Intravasale Laserblutbestrahlung
Transcription
Intravasale Laserblutbestrahlung
Aus der Tierärztlichen Praxis Dr. Roland Muxeneder Pregarten ( Österreich ) Vortrag bei der wissenschaftlichen Sitzung der Sektion Klauentiere und der Sektion Komplementärmedizin am 17.5.2008 in Grieskirchen. Gewidmet Herrn Vet. Rat, A. Univ. Prof. Dr. Oswald Kothbauer Intravasale Low-Level-Laser Blutbestrahlung – eine systemische Basistherapie Intravenous Low-Level-Laser blood irradiation - a systemic basic therapie Zusammenfassung: Die intravasale Low-Level-Laser Blutbestrahlung ist eine neue Therapiemethode, die hier zum ersten Mal in der Veterinärmedizin klinisch eingesetzt und beschrieben wird. Die molekularbiologischen Wirkungsmechanismen im Gewebe sind von der bisher lokal angewandten Low-Level-Laser-Therapie weitgehend bekannt. Mit dem intravasalen Zugang zeigt der Low-Level-Laser eine systemische Wirkung im Organismus, die uns neue differenzierte Behandlungsstrategien eröffnet. Mit klinischen Fallberichten wird Technik, Methode und Therapieerfolg dieser neuen Behandlungsmöglichkeit aufgezeigt. Summary: The intravenous Low Level Laser blood irradiation is a new therapy procedure in the veterinary medicine which is described in the present work for the first time. The molecularbiological efficacy of the used Low Level Laser in tissue is reasonably well known from local superficial area applications. Using the intravenous laser blood irradiation systemic effects can be seen in the organism, which opens new differentiated methods of treatment. Technique, methods and therapy success of this new treatment are demonstrated in clinical cases. Schlüsselwörter: Low-Level-Laser, intravasale Laser-Blutbestrahlung, systemische Wirkung, Anwendungstechnik, klinische Fallbeispiele Keywords: Low-Level-Laser, intravenous laser blood irradiation, systemic effects, working technique, clinical cases 1 Einleitung: Bei der intravasalen Laser-Blutbehandlung wird Licht eines Low Level Lasers mit Hilfe eines angekoppelten Lichtleiters in ein Gefäßlumen eingebracht. Die anschließende Bestrahlung des am Lichtleiter vorbei strömenden Blutes erzielt vielfältige positive systemische Effekte im behandelten Organismus. Literatur: Die Methodik der intravasalen Laser-Blutbestrahlung wurde 1981 zum ersten Mal in der damaligen Sowjetunion von E.N. Meschalkin und V.S. Sergiewski in der Humanmedizin zur Therapie von kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzt. Es konnte in weiterer Folge in klinischen Untersuchungen von Kipshidze, N.N. et al. 1990 (12) aufgezeigt werden, dass diese Methode eine Verbesserung der rheologischen Eigenschaften des Blutes, eine Verbesserung der Mikrozirkulation und eine rasche Flächenreduktion des Infarktareals bewirkte. Diese Therapien wurden ausschließlich mit einem He-Ne Laser ( 632.8 nm ), mit einer mittleren Ausgangsleistung von 1 – 3 mW durchgeführt. Die Therapiedauer betrug 20 – 60 Minuten. Therapiert wurde täglich oder zumindest jeden 2. Tag, insgesamt wurden 10 Therapieeinheiten eingesetzt. Der He-Ne Laser zeigte bei diesem Verfahren eine ausgeprägte Wirkung auf alle Organsysteme, insbesondere auf das hämatologische, immunologische und humorale System des behandelten Organismus. Neben der klinischen Anwendung und Forschung am Patienten, wurden gleichzeitig die molekularbiologischen Grundlagen von der russischen Zellbiologin Tiina Karu 1998 (6) geschaffen. Ihre, in hunderten Publikationen niedergeschriebenen Erkenntnisse, wurden von Gasparyan, L. 2003 (3) wie folgt zusammengefasst (Tab.: 1): 2 Tab. 1.: biologische Wirkungen der intravasalen Laser-Blutbestrahlung Stimulierung der Immunantwort, unspezifisch u. spezifisch Steigerung der Immunglobuline IgG, IgA und IgM Verbesserung der Lymphozytenrelationen Reduktion der Thrombozytenaggregation Reduktion zirkulierender, schädlicher Immunkomplexe Verbesserung der Blutrheologie und Blutviskosität mit antithrombotischen Effekten Erhöhung der phagozytotischen Aktivität der Makrophagen Steigerung der Fibrinolyse Erniedrigung des C-reaktiven Proteins Eröffnung von Mikrokapillaren und Förderung der Kollateralenbildung Stimulierung der Blutbildung Verbesserung der Gewebetrophik Verbesserung von Erythrozytenverformbarkeit und Mikrozirkulation Verbesserung des antioxydativen Enzymsystems Stabilisierung der Lipidoxydase in den Zellmembranen Stimulation von DNAReparaturmechanismen Generelle antitoxische Wirkung Antiallergische, antiarrhythmische, antibakterielle, spasmolytische und analgetische Wirkung Normalisierung der nervalen Erregbarkeit durch Zellmembranstabilisierung Erhöhung der Sauerstoffaufnahme und der Sauerstoffsättigung des Blutes Verbesserung der arteriovenösen Sauerstoffbilanz Verbesserung des zellulären mitochondrialen Stoffwechsels durch Bildung von Riesenmitochondrien ( „GigantMitochondria“ ) Steigerung der Aktivität der Atmungskette Erhöhte ATP-Produktion Verbesserung der Wirkung von Antibiotika Steigerung der Funktion des Hypothalamus und des limbischen Systems Als Begleittherapie zur Reduktion von Nebenwirkungen bei Antibiotika-, Chemound Strahlentherapie In Summe eine „Systemische Basistherapie“ Diese Therapieform zeigt demnach generalisierte Effekte auf fast alle Organsysteme, womit eine große Therapiebreite beim Einsatz der intravasalen Lasertherapie garantiert ist. So wurde unter anderem an der Medizinischen Akademie Wolgograd bei 175 Patienten mit chronischen Lebererkrankungen ( Hepatitiden und Leberzirrhose ) eine groß angelegte, klinische Studie von Skvorcov, V.V. et al. 2002 (20) durchgeführt. 