zielmarktanalyse argentinien 2015
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zielmarktanalyse argentinien 2015
ZIELMARKTANALYSE ARGENTINIEN 2015 Biomasse und Biogas mit Profilen der Marktakteure www.export-erneuerbare.de Impressum Herausgeber AHK Argentinien Stand April 2015 Druck AHK Argentinien Gestaltung und Produktion Marlene Dobry Bildnachweis Picswalls.com Redaktion Teresa Behm, Marlene Dobry, Dorothea Garff, Christina Keim, Ofelia Ortiz Impressum Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Genutzt und zitiert sind öffentlich bereitgestellte Informationen von Banken und Institutionen. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. II Inhalt ABBILDUNGSVERZEICHNIS .................................................................................................................. V TABELLENVERZEICHNIS...................................................................................................................... VI ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ...............................................................................................................VII UMRECHNUNGSTABELLEN ................................................................................................................... X ZUSAMMENFASSUNG ........................................................................................................................... XI 1. EINLEITUNG ...................................................................................................................................... 1 2. ZIELMARKT ARGENTINIEN .............................................................................................................. 2 2.1 LÄNDERPROFIL ................................................................................................................................................................2 2.1.1 Allgemeiner Überblick ............................................................................................................................................2 2.1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung ..................................................................................................................3 2.1.3 Handelsbeziehungen zu Deutschland .................................................................................................................... 7 2.1.4 Investitionsklima und Investitionsförderung ...................................................................................................... 8 2.2 DER ARGENTINISCHE ENERGIESEKTOR .................................................................................................................. 11 2.2.1 Primärenergieproduktion und -handel ............................................................................................................... 12 2.2.1.1 Erdöl und Erdgas ............................................................................................................................................... 14 2.2.2 Der argentinische Elektrizitätsmarkt .................................................................................................................. 18 2.2.2.1 Produktion elektrischer Energie ....................................................................................................................... 19 2.2.2.2 Strompreise .......................................................................................................................................................23 2.2.3 Der argentinische Wärmemarkt ..........................................................................................................................25 2.2.4 Ausgewählte Investitionen im Energiesektor .....................................................................................................25 3. RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN UND FÖRDERUNGEN FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN .28 3.1 INTERNATIONALE KLIMASCHUTZABKOMMEN ..................................................................................................... 28 3.2 GESETZGEBUNGSKOMPETENZEN ............................................................................................................................ 28 3.3 GESETZLICHE REGELUNGEN IM ENERGIEBEREICH ............................................................................................ 28 3.3.1 Bundesebene ........................................................................................................................................................ 29 3.3.2 Provinzebene ........................................................................................................................................................ 31 3.4 NETZZUGANG UND -EINSPEISUNG ...........................................................................................................................35 3.4.1 Bundesebene .........................................................................................................................................................35 3.4.2 Provinzebene ........................................................................................................................................................36 3.5 FÖRDERPROGRAMME ..................................................................................................................................................36 3.5.1 Projekte auf Bundesebene .................................................................................................................................... 37 3.5.2 Projekte auf Provinzebene ...................................................................................................................................39 3.5.3 Projekte in Planung .............................................................................................................................................. 41 3.6 ALLGEMEINE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR INVESTITIONEN IN ARGENTINIEN........................................... 41 3.6.1 Auslandsinvestitionen .......................................................................................................................................... 41 III 3.6.2 Doppelbesteuerungsabkommen ......................................................................................................................... 42 3.6.3 Gesellschaftsrecht................................................................................................................................................ 42 3.6.4 Patente und Marken .............................................................................................................................................43 4. BIOMASSE UND BIOGAS..................................................................................................................44 4.1 AUSGANGSSITUATION ................................................................................................................................................. 44 4.1.1 Wirtschaftliches und technisches Potenzial für Biomasse und Biogas.............................................................. 44 4.1.2 Aktuelle Nutzung von Biomasse und Biogas in Argentinien ............................................................................. 49 4.1.3 Marktstruktur und Unternehmensbefragung ..................................................................................................... 61 5. MARKTCHANCEN UND RISIKEN .....................................................................................................64 6. PROFILE DER MARKTAKTEURE ..................................................................................................... 67 6.1 BERATUNGS- UND DIENSTLEISTUNGSUNTERNEHMEN IM BEREICH BIOMASSE / BIOGAS ......................... 67 6.2 BRAUEREIEN .................................................................................................................................................................. 76 6.3 FLEISCHVERARBEITENDE UNTERNEHMEN ........................................................................................................... 77 6.4 FORSTWIRTSCHAFT, PAPIERPRODUKTION UND HOLZ ........................................................................................ 79 6.5 HERSTELLER VON MILCHPRODUKTEN ................................................................................................................... 84 6.6 HERSTELLER VON REIS .............................................................................................................................................. 85 6.7 HERSTELLER VON SPEISEÖL ..................................................................................................................................... 85 6.8 HERSTELLER VON TEE UND MATE........................................................................................................................... 88 6.9 HERSTELLER VON ZUCKER ........................................................................................................................................ 88 6.10 HERSTELLUNG UND HANDEL MIT FRUCHTSAFTPRODUKTEN ........................................................................ 90 6.11 HERSTELLUNG UND VERARBEITUNG VON ZITRUSFRÜCHTEN ......................................................................... 91 6.12 TRANSPORT- UND –VERTEILUNTERNEHMEN VON GAS UND STROM .............................................................93 6.13 UNTERNEHMEN MIT BIOGASANLAGE .................................................................................................................... 97 6.14 VERARBEITER UND EXPORTEURE VON ERDNÜSSEN ........................................................................................ 99 6.15 VERBÄNDE UND ANDERE INSTITUTIONEN ......................................................................................................... 101 7. WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN UND KONTAKTADRESSEN ............................................ 122 7.1 MESSEN .......................................................................................................................................................................... 122 7.2 FACHZEITSCHRIFTEN ................................................................................................................................................. 127 7.3 WEBSEITEN ................................................................................................................................................................... 129 7.4 AUS- UND WEITERBILDUNGSMÖGLICHKEITEN ................................................................................................... 130 8. SCHLUSSBETRACHTUNG .............................................................................................................. 135 9. QUELLEN ........................................................................................................................................... I IV Abbildungsverzeichnis ABB. 1: LAGE ARGENTINIENS IN SÜDAMERIKA ..............................................................................................................................2 ABB. 2: DIE ARGENTINSICHEN PROVINZEN ...................................................................................................................................3 ABB. 3: BRUTTOINLANDSPRODUKT ARGENTINIENS (IN MRD. ARS) .........................................................................................4 ABB. 4 DEUTSCHE EXPORTE NACH PRODUKTGRUPPEN 2014 .................................................................................................... 7 ABB. 5: ANTEIL VERSCHIEDENER ENERGIETRÄGER AN PRIMÄRENERGIEPRODUKTION 2013......................................... 12 ABB. 6: ENTWICKLUNG DER ERDÖLFÖRDERUNG NACH PROVINZEN 2012-2015 IN MIO. M3 ............................................. 15 ABB. 7: ENTWICKLUNG DER ERDGASFÖRDERUNG IN ARGENTINIEN (IN MRD. M3) 2000-2014 ........................................ 16 ABB. 8: STROMNACHFRAGE IN TWH 2004-2014 ........................................................................................................................... 18 ABB. 9: ANTEIL VERSCHIEDENER ENERGIETRÄGER AN AUS ERNEUERBAREN ENERGIEN ERZEUGTEM STROM 2013 ............................................................................................................................................................................................................... 22 ABB. 10: PREISENTWICKLUNG DES ARGENTINISCHEN SPOTMARKTES IN ARS/MWH ....................................................... 24 ABB. 11: DURCHSCHNITTSPREISE FÜR STROM IN USD PRO MWH .......................................................................................... 24 ABB. 12: ZIELSETZUNG BEI DER NUTZUNG VON BIOMASSE IN ARGENTINIEN .................................................................... 50 ABB. 13: PROZENTUALE VERTEILUNG DER BESTEHENDER BIOMASSEPROJEKTE NACH SEKTOR................................... 51 ABB. 14: VERTEILUNG AKTUELLER BIOMASSEPROJEKTE NACH PROVINZ ............................................................................53 V Tabellenverzeichnis TAB. 1: AUßENHANDEL ARGENTINIENS (IN MIO. USD) ................................................................................................................ 5 TAB. 2: ENTWICKLUNG DER IMPORTE VON PRIMÄRENERGIE ZWISCHEN 2004 UND 2013 (IN KTRÖE) ......................... 13 TAB. 3: ENTWICKLUNG DER ERDÖLFÖRDERUNG (PROGNOSE) 2012-2016 GESAMTZAHLEN IN M3.................................. 15 TAB. 4: STROMNACHFRAGE NACH SEKTOREN UND IHR ANTEIL AN DER GESAMTNACHFRAGE 2014 ............................ 19 TAB. 5: INSTALLIERTE BRUTTO-ELEKTRIZITÄTSKAPAZITÄT NACH KRAFTWERKSTYPEN IN MW ................................... 20 TAB. 6: INSTALLIERTE BRUTTO-ELEKTRIZITÄTSKAPAZITÄT VON BIOMASSE UND BIOGAS IN MW ................................ 20 TAB. 7: AUSGEWÄHLTE PROJEKTE IM ARGENTINISCHEN ENERGIESEKTOR....................................................................... 26 TAB. 8: GESETZGEBUNG IM BEREICH ERNEUERBARE ENERGIE UND BIOENERGIE IN AUSGEWÄHLTEN PROVINZEN ................................................................................................................................................................................................................ 31 TAB. 9: GESETZGEBUNG IM BEREICH NETZEINSPEISUNG ....................................................................................................... 36 TAB. 10: GÄNGIGE SUBSTRAKTE DER BIOGASPRODUKTION IN ARGENTINIEN ................................................................... 46 TAB. 11: GRÖßE DER UNTERSUCHTEN ANLAGEN IN M3 ..............................................................................................................52 TAB. 12: GEPLANTE BIOENERGIEPROJEKTE ................................................................................................................................ 60 VI Abkürzungsverzeichnis Abb. Abbildung ADIGAS Verband der Gasverteiler (Asociación de Distribuidoras de Gas) AGEERA Verband der Erzeuger elektrischer Energie (Asociación de Generadores de Energía Electrica de la Republica Argentina) AHK Auslandshandelskammer ANPCyT Agentur zur Förderung der Wissenschaft und Technologie (Agencia Nacional de Promoción Científica y Tecnológica APPER Agentur zur Förderung erneuerbarer Energien (Agencia Provincial de Promoción de Energías Renovables de Chubut) ARS Argentinischer Peso AYSA öffentlicher Wasserversorger (Agua y Saneamiento Argentina) BEN Nationale Energiebilanz (Balance Energético Nacional) BICE Investitions- und Außenwirtschaftsbank (Banco de Inversión y Comercio Exterior) BID Interamerikanische Entwicklungsbank (Banco Interamericano de Desarrollo) Bio. Billion BIP Bruttoinlandsprodukt BMWi Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Btu British Thermal Unit CAMMESA Büro der Verwaltung des Hauptstrommarktes (Compañía Administradora del Mercado Mayorista Eléctrico) CEAMSE halbstaatliches Müllentsorgungsunternehmen (Coordinación Ecológica Área Metropolitana Sociedad del Estado) CFEE Bundesrat für Elektroenergie (Consejo Federal de la Energía Eléctrica) CIARA Branchenkammer der Pflanzenölindustrie Argentinien (Cámara de la Industria Aceitera de la República Argentina) CFI Bundesrat für Investitionen (Consejo Federal de Inversiones) CIRA Kammer der Importeure (Camara de Importadores de la Republica Argentina) CIQyP Branchenverband der Industrie- und Petrochemie (Cámara de la Industria Química y Petroquímica) CNEA Nationale Kommission für Atomenergie (Comisión Nacional de Energía Atómica) EDELAP Stromversorgungsunternehmen für La Plata (Empresa de Electricidad de la Plata) EDENOR Stromversorgungsunternehmen für den Norden (Empresa Distribuidora y Comercializadora Norte) EDESUR Stromversorgungsunternehmen für den Süden (Empresa Distribuidora Sur) ehem. ehemalig EIA US-amerikanische Energieinformationsagentur (Energy Information Administration) EIA94 jährliche Industriebefragung (Encuesta Industrial Anual) Einw. Einwohner EMPRETECNO Programm zur Förderung technologischer Firmen (Programa de Impulso a las Empresas de Base Tecnológica ENARSA Argentinisches Elektrizitätsunternehmen (Energía Argentina Sociedad Anónima) ENRE Nationale Energieregulierungsbehörde (Ente Nacional Regulador de la Electricidad) ENARGAS Nationale Gasregulierungsbehörde (Ente Nacional Regulador de Gas) EPSES Dienstleistungsunternehmen im Energieauditbereich (Empresas Proveedoras de Servicios Energéticos) VII EUR Euro FAO Welternährungsorganisationen (Food and Agriculture Organization of the United Nations) FNEE Fonds für elektrische Energie (Fondo Nacional de la Energía Eléctrica) FODER Fonds zur Entwicklung erneuerbarer Energie (Fondo para el Desaraollo de Energías Renovables) FONARSEC Argentinischer Branchenfonds (Fondo Argentino Sectorial) FREBA Regionalforum für Energie der Provinz Buenos Aires (Foro regional eléctrico de la Provincia de Buenos Aires) GENREN Programm für Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen (Generación Eléctrica a Partir de Fuentes Renovable) GIZ Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) GTAI Gesellschaft der Bundesrepulik Deutschland für Außenwirtschaft und Standortmarketing (Germany Trade and Invest) GWh Gigawattstunde ha. Hektar IGJ Justizaufsichtsbehörde (Inspección General de Justicia) IPCNu Preisindex (Índice de Precios al Consumidor Nacional Urbano) INDEC Argentinisches Statistikamt (Instituto Nacional de Estadística y Censos) INTA Nationales Institut Agropecuaria) INTI Nationales Institut für Industrietechnologie (Instituto Nacional de Tecnología Industrial) INV Nationales Weininstitut (Instituto Nacional de Vitivinícola) ITBA Technologisches Institut von Buenos Aires (Instituto Tecnológico de Buenos Aires) kg Kilogramm KMU Kleine und mittlere Unternehmen kV Kilovolt kW Kilowatt l Liter m/s Meter pro Sekunde m3 Kubikmeter MAGyP Direktion für Forstwirtschaft (Dirección de Producción Forestal) MEM Stromgroßhandelsmarkt (Mercado Mayorista Eléctrico) MERCOSUR Mercado Comun del Sur MINCyT Ministerium für Wissenschaft und Technologie (Ministerio de Ciencia, Tecnología e Innovación Productiva) MINPLAN Ministeriums für Planung, öffentliche Investitionen und Dienstleistungen (Ministerio de Planificación Federal, Inversión Pública y Servicios) Mio. Million(en) mm Millimeter Mrd. Milliarde(n) MW Megawatt NAMAS internationales UN-Maßnahmenprogramm zu national angepassten Emissionsreduktionsmaßnahmen (Nationally appropriate mitigation actions) PAEBT Förderung zur Unterstützung der Bildung technologischer Unternehmen (Plan de Apoyo a la creación de Empresas de Base Tecnológicas VIII für Landwirtschaftstechnologie INTA (Instituto Nacional de Tecnología PPA Stormlieferverträge (Power Purchase Agreements) PPP Public-Private-Partnership PROBIOMASA Programa zur Förderung der Energie aus Biomasse (Proyecto para la promoción de la energía derivaba de biomasa) PROSAP Programm für Agrardienstleistungen auf Provinzebene (Programa de Servicios Agrícolas Provinciales) RÖE Rohöhleinheit SADI Netzanschlusssystem (Sistema Argentino de Interconexión) SENASA Nationale Hygiene und Qualitätsbehörde für Lebensmittel (Servicio Nacional de Sanidad y Calidad Agroalimentaria) Tab. Tabelle TGS Transportadora de Gas del Norte t Tonne(n) TRANSENER Übertragungsunternehmen für elektrische Energie (Compañía de Transporte de Energía Eléctrica en Alta Tensión) TRIPS Abkommen der WHO zu Aspekten des geistigen Eigentums (Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights) UNIDO United Nations Industrial Development Organization UNDP Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Development Programme) USD US Dollar WISDOM Angebot-Nachfrage Modell der Vorkommnisse natürlicher Biomasse (Woodfuel Integrated Supply / Demand Overview) WTO Welthandelsorganisation YPF argentinische Ölgesellschaft (Yacimientos Petrolíferos Fiscales) IX Umrechnungstabellen Währungsumrechnungstabelle Durch die steigende Inflation in Argentinien ändern sich in kurzen Abständen die Umrechnungskurse. Zum Vergleich hier der Stand Anfang Januar und Ende April 2015. Stand: 01.01.2015; www.oanda.com 1 EUR = 10,3 ARS 1 USD = 8,5 ARS 1 EUR = 1,2 USD Stand: 30.04.2015; www.oanda.com 1 EUR = 9,8 ARS 1 USD = 8,9 ARS 1 EUR = 1,1 USD Einheitenumrechnungstabelle Btu British Thermal Unit 1.000.000 Btu ≈ 293,071 kWh GWh Gigawattstunde 1 GWh = 1.000.000 kWh kV Kilovolt 1 kV = 1.000 V kW Kilowatt 1 kW = 1.000 W MW Megawatt 1 MW = 1.000.000 W t Tonne 1 t = 1.000 kg ha Hektar 1 ha = 10.000 m2 X Zusammenfassung Das kontinuierliche Wirtschaftswachstum Argentiniens seit Ende der Krisenjahre um die Jahrtausendtwende hat auch zu einem Anstieg der Energienachfrage geführt. Zeitgleich kam es zu einer stagnierenden Förderung der konventionellen Energieträger, was das zweitgrößte Land Südamerikas binnen kurzer Zeit vom Energieexporteur zum Netto-Importeur von fossilen Brennstoffen werden ließ. Die Subventionspolitik im Bereich der öffentlichen Versorgungsleistungen wie Strom, Wasser und Gas wurde bis in die letzten Jahre beibehalten und erforderliche Investitionen ins Netz blieben vorerst aus. Die daraus resultierende Krise im Energiesektor erlegte Argentinien schließlich Neuerungen im Energiesektor auf. Investitionen ins Netz, eine Diversifizierung des Energiemixes, eine gezielte Förderung erneuerbarer Energiequellen sowie die Thematisierung der Energieeffizienz im öffentlichen und privaten Raum waren die Folge. Der Biomassesektor besitzt in Argentinien ein besonderes Wachstumspotenzial. Das Land ist nicht nur reich an natürlichen Bodenschätzen und fossilen Energieträgern, sondern verfügt auch über ein enormes Vorkommen an forstund landwirtschaftlicher Biomasse in den meisten Provinzen des Landes. Im Jahr 2014 wurden 16,60 MW installierte Kapazität für Biomasse und 625 MW an fester Biomasse verzeichnet.1 Der beginnende Subventionsabbau im Laufe des Jahres 2014 und eine schrittweise Steigerung der Energiepreise führen zu Anreizen für Investitionen in erneuerbare Energien. Eine zunehmende öffentliche Thematisierung sowie steigendes Interesse an erneuerbaren Energien v. a. bei der städtischen Bevölkerung und auf politischer Ebene geben weitere Anreize. Seit 2009 versucht der Staat, die Entwicklung der erneuerbaren Energien aktiv zu fördern. Neben einem bundesweiten Förderregime gibt es in Argentinien auf regionaler Ebene von Seiten der Provinzregierungen verschiedene Fördermaßnahmen, die von Immobiliensteuerbefreiungen bis hin zu zinsgünstigen Kreditlinien reichen. Eine der größten Herausforderung bei der Projektplanung in Argentinien stellt die Finanzierungsfrage dar. Insbesondere bei Großprojekten mit einer langfristigen Ausrichtung fehlen häufig Kreditangebote zu wettbewerbsfähigen Konditionen. Auf der anderen Seite haben sich in Deutschland technologische Lösungen für den Biomassesektor zu einem wichtigen Industriezweig entwickelt. Dieser Technologievorsprung Deutschlands bietet ein hohes Potenzial für erfolgreiche Investitionen in den noch jungen, aber aufstrebenden argentinischen Biomasse- und Biogassektor. Die AHK Argentinien versteht sich als Mittler zwischen Deutschland und Argentinien und fördert mit ihren Aktivitäten die Erschließung und Entwicklung des Marktpotenzials und darin inbegriffen die Förderung von Technologiekooperationen. Die AHK Argentinien steht der deutschen Wirtschaft, Forschung und Politik jederzeit zur Verfügung. Sie analysiert und bewertet lokale Märkte, arbeitet Entwicklungspotenziale aus und vermittelt zwischen deutschen und argentinischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und politischen Entscheidungsträgern. 1 Irena (2015): Intalled Renewable Capacity. http://resourceirena.irena.org/gateway/dashboard/index.html [Zugriff: 19.6.2015] XI 1. Einleitung Die vorliegende Studie hat zum Ziel, den gegenwärtigen Biomasse- und Biogassektor in Argentinien darzustellen. Sie zeigt, dass die Biogas- und Biomassenutzung zur Strom- und Wärmegewinnung in Argentinien einen wachsenden Wirtschaftsbereich darstellt, der für ausländische Unternehmen zunehmend interessant wird. Das Land verfügt über enorme Biomassevorkommen fester, flüssiger und gasförmiger Art. Die wirtschaftliche Nutzung dieser ist dabei unterschiedlich stark ausgebaut. Während das wirtschaftliche Potenzial von Energiepflanzen beispielsweise bereits vor einiger Zeit erkannt wurde, werden landwirtschaftliche Abfälle, Forstabfälle oder auch urbane Abfälle erst seit Kurzem energetisch genutzt. Der Schwerpunkt der Studie ist auf feste Biomasse und Biogas gelegt. Vereinzelt wird der Untersuchungsraum auch auf flüssige Biomasse und die Nutzung urbaner Abfälle ausgeweitet um ein deutlicheres Bild des vorhandenen Potenzials zu zeichnen. Das relativ junge Alter dieses Wirtschaftszweiges zeigt sich unter anderem auch an der geringen Anzahl vorhandener Studien. Ein großer Teil der verwerteten Informationen basiert daher auf Primärdaten die von den Autoren eigens erhoben wurden, oder auf von den Unternehmen selbst publizierten Angaben. Die vorliegende Marktstudie gruppiert daher zentrale Marktinformationen, hat aber auf Grund der genannten Informationsmängel keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Parallel zur Datenerhebung wurde eine Unternehmensbefragung Bioenergiesektors aus Sicht zentraler Marktakteure verdeutlicht. durchgeführt, die die Entwicklung des Der vorliegende Bericht stellt eine detaillierte Analyse des gegenwärtigen argentinischen Biomasse- und Biogasmarktes, sein zukünftiges Entwicklungspotenzial, sowie der Markteintrittschancen und -risiken für deutsche Unternehmen dar. Anhand einer umfassenden Literaturrecherche und gezielten Experteninterviews von im Markt aktiven Schlüsselakteuren aus dem privaten und öffentlichen Bereich und einer Unternehmensbefragung werden in weiterer Folge auch das zukünftige Entwicklungspotenzial des argentinischen Bioenergiesektors in der Industrie sowie Chancen und Risiken für den Markteintritt deutscher kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) beleuchtet. Einleitend erfolgen eine allgemeine Darstellung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage Argentiniens und der für den Bioenergiesesektor zentralen Industriezweige. Dem schließt sich ein Überblick über die Struktur des argentinischen Energiesektors und die aktuellen Investitionen in diesem Bereich an sowie eine Vorstellung der rechtlichen Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien und staatliche Förderprogramme. Das Kapitel zu Biomasse und Biogas hat zum Ziel, ein möglichst komplettes Bild des Bioenergiesektors zu präsentieren und auf zukünftige Entwicklungspotenziale hinzuweisen. Nach einer einleitenden Darstellung der Entwicklung des jungen Bioenergiesektors wird auf das konkrete Potenzial von Biomasse und Biogas in Argentinien eingegangen. Im Anschluss werden bereits bestehende Projekte der energetischen Nutzung von Biomasse und Biogas in Argentinien sowie potenzielle Standorte vorgestellt. Die Analyse schließt mit der Herausarbeitung gegenwärtiger Potenziale und Herausforderungen für deutsche Investoren im argentinischen Markt für Technologien im Biomassesektor. Das vorliegende Dokument enthält zusätzlich Profile der Marktakteure wie Verbände, Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen sowie Informationen zu fachbezogenen Messen, Aus- und Weiterbildungen und Fachzeitschriften. 1 2. Zielmarkt Argentinien 2.1 Länderprofil 2.1.1 Allgemeiner Überblick Geographie & Klima Die argentinische Republik erstreckt sich über eine Nord-Süd-Ausdehnung von 3.700 km und nimmt mit einer Fläche von 2,8 Mio. km2 große Teile der südlichen Spitze des südamerikanischen Kontinents ein. Argentinien ist nach Brasilien das zweitgrößte Land Lateinamerikas mit einer Fläche achtmal so groß wie die Deutschlands. Angrenzende Länder sind Chile, Bolivien, Paraguay, Uruguay und Brasilien. Die klimatischen Bedingungen im Land sind aufgrund der Geografie durch stark unterschiedliche Regenmengen und Temperaturen charakterisiert. Das Hochgebirgsmassiv der Anden, das einen Großteil der Grenze zu Chile bildet, formt einen starken Regenschatten, der dem Andenvorland im Westen des Landes sowie der südlichen Provinz Patagonien mit weniger als 200 mm Niederschlag pro Jahr ein trockenes Klima beschert. Der durch flache Ebenen geprägte Osten des Landes zeichnet sich durch zunehmend niederschlagsreichere Bedingungen aus. In der Provinz Misiones im Nordosten des Landes werden z. B. Niederschlagsmengen von ca. 1.900 mm pro Jahr registriert. Abb. 1: Lage Argentiniens in Südamerika Die unterschiedlichen Durchschnittstemperaturen in den verschiedenen Landesteilen spiegeln die enorme Nord-Süd-Ausdehnung Argentiniens wieder. Die Durchschnittstemperatur im Januar (Hochsommer) in der Provinz Buenos Aires liegt bei ca. 20° bis 24º C mit Maximaltemperaturen bis zu 40º C. Weiter südlich fallen die Temperarturen auf bis zu durchschnittlich 6-10º C in Feuerland (Tierra del Fuego). Respektive verändern sich die Temperaturen im Winter (Juni bis September). Im Juli beispielsweise fallen die Temperaturen im Süden auf durchschnittlich 0-2º C, während die Provinz Buenos Aires (8º C) sowie die nordöstliche Provinz Corrientes (milde 15º C) durch freundlichere Temperaturen bestimmt werden.2 Quelle: eigene Darstellung Instituto Nacional de Tecnología Agropecuaria (o.J.): Estadísticas Agroclimaticas. Datenbasis, aber eigene Schätzungen auf Grund der Daten. http://climayagua.inta.gob.ar/estad%C3%ADsticas_de_precipitaciones [Zugriff: 27.04.2015] 2 2 Demographie Die argentinische Republik ist demographisch gesehen ein sehr ungleich besiedeltes Land. Von den inzwischen insgesamt 43,1 Mio. Einwohnern leben fast 46 % in der Hauptstadt und der die Stadt umgebenden gleichnamigen Provinz Buenos Aires (Hochrechnung auf Basis des letzten Zensus von 2010).3 Etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung des Landes lebt im sogenannten Großraum Buenos Aires, zu welchem die Hauptstadt und 24 Vorstädte zählen. Die Volkszählung im Jahr 2010 ergab für dieses Gebiet eine Bevölkerungszahl von 12,8 Mio. Einwohnern, wovon 2,9 Mio. in der Stadt selbst leben und weitere 9,9 Mio. Menschen in den Vorstädten. Abb. 2: Die argentinsichen Provinzen Die nächstgrößeren Provinzen sind Córdoba mit 3,3 Mio. Einwohnern, Santa Fe (3,2 Mio.) und Mendoza (1,7 Mio.). Zu den einwohnerreichsten Städten des Landes zählen neben der Hauptstadt Buenos Aires die Städte Córdoba (1,45 Mio. Einw.) und Rosario (1,24 Mio. Einw.). Weitere größere und ökonomisch relevante Städte sind Mendoza (940.000 Einw.), San Miguel de Tucumán (790.000 Einw.), La Plata (790.00 Einw.), Mar del Plata (590.00 Einw.) und Salta (550.00 Einw.).4 Obwohl auch in Argentinien die Tendenz zu einem Anstieg des Durchschnittsalters zu beobachten ist, ist die Bevölkerung des Landes relativ jung. Das Durchschnittsalter liegt aktuell bei Anfang 30. Etwa 42 % der Bevölkerung sind jünger als 25 Jahre, nur etwa 20 % sind älter als 55 Jahre.5 2.1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Bruttoinlandsprodukt In den letzten zehn Jahren konnte Argentinien das Bruttoinlandsprodukt fast verdoppeln (siehe Abb. 3). Trotzdem sieht sich das Land weiterhin mit den Herausforderungen eines Quelle: eigene Darstellung aufstrebenden Marktes und einer durch Konjunkturschwankungen geprägten Wirtschaft konfrontiert. Von 2009 bis 2013 wuchs die Wirtschaft um insgesamt 24 %, im Jahr 2013 um 2,9 %. Im vergangenen Jahr war allerdings laut offiziellen Angaben des argentinischen Statistikamtes INDEC (Instituto Nacional de Estadística y Censos) ein Nullwachstum zu beobachten.6 INDEC (2015): Población por sexo y grupos quinquenales de edad para el total del país y provincias. Años 2010-2040. http://www.indec.mecon.ar/nivel4_default.asp?id_tema_1=2&id_tema_2=24&id_tema_3=85 [Zugriff: 27.04.2015] 4 Censo 2010: Resultados definitivos, http://www.censo2010.indec.gov.ar/resultadosdefinitivos.asp [Zugriff: 27.04.2015] 5 INDEC (2015): Población por sexo y grupos quinquenales de edad para el total del país y provincias. Años 2010-2040. http://www.indec.mecon.ar/nivel4_default.asp?id_tema_1=2&id_tema_2=24&id_tema_3= 85 [Zugriff: 27.04.2015] 6 INDEC (2014): Sistema de Consulta. Valor Bruto de la producción a Precios Básicos. http://www.indec.mecon.ar/nivel4_default.asp?id_tema_1=3&id_tema_2=9&id_tema_3=47 [Zugriff: 27.04.2015] 3 3 Nach Schätzungen der deutschen Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing GTAI (Germany Trade & Invest) gab es 2014 ein Negativwachstum von 1,5 %. Auch für 2015 nimmt der GTAI in seinen Prognosen einen weiteren Rückgang um 1 % an.7 Abb. 3: Bruttoinlandsprodukt Argentiniens (in Mrd. ARS)8 Quelle: INDEC 2015 Laut dem staatlichen Statistikinstitut INDEC setzte sich das Bruttoinlandsprodukt der argentinischen Wirtschaft im Jahr 2014 wie folgt zusammen: Der größte Wirtschaftszweig ist die verarbeitende Industrie (33,4 %). Danach folgen der Handel (9,8 %), Transport, Logistik und Kommunikation (9,8 %), Bildungs-, Gesundheits- und Sozialdienste (8,4 %) und Immobilien (7,8 %). Die Land- und Forstwirtschaft (6,5 %), das Baugewerbe (6,1 %) und der Staat (6,0 %) tragen alle zu etwa gleichen Teilen zum Bruttoinlandsprodukt bei. Der Finanzsektor erwirtschaftete 2014 einen Anteil von 4,8 %. Kleinere Sektoren sind der Bergbau (3,0 %) und die Gastronomie und Hotelbranche (2,9 %).9 Preisanstieg und Währungsabwertung Eine der aktuell akuten Herausforderungen für die argentinische Wirtschaft ist der starke Preisanstieg und die damit einhergehende Abwertung des argentinischen Peso (ARS) in den vergangenen Jahren. Die Inflationsraten, die von privaten und staatlichen Instituten veröffentlicht werden, unterscheiden sich stark voneinander. Staatliche Stellen gehen von einer Inflation von 23,9 % im Jahr 2014 aus, private Schätzungen geben eine Inflation von 38,5 % an.10 Aufgrund der weit auseinanderliegenden Inflationsangaben wurde im Februar 2014 von der argentinischen Regierung erstmals der neue Preisindex IPCNu (Índice de Precios al Consumidor Nacional urbano) herausgegeben, der auf Drängen des Internationalen Währungsfonds realistische Inflationszahlen angeben soll. In der Tendenz zeigt die Entwicklung dieses Wertes über die Monate des vergangenen Jahres hinweg eine Verlangsamung der Inflation an. Während die Monatsinflation im Januar 2014 noch bei 3,7 % im Vergleich zum Vorjahr lag, reduzierte sich der Wert über den Jahresverlauf auf 1,0 % im Dezember 2014.11 GTAI (2015a): Argentinien Wirtschaft: Lage und Perspektiven. Germany Trade & Invest [Zugriff: 27.04.2015] INDEC (2014): Preise von 2004 [Zugriff: 27.04.2015] 9 INDEC (2014): Sistema de Consulta. Valor Bruto de la producción a Precios Básicos. http://www.indec.mecon.ar/nivel4_default.asp?id_tema_1=3&id_tema_2=9&id_tema_3=47 [Zugriff: 27.04.2015] 10 GTAI(2015b): Wirtschaftstrends Jahreswechsel 2014/15 – Argentinien [Zugriff: 27.04.2015] 11INDEC (2015): Indec Informa. Kapitel 6: Precios al Consumidor. Buenos Aires: Departamento Publicaciones del INDEC, Seite 147. 7 8 4 Eine der größten wirtschaftlichen Schwierigkeiten stellt die Abwertung der argentinischen Währung dar. Im Vergleich zum US-Dollar (USD) verlor der argentinische Peso zwischen 2012 und 2013 um knapp 33 % an Wert (2012: 4,92 ARS/USD; 2013: 6,52 ARS/USD) und zwischen 2013 und 2014 erneut 31 % (2014: 8,55 ARS/USD).12 Der momentane informelle Devisenmarkt besitzt eine wichtige Bedeutung. Gegenüber dem offiziellen Wechselkurs wurden dort im Dezember 2014 Aufschläge von etwa 65 % gezahlt. Im Dezember 2012 war der USD auf dem informellen Markt rund 53 % teurer. Seit 2012 stieg der Unterscheid zwischen den beiden Wechselkursen stetig. Die größte Differenz zeigte sich Ende September 2014 mit einem knapp 88 % höheren Preis im Vergleich zum offiziellen Wechselkurs. 13 Daraufhin beschloss die Regierung eine Lockerung der Beschränkung der Devisenkäufe, was eine Annäherung des inoffiziellen „Dollar Blue“ und den offiziellen Wechselkursen nach sich zog. Der Unterschied zwischen den beiden Werten sinkt seitdem stetig. Außenhandel / Devisen Die argentinische Regierung führte Ende 2011/Anfang 2012 Import- und Devisenkontrollen ein, um ein weiteres Ansteigen der Importe zu verringern und eine positive Handelsbilanz des Landes zu erreichen. Die Wirkung dieser Maßnahmen zeigten sich in einer deutlichen Abnahme der Importe im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr. Die Politik der importsubstituierenden Industrialisierung wurde auch in den Geschäftsjahren 2013 und 2014 fortgesetzt. 2013 stiegen die Importe allerdings wieder an, was sich in einer deutlichen Verringerung des Handelsbilanzüberschusses um 35,6% von 2012 auf 2013 niederschlug. 2014 verringerten sich sowohl die Im- als auch die Exporte. Da die Exporte stärker sanken als die Importe, verringerte sich auch 2014 der Handelsbilanzsaldo um weitere 16,5 % (vgl. Tab. 1). Tab. 1: Außenhandel Argentiniens (in Mio. USD)14 1. 2011 2012 2013 2014 Veränderung 2013zu 2014in %1 Importe 73.937 68.508 73.656 65.249 -11,4 % Exporte 83.950 80.927 81.660 71.935 -11.9 % Handelsbilanzsaldo 10.014 12.419 8.004 6.686 -16,5 % 1) Veränderung 2014 gegenüber 2013 in % Quelle: INDEC 2013, INDEC 2014, INDEC 2015 2013 wurde Argentinien vor der WHO (Welthandelsorganisation) angeklagt. Dem Land wurde vorgeworfen, mit den eingeführten Handelshindernissen, wie z. B. den strengen Devisenkontrollen und dem Genehmigungsverfahren für Importe, gegen internationale Normen zu verstoßen. Der Anklage vor der WHO wurde stattgegeben und als Sanktion der Abbau der Hemmnisse verlangt. Allerdings wird vermutet, dass das Urteil keine großen Auswirkungen auf den Handel haben wird, da Argentinien versuchen wird, durch neue Maßnahmen seine importsubstituierende Politik weiter zu verfolgen.15 Allerdings wurde im Januar 2014 eine vorübergehende Lockerung der Devisenkontrollen angekündigt. Was langfristig mit den Kontrollen passieren soll, ließ der Chef der Zentralbank offen. 16 Die Devisenreserven sind 2014 trotz der oben genannten Schutzmaßnahmen auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gefallen. Ein weiterer Grund für die vorliegenden Schwierigkeiten des argentinischen Staates beim Zugang zu Devisen entstand durch den Rechtskonflikt mit zwei Hedgefonds aus den USA, die nach der Staatspleite 2001 argentinische Anleihen aufgekauft hatten und nun deren vollständige Auszahlung verlangen. Da diese Fonds im Gegensatz zu den meisten anderen Gläubigern aus dieser Zeit die Umschuldungsangebote Argentiniens nicht akzeptierten und vor einem Banco Central (o.J.): Cotización. Evolución de una moneda. Daten gemessen am 31.12. des jeweiligen Jahres. http://www.bcra.gov.ar/index.asp. [Zugriff: 27.04.2015] 13Dolar Blue (o.J.): Evolución del Precio del Dolar Blue. http://dolarblue.net/historico/ [Zugriff: 27.04.2015] 14 INDEC 2013, INDEC 2014, INDEC 2015 15 Ebd., S. 5. 