Myrthes Monteiro singt und tanzt in Flashdance die Rolle von Alex

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Myrthes Monteiro singt und tanzt in Flashdance die Rolle von Alex
Myrthes Monteiro singt und tanzt in Flashdance die Rolle von Alex Owens. Die junge Lady
aus Pittsburgh arbeitet tagsüber im Stahlwerk als Schweisserin und tritt abends auf der
Showbühne einer etwas in die Jahre gekommenen Bar auf. Sie träumt davon, einmal auf
einer richtigen Bühne zu stehen. Im Interview erzählt Myrthes Monteiro von ihrem eigenen
Weg ins Scheinwerferlicht.
Alex Owens träumt von einer Karriere auf der Bühne. Du bist eine Künstlerin, die es
geschafft hat. Träumst Du immer noch?
Ja, für mich gibt es immer Träume! Im Moment lebe ich meinen Traum, geniesse jede Sekunde
und bin jeden Tag dafür dankbar. Aber als Künstler will man sich immer weiterentwickeln und
daher ist der Traum nie vorbei. Ich träume davon, eine Karriere zu haben, die es mir ermöglicht,
eine Organisation für benachteiligte Kinder zu gründen. Mein Traum wäre, mein Talent zu nützen,
um anderen Leuten zu helfen.
Wenn Du nicht Sängerin geworden wärst, hättest Du dann auch im Stahlwerk den
Schweissbrenner in die Hand genommen? Oder welchen Beruf würdest Du ausüben?
Wenn ich nicht Sängerin geworden wäre ... hm, schwierig! Alle aus meiner Familie sind
professionelle Musiker, und ich habe mir nie etwas anderes vorstellen können. Vielleicht hätte ich
im Bereich Naturheilkunde und Alternativmedizin arbeiten wollen. Alle Naturtherapien haben mich
seit jeher fasziniert. – Aber als Schweisserin im Stahlwerk? (lacht) – Nein, das überlasse ich Alex
Owens auf der Bühne!
Du bist in Brasilien aufgewachsen. Kannst Du beschreiben, wie Du dort zum Theater
gefunden hast?
Ich bin in São Paulo geboren und wuchs in einer Stadt auf, die einige Stunden ausserhalb von
São Paulo liegt. Mit drei Jahren habe ich angefangen, Ballettunterricht zu nehmen. Mein Papa
hatte ein Aufnahmestudio und dort habe ich begonnen, als Sprecherin und Sängerin für
Werbungen zu arbeiten. Es war mir immer ganz klar, was ich werden wollte, wenn ich gross bin –
Künstlerin! Meine Eltern haben mich zu nichts gezwungen. Wenn ich nicht gerade in der Schule
war, nahm ich Tanz- und Schauspielunterricht, arbeitete im Studio oder ging zu den Konzerten
meiner Eltern. Wenn ich gerade nichts zu tun hatte, zog ich Mamas Bühnenoutfits an und tanzte
und sang vor dem Spiegel bei uns zuhause.
Hat es Dich mehr Richtung Tanz oder Gesang gezogen?
Meine grosse Leidenschaft war das Ballett, weshalb ich mich zuerst als Tänzerin ausbilden liess
und anschliessend als Lehrerin für Ballett, Stepp- und Jazztanz tätig war. In dieser Zeit habe ich
mir auch noch andere Stile angeeignet wie Hip Hop, Flamenco, Volkstanz und Afro. Allerdings
fehlte mir das Singen. Ich trat deshalb vermehrt auch als Sängerin zusammen mit meinen
eigenen Bands auf und nahm an Gesangswettbewerben teil. Mit 18 Jahren bin ich dann nach
São Paulo gezogen, um meinem grossen Traum zu folgen: Im Musical Das Phantom der Oper
spielte ich eine der Balletttänzerinnen. Seither hat mich die Leidenschaft für Musicals nicht mehr
losgelassen, weil sich hier Tanz und Gesang verbinden lassen.
Alex Owens hat eine grosse Förderin, die ehemalige Ballerina Hannah, die hier am Theater
von Gaye MacFarlane gespielt wird. Gibt es in Deinem Leben eine ähnliche Person?
Meine Karriere habe ich mir immer alleine erkämpft, weil ich immer genau wusste, was ich sein
wollte. Aber es gab natürlich Personen, die mir viel beigebracht und meine Karriere auch
beeinflusst haben, wie mein ehemaliger Ballettlehrer zum Beispiel. Er hat immer an mich
geglaubt. Aber er war extrem streng. Durch die Disziplin, die im Ballett gefordert wurde, habe ich
gelernt, was es heisst, professionell zu sein. Und natürlich haben mich meine Eltern unterstützt,
indem sie sagten, dass ich immer auf mein Herz hören solle.
Das Musical Flashdance basiert auf dem Film von 1983. Gibt es eine Szene, die Dir darin
besonders gefällt?
Ich mag die letzte Szene sehr gerne, in der Alex vor der strengen Jury bei der Tanzakademie
vortanzen muss. Da braucht sie ihre ganze Kraft und alles Selbstvertrauen, um zu zeigen, was
sie kann. Gleichzeitig hat sie grosse Angst davor, den Test nicht zu bestehen. Diese Situation
kenne ich natürlich sehr gut. Für die meisten Musicalproduktionen, wie auch hier bei Flashdance,
gibt sogenannte Auditions, wo man vortanzen und -singen muss. Obwohl ich diese Situation
schon gut kenne, werde ich immer noch nervös, besonders wenn ich die Rolle wirklich möchte.
Ich weiss, was es bedeutet, eine solche Prüfung zu meistern. Deshalb fühle ich mich in der
Juryszene im Film sehr mit Alex verbunden und bin berührt, als sie es am Schluss tatsächlich
schafft.
Der Film und das Musical Flashdance sind nicht zuletzt durch die fantastischen Songs wie
«Gloria», «Manhunt», «What a feeling» oder «Maniac» weltberühmt geworden. Laufen
diese Hits auch bei Dir zuhause?
Zuhause höre ich gerne brasilianische Musik: Bossa Nova, Jazz, Blues und Reggae. Reggae
entspannt mich sehr, und ich liebe es, dazu die Gitarre zu spielen. Um den Tag gut zu starten,
höre ich morgens gerne Gute-Laune-Musik, weshalb ich bei den Songs aus den 80-er Jahren
den Radio auf keinen Fall abstellen würde!
Welchen Titel aus Flashdance singst Du unter der Dusche?
Ich muss sagen, ich bin mittlerweile komplett verliebt in die Songs von Flashdance! Das Üben ist
für mich ein richtiger Genuss, und ich kann es kaum erwarten, die Songs nicht nur unter der
Dusche, sondern auch auf der Bühne zu singen! Das Duett mit Nick «Hier und Jetzt» gefällt mir
besonders gut. Das Solo «Das schaffe ich nie» singe ich auch immer gerne. Für das Musical
wurden ja ganz viele neue, wunderschöne Songs geschrieben, die nicht im Film waren. Ich
glaube, dass alle, die das Musical noch nicht kennen, davon verzaubert sein werden!
Das Gespräch führte Serge Honegger.
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