3 Nach 10 Behandlungseinheiten mit einem Rotlicht-Laser (He-Ne Laser) wurde eine signifikante Verbesserung des antioxydativen Enzymsystems erreicht und es konnte eine deutliche Reduktion pathologisch erhöhter Leberwerte erzielt werden. Eine weitere, publizierte Arbeit behandelt die Beeinflussung von Langzeitkomplikationen und Fettstoffwechselstörungen bei Diabetes melitus. Die russische Ärztin Tatjana Kovalyova 1999 (14,15) behandelte die betroffenen Patienten in 3 zehner Therapieblöcken im Abstand von jeweils 3 Monaten. Die akribisch ermittelten Daten dieses klinischen Versuches sind als sensationell einzustufen. Es kam zu einer dauerhaft deutlichen Reduktion der Lipidparameter und zu einer Minimierung typischer, diabetischer Komplikationen, wie Retino- und Angiopathien. An der Universität Bukarest in Rumänien konnte 2004 an 40 Patienten eine deutliche Reduktion der Erythrozytenaggregationsneigung und eine Stabilisierung der Erythrozytenmembrane nachgewiesen werden. Spasow, et al. 2000 (21) teilten eine gravierend verbesserte Verträglichkeit von Medikamenten bei chronischen Hepatitiden durch die intravasale Laser-Blutbestrahlung mit. Khotiaintsev, et al. 1996 (11) beschrieben an 200 Patienten die elektrophysiologischen Wirkungen der Laser-Blutbestrahlung auf akute Koronarsyndrome. Es kam dabei zu positiven Veränderungen der elektrophysiologischen Charakteristika des kardiovaskulären Systems mit antiarrhythmischen Effekten. Weber et al. 2006 (24) versuchten die auffälligsten, russischen Untersuchungsergebnisse zu reproduzieren. Als Testgruppe wurden 20 Diabetiker mit Fettstoffwechselstörungen, 20 Patienten mit reiner Fettstoffwechselstörung und 15 Patienten mit chronischen Lebererkrankungen ausgewählt und mit intravasaler Rotlicht-Lasertherapie behandelt. Zur Therapie wurde ein neu entwickeltes Laser-Blutbestrahlungssystem der Firma weber medical Lauenförde eingesetzt. Im Allgemeinen wurden die Ergebnisse der russischen Untersuchungen bestätigt. Es kam tatsächlich nach ca. 3 Monaten zu einem Tiefpunkt der chronisch erhöhten Leber- und Lipidparameter. Die Senkung des LDL-Cholesterins war besonders auffällig, die HDL-Werte blieben konstant. Die pathologisch erhöhten Leberwerte fielen bis zu 20%. Daraus kann geschlossen werden, dass die langfristigen, zellulären Veränderungen erst induziert und dann ohne weitere Therapie, mit zeitlicher Verzögerung wirksam werden. Als Soforteffekt stellte sich, bereits nach der ersten Behandlung, bei stabil eingestellten Diabetikern eine Hypoglykämieneigung ein. 4 Wird rotes Laserlicht in die Blutbahn eingeleitet, so wird dieses Licht von den Erythrozyten reflektiert und die Vene zeigt um das Behandlungsreal einen roten Lichthof. Mit dem He-Ne Laser werden hauptsächlich Leukozyten stimuliert. Sie sind in der Lage rotes Licht zu absorbieren. Leukozyten haben im Gegensatz zu Erythrozyten Mitochondrien, in denen durch das applizierte Rotlicht (632,8 nm) im Rahmen der Atmungskettenphosphorilierung ein elektrochemischer Protonengradient im Intermembranraum aufgebaut wird (17). Dieser elektrochemische Protonengradient bewirkt in der, an der Innenmembran der Mitochondrien lokalisierten ATP-ase, eine Induktion der ATP-Synthese ( Abb.: 1 ). Abb. 1: ATP-Anstieg unter Laserbestrahlung ( 632,8 nm ) einer HeLa-Zellkultur, Quelle: Karu T., The Science of Low-Power Laser Therapy 1998 (6). Weber et al. (24) gingen von der Überlegung aus, dass komplementäres grünes Laserlicht (532 nm) eigentlich von den Erythtrozyten voll absorbiert werden müsste. Eine Einleitung von grünem Laserlicht in ein Gefäßlumen erzeugt durch die Vollabsorption des Lichtes an den Erythrozyten keinen „grünen Lichthof“ an der Applikationsstelle. Im Therapieversuch wurden neben dem Rotlichtlaser auch ein Grünlichtlaser (532 nm) eingesetzt und die Untersuchungsergebnisse gegenübergestellt. Es zeigte sich, dass auch der grüne Laser eine Stimulation hervorruft, jedoch auf bestimmte untersuchte Parameter anders wirkt als der Rotlicht-Laser. Es ergab sich, dass die Wellenlänge von 532 nm vorwiegend die Erythrozyten energetisch stabilisiert. 