16 El Economista (2015): Argentina descarta ajustes en política cambiaria. http://eleconomista.com.mx/economiaglobal/2015/01/18/argentina-descarta-ajustes-politica-cambiaria [Zugriff: 27.04.2015] 12 5 US-Gericht mit ihrer Klage erfolgreich waren, froren amerikanischen Banken auf Anordnung des mit dem Verfahren befassten Gerichts andere argentinische Schuldenzahlungen ein. Das Land wurde deswegen von einigen Ratingagenturen als teilweise zahlungsunfähig eingestuft, was wiederum zu einer weiteren Isolierung Argentiniens auf dem Kapitalmarkt und einem erschwerten Zugang zu Devisen führte. Diese Situation kann sich nur lösen, wenn es zu einer Einigung mit den Umschuldungsverweigerern kommt.17 Zu einer Entspannung der Devisenknappheit kam es 2014 durch ein Währungstauschabkommen mit China. China investiert stark in den lateinamerikanischen Markt und hat mit Argentinien ein 11 Mrd. USD schweres Maßnahmenpaket beschlossen. Dieser Betrag ist etwa genau so hoch wie der Wert der Gesamtexporte nach China pro Jahr. Außerdem wurden von China Kredite für Energie- und Eisenbahnprojekte gewährt. Hierzu gehören z. B. Investitionen in eine Bahnverbindung, die Soja von den Anbauflächen an die Küste transportiert.18 Löhne und Beschäftigung Der Mindestlohn wurde 2014 zweimal angehoben. In der ersten Hälfte des Jahres lag dieser noch bei 3.600 ARS (325 EUR19), bis am 01.09.2014 eine Erhöhung auf 4.400 ARS im Monat durchgesetzt wurde. Für 2015 wurde der Mindestlohn erneut angehoben auf nun 4.716 ARS . (484 EUR20)21 Anfang 2014 konnten breite Beschäftigungsbereiche deutliche nominale Lohnerhöhungen durchsetzen (z. B. Dozenten und Lehrer zwischen 30 und 38 %22, die Industrielöhne stiegen im Schnitt um 26,3 %). Allerdings wird diese Erhöhung im Wesentlichen durch die Inflation ausgeglichen, so dass real kaum Lohnsteigerungen zu verzeichnen sind bzw. sogar ein leichter Rückgang der Reallöhne entsteht.23 Für das Jahr 2015 sehen die Prognosen allerdings eine Reallohnsteigerung voraus und auch die Renten sollen um bis zu 38,6 % steigen.24 Die Arbeitslosigkeit in Argentinien lag im letzten Quartal 2014 offiziell bei 6,9 % und im Jahresdurchschnitt bei etwas über 7 %. Vergleicht man diesen Wert mit der Arbeitslosigkeit vom letzten Quartal 2004 ergibt sich ein Rückgang um 43 % in den vergangenen zehn Jahren (2004: 12,1 %).25 Im Vergleich zu anderen Ländern in Lateinamerika ist dieser Wert immer noch hoch. Höhere Werte werden nur in Kolumbien und Venezuela gemessen. Von privaten Wirtschaftsforschungsinstituten wird allerdings angemerkt, dass in einer Volkswirtschaft mit wenig ökonomischer Aktivität und sinkenden Reallöhnen eine Verringerung der Arbeitslosigkeit wenig logisch erscheint.26 Auch die Ergebnisse des INDEC in Bezug auf das Erwerbspersonenpotenzial, den Anteil der Bevölkerung, der entweder arbeitet oder auf der Suche nach einem Arbeitsplatz ist, scheinen unrealistisch. Der Wert wird mit 44,7 % angegeben, dem niedrigsten Stand seit 2003. Daher hat die Beratungfirma Emipria eine eigene Schätzung der Arbeitslosigkeit herausgegeben. Hier wird von einem Anteil der Arbeitslosen von 10,6 % an der aktiven Bevölkerung ausgegangen. Dieser Wert ist der höchste im lateinamerikanischen Vergleich.27 GTAI (2015b): Wirtschaftstrends Jahreswechsel 2014/15 – Argentinien. Germany Trade & Invest, S.2 [Zugriff: 27.04.2015] FAZ (2014a): China greift nach Südamerika. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/china-greift-nach-suedamerika13061088.html [Zugriff: 27.04.2015] 19 Historischer Wert vom 30.4.2014, www.oanda.com.ar [Zugriff: 27.04.2015] 20 Historischer Wert vom 01.2.2015, www.oanda.com.ar [Zugriff: 27.04.2015] 21 El Salario (2015): Salaria Mínmo. http://www.elsalario.com.ar/main/Salario/salario-minimo [Zugriff: 27.04.2015] 22 La Nación (2014a): Los docentes levantaron el paro y vuelven a las aulas. www.lanacion.com.ar/1676602-los-docentes-levantaron-el-paro-yvuelven-a-las-aulas [Zugriff: 27.04.2015] 23 GTAI (2015b): Wirtschaftstrends Jahreswechsel 2014/15 – Argentinien. Germany Trade & Invest, S. 5 [Zugriff: 27.04.2015] 24 GTAI (2015a): Argentinien Wirtschaft: Lage und Perspektiven, 19.02.2015, S. 21. 25 INDEC (2014b): Serie historia de tasas del mercado laboral. http://www.indec.mecon.ar/nivel4_default.asp?id_tema_1=4&id_tema_2=31&id_tema_3=58 [Zugriff: 27.04.2015] 26 El Cronista (2014a): El desempleo en Argentina ya es uno de los mayores de América latina. http://www.cronista.com/economiapolitica/Eldesempleo-en-Argentina-ya-es-uno-de-los-mayores-de-America-latina-20141201-0053.html [Zugriff: 27.04.2015] 27 Ebd. 17 18 6 2.1.3 Handelsbeziehungen zu Deutschland Argentinien und Deutschland sind durch wirtschaftliche Beziehungen eng miteinander verknüpft. Wie auch die politischen Beziehungen, die offiziell seit dem Jahr 1857 bestehen, hat der wirtschaftliche Austausch zwischen Argentinien und Deutschland eine lange und stabile Geschichte. So beteiligte sich bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts die Firma Siemens an der Verwirklichung mehrerer Logistik-Großprojekte. Die erste U-Bahn auf der Südhalbkugel wurde ebenfalls mit deutscher Beteiligung in Buenos Aires errichtet. Auch die Deutsch-Argentinische Industrie- und Handelskammer feiert 2016 ihr 100-jähriges Bestehen. Mit 5,4 % des Gesamtimportvolumens ist Deutschland der viertwichtigste Handelspartner Argentiniens nach Brasilien, China und den USA. In Lateinamerika lieferte Deutschland nur mehr Waren an Brasilien und Mexiko.28 Mit 2,2 % der Gesamtexporte liegt Deutschland immer noch auf Platz 12 der größten Empfängerländer argentinischer Exporte. Das Handelsvolumen zwischen den Ländern verringerte sich 2014 allerdings um knapp 11 % gegenüber dem Vorjahr. Rückgänge waren sowohl auf der Seite der Importe aus Deutschland als auch bei den Exporten nach Deutschland zu verzeichnen. Während allerdings die Exporte nach Deutschland nur um 5 % fielen, verringerten sich die Importe um mehr als 15 %. Diese Entwicklung ist jedoch für den Handel mit Argentinien allgemein zu beobachten. Das Handelsvolumen insgesamt ging um knapp 13 % zurück (155,3 Mrd. USD in 2013 gegenüber 137,1 Mrd. USD in 2014).29 Kraftfahrzeuge sowie deren Teile, Maschinen und Elektrotechnische Erzeugnisse bilden den Hauptteil der deutschen Exporte in das südamerikanische Land (zusammen 54 %). Ebenfalls von großer Bedeutung sind Exporte pharmazeutischer und chemischer Produkte (9 % und 7 %; siehe Abbildung 4). Argentinien liefert dagegen im Wesentlichen Nahrungs- und Genussmittel nach Deutschland (33 % der Exporte), gefolgt von Erzen (27 %) sowie Futtermitteln (13 %).30 Abb. 4 Deutsche Exporte nach Produktgruppen 2014 Quelle: Statistisches Bundesamt 2015 Statistisches Bundesamt Deutschland (o.J.): Außenhandel. Rangfolge der Handelspartner. https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Aussenhandel/Handelspartner/Tabellen/RangfolgeHandelspartner.pdf? __blob=publicationFile [Zugriff: 27.04.2015] 29 INDEC (2015c): Indec Informa. Sector Externo, Kapitel 3.Buenos Aires: Departamento Publicaciones del INDEC, Seite 82 ff. 30 Statistisches Bundesamt Deutschland(2015a): Monatliche Datenlieferung, Stand: Februar 2015 [Zugriff: 27.04.2015] 28 7 Die engen Wirtschaftbeziehungen blieben ungeachtet der Wirtschaftskrisen und radikaler politischer Umwälzungen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte stabil. Deutsche Produkte und Technologien genießen in der Wahrnehmung der Argentinier nach wie vor einen hohen Stellenwert. Da Argentinien einen großen Bedarf im Bereich langlebiger Investitionsgüter besitzt – einem zentralen Pfeiler der deutschen Exportindustrie – ist es für deutsche Unternehmen wichtig, diesen Imagevorteil konsequent für sich zu nutzen. Die 170 deutschen Unternehmen mit Niederlassung in Argentinien sind nach wie vor mehrheitlich gut im Geschäft und nutzen die aktuelle Situation teilweise aktiv, um Investitionen vorzunehmen und ihre Stellung im argentinischen Markt in Erwartung des kommenden Aufschwungs zu festigen oder auszubauen. Hierzu gehören z. B. Maßnahmen wie der Ausoder Neubau von Fabriken zur Erweiterung der Produktion für den nationalen und internationalen Markt. 2.1.4 Investitionsklima und Investitionsförderung Konjunkturentwicklung Argentinien ist Südamerikas zweitgrößte Volkswirtschaft und gehört zur Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer G20. Nach dem Staatsbankrott um die Jahrtausendwende folgte ein rapides Wirtschaftswachstum mit einem Anstieg des BIP um bis zu 9 %.31 Im Wahljahr 2015 sieht sich die argentinische Volkswirtschaft mit einem geringeren Wachstum oder gar einer möglichen Rezession konfrontiert. Trotz der kurzfristig unsicheren Zukunftsaussichten sind jedoch mit Blick auf 2016 positive Tendenzen in der Wirtschaftsentwicklung zu erwarten. Die Präsidentschaftswahlen im Oktober 2015, zu denen die amtierende Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner nicht mehr kandidieren kann, lassen im Zuge des Regierungswechsels auf eine marktfreundliche Politik hoffen. Die letzten Parlamentswahlen im Oktober 2013 läuteten bereits durch deutliche Stimmenverluste der Regierung einen Wechsel an der Spitze des Staates ein. Alle führenden Kandidaten für die Nachfolge der Präsidentin treten für eine marktoffenere Politik ein.32 Konjunkturschwankungen sind charakteristisch für die argentinische Volkswirtschaft. Der Aufschwung im letzten Jahrzehnt ist vor allem auf die starke Ankurbelung der Binnennachfrage mittels staatlicher Förder- und Sozialprogramme und den Boom auf den internationalen Agrar- und Rohstoffmärkten zurückzuführen. Als einer der traditionell weltweit führenden Produzenten von landwirtschaftlichen Erzeugnissen profitierte Argentinien ganz besonders von der steigenden Auslandsnachfrage nach diesen Produkten. Zusätzlich konnten viele Industriebereiche vom schwach bewerteten Peso profitieren, der für eine enorme Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit sowie vom unbeschränkten Zugang zu anderen florierenden Märkten innerhalb des Mercosur, allen voran Brasilien, sorgte. Das aktuelle Investitionsklima lässt sich als weniger positiv einstufen. Die auf dem Weltmarkt drastisch gesunkenen Preise für Soja und andere wichtige Exportprodukte tragen zu einem getrübten Klima bei. Die lokale Industrie ist aktuell von einer Rezession betroffen (-1,4 % im Vergleich zu März 2014), insbesondere der lokale Maschinen- und Anlagenbau sowie der Automobilsektor.33 Nach Schätzungen des Beratungsunternehmens OJF & Asociados haben die realen Bruttoinvestitionen im März 2015 im Vergleich zum Vorjahr saisonbereinigt um 1 % abgenommen.34 Der im Vorjahr stark betroffene Bausektor verzeichnete einen nun weniger dramatischen Rückgang um 1,7 %. Bei Investitionen in Ausrüstung und Maschinen ist im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von 12,9 % festzustellen. Dieser Anstieg beruht auf einem Statistisches Bundesamt (2015b): Argentinien: Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts von 2003 bis 2014 (gegenüber dem Vorjahr), de.statista.com/statistik/daten/studie/254221/umfrage/wachstum-des-bruttoinlandsprodukts-bip-in-argentinien/ [Zugriff: 27.04.2015] 32 GTAI (2015b): Wirtschaftstrends Jahreswechsel 2014/15 – Argentinien. www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=920462.html. [Zugriff: 27.04.2015] 33 OJF y Asociados (2015a): Índice de Producción Industrial. Marzo de 2015. http://www.ojf.com/images/documents/ultimo_ipi.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 34 OJF y Asociados (2015b): Inversión Bruta Interna Mensual. Abril de 2015. http://www.ojf.com/images/documents/ultimo_ibim.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 31 8 Anstieg der Importe im Investitionsgüterbereich (39,0 %), der einem deutlichen Rückgang bei dem Erwerb lokal gefertigter Maschinen und Anlagen gegenüberstand (-12 %).35 Nach Angaben des World Economic Forum stellen die hohe Inflation, die Regulierung des Devisenmarktes sowie der erschwerte Zugang zu Finanzierung die größten Wachstumshemmnisse dar. 36 Zudem hat in den vergangenen Jahren die Steuerbelastung von Unternehmen und Verbrauchern zugenommen. Aufgrund der derzeitigen Energiekrise sind zukünftige Investitionen besonders im Energiesektor interessant. Die stagnierende Nutzung und Erforschung konventioneller Energieträger ließen Argentinien in den letzten Jahren vom Energieexporteur zum Importeur von fossilen Brennstoffen werden. Die Subventionspolitik im Bereich der öffentlichen Versorgungsleistungen wie Strom, Wasser und Gas wurde seit den Krisenjahren bis in die letzten Jahre beibehalten, erforderliche Investitionen blieben aus und die Inflation wurde weiter angetrieben. Der kürzliche Subventionsabbau lässt aber positive Signale erkennen. 37 Die Konjunkturentwicklung im Jahresverlauf 2015 wird vor allem durch die Devisenverfügbarkeit abhängig sein, da die Reserven 2014 auf den niedrigsten Stand des letzten Jahrzehnts sanken. Während das Investitionsklima mit Europa und Nordamerika in den letzten Jahren eher gemäßigt ist, findet Argentinien in China und Russland freudigere Verhandlungspartner. China ist nach Brasilien Handelspartner Nummer zwei für Argentinien. Mit der Vereinbarung über einen Währungsswap mit China im Oktober 2014 gelang es der argentinischen Regierung, den Druck auf die für den internationalen Handel benötigten Devisenreserven in US-Dollar etwas zu entspannen. Die auf drei Jahre angelegte Vereinbarung zwischen Argentinien und China erlaubt es den Zentralbanken beider Länder, sich für bis zu 70 Mrd. Yuan und das Äquivalent in Pesos wechselseitig Geld mit einer Laufzeit von bis zu zwölf Monaten zu verleihen. Die Zentralbank in Buenos Aires kann den Yuan anschließend an internationalen Finanzplätzen wie Hongkong, London oder Singapur in EUR oder USD tauschen.38 Mit Russland unterzeichnete Argentinien im April 2015 verschiedene Kooperationsabkommen, unter anderem im Bereich der Öl- und Gasförderung zwischen den Konzernen Gazprom und YPF sowie für ein großes Wasserkraftprojekt. Beide Länder erörtern ebenfalls die Möglichkeit eines Währungsswaps gemäß dem Abkommen mit China.39 Ausländische Direktinvestitionen Für ausländische Direktinvestitionen in produktive Tätigkeiten (d. h. Industrie, Bergbau, Landwirtschaft, Handel, Dienstleistungen oder Finanzgeschäfte sowie alle anderen mit der Herstellung und dem Austausch von Waren und Dienstleistungen verbundenen Tätigkeiten) gelten dieselben Rechte und Pflichten wie für inländische Investoren.40 Auslandsinvestitionen unterliegen keinen vorherigen staatlichen Genehmigungspflichten, außer solchen, die auch für einheimische Investoren gelten. In den letzten Jahren konnte eine durchweg positive Entwicklung der ausländischen Direktinvestitionen beobachtet werden. Diese erhöhten sich nach Angaben der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik CEPAL zwischen 2003 und 2012 um 28 % von 8,78 Mrd. USD auf 12,2 Mrd. USD pro Jahr. Im Jahr 2013 gingen die ausländischen Direktinvestitionen zurück auf 9,1 Mrd. USD, von denen der überwiegende Teil auf Reinvestitionen von durch ausländische Unternehmen erwirtschafteten Gewinnen innerhalb der Landesgrenzen Argentiniens basierte.41 Ausländische Unternehmen können ihre erzielten Gewinne aufgrund restriktiver Ebd. World Economic Forum (2014): The Global Competitiveness Report, www.weforum.org/issues/global-competitiveness [Zugriff: 27.04.2015] 37 Fenes, Gastón (2015): Los problemas estructurales del sistema eléctrico: subsidios e infraestructura, in Energía Estratégica, 21.04.2015, http://www.energiaestrategica.com/los-problemas-estructurales-del-sistema-electrico-subsidios-e-infraestructura/ [Zugriff: 27.04.2015] 38 The Wall Street Journal (2014): Argentinien beschafft sich Dollar auf Kredit von China, http://www.wsj.de/nachrichten/SB11401573521024413408604580286304257750476 [Zugriff: 27.04.2015] 39 N-tv (2015): Putin findet neue Freundin am Ende der Welt, http://www.n-tv.de/wirtschaft/Putin-findet-neue-Freundin-am-Ende-der-Weltarticle14973951.html [Zugriff: 27.04.2015] 40 Jebsen & Co. (2014): Argentinisches Gesellschaftsrecht. Wesentliche Unterschiede zu den deutschen Gesellschaftsformen. In: DeutschArgentinische Industrie- und Handelskammer (2013): Investitionshandbuch Argentinien 2014-2015. Buenos Aires 41 CEPAL (2013): La Inversión Extranjera Directa en América Latina y el Caribe. 35 36 9 Kapitalverkehrskontrollen nicht ohne Weiteres außer Landes transferieren. Der Großteil wird daher in Argentinien reinvestiert.42 Mangelnde Transparenz hinsichtlich staatlicher Entscheidungen, Eingriffe seitens der Regierung in das Marktgeschehen wie beispielsweise Import- und Preiskontrollen sowie strukturelle Handelsdefizite bei Industriewaren und Energieträgern sorgen für Unsicherheit und Zurückhaltung bei Investoren.43 Zugang zum internationalen Finanzmarkt Positiv zu vermerken ist, dass Argentinien große Anstrengungen betreibt, auf den internationalen Finanzmärkten wieder kreditwürdig zu werden. Die erfolgreichen Verhandlungen mit dem Pariser Club und anderen Gläubigern deuten auf eine erneute Annäherung an den internationalen Kapitalmarkt hin. 44 Argentinien ist seinen internationalen Verpflichtungen nachgekommen, mit dem Versprechen, seine Schulden in Höhe von 9,7 Mrd. binnen fünf Jahren zu begleichen. Weiterhin wurden im Juli 2014 539 Mio. USD Zinsen auf die in den Jahren 2005 und 2010 umgeschuldeten Staatsanleihen überwiesen. Damit erhofft sich das Land neuen Zugang zu internationalen Krediten sowie neue Investitionen aus dem Ausland. Ob eine Wiederaufnahme der Kreditgeschäfte stattfindet, hängt allerdings von den Verhandlungen mit jedem einzelnen Gläubigerland ab.45 Mit einigen Gläubigern konnte jedoch bisher keine Einigung stattfinden, weswegen dem Land der Zugang zu internationalen Finanzmärkten weitgehend versperrt bleibt. Hierbei handelt es sich um einige Hedgefonds, die Argentinien vor einem US-amerikanischen Gericht auf Begleichung der Schulden verklagt haben. Nach der Zahlungsunfähigkeit 2002 konnte Argentinien eine Umschuldung von 92 % der Staatsschulden erreichen. Jedoch stimmten nicht alle Gläubiger einem partiellen Schuldenerlass zu. 2008 wurden argentinische Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt unter ihrem Nominalwert durch den Hedgefonds NML und weitere Hedgefonds aufgekauft. NML Capital kaufte beispielsweise Anleihen für 48 Mio. Dollar. Jedoch verlangt dieser Hedgefonds nun aufgrund des erstrittenen Urteils eine Rückzahlung im Nennwert von 832 Mio. USD. Nach dem im Juni 2014 abgelehnten Berufungsantrag Argentiniens vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten wurden insgesamt Zahlungen in Höhe von 1,5 Mrd. UDS fällig.46 Das Urteil des US-Gerichts hinderte Argentinien daran, an jene Gläubiger, die einer Umschuldung zugestimmt hatten, Zinsen auszuzahlen, solange die Forderungen der Hedgefonds nicht geklärt seien. Der argentinische Staat, dessen Zentralbank zu diesem Zeitpunkt über Reserven in Höhe von ca. 29 Mrd. USD verfügte, hätte zwar problemlos die Forderung der Hedgefonds in Höhe von ca. 1,5 Mrd. USD begleichen können. Für diesen Fall hätte die Regierung aber weitere Klagen von Holdouts befürchtet, sowie von Gläubigern, die der Umschuldung bereits zugestimmt haben. Die bis zum 31.12.2014 gültige RUFO-Klausel (Rights Upon Future Offers) im Rahmen der Umschuldung hatte den argentinischen Staat daran gehindert, den Gläubigern, die der Umschuldung nicht zugestimmt hatten, ein besseres Angebot zu machen. Ein Verstoß gegen diese Klausel hätte laut Regierung und Rechtsexperten Forderungen von Gläubigern in der Höhe von 120 bis 500 Mrd. USD nach sich ziehen können.47 Nach dem 31. Juli 2014 sah sich Argentinien so mit einem technischen Zahlungsausfall konfrontiert, der von den Medien weltweit als wiederholter Staatsbankrott deklariert wurde. Die Situation ist allerdings nicht mit dem Staatsbankrott von 2001 vergleichbar, sondern stellt vielmehr einen formal-juristischen Automatismus innerhalb des internationalen Kreditgeschäfts dar und bezog sich nicht auf die sozioökonomische Situation des Landes. 42 CEPAL (2013): La Inversión Extranjera Directa en América Latina y el Caribe. World Economic Forum (2014) http://www3.weforum.org/docs/GCR2013-14/Argentina.pdf [Zugriff: 28.05.2015] 44 Handelsblatt (2014): Argentinien vor neuem Angebot an Gläubiger, www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/geldpolitik/schulden-argentinien-vor-neuem-angebot-an-glaeubiger/9357912.html [Zugriff: 27.04.2015] 45 GTAI (2015b): Wirtschaftstrends Jahreswechsel 2014/15 – Argentinien. www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=920462.html. [Zugriff: 27.04.2015] 46 FAZ (2014b): Schulden an Hedgefonds Argentinien will nicht zahlen, www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/schulden-an-hedgefonds-argentinien-will-nicht-zahlen-12995110.html [Zugriff: 27.04.2015] 47 Ebd. 43 10 Aktuell ist der technische Zahlungsausfall nicht mehr akut, da die RUFO-Klausel nicht mehr gültig ist und Gläubiger, die der Umschuldung zugestimmt hatten, keine erneuten Forderungen mehr stellen können. Argentinien zahlt derzeit seine Schulden an die Gläubiger, die der Umschuldung zugestimmt haben, zurück. Aber aufgrund des Konfliktes mit der USJustiz und entsprechend erlassenen einstweiligen Verfügungen durch den im genannten Fall zuständigen Richter Thomas Griesa werden die Zahlungen von den amerikanischen Banken nicht freigegeben. Auf internationaler poltischer Ebene ist das Thema somit weiterhin brisant. Argentiniens Wirtschaftsminister verteidigte die Position seines Landes vor den Vereinten Nationen gegenüber den Hedgefonds mit dem Argument, dass die Interpretation des internationalen Finanzrechts durch die US-amerikanische Justiz jene Hedgefonds besser stellt, die nach dem Staatsbankrott Schuldtitel eines Landes auf dem Sekundärmarkt weit unter dem Nominalwert erwerben und durch Klagen auf Gewinne spekulieren, als Gläubiger, die bereits vor der Krise Anleihen erworben hatten und im Sinne einer friedlichen Lösungsfindung nach der Krise einer Umschuldung zugestimmt hatten.48 2.2 Der argentinische Energiesektor Als größter Erdgas- und bedeutender Erdölproduzent des Kontinents ist Argentiniens Energiesektor stark von fossilen Energieträgern geprägt. Erdöl und Erdgas werden auch in der Elektrizitätsproduktion genutzt. Ein weiteres Merkmal des Energiesektors ist eine hohe Subventionierung im internationalen Vergleich, die sich in sehr niedrigen Energiepreisen ausdrückt.49 Gegenwärtig kann von einer strukturellen Krise im argentinischen Energiesektor gesprochen werden. Während sich Argentinien in den Jahren von 1989 bis 2010 selbst mit Energie versorgen konnte und als Nettoenergielieferant galt, sind seit 2010 die jährlichen Energieimporte stetig gestiegen. Das Energiedefizit kann auf eine Steigerung im Konsum durch die Erhöhung der Zahl der Komsumenten am Gas- und Stromkonsumenten zurückgeführt werden sowie auf eine steigende wirtschaftliche Aktivität bei gleichzeitigem Rückgang der Fördermenge. Der konstante Devisenabfluss in Verbindung mit dem Verfall der Energiepreise durch die hohe Subventionierung führten dazu, dass die Bestände frühzeitig aufgebraucht und die Inflation weiter voran getrieben wurden. Angesichts des knappen Gasangebots kommt es neben teuren Importen auch zu staatlich angeordneten Verbrauchsbegrenzungen im Gaskonsum der Industrien. Hinzu kommen infrastrukturelle Probleme wie ein immer noch schwacher Stromnetzausbau in ländlichen Regionen und Netzausfälle durch Überlastung in den heißen Sommermonaten, in denen die Klimaanlagen auf Hochtouren laufen. 50 Der argentinische Staat tätigt und plant momentan größere Investitionen im Energiesektor, da die starke Stromnachfrage der Industrie und Haushalte den Zuwachs der Produktionskapazitäten übersteigt. 51 Für eine tatsächliche Erholung aus der gegenwärtigen Energiekrise sind laut einer Studie der Stiftung Fundación Pensar Folgeinvestitionen von bis zu 4,3 % des jährlichen BIP im kommenden Jahrzehnt notwendig.52 Zukunftsträchtige Bedeutung kommt in Argentinien der alternativen Energiegewinnung aus Schiefergas beziehungsweise -öl zu, da das Land nach China und den USA über das weltweit drittgrößte Potenzial zur Förderung von Schiefergas verfügt. Die Reserven werden auf 2,23 Mrd. Kubikmeter geschätzt. Die Erschließung dieser Schiefergas und -ölfelder kann aufgrund der unklaren Finanzierung und Förderkosten vorerst nicht als Lösung auf die gegenwärtige Energiekrise gesehen werden. Der niedrige Ölpreis trug jüngst zu einem langsameren Voranschreitebder Fördervorhaben bei. La Nación (2015b): Axel Kicillof volvió a llevar la posición argentina contra los fondos buitre a la ONU, [Zugriff: 27.04.2015] 49 Metrogas (2011): Comparación Internacional de Tarifas de Gas Natural para Clientes Residenciales e Industrialesa Diciembre 2011. www.adigas.com.ar/pdf/datosdelsector/precios_internacionales/Informe_Diciembre_2011_esp.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 50 Matriz Energética (2015): La demanda de energía eléctrica creció en marzo 18% y fue la suba más alta desde 2008, 17.04.2015, http://www.matrizenergetica.com.ar/noticia.php?noticia_categoriaID=3¬iciaID=8744 [Zugriff: 27.04.2015] 51 Pampas Energía (2012): El Sector Eléctrico de Argentina. 52 Fundación Pensar (2014): Descomponiendo el Gas. http://www.fundacionpensar.org/ [Zugriff: 27.04.2015] 48 11 Gegenwärtig wird nach neuen internationalen Partnern für Investitionen in den Energiesektor gesucht, allen voran in China und Russland.53 Gleichzeitig weist Argentinien ein sehr hohes Potenzial für den Ausbau erneuerbarer Energien auf. Staatliche Ausschreibungen für erneuerbare Energien sind in die Wege geleitet worden, so dass in den kommenden Jahren eine Erhöhung ihres Stromanteils an der Gesamtproduktion zu erwarten ist. 54 Auf nationaler Ebene verlangt das Gesetz für Erneuerbare Energien 26.190 bis zum Jahr 2016 eine Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien an der Deckung des nationalen Elektrizitätskonsums – mit Ausnahme von Wasserkraftanlagen von über 30 MW – auf 8 %. Über aktuelle Diskussionen zur Neuerung des Gesetzes wird näher im Kapitel 3 „Rechtliche Rahmenbedingungen“ eingegangen. Im folgenden Kapitel werden der Aufbau und die Struktur des argentinischen Energiesektors näher erläutert. Hierzu wird zunächst die Produktion von Primärenergie in Argentinien näher betrachtet, woraufhin Produktion und Konsum von Sekundärenergie erklärt werden. Ferner wird die Funktionsweise des argentinischen Elektrizitätsmarktes beschrieben. Abschließend werden sowohl eine Übersicht über bereits getätigte Investitionen, als auch ein Ausblick über geplante Investitionsprojekte im argentinischen Energiesektor gegeben. 2.2.1 Primärenergieproduktion und -handel Argentinien verfügt über ein reiches Vorkommen an Primärenergieträgern wie Erdgas und Erdöl, Wasserkraft, Steinkohle, Uran, Brennholz, Bagasse und Pflanzenöle.55 Wie in Abb. 5 erkennbar ist, machen Erdöl und Erdgas dabei den größten Anteil an der argentinischen Primärenergieerzeugung aus. Abb. 5: Anteil verschiedener Energieträger an Primärenergieproduktion 201356 1,05% 1,12% 2,97% 1,37% 4,75% Wasserkraft 0,06% Erdgas Erdöl Steinkohle 37,73% Brennholz 50,95% Bagasse Pflanzenöl Sonstige Quelle: Secretaría de Energía, 2014 Matríz Energética (2014): Las reservas recuperables de shale en la Argentina llegarían a 21 billones de m3 de gas y 26.900 millones de barriles de petróleo, según la Agencia de Información Energética de Estados Unidos. 22.5.2014. http://www.matrizenergetica.com.ar/noticia.php?noticia_categoriaID=1¬iciaID=8128 [Zugriff: 27.04.2015] 54 Gubinelli, Guido (2015): Las licitaciones de energías renovables que se vienen para la Patagonia. Energía Estratégica, Buenos Aires, www.energiaestrategica.com/las-licitaciones-que-se-vienen-para-la-patagonia/ [Zugriff:26.5.2015] 55 Secretaría de Energía (2015): Producción de Petróleo y gas. Buenos Aires, http://energia3.mecon.gov.ar/contenidos/verpagina.php?idpagina=3299 [Zugriff: 27.04.2015] 56 Secretaría de Energía (2014): Balance Energético Nacional 2013, http://www.energia.gov.ar/contenidos/verpagina.php?idpagina=3366 [Zugriff: 27.04.2015] 53 12 Seit 2000 befindet sich die Primärenergieproduktion in einer Stagnationsphase. Seit 2006 ist die Produktion sogar rückläufig. Im Jahr 2006 wurden 85.437 ktRÖE aus heimischen Primärenergieträgern gewonnen, im Jahr 2013 nur noch 76.136 ktRÖE. Der Rückgang lässt sich sowohl aus einem natürlichen Rückgang der konventionellen Reserven erklären. 57 Auch im Hinblick auf die Rangfolge der bedeutendsten Quellen von Primärenergie sind deutliche Veränderungen zu erkennen. Während Erdöl im Jahr 1990 noch 50 % und Erdgas 38 % der Gesamtproduktion ausmachten, verschob sich 2003 erstmals das Verhältnis. Erdgas ist seit 2003 wichtigste Energiequelle Argentiniens. Im Jahr 2013 betrug der Anteil von Erdgas an der Gesamtproduktion rund 51 % gegenüber einem Anteil von Erdöl von 38 %.58 Neben der Bedeutungsverschiebung von Erdöl zu Erdgas ist der Anteil der Wasserkraft an der Primärenergieproduktion in den letzten 15 Jahren nur leicht angestiegen. Kernenergie blieb bisher auf nahezu gleich niedrigem Stand.59 Außenhandelsbilanz von Primärenergieträgern Innerhalb von neun Jahren haben sich die Importe von Primärenergieträgern nach Argentinien mehr als verfünffacht (vgl. Tab. 5). Besonders deutlich ist dabei der Anstieg bei Uran und Erdgas, wobei bei letzterem 2013 erstmals wieder ein Rückgang zu beobachten war. Gleichzeitig verdoppelten sich 2013 die Importe von Steinkohle und Erdöl nahezu. Tab. 2: Entwicklung der Importe von Primärenergie zwischen 2004 und 2013 (in ktRÖE) 60 Importgut 2004 2006 2008 2010 2011 2012 2013 Uran 0 0 2.062 1.507 1.674 3.056 3.157 Erdgas 1.515 1.515 1.121 2.980 5.673 7.537 5.292 Erdöl 79 79 5 0 0 219 373 Steinkohle 920 920 1.121 949 900 693 1.205 Gesamt 1.824 2.514 4.310 5.436 8.247 11.505 10.027 Quelle: Secretaría de Energía, 2015 Insgesamt wurden im Jahr 2013 10.027 ktRÖE Primärenergie und 11.381 ktRÖE Sekundärenergie nach Argentinien importiert.61 Im Vergleich zu den Importen im Jahr 2010 bedeutet das eine Doppelung mit einem Importvolumen von 5.435 ktRÖE Primärenergie und 4.108 ktRÖE Sekundärenergie. Auch für 2014 wird erneut mit einem leichten Anstieg gerechnet.62 Das wachsende Energiedefizit und die Kosten dafür konnten nur teilweise durch den gesunken Ölpreis im letzten Jahr abgeschwächt werden. Trotz des mehr als halbierten Preises sanken die Importausgaben um lediglich 10 % im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr.Das Außenhandelsdefizit im Energiebereich betrug 2014 immer noch 7,4 Mrd. USD. 63 Die Summe erscheint umso höher, wenn die immer noch hohe Inflation (ca. 30 %), der gestiegene USD und die in den Secretaría de Energía (2014): Balance Energético Nacional 2011 und 2013, http://www.energia.gov.ar/contenidos/verpagina.php?idpagina=3366 [Zugriff: 27.04.2015] 58 Auswärtiges Amt (2013): Energiepolitik. www.auswaertigesamt.de/sid_4543EDAAEA0718C422093CE312976F7F/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Argentinien/Wirtschaft_node.html#doc3356 66bodyText6 [Zugriff: 27.04.2015] und Secretaría de Energía (2014): Balance Energético Nacional 2013, http://www.energia.gov.ar/contenidos/verpagina.php?idpagina=3366 [Zugriff: 27.04.2015] 59 CAMMESA (2014a): Informe Anual 2013. Buenos Aires. 60 Secretaría de Energía (2014): Balance Energético Nacional 2013, http://www.energia.gov.ar/contenidos/verpagina.php?idpagina=3366 [Zugriff: 27.04.2015] 61 Secretaría de Energía (2014): Balance Energético Nacional 2013, http://www.energia.gov.ar/contenidos/verpagina.php?idpagina=3366 [Zugriff: 27.04.2015] 62 Rodriguez, Martin (2015): El déficit comercial de la balanza energética superó los US$ 7300 millones en 2014, http://elinversoronline.com/2015/02/el-deficit-comercial-de-la-balanza-energetica-supero-los-us-7300-millones-en-2014/ [Zugriff: 27.04.2015] 63 Revista Petroquimica (2015): La caída del crudo contuvo poco el aumento del déficit energético, 27.03.2015, http://revistapetroquimica.com/la-caida-del-crudo-contuvo-poco-el-aumento-del-deficit-energetico/ [Zugriff: 27.04.2015] 57 13 nächsten Monaten vermutlich gänzlich aufgebrauchten Devisenvorräte des Landes mit in Betracht gezogen werden. Privaten Schätzungen zu Folge dürfte sich das Defizit 2014 zu einem Drittel der Devisenvorräte des Landes aufsummiert haben.64 Während Argentinien gegenwärtig an die 43 Mrd. m3 Erdgas konsumiert, würde der Konsum lokalen Experten zu Folge ohne staatlich angeordnete Beschränkungen an die 57 Mrd. m 3 jährlich betragen. So hat die Regierung bspw. nach dem abrupten Temperaturabfall im Mai 2014 und der dadurch entstandenen Nachfragesteigerung um 40 % Konsumbeschränkungen in über 300 Industrieunternehmen angeordnet.65 Industrien, die den geplanten Konsum an Erdgas überschritten, mussten Strafzahlungen zwischen 7,5 und 13 USD pro Mio. Btu (British Thermal Unit) an zusätzlich aus dem Verteilernetz bezogenen Gas leisten. Dabei handelt es sich um keine Ausnahme. Die Gasknappheit in den kälteren Monaten des Jahres ist zu einem strukturellen Problem geworden, sodass viele Industrieunternehmen trotz hoher Nachfrage ihre Wartungszeiten in diese Monate verlegen. 66 2.2.1.1 Erdöl und Erdgas Erdöl Erdöl wird als zweitgrößte Primärenergiequelle Argentiniens vor allem im Transport eingesetzt. Die Entwicklung der Förderung konventioneller Erdölreserven ist in den argentinischen Provinzen mehrheitlich rückläufig. Insgesamt wird ausgehend von einer Gesamtförderung von 33,3 Mio. m 3 im Jahr 2012 von einer Abnahme um 6 Mio. m 3 bis 2016 ausgegangen. Insgesamt verfügt Argentinien noch über Erdöl-Reserven in Höhe von 4.495 Mio. t, bisher wurden 1.540 t gefördert (jährlich etwa 30,5 t siehe auch Statistik).67 Aus der folgenden Abbildung sind zum einen die wichtigsten Abbau-Provinzen und zum anderen die prognostizierte Entwicklung zu erkennen. Größtenteils ist noche eine Primärförderung, bei der der natürliche Druck im unterirdischen Ölreservoir zu dessen Förderung ausreicht, möglich. Sekundärförderung, bei der der Druck künstlich erhöht werden muss, ist mit einer durchschnittlichen Summe von 0,5 Mio. m3 nur in der Provinz Neuquén notwendig. In Bezug auf die Förderung unkonventioneller Ölvorkommen muss hinzugefügt werden, dass sich häufig die Aussagen zu Fördermöglichkeiten, Fördervolumen und Förderbereitschaft ändern und somit keine genaue Aussage getroffen werden kann.68 Auf die aktuellen Entwicklungen und die Bedeutung der Schiefergas und -ölvorkommen in Argentinien wird im Laufe des Kapitels noch detailliert eingegangen. 64 Clarin (2015): La importación de energía se llevó un tercio de las reservas, 09.04.2015, http://www.ieco.clarin.com/energiareservas_0_1336066549.html [Zugriff: 27.04.2015] 65 El Inversor Online (2014): Por el frio, la demanda de gas creció un 40 % y volvieron los cortes de 400 industrias. 26.05.2014 http://elinversoronline.com/2014/05/por-el-frio-la-demanda-de-gas-crecio-un-40-y-volvieron-los-cortes-a-300-industrias/ [Zugriff: 27.04.2015] 66 Experteninterview 2 (2014): Interview vom 27.04.2015. Buenos Aires 67 Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (2014): Energiestudie 2014, Hannover, S.73. 68 Zum Zeitpunkt der Erhebung (April 2015) wurde n noch keine aktuelleren Daten von öffentlicher Seite bekannt gegeben. 14 Abb. 6: Entwicklung der Erdölförderung nach Provinzen 2012-2015 in Mio. m3 10,00 9,00 8,00 7,00 6,00 5,00 2013 4,00 2014 3,00 2015 2,00 2016 1,00 0,00 Quelle: Secretaría de Energía, 2011 Tab. 3: Entwicklung der Erdölförderung (Prognose) 2012-2016 Gesamtzahlen in m3 69 Jahr Gesamtförderung in Mio. m3 2012 33,3 2013 32,03 2014 30,81 2015 29,57 2016 27,3 Quelle: Secretaría de Energía, 2011 Argentinien fördert einen Großteil des Erdöls für den nationalen Verbrauch und importiert zusätzlich Erdölprodukte. Seit dem Produktionshöhepunkt 1998 ist die Förderaktivität rückgängig. Neben der vergleichsweise geringen Förderaktivität ist auch der natürliche Rückgang der konventionellen Erdölreserven ein weiterer Grund dafür. Langfristig wird allerdings auch hier wieder die Autarkie angestrebt. Dieses Ziel wurde zusammen mit einer unzureichenden Förderung seitens der Privatwirtschaft als Rechtfertigung für die Teilverstaatlichung der größten argentinischen Ölgesellschaft YPF (Yacimientos Petrolíferos Fiscales) im Jahr 2012 angeführt.70Das in seiner Geschichte mehrfach teilverstaatlichte Unternehmen YPF ist auch gegenwärtig der größte Förderer argentinischer Vorkommen. 71 Die folgende Tabelle zeigt die Marktanteile der größten argentinischen Erdölförderer. 69 Ebd. Ministerio de Planificación (2013): Plan Energética Nacional 2004-2019, Buenos Aires, S.21 der letzten Teilverstaatlichung 2012 erfolgte 2014 eine Einigung mit dem vorherigen Haupteigner Repsol, die mit einer Ausgleichszahlung seitens der Regierung endete. Auch andere Unternehmen wurden in den letzten Jahren (teil-) verstaatlicht. Bei anderen Unternehmen im Energie- und Elektrizitätsbereich wurde in den letzten Jahren der staatliche Anteil und Einfluss konsequent erhöht. Ministerio de Planificación (2013): Plan Energética Nacional 2004-2019, Buenos Aires, S.21). 70 71 Nach 15 Erdgas Der Gassektor setzt sich aus drei Bereichen zusammen: Produktion, Transport und Verteilung. Die Regulierungsbehörde ENARGAS (Ente Nacional Regulador de Gas) autorisiert und reguliert alle Projekte im Gassektor. Die Transportunternehmen Transporte de Gas Natural und TGS (Transportadora de Gas del Norte) transportieren das Gas von den Förderfeldern zu den Verteilernetzen im ganzen Land. Acht Verteilerunternehmen, im Verband der Gasverteiler ADIGAS (Asociación de Distribuidoras de Gas) zusammengeschlossen, bringen das Gas schließlich an die Endverbraucher.72 Die Marktführerschaft in der Erdgasförderung teilen sich YPF und Total Austral. Der Gaspreis für Industriekunden variiert ja nach Standort. Der argentinienweiten Durchschnittswert Industriegroßkunden beträgt 0,207 USD/m3.73 Die Privatverbraucherpreise für den selben Vergleichszeitraum betrugen 0,10 USD/m3. Die angekündigte Preiserhöhung durch einen Subventionskürzung für Endverbraucher blieb vorerst aus.74 Argentinien ist weltweit die Nummer acht und in Südamerika sogar an erster Stelle in Bezug auf vorhandene Erdgasreserven. Von 23.710 Mrd. m3 befinden sich bis auf 1.000 Mrd. m3 alle Vorkommen im Schiefergasbereich.75 Im Verbrauch liegt es auf Platz 17.76 Abb. 7: Entwicklung der Erdgasförderung in Argentinien (in Mrd. m3) 2000-2014 Quelle: Secretaría de Energía, 2015 Argentinien ist der größte Produzent von Erdgas in Südamerika. Weltweit stehen jedoch andere Länder unter den ersten 20.77 Erdgas macht wie bereits beschrieben mehr als die Hälfte der argentinischen Primärenergieproduktion aus und wird hauptsächlich im Elektrizitäts- und Industriesektor, im Wohnbereich sowie zunehemend auch im Transportsektor eingesetzt.78 Gobierno Argentino (2014): El Servicio de Gas en la Argentina. http://www.argentina.gob.ar/informacion/servicios-publicos/154-gas.php [Zugriff: 27.04.2015] 73 Metrogas (2013): Comparación Internacional de Tarifas de Gas Natural para Clientes Residenciales e Industriales a Junio 2013. http://www.adigas.com.ar/pdf/datosdelsector/precios_internacionales/Informe_Junio_2013.pdf [Zugriff: 28.05.2015] 74 Für die Berechnung wurden internationale Vergleichskategorien formuliert. Es handelt sich um Industriebetriebe mit einem täglichen Minimalkonsum ab 10.000 m3/Tag. 75 Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (2014): Energiestudie 2014, Hannover, S.84. 76 Ebd. S.83. 77 Ebd. S.86. 78 EIA (2012): Country Analisis Briefs. Argentina. 24.07.2012. www.eia.doe.gov [Zugriff: 27.04.2015] 72 16 Im Jahr 2014 wurden 41,5 Mrd. m3 gefördert. Im Mehrjahresvergleich ist zu erkennen, dass in den letzten zehn Jahren die Menge um etwa 10 Mrd. m3 abgenommen hat. Bei der Förderung von Erdgas ist somit eine ähnliche Entwicklung wie beim Erdöl zu beobachten. Die Fördermenge ist rückläufig, die Nachfrage steigend. Schieferöl- und Schiefergasvorkommen Argentinien hat nach China die weltweit zweitgrößten Vorkommen an nicht-konventionellem Gas. Bei Schieferöl steht es auf Platz vier nach Russland, den USA und China und weckt seither das Interesse internationaler Öl- und Gasunternehmen. Im Jahr 2010 entdeckte YPF das 30.000 km 2 große Ölfeld in der Provinz Neuquén. Die geografischen Formationen Vaca Muerta und Los Molles zählen zu den größten Vorkommen nicht-konventioneller Erdöle. Im Golf von San Jorge in der Provinz Neuquén oder Austral-Magallanes in Feuerland sind weitere wichtige Becken.79 Trotz der hohen Förderkosten und der mit der Schiefergasproduktion verbundenen Umweltrisiken80 ist die Erschließung des Vorkommens in Argentinien interessant, vor allem angesichts der Energiekrise und Importabhängigkeit. Von den 87,3 Bio. m3 Vorkommen Schiefergas in Argentinien sind nach einer Studie der US-amerikanischen Energieinformationsagentur EIA (Energy Information Administration) geschätzt 21 Bill. m3 technisch verfügbar. Von den 479.000 Mio. Barrels Vorkommen Schieferöl werden 26.900 Mio. als potenziell abbaubar eingeschätzt.81 Studien über die exakten Förderkosten an den unterschiedlichen Stellen des Ölfeldes werden gegenwärtig durchgeführt. Nach den vorliegenden Schätzungen wäre für die Förderung in Neuquén eine Investition von bis zu 250 Mrd. USD verteilt über zehn Jahre notwendig.82 YPF und Chevron haben eine Allianz gebildet, um die finanziell und technisch aufwendige Förderung leisten zu können. Sie gaben zunächst ein Investitionsvolumen von 1,24 Mrd. USD bekannt. Im Dezember 2014 wurde auch mit dem malaysischen Unternehmen Petronas ein Deal über 550 Mio. USD abgeschlossen. 83 Auch Shell hat angekündigt, mit 250 Mio. USD in die Förderung einzusteigen. Mit dem chinesischen Unternehmen Sinopec wurden seitens YPF ebenfalls Investitionsvereinbarungen unterzeichnet.84 China spielt eine zunehmend große Rolle im argentinischen Energiesektor. Vor Kurzem wurden Verträge über Investitionen in Energie- und Infrastrukturprojekte in Höhe von 21 Mrd. USD unterzeichnet.85 Ein Schwerpunktbereich ist die Förderung nicht-konventioneller Energien. In Anbetracht des derzeit sehr niedrigen Ölpreises von ungefähr 50 USD (Stand April 2015) bleibt jedoch abzuwarten, inwieweit angekündigte Investitionen realisiert oder verschoben werden. Der Geschäftsführer von YPF, Miguel Galucci gab bereits bekannt, dass sich die Förderung in Vaca Muerta erst ab einem Ölpreis von 84 USD pro Barell lohnen würde.86 Während Chevron nach wie vor seinen Willen zur Produktion betont und seit Beginn der Pilotförderung im 79 YPF (2014): El Desafío Energético, http://www.ypf.com/desafiovacamuerta/Paginas/index.html [Zugriff: 27.04.2015] REVISTA CLAVES21 (2013): Fracking en Argentina: Posibles riesgos ambientales. http://claves21.com.ar/fracking-incertidumbre-tras-elacuerdo-ypf-chevron/ [Zugriff: 27.04.2015] 81 Matriz Energética (2014): Las reservas recuperables de shale en la Argentina llegarían a 21 billones de m3 de gas y 26.900 millones de barriles de petróleo, según la Agencia de Información Energética de Estados Unidos. 