brunegg im blickpunkt
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BRUNEGG IM BLICKPUNKT Die Dorfzeitschrift zum Leben in Brunegg März 2013 2 Vorwort Geschätzte Bruneggerinnen und Brunegger Brunegg im Blickpunkt ist wieder da! Eine reichhaltige Auswahl an Impressionen aus dem Jahr 2012. Ich erlaube mir darum, die Rückblick-Beiträge nicht zu konkurrenzieren, sondern meinen Blick nach vorne zu richten – auf eine etwas andere Art: Das Prinzip Erhaltung und Erneuerung Zwei Grundkräfte bilden in jeder Organisation ein Spannungsverhältnis: Erhaltung des Bestehenden und Erneuerung, Veränderung. Ein Übergewicht der Erhaltungstendenz (Erhaltung des Status quo) bindet so viel Energie, dass das System erstarrt. Dagegen führt eine Überbetonung der Erneuerung ins Chaos. Sowohl Erstarrung als auch Chaos verhindern Entwicklung und Veränderung. Erst ein Gleichgewicht zwischen freier und gebundener Energie ermöglicht Entwicklung. Kathrin Härdi Gemeindepräsidentin Chaos rt de in rh ve 왘 왘 Erneuerung 왘 Entwicklung Balance 왘 hi ve r 왘 nd er t 왘 Erhaltung Ziel- 왘 vorstellung Erstarrung Der Gemeinderat setzt sich jährlich mit den Fragen auseinander: Wohin wollen wir? Wie sollen wir unsere strategischen Geschäfte dementsprechend planen? Unser Leitbild gibt uns darin eine grobe Orientierung: Wir wollen unsere Ressourcen im Finanz-, Liegenschafts-, Strassen-, Wasser- und Abwasserbereich so unterhalten, dass proaktives Handeln uns in die Lage der Stärke versetzt. Wir wollen unsere Kultur der politischen Mitsprache weiterhin pflegen und damit einer heterogenen Stimme den Raum geben, die uns vor Einseitigkeit schützt. Ein kleinräumiges, ländliches Dorf mit modernen und dynamischen Strukturen! Doch erneuern wir in genügendem Masse? Sind wir genügend innovativ? Schaffen wir Strukturen und Angebote, die der gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung tragen? Erneuern wir bei den «richtigen» Themen? Erhalten wir in genügendem Masse? Pflegen wir unsere Traditionen genügend? Wird die «Historie» von Brunegg in passender Weise auch weitertransportiert? Erhalten wir die «richtigen» Strukturen? Eines scheint mir klar: Nur eine Gemeinde, die um diese Balance zwischen Erhaltung und Erneuerung ringt, schafft einen lebenswerten Wohn- und Lebensraum, der in der heutigen dynamischen Entwicklung innerhalb der Gemeindelandschaft seine Berechtigung erhält. Doch was meinen Sie? In welchen Themen benötigt es in Brunegg bewussten Einsatz für Erhaltung und für Erneuerung? Auf unseren nächsten Dialog zu dieser Thematik bei einem Glas Wein, einem Bier oder einem Kaffee freue ich mich! Mit herzlichem Gruss KATHRIN HÄRDI IMPRESSUM Herausgeberin: Gemeinde Brunegg. Kontakt: Yvonne Furter, Gemeindekanzlei, Telefon 062 896 12 60, E-Mail: [email protected] Redaktion: Marlies Jent, Roggenacherweg 5, 5505 Brunegg, Telefon 062 896 14 46, E-Mail: [email protected] Texte und Fotos können jeweils direkt an die Redaktion geschickt werden. Erscheinung: 1x jährlich, im 1. Quartal Auflage: 500 Exemplare Redaktionsschluss: 10. Januar 2014 Layout/Druck: KROMER PRINT AG, Lenzburg Aus dem BLICKWinkel der Redaktion 3 INHALTSVERZEICHNIS 2 Vorwort 3 Aus dem BLICKWinkel der Redaktion AnBLICK – Dorfanlässe 4 Seifenkistenrennen 7 1.-August-Feier Wunderbare BLICKE 8 Senioren-Ausfahrt nach Elm 10 Chor La Brunegg auf 3-Tagesreise BLICKRichtung – Sport 12 Beachvolleyball 14 De schnällscht Brunegger 16 Für Fitness ist es nie zu spät! Marlies Jent Redaktorin BRUNEGG IM BLICKPUNKT 17 20 22 24 Liebe Bruneggerinnen und Brunegger In Ihrer Hand liegt die 3. Ausgabe unseres Dorfmagazins BRUNEGG IM BLICKPUNKT. Können Sie sich vorstellen, welche Gemeinsamkeiten Mexiko und Brunegg haben? Nicht wirklich? Gabriela, eine Austauschschülerin aus Mexiko, kam ohne Deutschkenntnisse im August 2012 nach Brunegg und berichtet über ihre Eindrücke und Erlebnisse während ihres 4-monatigen Aufenthalts in unserem Dorf. Ein junger Brunegger hat grosse Ambitionen und strebt ein grosses Ziel – den Profifussball – an. Er weiss, dass dafür Fleiss und unermüdliches Training sowie Einsatz, aber bestimmt auch eine grosse Portion Glück oder Zufallsbegegnungen Voraussetzungen sind. Trotz dem hohen Stellenwert des Fussballs hat seine Berufslehre aber erste Priorität, denn er will Fussballprofi mit Lehrabschluss werden. Die Begegnung mit Kristjan Bushaj und seine Einstellung zum Leben, zur Familie und zum Fussball haben mich beeindruckt – ein realistischer und bodenständiger junger Mann geht zielstrebig seinen Weg! BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern Marianne Muster Victoria und Rozafinë Gabriela Espriú Kristjan Bushaj AugenBLICKE 26 Gemütlicher Grillplausch beim VOLG 27 90. Geburtstag von Martha Urech Bewegungsmuffel haben es nicht leicht. Immer und immer wieder ist Bewegung in den Medien, am Arbeitsplatz und in der Freizeit ein Thema. Heinz Brun geht mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie man mit 76 Jahren Spass an Bewegung haben kann, denn für Fitness ist es nie zu spät! In einem weiteren Bericht über die Burg und das Schloss Brunegg erfahren Sie viel Wissenswertes über die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen. Lassen Sie sich ins 13. Jahrhundert zurückversetzen und tauchen Sie in der Gegenwart wieder auf! Christoph Reding, Kantonsarchäologie Aargau, ist der Einladung des Gemeinderates im August gefolgt und hat die Bevölkerung anhand eines Vortrages über die archäologischen Ergebnisse informiert. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen der BLICKPUNKT-Ausgabe 2012! 28 29 30 33 34 35 36 Im BLICKFeld – Vereine Züglete des Feuerwehrvereins Jugi-Jassturnier So ein Theater! mitenand Happy Music macht glücklich! Feuerwehr-Vereinsreise Stiftungsrat Kirche Brunegg WendePUNKT 37 Schützenhaus und Scheibenstand 38 Mittagstisch der Pro Senectute LichtBLICK 39 Kerzenziehen 40 41 42 43 44 EinBLICK 1. Fasnachts-Dressur-Reiten Inspektionsübung der Feuerwehr Besuch in der Bäckerei Moosberger Musikschule Burg und Schloss Brunegg DurchBLICK 48 Ein Film entsteht Auf den PUNKT gebracht 52 Pensionierung von Elsbeth Horat 52 Halloween MARLIES JENT 53 54 56 57 58 BLICKfang Kinderfasnacht mit dem Familienverein Brunegger Musikschulkonzert Drachenfliegen Musikalischer Gottesdienst Ein neues Gemeindefahrzeug BLICK über die Dorfgrenze hinaus 59 Alterszentrum Chestenberg 62 Tag der offenen Apotheke Titelbild: Kindergarten beim Schloss Brunegg, anlässlich der Filmaufnahmen PUNKT für PUNKT 63 Auflösung Brunegger Dorf-Quiz Ein BLICK voraus 64 Termine 2013 4 AnBLICK – Dorfanlässe Seifenkistenrennen Bilderbuch-Wetter war auf das Wochenende vom 23./24. Juni 2012 angesagt, sodass einer Durchführung des Seifenkistenrennens nichts mehr im Wege stand. Das OK Seifenkistenrennen, unter der Leitung von Hansruedi Bühler, leistete vollsten Einsatz. Das Helferteam war zwei Tage im Einsatz. Streckensicherung, Speakergerüst, Festwirtschaft, Sitzgelegenheiten, Sponsoring und vieles mehr galt es vorzubereiten, damit für die Probetrainings und für den Wettkampf alles gerüstet war. Dann, am Samstagnachmittag, trotz herrlichem Sonnenschein, kamen aus heiterem Himmel zwei kräftige Windböen und bliesen das eine Zelt um, Sonnenschirme knickten ein und Inventar flog weg. So schnell wie der Wind kam, war er auch wieder fort. Mit vereinten Kräften versuchte man, den Schaden so gut wie möglich wieder zu beheben. In fünf verschiedenen Kategorien wurden bereits am Samstagnachmittag die ersten Probetrainings aufgenommen, und am Sonntagvormittag konnten dann nochmals weitere Fahrten absolviert werden. Am Nachmittag war dann höchste Spannung angesagt! Accessoires wie Helm und Handschuhe waren unerlässlich. Zum Glück gab es keine Unfälle zu verzeichnen. Dass ab und zu nicht immer alle die «richtige Kurve» oder ihre Ideallinie gefunden hatten, war Nebensache. Man half den Boliden und ihren Fahrern dann wieder auf den richtigen Weg. Natürlich hatte das grossen Einfluss auf das Endresultat – vielleicht etwas zur Enttäuschung des Seifenkistenlenkers oder der -lenkerin. Hauptsache aber war die Teilnahme und der Spass daran. Viele Zaungäste wohnten dem Schauspiel bei. Es gab sogar Grosseltern, die extra für diese Veranstaltung aus Gütersloh (Nord- AnBLICK – Dorfanlässe rhein-Westfalen) anreisten, um ihren Enkelkindern bei diesem Anlass zuzuschauen – sicher sehr zur grossen Freude der Enkel. Es ging wirklich die Post ab, im Kampf um wertvolle Sekunden. Von den Kleinsten bis zu den Oldies liessen alle ihre Seifenkiste von der Sandhübelstrasse bis zum Schützenhaus hinuntersausen. Dort warteten die Helfer auf die Kiste. Diese wurde auf das Auto geladen und sofort wieder an den Start gebracht. Auch für das Kulinarische war bestens gesorgt. Ob eine GP-Wurst oder eine feine Glacé vom Eggenwilerhof – es hatte für jeden «Gluscht» etwas dabei. Zum Abschluss gab es dann natürlich die Krönung: Die Rangverkündigung wurde durchgeführt, und alle Seifenkistenfahrerinnen und -fahrer erhielten zur Erinnerung eine Medaille überreicht. Den Pokal für die schönste Seifenkiste gewann Julian Wendler mit «Audi-Star». Alle Seifenkistenfreunde und solche, die es werden möchten, dürfen sich bereits jetzt schon auf die nächste Durchführung im 2014 freuen! 5 6 AnBLICK – Dorfanlässe Aufruf: Gesucht werden Seifenkisten und weitere Fahrerinnen und Fahrer! Wenn Sie eine Seifenkiste für das nächste Rennen (2014) suchen, anbieten oder ausleihen möchten, dürfen Sie sich an den Familienverein aktiv@brunegg wenden. Dieser wird gerne vermitteln. Es wäre schön, wenn weitere Teilnehmer beim nächsten Rennen mit dabei sein könnten. TEXT: MARLIES JENT FOTOS: YVONNE SIEGENTHALER, RUEDI EICHENBERGER, MARLIES JENT Das Helferteam Die Sieger mit den Namen ihres Fahrzeuges: Kat. 1: Frederick Vietgen («Lilly») Kat. 2: Sascha Krell («Blue Fire») Kat. 3: Julian Wendler («Audi-Star») Kat. 4: Cyril Münst («Hot Racer») Kat. Oldies: Sandro Strebel («Bergblitz») AnBLICK – Dorfanlässe 7 1.-August-Feier – der 721. Geburtstag der Schweiz Der Start in den 1. August hätte nicht schöner sein können. Es erwartete uns ein herrlicher und sehr heisser Sommertag. Der Gemeinderat lud die Bevölkerung zur Bundesfeier beim Schulareal ein. Die Festwirtschaft wurde durch das UnihockeyTeam betrieben. Auch diesmal durfte wieder auf die grosse Unterstützung von Hansruedi Bühler gezählt werden, der für einen einwandfreien Betrieb der Technik sorgte. Ab 18.30 Uhr trafen bereits die ersten Leute ein, und die Festbankplätze füllten sich. Die Gemeinde offerierte jedem Be- sucher eine Wurst und ein alkoholfreies Getränk, was von der Bevölkerung immer sehr geschätzt wird. Mitglieder des Unihockey-Teams grillierten die feinen Würste, und auch für süsse Versuchungen war gesorgt. Der Chor La Brunegg gestaltete die musikalische Umrahmung. Kathrin Härdi begrüsste Jeanine Glarner, Grossrätin aus Möriken-Wildegg, als Gastrednerin ganz herzlich. Frau Glarner hielt die Ansprache und freute sich über ihren Besuch in Brunegg, direkt unter dem schönen Schloss, und meinte, dass es doch wunderbar sei, dass Brunegg wie ihre Heimatgemeinde je über ein Schloss am gleichen Berg mit einer wunderbaren Aussicht auf die Jurabergkette verfügten. Nach der Festrede spazierten die Besucher zum Feuerplatz. Zusammen mit dem Chor La Brunegg wurde die Nationalhymne gesungen. Anschliessend liessen die Bruneggerinnen und Brunegger den Abend auf dem Festplatz gemütlich ausklingen. Herzlichen Dank allen Mitwirkenden, Helferinnen und Helfern für das Engagement an diesem Feiertag! MARLIES JENT 8 Wunderbare BLICKE Senioren-Ausfahrt nach Elm 41 Brunegger Seniorinnen und Senioren stiegen am Dienstag, 19. Juni 2012, beim VOLG in den Car von Nordic Reisen ein. Der Wettergott war guter Laune – es war ein herrlicher Frühsommertag. Die Fahrt war via Urdorf und dann über die ZürichseeAutobahn vorgesehen. Nur leider landeten wir bei Mägenwil bereits im Stau. Von diesem war aus dem Radio nichts zu vernehmen, also hiess es für uns abzuwarten. Unser bewährter Chauffeur Roland verliess dann aber schon bald die A1, und wir fuhren ein Stück weit über Land. Mit Verspätung liessen wir uns aber Kaffee und Gipfeli im Restaurant Bäckerhof zu Benken trotzdem munden. Leider blieb halt dann nur noch ein kurzer Augenschein übrig für das hübsche Bäckerei-Museum. Die Weiterfahrt über Näfels und Glarus nach Elm drängte, denn wir wollten pünktlich an unserem Bestimmungsort ankommen. Das Suworow-Haus in Privatbesitz konnten wir dank der Wirtin vom Hotel Elmer noch vor dem Mittagessen besichtigen. Der Apéro wurde sehr genossen, und hungrig waren wir auch schon langsam. Ein Glarner Netzbraten an Rosmarinsauce, dazu Kartoffelstock und eine hübsche Gemüsegarnitur liessen wir uns schmecken. Die Rotwein-Zwetschgen mit Vanille-Glace mundeten uns ebenfalls. Nach dem Verdauungsspaziergang durch Elm, dem Wohnort der ehemaligen Skirennfahrerin Vreni Schneider, besichtigten wir die Schiefertafelfabrik. Unglaublich, wie sich unsere Männer in die antike Industrie-Geschichte «vergucken» konnten! Überall roch es nach Schieferstaub, Leim und Sägemehl. Die Maschinen waren einfach gebaut, aber effizient, was sehr zum Erstaunen war. Viele Arbeiten wurden damals von Kinderhand ausgeführt. Die Herstellung der Jasstafeln, für welche über 30 Arbeitsgänge nötig sind, wurde uns eindrücklich demonstriert. Vom Bergsturz anno 1881 wurde uns erzählt, bei dem 10 Millionen Kubikmeter Felsgestein zu Tal stürzte und dabei 114 Menschen begrub. Nebst 90 Hektaren fruchtbarem Boden wurden damals auch 83 Gebäude und ein beträchtlicher Waldbestand vernichtet. Der Tag ging schnell vorbei, und die Zeit für die Rückfahrt nach Netstal schritt schnell voran. Dort kehrten wir zu einem Halt im berühmten Café Staub ein. Berühmt nämlich durch seine Glarner Pasteten, ein Gebäck aus Blätterteig mit Mandel- oder Dörrzwetschgen-Füllung. Danach konnte unser Chauffeur zügig nach Hause fahren, diesmal ohne Stau, und bald hiess es Abschied nehmen von diesem schönen Tag und von den Mitreisenden. Wohin führt uns die Reise wohl im nächsten Jahr? TEXT: DORLI BRUN FOTOS: FREDY LOHNER Anmerkung der Redaktion: Unverhofft verstarb Fredy Lohner, welcher die Fotos zu diesem Bericht lieferte, nur wenige Monate später. Er wird der Reiseschar bei ihrem nächsten Ausflug fehlen! Wunderbare BLICKE 9 10 Wunderbare BLICKE Chor La Brunegg auf 3-Tagesreise ins Vinschgau Bei Nebel und recht kühler Temperatur beginnt an diesem Auffahrtsmorgen, 17. Mai 2012, bereits um 7.30 Uhr unsere 3-tägige Reise. Wir fahren Richtung Julier. Dabei lacht uns die Sonne bald entgegen, und so bleibt es auch für den Rest des Tages. Gut, dass wir uns beim Kaffeehalt in der Gaststube aufgewärmt haben, denn den mittransportierten Aperitif trinken wir mit etwas zitternden Händen in frisch verschneiter Höhe. Zum Mittagshalt ziehen wir weiter nach Livigno. Nach einem kleinen Bummel durch das Dorf heisst es wieder einsteigen und die Landschaft über den Ofenpass nach Mals in vollen Zügen geniessen. Neugierig sind wir auf unsere Unterkunft in Mals. Es stellt sich heraus, dass unser Präsident uns nicht zu viel versprochen hat. Im wunderschön gelegenen Hotel Garberhof und im Ort selbst gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Seele baumeln zu lassen. Einige schauen sich das Dorf an, andere nutzen die hoteleigene WellnessAnlage oder gönnen sich ein Nickerchen an der Sonne im bequemen Liegestuhl. Alles ist grosszügig hier, angefangen bei den Zimmern, über die schöne Parkanlage wie über die Herzlichkeit der Wirte-Familie und ihren Angestellten. Auch kulinarisch werden wir verwöhnt. Wir geniessen das alles sehr, und das absolute Highlight an diesem Abend ist ein Dessertbuffet (Auffahrtstag sei Dank!), das nun wirklich keinen Wunsch offen lässt. Wir werden zusätzlich aufgefordert, uns ein weiteres Mal zu bedienen, und das lassen wir uns dann doch nicht zweimal sagen. Am Freitagmorgen gibt es zuerst für unseren Präsidenten ein herzhaft gesungenes «Happy Birthday» und einen guten Schluck Schämpis. Überrascht und gerührt darf er sich nun dem Frühstück widmen. Für diesen Tag sind zwei Besichtigungen angesagt. Die Führung durch die Firma Lico zeigte uns nicht nur, was alles in Sachen Bodenbeläge (z.B. dein liebstes Fotomotiv Wunderbare BLICKE oder die Peanuts?) möglich ist, sondern auch, wie die Firma mit Innovation, Qualität, Geschäftssinn, Freude und Mut sehr erfolgreich ist. Was könnte noch auf dem Programm stehen, wenn man im Südtirol unterwegs ist? Genau – der Besuch eines Winzers mit seinen Reben und seinem Weinkeller. Am Nachmittag treffen wir in Kastelbell bei Leo Forcher ein. Er führt uns durch den unteren Teil seines Rebbergs und lässt uns seine feinen Weine degustieren. Wir werden immer lustiger, und so verabschieden wir uns mit den Liedern «Mes amis de la table ronde» und «s’esch mer alles ei Ding». Den Tag lassen wir gemütlich im Hotel ausklingen. Auch am Samstagmorgen wird gemütlich gestartet. Nach dem reichhaltigen Frühstück fahren wir ins nahgelegene Städtchen Glurns. Das liebliche und kleinste Städtchen der Alpen mit seiner intakten Ringmauer ist entzückend. Wir schlendern durch die Gassen, fotografieren, kaufen ein, kehren zu einem Frühschoppen