5 Mi Xqu 2004 (16) von der Universität Shanghai bestrahlte Blutzellen in vitro mit 632,8 nm und in weiterer Folge mit 532 nm. Es konnte mit diesem Experiment gezeigt werden, dass der Grünlichtlaser bessere rheologische Eigenschaften des Blutes durch eine bessere Verformbarkeit der Erythrozyten gegenüber dem Rotlichtlaser erzielt. Als Ursache dieses Ergebnisses wurde das entsprechende Absorptionsspektrum von Hämoglobin für den grünen Wellenlängenbereich angenommen. Kassak et al. 2005 (9) von der Universität Bratislava untersuchten in Zusammenarbeit mit der Universität Lodz aus Polen die Wirkung vom 532 nm Grünlichtlaser auf die erythrozytäre KNa ATP-ase. Es konnte eine signifikante Stimulierung der Aktivität dieser K-Na ATP-ase durch grünes Laserlicht nachgewiesen werden ( Abb.:2 ). Abb. 2: Anstieg der K-Na ATP-ase menschlicher Erythrozyten nach Kassak et al. (9) Diese neuen Erkenntnisse zeigen, dass die Absorption von Photonen im Wellenlängenbereich von 532 nm neben der Erhöhung der K-Na ATP-ase auch strukturelle molekularbiologische Veränderungen, insbesondere der membranösen Lipidschichten, induziert. Vinck E. et al. 2005 (23) von der Universität Gent konnte eine Steigerung des Fibroblastenwachstums mit einer Verbesserung des Glukosestoffwechsels durch Grünlichtlaser in vitro feststellen. 6 Auf Grund dieser gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse kombinierten Weber M. et al. 2006 (24) Rot- und Grünlicht-Laser. Es stellte sich dabei heraus, dass die Kombination der beiden Lasertypen eine optimal ergänzende therapeutische Wirkung generiert. Neben Rot- und Grün-Lichtlasern wurde in jüngster Zeit auch die Bedeutung des BlauLichtlasers in der Medizin hervorgehoben. Nicht nur die Medientechnik setzt auf die kurze Wellenlänge von 420 nm. So lassen sich mit einem blauen Laser auf eine CD statt bisher 650 MB bis zu 4,7 GB, auf eine DVD bis zu 50 GB brennen. Beim blauen Laser handelt es sich um einen kristallinen Galliumnitrid-Diodenlaser. Die 420 nm zeigen eine starke Absorption an Porphyrine. Demnach ist die Eindringtiefe ins Gewebe gegenüber den Infrarot- und Rot-Lichtlasern minimal. Ein Einsatz in der Therapie ist aus diesem Grund daher nur eingeschränkt möglich. Der Vorteil seines Absorptionsspektrums bewirkt durch die starke Bindung an Porphyrine das Abtöten von porphyrinhältigen Bakterien, wobei gesundes Gewebe nicht geschädigt wird. So gelang es in der Mundhöhle Bakterien abzutöten, die Karies und Parodontitis hervorrufen. Eine Studie aus Boston von Hamblin R. et al. 2005 (5) bestätigt die Wirksamkeit des Blaulicht-Lasers bei der endoskopischen Helicobacterbestrahlung, die eine schonende Alternative zur Antibiotikabehandlung darstellt. In der Dermatologie setzen Borelli C. und Plewig G. 2004 (2) Blaulicht bei Akne und Neurodermitis schon seit längerer Zeit ein. Tiina Karu 1983, 2005 (6, 7) fand in ihren umfangreichen Untersuchungen heraus, dass Roteund Infrarote-Laser das letzte Glied der Atmungskette, nämlich die Cytochrom-C-Oxydase stimulieren. Im Gegensatz dazu stimuliert der Blaue-Laser den Startkomplex der Atmungskette, die NADH-Dehydrogenase, die ihr Absorptionsmaximum im Bereich von 420 nm zeigt. Es besteht demnach die Möglichkeit diesen Starterkomplex gezielt mit dem 7 Blaulicht-Laser zu stimulieren. Dieser Effekt hat auch für die intravasale LaserBlutbestrahlung eine große Bedeutung. Der Armenier Gasparyan L. 2003, 2004 (3, 4) konnte aufzeigen, dass es durch die intravasale Laser-Blutbestrahlung mit 420 nm ( Blaulicht ) bereits bei einer sehr niedrigen mittleren Ausgangsleistung von 0,3 mW zu einer verbesserten Mikrozirkulation und zu einer Verbesserung der Blutrheologie kommt. Durch die Nähe des Blaulicht-Lasers zum UVSpektrum, hat dieser Wellenlängenbereich (420 nm) in der Therapie des Blutes dieselben immunstimulierenden Wirkungen, wie sie von der UVB-Behandlung des Blutes bekannt sind. Wright R. et al. 2006 (25) beschrieben eine Methode zum diagnostischen Auffinden von Tumorzellen im Blut durch den Blaulicht-Laser. Hier bringen Blaulicht-Laserimpulse im Blut zirkulierende Melanomzellen durch starke Lichtabsorption zum Schwingen und damit zur Abgabe von akustischen Signalen, die wiederum von hochsensiblen Mikrophonen aufgezeichnet und verifiziert werden können. Man spricht in diesem Falle von einer photoakustischen Detektion. Andrä F. 2008 (1) berichtet, dass die intravasale Lasertherapie im Rahmen einer Redifferenzierungstherapie maligner Tumoren wirksam sein könnte. Diese Vermutung scheint sich klinisch zu bestätigen. Durch die alleinige Anwendung intravasaler Lasertherapie wurde die Quantität zirkulierender Tumorzellen reduziert und die pathologische Immunaktivität der Patienten in Richtung Normalität moduliert. Die intravasale Lasertherapie beeinflusst durch eine Direktwirkung auf die Mitochondrien die mitochondrial- nukleäre Kommunikation. Dadurch wird es ermöglicht, dass sich maligne transformierte Zellen zu normalen Körperzellen redifferenzieren oder in Apoptose (Zelltod) übergehen. Der Einsatz intravasaler Laserblutbestrahlung ist deshalb auch während konventionell onkologischer Behandlungen sinnvoll. Die intravasale Lasertherapie steigert demnach die Effektivität einer Chemotherapie. 