Agentenorientierte Techniken ein Überblick Allgemeines zu
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Agentenorientierte Techniken ein Überblick Allgemeines zu
Agentenorientierte Techniken ein Überblick Allgemeines zu Agenten Allgemeines zu Agenten # 2 - 10 Animation Interaktivität # 11 - 23 Agentenbegriff Architekturen & Plattformen # 24 - 30 Eigenschaften von Agenten Agentenprogrammierung # 31 - 39 Klassifikation von Agenten mobile Agenten # 40 - 45 Standards # 46 - 49 Szenario: mobiler digitaler Assistent DB Warum Agententechnologien? • Agenten als Metapher: Stellvertreter DB DB DB Elektronischer Marktplatz 1 • Softwaresysteme sind zunehmend komplex, verteilt und heterogen; Wiederverwendbarkeit ist ein wichtiges Thema 2 4 2 4 2 Netz 4 2 4 2 4 2 4 2 34 3 4 33 3 Marktplatzinfrastruktur 1 mobiler Agent • Systeme, bestehend aus kommunizierenden, selbst koordinierenden Komponenten versprechen Offenheit und bessere Skalierbarkeit Content-Provider-Agent 1. Geschäftsverkehr 2. 3. 4. Rückkehr Instruierung Migration und zum des Ergebnispräsentation Marktplatz Einkaufsagenten zwischen Agenten Kommunikation Szenario elektronischer Marktplatz 3 4 Software-Agenten: Notwendige Eigenschaften Software-Agenten: weitere, optionale Eigenschaften • Autonomie • Reaktivität • weitgehend selbständig agieren • Entscheidungskompetenz: Aktionen planen, bewerten, auswählen • • zielgerichtetes Verhalten • Peer-to-Peer, sprechaktbasierte Interaktionsprotokolle • Intelligenz • Zumeist wahllos verwendeter Begriff • Mobilität mentale Attribute explizit darstellen und nutzen • Offlinefähigkeit, Informationsverarbeitung vor Ort • Rationalität • Interaktivität • auf Ereignisse der Umgebung schnell reagieren Kommunikation, 5 • Nutzen optimieren 6 1 Etablierte Techniken zur Agentenprogrammierung Klassifikation von Agenten Agententyp Einsatzgebiete Eigenschaften kognitiv Probleme lösen, Psychologie kognitive Fähigkeiten PDAs, Interfaceagenten Sekretariatsdienste, Informationsdienste Adaptivität, Benutzerschnittstelle mobil keine spezifischen Aufgaben flexibel, klein kooperativ CSCW, Workflow Management, verteiltes Problemlösen Kommunikation und Kooperation konkurrierend electronic commerce, offene Systeme Prozeßsteuerung, Robotik Realzeitfähigkeit artificial life Simulation emergent behaviour Rationalität • Interaktivität • Intentionalität • Intelligenz • Reaktivität - Spieltheorie, Marktmechanismen (Auktionen) - Sprechakttheorie, Kooperationsprotokolle - modale, dynamische, nichtmonotone Logiken - Lernen, Planen, Räsonnieren Rationalität, Kommunikation reaktiv • - Regelsysteme 7 Einflussgebiete der agentenorientierten Techniken 8 Dynamik in Agentensystemen • Suche nach Kooperationspartnern Organisationstheorie Verteiltheit Verteilte Systeme • flexibles Antwortverhalten Rollen • Ausschreibung / Delegation von Aufgaben Linguistik Sprechakttheorie Agentenorientierte Techniken • Verhandlungen und Auktionen Autonomie • Agenten verlassen und / oder betreten das System Modularität Intelligenz Objekt-Orientierte Techniken Entscheidungstheorie Wissensbasierte Verfahren 9 10 Sprechakttheorie Interaktivität Stammt aus der Linguistik (Austin 62, Searle 69) Kommunikation ist eine Form des Handelns Sprechakte Ebenen der Kommunikation - „kinds of actions in utterances“ Ontologien Interaktionsprotokolle • Artikulation • Wirkung durch Äußerung lokutionär illokutionär • erzielter Effekt perlokutionär In Agenten hat nur die illokutionäre Ebene Bedeutung! 