brunegg im blickpunkt

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brunegg im blickpunkt
BRUNEGG IM BLICKPUNKT
Die Dorfzeitschrift zum Leben in Brunegg
März 2013
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Vorwort
Geschätzte Bruneggerinnen
und Brunegger
Brunegg im Blickpunkt ist wieder da!
Eine reichhaltige Auswahl an Impressionen
aus dem Jahr 2012. Ich erlaube mir darum,
die Rückblick-Beiträge nicht zu konkurrenzieren, sondern meinen Blick nach vorne zu
richten – auf eine etwas andere Art:
Das Prinzip Erhaltung und Erneuerung
Zwei Grundkräfte bilden in jeder Organisation ein Spannungsverhältnis: Erhaltung
des Bestehenden und Erneuerung, Veränderung. Ein Übergewicht der Erhaltungstendenz (Erhaltung des Status quo) bindet
so viel Energie, dass das System erstarrt.
Dagegen führt eine Überbetonung der Erneuerung ins Chaos.
Sowohl Erstarrung als auch Chaos verhindern Entwicklung und Veränderung. Erst
ein Gleichgewicht zwischen freier und
gebundener Energie ermöglicht Entwicklung.
Kathrin Härdi
Gemeindepräsidentin
Chaos
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Erneuerung
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Entwicklung
Balance
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Erhaltung
Ziel-
왘 vorstellung
Erstarrung
Der Gemeinderat setzt sich jährlich mit den
Fragen auseinander: Wohin wollen wir? Wie
sollen wir unsere strategischen Geschäfte
dementsprechend planen? Unser Leitbild
gibt uns darin eine grobe Orientierung:
Wir wollen unsere Ressourcen im Finanz-,
Liegenschafts-, Strassen-, Wasser- und Abwasserbereich so unterhalten, dass proaktives Handeln uns in die Lage der Stärke
versetzt. Wir wollen unsere Kultur der
politischen Mitsprache weiterhin pflegen und
damit einer heterogenen Stimme den Raum
geben, die uns vor Einseitigkeit schützt. Ein
kleinräumiges, ländliches Dorf mit modernen und dynamischen Strukturen!
Doch erneuern wir in genügendem
Masse? Sind wir genügend innovativ?
Schaffen wir Strukturen und Angebote, die
der gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung tragen? Erneuern wir bei den «richtigen» Themen?
Erhalten wir in genügendem Masse?
Pflegen wir unsere Traditionen genügend?
Wird die «Historie» von Brunegg in passender Weise auch weitertransportiert? Erhalten wir die «richtigen» Strukturen?
Eines scheint mir klar: Nur eine Gemeinde,
die um diese Balance zwischen Erhaltung und Erneuerung ringt, schafft einen
lebenswerten Wohn- und Lebensraum, der
in der heutigen dynamischen Entwicklung
innerhalb der Gemeindelandschaft seine
Berechtigung erhält. Doch was meinen
Sie? In welchen Themen benötigt es
in Brunegg bewussten Einsatz für
Erhaltung und für Erneuerung?
Auf unseren nächsten Dialog zu dieser
Thematik bei einem Glas Wein, einem Bier
oder einem Kaffee freue ich mich!
Mit herzlichem Gruss
KATHRIN HÄRDI
IMPRESSUM
Herausgeberin: Gemeinde Brunegg. Kontakt: Yvonne Furter, Gemeindekanzlei,
Telefon 062 896 12 60, E-Mail: [email protected]
Redaktion: Marlies Jent, Roggenacherweg 5, 5505 Brunegg, Telefon 062 896 14 46,
E-Mail: [email protected]
Texte und Fotos können jeweils direkt an die Redaktion geschickt werden.
Erscheinung: 1x jährlich, im 1. Quartal
Auflage: 500 Exemplare
Redaktionsschluss: 10. Januar 2014
Layout/Druck:
KROMER PRINT AG, Lenzburg
Aus dem BLICKWinkel der Redaktion
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INHALTSVERZEICHNIS
2 Vorwort
3 Aus dem BLICKWinkel
der Redaktion
AnBLICK – Dorfanlässe
4 Seifenkistenrennen
7 1.-August-Feier
Wunderbare BLICKE
8 Senioren-Ausfahrt nach Elm
10 Chor La Brunegg auf 3-Tagesreise
BLICKRichtung – Sport
12 Beachvolleyball
14 De schnällscht Brunegger
16 Für Fitness ist es nie zu spät!
Marlies Jent
Redaktorin
BRUNEGG IM BLICKPUNKT
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Liebe Bruneggerinnen
und Brunegger
In Ihrer Hand liegt die 3. Ausgabe unseres
Dorfmagazins BRUNEGG IM BLICKPUNKT. Können Sie sich vorstellen, welche
Gemeinsamkeiten Mexiko und Brunegg
haben? Nicht wirklich? Gabriela, eine Austauschschülerin aus Mexiko, kam ohne
Deutschkenntnisse im August 2012 nach
Brunegg und berichtet über ihre Eindrücke
und Erlebnisse während ihres 4-monatigen
Aufenthalts in unserem Dorf.
Ein junger Brunegger hat grosse Ambitionen und strebt ein grosses Ziel – den
Profifussball – an. Er weiss, dass dafür
Fleiss und unermüdliches Training sowie
Einsatz, aber bestimmt auch eine grosse
Portion Glück oder Zufallsbegegnungen
Voraussetzungen sind. Trotz dem hohen
Stellenwert des Fussballs hat seine Berufslehre aber erste Priorität, denn er will
Fussballprofi mit Lehrabschluss werden. Die Begegnung mit Kristjan Bushaj
und seine Einstellung zum Leben, zur Familie und zum Fussball haben mich beeindruckt – ein realistischer und bodenständiger junger Mann geht zielstrebig seinen
Weg!
BLICKKontakt –
zum Leben von Bruneggerinnen
und Bruneggern
Marianne Muster
Victoria und Rozafinë
Gabriela Espriú
Kristjan Bushaj
AugenBLICKE
26 Gemütlicher Grillplausch beim VOLG
27 90. Geburtstag von Martha Urech
Bewegungsmuffel haben es nicht leicht.
Immer und immer wieder ist Bewegung in
den Medien, am Arbeitsplatz und in der
Freizeit ein Thema. Heinz Brun geht mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie man mit
76 Jahren Spass an Bewegung haben kann,
denn für Fitness ist es nie zu spät!
In einem weiteren Bericht über die Burg
und das Schloss Brunegg erfahren Sie
viel Wissenswertes über die Ergebnisse der
archäologischen Untersuchungen. Lassen
Sie sich ins 13. Jahrhundert zurückversetzen und tauchen Sie in der Gegenwart
wieder auf! Christoph Reding, Kantonsarchäologie Aargau, ist der Einladung des
Gemeinderates im August gefolgt und hat
die Bevölkerung anhand eines Vortrages
über die archäologischen Ergebnisse informiert.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim
Lesen der BLICKPUNKT-Ausgabe 2012!
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Im BLICKFeld – Vereine
Züglete des Feuerwehrvereins
Jugi-Jassturnier
So ein Theater!
mitenand
Happy Music macht glücklich!
Feuerwehr-Vereinsreise
Stiftungsrat Kirche Brunegg
WendePUNKT
37 Schützenhaus und Scheibenstand
38 Mittagstisch der Pro Senectute
LichtBLICK
39 Kerzenziehen
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EinBLICK
1. Fasnachts-Dressur-Reiten
Inspektionsübung der Feuerwehr
Besuch in der Bäckerei Moosberger
Musikschule
Burg und Schloss Brunegg
DurchBLICK
48 Ein Film entsteht
Auf den PUNKT gebracht
52 Pensionierung von Elsbeth Horat
52 Halloween
MARLIES JENT
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BLICKfang
Kinderfasnacht mit dem Familienverein
Brunegger Musikschulkonzert
Drachenfliegen
Musikalischer Gottesdienst
Ein neues Gemeindefahrzeug
BLICK über die Dorfgrenze
hinaus
59 Alterszentrum Chestenberg
62 Tag der offenen Apotheke
Titelbild:
Kindergarten beim Schloss Brunegg,
anlässlich der Filmaufnahmen
PUNKT für PUNKT
63 Auflösung Brunegger Dorf-Quiz
Ein BLICK voraus
64 Termine 2013
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AnBLICK – Dorfanlässe
Seifenkistenrennen
Bilderbuch-Wetter war auf das Wochenende
vom 23./24. Juni 2012 angesagt, sodass
einer Durchführung des Seifenkistenrennens nichts mehr im Wege stand. Das OK
Seifenkistenrennen, unter der Leitung von
Hansruedi Bühler, leistete vollsten Einsatz.
Das Helferteam war zwei Tage im Einsatz.
Streckensicherung, Speakergerüst, Festwirtschaft, Sitzgelegenheiten, Sponsoring und
vieles mehr galt es vorzubereiten, damit für
die Probetrainings und für den Wettkampf
alles gerüstet war.
Dann, am Samstagnachmittag, trotz herrlichem Sonnenschein, kamen aus heiterem
Himmel zwei kräftige Windböen und bliesen
das eine Zelt um, Sonnenschirme knickten
ein und Inventar flog weg. So schnell wie
der Wind kam, war er auch wieder fort.
Mit vereinten Kräften versuchte man, den
Schaden so gut wie möglich wieder zu beheben.
In fünf verschiedenen Kategorien wurden
bereits am Samstagnachmittag die ersten
Probetrainings aufgenommen, und am
Sonntagvormittag konnten dann nochmals
weitere Fahrten absolviert werden.