8 Maligne transformierte Zellen erlangen dadurch wieder eine normale Genexpression. Klinisch und morphologisch ergeben sich dadurch synergistische und additive Effekte zur gleichzeitig angewandten Chemotherapie. Eigene Untersuchungen 2006 - 2008 Da die intravasale Laser-Blutbehandlung in den versuchsweisen Therapieanwendungen in der Humanmedizin erstaunliche, teilweise sensationelle Ergebnisse zeigte, war es nahe liegend diese Therapiemethode auch in der Veterinärmedizin einzusetzen. Beim Literaturstudium zeigte sich, dass diese Therapieart in der Veterinärmedizin weltweit noch nie angewandt wurde. Aus diesem Grunde mussten daher zunächst einmal die technischen Voraussetzungen für den Einsatz in der Veterinärmedizin geschaffen werden. Die stationäre Anwendungstechnik der Humanmedizin ist in der Therapieanwendung beim tierischen Patienten weniger geeignet. Die in der Humanmedizin gewählte mittlere Laser-Ausgangsleistung von 2-3 mW ist in der Veterinärmedizin als zu niedrig anzusehen. Die Wahl der mittleren Ausgangsleistung ist abhängig vom Gefäßlumen und damit vom Blutvolumen, welches pro Minute, am ins Gefäß eingeführten Lichtleiter, vorbei fließt. Im Großtierbereich wird die V. jugularis ext. beim Pferd, die V. subcutanea abdominis (Eutervene) beim Rind und im Kleintierbereich die V. cephalika vorne bzw. die V. saphena an der Hinterextremität als Applikationsgefäß verwendet. Die V. jugularis ext. und die V. subcutanea abdominis der Großtiere ermöglichen die Anwendung von Low Level Lasern mit einer mittleren Ausgangsleistung von 30 bis 100 mW. Die Applikationsgefäße im Kleintierbereich orientieren sich an der Leistung der in der Humanmedizin verwendeten Low Level Laser von 2-3 mW, bei großen Hunden bis 10 mW. 9 Bei sehr kleinen Haustieren (Katzen, Zwerghunderassen) wird das Laserlicht nicht intravasal appliziert. Hier wird das entsprechende Blutgefäß direkt transkutan mit dem Low Level Laser bestrahlt. Durch die dünne Haut dieser Tiere sind die Strahlungsverluste im Rotlicht- und Infrarotlichtbereich vernachlässigbar. Es wird dabei mit Ausgangsleistungen von 6 bis 10 mW gearbeitet. Die applizierte Gesamtenergiedichte sollte in der klinischen Praxis bei allen Tieren 5 bis maximal 10 Joule/cm2 betragen. Bei Katzen und Zwerghunderassen findet man mit einer Gesamtenergiedichte von 2 Joule/cm2 das Auslangen. Die mittlere Ausgangsleistung des verwendeten Low Level Lasers bestimmt demnach die Therapiedauer, die notwendig ist, um die geforderte Energiemenge in Joule ins Blutgefäß einbringen zu können. Laser mit einer hohen mittleren Ausgangsleistung verkürzen so die Therapiedauer, können jedoch nur in großlumigen Gefäßen eingesetzt werden. Mit berücksichtigt werden muss außerdem, dass jede Lichtleiterankoppelung eine bis 50%ige Reduktion der mittleren Ausgangsleistung mit sich bringt, was bei der Berechnung der applizierten Gesamtenergiemenge mit einfließen muss. Bei der Applikationstechnik kann auf die, in der Laserakupunktur verwendete Gerätschaft (18) zurückgegriffen werden. Bei dieser Arbeit wurde ein cw-Laser der Firma HELBO im Wellenlängenbereich von 690 nm (Rotlicht-Laser), mit einer mittleren Ausgangsleistung von 30 mW verwendet. Dieser Diodenlaser ist batteriebetrieben und auf Grund seiner geringen Abmessungen sehr handlich. Ein Zwischenstück mit Linsensystem kollimiert den Laserstrahl und ermöglicht so eine beinahe verlustfreie Einkoppelung des verwendeten Lichtleiters (Abb.: 3). 10 Abb. 3: Zwischenstück mit Linsensystem zur Lichtleitereinkoppelung optisches Zwischenstück Bei den Lichtleitern handelt es sich um gummiummantelte flexible Fieberglaslichtleiter mit einem ∅ von 0,5 mm (Abb.: 4) oder um Kunststofflichtleiter mit einem ∅ von 0,75 mm. Abb.4: Lichtleiter: 1...Gummiummantelung, 2...Fieberglaslichtleiter 11 Die Länge des Lichtleiters sollte mindestens 1 m betragen, weil damit eventuelle Abwehrbewegungen des tierischen Patienten ohne Gefährdung von Therapeuten und Gerätschaft (=Laser) ablaufen. Als intravasaler Zugang wird beim 0,5 mm Fieberglaslichtleiter ein Venenkatheter mit einem Innendurchmesser von 0,9 mm (Gauge 22) verwendet. Die 0,75 mm Kunststofflichtleiter benötigen Venenkatheter mit einem Innendurchmesser von 1,3 oder 1,2 mm (Gauge 18). Die Stichrichtung erfolgt in Flussrichtung des Blutes. Um ein rasches Einführen des Lichtleiters in den Venenkatheter zu ermöglichen, wird der bereits von der Laserakupunktur bewährte, patentierte Steckadapter verwendet (Abb.: 5). Abb. 5: Steckadapter Der verwendete Fieberglaslichtleiter wird soweit von seiner Gummiummantelung befreit, dass die Lichtleiterspitze genau in der Venenkatheterspitze zu liegen kommt (Abb.: 6) und somit keine Irritation der Gefäßintima stattfinden kann. 12 Abb.6: Venenkatheter → Vasocan 22 Gauge (∅ 0,9 mm x L 25 mm) mit Steckadapter und eingeschobenen apikal abstrahlenden Lichtleiter Die ursprünglich verwendeten Fieberglaslichtleiter zeigen eine apikale Photonenabstrahlung. Der geringe ∅ dieses Lichtleitertypes ermöglicht es mit sehr dünnen Venenkathetern zu arbeiten, birgt jedoch die Gefahr, dass an der Lichtleiterspitze eine zu hohe Leistungsdichte auf einer zu kleinen Fläche erreicht wird, was zu einer Thermisierung und Zellzerstörung des Gewebes bei bereits niedrigen Ausgangsleistungen führen kann (Abb.: 7). 