Referat
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Leon N. Lindenberger, 9c, Oktober 2013 Referat Autor: Morton Rhue wurde am 5. Mai 1950 in New York geboren und Todd Strasser getauft. Sein Künstlername besteht angeblich aus den französischen Worten: Mort (Tod = Todd), Rue (Straße = Strasser), also Todd Strasser. Seine Kindheit und Schulzeit verbrachte er in Long Island. Später startete er ein Literaturstudium an einem College in New York - mit einer Unterbrechung als Straßenmusiker in Europa – welches er im USBundesstaat Wisconsin bis 1974 vollendete. Danach arbeitete er als Journalist und Werbetexter in einer Firma. Während dessen veröffentlichte er Kurzgeschichten in bekannten Zeitungen, wie der New York Times. 1978 erschien sein erster Roman Angel Dust Blues. Von seinem Gewinn kaufte er eine Glückskeksfirma und finanzierte damit die nächsten zwölf Jahre als Autor. In dieser Zeit veröffentlichte er weitere Romane, wie Die Welle, Asphalt Tribe, Ich knall euch ab. Diese sind in Deutschland im Ravensburger Verlag erschienen. Er erhielt mehrere Auszeichnungen. In seinen Büchern greift er viele heikle Themen wie Nationalsozialismus, Obdachlosigkeit, Misshandlung und Amokläufe auf. Heute lebt Morton Rhue mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in New York. Boot Camps: Offiziell heißen sie zwar beispielsweise „Spezialschulen“ oder „Institute für Verhaltensänderung“, der Name „Boot Camp“ (abgeleitet von englisch Boot = Stiefel, wegen des Schuhwerks der Jugendlichen oder auch wegen Tritten mit Stiefeln) passt jedoch besser. Alles in allem soll der Wille krimineller oder verhaltensauffälliger Jugendlicher, die hier her geschickt worden sind, durch schwere körperliche Strapazen, öffentliche Demütigung und schlimme physische und psychische Misshandlung gebrochen werden. Die „aufsässigen“ Jugendlichen sollen lernen, so ihren Eltern bedingungslos zu gehorchen. Eltern haben die Möglichkeit, ihre Kinder von sogenannten „Transporteuren“ (wenn nötig mit Gewalt) in ein Camp „entführen“ zu lassen, wenn sie meinen, mit deren Erziehung selbst nicht mehr fertig werden zu können. Die Jugendlichen müssen kein Verbrechen begangen haben und haben kein Recht sich zu widersetzen. Natürlich kann ein Aufenthalt in einem Boot Camp auch gerichtlich verordnet werden und eine Haftstrafe ersetzen. Während der durchschnittlich ein- bis dreijährigen Aufenthaltszeit, zahlen die Eltern Summen von bis zu 40.000 Dollar im Jahr. Der Zweck und die Mittel der Camps werden im Nachwort des Buches wie folgt erklärt: „ … alle haben folgende Punkte gemeinsam: 1. Das Versprechen, einen „aufsässigen, schwer erziehbaren Teenager“ aufzunehmen, um am Ende des „Erziehungsprozesses“ ein „respektvolles, höfliches und gehorsames“ Kind bei den Eltern abzuliefern. 2. Rigorose und nicht selten körperlich, seelisch und psychologisch quälende Übungen und Vorschriften mit dem obersten Ziel, die jungen Insassen „umzuprogrammieren“. 3. Extreme Sicherheitsvorkehrungen – Überwachungskameras, Bewegungsmelder, Stacheldrahtzäune, – um jegliche Möglichkeiten zur Flucht auszuschließen.