Pressebericht Mittelbadische Presse/Dietmar Ruh
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Pressebericht Mittelbadische Presse/Dietmar Ruh
MITTELBADISCHE PRESSE www.bo.de Montag, 27. April 2015 ZELL A.H. UND UMGEBUNG Kurz und bündig Auf idyllischer »Gehrmatt« in den Mai feiern Zell-Unterentersbach (red/dr). Nach dem erfolgreichen Start der »Sea of dance«-Party im Vorjahr gibt es am Donnerstag, 30. April, in der Naherholungsanlage »Gehrmatt« in Unterentersbach die Neuauflage. Die »Gehrmatt« bietet zum Feiern bis weit hinein in den 1. Mai ein einzigartiges Ambiente, das durch Lichtershow und zahlreiche Schwedenfeuer auf dem idyllischen Gehrmatt-See unterstrichen wird. Ab 21 Uhr ist der Eintritt frei, geboten werden Getränke-Specials, Bar, Essensstand und Musik von »DJ Vendetta«, der House auflegt. Am 1. Mai geht es etwas ruhiger zu, es gibt ab 11 Uhr einen Maihock mit Bewirtung, Kaffee und Kuchen, Kinder können sich auf dem Spielplatz austoben. Beides wird vom Team »Rosa Schlüpfer« organisiert, das aus 14 jungen Leuten (24 bis 34 Jahre) aus Unterentersbach und Umgebung besteht. Spiel, Sport, Abenteuer in der Gemeinschaft AWO bietet wieder »Stadtranderholung für Kinder« Zell a. H. (red/mf). Die AWO Ortenau bietet auch in den Sommerferien 2015 mit dem Ortsverein Zell a. H. eine »Stadtranderholung für Kinder« – vom 3. bis 14. August, montags bis freitags, jeweils von 8 bis 17 Uhr, auf dem Freizeitgelände »Gehrmatt« in Unterentersbach. Dort stehen den Kindern und ihren Betreuern für ihre täglichen Aktivitäten viel Wald, Sport- und Spielflächen sowie eine Feuerstelle, Spielgeräte und eine kleine Hütte zur Verfügung. Und die Gemeinschaft der Kinder soll im Vordergrund stehen. Der Leiter der Stadtranderholung, Jonas Armbruster, und sein pädagogisch geschultes Betreuerteam gestalten mit den Kindern in Kleingruppen ein interessantes Programm. Zielgruppe sind Kinder von sieben bis elf Jahren. Der Teilnehmerbeitrag für die beiden Wochen beträgt pro Kind für Nichtmitglieder 195 Euro und 160 Euro für Kinder, deren Eltern Mitglied im AWO-Ortsverein sind oder werden. Im Preis enthalten ist die Verpflegung, die aus einem gesunden, von den Betreuern organisierten Frühstück und einem warmen gelieferten Mittagessen besteht. Zudem stehen Getränke und Obst für zwischendurch ganztags zur Verfügung. Eltern aus Zell, Biberach, Nordrach und Oberharmersbach können ihre Kinder anmelden. Firmen und Privatpersonen können diese Stadtranderholung mit Sachspenden unterstützen. Freuen würde sich das Team der Stadtranderholung und Hans-Peter Eßlinger, Vorsitzender des AWOOrtsvereins, über Honig, Marmelade und Holzofenbrot für das Frühstück der Kinder, Apfelsaft und heimisches Obst für die Zwischenmahlzeiten sowie über Nägel, Schrauben, Holz-, Stoff-, Papier-, Pappeund Wollreste sowie alles, was man sonst so verwerkeln und verbasteln kann. ◼ Anmeldung und Infos beim AWO-Ortsverein, HansPeter Eßlinger, Klosterstraße 2, • 07835/548340. Der Sonntagsausflug führte zur Nordracher Winkelwaldklinik Nordrach (dr). Die Winkelwaldklinik Nordrach hatte gestern anlässlich ihres 100. Geburtstags zu einem »Tag der offenen Tür« eingeladen. Ab 11 Uhr riss der Strom der Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung nicht mehr ab. In kürzester Zeit waren alle Klinikparkplätze belegt, auch die eigens im Dorf ausgewiesenen Abstellplätze für Autos füllten sich rasch, so dass die meisten Gäste bei Sonnenschein