13 Abb. 7: Abhängigkeit der Leistungsdichte eines Lasers vom Strahlungsquerschnitt bei 30 mW Ausgangsleistung Quelle: J. Kert, L. Rose 1989 (10) Aus diesem Grunde wurden Kunststofflichtleiter entwickelt und eingesetzt, die am Lichtleiterende auf einer Länge von 1 cm radial angeschliffen sind und somit ihre Energie großflächig, ohne der Gefahr punktuell eine zu hohe Leistungsdichte im Gefäßlumen zu erzielen, abgeben (Abb.: 8, Abb.: 9). Fieberglaslichtleiter eignen sich nicht für einen radialen Anschliff der Lichtleiterspitze. Ihr Einsatz bei der intravasalen LLL-Therapie ist aufgrund ihrer Sprödheit und der damit verbundenen Bruchgefahr abzulehnen. 14 Abb. 8: Lichtleiter mit radialer Abstrahlung Abb. 9: Venenkatheter und Lichtleiter mit radialer Abstrahlung Mit dem radialen Anschliff der Kunststofflichtleiter ermöglichen wir eine gefahrlose Energieabgabe ins Gefäßlumen. Durch den stärkeren ∅ des Kunststofflichtleiters muss ein größerer Venenkatheter (1,3 oder 1,2 mm ∅ , Gauge 18) verwendet werden. Dies ist bei Großtieren sicherlich kein Problem. Bei Kleintieren wird transcutan direkt über einem oberflächlich gelegenen Gefäß bestrahlt, oder mit dünneren Kunststofflichtleitern gearbeitet, 15 die ebenfalls radial angeschliffen sind, um eine gefahrlose radiale Photonenabgabe im Blutgefäß zu ermöglichen. Ein Nachteil dieser sehr dünnen Kunststofflichtleiter liegt darin, dass diese Lichtleiter wegen ihrer geringen Steifheit oft nur schwer in die Venenkatheter eingeschoben werden können. Der Vorteil von durchmesserstärkeren Kunststofflichtleitern liegt darin, dass durch den größeren Querschnitt eine höhere Energiedichte in kürzerer Zeit ins Gefäß appliziert werden kann. Außerdem ist bei durchmesserstärkeren Lichtleitern der Leistungsverlust geringer, als bei dünnen Lichtleitern. Die genaue Vorgangsweise und die systemisch - therapeutische Wirkung der intravasalen LLL-Therapie soll in nachfolgenden Fallberichten dokumentiert werden. Fallbericht 1: Weltweit zum ersten Mal in der Veterinärmedizin eingesetzt wurde die intravasale LaserBlutbestrahlung bei einem 4 Jahre alten warmblut Fuchswallach aus einer österreichischen Leistungszucht. Anamnese: Der Fuchswallach wurde als Springpferd ausgebildet und zeigte 3 Monate zuvor einen grippalen Infekt, der laut Besitzer sicher abgeheilt ist. Seit einer Woche zeigte das Pferd einen Leistungseinbruch, der schließlich in einer hochgradigen Inappetenz gipfelte. Status Praesens: Eine klinische Untersuchung des Tieres ergab in allen Untersuchungspunkten keine pathologischen Abweichungen, bis auf eine Weichteilschwellung zwischen den Unterkieferästen. Die regionären Kehlgangslymphknoten waren vergrößert, ggr. druckschmerzhaft, jedoch verschieblich. Die innere Körpertemperatur entsprach der 16 physiologischen Norm, Husten trat weder spontan noch auf Reiz auf. Ein weiteres durchtasten der oberen Halsgegend zeigte im caudolingualen Winkel des linken Mandibularastes eine hochgradig drucksensible periostale Auftreibung. Eine Adspektion der Maulhöhle ergab keine Anhaltspunkte auf eine Erkrankung der Zähne, bzw. des im Bereiche der periostalen Auftreibung gelegenen M3. Zur weiteren röntgenologischen und CT-Abklärung wurde der Patient in eine Pferdeklinik überwiesen. Röntgenologisch zeigten die untersuchten Molaren keine pathologischen Veränderungen. Bei einer weiterführenden Untersuchung mit einem Computertomographen waren die untersuchten Molaren ebenfalls unauffällig, es konnte jedoch eine massive periostale Reizung in der betroffenen Region verifiziert werden. Ein erstelltes Differentialblutbild ergab eine Leukozytose bei gleichzeitiger Hämoglobinämie. Auf Grund dieser Untersuchungsergebnisse wurde von der Pferdeklinik die Diagnose Lymphadenitis infolge einer Streptokokkeninfektion gestellt und anschließend auch entsprechend täglich mit Procainpenicillin-Streptomycin, jeden zweiten Tag zusätzlich mit 20 ml Butazolidin und mit täglicher Zugsalbenapplikation therapiert. Nach einer Woche Klinikaufenthalt wurde das Pferd rücküberwiesen, mit der Bitte, die Injektionstherapie noch für einen Tag fortzuführen. Bei der Nachbehandlung im Heimatstall ergab eine kurze klinische Untersuchung eine noch immer bestehende Weichteilschwellung im Kehlgangsbereich, mittelgradig geschwollene Kehlgangslymphknoten, die geringgradig druckschmerzhaft, jedoch verschieblich waren. Weiters bestand noch immer die periostale Schwellung im caudolabialen Winkel der linken 17 Mandibula, die sich ebenfalls als geringgradig drucksensibel erwies. Die Futteraufnahme des Tieres konnte als weitgehend zufriedenstellend bezeichnet werden. Zwei Tage nach der letzten Procainpenicillin-Streptomycin Injektion kam es zu einer Verschlechterung des Krankheitsbildes. Das Pferd bekam erneut eine hochgradige Weichteilschwellung im Kehlgangsbereich, hochgradig geschwollene Kehlgangslymphknoten und eine hochgradig drucksensible periostale Reizzone im caudolabialen Mandibularwinkel in Höhe des M3. Die Nahrungsaufnahme sistierte völlig (Abb.:10). Abb. 10: Status bei Behandlungsbeginn Gemeinsam mit dem Tierbesitzer wurde entschieden, eine erneute Antibiose, mit einem anderem Präparat (Cefquinom) durchzuführen. Als Sofortmaßnahme und Überbrückung wurde dem Tierbesitzer die Möglichkeit einer intravasalen Laser-Blutbestrahlung vorgeschlagen, um eine Immunstimulierung und eine verbesserte Mikrozirkulation in der betroffenen Region zu erzielen. 