“ Die Insassen haben keinen Kontakt zur Außenwelt. Trotz vieler Kritik werden immer noch schätzungsweise 50 - 100 Camps in den USA betrieben. Bei den meisten gibt es dokumentierte Fälle von schwerer Misshandlung. In Deutschland gibt es nur eine vergleichbare Einrichtung in Hessen. Das Konzept des Leiters Lothar Kannenberg unterscheidet sich jedoch immens von dem der amerikanischen Camps. Weitere Informationen findet ihr auf http://www.jugendgewalt-vorbeugen.de/projekte/trainingscamp-lothar-kannenberg.html und http://www.durchboxen.de/index.php. Inhalt: Der 16-Jährige Connor Durell lebt in den USA. Er hat eine Beziehung mit seiner zehn Jahre älteren Lehrerin. Er ist groß und dynamisch gebaut, treibt aber keinen Sport und ist so intelligent, dass er trotz seiner vielen Fehltage immer noch die besten Noten schreibt. Seine Eltern sind wütend, weil er sich nicht in ihr vermeintlich korrektes und Karriere bezogenes Leben eingliedern will. Nach vielen Auseinandersetzungen und Diskussionen um die Beendigung der „unsittlichen“ Affäre sehen sich Connor`s Eltern zu drastischen Maßnahmen gezwungen. Sie lassen ihren eigenen Sohn von den Transporteuren Harry und Rebekka mit Gewalt in das Boot Camp Lake Harmony im Norden des US-Bundesstaates New York entführen. Dort angekommen merkt Connor schnell, dass Lake Harmony mehr einem Gefangenenlager, als einem Camp für Jugendliche ähnelt. Die Jugendlichen können in Lake Harmony durch blinden Gehorsam und offensichtlichen Lernerfolg Punkte sammeln. Je mehr Punkte man besitzt, desto weiter steigt man in der Rangordnung auf und bekommt Zugeständnisse und Aufgaben bei der Unterdrückung der nachfolgenden Insassen. Mit der Zeit lernt Connor in Lake Harmony viele verschiedene Menschen kennen. Zuerst Mr Z., den Inhaber des Camps, welcher Connor Sympathie vorspielt, die Misshandlung der Jugendlichen als Mittel jedoch akzeptiert. Dann Joe, den „Vater“ der „Familie“, der Connor angehört, der ihn vor allen demütigt und ihn beschimpft, der ihn schlägt und mehrfach auf die Isolationsstation schickt, wo er von Ron, Jon und Adam, Jugendlichen auf höheren Stufen, gefoltert, geschlagen, gezwickt, bespuckt, getreten wird und für Tage auf dem eiskalten Boden der Zelle liegen muss. Ron, Jon und Adam wurden schon von den Erziehungsmethoden der Einrichtung überzeugt und handeln auf Joes Befehl hin, dem man auf diese Weise nicht vorwerfen kann, selbst gesetzeswidrige Handlungen an seinen „Schützlingen“ auszuüben. Connor führt einen beständigen Kampf der inneren Stärke und des Widerstandes gegen die üblen, menschenverachtenden Methoden, Peinigungen und die Manipulation. Er hält aller Schmach, Gewalt und den massiven Schmerzen Stand, um sich nicht der „Gehirnwäsche“ hinzugeben. So versucht er, den Aufsehern blinden Gehorsam vorzuspielen, was misslingt. Connor merkt, dass sein Vorgehen durchschaut wird und dass er erst entlassen würde, wenn er den „Idealen“ wirklich entspräche. „Du kommst hier nicht raus, wenn du ihnen vorspielst, was sie haben wollen. Du kommst hier erst raus, wenn du bist, was sie haben wollen.“ So lässt er sich von Pauly und Sarah überreden zu fliehen. Diese beiden sind schon Jahre lang in Lake Harmony und sehen als Ausweg nur die Flucht, oder der Tod. Gemeinsam gelingt es den dreien ein Ablenkungsmanöver zu starten. Sie legen ein Feuer, unterbrechen im allgemeinen Chaos die Stromversorgung und können so in Kälte und Dunkelheit entfliehen. Die nächsten Tage trampen und laufen sie Richtung Kanada, stehlen Essen und durchsuchen den Müll danach. Schnell wird ihnen klar, wie aussichtslos ihr Kampf zu sein scheint. Erkältet, von Dornen zerkratzt, müde