Bluthochdruck: Man sieht ihn nicht, man spürt ihn nicht

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Bluthochdruck: Man sieht ihn nicht, man spürt ihn nicht
Bluthochdruck: Man sieht ihn nicht,
man spürt ihn nicht
Über den Umgang mit hohem Blutdruck
Interview mit Prof. Dr. med. Bernhard Schwaab, Abteilung für Kardiologie,
Klinik Höhenried, Rehabilitationszentrum am Starnberger See
Der Bluthochdruck – eine der häufigsten
Krankheiten – gibt Rätsel auf. Er ist gut behandelbar, aber kann fatale Folgen haben,
wenn er unbehandelt bleibt: Schlaganfall,
Herzinfarkt, Herzschwäche. Man nennt ihn
den „stillen Killer“. Trotzdem laufen hierzulande schätzungsweise 7-10 Millionen Leute
herum, die nicht wissen, dass sie einen hohen
Blutdruck haben. Wie ist das möglich?
■ Der hohe Blutdruck ist in Deutschland der
häufigste Risikofaktor für Herz- und Gefäßerkrankungen. Das hat auch mit den Veränderungen unseres Lebensstils zu tun.
Schlimm ist, dass der hohe Blutdruck von
den Patienten lange nicht gespürt wird. Im
Gegenteil. Patienten, die einen hohen Blutdruck haben, fühlen sich lange besonders
vital, besonders leistungsfähig, sind eher
weniger müde und besonders im Leben
engagiert. Der hohe Blutdruck fällt häufig
erst auf, wenn er Schäden an den Organen verursacht. Erst dann rückt er in das
Bewusstsein des Patienten.
Manchmal gibt es erste Hinweise auf den
Bluthochdruck: rote Gesichtsfarbe, Klopfen in den Schläfen, leichte Kopfschmerzen,
Luftnot bei Belastung. Meist werden diese
Beschwerden nicht richtig gedeutet und
deshalb übergangen.
Da man den hohen Blutdruck nicht spürt,
kann er nur durch Messen erkannt werden.
Daran fehlt es.
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■ Das stimmt. Jeder sollte die Höhe seines
Blutdrucks kennen. Allerdings: Mit einer
einmaligen Blutdruckmessung im Lauf des
Lebens ist es nicht getan. Wenn man in
jungen und mittleren Jahren einen normalen oder niedrigen Blutdruck hat, kann
man sich nicht darauf verlassen, dass das so
bleibt. Denn der Blutdruck steigt mit dem
Alter, unter anderem weil die Gefäße ihre
Elastizität verlieren. Ab 60 hat jeder Zweite
einen zu hohen Blutdruck.
Wann sollte der Blutdruck gemessen werden?
■ Bei allen regulären Untersuchungen, z. B.
bei Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen und bei Einstellungsuntersuchungen – vor allem bei allen Besuchen, die wir
beim Hausarzt aus ganz anderen Gründen
absolvieren. Auch Fachärzte, Augenärzte,
Gynäkologen und Urologen, sollten routinemäßig den Blutdruck messen.
Die Empfehlung geht dahin: Ab 40 Jahren
sollte jedes Jahr mindestens einmal der
Blutdruck gemessen werden, ab 50 Jahren
halbjährlich. Wer in der Familie Geschwister, Eltern oder Großeltern hat, bei denen
Bluthochdruck aufgetreten ist, sollte seinen
Blutdruck schon mit 30 Jahren oder sogar
früher jedes Jahr messen lassen.
Die regelmäßige Blutdruckmessung ist während einer Schwangerschaft von großer Bedeutung für die Gesundheit von Mutter und
Kind.
Prof. Dr. med. Bernhard Schwaab
Wann muss der Blutdruck behandelt werden?