18 Therapie: Mit dem Einverständnis des Tierbesitzers wurde die Drosselrinne geschoren und nach erfolgter Hautdesinfektion ein Venenkatheter gesetzt (Abb. 11:). Abb. 11: Über den Venenkatheter mit Steckadapter und eingeführtem Lichtleiter in der Laserakupunktur verwendeten Steckadapter (18) (Abb.:5) konnte der gummiummantelte Fieberglaslichtleiter (Abb.:4) problemlos in den Venenkatheter eingeführt werden (Abb.:6). Durch die Reflexion des roten Laserlichtes (690 nm) an den Erythrozyten, entsteht an der Applikationsstelle ein beeindruckender roter Lichthof (Abb.:12). 19 Abb. 12: Lichthofphänomen Insgesamt wurde 5 Minuten lang mit einem 30 mW Rotlicht-Laser therapiert, was einer ins Blut eingebrachten Gesamtenergiedichte von 5 Joule/cm2 entspricht. Das Pferd tolerierte dieses Procedere ohne irgendwelche Abwehrbewegungen oder Unruhe. Zusätzlich zur LaserBlutbestrahlung wurde anschließend ein ultraschwaches Magnetfeld mit einer Streptokokken aktiven Frequenz von 880 Hz (nach Royal R. Rife) über eine Therapieschlaufe appliziert (Abb.: 13). 20 Abb. 13: Magnetfeldapplikation Am nächsten Tag sollte vereinbarungsgemäß die erneute Antibiotikatherapie gestartet werden. Diese wurde auf Ersuchen des Pferdebesitzers nicht mehr durchgeführt, sondern er verlangte eine erneute Laser-Blutbestrahlung in Kombination mit einer Magnetfeldtherapie, da diese Erstbehandlung innerhalb von 24 Stunden einen durchschlagend sensationellen Erfolg zeigte. Klinisch manifestierte sich dieser Behandlungserfolg darin, dass die Weichteilschwellung und Druckschmerzhaftigkeit sich in der betroffenen Region signifikant (ca. 50 %) reduziert hatte (Abb.:14). 21 Abb. 14: Status nach 24 Stunden und nur einer Behandlung Die Lnn. mandibulares waren noch vergrößert, jedoch nur mehr geringgradig drucksensibel, ebenso verringert war die Drucksensibilität der periostalen Auftreibung am linken Mandibularast. Die Futteraufnahme des Pferdes erwies sich als physiologisch. Auf Grund des klinischen Bildes wurde die konventionelle Therapie mit Antibiotika und Salben nicht weiter eingesetzt. Dafür wurde einmal täglich, insgesamt 5 Tage lang, eine Laser-Blutbestrahlung kombiniert mit Magnetfeldtherapie durchgeführt. Weichteilschwellung und Drucksensibilität verschwanden innerhalb dieses Behandlungszeitraumes völlig (Abb.: 15). 22 Abb. 15: Kontrollbild eine Woche nach Behandlungsende Die periostale Auftreibung verringerte sich deutlich, verschwand aber erst nach 4 Wochen völlig, ohne eine weitere Behandlung durchzuführen. Eine Woche nach Behandlungsende wurde zur Kontrolle ein großes Blutbild erstellt. Im Vergleich zu dem am 7. 11. 2006 in der Pferdeklinik erstellten Blutbild zeigte das am 22.11.2006 durchgeführte große Blutbild eine völlige Normalisierung der vorher pathologisch veränderten Blutwerte (Leukozytose und Hämoglobinämie). Zudem zeigte das Kontrollblutbild vom 22.11.2006 neben stark erniedrigten Leberenzymwerten eine Absenkung des Cholesterinwertes und einen Anstieg des Blutglukosewertes über die physiologischen Normwerte. 23 Nach Abschluss dieser Behandlung wurde das Pferd einmal wöchentlich einer klinischen Kontrolluntersuchung unterzogen. Dabei zeigte sich, dass eine Restitutio ad Integrum durch Lyse der periostalen Schwellung der Mandibula knapp 4 Wochen nach Behandlungsende eingetreten ist ( Abb.: 16 ). Abb. 16: Kontrollbild 7 Wochen nach Behandlungsende Das Pferd wurde während des Beobachtungszeitraumes normal trainiert und gearbeitet und zeigte sich laut Bereiter als besonders leistungsbereit. In weiteren nachfolgenden Fällen wurde daher die Low-Level-Laser Blutbestrahlung auch zur Trainingsunterstützung eingesetzt. Die so behandelten Pferde reagierten bei Dauerbelastung mit einem extremen Leistungszuwachs bei verkürzter Regenerationsphase. 