Am Nachmittag war dann höchste Spannung angesagt! Accessoires wie Helm und
Handschuhe waren unerlässlich. Zum Glück
gab es keine Unfälle zu verzeichnen. Dass
ab und zu nicht immer alle die «richtige
Kurve» oder ihre Ideallinie gefunden hatten,
war Nebensache. Man half den Boliden
und ihren Fahrern dann wieder auf den
richtigen Weg. Natürlich hatte das grossen
Einfluss auf das Endresultat – vielleicht
etwas zur Enttäuschung des Seifenkistenlenkers oder der -lenkerin. Hauptsache aber
war die Teilnahme und der Spass daran.
Viele Zaungäste wohnten dem Schauspiel
bei. Es gab sogar Grosseltern, die extra für
diese Veranstaltung aus Gütersloh (Nord-
AnBLICK – Dorfanlässe
rhein-Westfalen) anreisten, um ihren Enkelkindern bei diesem Anlass zuzuschauen –
sicher sehr zur grossen Freude der Enkel.
Es ging wirklich die Post ab, im Kampf
um wertvolle Sekunden. Von den Kleinsten
bis zu den Oldies liessen alle ihre Seifenkiste von der Sandhübelstrasse bis zum
Schützenhaus hinuntersausen. Dort warteten die Helfer auf die Kiste. Diese wurde
auf das Auto geladen und sofort wieder an
den Start gebracht.
Auch für das Kulinarische war bestens gesorgt. Ob eine GP-Wurst oder eine feine
Glacé vom Eggenwilerhof – es hatte für
jeden «Gluscht» etwas dabei.
Zum Abschluss gab es dann natürlich die
Krönung: Die Rangverkündigung wurde
durchgeführt, und alle Seifenkistenfahrerinnen und -fahrer erhielten zur Erinnerung
eine Medaille überreicht.
Den Pokal für die schönste Seifenkiste
gewann Julian Wendler mit «Audi-Star».
Alle Seifenkistenfreunde und solche, die
es werden möchten, dürfen sich bereits
jetzt schon auf die nächste Durchführung
im 2014 freuen!
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AnBLICK – Dorfanlässe
Aufruf: Gesucht werden Seifenkisten
und weitere Fahrerinnen und Fahrer!
Wenn Sie eine Seifenkiste für das nächste
Rennen (2014) suchen, anbieten oder
ausleihen möchten, dürfen Sie sich an
den Familienverein aktiv@brunegg wenden.
Dieser wird gerne vermitteln. Es wäre schön,
wenn weitere Teilnehmer beim nächsten
Rennen mit dabei sein könnten.
TEXT: MARLIES JENT
FOTOS: YVONNE SIEGENTHALER,
RUEDI EICHENBERGER, MARLIES JENT
Das Helferteam
Die Sieger mit den Namen
ihres Fahrzeuges:
Kat. 1: Frederick Vietgen («Lilly»)
Kat. 2: Sascha Krell («Blue Fire»)
Kat. 3: Julian Wendler («Audi-Star»)
Kat. 4: Cyril Münst («Hot Racer»)
Kat. Oldies:
Sandro Strebel («Bergblitz»)
AnBLICK – Dorfanlässe
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1.-August-Feier –
der 721. Geburtstag der Schweiz
Der Start in den 1. August hätte nicht schöner sein können. Es erwartete uns ein herrlicher und sehr heisser Sommertag.
Der Gemeinderat lud die Bevölkerung zur
Bundesfeier beim Schulareal ein. Die Festwirtschaft wurde durch das UnihockeyTeam betrieben. Auch diesmal durfte wieder auf die grosse Unterstützung von
Hansruedi Bühler gezählt werden, der für
einen einwandfreien Betrieb der Technik
sorgte.
Ab 18.30 Uhr trafen bereits die ersten
Leute ein, und die Festbankplätze füllten
sich. Die Gemeinde offerierte jedem Be-
sucher eine Wurst und ein alkoholfreies
Getränk, was von der Bevölkerung immer
sehr geschätzt wird. Mitglieder des Unihockey-Teams grillierten die feinen Würste,
und auch für süsse Versuchungen war gesorgt. Der Chor La Brunegg gestaltete die
musikalische Umrahmung.
Kathrin Härdi begrüsste Jeanine Glarner,
Grossrätin aus Möriken-Wildegg, als Gastrednerin ganz herzlich. Frau Glarner hielt
die Ansprache und freute sich über ihren
Besuch in Brunegg, direkt unter dem schönen Schloss, und meinte, dass es doch
wunderbar sei, dass Brunegg wie ihre
Heimatgemeinde je über ein Schloss am
gleichen Berg mit einer wunderbaren Aussicht auf die Jurabergkette verfügten.
Nach der Festrede spazierten die Besucher
zum Feuerplatz. Zusammen mit dem Chor
La Brunegg wurde die Nationalhymne gesungen. Anschliessend liessen die Bruneggerinnen und Brunegger den Abend auf
dem Festplatz gemütlich ausklingen.
Herzlichen Dank allen Mitwirkenden, Helferinnen und Helfern für das Engagement
an diesem Feiertag!
MARLIES JENT
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Wunderbare BLICKE
Senioren-Ausfahrt nach Elm
41 Brunegger Seniorinnen und Senioren
stiegen am Dienstag, 19. Juni 2012, beim
VOLG in den Car von Nordic Reisen ein.
Der Wettergott war guter Laune – es war
ein herrlicher Frühsommertag. Die Fahrt war
via Urdorf und dann über die ZürichseeAutobahn vorgesehen. Nur leider landeten
wir bei Mägenwil bereits im Stau. Von diesem war aus dem Radio nichts zu vernehmen, also hiess es für uns abzuwarten.
Unser bewährter Chauffeur Roland verliess
dann aber schon bald die A1, und wir fuhren
ein Stück weit über Land. Mit Verspätung
liessen wir uns aber Kaffee und Gipfeli im
Restaurant Bäckerhof zu Benken trotzdem
munden. Leider blieb halt dann nur noch
ein kurzer Augenschein übrig für das hübsche Bäckerei-Museum. Die Weiterfahrt über
Näfels und Glarus nach Elm drängte, denn
wir wollten pünktlich an unserem Bestimmungsort ankommen.
Das Suworow-Haus in Privatbesitz konnten
wir dank der Wirtin vom Hotel Elmer noch
vor dem Mittagessen besichtigen. Der
Apéro wurde sehr genossen, und hungrig
waren wir auch schon langsam. Ein Glarner
Netzbraten an Rosmarinsauce, dazu Kartoffelstock und eine hübsche Gemüsegarnitur liessen wir uns schmecken. Die
Rotwein-Zwetschgen mit Vanille-Glace mundeten uns ebenfalls. Nach dem Verdauungsspaziergang durch Elm, dem Wohnort der
ehemaligen Skirennfahrerin Vreni Schneider, besichtigten wir die Schiefertafelfabrik.
Unglaublich, wie sich unsere Männer in die
antike Industrie-Geschichte «vergucken»
konnten! Überall roch es nach Schieferstaub, Leim und Sägemehl. Die Maschinen
waren einfach gebaut, aber effizient, was
sehr zum Erstaunen war. Viele Arbeiten
wurden damals von Kinderhand ausgeführt.
Die Herstellung der Jasstafeln, für welche
über 30 Arbeitsgänge nötig sind, wurde
uns eindrücklich demonstriert.
Vom Bergsturz anno 1881 wurde uns erzählt, bei dem 10 Millionen Kubikmeter
Felsgestein zu Tal stürzte und dabei 114
Menschen begrub. Nebst 90 Hektaren
fruchtbarem Boden wurden damals auch
83 Gebäude und ein beträchtlicher Waldbestand vernichtet.
Der Tag ging schnell vorbei, und die Zeit für
die Rückfahrt nach Netstal schritt schnell
voran. Dort kehrten wir zu einem Halt
im berühmten Café Staub ein. Berühmt
nämlich durch seine Glarner Pasteten, ein
Gebäck aus Blätterteig mit Mandel- oder
Dörrzwetschgen-Füllung.
Danach konnte unser Chauffeur zügig
nach Hause fahren, diesmal ohne Stau, und
bald hiess es Abschied nehmen von diesem schönen Tag und von den Mitreisenden. Wohin führt uns die Reise wohl im
nächsten Jahr?
TEXT: DORLI BRUN
FOTOS: FREDY LOHNER
Anmerkung der Redaktion:
Unverhofft verstarb Fredy Lohner, welcher
die Fotos zu diesem Bericht lieferte, nur
wenige Monate später. Er wird der Reiseschar bei ihrem nächsten Ausflug fehlen!
Wunderbare BLICKE
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Wunderbare BLICKE
Chor La Brunegg auf 3-Tagesreise
ins Vinschgau
Bei Nebel und recht kühler Temperatur beginnt an diesem Auffahrtsmorgen, 17. Mai
2012, bereits um 7.30 Uhr unsere 3-tägige
Reise.
Wir fahren Richtung Julier. Dabei lacht uns
die Sonne bald entgegen, und so bleibt es
auch für den Rest des Tages. Gut, dass wir
uns beim Kaffeehalt in der Gaststube aufgewärmt haben, denn den mittransportierten
Aperitif trinken wir mit etwas zitternden Händen in frisch verschneiter Höhe.
Zum Mittagshalt ziehen wir weiter nach
Livigno. Nach einem kleinen Bummel durch
das Dorf heisst es wieder einsteigen und
die Landschaft über den Ofenpass nach
Mals in vollen Zügen geniessen.
Neugierig sind wir auf unsere Unterkunft in
Mals. Es stellt sich heraus, dass unser Präsident uns nicht zu viel versprochen hat. Im
wunderschön gelegenen Hotel Garberhof
und im Ort selbst gibt es verschiedene
Möglichkeiten, um die Seele baumeln zu
lassen. Einige schauen sich das Dorf an,
andere nutzen die hoteleigene WellnessAnlage oder gönnen sich ein Nickerchen
an der Sonne im bequemen Liegestuhl.