■ Wenn der Blutdruckwert in Ruhe bei mehrfacher Messung bei 140/90 mmHg oder
darüber liegt. Leider wird aus erhöhten
Blutdruckwerten häufig keine Konsequenz
gezogen, sondern man bleibt im Vagen
und Unverbindlichen. Wenn der Arzt sagt:
„150/90 mmHg, das ist ein bisschen hoch,
wir sollten danach mal schauen“, dann
glaubt der Patient, das sei nicht so schlimm,
und alles verläuft im Sande. Die fehlende
Konsequenz, den Blutdruck zu messen und
die fehlende Konsequenz, aus der Messung
Folgerungen zu ziehen – das sind die
großen Schwachstellen im Umgang mit
Bluthochdruck.
isolierten Behandlung des Bluthochdrucks
weggekommen sind und ein ganzheitliches
Konzept entwickelt haben, alle Risikofaktoren des Patienten in einer Gesamtschau zu
bewerten und zu behandeln.
Dafür gibt es standardisierte Untersuchungsprogramme. Nicht nur die Risikofaktoren
(Rauchen, Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen) werden erfasst, sondern auch
die Begleiterkrankungen, Diabetes, koronare Herzkrankheit, Nierenerkrankungen,
und die Laborwerte.
Auch die Lebensgewohnheiten muss der
Arzt kennen: Wie ernährt sich der Patient?
Bewegt er sich regelmäßig? Stress in Beruf
und Privatleben? Der Arzt sollte auch fragen,
ob der Patient Medikamente einnimmt wie
Hormonpräparate oder Schmerzmittel, die
den Blutdruck erhöhen. All das ist notwendig für eine erfolgreiche Therapie.
Aber es gibt Ärzte, die, wenn sie einen erhöhten Blutdruck festgestellt haben, sofort ohne
weiteres ein Blutdruckmedikament verschreiben.
Wie tief soll der Blutdruck gesenkt werden?
■ Das reicht nicht aus. Es ist einer der großen
Fortschritte der letzten Jahre, dass wir von der
■ Im Allgemeinen unter 140/90 mmHg. Bei
Patienten über 80 Jahre wird 150 mmHg
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Patienten
Blutdruckziele
Patienten 80 Jahre
und älter
Alle Patienten unter
80 Jahren ohne
Komplikationen
Patienten mit
Herzkranzgefäßerkrankung,
Nierenschaden,
Diabetes mellitus
Nierenschaden
mit krankhafter
Eiweißausscheidung
im Urin
unter 150 mmHg
systolisch
unter 140/90 mmHg
130-139/80-85 mmHg,
nahe bei 130/80 mmHg
Viel diskutiert ist das Thema Salz. Vor kurzem
ist eine Studie erschienen, aus der hervorzugehen scheint, dass niedriger Salzkonsum mit
höherer Sterblichkeit verbunden ist. Vielen,
denen der Arzt geraten hatte, mit Salz zurückhaltend umzugehen, greifen jetzt guten Gewissens wieder beherzt zum Salzstreuer.
systolisch (oberer Wert) als ausreichend
erachtet. Strenger wird bei Patienten vorgegangen, die bereits Gefäßschäden, Diabetes,
koronare Herzkrankheit oder Nierenerkrankungen haben (s.Tab.).
■ Natürlich wurde diese Studie von den
Medien und vom Publikum begeistert aufgenommen, obwohl sie in der Fachwelt
harsche Kritik erfahren hatte.
Eins ist klar: Die Gefahr, dass wir zu wenig
Salz essen, gibt es in Deutschland definitiv
nicht. Hier wird schon durch den hohen
Brot- und Wurstkonsum und die vielen
Fertigprodukte nicht zu wenig, sondern zu
viel Salz verzehrt.
Denn es besteht kein Zweifel, dass hoher
Salzkonsum zu hohem Blutdruck führen
kann. Deshalb gilt nach wie vor: Auf Nachsalzen sollte man verzichten und Fertigprodukte – gleich ob Konserven oder Tiefkühlkost – sehr zurückhaltend verzehren, um
dem hohen Blutdruck und seinen Folgeerkrankungen vorzubeugen.
Dass der hohe Blutdruck so weit verbreitet ist,
führen Sie auch auf die Veränderung unseres
Lebensstils zurück.
Was lässt sich mit Lebensstiländerung erreichen, wenn man bereits einen hohen Blutdruck hat?
