis
wegen Aufgabe der Milchviehhaltung; ab Mai
15 gute, junge Milchkühe zu verkaufen.
Herdenleistung 7000 kg/Jahr; Matthias u. Anita
Krutzinna, 34621 Frielendorf; 05684/6453
Bio-Ferkel; Bio-Heu und Bio-Stroh; Eckhard
Roland und Dagmar, 36284 Hohenroda Ausbach;
0171/7145965;
hornlos, laufstall- und weidegewohnt. Kalbetermin ist im Januar 2013.; Hubertus Stahl,
57462 Olpe; 0175/9992014;
Deckbulle (noch als Kalb, 4 Wo.); Top Genetik
aus mit guter Abstammung zu verkaufen: 1.
Goldwin* Baxter2 ( Langlebige Kuhfamilie mit
5 mal 100000 Literkühen als Vorfahren) 2.
Braxton* Laudan (gleiche Familie wie siehe
Oben) 3. Bradnick* Toystory ( Mutter ist
Siegerfärse auf Bezirksschau Bergisch Land) 4
Destry* Ludox (Roter Bulle mit Superkuhfamilie
mit durchschnittlich 3,6% Eiweiß). Bei
Nachfrage gerne melden auch Hornlos Genetik
auf dem Betrieb; Thomas Börsch, 51688
Wipperfürth;
Fleischrasse; weibl. Absetzer/Jungrinder Limousin,Charolais,Kreuzungen; Höfer Vieh, 57581
Katzwinkel; 0171/4945063; *Biokreis
Fleckvieh, 12.3. kalbend,; zu verkaufen. Tel.
0170/9978548; Alois Bernhard, 87452 Altusried;
0837/3432 *Biokreis
3 Fleckvieh-Bullenabsetzer; zu verkaufen. Tel.
0171 7585635; Alfons Groß, 36157 Ebersburg;
06656/6308
Berner Sennhundwelpen; abzugeben, 8 Wochen
alt. Tel.0160/7351785; Karl Zech, 87654
Friesenried; 08347/9770;
Deckbulle mit Deckerfahrung,; genetisch hornlos, zu verkaufen; Willi Gutberlet, 36088
Hünfeld-Kirchhasel; 06652 1242 *Biokreis
FV-Milchkuh; FV-Milchkuh Enthornt,Weide
und Laufstall gewöhnt gekalbt am 30.12.2012;
Manfred Bauregger, 83334 Inzell; 08665 72 39
oder 0173 157 18 96
5 tragende HF Färsen; bes. von: Mitar, Toubib,
Snowball, Sydney- genet.hornlos kalben im
Februar und Aprill; Eckhard Schate, 38471
Rühen / Brechtorf; 05367-1250
Pinzgauer Stierkalb, 2,5 Mon.; Georg Kurfer,
83139 Söchtenau; 08038-425
5 tragende HF-Färsen; 5 HF-Färsen, tragend
von Mitar P, ToubibP, Snowball P,Sydney P, kalben im Februar und April Eckhard Schate, 38471
Rühen / Brechtorf; 05367-1250; ;
Gesuche
Moorschnucke; Verkaufe 20 Tiere (Mutterschafe und Nachzucht) der hornlosen weissen
Heidschnucke; Eckhard Seehawer, 31535
Neustadt; 0160 278 92 47; Bioland
Bayern
andere Regionen
Biete Bioland-Gänseküken in allen Altersklassen
u. mit tiergerechter AnLieferung bundesweit.