22.5.2014. http://www.matrizenergetica.com.ar/noticia.php?noticia_categoriaID=1¬iciaID=8128 [Zugriff: 27.04.2015] 82 EIA (2012): Country Analisis Briefs. Argentina. 24.07.2012. www.eia.doe.gov [Zugriff: 27.04.2015] 83 La Nación (2014b): YPF y Petronas cerraron el acuerdo para invertir US$ 550 millones en Vaca Muerta, 10.12.2014, http://www.lanacion.com.ar/1751067-ypf-y-petronas-cerraron-el-acuerdo-para-invertir-us-550-millones-en-vaca-muerta [Zugriff: 27.04.2015] 84 La Nación (2015a): Atraída por Vaca Muerta, la china Sinopec se asocia con YPF, 29.01.2015 http://www.lanacion.com.ar/1763953-atraidapor-vaca-muerta-la-china-sinopec-se-asocia-con-ypf [Zugriff: 27.04.2015] 85 Revista Petroquimico 2015: En energía, la Argentina y China pueden ensamblarse perfectamente, http://revistapetroquimica.com/en-energiala-argentina-y-china-pueden-ensamblarse-perfectamente/?utm_source=general&utm_campaign=c4208a1efcPetroquimica_306_080415&utm_medium=email&utm_term=0_80878854d5-c4208a1efc-5014297 [Zugriff: 27.04.2015] 86 Gandini, Nicolás (2015): Galuccio señaló que podrían sumarse nuevos inversores a Vaca Muerta durante el segundo semestre, 27.04.2015, http://elinversoronline.com/2015/04/galuccio-senalo-que-podrian-sumarse-nuevos-inversores-a-vaca-muerta-durante-el-segundosemestre/[Zugriff: 27.04.2015] 80 17 Januar 2014 die Produktion bereits verdoppelte, sprach YPF Anfang April 2015 bereits von ersten Problemen aufgrund des veränderten Marktumfeldes.87 2.2.2 Der argentinische Elektrizitätsmarkt Im südamerikanischen Vergleich ist der argentinische Elektrizitätsmarkt am wenigsten stark reguliert und weist die höchste Wettbewerbssituation auf88. Die Hauptakteure bei der Regulierung des Strommarktes sind das nationale Energiesekretariat (Secretaría de Energía) mit der ihm angeschlossenen Regulierungsbehörde ENRE (Ente Nacional Regulador de la Electricidad) sowie das Verwaltungsunternehmen CAMMESA (Compañía Administradora del Mercado Mayorista Eléctrico; siehe Abschnitt 2.2.3.2). Die Stromproduktion erfolgt überwiegend durch private und aber auch durch staatlich und halbstaatlich organisierte Unternehmen. Auch im Verteilungs- und Übertragungssektor sind überwiegend privat geführte Unternehmen tätig.89 Im Jahr 2014 wurden laut CAMMESA 126.498 GWh Strom in Argentinien verbraucht.90 Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Steigerung um knapp 1,6 %.91 In einer Mehrjahresbetrachtung stieg die Nachfrage unabhängig vom Sektor in den letzten zehn Jahren um fast 45 % (vgl. Abb. 10). Die installierte Leistung lag im Februar 2015 bei 32.747 MW.92 Die ersten Monate des Jahres 2015 lassen darauf schließen, dass sich der Trend fortsetzt. Im ersten Quartal stieg die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,2 % an. Im März wurde mit 18 % sogar der höchste monatliche Anstieg seit 2008 verzeichnet.93 Abb. 8: Stromnachfrage in TWh 2004-201494 140,0 120,0 100,0 87,5 92,4 97,6 103,0 105,9 104,6 2007 2008 2009 110,8 116,4 121,2 125,2 126,5 2012 2013 2014 80,0 60,0 40,0 20,0 0,0 2004 2005 2006 2010 2011 Quelle: CAMMESA, 2014 87 El Cronista (2015): En medio de la crisis petrolera, Chevron reafirmó su inversión en Vaca Muerta, 08.04.2015, http://www.cronista.com/economiapolitica/En-medio-de-la-crisis-petrolera-Chevron-reafirmo-su-inversion-en-Vaca-Muerta-201504080057.html [Zugriff: 27.04.2015] 88 Der Strommarkt wurde im Zuge der Reformen in den Jahren 1991 und 1992 liberalisiert. 89 ENRE (2011): El Mercado Eléctrico Mayorista. http://www.enre.gov.ar/web/web.nsf/Files/IA2010_capitulo02.pdf/$FILE/IA2010_capitulo02.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 90 CAMMESA (2014b): Informe Diciembre , http://www.cammesa.com/linfomen.nsf/MINFOMEN?OpenFrameSet) [Zugriff: 27.04.2015] 91 ADEERA (2015): Informe Anual, Buenos Aires, S.5 92 CAMMESA (2015a): Informe Mensual Febrero, http://www.cammesa.com/linfomen.nsf/MINFOMEN?OpenFrameSet [Zugriff: 27.04.2015] 93 Matríz Energética (2015): La demanda de energía eléctrica creció en marzo 18% y fue la suba más alta desde 2008, 17.04.2015, http://www.matrizenergetica.com.ar/noticia.php?noticia_categoriaID=3¬iciaID=8744 [Zugriff: 27.04.2015] 94 CAMMESA (2014a): Informe Anual 2013, Buenos Aires und CAMMESA Informe Diciembre (2014): http://www.cammesa.com/linfomen.nsf/MINFOMEN?OpenFrameSet) [Zugriff: 27.04.2015] 18 Die Angaben zu den importierten Werten unterscheiden sich je nach Quelle. Laut CAMMESA kamen 2013 etwas über 39 % des importierten Stroms aus Paraguay, 60 % aus Uruguay und der verbleibenden Anteil aus Brasilien.95 Die Stromnachfrage in den unterschiedlichen Provinzen unterscheidet sich stark. Der Großraum Buenos Aires hatte mit 38,4 % den höchsten Anteil im Jahr 2014. Die gleichnamige umliegende Provinz verbrauchte 11,5 % der Elektrizität. Dahinter folgten Santa Fe (9,7 %), Cordoba (7,4 %) und Mendoza (4,7 %). Die anderen Regionen blieben alle unter jeweils 3,5 %.96 Bei der Verteilung nach Sektoren bestehen ebenfalls signifikante Unterschiede, wie die folgende Tabelle zeigt. Im Vergleich zu den Vorjahren gab es kaum Veränderungen, lediglich der Verbrauch der Industrie ≥ 300 kW hat um 4,3 % zugenommen.97 Tab. 4: Stromnachfrage nach Sektoren und ihr Anteil an der Gesamtnachfrage 201498 Stromnachfrage nach Sektoren GWh % Privatverbrauch < 10 kW 51.673 40,89 Allgemeiner Verbrauch < 10 kW 12.605 9,98 Öffentliche Beleuchtung < 10 kW 4.511 3,57 Handel und Industrie ≥ 10 kW und < 300 kW 19.164 15,17 Industrie ≥ 300 kW 13.073 10,35 Großverbraucher innerhalb des Stromgrossmarktes MEM (Mercado Eléctrico Mayorista) 25.334 20,05 Gesamtmarkt 126.361 100 Quelle: ADEERA, 2015 2.2.2.1 Produktion elektrischer Energie Produktionskapazität allgemein Die theoretische Stromerzeugungskapazität hat sich, nachdem sie zwischen 2005 und 2011 um 26,7 % gesteigert werden konnte, in den letzten Jahren nicht erheblich verändert. Davor trugen vor allem der Ausbau von Gas- und Dampfkraftwerken (GuD-Kraftwerke) und reinen Gaskraftwerken sowie Wasserkraft zum Wachstum bei. Seit 2012 haben nur die Dieselmotorenanlagen und die Windkraft als Energiequelle leicht zugenommen. Wie in Tabelle 9 ersichtlich ist, sind über 60 % der Kraftwerke thermische Kraftwerke (wobei in Argentinien Kernkraftwerke nicht zu den thermischen Kraftwerken gezählt werden). Gas- und Dampfkraftwerke sind die verbreitetsten Systeme. Die Wasserkraft nimmt mit 35% ebenfalls einen hohen Stellenwert ein. Wie auch im folgenden Kapitel gezeigt wird, spielen die erneuerbaren Energien noch eine untergeordnete Rolle.99 CAMMESA (2014a): Informe Anual 2013. Buenos Aires. (2015): Informe Anual, Buenos Aires, S. 7. 97 Ebd. S. 8. 98 Ebd. S. 8. 99 CAMMESA (2014a): Informe Anual 2013, Buenos Aires und CNEA (2015a): Diciembre, Buenos Aires. 95 96 ADEERA 19 Tab. 5: Installierte Brutto-Elektrizitätskapazität nach Kraftwerkstypen in MW100 2012 2013 2014 % der Gesamterzeugungskapazität 2014 Dampfkraftwerke 4.441 4.441 4.451 14,18 Gaskraftwerke 4.068 4.074 4.019 12,80 GuD-Kraftwerke 9.205 9.205 9.191 29,28 Dieselmotoren 1.032 1.074 1.413 4,50 18.746 18.794 19.074 60,77 1.005 1.010 1.010 3,22 Photovoltaik 6 8 8 0,03 Windenergie 112 165 187 0,60 Wasserkraft 11.093 11.095 11.108 35,39 Total - Andere 12.216 12.278 12.313 39,23 Total Gesamtenergie 30.962 31.072 31.387 100,00 Total-Thermische Energie Nuklearenergie Quelle: CAMMESA, 2014a Die installierte Kapazität von Biomasse und Biogas wird von staatlicher Seite erst seit 2014 separat veröffentlicht. Um einen Vergleich über die letzten Jahre zu ermöglichen, werden für die folgende Tabelle Daten der International Renewable Energy Agency herangezogen. Tab. 6: Installierte Brutto-Elektrizitätskapazität von Biomasse und Biogas in MW Feste Biomasse Biogas Gesamt Biomasse/Biogas 2012 2013 2014 616,8 625 625 16,6 16,6 16,6 633,4 641,5 641,5 Quelle: IRENA 2015 In der Hitzewelle 2013/2014 mussten viele argentinische Haushalte tagelang ohne Strom und Elektrizität auskommen. Diese sich fast jedes Jahr zur Hauptnutzungszeit von Klimaanlagen (bzw. Heizungsanlagen im Winter) häufenden Stromausfälle waren in den letzten Jahren besonders ausgeprägt. Durch die enorm hohen Temperaturen im Dezember 2013 und Januar 2014 waren etliche argentinische Haushalte besonders in der Hauptstadt-Region Buenos Aires viele Tage lang ohne Strom.101 Bis heute scheint sich die Situation etwas stabilisiert zu haben, was allerdings auch durch das Ausbleiben von extremen Temperaturen begründet werden kann. Im März 2015 kam es in einigen Gebieten von Buenos Aires erneut zu Stromausfällen. Nach Aussage der Nationalregierung ist das Versorgungssystem jetzt besser auf Nachfragespitzen vorbereitet. Sie verweist dabei auf Importe aus Brasilien und das neue Atomkraftwerk Atucha II. Verschiedenen 100 101 CAMMESA (2014a): Informe Anual 2013, Buenos Aires und CNEA (2015a): Diciembre, Buenos Aires. CAMMESA (2014c): Consumo. http://portalweb.cammesa.com/pages/datosoperativos.aspx [Zugriff: 27.04.2015] 20 Unternehmen haben berichtet, dass sie seitens der Regierung bei drohender Stromknappheit dazu angehalten werden, ihren Konsum zu drosseln.102 Der Ausbau der Kernkraft ist in Argentinien deshalb von großer Bedeutung. Argentinien besitzt drei Kernkraftwerke: Atucha I, Atucha II und Embalse. Atucha I ist ein in der Provinz Buenos Aires gelegenes Kernkraftwerk, das 1974 an das Stromnetz angeschlossen wurde und eine Nettoleistung von 335 MW besitzt. Das Kernkraftwerk Embalse ist eine ca. 110 km südwestlich der Stadt Córdoba gelegene Anlage mit einer Nettoleistung von 600 MW. Embalse wurde 1983 in Betrieb genommen. Im Moment ist geplant, dieses Atomkraftwerk zu modernisieren. Das Werk Atucha II wurde erst nach einer langen Bau- und Ruhephase Ende 2011 wieder ans Netz genommen und im Juli 2014 offiziell wiedereröffnet und nach dem verstorbenen Präsidenten Dr. Néstor Kirchner benannt. Die Nachricht, dass es im Februar 2015 zu 100 %iger Auslastung hochfahren konnte (745 MW) wurde seitens der Regierung als Beispiel eines erfolgreich durchgeführten staatlichen Energieprojektes kommuniziert. Gleichzeitig ist es das leistungsstärkste Kraftwerk im argentinischen Netzanschlusssystem SADI (Sistema Argentino de Interconexión) .103Des Weiteren läuft gerade ein Projekt zum Bau von mehreren weiteren, kleineren Kernkraftanlagen unter dem Titel CAREM (Central Argentina de Elementos Modulares), um zukünftig auch die Stromversorgung in abgelegenen Regionen sicherzustellen. Die erste Anlage wurde 2014 in Lima (Provinz Buenos Aires) mit einer Kapazität von 25 MW pilotiert. 104 Über den Bau eines vierten, großen Nuklearkraftwerks wurde von der argentinischen Regierung im Februar 2015 ein Vertrag mit dem staatlichen Nuklearunternehmen Chinas über 2 Mrd. USD abgeschlossen. Die maximale Leistung soll 800 MW betragen. Der Bauzeitraum wird derzeit auf acht Jahre geschätzt.105 Das bedeutendste argentinische Wasserkraftwerk Yacyretá ist an der Grenze zu Paraguay gelegen. Dieses Kraftwerk stellt 2.342 MW und damit etwa 20 % der Bruttokapazität aus Wasserkraft und wird derzeit schrittweise modernisiert.106 Am Fluss Uruguay befindet sich ein weiteres wichtiges Wasserkraftwerk mit dem Namen Salto Grande mit einer installierten Leistung von 1.890 MW, was einer maximalen Produktion von 6.640 GWh im Jahr entspricht.107 Neben Yacyretá und Salto Grande ist noch der Komplex in Comahue im Süden des Landes mit insgesamt 1.320 MW installierter Leistung (aufgeteilt in die Anlagen El Chocón und Arroyito) von nationaler Bedeutung. Diese drei Kraftwerke stellen zusammen mehr als die Hälfte des durch Wasserkraft erzeugten Strom in Argentiniens bereit.108 Produktion durch erneuerbare Energien Erneuerbare Energien steuern nur einen sehr geringen Teil zur Stromproduktion bei. Sie machten ohne großer Wasserkraft (<30 MW) 2013 nur ca. 1,3 % der gesamten Stromerzeugung in Argentinien aus. Den größten Anteil an den erneuerbaren Energien nimmt abgesehen von der Wasserkraft die Windkraft ein. Auch die Nutzung von Biomasse zur Energiegewinnung ist verbreitet, häufig aber zur dezentralen und privaten Versorgung, wodurch nur ein Teil in den nationalen Statistiken erscheint (vgl. Abb. 14). Castro, Angeles und Fernández Blanco, Pablo (2015): Impulsan cortes de luz selectivos para evitar una crisis, in La Nación, 12.03.2015, http://www.lanacion.com.ar/1775393-el-gobierno-impulsa-cortes-selectivos-de-luz-para-evitar-una-crisis-energetica [Zugriff: 27.04.2015] 103 u. a. CAMMESA (2015b): Novedades, http://portalweb.cammesa.com/default.aspx [Zugriff: 27.04.2015] 104 CNEA (2015c): Proyecto CAREM, http://www.cnea.gov.ar/carem [Zugriff: 27.04.2015] 105 Ministerio de Planificación (2015a): Argentina y China ratifican trabajo conjunto para la cuarta Central Nuclearf, 03.02.2015, http://www.minplan.gob.ar/noticia/19046/argentina-y-china-ratifican-trabajo-conjunto-para-la-cuarta-central-nuclear.html [Zugriff: 27.04.2015] 106 Energía Estratégica (2015b): Yacyretá reincorporó una turbina y recuperará otros 400 MW de potencia en las próximas semanas, 10.04.2015, http://www.energiaestrategica.com/yacyreta-reincorporo-una-turbina-y-recuperara-otros-400-mw-de-potencia-en-las-proximas-semanas/ [Zugriff: 27.04.2015] 107 Salto Grande (2015): Ficha Tecnica, http://www.saltogrande.org/ficha_tecnica.php [Zugriff: 27.04.2015] 108 Ebd. 102 21 Abb. 9: Anteil verschiedener Energieträger an aus erneuerbaren Energien erzeugtem Strom 2013109 0,94% 0,14% 6,77% 8,36% Wasserkraft ≤ 30 MW Windenergie Biomasse 27,90% 55,90% Biogas Solarkraft Biodiesel Quelle: CAMMESA, 2014a Die insgesamt geringen Werte mögen überraschen, da das Land insbesondere im Süden großes Windkraft- und im Norden Solarenergiepotenzial besitzt, jedoch wurde die Förderung erneuerbarer Energien erst in den letsten Jahren zu einem Thema für die argentinische Regierung. Bis 2016 sollte nach dem nationalen Erneuerbaren-Energien-Gesetz 26.190 der Anteil am Stromverbrauch auf 8 % erhöht werden. Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass das Ziel nicht erreicht wird. Eine offizielle Stellungnahme der Regierung gibt es nicht, das entsprechende Gesetz wird momentan reformiert (siehe Kapitel 3). Private Schätzungen gehen davon aus, dass maximal 2 % bis 2016 erreicht werden.110 Netzstruktur, -zugang und -ausbau Die argentinischen Übertragungsnetze werden durch private Unternehmen verwaltet. Die Betreiber sind die Unternehmen TRANSENER (Compañía de Transporte de Energía Eléctrica en Alta Tensión), das vor allem in Patagonien tätig ist, sowie TRANSPA S.A. (Empresa de Transporte Eléctrico por Distribución Troncal de la Patagonia) in Chubut.111 Der Verteilersektor wird durch drei Unternehmen bestimmt: EDENOR (Empresa Distribuidora y Comercializadora Norte), EDESUR (Electricidad Distribuidora Sur) und EDELAP (Empresa de Electricidad de la Plata), welche zusammen knapp drei Viertel des Marktes ausmachen. Der verbleibende Anteil wird von zahlreichen kleineren Unternehmen abgedeckt. Die Verteilerfirmen erhalten von CAMMESA die Lizenz, den erzeugten Strom an die Endverbraucher weiter zu verteilen.112 Wie bereits aus den vorherigen Kapiteln ersichtlich liegen in Argentinien sowohl der Erzeugungs- als auch der Verbrauchsschwerpunkt in den Ballungszentren, hier vor allem im Großraum Buenos Aires. Der Süden Argentiniens verfügt wie viele Regionen Lateinamerikas über ein Radialnetz, was bedeutet, dass der Strom von der Stromgeneration nur über einen Weg zum Verbraucher fließt. Dabei müssen teilweise längere Strecken zum nächsten Stabilisierungspunkt überbrückt werden. Mögliche Störungen würden alle dahinter liegenden Verbraucher stromlos lassen. Im Norden CAMMESA (2014a): Informe Anual 2013, Buenos Aires. KPMG (2014): Encuesta de energías renovables 2014, http://www.kpmg.com/AR/es/foro-energia/enfoques/encuestas-visionfuturo/Paginas/Encuesta-de-energias-renovables-2014.aspx [Zugriff: 27.04.2015] 111 Pampa Energía Inversores (o.A.): El Sector Eléctrico de Argentina. http://ri.pampaenergia.com/pampaenergia/web/conteudo_es.asp?idioma=2&conta=47&tipo0=24234 [Zugriff: 26.05.2015] 112 Ebd. 109 110 22 Argentiniens liegt ein Ring- bzw. Maschennetz vor. Die Stromversorgung des Verbrauchers erfolgt hier über mehrere Wege. Im Störungsfall einer Leitung ist dadurch die Stromzufuhr nicht automatisch unterbrochen. Seit 2003 wurden die Hochspannungsleitungen um 5.500 km erweitert. Neben einer Ost-West-Verbindung im Norden des Landes wurden zwei große Leitungen fertiggestellt, die den Norden und Süden auf beiden Seiten des Landes verbinden.113 Seit 2013 wurden insgesamt 624 km an 500 KV-Leitungen und 271 km an 220 kV-Leitungen fertiggestellt. Unter anderem wurde somit der Süden der Provinz Santa Cruz an das SADI-Netz angeschlossen.114 Die Gesamtlänge der Hochspannungsleitungen betrug im Jahr 2013 14.326 km. Davon zählten 13.758 km zum 500 kV-Bereich.115 Der Verband der Erzeuger elektrischer Energie AGEERA (Asociación de Generadores de Energía Electrica de la Republica Argentina) veröffentlichte 2012 die Prognose, dass allein bei Anschluss diverser Großprojekte im ganzen Land bei der steigenden Nachfrage bis 2030 eine Erweiterung der Hochspannungsleitungen (500 kV) um insgesamt 6.700 km nötig ist. 116 Technik- und Finanzexperten aus dem Bereich sehen das bisherige System an seiner Belastungsgrenze und kritisieren den fehlenden Ausbau und die fehlende Instandhaltung. Es wird von einem nötigen Investitionsvolumen von bis zu 2 Mrd. USD in den nächsten Jahren ausgegangen.117 Die Gesamtlänge aller Stromleitungen beträgt 367.938 km (2010).118 2.2.2.2 Strompreise Der Energieerzeugungssektor basiert auf einem preisorientierten Bieterverfahren, wobei die Regulierungsbehörde ENRE vierteljährlich eine Preisobergrenze, den sogenannten saisonalen Preis, festlegt. Der Strom kann zwischen Erzeugern und Stromversorgern an zwei verschiedenen Märkten gehandelt werden: dem Termin- und Vertragsmarkt sowie dem SpotMarkt. Auf ersterem werden bilaterale und saisonale Kaufverträge ausgehandelt. Auf dem Spot-Markt werden hingegen kurzfristige Verträge abgeschlossen, wobei der Preis stündlich aktualisiert wird. Stromverteilungsunternehmen wie EDENOR, EDESUR oder EDELAP kaufen auf dem Strommarkt MEM Strom für den Vertrieb an Endverbraucher ein. Der Preis, zu welchem die Stromverteilungsunternehmen auf dem MEM einkaufen können, ist nach oben hin begrenzt. Der Durchschnittspreis für 2013 lag bei 44,8 EUR/MWh auf dem Spot-Markt, was eine Verringerung von 16 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, in dem der Durchschnittspreis bei 53,6 EUR/MWh lag. Der Spotmarktpreis steigt seit den 1990er Jahren konstant an wie aus Abbildung 10 zu erkennen ist. Allein die Erhöhung zwischen 2012 und 2013 beträgt 17,2 %. Industrieunternehmen bleiben allerdings aufgrund des Stabilitätsfonds für Stromproduktion von den Preisschwankungen unberührt, weswegen für sie der Strompreis immer noch günstig ist.119 Der Durchschnittspreis für Industriekunden betrug für das Jahr 2013 297,59 ARS/MWh (ca. 27,4 EUR/MWh). Die Differenz zahlt der argentinische Staat. Diese Subventionen an den Endverbraucher werden seit Beginn des Jahres 2013 allmählich abgebaut. Die Subventionen für die Strompreise sollen in den Provinzen zunächst eingefroren werden, und danach Stück für Stück komplett abgebaut werden. Konkrete Zeiträume für den schrittweisen Subventionsabbau wurden nicht vereinbart. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass vor den Wahlen im Oktober 2015 noch wesentliche Änderungen und Einschnitte erfolgen. Plan Estrategico Energetico (2014): S.21. CNEA (2015a): Informe Diciembre 2014, Buenos Aires, S.22. 115 CAMMESA (2014a): Informe Anual 2013, Buenos Aires. 116 AGEERA (2012): Proyecto “Escenarios Energéticos Argentina 2030”, Buenos Aires, S. 21. 117 Fenés, Gastón (2015): Los problemas estructurales del sistema eléctrico: subsidios e infraestructura, in Energía Estratégica, 21.04.2015, http://www.energiaestrategica.com/los-problemas-estructurales-del-sistema-electrico-subsidios-e-infraestructura/ [Zugriff: 27.04.2015] 118 Ministerio de Educación (2011): Atlas Educativo de la Rapublica Argentina, http://www.mapaeducativo.edu.ar/Atlas/energia-electrica [Zugriff: 27.04.2015] 119 CNEA (2011b): Síntesis del Mercado Eléctrico Mayorista de la Republica Argentina. http://www.cnea.gov.ar/pdfs/sintesis_mem/12_2011.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 113 114 23 Abb. 10: Preisentwicklung des argentinischen Spotmarktes in ARS/MWh 450 398,4 400 350 319,5 300 332,2 256,3 250 200 166 178,8 131,3 150 92,5 100 28,8 38,5 50 53,7 66,6 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: CAMMESA, 2014 Im Vergleich mit den Nachbarländern kostet Energie in Argentinien nur ein Zehntel von dem, was etwa in Chile oder Uruguay gezahlt werden muss. Die Preise für den Endverbraucher haben sich durch die Subventionen seit 2003 nicht wesentlich verändert. Private Schätzungen gehen davon aus, dass der nicht subventionierte Preis in einem freien Markt um bis zu 1.000 % höher wäre.120 Die Abbildung 11 zeigt noch einmal die Preisentwicklung aus Sicht der Nationalen Atomenergiebehörde CNEA (Comision Nacional de Energia Atomica). In der Grafik wird ein Auseinanderdriften vom durchschnittlichen Strompreis für den Endverbraucher und dem Preis inkl. Zusatzkosten (precio monómico), die nicht durch den Verbraucherpreis gedeckt werden, deutlich. Abb. 11: Durchschnittspreise für Strom in USD pro MWh121 450 388,4 400 350 300 260,4 259,4 250 204 200 150 100 50 287,8 53,6 66,4 32 92,2 44,2 62,5 119,4 76 162,50 144,9 87,7 97,50 Strompreis Preis "Monómico" 115,2 119,4 119,8 119,8 120 0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: CNEA, 2015a Smink, Victoria (2014): Argentina: qué hay detrás de los apagones que enfadan a los ciudadanos, 17.12.2014, http://www.bbc.co.uk/mundo/noticias/2014/12/141215_argentina_apagones_cortes_electricos_verano_irm, [Zugriff: 27.04.2015] 121 CNEA (2015a): Diciembre 2014, Buenos Aires. 120 24 2.2.3 Der argentinische Wärmemarkt In Argentinien gibt es keine Fernwärmenutzung. Wärmeerzeugung erfolgt in der Industrie über Schweröl, Gas, Strom und Brennholz. KWK-Anlagen sind vereinzelt vorhanden. In Haushalten wird vorwiegend über Erdgas und Flaschengas geheizt, bzw. Warmwasser bereit gestellt. Jüngste Entwicklungen sind der vermehrte Einsatz von elektrischer Wärmebereitstellung in privaten Haushalten. Möglichkeiten zur Fernwärmenutzung wurden zwar im Rahmen der Nutzung thermischer Energie zur Stromerzeugung ausgelotet, jedoch nicht konkretisiert.122 2.2.4 Ausgewählte Investitionen im Energiesektor Um kurzfristig dem Energiedefizit entgegenzuwirken, sind mehrere Gas- und Flüssigbrennstoffgeneratoren geplant. Die Installation dieser kleinen und mittelgroßen Anlagen soll zu einer relativ schnellen Ausweitung der installierten Leistung um insgesamt 500 MW beitragen. Auf die Ausschreibungen (2015) wurde bis dato noch nicht in einem nennenswerten Maß reagiert, v. a. durch das Fehlen des dazu notwendigen Zugangs zu Investitionen. 123 Die argentinische Regierung legt bei öffentlichen Investitionen einen Schwerpunkt auf die Energiewirtschaft. Es sollen Stromerzeugungsprojekte mit einer Gesamtkapazität von mehr als 4.000 MW umgesetzt werden. Zu den größten Vorhaben der Regierung gehören die Wasserkraftwerke Cóndor Cliff und Barrancosa, die am Río Santa Cruz in Patagonien eine zusätzliche Kapazität von 1.700 MW einbringen sollen und mit einer Investition von 4,9 Mrd. USD beziffert sind. Chihuidos, Los Blancos und Punta Negra sind weitere zukünftige Projekte im Bereich Wasserkraft. Das lange stillgelegte Wasserkraftwerk-Projekt Garabí soll zudem wiederbelebt werden. Bis Mitte 2015 wird die Fertigstellung der entsprechenden Machbarkeitsstudien erwartet, ein voraussichtliches Datum der Fertigstellung ist nicht bekannt.124 Neben dem Ausbau der Atomenergie (über 2 Mrd. USD; vgl. Abschnitt 2.2.3.1) und dem Bau bzw. Ausbau verschiedener Wärmekraftwerke (2,9 Mrd. USD) sollen auch 2,2 Mrd. USD in erneuerbare Energien investiert werden. Das staatliche Energieunternehmen ENARSA (Energía Argentina Sociedad Anónima) erhielt im Juni 2010 den Zuschlag für Gesamtinvestitionen in Höhe von 9 Mrd. ARS (ca. 2,2 Mrd. USD). Damit sollen 17 Windkraftprojekte (insgesamt 754 MW), vier Projekte für Biobrennstoff (110,4 MW), fünf kleine Wasserkraftanlagen (10,6 MW) und sechs Solarprojekte (20 MW) finanziert werden. Zudem investiert das Unternehmen GENNEIA 950 Mio. USD in verschiedene Windparkprojekte.125 Deutsche Unternehmen sind an dem Ausbau der Energieinfrastruktur beteiligt. Siemens hat in den vergangenen fünf Jahren sieben Aufträge zur Aufrüstung von Wärmekraftwerken erhalten und der deutsche Projektentwickler WPD ist an der schrittweisen Installation von Windparks mit einer Kapazität von insgesamt 150 MW beteiligt.126 Auch im Bereich der Erdöl- und Gasförderungen sollen hohe Investitionen getätigt werden (vgl. Kapitel 2.2.1). Hier ist von deutscher Seite aus vor allem BASF mit seiner Tochterfirma Wintershall aktiv. Sind die geplanten sechs Secretaría de Energía (2008): Energía Geotérmica http://www.energia.gov.ar/contenidos/archivos/publicaciones/libro_energia_geotermica.pdf [Zugriff 26.03.2015] 123 Gandini, Nicolas (2014a): Pulseada entre el Gobierno y las eléctricas por la nueva oferta de energía. 13.05.2014. http://elinversoronline.com/2014/05/pulseada-entre-el-gobierno-y-las-electricas-por-la-nueva-oferta-de-energia/ [Zugriff: 27.04.2015] 124 IMPSA (2012): Aprovechamientos Hidroeléctricos. Condor Cliff La Barrancosa. Río Santa Cruz – Argentina. Desarrollo, integración y energía renovables http://www.impsa.com/es/descargas/Archivos/E)%20CONDOR%20CLIFF%20Y%20LA%20BARRANCOSA.pdf [Zugriff: 29.05.2015] 125 GTAI (2013): Wirtschaftsdaten kompakt: Argentinien. Stand: November 2013. Germany Trade & Invest. [Zugriff: 27.04.2015] 126 EVWind (2013): E{olica en Argentina: el parque eólico de WPD, reconocido por la ONU. http://www.evwind.com/2013/08/10/eolica-enargentina-el-parque-eolico-de-wpd-reconocido-por-la-onu/ [Zugriff: 29.05.2015] 122 25 Probebohrungen, deren Kosten mit 110 Mio. USD angegeben werden, erfolgreich, sollen binnen zehn Jahren 320 Bohrungen folgen.127 Dieses Fördervolumen würde dann Investitionen in Höhe von 3,3 Mrd. USD nach sich ziehen. 128 Im Juni 2014 schloss Argentinien ein Kooperationsabkommen mit den USA ab. Das Abkommen schafft den notwendigen institutionellen Rahmen für gemeinsame Projekte zwischen Unternehmen beider Länder. Im Mittelpunkt des strategischen Abkommens steht die Zusammenarbeit in den Bereichen Biokraftstoffe, Atomenergie, Energieeffizienz, erneuerbare Energien und intelligente Energienetze. Die USA sind primär an Vaca Muerta, einer der bedeutendsten unkonventionellen Erdölreserven der Welt, interessiert.129 Daneben werden derzeit diverse Kooperationsabkommen mit Drittstaaten bzw. Unternehmen aus Drittstaaten abgeschlossen. Ein wichtiger Akteur ist hier China, das derzeit vermehrt in Lateinamerika und darunter auch in Argentinien investiert. Konkret wurden 2014 und 2015 Abkommen über den Bau und die Inbetriebnahme von zwei Staudämmen in der Provinz Santa Cruz unterzeichnet.130 Auch in anderen Energiebereichen, wie Windkraft, Solarenergie und Biomasse werden Abkommen mit chinesischen Unternehmen erwogen. Im Bereich Biomasse gilt dies beispielsweise für eine Anlage zur Energiegewinnung aus Holzprodukten im Norden von Santa Fe. 131 In Tabelle 7 finden sich beispielhaft Projekte zu verschiedenen Energiequellen sowie deren aktueller Entwicklungsstatus. Tab. 7: Ausgewählte Projekte im argentinischen Energiesektor Projektbezeichnung Investitionssumme Projektstand Anmerkung Wasserkraftwerke Jorge Cepernic (La Barrancosa) und Néstor Kirchner (Cóndor Cliff) 4,9 Mrd. USD Der Auftrag zur Projektdurchführung ist 2014 an chinesische Investoren gegangen. Zusammen sollen die beiden Kraftwerke 2.040 MW Kapazität erreichen.132 Wasserkraftwerke Garabí und Panambí (am UruguayFluss) 5,2 Mrd. USD Mitte 2014 wurde von dem Konsortium aus Eletrobras und Ebisa ein detaillierter Projektplan vorgestellt. Binationale Vorhaben gemeinsam mit Brasilien (Kapazität 2.200 MW)133 Kohlekraftwerk Río Turbio in Santa Cruz 650 Mio. USD Das Kraftwerk soll bis Mitte 2015 ans Netz gehen. Es ist das vorerst letzte Kohlekraftwerk, dass in Argentinien realisiert wurde (Kapazität 240 MW).134 Gandini, Nicolás (2014b): Gigante petroquímico alemán lanza en marzo la perforación de Vaca Muerta, 6.12.2014, http://elinversoronline.com/2014/12/gigante-petroquimico-aleman-empieza-en-marzo-a-perforar-vaca-muerta/ [Zugriff: 27.04.2015] 128 Ebd. 129 Info I News (2014): Empresarias y eventos: Convenio energético clave entre la Argentina y los Estados Unidos, 22.05.2014, http://www.infonews.com/2014/05/22/economia-145341-convenio-energetico-clave-entre-la-argentina-y-los-eeuu-ypf-acuerdo-por-ypf.php [Zugriff: 27.04.2015] 130 Presidencia de la Nación (2014): Argentina y la República Popular China firmaron un acuerdo que establece su Asociación Estratégica Integral, 18. Juli 2014, http://prensa.argentina.ar/2014/07/18/51417-argentina-y-la-republica-popular-china-firmaron-un-acuerdo-queestablece-su-asociacion-estrategica-integral.php [Zugriff: 27.04.2015]; Energía Estratégica (2015a): Advierten sobre el impacto de inversiones chinas en la industria local, 11. Februar 2015, http://www.energiaestrategica.com/advierten-sobre-el-impacto-de-inversiones-chinas-en-laindustria-local/ [Zugriff: 27.04.2015] 131 Energía Estratégica (2015a): Advierten sobre el impacto de inversiones chinas en la industria local, 11. Februar 2015, http://www.energiaestrategica.com/advierten-sobre-el-impacto-de-inversiones-chinas-en-la-industria-local/ [Zugriff: 27.04.2015] 132 IMPSA (2012): Aprovechamientos Hidroeléctricos. Condor Cliff La Barrancosa. Río Santa Cruz – Argentina. Desarrollo, integración y energía renovables http://www.impsa.com/es/descargas/Archivos/E)%20CONDOR%20CLIFF%20Y%20LA%20BARRANCOSA.pdf [Zugriff: 29.05.2015] 133 EBISA (o.A.): UnE – GARABI / PANAMBI. http://www.ebisa.com.ar/une_garabi_panambi [Zugriff: 29.05.2015] 134 Kucher, Federico (2014): Avances de la central termoeléctrica de Río Turbio. In: Página 12, 28 de febrero de 2014 [Zugriff: 29.05.2015] 127 26 GuD-Kraftwerke „Manuel Belgrano II“ (820 MW) und Vuelta de Obligado (810 MW) 550 Mio USD (Manuel Belgrano II) und 850 Mio USD Das erste Kraftwerk soll 2018 hochgefahren werden. Beim Zweiten ist geplant, die letzte Turbine im August 2015 in Betrieb zu nehmen. Die große Bedeutung von GuD-Kraftwerken wird an diesen beiden Projekten von ENARSA, bzw. unter deren Beteiligung deutlich.135 Erschließung der Reserven von nicht konventionellem Erdöl und -gas ötig zur Erschließung wären 250 Mrd. USD. Derzeit bestehen konkrete Vereinbarungen über etwa 3 Mrd. USD Wie auch in Kapitel 2.2.1 beschrieben, gibt es verschiedene internationale Kooperationen, bei denen meist YPF involviert ist. 3.000 neue Bohrungen wären erforderlich, um die Produktion von Erdöl und – gas innerhalb von einigen Jahren um 50 % zu erhöhen. Errichtung eines vierten, großen Atomkraftwerkes (Atucha III) 2 Mrd. USD Vertrag wurde im Februar 2015 mit chinesischen Investoren unterzeichnet. Mit 800 MW wäre es das größte Nuklearkraftwerk im Verbund zeigt den hohen Stellenwert der Förderung von Atomkraft in Argentinien.136 Bau einer Gas-Pipeline (GNEA) mit einer Gesamtlänge von 4.144 km im Nordosten von Argentinien 3 Mrd. USD Baubeginn Februar 2015 Versorgung der Provinzen Formosa, Chaco, Corrientes, Misiones und Teile von Santa Fe mit netzgeführtem Gas.137 Quelle: eigene Darstellung Página 12 (2015): Más potencia en las redes. http://m.pagina12.com.ar/diario/economia/2-272493-2015-05-12.html [Zugriff: 29.05.2015] aen (2015): Atucha III: En el segundo semestre comienza la construcción. http://argentina.ar/2015/02/23/ciencia-y-tecnologia-35846atucha-iii-en-el-segundo-semestre-comienza-la-construccion.php [Zugriff: 29.05.2015] 137 Ministerio de Planificación (2015b): Comenzó la construcción del Gasoducto del Noreste, 23.02.2015, http://www.minplan.gob.ar/noticia/19192/comenzo-la-construccion-del-gasoducto-del-noreste.html [Zugriff: 27.04.2015] 135 136 27 3. Rechtliche Rahmenbedingungen und Förderungen für erneuerbare Energien In diesem Kapitel soll es um die allgemeinen rechtlichen Rahmenbedingungen im argentinischen Energiesektor, bestehende und geplante Fördermechanismen für erneuerbare Energien und Investitionsbedingungen für deutsche Firmen gehen. 3.1 Internationale Klimaschutzabkommen Argentinien ist als Non-Annex-I-Land sowohl Unterzeichner der UN-Klimarahmenkonvention als auch des KyotoProtokolls. Während Non-Annex-I-Ländern durch das Kyoto-Protokoll keine verbindlichen Reduktionsziele für die Treibhausgasemission auferlegt wurden, verpflichtet sich Argentinien im Rahmen des UN-Maßnahmenprogramms zu national angepassten Emissionsreduktionsmaßnahmen NAMA (Nationally Appropriate Mitigation Actions) zur freiwilligen Emissionsreduktion.138 NAMA richtet sich an sogenannte Entwicklungs- und Schwellenländer und zielt im Sinne einer nachhaltigen und sozialverträglichen Entwicklung auf eine, den sozialen und wirtschaftlichen Realitäten des Landes angemessene, Umsetzung und Förderung von Maßnahmen ab. Der Technologietransfer nimmt hier eine zentrale Rolle ein.139 In Argentinien wurde hierfür das Regierungskomitee zum Klimawandel (Comité Gubernamental de Cambio Climático) gegründet.140 3.2 Gesetzgebungskompetenzen Der argentinische Staat ist föderal organisiert und gliedert sich in 23 Provinzen und die autonome Hauptstadt Buenos Aires. Gemäß Art. 121 der argentinischen Verfassung liegt die Gesetzgebungskompetenz grundsätzlich bei den Provinzen, soweit sie nicht ausdrücklich dem Kongress, dem Legislativorgan des Bundes, zugewiesen ist. Entsprechend diesem Regel-Ausnahme-Verhältnis listet Art. 75 die Bereiche auf, in denen der Kongress die Gesetzgebungskompetenz inne hat. In Bezug auf erneuerbare Energien ist auf die in Art. 75 Nr. 18 und 19 erwähnten Kompetenzen hinzuweisen. Gemäß Art. 75 Nr. 18 ist es Aufgabe des Kongresses, für den Wohlstand des Landes zu sorgen, was ausdrücklich die Unterstützung der bestehenden Industrie sowie die Einführung neuer Industrien umfasst. Art. 75 Nr. 19 überträgt dem Kongress ferner die Kompetenz im Bereich wissenschaftlicher und technologischer Forschung und Entwicklung. Der Wortlaut dieser Vorschriften erlaubt eine breite Auslegung der Kompetenzen des Kongresses, deren Grenzen daher nicht eindeutig zu ziehen sind. So kommt es in den einschlägigen Bereichen zuweilen zu einander überlappenden Gesetzen von Bund und Provinzen. 3.3 Gesetzliche Regelungen im Energiebereich Diese Parallelität von Bundes- und Provinzgesetzen ist auch im Bereich der Biomasse und ihrer Förderung zu beobachten. So gibt es neben den bundesweit geltenden Regelungen Initiativen einzelner Provinzen zur Förderung lokaler Projekte. Die Unterstützung durch den Bund und die jeweilige Provinz kann dabei in der Regel parallel in MINPLAN (2014): Firman memorando de entendimiento para generación de energía limpia y sustentable, 31.1.2014, http://www.minplan.gob.ar/noticia/13325/firman-memorando-de-entendimiento-para-generacion-de-energia-limpia-y-sustentable.html [Zugriff: 27.04.2015] 139 UN (2007): Report of the Conference of the Parties on its thirteenth session, held in Bali from 3 to 15 December 2017. 14.3.2008. http://unfccc.int/resource/docs/2007/cop13/eng/06a01.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 140 Nationales Sekretariat für Umwelt und nachhaltige Entwicklung (2011): (Secretaría de Ambiente y Desarrollo Sustentable), http://www.ambiente.gob.ar/archivos/web/UCC/file/21-11-11%20ENCC.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 138 28 Anspruch genommen werden. Die Gesetze in den verschiedenen Provinzen sind vielfältig. Wichtigste legislative Grundlage auf Bundesebene sind das Gesetz Nr. 26.190 sowie die Resolution 108/2011. 3.3.1 Bundesebene Gesetz Nr. 24.065 (1992) – der allgemeine rechtliche Rahmen Das Gesetz Nr. 24.065 (1992) bildet den umfassenden rechtlichen Rahmen für elektrische Energie in Argentinien (Regimen de la Energía Eléctrica).141 Das Gesetz enthält Regelungen in Bezug auf die Erzeugung, den Transport und die Verteilung von elektrischer Energie in Argentinien. Daneben gibt es Regelungen zu Im- und Export von Energie und zu den Stromtarifen. Artikel 70 des Gesetzes sieht die Errichtung eines Fonds für elektrische Energie FNEE (Fondo Nacional de la Energía Eléctrica) vor, der weitere Fonds speist. Gesetz Nr. 26.190 – Nationales Förderprogramm für erneuerbare Energiequellen zur Gewinnung elektrischer Energie Im Jahr 2006 wurde mit dem Gesetz Nr. 26.190 das Nationale Förderprogramm für erneuerbare Energiequellen zur Gewinnung elektrischer Energie (Régimen de Fomento Nacional para el uso de fuentes renovables de Energía destinada a la producción de Energía Eléctrica) geschaffen.142 Mit diesem Gesetz wurde die Gewinnung von elektrischer Energie aus erneuerbaren Energiequellen als öffentliche Leistung sowie die technologische Entwicklung und Herstellung der erforderlichen Anlagen zum nationalen Interesse erklärt. Die Resolution 108/2011 regelt Detailfragen zur Erreichung der Ziele des Gesetzes Nr. 26.190. Das Nationale Förderprogramm für erneuerbare Energiequellen zur Gewinnung elektrischer Energie hat gemäß Artikel 2 das Ziel, den Anteil von erneuerbaren Energiequellen in einem Zeitraum von zehn Jahren ab Inkrafttreten des Programms (also bis 2016) auf 8 % des nationalen Bruttoenergieverbrauchs zu erhöhen. Vor Inkrafttreten des Gesetzes 26.190 förderte das Vorgängergesetz 25.019 lediglich die Windenergie und Photovoltaik. Das heutige Gesetz definiert folgende Energieträger als erneuerbar: Windenergie, Photovoltaik, Erdwärme, Gezeitenenergie, Wasserkraft, Biomasse, Deponie-, Klär- und Biogase. Das Gesetz fördert zum einen den Bau von Erneuerbare-Energie-Anlagen innerhalb des Staatsgebiets und zum anderen die Herstellung und den Import von Teilen zum Bau solcher Anlagen sowie ihren kommerziellen Betrieb. Die in den geförderten Anlagen produzierte Energie muss in den Stromgroßmarkt MEM eingespeist werden bzw. für den öffentlichen Verbrauch bestimmt sein. Durch das Gesetz werden in Argentinien ansässige natürliche und juristische Personen begünstigt, die Energie aus erneuerbaren Quellen produzieren und diese in das argentinische Stromnetz einspeisen. Projekte, die Arbeitsplätze in Argentinien schaffen und einheimische Technologien verwenden, werden im Ausschreibungsprozess bevorzugt. Durch das Gesetz werden zum einen ein Investitionsprogramm für einen Zeitraum von 10 Jahren und zum anderen eine zusätzliche Vergütung zum Marktpreis der Energie für einen Zeitraum von 15 Jahren eingeführt (Art. 14). Die Höhe der Einspeisevergütung hängt von der jeweiligen Energiequelle ab und wird jährlich angepasst. Die im Gesetz 26.190 festgelegte Tarifgrundlage: bis zu 0,015 AR$ pro kW/h für Windkraftanlagen Info Leg (2015): Honorable Congreso de la Nación Argentina, Ley 24.065, http://www.infoleg.gob.ar/infolegInternet/anexos/04999/464/texact.htm [Zugriff: 27.04.2015] 142 Info Leg (2015): Honorable Congreso de la Nación Argentina, Ley 26.190, http://infoleg.mecon.gov.ar/infolegInternet/anexos/120000124999/123565/norma.htm [Zugriff: 27.04.2015] 141 29 bis zu 0,9 AR$ pro kW/h für Photovoltaikanlagen bis zu 0,015 AR$ pro kW/h für die Erzeugung von Strom aus geothermischer, Meeres-, Biomassenenergie, Deponie-, Klär- und Biogasanlagen bis zu 0,015 AR$ pro kW/h für die Erzeugung von Strom durch Wasserkraftanlagen bis zur Gröβe von 30 MW143 Neben den Einspeisevergütungen sieht das Gesetz auch Steuervergünstigungen vor. Über einen Zeitraum von zehn Jahren können entsprechende Investitionen im Zuge der Einkommenssteuerrückzahlung abgeschrieben oder für eine vorzeitige Mehrwertsteuerrückerstattung in Anspruch genommen werden. 144 Außerdem werden für solche Projekte verwandte Investitionen nicht zur Berechnung der Steuer auf das vermutete Mindesteinkommen herangezogen. Diese Steuer beträgt 1 % und bezieht sich auf das Vermögen des Steuerpflichtigen im In- und Ausland. Um auf den vorgesehenen Wert von 8 % am Gesamtenergieverbrauch zu kommen, werden die Großunternehmen mit hohem Stromverbrauch angehalten, einen sukzessiv ansteigenden Prozentanteil an Strom aus erneuerbaren Energien in ihr Energieportfolio aufzunehmen. Ausgehend von einem Minimalwert von 1 % soll der Anteil am Gesamtportfolio halbjährlich um 1 % steigen, bis er schließlich den vorgesehenen Wert von 8 % erreicht. Änderung des Gesetzes 26.190 Seit dem Jahr 2013 wird eine Änderung (sog. Iniciativa Guinle) des Gesetzes über das Nationale Förderprogramm für erneuerbare Energiequellen zur Gewinnung elektrischer Energie diskutiert. Der Gesetzesentwurf wurde im zweiten Halbjahr 2013 veröffentlicht und Anfang 2014 in den Senat eingebracht. Ende November 2014 stimmten die Ausschüsse Bergbau, Energie und Kraftstoffe (Minería, Energía y Combustible) sowie Haushalt und Finanzen (Presupuesto y Hacienda) in einer gemeinsamen Sitzung dem Gesetzentwurf zu. Im Dezember 2014 stimmte der Senat dem Gesetzesentwurf mit großer Mehrheit zu. In der ersten Jahreshälfte 2015 wird sich die Abgeordnetenkammer mit dem Gesetz beschäftigen, zunächst der Ausschuss für Energie und Kraftstoffe (Comisión de Energía y Combustibles) und danach die ganze Kammer.145 Es wird damit gerechnet, dass die Änderung auch in der Abgeordnetenkammer auf positive Resonanz trifft und 2015 angenommen werden kann.146 Inhaltlich sieht das Gesetz einige grundlegende Neuerungen 147 vor, die sich auch auf die Förderung von Biomasse auswirken können: 143Die Das Ausbauziel für erneuerbare Energien im Stromsektor soll bis 2025 fortgeschrieben werden und dann 20% betragen. Die großen Energieverbraucher, insbesondere jene mit einer Abnahmekapazität von mehr als 300 kW, werden verpflichtet, den Anteil an erneuerbarer Energie ebenfalls bis 2025 auf 25 % zu erhöhen (8 % im Jahr 2017, 2019: 12 %, 2021: 16 %, 2023: 18 %, 2025: 20 %). Ein Fonds (FODER; Fondo para el Desarrollo de Energías Renovables) soll geschaffen werden, der die Finanzierung von Investitionen erleichtern soll. Vorrangig davon profitieren sollen Großprojekte mit nationaler Reichweite. beschriebenen Subventionen finden derzeit keine direkte Anwendung. Sie sind in den auszuhandelnden Preisen der spezielleren Förderprogramme (s.u.) bereits inkludiert. 