ein, und dann heisst es endgültig Richtung Heimat fahren. Der Wunsch nach einer Reise, die gemütlich ist und genug Zeit lässt zum Plaudern und Erholen, ist in Erfüllung gegangen. Zufrieden kehren wir nach Hause zurück. Ein herzliches Dankeschön sei an Peter gerichtet für die Organisation der Reise sowie an Sepp, dass er uns Chorleute so sicher transportiert hat. VERENA ZOBRIST 11 12 BLICKRichtung – Sport Beachvolleyball – ein trendiger Sport! Warum soll man nur in den Ferien, am Strand oder in der Badi Beachvolleyball spielen können? Das müsste doch bei uns im Dorf auch möglich sein – diese Überlegung ging Damian Suter nicht mehr aus dem Kopf. Beachvolleyball ist nämlich nicht nur eine trendige Freizeitsportart, sondern wurde 1996 erstmals als olympische Disziplin gewertet. Die Idee, ein eigenes Beachvolleyball-Feld im Dorf zu haben, liess Damian Suter nicht mehr los. Minutiös trug er die verschiedenen Kosten für das Erstellen eines Beachvolleyball-Feldes zusammen und gelangte damit an den Gemeinderat. Es stellte sich heraus, dass die eingeholten Offerten zu teuer waren. Deshalb musste nach einer kostensenkenden Lösung gesucht werden. Eine Alternative war, die Arbeiten für den Aushub auf freiwilliger Basis selber zu machen. Damian Suter fand weitere Kollegen, die am gleichen Strick mitziehen wollten und ihre freie Unterstützung anboten. Der Gemeinderat stimmte dem Baugesuch zu, sodass nach Auffahrt tatsächlich mit diesem Projekt gestartet werden konnte. Die jungen, initiativen Brunegger waren nun gefordert und voll motiviert an der Arbeit. Nachdem das Beachvolleyball-Feld markiert war, galt es mit Bagger und Dumper den Aushub vorzunehmen. Sie waren am Freitag von morgens um 7 Uhr bis nachts um 22 Uhr am Werk, es musste schliesslich Erdgut bis auf eine Tiefe von 30 Zentimetern und auf einer Fläche von 20 x12 Metern, ausgehoben werden. Eine Herausforderung war dann auch noch die Versetzung des einen Netzpfostens. Es war ein rechtes Stück Arbeit, diesen Betonklotz in die richtige Baggerposition zu bekommen, damit er überhaupt versetzt werden konnte. Auch eine Pause musste zwischendurch mal sein. Gut, gab es ein liebes Mami, das den jungen Leuten ein feines Znüni vorbeibrachte. Nach dem Aushub folgten Abziehund Feldumrandungsarbeiten, damit danach das Vlies gelegt werden konnte. Die für ein Beachvolleyballfeld benötigte Quarzsand-Lieferung war dann wieder ein spezielles Ereignis. Am Donnerstag, 24. Mai 2012, wurden vier Lastwagenlieferungen BLICKRichtung – Sport mit 100 Tonnen Quarzsand abgeladen. Wer denkt, dass der Lastwagen die Sandlieferung direkt auf das vorbereitete Feld abladen und gar kippen konnte, der irrt gewaltig. Der Lastwagen konnte nämlich nur bis vor die Turnhalle fahren. Dort wurde die ganze Sandladung gekippt, und wiederum war man auf viele freiwillige Helfer angewiesen. Das Unihockey-Team und zahlreiche Freunde der Projektgruppe schaufelten den Sand in «Garetten» und fuhren damit von der Turnhalle bis an das Spielfeld, leerten dieses Gefährt und holten eine weitere Ladung Sand. Es war nicht ganz «ohne» und wohl etwas ein Kraftakt! Das ganze Team leistete vollsten Einsatz. Unterstützung gab es dann noch von der Zivilschutzstelle Maiengrün, die dem Team unter die Arme griff und beim Einfüllen des Sandes mithalf. Jetzt musste nur noch das Spielnetz angebracht werden. Später kam dann noch die Sandabdeckung, zum Schutz ungewollter vierbeiniger Sandbesucher, hinzu. Dann war es soweit. Der Sand war eingefüllt, das Netz gespannt, und so konnten die jungen Brunegger das Sportplatz-Projekt erfolgreich und unfallfrei abschliessen. Sie freuten sich sehr über ihr gelungenes Projekt, welches mit vielen Helfern realisiert werden konnte. Ein herzliches Dankeschön all diesen Helfern für ihren grossen und solidarischen Einsatz. Federführend waren: Damian Suter (Organisation/Projektleiter), Sandro Strebel, 13 Robin Erni und Patrick Hunziker. Roland Suter hat das Projekt begleitet. Im Anschluss an die Juni-Gemeindeversammlung wurde das Beachvolleyball-Feld offiziell eingeweiht. Gemeindepräsidentin Kathrin Härdi lobte die Eigeninitiative und das Engagement der jungen Leute. Alle Helfer erhielten von der Gemeinde, nebst einem tollen Applaus, ein Badetuch mit eingesticktem Beachvolleyball-Signet als Dankeschön für den Einsatz. Die Brunegger Bevölkerung hat jetzt ein weiteres, attraktives und trendiges Freizeitangebot. TEXT: MARLIES JENT FOTOS: ROLAND SUTER, MARLIES JENT 14 BLICKRichtung – Sport De schnällscht Brunegger Am Mittwoch, 9. Mai 2012, war es soweit – der und die schnellste Brunegger/in wurde gesucht, wobei das Motto «Plausch haben» ganz bestimmt im Vordergrund stand. Leider verhiessen die dunklen Wolken am Himmel nichts Gutes. Und genau bei den Kleinsten, den Piccolos in der Kategorie 2007 und jünger, öffnete der Himmel die Schleusen. In Regenkleidern und Gummistiefeln spurteten die Kinder über die Laufstrecke dem Ziel entgegen. Ihnen schien es aber wohl nicht allzu viel auszumachen, und die Fans, darunter viele Mamis und Papis, feuerten ihre Kinder an. In der Pause beruhigte sich dann die Wettersituation, und der zweite Teil des Rennens konnte regenfrei, sogar mit einigen Sonnenstrahlen, ausgetragen werden. Erstmals startete auch die Kategorie Ü16. Zwei Damen traten zum Rennen an. Es gab dann auch noch eine Herren-Gruppe Ü16, die sich ganz kurzfristig formierte und zum Start antrat. Eben – «de Plausch debi ha» war hier wichtiger als siegen, obwohl bestimmt jeder doch gerne Sieger geworden wäre. Das OK, unter der Leitung von Angy Frey und Sal Ten, liess sich diesmal noch eine weitere Geschicklichkeit einfallen. Beim Unihockey-Torwandschiessen galt es, mög- BLICKRichtung – Sport Yannick Casanova und Marion Schudel lichst alle fünf Bälle einzulochen. Es war gar nicht so einfach wie es aussah. Viele nahmen die Gelegenheit wahr, ihr Schusstalent unter Beweis zu stellen. Dann wurden die letzten Rennen für die Qualifikationen in Angriff genommen, und der Wettlauf um den schnellsten und die schnellste Brunegger/in begann. Anschliessend wurden die Siegerehrungen durchgeführt, und alle Teilnehmenden erhielten eine Medaille überreicht. Herzlichen Glückwunsch den beiden Pokalsiegern sowie dem gesamten OK für die erneut gelungene Durchführung. MARLIES JENT 15 16 BLICKRichtung – Sport Für Fitness ist es nie zu spät! Fitness wird unterschiedlich definiert. Für die einen bedeutet es schon fast eine Art Leistungssport, und für andere ist Fitness Bewegung. Bewegungsmangel wird heute bereits bei Kindern festgestellt, und so gibt es dafür verschiedene Förderprogramme, vom Schulkind bis zum Rentner. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, ob und wie er Fitness betreiben möchte. Und wenn es dabei erst noch Spass macht, dann hat man für sich wohl den richtigen Weg eingeschlagen. Es spielt dabei keine Rolle, welche Art man wählt, ob es sich um Joggen, Ballsport, Gymnastik, Spazieren, Schwimmen oder Tanzen handelt – Hauptsache, man bewegt sich. Wenn Fitness Freude macht, betreibt man dies auch regelmässig. Ansonsten neigt man dazu, das Ganze immer mehr schlittern zu lassen, bis man die Lust dafür verloren hat. Die Bewegung beeinflusst die Lebens- und Leistungsfähigkeit und fördert die Vitalität, die Erholung und das Wohlbefinden. Regel- mässige Gymnastik und der persönlichen Situation angepasster Sport (nicht nur) im Alter erhalten die Gesundheit, und man bleibt gut in Form. Heinz Brun, 76-jährig, besucht seit rund fünf Jahren den Seniorensport in Mägenwil. Diese Sportabteilung feierte inzwischen ihr 20-jähriges Bestehen, und genau gleich lange war Ernst Fahrni als Leiter dieser Turngruppe im Einsatz. Das Turnen findet jeweils am Montag von 16.45 bis 17.45 Uhr in der Turnhalle Mägenwil statt. Der jüngste Teilnehmer ist 64-jährig und der Älteste 84 Jahre alt. Sie kommen aus verschiedenen Gemeinden nach Mägenwil zum Turnen. Der erste Teil besteht aus Gymnastik-, Kraft- und Gleichgewichtsübungen, denn die Muskeln sollen gezielt erhalten bleiben. Im zweiten Teil rundet ein Spiel die Turnstunde ab. Unter dem Jahr stehen etwa vier Wanderungen, vielleicht einmal ein Schneeschuhlaufen oder Kegeln auf dem Programm. Es wird eine bunte Palette angeboten, die den Teilnehmern Spass macht. Heinz Brun fühlt sich körperlich fit und empfiehlt Senioren ein regelmässiges Training. Wer Lust hat, mit Gleichgesinnten zu turnen, ist jederzeit herzlich zu einer Schnupperstunde in die Turnhalle Mägenwil eingeladen. Nach dem Turnen kehrt die muntere Seniorengesellschaft noch für eine halbe Stunde zu einem Bier ein, bevor der Heimweg angetreten wird. Die Turner freuen sich auf weitere Interessierte in ihrem Kreise. Nicht nur Heinz Brun ist überzeugt, dass Fitness besonders im Alter wichtig ist. Auch seine Frau, Dorli Brun, besucht seit 26 Jahren wöchentlich die Wassergymnastik und möchte auf die Bewegung keinesfalls verzichten. TEXT: MARLIES JENT FOTO: DORLI BRUN BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern 17 Marianne Muster – ein «leidenschaftlicher» Bodymech Bodymech (nicht Bodymechin), so nennt sich Marianne Muster bei der Ausübung ihrer Tätigkeit als Masseurin. Gesund riecht es bereits beim Eintritt in ihre Praxis. Die verschiedenen Öle und Essenzen verbreiten einen angenehmen Hauch von Wohlgefühl. Und genau das ist das Ziel von Marianne Muster. Ihre Klienten sollen sich bei ihr wohlfühlen und die Praxis wieder beschwerdefrei verlassen können. Der Frauenturnverein veränderte alles Ihre berufliche Laufbahn begann jedoch ganz anders. Sie absolvierte eine kaufmännische Lehre in der Papierindustrie und blieb dieser Branche auch nach der Lehre noch eine Zeit lang treu. Ihren Ausgleich zum Beruf fand sie beim Sport und trat mit 20 Jahren dem Frauenturnverein Brunegg bei. Dort übernahm sie schon bald die Turnleitung, welche sie rund 12 Jahre ausübte. Und genau dieser Frauenturnverein stellte damals ihre berufliche Laufbahn total auf den Kopf. Sie nahm sich öfters dem einen oder anderen Muskulaturschmerz an, weil sie sich gerne mit dieser Materie befasste, und massierte mal da und dort die Leiden weg. Das verleitete sie dazu, neben ihrer kaufmännischen Tätigkeit, einen Massagekurs zu besuchen. Für sie war das aber nicht zufriedenstellend. Es war zwar schon «etwas», aber eigentlich noch nicht so ganz das Richtige. Also entschloss sie sich, die Ausbildung zum medizinischen Masseur zu absolvieren. Ihre ersten Klienten stammten denn auch aus ihrem Freundes- und Kollegenkreis, und so reduzierte sie ihren Bürojob allmählich auf 80 %. Damit war es möglich, sich auch noch dem Massieren zu widmen. Ende 1988 beendete sie dann ihre kaufmännische Tätigkeit. Ihr Ziel war nämlich, sich zukünftig voll auf das Massieren zu konzentrieren und sich der Gesundheit der Leute anzunehmen. Im darauffolgenden Jahr kam der erste Sohn und drei Jahre später der zweite Sohn auf die Welt. Sie richtete sich zu Hause ein Massage-Zimmer ein, und so konnte sie neben der Betreuung ihrer jungen Familie auch den einen oder anderen Massagetermin wahrnehmen. Im Laufe der Jahre besuchte sie immer wieder Weiterbildungskurse und eignete sich ein grosses Fachwissen an. Das sprach sich herum, und so darf sie heute mit Stolz sagen, dass sie nie Werbung für ihre Praxis betreiben musste. Die Mund-zu-Mund-Propaganda hatte ihre Wirkung. Faustball-Ära Marianne Muster geniesst auch in der Faustball-Szene einen guten Ruf. Es begann 1995/96, als die Nachbarin einer Patientin ihrem Mann einen Massage-Gutschein für einen Besuch bei Marianne Muster schenkte. Der Beschenkte war damals in der Schweizer Nationalmannschaft Faust- 18 BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern baller. Und so fing eine lange Faustball-Ära für Marianne an, die bis heute andauert. Im Jahre 1999 fand die Faustball-Weltmeisterschaft in Olten statt, wo Marianne Muster als «Bodymech» diesem Nationalspieler für dessen Betreuung nachreiste. Sie nahm dezent im Hintergrund ihre Sportler-Betreuung wahr. Die Zusammenarbeit mit den Faustballern gefiel ihr sehr, und so wurde sie immer häufiger für die Betreuung der Faustballer engagiert. Die Faustballer von Binningen/Amiticia Basel wurden 1999 Schweizermeister, im Jahre 2000 gleich nochmals und zugleich auch noch Cupsieger, sodass das Faustball-Team sogar als «Basler Mannschaft des Jahres» gewählt wurde. Bei solchen Anlässen sind natürlich nicht nur die Spieler die Champions, sondern auch das ganze Betreuerteam gehört dazu. So besitzt denn Marianne Muster auch zahlreiche Medaillen der vielen Titelgewinne und Fotos als Erinnerung an diese glanzvollen Resultate. Von 2000 bis 2010 war sie mit den Herren 1 aus Oberentfelden unterwegs und betreut, verpflegt und behandelt seit 2006 auch die Herren-Nationalmannschaft der U18. Die Jungen schätzen ihre Gesellschaft sehr. Sie ist nämlich manchmal nicht nur medizinische Betreuerin und Kollegin, sondern ab und zu auch Anlaufstelle für Herzensangelegenheiten und geniesst den tollen und sportlichen Umgang mit den jungen Leuten. Reisen Das Faustball-Nationalteam feierte auch grosse Erfolge im Ausland an Europa- und Weltmeisterschaften, und Marianne Muster durfte die Teams jeweils begleiten. So konnte sie schon einige Male ihre Koffer packen. Die Faustballer nahmen im 2006 an der Weltmeisterschaft in Chile teil (ohne Bodymech) und im Sommer des gleichen Jahres konnte Marianne Muster dann mit an die Europameisterschaft nach Österreich. Sie erzählt begeistert, welch tolles Gefühl jeweils aufkommt, wenn das ganze Faustball- und Betreuer-Team mit dem Nationaldress einläuft, die Hymne gespielt und die Schweizerfahne gehisst wird. Marianne Muster ist ein fester Bestandteil der Faustball-Nati und geniesst das auch in vollen Zügen. Die sportlichen Erfolge der Faustballer gingen weiter. So durfte sie mit ihnen zusam- men im Jahre 2009 in Namibia den VizeWeltmeistertitel feiern. Im 2010 fand die EM der Elite in Ermatingen und im 2011 die WM in Österreich statt. Im Jahr 2012 folgte dann ein weiterer Höhepunkt. Die U18 holten den Vize-Weltmeistertitel in Kolumbien, die U21 die Bronzemedaille an der EM in Diepoldsau und die Elite wurde in Schweinfurt Europameister. Und an allen Titel durfte Marianne Muster teilhaben. Sie ist neben der medizinischen und zwischenmenschlichen Betreuung auch für die Sportlerernährung zuständig. Leider ist es meist nicht möglich, in den fernen Ländern weiter herumzureisen, da die Abflüge und die Rückreisen jeweils auf die Turniere angepasst sind. In Namibia hingegen liess Marianne Muster es sich nicht nehmen und schloss sich nach dem Turnier dem Fanclub der Faustballer an. Dieser verlängerte seinen WM-Besuch und nahm sich noch einige Tage Zeit, in Namibia umherzureisen. Marianne Muster kommt dabei gleich ins Schwärmen, denn die Bilder im Fotobuch zeigen eine eindrückliche Landschaft und die Schönheit der wilden Tiere. Auf die bevorstehenden Einsätze mit den Nationalmannschaften freut sich Marianne Muster bereits wieder, und vor allem auf die nächsten Auslandaufenthalte. So stehen in den nächsten Jahren für die U18 bereits Marianne Muster mit der U18 der Faustball-Nationalmannschaft BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern Die Schweizer Elite-Nationalmannschaft feierte 2012 in Schweinfurt den Europameistertitel – natürlich mit Marianne Muster wieder Österreich, Brasilien und Deutschland und für die Elite-Mannschaft Kolumbien und Argentinien auf dem Programm. Marianne Muster ist nach wie vor begeisterte Masseurin, übt ihren Beruf mit viel Herzblut aus und schätzt die Nähe zu ihren Patienten und Sportlern sehr. Sie ist froh, dass sie damals den Schritt zu einem zweiten Bildungsweg gewagt hat und heute in einem guten Umfeld ihrer Passion nachgehen kann. Und was macht wohl ein engagierter Bodymech, um seine Batterien aufzutanken? Beim Walken oder Malen kann Marianne Muster bestens entspannen! TEXT: MARLIES JENT FOTOS: SWISS-FAUSTBALL.CH, GYMLIVE, MARLIES JENT Bild, gemalt von Marianne Muster, mit dem passenden Titel 19 20 BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern Victoria und Rozafinë – Junior-Majoretten im Element Mein Besuch in einer Trainingsstunde der Junior-Majoretten in Wildegg am 5. Juli 2012 eröffnete mir eine völlig neue Perspektive. Im Vordergrund der Majoretten stehen Tanzund Stabtechniken zu moderner Musik. Sie heissen Victoria und Rozafinë, die beiden Mädchen aus Brunegg, welche bei den Junior-Majoretten Möriken-Wildegg trainieren. Bevor jedoch das Training an diesem Abend begann, wollten mir die Mädchen bereits im Foyer der Turnhalle mit viel Eifer beibringen, wie einfach es ist, den Stab (Bâton) zu halten und herumzuwirbeln. Einfach? Ich tue mich etwas schwer damit, denn es ist wirklich eine Kunst, damit umzugehen, und es braucht Übung, denn es ist alles andere als einfach. Zudem ist der Stab an den Enden unterschiedlich schwer. Man muss also wissen, wie der Stab zu führen ist, damit er auch bei Wurfmanövern richtig «fliegt», d. h. mit dem unterschiedlichen Gewicht des Stabes kann der Schwung beeinflusst werden. Die Leiterin Jeanine Wiederkehr, welche seit vielen Jahren den Aktiv-Majoretten angehört, forderte die Mädchen auf, sich warmzulaufen. Sechs der Mädchen – zwei waren für diesen Abend entschuldigt – Victoria wirbelten in der Turnhalle herum. Nach einiger Zeit winkte die Leiterin die Mädchen heran, und es galt, das bereits einstudierte Stück in der Theorie nochmals durchzugehen. Wann kommen welche Figuren und Rozafinë BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern Schritte zum Einsatz? Wer läuft nach vorne, und wann muss der Stab in die Höhe gehalten werden? Die Choreografie eines solchen Stückes verlangt einiges ab, denn es sind Taktund Musikgefühl, Schrittfolgen, Stabeinsätze und natürlich vollste Konzentration gefragt. Jeanine Wiederkehr startete das Musikstück «Geronimo» von Aura Dione, und die Majoretten legten los. Die Mädchen – das jüngste ist gerade mal sechs Jahre alt – wirbelten tatsächlich den Stab auf und ab, hin und her. Es war zu erfahren, dass sie dieses Stück voraussichtlich am Musikabend im Dezember 2012 aufführen dürfen. Das zweite Stück wurde dann nach den Sommerferien einstudiert. An diesem Abend galt es nun aber, die Tanzschritte und die Reihenfolge zu verfeinern. Das Musikstück wurde einige Male repetiert, bis dann die Leiterin die Mädchen zu einer wohlverdienten Glacé und einem Schoggistängeli einlud, denn die Sommerferien standen ja schliesslich vor der Türe. Victoria ist bereits seit rund drei Jahren und Rozafinë seit dem Frühling 2012 bei den Junior-Majoretten. Die Musik und das Tanzen machen ihnen Freude und vor allem, dass sie mit Kolleginnen etwas unternehmen können. Im letzten Jahr tanzten die Junior-Majoretten am Musikabend zu einem MickeyMouse-Stück. Damit natürlich auch das Outfit stimmte, entschloss sich eine Mutter, 21 die passenden Accessoires zu nähen. So stimmte denn auch die Kostümierung, und der Bühnenauftritt mit dem Zauberstab war für die Mädchen ein voller Erfolg und wurde mit Applaus vom Publikum honoriert. In diesem Jahr hiess das Motto der Musikgesellschaft Möriken-Wildegg «Kantönligeischt». Anlässlich der Hauptprobe zeigten die Musikanten, die Tambouren und die Majoretten ihr Gelerntes. Die Musikstücke waren sehr passend zum Motto ausgewählt, und die Besucher der beiden bevorstehenden Musikabende durften sich auf ein buntgemischtes und abwechslungsreiches Programm freuen. Die Majoretten Möriken-Wildegg konnten im 2011 ihr 40-jähriges Jubiläum feiern. Sie suchen bei den Junioren wie auch bei den Aktiven immer wieder nach neuen Mitgliedern. Der Nachwuchs ist etwas dünn gesät, und deshalb sind Interessierte jederzeit herzlich willkommen. Es braucht dazu keine Vorkenntnisse. Die Majoretten nehmen auch Auftritte am Maienzug in Aarau, an Tambourenanlässen, an Musikkonzerten und an weiteren Anlässen wahr. Zudem können die Majoretten zu Privat- und Firmenanlässen gebucht werden. MARLIES JENT Weitere Infos: www.majoretten-moeriken-wildegg.ch 22 BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern Gabriela Espriú – eine mexikanische Austauschschülerin in Brunegg Ich komme aus dem Norden Mexikos, dem Bundesstaat Sonora. Dieser grenzt an die US-Bundesstaaten Arizona und New Mexico. Für mein Austauschjahr wählte ich die Schweiz aus verschiedenen Gründen aus. Einerseits stammt meine Urgrossmutter aus Altdorf, Kanton Uri, und andererseits lerne ich seit einigen Jahren französisch. Als ich schon einmal als Touristin in die Schweiz kam, verstand ich die französische Sprache relativ gut, und es fiel mir leicht, weil die Leute langsam sprachen. Natürlich recherchierte ich nicht weiter und merkte erst jetzt, dass die meisten Leute «schwizerdütsch» sprechen. Ein weiterer Vorteil der Schweiz ist auch, dass das Land klein ist und ich das ganze Jahr in der Schweiz herumreisen kann. Bei meiner Ankunft am 5. August 2012 wurde ich – sehr müde von der langen Reise – um 22 Uhr am Flughafen Zürich von der Rotary Organisation und meiner Gastfamilie aufs Herzlichste begrüsst. Seit diesem Tag wohne ich bei der Familie Bölsterli in Brunegg und bleibe bis am 27. Dezem- Auf dem Stanserhorn ber bei ihnen, bis ich dann in eine andere Familie an den Hallwilersee wechsle. Deutsch ist eine sehr komplexe Sprache. Es gibt Wörter, für die ich in anderen Sprachen wie Spanisch oder Englisch kaum eine Übersetzung finde. In Mexiko habe ich kein Deutsch gelernt, was ich bedaure, aber ich finde es gar nicht so schlimm. Schwer ist es, wenn man Deutsch lernen möchte und die Leute dann «schwizerdütsch» sprechen. In diesem Fall müsste man nach Deutschland gehen, um die Sprache zu erlernen. Die Kantone haben ihre eigenen Dialekte und die sind schwer zu verstehen, aber mit der Zeit gewöhnt sich das Ohr an die Klänge, und man versteht die Sprache immer besser, wenn die Leute auch etwas schneller sprechen. Der einfachste Dialekt für mich ist natürlich derjenige des Kantons Aargau, dann folgt Zürich. Die Dialekte der Kantone Bern und St. Gallen sind für mich schwer verständlich. Ich hoffe, dass ich die Sprache in einiger Zeit besser verstehen werde und sogar vielleicht etwas «Schwizerdütsch» sprechen kann. Swiss Life Ich glaube, dass im Leben der Schweizer jede einzelne Minute zählt. Die Zeit zu Beginn meines Aufenthalts war sehr entspannend, weil ich in den Sommerferien ankam. Das Wetter war herrlich, sonnig und heiss, was mir ermöglichte, die Zeit im Freien zu verbringen. Ich ging laufen, radfahren oder habe etwas ausgespannt. Dann besuchte ich drei Wochen lang einen Deutschkurs in Zürich-Oerlikon, bevor der Unterricht für mich in der Alten Kantonsschule in Aarau begann. Hier ist es ganz anders als in Mexiko. Am Nachmittag besucht man hier die Schule ebenfalls. In Mexiko konnte ich mich den ganzen Nachmittag dem LeichtathletikTraining oder den Tanzstunden widmen. Seit ich hier zur Schule gehe und nebenbei noch trainiere, fliegt der Tag einfach so davon. Auch meine Gastfamilie begann nach den Sommerferien wieder mit ihrem normalen, täglichen Leben. Für mich sind 24 Stunden am Tag einfach zu wenig für «Swiss Life». Das Jahr meines Lebens … Schoggi und Grittibänz Am Anfang hatte ich den Eindruck, dass das Essen nicht sehr voneinander abweicht, aber ich merkte schnell, dass es doch sehr unterschiedlich ist. Die Art des Kochens ist ganz anders, auch die Essenzeiten. In Mexiko wird viel Fleisch gegessen. Wir haben auch nicht viele Brotsorten und essen vorwiegend Toast, Donuts und Croissants oder aber auch Käse. Joghurt wird wenig gegessen. Es ist kein Mythos, dass die Schweizer Schokolade die Beste ist – sie ist auch wirklich die Beste! Ich bin süchtig geworden nach Schoggi. Auch den traditionellen Grittibänz habe ich versucht und bin verrückt nach ihm! Meinen Aufenthalt erlebe ich mit sehr unterschiedlichen Gefühlen. Ich bin sicher, das Austauschjahr wird das Jahr meines Lebens. Ich habe auch schon sehr viele Erfahrungen gemacht. Ich absolvierte eine Sozialarbeitswoche mit meiner Schulklasse in Oberwil im Simmental. Es war super, und es war auch das erste Mal in meinem Leben, dass ich gearbeitet habe. Ich kochte ein typisches mexikanisches Essen («Hähn- Alle Rotary-Austauschstudenten aus Mexiko, Country Fair in Olten BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern Bei der Familie Bölsterli chen mit rotem Reis») und half beim Zopf backen. Ich ritt auch ein Pferd und übte mich im Bogenschiessen … und ich bekam die Gelegenheit, eine Stunde länger als üblich zu schlafen. Die Liste ist endlos, ich habe so viele neue Dinge erlebt und eine andere Kultur kennengelernt, es ist ein Jahr mit viel Neuem, und die Erlebnisse sind sehr eindrücklich! Vom öffentlichen Verkehr bin ich sehr beeindruckt, auch wenn es ab und zu Verspätungen gibt. Der Transport ist viel besser und komfortabler als in Mexiko. Dort benütze ich diesen nie. Das Wetter hat mich schockiert. Es wechselt so oft während des Tages und so schnell von Tag zu Tag. Es ist wie in MexikoStadt, denn dort hat man manchmal drei Jahreszeiten an einem einzigen Tag. Ich hatte hier auch den Eindruck, dass wir den Herbst übersprungen haben. An einem Tag war es heiss und am anderen Tag wieder eiskalt, und dann fiel dazu noch Schnee. Als ich 15 Jahre alt war, kam ich mit Freunden in die Schweiz und besuchte Luzern, das Matterhorn und Umgebung. Es gefällt mir daher sehr, der Himmel wirkt blauer, 23 Gabriela mit einer Austauschkollegin in Zürich alles ist grün und auch die McDonaldsRäumlichkeiten haben mehr Klasse. Heimweh Es ist für mich schwer zu sagen, was ich besonders vermisse. Wenn man so lange von zu Hause weg ist, merkt man, dass alles etwas Besonderes ist. Ich vermisse mein tägliches Leben und die Routine. Ich vermisse aber auch das Lauschen von Gesprächen von Leuten an öffentlichen Plätzen, welche ich sprachlich verstehe, auch wenn ich deren Gesprächsinhalt nicht kenne. Hier verstehe ich kaum, was die Leute miteinander sprechen. Ich vermisse natürlich auch meine Familie, meinen Hund, das Tanzen und das Singen während des Autofahrens. Ich vermisse einige Sachen, aber ich mag es hier, so wie es ist. Es hat mir gezeigt, dass das Leben in Mexiko auch super ist. Ich bin nur für ein Jahr in der Schweiz, und wenn ich zurück in Mexiko bin, geniesse ich mein Leben dort auch wieder. Natürlich habe ich auch Heimweh, speziell bei besonderen Anlässen. An meinem Geburtstag hätte ich gerne mexikanischen Sozialarbeitswoche mit der Schulklasse in Oberwil im Simmental Schokoladekuchen gegessen. Es ging mir den ganzen Tag nicht so gut, und ich merkte dann, dass ich mich in Wirklichkeit nach einer Umarmung meiner Eltern gesehnt hatte. Ein anderes Mal fühlte ich mich in der Schule sehr müde, weil viele Dinge für mich neu waren. Manchmal aber auch etwas einsam, weil ich keine Freunde hatte und ich die Fächer in der Schule wegen der Sprache nicht so gut verstand, denn ich musste den ganzen Tag viel Energie für das Übersetzen aufwenden. Ich war deprimiert und «explodierte» dann einmal beim Sport. Heiligabend wird für mich wohl eine etwas schwierige Zeit werden, denn es ist das erste Mal, dass ich in dieser besonderen Jahreszeit die Tage nicht mit meiner Familie verbringen kann. Ich glaube, in diesem Jahr entdecke ich, wer ich bin und wer ich sein möchte. Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich die Gelegenheit habe, dieses Austauschjahr zu realisieren, mit all diesen Erfahrungen. Mit allen Rotary-Austauschstudenten in Zermatt GABRIELA ESPRIÚ (ANFANG DEZEMBER 2012) 24 BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern Kristjan Bushaj – ein junger Brunegger lebt für seinen Traum als Fussballprofi Im Jahr 2010 zog die Familie Bushaj mit ihren beiden Söhnen von Birr nach Brunegg. Das Fussballfieber hat die ganze Familie schon immer in ihren Bann gezogen, und so spielten die beiden Brüder Ardijan und Kristjan, wie bereits ihr Vater, Fussball beim FC Othmarsingen. Kristjans Talent wurde schon bald entdeckt, und so schickte ihn der Trainer mit Einverständnis der Eltern und sehr zur Freude von Kristjan zum FC Aarau ins Probetraining. Das war der eigentliche Startschuss für den weiteren Verlauf von Kristjans Fussballkarriere. Beim FC Aarau spielte er fortan in der U12. Neben seiner wichtigsten Aufgabe, nämlich die Schulbank zu drücken, gab es für ihn nur Fussball. Die Begeisterung war gross, und er hatte schon mit sieben Jahren eine klare Vorstellung und ein grosses Ziel – und das hiess, Fussball-Profi zu werden. Die Familie unterstützt ihn bei seinem Ziel unter der Bedingung, dass die Schule absolute Priorität hat – und Kristjan hält sich noch immer fest daran. Sein Vater war immer enorm engagiert. Er fuhr Kristjan ins Training und an die Spiele, und er holte ihn auch wieder ab. Fast täglich ging das so, auch an den Wochenenden. Ihm war der Aufwand nie zu viel, und Kristjan wusste das schon in jungen Jahren sehr zu schätzen. Auch heute ist sein Vater an jedem Spiel anzutreffen, sei es in Genf, in Liechtenstein oder im Tessin. Ihm ist kein Weg zu weit. Sein Sohn darf auf die volle Unterstützung der Familie zählen. Kristjan sagt heute selber: «Mein grösstes Glück sind meine Familie und unser Zusammenhalt. Ich bin meinen Eltern sehr dankbar dafür.» Kristjan trainierte und spielte bis zum 16. Lebensjahr beim FC Aarau. Dann trat eine grosse Veränderung ein. Er konnte zum FC Zürich in die U17 wechseln – das war für ihn ein Quantensprung, und die Freude war riesengross. Er konnte es kaum fassen. Das war aber auch gerade die Zeit, in der er sich intensiv mit der Berufswahl auseinandersetzen musste. Kristjan wurde bei libs (Industrielle Berufslehren Schweiz) fündig und entschied sich für die Ausbildung zum Polymechaniker. Er hatte grosses Glück, denn er bekam die Möglichkeit, eine Sportlehre zu absolvieren. Bei einem Gespräch zwischen ihm, dem Schuldirektor, dem Sportchef, dem Ausbildner und den Eltern wurden die Bedingungen festgelegt und die Vereinbarungen getroffen, dass sein Notendurchschnitt über 4,5 liegen und seine Leistung im Betrieb stimmen müssten. Bis jetzt ist er auf Kurs und hat von allen Seiten volle Unterstützung. Obwohl es für ihn zu Beginn nicht einfach war, alles unter einen Hut zu bringen, ist er nach wie vor überzeugt, bis jetzt den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Für ihn steht Fussball eigentlich an erster Stelle. Sein Verstand sagt aber ganz klar, dass die Berufslehre erste Priorität hat und erst dann der Fuss- ball folgt. Sein Ziel ist ganz klar: Er möchte Fussballprofi mit Lehrabschluss werden! Er äussert sich denn auch entsprechend positiv: «Mein Lehrmeister ist wie ein Sechser im Lotto!» Welch ein Kompliment und welch eine Wertschätzung! In der U18 des FC Zürich konnte Kristjan jeden Match spielen, und die Leistungen waren gut. Inzwischen ist er in der U21 angekommen. Hier gab es aber plötzlich zu viele Spieler. Sie trafen nämlich aus der U18, aus der 1. Liga und aus der 1. Mannschaft zusammen. Kristjan bekam daher im Sommer 2012 die Chance, für ein Jahr in die 1. Liga zum FC Rapperswil-Jona zu wechseln, um dort Spielpraxis zu sammeln. Und diese Gelegenheit wollte er sich nicht nehmen lassen, denn aufgrund der vielen Spieler wäre er wohl bei Zürich nicht in jedem Match zum Einsatz gekommen – beim FC Rapperswil-Jona hingegen schon. Dass es ohne Aufwand und Training nicht geht ist ganz klar. Nur schon der Weg ins Training bedeutet beinahe täglich eineinhalb Stunden Zugfahrt nach Rapperswil, und nochmals die gleiche Dauer für den Rückweg. Im Sommer 2013 ist seine Saison beim FC Rapperswil-Jona beendet, und dann trainiert und spielt er wieder mit dem FC Zürich. Sein Verzicht auf den Ausgang mit Kollegen oder der Besuch von Partys fällt ihm sehr leicht. Es ist für ihn gar kein wirklicher Verzicht, denn er hat seine Prioritäten anders gesetzt. Wegen seiner Berufslehre BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern und den vielen Trainingsstunden sowie den zahlreichen Spielen hat er auch entsprechend wenig Zeit dafür – er lebt für seinen grossen Fussballprofi-Traum. Sorgen bereiten ihm die teilweise hässlichen Ausschreitungen bei Fussballspielen. Er wünscht sich, dass man ohne Angst die Fussballspiele besuchen könne. Es sei bedenklich, wenn «echte» Fans und Familien mit ihren Kindern fernbleiben müssten, weil sie Angst hätten, in irgendwelche Krawalle zu geraten. Er verurteilt deshalb jegliche Art von Gewalt. Kristjan Bushaj schwärmt vom englischen Fussball. Sein Lieblingsclub ist der FC Chelsea und sein Vorbild Frank Lampard, der bei Chelsea spielt und Mitglied der englischen Fussball-Nationalmannschaft ist. Er ist aber auch sehr angetan vom Argentinier Juan Riquelme, der gleich mehrmals argentinischer Fussballer des Jahres wurde. Ein junger Fussballer aus Brunegg strebt sein grosses Ziel schrittweise an. An dieser Stelle ist Kristjan Bushaj ein erfolgreicher Lehrabschluss und dann eine fulminante Fussballkarriere nur zu wünschen. Ich durfte einen bodenständigen und realistischen jungen Mann mit einer grossen Portion Herzlichkeit und Offenheit kennenlernen. Eines ist klar: Seit unserem Gespräch hat er ganz bestimmt einen neuen Fan gewonnen! TEXT: MARLIES JENT FOTOS: FC RAPPERSWIL-JONA, FC ZÜRICH, R. PERALTA Bild oben rechts: Mannschaftsfoto FC Rapperswil-Jona, Saison 2012/13 (Kristjan Bushaj oberste Reihe, 6. von links) Bild Mitte: Mannschaftsfoto FC Zürich U18, Saison 2011/12 (Kristjan untere Reihe, 2. von links) Bilder unten: Kristjan (weisses Trikot) in einem Spiel mit dem FC Zürich U18 gegen das Team Aargau U18 25 26 AugenBLICKE Gemütlicher Grillplausch beim VOLG Brunegg Das VOLG-Team Brunegg unter der Leitung von Evi Häfeli lud die Bevölkerung am Freitag, 14. September 2012, zum gemütlichen Grillplausch ein. Die Zelte waren aufgeschlagen, Festbänke aufgestellt und natürlich der Grill bereits eingeheizt, sodass ab 17.00 Uhr alles für die Besucher bereit war. Zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner nahmen die Gelegenheit wahr und gönnten sich an diesem sonnigen Abend die Zwischenverpflegung oder das Nachtessen mitten im Dorf. Das VOLG-Team offerierte Grilladen, Salate und Getränke zu Vorzugspreisen, und auch für Kaffee und reichlich Süsses war gesorgt. Der Grillplausch stand unter dem Motto: «Geht nicht fort, kauft im Ort!» Einmal mehr wollte der VOLG Brunegg aufzeigen, wie wichtig es ist, den einzigen Laden im Ort auch wirklich zu berücksichtigen, damit er