Alles ist grosszügig hier, angefangen bei
den Zimmern, über die schöne Parkanlage
wie über die Herzlichkeit der Wirte-Familie
und ihren Angestellten.
Auch kulinarisch werden wir verwöhnt. Wir
geniessen das alles sehr, und das absolute
Highlight an diesem Abend ist ein Dessertbuffet (Auffahrtstag sei Dank!), das nun
wirklich keinen Wunsch offen lässt. Wir
werden zusätzlich aufgefordert, uns ein
weiteres Mal zu bedienen, und das lassen
wir uns dann doch nicht zweimal sagen.
Am Freitagmorgen gibt es zuerst für unseren Präsidenten ein herzhaft gesungenes
«Happy Birthday» und einen guten Schluck
Schämpis. Überrascht und gerührt darf er
sich nun dem Frühstück widmen.
Für diesen Tag sind zwei Besichtigungen
angesagt. Die Führung durch die Firma Lico
zeigte uns nicht nur, was alles in Sachen
Bodenbeläge (z.B. dein liebstes Fotomotiv
Wunderbare BLICKE
oder die Peanuts?) möglich ist, sondern
auch, wie die Firma mit Innovation, Qualität,
Geschäftssinn, Freude und Mut sehr erfolgreich ist.
Was könnte noch auf dem Programm stehen, wenn man im Südtirol unterwegs ist?
Genau – der Besuch eines Winzers mit
seinen Reben und seinem Weinkeller.
Am Nachmittag treffen wir in Kastelbell bei
Leo Forcher ein. Er führt uns durch den
unteren Teil seines Rebbergs und lässt uns
seine feinen Weine degustieren. Wir werden
immer lustiger, und so verabschieden wir
uns mit den Liedern «Mes amis de la table
ronde» und «s’esch mer alles ei Ding».
Den Tag lassen wir gemütlich im Hotel ausklingen.
Auch am Samstagmorgen wird gemütlich
gestartet. Nach dem reichhaltigen Frühstück fahren wir ins nahgelegene Städtchen
Glurns.
Das liebliche und kleinste Städtchen der
Alpen mit seiner intakten Ringmauer ist
entzückend. Wir schlendern durch die Gassen, fotografieren, kaufen ein, kehren zu
einem Frühschoppen ein, und dann heisst
es endgültig Richtung Heimat fahren.
Der Wunsch nach einer Reise, die gemütlich ist und genug Zeit lässt zum Plaudern
und Erholen, ist in Erfüllung gegangen.
Zufrieden kehren wir nach Hause zurück.
Ein herzliches Dankeschön sei an Peter
gerichtet für die Organisation der Reise
sowie an Sepp, dass er uns Chorleute so
sicher transportiert hat.
VERENA ZOBRIST
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BLICKRichtung – Sport
Beachvolleyball – ein trendiger Sport!
Warum soll man nur in den Ferien, am
Strand oder in der Badi Beachvolleyball
spielen können? Das müsste doch bei uns
im Dorf auch möglich sein – diese Überlegung ging Damian Suter nicht mehr aus
dem Kopf. Beachvolleyball ist nämlich nicht
nur eine trendige Freizeitsportart, sondern
wurde 1996 erstmals als olympische Disziplin gewertet.
Die Idee, ein eigenes Beachvolleyball-Feld
im Dorf zu haben, liess Damian Suter nicht
mehr los. Minutiös trug er die verschiedenen Kosten für das Erstellen eines Beachvolleyball-Feldes zusammen und gelangte
damit an den Gemeinderat. Es stellte sich
heraus, dass die eingeholten Offerten zu
teuer waren. Deshalb musste nach einer
kostensenkenden Lösung gesucht werden.
Eine Alternative war, die Arbeiten für den
Aushub auf freiwilliger Basis selber zu machen. Damian Suter fand weitere Kollegen,
die am gleichen Strick mitziehen wollten
und ihre freie Unterstützung anboten. Der
Gemeinderat stimmte dem Baugesuch zu,
sodass nach Auffahrt tatsächlich mit diesem Projekt gestartet werden konnte. Die
jungen, initiativen Brunegger waren nun
gefordert und voll motiviert an der Arbeit.
Nachdem das Beachvolleyball-Feld markiert
war, galt es mit Bagger und Dumper den
Aushub vorzunehmen. Sie waren am Freitag von morgens um 7 Uhr bis nachts um
22 Uhr am Werk, es musste schliesslich
Erdgut bis auf eine Tiefe von 30 Zentimetern
und auf einer Fläche von 20 x12 Metern,
ausgehoben werden. Eine Herausforderung
war dann auch noch die Versetzung des
einen Netzpfostens. Es war ein rechtes
Stück Arbeit, diesen Betonklotz in die richtige Baggerposition zu bekommen, damit er
überhaupt versetzt werden konnte.
Auch eine Pause musste zwischendurch
mal sein. Gut, gab es ein liebes Mami, das
den jungen Leuten ein feines Znüni vorbeibrachte. Nach dem Aushub folgten Abziehund Feldumrandungsarbeiten, damit danach
das Vlies gelegt werden konnte.
Die für ein Beachvolleyballfeld benötigte
Quarzsand-Lieferung war dann wieder ein
spezielles Ereignis. Am Donnerstag, 24. Mai
2012, wurden vier Lastwagenlieferungen
BLICKRichtung – Sport
mit 100 Tonnen Quarzsand abgeladen. Wer
denkt, dass der Lastwagen die Sandlieferung direkt auf das vorbereitete Feld
abladen und gar kippen konnte, der irrt gewaltig. Der Lastwagen konnte nämlich nur
bis vor die Turnhalle fahren. Dort wurde die
ganze Sandladung gekippt, und wiederum
war man auf viele freiwillige Helfer angewiesen. Das Unihockey-Team und zahlreiche
Freunde der Projektgruppe schaufelten den
Sand in «Garetten» und fuhren damit von
der Turnhalle bis an das Spielfeld, leerten
dieses Gefährt und holten eine weitere Ladung Sand. Es war nicht ganz «ohne» und
wohl etwas ein Kraftakt! Das ganze Team
leistete vollsten Einsatz. Unterstützung gab
es dann noch von der Zivilschutzstelle
Maiengrün, die dem Team unter die Arme
griff und beim Einfüllen des Sandes mithalf.
Jetzt musste nur noch das Spielnetz angebracht werden. Später kam dann noch die
Sandabdeckung, zum Schutz ungewollter
vierbeiniger Sandbesucher, hinzu.
Dann war es soweit. Der Sand war eingefüllt, das Netz gespannt, und so konnten
die jungen Brunegger das Sportplatz-Projekt erfolgreich und unfallfrei abschliessen.
Sie freuten sich sehr über ihr gelungenes
Projekt, welches mit vielen Helfern realisiert werden konnte. Ein herzliches Dankeschön all diesen Helfern für ihren grossen
und solidarischen Einsatz.
Federführend waren: Damian Suter (Organisation/Projektleiter), Sandro Strebel,
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Robin Erni und Patrick Hunziker. Roland
Suter hat das Projekt begleitet.
Im Anschluss an die Juni-Gemeindeversammlung wurde das Beachvolleyball-Feld
offiziell eingeweiht. Gemeindepräsidentin
Kathrin Härdi lobte die Eigeninitiative und
das Engagement der jungen Leute. Alle
Helfer erhielten von der Gemeinde, nebst
einem tollen Applaus, ein Badetuch mit
eingesticktem Beachvolleyball-Signet als
Dankeschön für den Einsatz.
Die Brunegger Bevölkerung hat jetzt ein
weiteres, attraktives und trendiges Freizeitangebot.
TEXT: MARLIES JENT
FOTOS: ROLAND SUTER, MARLIES JENT
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BLICKRichtung – Sport
De schnällscht Brunegger
Am Mittwoch, 9. Mai 2012, war es soweit –
der und die schnellste Brunegger/in wurde
gesucht, wobei das Motto «Plausch haben»
ganz bestimmt im Vordergrund stand.
Leider verhiessen die dunklen Wolken am
Himmel nichts Gutes. Und genau bei den
Kleinsten, den Piccolos in der Kategorie
2007 und jünger, öffnete der Himmel die
Schleusen. In Regenkleidern und Gummistiefeln spurteten die Kinder über die Laufstrecke dem Ziel entgegen. Ihnen schien es
aber wohl nicht allzu viel auszumachen, und
die Fans, darunter viele Mamis und Papis,
feuerten ihre Kinder an. In der Pause
beruhigte sich dann die Wettersituation,
und der zweite Teil des Rennens konnte
regenfrei, sogar mit einigen Sonnenstrahlen, ausgetragen werden.
Erstmals startete auch die Kategorie Ü16.
Zwei Damen traten zum Rennen an. Es gab
dann auch noch eine Herren-Gruppe Ü16,
die sich ganz kurzfristig formierte und zum
Start antrat.
Eben – «de Plausch debi ha» war hier
wichtiger als siegen, obwohl bestimmt jeder
doch gerne Sieger geworden wäre.
Das OK, unter der Leitung von Angy Frey
und Sal Ten, liess sich diesmal noch eine
weitere Geschicklichkeit einfallen. Beim
Unihockey-Torwandschiessen galt es, mög-
BLICKRichtung – Sport
Yannick Casanova und Marion Schudel
lichst alle fünf Bälle einzulochen. Es war
gar nicht so einfach wie es aussah. Viele
nahmen die Gelegenheit wahr, ihr Schusstalent unter Beweis zu stellen.
Dann wurden die letzten Rennen für die
Qualifikationen in Angriff genommen, und
der Wettlauf um den schnellsten und die
schnellste Brunegger/in begann.
Anschliessend wurden die Siegerehrungen
durchgeführt, und alle Teilnehmenden erhielten eine Medaille überreicht.
Herzlichen Glückwunsch den beiden Pokalsiegern sowie dem gesamten OK für die
erneut gelungene Durchführung.