144 Der allgemeine Mehrwertsteuersatz beträgt in Argentinien 21 %; in Sonderfällen verringert er sich auf 10,5 % oder steigt auf 27 %. 145 Fenés, Gastón (2015a): Este jueves entra a Diputados el proyecto de ley que promueve las energías renovables, Energía Estratégica, 04.03.2015, http://www.energiaestrategica.com/este-jueves-entra-a-diputados-el-proyecto-de-ley-que-promueve-las-energias-renovables/ [Zugriff: 27.04.2015] 146 Ebd. 147 Senado de la Nacion (2014): http://www.senado.gov.ar/parlamentario/comisiones/verExp/78.14/S/PL, http://www.senado.gov.ar/parlamentario/parlamentaria/345920/downloadPdf [Zugriff: 27.04.2015] 30 Resolution 108/2011 Die Resolution 108/2011 wurde im März 2011 vom nationalen Energiesekretariat des Ministeriums für Planung, Öffentliche Investitionen und Dienstleistungen MINPLAN (Ministerio de Planificación Federal, Inversión Pública y Servicios) erlassen.148 Hiermit werden die notwendigen ökonomischen und normativen Signale gesetzt, um die Ziele des Gesetzes Nr. 26.190, insb. den Anteil erneuerbarer Energien auf dem argentinischen Strommarkt auf 8 % zu erhöhen, zu erreichen. Die Resolution regelt insbesondere die Festlegung der Vergütung von Stromproduzenten.149 Sie enthält darüber hinaus detaillierte Regelungen in Bezug auf die verwaltungstechnische Umsetzung der Vergütung. 3.3.2 Provinzebene Aufgrund der bundesstaatlichen Organisation Argentiniens sind auch in vielen Provinzen Förderinstrumente für erneuerbare Energien geschaffen worden. In Anlehnung an das Bundesgesetz Nr. 26.190 werden Steuervergünstigungen und Subventionen gewährt. Hierbei ist jedoch jeweils im Einzelfall zu prüfen, inwieweit diese auch für den Bereich der Biomasse gelten. Vielfach haben sich die Provinzen zunächst lediglich dem Gesetz Nr. 26.190 angeschlossen, ohne weitere konkrete Regelungen zu erlassen.150 Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Gesetzgebung im Bereich Bioenergie in ausgewählten Provinzen. In der Regel können sowohl Biomasse- als auch Biogasanlagen von den genannten Fördermechanismen profitieren. Erneuerbarer Energien in ausgewählten Provinzen: Tab. 8: Gesetzgebung im Bereich erneuerbare Energie und Bioenergie in ausgewählten Provinzen Provinz Gesetz Buenos Aires (Provinz) Gesetz Nr. 12.603 (2000)151 - Dekret Regelungsinhalt 2158/2002152 Befreiung von der Immobiliensteuer für zehn Jahre und Zahlung von 0,01 ARS pro kWh. Außerdem zinsgünstige Kreditlinien von der Banco Provincial de Buenos Aires. In der Provinz Buenos Aires gab es zudem 2010-2012 bereits ein umfangreiches Gesetzesvorhaben im Bereich Biomasse, das bislang jedoch nicht realisiert wurde.153 Info Leg (2015): Honorable Congreso de la Nación Argentina, Resolución 108/2011, http://infoleg.mecon.gov.ar/infolegInternet/anexos/180000-184999/181099/norma.htm [Zugriff: 27.04.2015] 149 Die Einspeisevergütung wird pro eingereichtem Projekt mit CAMMESA ausgehandelt. Eine im April 2015 festgelegte Vergütung im Bereich der Solarenergie beetrug bspw. 240 USD/MWh vgl. Fenés Gastón (2015c): Cammesa y dos nuevos contratos autorizados para proyectos de energía renovable. In: Energía Estrategica http://www.energiaestrategica.com/cammesa-y-dos-nuevos-contratos-autorizados-para-proyectosde-energia-renovable/ [Zugriff: 27.04.2015] 150 Durch die bundesstaatliche Organisation können sich Provinzregierungen Gesetzte im Bereich Umwelt und Energie der nationalen Ebene anschließen, sind dazu aber nicht verpflichtet. 151 Gobierno Buenos Aires (o. J.): http://www.gob.gba.gov.ar/legislacion/legislacion/l-12603.html [Zugriff: 27.04.2015] 152 Gobierno Buenos Aires (o. J.): http://www.gob.gba.gov.ar/intranet/digesto/PDF/D2158-02.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 153 Diputados de la Provincia de Buenos Aires (2015): Proyecto de Ley D- 2860/10-11- 0, http://www.hcdiputadosba.gov.ar/includes/proyecto_completo.php?anios_exp=10-11&origen_exp=D&numero_exp=2860&alcance=0 [Zugriff: 27.04.2015] 148 31 Catamarca Gesetz Nr. 5.273 (2001)154 Beitritt zum Bundesgesetz Nr. 26.190* Córdoba Gesetz Nr. 8.810 (1999)155 Erklärt die Erzeugung von erneuerbaren Energien zum Provinzinteresse. Chubut Gesetz XVII Nr. 95 (2011)156 Vergabe von Konzessionen für die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien über eine Dauer von bis zu 15 Jahren; Steuervorteile, Schaffung einer Agentur zur Förderung erneuerbarer Energien APPER (Agencia Provincial de Promoción de Energías Renovables de Chubut) sowie eines Finanzierungsfonds auf Provinzebene. - Dekret 1114/2011157 und 1197/2011158 Corrientes La Pampa Gesetz Nr. 5826 (2008)159 Beitritt zum Bundesgesetz Nr. 26.190.* Gesetz Nr. 6067 (2011)160 Regelungen zu Biomasse aus Holz, Unterstützung durch Subventionen und Steuervorteile seitens der Provinz. Gesetz Nr. 6085 (2011)161 Erklärt die Erzeugung von erneuerbaren Energien zum Provinzinteresse, schafft ein öffentliches Energieunternehmen auf Provinzebene ENCORSA (Energía Correntina Sociedad Anonima), das sich u. a. mit der Erforschung, der Erzeugung sowie dem Transport und der Verteilung von Energie aus alternativen Energien befasst. Gesetz Nr. 2.380 (2008)162 Beitritt zum Bundesgesetz Nr. 26.190.* Boletín oficial y Judicial de Provincia de Catamarca (2009): http://www.boletinoficial.catamarca.gov.ar/archivos/348-bol._nro_64.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 155 Poder legislativo Provincia Córdoba (o. J.): http://www.legiscba.gob.ar/Temp/113529_Ley8810.PDF [Zugriff: 27.04.2015] 156 Honorable Legislatura del Chubut (2011): http://www.legischubut2.gov.ar/index.php?option=com_wrapper&view=wrapper&Itemid=205 [Zugriff: 27.04.2015] 157 Gobierno del Chubut (2010): http://www.chubut.gov.ar/portal/wp-organismos/energiasrenovables/wpcontent/uploads/sites/43/2010/03/Decreto-N%C2%B0-1114-2011-Reglamentaci%C3%B3n-ley-energias-renovables.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 158 Boletín oficial del Chubut (2011): Nr. 11297 vom 26.08.2011, http://www.chubut.gov.ar/portal/medios/uploads/boletin/Agosto%2026,%202011.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 159 Infojus (o. J.): http://www.infojus.gob.ar/legislacion/ley-corrientes-5826-adhesion_ley_nacional_n%C2%BA.htm?0-2.IBehaviorListener.1search~panel-form-searcher-text&bsrc=ci [Zugriff: 27.04.2015] 160 Infojus (o. J.): http://www.infojus.gob.ar/6067-local-corrientes-regimen-legal-para-aprovechamiento-gestion-ambiental-recursos-centroenergeticos-lpw0006067-2011-08-24/123456789-0abc-defg-760-6000wvorpyel [Zugriff: 27.04.2015] 161 Infojus (o. J.): http://www.infojus.gob.ar/6085-local-corrientes-declara-interes-provincial-uso-fuentes-energias-renovables-lpw00060852011-11-09/123456789-0abc-defg-580-6000wvorpyel [Zugriff: 27.04.2015] 162 Infojus (o. J.): http://www.infojus.gob.ar/2380-local-pampa-adhiriendo-provincia-pampa-ley-nacional-n-26190-lpl0002380-2007-1122/123456789-0abc-defg-083-2000lvorpyel [Zugriff: 27.04.2015] 154 32 Mendoza Gesetz Nr. 7.822 (2008)163 - Dekret Nr. 853/2013164 Erklärt die Erzeugung von erneuerbaren Energien zum Provinzinteresse. Befreiung von der Stempelgebühr und der Bruttoeinkommenssteuer; Misiones Gesetz Nr. XVI-97 (2008)165 (früher: Gesetz Nr. 4.439) Gesetz Nr. X – 17 (1995)166 (früher: Gesetz Nr. 3270 bzw. 3154) Rechtlicher Rahmen zur Forschung, Entwicklung, Erzeugung und Nutzung von erneuerbaren Energien einschließlich Biomasse, Einführung eines finanziellen Förderprogramms durch Direktförderungen, dessen Höhe von Fall zu Fall entschieden wird Rechtlicher Rahmen zur Elektrizität. Neuquén Gesetz Nr. 2596 (2008)167 Umsetzung des Bundesgesetzes Nr. 26.190. Río Negro Gesetz Nr. 4215 (2006)168 Umsetzung des Bundesgesetzes Nr. 26.190. Gesetz Nr. 2669 (1993)169 Naturschutzgebiete (Relevant für Biomasse aus Holz). Infojus (o. J.): http://www.infojus.gob.ar/7822-local-mendoza-declara-interes-provincial-generacion-energia-electrica-partir-fuenteenergia-alternativa-lpm0007822-2007-11-27/123456789-0abc-defg-228-7000mvorpyel [Zugriff: 27.04.2015] 164 Infojus (o. J.): http://www.infojus.gob.ar/853-local-mendoza-decreto-reglamentario-ley-7822-declara-interes-provincial-generacionenergia-electrica-partir-fuente-energia-alternativa-m20130000853-2013-06-12/123456789-0abc-358-0000-3102mvorpced [Zugriff: 27.04.2015] 165 Ministerio de Agricultura, Ganadería y Pesca (o. J.): http://www.minagri.gob.ar/site/agregado_de_valor/gestion_ambiental/05Legislacion/02-Provincial/_archivos/000005-Legislaci%C3%B3n%20Ambiental%20General/000014-Misiones/004439ley%204439%20fuentes%20energia%20renovable.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 166 Diputados Misiones (o. J.): http://www.diputadosmisiones.gov.ar/digesto_juridico/documentos/663.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 167 Poder Judicial del Neuquén (o. J.): http://www.jusneuquen.gov.ar/index.php/component/content/article/52-legislacion/770-2596generacion-de-energia-electrica-con-fuentes-renovables-fomento- [Zugriff: 27.04.2015] 168 Infojus (o. J.): http://www.infojus.gob.ar/4215-local-rio-negro-adhiere-ley-26190-fomento-nacional-para-uso-fuentes-renovables-energiaelectrica-para-prestacion-servicio-publico-investigacion-fabricacion-equipos-adecuados-lpr2004215-2007-11-29/123456789-0abc-defg-5124002rvorpyel [Zugriff: 27.04.2015] 169 Infojus (o. J.): http://www.infojus.gob.ar/2669-local-rio-negro-sistema-provincial-areas-naturales-protegidas-lpr2002669-2007-1129/123456789-0abc-defg-966-2002rvorpyel [Zugriff: 27.04.2015] 163 33 Salta San Luis Gesetz Nr. 7824 (2014)170 Regelungen zur Einspeisung von Energie aus Anlagen von Privatpersonen, Industrieunternehmen oder Gewerbebetrieben, u. a. auch in Bezug auf Biomasse. Gesetz Nr. 7823 (2014)171 Das Gesetz erklärt die Forschung, Entwicklung, Erzeugung und Nutzung von erneuerbaren Energien zum Provinzinteresse, einschließlich der Einführung eines Investitionsprogramms. Gesetz Nr. IX-749 (2010)172 Förderung für Forschung und Entwicklung, Stipendien; Befreiung von Steuern in der Provinz. Gesetz Nr. IX-0921/14 (2014)173 Santa Cruz Gesetz Nr. 2.796 (2005)174 - Dekret 2.431 (2005) Sante Fe Gesetz zur Förderung und Entwicklung erneuerbarer Energien, Unterstützungsfonds für erneuerbare Energien PIER (Plan de Incentivos de Energías Renovables). Das Gesetz erklärt die Forschung, Entwicklung, Erzeugung und Nutzung von erneuerbaren Energien zum Provinzinteresse. Gesetz Nr. 3.067 (2009)175 Einrichtung eines Energieinstituts, das den Energiefonds verwaltet. Gesetz Nr. 12.503 (2005)176 Förderung erneuerbarer Energien als zentrales Ziel der Entwicklung der Provinz. Gesetz Nr. 12.692 (2006)177 - Dekret Nr. 2644 (2012)178 Befreiung von der Stempelpflicht, Immobiliensteuer, Patentsteuer und Bruttoeinkommenssteuer bis zu 15 Jahre; ferner Verpflichtung eines jeden Benutzers des Stromnetzes 0,2 ARS zu zahlen, um Geld für Werbung und Finanzierung von Projekten erneuerbarer Energien zur Verfügung zu stellen. Boletín oficial Salta (2014): Nr. 19351 vom 28.07.2014, http://www.boletinoficialsalta.gov.ar/VersionImprimibleLeyes.php?nro_ley2=7824 [Zugriff: 27.04.2015] 171 Boletín oficial Salta (2014): Nr. 19351 vom 26.07.2014, http://www.boletinoficialsalta.gov.ar/VersionImprimibleLeyes.php?nro_ley2=7823 [Zugriff: 27.04.2015] 172 Infojus (o. J.): http://www.infojus.gob.ar/749-local-san-luis-plan-maestro-ambiental-tratado-paz-entre-progreso-medio-ambienteestrategia-2010-2020-lpd1000749-2010-11-24/123456789-0abc-defg-947-0001dvorpyel [Zugriff: 27.04.2015] 173 Cámara de Diputados de San Luis (2014): Digesto IX - 0921 - 2014 http://www.diputadossanluis.gov.ar/diputadosasp/paginas/NormaDetalle.asp?NormaID=1003 [Zugriff: 27.04.2015] 174 Infojus (o. J.): http://www.infojus.gob.ar/2796-local-santa-cruz-regimen-promocion-energias-renovables-lpz0002796-2005-0825/123456789-0abc-defg-697-2000zvorpyel [Zugriff: 27.04.2015] 175 Infojus (o. J.): http://www.infojus.gob.ar/3067-local-santa-cruz-creacion-instituto-energia-provincia-santa-cruz-iesc-lpz0003067-2009-0731/123456789-0abc-defg-760-3000zvorpyel [Zugriff: 27.04.2015] 176 Infojus (o. J.): http://www.infojus.gob.ar/12503-local-santa-fe-declara-interes-provincial-generacion-uso-energias-alternativas-blandaslps0012503-2005-11-30/123456789-0abc-defg-305-2100svorpyel [Zugriff: 27.04.2015] 177 Infojus (o. J.): http://www.infojus.gob.ar/12692-local-santa-fe-adhesion-provincial-ley-nacional-n-26093-lps0012692-2006-1116/123456789-0abc-defg-296-2100svorpyel [Zugriff: 27.04.2015] 178 Energía de Santa Fe (o. J.): http://www.epe.santafe.gov.ar/fileadmin/archivos/Prensa/varios/Decreto2644.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 170 34 Tucumán Gesetz Nr. 8301 (2010)179 Umsetzung des Bundesgesetzes Nr. 26.190. Gesetz Nr. 8342 (2010)180 Stuft u. a. Investitionen in erneuerbare Energien als prioritär ein. Dekret 4177/9-MDP-2008 Erklärt die Erzeugung und Nutzung von erneuerbaren Energien aus erneuerbaren Brennstoffen (Biokraftstoffe, Bioethanol) zum Provinzinteresse. Schafft das Provinzprogramm für Bioenergie (Programa Provincial de Bioenergía), das technische Assistenz und Schulungen anbietet. *Provinzen haben Wahlfreiheit, ob Sie dem Bundesgesetz Nr. 26.190 beitreten wollen. Quelle: Eigene Darstellung 3.4 Netzzugang und -einspeisung 3.4.1 Bundesebene Grundsätzlich ist der Zugang zu den argentinischen Übertagungs- und Verteilernetzen für alle Stromerzeuger – ob privat oder öffentlich – frei zugänglich. Jeder Netzkunde – Konsument und Produzent – muss bestimmten technischen Anforderungen nachkommen, um einen sicheren und effizienten Netzbetrieb zu gewährleisten. Für Windenergie gibt es beispielsweise schon relativ genaue und komplexe Vorschriften, da die schwankende Erzeugung zu volatiler Spannung in Teilnetzen führen kann.181 Die Voraussetzungen, unter denen Energieproduzenten Strom ins Netz einspeisen dürfen, werden im jeweiligen Einspeisungsvertrag vereinbart. Der Abschluss des Vertrages unterliegt einer gesetzlichen Regelung, welche auch den Vertragsinhalt festlegt. Gleichwohl gibt es derzeit auf Bundesebene erste Überlegungen hinsichtlich eines Gesetzes, das die Netzeinspeisung explizit regeln soll.182 Für erneuerbare Energien ist die oben bereits erwähnte Resolution 108/2011 des nationalen Energiesekretariats relevant. Diese enthält in Art. 2 die grundlegenden Voraussetzungen für den Abschluss eines Einspeisungsvertrags. Art. 4ff. enthalten ferner Vorschriften zum Inhalt des Einspeisungsvertrages sowie zum Vertragsabschluss an sich. Art. 4 b und c legen fest, dass der Vertrag mit dem Verwaltungsunternehmens des Stromgroßmarktes CAMMESA als Vertreter des Stromgroßmarktes MEM geschlossen wird. Art. 4a schreibt eine Vertragslaufzeit von 15 Jahren mit einer Verlängerungsmöglichkeit von 18 Monaten vor. Art. 5 listet die für den Vertragsabschluss notwendigen Informationen auf und regelt das Vertragsabschlussverfahren. Demnach sind die in Art. 5 a-j aufgelisteten Informationen dem Energiesekretariat vorzulegen. Diese umfassen unter anderem eine genaue Projektbeschreibung, die gewünschte Vertragsdauer mit dem MEM und den angestrebten Abnahmepreis mit entsprechender Stromerzeugungs- und Preiskalkulation. Erfüllt das Vorhaben die Voraussetzungen des Art. 2, so erfolgt eine letzte Prüfung durch CAMMESA, an deren Ende sodann der Abschluss des Einspeisungsvertrags steht. Die Boletín oficial de Tucuman (2010): Boletín 27312 vom 25.06.2010, http://rig.tucuman.gov.ar:8001/boletin/aviso?nroboletin=27312&tipo=2&nroaviso=15413 [Zugriff: 27.04.2015] 180 Registro Oficial de Leyes y Decretos de Tucuman (o. J.): http://rig.tucuman.gov.ar/leyes/scan/scan/L-8342-22092010.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 181 ENRE (2011): El Mercado Eléctrico Mayorista. http://www.enre.gov.ar/web/web.nsf/Files/IA2010_capitulo02.pdf/$FILE/IA2010_capitulo02.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 182 Fenés, Gastón (2014a): Energía Estratégica Cuatro provincias solicitaron a Santa Fe los protocolos para analizar autorización de entrega de energía renovable de particulares a la red, 6. November 2014, http://www.energiaestrategica.com/cuatro-provincias-solicitaron-a-santa-fe-losprotocolos-para-regular-la-entrega-de-energia-renovable-de-particulares-a-la-red/[Zugriff: 27.04.2015] 179 35 Einspeisungsvergütung wird gemäß Art. 4d vom nationalen Energiesekretariat festgelegt, wobei deren Berechnung nach Art. 6 maßgeblich von den jeweils anfallenden Kosten abhängt. Die Abrechnung schließlich wird gemäß Art. 7 von CAMMESA vorgenommen. 3.4.2 Provinzebene Angesichts der Entwicklungen im Bereich erneuerbarer Energie gibt es bereits in einigen Provinzen Gesetze zur Einspeisung des Stroms in das Verteilernetz. Es ist damit zu rechnen, dass weitere Gesetze in anderen Regionen folgen werden. Tab. 9: Gesetzgebung im Bereich Netzeinspeisung Provinz Regelung/Gesetz Regelungsinhalt Neuquén Gesetzesvorhaben Das Gesetz soll es Privatpersonen ermöglichen, Strom in das Stromnetz einzuspeisen.183 Salta Gesetz Nr. 7824 (2014)184 Regelungen zur Einspeisung von Energie aus Anlagen von Privatpersonen, Industrieunternehmen oder Gewerbebetrieben, u. a. auch in Bezug auf Biomasse. Santa Fe Energía de Santa Fe Resolución Nr. 442 vom 02.10.2013185 Regelungen in Bezug auf die Behandlung von Anträgen hinsichtlich der Energieerzeugung anstelle oder parallel zum Netz des Energieunternehmens der Provinz Santa Fe (Procedimiento para el tratamiento de solicitudes de generación en isla o en paralelo con la red de la Empresa Provincial de la Energía de Santa Fe) Quelle: eigene Darstellung 3.5 Förderprogramme Neben den über Ausschreibungen vergebenen Einspeisevergütungen gibt es auf Bundes- und Provinzebene noch eine Reihe weiterer Förderprogramme. Gubinelli, Guido (2015b): Energía Estratégica, Autoridades de Neuquén trabajan en normativa para autorizar a particulares a que inyecten energía renovable a la red eléctrica, Energía Estratégica, 29.01.2015, http://www.energiaestrategica.com/autoridades-de-neuquen-trabajan-ennormativa-para-autorizar-a-particulares-a-que-inyecten-energia-renovable-a-la-red-electrica/ [Zugriff: 27.04.2015] 184 Boletín oficial de Salta (2014): Ley Nr. 7824 vom 26.06.2014, http://www.boletinoficialsalta.gov.ar/VersionImprimibleLeyes.php?nro_ley2=7824 [Zugriff: 27.04.2015] 185 SANTA FE (2013): Resolución Nr. 442, 02.10.2013, https://www.epe.santafe.gov.ar/fileadmin/archivos/Comercial/ConexionGeneradores/PlantillaResolucion.pdf [Zugriff: 27.04.2015] 183 36 3.5.1 Projekte auf Bundesebene GENREN Das im Mai 2009 verabschiedete Programm für Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen GENREN (Generación Eléctrica a Partir de Fuentes Renovable) hat sich die Ausweitung des Angebotes von erneuerbaren Energien, die Reduzierung von Importen von Strom aus fossilen Brennstoffen und damit verbunden Einsparungen und die Schonung von Devisenreserven zum Ziel gesetzt. Daneben sollen die Treibhausgasemissionen jährlich um 3 Mio. t verringert werden. 186 Konkret geht es um die Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien mit einer Gesamtkapazität in Höhe von 1.015 MW. Zu diesem Zweck wurden Stromlieferverträge mit festen Preisen pro MWh und einer Laufzeit von 15 Jahren ausgeschrieben. Abnehmer der Energie ist das staatliche Energieversorgungsunternehmen ENARSA. Um das Wechselkursrisiko zu minimieren, werden die Tarife in USD festgelegt. Förderbar sind Projekte mit einer Leistung bis zu 50 MW. Die geförderten Projekte gliedern sich wie folgt in die einzelnen Arten der erneuerbaren Energien auf: 187 754 MW aus Windkraftanlagen zu einem durchschnittlichen Preis von 127 USD/MWh 110,4 MW aus geothermischer Energie zu einem durchschnittlichen Preis von 287 USD/MWh 10,6 MW aus kleinen Wasserkraftwerken zu einem durchschnittlichen Preis von 163 USD/MWh 20 MW aus Photovoltaikanlagen zu einem durchschnittlichen Preis von 572 USD/MWh Die Einspeisungspreise der Ausschreibung über GENREN liegen deutlich über den im nationalen Fördergesetz Nr. 26.190 festgelegten Preise. Ende 2010 fand eine zweite Ausschreibungsphase statt, bei der es jedoch vordergründig um die Förderung von Windkraftanlagen (200 MW) ging. Insgesamt haben sich bisher Projekte mit einem Gesamtvolumen von 1.208 MW bei den GENREN-Ausschreibungen (GENREN I und GENREN II) beworben. Die im GENREN-Programm ausgehandelten Preise enthalten bereits die Subventionen aus dem Bundesgesetz. Die Förderungen aus den Provinzgesetzen können parallel beantragt werden, müssen dann aber bei der Berechnung des Angebots berücksichtigt werden.188 Bis Ende 2014 waren lediglich ca. 10 % der Projekte umgesetzt bzw. befanden sich in der Umsetzung; dies liegt u. a. an der Schwierigkeit als kleines, lokales Unternehmen Finanzierungsmöglichkeiten zu erhalten.189 Eine weitere GENREN-Ausschreibung wurde angekündigt, allerdings wurden von offizieller Seite noch keine genauen Angaben dazu bekannt gegeben.190 Aktuelle Informationen zu GENREN-Ausschreibungen können beim Argentinisches Elektrizitätsunternehmen ENARSA (Energía Argentina Sociedad Anónima)angefragt werden. 186 ENARSA (2010): GENREN, http://www.enarsa.com.ar/index.php/es/energiasrenovables/397-genren; BMWi: BMWi Marktnachrichten, 02.03.2010, http://www.exporterneuerbare.de/EEE/Redaktion/DE/DENA/Kurzmeldungen/Marktnachrichten/2010/20100302_argentinien_programm_genren_bekanntgab e_der_unternehmensangebote_anfang_des_monats.html [Zugriff: 27.04.2015] 187 ENARSA (2010): GENREN, http://www.enarsa.com.ar/index.php/es/energiasrenovables/397-genren; BMWi: BMWi Marktnachrichten, 02.03.2010, http://www.exporterneuerbare.de/EEE/Redaktion/DE/DENA/Kurzmeldungen/Marktnachrichten/2010/20100302_argentinien_programm_genren_bekanntgab e_der_unternehmensangebote_anfang_des_monats.html [Zugriff: 27.04.2015] 188 Ebd. 189 Aguilar, Soledad (2014): La promoción de energías renovables en Argentina: el caso Genren, 14.07.2014, Puentes, Jahrgang 15, Ausgabe 5, http://www.ictsd.org/bridges-news/puentes/news/la-promoci%C3%B3n-de-energ%C3%ADas-renovables-en-argentina-el-caso-genren, [Zugriff: 27.04.2015] 190 EXPERTENINTERVIEW (2014): Interview vom 31.04.2014. Buenos Aires 37 PROBIOMASA Bei diesem Projekt zur Förderung der Energie aus Biomasse PROBIOMASA (Proyecto para la Promoción de la Energía derivaba de Biomasa) handelt sich um eine Initiative des Ministeriums für Landwirtschaft und Planung. Es wurde im Jahr 2013 durch das nationale Energiesekretariat lanciert und erhält technische Unterstützung durch die Welternährungsorganisation FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations).191 Das Programm unterstützt Akteure und Vorhaben eher inhaltlich als finanziell und beinhaltet u. a. Folgendes: Beratung von privaten und öffentlichen Bioenergieprojekten in Bezug auf die technische, wirtschaftlichfinanzielle sowie soziale und ökologische Nachhaltigkeit. Die Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen und Institutionen auf Provinzebene für eine adäquate Nutzung der Biomasserückstände und ihrer energetischen Verwertung. Angebot aktueller Informationen und Unterstützung bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten, gesetzlichen Fragen und Ausschreibungen. Die Kontaktdaten der Initiative PROBIOMASA sind im Kapitel 7.15. zu entnehmen. Derzeit werden im Rahmen von PROBIOMASA insbesondere auch Abkommen mit einzelnen Provinzen abgeschlossen, in denen die Kooperation in Bezug auf Maßnahmen zur Förderung der Energiegewinnung aus Biomasse vereinbart wird. Bislang wurden mit den Provinzen Corrientes, Jujuy, Provincia de Buenos Aires, Tucumán, Salta, Misiones, La Pampa, Tierra del Fuego, Mendoza und Entre Rios entsprechende Abkommen abgeschlossen. 192 PROSAP Das Programm für Agrardienstleistungen auf Provinzebene PROSAP (Programa de Servicios Agrícolas Provinciales) realisiert auf Bundes- und Provinzebene öffentlich-soziale und ökologisch nachhaltige Projekte. Die Investitionsvorhaben orientieren sich klar an den jeweiligen Strategien der Provinzregierungen. Ziel des Programmes ist die Entwicklung der lokalen Wirtschaft mit Fokus auf der Agrarindustrie. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf kleinen und mittleren Betrieben in Bezug auf die Steigerung der Produktivität, des Verkaufsvolumens und ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf dem nationalen und internationalen Markt.193 Im Bereich öffentlicher Direktinvestitionen wird im Rahmen der Projektbeschreibung auf der Website ausdrücklich auch auf Projekte zur Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Energiequellen hingewiesen. 194 Im Rahmen von PROSAP wurde u. a. bereits eine Biogasanlage in der Provinz Córdoba finanziell gefördert.195 FONARSEC Der argentinische Branchenfonds FONARSEC (Fondo Argentino Sectorial) wurde durch die Agentur zur Förderung der Wissenschaft und Technologie, die ANPCyT (Agencia Nacional de Promoción Científica y Tecnológica), gegründet und wird durch das Ministerium für Wissenschaft und Technologie MINCyT (Ministerio de Ciencia, Tecnología e Innovación Productiva) finanziert.196 PROBIOMASA (2015): http://www.probiomasa.gob.ar/ [Zugriff: 27.04.2015] EXPERTENINTERVIEW 2 (2015): geführt am 20.02.2015, Buenos Aires 193 PROSAP (o. J.): http://www.prosap.gov.ar/m_DefinicionObjetivos.aspx [Zugriff: 27.04.2015] 194 Ebd. 195 López, Guillermo (2010): infoNegocios, Para los tambos se hizo la luz (gracias al biogás), 26. August 2010, http://www.infonegocios.info/Nota.asp?nrc=23290&nprt=1 [Zugriff: 27.04.2015] 196 Agencia Nacional de Promoción Científica y Tecnológica: FONARSEC, Fondo Argentino Sectorial, http://www.agencia.mincyt.gob.ar/frontend/agencia/fondo/fonarsec [Zugriff: 27.04.2015] 191 192 38 Der Fonds unterliegt der Leitung der Nationalen Atomkommission CNEA (Comisión Nacional de Energía Atómica) und dem privaten Stromverteilerunternehmen EDENOR. Es werden sowohl neue als auch existierende private und staatliche Projekte gefördert. Hierbei gibt es verschiedene technologisch-wissenschaftliche Fachbereiche, in welchen der Fonds tätig ist; einer davon ist der Energiesektor.197 Der Fokus liegt auf der Gründung neuer Unternehmen, wofür das Programm zur Förderung technologischer Firmen EMPRETECNO (Programa de Impulso a las Empresas de Base Tecnológica) ins Leben gerufen wurde. Innerhalb dieses Programmes gibt es zwei Programmlinien: Die Förderung zur Unterstützung der Bildung technologischer Unternehmen PAEBT (Plan de Apoyo a la Creación de Empresas de Base Tecnológicas) und die Unterstützung bei Projektinvestitionen FFP (Facilitadores de Flujo de Proyectos).198 In diesem Zusammenhang gibt es beispielsweise in der Region Santa Fe ein Projekt zur Weiterverarbeitung von Milchzucker aus Molke zu diversen weiteren Produkten. Unter den möglichen künftigen Nebenerzeugnissen befinden sich u. a. Biomasse aus Hefe sowie Biomasse zur Biogasproduktion. Diese Initiative verfügt über ein Budget von 4,3 Mio. ARS zur Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Lieferkette bei Milcherzeugnissen durch die nachhaltige Nutzung und Handhabung von Milchzucker aus Molke zu fördern. 3.5.2 Projekte auf Provinzebene PROINGED Bei dem Programm für Anreize zur Energieerzeugung PROINGED (Programa de Incentivos a la Generación de Energías distribuidas) handelt es sich um ein Programm des Energiesekretariats der Provinz Buenos Aires, das 2009 aufgrund des steigenden Energiebedarfs ins Leben gerufen wurde. Derzeit wird es durch das Sekretariat für öffentliche Dienstleistungen der Provinz Buenos Aires (Secretaria de Servicios Públicos) und das Regionalforum für Energie der Provinz Buenos Aires FREBA (Foro regional Eléctrico de la Provincia de Buenos Aires) geleitet. Das Programm zielt darauf ab, Anreize zur Nutzung von erneuerbaren Energien zu schaffen. Daneben soll es die Ziele der Gesetze 12.603 (Provinzebene) und 26.190 (Bundesebene) unterstützen.199 Leistungen von PROINGED umfassen u. a.:200 Technische Unterstützung für die Entwicklung von Projekten zur Energieerzeugung, bevorzugt aus erneuerbaren Energiequellen, und deren Einspeisung in das öffentliche Netz. Finanzierung von Studien, Projekten und Investition in Anlagen zur Energieerzeugung durch die Nutzung von Wind, Sonne, Wasserkraft, Biomasse und anderen umweltfreundlichen Ressourcen. Förderung der Forschung in Bezug auf die Gewinnung und Verwendung von Energie aus erneuerbaren Quellen und der Verbreitung der erforderlichen Technologie für ihre Gewinnung und Umwandlung. Dabei sollen wirtschaftlich nachhaltige Investitionen in erneuerbare Energien gefördert, Anreize zur wissenschaftlichen Forschung sowie zum Wissens- und Technologietransfer gegeben, Arbeitsplätze geschaffen und eine Bank ins Leben gerufen werden, die für alle Initiativen in der Provinz Buenos Aires zuständig sein soll. Ebd. Ebd. 199 PROINGED (o. J.): http://www.proinged.org/#!preinversin/c2jc [Zugriff: 27.04.2015] 200 Ebd. 197 198 39 Voraussetzungen für die Förderung einer Anlage durch PROINGED ist, dass im Vorfeld einer Investition 201 eine „Vormachbarkeitsstudie“ sowie eine Machbarkeitsstudie durchgeführt wird, die die technische, ökologische und wirtschaftliche Realisierbarkeit des Vorhabens darstellen. Daher sieht das Programm auch eine Finanzierungsmöglichkeit im Vorfeld dieser Studien vor. Im Bereich Biomasse wurden bereits Studien für 8 Vorhaben durchgeführt bzw. befinden sich in der Studienphase.202 Im Rahmen des Programms PROINGED wurden (neben Windrädern und Maschinen für Biokraftstoffe) bereits Biogasanlagen gefördert.203 Línea Verde Línea Verde ist ein Programm zur Förderung erneuerbarer Energien in der Provinz Santa Fe, das 2014 in Zusammenarbeit des Energiesekretariats der Provinz Santa Fe mit der Gemeindeverwaltung Rosario ins Leben gerufen wurde. Es besteht aus der Gewährung von Krediten zu günstigen Konditionen, für deren Auszahlung die Stadtsparkasse (Banco Municipal) von Rosario zuständig ist.204 Línea Verde gilt der Finanzierung von drei Projektarten, nämlich: Investitionen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, Investitionen zur Produktion von Anlagen oder deren Komponenten zur Erzeugung erneuerbarer Energien, Projekten zur Förderung der Energieeffizienz im Industriesektor. Insbesondere werden Sonnen- und Windenergie sowie Energieerzeugung durch Biogas, Biomasse, Geothermie und Kleinwasserkraft gefördert. Dem Programm steht ein Budget von insgesamt 50 Mio. ARS zur Verfügung. Dabei wird, angesichts der Inflationsrate in Argentinien, ein besonders günstiger Jahreszins in Höhe von 17,5 % gewährt, welcher bis zu 36 Monate fest ist. Nach spätestens 36 Monaten erhöht sich der Zinssatz um 3 Punkte. Die Förderung soll dabei bis zu 80 % des Projektes betragen, wobei der konkrete Prozentsatz vom jeweiligen Projekt und den damit verbundenen Risiken abhängt. Der Mindestbetrag beläuft sich auf 40.000 ARS. Um sich für die Förderung zu qualifizieren, müssen Antragsteller ihr Projekt dem Subsekretariat für erneuerbare Energien (Subsecretaría de Energías Renovables) zur Bewertung und Vorauswahl präsentieren. Ausschlaggebendes Kriterium für die Vorauswahl ist die normkonforme technische Durchführbarkeit. Sodann werden die ausgewählten Projekte von der Stadtsparkasse von Rosario auf ihre Finanzierbarkeit überprüft. Diese legt auch die Höhe des zu gewährenden Kredites fest. Sollte dieser unter dem beantragten Betrag liegen, wird er dem Antragsteller als Angebot unterbreitet. Kunden der Stadtsparkasse von Rosario sowie provinzansässige Unternehmen werden bevorzugt berücksichtigt. 205 Das Projekt Línea Verde wurde Anfang 2015 verlängert, Anträge für diese Laufzeit konnten bis zum 30.04.2015 eingereicht werden.206 Angesichts der stetig steigenden Nachfrage nach Krediten aus dem Programm kann davon ausgegangen werden, dass das Projekt auch in den folgenden Jahren fortgesetzt wird. Ebd. Ebd. 203 Ebd. 204 Gobierno de Santa Fe (o. J.): Línea Verde de Créditos, https://www.santafe.gov.ar/index.php/web/content/view/full/173280/(subtema)/157864, [Zugriff: 27.04.2015] 205 Ebd. 206 Fenés, Gastón (2015b): Energía Estratégica, Hay tiempo hasta abril para conseguir créditos blandos para proyectos de energía renovable y eficiencia energética, 19. Januar 2015, http://www.energiaestrategica.com/hay-tiempo-hasta-abril-para-conseguir-creditos-blandos-paraproyectos-de-energia-renovable-y-eficiencia-energetica/ [Zugriff: 27.04.2015] 201 202 40 Programa de Crédito para el Desarrollo de la Producción y el Empleo en la Provincia de San Juan In der Provinz San Juan gibt es ein allgemeines Kreditprogramm207, das von der Agencia Calidad der Provinz San Juan durchgeführt wird. Das Programm hat zum Ziel, die wirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Provinz San Juan zu fördern. Zwar bezieht sich das Programm nicht explizit auf erneuerbare Energien, jedoch wurde bereits ein Projekt zu Biomasse aus Abfällen der Olivenölgewinnung gefördert. 208 Das Programm wird durch die Interamerikanische Entwicklungsbank BID (Banco Interamericano de Desarrollo) und das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen UNDP (United Nations Development Programme) gefördert. Kreditlinie für erneuerbare Energien in Río Negro Auch in der Provinz Río Negro gibt es seit Ende 2014 ein neues Kreditprogramm im Bereich erneuerbarer Energien. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Sekretariats für Planung der Provinz Río Negro (Secretaría de Planificación de Río Negro) in Bezug auf den Kauf von Solaranlagen, Windkraftanlagen und Hybridanlagen. Kredite werden in Höhe von bis zu 120.000 ARS vergeben und haben eine Laufzeit von 12 bis 18 Monaten. Der Zinssatz beträgt derzeit 7,75 % für Kredite bis 50.000 ARS pro Jahr bzw. 15,5 % bei Beträgen darüber. Das Programm wird vom Bundesrat für Investitionen CFI (Consejo Federal de Inversiones) durch die Kreditlinie für die Anschaffung von Generatoren für alternative Energien finanziert.209 3.5.3 Projekte in Planung Regelmäßig gibt es derzeit neue Initiativen und Projektvorschläge auf nationaler Ebene sowie auf Provinzebene. Es ist daher davon auszugehen, dass es künftig weitere Programme zur Investitionsförderung im Bereich erneuerbare Energien geben wird. Derzeit wird beispielsweise ein Programm zur steuerlichen Entlastung für Unternehmen, die in erneuerbare Energien investieren und somit Arbeitsplätze schaffen, debattiert.210 Auch in der Provinz Mendoza gibt es derzeit Überlegungen hinsichtlich der Schaffung eines Fonds, um Anlagen für erneuerbare Energien zu finanzieren. Der Fonds soll die Zahlung von Subventionen an solche Personen ermöglichen, die sich für die Nutzung nachhaltiger Energien interessieren. Der Fonds steht im Zusammenhang mit Planungen zu Regelungen in Bezug auf die Netzeinspeisung.211 3.6 Allgemeine Rahmenbedingungen für Investitionen in Argentinien 3.6.1 Auslandsinvestitionen Zur Regelung von ausländischen Direktinvestitionen in Argentinien wurde im September 1993 das Gesetz Nr. 21.382 (geändert durch die Gesetze Nr. 23.697 und 23.760) verabschiedet, nach welchem nationales und ausländisches Agencia Calidad den San Juan (o. J.) Programa de Crédito para el Desarrollo de la Producción y el Empleo en la Provincia de San Juan, http://www.calidadsanjuan.gov.ar/ [Zugriff: 27.04.2015] 208 Romero, Mario Luis (2014): Inédito: con desechos del olivo generan electricidad, Diario De Cuyo, 30. April 2014, http://www.diariodecuyo.com.ar/home/new_noticia.php?noticia_id=620174 [Zugriff: 27.04.2015] 209 Gobierno de Río Negro (o.A.): Unidad de Enlance Provincial con el Consejo Federal de Inversiones. http://www.rionegro.gov.ar/?contID=12871 [Zugriff: 27.04.2015] 210 Energía Estratégica (2015b): Presentan proyecto para eximir de impuestos a fabricantes y usuarios de energías renovables, 07.01.2015, http://www.energiaestrategica.com/presentan-proyecto-para-eximir-de-impuestos-a-fabricantes-y-usuarios-de-energias-renovables/[Zugriff: 27.04.2015] 211 Gubinelli, Guido (2014): Mendoza analiza crear un fondo económico para financiar equipos de energías renovables, 11. November 2014, http://www.energiaestrategica.com/mendoza-analiza-crear-un-fondo-economico-para-financiar-equipos-de-energias-renovables/ [Zugriff: 27.04.2015] 207 41 Investitionskapital gleich behandelt werden. Dies impliziert, dass ausländische Investoren unter denselben Bedingungen wie auch in Argentinien ansässige Investoren Investitionen tätigen können, ohne dass es einer vorherigen Genehmigung bedarf. Ausländische Investoren sind hiernach natürliche und juristische Personen mit Sitz außerhalb des nationalen Hoheitsgebietes, die wirtschaftlichen Tätigkeiten jeglicher Art nachgehen. Den ausländischen Investoren bleibt das Recht vorbehalten, ihre Gewinne und Erlöse zu jeglichem Zeitpunkt unbeschränkt ins Ausland rückzuführen. Die nach der derzeitigen Gesetzeslage zuständige Behörde ist das Ministerium für Planung, Öffentliche Investitionen und Dienstleistungen MINPLAN (Ministerio de Planificación Federal, Inversión Pública y Servicios).212 3.6.2 Doppelbesteuerungsabkommen Um die Investitionstätigkeit und den Handel zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Argentinischen Republik zu fördern, existiert ein Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung im Bereich Einkommen und Vermögen.213 Das Abkommen gilt für Personen, die in einem Vertragsstaat oder in beiden Vertragsstaaten ansässig sind und für Einkünfte und Veräußerungsgewinne, die von diesen Personen bezogen werden, sowie für Vermögen, das diesen Personen gehört. Darüber hinaus gilt dieses Abkommen ohne Rücksicht auf die Art der Erhebung für Steuern auf Einkommen und Vermögen, die von einem der beiden Vertragsstaaten, eines seiner Länder bzw. Provinzen oder einer ihrer Gebietskörperschaften erhoben werden. Dies gilt für alle Steuern, die auf das Gesamteinkommen, das Gesamtvermögen oder Teile des Einkommens oder des Vermögens erhoben werden, einschließlich der Steuern auf den Gewinn aus der Veräußerung beweglichen oder unbeweglichen Vermögens sowie der Steuern auf den Vermögenszuwachs. Zu den zur Zeit bestehenden Steuern, für die dieses Abkommen gilt, gehören in der Bundesrepublik Deutschland insbesondere die Einkommensteuer, die Körperschaftsteuer, die Vermögensteuer und die Gewerbesteuer. In der Argentinischen Republik zählen hierzu insbesondere die Gewinnsteuer, die Sondergewinnsteuer, die Kapitalsteuer sowie die Vermögensteuer.214 3.6.3 Gesellschaftsrecht Die Möglichkeit der Beteiligung einer ausländischen Gesellschaft an einer argentinischen Handelsgesellschaft wird durch das argentinische Gesellschaftsrecht geregelt. Hiernach gilt, dass sich die Form und Organisation der ausländischen Gesellschaft nach den gesetzlichen Bestimmungen des jeweiligen Heimatlandes richtet. Beabsichtigt eine ausländische Gesellschaft, sich an einer argentinischen Handelsgesellschaft zu beteiligen, so muss sie ihre Satzung bei dem argentinischen Register ausländischer Satzungen einreichen und eine entsprechende Eintragung beantragen. Dieses Register wird innerhalb des zuständigen Amtsbezirks geführt. Im Bereich der Stadt Buenos Aires nimmt diese Aufgabe eine Unterabteilung der Justizaufsichtsbehörde IGJ (Inspección General de Justicia) wahr. Die Eintragung in dieses Register setzt das Einreichen verschiedener notariell beglaubigter Dokumente in spanischer Sprache voraus. Erforderlich sind des Weiteren: der Nachweis der ordnungsgemäßen Eintragung der Gesellschaft nach den maßgeblichen Gesetzen des Heimatlandes; eine Mitteilung, ob die Tätigkeit der Gesellschaft in ihrem Heimatland gesetzlichen Verboten oder Beschränkungen bezüglich Investitionen und Beteiligungen im Ausland unterliegt; Información Legislativa (2015): Ley 21.382 de Inversiones Extranjeras. Decreto Nr. 1853/93. http://www.infoleg.gob.ar/infolegInternet/verNorma.do;jsessionid=208B2708B5A826D9192F774DAC6FFA65?id=56254 [Zugriff: 27.04.2015] 213 Bundesministerium der Finanzen (2015): Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Argentinischen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögenhttp://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Internationales_Steuerrecht/Staatenbezog ene_Informationen/Laender_A_Z/Argentinien/1979-06-06-Argentinien-Abkommen-DBA.html [Zugriff: 27.04.2015] 214 AHK Argentina (2014): Doppelbesteuerungsabkommen mit Argentinien. Buenos Aires 212 42 die Vorlage der aktuellen Fassung der Gesellschaftssatzung; der Beschluss des zuständigen Gesellschaftsorgans, wonach die ausländische Gesellschaft in Argentinien eingetragen werden soll; eine Vollmachtserteilung zugunsten der gesetzlichen Vertreter der ausländischen Gesellschaft, die diese in der Gesellschafterversammlung der argentinischen Gesellschaft und bei den Behörden in Argentinien vertreten; die Errichtung eines Gesellschaftssitzes in Argentinien; ein Nachweis über das Bestehen zumindest einer Beteiligung an einer anderen Handelsgesellschaft oder Firmenniederlassung außerhalb Argentiniens oder eine sonstige Teilhaberschaft an Gesellschaften in Form von Anlagevermögen außerhalb Argentiniens oder einen Nachweis über Eigentum von Anlagevermögen im Heimatland; die Vorlage eines Handelsregisterauszugs, aus dem hervorgeht, dass die Gesellschaft existiert, sich nicht im Liquidationsstadium befindet und keinem sonstigen Verfahren unterliegt, wonach Verfügungsbeschränkungen bezüglich der Geschäftsführung oder des Vermögens bestehen; sowie eine Bescheinigung, aus der sich die Identität der Gesellschafter zum Zeitpunkt des Beschlusses über die Eintragung in Argentinien ergibt.215 3.6.4 Patente und Marken Den Gesetzesrahmen zum Schutz geistigen Eigentums bilden das argentinische Gesetz für Patent- und Gebrauchsmuster Nr. 24.481 (modifiziert durch die Gesetze Nr. 24.572 und Nr. 25.859 und näher ausgeführt durch die Gesetzesverordnung Nr. 260/96) sowie internationale Abkommen wie die Pariser Verbandsübereinkunft, die Konvention von Montevideo in Bezug auf Geschäfts- und Handelsmarken und das Abkommen der WHO zu Aspekten des geistigen Eigentums TRIPS (Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights). Erfindungen, insbesondere Produkte und Verfahren, sind patentierbar, wenn sie die Voraussetzungen der Neuheit, erfinderischen Tätigkeit und gewerblichen Anwendbarkeit erfüllen. Das erteilte Patent hat daraufhin eine nicht verlängerbare Dauer von 20 Jahren ab dem Anmeldedatum und verleiht dem Inhaber gewisse Untersagungsansprüche. Im Falle einer Rechtsverletzung können zivil- und strafrechtliche Maßnahmen eingeleitet werden. Auf nationaler Ebene in Argentinien werden Marken durch das Gesetz zum Schutz von Marken und Kennzeichnungen Nr. 22.362 sowie das Dekret 558/81, das jüngst durch das Dekret Nr. 1141/2003 abgeändert wurde, gehandhabt und reguliert. Demzufolge sind alle Zeichen, die zur Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen geeignet sind und somit als Marken angesehen werden, registrierfähig. Die registrierte Marke ist daraufhin für eine Dauer von 10 Jahren geschützt. Die Schutzdauer kann beliebig oft um weitere 10 Jahre verlängert werden, wenn die Marke innerhalb der letzten fünf Jahre vor Schutzablauf genutzt wurde. Der Markeninhaber ist berechtigt, im Rahmen eines Verwaltungsverfahrens gegen jegliche Markenanmeldung Widerspruch einzulegen, die er als verwechselbar ähnlich oder gar identisch mit seiner registrierten Marke einstuft. Dieses Untersagungsrecht, welches durch eine Markenregistrierung erlangt wird, kann durch zivil- und strafrechtliche Klagen ausgeübt werden. Darüber hinaus werden bekannte Marken, die zwar nicht registriert sind, faktisch jedoch aber genutzt werden, von den argentinischen Gerichten ebenfalls geschützt. Schließlich sieht das im Rahmen der WHO abgeschlossene TRIPS-Abkommen die Möglichkeit vor, von den zuständigen Behörden mittels eines Gesuchs die Aussetzung der Freigabe durch Zollbehörden zu fordern. Dies betrifft verdächtige Waren, die Fälschungen oder Raubkopien sein könnten.216 Jebsen & Co. (2014): Argentinisches Gesellschaftsrecht. Wesentliche Unterschiede zu den deutschen Gesellschaftsformen. In: DeutschArgentinische Industrie- und Handelskammer (2013): Investitionshandbuch Argentinien 2014-2015. Buenos Aires, S. 7ff. 216 Moeller IP Advisors (2014): Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht in Argentinien. In: Deutsch-Argentinische Industrie- und Handelskammer (2014): Investitionshandbuch Argentinien 2014-2015. Buenos Aires; S. 49ff. 215 43 4. Biomasse und Biogas 4.1 Ausgangssituation Die energetische Gewinnung aus Biomasse in Argentinien ist kein neues Thema. Besonders bei der Bioethanol- und Biodieselproduktion hat Argentinien in den letzten Jahren eine Steigerung erlebt. Biogas wurde hingegen erst kürzlich als potenzieller Wirtschaftszweig erkannt.217 Heute wird das Potenzial der Verwertung von Pressrückständen von Energiepflanzen, Siedlungsabfällen und organischen Industrieabfällen zunehmend als zusätzlicher Wertzuwachs für bestehende Wirtschaftszweige angesehen. 