Forschungspraktikum im Rahmen des UARE 2013
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Forschungspraktikum im Rahmen des UARE 2013
Forschungspraktikum im Rahmen des UARE 2013-Programms der University of Alberta in Edmonton, Kanada Juni bis August 2013 Informationen zum Praktikum: UARE steht für University of Alberta Research Experience und ist ein Förderprogramm für Forschungspraktika für Studenten von bestimmten Partneruniversitäten der U of A, in Deutschland LMU und TU München. Es wird jährlich in zwei Runden ausgeschrieben, jeweils im Winter und im Sommer. Die Winterpraktika dauern 10 Wochen, die im Sommer zwischen 10 Wochen und 4 Monaten. Das Praktikumsprogramm richtet sich an Studenten im Master oder fortgeschrittenen Bachelorstudium. Auswahlkriterien sind Eignung für das spezifische Projekt und gute Leistungen. Teilnahme an dem Programm schließt auch die Präsentation eines Posters über das jeweilige Projekt ein. Unabhängig von der Dauer des Praktikums erhält man eine Bezahlung von 5.000 $, was derzeit etwa 3.500 € entspricht. Nicht vergessen sollte man allerdings, dass die Lebenshaltungskosten in Kanada relativ hoch sind. Wie haben Sie Ihr Praktikum gefunden? Eine Rundmail unseres Studiengangkoordinators hat mich erstmalig auf das Programm aufmerksam gemacht, allerdings findet man alle Informationen und die Online-Bewerbung auf der Seite http://www.international.ualberta.ca/en/InternationalServices/StudentMobilityIncoming/University ofAlbertaResearchExperience.aspx Bewerbung: Für die Bewerbung erforderlich sind neben Motivationsschreiben, Lebenslauf und Notennachweis auch zwei akademische Empfehlungsschreiben! Ein Sprachzertifikat ist nicht erforderlich. Vorbereitungen: Abgesehen von projektspezifischen Vorbereitungen (ich habe meine LabVIEWKenntnisse aufgefrischt) ist es nötig, bei der zuständigen Botschaft in Wien online einen Work Permit für Kanada zu beantragen und fristgerecht beim Finanzamt in Edmonton einen Antrag auf Einkommensteuerbefreiung einzureichen. Die dafür erforderlichen Dokumente bekommt man von der U of A. Beides bereitet im Normalfall keine Probleme. Ein gesondertes Visum für Kanada ist für EU-Bürger nicht nötig, sofern man nicht länger als 6 Monate im Land bleiben will. Bei der Auswahl einer Krankenversicherung ist darauf zu achten, dass der Tarif auch Aufenthalte in den USA und Kanada einschließt. Eine sehr günstige Option ist der DAAD-Tarif für Praktikanten, über den Student und Arbeitsmarkt informiert. Mit welchen Aufgaben wurden Sie im Praktikum betraut? Die Aufgaben in meinem Projekt waren die experimentelle Bestimmung von bestimmten Eigenschaften (Phosphoreszenzlebenszeiten, Quantum Yield und Ladungsträgerbeweglichkeit) von organischen Halbleitermaterialien, also typische physikalische Laborarbeit. Bisherige praktische Erfahrungen aus diversen Praktika und der Bachelorarbeit waren dabei natürlich hilfreich. Da ich bei meinem Projekt auf Substanzproben angewiesen war, musste ich manchmal einige Tage warten, bis diese verfügbar waren und hatte daher zeitweise einigen Leerlauf. Alles in allem war ich aber gut ausgelastet und gefordert. Erwartungen und Eindruck: Meine Erwartungen, Kontakte zu knüpfen, Leute kennenzulernen, mein Englisch aufzufrischen und meine Lab Skills zu verbessern wurden allesamt erfüllt. Die Arbeit im Labor mit den vielen internationalen Kollegen hat mir definitv Spaß gemacht. Das einzige Problem war der bereits erwähnte zeitweise Leerlauf, der allerdings nur sehr spezifisch bei meinem Projekt auftrat. Unterkunft: Da die Sommerpraktika in der kanadischen vorlesungsfreien Zeit stattfinden, ist es vergleichsweise einfach, eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Die Universität schickt am Anfang auch eine Liste von vier Anlaufstellen mit, die ich aber nicht beurteilen kann. Während meines Praktikums habe ich im Frat House der Studentenverbindung (fraternity) Delta Upsilon gewohnt, das ist ein kleines Wohnheim unheimlich nahe am Campus. Im Sommer haben sie da einigen Leerstand für Sommergäste wie mich. Ein Zimmer kostet im Monat 450 $ (plus wöchentliche kleine Putzdienste), was für die Verhältnisse in Edmonton sehr angemessen ist. Natürlich war da der Kontakt zu Kanadiern und anderen Sommergästen sehr einfach und es war eigentlich immer irgendetwas los. Allerdings ist das eher nur eine Lösung für männliche Praktikanten, nachdem sämtliche Bewohner Männer sind... Zwischenmenschliches: Neben Arbeitskollegen und vielen anderen UARE-Teilnehmern habe ich auch eine große Zahl von Kanadiern kennengelernt, unter anderem bedingt durch meine Unterkunft. Die U of A unternimmt auch alles Mögliche, um Kontakte zu fördern, vom Supervisor-Intern Lunch bis zu regelmäßigen Ausflügen oder Filmabenden. Allgemein kann man sagen, dass Kanadier unheimlich freundliche, offene und hilfsbereite Menschen sind und das dortige Leben Spaß macht. Edmonton und Umgebung: Die Stadt Edmonton steht gerne mal im Schatten des „nahen“ Calgary, hat aber auch ihre Reize (auch wenn manche sie Deadmonton nennen...). Sie fühlt sich für seine Größe teils auch noch etwas kleinstädtisch an. Edmonton liegt in etwa auf einer Höhe mit Hamburg und ist im Sommer auch durchaus mit deutschem Wetter vergleichbar, nur etwas trockener. Allerdings hat jeder Kanadier gelacht, sobald ich von Münchner Wintern geredet habe – in Edmonton wird’s da auch gerne -40°C und kälter. Mitten durch die Stadt zieht sich das bewaldete Tal des North Saskatchewan River (Feuerwerk am Canada Day nicht verpassen!) und sorgt so für ausreichend Grünes. Der Campus liegt knapp südlich des Flusses, nahe der Viertel Garneau und Old Strathcona, die die wohl schönsten Edmontons sind, mit vielen ruhigen Alleen und der Feiermeile Whyte Avenue, an der sich eine Bar an die nächste reiht. Das oben beschriebene Frat House ist in Garneau, nahe am Campus. In Kanada ist Edmonton bekannt als Festival City, nachdem im Sommer ein Festival auf das nächste folgt, unter anderen Taste of Edmonton, Street Performers Festival, Fringe Festival oder das Folk Festival. Wem das noch nicht reicht, der kann Mitte Juli nach Calgary zur dortigen Stampede fahren, einem riesigen Western-Volksfest mit Rodeowettkämpfen und viel guter Laune. Nicht allzu weit ist es von Edmonton in die Rocky Mountains mit den spektakulären Nationalparks Banff und Jasper mit unendlichen Möglichkeiten, um wandern, raften oder im Winter Skifahren zu gehen. Ein verlängertes Wochenende ist dort generell sehr gut invesiert. Fazit: Volle Empfehlung für die Sommerpraktika, im Winter fehlt mir die Erfahrung.