MARLIES JENT
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BLICKRichtung – Sport
Für Fitness ist es nie zu spät!
Fitness wird unterschiedlich definiert. Für
die einen bedeutet es schon fast eine Art
Leistungssport, und für andere ist Fitness
Bewegung. Bewegungsmangel wird heute
bereits bei Kindern festgestellt, und so gibt
es dafür verschiedene Förderprogramme,
vom Schulkind bis zum Rentner.
Jeder muss seinen eigenen Weg finden, ob
und wie er Fitness betreiben möchte. Und
wenn es dabei erst noch Spass macht,
dann hat man für sich wohl den richtigen
Weg eingeschlagen. Es spielt dabei keine
Rolle, welche Art man wählt, ob es sich um
Joggen, Ballsport, Gymnastik, Spazieren,
Schwimmen oder Tanzen handelt – Hauptsache, man bewegt sich. Wenn Fitness
Freude macht, betreibt man dies auch regelmässig. Ansonsten neigt man dazu, das
Ganze immer mehr schlittern zu lassen, bis
man die Lust dafür verloren hat.
Die Bewegung beeinflusst die Lebens- und
Leistungsfähigkeit und fördert die Vitalität,
die Erholung und das Wohlbefinden. Regel-
mässige Gymnastik und der persönlichen
Situation angepasster Sport (nicht nur) im
Alter erhalten die Gesundheit, und man
bleibt gut in Form.
Heinz Brun, 76-jährig, besucht seit rund
fünf Jahren den Seniorensport in Mägenwil. Diese Sportabteilung feierte inzwischen
ihr 20-jähriges Bestehen, und genau gleich
lange war Ernst Fahrni als Leiter dieser
Turngruppe im Einsatz.
Das Turnen findet jeweils am Montag von
16.45 bis 17.45 Uhr in der Turnhalle Mägenwil statt. Der jüngste Teilnehmer ist 64-jährig und der Älteste 84 Jahre alt. Sie kommen aus verschiedenen Gemeinden nach
Mägenwil zum Turnen. Der erste Teil besteht aus Gymnastik-, Kraft- und Gleichgewichtsübungen, denn die Muskeln sollen
gezielt erhalten bleiben. Im zweiten Teil rundet ein Spiel die Turnstunde ab.
Unter dem Jahr stehen etwa vier Wanderungen, vielleicht einmal ein Schneeschuhlaufen oder Kegeln auf dem Programm. Es
wird eine bunte Palette angeboten, die den
Teilnehmern Spass macht.
Heinz Brun fühlt sich körperlich fit und
empfiehlt Senioren ein regelmässiges
Training. Wer Lust hat, mit Gleichgesinnten
zu turnen, ist jederzeit herzlich zu einer
Schnupperstunde in die Turnhalle Mägenwil eingeladen.
Nach dem Turnen kehrt die muntere Seniorengesellschaft noch für eine halbe Stunde
zu einem Bier ein, bevor der Heimweg
angetreten wird. Die Turner freuen sich auf
weitere Interessierte in ihrem Kreise.
Nicht nur Heinz Brun ist überzeugt, dass
Fitness besonders im Alter wichtig ist. Auch
seine Frau, Dorli Brun, besucht seit 26 Jahren wöchentlich die Wassergymnastik und
möchte auf die Bewegung keinesfalls verzichten.
TEXT: MARLIES JENT
FOTO: DORLI BRUN
BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern
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Marianne Muster –
ein «leidenschaftlicher» Bodymech
Bodymech (nicht Bodymechin), so nennt
sich Marianne Muster bei der Ausübung
ihrer Tätigkeit als Masseurin.
Gesund riecht es bereits beim Eintritt in
ihre Praxis. Die verschiedenen Öle und
Essenzen verbreiten einen angenehmen
Hauch von Wohlgefühl. Und genau das ist
das Ziel von Marianne Muster. Ihre Klienten
sollen sich bei ihr wohlfühlen und die Praxis
wieder beschwerdefrei verlassen können.
Der Frauenturnverein
veränderte alles
Ihre berufliche Laufbahn begann jedoch
ganz anders. Sie absolvierte eine kaufmännische Lehre in der Papierindustrie
und blieb dieser Branche auch nach der
Lehre noch eine Zeit lang treu. Ihren Ausgleich zum Beruf fand sie beim Sport und
trat mit 20 Jahren dem Frauenturnverein
Brunegg bei. Dort übernahm sie schon bald
die Turnleitung, welche sie rund 12 Jahre
ausübte.
Und genau dieser Frauenturnverein stellte
damals ihre berufliche Laufbahn total auf
den Kopf. Sie nahm sich öfters dem einen
oder anderen Muskulaturschmerz an, weil
sie sich gerne mit dieser Materie befasste,
und massierte mal da und dort die Leiden
weg. Das verleitete sie dazu, neben ihrer
kaufmännischen Tätigkeit, einen Massagekurs zu besuchen. Für sie war das aber
nicht zufriedenstellend. Es war zwar schon
«etwas», aber eigentlich noch nicht so ganz
das Richtige. Also entschloss sie sich, die
Ausbildung zum medizinischen Masseur zu
absolvieren. Ihre ersten Klienten stammten
denn auch aus ihrem Freundes- und Kollegenkreis, und so reduzierte sie ihren Bürojob allmählich auf 80 %. Damit war es
möglich, sich auch noch dem Massieren zu
widmen. Ende 1988 beendete sie dann
ihre kaufmännische Tätigkeit. Ihr Ziel war
nämlich, sich zukünftig voll auf das Massieren zu konzentrieren und sich der Gesundheit der Leute anzunehmen.
Im darauffolgenden Jahr kam der erste
Sohn und drei Jahre später der zweite
Sohn auf die Welt. Sie richtete sich zu
Hause ein Massage-Zimmer ein, und so
konnte sie neben der Betreuung ihrer jungen Familie auch den einen oder anderen
Massagetermin wahrnehmen. Im Laufe der
Jahre besuchte sie immer wieder Weiterbildungskurse und eignete sich ein grosses
Fachwissen an. Das sprach sich herum,
und so darf sie heute mit Stolz sagen, dass
sie nie Werbung für ihre Praxis betreiben
musste. Die Mund-zu-Mund-Propaganda
hatte ihre Wirkung.
Faustball-Ära
Marianne Muster geniesst auch in der
Faustball-Szene einen guten Ruf. Es begann 1995/96, als die Nachbarin einer
Patientin ihrem Mann einen Massage-Gutschein für einen Besuch bei Marianne Muster schenkte. Der Beschenkte war damals
in der Schweizer Nationalmannschaft Faust-
18
BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern
baller. Und so fing eine lange Faustball-Ära
für Marianne an, die bis heute andauert.
Im Jahre 1999 fand die Faustball-Weltmeisterschaft in Olten statt, wo Marianne
Muster als «Bodymech» diesem Nationalspieler für dessen Betreuung nachreiste.
Sie nahm dezent im Hintergrund ihre Sportler-Betreuung wahr. Die Zusammenarbeit
mit den Faustballern gefiel ihr sehr, und so
wurde sie immer häufiger für die Betreuung
der Faustballer engagiert.
Die Faustballer von Binningen/Amiticia Basel wurden 1999 Schweizermeister, im Jahre
2000 gleich nochmals und zugleich auch
noch Cupsieger, sodass das Faustball-Team
sogar als «Basler Mannschaft des Jahres»
gewählt wurde. Bei solchen Anlässen sind
natürlich nicht nur die Spieler die Champions, sondern auch das ganze Betreuerteam gehört dazu. So besitzt denn Marianne
Muster auch zahlreiche Medaillen der vielen Titelgewinne und Fotos als Erinnerung
an diese glanzvollen Resultate.
Von 2000 bis 2010 war sie mit den Herren 1
aus Oberentfelden unterwegs und betreut,
verpflegt und behandelt seit 2006 auch die
Herren-Nationalmannschaft der U18. Die
Jungen schätzen ihre Gesellschaft sehr. Sie
ist nämlich manchmal nicht nur medizinische
Betreuerin und Kollegin, sondern ab und zu
auch Anlaufstelle für Herzensangelegenheiten und geniesst den tollen und sportlichen Umgang mit den jungen Leuten.
Reisen
Das Faustball-Nationalteam feierte auch
grosse Erfolge im Ausland an Europa- und
Weltmeisterschaften, und Marianne Muster
durfte die Teams jeweils begleiten. So
konnte sie schon einige Male ihre Koffer
packen. Die Faustballer nahmen im 2006
an der Weltmeisterschaft in Chile teil (ohne
Bodymech) und im Sommer des gleichen
Jahres konnte Marianne Muster dann mit
an die Europameisterschaft nach Österreich.
Sie erzählt begeistert, welch tolles Gefühl
jeweils aufkommt, wenn das ganze Faustball- und Betreuer-Team mit dem Nationaldress einläuft, die Hymne gespielt und
die Schweizerfahne gehisst wird. Marianne
Muster ist ein fester Bestandteil der Faustball-Nati und geniesst das auch in vollen
Zügen.
Die sportlichen Erfolge der Faustballer gingen weiter. So durfte sie mit ihnen zusam-
men im Jahre 2009 in Namibia den VizeWeltmeistertitel feiern. Im 2010 fand die
EM der Elite in Ermatingen und im 2011 die
WM in Österreich statt.
Im Jahr 2012 folgte dann ein weiterer
Höhepunkt. Die U18 holten den Vize-Weltmeistertitel in Kolumbien, die U21 die
Bronzemedaille an der EM in Diepoldsau
und die Elite wurde in Schweinfurt Europameister. Und an allen Titel durfte Marianne
Muster teilhaben. Sie ist neben der medizinischen und zwischenmenschlichen Betreuung auch für die Sportlerernährung
zuständig.