Unsere Küken stammen ausschließlich aus eigener Elterntierhaltung- kein Zukauf oder Handel
mit Eiern/Jungtieren. Bestellung, Info u. Beratung unter: Tel. 034362/32611
www.gans-gut.de
3 Fleckvieh-Bullenabsetzer, Alfons Groß,
Tel. 06656/6308 od. 1308 od. 0171/
75 85 635 *Biokreis
Blonde d`Aquitäine Deckbullen; Mehrere Tiere
im Angebot! Gezogen wurden die Tiere aus
einem Tonär Sohn und Bac Müttern.; Erhard
Geil, 35713 Eschenburg- Sim; 02774-2349;
*Biokreis
Highland-Cattle Färse rot; Verkaufen eine
Highland Färse rot, geboren September 2011,
Herdbuch, handzahm, voller Gesundheitsstatus.Bilder auf Anfrage.; Nils Hoting, 31609
Balge; 04257/400;
Schlachthammel, Schlachtschafe und Lämmer
zu verkaufen; Stefan Volpert, 57368 Lennestadt;
02721/9539364 01623643679
hochtragende FV-Kalbin zu verkaufen;
Verkaufe hochtragende FV-Kalbin, sehr ruhig,
Biete 15 weibliche Charolais Fersen; Biete 15
weibliche Charolais Fersen im Alter von 10-12
Monaten.; Andreas Kucka, 04749 Ostrau OT
Schrebitz; Deutschland; ; *Biokreis
Fleckvieh; Wir verkaufen Demeter Fleckviehfärsen,
Fleckvieh-Mutterkühe
tragend,
Fleckvieh-Mutterkühe mit Kalb und einen Deckbulle Limousin.; Claudia Gerster, 06632
Balgstädt; 0163-7672149; *Biokreis
Futter
Heu gesucht; ; Röttinger, 86736 Auhausen;
0171/5535660 *Biokreis
Grassilage gesucht;
Röttinger, 86736 Auhausen; 0171/5535660 *Biokreis
Ackerbohnen; 25 t Ackerbohnen gesucht;
Röttinger, 86736 Auhausen; 0171/5535660
*Biokreis
Wir suchen Körnermais, A- und U-Ware zur
Versorgung unserer regionalen bayerischen
Kunden bis zur neuen Ernte. Simon Gerlach,
86554 Pöttmes; 08253/9970200 *Biokreis
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Tel.: + 49 (0) 81 45 / 93 08 - 30
E-Mail: [email protected]
www.oekoring.com
www.bioregional.de
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
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Marktplatz Biowelt
Wir suchen Ackerbohnen, Erbsen (auch
Arvika!) und Sojabohnen - jeweils A- und UWare - zur Versorgung unserer regionalen bayerischen Kunden bis zur neuen Ernte. Simon
Gerlach, 86554 Pöttmes; 08253/9970200;
*Biokreis
Hafer; ca. 30-40 dt Hafer gesucht;
94545 Hohenau; 0175/3636682
Pichler,
Suche Bio - Futterkartoffel; regelmäßige
Abnahme von 300 bis 1000 kg; Anton Dapont,
84385 Egglham; 0171 / 671 3406;
Baden-Württemberg
Futtergetreide (Gerste, Roggen oder Weizen);
Simon Burger, 79848 Bonndorf; 0174/3229708;
*Biokreis
Heu und Öhmd; Bernhard Heiß, 88281 Schlier;
0751-41336;
andere Regionen
suche ca. 7 t Futtergetreide für Mastschweine;
(Gerste, Triticale, Weizen und/oder Roggen)
möglichst mit Anlieferung; Susanne Korte,
34628 Willingshausen; 06697/1477
Konsumware
Andere Regionen
HG Frischgemüse, ein intern. tätiges MöhrenHandelsunternehmen aus NRW sucht Partner
zum Bio-Möhrenanbau mit Anbaubegleitung zu
Top-Konditionen. HG Frischgemüse GmbH,
Herr Bär Tel. 0160/ 15 15 108
Mensch & Land
Bayern
Wir suchen ab sofort einen Bio-GemüseGärtner. Gut Sonnhausen ist der Bruderbetrieb
der Herrmannsdorfer Land-Werkstätten und wir
sind ein BIO-Veranstaltungshotel. Seit 2 Jahren
bauen wir selbst an und versorgen unsere Gäste
mit eigenem Gemüse vom Feld. Gut
Sonnenhausen, 85625 Glonn; Tel. 08093/57 770
[email protected]; www.bauernhaus-sonnenhausen.de *Biokreis
Suche Betrieb der mein Jungvieh von 15-20
Stück aufzieht; Roland Diem, 87452 Altusried
0837/3987366 *Biokreis
Schlachter für mehrmals pro Jahr kleine Partie
Bio-Hühner, im Raum Kempten, gesucht. HansPeter Hummel, 87474 Buchenberg, Tel.