1993 erhielt die Biogasnutzung mit der Installation von Biogasanlagen in ländlichen Schulen ihre ersten Impulse. Bis 2007 wurden ca. 20 Biogasanlagen in gemeinschaftlichen Einrichtungen, Schulen und Kindergärten in den Provinzen Santa Fe, Buenos Aires, Córdoba und San Juan installiert. 218 Bis 2012 standen vorwiegend kleine Anlagen zur dezentralen Versorgung und zu Aus- und Weierbildungszwecken im Vordergrund.219 Erste größere Anlagen zur wirtschaftlichen Nutzung wurden 2009 pilotiert.220 Die energetische Nutzung von Biomasse und Biogas gewinnt innerhalb der erneuerbaren Energien zunehmend an Bedeutung. Innerhalb des Spektrums der erneuerbaren Energien in Argentinien wird der Biomasse und -gassektor als einer der Sektoren mit dem größten relativen Wachstum bezeichnet.221 Die Gründe dafür sind vielfältig. Biomasse bietet ein großes Potenzial für dezentrale Energiegewinnung. Die Grundlagen für die Energiegewinnung aus Biomasse sind lokal vorhanden. Die Anlagen lassen sich leicht an die jeweils vorherrschenden Anforderungen anpassen. Der Ausbau von Biomassenutzung fördert ländliche Entwicklung und verringert die Abhängigkeit von ausländischen Energieimporten.222 Durch die gleichzeitige Stromgeneration und Düngemittelherstellung ist die Bioenergienutzung insbesondere für den landwirtschaftlichen Sektor attraktiv.223 Die Verwertung organischer Abfälle aus Haushalten, Landwirtschaft und Industrie mindern zusätzlich deren negativen Einflüsse auf die Umwelt. Die Abfallbehandlung von umweltbelastenden Stoffen (Reduktion von Methan- und CO2-Emissionen, Schutz des Grundwassers vor Übersäuerung etc.) wird derzeit noch als Hauptmotivation der Biogasherstellung in zahlreichen Wirtschaftssektoren identifiziert.224 4.1.1 Wirtschaftliches und technisches Potenzial für Biomasse und Biogas An dieser Stelle wird eine systematische Annäherung zur Darstellung der unterschiedlichen Potenziale der wirtschaftlichen Nutzung von Biomasse in Argentinien unternommen. Die Untersuchung erfolgt anhand der Identifizierung zentraler Variablen der Biogasherstellung und Biomassenutzung, der Vorkommen natürlicher Ressourcen zur energetischen Verwertung und ihre jeweiligen Potenziale nach Wirtschaftszweig. Allein die Größe des Landes und seine Waldbedeckung lassen auf das reiche Vorkommen an Biomasse schließen. Zudem ist Argentinien einer der größten Produzenten von Getreide und Ölsaaten weltweit und verfügt über große Flächen zum Anbau traditioneller und nicht-traditioneller Kulturpflanzen. Das tatsächliche Nutzungspotenzial fällt dabei Tobares, Lorena (2013): La importancia y el futuro del biogás en la Argentina. In: Petrotecnica, Febrero, S. 68. Risuleo, Fernando (2007): Oportunidades de Inversión en el Sector Energético. Resumen Ejecutivo. Camara Argentina de la Construcción: Buenos Aires S. 107 219 Tobares, Lorena (2013): La importancia y el futuro del biogás en la Argentina. In: Petrotecnica, Febrero, S. 68. 220 Campo diario (2009): Construyen el primer biodigestor en un silo bolsa de un tambo argentino. http://www.campodiario.com.ar/despachos.asp?cod_des=2965&ID_Seccion=136 [Zugriff: 29.05-2015] 221 Lago (2007): Prólogo. In: Risuleo: Oportunidades de Inversión en el Sector Energético. Resumen Ejecutivo. Camara Argentina de la Construcción: Buenos Aires 222 FOA (2009): Análisis del Balance de Energía derivada a Biomasa en Argentina. WISDOM Argentina. Informe Final. S. 11 223 Tobares, Lorena (2013): La importancia y el futuro del biogás en la Argentina. In: Petrotecnica, Febrero, S. 68. 224 Ebd., S. 73. 217 218 44 unterschiedlich aus. Nicht jede in Argentinien vorhandene Biomasse besitzt dieselben Eigenschaften zur optimalen Ausschöpfung in der energetischen Umwandlung. Anhand der Herstellung von Biogas aus Biomasse wird die unterschiedliche Nutzbarkeit deutlich. Es existieren eine Reihe von Variablen, die Einfluss auf ihre Rentabilität haben:225 Volumen der zur Verfügung stehenden Biomasse Verunreinigung durch andere Stoffe Volatilität der vorhandenen Biomasse Potenzial für die Gasherstellung und seine Qualität Methangasgehalt Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis der Biomasse Pufferkapazität: Alkalinität Subprodukte, die in der Reaktion entstehen können: mögliche Verhinderung der Reaktion Vorbehandlung der Biomasse Die energetischen Nutzungspotenziale von Biomasse können daher immer nur anhand der Analyse im Einzelfall bestimmt werden. Zahlreiche Biogasanlagen werden in Kooperation mit lokalen Forschungseinrichtungen entwickelt. So betreut das Nationale Institut für Landwirtschaftstechnologie INTA (Instituto Nacional de Tecnología Agropecuaria) zahlreiche Versuchsanlagen in ganz Argentinien, um Daten zu generieren und genauere Aussagen über die tatsächlichen Nutzungspotenziale in den unterschiedlichen Industriesektoren tätigen zu können. Der Großteil der argentinischen Industriesektoren bietet Potenziale für die energetische Verwertung von Biomasse (z.B. Forstwirtschaft, Produktion von Zellulose, Papier und Karton, Land- und Viehwirtschaft, Getränkeherstellung). Ein Beispiel ist auch der öffentliche Wasserversorger AYSA (Agua y Saneamiento Argentina). AYSA plant eine Biogasanlage in der Nähe des zentralen Versorgungsmarktes. Die vom zentralen Versorgungsmarkt angekauften Abfälle, vorwiegend Frucht- und Gemüseabfälle, stabilisieren die anaerobe Fermentation der Abwasser und sichern eine konstante Biogasproduktion. Die Verunreinigung durch im Abwasser vorhandene Chemikalien, die nicht vorzeitig detektiert werden können, sinkt dadurch deutlich und der Anteil der festen Teile in der Biomasse wird erhöht.226 Für Biogasanlagen nutzbare Biomasse in Argentinien Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über das Vorkommen von Biomasse, die in Biogasanlagen verwertet werden kann und geht auf Besonderheiten dieser Substratarten in Argentinien ein. 225 226 45 Ebd., S. 71. Experteninterview 3 (2015): geführt am 13. Februar 2015, Buenos Aires Tab. 10: Gängige Substrakte der Biogasproduktion in Argentinien227 Art des Substrats Potenzial Besonderheiten in Argentinien Abfälle aus Tierhaltung: Schweine- und Rindergülle, Hühnermist Grundsätzlich ist das Potenzial zur Biogasproduktion eher niedrig, aufgrund des hohen Anteils an Stickstoff und der extrem flüssigen Konsistenz. Da diese Stoffe aber sehr reichlich vorhanden sind und bei ausbleibender adäquater Behandlung zu hoher Bodenschädigung führen, sind sie ausgezeichnete Substrate für die Biogaserzeugung durch anaerobe Vergärung. In Argentinien sind weitläufige Stallungen gängig. Eine Adaptierungen traditioneller Konstruktionen zur leichteren Sammlung der Biomasse für die energetische Nutzung ist teilweise notwendig. Abfälle aus Landwirtschaft Je nach verwendetem Substrat variiert das Potenzial zur Biogasproduktion. Zudem handelt es sich häufig um saisonale Abfälle. Ein Großteil dieser Abfälle ist nicht für die energetische Nutzung geeignet, da in Argentinien die Praktik der Direktsaat gängig ist. Dabei bleibt der Großteil der Ernteabfälle auf dem Feld, um die Bodenstruktur zu schützen und seine Fruchtbarkeit beizubehalten.228 Abfälle der Lebensmittelindustrie In der Lebensmittelherstellung fallen große Mengen an verwertbaren Abfällen an. Die meisten Hersteller haben einen hohen Anteil an organischem Material, das für die Biogasherstellung geeignet ist. Je nach Art des Abfalls ist aber eine vorherige Behandlung notwendig um das Potenzial der Biogasproduktion zu maximieren. Zahlreiche Unternehmen, vor allem in der Getränkemittelherstellung, betreiben bereits Biogasanlagen. Schlachtabfälle Die Abfälle aus Schlachthäusern stellen das größte Potenzial für die Biogasgewinnung dar. Die großen Verwertungspotenziale und zunehmend strenger werdende Hygieneund Umweltauflagen haben bereits zahlreiche Schlachthäuser zur Installation von Biogasanlagen bewegt. Fischabfälle Abfälle aus der Fischverarbeitungs- und Fischkonservenindustrie stellen ebenso sehr gut verwertbare Stoffe für die anaerobe Vergärung dar. Im Untersuchungszeitraum wurde kein Biomasseprojekt in Fischbetrieben identifiziert. Tobares, Lorena (2013): La importancia y el futuro del biogás en la Argentina. 3er Congreso Latinoamericano y del Caribe de Refinación, Buenos Aires 228 FOA (2009): Análisis del Balance de Energía derivada a Biomasa en Argentina. WISDOM Argentina. Informe Final. S. xiv. 227 46 Abfälle aus Biokraftstoffanlagen Bei der Herstellung von Biokraftstoffen fällt viel Rohglycerin an, eines der Abfälle mit dem größten Potenzial für Biogasherstellung. Durch den stark ausgebauten Biokraftstoffsektor weist dieser Wirtschaftszweig hohe Potenziale für die energetische Verwertung der Reststoffe auf. Ein Vorzeigeprojekt wurde 2015 in Rio Cuarto in Betrieb genommen. Organische Bestandteile fester Siedlungsabfälle Durch den Schritt der Biomethanisierung und Herstellung von Biogas kommt es zur Abfallreduktion und Inwertsetzung des urbanen Abfalls. Das Potenzial variiert je nach Zusammensetzung des Abfalls, abhängig von vorherigen Trennprozessen. Urbane Abfälle weisen ein hohes Potenzial zur energetischen Weiterverwertung auf. Deponieabfälle Durch Leitungen kann in Deponien ein Gas mit geringem Methangehalt entnommen werden. Es wurden vereinzelt Projekte in diesem Bereich identifiziert. Natürliches Biogas Durch natürliche anaerobe Fermentation kommt es zur Entstehung von Biogas. Im Delta des Rio de la Plata wird traditionell Biogas für den häuslichen Gebrauch gewonnen. Quelle: eigene Darstellung Hölzernes Biomassevorkommen in Argentinien Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO (Food and Agriculture Organization) hat zusammen mit dem Nationalen Energiesekretariat, dem Umweltsekretariat (Secretaría de Ambiente y Desarrollo Sustentable), dem Landwirtschaftssekretariat (Secretaría de Agricultura Ganadería, Pesca y Alimentación) und dem Nationalen Institut für Landwirtschaftstechnologie INTA eine detaillierte Studie zu Biomasse in Argentinien erstellt. Dabei wurde nach dem WISDOM Modell (Woodfuel Integrated Supply / Demand Overview) eine Angebot-NachfrageKarte der Vorkommnisse natürlicher Biomasse (Brennholz und weitere hölzerne Biomasse, Bagasse, landwirtschaftliche und landwirtschaftsindustrielle Abfälle) in Argentinien erstellt. Bei dem Bericht handelt es sich um eine der ersten umfassenden Studien zum hölzernen Biomassevorkommen in Argentinien.229 Auf nationalem Niveau existiert ein deutlicher Überschuss an Biomassepotenzial im Vergleich zur nachgefragten Energie. Das Verhältnis auf regionalem, bzw. nationalem Niveau ist sehr unterschiedlich. Die nordöstlichen Provinzen, der nördliche Teil der Provinz von Buenos Aires und der Süden der Provinz von Santa Fe sind besonders interessant in Anbetracht der wirtschaftlichen Potenziale.230 Von den jährlichen 193 Mio. t Vorkommen an nachhaltigem Brennholz sind 143 Mio. t physisch zugänglich (ca. 42.900 tausend t RÖE pro Jahr). Dazu summieren sich 2,7 t an holziger Biomasse, die aus den Subprodukten der Sägewerke und Fruchtplantagen stammen, sowie 2,3 Mio. t aus Derivaten der Agrarindustrieabfälle, was ein Gesamtvolumen von 148 Mio. t ergibt. Davon zählen 124 Mio. t (37.200 tausend t RÖE) aus potenziell wirtschaftlich verwertbaren Quellen. Das entspricht etwa der Hälfte der internen Nachfrage an Primärenergie und ist ein deutliches Zeichen, dass das Land über ein noch unentwickeltes Energiepotenzial im Bereich der Biomasse verfügt.231 Er wurde zum Grundlagenbericht zur Erarbeitung des nationalen Energieplans des Energiesekretariats und der SAGPyA (Secretaría de Agricultura, Ganadería, Pesca, Alimentos y Forestación). Die Ausarbeitung des Berichts entstand unter der Koordination des INTA. 230 Ebd. S. xv. 231 FOA (2009): Análisis del Balance de Energía derivada a Biomasa en Argentina. WISDOM Argentina. Informe Final. S. xv. 229 47 Folgende hölzerne Biomassevorkommen spielen in Argentinien eine Rolle: Biomasse aus Natur- und Kulturwäldern Das Gesamtvolumen der zur energetischen Nutzung zur Verfügung stehenden Biomasse aus Natur- und Kulturwäldern beläuft sich auf insgesamt 143 Mio. t. Die Provinzen mit dem höchsten Vorkommen sind Santiago del Estero (17.257.800 t), Salta (16.941.600 t), Chaco (13.438.600 t), La Pampa (10.688.200 t), Formosa (9.650.900 t) und die Provinz Buenos Aires (7.696.800 t).232 Oliven und Zuckerrohr Die für energetische Zwecke zur Verfügung stehende Biomasse an den Anbauorten wird auf 2,5 t/ha/Jahr für Oliven geschätzt und 3,4 t/ha/Jahr für Zuckerrohrplantagen.233 Nebenprodukte aus der Holzwirtschaft Nebenprodukte aus der Holzwirtschaft werden auf 2.744.500 t geschätzt. Die Provinzen mit einem Hauptanteil an dieser Form der Biomasse sind: Misiones (857.800 t), Corrientes (563.300 t), Mendoza (432.300 t), Entre Rios (254.200 t) und Río Negro (150.600 t).234 Nebenprodukte der Getreideproduktion Die Anfälle aus der Reisproduktion, in den Provinzen Entre Ríos und Corrientes entsprechen 140.000 ha von einem Gesamtvolumen von 170.000 ha. Die zur energetischen Nutzung übrig bleibenden Rückstände belaufen sich im Fall der Reisproduktion auf 2,32 t/ha/Jahr. Weitere Rückbestände der landwirtschaftlichen Produktion zur energetischen Nutzung belaufen sich insgesamt auf 2.287.800 t. Die Provinzen mit dem höchsten Volumen sind dabei Tucumán (881.000 t), Jujuy (303.700 t), Entre Ríos (229.000 t), Corrientes (208.500 t), Córdoba (180.300 t), Salta (137.800 t) und Mendoza (114.400 t).235 Andere direkte und indirekte Biomassequellen: Bestimmte direkte Biomassequellen werden nicht als potenziell zugänglich verstanden, wie etwa die Ernterückstände zahlreicher Feldfrüchte. In Argentinien ist die landwirtschaftliche Praxis der Direktsaat gängig. In diesem Fall bleiben die Rückstände auf dem Feld erhalten und damit die Struktur und die Fruchtbarkeit des Bodens. 236 Weitere indirekte Biomassequellen umfassen Nebenprodukte von Sägewerken in Naturwäldern, Abfälle aus der Baumwollindustrie, aus Reismühlen, Rückstände aus der Erdnussindustrie sowie weitere Subprodukte aus der Zuckerrohr- und Olivenproduktion.237 Potenzielle Standorte Sehr viele Gebiete Argentiniens weisen ausgezeichnete Standorte für die Errichtung von Elektrizitätswerken auf Basis von Biomasse und Biogas auf Basis von Agrarindustrieabfällen auf. Viele Teile Argentiniens weisen immer noch einen schwachen Netzaufbau auf, wodurch vor allem Potenzial in dezentralen Lösungen besteht. Oft zeichnen sich gute FOA (2009): Análisis del Balance de Energía derivada a Biomasa en Argentina. WISDOM Argentina. Informe Final. S. 62. Ebd. S. 62. 234 Ebd. S. 62. 235 Ebd. S. 62. 236 Ebd. S. xiv. 237 Experteninterview 2 (2015): geführt am 20. Februar 2015, Buenos Aires. 232 233 48 Standorte auch dadurch aus, dass Synergieeffekte mit anderen Industriezweigen erzielt werden können, in dem deren Abfälle energetisch verwertet werden.238 In der FAO-Erhebung von 2009 wurden folgende „Bio-cuencos“239 mit größtem Angebot identifiziert: Buenos Aires (2.245.566 t), Misiones (781.299 t), Santa Fe (513.090 t), Córdoba (459.219 t), Chaco (418.844 t), Corrientes (395.490 t) und Santiago del Estero (375.953 t).240 Auf einer wachsenden Fläche von inzwischen über 36 Mio. ha Ackerland werden in Argentinien verschiedene Getreidesorten, Ölsaaten sowie Mais, Sorghum, Reis und Hirse angebaut. Hauptproduktionsgebiet dieser Produkte sind vor allem die zentralargentinischen Provinzen Buenos Aires, Santa Fe, Córdoba und La Pampa. Die am meisten kultivierten Sorten sind Soja (20,8 Mio. ha), Mais (5,7 Mio. ha), Weizen (3,7 Mio. ha) gefolgt von Braugerste, Sonnenblumen, Hafer und Sorghum (jeweils etwas über 1 Mio. ha). Die Ernteerträge belaufen sich auf jährlich um die 100 Mio. t. Mehr als die Hälfte davon sind Sojabohnen (55 Mio. t), gefolgt von Mais (25 Mio. t), Weizen (9,2 Mio. t), Braugerste (4,7 Mio. t), Sorghum (3,5 Mio. t), Sonnenblumen (2,7 Mio. t). Alle genannten Zahlen beziehen sich auf die Anbauperiode 2013/2014.241 4.1.2 Aktuelle Nutzung von Biomasse und Biogas in Argentinien Es sind sehr unterschiedliche Beweggründe zur Errichtung von Biomasseanlagen zu beobachten. Häufig ist die Abfallentsorgung und die Wiederaufbereitung von Ressourcen und Reststoffen der entscheidende Treiber für die Errichtung neuer Anlagen. Das gilt vor allem in Ballungsräumen. Die Erzeugung elektrischer Energie, insbesondere zur Netzeinspeisung statt des reinen Eigenverbrauchs ist hier eher ein positiver Nebeneffekt. In einigen Provinzen wird die Bereitstellung von elektrischer Energie durch Biomasse und deren Einspeisung ins Netz gezielt gefördert (vgl. Kapitel 3.5). In ländlichen Regionen ist neben der Entsorgung von Restoffen, die in Land- und Forstwirtschaft anfallen, das Erreichen von Energieautarkie von größerer Bedeutung, um mögliche Stromengpässe aufgrund schlechter Netzanbindung oder durch Stromausfälle zu vermeiden. Das Gleiche gilt für verarbeitende Unternehmen oder auch den Chemiesektor, die auf eine zuverlässige Energieversorgung angewiesen sind, um beispielsweise konstante Produktionsbedingungen halten zu können. Die Tatsache, dass bei der Nutzung von Biogasanlagen auch Dünger entsteht, ist wiederum vor allem in den agrargeprägten Provinzen ein willkommener Nebeneffekt. Die Wärmeerzeugung spielt außer bei einigen speziellen Fällen wie der Heizung von Ställen eher eine nachrangige Rolle. Abbildung 12 gruppiert die zentralen Nutzungsabsichten von Biomasse und Biogas in Argentinien. Die Angaben beruhen auf Daten, die im Rahmen dieser Zielmarktanalyse erhoben wurden. Risuleo, Fernando (2007): Oportunidades de Inversión en el Sector Energético. Resumen Ejecutivo. Camara Argentina de la Construcción: Buenos Aires S. 110. 239 Bio-cuencos sind geografische Orte, die aufgrund ihrer Nähe zu urbanen Zentren ein besonderes wirtschaftliches Potenzial aufweisen. 240 Ebd. S. 59f. 241 Ebd.: 418. 238 49 Abb. 12: Zielsetzung bei der Nutzung von Biomasse in Argentinien (Ab-) Wasserwirt -schaft Stromerzeugung Einspeisung Eigenverbrauch Abfallentsorgung Wärme Düngemittel Gaserzeugung Quelle: eigene Darstellung Des Weiteren kann vereinzelt auch von einer Nutzung von Biomasseanlagen zu pädagogischen und entwicklungspolitischen Zwecken gesprochen werden. Seit 2012 wurden, unter anderem mit der Unterstützung der deutschen Botschaft, im Süden Argentiniens neben Solaranlagen zur Erzeugung von elektrischer und thermischer Energie auch Biomasse- und Biogasanlagen errichtet. Ein Ziel hierbei war die Förderung der Energiautarkie dieser wirtschaftlich schwachen Region und deren Einwohner.242 Auch in Schulen wurden bereits Biogasanlagen installiert, um Reststoffe zu verwerten und beispielsweise zur Energieerzeugung für Schulküchen zu nutzen. Gleichzeitig wird das Bewusstsein für Erneuerbare Energien geschärft.243 Neben Universitäten, die zunehmend spezialisierte Studiengänge zu erneuerbaren Energien und Energietechnik anbieten sowie Forschungsprojekte und –kooperationen in dem Bereich vorantreiben, gibt es auch andere private und (teil-) staatliche Forschungsanlagen. So werden etwa in Cordoba und Mendoza die Verwertbarkeit und das energetische Potenzial von verschiedenen Stoffen untersucht. Das Nationale Institut für Industrietechnologie INTI (Instituto Nacional de Tecnología Industrial) baut ebenfalls gerade eine Versuchsanlage in der Nähe von Buenos Aires auf. Die technologische Weiterentwicklung spielt ebenfalls eine wachsende Rolle, wobei hier einzuschränken ist, dass sowohl das Know-How als auch die Technologie selbst, insbesondere bei speziellen Apparaturen und Messinstrumenten, bisher vorrangig auf den internationalen Handel angewiesen sind.244 Bestehende Biomasse- und Biogasprojekte in Argentinien Bei den 122 Biomasse- und biogasprojekten, die im Rahmen dieser Zielmarktanalyse analysiert wurden, zeigen sich klare Tendenzen im Branchenspektrum. Die Unternehmen wurden durch Experteninterviews, Unternehmensumfragen und Recherche in zentralen Branchenmedien identifiziert. Die Unternehmen, die urbane Abfälle verwerten, sind zusammen mit der Nahrungsmittelindustrie mit jeweils 23 Projekten Spitzenreiter. Gubinelli, Guido (2015a): Proyectos renovables con fines sociales en el sur del país, 15.04.2015, http://www.energiaestrategica.com/proyectos-renovables-con-fines-sociales-en-el-sur-del-pais/ [Zugriff: 27.04.2015] 243 Experteninterview 1 (2015): Telefoninterview vom12.02.2015, Buenos Aires 244 Experteninterview mit Vertreter aus Landwirtschaftsministerium (2015): Telefoninterview mit dem Sekretariat für Viehzucht vom 26.02.2015, Buenos Aires 242 50 Gemeinsam mit der Getränkeindustrie stellt die Nahrungsmittelindustrie ungefähr ein Drittel der Anlagen. Werden dazu noch die Abfälle aus der Nutztierhaltung hinzugerechnet, die letztlich auch als ein Teil der Nahrungsmittelindustrie gelten können, bringen es diese 3 Branchen auf 55 Projekte und damit knapp die Hälfte der Anlagen. Die Kühlindustrie sowie die Forstwirtschaft haben einen geringeren Anteil. Sie sind wie auch die sonstigen Industrien nur jeweils für 7 bis 9 % der Projekte verantwortlich. In den sonstigen Industrien finden sich Kosmetik-, Textil und Chemieunternehmen. Wie in Kapitel 4.1.1 zum wirtschaftlichen und technischen Potenzial für Biomasse beschrieben, bestehen vor allem im Bereich der Nahrungsmittel- und Nutztierindustrie sowie in der Forstwirtschaft ungenutzte Potenziale. Die hohe Anzahl an Projekten aus der Abfallwirtschaft und -aufbereitung weist unter Beachtung der Entwicklung des Landes ebenfalls auf erfolgreiche Nutzungsmöglichkeiten hin. Projekte im Bereich der Wasseraufbereitung und Abfallverwertung sind nicht zentraler Fokus der Analyse, Großprojekte werden zur Vervollständigung des Gesamtbildes der Potenziale im Biomasse- und Biogassektor aber vereinzelt erwähnt. Das gleiche gilt für angrenzende Branchen wie die Pelletherstellung, in denen derzeit nur sehr wenige Unternehmen aktiv sind und es bisher ausschließlich um den Exportmarkt geht. Abb. 13: Prozentuale Verteilung der bestehender Biomasseprojekte nach Sektor Abfälle Nutztierhaltung Getränkeindustrie 5% 9% 16% Holzindustrie Kloakale Abfälle 11% 19% Kühlindustrie 7% 6% 19% Nahrungsmittelindustrie Urbane Abfälle 8% Sonstige Industrien / Forschung o.A. Quelle: eigene Darstellung Bezüglich der Größe der verwendeten Biomasse- und Biogasanlagen finden sich nur bei etwa der Hälfte der Projekte detaillierte Angaben. Bei diesen ist jedoch ein eindeutiger Trend zu kleinen Anlagen bis 5.000 m3 erkennbar. Von den untersuchten Anlagen fallen 75 % in diese Größenordnung. Wie aus Tabelle 14 ersichtlich sind insgesamt 28 Anlagen sogar unterhalb eines Volumens von 1.000 m3. Auf der anderen Seite sind mit acht Anlagen nur etwa 15 % größer als 10.000 m3. Auch bei einigen der Projekte ohne näheren Angaben ist aufgrund der Projektbeschreibung und der Industrie davon auszugehen, dass es sich um kleinere Anlagen handelt. In Tabelle 14 findet sich eine Aufteilung der Projekte nach ihrer Größe in m3. 51 Tab. 11: Größe der untersuchten Anlagen in m3 Größe in m3 Anzahl Projekte < 100 100 - 1.000 1.000 - 5.000 5.000-10.000 > 10.000 15 13 14 6 8 Total 56 Quelle: eigene Darstellung Zentrum für Biomasse- und biogastechnologien sowie der Ort mit den meisten verzeichneten Projekten ist der Großraum Buenos Aires. Von den 122 für die vorliegende Zielmarktanalyse untersuchten Projekte befinden sich dort 35. Die Projekte umfassen verschiedenste Größen und Branchen, da Buenos Aires gleichzeitig wirtschaftliches Zentrum Argentiniens und der Hauptsitz vieler Unternehmen ist. Tendenziell sind hier eher Projekte aus Flüssigbiomasse (Beseitigung von urbanen und kloakalen Abfällen sowie Abfällen aus der Nutztierhaltung) von Bedeutung. Die Stadt Buenos Aires hat diesbezüglich bereits 2006 ein Gesetz zur Müllvermeidung und -verwertung erlassen und wirbt gleichzeitig mit Öffentlichkeits-kampagnen für Mülltrennung und eine „grünere“ Stadt. 245 Die Stromerzeugung vor Ort für die hohe lokale Nachfrage könnte ebenfalls ein positiver Aspekt bei der Errichtung von Anlagen in und um Buenos Aires sein. In der Provinz um Córdoba als zweitgrößten Stadt Argentiniens befinden sich einige Biomasseprojekte, die sich der Weiterverarbeitung von organischen Stoffen aus der Nutztierhaltung, Kühlindustrie und vor allem der Nahrungsmittelindustrie widmen. Die Beseitigung urbaner und kloakaler Abfälle spiegelt sich derzeit noch nicht in vielen Biomasseprojekten, bietet womöglich aber ein gewisses Potenzial, da allein die Provinzhauptstadt etwa 1,3 Mio. Einwohner hat. Obwohl in der Provinz Mendoza die Universität von Cuyo seit 2011 die erste Biogas-Versuchsanlage betreibt, gibt es in dieser Provinz bis auf einige Initiativen von Wein- und Olivenölproduzenten bisher nur wenige konkrete Projekte. Das Potenzial ist in dieser insbesondere für den Weinanbau auch über die argentinischen Grenzen hinaus bekannten Region in jedem Fall vorhanden. In den Provinzen Corrientes und Misiones im Nordosten von Argentinien stellen holzverarbeitende Unternehmen neben der Landwirtschaft den größten Anteil der Biomasseproduzenten. Naturgemäß ist in diesen Industrien das Interesse an Biomasseanlagen, die mit eher trockener Masse arbeiten, größer. Aber auch die größte argentinische Brauerei Quilmes unterhält eine von drei großen Biogasanlagen, um die entstehenden Nebenprodukte energetisch zu nutzen und Stromund Wasserverbrauch zu senken.246 In der Provinz Entre Rios finden sich einige Anlagen zur Beseitigung von Haushaltsabfällen. Ein Vorzeigeprojekt für die Provinzregierung ist eine der ersten großen Pellet-Fabriken im Land mit einer Kapazität von 75.000 t im Jahr, wobei der Großteil der Produktion für den Export bestimmt ist.247 In Salta und San Juan wird Bioenergie vor allem bei der Weiterverarbeitung von Reststoffen aus der Lebensmittel- und insbesondere der für Argentinien wichtigen Fleischindustrie gewonnen. Gleiches gilt für San Luis, wo die durch Biomasse erzeugte Elektrizität bereits weit über den Eigenbedarf der Unternehmen hinausgeht.248 Gobierno de la Ciudad Buenos Aires: Basura Zero, http://www.buenosaires.gob.ar/espaciopublico/higiene/barridoylimpieza/basura-cero [Zugriff: 27.04.2015] 246 Ecopreneuer (2015): Cervecería y Maltería Quilmes, Planta Tucumán http://ecopreneur.com.ar/finalizados/cerveceria-y-malteria-quilmesplanta-tucuman/ [Zugriff: 17.06. 2015] 247Ministerio de Cultura y Comunicación de Entre Ríos (2015): En Entre Ríos se produce energía alternativa a partir de desechos de la madera, http://www.entrerios.gob.ar/noticias/nota.php?id=41393 [Zugriff: 27.04. 2015] 248 Ebd. 245 52 Als weitere wichtige Provinz im Bereich Biomasse ist Tucumán, ebenfalls im Norden, zu nennen, in der vergleichsweise große Biomasseanlagen (mit bis zu 40.000 m3 pro Einheit) in der Zucker-, Zitronen- und Malzindustrie Verwendung finden. In Zentralargentinien befindet sich die Provinz Santa Fe, in der zahlreiche Biomasseprojekte unterschiedlichster Größenordnung zu finden sind. Die Bandbreite reicht von der Verarbeitung von Kühlabfällen über die Nutzung der Produkte der Holzindustrie bis hin zu Getreidemühlen. Neben der Nutztierhaltung und der Kühlindustrie mit jeweils knapp über 10 % hat vor allem die Getränkeindustrie hier einen großen Anteil an bestehenden Projekten. Mit 5 von 30 Projekten ist diese Branche hier deutlich stärker vertreten als im Rest des Landes. Gleichzeitig ist auch die Verwertung urbaner und kloakaler Abfälle mit etwa einem Drittel der analysierten Projekte in Santa Fe von Bedeutung. Im Süden des Landes sind nur vereinzelt Biomasseprojekte zu finden. In Abbildung 14 spiegelt sich die Verteilung nach Regionen noch einmal detailliert wieder. Abb. 14: Verteilung aktueller Biomasseprojekte nach Provinz Buenos Aires 11 Chaco Chubut 35 Córdoba Corrientes 30 Entre Rios Jujuy Mendoza 2 1 3 2 10 2 2 8 3 9 1 Misiones Salta San Juan San Luis Santa Fe Tucumán Quelle: eigene Darstellung Ausgewählte Biomasse- und Biogasprojekte Im Folgenden Abschnitt werden beispielhaft Biomasse- und Biogasprojekte aus den unterschiedlichen Provinzen Argentiniens vorgestellt. 53 Stadt und umliegende Provinz Buenos Aires Ort: Marcos Paz Projekt: Bio Metanos del Sur In der Stadt Marcos Paz, die etwa 50 km außerhalb von Buenos Aires liegt, verfügt das Tierzuchtunternehmen Bio Metanos del Sur über eine 3.200 m3 große Biogasanlage zur Wärmeerzeugung. Das Biogasprojekt verfolgt das Ziel, die Geruchsbelästigung durch das Unternehmen zu vermindern. Bio Metanos del Sur unterhält etwa 10.000 Tiere und gewinnt seit 2009 Biogas aus den Fäkalien der Tiere sowie aus dem Reinigungswasser der Ställe. Die daraus erzeugte Wärme dient zur Eigenversorgung und wird auch Viehzüchtern aus der Umgebung zur Verfügung gestellt.249 Ort: Carlos Tejedor Projekt: "La Micaela" Campo de Urdangarin Aus der Kooperation eines Viehzüchters mit zwei Agraringenieuren entstand im Jahr 2013 eine Biogasanlage in der Stadt Carlos Tejedor. Aus dem Mist der rund 1.000 Tiere wird Biogas gewonnen und mit einer 500 m3 großen Anlage Strom erzeugt. Der Strom soll in das lokale Stromnetz von Carlos Tejedor eingespeist werden und es ist geplant, dadurch 5-6 % des Energieverbrauchs der Stadt und des ländlichen Raums zu decken. Reststoffe der Biogasanlage werden als Dünger für den Mais- und Sorghumanbau verwendet. Dadurch konnte die Problematik der Entsorgung der Abfallprodukte aus der Fleischproduktion des Unternehmens gelöst werden.250 Ort: Capital Federal Projekt: San Martín und San Miguel – CEAMSE Das halbstaatliche Unternehmen CEAMSE (Coordinación Ecológica Área Metropolitana Sociedad del Estado) ist mit der Abfallentsorgung der Metropolregion Buenos Aires beauftragt. Seit zwei Jahren versorgt CEAMSE 25.000 Haushalte in Buenos Aires mit Elektrizität, die in zwei Biogasanlagen gewonnen wird. Die Biogasanlagen befinden sich an zwei verschiedenen Standorten in der Provinz Buenos Aires. Die Anlage in San Martín verfügt über eine installierte Leistung von 7,1 MW. Die Anlage in San Miguel hat eine Kapazität von 11,796 MW. Das aus festen Siedlungsabfällen gewonnene Biogas enthält einen Methananteil von ungefähr 50 %. Der Ausbau um weitere 7 MW zur Verwertung der Siedlungsabfälle in den Anlagen in González Catán und Ensenada ist geplant.251 Ort: Charlone Projekt: SanCor Im Ort Charlone ist die Käsereien-Kooperative SanCor ansässig. Dort wird seit dem Jahr 2000 aus den Abfallprodukten und der Molke Biogas gewonnen. Die drei Vorgruben, die zur Reduzierung der organischen Belastung der Molke und zur Erzeugung des Biogases angelegt wurden, haben eine Größe von jeweils 750 m3.252 La Nación (2009): Alternativas “verdes” para obtener energía, 06. Juni 2014, S. 5. Losada, Pablo (2014): El campo, a pura energía, http://www.clarin.com/rural/campo-pura-energia_0_1064293613.html, [Zugriff: 27.04.2015] 251 Ceamse (2014): Generamos energía eléctrica para 25 mil hogares a partir del biogás de la basura, http://www.ceamse.gov.ar/generamosenergia-electrica-para-25-mil-hogares-a-partir-del-biogas-de-la-basura/ [Zugriff: 27.04.2015] 252 EG-Ingenería (o.J.): Trabajos realizados, http://www.eg-ingenieria.com.ar/referencias.html, [Zugriff: 27.04. 2015] 249 250 54 Ort: Brandsen Projekt: Ovobrand Das Unternehmen Ovobrand stellt in Brandsen Eiprodukte her. Mit der Inbetriebnahme einer Biogasanlage im Jahr 2013 ist Ovobrand das erste Unternehmen Argentiniens in dieser Branche, das mit dem Hühnermist Strom produziert. Das deutsche Unternehmen MT Energie baute die Biogasanlage, die 21.000 m3 Biogas pro Tag erzeugt. Mit der daraus produzierten Energie soll das bisher benötigte Flüssiggas (ca. 2 Mio. kg) ersetzt werden. Darüber hinaus soll zusätzlich produzierter Strom in Höhe von 600 kWh ins Netz eingespeist werden. Neben der Stromproduktion konnte das Unternehmen durch die Biogasanlage eine Lösung für die Entsorgung der organischen Abfälle finden und aus dem Gärrest Dünger gewinnen.253 Ort: Chascomus (Manantiales) Projekt: INTA (Instituto Nacional de la Tecnología Agropecuaria) In der Stadt Manantiales wird 2015 eine Forschungsbiogasanlage in Betrieb genommen. Das Biogas wird aus den Exkrementen von 230 Kühen gewonnen und zur Erzeugung von elektrischer Energie genutzt. Die 100 m 3 große Biogasanlage wurde durch das Programm PROINGED des Ministeriums für Agrarangelegenheiten der Provinz Buenos Aires finanziert (siehe Kapitel 3).254 Bei der Biogasanlage handelt es sich um einen neuartigen Konstruktionsansatz, der in dieser Form in Argentinien zum ersten Mal umgesetzt worden ist. Das Substrat läuft spiralförmig von außen nach innen in das Zentrum der Anlage. Dort findet schließlich die Methanisierung statt. Dabei handelt es sich um eine feststehende Anlage. Dies vereinfacht die Messung aller Werte, wie beispielsweiße Temperatur, Oxidation oder den PH-Wert.255 Ort: San Fernando und Ezeiza Projekt: AYSA AYSA ist ein Wasser- und Wiederaufbereitungsunternehmen im Großraum Buenos Aires. Das Klärwerk in San Fernando ist eine der wichtigsten Anlagen mit einer Wasserverarbeitungskapazität von 312.000 m3 täglich (4 Anlagen à 78.000 m3). Das entspricht der Versorgung von 1,2 Mio. Einwohnern. Die zum Kompostieren benötigte Regulierungswärme wird aus Biogas gewonnen. Neben der Wasserver- und -entsorgung soll in Zukunft die Energieerzeugung aus flüssiger Biomasse stärker im Fokus stehen. Auch in einer weiteren Anlage (Planta Sudoeste) werden derzeit Möglichkeiten zur Erweiterung und verstärkten Nutzung von Biomasse untersucht.256 Ein weiterer interessanter Punkt ist die geplante Mischverarbeitung von Reststoffen. In der Nähe des Flughafens EZEIZA befindet sich mit dem Mercado Central einer der größten Märkte der Region. Dessen Abfälle solle in Zukunft zusammen mit städtischen Abfällen in der Kläranlage energetisch weiterverwertet werden.257 InfoGEI (2014): Anuncian la construcción de una planta de Biogas y un plan de forestación en Brandsen, http://infogei.com.ar/cable/8733/anuncian_la_construccion_de_una_planta_de_biogas_y_un_plan_de_forestacion_en_brandsen/ [Zugriff: 27.04.2015] 254 Proinged (o.J.): El programa, http://www.proinged.org.ar/elprograma.html [Zugriff: 27.04.2015] 255 Butler, Lisandro (2014): Un biodigestor en Manantiales, In: Ida y Vuelta Rural N°36: Buenos Aires: S. 20-22. 256 Experteninterview 3 (2015): Telefoninterview geführt am 13.02.2015, Buenos Aires 257 Ebd. 253 55 Chaco Ort: Projekt: Presencia de la Plaza INTI (Instituto Nacional de Tecnología Industrial) Aus einem schriftlichen Abkommen zwischen INTI und der Gemeinde Presencia de la Plaza entstand eine Biomasseanlage auf dem Industriepark der Gemeinde. Bisher war es dort üblich, sämtliche Forstabfälle unter freiem Himmel zu verbrennen. Die Anlage hat eine Kapazität von 250 kW und produziert 60 % des Strombedarfs des Industrieparks.258 Córdoba Ort: Rio Cuarto Projekt: Bioelectrica SA Rio Cuarto ist wie die gesamte Provinz für den Maisanbau bekannt. Im Jahr 2013 baute eine Gemeinschaft von 29 lokalen Unternehmern eine erste Biogasanlage, um das Potenzial der Reste aus der Maisproduktion und andere Abfallstoffe der Agrarindustrie zur Energiegewinnung zu nutzen. Die Anlage ist in direkter Nähe vom Bioethanolproduzenten Bio4, der gleichzeitig auch Hauptabnehmer des Stroms ist. Der Rest wird ins Stromnetz eingespeist. Insgesamt könnten mit der produzierten Menge 600 Haushalte mit Elektrizität versorgt werden. Zusätzlich wird Wärme in Form von Warmwasser und täglich 40 t Biodünger hergestellt.259 Ort: Cabrera Projekt: Prodeman S.A. / ENARSA Das Familienunternehmen Prodeman S.A. ist bei einem Produktionsvolumen von 140.000 t pro Jahr eines der wichtigsten argentinischen Exportunternehmen von Erdnüssen. Dabei fallen 50.000 t Erdnussschalen pro Jahr an. In Zusammenarbeit mit dem ENARSA werden diese in einer BiomasseKesselanlage energetisch verwertet. Mit einer Kapazität von 5-6 MW wird der Eigenbedarf des Unternehmens gedeckt und zusätzlich noch Strom ins Stromnetz eingespeist. In einem nächsten Schritt sollen auch Biomasseabfälle umliegender Agrarunternehmen mitverwertet werden.260 Ort: Huinca Renancó Projekt: IFES (Innovaciones para un Futuro Energético Sustentable) und Grupo Montanaro In Huinca Renancó (ca. 10.000 Einw.) werden organische Abfälle der Stadt und umliegender Dörfer mittels energetischer Verwerung in einer Biogasanlage zur Stromerzeugung genutzt. Der Betreiber, eine lokale Energiegenossenschaft, plant in Zukunft auch noch die Nutzung organischer Abfälle eines Kühlhauses, der Schmutzwässer einer Kläranlage sowie von Sorghum-Hirse-Resten. Das Gesamtkapazität beträgt 0,5 MW, die zunächst von der Energiegenossenschaft genutzt werden. Die Gärreste werden außerdem als Biodünger genutzt.261 INTI (o.J.): Fue inaugurado el gasificador que producirá energía eléctrica en Chaco, http://www.inti.gob.ar/noticias/noticiasyeventos/gasificadora1.htm [Zugriff: 27.04.2015] 259 Puntal (2013): Invierten más de 20 millones de pesos para producir electricidad con maíz, http://www.puntal.com.ar/noticia_ed_anteriores.php?id=153727 [Zugriff: 27.04.2015] 260 Agencia Nacional de Promoción Científica y Tecnológica (2014): Avanza proyecto para obtener energía eléctrica a partir de biomasa de cáscara de maní, http://www.agencia.mincyt.gob.ar/frontend/agencia/post/1620 [Zugriff: 27.04.2015] 261 LaVoz(2014): Dos pueblos cordobeses apuestan a generar biogás con sus residuos, http://www.lavoz.com.ar/regionales/dos-puebloscordobeses-apuestan-generar-biogas-con-sus-residuos [Zugriff: 27.04.2015] 258 56 Ort: Malagueño Projekt: Cooperativa Frutihortícola de San Miguel In Malagueño befindet sich mit dem Mercado Frutihortícola San Miguel einer der wichtigsten Großmärkte für Obst und Gemüse in der Region. 