Leider ist es meist nicht möglich, in den
fernen Ländern weiter herumzureisen, da
die Abflüge und die Rückreisen jeweils auf
die Turniere angepasst sind. In Namibia
hingegen liess Marianne Muster es sich
nicht nehmen und schloss sich nach dem
Turnier dem Fanclub der Faustballer an.
Dieser verlängerte seinen WM-Besuch und
nahm sich noch einige Tage Zeit, in Namibia umherzureisen. Marianne Muster kommt
dabei gleich ins Schwärmen, denn die Bilder im Fotobuch zeigen eine eindrückliche
Landschaft und die Schönheit der wilden
Tiere.
Auf die bevorstehenden Einsätze mit den
Nationalmannschaften freut sich Marianne
Muster bereits wieder, und vor allem auf die
nächsten Auslandaufenthalte. So stehen in
den nächsten Jahren für die U18 bereits
Marianne Muster mit der U18 der Faustball-Nationalmannschaft
BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern
Die Schweizer Elite-Nationalmannschaft
feierte 2012 in Schweinfurt den Europameistertitel – natürlich mit Marianne Muster
wieder Österreich, Brasilien und Deutschland und für die Elite-Mannschaft Kolumbien und Argentinien auf dem Programm.
Marianne Muster ist nach wie vor begeisterte Masseurin, übt ihren Beruf mit viel
Herzblut aus und schätzt die Nähe zu ihren
Patienten und Sportlern sehr. Sie ist froh,
dass sie damals den Schritt zu einem zweiten Bildungsweg gewagt hat und heute in
einem guten Umfeld ihrer Passion nachgehen kann.
Und was macht wohl ein engagierter Bodymech, um seine Batterien aufzutanken?
Beim Walken oder Malen kann Marianne
Muster bestens entspannen!
TEXT: MARLIES JENT
FOTOS: SWISS-FAUSTBALL.CH, GYMLIVE,
MARLIES JENT
Bild, gemalt von Marianne Muster,
mit dem passenden Titel
19
20
BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern
Victoria und Rozafinë –
Junior-Majoretten im Element
Mein Besuch in einer Trainingsstunde der
Junior-Majoretten in Wildegg am 5. Juli 2012
eröffnete mir eine völlig neue Perspektive.
Im Vordergrund der Majoretten stehen Tanzund Stabtechniken zu moderner Musik.
Sie heissen Victoria und Rozafinë, die beiden Mädchen aus Brunegg, welche bei den
Junior-Majoretten Möriken-Wildegg trainieren. Bevor jedoch das Training an diesem Abend begann, wollten mir die Mädchen bereits im Foyer der Turnhalle mit viel
Eifer beibringen, wie einfach es ist, den
Stab (Bâton) zu halten und herumzuwirbeln.
Einfach? Ich tue mich etwas schwer damit,
denn es ist wirklich eine Kunst, damit umzugehen, und es braucht Übung, denn es
ist alles andere als einfach. Zudem ist der
Stab an den Enden unterschiedlich schwer.
Man muss also wissen, wie der Stab zu
führen ist, damit er auch bei Wurfmanövern
richtig «fliegt», d. h. mit dem unterschiedlichen Gewicht des Stabes kann der
Schwung beeinflusst werden.
Die Leiterin Jeanine Wiederkehr, welche
seit vielen Jahren den Aktiv-Majoretten
angehört, forderte die Mädchen auf, sich
warmzulaufen. Sechs der Mädchen – zwei
waren für diesen Abend entschuldigt –
Victoria
wirbelten in der Turnhalle herum. Nach einiger Zeit winkte die Leiterin die Mädchen
heran, und es galt, das bereits einstudierte
Stück in der Theorie nochmals durchzugehen. Wann kommen welche Figuren und
Rozafinë
BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern
Schritte zum Einsatz? Wer läuft nach vorne,
und wann muss der Stab in die Höhe gehalten werden?
Die Choreografie eines solchen Stückes
verlangt einiges ab, denn es sind Taktund Musikgefühl, Schrittfolgen, Stabeinsätze
und natürlich vollste Konzentration gefragt.
Jeanine Wiederkehr startete das Musikstück «Geronimo» von Aura Dione, und die
Majoretten legten los. Die Mädchen – das
jüngste ist gerade mal sechs Jahre alt –
wirbelten tatsächlich den Stab auf und ab,
hin und her. Es war zu erfahren, dass sie
dieses Stück voraussichtlich am Musikabend im Dezember 2012 aufführen dürfen.
Das zweite Stück wurde dann nach den
Sommerferien einstudiert.
An diesem Abend galt es nun aber, die
Tanzschritte und die Reihenfolge zu verfeinern. Das Musikstück wurde einige Male
repetiert, bis dann die Leiterin die Mädchen
zu einer wohlverdienten Glacé und einem
Schoggistängeli einlud, denn die Sommerferien standen ja schliesslich vor der Türe.
Victoria ist bereits seit rund drei Jahren und
Rozafinë seit dem Frühling 2012 bei den
Junior-Majoretten. Die Musik und das Tanzen machen ihnen Freude und vor allem,
dass sie mit Kolleginnen etwas unternehmen können.
Im letzten Jahr tanzten die Junior-Majoretten am Musikabend zu einem MickeyMouse-Stück. Damit natürlich auch das
Outfit stimmte, entschloss sich eine Mutter,
21
die passenden Accessoires zu nähen. So
stimmte denn auch die Kostümierung, und
der Bühnenauftritt mit dem Zauberstab war
für die Mädchen ein voller Erfolg und wurde
mit Applaus vom Publikum honoriert.
In diesem Jahr hiess das Motto der Musikgesellschaft Möriken-Wildegg «Kantönligeischt». Anlässlich der Hauptprobe zeigten die Musikanten, die Tambouren und die
Majoretten ihr Gelerntes. Die Musikstücke
waren sehr passend zum Motto ausgewählt,
und die Besucher der beiden bevorstehenden Musikabende durften sich auf ein
buntgemischtes und abwechslungsreiches
Programm freuen.
Die Majoretten Möriken-Wildegg konnten
im 2011 ihr 40-jähriges Jubiläum feiern.
Sie suchen bei den Junioren wie auch bei
den Aktiven immer wieder nach neuen Mitgliedern. Der Nachwuchs ist etwas dünn
gesät, und deshalb sind Interessierte jederzeit herzlich willkommen. Es braucht dazu
keine Vorkenntnisse.
Die Majoretten nehmen auch Auftritte am
Maienzug in Aarau, an Tambourenanlässen,
an Musikkonzerten und an weiteren Anlässen wahr. Zudem können die Majoretten
zu Privat- und Firmenanlässen gebucht
werden.
MARLIES JENT
Weitere Infos:
www.majoretten-moeriken-wildegg.ch
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BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern
Gabriela Espriú – eine mexikanische
Austauschschülerin in Brunegg
Ich komme aus dem Norden Mexikos,
dem Bundesstaat Sonora. Dieser grenzt an
die US-Bundesstaaten Arizona und New
Mexico.
Für mein Austauschjahr wählte ich die
Schweiz aus verschiedenen Gründen aus.
Einerseits stammt meine Urgrossmutter
aus Altdorf, Kanton Uri, und andererseits
lerne ich seit einigen Jahren französisch.
Als ich schon einmal als Touristin in die
Schweiz kam, verstand ich die französische
Sprache relativ gut, und es fiel mir leicht,
weil die Leute langsam sprachen. Natürlich
recherchierte ich nicht weiter und merkte
erst jetzt, dass die meisten Leute «schwizerdütsch» sprechen. Ein weiterer Vorteil der
Schweiz ist auch, dass das Land klein ist
und ich das ganze Jahr in der Schweiz herumreisen kann.
Bei meiner Ankunft am 5. August 2012
wurde ich – sehr müde von der langen Reise – um 22 Uhr am Flughafen Zürich von
der Rotary Organisation und meiner Gastfamilie aufs Herzlichste begrüsst. Seit diesem Tag wohne ich bei der Familie Bölsterli
in Brunegg und bleibe bis am 27. Dezem-
Auf dem Stanserhorn
ber bei ihnen, bis ich dann in eine andere
Familie an den Hallwilersee wechsle.
Deutsch ist eine sehr komplexe Sprache.
Es gibt Wörter, für die ich in anderen Sprachen wie Spanisch oder Englisch kaum eine
Übersetzung finde. In Mexiko habe ich kein
Deutsch gelernt, was ich bedaure, aber ich
finde es gar nicht so schlimm. Schwer ist
es, wenn man Deutsch lernen möchte und
die Leute dann «schwizerdütsch» sprechen.
In diesem Fall müsste man nach Deutschland gehen, um die Sprache zu erlernen.
Die Kantone haben ihre eigenen Dialekte
und die sind schwer zu verstehen, aber mit
der Zeit gewöhnt sich das Ohr an die Klänge,
und man versteht die Sprache immer besser, wenn die Leute auch etwas schneller
sprechen.
Der einfachste Dialekt für mich ist natürlich
derjenige des Kantons Aargau, dann folgt
Zürich. Die Dialekte der Kantone Bern und
St. Gallen sind für mich schwer verständlich. Ich hoffe, dass ich die Sprache in einiger Zeit besser verstehen werde und sogar
vielleicht etwas «Schwizerdütsch» sprechen
kann.
Swiss Life
Ich glaube, dass im Leben der Schweizer
jede einzelne Minute zählt. Die Zeit zu Beginn meines Aufenthalts war sehr entspannend, weil ich in den Sommerferien ankam.
Das Wetter war herrlich, sonnig und heiss,
was mir ermöglichte, die Zeit im Freien zu
verbringen. Ich ging laufen, radfahren oder
habe etwas ausgespannt. Dann besuchte
ich drei Wochen lang einen Deutschkurs in
Zürich-Oerlikon, bevor der Unterricht für
mich in der Alten Kantonsschule in Aarau
begann.