12 2 Sprechakt: Beispiel 1 Sprechakte in Agenten „kannst du mal bei der nächsten Raststätte rausfahren“? Ursprung: DARPA - Knowledge Sharing Initiative (1993) • • Nachrichtentyp • Aussage Informationsaustausch zwischen heterogenen Wissensbasen - Request Zweck: Trennung von Übermittlung, Form und Inhalt - über zukünftige Handlung • • Vorbedingungen - Knowledge Query and Manipulation Language (KQML) - Knowledge Interchange Format (KIF) - Angesprochener ist zu Aktion fähig - Angesprochener führt Aktion nur nach Anfrage aus - Sprecher wünscht Aktion („Aufrichtigkeit“) • Knowledge Sharing Initiative • Foundation of Intelligent Physical Agents (FIPA) ´98 - Agent Communication Language (ACL) „Essenz“ - Semantic Language (SL) - Überredung zur Ausführung 13 Sprechakt: Beispiel 2 14 Ontologien Nachrichtentyp (inform :sender agent1 :receiver hpl-auction-server :content (price (bid good02) 150) :in-reply-to round-4 :reply-with bid04 Inhalt :language sl :ontology hpl-auction ) Ontologien definieren die Dinge der Welt und ihre Beziehungen ZIEL: Interoperabilität erreichen Æ Agenten beziehen sich auf gemeinsame Ontologie • Vokabular • Dinge: relevante Begriffe einer Domäne, Wertebereiche • Konzeptualisierung • Beziehungen: Kategorien, Constraints, Funktionen • Axiomatisierung • Schlußfolgerungen ziehen 15 16 Sprechakte in Agenten: Annahmen über Transport Ontologie: Beispiel (agent-identifier • Nachrichtenreihenfolge wird eingehalten :name bill.clinton • zuverlässige Nachrichtenübermittlung :addresses (sequence http://www.whitehouse.gov, …) • Verzögerungen beim Transport sind egal :resolvers (sequence (agent-identifier :name hillary.clinton …) • synchrone und asynchrone Verarbeitung ) ==> Aufgaben des Transports werden einer anderen Kommunikationsschicht übertragen - Blau sind Namen der Ontologie - Orange sind Werte - Schwarze Elemente sind Bestandteil der SL-Syntax 17 18 3 Sprechakte in Agenten: Annahmen über Semantik Sprechakte: Zusammenfassung (1) Vorbedingungen über den mentalen Zustand des Senders • Agenten kommunizieren peer-to-peer (2) Erwartete Konsequenzen beim mentalen Zustand des Empfängers • illokutionäre Nachrichtentypen • Informationsübermittlung • Nachrichteninhalte basieren auf Ontologien keine Garantie in bezug auf (2) z.B. <i, INFORM ( x, φ )> Vorbedingung: Biφ ∧ ¬ Bi( Bifxφ ∨ Uifxφ) x kennt weder φ noch not(φ) noch unbekannt(φ) noch not(unbekannt(φ)) Bxφ Nachbedingung: • einfache Frage-Antwort-Muster möglich aber keine komplexeren Interaktionen ... 19 20 Interaktionsprotokolle Kooperatives Problemlösen • zielgerichtete Interaktionen • Problemzerlegung cfp action preconditions1 • zwischen mehreren Rollen • propose preconditions2 • verknüpfen Kommunikation und Handlung not-understood funktional, räumlich, zeitlich, ... • Teilproblemverteilung refuse reason • Deadline for proposals Allokation auf Agenten • Teilproblemlösung • typischerweise asynchron reject-proposal reason • Beispiele: • Auktion, Aufgabendelegation failure reason accept-proposal proposal • inform Done(action) Synchronisation, Konfliktbehandlung • Ergebnissynthese cancel reason the manager cancels the contract due to a change of situation 21 Interaktionsprotokoll: