AUTO-Sommer - Cronenberger Woche

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AUTO-Sommer - Cronenberger Woche
AUTO-Sommer
Tornax, eine Motorrad- & Autolegende
Ingo Draguhn hat sich zum „Tornax“-Experten entwickelt / er besitzt nicht nur Kräder sondern sogar ein Auto.
Für viele Liebhaber von Oldtimer
Motorrädern ist „Tornax“ auch
heute noch ein klingender Name,
der sowohl mit Wuppertal, wie
auch mit der guten alten Zweiradzeit von 1926 bis 1954 in Verbindung steht. Doch die Firma „Tornax“ baute zwischen 1934 und
1936 auch Autos. Einer, der sich
mit Zweirädern und Autos von
„Tornax“ auskennt, ist der Wuppertaler Kfz-Kaufmann Ingo Draguhn. „Angefangen habe ich damit, Borgward und Lloyd Fahrzeuge zu restaurieren“, erklärt Draguhn. 1992 bekam er das erste
„Tornax“ Motorrad. „Man kann
sich heute kaum noch vorstellen,
was das für ein zerlegter Schrotthaufen war, der bestimmt 50 Jahre
im Regen lag“, erinnert sich Ingo
Draguhn. So begann er mit seinem
Sohn Tim das erste Motorrad aus
Wuppertal zu restaurieren und zu
komplettieren. Draus geworden
sind bis heute fünf, praktisch
werksneue „Tornax“ Motorrad
Schmuckstücke. Das Top Stück ist
eine K25 von 1939.
Weniger bekannt ist, dass zwischen 1934 und 1936 ebenfalls
rund 150 Tornax-Rex-Sportzweisitzer gebaut wurden, weil sich
Tornax auch an die Auto-Produktion wagte. Das Fahrwerk wurde
in Wuppertal-Langerfeld gebaut,
als Motor kam ein getunter DKWMotor zum Einsatz. Die nackten
Chassis wurden dann auf der Straße zum Karosseriewerk Hebmüller
in Wuppertal-Barmen gefahren
und „eingekleidet“. So entstanden
Ingo Draguhn besitzt einen der seltenen Tornax Rex Sportwagen von 1935.
158 Tornax-Rex Autos. Viele mit
Holzrahmen und Kunstlederbespannung, wenige mit Ganzstahlkarosserie. Um 2007 äußerte Ingo
Draguhn einem Oldtimerfreund
gegenüber, auch Interesse an einem „Tornax“ Auto zu haben,
glaubte aber natürlich nicht, dass
so was überhaupt zu bekommen
sei. Doch es gab tatsächlich in
Norddeutschland einen Wagen,
den er bald darauf ungesehen kauf-
Wuppertal und die
Geschichte der Tornax
Das Unternehmen, die Tornax Werke, wurden
Weihnachten 1925 von Ernst Wewer und einem
Herrn Schmidtmann in Wuppertal-Langerfeld als
„Tornax Fahrzeug- und Apparatebau“ gegründet. Die
Geschäftstätigkeit wurde am 2. Januar 1926 aufgenommen. Überlieferungen zufolge ist der Markenname „Tornax“ „eine eigenwillige, aber nicht schlecht
gewählte Abwandlung von Tornado, dem gefürchteten Sturm- und Wirbelwind“.
Inspiriert durch die sportlichen englischen Maschinen, begann der Konstrukteur Otto Karpe mit dem
Bau einer Maschine. Das erste im April 1926 fertiggestellte Modell I/26 besaß einen 600 ccm Motor mit
15 PS von JAP-SV aus London.
1927 folgten die Modelle I/27 mit 14 PS 550 ccm
JAP-SV-Roadster-Motor, sowie II/27 mit 15 PS 600
ccm JAP-SV-Motor (eigentlich die unveränderte
I/26). Beide wurden ebenfalls 1928 unter den Bezeichnungen I/28 und II/28 hergestellt, wobei die
II/28 zuletzt 18 PS entwickelte. Hinzu kam das Modell III/28 mit einem 22 PS starken 500 ccm JAPOHV Motor.
Mit den ersten Tornax Maschinen wurden bereits
Rennen bestritten und schon 1926 blieben die sportlichen Erfolge nicht aus. Durch den Sieg in der sich
über drei Tage erstreckenden harten Zuverlässigkeitsfahrt rund um Rheinland und Westfalen wurde
die Qualität und Zuverlässigkeit der Tornax Motorräder unter Beweis gestellt. Es waren die ersten drei
Räder, welche die Montierböcke im Werk überhaupt
verließen. Die Mannschaft wurde von Ernst Wewer
geführt, der auch den ersten Preis in der Klasse bis
750 ccm und die beste Wertung aller Fahrzeuge bekam. Danach folgten viele Siege in Rennen und Zuverlässigkeitsfahrten.