Hier ist es ganz anders als in Mexiko. Am
Nachmittag besucht man hier die Schule
ebenfalls. In Mexiko konnte ich mich den
ganzen Nachmittag dem LeichtathletikTraining oder den Tanzstunden widmen.
Seit ich hier zur Schule gehe und nebenbei
noch trainiere, fliegt der Tag einfach so
davon. Auch meine Gastfamilie begann
nach den Sommerferien wieder mit ihrem
normalen, täglichen Leben. Für mich sind
24 Stunden am Tag einfach zu wenig für
«Swiss Life».
Das Jahr meines Lebens …
Schoggi und Grittibänz
Am Anfang hatte ich den Eindruck, dass
das Essen nicht sehr voneinander abweicht,
aber ich merkte schnell, dass es doch sehr
unterschiedlich ist.
Die Art des Kochens ist ganz anders, auch
die Essenzeiten. In Mexiko wird viel Fleisch
gegessen. Wir haben auch nicht viele Brotsorten und essen vorwiegend Toast, Donuts
und Croissants oder aber auch Käse. Joghurt wird wenig gegessen. Es ist kein Mythos, dass die Schweizer Schokolade die
Beste ist – sie ist auch wirklich die Beste!
Ich bin süchtig geworden nach Schoggi.
Auch den traditionellen Grittibänz habe ich
versucht und bin verrückt nach ihm!
Meinen Aufenthalt erlebe ich mit sehr unterschiedlichen Gefühlen. Ich bin sicher,
das Austauschjahr wird das Jahr meines
Lebens. Ich habe auch schon sehr viele
Erfahrungen gemacht. Ich absolvierte eine
Sozialarbeitswoche mit meiner Schulklasse
in Oberwil im Simmental. Es war super,
und es war auch das erste Mal in meinem
Leben, dass ich gearbeitet habe. Ich kochte
ein typisches mexikanisches Essen («Hähn-
Alle Rotary-Austauschstudenten aus Mexiko, Country Fair in Olten
BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern
Bei der Familie Bölsterli
chen mit rotem Reis») und half beim Zopf
backen. Ich ritt auch ein Pferd und übte
mich im Bogenschiessen … und ich bekam
die Gelegenheit, eine Stunde länger als
üblich zu schlafen. Die Liste ist endlos, ich
habe so viele neue Dinge erlebt und eine
andere Kultur kennengelernt, es ist ein
Jahr mit viel Neuem, und die Erlebnisse
sind sehr eindrücklich!
Vom öffentlichen Verkehr bin ich sehr beeindruckt, auch wenn es ab und zu Verspätungen gibt. Der Transport ist viel besser und komfortabler als in Mexiko. Dort
benütze ich diesen nie.
Das Wetter hat mich schockiert. Es wechselt so oft während des Tages und so
schnell von Tag zu Tag. Es ist wie in MexikoStadt, denn dort hat man manchmal drei
Jahreszeiten an einem einzigen Tag. Ich
hatte hier auch den Eindruck, dass wir den
Herbst übersprungen haben. An einem Tag
war es heiss und am anderen Tag wieder
eiskalt, und dann fiel dazu noch Schnee.
Als ich 15 Jahre alt war, kam ich mit Freunden in die Schweiz und besuchte Luzern,
das Matterhorn und Umgebung. Es gefällt
mir daher sehr, der Himmel wirkt blauer,
23
Gabriela mit einer Austauschkollegin in Zürich
alles ist grün und auch die McDonaldsRäumlichkeiten haben mehr Klasse.
Heimweh
Es ist für mich schwer zu sagen, was ich
besonders vermisse. Wenn man so lange
von zu Hause weg ist, merkt man, dass
alles etwas Besonderes ist.
Ich vermisse mein tägliches Leben und die
Routine. Ich vermisse aber auch das Lauschen von Gesprächen von Leuten an öffentlichen Plätzen, welche ich sprachlich
verstehe, auch wenn ich deren Gesprächsinhalt nicht kenne. Hier verstehe ich kaum,
was die Leute miteinander sprechen. Ich
vermisse natürlich auch meine Familie,
meinen Hund, das Tanzen und das Singen
während des Autofahrens. Ich vermisse
einige Sachen, aber ich mag es hier, so wie
es ist. Es hat mir gezeigt, dass das Leben in
Mexiko auch super ist. Ich bin nur für ein
Jahr in der Schweiz, und wenn ich zurück in
Mexiko bin, geniesse ich mein Leben dort
auch wieder.
Natürlich habe ich auch Heimweh, speziell
bei besonderen Anlässen. An meinem Geburtstag hätte ich gerne mexikanischen
Sozialarbeitswoche mit der Schulklasse in Oberwil im Simmental
Schokoladekuchen gegessen. Es ging mir
den ganzen Tag nicht so gut, und ich merkte
dann, dass ich mich in Wirklichkeit nach
einer Umarmung meiner Eltern gesehnt
hatte.
Ein anderes Mal fühlte ich mich in der
Schule sehr müde, weil viele Dinge für mich
neu waren. Manchmal aber auch etwas einsam, weil ich keine Freunde hatte und ich
die Fächer in der Schule wegen der Sprache nicht so gut verstand, denn ich musste
den ganzen Tag viel Energie für das Übersetzen aufwenden. Ich war deprimiert und
«explodierte» dann einmal beim Sport.
Heiligabend wird für mich wohl eine etwas
schwierige Zeit werden, denn es ist das
erste Mal, dass ich in dieser besonderen
Jahreszeit die Tage nicht mit meiner Familie
verbringen kann.
Ich glaube, in diesem Jahr entdecke ich,
wer ich bin und wer ich sein möchte. Ich
schätze mich sehr glücklich, dass ich die
Gelegenheit habe, dieses Austauschjahr zu
realisieren, mit all diesen Erfahrungen.
Mit allen Rotary-Austauschstudenten in Zermatt
GABRIELA ESPRIÚ
(ANFANG DEZEMBER 2012)
24
BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern
Kristjan Bushaj – ein junger Brunegger
lebt für seinen Traum als Fussballprofi
Im Jahr 2010 zog die Familie Bushaj mit
ihren beiden Söhnen von Birr nach Brunegg. Das Fussballfieber hat die ganze Familie schon immer in ihren Bann gezogen,
und so spielten die beiden Brüder Ardijan
und Kristjan, wie bereits ihr Vater, Fussball
beim FC Othmarsingen. Kristjans Talent
wurde schon bald entdeckt, und so schickte
ihn der Trainer mit Einverständnis der Eltern
und sehr zur Freude von Kristjan zum
FC Aarau ins Probetraining. Das war der
eigentliche Startschuss für den weiteren
Verlauf von Kristjans Fussballkarriere. Beim
FC Aarau spielte er fortan in der U12.
Neben seiner wichtigsten Aufgabe, nämlich
die Schulbank zu drücken, gab es für ihn
nur Fussball. Die Begeisterung war gross,
und er hatte schon mit sieben Jahren eine
klare Vorstellung und ein grosses Ziel –
und das hiess, Fussball-Profi zu werden.
Die Familie unterstützt ihn bei seinem Ziel
unter der Bedingung, dass die Schule absolute Priorität hat – und Kristjan hält sich
noch immer fest daran.
Sein Vater war immer enorm engagiert. Er
fuhr Kristjan ins Training und an die Spiele,
und er holte ihn auch wieder ab. Fast täglich ging das so, auch an den Wochenenden. Ihm war der Aufwand nie zu viel, und
Kristjan wusste das schon in jungen Jahren
sehr zu schätzen.
Auch heute ist sein Vater an jedem Spiel
anzutreffen, sei es in Genf, in Liechtenstein
oder im Tessin. Ihm ist kein Weg zu weit.
Sein Sohn darf auf die volle Unterstützung
der Familie zählen.
Kristjan sagt heute selber: «Mein grösstes
Glück sind meine Familie und unser Zusammenhalt. Ich bin meinen Eltern sehr
dankbar dafür.»
Kristjan trainierte und spielte bis zum 16. Lebensjahr beim FC Aarau. Dann trat eine
grosse Veränderung ein. Er konnte zum
FC Zürich in die U17 wechseln – das war
für ihn ein Quantensprung, und die Freude
war riesengross. Er konnte es kaum fassen.
Das war aber auch gerade die Zeit, in der er
sich intensiv mit der Berufswahl auseinandersetzen musste. Kristjan wurde bei libs
(Industrielle Berufslehren Schweiz) fündig
und entschied sich für die Ausbildung zum
Polymechaniker. Er hatte grosses Glück,
denn er bekam die Möglichkeit, eine Sportlehre zu absolvieren. Bei einem Gespräch
zwischen ihm, dem Schuldirektor, dem Sportchef, dem Ausbildner und den Eltern wurden die Bedingungen festgelegt und die
Vereinbarungen getroffen, dass sein Notendurchschnitt über 4,5 liegen und seine Leistung im Betrieb stimmen müssten. Bis jetzt
ist er auf Kurs und hat von allen Seiten
volle Unterstützung. Obwohl es für ihn zu
Beginn nicht einfach war, alles unter einen
Hut zu bringen, ist er nach wie vor überzeugt, bis jetzt den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Für ihn steht Fussball
eigentlich an erster Stelle. Sein Verstand
sagt aber ganz klar, dass die Berufslehre
erste Priorität hat und erst dann der Fuss-
ball folgt. Sein Ziel ist ganz klar: Er möchte
Fussballprofi mit Lehrabschluss werden!
Er äussert sich denn auch entsprechend
positiv: «Mein Lehrmeister ist wie ein Sechser im Lotto!» Welch ein Kompliment und
welch eine Wertschätzung!