08378/1397 *Biokreis
Baden-Württemberg
Bayern
Wir suchen Konsumgetreide: Weizen, Dinkel,
Hafer, Roggen (eingeschränkt), Braugerste, z.T.
auch Emmer. Für die Versorgung unserer regionalen bayerischen Kunden bis zur neuen Ernte.
Simon Gerlach, 86554 Pöttmes; 08253/9970200
*Biokreis
Wir sind ganzjährig auf der Suche nach
Hokkaido-Kürbissen in den handels-üblichen
Gewichtsklassen.; Georg Thalhammer, 97854
Steinfeld; 09359/9090376; *Biokreis
2013 oder später für unseren Milchziegenbetrieb
mit 100 Milchziegen und Käserei sowie
Außenwirtschaft auf 25 ha. Rübeling, 88515
Langenenslingen; 07376/1756
andere Regionen
Suche Arbeitsplatz in der Landwirtschaft;
Gelernter Kaufmann, 60 Jahre mit praktischen
Erfahrungen in der Landwirtschaft. Arbeite gerne
mit Tieren. Kann melken, habe aber keinen
Schlepperführerschein.; Michael Kribitz, 29690
Schwarmstedt; 05071-9989749;
Zäune; Wir suchen alte aber noch gebrauchsfähige bzw. wieder aufbaufähige Lattenzäune. Sie
sollten aus Eiche mindestens aus Lerche bestehen. Die Zäune können ruhig zerlegt und teilweise zerbrochen sein. Aber es sollte noch die
Mehrheit verwendbar sein. Stephan Hamann,
31609 Balge; 05022 891226;
Saisonhilfe auf Sylt von April -Oktober gesucht;
Praktikanten oder Mitarbeiter für Reitherapie,
Gemüseprouktion, Freiland und Gewächshaus,
Verkauf Hofladen und Wochenmarkt gesucht;
Eckehard Volquardsen, 25996 WenningstedtBraderup; 04651 44369
Technik/Maschinen
Bayern
Arbeitsplatz; Suche Anstellung als Landwirt. In
Vollzeit oder Teilzeit. Erfahrung im Ökolandbau
in den Bereichen Obstbau und Milchviehhaltung.
Im Umkreis +/- 20 Kilometer von Bad
Dürrheim.Benjamin Matschinnek, 78073 Bad
Dürrheim; 07706 9220996;
Verkaufswagen / Hänger für Fleisch und Wurst
gesucht.; Wir suchen einen PkW-Anhänger der
als Verkaufswagen für Fleisch, Wurst und Eier
geeignet ist. S. G. Ratter, 82444 Schlehdorf;
08851 929 19 80; *Biokreis
Praktikant/in oder Auszubildende/n für
Milchziegenbetrieb gesucht; Wir suchen eine/n
Praktikant/in (möglichst langfristig, jedoch mind.
3 Monate) und/ oder Auszubildende/n ab Februar
Muser und Presse für Obst, sowie ElektroSteinbackofen und kleine Knetmaschine, gesucht;
Max
Wörner,
97461
Hofheim;
09523/501452 *Biokreis
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BIOFUTTER GEHT.
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
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Biowelt Marktplatz
andere Regionen
Suche gebr. Trefflerstriegel, ca. 6-9 Meter AB;
Kurt Scheibner, 37181 Hardegsen-Espol;
05555/368 *Biokreis
Vorkeimkisten für Kartoffeln; Frank Scholz,
25358 Horst; 04126-2085 *Biokreis
Tiere
weibl. Lämmer oder junge Mutterschafe, vorzugsweise Schwarzkopf, Rhönschaf o. Coburger
Fuchs, ca. 5 Tiere, im Raum Nordbayern; Hans
Köferl, 92690 Pressath; 09644/6264
Betrieb für Jungviehaufzucht; Suche Betrieb
der mein Jungvieh von 15-20 Stück aufzieht;
Roland Diem, 87452 Altusried; 08373987366
*Biokreis
andere Regionen
Bayern
trächtige Kuh; für Mutterkuhhaltung, kalbend
bis Ende Januar; Zerluth, 82431 Kochel; 08857
90 12
1 mittelrahmiges Rind, bevorzugt Angus, Hereford, WelshBlack u. Absetzer, weibl. od. männl.