als fester Bestandteil im Dorf verbleiben kann. Leider musste unsere Gemeindepräsidentin Kathrin Härdi dann aber anlässlich des Polit-Apéros im Oktober tatsächlich die schlechte Botschaft verkünden, und die lange Vorahnung wurde nun Tatsache. Die seit Jahren schon angestrebten Bemühungen um den VOLG Brunegg entwickelten sich überhaupt nicht positiv. Die Ausgaben pro Einkauf liegen im Durchschnitt nur gerade knapp über 15 Franken. Zudem hat sich in den letzten Jahren ein Trend entwickelt, der das Einkaufen an den Tankstellenshops fast «rund um die Uhr» ermöglicht. Die Abwanderung war und ist nicht aufzuhalten. Ein trauriger Trend, der unseren einzigen Dorfladen Ende 2013 endgültig zur Aufgabe zwingt! MARLIES JENT AugenBLICKE 27 Glückwünsche zum 90. Geburtstag von Martha Urech Am Pfingstmontag, 28. Mai 2012, durfte unser Mueti, Martha Maria Urech-Mutter, am Theodor Rätzerweg 3 ihren 90. Geburtstag feiern. Nach einem tollen Mittagessen im Kreise ihrer Kinder, Schwieger-, Enkel-, Urenkel- und Patenkinder durfte sie von Verwandten, den «Kaffeefrauen» und sehr lieb gewonnenen Nachbarn sehr viele Gratulationen und gute Wünsche entgegennehmen. Nach einer kurzen Ruhepause, bei wunderschönem Wetter, gesellten sich zahlreiche Gratulanten aus unserem Dorf hinzu. Ein Gratulant liess dann wissen, dass Martha Urech mit dem heutigen Tag die älteste Einwohnerin von Brunegg sei. Mit einem schelmischen Lächeln entgegnete unsere Mutter: «Ist das wahr? Seht ihr, so geht es und ich musste, um zu dieser Ehre zu kommen, gar nichts dafür machen!» Der Chor La Brunegg umrahmte mit einem Ständchen das fröhliche Beisammensein. Alle wünschen Martha Urech-Mutter weiterhin Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. DEINE KINDER MAX, RENATE UND DORIS 28 Im BLICKFeld – Vereine Züglete des Feuerwehrvereins Brunegg «Zügle» – war das Motto des Feuerwehrvereins Brunegg am Arbeitsmorgen des 25. Februar 2012. Die vielen Utensilien am bisherigen Standort beim Gemeindehaus mussten weg. So wurde Platz für das Einstellen von Feuerwehr-Fahrzeugen geschaffen. Eine Truppe von 16 Personen war an diesem Vormittag im Einsatz. Sie räumten das Magazin, luden ihr Feuerwehr-Hab-und-Gut auf ein Fahrzeug und transportierten dieses an den neuen Standort. Das alte Feuerwehrmagazin, das im Dorfkern steht, dient dem Feuerwehrverein nun als neues «Lager». Es gab an diesem Morgen aber auch ein «schweres Geschütz» zu transportieren. Der Oldie, eine Handdruckspritze aus dem Jahre 1891, musste ebenfalls disloziert werden. Die Leute des Feuerwehrvereins zogen und schoben die Spritze mit Schwung vom Gemeindehaus über die Hauptstrasse an den neuen Standort. Die Handdruckspritze ist ein wahres Bijou. Früher wurde sie von Pferden gezogen. Dieses Prachtstück wird von den Mitgliedern des Feuerwehrvereins liebevoll gepflegt und gehegt und kommt heute noch bei Hochzeits- und Spezialanlässen zum Einsatz. Eigentümerin ist die Gemeinde. Man ist stolz auf dieses Gefährt, und das ist auch gut nachvollziehbar, wenn man dieses historische Prunkstück näher betrachtet – es hat Seltenheitswert, und es kommt richtiggehend Nostalgie auf. Sorge trägt man auch zu den alten Feuerwehr-Uniformen. Sie werden heute noch zu ausgewählten Anlässen getragen. MARLIES JENT Im BLICKFeld – Vereine 29 Jugi-Jassturnier Beim letzten Jassturnier im 2011 kündigte ich an, dass dies das letzte Turnier gewesen sei, weil ich es zukünftig nicht mehr organisieren wollte. Vor allem die Beschaffung der Naturalpreise wurde für mich jedes Jahr schwieriger. Da auch die Teilnehmerzahl mit etwa 16 Personen immer sehr knapp war, lag die Überlegung nahe, das Turnier nicht mehr durchzuführen. Über die Reaktionen der Jassenden an diesem Abend waren wir sehr positiv überrascht: «Das geht nun aber gar nicht!» oder: «Es hat aber so Spass gemacht!» bis: «Wir sind extra das erste Mal gekommen und wollen nächstes Jahr wieder kommen!» Das waren nur einige Bemerkungen dazu. Sogar am nächsten Tag kamen zwei Personen zu mir und boten an, mir beim Preise besorgen zu helfen. Damit war klar, dass es ein weiteres Turnier geben wird. Am 17. Februar 2012 war es dann soweit, und es kamen 20 Jasser im Alter zwischen 14 und 80 Jahren, um einen gemütlichen Abend mit Schieberjass zu erleben. Kurz nach 19 Uhr wurde gestartet, und um 23 Uhr wurden die diesjährigen Sieger bekannt gegeben. Für mich ist es jedes Jahr wieder das Schönste, wenn ich sehe, wie Jung und Alt zusammen jassen und die «reiferen» und «guten» Jasser den Jungen oder Anfängern helfen und ihnen wertvolle Ratschläge geben. Auch mit Komplimenten an die jüngere Generation (alles ehemalige Jugikinder, aber inzwischen 14 bis 18 Jahre alt) wird nicht gespart. Herzlichen Dank an dieser Stelle für das Verständnis und den grossen Respekt, der an diesen Abenden herrscht. Dank grosser Unterstützung von Willy Bosshart (er hat Preise besorgt von Dr. Werner Kolb Reitstall Brunegg, Gärtnerei RütimannVetterli, Melior Futter, Malergeschäft Arthur Osbahr), Angela Ten, Impuls Fitnesscenter Mägenwil, Volg Brunegg, Erika Maron, Tamara Suter, Christa Berger und Marlies Jent konnten wir einen Gabentisch präsentieren, der viele Augen aufleuchten liess und für jeden Teilnehmer einen schönen Preis bereithielt. Es war ein wunderschöner Abend in friedlicher Stimmung und mit fairen Spielen, und ich freue mich jetzt schon auf den 1. März 2013, wenn es um 19.00 Uhr im Restaurant Sternen in Brunegg wieder heisst: Herzlich willkommen zum diesjährigen Jassturnier zugunsten der Jugi Brunegg! TEXT: TAMARA SUTER, JUGILEITERIN FOTOS: YVONNE SIEGENTHALER 30 Im BLICKFeld – Vereine So ein Theater! sein und stieg bei meinem ersten Probenbesuch bei Szene 6 ein, das war knapp bei der Hälfte des ganzen Stückes. Nun lade ich Sie mit mir zu einem BLICK hinter die Kulissen ein. Keiner wie Rainer – der Schwank in einem Akt von Fritz Klein verspricht Turbulenzen. Es soll etwas Lustiges sein, kein Krimi und kein Drama – so wollen es die Theaterleute! Bei der Auswahl des Stückes haben alle Mitspracherecht, und so wurde das Stück «Keiner wie Rainer» der Favorit für 2012! Für das Theater stehen Laien-Schauspieler aus unserem Dorf und unserer Region vor dem Publikum und geben ihr Bestes. Einige haben bereits Theatererfahrung, andere stehen das erste Mal auf der Bühne. Man kann sich vorstellen, dass es eine gewaltige Portion Mut braucht, immer wieder, aber vor allem beim allerersten Auftritt, vor die Leute zu stehen, den Text nicht zu vergessen, zu schauspielern und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Einfach gesagt – schwierig umzusetzen. Und doch: Es gibt Leute, die sich trauen und dafür viele Stunden ihrer Freizeit zur Verfügung stellen und dabei «theatersüchtig» werden. Der Lohn dafür ist der Applaus des Publikums – keine Gage. Dafür findet jedoch zu einem späteren Zeitpunkt, nach dem Unterhaltungsabend, noch ein Zusammentreffen der Theaterleute statt, mit einem feinen Nachtessen. Ein Blick hinter die Kulissen Meine Anfrage bei der Theatergruppe, ob ich sie ein Stück weit bei den Proben begleiten darf, stiess auf ein positives Echo. Ich wurde herzlich eingeladen, an den Proben teilzunehmen, egal wie oft und wann. Schon alleine der Terminplan für die Proben zeigte mir, was es bedeutet zu «theatern». Unzählige Proben waren angesagt. Ich konnte nicht von Beginn weg dabei Es begann im Keller … Szene 6 Nicht das Stück begann im Keller, nein, mein Probenbesuch führte mich dorthin. Doris Meyer, welche die Regieleitung innehatte, empfing mich herzlich und führte mich ins Probelokal. Man befindet sich im Keller. Dieser ist unter anderem mit einer Festbank eingerichtet, die Kaffeemaschine steht bereit, und ein selbstgebackener Kuchen duftete schon fein durch den Raum – der Kuchen lockert jeweils die wohlverdiente Verschnaufpause zwischendurch auf. Nach und nach trafen die Theaterleute ein, begrüssten sich, und schon war man mitten im Theater. Warum? Zwei Personen, Nicole Spiess und Dani Schaffner, sprangen bereits wieder auf und davon – der soeben eingetroffene Alarm der Feuerwehr Maiengrün hatte natürlich absolute Priorität und erforderte vollsten Einsatz, Proben hin oder her! Die verbliebenen Theaterleute sassen nun gespannt um den Festbank herum. Der Text der Szene 6 wurde zuerst laut gelesen, bereits mit der entsprechenden Mimik dazu. Es hörte sich schon sehr turbulent an – man durfte gespannt sein. Ich konnte mir natürlich noch keinen so genauen Reim daraus machen, worum es sich überhaupt handelte, aber eines war für mich klar: Es wird lustig! Nach der Textlese wurde «trocken» geübt. Ein bescheidenes kleines Tischchen mit zwei Stühlen und zwei Kaffeetassen standen mitten im Raum. An den Wänden hingen beschriftete Plakate, die zeigten, wo sich auf der Bühne dann die entsprechenden Kulissen befinden, schliesslich soll man beim Proben bereits wissen, wo die Abstellkammer oder die Waschküche ist, damit man auch während den Proben in die richtige Richtung läuft. Die beiden Souffleusen, Christa und Verena Zobrist, hielten den Text bereit, und schon bald zeichneten sich gewaltige Szenen ab. Da wurde der «Pantoffelheld» und «Nichtsnutz» beschimpft, und das «unmoralische Lotterleben» hinter- Im BLICKFeld – Vereine liess Spuren! Die Situation eskalierte, und der Pantoffelheld wollte sich wehren – aber wie? Die energische Ausdrucksweise und die Mimik zeigten bereits die theatralischen Züge der Theaterleute – sie kamen alle so richtig in Fahrt! Es war eine Augenweide, ihnen dabei zuzuschauen. Die Regie, Doris Meyer, hielt sich zu Beginn bewusst etwas zurück. Sie beobachtete zuerst und gab dann verschiedene Hinweise. So musste der eine Spieler die Augen etwas mehr verdrehen, der andere energischer klopfen, langsamer reden, die Tonlage der Szene entsprechend anpassen usw. Besonders fiel mir auf, dass die Theaterleute mit grosser Freude dabei waren. Wenn etwas nicht gerade gelang, wurde es mit Humor genommen und darüber gelacht – man spürte den guten Draht untereinander, und so freute ich mich bereits auf meinen zweiten Besuch (ich durfte ja so oft hingehen wie ich wollte)! Es ging weiter im Keller … Szene 1– 6 Mein nächster Besuch führte mich wieder in den Keller. Diesmal waren alle anwesend, kein Feuerwehralarm rüttelte diesmal die Theaterleute auf. Doris Meyer erklärte, dass ab sofort niemand mehr mit seinem richtigen Namen angesprochen wird, sondern nur noch die Theater- namen verwendet werden dürfen, schliesslich muss man sich an diese gewöhnen. Die Szene 6 wurde nochmals wiederholt, und dann wurde von Beginn weg losgelegt, zuerst als Trockenübung und dann in spielerischer Form. Wie soll man denn den Mann seiner Träume küssen, wenn die Fetzen fliegen und es «möttelet» und «tötelet»? Das dürfte dann der Fantasie der Theaterzuschauer überlassen sein. Es gab liebevolle und peinliche Versprecher, und die Theaterleute konnten herzhaft darüber lachen. Bereits wurden erste Utensilien verwendet, in der Kaffeetasse gerührt, das Pariserbrot unter den Arm geklemmt, ganz verlegen am Hemdzipfel herumgezupft, der Schweiss von der Stirne getupft und die Augen verdreht. Auch das Üben einer Liebeszene will gelernt sein, es gab rundherum Tipps dazu – alle waren voll im Element und die Regie voll des Lobes. So ging ein weiterer Übungsabend zu Ende, und ich war begeistert, mit welchem Engagement und mit wie viel Herzblut geübt wurde. Ich freute mich bereits wieder auf meinen nächsten Besuch. Bühnenluft schnuppern Am 3. Januar 2012 mischte ich mich erneut unter die Theaterleute, ruhig und distanziert, um diese nicht zu stören. 31 Die Kulissen wurden zwischen Weihnachten und Neujahr vom Chor La Brunegg aufgestellt, sodass die Theaterleute nun eins zu eins üben konnten. Der Unterschied vom Übungslokal im Keller zur Bühne war markant zu spüren. Auf der Bühne mussten mehr Schritte gemacht werden als im Keller, die Stimmlage musste kräftiger werden, damit es dann auch für die hintersten Besucher im Saal deutlich und laut genug hörbar ist, und das Licht war nun auf die Theaterleute gerichtet. Für die Theatergruppe war es eine Umstellung und ein neues Gefühl, jetzt auf der Bühne zu stehen. Ganz speziell aber auch für diejenigen, die überhaupt das erste Mal vor Publikum spielten und somit auch ihre persönliche Premiere erlebten. Es ging los, die Szenen wurden durchgespielt. Da rief Herr Schwertfeger: «Wo ist der Kleiderständer?» – Oh weh, dieses Accessoire fehlte noch auf der Bühne. Frau Stramm versuchte zu klingeln – ups, die Klingel funktionierte auch noch nicht richtig. «Und wo ist der Besen, der eigentlich in der Besenkammer stehen sollte?», fragte Herr Schwertfeger. Die Theaterleute trugen es mit Humor und waren überzeugt, dass es bis zur Hauptprobe dann auch richtig klingelt, der Kleider- 32 Im BLICKFeld – Vereine ständer platziert ist und der Besen bestimmt dort steht, wo er dann auch sein sollte. Die Regieleitung meldete sich zu Wort und erinnerte daran, dass auf der Bühne nun mehr Laufarbeit zu verrichten sei. Auch die Frontpositionen mussten gezielter eingenommen werden, damit der Zuschauer auch die Gestik und Mimik miterlebt. Es wurden immer mehr Feinheiten in das ganze Stück eingebaut. Auch der Lichttechniker Hansruedi Bühler war anwesend und instruierte die Technikanwendungen. Ein weiterer Übungsabend ging zu Ende. Es wurde noch über das eine oder andere philosophiert, und man gab sich gegenseitig Tipps. Es standen nämlich noch einige Übungsabende bevor. Hauptprobe Jetzt galt es ernst, denn die Hauptprobe ging los. Die ersten Zuschauer trafen bereits ein und nahmen in vorderster Front Platz. Ein weiteres Mal mischte ich mich unter die Theaterleute. Leichte Nervosität war bei den Theaterleuten zu spüren, etwas völlig Normales – ich hätte meinen Sitzplatz im Publikum auf jeden Fall nicht mit der Bühne tauschen wollen! Auch die Küche hatte einige Kleinigkeiten für die Besucher hergerichtet. Nun ging der Vorhang auf! Zuerst trat der Chor La Brunegg auf. Die Sängerinnen und Sänger wählten Lieder zum Thema «Le menu» aus. Die Vorspeise handelte von Nüssen, der Zwischengang war «a song like an apple» und der musizierende Hauptgang erzählte über des Schweizers liebste Wurst – den Servelat. Das Nanasi-Dessertlied und das Stück «Käse + Kaffee» rundeten das musikalische Menü ab. Nach einer kurzen Pause ging es weiter, und dann waren die Lachmuskeln gefragt, denn ein lustiges, turbulentes Theater à la Brunegg stand nach dem Konzert nun auf dem Programm. Die Theaterleute meisterten diesen Abend wirklich sehr gut! Obwohl ich das Stück nun einige Male gesehen hatte, fand ich es immer noch lustig und es war erstaunlich, welch schauspielerisches Talent zum Vorschein kam. Ich hatte vom Theater immer noch nicht genug und nahm neben der Hauptprobe dann auch gleich noch am offiziellen Chorund Theaterabend teil – ohne Kamera und ohne Schreibzeug – und genoss ganz einfach das Theaterstück in vollen Zügen! MARLIES JENT Im BLICKFeld – Vereine 33 mitenand – Rückblick auf das Vereinsjahr Gemäss unseren Statuten unternehmen wir ungefähr sechs Mal pro Jahr etwas «mitenand» als Verein. Das Jahresprogramm 2012 sah wie folgt aus: Februar: Nachtessen im Restaurant Seebrise in Birrwil. Das Restaurant öffnete extra für unseren Verein, und wir wurden wunderbar bewirtet. April: 3. Generalversammlung im Restaurant Pflug in Othmarsingen. Juni: Reise in den Rosengarten in Ettenbühl. Bereits im Herbst 2011 waren wir dort, doch wir wollten die Rosen sehen. Eine unglaubliche Vielfalt an Rosen, liebevoll angelegt und gepflegt. Geplant war, vorgängig noch den Barfusspark Bad Bellingen abzulaufen. Doch wir hatten Wetterpech, es regnete arg. Aber es war halb so schlimm, denn so hatten wir mehr Zeit, um zu lädelen und im Restaurant länger zu plaudern. August: Hier hatten wir aber Riesenglück. An einem herrlichen Sommerabend spielten wir Minigolf und konnten auch das anschliessende Nachtessen im Flughafenrestaurant draussen einnehmen. September: Lotto mit kleinem Imbiss im Restaurant Pflug. Normalerweise ist bei unseren Anlässen immer ein fröhliches Geplauder. Doch beim Lotto herrschte Konzentration und totale Stille – denn tolle Preise warteten. Oktober: Ausflug nach Murten: Lädelen und Geniessen. Der Vorstand hoffte auf schönes Wetter, um die wunderbare Herbststimmung mit den goldenen Blättern am See einfangen zu können. Doch leider hatten wir wieder Pech. Das Essen mundete aber trotzdem ausgezeichnet. Und einige kamen schwer beladen zum Auto – kein Wunder, bei den vielen tollen Geschäften in der Altstadt. Das nächste Ziel war das Papiliorama. Die Arten- und Farbenvielfalt der Schmetterlinge beeindruckte alle. Dankbar waren wir, dass nach dem Gestank im Nachttierhaus (Fledermäuse) eine Urwaldnachbildung mit guter Luft und interessanten Vögeln zu sehen war. November: Spontaner Ausflug an den Weihnachtsmarkt in Huttwil – war nicht auf dem Programm. Schnee und Regen liessen uns kalt, denn der stimmungsvolle Markt vereinnahmte uns alle. Dezember: Chlaushöck im Restaurant 3 Sternen – einfach dankbar, «mitenand» einen schönen Abend zu verbringen. Wir freuten uns riesig, dass auch unsere auswärtigen Passivmitglieder an diesem Abend dabei waren. Einige unserer Mitglieder waren im vergangenen Jahr