FIPA-Contract-Net Architekturen und Plattformen cfp action preconditions1 not-understood refuse reason 22 Agentenplattform propose preconditions2 Agentenarchitektur Deadline for proposals reject-proposal reason accept-proposal proposal failure reason inform Done(action) cancel reason the manager cancels the contract due to a change of situation 23 4 Anatomie eines agentenbasierten Systems Yellow Pages White Pages Agent als Informationsverarbeiter Agent Nachricht Platz Nachricht Reasoning Aktion Kommunikations-Middleware, Management, Security Agentenplattform 25 26 Informationsverarbeitung im Agenten Aufgaben einer Agentenarchitektur Agent verfolgt Ziele • Wissensspeicherung • Nachricht Objekte, Regeln, Ziele, Präferenzen, Pläne • Wissensverarbeitung Nachricht • vom Wissen über Ziele hin zu Handlungen • Kommunikation Aktion • sichere Übermittlung, Parsierung von Sprechakten • Unterstützung des Programmierens Agenda Wissensbasis Ziele Handlungen Andere Verarbeitungsmodelle existieren • Programmierschnittstelle • Wiederverwendbarkeit 27 Strukturen von Architekturen Desires social Information Interpreter Intentions Intelligenz in Architekturen knowledge Plans Komponentenarchitektur (BDI) symbol • Meta-Level-Reasoning Kontrolle Beliefs 28 • Adaptivität: mögliche Aktionen finden und bewerten • Lernen • physical typischerweise unassistiertes Lernen durch Feedback • Planung Schichtenarchitektur • meist: Pläne instantiieren, ausführen und überwachen • emergente Intelligenz • durch Interaktionen subsymbolische Architektur 29 30 5 Grundsätzliches zur Agentenprogrammierung Agentenprogrammierung Programmieren mit Agenten bedeutet: „agentische“ Konstrukte zu nutzen, zu spezifizieren statt zu programmieren, auf Basis einer geeigneten Architektur/Plattform. Idee Makro- und Mikro-Level Îneue Methodologien erforderlich Belief Desire Intention Îmächtige Interpreter / Compiler benötigt ÎWerkzeuge für Entwicklung und Test ÎAgentenarchitekturen 32 Bestandteile der Agentenprogrammierung Makro- und Mikro-LevelProgrammierung • Ontologien • Makro-Level • Einigkeit bzgl. der Bedeutung von Konzepten • Interaktionsprotokolle • Konventionen bzgl. der Interaktionen zwischen Agenten • Fokussierung auf Kommunikationsbeziehungen • kooperative Agenten • Organisationsformen • Mikro-Level: • Agenten Fähigkeiten, Wissen, Ziele, Intentionen (verteiltes Problemlösen) • (autonome Agenten) • Fokussierung auf einzelne Agenten • nutzenoptimierende Agenten • „mentaler Zustand“ ... 33 34 Modell einer BDIAgentenarchitektur Belief-Desire-Intention (BDI) • BDI: Prädikatenlogik, erweitert um Modal-Operatoren • Beliefs drücken aktuelles Wissen aus • Desires beschreiben nicht vorhandene, erwünschte Zielzustände • Intentions sind Bedingungen, die während der Verarbeitung zur Erreichung aktueller Ziele eingehalten werden müssen zumeist: beabsichtigte Handlungen Interpreter • BDI-Logiken beheben Probleme der Prädikatenlogik • Pläne Beliefs Dynamik, Nicht-Monotonie, Widersprüche, sinnvolle Schlussfolgerungen Goals 35 Intentions 36 6 BDI-Logiken - Theorie: Axiomatisierungen Belief-Desire-Intention (BDI) Goal( p ) ==> Belief( Goal( p )) strong realism nach Rao & Georgeff Zielwelt ist Submenge der Belief-Welt • Agenten durch Attributierung mentaler Zustände als intensionale Systeme betrachten • ermöglicht (Meta-) Reasoning • zum besseren Verständnis seines Handelns • Kommunikation mentaler Zustände zur - Konflikterkennung - gemeinsame Planung tellab( p ) ==> Beliefa( p ) „Ehrlichkeit“ tellab( p ) ==> Beliefb( Beliefa( p )) Empfängersicht tellab( p ) ==> Beliefb( p ) „Zuverlässigkeit“ - Koordination • Theorie zur Verknüpfung von Wissen und Handeln ... 