zur Mast gesucht. Wolfgang Bandt, 33428
Harsewinkel. Tel. 0152/246 066 25
*Biokreis
11 Bio Milchkühe; oder hochtragende Rinder;
Hornbruch, 51647 Gummersbach; 01712475872;
BioNachrichten
Anzeigen/Heidi Scheitza
Stelzlhof 1, 94034 Passau
Tel. 0851/7 56 50-15
Fax 0851/7 56 50-25
[email protected]
Die nächste Ausgabe der BioNachrichten
erscheint am 02. April 2013
Anzeigenschluss: 15. März 2013
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· Rotes Höhenvieh, Mutterkühe, Färsen u.
Absetzer, Tel. 02723-3132
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hornlos, Tel. 02354-2412
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Limousin auf Anfrage abzugeben, Tel. 01722790613
· Heu und Silage, je ca. 30 Rundballen,
1,25 m, Raum Olpe, abzugeben,
Tel. 0175-9992014
· Angus-Herdbuchtiere, Kühe mit und ohne
Kalb, gekörte Bullen, Tel. 05643-488
· Heulage, 50 Rundballen abzugeben,
Tel. 0172-7829581
· FlV-Li- Schlachtrinder; Futtergetreide, Heu
200RB 1,25m und Stroh RB, alles nicht
beregnet Raum Vogelsberg/ Rhön, Tel.
06054-6113 o. 0170-3102636
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gute Limousin-Herdbuch-Jungbullen zu
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Tel. 02564-97472 oder 0177-8617410.
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Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
Gesuche
· Ständig gute weibl. Absetzer, gängige
Fleischrassen von Biokreis-Betrieb gesucht,
Tel. 0170-4579972
Der Biokreis NRW sucht für mehrere
Mastbetriebe ständig männliche Absetzer
der gängigen Fleischrassen zu aktuellen
Preisnotierungen, Tel. 02733-124455
· 3 bis 4 Futterraufen gesucht, gebraucht, für
Rinder (Rundraufen oder Großballenraufen
mit mind. 12 Fressplätzen).
Tel. 0152-24606625
· Reinrassiges Fleisch-Fleckvieh, Kühe oder
Rinder (tragend/deckfähig) gesucht,
Tel. 0175-9992014
· Tragende Fleckvieh-Färsen (-Fleisch)
gesucht, Tel. 02983-507
Bezüglich aller o.g. Angebote und zur Abgabe
von Angeboten für die nächste Ausgabe können
sie sich auch unter 02733-124455 an die
Biokreis Geschäftsstelle NRW wenden!
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Marktplatz Biowelt
Personen im Biokreis
Andreas Huber
Mein Name ist Andreas Martin Huber.
Seit 1. Februar arbeite
ich beim Biokreis als
Berater für Milchvieh
und Ackerbau im Gebiet Oberbayern in
Vertretung für Christa Zeitlmann, die
sich für ein Jahr in Mutterschutz/
Elternzeit befindet. Meine ersten landwirtschaftlichen Erfahrungen sammelte
ich als jüngstes von sechs Kindern auf
dem damaligen elterlichen Milchviehbetrieb bei Traunstein.
Meine erste Ausbildung und Tätigkeit
absolvierte ich zwar im technischen
Bereich, doch dann wechselte ich wieder zu meinem eigentlichen Interesse
und begann die landwirtschaftliche
Ausbildung, ergänzt mit der Praxis als
Baumeister auf einem Naturlandbetrieb.
Außerdem arbeitete ich beim MR, und
absolvierte Auslandspraktika in Schweden und USA.
Als in Landshut-Schönbrunn die Ausbildung zum staatlich geprüften Wirtschafter für die Fachrichtung ökologi-
scher Landbau angeboten wurde, nutzte
ich dies und absolvierte dort auch die
Meisterprüfung zum Landwirt.
Anschließend zog es mich wieder in die
Praxis. Ich bewirtschaftete einen Pachtbetrieb nach Biolandrichtlinien mit
Veredelung und Direktvermarktung.