In der U18 des FC Zürich konnte Kristjan
jeden Match spielen, und die Leistungen
waren gut. Inzwischen ist er in der U21 angekommen. Hier gab es aber plötzlich zu
viele Spieler. Sie trafen nämlich aus der
U18, aus der 1. Liga und aus der 1. Mannschaft zusammen. Kristjan bekam daher im
Sommer 2012 die Chance, für ein Jahr
in die 1. Liga zum FC Rapperswil-Jona zu
wechseln, um dort Spielpraxis zu sammeln.
Und diese Gelegenheit wollte er sich nicht
nehmen lassen, denn aufgrund der vielen
Spieler wäre er wohl bei Zürich nicht in
jedem Match zum Einsatz gekommen –
beim FC Rapperswil-Jona hingegen schon.
Dass es ohne Aufwand und Training nicht
geht ist ganz klar. Nur schon der Weg
ins Training bedeutet beinahe täglich eineinhalb Stunden Zugfahrt nach Rapperswil,
und nochmals die gleiche Dauer für den
Rückweg. Im Sommer 2013 ist seine Saison beim FC Rapperswil-Jona beendet, und
dann trainiert und spielt er wieder mit dem
FC Zürich.
Sein Verzicht auf den Ausgang mit Kollegen oder der Besuch von Partys fällt ihm
sehr leicht. Es ist für ihn gar kein wirklicher
Verzicht, denn er hat seine Prioritäten anders gesetzt. Wegen seiner Berufslehre
BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern
und den vielen Trainingsstunden sowie den
zahlreichen Spielen hat er auch entsprechend wenig Zeit dafür – er lebt für seinen
grossen Fussballprofi-Traum.
Sorgen bereiten ihm die teilweise hässlichen
Ausschreitungen bei Fussballspielen. Er
wünscht sich, dass man ohne Angst die
Fussballspiele besuchen könne. Es sei bedenklich, wenn «echte» Fans und Familien
mit ihren Kindern fernbleiben müssten, weil
sie Angst hätten, in irgendwelche Krawalle
zu geraten. Er verurteilt deshalb jegliche Art
von Gewalt.
Kristjan Bushaj schwärmt vom englischen
Fussball. Sein Lieblingsclub ist der FC Chelsea und sein Vorbild Frank Lampard, der
bei Chelsea spielt und Mitglied der englischen Fussball-Nationalmannschaft ist. Er
ist aber auch sehr angetan vom Argentinier
Juan Riquelme, der gleich mehrmals argentinischer Fussballer des Jahres wurde.
Ein junger Fussballer aus Brunegg strebt
sein grosses Ziel schrittweise an. An dieser
Stelle ist Kristjan Bushaj ein erfolgreicher
Lehrabschluss und dann eine fulminante
Fussballkarriere nur zu wünschen.
Ich durfte einen bodenständigen und realistischen jungen Mann mit einer grossen
Portion Herzlichkeit und Offenheit kennenlernen. Eines ist klar: Seit unserem Gespräch hat er ganz bestimmt einen neuen
Fan gewonnen!
TEXT: MARLIES JENT
FOTOS: FC RAPPERSWIL-JONA, FC ZÜRICH,
R. PERALTA
Bild oben rechts:
Mannschaftsfoto FC Rapperswil-Jona,
Saison 2012/13
(Kristjan Bushaj oberste Reihe, 6. von links)
Bild Mitte:
Mannschaftsfoto FC Zürich U18,
Saison 2011/12
(Kristjan untere Reihe, 2. von links)
Bilder unten:
Kristjan (weisses Trikot) in einem Spiel mit dem
FC Zürich U18 gegen das Team Aargau U18
25
26
AugenBLICKE
Gemütlicher Grillplausch
beim VOLG Brunegg
Das VOLG-Team Brunegg unter der Leitung von Evi Häfeli lud die Bevölkerung am
Freitag, 14. September 2012, zum gemütlichen Grillplausch ein. Die Zelte waren
aufgeschlagen, Festbänke aufgestellt und
natürlich der Grill bereits eingeheizt, sodass
ab 17.00 Uhr alles für die Besucher bereit
war. Zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner nahmen die Gelegenheit wahr und
gönnten sich an diesem sonnigen Abend
die Zwischenverpflegung oder das Nachtessen mitten im Dorf. Das VOLG-Team
offerierte Grilladen, Salate und Getränke
zu Vorzugspreisen, und auch für Kaffee und
reichlich Süsses war gesorgt.
Der Grillplausch stand unter dem Motto:
«Geht nicht fort, kauft im Ort!» Einmal
mehr wollte der VOLG Brunegg aufzeigen,
wie wichtig es ist, den einzigen Laden im Ort
auch wirklich zu berücksichtigen, damit er als
fester Bestandteil im Dorf verbleiben kann.
Leider musste unsere Gemeindepräsidentin Kathrin Härdi dann aber anlässlich des
Polit-Apéros im Oktober tatsächlich die
schlechte Botschaft verkünden, und die
lange Vorahnung wurde nun Tatsache.
Die seit Jahren schon angestrebten Bemühungen um den VOLG Brunegg entwickelten sich überhaupt nicht positiv. Die
Ausgaben pro Einkauf liegen im Durchschnitt nur gerade knapp über 15 Franken.
Zudem hat sich in den letzten Jahren ein
Trend entwickelt, der das Einkaufen an den
Tankstellenshops fast «rund um die Uhr»
ermöglicht. Die Abwanderung war und ist
nicht aufzuhalten. Ein trauriger Trend, der
unseren einzigen Dorfladen Ende 2013
endgültig zur Aufgabe zwingt!
MARLIES JENT
AugenBLICKE
27
Glückwünsche zum 90. Geburtstag
von Martha Urech
Am Pfingstmontag, 28. Mai 2012, durfte
unser Mueti, Martha Maria Urech-Mutter,
am Theodor Rätzerweg 3 ihren 90. Geburtstag feiern. Nach einem tollen Mittagessen
im Kreise ihrer Kinder, Schwieger-, Enkel-,
Urenkel- und Patenkinder durfte sie von
Verwandten, den «Kaffeefrauen» und sehr
lieb gewonnenen Nachbarn sehr viele Gratulationen und gute Wünsche entgegennehmen.
Nach einer kurzen Ruhepause, bei wunderschönem Wetter, gesellten sich zahlreiche
Gratulanten aus unserem Dorf hinzu. Ein
Gratulant liess dann wissen, dass Martha
Urech mit dem heutigen Tag die älteste
Einwohnerin von Brunegg sei. Mit einem
schelmischen Lächeln entgegnete unsere
Mutter: «Ist das wahr? Seht ihr, so geht
es und ich musste, um zu dieser Ehre zu
kommen, gar nichts dafür machen!»
Der Chor La Brunegg umrahmte mit einem
Ständchen das fröhliche Beisammensein.
Alle wünschen Martha Urech-Mutter weiterhin Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.
DEINE KINDER MAX, RENATE UND DORIS
28
Im BLICKFeld – Vereine
Züglete des Feuerwehrvereins Brunegg
«Zügle» – war das Motto des Feuerwehrvereins Brunegg am Arbeitsmorgen des
25. Februar 2012. Die vielen Utensilien am
bisherigen Standort beim Gemeindehaus
mussten weg. So wurde Platz für das
Einstellen von Feuerwehr-Fahrzeugen geschaffen.
Eine Truppe von 16 Personen war an diesem Vormittag im Einsatz. Sie räumten das
Magazin, luden ihr Feuerwehr-Hab-und-Gut
auf ein Fahrzeug und transportierten dieses
an den neuen Standort. Das alte Feuerwehrmagazin, das im Dorfkern steht, dient
dem Feuerwehrverein nun als neues
«Lager». Es gab an diesem Morgen aber
auch ein «schweres Geschütz» zu transportieren. Der Oldie, eine Handdruckspritze
aus dem Jahre 1891, musste ebenfalls disloziert werden. Die Leute des Feuerwehrvereins zogen und schoben die Spritze mit
Schwung vom Gemeindehaus über die
Hauptstrasse an den neuen Standort. Die
Handdruckspritze ist ein wahres Bijou.
Früher wurde sie von Pferden gezogen.
Dieses Prachtstück wird von den Mitgliedern des Feuerwehrvereins liebevoll gepflegt und gehegt und kommt heute noch
bei Hochzeits- und Spezialanlässen zum
Einsatz. Eigentümerin ist die Gemeinde.
Man ist stolz auf dieses Gefährt, und das ist
auch gut nachvollziehbar, wenn man dieses
historische Prunkstück näher betrachtet –
es hat Seltenheitswert, und es kommt richtiggehend Nostalgie auf.
Sorge trägt man auch zu den alten Feuerwehr-Uniformen. Sie werden heute noch zu
ausgewählten Anlässen getragen.
MARLIES JENT
Im BLICKFeld – Vereine
29
Jugi-Jassturnier
Beim letzten Jassturnier im 2011 kündigte
ich an, dass dies das letzte Turnier gewesen
sei, weil ich es zukünftig nicht mehr organisieren wollte. Vor allem die Beschaffung
der Naturalpreise wurde für mich jedes
Jahr schwieriger. Da auch die Teilnehmerzahl mit etwa 16 Personen immer sehr
knapp war, lag die Überlegung nahe, das
Turnier nicht mehr durchzuführen. Über die
Reaktionen der Jassenden an diesem Abend
waren wir sehr positiv überrascht: «Das geht
nun aber gar nicht!» oder: «Es hat aber so
Spass gemacht!» bis: «Wir sind extra das
erste Mal gekommen und wollen nächstes
Jahr wieder kommen!» Das waren nur einige
Bemerkungen dazu. Sogar am nächsten
Tag kamen zwei Personen zu mir und boten
an, mir beim Preise besorgen zu helfen.
Damit war klar, dass es ein weiteres Turnier
geben wird.