schwer krank. Als Jüngste im Verein staune ich immer wieder, welch starke Frauen wir in unserem Dorf und unse- mitenand rem Verein haben. Jammern gibt es nicht. Schwierigkeiten oder Krankheiten werden angegangen und bekämpft. Besuche oder Telefonate von Vereinsmitgliedern helfen in solchen Situationen sicherlich mit. Wir geniessen unser Vereinsleben sehr und besuchen, wenn immer möglich, die Anlässe anderer Vereine im Dorf. Es ist schön, nach jahrzehntelangem Einsatz für das Brunegger Dorfleben einfach nur noch «mitenand» dabeizusein und zu geniessen. MARGRIT BRACK 34 Im BLICKFeld – Vereine Happy Music macht glücklich! In einer herbstlich geschmückten Turnhalle, dekoriert mit Sonnenblumen und Kürbissen, begrüssten Esther und René Urech am Samstag, 29. September 2012, ihre Gäste zum Happy-Music-Abend und luden herzlich zum Apéro mit anschliessendem Nachtessen ein. Dies war bereits der dritte Happy-Music-Anlass! Diesmal jedoch in einer neuen Formation. Esther und René traten erstmals als Duo auf, nachdem sich die Bandformation im letzten Jahr auflöste. René Urech verriet den Besuchern, wie der Name «Happy Music» zustande kam. Die Namensgebung entstand durch ein Stück von James Last mit dem Titel «Happy Music». Das Restaurant Pflug in Othmarsingen sorgte auch bei diesem Anlass für das leibliche Wohl der Gäste. Als Conférencier agierte René Urech und führte durch den Abend. Er hatte viel Witziges auf Lager und trug dieses jeweils passend zur nächsten musikalischen Einlage vor. Die Idee, immer nach drei Musiktiteln respektive nach jeder Tanzrunde mit den Gästen kurz musikalisch einzustimmen, kam gut an. Diese Zeilen handelten von «schneewisse Chrääihe und rabeschwarzem Schnee», und das Publikum machte begeistert mit. Als Spezial-Gast wurde Anja Stöckli aus Hendschiken begrüsst. Singen ist ihr Hobby, und so wurde sie von Esther und René Urech angefragt, ob sie Lust hätte, das Duo am Happy-Music-Abend gesanglich zu unterstützen. Mit «Vogel der Nacht» sei hier nur eines der Gesangsstücke erwähnt, das Anja Stöckli zum Besten gab. Die Gäste waren auch zum Tanzen aufgefordert, und bei flotter Musik wurde mitgeklatscht. Ob Oberkrainer, Trompetenecho oder La Paloma – das Repertoire beinhaltete eine bunte Liederpalette. Happy Music macht eben glücklich! Ein herzliches Dankeschön den Gastgebern, Esther und René Urech, für den geselligen und gemütlichen Abend mit ihrem abwechslungsreiche Repertoire. MARLIES JENT Im BLICKFeld – Vereine 35 Feuerwehr-Vereinsreise nach Zermatt Wieder einmal ist es soweit – unsere jährliche Vereinsreise steht an. Frühmorgens, am Freitag, 14. September 2012, treffen wir uns am Bahnhof in Othmarsingen, um unsere Reise nach Zermatt anzutreten. Nach knapp dreistündiger Zugfahrt nach Täsch steigen wir auf den örtlichen Taxidienst um, damit wir die ersten 800 Höhenmeter auf die Täschalp nicht zu Fuss meistern müssen. Beim ersten Anblick des wolkenlosen Matterhorns werden bereits die ersten Handys mit Kamera gezückt, um den Neid der Daheimgebliebenen zu wecken. Nach zweieinhalb Stunden Wandern gönnen wir uns in Tuftern oberhalb Zermatt einen ersten Schluck Walliser Wein bei herrlichem Sonnenschein. Frisch gestärkt geht es weiter bis zur Standseilbahn Sunegga, die uns unterirdisch direkt nach Zermatt fährt. Im Hotel Alpenblick beziehen wir nach einem gemütlichen Apéro auf der schönen Sonnenterrasse unsere Zimmer. Anschliessend geniesst die Gruppe ein feines Nachtessen im Hotel. Den Tag lassen wir mit einem Schlummertrunk in der Hexenbar ausklingen. Der zweite Tag beginnt munter und ausgeschlafen mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet – was für ein Start in den Tag! Anschliessend bringt uns die Gornergratbahn auf 3090 m ü. M. auf den Gornergrat, wo der wolkenlose Himmel eine atemberaubende Sicht auf das Bergpanorama mit den über 20 Viertausendern um uns herum bietet. Nach dem ausgiebigen Bestaunen und Geniessen der Höhenluft fährt uns die Bahn zurück bis zur Riffelalp. Gut gestärkt vom Mittagslunch aus dem Rucksack wandern wir zum idyllischen Grünsee. Nach einem kurzen Abstecher ins Restaurant Chez Vrony geniessen wir noch einmal die wunderschöne Aussicht auf das Matterhorn, bevor wir den Abstieg nach Zermatt in Angriff nehmen. Das Nachtessen nehmen wir im legendären sowie auch ältesten Restaurant in Zermatt, dem «Du Pont», auch bekannt als bestes Käserestaurant in der Gegend, ein. Der Patron, Klemenz Kalbermatten, versteht es gut, die Gäste mit seinem sympathischen Humor stilgerecht zu unterhalten. Am letzten Tag steht eine letzte (und nicht zu unterschätzende) Wanderung nach Zmutt auf dem Programm, einem über 500 Jahre alten Weiler in der Nähe von Zermatt. Auch heute lässt uns Petrus nicht im Stich, und wir können wie in den letzten beiden Tagen einen wolkenlosen Himmel geniessen. Zurück in Zermatt packen wir unsere sieben Sachen und treten nach dem Mittagessen unsere Heimreise nach Brunegg an. Die wanderfreudigen Mitglieder des Feuerwehrvereins dürfen einmal mehr auf eine gut organisierte Vereinsreise zurückblicken, mit einer ausgelassenen Stimmung. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an unseren Reiseführer Bruno Ruchti! ADRIAN CASAGRANDE 36 Im BLICKFeld – Vereine Verabschiedungen aus dem Stiftungsrat der Kirche Brunegg Hans Reich Während 14 Jahren wirkte Hans Reich mit grossem Engagement als Präsident im Stiftungsrat der Kirche Brunegg. Für die Instandhaltungsarbeiten der Kirche holte er immer wieder verschiedene Offerten ein. Nach gemeinsamer Begutachtung wurde die beste Lösung ausgewählt. Unter seiner Führung entstand 1999 das Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof. 2007, anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Kirche, schilderte Hans Reich während des Festgottesdienstes die Entstehung der Kirche im Jahr 1967. In Frondienst wurde sie von den Bruneggern gebaut. Die fleissigen Männer, mit ihren Frauen und Kindern im Hintergrund, hatten den einmaligen Kirchenbau geschafft. «Und wenn die Glocken rufen, wollen wir dankbar in unserer Kirche zusammenkommen, zum Feiern von frohen und traurigen Anlässen.» All die Begegnungen und Gespräche mit Menschen, die in Freud oder in Leid waren, schätzte Hans Reich während seiner Amtszeit immer wieder. Er war stets ein wichtiges Bindeglied zwischen der politischen Gemeinde und der Kirche mit dem Friedhof. Margrit Brack Margrit Brack wirkte während fast 20 Jahren mit grossem Engagement im Stiftungsrat der Kirche Brunegg. Mit ihrer äusserst kompetenten Art und Weise führte sie das Amt als Aktuarin und Kassierin aus. 1997 motivierte sie alle Dorfvereine, einen Beitrag zugunsten der Stiftung Kirche zu leisten. Gemeinsam entstand ein unvergessliches Dorffest «Pro Stiftung Kirche Brunegg». Eine Jubiläumsschrift anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Kirche wurde gestaltet. Auch gerne erinnern wir uns an das 40-jährige Bestehen der Kirche, das «Fest der Begegnung – Fest für ALLE» im September 2007. Mit viel Energie und Herzblut beteiligte sich Margrit Brack an der Jubiläumsfeier. Im Mai 2012 organisierte sie die Musikgruppe Clou 82 aus Mellingen, die den Gottesdienst musikalisch umrahmte. Die Kollekte kam der Stiftung Kirche zugute. Unserem Präsidenten Hans Reich sowie Margrit Brack gebührt ein grosser Dank für ihr engagiertes, ehrenamtliches und langjähriges Wirken im Stiftungsrat der Kirche Brunegg. TEXT: ELISABETH MERZ FOTOS: MARLIES JENT WendePUNKT Schützenhaus und Scheibenstand Die letzte Hürde rund um das Schützenhaus Brunegg, nämlich die Sanierung des Scheibenstandes, wurde im Oktober 2012 in Angriff genommen. Ziel der gesetzlich vorgeschriebenen Sanierung war die Beseitigung des belasteten Bodens durch Aushubarbeiten und umweltkonformer Entsorgung, inklusive Rückbau des Zeigerstandes und anschliessender Rekultivierung. Die Kostenschätzung des Gemeinderates für die Sanierung, für Rodungen, Tiefbau, Transport, Rekultivierung, Entsorgung usw. lag bei total Fr. 180 000.—, wobei sich Bund und Kanton mit Fr. 80 000.— an den Kosten beteiligten. Die restliche Summe von Fr. 100 000.— musste von den Bürgern getragen werden, welche an der Gemeindeversammlung Ende November 2011 dem Sanierungskredit zustimmten. Die Sanierung konnte nun erfolgreich abgeschlossen werden, und die entnommenen Proben haben gezeigt, dass der Boden keine Belastungen mehr aufweist. Somit fällt dieser Bereich jetzt aus dem Katasterplan der «belasteten» Standorte, und es verbleiben zukünftig keine Nutzungseinschränkungen. Gleichzeitig mit der Sanierung des Kugelfanges musste das «Schützehüsli» endgültig von seinem langjährigen Standort weichen, weil es keinen neuen Besitzer fand. Es wurde innerhalb von zwei Tagen gänzlich abgerissen und geht hiermit nun definitiv in die Brunegger Geschichte ein! TEXT: MARLIES JENT FOTOS: RETO URECH 37 38 WendePUNKT Herzlich willkommen am Mittagstisch Pro Senectute Brunegg Durchs ganze Jahr hindurch verteilt treffen sich Bewohnerinnen und Bewohner von Brunegg ab dem AHV-Alter zum gemütlichen Beisammensein am bewährten Mittagstisch. Die Bereitschaft der Mittagstisch-Gäste, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Begegnungen zu pflegen, trägt viel zur Lebensqualität im Alter bei. Der Mittagstisch trifft sich um 11.30 Uhr im Restaurant zu den Drei Sternen in Brunegg oder im Café Carina in Birr. Es besteht jeweils eine Mitfahrmöglichkeit. Die Daten werden den Seniorinnen und Senioren jeweils Ende Jahr schriftlich mitgeteilt. Der Mittagstisch Pro Senectute wurde in Brunegg vor ungefähr 15 Jahren von interessierten Seniorinnen und mir neu aktiviert. Das gemeinsame Essen wird sehr geschätzt, und so treffen sich manchmal bis zu 12 Personen am Mittagstisch in geselliger Runde. Im 2013 findet der Mittagstisch an folgenden Daten statt: s Montag, 7. Januar 2013 Restaurant zu den Drei Sternen, Brunegg s Montag, 4. März 2013 Restaurant zu den Drei Sternen, Brunegg s Montag, 13. Mai 2013 Café Carina, Birr s Montag, 1. Juli 2013 Restaurant zu den Drei Sternen, Brunegg s Montag, 26. August 2013 Café Carina, Birr s Montag, 23. September 2013 Café Carina, Birr s Montag, 18. November 2013 Restaurant zu den Drei Sternen, Brunegg Alle Seniorinnen und Senioren sind jederzeit herzlich zur Teilnahme am Mittagstisch eingeladen. JEANNETTE VON AH Anmerkung der Redaktion Jeannette von Ah stand in unserem Dorf, als Ortsvertreterin, während 15 Jahren für die Pro Senectute im Einsatz. Sie hat sich für das Wohl unserer Bevölkerung – sei es mit Besuchen bei den über 75-jährigen Seniorinnen und Senioren, für die Herbstsammlungen sowie auch für das Näherbringen der Jeannette von Ah Pro-Senectute-Dienstleistungen – sehr engagiert. Sie hat per Ende 2012 ihre ehrenamtliche Tätigkeit niedergelegt. Jeannette von Ah gebührt ein ganz grosses Dankeschön für ihr langjähriges und unermüdliches Wirken für die Pro Senectute und für uns Bruneggerinnen und Brunegger. Der Mittagstisch wird von ihr weiterhin betreut. LichtBLICK Kerzenziehen Im November luden Aline, Tamara und Roland Suter die Bevölkerung zum Kerzenziehen ein. Die verschiedenen Anlässe waren gut besucht. Leider wurde der Abendanlass von wenigen Leuten frequentiert, nichtsdestotrotz hatten die Anwesenden ihre Freude. Im Dachgeschoss der Turnhalle standen drei grosse Wasserbadtöpfe bereit. In jedem befanden sich zwei Wachsschmelzgefässe mit unterschiedlichen Wachsfarben, sodass total sechs Farben zur Verfügung standen. Beim letzten der vier Durchführungstermine waren dann sogar acht Farben verfügbar. Nun galt es, den Docht ins flüssige Wachs einzutauchen – nur kurz, denn zwischen jedem Eintauchen muss die Kerze kurz abkühlen, bis sie erneut eingetaucht werden kann. Dieser Prozess wurde x-mal wiederholt, und es war dem jeweiligen Bastler überlassen, wie oft er die Farbe wechseln wollte. Je dicker die Kerze werden sollte, desto öfters war ein Tauchgang nötig. Dazu brauchte es die nötige Geduld. Es gab richtig tolle Kunstwerke, und die grossen wie die kleinen Besucher hatten Freude an ihren Eigenkreationen. Zum Schluss wurden am Abtropf-Ende noch Ringe ab- und eingeschnitten. Damit konnten die Kerzen mit verschiedenen Motiven verziert werden. Tamara Suter half dann auch beim Einschneiden der Kerzen, und es entstanden viele wunderbare Motive. Den Fantasien waren keine Grenzen gesetzt. Begeisterte Besucher, allen voran natürlich die Kinder, zogen Kerzen als Geschenk für ihre Liebsten, und alle freuten sich über ihre gelungenen, selbstgemachten und bunten Präsente. MARLIES JENT 39 40 EinBLICK 1. Fasnachts-Dressur-Reiten Mirjam Rottmeier und Michelle Huber mit der besten Kostümierung «Love Devil» Aline Suter beim Dressur-Reiten Im Reitstall Brunegg fand am Samstag, 10. März 2012 das 1. Fasnachts-DressurReiten nach einer speziellen Version statt. Der Anlass wurde durch Sibylle Meier aus Hausen auf der Reitsportanlage Brunegg organisiert. Wichtig dabei war, den Anlass ernsthaft und trotzdem «locker» zu gestalten. Das heisst, dass nicht nur der Stil des Rittes, sondern auch die Kostüme mitbewertet wurden. So gab es allerlei zu bewundern, ob Cowgirl oder Teufelchen, es entsprach ganz dem Motto «Fasnacht». Die Reiterinnen und Reiter hatten einen speziellen Parcours zu absolvieren. Es begann mit dem Einreiten im Arbeitstrab, dann ein Halt und ein Gruss vor dem Richtergremium, und los ging es. Es folgte der Anritt im Arbeitstrab. Weiter ging es mit einem Wechsel über die ganze Bahn ten. Im Dressur-Reiten gewannen Aline Suter mit Jongleur und Monika Casadei mit Phönix. Den 1. Platz bei den Kostümen belegten die «Love Devils» Michelle Huber mit Azur und Mirjam Rottmeier mit Marisa. Der Pferdesport scheint weiterhin im Trend zu sein. Von Claudia Scherrer vom Reitstall Brunegg war zu erfahren, dass sehr viele Jugendliche ihre Freizeit im Reitstall verbringen und wacker mithelfen, sei es beim Ausmisten, beim Pferde striegeln, oder was auch immer so anfällt. Deshalb seien besonders Mittwoch-Nachmittage wie auch Freitage und Sonntage bei den jungen Leuten sehr beliebt – und die grösste Belohnung ist dann jeweils der Ausritt mit den Pferden. und dann über die grosse Mittelvolte. Im Arbeits- und Mittelgalopp waren verschiedene Versionen teilweise fliessend oder gerade auszuführen. Nach dem Schritt und dem abschliessenden Arbeitstrab war erneut ein Halt angesagt. Mit diesem Halt zeigte man das gerade, ruhige Stehen des Pferdes an. Dann folgte ein letzter Gruss vor dem Schiedsgericht, und der Parcours war beendet. Nun lag alles in den Händen der Punkterichter. Diese hatten die Reinheit der Gänge, den Schwung, den Gehorsam des Pferdes, die Exaktheit der Figuren wie auch den Sitz und die Einwirkung des Reiters zu bewerten – und natürlich die tolle Kostümierung. Der Hit des Tages war dann auch, dass Bruneggerinnen das Siegerpodest anführ- MARLIES JENT EinBLICK 41 Inspektionsübung der Feuerwehr Maiengrün Im Abstand von fünf Jahren werden die Feuerwehren im Kanton Aargau von Inspektoren der Aargauischen Gebäudeversicherung (AGV) besucht und im Rahmen einer Inspektionsübung beurteilt. Am 22. Mai 2012 galt es für die Frauen und Männer der Feuerwehr Maiengrün ernst, und sie fanden sich pünktlich zu ihrer Inspektionsübung vor dem Feuerwehrmagazin in Othmarsingen ein. Alle Fahrzeuge der Feuerwehr Maiengrün sowie zwei zusätzliche Fahrzeuge von Nachbarfeuerwehren standen einsatzbereit auf dem Vorplatz, und die Feuerwehrfrauen und -männer stellten sich zum Appell auf. Eine gewisse Anspannung lag in der Luft, und so waren wohl die meisten froh, dass der Kommandant nach einer kurzen Begrüssung und der Vorstellung der sechs anwesenden Inspektoren der AGV die Verschiebung an den Übungsplatz anordnete. Die rund 70 Angehörigen der Feuerwehr Maiengrün, die an diesem Abend anwesend waren, zeigten an verschiedenen Posten rund um die Othmarsinger Schulhäuser das erlernte Feuerwehrhandwerk und ihre Einsatzfähigkeit. Die Inspektoren der AGV sowie die anwesende Gemeinderätin konnten die Rettungen von steigunsicheren und steigunfähigen Verletzten aus dem Schulhaus sowie die Brandbekämpfung mit dem Tanklöschfahrzeug beobachten. Daneben standen aber auch die Elektro-, die Sanitäts- und Verkehrsabteilungen im Übungseinsatz auf dem Programm. Die schwüle Hitze hinderte die Feuerwehrleute nicht an einem schnellen und zielgerichteten Einsatz. Alle gaben ihr Bestes und vermittelten den Inspektoren das positive Bild eines eingeübten und teamorientierten Feuerwehrcorps. Jede Gruppe oder Abteilung musste in verschiedenen Übungsannahmen ihr Können unter Einsatz der vorhandenen Mittel demonstrieren. Nach jeder Übungseinheit fand jeweils eine kurze Besprechung statt, bei welcher das Positive, das Negative und eventuelle Verbesserungen diskutiert wurden. Wenn immer möglich, wurde das Besprochene gleich im darauffolgenden Einsatz umgesetzt. Der plötzlich einsetzende Regen, der auf die Feuerwehrleute niederprasselte, setzte der Inspektionsübung jedoch kein Ende. Scheinbar unbeeindruckt arbeiteten die verschiedenen Gruppen und Abteilungen weiter, bis die Inspektionsübung nach rund 2 x 50 Minuten zu Ende war. Bei der Übungsbesprechung stand ein sichtlich zufriedener Kommandant vor «seinen» Feuerwehrleuten. Alle Abteilungen hatten die verschiedenen