Nach Rückgabe der Pacht freue ich
mich sehr, im Biokreisteam tätig zu
sein, um mit gemeinsamen Erfahrungen
in der Beratungstätigkeit eine lebendige
ökologische Landwirtschaft zu unterstützen.
Für die Zertifizierung: Brigitte Brust
„Biokreis in Passau,
Brust, Grüß Gott!“,
so melde ich mich,
wenn Sie in der
Geschäftsstelle
in
Passau anrufen. Als
neue Stimme am
Telefon bin ich seit August 2011 als
Teilzeitkraft beim Biokreis. Ich heiße
Brigitte Brust, bin 53 Jahre alt und habe
drei erwachsene Kinder. Seit August
2012 bin ich als Nachfolgerin von Eva
Schuster in Vollzeit beschäftigt und
übernehme die Zertifizierung der Betriebe. Als gelernte Büro- und Buchhaltungsfachkraft erfasse ich die Daten
von mehr als 1000 Landwirten, Imkern
und Verarbeitern. Dabei arbeite ich eng
mit den Biokreis-Mitgliedsbetrieben,
den Beratern sowie den verschiedenen
Kontrollstellen zusammen.
Mit Unterstützung der Anerkennungskommission werden die jährlichen An-
erkennungsbescheide von mir erstellt
und verschickt. Vormittags nehme ich
wie gewohnt Anrufe entgegen, beantworte Mails und erledige Sekretariatsaufgaben.
Besonders gern mag ich den Kontakt
mit den Landwirten und Imkern, da ich
selber aus einer kleinen Landwirtschaft
stamme. An meinem Wohnort im nahe
gelegenen Ilztal bei Hutthurm bin ich
sehr gern in Wald und Flur unterwegs.
Christa Zeitlmann
Wir gratulieren unserer Beraterin Christa Zeitlmann zur Geburt ihres Sohnes Martin am 3. Januar! Christa Zeitlmann wird in
der Mutterschutz- und Elternzeit (ca. 1 Jahr) von Andreas Huber vertreten.
Wir verlosen
zwei Bücher von Ulrike Siegel (Hrsg.)
„Wolltest du Bäuerin werden? –
Bauerntöchter im Gespräch mit ihren Müttern“
(Großdruck), und
„Wie leicht hätte es anders kommen können –
Bauerntöchter erzählen ihre Geschichte“.
Bitte schicken Sie eine Postkarte mit dem Stichwort „Verlosung“
an Biokreis e.V., Stelzlhof 1, 94034 Passau,
oder schreiben Sie uns eine E-Mail an [email protected].
Bionachrichten 1 | Februar/März 2013
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Biowelt Bücher / Vorschau / Impressum
Bücher
Kritischer Agrarbericht
Einkorn, Emmer, Dinkel & Co.
Ausgegeizt
»Öffentliche Gelder für öffentliche Güter« –
»Ja wofür denn sonst!? « möchte man fragen. Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit: dass öffentliche Gelder nicht
für die Schädigung von Natur und Umwelt
und nicht für die Begünstigung einiger weniger verwendet werden, sondern allein für die
Leistungen der Landwirtschaft, die der
Allgemeinheit und dem Gemeinwohl wieder
zugutekommen. Dass dies alles andere als
selbstverständlich ist, zeigt die aktuelle
Debatte um die Reform der EU-Agrarpolitik, dem diesjährigen Schwerpunktthema
des Kritischen Agrarberichts. Dieser liefert
wichtige Informationen und Argumente, um
sich in der Öffentlichkeit an der Diskussion
zu beteiligen. Der kritische Agrarbericht
wird seit 1993 jährlich vom AgrarBündnis
herausgegeben. Das Agrar Bündnis ist ein
Zusammenschluss von derzeit 23 unabhängigen Organisationen.