1926 wurden zum ersten Mal in Berlin auf der Internationalen Automobil- und Motorradausstellung Tornax Motorräder einer großen Öffentlichkeit vorgestellt. Der Erfolg waren weiter steigende Absatzzahlen. Tornax gehörte zu einem von über 500 Herstellern, die es in den 1920er Jahren im deutschen Reich
gab. Auch nach der Inflation wurden viele Motorräder hergestellt und verkauft. Viele Hinterhof-Schrauber versuchten ihr Glück. Sämtliche benötigten Teile
wurden bei den zahlreichen Lieferanten einfach zugekauft. Jedoch begann Wewer direkt mit großen und
teuren Motorrädern. Er verwendete von Anfang an
600 ccm JAP-Motoren aus London. Diese genossen
einen hervorragenden Ruf und waren sehr leistungsstark.
Viele Teile wurden wie seinerzeit üblich, auch von
Tornax zugekauft: Die Gabel kam von den TigerWerken in Köln, die Tanks von Spillner in Köln, die
hervorragenden 200mm Bremsen wurden von Pränafa in Solingen bezogen, die ersten Getriebe kamen
von Burman, ab 1927 wurden diese aber von der Firma Hermes-Getriebebau in Wuppertal geliefert. Die
Lacke kamen von der Lackfabrik Windhövel und Höfer, ebenfalls aus Wuppertal.
Schon früh wurden jene für die Werbung so nützlichen Rennveranstaltungen besucht. Viele Siege fuhr
man ein, so z.B. das Eröffnungsrennen des Nürburgrings 1927 in der 750er Solo-Klasse. Hier kam ein
750er JAP-V-Motor zum Einsatz.
Tornax genoss inzwischen einen hervorragenden
te, weil eine Witwe eine Garage
räumen musste. So erwarb Ingo
Draguhn seinen Tornax-Rex, Baujahr 1936 mit einer Ganzstahlkarosserie von Hebmüller aus Wuppertal. Der Motor ist ein Zweizylinder-DKW-Reihenmotor, querstehend eingebaut, mit 684 ccm,
23 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h. Nach 71
Jahren kam der Wagen so in seine
Heimatstadt Wuppertal zurück.
Ruf. Wewer verstand es darüber hinaus sehr gut, den
Motorenhersteller JAP zu Sonderlieferungen zu be wegen. Sämtliche 600er Motoren hatten mehr Leistung als die gleichen Produkte, mit der die Konkurrenz beliefert wurde. Der 600 ccm OHV-Motor wurde sogar exklusiv nur an Tornax geliefert. 1929 zog
Tornax dann in größere Werkshalle um. Die neue Firmenanschrift lautete nun: Tornax-Werk Ernst Wewer,
Wuppertal-Langerfeld, Schwelmer Str. 100/108. Vom
Erfolgsmodell II-29 wurden dort 1929 über 4.000
Maschinen gebaut.
Die Motorräder aus Wuppertal wurden nie billig,
sondern gut und somit auch teuer gebaut. 1931 kam
ein 72 PS starker 1000er JAP-Motor zum Einsatz,
den man nun in die Zweiräder einbaute. Tornax garantierte sagenhafte 190 km/h. Dieses Motorrad war
bis zum Krieg die schnellste Serienmaschine der
Welt.
1933, nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde der Import ausländischer Produkte
verboten. Tornax war jetzt auf inländische Produkte
angewiesen. Zum Einbau kamen ab 1934 nun Columbus-Motoren, die von Horex hergestellt wurden.
Krönung der Columbus-Motorenpalette war im Jahr
1935 der 800er Tornado-Motor, ein Paralleltwin mit
800 ccm und obenliegender, kettengetriebener Nokkenwelle.
Ab 1948, nach dem Zweiten Weltkrieg, wurden überwiegend nur noch Zweitakter mit Motoren der ILOMotorenwerke aus Pinneberg gebaut. Darunter Maschinen mit Einzylinder-Zweitaktmotoren und 118
ccm, 125 ccm, 175 ccm und 200 ccm Hubraum. 1950
bis 1955 begann Tornax nur noch Konfektionsmotorräder mit Sachs- und Ilo Einbaumotoren herzustellen. Bekanntestes Nachkriegs-Modell und Höhepunkt dieser Entwicklung war die „Schwarze Josefine”, eine 250 ccm Zweizylinder Zweitaktmaschine
mit 15 PS und Vollschwingenfahrwerk. Den Spitznamen erhielt das Motorrad vom damaligen Chefredakteur der Zeitschrift „Das Motorrad“, Carl Hertweck.