85 % der dort anfallenden Abfälle sind organisch und mussten bisher zur Entsorgung ins 25 km entfernte Córdoba gefahren werden. Zur Vermeidung der hohen Kosten und Geruchsbelästigung wurde eine Biogasanlage errichtet, die die getrennten Abfälle (im Sommer bis zu 6 t täglich, im Winter rund 2 t) energetisch verwerten kann. Gleichzeitig kann der aus den Gärresten entstandene Biodünger von den Agrarproduzenten genutzt werden.262 Corrientes Ort: Gobernador Virasoro Projekt: Tapebicuá Das holzverarbeitende Unternehmen Tapebicuá besitzt seit 2014 ein Biomassekraftwerk, um seine zwei Produktionsanlagen vor Ort mit Strom zu versorgen und die bei der Holzverarbeitung anfallenden Reststoffe, wie etwa Sägemehl und Holzreste, energetisch zu nutzen. Insgesamt hat die Anlage eine Kapazität von 1,5-1,7 MW. In beiden Werken kommen pro Jahr Holzabfälle von 100.000 m3 zusammen. Bei der Anlage für Phenolstoffe kommen nochmal 48.000 m 3 hinzu.263 Salta Ort: La Candelaria Projekt: Frigorífico municipal La Candelaria Die erste Biogasanlage, die Gas aus den Abfallstoffen eines städtischen Kühlhauses gewinnt, wurde im Jahr 2011 in La Candelaria eröffnet. Entstanden ist das Projekt durch die Unterstützung des INTA und durch die Public-Private-Partnership (PPP) der Unternehmen Constructora Norberto Odebrecht, IBS Córdoba und BTU. Vor der Inbetriebnahme der Anlage wurden die Abfallprodukte der Schlachthöfe nicht behandelt, was Geruchsbelästigung in den umgebenden Gemeinden zur Folge hatte. Mit dem Anstieg der Fleischproduktion und –weiterverarbeitung von Rindern, Hühnern und Schweinen, stiegen auch die Abfallprodukte immer weiter an. Mit der Biogasanlage konnte einerseits das Geruchsproblem gelöst werden und andererseits wird in der 30 m3 großen Anlage das Biogas zur Erzeugung von Warmwasser genutzt.264 262Ministerio de Agricultura, Ganadería y Pesca: A través del INTA, PROBIOMASA otorgará 100 becas para taller de biogás en Córdoba http://inta.gob.ar/eventos/probiomasa-proyecto-para-la-promocion-de-la-energia-derivada-debiomasa/at_multi_download/file/INTA%20Programa%20del%20taller%20biog%C3%A1s.pdf [Zugriff:27.04.2015] 263 Energía Energética (2014b): Caso de éxito: empresa se auto-abastece de energía eléctrica por planta de biomasa, http://www.energiaestrategica.com/caso-de-exito-empresa-se-auto-abastece-de-energia-electrica-por-planta-de-biomasa/ [Zugriff: 27.04.2015] 264 INTA (2011): Salta: biodigestor duplica producción y reduce el impacto ambiental, http://intainforma.inta.gov.ar/?p=7030 [Zugriff: 27.04.2015] 57 San Juan Ort: Ullúm Projekt: San Juan de los Olivos Auf einem 800 ha großen Landgut in Ullúm werden die Abfallprodukte der Olivenölproduktion zur Erzeugung von elektrischer Energie genutzt. Das Unternehmen sah sich mit hohen Energiekosten für die Herstellung des Olivenöls, einem hohen Wasserverbrauch zu Bewässerungszwecken und einem großen Abfallaufkommen konfrontiert. Seit der Inbetriebnahme der Anlage im Jahr 2014 wird nun sowohl der Schnitt der Olivenbäume als auch die Olivenreste genutzt, um in der 400-kW-Anlage Strom zu erzeugen. Somit kann der komplette Eigenbedarf an Strom gedeckt werden. Für die Zukunft ist geplant, Strom in das allgemeine Versorgungsnetz einzuspeisen. Der Kredit zum Bau der Biogasanlage wurde von einer Institution der Provinzregierung von San Juan bereitgestellt (vgl. 3.6.2).265 San Luis Ort: Projekt: Juan Llerena Yanquetruz und ACA (Asociación de Cooperativas Argentinas) Das Schweinezuchtunternehmen Yanquetruz in der Provinz San Luis nutzt seine Abfallprodukte, um gemeinsam mit einem Tierfuttermittelhersteller Biogas zur Strom- und Wärmeversorgung zu produzieren. Für die Biogasproduktion wird das Reinigungswasser der Schweinefarm und der anfallende Dung genutzt. Zusätzlich werden Silomais oder -sorghum des Tierfutterproduzenten beigefügt. Es wird vier bis fünf Mal mehr Energie gewonnen, als für den Betrieb der eigenen Anlage benötigt wird und der überschüssige Strom wird in das lokale Stromnetz eingespeist. Dies ist für diese Region besonders gewinnbringend, da bisher die mangelhafte Stromversorgung die wirtschaftliche Entwicklung des Gebiets negativ beeinträchtigte. Im Jahr 2012, als die Anlage in Betrieb genommen wurde, verfügte die Schweinefarm über 1.300 Säue. Die Anlage ist für eine Kapazität von maximal 5.200 Säuen ausgelegt, die bis Ende 2014 erreicht werden sollte.266 Santa Fe Ort: Projekt: Timbues Solamb SRL In der Stadt Timbues werden flüssige organische Abfälle vom Unternehmen Solamb SRL bearbeitet. Dabei werden die Abfälle bereinigt und zur Energie- und Wärmegewinnung durch Biogas genutzt. Das Unternehmen kann den Eigenbedarf an Energie der Büroräumlichkeinte und Betriebsanalgen selbst produzieren und gewinnt zusätzlich die Heizungswärme für die Biogasanlage. Die beiden Biogasanlagen, die im November 2012 in Betrieb genommen wurden, sind jeweils 3.000 m3 groß.267 Diario de Cuyo (2014): Inédito: con desechos del olivo generan electricidad, http://www.diariodecuyo.com.ar/home/new_noticia.php?noticia_id=620174 [Zugriff: 27.04.2015] 266 INTA (2012): Más que carne de cerdo: gas, electricidad, calor y biofertilizantes, http://intainforma.inta.gov.ar/?p=12127 [Zugriff: 27.04.2015] 267 Eg-Ingenería (o.J.): Trabajos realizados, http://www.eg-ingenieria.com.ar/referencias.html [Zugriff: 27.04.2015] 265 58 Ort: Carcaraña Projekt: Molinos Juan Semino Bereits 2009 investierte das getreideverarbeitende Unternehmen Molinos Juan Semino in Carcaraña 20 Mio. USD in eine Biomasseanlage. Es können bis zu 90.000 l pro Stunde durchgeschleust werden, was einer Gesamtkapazität von 53.000 m 3 entspricht und damit eine der größten bestehenden Anlagen ist. Es werden die organischen Abfälle aus Gluten- und Mehlproduktion verarbeitet.268 Jujuy Ort: Libertador Gral. San Martín Projekt: Ledesma SA Das Unternehmen Ledesma SA konnte durch die Verwertung der Abfallprodukte der Produktion seine Rendite deutlich verbessern. Der Blattschnitt, der nach der Zuckerrohrernte auf den Äckern übrig bleibt, wird zur Biogasgewinnung genutzt. Die Biogasanlage wird mit 20-25 t/h zerkleinerten pflanzlichen Resten und 40 t Holzschnitzeln gespeist. Dadurch kann das Unternehmen 1.000 m3 Gas pro 2,8 t Biomasse einsparen. Im Jahr 2013 beispielsweise konnte Ledesma SA 20 Mio. m3 an Erdgas einsparen, was 10 % des Jahresverbrauchs an Gas für die Produktion bedeutet.269 Mendoza Ort: Mendoza Projekt: UNCUYO Im Jahr 2011 wurde in Mendoza die erste Biogasversuchsanlage Argentiniens in Gang gesetzt. Initiiert wurde dieses Projekt von der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universidad Nacional de Cuyo (UNCUYO) und der INTA. Die Anlage dient zur Messung des energetischen Potenzials von organischen Abfällen. Die landwirtschaftlichen Versuchsprodukte werden von der Universität selbst und verbundenen Unternehmen geliefert.270 Misiones Ort: Puerto Esperanza Projekt: LIPSIA LIPSIA war ursprünglich ein Unternehmen der Forstwirtschaft mit circa 5.000 ha Nutzfläche in Misones, das sich seit 2007 auf die Produktion von Pellets aus Reststoffen der Holzwirtschaft und die Installation dazugehöriger Anlagen wie Öfen und Heizanlagen spezialisiert hat. Es werden Pellets für den Heizbedarf privater und öffentlicher Gebäude, Industrie- und Agrarwirtschaftsbedarf hergestellt. Ein Teil der Produktion geht in den Export, da der Markt für Pellet-Technologie in Argentinien noch sehr oberflächlich entwickelt ist. El Cronista (2009): Molinos Semino invierte US 10 Milliones en apliar capacidad, 18.03.2009, http://www.cronista.com/impresageneral/Molinos-Semino-invierte-us-10-millones-en-ampliar-capacidad-20090318-0002.html [Zugriff: 27.04.2015] 269 Energía Estratégica (2014a): Ledesma y más de cuatro años de experiencia en la utilización de biomasa para autoabastecimiento, http://www.energiaestrategica.com/ledesma-y-mas-de-cuatro-anos-de-experiencia-en-la-utilizacion-de-biomasa-para-autoabastecimiento/ [Zugriff: 27.04.2015] 270 UNCUYO (2014): Ya está en marcha la primera planta de biogás de la Argentina, http://www.imd.uncu.edu.ar/novedades/index/ya-esta-enmarcha-la-primera-planta-de-biogas-de-la-argentina [Zugriff: 27.04.2015] 268 59 Ort: El Dorado Projekt: Establecimiento Don Guillermo SRL Das Sägewerk nutzt seit drei Jahren seine Abfälle wie Sägemehl, Rinden und Baumschnitt zur Elektrizitätserzeugen. Mit einem Volumen von 4 t/h beträgt die installierte Leistung bis zu 1,8 MW, mit denen sich das Unternehmen komplett selbst versorgen kann. Die Anlage kann als Beispiel für das große Biomassepotenzial im Forstsektor gelten.271 Geplante Projekte Derzeit sind verschiedene, vor allem kleinere lokale und zum Teil geförderte Projekte geplant. Gleichzeitig scheint die Bioenergie auch für andere Wirtschaftszweige wie beispielsweise die Pellet-Produktion und die Recyclingbranche an Bedeutung zu gewinnen. Das zeigt sich durch den Neubau und die Modernisierung von Anlagen in diesem Bereich, wie das Projekt in Entre Rios oder die Bemühungen zur Wasseraufbereitung in der Umgebung von Buenos Aires zeigen. Tab. 12: Geplante Bioenergieprojekte Provinz und Projektbezeichnung Industrie Projektstand Anmerkung Santa Fe - Sunchales Molkereiindustrie Befindet sich in Umsetzungsplanung mit einer italienischen Firma. Santa Fe – Villa Guillermia Forstwirtschaft Die Fertigstellung ist für 2017 geplant. Corrientes Forstwirtschaft Seit 2014 angedacht. Kein konkreter Zeitplan vorgestellt. Die Restprodukte sollen als Ausgangsbasis für ein Biogaskraftwerk mit einer Gesamt-kapazität von 6 MW dienen.272 Hier soll eine Verarbeitungsanlage für Forstbiomasse und Holzreststoffe mit etwa 15 MW Leistung und der Option zur Erweiterung entstehen.273 Das Projekt wurde auch seitens des Förderprogramms PROBIOMASA als Pilotprojekt eingestuft. Nach dem Brand eines bestehenden Werkes besteht hier nach wie vor der Plan, ein Kraftwerk mit Biomasse aus Holz und Holzabfällen der örtlichen Forstwirtschaft mit einer Erzeugungskapazität von 40 MW zu errichten.274 Energía Estrategica (2015): Biomasa forestal, un sector en expansión que demanda un precio de entrega por MW en alta potencia, http://www.energiaestrategica.com/biomasa-forestal-un-sector-en-expansion-que-demanda-un-precio-de-entrega-por-mw-en-alta-potencia/ [Zugriff: 27.04.2015] 272 Gubinelli, Guido (2015c): Se presentó un oferente para proyecto de planta de Biogás en Santa Fe, 29.01.2015, http://www.energiaestrategica.com/se-presento-un-oferente-para-proyecto-de-planta-de-biogas-en-santa-fe/ [Zugriff: 27.04. 2015] 273 Gubinelli, Guido (2015b): En la búsqueda de un precio para la venta de energía a partir de fuentes de biomasa, 27.01.2015, http://www.energiaestrategica.com/en-la-busqueda-de-un-precio-para-la-venta-de-energia-a-partir-de-fuentes-de-biomasa/ [Zugriff: 27.04.2015] 274 Territoriodigital (2014): Pomera construirá una planta de generación eléctrica con biomasa forestal, 29.03.2014, http://www.territoriodigital.com/notaimpresa.aspx?c=6577180771816228 [Zugriff: 27.04. 2015] 271 60 Buenos Aires - Eizeiza Abwasserwirtschaft Erste Planungen zu einer Mischverarbeitungsanlage. Buenos Aires - Berazategui Abwasserwirtschaft 2006 wurde der Bau einer neuen Kläranlage beschlossen. Sie ist befindet sich derzeit in der Fertigstellungsphase. Das Wasseraufbereitungsunternehmen AYSA plant eine Biomasseanlage zur gleichzeitigen Verarbeitung von Reststoffen aus urbanen Abfällen und organischen Abfällen des Mercado Central.275 Das ebenfalls von der Firma AYSA ausgeführte Projekt soll mit einem Investionsvolumen von ca. 55 Mio. USD die Versorgung von 400.000 Einwohnern des Großraumes Buenos Aires sicherstellen.276 Quelle: eigene Darstellung 4.1.3 Marktstruktur und Unternehmensbefragung Marktstruktur Einer der größten Projektberater ist das argentinische Ingenieur- und Konstruktionsbüro Technored Consultores, das sich auf energetische Projekte im Bereich Biogas, Gasifizierung, Erdgas, Elektrizität, Wasserverarbeitung und Abfallentsorgung spezialisiert hat. Auch Ecopreneuer bietet das komplette Dienstleistungsspektrum in Bau und Inbetriebnahme von Prozessanlagen der Energiewirtschaft sowie der Entsorgung und Wiederaufbereitung von Wasser und Abfällen an. Eine weitere Beratungs- und Projektmanagementfirma, die bereits Projekte durchgeführt hat ist LatAm Bioenergy. Sie sind vor allem in den Themen Biomasse, Biogas und Abfallentsorgung aktiv und bieten neben Einzel- und Teilberatungen auch schlüsselfertige Lösungen an. Wulcon Energy ist ebenfalls ein Dienstleistungsunternehmen im Sektor Erneuerbarer Energien inkl. Bioenergie. Projektentwicklung und Durchführung in Unternehmen sind die Schwerpunkte. Ein ähnliches Portfolio hat auch die Bio Global de IVSI, wobei hier noch stärker die Einsparung von Energie sowie Energiekonzepte und Abwasser im Fokus sind. Des Weiteren könnte noch die IFES-Gruppe interessant sein, da sie einen Schwerpunkt in der Forschung und Entwicklung von Biogas hat und auch mit öffentlichen Auftraggebern kooperiert. Auf dem Markt für Biomasse- und Biogasanlagen in Argentinien sind bereits einige lokale Lieferanten vertreten. Es sind verschiedene Hersteller für Kessel, Rohre, Messgeräte und sonstige Ausrüstung in Argentinien vertreten. Im Zusammenhang mit der Herstellung industrieller Messgeräte sind vor allem Automat Medición, Daniel Rica und IPECO zu nennen. Letzterer ist daneben auch als Werkzeug- und Werkzeugmaschinenhersteller aktiv. Daniel Rica ist stärker auf Biomasse-Ausrüstung spezialisiert und stellt auch Kessel her. Als Hersteller von Tanks und Kesseln sind außerdem Fainser, Fontanet, Litio Gonella und Novaseptic relevant. Die Unternehmen Esimet, FIMACO, INGEA und Tameco sind ebenfalls im diesem Bereich aktiv. Sie stellen zusätzlich zu Kesseln und kesselähnlichen Anlagen auch andere Ausrüstung für thermische und hydraulische Prozesse her bzw. sind stärker branchenübergreifend ausgerichtet. Neben argentinischen Ausrüstern und Beratungsunternehmen für verschiedene Biomasse- und Biogaseanlagen sind vereinzelt bereits Unternehmen u. a. aus Brasilien, den USA, Spanien und Deutschland im Markt aktiv und waren an den in Kapitel 4.1.2 aufgeführten Projekten beteiligt. So finden sich beispielsweise Projekte der MT Energie und Krieg und Fischer Ingenieure. Krieg und Fischer hat beispielsweise bei der Anlage in Rio Cuarto die Konzeption erstellt und den Bau geleitet. MT Energie hat bei zwei Biomasseprojekten im Bereich der Nutztierhaltung in Argentinien mitgewirkt. Experteninterview 2 (2015): geführt am 20.02.2015, Buenos Aires Ministerio de Planificación (2014): Planta de Tratamiento de Líquidos Cloacales del Bicentenario, http://www.minplan.gob.ar/noticia/15027/planta-de-tratamiento-de-liquidos-cloacales-del-bicentenario.html [Zugriff: 27.04.2015] 275 276 61 Insgesamt ist der argentinische Bioenergiesektor noch ein sehr junger Wirtschaftszweig, wodurch der Konkurrenzdruck in allen Teilbereichen der Branche noch gering ist. Detaillierte Statistiken über Importe von entsprechenden Produkten sind nur begrenzt verfügbar. Gleiches gilt für Investitionen in dem Bereich. Hier ist auf die bereits erwähnten großen Beispielprojekte (Kapitel Ausgewählte Biomgasse- und Biogasprojekte) zu verweisen, bei denen mehr Informationen zu den Investoren und ihrem Hintergrund veröffentlicht wurden. Ergebnisse der Unternehmensbefragung Im Rahmen einer Unternehmerbefragung zur Anfertigung der Profile der Marktakteure wurden den Unternehmern der Bioenergiebranche im Zeitraum vom 6. bis zum 10. April 2015 verschiedene Fragen zu ihrer Einschätzung des Marktes und der Marktentwicklung des betrachteten Sektors gestellt. Von 26 angesprochenen bzw. angeschriebenen Unternehmen nahmen zwölf an der Befragung teil. Bemerkenswert ist, dass alle diese Unternehmen eine kleine Unternehmensstruktur aufweisen. Die Mitarbeiterzahl liegt jeweils zwischen drei und maximal 18 Personen. In die Identifizierung von Unternehmen wurden Lieferanten von Produkten für die Behandlung der Biomasse und Herstellung von Biogas mit einbezogen, wie z. B. Hersteller von Kesseln, Biomasse- und Biogasanlagen und Ingenieurunternehmen, die in der Entwicklung von Systemen für die Verwertung von Biomasse und Biogas tätig sind. Die Unternehmen im Bereich der Herstellung und des Vertriebs von Kesseln hatten keine Kenntniss des betrachteten Marktes. Die Projektentwickler im Bereich der Verwertung der Biomasse und Biogas stimmten darin überein, dass Argentinien ein großes Potential in diesem Sektor hat, aber die Entwicklung hin zu einer umfassenden Nutzung des vorhandenen Potentials nur langsam voran kommt. Ausnahmslos alle antwortenden Unternehmen äußerten Interesse an weiteren oder zukünftigen Kontakten mit deutschen Unternehmen. Ebenso ist die Wertschätzung deutscher Produkte und Technologien sehr hoch. Hinsichtlich der gewünschten Kooperationsarten zeigten die Hersteller von Kesseln Interesse an Vereinbarungen zur Lizenzfertigung. Die Projektentwickler sind hauptsächlich an strategischen Partnerschaften interessiert. Alle Befragten gaben die niedrigen Preise der konventionell erzeugten Energie als Hinderniss für die Entwicklung des Marktes im Bereich der Verwertung von Biomasse und Biogas an. Als weitere Hinderungsgründe wurden folgende Punkte genannt: 62 Fehlende Kenntnis. Fehlende Referenzprojekte. Es sind vor allem kostengünstige Technologien mit geringer Produktivität am Markt zu finden. Viele Unternehmen der Branche entwickeln Projekte zu niedrigen Preisen, deren Energieausbeute aber sehr gering ausfällt. Mangelnde Glaubwürdigkeit, da in der Vergangenheit Projekte auf den Weg gebracht wurden, die nicht funktionierten. Als einer der Gründe dafür wurde der Einsatz nicht adäquater Anlagen angegeben. Unzureichende öffentliche Unterstützung und politischer Wille, welche die Entwicklung der Branche voran bringen. Mangelnder Wille zum gemeinsamen Engagement des öffentlichen und privaten Sektors. Im Bereich Biogas liegt der Fokus der Regierung auf der Verwertung von urbanen Abfällen. Andere Sektoren werden bisher vernachlässigt. Bestehende Vorschriften werden nicht umgesetzt. Wunsch nach besserer Organisation der Regulierungssysteme. Fehlende Vorschriften für die Einspeisung der überschüssigen, aus Biomasse gewonnenen Energie. Fehlende Subventionen für die Entwicklung von Gaszählern, Mischern und Separatoren. Fehlende Kreditlinien. Die Kosten für fertige Anlagen der Biomasseverwertung sind hoch. Es ist schwierig, Investoren zu finden. Neben der Nennung der Hürden, wurden folgende weitere Kommentare abgegeben: In den letzten Jahren haben die Anfragen zugenommen, aber viele Interessierte konkretisieren ihre Projekte schließlich nicht. Argentinische Niederlassungen internationaler Unternehmen interessieren sich eher an der Umsetzung von Biomasse- und Biogaseprojekten aufgrund Vorgaben und Impulsen aus den Mutterhäusern. Unternehmen, welche die bestehenden Vorschriften beachten, sind in der Regel neue Firmen und multinationale Unternehmen. Einige Firmen handeln aus Umweltschutzgründen. Trotz der Schwierigkeiten im betrachteten Sektor sind die Unternehmen optimistisch, dass sich die Branche mit dem Abbau der Subventionen auf Strom- und Gaspreise positiv entwickeln wird, da Investitionen zunehmen wirtschaflich interessant werden. Argentinien weißt nach Ansicht der befragten Firmen ein hohes Potential im Bereich der Energieerzeugung aus Biomasse auf und dieses wird sich bei Verbesserung der entsprechenden Voraussetzungen und Anreize exponentiell entwickeln. Ein weiterer positiver Punkt, der von den Umfrageteilnehmern erwähnt wurde ist, dass sich sowohl in der Bevölkerung als auch bei den Unternehmen ein stärkeres Umweltbewusstsein entwickelt. Dies wird sicher ebenfalls in steigendem Maße dazu beitragen, dass mehr nachhaltige Lösungen im Bereich der Nutzung von fester Biomasse gesucht werden. 63 5. Marktchancen und Risiken Die geographische Lage Argentiniens bietet beste Voraussetzungen für die Stromerzeugung aus alternativen Energieträgern. Feste Biomasse und Biogas versprechen als relativ junger Wirtschaftsmarkt ein enormes Wachstumspotenzial. Die Basis für die Entwicklung des Biomassessektors, das Vorkommen an pflanzlicher Materie, ist in fast allen Regionen Argentiniens reichlich vorhanden. Die energetische Nutzung von Biomasse umfasst außerdem zahlreiche soziale, umwelttechnische und wirtschaftliche Vorteile für heimische wie ausländische Investoren wie Umweltfreundlichkeit, Wirtschaftswachstum, Arbeitsbeschaffung, Diversifizierung der Energielieferanten, schnelle Installation bei geringer Amortationszeit, Innovationspotenzial, Technologietransfer, etc. Von der Projektidee bis zur tatsächlichen Umsetzung gibt es allerdings verschiedene Herausforderungen. An dieser Stelle werden die spezifischen Voraussetzungen für Biomasse im argentinischen Markt noch einmal auf ihre Chancen und Risiken hin untersucht. Bildung und Forschung Ein großer Standortvorteil Argentiniens stellt das hohe Bildungsniveau der Bevölkerung im lateinamerikanischen Vergleich dar. Zurückzuführen ist dies u. a. auf den starken Fokus, den die Regierung seit einigen Jahren auf Wissenschaft, Technologie und effektive Produktion legt. Im Vergleich zu anderen Ländern der Region hat Argentinien bereits heute anteilsmäßig die meisten Wissenschaftler an der wirtschaftlich aktiven Bevölkerung. 277 Auf operativer Ebene der Techniker und Ingenieure gibt es noch einen Mangel an Detailwissen. Nationale und regionale Ausbildungszentren für Techniker und Lehrgänge im Bereich erneuerbarer Energien sollen dieses Defizit zukünftig ausgleichen. Genauere Informationen dazu werden in Kapitel 7.4 Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten angeführt. Die energetischen Nutzungspotenziale von Biomasse können immer nur anhand der Analyse im Einzelfall bestimmt werden. Eine Kooperation mit lokalen Forschungseinrichtungen wie dem INTA bzw. dem INTI ist daher ratsam. Diese betreuen zahlreiche Versuchsanlagen in ganz Argentinien, um Daten zu generieren und genauere Aussagen über die tatsächlichen Nutzungspotenziale in den unterschiedlichen Industriesektoren tätigen zu können. Wachsendes politisches Interesse Trotz noch bestehender struktureller Hürden die im Rahmen der Unternehmensbefragung genannt wurden, werden Erneuerbare Energien, darunter auch die Bioenergie, von Politikern auf Bundes- und auch auf Provinzebene zunehmend als Chance erkannt, um eine heimische Industrie aufzubauen und qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen. Im Falle von Investitionsvorhaben in Argentinien sind bei Verhandlungen mit Vertretern der Regierungsebene daher die besonderen Vorteile für die argentinische Industrie hervorzuheben. Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen, einem Technologietransfer, möglichen Folgeinvestitionen und dem Abbau der Emissionsbelastung ist auch eine Diversifizierung des Energiemixes ein für Argentinien zentraler Vorteil bei Investitionen in den Biomassesektor. Dessen ungeachtet besteht weiterhin der Fokus der Politik auf traditionellen nicht-regenerativen Energieträgern. Deutliche Zeichen dafür sind der Ausbau der umstrittenen Fracking-Technologie in den Schiefergas- und -ölfeldern in Patagonien sowie der weitere Ausbau der Atomenergie. Die Nutzung erneuerbarer Energieträger wird als wichtige Ergänzung im Energiemix angesehen. 277 64 CONICET (2013): CONICET, 30 años de democracia. http://www.conicet.gov.ar/conicet-30-anos-de-democracia/ [Zugriff: 29.05.2015] Gesetzliche und makroökonomische Rahmenbedingungen Der Markt für erneuerbare Energien ist durchaus gut reguliert. Gesetzliche Rahmenbedingungen decken diverse Fragen bei der Umsetzung von Großprojekten ab. Allerdings stellen Local-Content-Regelungen, die bei Ausschreibungen einheimische Technologien und Arbeitskraft bevorzugen, eine Martkhürde dar und fordert ganz besonders die Kooperation mit lokalen Partnern. Das allgemeine makroökonomische Umfeld weist einige Hürden für die Umsetzung von Investitionsprojekten auf. Eine hohe Inflationsrate und verstärkte Devisenkontrollen seitens der Regierung sorgen derzeit für Verunsicherung bei potenziellen Investoren. Bei Großprojekten kommt es zu möglichen Finanzierungsschwierigkeiten, da internationale Geldgeber derzeit nur sehr schwer zu Investitionen in Argentinien zu bewegen sind. Nationale Kreditlinien für Investitionen in erneuerbare Energiequellen gleichen diesen Nachteil zu einem gewissen Teil aus. Die größte Hürde für die breite Implementierung erneuerbarer Energien sind die verzerrten Energiepreise. Die hohe Subventionierung der Energie ist nicht nur teuer für den argentinischen Staat. Die dadurch entstehenden niedrigen Energiepreise bieten außerdem keinen ausreichenden Anreiz, um in den Ausbau erneuerbarer Energieträger zu investieren. Eine Anpassungen der Energiepreise für Endverbraucher an den tatsächlichen Marktwert sind zu erwarten. Seit Anfang des Jahres kommt es bereits zu einem stetigen Abbau von staatlichen Subventionen auf Strom, Gas und Wasser. Diese Entwicklungen werden sich voraussichtlich auch 2015, insbesondere wenn es bei den Wahlen Ende des Jahres einen Regierungswechsel geben sollte, fortsetzen. Mit den Erhöhungen der Preise auf Strom, Gas und Wasser für den Endverbraucher wird auch ein starker Anstieg der Nachfrage an Technologien im Bereich der Bioenergie erwartet. Aus diesem Grund ist eine frühzeitige Positionierung als Anbieter von Bioenergietechnologien auf dem argentinischen Markt empfehlenswert. Die Diskussionen um die Neuerung des Fördergesetzes 26.190 lassen auf eine Anpassung der Einspeisetarife hoffen. Auch argentinische Experten haben die Effizienz von adäquaten Einspeisetarifen hervorgehoben. Sie würden zur Beschleunigung des Genehmigungsverfahrens und der Umsetzung von diversen Großprojekten beitragen. Letztendlich liegt es an der politischen Entscheidungsebene, für passende Rahmenbedingungen im Energiesektor zu sorgen. Energieengpässe und ein ausstehender Netzausbau aufgrund starker Überlastungen in den Ballungsräumen lassen aber auf positive Entwicklungen im Bereich einer stärkeren Diversifizierung des Energiesektors hoffen. Die im Rahmen der Zielmarktanalyse untersuchten Projekte erhielten sowohl Fördergelder, wurden aber auch durch private Investoren finanziert. Auch wenn die Erreichung von 8 % erneuerbarer Energie am argentinischen Stromkonsum bis 2016 derzeit noch illusorisch erscheint, steht fest, dass der erzeugte Strom aus erneuerbaren Energien längerfristig steigen wird. Eine grundsätzlich positive Stimmung auf politischer Ebene in Bezug auf die Installation von zusätzlicher Leistung aus erneuerbaren Energien ist somit vorhanden: “Jedes zusätzlich installierte MW ist willkommen”.278 An den Ausbauzielen für 2025 wird weiterhin fest gehalten. Netzausbau und Netzintegration Argentiniens hohes Energiedefizit, der teuer importierte Strom und ein immer noch schwacher Netzausbau verlangen weitreichende Investitionen in den Energiesektor und den Netzausbau von Seiten des argentinischen Staates. Die gegenwärtige Krise im Energiesektor führt längerfristig zum Anstieg der Stromkosten bei einem gleichzeitigen Abbau der staatlichen Subventionen für Endverbraucher. Der geplante Abbau staatlicher Zuschüsse erhöht gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien im Energiemarkt entscheidend. 278 65 Experteninterview 4 (2014): Interview vom 11.03.2014. Buenos Aires Während 2011 noch von einer unzureichenden Planung und Organisation der Netzintegration erneuerbarer Energien die Rede war, weist Argentinien heute im lateinamerikanischen Vergleich über moderne Netzanschlussregeln für den Anschluss ans Übertragungsnetz auf. Die zuständigen staatlichen Einrichtungen verfügen über technisches sowie organisatorisches Wissen im Bereich Netzeinspeisung erneuerbarer Energiequellen. 279 Die Ausbaukosten des Netzsystems werden nicht direkt auf den Endverbraucher umgewälzt, wodurch auch keine ökonomischen Nachteile für die Bevölkerung bestehen und somit von einer hohen Zustimmung von Seiten der Bevölkerung ausgegangen werden kann.280 Markteintrittsmöglichkeiten Auf dem Markt für Biomasse- und Biogasanlagen in Argentinien sind bereits einige lokale Lieferanten vertreten, darunter verschiedene Hersteller für Kessel, Rohre, Messgeräte und sonstige Ausrüstung. Neben argentinischen Ausrüstern und Beratungsunternehmen für verschiedene Biomasseanlagen sind vereinzelt bereits Unternehmen aus Brasilien, den USA, Spanien und auch aus Deutschland im Markt aktiv. Im Bereich der erneuerbaren Energien kann der Markteintritt von ausländischen Anbietern durch hohe Einfuhrzölle und weitere Importkontrollen erschwert werden. Bestehende einheimische Anbieter, die für den lokalen Markt produzieren, werden teilweise vor ausländischer Konkurrenz schützen. Technologien die am lokalen Markt noch nicht vertreten sind, sind von diesen gegenwärtigen Maßnahmen ausgeschlossen. Eine engagierte Suche nach lokalen Partnern und ortsansässigen Beratungsfirmen ist aus diesem Grunde empfehlenswert. Die AHK Argentinien steht auch hier mit ihren Servicedienstleistungen deutschen Investoren zur Seite. Strategische Allianzen innerhalb der Branche stellen eine gute Möglichkeit dar, sich einen lokalen Kundenstamm zu erschließen, kulturelle Hindernisse zu umgehen, sich wichtige Marktkenntnisse anzueignen und möglichen Widerständen seitens der Politik von vornherein entgegenzuwirken. Für die erfolgreiche Umsetzung von Projekten im Bereich der Biomasse ist außerdem die Beauftragung von lokalen Projektentwicklern ratsam, welche über gezieltes Know-How in allen Phasen der Projektentwicklung und -durchführung verfügen. Die Datenerhebung im Rahmen der Zielmarktanalyse hat gezeigt, dass am argentinischen Markt eine hohe Wertschätzung deutscher Produkte und Technologien und Interesse an Kontakten mit deutschen Unternehmen bestehen. Gegenwärtige deutsche Technologien im Bereich der Bioenergie weisen die gewünschten technischen Anforderungen auf und werden für ihre Verlässlichkeit und lange Lebensdauer geschätzt. Hinsichtlich der gewünschten Kooperationsarten, zeigten die Hersteller von Kesseln Interesse an Vereinbarungen zur Lizenzfertigung. Die Projektentwickler sind hauptsächlich an strategischen Partnerschaften interessiert. Molina, J.D.; Rudnick, H. (2011): Expansión de la red para la integración de ENRC: ¿Oportunidades para América Latina? The 9th LatinAmerican Congress on Electricity Generation and Transmission: CLAGTEE, S. 8. 280Ebd. 279 66 6. Profile der Marktakteure 6.1 Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen im Bereich Biomasse / Biogas AGVE S.A. Ansprechpartner Juan Benassi (Geschäftsführender Gesellschafter) Anschrift Florida, 375 Piso 2 A 1005 Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4776 2231 Email [email protected] Web www.agve.com.ar Beschreibung AGVE ist ein Unternehmen, das sich hauptsächlich mit der Verbesserung der Nuztung von primären Energiequellen in der Stromerzeugung beschäftigt. Automat Medicion Ansprechpartner Alberto Weinberg (technische Abteilung) Anschrift Dr. R. Bielsa 175 (ex Morlote) C1427AZA Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4555 0055 Email [email protected] Web www.automat.com.ar Beschreibung Seit der Gründung 1982 spezialisiert sich das Unternehmen auf die Bereitstellung, Installation und Inbetriebnahme von Instrumenten und Systemen zur Messung und Kontrolle von Industrieprozessen. Bio Global de IVSI SRL Ansprechpartner Gustavo Ghisolfi (Geschäftsführender Gesellschafter) Anschrift Bv San Diego 2041 2124 V. G. Galvez Santa Fe Telefon (+54 341) 476 3318 Email [email protected] Web www.bio-global.com.ar/consultoria Beschreibung Das Unternehmen ist auf die Projektentwicklung in Bezug auf erneuerbare Energien spezialisiert. Der Fokus liegt auf der Energieeinsparung, der Netzintegration von erneuerbaren Energien und der Abwasserbehandlung. 67 Coordinación Ecológica Área Metropolitana Sociedad del Estado (CEAMSE) Halbstaatliches Müllentsorgungsunternehmen der Provinz und der Stadt Buenos Aires Ansprechpartner Marcelo Rosso (Abteilungsleiter neue Technologien und Umwelt) Anschrift Av. Amancio Alcorta 3000 1437 Ciudad Autónoma de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4912 0017 Email [email protected] Web www.ceamse.gov.ar Beschreibung CEAMSE ist ein Unternehmen der Provinz und der Stadt Buenos Aires zur Entsorgung der Abfälle der Stadt und des Großraums Buenos Aires. Daniel Rica Ansprechpartner Alejandro Buforn (technischer Leiter) Anschrift Directorio 1040 1667 Tortuguitas Buenos Aires Telefon (+54 2320) 49 2719 / 49 2720 / 49 2721 Email [email protected] Web www.danielricca.com Beschreibung Das Unternehmen stellt u. a. Kessel für Biomasse sowie Messgeräte her. Außerdem werden Dienstleistungen in Bezug auf die Installation und Instandhaltung angeboten. Ecoayres Argentina S.A. Ansprechpartner k.A. Anschrift Avenida Jerónimo Salguero 3360 1425 Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 6091 2800 Email k.A. Web www.bra.com.ar Beschreibung Das Unternehmen betreibt die Biogasanlagen der Firma Benito Roggio Ambiental, Pionier in Argentinien bei der Nutzung dieser Technologie in großem Umfang. Die Kapazität der Anlage beträgt 1.000 t pro Monat und funktioniert mit den Abfällen aus dem Baumbeschnitt im Großraum Buenos Aires. 68 Ecopreneur Ansprechpartner Ricardo Coatz (kaufmännischer Geschäftsführer) Anschrift Perú 699 C1068AAC Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4361 8555 Email [email protected] Web www.ecopreneur.com.ar Beschreibung Das Unternehmen ist in den Bereichen Sanitärtechnik und Umwelttechnik aktiv. Dabei spezialisiert es sich vor allem auf die Aufbereitung von industriellen und städtischen Abwässern. Es bietet auch Lösungen für Abfälle, die im Fertigungsprozess entstehen und zu Biogas weiterverarbeitet werden können, an. eg – ingeniería Ansprechpartner Eduardo Groppelli (Geschäftsführer) Anschrift San Lorenzo 3424 S3000EUZ Santa Fe Santa Fe Telefon (+ 54 342) 454 0616 Email Kontaktformular Web www.eg-ingenieria.com.ar Beschreibung Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Lösungen im Bereich Umweltschutz in Unternehmen spezialisiert. Der Fokus liegt auf der Abwasserbehandlung, Verwertung von Abfällen in Industrie und Städten und der Installation von Biogasanlagen. Energía Nativa Biogas Ansprechpartner José Conci / Carlos Weckesser (Geschäftsführender Gesellschafter) Anschrift 5000 Córdoba Córdoba Telefon (+54 351) 479 1075 Email [email protected] Web www.energianativa.com.ar Beschreibung Das Unternehmen ist auf die Entwicklung und Einrichtung von Anlagen für die Produktion von Biogas aus festen Abfällen, Abwasser und anderen Arten von Biomasse und die Umwandlung dieser zu Energie spezialisiert. 69 Esimet SRL Ansprechpartner Enrique Abraham (Geschäftsführer) Anschrift 11 de septiembre 2957 C1429BIC Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4782 8237 Email [email protected] Web www.esimet.com.ar/home.htm Beschreibung Esimet S.R.L. stattet andere Unternehmen mit Boilern, Kesseln, Generatoren und Schwimmbadheizungen aus und richtet diese vor Ort ein. Die Firma wurde vor 45 Jahren gegründet und fertigte zu Beginn nur Gasverbrennungsanlagen. Bis heute wurden mehr als 10.000 ihrer Produkte in Argentinien installiert. Fainser S.A. Ansprechpartner Carolina Saitter (Verwaltung) Anschrift Italia 7571 1655 San Martin Buenos Aires Telefon ( 54 11) 4720 4600 Email [email protected] Web www.fainser.com Beschreibung Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Anlagen und Kesseln, industrielle Montage und thermomechanische Dienstleistungen. Es bietet aber auch andere Lösungen für verschiedene Industriezweige an. FIMACO S.A. Ansprechpartner Jorge Horacio Carrasco (Geschäftsführer) Anschrift Ruta Provincial. 70 - Km. 22 3080 Esperanza Santa Fe Telefon (+54 3496) 42 0570 / 42 1561 Email [email protected] Web www.fimaco.com.ar Beschreibung Das Unternehmen fertigt Ausrüstungen für verschiedene Industriebereiche an, u. a. Autoklaven, Tanks und Kessel. 70 Fontanet Ansprechpartner Marcos Lovera/Angel Fontaner (Vertriebsleiter/Geschäftsführer) Anschrift Av. Santa Fe 1486 S2300KUO Rafaela Santa Fe Telefon (+54 3492) 50 4800 Email [email protected]/[email protected] Web www.calderasfontanet.com.ar Beschreibung Das Unternehmen ist auf die Erzeugung von Energie spezialisiert und wurde 1926 gegründet. Es werden Tanks und Kessel für die Industrie hergestellt. Grupo IFES Ansprechpartner Guido Casanova (Geschäftsführender Gesellschafter) Anschrift Congreso 4663 C1431AAB Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4541 4919 Email [email protected] Web www.grupoifes.com Beschreibung Die IFES-Gruppe hat einen eigenen Biogasanlagen für Milchsäurebakterien entwickelt. Sie ist auf Forschung und Entwicklung im Bereich Biogas spezialisiert und arbeitet mit offiziellen Stellen zusammen. IBS Ansprechpartner Tomás Portella (Projektingenieur) Anschrift Anatole France 3014 1642 San Isidro Buenos Aires Telefon (+54 11) 4765 6786 / 4519 3449 Email [email protected] Web www.ibscordoba.com.ar Beschreibung Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Forschung und Entwicklung besserer Lösungen für die Verwertung von Abfällen in der Energieerzeugung. 71 IFBIO S.A Ansprechpartner Juan Pablo Corbella (Geschäftsführender Gesellschafter) Anschrift Carnerillo 2275 X5006 Córdoba Córdoba Telefon (+54 351) 538 8106 / (+54 3543) 58 7194 Email [email protected] Web www.ifbio.com.ar Beschreibung Das Unternehmen ist spezialisiert auf erneuerbare Energien und biologische Prozesse bei der Verarbeitung von organischen Abfällen. Der Schwerpunkt liegt bei der Herstellung von Biogas. Die größten Klienten sind Milchproduzenten und Produzenten von Bioethanol. INGEA Ansprechpartner Diego Zapata (Geschäftsführer) Anschrift Alejandro Magariños Cervantes 1901 C1416DYM Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4588 2720 Email [email protected] Web www.ingea.com.ar Beschreibung Das Unternehmen ist auf die Produktion von Kesseln und ähnlichen Produkten spezialisiert. Die Podukte sind sowohl für die Industrie als auch für Heizungsanlagen anwendbar. IPECO Ansprechpartner Alejandro Wietz (Geschäftsführer) Anschrift 57 San Luis 4284 1653 Villa Ballester Buenos Aires Telefon (+54 11) 4849 0608 Email [email protected] Web www.ipeco.com.ar Beschreibung Das Unternehmen hat zwei Geschäftsbereiche. Zum einen werden Messgeräte vertrieben, mit deren Hilfe der Fertigungsprozess verbessert und die Qualität gesichert werden soll. In einem anderen Teil werden Maschinen und Werkzeuge für die Industrie gerfertigt. Dazu zählen unter anderen auch Maschinen für die Herstellung von Pellets. 72 LatAm Bioenergy Ansprechpartner Eduardo Lora (Geschäftsführer) Anschrift Av. Libertador No. 2442, piso 4 B1636DSR Olivos Buenos Aires Telefon (+54 11) 4711 8291 Email [email protected] Web www.latambioenergy.com Beschreibung Beratung und Projektmanagement im Bereich erneuerbare Energien. Litio Gonella Ansprechpartner Litio Gonella (kaufmännischer Geschäftsführer) Anschrift Amado Aufranc 59 3080 Esperanza Santa Fe Telefon (+54 3496) 42 0632 / 42 2184 Email [email protected] Web www.lito-gonella.com Beschreibung Das Unternehmen wurde 1950 als Hersteller von Druckbehältern gegründet. Diese Behälter werden zum Beispiel in der Erdölindustrie eingesetzt. Sie fertigen auch Wasserrohrkessel und Gasbehälter für Biomasse an. Novaseptic Ansprechpartner Sergio Valletto (Geschäftsführer) Anschrift 13 de Diciembre y Ruta 13 2452 San Jorge Santa Fe Telefon (+54 3406) 44 1720 / 44 3600 Email [email protected] Web www.novaseptic.com.ar Beschreibung Das Unternehmen stellt Tanks für verschiedene Materialien her, darunter Biogasanlagen. 73 SIGSA S.A. Ansprechpartner Fernando Teigeiro (Direktor) Anschrift A. Moreau de Justo 740 Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4343-7478 Email [email protected] Web www.sigsa-sa.com.ar Beschreibung SIGSA S.A. ist ein Ingenieurund Bauunternehmen im Umweltschutzbereich. Es werden vor allem Dichtungsarbeiten und Ummantelungen für große Flächen in den Bereichen Umwelt, Bergbau, Industrie, Bauwesen und Energiegewinnung angeboten. Tameco SRL Ansprechpartner Ricardo Delgado (Geschäftsführer) Anschrift Leiva 4641 Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4855 7676 / 4856 7199 / 4857 3721 Email [email protected] Web tamecosrl.com Beschreibung Tameco wurde vor mehr als 20 Jahren gegründet und ist auf die Herstellung von Geräten und Maschinen für thermische und hydraulische Prozesse spezialisiert. Sie fertigen Radiatoren und Heizungen für Schwimmbecken und Kessel an. Tecnored Consultores SA Ansprechpartner Horacio German Pinasco (Präsident) Anschrift Mitre 857 5000 Rio Cuarto Córdoba Telefon (+54 358) 462 4052 Email [email protected] Web www.tecnoredconsultores.com.ar Beschreibung Das Ingenieur- und Bauunternehmen berät offizielle Stellen und private Unternehmen verchiedener Branchen in Energiefragen. Es entwickelt Projekte in den Bereichen Biogas, Erdgas, GNC (komprimiertes Erdgas), Elektrizität, Wasser und Wasseraufbereitung. 