Purpurweizen oder goldgelbes Mehl gefällig? All dies und noch viel mehr bieten alte
Getreidearten. Dr. Friedrich Longin und
Prof. Dr. Thomas Miedaner von der
Universität Hohenheim haben ihnen jetzt
ein Buch gewidmet. Darin informieren sie
detailliert über Herkunft, Vorzüge, Produktund Verarbeitungsqualitäten sowie ernährungsphysiologische Eigenschaften. Schaubilder, Grafiken, Fotos und Tabellen veranschaulichen die allgemein verständlich formulierten Informationen. Dieses Buch ist
eine Fundgrube. Sowohl für Öko-Landwirte auf der Suche nach traditionellen
Anbaualternativen als auch für gesundheitsbewusste Verbraucher, die regionale Produkte schätzen. Für Experimentierfreudige
finden sich im Anhang einige ausgewählte
Rezepte. Darunter Russische BuchweizenPfannkuchen, Kernige Spätzle oder
Focaccia, das mediterrane Fladenbrot.
Der Kritische Agrarbericht (304 Seiten) kostet 22
Euro und kann bestellt werden bei der ABL
Bauernblatt Verlags-GmbH, Bahnhofstraße 31,
59065 Hamm, Telefon: 02381 492288, Fax:
02381 492221, E-Mail: [email protected]
Thomas Miedaner, Friedrich Longin: Unterschätzte Getreidearten. Einkorn, Emmer, Dinkel
& Co., Verlag Agrimedia GmbH & Co. KG
2012, gebunden, 123 Seiten, 19,90 Euro
Der frühere Marketing- und Vertriebschef von Manufactum Uli Burchardt
erklärt in seinem Buch „Ausgegeizt!
Wertvoll ist besser – Das Manufactum
Prinzip“, wie sich Nachhaltigkeit und
wirtschaftlicher Erfolg verbinden lassen. Als ausgebildeter Landwirt und
Förster weiß Uli Burchhardt viel vom
Prinzip Nachhaltigkeit. Dies sei schon
lange kein Nischenphänomen mehr,
sondern ein zukunftsfähiges Konzept
für unsere Wirtschaft und unser Leben,
so der Autor. Uli Burchardt führt uns
vor Augen, dass ein besserer und bewusster Konsum bei gleichem Budget
möglich ist: „Kaufe weniger, aber
wertvoller!“. „Ausgegeizt!“ ist ein leidenschaftliches Plädoyer für die Förderung und den Erhalt sinnvoller
Produktionsstrukturen, für ein Überdenken unseres Kaufverhaltens und
damit für eine zukunftsfähige Wirtschaft.
Das Buch „Ausgegeizt! Wertvoll ist besser
– Das Manufactum Prinzip“ erscheint am
12. März im Campus Verlag.
Vorschau Bionachrichten April/Mai 2013
Im nächsten Heft berichten wir vom Messeauftritt des Biokreis auf der Weltleitmesse BioFach in Nürnberg
und von der diesjährigen Preisverleihung von regional & fair. Im Titelthema wird sich alles um verschiedene,
teils alternative Finanzierungsmöglichkeiten im Ökolandbau drehen, und natürlich gibt es in der
Fachberatung wieder interessante Tipps von unseren Beratern.
Bild: pixelio.de
Impressum
Herausgeber:
Biokreis e.V.
Stelzlhof 1
D-94034 Passau
Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 0
Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25
eMail: [email protected]
www.biokreis.de
Auflage:
5000
Gründer:
Heinz Jacob
Redaktion:
Simone Kuhnt
Josef Brunnbauer
Autoren dieser Ausgabe:
Simone Kuhnt
Sepp Brunnbauer
Jörn Bender
Eva Lisges
Elisabeth Schütze
Peter Paulus
Christa Zeitlmann
Kristina Peus-Michal
Heidi Kelbetz
Peter Schmidt
Peer Urbatzka und Kollegen (LfL)
Walter Haefeker
Veronika Patzelt
Karin Heinrich (LVÖ)
Anzeigen:
Heidi Scheitza
Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 15
Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25
eMail: [email protected]
Satz und Layout: Inocentiu Fron
Titelbild: Elisabeth Schütze
Motiv: Josef Höflsauer zwischen seinen
Hühnern. Der Biokreis-Landwirt ist Mitglied
bei der Legegemeinschaft Die Biohennen und
hat einen Betrieb mit 6000 Hühnern in der
Gemeinde Volkenschwand in der Hallertau.
Druck:
Druckerei Ostler, Passau
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