37 38 Entwicklungsumgebungen für Agenten Mobile Agenten • Jack Intelligent Agents • AgentBuilder • Zeus • Jade • FIPA-OS • MAP • Grasshopper • JIAC … 39 Vorteile der AgentenMobilität Statische versus mobile Agenten • Agent arbeitet, während Benutzer offline ist Static Agent System • Agent arbeitet auf Rechnern, zu denen der Benutzer selbst keinen Zugriff hat • Vor-Ort-Informationsbearbeitung • Temporäre Delegation von Wissen und Verfahren Mobile Agent System • Fehlertoleranz bei Netzwerkunterbrechung • Verringerung der Kommunikationskosten (Latenzzeit!) Quelle: MITSUBISHI 41 42 7 Grundsätzliches zur Agentenmobilität (Mobile) Agenten: Sicherheitsproblematiken • Mobilität ist eine Eigenschaft • Bedrohung der Plattform durch Agenten • Eine Unterscheidung zwischen “Intelligenter Agent” und “Mobiler Agent” ist unzulässig. • Denial of Service, Ausspionierung, Masquerading • Bedrohung des Agenten durch die Platform • Unterscheidung zur Prozessmigration: Autonomie! • Ausspähen und Verändern von Daten • Formen der Migration • Manipulierung der Identität • schwach: Datenzustand übertragen, Startmethode • Agent gegen Agent (siehe oben) - Aglets, Voyager, MOLE, ... • • Andere Sicherheits- und Kontrollproblematiken stark: Ausführungszustand übertragen Cloning, Wiedereinspielen, Waisenerkennung, Kontrolle, Message-Forwarding, Transaktionen - AgentTcl, (JIAC) 43 44 Diskussion: Was ist Mobilität? Standards • Programmiertechnik / Programmierparadigma? mit mobilen Agenten programmieren aber wann / wozu setze ich Mobilität ein? • eine Metapher? zum besseren Verständnis einer Problemstellung • ein abgeleitetes Konzept? nicht der Designer, der Agent entscheidet bzgl. Migration aber was ist die Entscheidungsgrundlage? 45 Agent Standards FIPA-Überblick • FIPA • Foundation for Intelligent Physical Agents • Foundation for Intelligent Physical Agents • Masif • • 60 member companies with heavy involvement from telecommunications companies in particular. • Standards: FIPA98, FIPA2000 OMG effort to standardize mobile agents – middleware services and internal middleware interfaces • Standards in the following main areas • De Facto standards • Jini: Sun distributed object layer including directory services, messaging etc. (DARPA GRID is a Jini based agent network) 47 • Agent communication (language, content language, interaction protocols) • Directory services (DF) • Management and naming services (AMS) 48 8 Szenario: mobiler digitaler Assistent Ende DB DB DB DB Elektronischer Marktplatz 1 2 4 2 4 2 Netz 4 2 4 2 4 2 4 2 34 3 4 33 3 Marktplatzinfrastruktur 1 mobiler Agent Content-Provider-Agent 1. Geschäftsverkehr 2. 3. 4. Rückkehr Instruierung Migration und zum des Ergebnispräsentation Marktplatz Einkaufsagenten zwischen Agenten Kommunikation Szenario elektronischer Marktplatz 49 50 Standards: MASIF und FIPA • MASIF: • Crystaliz, Inc. • General Magic, Inc. • GMD Focus GmbH • IBM Corporation • The Open Group • FIPA: Foundation for Intelligent Physical Agents 51 9