Es war eine Anspielung auf Josephine Baker, weil
das Motorrad üblicherweise schwarz lackiert war. Es
besaß ein geschwungenes üppiges Blechkleid und
das Fahrwerk mit seinen großen Federwegen erinnerte an die federnden Hüftschwünge der schwarzen
Tänzerin. Allerdings gab es die Tornax S 250 nicht
nur in schwarzer, sondern auch in grüner MetallicLackierung. Die Konstruktion setzte mit ihren Vollnabenbremsen, riesiger Doppelsitzbank und 16-ZollRädern, die in Verbindung mit dem Schwingenfahrwerk für eine komfortable Straßenlage sorgten, Maßstäbe im deutschen Motorradbau. 1953/1954 wurde
das gleiche Fahrwerk noch in einen 250 ccm Viertakt-Einzylindermotor mit 15 PS der Firma Opti eingebaut (eine Konstruktion von Richard Küchen, die
aber technisch noch nicht ausgereift war). Von diesem Modell wurden bis zum Ende von Tornax nur
noch wenige Modelle gefertigt. 1955 wurde die Produktion eingestellt, ohne jedoch, wie andere der Mitbewerber, in Konkurs zu gehen. Zu dieser Zeit des
Wirtschaftswunders wechselten viele Mitarbeiter
vom Motorrad zum VW Käfer und anderen Automobilherstellern. Der Motorradmarkt brach ein. Das
Ehepaar Wewer und einige Mitarbeiter übernahmen
aber weiterhin die Reparatur und Ersatzteilversorgung der bis dahin produzierten Kräder. Hinzu kamen eine BMW-Motorrad und Isetta Vertretung, sowie der Vertrieb von Rasenmähern. Tornax Ersatzteile gab es noch bis Mitte der 1960er Jahre in Langerfeld zu kaufen.
Erst bei näherer Betrachtung entdeckte Draguhn viele falsche Teile
und schlecht ausgeführte Sattlerarbeiten. Der Oldtimer-Liebhaber
begann auch hier mit Sohn Tim
das Fahrzeug in Eigenleistung
komplett zu zerlegen und neu aufzubauen. Manche Teile wurden
nachgefertigt, rote Sitze, sowie ein
Verdeck nähte ein Sattler neu. Auf
der Suche nach original Teilen begann dann eine wahre Odyssee
kreuz und quer durch Deutschland.
Zwei Jahre harte Arbeit und unzählige Stunden gingen vorbei, die
sich am Ende gelohnt haben. Inzwischen werden alle diese wahren Schätze in einer Halle, irgendwo in Barmen gehütet. Vom Tornax Modell Rex soll es lt. Recherche nur noch vier fahrbereite
Autos geben und der schwarze
„Rex“ ist wohl der Schönste von
allen. Inzwischen ist der Wagen
wieder fahrbereit und wird bei
Oldtimerfahrten eingesetzt. Ach ja,
und Fahrräder gab es auch von
„Tornax“. Zur Sammlung Draguhn
gehört ebenfalls eines aus den
1950er Jahren.
Der Tornax-Club aus Wuppertal ist
sehr aktiv. Viele Motorradliebhaber pflegen ihre alten Schätzchen,
restaurieren sie und treffen sich.
An vielen Orten in Deutschland, ja
sogar im Ausland bis hinunter
nach Afrika, gibt es noch TornaxClubs. So werden die berühmten
Motorräder, aber auch Autos aus
Wuppertal, wohl nie in Vergessenheit geraten...
(mue)
Frankreich =
gefährlich?
Im vergangenen Jahr hat sich Frankreich für deutsche Autofahrer zu einem gefährlichen Pflaster entwickelt.
Das zeigt die Bilanz der Anrufe nach
Auslandsunfällen beim Zentralruf der
Autoversicherer für das Jahr 2011.
Nachdem jahrelang aus Italien die
meisten Hilferufe nach Verkehrsunfällen beim Zentralruf in Hamburg
eingingen, hat nunmehr Frankreich
mit 4.400 Unfällen im letzten Jahr
diese Position übernommen. Das sind
knapp 16 Prozent (15,98) der insgesamt 27.536 aus dem europäischen
Ausland gemeldeten Unfälle. Es folgen Italien mit 4.091 bzw. knapp 15
Prozent (14,86) und die Niederlande
mit 3.002 Unfällen (10,9 Prozent).
Für die Abwicklung eines Unfallschadens im Ausland ist der Zentralruf,
den die GDV DL (DienstleistungsGmbH & Co. KG) in Hamburg betreut, eine wichtige Schnittstelle. Sie
kann die Schadensabwicklung deutlich vereinfachen und beschleunigen.
Unter der Telefonnummer 040300330300 erfährt der Geschädigte,
wer der Schadenregulierungsbeauftragte der gegnerischen ausländischen
Versicherung ist. Der Zentralruf der
Autoversicherer ist auch im Internet
unter www.zentralruf.de und via
Smartphone (mobile.zentralruf.de) erreichbar.
Die inhaltlich und grafisch standardisierte Form des Europäischen Unfallberichts vereinfacht die Aufnahme eines Unfalls im In- und Ausland. . Das
Formular ist bei jeder Kfz-Versicherung bestellbar (Download unter
www.gdv-dl.de/infocenter.html, am
besten zweifach ausdrucken: ein
Exemplar für sich und eines für den
Unfallgegner).
(Auto-Reporter.NET/sr)
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