■ Ja. Für den Blutdruck ist neben der genetischen Veranlagung die zunehmende Veränderung des Lebensstils zum Ungünstigen
wichtig: zu wenig Bewegung, zu viele Kalorien, die falsche Ernährung, das falsche
Trinken, der Umgang mit Salz, die Zunahme
von Stressbelastung.
Es gibt immer mehr Untersuchungen und
Zeichen, dass auch die heutige Arbeitswelt bedeutende Probleme mit sich bringt.
Die Entgrenzung der Arbeit, die Arbeitsverdichtung nehmen zu. Die Entspannung
zwischen den Stressphasen fehlt mehr und
mehr. Ständig Stress ausgesetzt zu sein, der
immer wieder Puls und Blutdruck in die
Höhe treibt, kann zu chronischem Bluthochdruck führen.
■ Das hängt vom einzelnen Patienten ab.
Wenn sich eine Patientin oder ein Patient
wenig bewegt, 20 kg Übergewicht hat, sich
falsch ernährt, zu viel Alkohol trinkt und
mit dem Blutdruck bei 150/90 mmHg liegt
– kann schon durch Abnehmen viel erreicht
werden, weil eine Verringerung des Körpergewichts mit einer Verringerung des Blutdrucks verbunden ist. Besonders effektiv
kann Abnehmen durch regelmäßige körperliche Ausdaueraktivität unterstützt werden.
Dann ist das Gespräch mit dem Patienten
wichtig, um zu sehen, ob er bereit ist, diesen
Weg zu gehen. Denn Lebensstiländerungen
sind anstrengend, der Blutdruck wird nicht
von heute auf morgen gesenkt, meistens erst
in einigen Monaten.
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unter 130/80 mmHg
Glauben Sie, dass man einen mäßig erhöhten Blutdruck, bis 160 mmHg, allein mit
Lebensstiländerungen ausreichend behandeln kann?
■ Ja, davon bin ich überzeugt, wenn beeinflussbare Risikofaktoren vorliegen, insbesondere deutliches Übergewicht und fehlende sportliche Aktivität. Voraussetzung ist,
dass die Patienten es schaffen, den gesunden
Lebensstil in ihren Alltag zu integrieren und
das auch jeden Tag im großen und ganzen
durchhalten. Dann kann man bei einem
mäßigen Bluthochdruck zunächst eine
Therapie mit Medikamenten vermeiden. Oft
wird man aber auf Dauer nicht ohne Blutdruckmedikamente auskommen.
Blutdruckmedikamente sind unbeliebt. Unbeliebter als etwa Antibiotika oder Schmerzmittel, die meist ohne Bedenken eingenommen werden.
■ Da der Bluthochdruck keine Beschwerden
macht, empfinden ihn die Patienten nicht als
Krankheit. Wozu dann Medikamente?
Wenn man den Blutdruck behandelt, ist es
ein großer Fehler, zu hart, zu schnell vorzugehen, um den Blutdruck rasch zu senken.
Dann brechen die Patienten die Therapie
oft ab. Sie sagen: „Mit dem hohen Blutdruck
ging es mir gut, da habe ich mich wohl
gefühlt, war leistungsfähig. Seit der Arzt
meinen Blutdruck senkt, bin ich müde, habe
Schwindelanfälle, keine Energie, keinen
Antrieb und fühle mich unter der Therapie
schlechter als vorher.“
Trotz dieser Vorsicht können sich die Patienten in den ersten Tagen oder Wochen etwas
gedämpft fühlen. Das geht vorbei. Wenn
man die Patienten vorher darauf aufmerksam macht, können sie damit umgehen.
Trotzdem wird es Patienten geben, die die
Medikamente ablehnen, weil sie die Nebenwirkungen fürchten.
■ Wichtig zu wissen: Die unerwünschten
Arzneimittelwirkungen steigen erheblich
mit der Höhe der Dosis. Deshalb werden oft
Kombinationspräparate eingesetzt, damit
die Dosis jedes einzelnen Medikaments
möglichst niedrig gehalten werden kann.