74 Tecsan Ansprechpartner k.A. Anschrift Autopista Camino del Buen Ayre Km 6,5; Complejo Ambiental Norte III 1655 San Martín Buenos Aires Telefon (+54 11) 4848 2073 Email k.A. Web www.bra.com.ar Beschreibung Ein Unternehmen der Gruppe Benito Roggio Ambiental. Es ist in den Bereichen Transport, Behandlung, Lagerung und Verwertung von Abfällen tätig. Termocrom Ansprechpartner Gastón Lingenselder (Geschäftsführer) Anschrift Soldado de las Malvinas 3659 B1650IKC San Martín Buenos Aires Telefon (+54 11) 4755 0424 Email [email protected] Web termocrom.com.ar Beschreibung TermoCrom ist auf die Ausarbeitung von Lösungen im gesamten Fertigungsprozess in Bezug auf Heizungsanlagen und warmem Wasser spezialisiert. Sie stellen Kessel und Boiler her. Wulcon Energy SA Ansprechpartner Martin Wainstein (Präsident) Anschrift Juan A. Buschiazzo 3076 3º C1425FPB Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 499 5000 Email [email protected] Web www.wulcon.com Beschreibung Das Unternehmen bietet Dienstleistungen wie Projektentwicklung und die Installationen von erneuerbaren Energien an. 75 6.2 Brauereien Cervecería Argentina (Isenbeck) Ansprechpartner Anselmo Matías (Abteilung Umwelt) Anschrift Ruta Panamericana Km 89 2800 Zarate Buenos Aires Telefon (+ 54 348) 742 8500 Email Kontaktformular Web www.isenbeck.com.ar Beschreibung Das Untenehmen wurde als Tochterunternehmen der Warsteiner GmbH gegründet. Es hat ca. 10 % Marktanteil und 120 Mitarbeiter. Cerveceria Quilmes Ansprechpartner Paula Marincioni (Abteilungsleiter Umwelt) Anschrift Av. 12 de Octubre y Gran Canaria B1878AAB Quilmes Buenos Aires Telefon (+54 11) 4349 1700 Email [email protected] Web www.cerveceriaymalteriaquilmes.com Beschreibung Das Unternehmen stellt Bier, Softgetränke, Säfte und Mineralwasser, in Teilkooperation mit Pepsi und Nestlé her. Es ist Teil der belgischen Kooperation AbInBev die 240 Marken unter ihrem Namen vereinigt. Es hat 80 % Marktanteil und beschäftigt mehr als 5.000 Mitarbeiter. Compañía Cervecerias Unidas Ansprechpartner Herr Dario Mollo (Stellvertretender Abteilungsleiter Umwelt) Anschrift Edison 2659 Piso 1 Y 1642 San Isidro Buenos Aires Telefon (+54 11) 5167 2300 Email [email protected] Web www.ccu.com.ar Beschreibung Das Unternehmen ist einer der wichtigsten Getränkehersteller Argentiniens und das zweitwichtigste bei der Herstellung von Bier, hat etwas mehr als 10 % Marktanteil im letztgenannten Bereich und beschäftigt 6.400 Mitarbeiter. Es bestehen Kooperationen mit anderen Unternehmen der Branche (Heineken Brouwerijen B.V., Anheuser-Busch Incorporated, PepsiCo Inc., Paulaner Brauerei AG etc.). 76 6.3 Fleischverarbeitende Unternehmen Coop.Trabajo (ex Fco. Minguillon Ltda.) Ansprechpartner Gladys Rosales (Präsidentin) Anschrift Gral J M Paz 1750 1901 Moreno Buenos Aires Telefon (+54 237) 462 9408 Email [email protected] Web k.A. Beschreibung Schweineschlachtbetrieb Fco. Guadalupe SA Ansprechpartner k.A. Anschrift 11 Kilome S/n S3001XAL Recreo Sur - Garay Santa Fe Telefon (+54 342) 490 5361 Email k.A. Web k.A. Beschreibung Schweineschlachtbetrieb Fco. La Pompeya SACIF y A Ansprechpartner Julián Ledezma (Abteilungsleiter Außenhandel) Anschrift Murguiondo 1916/54 1440 Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4686 6901 Email [email protected] Web www.lapompeya.com.ar Beschreibung Das Unternehmen ist auf Wurstwaren spezialisiert und ist einer der größten Exporteure dieses Sektors in Argentinien mit Exporten in Mercosurländer, weitere Länder Lateinamerikas und Südostasien. Das Unternehmen ist in allen Stufen der Wertschöpfungskette für Wurstwaren tätig, vom Anbau des Getreides zur Ernährung der Tiere über die Mast bis hin zur Verarbeitung des Fleisches. 77 Fco. Paladini SA Ansprechpartner Mabel Vucko (Abteilungsleiter Umwelt) Anschrift Jose Piazza 63 S2124LQE V. G. Gálvez Santa Fe Telefon (+54 341) 492 1801/ 492 1806 Email [email protected] Web www.paladini.com Beschreibung Das Unternehmen im Bereich der Herstellung und des Handels mit Wurstwaren aus Schweinefleisch wurde 1923 gegründet, beschäftigt 2.000 Mitarbeiter und hat eine Jahresproduktion von 70.000 t. Industria Frigorifica Expork SA Ansprechpartner Adrián Farías (Abteilung Umwelt) Anschrift Av. Nuestra Señora De Lujan 6720 San Andres De Giles Buenos Aires Telefon (+54 2325) 44 4139 Email [email protected] Web www.campoaustral.com.ar Beschreibung Das Unternehmen Expork gehört zur Austral-Gruppe und schlachtet 32.000 Schweine pro Monat. Das entspricht einer Monatsproduktion von 3.000 t Frischfleisch für den internen Markt und den Export. Weiterhin produziert es Rohmaterial für die Herstellung von Wurstwaren für führende Firmen dieses Sektors. La Laica SRL Ansprechpartner Ricardo Angaramo (Geschäftsführer) Anschrift 25 De Mayo 834 X5968ADR Hernando Cordoba Telefon (+54 353) 496-0591 Email [email protected]/[email protected] Web www.lalaica.com Beschreibung Das Unternehmen wurde 2006 gegründet und besitzt inzwischen 800 Säue der Rasse Penarlan. Bei der Behandlung der entstehenden Abwässer produziert die Firma Biogas. 78 6.4 Forstwirtschaft, Papierproduktion und Holz Arauco Argentina SA (Ex-Alto Paraná) Ansprechpartner Pablo Alberto Mainardi (Geschäftsführer) Anschrift Gdor. Valentín Vergara 403, Piso 3 B1638AEC Vicente López Buenos Aires Telefon (+54 11) 5556 6000 Email [email protected] Web www.arauco.cl Beschreibung Das seit 1975 bestehende forstwirtschftliche Unternehmen gehört zum chilenischen Unternehmen ARAUCO und besitzt 263.394 ha Forstfläche, darunter 43 % natürliche und 49 % kultivierte Wälder, eine Zellulosefabrik, ein Sägewerk und mehrere Holzverarbeitungsfabriken. Cartocor Ansprechpartner Cecilia Ovin (Abteilung Umwelt) Anschrift Parque Industrial General Belgrano 3100 Paraná Entre Rios Telefon (+54343) 426 0555 / 420 6000 Email [email protected] Web www.cartocor.com.ar Beschreibung 1980 gegründeter Hersteller für Verpackungen aus Wellpappe. Celulosa Argentina SA Ansprechpartner Jorge Horacio Martínez Falino (kaufmännischer Geschäftsführer) Anschrift Dardo Rocha 3278 1640 Martinez Buenos Aires Telefon (+54 11) 4717 6077 Email [email protected] Web www.celulosaargentina.com.ar Beschreibung Das Unternehmen bewirtschaftet 21.000 ha Forstfläche, besitzt zwei Sägewerke, zwei Fabriken zur Herstellung von Zellulose und drei Papierfabriken. Die Jahresporduktion liegt bei 210.000 t Zellulose und 194.000 t Papier. Die Firma beschäftigt 1.900 Mitarbeiter. 79 Empresas CMPC SA (Cia. Manufacturera de Papeles y Cartones) Zusammenschluss der Papier- und Kartonindustrie Ansprechpartner k.A. Anschrift Agustinas 1343 Santiago de Chile Telefon (+56 2) 2441 2000 Email Kontaktformular Web www.cmpc.cl Beschreibung Das chilenische Unternehmen bewirtschaftet 535.000 ha Forstflächen in Argentinien und Chile, besitzt Sägewerke und Fabriken zur Herstellung von Zellulose, Papier und Kartons in weiteren lateinamerikanischen Ländern. Fábrica Nacional de Papel Ansprechpartner k.A. Anschrift Rincón 477 (6º piso) Montevideo Montevideo Telefon (+59 8) 2915 0917 Email [email protected] Web www.fanapel.com.uy Beschreibung Das Unternehmen wurde 1883 in Montevideo gegründet und fertigt Zelulose, Papierverpackungen, Blöcke etc. an. Forestadora Tapebicuá S.A. Ansprechpartner Aixa Pintos (Abteilungsleiter Umwelt) Anschrift Ruta Nacional 14 km 742 3342 Gobernador Virasoro Corrientes Telefon (+54 3756) 493200 Email [email protected] Web www.tapebicua.com.ar Beschreibung Das Unternehmen hat sich auf Forstwirtschaft sowie Produktion, Verkauf und Vertrieb von hochwertigen Holzprodukten spezialisiert und ist auf dem nationalen und internationalen Markt tätig. 80 LIPSIA S.A. Ansprechpartner Agustín Baumgart (Abteilungsleiter Umwelt) Anschrift Av. Corrientes 316 - 7º 750 C1043AAQ Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 5217 8500 Email [email protected] Web www.lipsia.com.ar Beschreibung Das Unternehmen kultiviert knapp 9.000 ha Waldfläche. Seit 2007 gehört eine holzverarbeitende Fabrik zum Unternehmen. In Bezug auf Bioenergie fertigen sie Pellets für Haushalte und die Industrie an. Masisa Ansprechpartner Agustin Bafgall (Abteilungsleiter Umwelt) Anschrift 25 de Mayo 359, Piso N° 15 C1002ABG Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 5550 6000 Email [email protected] Web www.masisa.com Beschreibung Chilenisches Unternehmen mit Besitz von 388.547 ha Land. Davon 224.368 ha Pflanzungen, hauptsächlich Kiefer und Eukalyptus. Weitere 65.599 ha sind natürliche Wälder. Die genannten Forstflächen befinden sich in Chile, Brasilien, Argentinien und Venezuela. Im Bereich der Holzverarbeitung stellt die Firma in 12 Fabriken in Chile, Argentinien, Brasilien, Venezuela und Mexiko vor allem MDF-Platten, Furnier, Bretter sowie Türen und Leisten her. Papel Misionero Saifc Ansprechpartner k.A. Anschrift Puerto Mineral Km 1457 CP3332 Puerto Leoni Misiones Telefon (+54 3743) 49 3700 Email Kontaktformular Web www.grupozucamor.com Beschreibung Das Unternehmen gehört zur Zucamor-Gruppe und ist Hersteller von Behältern aus neuem und recyceltem Papier. 81 Papel Prensa SA Ansprechpartner Diego Colabardini (Geschäftsführer) Anschrift Bartolomé Mitre 739 C1036AAM Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4328 1516 Email [email protected] Web www.papelprensa.com Beschreibung 1978 gegründetes Unternehmen, das ausschließlich Papier für den Druck von Zeitungen herstellt. Die Jahresproduktion liegt bei 170.000 t Zeitungspapier. Papelera Tucumán Ansprechpartner Hernán Richter (Betriebsleiter) Anschrift J.M. de Manuel de Rosas 1754 San Justo Buenos Aires Telefon (+54 11) 3977 3400 Email [email protected] Web www.papeleratucuman.com.ar Beschreibung Das Unternehmen produziert Papier für Argentinien sowie die weiteren Länder des Mercosur und den Rest der Welt. Pomera Anschrift Ruta 14, Km 759 Paraje San Alonso 3342 Gdor. Virasoro Corrientes Telefon (+54 3756) 444 2600 Email [email protected] Web www.pomera.com.ar Beschreibung Das Unternhemen ist führend in der Vollholzproduktion in Argentinien. Insgesamt werden 32.000 ha Waldfläche in Argentinien und Paraguay kultiviert. 82 Smurfit Kappa Argentina Ansprechpartner Gianluca Castellini (Personalabteilung) Anschrift Roque Saenz Pena 308 8th Floor B1642DAH San Isidro Buenos Aires Telefon (+54 11) 4732 6600 Email Kontaktformular Web www.smurfitkappa.com Beschreibung Das Unternehmen wurde 2005 gegründet als Zusammenschluss aus JSG und Kappa Packaging und hat weltweit 42.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist auf verschiedene Papierprodukte spezialisiert. In Argentinien und anderen Ländern Lateinamerikas werden vor allem Wellpappebehälter, Wellpappe als Rohpapier und Papiersäcke hergestellt. Tetra Pak SRL Ansprechpartner Horacio Martino (Abteilung Umwelt) Anschrift Uruguay 2887 B1664HJI Victoria Buenos Aires Telefon (+54 11) 4851 0400/ 4725 7600 Email [email protected] Web www.tetrapak.com/ar Beschreibung Das schwedische Unternehmen ist seit 1979 in Argentinien vertreten und produziert seit 1986 Verpackungen. Zucamor SA Ansprechpartner Oscar Paniza (Abteilung Umwelt) Anschrift Av. Antartida Argentina y Calle 258 B1886AMN Ranelagh Buenos Aires Telefon (+54 11) 4365 8100 Email [email protected] Web www.grupozucamor.com Beschreibung Das Unternehmen stellt seit mehr als 60 Jahren Verpackungen aus Karton her. Die Jahresproduktion liegt bei 215.000 t an Produkten aus Karton. Das Unternehmen hat mehr als 1.000 Mitarbeiter. 83 6.5 Hersteller von Milchprodukten Cooperativa Manfrey Ansprechpartner Fernando Vagliente (Abteilung Umwelt) Anschrift Güemes (O) 107 X2413CDC Freyre Cordoba Telefon (+54 3564) 46 1145 Email [email protected] Web www.manfrey.com.ar Beschreibung Das Unternehmen wurde 1943 gegründet und hat heute 150 beteiligte Genossenschaften. Die Firma stellt Milchprodukte für den nationalen und internationalen Markt her. Die Produkte werden in fast 30 Länder exportiert. Mastellone Ansprechpartner Antonino Santiago Mastellone (Abteilungsleiter und VizeVorstandsvositzender) Anschrift Almirante Brown 975 1748 General Rodriguez Buenos Aires Telefon (+54 237) 485 9000 Email [email protected] Web www.mastellone.com.ar Beschreibung Das Unternehmen wurde vor 85 Jahren gegründet und ist einer der größten Milchproduzenten Argentiniens. SanCor Ansprechpartner Marcos Dellasanta (Betriebsleiter) Anschrift Tte. Gral. Richieri 15 S2322FYA Sunchales Santa Fe Telefon (+54 800) 7772 6267 Email [email protected] Web www.sancor.com Beschreibung Milchverarbeitendes Unternehmen, das 1938 gegründet wurde. Das Unternehmen hat 4.700 Angestellte und stellt hauptsächlich Frischmilch, Käse, Butter und Joghurt her. 84 Verónica Ansprechpartner Enrique Carmona (Personalabteilung) Anschrift Bacacay 2851 C1406GDY Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4611 0100 Email [email protected] Web www.veronica.com.ar Beschreibung Das Unternehmen wurde 1923 gegründet und verfügt über 8 Fabriken, in denen Milchprodukte hergestellt werden. 6.6 Hersteller von Reis Adecoagro Ansprechpartner Renato Junqueira Santos Pereira (Abteilungsleiter Zucker, Etanol und Energie) Anschrift Fondo de la Legua 936 B1640EDO Martínez Buenos Aires Telefon (+54 11) 4836 8600 Email [email protected] Web www.adecoagro.com Beschreibung 2002 begann das Unternehmen seine Aktivitäten in Argentinien. Es produziert Getreide, Ölsaaten, Soja und Baumwolle. Auch Viezucht und der Reisanbau sind Teil der Aktivitäten. 6.7 Hersteller von Speiseöl Aceitera General Deheza Ansprechpartner Hecor Barbero/ Miguel Ferrero (Interne Kommunikation) Anschrift Av. Eduardo Madero 1020 1106 Ciudad Autónoma de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4131 1800 Email [email protected]/[email protected] Web www.agd.com.ar Beschreibung Das 1948 gegründet Unternehmen ist auf die Produktion von pflanzlichen Proteinen in Form von Pellets oder Mehl, pflanzlichen Ölen, Biodiesel und raffiniertem Glycerin spezialisiert. 85 Bunge Ansprechpartner Agustin Mengo (Projektleiter) Anschrift 25 de Mayo 501 C1002ABK Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 3476) 43 0510 Email [email protected] Web www.bungeargentina.com/site Beschreibung Das 1889 gegründete Unternehmen ist heute führend in der Produktion von Dünger, Vertrieb und Lagerung von Getreide, Ölsaaten, die Herstellung von Mehl, Biodiesel, Glycerin und Emulgatoren. Cargill Ansprechpartner Hugo Acerbo (Projektleiter) Anschrift Casilla de Correo #2494/ Loc. Av. L.N. Alem 928 1001 Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4317 7000 Email Mailadressen sind aufgeteilt nach Region und Produkt Web www.cargill.com.ar Beschreibung Größter Exporteur von Agrarprodukten, der seit 20 Jahren in Argentinien aktiv ist. Die Firma hat 4.000 Angestellte. 90 % der Produktion ist für den Export bestimmt. LDC Argentina Ansprechpartner Claudio Zapatero (Betriebsleiter) Anschrift Cossettini Olga 240,2 1107 Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4324 6900 Email [email protected] Web www.ldc.com.ar Beschreibung Das Unternehmen produziert seit mehr als 100 Jahren in Argentinien und zählt zu den größten Exporteuren des Landes. Es produziert Getreide, Ölsaaten, Baumwolle, Reis und Milchprodukte. Die Firma hat 1.250 Mitarbeiter. 86 Molinos Rio de la Plata Ansprechpartner Jose Hache (Abteilungsleiter Qualität) Anschrift Uruguay 475 B1644HKG Victoria Buenos Aires Telefon (+54 11) 4340 1100 Email [email protected] Web www.molinos.com.ar Beschreibung Das Unternehmen wurde 1903 gegründet und hat zur 4.475 Mitarbeiter an 18 verschiedenen Standorten in Argentinien. Zeit Nidera Ansprechpartner Ernesto de Estrada (Betriebsleiter) Anschrift Av. Paseo Colon 505, Piso 4to C1063ACF Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4346 8000 Email [email protected] Web www.nidera.com.ar Beschreibung 1929 in Argentinien eröffnet konzentrierte sich das Unternehmen zunächst auf den Export von Getreide. Heute ist es eines der wichtigsten Unternehmen im Export von Ölen. Vicentin Ansprechpartner Eduardo Rajadel (Betriebsleiter) Anschrift Av. Madres de Plaza 25 de Mayo 3020. Piso 8. Torre Nordlink - Puerto Norte 2000 Rosario Santa Fe Telefon (+54 341) 512 3100 Email [email protected] Web www.vicentin.com.ar Beschreibung Das Unternehmen wurde 1929 gegründet. Es ist in den Bereichen Getreide und Ölsaaten, Spinnereiverfahren und Webung, Biodiesel, Saftherstellung, Agrochemikalien, Viehmast, Wein und Honig tätig. 87 6.8 Hersteller von Tee und Mate Establecimiento Las Marías S.A.C.I.F.A. Ansprechpartner Nicolas Jovanovich (Abteilungsleiter Außenhandel) Anschrift Irala 2021, 2do.Piso C1164ACS Ciudad Autónoma de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4303 1926 Email [email protected] Web www.lasmarias.com.ar Beschreibung Das Unternehmen wurde 1912 gegründet. Es stellt Mate, Tee und andere Kräuter für die Teeproduktion her. 6.9 Hersteller von Zucker Arcor S.A. I.C. Ansprechpartner Claudio Seisdedos Silva (Betriebsleiter) Anschrift Maipú 1210, 2º, 3º y 6º Piso C1006ACT Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4310 9500 Email [email protected] Web www.arcor.com.ar Beschreibung Das 1951 gegründete Unternehmen ist heute der größte Nahrungsmittelproduzent Argentiniens, weiterhin einer der führenden Verpackungshersteller und einer der größten Milchproduzenten im Land. Grupo Atanor SA Ansprechpartner Francisco Falcon (Betriebsleiter) Anschrift Albarellos 4914 B1605AFR Munro Buenos Aires Telefon (+54 11) 4721 3400 / 4721 7400 Email [email protected] Web www.atanor.com.ar Beschreibung Das Unternehmne ist der zweitgrößte Zuckerproduzent in Argentinien und einer der größte Produzenten von Alkohol. 88 Ingenio San Isidro Ansprechpartner Hernán Gilardoni (Abteilung Umwelt) Anschrift Sargento Cabral s/n Campo Santo Salta Telefon (+54 387) 0490 3350 / 0490 3386 / 0490 3481 Email [email protected] Web www.ingsanisidro.com.ar Beschreibung Das Unternehmen wurde 1760 gegründet und besitzt die älteste Zuckerfabrik Argentiniens. Es werden 11.000 ha Land wirtschaftlich genutzt. 3.500 ha davon sind Zuckerrohrpflanzungen, der Rest sind natürliche Wälder und Böden, die zur landwirtschaftlichen Nutzung geeignet sind. Ingenio Santa Bárbara Ansprechpartner Hugo Canseco (Abteilung Umwelt) Anschrift 24 de Septiembre 1034 4000 San Miguel de Tucumán Tucumán Telefon (+54 3863) 42 6100 Email [email protected] Web k.A. Beschreibung 1884 gegründetes Unternehmen im Bereich der Zuckerproduktion. Ingenio y Refinería San Martín del Tabacal S.R.L. Ansprechpartner Juan Gutierrez (Abteilung Umwelt) Anschrift Av. Leandro N. Alem 986 Piso 9° C1001AR Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 5167 2100 Email [email protected] Web www.tabacal.com.ar Beschreibung Das Unternehmen wurde 1920 gegründet und beschäftigt sich mit der Herstellung von Zucker, Alkohol und Biobrennstoffen. Weitere Geschäftsfelder sind die Gewinnung von elektrischer Bioenergie und die Herstellung von organischem Dünger aus den Abfallprodukten der Zuckerproduktion. Das Unternehmen ist der erste und größte Produzent von Bioethanol und somit Vorreiter für Biobrennstoffe in Argentinien. 89 José Minetti & Cía. Ltda. S.A.C.I. Ansprechpartner Lisando Balbi (Betriebsleiter) Anschrift Rio Negro 3550 5000 Cordoba Cordoba Telefon (+54 351) 15614 9057/ 15557 6161 Email [email protected] (Ventas Mercado Interno); [email protected] (Exportaciones) Web www.joseminetti.com.ar Beschreibung Das Unternehmen wurde 1918 in Cordoba gegründet und begann zunächst nur mit der Produktion von Mehl. Im Laufe der Zeit kamen die Produktion von Zucker, Alkohol und Holz dazu. Ledesma S.A.A.I. Ansprechpartner Mariano Fabián Reynoso (Betriebsleiter) Anschrift Av. Corrientes 415 - Piso 8º C1043AAE Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4378 1555 Email Kontaktformular Web www.ledesma.com.ar Beschreibung Das argentinische Unternehmen beschäfigt 8.000 Mitarbeiter und ist Marktführer in den Bereichen Zuckerproduktion und Herstellung von Papierprodukten aus Zuckerrohrfaser (Hefte, Blöcke etc.). Außerdem ist das Unternehmen in den Sekoren Früchte und Saftkonzentrate, Getreide und Fleisch, Alkohol und Bioethanol sowie Maisstärke und -sirup tätig. 6.10 Herstellung und Handel mit Fruchtsaftprodukten Jugos del Sur SA Ansprechpartner Adrián Buedo (Abteilung Umwelt) Anschrift Parque Industrial Centenario 8300 Neuquen Neuquen Telefon (+54 11) 4807 4900 Email [email protected] Web k.A. Beschreibung Jugos Del Sur S.A. wurde 1984 gegründet und ist in den Bereichen Imund Export von Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten tätig. 90 Jugos SA Ansprechpartner Claudia Santillan (Sekretärin der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit) Anschrift Bartolo Luís Pasín N° 2.100/ Parque Industrial - C.C. 156 R8336 Villa Regina Río Negro Telefon (+54 298) 446 3435 Email [email protected] Web www.jugos-sa.com.ar Beschreibung Das Unternehmen wurde 1976 von Prozenten aus der Region Patagonien gegründet, um auch die Früchte vermarkten zu können, die nicht als Frischobst verkauft werden können. Es wird Konzentrat aus Äpfeln und Birnen hergestellt. Natural Juice SA Ansprechpartner Miguel Angel Vega Andrade (Stellv. Abteilungsleiter) Anschrift Sarmiento 183 R8336 Villa Regina Río Negro Telefon (+54 294) 146 3085 Email [email protected] Web www.naturaljuice.com.ar Beschreibung Herstellung und Konservierung von Obst, Hülsenfrüchten und Gemüse. 6.11 Herstellung und Verarbeitung von Zitrusfrüchten Argenti Lemon S.A. Ansprechpartner Federico Huter (Betriebsleiter) Anschrift Ruta Prov. 302 4178 Cevil Pozo Tucumán Telefon (+54 381) 426 8300 Email [email protected] Web www.argentilemon.com Beschreibung Das 1997 gegründete Unternehmen zählt zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen in Argentinien. Es baut Zitronen und Trauben an. 91 Citromax Ansprechpartner Jorge Saleme (Betriebsleiter) Anschrift Ruta Prov. 315 y Avda. Roca 4103 Tafí Viejo Tucumán Telefon (+54 381) 451 3000 Email [email protected]; [email protected] Web www.citromax.com Beschreibung Das Unternehmen ist führend in Bezug auf die Produktion und Verarbeitung von Zitrusfrüchten, Ölen und Säften. Citrusvil Ansprechpartner Ricardo Laudani (CEO) Anschrift Carlos Pellegrini 1163 Piso 3° "A" C1009ABU Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4328 3534 Email [email protected] Web www.citrusvil.com.ar Beschreibung Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Produktion, Industrialisierung und den Vertrieb von Zitronen. Es wurde in den 1970er Jahren als Produzent von Zitrusfrüchten gegründet und etwa 10 Jahre später um die Bereiche Verpackung und Verkauf erweitert. Litoral Citrus Ansprechpartner Miguel Angel Pérez Monge (Abteilungsleiter Qualität und Umwelt) Anschrift Avda. Ing. Huergo 1473/75 1107 Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 430 71347 Email [email protected] Web www.litoralcitrus.com.ar Beschreibung Das Unternehmen ist einer der Marktführer in Argentinien in der Verarbeitung von Orangen, Grapefruit, Mandarinen und Zitronen. Es besitzt Pflanzungen und Industriebetriebe in allen Anbaugebieten für Zitrusfrüchte in Argentinien. 92 S.A. San Miguel Ansprechpartner Romain Corneille (CEO) Anschrift Cazadores de Coquimbo 2841, Edificio 1, 1° Piso Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4721 8300/ 4762 6338 Email [email protected] Web www.sanmiguelglobal.com Beschreibung Einer der weltweiten Marktführer im Bereich verarbeitete und unverarbeitete Zitrusprodukte. Vicente Trapani Ansprechpartner Maria Cuenca (Abteilungsleiter Qualität) Anschrift Maipú 42 - Piso 9° - Of. 91 1084 Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 381) 450 6100 Email [email protected]/ [email protected] Web www.vicentetrapani.com/vt.asp Beschreibung Das 1935 gegründete Unternehmen entwickelte sich vom kleinen Zitronenanbauer zu einem der größten Betriebe der Branche in Argentinien. 6.12 Transport- und –verteilunternehmen von Gas und Strom ADIGAS Ansprechpartner Enrique Flaiban (Präsident) Anschrift Av. del Libertador 7400 - 1° P C1429BMT Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4393 8294 Email [email protected] Web www.adigas.com.ar Beschreibung Verteilnetzbetreiber 93 Camuzzi Gas Pampeana Ansprechpartner Juan José Mitjans (Präsident) Anschrift Alicia Moreau de Justo 240 -3º P C1107AAF Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 5776-7132 Email [email protected] Web www.camuzzi.com.ar Beschreibung Verteilnetzbetreiber Camuzzi Gas del Sur Ansprechpartner Saturnino Jorge Funes (Vizepräsident) Anschrift Alicia Moreau de Justo, 240 -3º C1107AAF Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 5776 7132 Email [email protected] Web www.camuzzi.com.ar Beschreibung Verteilnetzbetreiber Ecogas Ansprechpartner Enrique J. Flaiban (Präsident und Geschäftsführer) Anschrift Las Tipas 2221 M5547DWD Mendoza Telefon (+54 261) 441 2500 Email [email protected] / [email protected] Web www.ecogas.com.ar Beschreibung Verteilnetzbetreiber Electricidad Distribuidora Sur (EDESUR) Ansprechpartner Ricardo Percich (Abteilungsleiter Umwelt) Anschrift San José 140, 18º C1076AAD Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4370 3700 Email [email protected] Web www.edesur.com.ar Beschreibung Verteilnetzbetreiber 94 Empresa de Electricidad de la Plata (EDELAP) Ansprechpartner Julio Marconi (Geschäftsführer) Anschrift Casco Urbano B1900CCQ La Plata Buenos Aires Telefon k.A. Email [email protected] Web www.edelap.com.ar Beschreibung Verteilnetzbetreiber ENARGAS Ansprechpartner Héctor Enrique Formica (Präsident) Anschrift Suipacha 636 C1008AAN Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4325 2500 Email [email protected] Web www.enargas.com.ar Beschreibung Verteilnetzbetreiber Gas Natural Fenenosa Ansprechpartner Horacio Cristiani (Präsident) Anschrift Isabel la Católica 939 C1268ACS Ciudad de Buenos Aires Telefon Email k.A. [email protected] Web www.gasnaturalfenosa.com.ar Beschreibung Verteilnetzbetreiber Gasnea Ansprechpartner Monica Gay (Präsidentin) Anschrift Suipacha 1111 - 3° P C1008AAW Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4313 7817 Email [email protected] Web www.gasnea.com.ar Beschreibung Verteilnetzbetreiber 95 Gasnor Ansprechpartner Facundo Altea (kaufmännischer Geschäftsführer) Anschrift Avda. Avellaneda 295 T4000HXC San Miguel de Tucumán Telefon (+54 381) 450 1008 Email [email protected] Web www.gasnor.com Beschreibung Verteilnetzbetreiber Litoral Gas Ansprechpartner Sergio Cozacov (kaufmännischer Geschäftsführer im Großhandel) Anschrift Mitre 621 S2000COM Rosario Telefon (+54 341) 420 0100 Email [email protected] Web www.litoral-gas.com.ar Beschreibung Verteilnetzbetreiber Metrogas Ansprechpartner David José Tezanos González (Präsident) Anschrift Gregorio Aráoz de Lamadrid 1360 C1267AAB Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4309 1000 Email [email protected] Web www.metrogas.com.ar Beschreibung Verteilnetzbetreiber Transporte de Gas Natural (TGN) Ansprechpartner Eduardo Di Costanzo (Abteilungsleiter Qualität, Sicherheit und Umwelt) Anschrift Don Bosco 3672 C1206ABF Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4008 2000 Email Kontaktformular Web www.tgn.com.ar Beschreibung Gastransport- und -verteilunternehmen. Es verbindet die Gasreserven im Zentrum und Norden des Landes mit den Hauptverbrauchsregionen. 96 Transportadora de Gas del Norte (TGS) Ansprechpartner Benjamín Guzmán (Geschäftsführer) Anschrift Don Bosco 3672 - 6° P C1206ABF Ciudad de Buenos Aires Telefon (+5411) 4865 9050 Email Kontaktformular Web www.tgs.com.ar Beschreibung Gastransport- und -verteilunternehmen. Es verbindet die Gasreserven im Süden und Westen des Landes mit den Hauptverbrauchsregionen. 6.13 Unternehmen mit Biogasanlage Bio Metanos del Sur Ansprechpartner Juan Pablo García Delfino (Inhaber) Anschrift Maipú 216, 9 B, 1741 Las Heras B1741BNF Buenos Aires Telefon (+54 220) 477 3458 Email [email protected] Web k.A. Beschreibung Betreibt Projekte in den Bereichen landwirtschaftliche Produktion und nachhaltige Entwicklung. Bio4 Ansprechpartner Marcelo Cesar Bordolini (Betriebsleiter) Anschrift KM 600 Ruta Nacional N°8 5800 Rio Cuarto Córdoba Telefon (+54 0358) 421 0620 Email [email protected] Web www.bio4.com.ar Beschreibung Produzent von Bioethanol 97 Establecimiento Don Guillermo Ansprechpartner Mauricio Chamorro (Betriebsleier) Anschrift Ruta Provincial 17 Km.31 3380 El Dorado Misiones Telefon (+54 3751) 42-1904 Email k.A. Web www.donguillermosrl.com.ar Beschreibung Holzwirtschaft und Sägewerk Molinos Juan Semino Ansprechpartner Jose Bustos Molino Semino (Betriebsleiter) Anschrift Bv. Americano s/n | 2138 Carcarañá Santa Fe Telefon (+54 341) 494-1201 Email [email protected] Web www.semino.com.ar Beschreibung Getreideverarbeitung, Mühle Ovobrand Ansprechpartner Horacio Mario Autalan (Betriebsleiter) Anschrift Ruta Pcial. 215 - Km 41,75 B1980BVA Brandsen Buenos Aires Telefon (+54 11) 5355 9265 Email [email protected] Web www.ovobrand.com Beschreibung Ovobrand wurde 2008 gegründet und ist in der Produktion von Eiern und Eiprodukten aus pflanzlichen Proteinen tätig. Solamb SRL Ansprechpartner Leonardo Pagani (Geschäftsführender Gesellschafter) Anschrift Dr. Poucel 1202 2200 San Lorenzo Santa Fe Telefon (+54 3476) 420541 Email k.A. Web www.solamb.com.ar/website Beschreibung Abfallwirtschaft, Flüssigabfälle, organische Abfälle 98 Yanquetruz Ansprechpartner k.A. Anschrift Ruta Provincial Nº 2 km 51 San Luis Telefon k.A. Email k.A. Beschreibung Schweinezucht. Nutzt die organischen Abfälle, die in der Produktion anfallen und gewinnt daraus elektrische Energie. Dies reduziert auch die Umweltbelastung des Betriebes. 6.14 Verarbeiter und Exporteure von Erdnüssen Cotagro Coop. Agropecuaria Ansprechpartner Juan Carlos Macagno (Betriebsleiter) Anschrift 9 de Julio eaq. Rivadavia 5809 General Cabrera Cordoba Telefon (+54 358) 493 3333 Email [email protected] Web www.cotagroweb.com.ar Beschreibung Unternehmenskooperation mit 700 Mitgliedern, die Milchbranche tätig war und inzwischen landwirtschaftlichen Bereich tätig ist. Die angebotenen erweiterten sich im Laufe der Zeit. Es gehört auch Verarbeitung von Erdnüssen zum Unternehmen. Die Fabrik werden exportiert. zunächst in der allgemein im Dienstleistungen eine Fabrik zur Erzeugnisse der Golden Peanut Argentina SA Ansprechpartner Marcelo Gonzalez (Sicherheitsbeauftragter) Anschrift Ruta A 171 2686 Alejandro Roca Cordoba Telefon (+54 358) 498 0514 / 498 0444 Email [email protected] Web www.goldenpeanut.com.ar Beschreibung Die Firma gehörte zum Unternehmen Cargill. 2000 fusionierte es mit dem nordamerikanischen Unternehmen Golden Peanut, um auch in diesem Markt tätg sein zu können. 99 Maniagro Ansprechpartner Diego Bracco (Abteilung Außenhandel) Anschrift Ruta Nacional N° 158 km. 249 5805 Carnerillo Córdoba Telefon (+54 358) 493 2722 Email [email protected] Web www.maniagroargentina.com.ar Beschreibung Das Unternehmen ist auf Anbau, Verkauf und Export von Erdnüssen für Süßwaren spezialisiert. Olam Argentina SA Ansprechpartner Andres Kiceleff (Leiter der Abteilung Erdnüsse) Anschrift Av. Leandro N. Alem 592 C1001AAN Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4312 5001 Email [email protected] Web www.olamgroup.com/locations/south-america/argentina Beschreibung 2005 begann das Unternehmen seine Aktivitäten in Argentinien in der Provinz Cordoba. Die Firma ist in der Erdnuss-, Soja- und Getreidebranche tätig und hat Niederlassungen in 65 Ländern. Olega SA Ansprechpartner Nicolás Cantoro (Betriebsleiter) Anschrift Buenos Aires 49 5807 Charras Cordoba Telefon (+54 358) 488 5009 / 488 5010 Email [email protected] / [email protected] Web www.olega.com.ar Beschreibung Das Agrarunternehmen wurde in den 1960ern gegründet und hat sich auf die Produktion, Verarbeitung und Export von Erdnüssen und Bohnen spezialisiert. 100 Prodeman Ansprechpartner Gustavo Cavigliasso (Eigentümer und Betriebsleiter) Anschrift Ruta Nacional Nº 158 Km 230 ½ X5809AHP General Cabrera Córdoba Telefon (+54 358) 493 0670 / 493 0672 Email [email protected] Web www.prodeman.com Beschreibung Das Unternehmen wurde 1984 gegründet und ist in den Bereichen Aufbereitung, Auswahl, Lagerung und Export von Erdnüssen tätig. 6.15 Verbände und andere Institutionen Asociación de Cooperativas Argentinas (ACA) Verband der Genossenschaften Argentiniens Ansprechpartner Oscar Muzi (Präsident) Anschrift Av. E. Madero 942 · 5º, 6º y 7º piso 1106 Ciudad Autónoma de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4310 1300 Email [email protected] Web www.acacoop.com.ar Beschreibung Dieser Genossenschaftsverband ist im Bereich des Handels von Getreide und Ölsaaten, Dienstleistungen und Hafenlogistik, sowie in Entwicklung und Vertrieb von landwirtschaftlichen Rohstoffen und Technologien tätig. Asociación Correntina de Plantadores de Arroz (ACPA) Verband der Reisbauern in Corrientes Ansprechpartner Pedro Tomasella (Präsident) Anschrift Junín 2003 3400 Corrientes Corrientes Telefon (+54 379) 446 3045 Email [email protected] Web www.acpaarrozcorrientes.org.ar Beschreibung Der Verband wurde 1936 gegründet und repräsentiert die Reisbauern im Südosten, Südwesten und Nordwesten des Landes. 101 Administración Municipal de Rosario Gemeindeverwaltung Rosario Ansprechpartner Mónica Fein (Bürgermeisterin) Anschrift Buenos Aires 711 Rosario Santa Fe Telefon (+54 342) 4802 222 Web www.rosario.gob.ar Beschreibung Gemeindeverwaltung Rosario Agencia Nacional de Promoción Científica y Tecnológica Nationale Agentur zur Förderung von Wissenschaft und Technologie Ansprechpartner Dr. Fernando Goldbaum (Vorstandsvorsitzender) Anschrift Godoy Cruz 2370 C1425FQD Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4899 5300 Email [email protected] Web www.agencia.mincyt.gob.ar Beschreibung Staatliche Einrichtung, die an das Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Produktionsinnovation gebunden ist. Ziel ist die Förderung von Projekten, die die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Bedingenungen in Argentinien verbessern sollen. Agencia Provincial de Promoción de Energías Renovables de Chubut Agentur zur Förderung erneuerbarer Energien von Chubut Ansprechpartner Félix Matamala (Präsident) Anschrift Juan Finoquieto 151 9103 Rawson Chubut Telefon (+54 280) 448 1572 Email [email protected] Web www.chubut.gov.ar/portal/wporganismos/energiasrenovables/misiones-y-funciones Beschreibung Diese Agentur der Provinz Chubut fördert erneuerbare Energien. Der Fokus liegt dabei auf Solar- und Windenergie. Aber auch Bioenergie ist einer der Teilbereiche. 102 Agua y Saneamientos Argentinos S.A. (AYSA) Argentinische Wasser und Abwasserreinigung Ansprechpartner Carlos Ben (Präsident) Anschrift Av. de los Ombúes 209 C1426CKA Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 6319 509 Email k.A. Web www.aysa.com.ar Beschreibung Im Jahr 2006 gegründetes Unternehmen, das Trinkwasser sowie Abwasserdienstleistungen in der Stadt Buenos Aires und 17 der umliegenden Gemeinden im Großraum Buenos Aires versorgt. Asociación de Distribuidoras de Gas (ADIGAS) Verband der Gasverteiler Ansprechpartner Gema Ballesty (Verwaltung) Anschrift Suipacha 1067, 5° piso C1008AAU Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4311 0112 Email [email protected] Web www.adigas.com.ar Beschreibung Verband der Gasverteiler Asociación de Distribuidores de Energía Eléctrica de la Republica Argentina (ADEERA) Argentinischer Verband der Stromverteiler Ansprechpartner Osvaldo Rolando (Präsident) Anschrift Tacuarí 163, Piso 8 C1071AAC Ciudad de Buenos Aires Telefon (+ 54 11) 4331 0900 Email [email protected] Web www.adeera.com.ar Beschreibung Verband der Netzbetreiber (Strom) 103 Asociación de Fabricantes de Celulosa y Papel (afcp) Verband der Produzenten für Zellulose und Papier Ansprechpartner Osvaldo Vallaso (Präsident) Anschrift Av. Belgrano 2852 C1209AAN Ciudad de Buenos Aires Telefon (+ 54 11) 4931 0051 Email [email protected] Web www.afcparg.org.ar Beschreibung Die Branchenkammer wurde 1932 von den damals führenden Herstellern von Papier und Karton gegründet und hat zur Zeit 41 Mitglieder. Asociación de Generadores de Energía Electrica de la Republica Argentina (AGEERA) Verband der Stromerzeuger der Republik Argentinien Ansprechpartner Gabriel Ures (Präsident) Anschrift Av Tomás A. Edison 2151, Dársena E, Puerto Buenos Aires Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11)011 4313 6050 Email [email protected] Web www.ageera.com.ar Beschreibung Verband der stromerzeugenden Unternehmen. Banco Municipal de Rosario Stadtsparkasse von Rosario Ansprechpartner Eduardo Jorge Ripari (Präsident) Anschrift Avenida San Martín 724 Rosario Santa Fe Telefon (+54 341) 420 5600 Email Kontaktformular Web www.bmros.com.ar Beschreibung Stadtsparkasse von Rosario 104 Banco Provincial de Buenos Aires Landesbank von Buenos Aires Ansprechpartner Lic. Gustavo M. Marangoni (Präsident) Anschrift Calle 7 Nº 726 B1900TFS La Plata Buenos Aires Telefon (+54 810) 222 2776 Email Kontaktformular Web www.bancoprovincia.com.ar Beschreibung Landesbank von Buenos Aires Cámara Argentina de Energías Renovables (CADER) Branchenkammer der erneuerbaren Energien Ansprechpartner Marcelo Alvarez (Präsident) Anschrift Viamonte 524, piso 2do. Of. 17 C1053ABL Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+ 54 11) 4515 0517 Email [email protected] Web www.cader.org.ar Beschreibung Die Kammer beschäftigt sich mit Bioenergie, Windenergie, Solarenergie, Biomasse, hydraulischer Energie etc. Es sind verschiedene Akteure in der Kammer zusammengefasst, private, staatliche und akademische. Cámara Argentina de Fruticultores Integrados (CAFI) Branchenkammer der integrierten Fruchtbauern Ansprechpartner Oscar Alfredo Martín (Präsident) Anschrift Hipólito Yrigoyen Nº 717, 1º Piso R8324BMO Cipolletti Río Negro Telefon (+54 299) 477 3928 / 477 3930 Email [email protected] Web www.cafi.org.ar Beschreibung Die Branchenkammer wurde 1987 gegründet, um die Obstproduzenten zu repräsentieren, zusammenzubringen und zu beraten. 105 Cámara Argentina de la Industria y Exportación de Jugos de Manzana, Peras y Afines (CINEX) Branchenkammer der argentinischen Industrie und Exporte von Apfel-, Birnen und ähnlichen Säften Ansprechpartner José Manuel Jorge (technischer Assistent) Anschrift Urquiza 360 R8324AXH Cipolletti Río Negro Telefon (+54 299) 478 4090 Email [email protected] Web k.A. Beschreibung Branchenkammer der argentinischen Industrie und Exporte von Apfel-, Birnen und ähnlichen Säften Cámara Argentina de Productores Avícolas (CAPIA) Argentinische Kammer der Hühnerproduzenten Ansprechpartner Javier Prida (Präsident) Anschrift Av. Corrientes 119 3° "302" C1043AAB Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4313 5666 Email [email protected] / [email protected] Web www.capia.com.ar Beschreibung Branchenkammer der Hühnerproduzenten Cámara de la Industria Aceitera de la República Argentina (CIARA) Branchenkammer der Pflanzenölindustrie Argentinien Ansprechpartner Alberto Rodriguez (Präsident) Anschrift Bouchard 454 7º Piso C1106ABF Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4311 4477 Email [email protected] Web www.ciara.com.ar Beschreibung Branchenkammer der Pflanzenölhersteller 106 Cámara del Maní Brachenkammer der Erdnussindustrie Ansprechpartner Luis Alberto Macario (Präsident) Anschrift 20 de Septiembre 863 X5809AJI General Cabrera Cordoba Telefon (+54 358) 493 3118 Web www.camaradelmani.com.ar Beschreibung Die Branchenkammer fördert die Produktion von Erdnüssen in Argentinien, indem sie die Produzenten über Neuerungen des Marktes informiert und in neue Anbaumöglichkeiten investiert. Centro Azucarero Argentino Argentinisches Zuckerzentrum Ansprechpartner Fernando Nebbia (Präsident) Anschrift Reconquista 336 - Piso 12 C 1003 ABH Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4394 0257 / 4394 0358 Email [email protected] Web www.centroazucarero.com.ar Beschreibung Dachverband der Zuckerhersteller, Alkoholproduzenten und anderen regionalen Institutionen der Branche. Comisión Nacional de Energia Atómica (CNEA) Nationale Atomkommission Ansprechpartner Norma Luisa Boero (Präsidentin) Anschrift Av. Del Libertador 8250 C1429BNP Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4704 1000 Email [email protected] Web www.cnea.gov.ar Beschreibung Die Einrichtung wurde 1950 gegründet und befasst sich seit dem mit der Erforschung, Entwicklung und Anwendung der für friedliche Zwecke eingesetzten Atomenergie. Heute ist es die wichtigste Einrichtung in Bezug auf Atomenergie in Argentinien. 