24 Fallbericht 2: Anamnese: Eine 6 jährige öserreichische Traberstute wurde aus dem Rennbetrieb genommen und sollte in der Zucht zum Eisatz kommen. Das Pferd wurde zur künstlichen Befruchtung an eine Pferdeklinik überstellt. Hier wurde die Stute gynäkologisch untersucht und unter Ultraschall Follikelkotrolle mit Gefriersperma befruchtet. Zum Zeitpunkt der Besamung zeigte der Tertiärfollikel einen Durchmesser von 3 cm. Die Stute konzipierte nicht und zeigte eine erneute, zeitlich regelmäßige Rosse in der Dauer von einer Woche. Die Stute wurde erneut besamt. Zusätzlich wurde der Stute ein Hormonpräparat zur Ovulationsinduktion appliziert. Das Tier rosste erneut in 3 Wochen um. Insgesamt wurde dieses Procedere 5 x durchgeführt, bis dann die Stute, einer vom Tierbesitzer und der Pferdeklinik gewünschten „alternativen Sterilitätsbehandlung“ zugeführt werden sollte. Status Präsens: Die Stute erwies sich bei einer gynäkologischen Untersuchung als unauffällig. Die erneut durchgeführte Cervixtupferprobe war o.B.. Palpation und Ultraschalluntersuchung von Uterus und Ovarien waren ebenfalls unauffällig und entsprachen der physiologischen Norm. Therapie: Intravasale Low-Level-Lasertherapie als systemische Basistherapie mit einem 690 nm Rotlicht Laser mit 30 mW mittlerer Ausgangsleistung. Insgesamt 5 Behandlungseinheiten mit einer applizierten Energiedichte von 5 Joule/cm2. Nach Abschluss der Intravasalen Low25 Level-Laser Therapie wurde eine Infiltration der Akupunkturpunkte Lg3 median und Gb26, Gb27 (Abb.: 17, 18) bilateral mit einem Biotherapeutikum der Firma HEEL durchgeführt. Abb. 17: Lokalisation der verwendeten Akupunkturpunkte 26 Abb. 18: Lokalisation der verwendeten Akupunkturpunkte Die Beschreibung der Akupunkturpunkte nach Lokalisation und Indikation erfolgte nach den Angaben von O. Kothbauer, A. Meng 1983 (13) und E. Van Den Bosch und J-Y. Guray (22) 1999. 27 Tab. 2: Beschreibung der verwendeten Akupunkturpunkte : Punkt Lokalisation in der dorsalen Medianen zwischen letztem LWD und Hundertfacher Sammler und dem Os sacrum im Spatium Könner lumbosacrale Lg 3 Gb 26 Ovarpunkt Gb27 Uteruspunkt 1 - 1 1/2 handbreit ventrocranial des Tuber coxae 1 handbreit dorsocaudal von Gb26, caudal der Spitze des Tuber coxae Indikation Nachhandparalyse, Muskelatrophie und Muskelschmerzen der Nachhand und im Lumbalbereich, spontaner Harnabsatz zur Harngewinnung, Prolapsus ani et vaginae, Uterusreposition bei Prolapsus uteri, Sterilität, Ovarialzysten, Impotenz beim Stier, Enteritis, Obstipation, Fernwirkung bei Bewegungsstörungen der Vordergliedmaßen Ovarialzysten, Zyklusstörungen, hormonelle Imbalanzen, Ovariitis, Salpingitis, Cystitis, Metritis, Endometritis, Hysteralgie, Uterushypotrophie Als Biotherapeutikum wurden Ovarium comp.Ⓡ und Hormeel Wechsel mit Ovarium comp.Ⓡ - Hormeel Ⓡ Ⓡ eingesetzt. Beginnend im - Ovarium comp.Ⓡ wurden jeweils 1 ml des entsprechenden Biotherapeutikums in die genannten Akupunkturpunkte infiltriert. Der zeitliche Abstand der wechselweisen Infiltration der entsprechenden Biotherapeutika betrug 3 Tage. Durch die vorangegangene intravasale Low-Level-Laser Therapie wurde die Reaktivität der Stute auf die nachfolgende Infiltrationstherapie der ovar- und uteruswirksamen Akupunkturpunkte mit Biotherapeutika so optimiert, dass im Vergleich zu den vorangegangenen Rossen, eine ausgeprägt deutliche, von der Dauer zeitlich normale Rosse 28 stattfand. Die Ultraschallkontrolle der Ovarien ergab am rechten Ovar einen Tertiärfollikel mit 5 cm Durchmesser. Es wurde keine hormonelle Ovulationsinduktion durchgeführt. Die Stute wurde mit Gefriersperma besamt und konzipierte sofort. Diese Art der Sterilitätsbehandlungen mit Akuinjektionen von Biotherapeutika in Akupunkturpunkte (19) hat sich seit beinahe 20 Jahren in der Praxis bei Rind und Pferd 100fach bewährt und erfährt durch die vorgeschaltete intravasale Low-Level-Laser Therapie eine reaktive Optimierung des so behandelten Organismus. Der mit dieser Methode erzielte Behandlungserfolg von Problemstuten konnte 2007 nachfolgend bei weiteren 7 Problemstuten verifiziert werden, wobei die non return Rate bei 100 % lag. Schlussfolgerungen: Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die intravasale Laser-Blutbestrahlung durch ihren immunologischen Effekt, durch die Verbesserung der rheologischen Eigenschaften des Blutes, durch die Verbesserung der Mikrozirkulation, durch die Steigerung der ATP-Synthese, und mit einer allgemein organsystemischen Wirkung ein großes Potenzial für neue Therapieansätze aufzeigt. Durch die intravasale Low-Level-Laser Blutbestrahlung wird die Reaktivität des so behandelten Organismus für nachfolgend alternative und koventionelle Behandlungsmethoden verbessert. Die Low-Level-Laser Blutbestrahlung ist durch die Einfachheit in ihrer Anwendung leicht durchzuführen und eignet sich hervorragend als additive Therapie zu Akupunktur, Homöopathie, zytoplasmatischer Therapie, Phytotherapie, und Magnetfeldtherapie, aber auch ergänzend bei Antibiotika-, Strahlen- und Chemotherapie zur Reduktion von Therapienebenwirkungen. Die Low-Level-Laser Blutbestrahlung wirkt regulativ potenzierend auf die kybernetischen Systeme der so behandelten Organismen. 