Der Hauptpunkt betrifft aber den Lebensstil. Das ist das stärkste Argument für eine
Lebensstiländerung. Denn mit einem gesunden Lebensstil können wir Anzahl und
Dosis der Tabletten und damit die Nebenwirkungen deutlich verringern.
Wenn trotzdem Medikamente schlecht
vertragen werden, ist das kein Grund, die
Therapie abzubrechen, vielmehr sollte man
sich an den Arzt wenden, der die Therapie
ändern kann.
Wenn ein Patient grundsätzlich die Behandlung mit Blutdruckmedikamenten ablehnt?
■ Der Patient ist immer Herr des Verfahrens, er
muss über die Therapie selbst entscheiden.
Aber wenn er die Therapie ablehnt, muss
man ihm sagen, dass er ein hohes Risiko
eingeht, einen Schlaganfall, einen Herzinfarkt oder andere Organschäden zu erleiden.
Wie kann man das ändern?
■ Der Körper, vor allem das Gehirn, braucht
Zeit, sich an den normalen/niedrigeren
Druck zu gewöhnen. Die Behandlung sollte
man mit sehr niedriger Dosierung der
Blutdruckmedikamente beginnen. Der
gewünschte Zielblutdruck sollte erst in
Wochen, ja Monaten mit langsam steigenden Dosierungen erreicht werden.
Bei vielen Männern spielt die Angst vor Impotenz eine Rolle. Besonders Diuretika, Betablocker oder ältere Medikamente wie Clonidin
haben in dieser Hinsicht einen schlechten Ruf.
Von ACE-Hemmern und Sartanen wird behauptet, dass sie sich neutral oder sogar günstig auswirken.
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■ Hier ist Aufklärung nötig. Der Bluthochdruck selbst führt zu nachlassender Erektion, denn die feinen Gefäße im Penis werden
auf Dauer durch den hohen Druck geschädigt. Bleibt der Hochdruck unbehandelt,
wird sich die Impotenz immer stärker
bemerkbar machen. Insofern wirkt sich die
Behandlung mit Blutdruckmedikamenten
auf Dauer positiv auf die Erektionsfähigkeit
aus.
Natürlich kann man Medikamente auswechseln, damit ungünstige Nebenwirkungen
vermieden werden. Eine andere Möglichkeit ist es, erektionsfördernde Medikamente wie Viagra, Levitra oder Cialis einzunehmen. Mit Ausnahme von Nitraten bzw.
Molsidomin können sie mit jeder blutdrucksenkenden Medikation kombiniert
werden.
Das
sollte
jedoch
immer
vorher mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Gibt es Alternativen zu den Medikamenten?
Zum Beispiel Hibiskusblütentee, Rote-BeteSaft, hochprozentige schwarze Bitterschokolade, Knoblauch?
■ Wenn rote Bete, Knoblauch, Hibiskusblütentee oder schwarze Schokolade Teil
einer gesunden Ernährung sind, ist das
zu befürworten. Wenn aber dadurch Blutdruckmedikamente ersetzt werden sollen,
muss man dringend warnen.
Die Blutdruckmedikamente – das kann
man dem Patienten guten Gewissens sagen
– bewirken, dass erheblich weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle auftreten. Das
kann man von Knoblauch, Hibiskusblütentee und roter Bete nicht sagen.
Im Lauf der Jahre setzen viele Patienten die
Blutdruckmedikamente ab. Was passiert dann?
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■ Wenn man Betablocker eigenmächtig
absetzt, kommt es zu einem sogenannten
Rebound, d. h. der Puls schnellt manchmal
gefährlich hoch. Bei anderen Blutdruckmedikamenten hält die Senkung des Blutdrucks noch eine Weile an. Dadurch darf
man sich nicht täuschen lassen und glauben, das Blutdruckproblem sei erledigt. Auf
Dauer steigt der Blutdruck wieder an. Fast
in allen Fällen bedarf der Blutdruck einer
lebenslangen Therapie.
Trotz der Therapie mit mehreren Medikamenten kommt es immer wieder vor, dass der Blutdruck nicht ausreichend gesenkt wird. Was
dann?