einen kurzen Spaziergang machen mussten (oder durften), bevor sie sich im Festzelt stärken konnten. Wem der Weg zu steil war, konnte den Pendel-Busverkehr nutzen. Rund um die Klinik wurde bewirtet, im Festzelt spielten Trachtenkapelle und Gitarrenverein. In der Klinik selbst fanden Führungen statt, die aufgrund des Andrangs hunderter Besucher nonstop liefen. Fachvorträge, Bilder- Drei Schüler für das Kreisfinale qualifiziert Zeller Förderschule pflegt wichtigen Lesewettbewerb Zell a. H. (red/mf). Nicola Pfeifer, Lea Weichert und Anna-Sophia Birr vertreten die Förderschule Zell a. H. beim Ortenauer Lesewettbewerb in Achern. Der Weg für die drei war nicht einfach. Sie mussten sich erst in der Klasse qualifizieren. Dann traten sie im schulinternen Wettbewerb an. »Laut Unesco kann jeder Siebte in Deutschland nicht lesen, das finde ich furchtbar«, betonte Rektor Horst Koller, »damit dies an unserer Schule nicht vorkommt, legen wir großen Wert aufs Lesen und nehmen jedes Jahr am Lese- wettbewerb teil.« Am Freitag durften die Klassensieger auf dem blauen Sessel Platz nehmen und vor allen Schülern vorlesen. Die Aufregung war einigen anzumerken. Die überwiegende Mehrheit der Schüler las ihre vorbereiteten Texte flüssig und gut betont vor. Allerdings hatten einige Schüler leichte Schwierigkeiten, beim fremden Text fehlerfrei durchzukommen. Neben einer Urkunde ist ein besonderer Ansporn ein Buchpreis. Dieser wird vom Förderverein »Freunde der Förderschule« überreicht. Redaktion Zell a. H. Dietmar Ruh (dr) • Telefon 0 78 03 / 92 68 00-52 Fax 0 78 03 / 92 68 00-39 • E-Mail: [email protected] Eine Bildergalerie finden Sie ab heute, 11 Uhr, unter : w w w.b o.d e | We b co d e: 1 D 8 57 »Lebensziele neu definieren« 100 Jahre Winkelwaldklinik in Nordrach: Über onkologische Rehabilitation Ressourcen mobilisieren Ein Festakt eröffnete die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Winkelwaldklinik. Zahlreiche Festredner würdigten, dass die Jubilarin Traditionen bewahrt und sich stets dem Wandel angepasst habe. Die Klinik ist heute spezialisiert auf onkologische Rehabilitation, Geriatrie und Pflege. Festredner Giovanni Maio betonte die Wichtigkeit der onkologischen Reha: »Sie kann dafür sorgen, Lebensziele neu zu definieren«. me an den Standorten Bad Peterstal, Hausach und Willstätt, dazu das Schwarzwaldhotel in Gengenbach und beschäftigt nahezu 500 Mitarbeiter.« Seit 1973 besteht das Hauptaufgabenfeld der Winkelwaldklinik in der onkologischen Rehabilitation. Von Anfang an ist die Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung in Nordrhein-Westfalen Hauptbeleger mit an Krebs erkrankten Patienten. Der Vorstandsvorsitzende dieser Arbeitsgemeinschaft, Thomas Keck, lobte die familiäre Atmosphäre in der Winkelwaldklinik, die von den Pa- tienten sehr gelobt werde. »Der Mensch lebt in einem sozialen Umfeld, und das muss auch in der Reha berücksichtigt werden«, beschrieb er den Wandel der einstigen eher fantasielosen Sechs-Wochen-Kuren bis hin zur heutigen aktiven ganzheitlichen Therapie, die den Patienten aktiv einbindet. Als Geschenk brachte Keck das gerahmte Original des ersten Belegungsvertrags mit. Familiäre Atmosphäre Auch Gastredner Hubert Seiter, geschäftsführendes Vorstandmitglied des Krebs- Von D i et m a r R u h Die Sieger im Lesewettbewerb der Förderschule: Anna Sophia Birr (von links), Nicola Pfeifer und Lea Weichert. Foto: Privat ausstellungen und Aktionen