Aufgaben erfolgreich durchgeführt, und ein einheitliches «Erfüllt» wurde sowohl vom Kommandanten als auch von den Vertretern der AGV ausgesprochen. Im Anschluss an die Verschiebung ins Feuerwehrmagazin fand die erfolgreiche Inspektionsübung 2012 einen gemütlichen Abschluss bei Wurst, Brot und Getränken. Dem Kommandanten, den Offizieren und allen Angehörigen der Feuerwehr Maiengrün gebührt für den engagierten Einsatz und die gezeigte Leistung ein grosses Kompliment! SABINA VÖGTLI-FISCHER, HENDSCHIKEN 42 EinBLICK Die Schule Brunegg besucht die Bäckerei Moosberger in Wildegg Am Donnerstag besuchten wir die Bäckerei Moosberger. Der Chef der Bäckerei, Herr Moosberger, hat uns die Maschinen in der Backstube gezeigt. In der Backstube war es sehr heiss. Am Ofen wird angezeigt, wie viel Strom verbraucht wird. Wir durften Zöpfe und Mäuse backen. Das gab fettige Hände und hat Spass gemacht. In der Bäckerei arbeiten 20 Personen. Herr Moosberger steht um ein Uhr auf, und die ersten Bäcker beginnen mit der Arbeit um zwei Uhr. Herr Moosberger besitzt seit 22 Jahren die Bäckerei. Er wohnt gleich in der Wohnung oberhalb der Bäckerei. Zur Bäckerei dazu gehört noch ein Kafi. Die Spezialität der Bäckerei sind Amaretti, die verkaufen sie am besten. Pro Tag produzieren sie 400 bis 500 Gipfeli. Sie machen auch schöne Hochzeits- oder Geburtstagstorten. Am Schluss gab es noch Coca-Cola und Sinalco zu trinken. Dann nahm Herr Moosberger die Zöpfe und Mäuse aus dem Ofen, und wir durften sie nach Hause mitnehmen. ANASTASIA, ATHITAYA, DAVID, JASMIN, LUANA, MARION, MICHAEL, PHILLIP, SACHA, TOBIAS, YLBER EinBLICK 43 Musikschule: experimentierfreudig – rhythmisch – sozial Wir hatten nach den Sommerferien Mühe, in die Musik einzusteigen. Das Musikschulkonzert wirkte noch nach. Neue Höhepunkte mussten gefunden werden. Die Schüler zeigen viel Goodwill, jeder Einzelne. Das Soziale in der Gruppe muss aber noch tüchtig geschult werden, damit wir zu einem Klangkörper zusammenwachsen, der aufeinander hört im Unterricht – und nicht nur auf der Bühne. So kamen wir nun zusammen auf ein ganz spannendes Thema von Kaspar Hauser: Es handelt von einem Kind, das bei einer Wolfsfamilie im Wald aufwächst. Das Kind wird vom Dorflehrer im Wald entdeckt. Durch die Begegnung lernt dieses Kind Gefühle zeigen, sprechen und singen. Dieser Mensch zieht uns nun in den Bann. Wir probieren, mit Musik seinem Waldleben nachzuspüren, und versuchen, in der Rhythmik herauszufinden, wie wir so einen Kaspar locken können, damit er an uns als Mensch Interesse bekommt, uns versteht und keine Angst vor uns hat. Dieses Experiment ist sehr spannend, und die Schüler sind plötzlich sozial und raten dem einen Schüler – der mit Schuhen auf den Fremdling los will, weil der nicht macht, was der Schüler von ihm will – was er tun könnte, um das Vertrauen des Wolfskindes zu bekommen. Die Vorschläge sind vielfältig und nicht alle gleich erfolgreich beim Wolfskind. So lernen die Kinder als Spezialisten, anhand dieses Wolf-Wesens eigene Sozialkompetenzen, die man zum gemeinsamen auf «Musik achten» und zum gemeinsamen «Musik spielen oder Musik hören» braucht. Wohin uns dieses Thema noch führt? Eine Antwort haben wir vielleicht bis zum nächsten Musikgrundschulkonzert gefunden. J. BOSSERT, MUSIKGRUNDSCHULLEHRERIN 44 EinBLICK Bild 1 – Blick von Südosten auf das Schloss Brunegg (2008). Hinten die Kernburg, vorne die Unterburg Der Gemeinderat Brunegg lud am 21. August 2012 die Bevölkerung zu einem Vortrag von Christoph Reding, Kantonsarchäologie Aargau, über die Ergebnisse der bauarchäologischen Untersuchungen am Schloss Brunegg ein. Etwa 50 Einwohner nahmen die Gelegenheit war, diesen spannenden Anlass zu besuchen. Christoph Reding gab EinBLICK in die eindrückliche Geschichte und die Untersuchungen am und im Schloss. In der Zeitschrift MITTELALTER, Ausgabe 2012/1 (Herausgeber: Schweizerischer Burgenverein, Geschäftsstelle Basel, Blochmonterstr. 22, 4054 Basel), erschien ein umfassender Bericht von Christoph Reding mit dem Titel «Burg und Schloss Brunegg – Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen». Die hier abgedruckte Kurzfassung erfolgte in Absprache und mit ausdrücklicher Erlaubnis des Autors Christoph Reding. Ihm und der Kantonsarchäologie Aargau als seine Arbeitgeberin sowie der Familie von Salis spreche ich den allerbesten Dank für das Entgegenkommen und die Bereitschaft aus und freue mich, dass wir die Untersuchungen, Erfahrungen sowie die Geschichte rund um das Schloss Brunegg unseren Leserinnen und Lesern weitergeben dürfen. MARLIES JENT Burg und Sch Ergebnisse der Einleitung Das Schloss Brunegg liegt auf dem östlichen Gratende des Chestenbergs. Der gedrungen wirkende, aus Kern- und Unterburg bestehende Gebäudekomplex gehört zu den kleinen Schlossanlagen des Kantons Aargau. Trotz den im Laufe der Jahrhunderte zahlreich vorgenommenen Umbauten und Reparaturen, die auch den Verlust des einst dominierenden Turmbaus mit sich brachten, bildet die Kernburg auch heute noch eine urtümliche, wuchtige Erscheinung. Von der einstigen Angriffseite her erzeugt sie zusammen mit dem schroffen Halsgraben und den mächtigen Felsformationen nach wie vor eine eindrückliche Wirkung (Festung). Das burghafte Äussere wird auch durch das überwiegend steinsichtige Fassadenmauerwerk hervorgerufen, welches grösstenteils noch mittelalterlichen Ursprungs ist. Im Jahre 2006 entschieden sich die Eigentümer Thomas und Elisabeth von Salis mit der Unterstützung der kantonalen Denkmalpflege für eine schrittweise Sanierung der Kernburg. Bis 2012 wurden die Innenräume teilweise restauriert bzw. umgebaut, die stark ausgewitterten Fassaden vollständig eingerüstet und saniert sowie das Dach neu eingedeckt. Die Unterburg war bereits 1993 bis 1995 vollständig umgebaut worden. Für den Einbau von Rohrleitungen musste das Erdgeschoss im ehemaligen Hauptturm bis auf den Felsgrund freigelegt werden, was eine archäologische Ausgrabung mit sich zog. Die Kantonsarchäologie konnte die Arbeiten von 2006 bis 2012 begleiten und damit die Kernburg erstmals dokumentieren und auf ihre Baugeschichte hin untersuchen. Trotz der für eine archäologische Bauuntersuchung günstigen Ausgangslage war es nicht möglich, die Baugeschichte der Kernburg vollständig zu klären. Gründung der Burg Die Burg Brunegg wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Die Herkunft des Namens Brunegg wird von Historikern und Sprachwissenschaftlern unterschiedlich gedeutet – «Brunnegg» wegen des Reichtums an Quellen am EinBLICK 45 loss Brunegg: archäologischen Untersuchungen Chestenberg, «brun» in der Übersetzung als glänzend und damit als frei gewählter Prunkname für die Burg, oder ganz einfach «beim braunen Bergrücken». Die Burg war Sitz habsburgischer Dienstleute zur Verwaltung habsburgischen Eigengutes. Die urkundliche Erwähnung erfolgte um 1270. Ziel der Habsburger war es, ihr Kernland durch eigene Dienstleute mit standesgemässen Burgen verwalten zu lassen. Dass diese Anlagen dabei auf exponierter und damit von der Habsburg einsehbarer Erhebung zu stehen kamen, lag nicht in der Absicht, eine Sichtverbindung zu schaffen, sondern im Wesen des Burgenbaus selbst, Adelssitze zu fortifikatorischen und repräsentativen Zwecken auf überhöhten Plätzen zu errichten. Der Gründungsbau umfasste die Kernburg als Sitz der Herrschaft und vermutlich auch schon die südöstlich gelegene Unterburg als Standort der Ökonomiebauten. Die Kernburg – durchwegs in megalithischer Bauweise aus grossen Kalksteinblöcken errichtet – war gegen die Angriffseite hin durch einen tiefen Halsgraben sowie eine mächtige, hochaufragende und vier Meter starke Schildmauer geschützt. In ihrer Deckung lagen der Zwischentrakt und der Palas, deren Oberbau vermutlich aus Fachwerk oder Holz bestand und die Wohngemächer der Burgherrschaft beherbergten. Teilzerstörung und Wiederaufbau der Kernburg um 1375/1380 Die Kernburg hat offenbar vor dem Jahr 1375 teilweise einen Brandschaden erlitten. Denn die in das Jahr 1375 datierten eichenen Deckenbalken im Erd- und im 1. Obergeschoss des Zwischentraktes sind in brandgerötetes Mauerwerk eingesetzt. Vielleicht hatte es auch im Innern des Palas gebrannt, wo eventuell 1380 mit Nadelhölzern die Balkendecke im Erdgeschoss erneuert wurde. Der nachmalige Hauptturm blieb verschont, da sein Mauerwerk keine Brandrötung aufweist. Ein Teil der Nordostfassade am Palas musste damals von Grund auf neu aufgebaut werden. Im 2. Obergeschoss von Palas und Zwischentrakt ist davon auszugehen, dass zusätzlich eine Aufhöhung aus kleinen Bruchsteinen vorgenommen wurde. Es erstaunt eigentlich, dass ein megalithisch gefügtes Mauerwerk von 1 bis 1,5 m Stärke wegen eines Brandschadens neu aufgebaut werden musste. Es stellt sich daher die Frage, ob dafür auch noch andere Einflüsse verantwortlich sind – z. B. Erdbeben, Blitzschlag, Schwächen im Felsuntergrund oder Witterungsschäden aufgrund des schlechten Unterhalts der Burg. Unter Umständen war die Burg sogar eine Zeit lang ruinös. Vom Innenausbau von 1375/1380 sind Teile wie Deckenbalken, Rauchhurt usw. erhalten geblieben. Wie zu ihrer Gründung verfügte der gemauerte Sockel der Kernburg auch nach 1375 über wenig Fensterund Türöffnungen, sodass auch jetzt mit einem wohnlicheren Oberbau aus Fachwerk oder Holz gerechnet werden muss. Der Hauptturm, mit Seitenblick zu anderen aargauischen Burgen, war wohl nicht für die Bewohnbarkeit ausgelegt. Beobachtungen an Palas und Zwischentrakt lassen schliessen, dass die Fassaden der Kernburg im Zuge der Arbeiten von 1375 letztmals neu ausgefugt wurden. Das Mauerwerk ist daher – ausser an den Flickstellen für spätere Ein- und Umbauten – bis zu den aktuellen Sanierungsarbeiten nie mehr nachbehandelt worden. Entgegen den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen im aargauischen Burgenbau wurde auf Brunegg der dominierende Hauptturm, wie er auf den alten Abbildungen des 17. und 18. Jahrhunderts noch zu erkennen ist, erst um 1375/1380 errichtet. Die Burg Brunegg wurde nicht nur einfach wiederaufgebaut, sondern mit der Errichtung des Hauptturms auch wehrtechnisch aufgewertet. Sie wurde damit – burgenbau-typologisch formuliert – zu einer Mischform aus Schildmauerburg und einer Burg aus kombiniertem Hauptturm und Palas umgewandelt. Von Interesse ist die Frage, wer für den Wiederaufbau von 1375/1380 verantwortlich war. Eine 1366 als Eigentümerin der Burg Brunegg überlieferte Gruppe habsburg-österreichischer Adliger dürfte nicht als Bauherrin in Frage kommen. Bei ihr dürfte es sich eher um Gläubiger handeln, die das Brunegger Lehen (Rechte, insbesondere an Grund und Boden) von den womöglich konkursiten Vorgängern, welches die Trostburger waren, übernommen hatte. Der Investor für die umfangreichen Bauarbeiten auf Brunegg ist vielmehr in der nachmaligen Besitzerfamilie zu suchen: Heinrich Gessler, ein wohlhabender, ein- Bild 2 – Ansicht von Westen. Federzeichnung von Johann Balthasar Bullinger (1764) 46 EinBLICK 1. Hälfte 13. Jh. 1375/1380 1684 A B C D Kernburg Unterburg Gartenterrassen Halsgraben 1 2 3 4 5 6 7 Ehem. Hauptturm Zwischentrakt Palas Schildmauer Ringmauern Backhaus Pächterhaus, bestehend aus Wohnteil, Stall und Scheune Ehem. Wachturm Hof Tor vor 1805/1806 1805/1806 flussreicher und im Aargau begüterter habsburgisch-österreichischer Gefolgsmann, könnte bereits vor 1375 Burg und Lehen Brunegg übernommen haben. Er baute die Burg aus und schuf sich damit den Sitz, der seiner Familie bis dahin nachweislich fehlte. Indiz dafür ist auch, dass Heinrich Gessler bis 1397 das habsburgische Eigenamt verpfändet war, zu dem auch Brunegg gehörte. Nach seinem Tode verblieb die Burg mit Zugehörde im Jahre 1408 als Morgengabe im Besitz seiner Witwe Margarita Gessler. D 4 1 A 8 9 10 2 3 5 C 6 5 B 10 9 7 Unter der Herrschaft Berns Mit der Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossen im Jahre 1415 gelangte die Burg Brunegg unter den Einfluss der Berner. Sie unterstellten die Herrschaft Brunegg 1538 dem Landvogt von Lenzburg. In die Kernburg wurde ein Wächter, in die Unterburg ein Pächter gesetzt. Damit endete die Zeit Bruneggs als Feudal- und Patriziersitz und sie sank mit dem angegliederten Gutsbetrieb zum vorgeschobenen Wachtposten im bernischen Territorium ab. Anhand der nun einsetzenden Landvogteiabrechnungen lassen sich die für den Unterhalt der Burg vorgenommenen Aufwendungen verfolgen, wobei deren Zuweisung zur Kernburg oder zur Unterburg nicht immer sicher ist. Hatten die Berner den früheren Besitzer, die Patrizierfamilie der Segenser, wiederholt zur Reparatur des mittlerweilen baufälligen Schlosses gedrängt und zuletzt zum Verkauf genötigt, so war es ihnen nun selber nicht mehr dringlich. Erst 1553 wurden die Schäden inspiziert und von 1555 bis 1558, verbunden mit einem Blitzschlag, den die Burg traf, das Dach neu gedeckt, mehrere Fenster eingebaut und ein neuer Ofen gesetzt. Die Baumassnahmen dürften vorwiegend zur Verbesserung des Wohnkomfortes für den Wächter gedient haben. Der Einbau gotischer Fenstergewände aus Mägenwiler Muschelkalkstein im 1. Obergeschoss des Palas lassen hier auf die Einrichtung einer wohnlichen Stube schliessen. Auch in der Unterburg wurde ausgebessert und erneuert. 1559 wurde die Zisterne im Hof repariert, 1560 wurde der Ersatz für die alte Scheune und Stallung verdingt und 8 0 10m Bild 3 – Grundriss der Gesamtanlage kurz darauf auch ausgeführt. 1561 bis 1563 waren für ein neues Wachttürmchen sowie an anderen Orten im Schloss Dachdeckerarbeiten notwendig. Erst 1620 bis 1622 sind auf Brunegg wieder Bauarbeiten bezeugt. Sie standen im Zusammenhang mit der Bedrohungslage des 30-jährigen Kriegs (1618–1648), die auf verschiedenen bernischen Schlössern zu Reparaturen und baulichen Nachrüstungen führte. 1627 schlug wieder der Blitz in den Palas ein und beschädigte Dach, Mauerwerk und Fenster. Aber auch der Wächter und seine Frau kamen gesundheitlich zu Schaden, nämlich an Händen, Kopf und Armen. 1664 erlitt die Kernburg bereits wieder einen schweren Schaden. Die zerrissenen Turmmauern mussten durch einen Schlosser mit mehreren Zentnern Eisenankern zusammengebunden werden. Es kam aber noch schlimmer: 1684 stürzte der durch die Pulverdetonation zerrüttete Hauptturm ein. Beim Einsturz oder bei den Reparaturen kamen erneut zwei Personen zu Schaden. Der notdürftig ausgebesserte Hauptturm wurde als Halbruine belassen. Die letzten Unterhaltsarbeiten auf Brunegg sind 1692/1693 überliefert. Obwohl bis zum Untergang der Alten Eidgenossenschaft im Jahre 1798 ein bernischer Wächter auf der Burg gesessen haben muss, sind aus dieser Zeitspanne keine schriftlichen Quellen zur Burg bekannt. Es ist offensichtlich, dass die Berner die Burg ab 1538 hauptsächlich als Sitz für den Hochwächter instandhielten. Der Palas, der ab dann als Wächterwohnung diente, hatte einfachste bauliche Anpassungen zur Hebung des Wohnkomfortes erhalten. Beim Hauptturm zeigten besonders die Reparaturen von 1684, dass dieser so kostengünstig wie möglich instandgehalten wurde. Er diente als Ausguck für den Wächter sowie als weithin sichtbare Landmarke. Die Hofeinrichtungen in der Unterburg wurden so unterhalten, dass das zugehörige Schlossgut durch den Pächter bewirtschaftet werden konnte. Zusammen mit der Schildfunktion des Hauptturmes, seiner bis 1626 intakten gedeckten Plattform und wohl bis zuletzt zumindest noch begehbaren Mauerkrone wäre die Anlage im Notfall mit einer kleinen Besatzung mit leichten Feuerwaffen zu verteidigen gewesen. Dies wird auch durch eine bernische Mobilmachungsverordnung aus der Zeit des 30-jährigen Krieges belegt, die für das Schloss Brunegg im Notfall eine Besetzung von zehn bis zwölf Personen samt Befehlshaber vorsah. Diese Aufwendungen standen im Zusammenhang mit der exponierten Lage Bruneggs an der Ostgrenze des bernischen Territoriums. EinBLICK 47 Abbildungsnachweis Bild 1 KOPA Services GmbH, Laufenburg, im Auftrag der Kantonsarchäologie Aargau Bild 2 Kunsthaus Zürich, Grafische Sammlung, 03 fol. 30 Bild 3 Grundriss Gesamtanlage, Theo Frey, Kantonsarchäologie und ProSpect GmbH, Aarau, erstellt auf Basis Planaufnahmen F. Howald, Bern 1935, und Schenkel Vermessungen AG, Zürich 1993 Bild 4 Kantonale Denkmalpflege, Aarau Bild 5 Kantonsarchäologie Aargau Bild 6 KOPA Services GmbH, Laufenburg, im Auftrag der Kantonsarchäologie Aargau Bild 4 – Blick von Westen (1947). Links die Kernburg mit Halsgraben, rechts die Unterburg Umbau zur Krankenanstalt 1805/ 1806 und Sommersitz der Hünerwadel und von Salis Mit dem Ende der helvetischen Republik gelangte die Burg mit Umschwung in den Besitz der Gemeinde Brunegg, welche sie 1804 an einen gewissen Dr. med. Kohler aus Brugg verkaufte. Er baute die Burg in den Jahren 1805/1806 zur Nutzung als Krankenanstalt um. Aus nicht bekannten Gründen war Dr. Kohlers Unternehmung kein Erfolg beschieden. Das Anwesen gelangte wieder in den Besitz der Gemeinde Brunegg, die es leer stehen liess. Im Jahre 1815 gelangte die Anlage mit zugehörigen Gütern an den Lenzburger Oberst Friedrich Hünerwadel. Er beliess vorerst weiterhin einen Hochwächter auf Brunegg. Dass dessen Frau vom Blitz erschlagen wurde, mag in Anbetracht der ausserordentlichen Unwetterserie, die