29 Im weitesten Sinne könnte man diese Therapie auch als systemische Blutakupunktur bezeichnen. Die zusätzliche Möglichkeit beim Low-Level-Laser verschiedene Wellenlängen (Infrarot-, Rot-, Grün- und Blaulicht- Laser), sowie unterschiedliche Laserfrequenzen einzusetzen, eröffnen differenzierte Behandlungsstrategien, die man derzeit nur erahnen kann. Literatur: (1) ! Andrä, F.: ! ! ! ! Die Effekte intravasaler low level Lasertherapie im Rahmen einer Redifferenzierungstherapie maligner Tumoren. Europäische Zeitschrift für Ganzheitliche Schmerztherapie und Akupunktur 1/2008. März 34. Jahrgang ISSN 1611-521X (2) ! Borelli, C., Plewig, G.: ! Lichttherapie der Akne. Akt. Dermatol. 2004; 30, DOI: 10. 1055/s-2004-835985 (3) ! Gasparyan, L.: ! Laser Irradiation of the blood. Laser Partner-Clinixperience-All Volumes-2003, ! 1-4 (4) ! Gasparyan, L.: ! Lecture EGLA - congress Göttingen, July 7, 2004 (5) ! ! ! ! Hamblin, R., Viveiros, J., Changming, Y., Ahmadi, A., Ganz, R., Tolkoff, J.: Helicobacter pylori Accumulates Photoactive Porphyrins and is Killed by Visible Light. Antimicrobial Agents and Chemotherapy, July 2005, p. 2822 - 2827, Vol. 49. No. 7 (6) ! Karu, T: ! The science of Low Power Laser Therapie. Gordan and Breach Science ! Publishers, Amsterdam 1998 (7) ! ! ! ! Karu, T., Kalendo, G., Letokhov, V.: Biological action of low-intensity visible light on HeLa cells as a function of coherence, dose, wavelength and irradiation regime. Soviet Journal of Quantum Electronics, Volume 13 ( 1983 ) Number 9, Pages 1169 - 1172 (8) ! Karu, T., Kolyakov, M.S.: ! Exact Action spectra for Cellular Responses Relevant to Phototherapy. ! Photomedicine and Laser Surgery, Aug 2005, Vol. 23 No. 4: 355 - 361 30 (9) ! Kassak, P., Sikurova, L., Kvasnicka, P., Bryszewska, M.: ! The response of Na/K-ATPase of human erythrocytes to green laser light ! treatment. Physiol. Research, 2005 May 24 (10) KERT, J., ROSE,L.: ! Clinical Laser Therapie, Scandinavian Medical Laser Technology. (1989) p 13 (11) ! Khotiaintsev, K., Doger-Guerrero, E., Glebova, I., Svirid, V., Sirenko, J.: ! Laser blood irradiation effect on electrophysiological characteristics of acute ! coronary syndrome patients. Proc. SPIE Vol. 2929, p. 132 - 137 (12)! Kipshidze, N.N., Capidze, G.E., Bokhua, M.R., Marsagishvilli, L.A.: ! Effektiveness of blood irradiation using a Helium-Neon-Laser in the acute ! period of myocardial infarction. Sov. -Med. 1990; (3): 9-12 (13) Kothbauer, O., Meng,A.: ! Grundlagen der Veterinärakupunktur / spezielle Akupunktur bei Rind, Schwein ! und Pferd. 1983, Verlag Welsermühl, Wels. ISBN 3-85339-184-2 (14)! Kovaloyova, T.V.: ! Ambulatorische Applikation von kombinierter Lasertherapie an Patienten mit ! Diabetes mellitus und Dyslipidämie. Überstzung Prof. Dr. Peter Marti, Institut für ! LLLT & Naturheilkunde (15)! Kovalyova, T.V., Pimenov, L.T., Denisov, S.M.: ! Die Dynamik der Hyperlipidaemie und des peripheren Blutflusses bei ! Patienten mit Diabetes mellitus nach Behandlung mit kombinierter Laser! Therapie bei ambulant-poliklinischen Bedingungen. Der 2. internationale ! Kongress „Laser und Gesundheit - 99“: Quellen.- Moskau, 1999. S. 313 (16)! Mi Xqu, Chen JY, Chen Y, Liang ZJ, Zhou LW.: ! A comparative study of 632,8 nm and 532 nm laser irradiation on some ! rheological factors in human blood in vitro. J. Photochem. Photobiolog. B., 2004 ! Mar. 19; 74 (1): 7 - 12 (17)! Muxeneder, R.: ! 2. Mitteilung: Molekular- und photobiologische Grundlagen der Low-Level Laser ! -Therapie ( LLLT ). Praktischer Tierarzt 82: 10, 880 - 886 (2000). Schlütersche ! GmbH & Co. KG, Verlag und Druckerei ISSN 0032 - 681 x (18)! Muxeneder, R.: ! Laserakupunktur: Eine neue invasive Form der Low-Level-Laser Anwendung. ! Praktischer Tierarzt 81: 8, 664 - 673 ( 2000 ) (19)! Muxeneder, R.: ! Ein Fallbericht aus der Großtierpraxis; Granulosazelltumor beim Pferd. ! Der Praktische Tierarzt 5/1989. S. 51 - 58 31 (20)! Skvorcov, V.V., Nedogoda, V.V.: ! Niederleistungslasertherapie gegen chronische Lebererkrankungen. Raum & ! Zeit, 119/2002, 5-12. Übersetzung von Veronika Müller, Würzburg (21)! Spasow, A.A., Nedogoda, V.V., Konan, K., Kucheriavenko, A.F.: ! Effect of the intravenous laser blood irradiation on efficacy of drug preparations. ! Eksp. Klin. Farmakol. 2000 Sept. -Okt: 63 (5): 65-7 (22) E. Van Den Bosch, J.-Y. Guray: ! Acupuncture Points and Meridians in the Horse 1999 (23)! Vinck, E., Cagnie, B., Cornelissen, M., Declerque, H., Chambier, D.: ! Green light emitting diode Irridation enhances Fibroblast Growth impaired by ! high glucose levels. Photomedicine and laser surgery - April 2005, Vol. 23, No. ! 2: 167 - 171 (24)! Weber, M., Fußgänger, TH., Wolf, T.: ! Die intravasale Laserblutbestrahlung ( Blutakupunktur ) als neuartige ! biologische Therapie bei Systemerkrankungen. Europäische Zeitschrift für ! Ganzheitliche Schmerztherapie und Akupunktur 2/2006 Juni 32. Jahrgang ISSN ! 1611-521 x p. 80 - 88 (25)! Weight, R., Viator, J., Dale, P., Cladwell, C., Lisle, A.: ! Photoacustic detection of metastatic melamoma cells in the human circulatory ! system. Optical Letters, Vol. 31 Issue 20 pp. 2998 - 3000 (26)! www.wissenschaft.de, News 4.4.2005-Gesundheit ! publiziert im Journal of Antimicrobial Agent and Chemothrapie, Bd. 49, s. 1391 32