rundeten das Programm ab. Klinik-Geschäftsführerin Bettina Lehmann-Isenmann war mit der großen Resonanz sehr zufrieden. Foto: Dietmar Ruh Nordrach. Wenn eine Klinik 100. Geburtstag feiert, dürfen Rückblicke nicht fehlen. Die gab es auch beim Festakt mit rund 80 geladenen Gästen am Donnerstagabend in der Winkelwaldklinik Nordrach, die 1915 als Sanatorium für Tuberkulosekranke eröffnet worden war. 100 Jahre später zählt die Winkelwaldklinik zu einer der führenden Fachkliniken für onkolgische Rehabilitation im Land. Abteilungen für Kurz- und Langzeitpflege sowie Geriatrie ergänzen das Angebot des Hauses. Geschäftsführerin Bettina Lehmann-Isenmann freute sich über prominente Gäste aus Medizin, Kliniken, Rentenversicherung, Verbänden und Kommunalpolitik. Sie bezeichnete das 100-jährige Bestehen der Winkelwaldklinik als »Erfolgsgeschichte«. Und »aufgrund der Vielschichtigkeit unserer Patienten und Gäste kann ich mit Fug und Recht von der Winkelwaldklinik als einem gelebten Mehrgenerationenhaus sprechen«, so die Geschäftsführerin, die darauf hinwies, dass Krebspatienten in der Reha nicht auf Angehörige, Kinder und sogar Haustiere verzichten müssen. Bettina Lehmann-Isenmann bilanzierte einen mittelständischen Betrieb: »Heute betreibt die Winkelwaldklinik Nordrach drei weitere Pflegehei- verbands Baden-Württemberg, brach eine Lanze für die familienorientierte Reha. Manfred Lörch, Geschäftsführer des Ortenau-Klinikums, bescheinigte der Winkelwaldklinik, zu den erstklassigen RehaEinrichtungen im Land zu gehören. Die Klinik sei ein geschätzter Partner für die akutbehandelten Patienten des Ortenau-Klinikums. Auch Lörch machte sich für die Reha stark: »Reha je nach Kassenlage ist keine Lösung, jede Reha-Maßnahme aus medizinischer Sicht muss genehmigt werden.« Nordrachs Bürgermeister Carsten Erhardt bescheinigte der Klinik, dass sie immer den Patienten im Fokus habe, »und das auf besonders herzliche Art und Weise«. Viele ehemalige Patienten kommen auch als Feriengäste wieder. Als Geschenk hatte Erhardt einen »Gut-Stein« dabei. Der steht dafür, dass die Gemeinde die eher holprige Zufahrt zur Klinik neu asphaltieren wird. Über Schock und Hoffnung Thomas Keck (oben) von der Arge Krebsbekämpfung NordrheinWestfalen überreichte den ersten Belegungsvertrag an Bettina Lehmann-Isenmann. Bürgermeister Carsten Erhardt hatte der Geschäftsführerin einen »Gut-Stein« mitgebracht, der für die Asphaltierung der Klinik-Zufahrt steht. Fotos: Dietmar Ruh Einen tiefen Eindruck hinterließ Giovanni Maio, der an der Uni Freiburg einen Lehrstuhl für Medizinethik hat, mit seiner Festrede. Der Professor beschrieb eindringlich, was »die Diagnose Krebs« bewirkt. Sie werfe die Menschen aus der Normalität, lasse sie aus dem gewohnten festen Rahmen fallen, sie durchkreuze Lebenspläne und sorge für eine Schockstarre. »Allein das Wort ist schlimmer als die Realität«, so Maio. Hier müsse die Reha einsetzen, um Lebensziele neu zu definieren. »Der Patient braucht ein Gegenüber, das ihm sagt, dass es weitergeht, eine Grundhoffnung«, so Maio. Auch ein kranker Mensch sei etwas Besonderes, dem der Arzt eine tiefe Wertschätzung entgegenbringen müsse. »Das mobilisiert tiefe Ressourcen, die jeder Mensch hat«, betonte der Professor. Das Duo »piano.vocal« umrahmte die Feierlichkeit, die Abteilung Physiotherapie zeigte Bewegungstherapie damals und heute, die Klinikküche bewies mit einem exquisiten Menü ihre Leistungsfähigkeit.