der einstigen Burg in all den Jahrhunderten widerfahren war, kaum noch erstaunen. Die fünf Meter langen Blitzableiterstangen, die bis 2008 die Kernburg krönten, bildeten eine letzte Erinnerung daran. Bis zum Jahr 1837 liess Friedrich Hünerwadel die Anlage als wohnlicher Sommersitz herrichten. Vermutlich war der Umbau der Kernburg unter Dr. Kohler unvollendet geblieben, sodass insbesondere der Innenausbau erst unter Hünerwadel erfolgte. Mit dem Ausbau der Innenräume wird Brunegg zum Schloss. Ein neuer Kutschenweg verbesserte die Zugänglichkeit zum Schloss und ersetzte den alten und steilen, heute noch bestehenden Burgweg. Seit den Umbauten Kohlers und Hünerwadels sind an den Schlossbauten nur geringfügige Änderungen vorgenommen worden. Erst 1993 bis 1995 erfolgte mit dem Umbau des Pächterhauses, der u. a. im Südteil den Einbau von zwei Wohnungen mit sich brachte, wieder ein bedeutender Eingriff. Schloss Brunegg hatte 1945 durch Erbgang in den Besitz der Familie von Salis gewechselt, in deren Besitz es sich auch heute noch befindet. Schloss Brunegg ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Bild 6 – Schloss Brunegg Bild 5 – Geschützkugeln aus Muschelkalkstein aus dem Erdgeschoss des ehemaligen Hauptturms. Durchmesser der Kugel rechts oben: 9 cm 48 DurchBLICK Brunegg ist nicht Hollywood – ein Film entsteht DORFPORTRAIT BRUNEGG Der Gemeinderat wünschte, unser Dorf Brunegg in einem Kurzfilm zu präsentieren. Wer denkt, dass es bei den Drehaufnahmen wie in Hollywood zugegangen sei, der irrt. Es brauchte weder Prominente aus den USA noch einen roten Teppich, keinen schnittigen Flitzer, weder Zylinder noch Frack, keine Filmklappe und auch keinen Regisseuren-Stuhl, weder Beleuchter noch Stuntman. Es brauchte nur eines, genau gleich wie in Hollywood, und zwar unsere Darsteller. Das waren Bruneggerinnen und Brunegger, die im Film mitwirkten und diesen mit ihren Sprecheinlagen bereicherten – «made in Brunegg»! Wie ein solcher Kurzfilm entsteht und was von der Planung bis zur Produktion alles dahintersteckt, das erfahren Sie in den nachfolgenden Zeilen. DORFPORTRAIT Vorbereitung Gemeinderat Reto Urech war für dieses Filmprojekt zuständig und fand Unterstützung von Yvonne Furter von der Gemeindeverwaltung und von Marlies Jent. Entscheidend waren für uns die Vorgaben des Gemeinderates. Das bedeutete deshalb ein minutiöses Abfassen des Drehbuches, damit der Drehtag zu gegebener Zeit speditiv abgewickelt werden konnte. Zuerst einmal galt es aber, im Ideentopf zu rühren. Was will man filmen? Welche Objekte sollen im Film vorkommen? Gibt es Interviews? In welcher Jahreszeit soll der Film aufgenommen werden? Soll man die Bilder sprechen lassen oder soll möglichst viel Text gesprochen werden? Entscheidet man sich für Hintergrundmusik? Es gab unzählige Möglichkeiten zu diskutieren. Es war aber auch wichtig festzuhalten, was oder wie man auf keinen Fall filmen wollte. Anhand einer Referenzliste seitens des Filmproduzenten hatten wir Gelegenheit, Filmbeispiele von anderen Gemeinden anzuschauen. Dort gab es auch weniger gute Beispiele anzusehen. Damit ist nicht die Filmproduktion und -qualität gemeint, sondern der Inhalt der Gemeinden. Für uns war klar, dass es helle, freundliche und schöne Aussenaufnahmen zwischen Frühling und Herbst sein sollten. Zu berücksichtigen waren aber auch die Bedingungen und der Leitfaden des Film- DurchBLICK Der Filmtag Unser Kameramann Ruben traf am Drehtag pünktlich beim Gemeindehaus ein, und so ging es bereits um 12.45 Uhr zu unserem ersten Drehort. Später, am Dorfeingang, DORFPORTRAIT BRUNEGG Filmobjekte sichten Mit Schreibpapier und Fotoapparat ausgerüstet, marschierten Yvonne Furter und Marlies Jent an einem Mai-Nachmittag durch das Dorf. Die möglichen Drehorte wurden aufgesucht und gleich notiert, wo sich der Drehort befindet, was genau gefilmt werden soll, und anhand eines Fotos dokumentierten wir dann unsere Unterlagen. Einigen Dorfbewohnern fiel natürlich unser Schreib- und Fotografierverhalten auf. Sie sprachen uns an, und es kamen nette Gespräche zustande. Die eine oder andere Person konnten wir sogleich fragen, ob sie sich ein Mitwirken im Film vorstellen könne. Wir waren über spontane Zusagen natürlich sehr erfreut. Der nächste Schritt war dann, anhand unserer Notizen das Drehbuch zu schreiben. Yvonne Furter stellte dieses mit allen Details zusammen (Örtlichkeit/Gebäude, Adresse, Anfahrt, Adresse, spezielle Bemerkungen zu diesem Drehort). Dann wurde die Erreichbarkeit der Interviewpartner und deren Einsatzzeiten festgehalten. Weiter galt es, Drehgenehmigungen bei einigen Eigentümern sowie die Gutheissung des Drehbuches durch den Gemeinderat einzuholen. Auch der Kindergarten und die Schule waren mit von der Partie. Der erste Drehtag wurde dann wegen des kritischen Wetters verschoben, und der bereits angekündigte Termin musste bei allen Mitwirkenden kurzfristig abgesagt werden. Das Verschieben lohnte sich dann wirklich, denn am Donnerstag, 28. Juni 2012, war das Wetter schön und heiss, sodass es perfekt passte. DORFPORTRAIT BRUNEGG produzenten. Dabei erfuhren wir auch, worauf beim Filmen mit Personen besonders geachtet werden muss: Starke Kamera-Lampen lassen ungeschminkte Personen bleich wirken. Fein gemusterte Kleidungsstücke führen zu einem Flimmereffekt. Ausschliesslich schwarze oder weisse Kleidungsstücke wirken flach. Das hatte dann zur Folge, dass Yvonne Furter am Drehtag, neben vielem anderem Drum und Dran, auch noch Schminkpuder in ihrem Handgepäck mitführte – man weiss ja nie …! Wir waren also bei den Vorbereitungen mit vielen Sachen konfrontiert. 49 50 DurchBLICK DORFPORTRAIT BRUNEGG DORFPORTRAIT BRUNEGG vis-à-vis des Schützenhauses, warteten wir gespannt auf den Bus aus Möriken. Im Film sollte ersichtlich sein, dass unser Dorf gut mit dem öffentlichen Verkehr erreicht werden kann. Das Verpassen des Busses hätte bedeutet, dass wir eine Stunde später respektive im Stundentakt diesen Drehort erneut hätten aufsuchen müssen. Dann war uns ein Hinweis auf das Naherholungsgebiet wichtig. Edith Erdin konnten wir für diesen Dreh gewinnen. Sie fuhr mit ihrem Bike dem Waldrand entlang und weist damit im Film auf das sportliche und gesunde Element hin. Marianne Reich stand danach für einen ersten Sprecheinsatz zur Verfügung. Sie sagte frei heraus, was für sie «Leben in Brunegg» bedeutet. Zu diesem Einsatz nahm sie eine besondere «Requisite» mit. Sie suchte sich ein schönes, braunes Huhn aus ihrem Stall aus und hielt es während dem Dreh auf ihrem Arm. Das Huhn war wirklich filmreif. Es blieb schön ruhig auf ihrem Arm sitzen, und die Kühe auf der Weide trabten sofort auf den Zaun zu, als Marianne Reich den Tieren zurief. Es war perfekt! Yvonne Furter und Marlies Jent durften dem Kameramann ab und zu auch assistieren. Ruben benötigte nämlich je nach Lichteinfluss einen Reflektor, den wir abwechslungsweise bedienten. Die Hitze an diesem Nachmittag machte uns allen zu schaffen. Es war wirklich ein sehr heisser Tag, aber schliesslich wollten wir ja schönes Filmwetter! Reto Urech und Nicole Spiess warteten bereits am nächsten Drehort auf uns. Ausgesucht dafür war die Bank am Sandhübel, mit Sicht über das Dorf. In einem kurzen und spritzigen Dialog stellten Reto und Nicole unser Dorf vor. Ruben war besonders gefordert. Er probierte mehrere Kameraeinstellungen aus, denn die Sonne blendete extrem. Deshalb blieb es Nicole Spiess und Reto Urech nicht erspart, ihren Dialog mehrmals zu wiederholen – sie machten das mit Bravour! Yvonne Furter schaute zwischendurch immer wieder auf die Uhr – schliesslich mussten die Zeiten eingehalten werden, welche mit den verschiedenen Mitwirkenden im Vorfeld abgemacht wurden. DurchBLICK Dann mussten wir uns plötzlich etwas beeilen, denn die Kindergärtner sahen wir auch schon vor einiger Zeit den Schlossberg hinaufspazieren. Wir waren tatsächlich etwas in Verzug – Filmen braucht eben seine Zeit! Ganz besonders war dann die Begegnung mit den Kindergärtnern. Die Kindergärtnerin, Frau Hasenfratz, erwartete uns mit ihren Kindern beim Schloss. Die noch etwas scheuen Kinderaugen richteten sich ganz auf den Kameramann, und als Ruben dann die Kinder aufforderte zu winken, taten sie dies begeistert und riefen «Tschüss!» in die Kamera. Natürlich liessen die Kindergärtner nicht locker und wollten das Gefilmte jetzt auch sehen. Sie belagerten Ruben, der ihnen gerne die Aufnahmen zeigte. Szenenwechsel – von einem Drehort zum nächsten Der Szenenwechsel erfolgte jeweils speditiv, und auch die spontane Abänderung der Drehbuchabfolge konnte unseren Kameramann Ruben nicht aus der Ruhe bringen. Er ist Improvisationen gewohnt und meinte, das sei etwas völlig Normales in seinem Beruf. Eine weitere Aufnahme fand beim Grillplatz am Waldrand hinter der Schule statt. Dort warteten bereits einige Dorfbewohner auf uns. Die Würste waren bereits perfekt grilliert, und die Statisten freuten sich auf die willkommene Zwischenverpflegung. Es gab tolle Aufnahmen! Auch die Schule wollten wir im Film festhalten. Dort war es schon etwas schwieriger, die Kinder aus der Reserve zu locken. Wir fragten sie, was ihnen in Brunegg besonders gut gefalle. Die Antworten kam etwas zögerlich und eher genierlich. Wir gingen von einem Drehort zum nächsten, und es gab sehr viele Eindrücke festzuhalten. Es war aufwendiger, als wir uns das vorgestellt hatten. Für den Abend waren Gewitter angesagt, und als es dann tatsächlich leicht zu regnen begann, musste der Reflektor als Regenschirm hinhalten, damit die Kamera nicht nass wurde. DORFPORTRAIT BRUNEGG 51 Es folgten weitere schöne Aufnahmen mit den Pferden auf der Weide und vom alten Dorfkern sowie von der Kirche, mit schönen Gärten und weiteren Ansichten. Es war uns auch wichtig, die Jugendlichen in den Film zu integrieren. Sandro Strebel war bereit, in diesem Part mitzuwirken. Film-Ende war dann um 18.30 Uhr – der Nachmittag flitzte einfach sehr schnell an uns vorbei. Er war für uns voller Eindrücke, und wir waren froh, dass wir den Zeitplan einhalten und das Drehbuch in der vorliegenden Form, Szene um Szene, abdrehen konnten. Schauen Sie sich den Kurzfilm auf der Website der Gemeinde Brunegg an – Sie erhalten in wenigen Minuten wunderschöne Impressionen aus unserem Dorf! Allen Mitwirkenden ein herzliches Dankeschön für das Mitmachen und Engagement! – «The End» MARLIES JENT Kurzfilm auf: www.brunegg.ch 52 Auf den PUNKT gebracht Pensionierung von Elsbeth Horat Elsbeth Horat absolvierte ursprünglich eine Lehre bei der Post und arbeitete vor ihrer Brunegger-VOLG-Zeit im Teilzeitpensum auf der Post in Villmergen. Vor rund 15 Jahren wurde die Brunegger Poststelle in den VOLG integriert. Elsbeth Horat nahm dannzumal die Herausforderung an und wechselte ihre Stelle nach Brunegg, wo sie neben der Betreuung der Postkunden neu auch mit den Verkaufstätigkeiten des VOLGLadens konfrontiert war. Am Samstag, 17. März 2012, galt es für Elsbeth Horat nun aber Abschied zu neh- Halloween men. Sie bediente die VOLG-Kunden ein letztes Mal. Zwischen 9 und 11 Uhr hatte die Brunegger Bevölkerung bei Kaffee und Gipfeli Gelegenheit, sich bei Frau Horat zu verabschieden, denn sie ging mit diesem Tag nun definitiv in Pension. Eigentlich ist sie schon seit rund drei Jahren pensioniert, trotzdem durften aber ihre VOLG-Kolleginnen auch nach ihrer offiziellen Pensionierung immer wieder auf ihre Unterstützung zählen. – Elsbeth Horat sei der neue Lebensabschnitt von Herzen gegönnt! MARLIES JENT Am Abend vor Allerheiligen ist Halloween, ein Brauchtum, der bei den Kelten seinen Ursprung hat und nicht, wie fälschlicherweise angenommen, aus den USA stammt. Leider wird dieser Anlass, an welchem die Kinder sich zu Hexen, Monstern und Geistern, aber auch zu Prinzessinnen verkleiden, immer wieder für Unfug missbraucht. Sehr zum Leidwesen derjenigen, die Halloween seriös betreiben. Viele Leute äussern sich jeweils auch nicht gerade mit Begeisterung über Halloween, weil es kein hiesiger, sondern ein «importierter» Brauch sei, zu welchem uns der wahre Bezug fehle. Auch dieses Jahr planten zwei Mütter einen Halloween-Anlass, weil sie von verschiedenen Seiten angefragt wurden. Rund 30 Kinder folgten diesem Aufruf und hatten offensichtlich Spass am Verkleiden, Herumlaufen und nach Süssem anfragen. Brunegg blieb, im Gegensatz zu anderen Gemeinden, von Wurfgeschossen und Schmierereien an diesem Abend verschont. Trotzdem ging der Anlass auch in Brunegg nicht ganz ohne Nebengeräusche über die Bühne. Schade eigentlich für alle fröhlichen und friedlichen Brunegger Hexen und Geister! TEXT: MARLIES JENT FOTOS: ANKE VIETGEN BLICKfang 53 Kinderfasnacht mit dem Familienverein Auch dieses Jahr durften wir wieder ganz viele farbige Fasnächtlerinnen und Fasnächtler begrüssen. Zu unserer grossen Freude sind dieses Jahr noch mehr Narren erschienen und haben uns mit Konfetti und tollen Kostümen beehrt. Da waren Piraten, Matrosen, Feen, Prinzessinnen, Ninja-Kämpfer, Clowns, und sogar Bob der Baumeister war da! Einige nahmen aber dennoch die Schmink-Ecke in Anspruch, und so entstanden unter professionellen Händen kleine Gesichtskunstwerke. Liebevoll wurden Clownnasen und Schmetterlinge aufgemalt oder Glitzersternchen und Feenstaub auf- getragen. Auch einige Erwachsenen-Kostüme durften bewundert werden, was uns natürlich ausserordentlich gefreut hat. Und so macht auch die Aufgabe als Aufsicht noch mehr Spass … Neben Kuchen und Getränken kam auch das Beisammensitzen der Grossen nicht zu kurz. Dieses Jahr hat ein riesiges Segeltuch zusätzlich für Spass bei den Kleinsten gesorgt, und die grösseren Mädchen haben sich im Hulahopp-Hüftekreisen bewiesen. An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Kuchenspendern – ohne euch könnten wir solche Anlässe nicht verwirklichen! Ein Dank auch an Roland, er hat uns die Halle wieder prima vorbereitet. Und natürlich den lieben Helfern für die Unterstützung beim Aufräumen, das war ganz toll! Wir freuen uns bereits auf die nächste Fasnacht … HELENA GRAF 54 BLICKfang Brunegger Musikschulkonzert Die Schulpflege Brunegg und die Musikschule Möriken-Wildegg luden am 10. Mai 2012 zum Musikkonzert ein. Die Musikgrundschule trat zu Beginn mit verschiedenen Instrumenten auf und präsentierte ein Eier- und Windorchester. Das Publikum wurde dann auch herzlich aufgefordert, die Augen kurz zu schliessen und einfach den nachfolgenden Klängen zu lauschen. Die Kinder demonstrierten ein buntes Vogelgezwitscher, sodass man tatsächlich das Gefühl hatte, man befände sich frühmorgens um fünf Uhr im Wald, wenn der Tag erwacht. Hans Binder, Leiter der Musikschule Möriken-Wildegg, führte anschliessend durch das Programm. Die Brunegger Solisten stellten nämlich jetzt ihr Können unter Beweis. Einer der Schüler zeigte besondere Grösse, denn er trat mit bisher erst fünf besuchten Drums-Lektionen bereits am Konzert auf – toll! Das Repertoire war bunt und beinhaltete ganz unterschiedliche Musikstilrichtungen. Unter anderem waren eine englische Volksmelodie am Flügel, ein Nummer-1-Hit aus Amerika aus dem Jahre 1940, aber auch ein Hit von 77 Bombay Street am Keyboard oder eine AC/DC- Powereinlage mit E-Gitarre und Drums zu hören. Die jungen Leute haben gezeigt, wie Musik gelebt werden kann. Ein herzliches Dankeschön den Musikanten der Musikgrundschule und den Solisten für ihren musikalischen Einsatz. Zu guter Letzt zeigte Mike Liechti mit seinem Schlagzeugensemble, was alles in seinen Schülern und in der Musik steckt. «Schrotty», so nannte sich diese kraftvolle Einlage, war denn auch energiegeladen und gehaltvoll. Anstelle von Schlagzeugen wurden Öl- und Wasserfässer, ein Fahrrad- BLICKfang gestell, Veloräder und ein Blechnapf sowie viele andere Gegenstände eingesetzt. Ein tolles Kompliment an diese junge und lebhafte Truppe! Nach einem tollen Applaus wurden auch die Lehrpersonen Johanna Bossert, Mike Liechti, Philipp Stöckli und Witold Tulaczko mit dem besten Dank verabschiedet. Esther Pavlovic, Vizepräsidentin der Schulpflege Brunegg, durfte ihnen eine süsse Überraschung überreichen. Danach waren alle Besucher herzlich zum Apéro eingeladen. MARLIES JENT 55 56 BLICKfang Drachenfliegen Nein, es hat sich kein Drache und kein Ungeheuer nach Brunegg verirrt. Es handelt sich um Himmelsstürmer – selber bemalte Drachen. Der Auffahrtstag war geradezu ideal dafür, um ans Drachen steigen lassen zu denken. Die Sonne schien herrlich, die Temperaturen waren angenehm und die Windstärke gerade richtig. Das benutzten ein paar Brunegger, um mit ihren Kindern die Drachen steigen zu lassen. Es kamen immer mehr Leute auf den Sportplatz, um dem bunten Treiben zuzusehen. Es ist denn auch nicht immer ganz einfach, den Drachen so anzusetzen, dass er auch an Höhe gewinnt. Dafür muss er in einem bestimmten Winkel zum Wind stehen. Besonders der Piratendrache hielt sich recht lange in luftiger Höhe. Er war denn auch ein besonderes, furchterregendes Exemplar. Die Kinder hatten den Plausch, ihre Drachen fliegen zu lassen. Die Eltern waren aber auch fleissig im Einsatz. Sie durften zwischendurch auch wieder mal das LeinenWirrwarr in Ordnung bringen, halfen mit beim Drachen-Start oder retteten mit einem Blitzeinsatz absturzgefährdete Drachen kurz vor dem