107 Compañía Administradora del Mercado Mayorista Eléctrico S.A. Verwaltungsunternehmen des Stromgroßmarktes Ansprechpartner Luis Beuret (Präsident und Unterstaatssekretär für Energie) Anschrift Av. Madero 942, Piso 1 C1106ACW Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4319 3700 Email [email protected] Web www.cammesa.com.ar Beschreibung Das Verwaltungsunternehmen CAMMESA wird als private Einheit mit einem öffentlichen Auftrag geführt und ist für die Administration des Hauptstrommarktes verantwortlich. Zu ihren Aufgaben gehören die Koordinierung der Energieerzeugung und -verteilung, die Preiskalkulation auf dem Spot-Markt und die Verwaltung wirtschaftlicher Transaktionen auf dem Elektrizitätsmarkt. Consejo Federal de Inversiones (CFI) Bundesrat für Investitionen Ansprechpartner Diego Gómez (Regionaleiter Produktionssysteme) Anschrift San Martín 871 Ciudad Autónoma de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4317 0700 Email [email protected] Web www.cfi.org.ar Beschreibung Die Einrichtung ist für alle Provinzen Argentiniens verantwortlich und hat die Aufgabe, die Entwicklung des Landes voran zu treiben und damit die Wohlfahrt in Argentinien zu erhöhen. Sie wurde 1959 gegründet. Consejo Federal de la Energía Eléctrica (CFEE) Bundesrat für Elektroenergie Ansprechpartner Mariana Matranga (Präsidentin) Anschrift Av. Pte. Julio A. Roca 651 - Piso 8 Sector 26 C1067ABB Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4349 3068 Email [email protected] Web www.cfee.gov.ar Beschreibung Bundesrat für Elektroenergie 108 Probiomasa Ansprechpartner Lic. Miguel Almada (nationaler Koordinator) Anschrift Balcarce 637 1064 Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4120 3121 Email [email protected] Web www.probiomasa.gob.ar Beschreibung Projekt zur Förderung der Energiegewinnung aus Biomasse. Empresa Distribuidora y Comercializadora Norte Sociedad Anónima Unternehmen zur Verteilung und Vertrieb Nord AG Ansprechpartner Ricardo Torres (Präsident) Anschrift Av. Del Libertador 6363 CP: C1428ARG Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4346 5000 Email [email protected] Web www.edenor.com.ar Beschreibung Das Unternehmen ist der größte Stromverteiler in Argentinien, sowohl in Bezug auf die Zahl der belieferten Haushalte als auch in der Menge an Kwh. Die Lizenz der Firma gilt ausschließlich für den Nordosten des Großraums Buenos Aires und den Norden der Stadt Buenos Aires. ENARSA - Energía Argentina S.A. Ansprechpartner Walter Fagyas (Präsident) Anschrift Av. del Libertador 1068 Piso 2 C1112ABN Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4801 9325 Email Kontaktformular Web www.enarsa.com.ar Beschreibung Das Unternehmen fördert zum einen Öl und Gas und stellt dieses für die argentinischen Haushalte bereit, fördert aber auch die Forschung und Entwicklung von erneuerbaren Energien. 109 Energía Provincial Sociedad del Estado - San Juan Staatliche Energiegesellschaft der Provinz San Juan Ansprechpartner Dr. Victor Doña (Vorstand) Anschrift Agustín Gnecco (S) 350 J5402FRB San Juan San Juan Telefon (+54 264) 422 4426 / 422 4427 Email Kontaktformular Web www.epse.com.ar Beschreibung Staatliche Energiegesellschaft der Provinz San Juan Ente Nacional Regulador de Gas (ENARGAS) Nationale Gasregulierungsbehörde Ansprechpartner Ing. Héctor Enrique Formica (Präsident) Anschrift Suipacha 636 C1008AAN Ciudad de Buenos Aires Telefon k.A. Email Kontaktformular Web www.enargas.gov.ar Beschreibung Staatliche Regulierungsbehörde für den Gassektor Ente Nacional Regulador de la Electricidad (ENRE) Nationale Stromregulierungsbehörde Ansprechpartner Ricardo Martínez Leone (Präsident) Anschrift Avenida Madero 1020, piso 10 C1008AAM Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4510 4600 Email k.A. Web www.enre.gov.ar Beschreibung Staatliche Regulierungsbehörde für den Elektrizitätssektor in den Bereichen technische Standards, Sicherheit usw. 110 Facultad de Ciencias Exactas de UNCuyo Fakultät der exakten Wissenschaften der UNCuyo Ansprechpartner Dr. Manuel Tovar (Dekan) Anschrift Padre Jorge Contreras 1300 M5502JMA Parque General San Martín Mendoza Telefon (+54 261) 423 6003 Email [email protected] Web www.fcen.uncu.edu.ar Beschreibung Fakultät der exakten Wissenschaften der Universität Cuyo Federación Argentina Industria de la Madera y fines (FAIMA) Zusammenschluss der argentinischen Holzindustrie Ansprechpartner Rodolfo Martin (Präsident) Anschrift Av. Belgrano 355 Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4343 4303 / 4343 0334 Email [email protected] Web www.faima.org.ar Beschreibung Dachorganisation der 27 Branchenkammern der Holzindustrie in Argentinien Federación de Productores de Frutas de Río Negro y Neuquén Zusammenschluss der Fruchtproduzenten in Rio Negro und Neuquen Ansprechpartner Jorge Figueroa (President) Anschrift 9 de Julio 1030 1030 Cipolletti Río Negro Telefon (+54 299) 477 7747 Email [email protected] Web k.A. Beschreibung Zusammenschluss der Fruchtproduzenten in Rio Negro und Neuquén 111 Federación Argentina del Citrus (Federcitrus) Argentinische Zitrusstiftung Ansprechpartner Jorge Amigo (Geschäftsführer) Anschrift Lavalle 3161 - PB "C" C1190AAI Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4865 0384 Email [email protected] Web www.federcitrus.org Beschreibung Die Mitglieder des Verbandes exportieren 95 % aller Zitrusfrüchte. Er wurde 1983 gegründet und soll dazu beitragen, die Chancen und Perspektiven für Zitrusbetriebe zu verbessern. Food and Agriculture Organization of the United Nations Welternährungsorganisation Ansprechpartner k.A. Anschrift Viale delle Terme di Caracalla 00153 Roma - Telefon (+39 06) 57051 Email [email protected] Web www.fao.org Beschreibung Einrichtung der Vereinten Nationen, die sich zum Ziel gesetzt hat, Landarmut zu verringern, Hunger zu bekämpfen und die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Fundación Energizar Stiftung Energizar Ansprechpartner Alejandro Loidl (Präsident) Anschrift Céspedes 3249 C1426DVG Ciudad Autónoma de Buenos Aires Telefon (+54 9 11) 5710-8433 Email [email protected] Web www.energizar.org.ar Beschreibung Die 2010 gegründete Stiftung fördert nachhaltige Enwicklung durch Forschung und Projekte im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit. 112 Fundación Maní Argentino Argentinische Erdnussstiftung Ansprechpartner Martín Frigerio (Leiter der Stiftung) Anschrift General Cabrera Cordoba Telefon (+54 358) 493 3118 Email [email protected] Web www.fundacionmani.org.ar Beschreibung Die Stiftung hat sich zur Aufgabe gemacht, die Entwicklung der Branche voranzutreiben mit Hilfe von neuen Technologien, die die Branche nachhaltiger machen. Außerdem führt sie Marktstudien über die Industrialisierung der Branche durch. Fundación para la Promoción y el Desarrollo de la Cadena Láctea Argentina (Fundación PEL) Einrichtung für die Förderung und die Entwicklung der Milchkette un Argentinien Ansprechpartner Juan A. Campbell (Präsident) Anschrift Vergara Gdor. Dr. Valentin 1485 B1638BVO Vicente Lopez Buenos Aires Telefon (+54 11) 4791 8200 Email [email protected] Web www.fundacionpel.org/index.php/nlfp/indifp Beschreibung Einrichtung für die Förderung Milchproduktionskette in Argentinien. und die Entwicklung der Fundación Pensar Pensar Stiftung Ansprechpartner k.A. Anschrift Balcarce 412, 1° Piso C1064AAJ Ciudad de Buenos Aires Telefon k.A. Email [email protected] Web www.fundacionpensar.org Beschreibung Projektentwicklung im Auftrag der Partei PRO. Die Stiftung führt wissenschaftliche Analysen durch und stellt Aktionspläne für die Durchführung von Projekten auf. 113 Fundación Proarroz Stiftung Proarroz Ansprechpartner Hugo Carlos Muller (Präsident) Anschrift Estrada 171 Concordia Entre Ríos Telefon (+51 345) 423 0612 Email [email protected] Web www.proarroz.com.ar Beschreibung Die Vereinigung wurde von 37 Unternehmen gegründet. Auf der Internetseite werden Preise, Kosten und sonstige Informationen zum Thema Reis bereitgestellt. Fundación PROTEGER Stiftung Proteger Ansprechpartner Jorge Cappato (Generaldirektor) Anschrift Del Libertador 1309 Pb B1638BEM Vicente Lopez Buenos Aires Telefon (+54 342) 1 5448 4293 Email k.A. Web www.proteger.org.ar Beschreibung Die Stiftung wurde 1991 in Santa Fe gegründt und ist hauptsächlich im Nordosten des Landes tätig. Ihre Aktivitäten richten sich hauptsächlich auf die Bewahrung der Biodiversität, die nachhaltige Nutzung von Ressourcen, die Nuztung von erneuerbaren Energien und den Zugang zu sauberem Wasser. Inspección General de Justicia Justizaufsichtsbehörde Ansprechpartner Dr. Diego Martín Cormick (Generalinspektor für Justiz) Anschrift Av. Paseo Colón 285 C1063ACC Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 5300 4000 Email [email protected] Web www.jus.gob.ar/IGJ Beschreibung Justizaufsichtsbehörde 114 Instituto Nacional de la tecnología agropecuaria (INTA) Nationales Institut für Landwirtschaftstechnologie Ansprechpartner Ing. Agr. Francisco Juan Oscar Anglesio (Präsident des Verwaltungsrats) Anschrift Rivadavia 1439 C1033AAE Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4338 4600 Email k.A. Web www.inta.gob.ar Beschreibung Staatliches Institut für Landwirtschaftstechnologie. Instituto Nacional de Tecnología Industrial (INTI) Nationales Institut für Industrietechnologie Ansprechpartner Ing. Ricardo H. del Valle (Präsident) Anschrift Av. Gral. Paz 5445 B1650KNA San Martin Buenos Aires Telefon (+54 11) 4515-5000 Email k.A. Web www.inti.gob.ar Beschreibung Staatliches Institut für Industrietechnologie. Instituto Nacional de Vitivinicultura (INV) Nationales Weininstitut Ansprechpartner CPN D. Guillermo García (Präsident) Anschrift Av. San Martín 430 Mendoza Mendoza Telefon (+54 261) 521 6600 Email [email protected] Web www.inv.gov.ar Beschreibung Dem nationalen Weininstitut gehören 918 Weingüter an. Von dem dort gefertigten Wein (1.500 hl) werden 1.250 hl exportiert. 115 La Agencia Nacional de Promoción Científica y Tecnológica (ANPCyT) Nationale Agentur für die Förderung von Wissenschaft und Technik Ansprechpartner k.A. Anschrift Godoy Cruz 2370 C1425FQD Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4899 5300 Email k.A. Web www.agencia.mincyt.gob.ar Beschreibung Nationale Agentur für die Förderung von Wissenschaft und Technik La Fundación Agropecuaria para el Desarrollo de Argentina (FADA) Landwirtschaftliche Stiftung für die Entwicklung Argentiniens Ansprechpartner Ing. Mario Petrucci (Präsident) Anschrift Av. San Martín 2593 5800 Rio Cuarto Córdoba Telefon (+54 358) 421 0341 Email [email protected] Web www.fundacionfada.org Beschreibung Die Stftung arbeitet an Empfehlungen für die Politik, um das Potential der Produktion und der Exporte im landwirtschaftlichen Sektor zu verbessern. Ministerio de Ciencia, Tecnología e Innovación Productiva (MINCYT) Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Produktionsinnovation Ansprechpartner Dr. Lino Barañao (Minister) Anschrift Godoy Cruz 2370 C1425FQD Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4899 5300 Email k.A. Web www.agencia.mincyt.gob.ar Beschreibung Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Produktionsinnovation 116 Ministerio de Agricultura, Ganadería y Pesca (MAGyP) Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei Ansprechpartner Ing. Agr. Carlos Casamiquela (Minister) Anschrift Paseo Colón 982 C1064AAM Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+ 54 11) 4349 2000 Email k.A. Web www.minagri.gob.ar Beschreibung Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei Ministerio de Planificación Federal, Inversión Pública y Servicios (MINPLAN) Ministeriums für Planung, öffentliche Investitionen und Dienstleistungen Ansprechpartner Julio De Vido (Minister) Anschrift Hipólito Yrigoyen 250, Piso 11 C1086AAB Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4349 7465 Email k.A. Web www.minplan.gob.ar Beschreibung Ministeriums für Dienstleistungen Planung, öffentliche Investitionen und Oficina Argentina del Mecanismo para un desarollo limpio Amt des Mechanismus für eine umweltverträgliche Entwicklung Ansprechpartner Lic. María Eugenia Rallo (Leiterin des Sekretariats) Anschrift San Martín 451 C1004AAI Ciudad Autónoma de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4348 8330 Email [email protected] Web www.ambiente.gov.ar Beschreibung Argentinisches Amt des Mechanismus für eine umweltverträgliche Entwicklung 117 Organización Mundial del Comercio Welthandelsorganisation Ansprechpartner k.A. Anschrift Centro William Rappard, rue de Lausanne 154, CH-1211 Ginebra 21, Schweiz Telefon (+41 22) 739 5111 Email [email protected] Web www.wto.org Beschreibung Welthandelsorganisation Organización Odebrecht Ansprechpartner Flavio Faría (Präsident) Anschrift Av. Leandro Alem. Torre Alem Plaza 855, piso 32 C1001AAD Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4319 5300 Email [email protected] Web www.odebrecht.com.ar Beschreibung Die in Brasilien gegründete Organisation ist in drei Bereichen aktiv: Ingenieur- und Bauwesen, Industrie und Intrasturktur und Energie. Die Organisation hat 181.000 Mitglieder und hat sich zur Aufgabe gemacht in den Bereichen, in denen es aktiv ist, nachhaltige Entwicklungen durchzusetzten. SAGyP - Secretaría de Agricultura, Ganadería y Pesca Staatssekretariat für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei Ansprechpartner Lic. Roberto Gabriel Delgado (Staatssekretär) Anschrift Av. Roque Saenz Peña 511 C1035AAA Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4343 5724 Email k.A. Web www.sgp.gov.ar Beschreibung Staatssekretariat für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei 118 Secretaría de Agricultura, Ganadería, Pesca Nationales Sekretariat für Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei und Ernährung Ansprechpartner k.A. Anschrift Av. Paseo Colón 982 1063 Ciudad Autónoma de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4349 2000 Email k.A. Web www.minagri.gob.ar Beschreibung Nationales Sekretariat für Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei und Ernährung Secretaría de Ambiente y Desarrollo Sustentable de la Nación Nationales Sekretariat für Umwelt und nachhaltige Entwicklung Ansprechpartner Dr. Dsergio Gustavo Lorusso (Sekretär) Anschrift San Martín 451 C1004AAI Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4348 8200 Email k.A. Web www.ambiente.gov.ar Beschreibung Nationales Sekretariat für Umwelt und nachhaltige Entwicklung Secretaria de Energía de la Provincia de Buenos Aires Energiesekretariat der Provinz Buenos Aires Ansprechpartner k.A. Anschrift Calle 55 N° 629 B1900BGY - La Plata Buenos Aires Telefon (+54 221) 427 1056 Email k.A. Web k.A. Beschreibung Energiesekretariat der Provinz Buenos Aires 119 Secretaria de Energía de la Provincia de Santa Fe Energiesekretariat der Provinz Santa Fe Ansprechpartner k.A. Anschrift Tucumán 2945 S3000CAO Santa Fe Santa Fe Telefon (+54 342) 4572 190 Email [email protected] Web www.santafe.gov.ar Beschreibung Energiesekretariat der Provinz Santa Fe Secretaria de Energía, en el Ministerio de Planificación Federal, Inversión Pública y Servicios Nationales Energiesekretariat Ansprechpartner Ing. Mariana Matranga (Staatssekretärin) Anschrift Av. Paseo Colón 171, 8º Of. 812 1063 Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4349 8003 Email [email protected] Web www.energia.gov.ar Beschreibung Nationales Energiesekretariat Secretaria de Servicios Públicos Sekretariat für öffentliche Dienstleistungen der Provinz Buenos Aires Ansprechpartner k.A. Anschrift Calle 7 N° 1267 e/58 y 59 1900 La Plata Buenos Aires Telefon (+54 221) 429 5000 Email [email protected] Web www.mosp.gba.gov.ar Beschreibung Sekretariat für öffentliche Dienstleistungen der Provinz Buenos Aires Subsecretaría de Ganadería Ansprechpartner Jorge Dillon (Unterstaatssekretär) Anschrift Av. Paseo Colón 922 3º Piso, Of. 308 Ciudad de Buenos Aires Telefon (+54 11) 4349 2831 Email [email protected] Web www.minagri.gob.ar/site/ganaderia/index.php Beschreibung Unterstaatssekretariat für Viehzucht 120 Unión Industrial Argentina Industrieverband Argentiniens Ansprechpartner Héctor Mendez (Präsident) Anschrift Av. de Mayo 1147/57 C1085AFA Ciudad Autónoma de Buenos Aire Telefon (+54 11) 4124 2300 Email [email protected] Web www.uia.org.ar Beschreibung Industrieverband Argentiniens Universidad Tecnológica Facultad Regional Villa María (UTNFRVM) Regionale Fakultät Villa Maria der Technischen Universität Ansprechpartner Ing. Pablo Andrés Rosso (Dekan) Anschrift Av. Universidad 450 Villa Maria Córdoba Telefon (+54 353) 453 7500 Email k.A. Web www.frvm.utn.edu.ar Beschreibung Regionale Fakultät Villa Maria der Technischen Universität 121 7. Weiterführende Informationen und Kontaktadressen 7.1 Messen Argentinien 122 Ort: Buenos Aires, Argentinien Datum: 20. Oktober 2015 Homepage: www.green-ar.com.ar Branche(n): Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Umwelt Beschreibung: Dieser jährliche Kongress dient als Plattform zum Austausch von Experten aus dem öffentlichen, privaten und wissenschaftlichen Sektor, um auf nationaler und internationaler Ebene neue Tendenzen im Bereich der erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Umwelt zu präsentieren. Ort: Buenos Aires, Argentinien Datum: 24.-26. April 2015 Homepage: www.expobioargentina.com Branche(n): Erneuerbare Energien, Umwelt, Ernährung, Elektromobilität, Biologische Landwirtschaft, Nachhaltiges Bauen Beschreibung: Diese eher allgemeine und nicht nur auf Fachpublikum ausgerichtete Messe bietet einen sehr umfassenden Überblick über sämtliche „grüne“ Themen und die damit verbundenen Akteure in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Ort: Buenos Aires, Argentinien Datum: 23.-25. Mai 2015 Homepage: www.feriacazaypesca.com.ar/fitma/index.php Branche(n): Erneuerbare Energien, Umwelt, Wasser, Recycling-Themen Beschreibung: Auf dieser Industriemesse werden Neuerungen und Technologien im Bereich Umwelt, erneuerbare Energien, Wasser und Abfallwirtschaft vorgestellt. Ort: Buenos Aires, Argentinien Datum: 5.-8. März 2016 Homepage: www.expoagro.com.ar Branche(n): Agrarwirtschaft und angrenzende Branchen Beschreibung: Die Expoagro umfasst sämtliche Themen der Landwirtschaft, inklusive Umwelt- und Recyclingthemen Symposium des Ministeriums für Wissenschaft, Technologie und innovative Produktion Ort: Argentinien Datum: 16.-17. April 2015 Puerto Madryn 6.-7. Mai 2015 Posadas 25.-26. Juni 2015 Rosario 1.-2. Juli 2015 Tucumán Homepage: www.bioeconomia.mincyt.gob.ar/simposios Branche(n): Bioökonomie und Biotechnologie Beschreibung: Das Symposium findet jedes Jahr in unterschiedlichen Provinzen statt. Es werden Möglichkeiten zur bioökonomischen und technologischen Entwicklung mit Fokus auf die jeweiligen Regionen ausgelotet. 8. Kongress zur Nutzung von Wasserkraft und Staudämmen / VIII Congreso Argentino de Presas y Aprovechamientos Hidroeléctricos Ort: Santa Fe, Argentinien Datum: 22. – 25. April 2015 Homepage: www.energiaestrategica.com/sector-hidroelectrico-espera-2015-congrandes-expectativas Branche(n): Energieerzeugung, Wasserkraft, Hydroelektrizität Beschreibung: Der Kongress findet regelmäßig statt und thematisiert Trends und Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der Wasserkraftnutzung, sowie Themen zum Bau und zu Sicherheits- und Umweltfragen. Ort: Santa Cruz, Bolivien Datum: 19.-20. August 2015 Homepage: www.boliviagasenergia.com/2015 Branche(n): Energie, Rohstoffe, Gassektor Beschreibung: Die Messe, beziehungsweise der „8.Internationale Kongress“, befasst sich mit konventioneller Energieerzeugung, insbesondere von Gas sowie Energiethemen aller Art mit Fokus auf die Andenregion Bolivien Brasilien 123 Ort: Novo Hamburgo, Brasilien Datum: 12.-14. Mai 2015 Homepage: www.futurafeiras.com.br Branche(n): Forstwirtschaft, Holzwirtschaft, Agrarwirtschaft, Biomasse Beschreibung: Auf dieser Messe stehen Themen rund um Forstwirtschaft, Biomasse und die Nutzung der Bioenergie im Vordergrund. Feria Biomasa y Bioenergía Ort: Curitiba, Brasilien Datum: 28. bis 30. April 2015 Homepage: www.avesui.com Branche(n): Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Biogas, Biomasse, Recycling Beschreibung: Im Rahmen dieser Agrarmesse werden Biomasse-Themen in Bezug auf Recycling-Möglichkeiten und Energiegewinnung und -effizienz behandelt. Chile 124 Ort: Santiago, Chile Datum: 08.-10.04.2015 Homepage: www.ift-energy.cl Branche(n): Energie und Energieeffizienz Beschreibung: Industriemesse zur Vorstellung energetischer Technologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette Ort: Santiago, Chile Datum: 07.-09. Oktober 2015 Homepage: www.generalatinoamerica.cl/genera.php und www.expoambiental.cl Branche(n): Energie, Umwelt Beschreibung: Messe zu erneuerbaren Energien, Rohstoffe, Umweltthemen und –technologien. Beide Messen finden gleichzeitig unter einem Dach statt. Ort: Santiago, Chile Datum: 24.-26. Oktober 2015 Homepage: www.greenpowerconferences.com/EF/?sSubSystem=Prospectus&sEventC ode=RE1509CL&sSessionID=k6eru9keft6ornl7cjavvb2gq7 Branche(n): Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Energiemanagement Beschreibung: Die Messe steht in diesem Jahr unter dem Motto Energieeffizienz bei allen Erneuerbaren Energien. Neben Informationen zu Technologien bietet sie eine Networking-Plattform. Ort: Concepción, Chile Datum: 27.-28. Oktober 2015 Homepage: www.biobioenergia.cl Branche(n): Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Energiemanagement Beschreibung: Die Energiemesse ist gleichzeitig der 4. Internationale Kongress zu Energie- und Umweltthemen in Chile. Weitere Informationen dürften im Laufe des Jahres veröffentlicht werden. Mexiko Ort: WTC Mexiko-Stadt, Mexiko Datum: 23. bis 25. September 2015 Homepage: www.thegreenexpo.com.mx/2015/informacion15.html Branche(n): Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Umwelt, Wasser, Stadtentwicklung Beschreibung: Messe und Kongress finden dieses Jahr zum 23. Mal statt. Im Fokus stehen Recycling, effiziente Energienutzung und Erneuerbare Energien, nachhaltige Wassernutzung und nachhaltige urbane Entwicklung. Ort: Mexiko-Stadt, Mexiko Datum: 18.-22 . Mai 2015 Homepage: www.mirecweek.com Branche(n): Erneuerbare Energien Beschreibung: Kongress über die Möglichkeiten zur Nutzung Erneuerbarer Energien in Mexiko und Zentralamerika Peru 125 Ort: Lima, Peru Datum: 24.-26. September 2015 Homepage: www.ledexpoperu.com Branche(n): Energie und Energieeffizienz ,Umwelt Beschreibung: Messe zu Tendenzen und Fortschritten im Bereich Energieeffizienz Ort: Lima, Peru Datum: 03.-05. Juni 2015 Homepage: www.siee.pe Branche(n): Energieerzeugung und -übertragung Beschreibung: Industriemesse Energiesektor Ort: Montevideo, Uruguay Datum: 5.-7. Oktober 2015 Homepage: www.isgtla.org Branche(n): Smart Grids, Energieerzeugung Beschreibung: Messe zu Netzen, Netztechnologie, Smart Energieerzeugungs- und Einspeisungsthemen Ort: New Orleans, USA Datum: 21.-23. April 2015 Homepage: www.electricpowerexpo.com Branche(n): Energieerzeugung, Energiedistribution Beschreibung: Themen der Messe sind Tendenzen und Fortschritte in Energieerzeugung und –distribution. zu Erzeugungs- und Übertragungstechniken im Uruguay Grids und generell USA Sonstige ENERTECH – Messereihe in Chile, Panama, Peru, Mexiko Ort: Santiago, Chile (28.-29. April 2015) Panama City, Panama (08.-09. Juli 2015) Lima, Peru (21.-22. Juli 2015) Mexiko City, Mexiko (08.-09. Oktober 2015) (London, UK (24.-26. November 2015) 126 Datum: s. o. Homepage: www.greenworldconferences.com/katalog_16_upcoming_events_2015.htm Branche(n): Erneuerbare Energien, Energiemanagement Beschreibung: Industriemessereihe zu Technologien im EE-Bereich und Projekte zu Energieerzeugung und –übertragung. 7.2 Fachzeitschriften Die folgenden Zeitschriften sind, wenn nicht zusätzlich angegeben, auf Spanisch erhältlich. Homepage: www.cleanenergymag.com.ar Branche(n): Erneuerbare Energien, Energieeffizienz Beschreibung: Die argentinische Zeitschrift konzentriert sich auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Homepage: www.dyna-energia.com Branche(n): Energietechnologie, Nachhaltige Erneuerbare Energien Beschreibung: DYNA ist eine wissenschaftliche Zeitschrift über Energietechnologien und Nachhaltigkeit. Entwicklung im Energiesektor, auch auf Englisch erhältlich 127 Homepage: www.energiadehoy.com Branche(n): Erneuerbare Energie, Energieeffizienz, Umwelt, Ressourcen, Nachhaltigkeit Beschreibung: Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit, Umwelt und Energieeffizienz sind Thematiken der Zeitschrift „Energía de hoy“ („Energie von heute“). Homepage: www.energias-renovables.com Branche(n): Wind, Solar, Bioenergie, alternative erneuerbare Energien, Speicher und Energieeffizienz Beschreibung: Die Zeitschrift und gleichnamige Website thematisiert vor allem erneuerbare Energien, aber auch Energieeinsparung und Energieeffizienz. Homepage: www.bioenergyinternational.es Branche(n): Bioenergien und –technologien, Biomasse und Biokraftstoffe Beschreibung: Zeitschrift die sich explizit der Energieerzeugung aus biologischen und nachwachsenden Rohstoffen widmet. auch auf Englisch erhältlich Homepage: www.energetica21.com Branche(n): Erneuerbare Energien, Nachhaltiges Bauen, Umwelt, Netze und Verteilung, Energieeffizienz Beschreibung: Die Zeitschrift veröffentlicht aktuelle Nachrichten zu den Themen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und angrenzenden Themenbereichen. auch auf Englisch erhältlich 128 Homepage: www.matrizenergetica.com.ar Branche(n): Konventionelle und Bergbau/Brennstoffe Beschreibung: Portal über Energien, Brennstoffe und Hauptakteure wirtschaftlicher und politischer Art in diesen Bereichen. Homepage: www.revistapetroquimica.com Branche(n): Konventionelle Energien, Brennstoffe und Petrochemie Beschreibung: Technisch und wirtschaftlich ausgerichtete Zeitschrift über Brennstoffe und Energie und Technologien. Es werden aber auch Umweltthemen behandelt. Homepage: www.revistaenergia.cl Branche(n): Konventionelle und erneuerbare Energien Beschreibung: Relativ allgemeine Zeitschrift über sämtliche Themen der Energieerzeugung und –verteilung mit Fokus auf den lateinamerikanischen und chilenischen Markt. erneuerbare Energien, Elektrizität und Homepage: http://www.beenergy.es/ Branche(n): Energieeffizienz Beschreibung: Die Zeitschrift befasst sich mit Energieeffizienz und Lösungen zur Energieeinsparung. Homepage: http://www.emb.cl/electroindustria Branche(n): Elektroindustrie Beschreibung: ElectroIndustria ist eine Wirtschaftszeitschrift, die auf Elektrizitätsprodukte und -lösungen sowie Automatisierung spezialisiert ist. Industrie-Informatik und Industriekommunikation sind weitere Schwerpunkte. 7.3 Webseiten 129 Homepage: http://www.energiaestrategica.com/ Branche(n): Konventionelle und erneuerbare Energien, Brennstoffe Beschreibung: Online-Tageszeitung, die über Entwicklungen im Bereich konventioneller und erneuerbarer Energien sowie Brennstoffe verschiedenster Art informiert. Homepage: http://elinversoronline.com/ Branche(n): Energie und Bergbau Beschreibung: Online-Tageszeitung über den Energie- und den Bergbausektor mit wirtschaftlichem Fokus auf Investitionen etc. Homepage: http://www.futurosustentable.com.ar/ Branche(n): Energie, Umwelt, Rohstoffe und Nachhaltigkeit Beschreibung: Nachhaltigkeitsportal über verschiedene Energie-Themenbereiche. Homepage: http://www.greenworldconferences.com/ Branche(n): B2B-Netzwerk Erneuerbarer Energien Beschreibung: Businessnetzwerk, das Konferenzen und Exkursionen zu Themen aus dem EE-Bereich organisiert und recht umfassend über anstehende Messen und Events informiert. Homepage: http://www.ovacen.com/ Branche(n): Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Energiezertifizierung, Architektur Beschreibung: Portal, das sich vor allem mit nachhaltiger Architektur und Energieeffizienz sowie Zertifizierung befasst. Erneuerbare Energien werden ebenfalls, jedoch in geringerem Umfang thematisiert. 7.4 Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten Kurse und Seminare European Energy Manager (EUREM) Beschreibung: Das von der Deutsch-Argentinischen Industrie- und Handelskammer AHK und dem Technologischen Institut Buenos Aires ITBA angebotene Weiterbildungsprogramm zum European Energy Manager umfasst technische und praktische Elemente. Es zielt auf den Erwerb von Kompetenzen in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien ab, die ein Energiemanager benötigt. Die Teilnehmer erhalten nach erfolgreicher Teilnahme jeweils Zertifikate des ITBA und des EUREM über die AHK Argentinien. Homepage: http://www.ahkargentina.com.ar/desarrollo-sustentable/energy-manager/ Einführungs- und Weiterbildungskurse über Biomasse seitens der argentinischen Ministerien– Projekt PROBIOMASA Beschreibung: Landesweit unterstützen die für das Projekt PROBIOMASA verantwortlichen Ministerien Kurse zum Thema Biomasse und Biogas mit Stipendien. Die Kurse werden von lokalen Stiftungen z. B. Progresar oder der Cooperativa Eléctrica de Río Grande. Die Kurse richten sich an Produzenten, Studenten und Techniker. 2015 werden über 200 Stipendien vergeben Homepage: http://www.probiomasa.gob.ar/capacitacion.php Programm zur Ausbildung von Energieeffizienz-Experten und Führungskräften in dem Bereich / Programa de Formación de Líderes Energéticos 130 Beschreibung: Die argentinische Niederlassung des World Energy Council bietet mehrwöchige Kurse Energieeffizienz an. Homepage: u. a.: http://enerblog.org/programa-de-formacion-de-lideres-energeticos/ Einführungskurs erneuerbare Energien/ Curso Introducción a las energías renovables Beschreibung: Die Organisation Sustenator bieten einen Einführungskurs zu (erneuerbaren) Energien an. In insgesamt vier Sitzungen lernen die Teilnehmener die globale Umweltproblematik zu verstehen. Der Kurs findet sowohl online, als auch als Präsenzkurs (in Buenos Aires) statt. Homepage: http://sustentator.com/blog-es/cursos-sustentator/ Projektleitung Erneuerbare Energien/Dirección de Proyectos de Energías Renovables Beschreibung: Das Zentrum zur Ausbildung von Führungskräften CEE (Centro de Educación Ejecitiva) der Universität San Andres setzt mit diesem Kurs einen Schwerpunkt auf den Erwerb von Kompetenzen zur finanziellen und strategischen Durchführung von Projekten im Bereich Energie. 2015 findet der Kurs zum dritten Mal statt. Homepage: www.udesa.edu.ar Ausbildung zum Auditor für die ISO-Norm 50001 Energiemanagement / Auditor Interno de Sistemas de Gestión de la Energía ISO 50001 Beschreibung: Der Kurs der Business School Bureau Veritas richtet sich an Personen, die das Energiemanagementsystem ISO 50001 in ihren Unternehmen einführen oder verifizieren wollen. Die Norm dient der Optimierung des Energieflusses innerhalb von Unternehmen. Es werden die verschiedenen Schritte und Anwendung des Systems erläutert. Homepage: http://argentina.bureauveritasformacion.com Weiterbildung im Energieeffizienzmanagement in der Industrie Córdoba/ Capacitación en Gestión de la Eficiencia Energética en la Industria Córdoba Beschreibung: Die Weiterbildung richtet sich an technisches Personal aus KMU und vermittelt Wissen um die optimale Nutzung technischer Anlagen und Betriebssysteme. Die Kurse werden im INTI Córdoba gehalten und sind Teil eines Energieeffizienzprogramms des Industrieverbands von Córdoba Homepage: http://www.ieralpyme.org/novedades_ver.asp?id_noticia=4218 Verschiedene Kurse in den Bereichen Klimawandel, Erneuerbare Energien sowie Evaluierungsund Zerfitizierungsschulungen. Beschreibung: Neben Masterstudiengängen bietet die Business School Vértice des Institutio de Investigaciones Ecológicas verschiedene Kurse im Bereich Energie und Umwelt an. Homepage: www.inieco.com/cursos-medio-ambiente.html Weiterbildung in Energiewirtschaft und Planung / Diplomatura en Economía de la Energía y Planificación Energética Beschreibung: Homepage: 131 Das Instituto Argentino de la Energía “General Mosconi” und der Consejo Profesional de Ingeniería Mecánica y Electricista richten sich mit diesem Studiengang an ein breites Publikum an Berufstätigen in Energieerzeugung, -distribution und Management und umfasst sowohl technische, als auch wirtschaftliche Module. www.matrizenergetica.com.ar/noticia.php?noticia_categoriaID=9¬iciaI D=8693 Weiterbildung in Erneuerbaren conventionales Energien / Diplomatura en Energias renovables no Beschreibung: Das Instituto de Estudios e Investigaciones Ambientales de la Universidad de Ciencias Empresariales y Sociales (Universität der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften) bietet ab 2015 diesen Studiengang an, der sich speziell mit innovativen Technologien zur Nutzung erneuerbarer Ressourcen beschäftigt. Homepage: Informationen werden auf der Internetseite der Universität derzeit noch aktualisiert: www.uces.edu.ar Weiterführende Studiengänge Master in Energy and Environment / Maestría en Energía y Ambiente (ITBA/KIT) Beschreibung: Binationales Masterprogramm zwischen dem Instituto Tecnólogico de Buenos Aires (ITBA) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zur Erlangung eines Doppelabschlusses. Inhalte des Masters sind die Vermittlung der globalen Erfordernisse im Bereich der Energiewirtschaft mit Schwerpunkten im Bereich Energieerzeugung, Energieverteilung und Netzintegration von erneuerbaren Energien unter Beachtung rechtlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Homepage: www.itba.edu.ar/es/postgrado/maestr%C3%ADas-yespecializaciones/maestr%C3%ADa-en-energ%C3%ADa-y-ambiente-itba-kit Weiteres: Von der gleichen Universität werden unterschiedliche Spezialisierungen im Energiebereich sowie ein Master im Umweltmanagement (Master in Environmental Management) angeboten: http://www.itba.edu.ar/en/postgrado/masters-and-specialisations/masterenvironmental-management Master in Volkswirtschaft, Energiepolitik und Umweltpolitik / Maestría en Economía y Política Energética y Ambiental Beschreibung: Die Universidad Nacional del Comahue bietet in Kooperation mit der Fundación Bariloche diesen Masterstudiengang an, der sowohl technische als auch wirtschaftliche Kenntnisse über Energie und Umwelt vermittelt. Homepage: www.faeaweb.uncoma.edu.ar/index.php/academica/carreras-deposgrado/55-maestria-en-economia-y-politica-energetico-ambiental/169mepea Interdisziplinärer Master in Energiewirtschaft / Maestría Interdisciplinaria en Energía 2015 132 Beschreibung: Master der Universidad de Buenos Aires, der ein breites Themenspektrum von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz und den wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedinungen umfasst. Homepage: www.ceare.org/miener.php Master in nachhaltiger Entwicklung im Energiesektor/ Maestría en Energía para el Desarrollo Sostenible Beschreibung: Die Postgraduierten- und Weiterbildugseinrichtung der Universidad Nacional de Rosario setzt mit diesem Masterprogramm einen Schwerpunkt auf nachhaltige Entwicklung im Energiesektor, die mit einem sozialen und kulturellen Wandel einhergeht. Energieeffizienz und Energiemanagement sind weitere Bestandteile des Programmes. Homepage: http://posgrado.fceia.unr.edu.ar/?mod=carreras&hacer=vermaestrias&carr eraid=38 Master in der Verteilung Erneuerbarer Energien/ Máster en Energías Renovables Distribuidas Beschreibung: Erneuerbare Energien gewinnen weiter an Bedeutung. Die steigende Nachfrage kann jedoch nicht durch die abnehmenden Energieressourcen gedeckt werden. Die Universidad de Córdoba geht mit ihrem Masterprogramm auf diese Entwicklung ein und versucht Lösungen für dieses Szenario zu finden. Homepage: http://www.uco.es/idep/masteres/energias-renovables-distribuidas Master in Energiemanagement (MaGe) an der Universität Lanús / Maestría en Gestión de la Energía (MaGe) en la Universidad Nacional de Lanús Beschreibung: Ziel dieses Master-Studienganges ist die Ausbildung von Fachleuten mit Fähigkeiten zur Lösung von konkreten Problemen im Bereich der Energiewirtschaft. Er setzt kein ingenieurwissenschaftliches Vorstudium voraus. Homepage: http://www.unla.edu.ar/index.php/gestion-de-la-energia Master in Materialwissenschaften zur Energieumwandlung und Energiespeicherung / Máster en Materiales para el Almacenamiento y Conversión de Energía (Erasmus Mundus) Beschreibung: Der Master der Universität Cordoba in Kooperation mit Europäischen Universitäten setzt sich mit Technologien zur effizienten Energieerzeugung und Speicherung auseinander. Materialwirtschaft und Elektrochemie sind ebenfalls Teil des Studienplanes, die Abschlussarbeit sollte in einer Forschungseinrichtung/einem Labor erstellt werden. Homepage: http://www.uco.es/estudios/idep/masteres/materiales-almacenamientoconversion-energia Master in Erneuerbaren Energien mit unterschiedlichen Schwerpunkten (Biomasse, Wind oder Solar) / Maestría en Energias Renovables - Mención Biomasa (o Eólica o Solar) 133 Beschreibung: Die Universidad Technológico Nacional hat ebenfalls einen Masterstudiengang in erneuerbaren Energien konzipiert. Es kann zwischen den Spezialisierungen Wind, Solar und Biomasse gewählt werden. Homepage: www.utn.edu.ar/subsecretarias/posgrado/plandeestudios.utn Masterstudium in Erneuerbaren Energien / Máster en Energías Renovables Masterstudium in Umweltmanagement und Auditierung / Máster en Gestión y Auditorías Ambientales Masterstudium in Ingenieurwissenschaften und Umwelttechnologie /Máster en Ingeniería y Tecnología Ambiental Beschreibung: Die Fundación Universitaria Iberoamericana bietet ebenfalls verschiedene Masterstudiengänge im Bereich der erneuerbaren Energien, Umwelt und Energiemanagement an. Homepage: www.funiber.org/areas-de-conocimiento/medio-ambiente-y-desarrollosostenible/master-en-energias-renovables/estructura-academica/ Masterstudiengänge in den Bereichen Klimawandel, nachhaltige Entwicklung, Erneuerbare Energien, Energie- und Qualitätsmanagement Beschreibung: Die Business School Vértice des Institutio de Investigaciones Ecológicas hat einen umfassenden Katalog an Masterstudiengängen und Kursen im Bereich Energie und Umwelt im Angebot (siehe ersten Abschnitt des Kapitels). Homepage: www.inieco.com/master-medio-ambiente.html Master in Erneuerbaren Energien und nachhaltiger Entwicklung / Energía para el Desarrollo Sostenible 134 Beschreibung: Die Postgraduiertenschule der Universität Rosario bietet zum 7. Mal den Master an, der schwerpunktmäßig erneuerbare Energien und Energieeffizienz im Zusammenhang einer nachhaltigen sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung behandelt. Homepage: www.energiaestrategica.com/comienza-la-maestria-en-energias-renovablesen-rosario/ 8. Schlussbetrachtung Der Biomassesektor besitzt in Argentinien ein besonderes Wachstumspotenzial. Das Land ist nicht nur reich an natürlichen Bodenschätzen und fossilen Energieträgern, sondern verfügt auch über ein enormes Vorkommen an Biomasse in den meisten Provinzen des Landes. Auf politischer Ebene und in Teilen der städtischen Bevölkerung ist ein wachsendes Interesse für erneuerbare Energien zu erkennen. i Seit 2009 versucht der Staat, die Entwicklung der erneuerbaren Energien aktiv zu fördern. Neben einem bundesweiten Förderregime mit über Ausschreibungen vergebenen Einspeisetarifen für erneuerbare Energien gibt es in Argentinien auf regionaler Ebene von Seiten der Provinzregierungen verschiedene Fördermaßnahmen, die von Immobiliensteuerbefreiungen bis hin zu zinsgünstigen Kreditlinien reichen. Im Jahr 2014 wurden 16,60 MW installierte Kapazität für Biomasse verzeichnet und 625 MW an fester Biomasse.281 Eine der größten Herausforderung bei der Projektplanung in Argentinien stellt die Finanzierungsfrage dar. Insbesondere bei Großprojekten mit einer langfristigen Ausrichtung fehlen häufig Kreditangebote zu wettbewerbsfähigen Konditionen. Zweifelsohne braucht es für Investitionen in Argentinien neben dem entsprechenden Know-how und lokalen Partnern teilweise auch einen langen Atem. Doch am Ende überwiegen die Chancen, die ein Investment langfristig bietet. Neben den idealen klimatischen Bedingungen für die Biomassenutzung ist es vor allem das enorme Potenzial, das der argentinische Binnenmarkt bietet. Noch immer leben in den Provinzen hunderttausende Menschen ohne Netzanschluss. Betrachtet man den Energiemarkt insgesamt, so ist in den kommenden Jahren landesweit mit steigenden Strom-, Gasund Wasserpreisen zu rechnen. Die langjährige Subventionspolitik der Regierung wird nicht zuletzt aufgrund der immens hohen Ausgaben für Energieimporte zunehmend schwieriger zu finanzieren. Eine Erhöhung der heimischen Stromproduktion wird über kurz oder lang unvermeidlich sein. Durch den allmählichen Wegfall der Subventionen im Privatsektor werden erneuerbare Energieträger zunehmend wettbewerbsfähig. Mit den Veränderungen auf Ebene der politischen Entscheidungsträger im Zuge der Wahlen im Jahr 2015 werden weitere positive Entwicklungen im Bereich der Energiepolitik erwartet. Wichtig zu erwähnen ist das gut ausgebildete Arbeitskräftepotenzial Argentiniens im lateinamerikanischen Vergleich. Es existieren bereits eine Reihe akademischer Programme sowie Forschungskooperationen zwischen Unternehmen und diversen Forschungseinrichtungen, die sich schwerpunktmäßig mit erneuerbare Energien beschäftigen. Deutsche Unternehmen unterhalten traditionell sehr enge Beziehungen zu Argentinien und besitzen im Allgemeinen ein ausgezeichnetes Image. Technologie aus Deutschland gilt als hochwertig und zuverlässig. Dies ist ein unschätzbarer Vorteil, der gezielt genutzt werden sollte. 281 Irena (2015): Intalled Renewable Capacity. http://resourceirena.irena.org/gateway/dashboard/index.html [Zugriff: 19.6.2015] 135 9. Quellen 2. Kapitel: Zielmarkt Argentinien ABLIN, AMALIE LIC. (2014): Jugo Concentrado de Manzana Informe de Coyuntura N° 3 – Enero 2014, http://www.alimentosargentinos.gob.ar/contenido/sectores/bebidas/productos/JugoConcentradoManzana_2014 _01Ene.pdf [Zugriff: 27.04.2015] ACPA (o.J.): Introducción Asociación Correntina de Plantadores e Arroz 1936-2011, http://www.acpaarrozcorrientes.org.ar/Introduccion.html [Zugriff: 27.04.2015] ADEERA (2015): Informe Anual, Buenos Aires AGEERA (2012): Proyecto “Escenarios Energéticos Argentina 2030”, Buenos Aires AUSWÄRTIGES AMT (2013): Energiepolitik. www.auswaertigesamt.de/sid_4543EDAAEA0718C422093CE312976F7F/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Argentinien/Wi rtschaft_node.html#doc335666bodyText6 [Zugriff: 27.04.2015] ARGENTINISCHER FORSTVERBAND AFOA (2012a): Bosques Nativos, http://www.afoa.org.ar/bosques_en_argentina_detalle.php?p=40 [Zugriff: 27.04.2015] ARGENTINISCHER FORSTVERBAND AFOA (2012b): Bosques de Cultivo, http://www.afoa.org.ar/bosques_en_argentina_detalle.php?p=41 [Zugriff: 27.04.2015] BANCO CENTRAL (o.J.): Cotización. 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