und ausgehungert, erreichen sie schließlich doch den Sankt-Lorenz-Strom, die Grenze zwischen USA und Kanada. Die Freiheit scheint zum Greifen nahe, doch da erscheinen Harry und Rebekka. Die beiden Transporteure wurden offensichtlich auf die Fährte der drei angesetzt. Eine Verfolgungsjagd beginnt: In letzter Sekunde kann Connor sich und seine verletzten Freunde mit einem Motorboot auf den großen, breiten Fluss retten, Rebekka und Harry dicht auf den Fersen. Doch da bemerkt Connor, dass das Boot der Verfolger mitten im Strom zu sinken droht. Nun steht er vor einer schwierigen Entscheidung. Wird er sich, Pauly und Sarah in Freiheit und Sicherheit bringen und Harry und Rebekka ihrem Schicksal überlassen? Oder wird er die beiden retten und das Risiko eingehen, nach Lake Harmony zurückgebracht und schrecklicher als je zuvor bestraft zu werden? Das Buch: Boot Camp ist in der Ich- Perspektive verfasst. Dadurch werden Connor`s Gedanken und Gefühle genau und für den Leser sehr anschaulich dargestellt. Auch Connor`s immer schwächer werdende Hoffnung bis hin zur Flucht wird gut ausgearbeitet. Langsam baut sich Spannung auf, die ihren Höhepunkt in den Szenen am Sankt-Lorenz Strom findet. Passend zum Inhalt der Kapitel sind ihre Namen den Boot-Camp Regeln identisch. Zudem ist ein spannendes Nachwort über Boot Camps in den USA angefügt. In Deutschland wurde Rhues‘, von Werner Schmitz übersetzter Roman, 2007 vom Ravensburger Buchverlag veröffentlicht (ISBN-13: 978-3-473-58255-6). Sein Einband ist kartoniert und die Geschichte wird auf 282 Seiten (28 Kapitel) erzählt. Momentan kostet es als Taschenbuch 6,95 €. Allgemein ist Boot Camp als Klassenlektüre sehr gut für die Jahrgangsstufen 7 – 10 aller Schularten geeignet. Eigene Meinung: Anfänglich habe ich Boot Camp gewählt, weil mich die schlimme, aber alltägliche Gewalt in den USA interessiert hat. Zudem las ich, dass Morton Rhue auch den Erfolgsroman „Die Welle“ geschrieben hat. Während des Lesens fand ich das Buch spannend und zugleich schrecklich, berührend und zum Nachdenken anregend. Ich finde die Gedanken und Gefühle Connors im Angesicht der Brutalität und in Momenten der Angst, Wut und Hoffnung sehr gut veranschaulicht. Es war auch sehr interessant mehr über die Hintergründe des Romans herauszufinden. Alles in allem ist Boot Camp gut bis sehr gut und ist (besonders für Schulklassen, als Lektüre) sehr zu empfehlen. Jedoch weniger für „zart Besaitete“ mit schwachen Nerven. Quellen: Am meisten: Boot Camp, von Morton Rhue, Ravensburger Verlag, 2007, Taschenbuchausgabe, ISBN:978-3-473-58255-6 http://www.ravensburger.de/shop/buecher/ravensburger-taschenbuecher/boot-camp58255/index.html http://de.wikipedia.org/wiki/Bootcamp http://www.leseforum.bayern.de/index.asp?MNav=1&SNDNav=1&TNav=2&ID=5650&Suchseite=ind ex.asp%3FMNa v%3D1%26SNDNAV%3D1%26TNav%3D0 http://www.jugendgewalt-vorbeugen.de/projekte/trainingscamp-lothar-kannenberg.html http://de.wikipedia.org/wiki/Boot_Camp_%28Buch%29 http://www.militaryfox.com/var/albums/Military-Women-in- CombatTraining/rt4p9yn.jpg?m=1370834724 http://www.torange-de.com/photo/5/13/Mit-Stacheln-versehen-Draht-Zaun-1270549094_75.jpg http://www.arizonas-world.de/assets/images/IMG_1759.JPG http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/66/MortonRhue.jpeg http://www.bootcampwithjess.com/wp-content/uploads/2013/03/45401631351.jpg