Bodenaufprall. MARLIES JENT BLICKfang Musikalischer Gottesdienst in der Kirche Brunegg Am 6. Mai 2012 lud der Stiftungsrat der Kirche Brunegg die Bevölkerung zum Gottesdienst ein. Die Kirche füllte sich schon bald, und Pfarrer Jürg Luchsinger konnte eine etwas zahlreichere Besucherzahl als gewöhnlich begrüssen. Nicht zuletzt war das wohl mitunter auch auf die musikalische Umrahmung zurückzuführen. Für den Gottesdienst konnte nämlich die Musikergruppe Clou 82 aus Mellingen gewonnen werden. Zusammen mit Alphornbläsern begleiteten sie den Gottesdienst. Sie machen seit nunmehr 35 Jahren zusammen Musik, dies ohne elektronische Verstärkung. So kam auch ihr Gesang bestens zum Ausdruck, und die Kirchenbesucher stimmten bei den Liedern fröhlich mit ein: «Mein Gott, welche Freude … kommt, sagt es allen Leuten!» Die Gottesdienstbesucher klatschten mit und belohnten Clou 82 mit dem wohlverdienten Applaus. Für die Alphornbläser wurden die Kirchentüren geöffnet. Sie positionierten sich vor der Kirche und liessen die Töne in die Kirche hinein erklingen. Nach dem Gottesdienst waren alle Besucher vor der Kirche zu einem Apéro eingeladen. Bei einem Glas Wein, Saft und feinem Gebäck fand der gelungene Sonntagmorgen seinen Ausklang. MARLIES JENT 57 58 BLICKFang Ein neues Gemeindefahrzeug Das bisherige Bauamtsfahrzeug war 17 Jahre lang im Einsatz und kam nun in die Jahre. So wurde es immer schwieriger, Ersatzteile zu erhalten, die Unterhaltskosten stiegen und die Technik war überholt. Aus diesem Grund stimmten die Bruneggerinnen und Brunegger vor knapp einem Jahr einer Ersatzbeschaffung zu. Am 26. Oktober 2012 war es dann soweit! Das Team der Sternen-Garage Brunegg konnte das neue Nutzfahrzeug, ein VW T5 mit Doppelkabine, an die neue Besitzerin, die Gemeinde Brunegg, übergeben. Reto Urech und Roland Suter freuten sich über das neue Fahrzeug, und man glaubte, spüren zu können, dass ihre Herzen beim Anblick dieses Autos höher schlugen. Roland Suter strahlte besonders grosse Freude aus, denn er wird wohl der häufigste Benutzer dieses neuen und praktischen Fahrzeuges sein. Gute Fahrt! Von links nach rechts: Reto Urech (Gemeinderat), Roland Suter (Gemeindearbeiter), Thomas Gisler (Sternen-Garage) und Hansueli Sutter (Amag Schinznach-Bad) vor dem neuen VW T5 MARLIES JENT Das ausgediente Fahrzeug, das 17 Jahre lang im Einsatz war BLICK über die Dorfgrenze hinaus 59 25 Jahre Alterszentrum Chestenberg Am Wochenende vom 2. bis 4. November 2012 feierte das Alterszentrum Chestenberg (AZCH) sein 25-Jahr-Jubiläum. Am Freitagabend trafen sich das Personal und die freiwilligen Helferinnen zu einem internen Jubiläumsanlass, am Samstagnachmittag wurde mit den Bewohnern gefeiert, und am Sonntag wurde die Öffentlichkeit zur Jubiläumsfeier und zum Tag der offenen Tür mit feierlicher Einweihung des neu erstellten Ergänzungsbaus eingeladen. Die verschiedenen Anlässe fanden sehr grossen Anklang. Es war spürbar, dass das Alterszentrum als sehr wichtig betrachtet wird Der Ergänzungsbau des Alterszentrums und in den Trägergemeinden Brunegg, Holderbank und Möriken-Wildegg fest verankert ist. Im Jahre 1957 verschenkte die Wildegger Fabrikantenfamilie Isler ihre Villa Bünzegg mit der Auflage, darin ein Altersheim zu betreiben. Seitdem ist sehr viel geschehen. Die Villa Bünzegg wurde anfangs als Altersheim genutzt, war aber bald einmal zu klein. Der am 6. April 1979 in Brunegg gegründete und bis heute aktive Verein Alterszentrum Chestenberg baute und eröffnete am 2. Mai 1987 das heutige Alterszentrum mit damals noch 24 Einzelzimmern. Er wurde Neuer Empfang mit Administration tatkräftig durch die Trägergemeinden Brunegg, Holderbank und Möriken-Wildegg sowie durch grosszügige Zuwendungen von den lokalen Vereinen und Organisationen unterstützt. Danach wurde das AZCH nochmals ausgebaut und bietet heute Platz für 42 Bewohner. In der frei gewordenen Villa Bünzegg wurden Alterswohnungen eingerichtet. Mit der Einweihung des neu erstellten Ergänzungsbaus erfährt nun das Zentrum nochmals eine Aufwertung, welche willkommene Verbesserungen im Bereich Hauswirtschaft (neue Wäscherei) und Administration bietet. Vor allem verbessern Neue Wäscherei 60 BLICK über die Dorfgrenze hinaus Dank des Präsidenten an die Mitarbeiter sich aber die räumlichen Verhältnisse für die Bewohner selbst. In den neuen, geräumigen und sehr hellen Stuben der verschiedenen Etagen können diejenigen, welche nicht im Speisesaal essen können oder möchten, ungestört tafeln. Auch sollen diese Räume Orte der Begegnung sein, wo viele interessante Gespräche und andere Aktivitäten stattfinden werden. Wir dürfen mit Stolz sagen, dass das AZCH heute sowohl über attraktive Einrichtungen als auch über organisatorisch und finanziell solide Strukturen verfügt. Einerseits ermöglicht dies den Bewohnern ein sehr angenehmes Wohnen, andererseits erfüllt das Heim durch die hohe Betreuungsqualität die strengen Anforderungen von Bund, Kanton und Krankenversicherungen in hohem Mass. Personalabend Der Jubiläumsanlass für das Personal war ein Dankeschön für die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für den grosszügigen Einsatz der freiwilligen Helferinnen, den sogenannten «Kafi-Frauen». Der Präsident des Vereins AZCH hielt in seiner Dankesrede fest, dass die Arbeit in einem Altersheim nicht irgendeine Tätigkeit sei, sondern dass man dazu berufen sein müsse. Die Bewohner fühlten sich bestens unterhalten Uhr und Glasschale wurden sehr geschätzt Die Empathie und Fürsorge sei überall fast mit Händen zu greifen. Interviews mit einigen Mitarbeiterinnen waren dann auch sehr aufschlussreich: Frau Heidi Schild, Leitung Pflege und Betreuung und stellvertretende Heimleiterin, liebt vor allem die überschaubare Grösse des Heims, sodass sie Kontakt zu allen pflegen kann. Frau Susanne Estermann, Gruppenleiterin der Aktivierung/Alltagsgestaltung, bezeichnete ihre Arbeit schlichtweg als Traumstelle. Frau Monika Gerber, Leiterin von Wohnbereich 1, sagte, sie habe die schwierigen Bewohner am liebsten, jene mit einer starken Persönlichkeit. Da könne sie sich wirklich helfend einbringen. Frau Monika Röthlisberger, Gruppenleiterin Reinigung/Wäscherei, meinte, sie habe eigentlich zwei Berufe, einmal die Hauswirtschaft, dann aber vor allem auch den täglichen Kontakt mit den Bewohnern. Das sei ihr mindestens so wichtig. Frau Annerös Kästli, die Obfrau der «Kafi-Frauen», drückte das so aus: «Uns ‹Kafi-Frauen› geht es nicht so sehr um das Betreiben des im Alterszentrum integrierten, öffentlichen Kaffees ‹Rose›. Wichtig sind doch die Bewohner und Bewohnerinnen selbst, von welchen wir die meisten noch von früher kennen und mit denen wir über ihre Sorgen und Nöte reden können.» Konzert mit bekannten italienischen Liedern Isidor mit Drehorgel Ganz speziell wurde die Arbeit von Frau Beatrice Trüssel gewürdigt, die seit Jahren in einer Doppelfunktion die Alterszentren in Seon und Wildegg mit grossem Engagement sehr erfolgreich leitet. Als Zeichen der Wertschätzung überreichte der Vorstand dem Personal eine Schweizer Qualitätsuhr mit spezieller Jubiläumsgravur. Die «Kafi-Frauen» überraschte er mit einer original Hergiswiler Glasschale, ebenfalls mit der besonderen Jubiläumsgravur. Bewohnertag Der Samstagnachmittag war ganz den Bewohnerinnen und Bewohnern gewidmet. Der Anlass stand unter dem Motto «Bella Italia». Die Sängerin Beatrice Beerli, die von Christina Alis Räurich am Klavier begleitet wurde, führte mit wunderschönen Klängen und bekannten italienischen Liedern durch den Nachmittag. Die Bewohnenden hatten sichtlich Freude an den beschwingten Melodien und gingen begeistert mit. Im Gespräch rühmten sie das gute Essen von Herrn Fernando Bumann, dem sehr beliebten Küchenchef und Verantwortlichen für Verpflegung. Sie waren auch voll des Lobes über die gute und liebevolle Pflege des fachkundigen Pflegepersonals. Ebenfalls nicht missen möchten sie die zahlreichen «Line Dance»-Gruppe aus Seon BLICK über die Dorfgrenze hinaus Annerös Kästli im unermüdlichen Einsatz Angebote der Aktivierung, sei es turnen, singen, stricken, malen, vorlesen, plaudern usw. Sehr wichtig ist ihnen der tägliche Kontakt mit den «Kafi-Frauen», wie Frau Werder und Frau Cavinato betonten. Der Höhepunkt des Anlasses war unbestritten die Vorführung der «Line Dance»-Gruppe, alles Mitarbeitende des Alters- und Pflegeheims Unteres Seetal Seon, bei der zur Freude aller auch Beatrice Trüssel aktiv mitmachte. Eine Bewohnerin sagte, sie habe es fast nicht mehr auf dem Sitz ausgehalten und hätte am liebsten gleich selber mitgetanzt. Draussen, am Eingang zum Altersheim-Areal, brieten und verkauften Mitglieder des Vorstandes Marroni und warben zugleich um neue Mitglieder des Vereins AZCH. Der Verein ist uns sehr wichtig, weil durch ihn das Alterszentrum in der Bevölkerung gut verankert bleibt. Jubiläumsfeier und Einweihung des neu erstellten Ergänzungsbaus Die Jubiläumsfeier startete schon um 9 Uhr mit einem reichhaltigen Brunch im Speisesaal. Der Präsident durfte mit Freude die Behörden, Gemeindeammänner und Gemeinderäte der Trägergemeinden Brunegg, Holderbank und Möriken-Wildegg offiziell begrüssen. Auch die ehemaligen Präsi- Brunch mit den Bewohnern Carmen Hanhart am Klavier denten sowie eine grosse Anzahl von Mitgliedern des Vereins AZCH und Gönner beehrten uns mit ihrem Besuch. Speziell begrüssen durften wir auch die Vertreter der Presse. Carmen Hanhart sorgte mit ihrem wunderschönen Klavierspiel für eine gekonnte Unterhaltung. Der Präsident betonte in seiner Ansprache, dass wir mit dem bestehenden Alterszentrum, abgerundet durch den neu erstellten Ergänzungsbau, gut gerüstet sind für zukünftige Herausforderungen. Auch das Zusammengehen mit dem sehr viel grösseren Alterszentrum Seon hat uns professionelle Strukturen und finanzielle Vorteile gebracht, was im Hinblick darauf, dass die Heime selbsttragend sein müssen, ein wichtiger Faktor ist. Frau Beatrice Trüssel, die Heimleiterin von Seon und Wildegg, eröffnete offiziell den Ergänzungsbau und den «Tag der offenen Tür». Es ist kein Geheimnis, dass es in Zukunft immer mehr Hundertjährige geben wird. Die Bewohner kommen auch immer später ins Heim. Damit wird das Alterszentrum vermehrt zum Pflegeheim, bei dem die Qualität der Pflege und geeignete Strukturen noch wichtiger werden. Mit dem «Tag der offenen Tür» wurde den Besuchern die Gelegenheit geboten, sich selbst ein Bild unseres Alterszentrums zu machen. Willkommene Zwischenverpflegung 61 Der Vorstand beim Marronibraten Dieses Angebot wurde den ganzen Tag sehr rege benützt. Für spezielle Unterhaltung sorgte Isidor mit seinem Drehorgelspiel, welcher den ganzen Nachmittag mit verschiedenen Melodien sicher vielen Bewohnenden und Gästen Freude bereitete und möglicherweise schöne Erinnerungen weckte. Zwischendurch konnte man sich mit Raclette, Pizza, Bratwürsten oder auch mit von Vorstandmitgliedern gebratenen Marronis verpflegen. Wir veranstalteten auch einen Wettbewerb, welcher von Jeannette Läuppi (1. Preis, ein Wochenende für zwei Personen in einem Chalet in Emmetten), Christine Gloor (2. Preis) und Philipp Röthlisberger (3. Preis) gewonnen wurde. Das Jubiläum war zweifellos ein sehr gelungener Anlass. Es hat uns gezeigt, dass wir auf eine breite Unterstützung der lokalen Bevölkerung zählen dürfen. Dies gibt den vielen Mitarbeitenden die notwendige Motivation, täglich ihr Bestes zu geben. Jedermann ist auch herzlich eingeladen, Vereinsmitglied und Gönner des Alterszentrum Chestenberg zu werden. Interessenten melden sich bitte bei Astrid Fischer, Alterszentrum Chestenberg, Tel. 062 887 80 40. RENÉ HASLER, PRÄSIDENT ALTERSZENTRUM CHESTENBERG Einweihung Ergänzungsbau mit Wettbewerb-Siegern 62 BLICK über die Dorfgrenze hinaus Tag der offenen Apotheke Am Sonntag, 2. September 2012, luden rund 70 Apotheken zum «Tag der offenen Apotheke» ein. In unserer direkten Umgebung war dies möglich in Dottikon, Wildegg und Lupfig. Anhand eines Films wurde den Besuchern demonstriert, wie ein Medikament in der Apotheke hergestellt wird, wenn kein geeignetes Fertigpräparat zur Verfügung steht. Für die Herstellung ist es unerlässlich, die «Zutaten» genaustens abzuwägen. Anhand eines Protokolls wird immer festgehalten, welche Inhaltsstoffe und welche Dosierung für das Medikament verwendet werden, damit jederzeit nachvollziehbar ist, auf welcher Basis es hergestellt wurde. Der Medikamentenmarkt ist riesengross. Die Lagermöglichkeiten der Apotheken sind beschränkt und gerade deshalb ist erstaunlich, dass fehlende Medikamente trotzdem meist anderntags in der Apotheke abholbereit sind. Eine weitere Dienstleistung der Apotheken ist aber auch der Hauslieferdienst – auf Wunsch werden die Medikamente den Patienten nach Hause gebracht. Für kühl zu lagernde Medikamente befindet sich im Labor ein Kühlschrank. Für Tink- turen, Salben und andere Flüssigkeiten stehen die unterschiedlichsten Gefässe wie Tuben, grüne und braune Flaschen, Dosen usw. bereit. Wer an dieser Besichtigung gerne selbst einmal Apotheker sein wollte, konnte am PC ein Rezept ausführen. Die Vielfalt der unterschiedlichsten Medikamente und Generika auf dem Markt kennt keine Grenzen. Das zeigt, mit welcher Genauigkeit gearbeitet werden muss, damit der Patient kein falsches Medikament erhält. Dass dies nicht geschieht, wird das 4-Augen-Prinzip angewendet. Vor der Herausgabe des Medikamentes kontrolliert der Apotheker oder die Apothekerin das Rezept nochmals auf seine Richtigkeit. Die Apotheke ist der Schweigepflicht unterstellt. Wie sieht es mit dem Blutdruck aus? Die Besucher hatten die Möglichkeit, ihren Blutdruck messen zu lassen, und bekamen hilfreiche Tipps dazu. Der Zitronenduft in der Luft war ein weiterer Anziehungspunkt. Gross und Klein durfte nämlich in einem Reagenzglas sein eigenes Badesalz herstellen, beschriften und mit nach Hause nehmen. Die Apotheken bieten ein umfassendes Beratungsangebot an, denn nicht jedes gesundheitliche Problem bedarf einer ärztlichen Konsultation. Wie wendet man ein Medikament richtig an? Welche Unverträglichkeit kann es auslösen? Sind Nebenwirkungen zu erwarten? Verträgt sich das neue Medikament mit denjenigen, die man bereits einnimmt? Das Apothekerteam steht ihren Kundinnen und Kunden für solche Fragen jederzeit zur Verfügung. Bezüglich Arbeitsplätze war zu erfahren, dass die Aargauer Apotheken über 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen und jährlich rund 240 Berufslernende zu Pharma-AssistentInnen ausbilden. Das Personal der Apotheke beantwortete die vielen Fragen der Besucher kompetent und zeigte die Vielseitigkeit eines Apothekerbetriebes auf. Der exklusiv gewährte Blick hinter die Kulissen – in die Welt der Apotheke – lohnte sich. Bei gemütlichem Beisammensein genossen die Besucher nach dem interessanten und informativen Rundgang den offerierten Kaffee und den feinen Kuchen. MARLIES JENT PUNKT für PUNKT Auflösung Brunegger Dorf-Quiz 3 4 Sandhübelstrasse 25, Höhe K. Schaffner 5 Schlossgasse, Höhe P. Meier 6 Steinrütistrasse, Höhe Reitstall 7 Breitackerstrasse 8, Höhe Chicorée 8 Industriestrasse 1, Höhe Lekkerland 9 Unterbändlistrasse 7, vis-à-vis E. Luginbühl 10 Jeannette von Ah, Roland Christen, Astrid Strebel, Victoria Vietgen Im Namen des Gemeinderates gratulierte Roland Christen den Siegern des Dorf-Wettbewerbes 2012 ganz herzlich. Sie alle durften am 9. Juni 2012 im VOLG Brunegg je einen Früchtekorb entgegennehmen. Die Körbe wurden von der VOLG-Filialleiterin Eveline Häfeli individuell zusammengestellt. Victoria Vietgen durfte den 1. Preis entgegennehmen. Auf Platz 2 lagen punktgleich Astrid Strebel sowie Jeannette und Arnold von Ah. Alte Mägenwilerstrasse, Höhe Haus 7 11 2 Schulstrasse 12, Höhe Familie Küng 12 Kirchgasse 3, Höhe Brunex Wo wurden diese Fotos erstellt? – Die Auflösung: 1 13 Fussweg zur Sternenmatten, Höhe Familie Hochstrasser Postweg, Abzweigung Platanenweg Friedhof 14 Ausserdorfstrasse 10, vis-à-vis F. Urech Schulhaus 63 64 Ein BLICK voraus Termine 2013 Monat Datum Anlass Veranstalter März 15.–17. 03. 31.03. Unihockey-Turnier Brunegger Ostereiersuche Unihockey-Team aktiv@brunegg April 06.04. Spaghetti-Plausch aktiv@brunegg Mai 07.05. 13.05. 16.05. 28.05. Polit-Apéro Katholische Kirchgemeindeversammlung Musikschulkonzert Seniorenreise Gemeinde Katholische Kirche Schule Gemeinde Juni 07.06. 16.06. 20.06. 22.06. 27.06. De schnällscht Brunegger Reformierte Kirchgemeindeversammlung Jugendfest-Chränzle (Kopfschmuck/Anstecker) Jugendfest Gemeindeversammlung Jugi Reformierte Kirche aktiv@brunegg Schule Gemeinde Juli 04./05.07. Schulexamen Schule August 01.08. Bundesfeier Unihockey-Team Oktober 18.10. 24.10. 27.10. Feuerwehr-Hauptübung in Hendschiken Polit-Apéro Dorf-Zmorge Feuerwehr Maiengrün Gemeinde Frauenturnverein November 16.11. 19.11. 20.11. 21.11. 23.11. 25.11. Advents-Basteln Gemeindeversammlung Reformierte Kirchgemeindeversammlung Laternenumzug Christbaumschmuck-Basteln Katholische Kirchgemeindeversammlung aktiv@brunegg Gemeinde Reformierte Kirche Schule aktiv@brunegg Katholische Kirche Dezember 12.12. Brunegger Samichlaus Januar 2014 11.01. Weihnachtsbaum-Verbrennen Feuerwehrverein Februar 2014 07./08.02. 28.02. Unterhaltungsabend Jugi-Jassturnier Chor La Brunegg Jugi