■ Dann spricht man vom therapieresistenten,
d. h. nicht behandelbaren Bluthochdruck.
Der ist selten.
Oft stellt sich heraus, dass der Patient die
Blutdruckmedikamente nicht regelmäßig
eingenommen hat. Das sehen wir manchmal, wenn Patienten, deren Bluthochdruck
angeblich nicht behandelbar ist, in unsere
Klinik eingewiesen werden. Wenn sie hier
unter Kontrolle die Medikamente regelmäßig einnehmen, löst sich die Therapieresistenz in Nichts auf, der Blutdruck wird
ausreichend gesenkt.
Auch an Verhütungsmitteln (Pille) oder
Rheuma-/Schmerzmitteln (z. B. Diclofenac,
Voltaren, Ibuprofen), also an Medikamenten, die den Blutdruck erhöhen, oder an
anderen Erkrankungen kann es liegen,
dass die Blutdrucksenkung nicht gelingt.
Schmerzmittel erwähnen die Patienten gegenüber ihrem Arzt oft nicht, weil sie sie
ganz selbstverständlich nebenbei futtern.
Auch Lebensstilfaktoren spielen eine Rolle:
Gewichtszunahme, hoher Alkoholkonsum,
Salz, Stress, Rauchen. Schließlich ist zu
untersuchen, ob Nierenerkrankungen oder
hormonelle Veränderungen schuld daran
sind, dass die Therapie nicht wirkt.
Wenn alles geklärt ist und zu keinem Ergebnis geführt hat, also tatsächlich ein therapieresistenter Bluthochdruck vorliegt, gibt es
heute neue Verfahren, vor allem die Verödung von Nervenfasern in den Wänden der
Nierenarterien mit Kathetertechnik, die dem
Patienten helfen kann.
Auf was muss der Bluthochdruckpatient im
Alltag achten?
■ Wenn er gut eingestellt ist und keine wesentlichen Begleiterkrankungen hat, ist ihm
fast alles erlaubt: Er kann und soll sich viel
bewegen, Sport treiben – außer Sportarten
mit kurzfristigen Spitzenbelastungen, z. B.
Squash oder Kampf- bzw. Kraftsportarten
wie Karate, Ringen oder Gewichtheben. Er
kann reisen und fliegen.
Ein Problem jedoch sind die Höhe und
vor allem große Höhenunterschiede. Zwar
ist die Reaktion von Hochdruckpatienten
auf die Höhe sehr unterschiedlich. Aber in
großen Höhen und bei Überwindung großer
Höhenunterschiede kann der Blutdruck
entgleisen, sodass es zu Blutdruckkrisen,
ja zu Schlaganfällen kommen kann. Also:
Nicht mit der Bergbahn von Wengen auf das
Jungfraujoch, mal schnell aus dem Tal nach
St. Moritz (1 800 m). Höhen bis 1 500 m sind
unproblematisch. Wenn es St. Moritz sein
muss, sollte man sich zuvor im Unterengadin einige Tage akklimatisieren.
Ungünstig ist auch große Hitze bei feuchtwarmer Witterung, wie sie z. B. in den
Tropen und Subtropen besteht. Das ist eine
enorme Kreislaufbelastung, die mit Blutdruckanstieg und mit schnellem Herzschlag
verbunden ist. Vor allem Patienten, die einen
stark schwankenden Blutdruck haben, solliZc h^X] ZmigZbZc @a^bVkZg]~aic^hhZc c^X]i
aussetzen.
Eins ist trotz dieser Einschränkungen sicher:
Der gut eingestellte Hochdruckpatient
kann sich auf Dauer mehr zumuten, als
der, dessen Hochdruck unbehandelt bleibt
oder unzureichend behandelt ist. Denn die
Hochdrucktherapie schützt ihn nicht nur
vor schwerwiegenden Komplikationen,
sondern sie sorgt auf lange Sicht auch für
eine bessere Lebensqualität.
Interview: Dr. Irene Oswalt
Dieses Interview ist unserer Broschüre „Bluthochdruck heute – Lebensstil, Medikamente,
neue Verfahren“ entnommen.
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