Am 17. Februar 2012 war es dann soweit,
und es kamen 20 Jasser im Alter zwischen
14 und 80 Jahren, um einen gemütlichen
Abend mit Schieberjass zu erleben. Kurz
nach 19 Uhr wurde gestartet, und um 23 Uhr
wurden die diesjährigen Sieger bekannt gegeben.
Für mich ist es jedes Jahr wieder das
Schönste, wenn ich sehe, wie Jung und Alt
zusammen jassen und die «reiferen» und
«guten» Jasser den Jungen oder Anfängern
helfen und ihnen wertvolle Ratschläge geben. Auch mit Komplimenten an die jüngere
Generation (alles ehemalige Jugikinder,
aber inzwischen 14 bis 18 Jahre alt) wird
nicht gespart. Herzlichen Dank an dieser
Stelle für das Verständnis und den grossen
Respekt, der an diesen Abenden herrscht.
Dank grosser Unterstützung von Willy Bosshart (er hat Preise besorgt von Dr. Werner
Kolb Reitstall Brunegg, Gärtnerei RütimannVetterli, Melior Futter, Malergeschäft Arthur
Osbahr), Angela Ten, Impuls Fitnesscenter
Mägenwil, Volg Brunegg, Erika Maron,
Tamara Suter, Christa Berger und Marlies
Jent konnten wir einen Gabentisch präsentieren, der viele Augen aufleuchten liess
und für jeden Teilnehmer einen schönen
Preis bereithielt.
Es war ein wunderschöner Abend in friedlicher Stimmung und mit fairen Spielen, und
ich freue mich jetzt schon auf den 1. März
2013, wenn es um 19.00 Uhr im Restaurant
Sternen in Brunegg wieder heisst: Herzlich
willkommen zum diesjährigen Jassturnier
zugunsten der Jugi Brunegg!
TEXT: TAMARA SUTER, JUGILEITERIN
FOTOS: YVONNE SIEGENTHALER
30
Im BLICKFeld – Vereine
So ein Theater!
sein und stieg bei meinem ersten Probenbesuch bei Szene 6 ein, das war knapp bei
der Hälfte des ganzen Stückes.
Nun lade ich Sie mit mir zu einem BLICK
hinter die Kulissen ein.
Keiner wie Rainer – der Schwank in
einem Akt von Fritz Klein verspricht Turbulenzen. Es soll etwas Lustiges sein, kein
Krimi und kein Drama – so wollen es die
Theaterleute! Bei der Auswahl des Stückes
haben alle Mitspracherecht, und so wurde
das Stück «Keiner wie Rainer» der Favorit
für 2012!
Für das Theater stehen Laien-Schauspieler
aus unserem Dorf und unserer Region vor
dem Publikum und geben ihr Bestes. Einige
haben bereits Theatererfahrung, andere stehen das erste Mal auf der Bühne.
Man kann sich vorstellen, dass es eine
gewaltige Portion Mut braucht, immer wieder, aber vor allem beim allerersten Auftritt,
vor die Leute zu stehen, den Text nicht zu
vergessen, zu schauspielern und sich nicht
aus der Ruhe bringen zu lassen. Einfach
gesagt – schwierig umzusetzen. Und doch:
Es gibt Leute, die sich trauen und dafür
viele Stunden ihrer Freizeit zur Verfügung
stellen und dabei «theatersüchtig» werden.
Der Lohn dafür ist der Applaus des Publikums – keine Gage. Dafür findet jedoch
zu einem späteren Zeitpunkt, nach dem
Unterhaltungsabend, noch ein Zusammentreffen der Theaterleute statt, mit einem
feinen Nachtessen.
Ein Blick hinter die Kulissen
Meine Anfrage bei der Theatergruppe, ob
ich sie ein Stück weit bei den Proben begleiten darf, stiess auf ein positives Echo.
Ich wurde herzlich eingeladen, an den Proben teilzunehmen, egal wie oft und wann.
Schon alleine der Terminplan für die Proben zeigte mir, was es bedeutet zu «theatern». Unzählige Proben waren angesagt.
Ich konnte nicht von Beginn weg dabei
Es begann im Keller … Szene 6
Nicht das Stück begann im Keller, nein,
mein Probenbesuch führte mich dorthin.
Doris Meyer, welche die Regieleitung innehatte, empfing mich herzlich und führte
mich ins Probelokal. Man befindet sich im
Keller. Dieser ist unter anderem mit einer
Festbank eingerichtet, die Kaffeemaschine
steht bereit, und ein selbstgebackener
Kuchen duftete schon fein durch den
Raum – der Kuchen lockert jeweils die
wohlverdiente Verschnaufpause zwischendurch auf. Nach und nach trafen die Theaterleute ein, begrüssten sich, und schon war
man mitten im Theater. Warum? Zwei Personen, Nicole Spiess und Dani Schaffner,
sprangen bereits wieder auf und davon –
der soeben eingetroffene Alarm der Feuerwehr Maiengrün hatte natürlich absolute
Priorität und erforderte vollsten Einsatz,
Proben hin oder her!
Die verbliebenen Theaterleute sassen nun
gespannt um den Festbank herum. Der
Text der Szene 6 wurde zuerst laut gelesen,
bereits mit der entsprechenden Mimik dazu.
Es hörte sich schon sehr turbulent an –
man durfte gespannt sein. Ich konnte mir
natürlich noch keinen so genauen Reim
daraus machen, worum es sich überhaupt
handelte, aber eines war für mich klar: Es
wird lustig!
Nach der Textlese wurde «trocken» geübt.
Ein bescheidenes kleines Tischchen mit
zwei Stühlen und zwei Kaffeetassen standen mitten im Raum. An den Wänden hingen beschriftete Plakate, die zeigten, wo
sich auf der Bühne dann die entsprechenden Kulissen befinden, schliesslich soll
man beim Proben bereits wissen, wo die
Abstellkammer oder die Waschküche ist,
damit man auch während den Proben in die
richtige Richtung läuft. Die beiden Souffleusen, Christa und Verena Zobrist, hielten
den Text bereit, und schon bald zeichneten
sich gewaltige Szenen ab. Da wurde der
«Pantoffelheld» und «Nichtsnutz» beschimpft,
und das «unmoralische Lotterleben» hinter-
Im BLICKFeld – Vereine
liess Spuren! Die Situation eskalierte, und
der Pantoffelheld wollte sich wehren – aber
wie? Die energische Ausdrucksweise und
die Mimik zeigten bereits die theatralischen
Züge der Theaterleute – sie kamen alle so
richtig in Fahrt! Es war eine Augenweide,
ihnen dabei zuzuschauen.
Die Regie, Doris Meyer, hielt sich zu Beginn
bewusst etwas zurück. Sie beobachtete zuerst und gab dann verschiedene Hinweise.
So musste der eine Spieler die Augen etwas
mehr verdrehen, der andere energischer
klopfen, langsamer reden, die Tonlage der
Szene entsprechend anpassen usw.
Besonders fiel mir auf, dass die Theaterleute mit grosser Freude dabei waren.
Wenn etwas nicht gerade gelang, wurde
es mit Humor genommen und darüber gelacht – man spürte den guten Draht untereinander, und so freute ich mich bereits auf
meinen zweiten Besuch (ich durfte ja so
oft hingehen wie ich wollte)!
Es ging weiter im Keller … Szene 1– 6
Mein nächster Besuch führte mich wieder
in den Keller. Diesmal waren alle anwesend,
kein Feuerwehralarm rüttelte diesmal die
Theaterleute auf.
Doris Meyer erklärte, dass ab sofort niemand
mehr mit seinem richtigen Namen angesprochen wird, sondern nur noch die Theater-
namen verwendet werden dürfen, schliesslich muss man sich an diese gewöhnen.
Die Szene 6 wurde nochmals wiederholt,
und dann wurde von Beginn weg losgelegt,
zuerst als Trockenübung und dann in spielerischer Form. Wie soll man denn den
Mann seiner Träume küssen, wenn die
Fetzen fliegen und es «möttelet» und «tötelet»? Das dürfte dann der Fantasie der
Theaterzuschauer überlassen sein.
Es gab liebevolle und peinliche Versprecher,
und die Theaterleute konnten herzhaft darüber lachen. Bereits wurden erste Utensilien
verwendet, in der Kaffeetasse gerührt, das
Pariserbrot unter den Arm geklemmt, ganz
verlegen am Hemdzipfel herumgezupft, der
Schweiss von der Stirne getupft und die
Augen verdreht. Auch das Üben einer Liebeszene will gelernt sein, es gab rundherum Tipps dazu – alle waren voll im Element
und die Regie voll des Lobes.
So ging ein weiterer Übungsabend zu Ende,
und ich war begeistert, mit welchem Engagement und mit wie viel Herzblut geübt wurde.
Ich freute mich bereits wieder auf meinen
nächsten Besuch.
Bühnenluft schnuppern
Am 3. Januar 2012 mischte ich mich erneut
unter die Theaterleute, ruhig und distanziert,
um diese nicht zu stören.
31
Die Kulissen wurden zwischen Weihnachten und Neujahr vom Chor La Brunegg aufgestellt, sodass die Theaterleute nun eins
zu eins üben konnten. Der Unterschied vom
Übungslokal im Keller zur Bühne war markant zu spüren. Auf der Bühne mussten
mehr Schritte gemacht werden als im Keller, die Stimmlage musste kräftiger werden,
damit es dann auch für die hintersten
Besucher im Saal deutlich und laut genug
hörbar ist, und das Licht war nun auf die
Theaterleute gerichtet.
Für die Theatergruppe war es eine Umstellung und ein neues Gefühl, jetzt auf der
Bühne zu stehen. Ganz speziell aber auch
für diejenigen, die überhaupt das erste Mal
vor Publikum spielten und somit auch ihre
persönliche Premiere erlebten.
Es ging los, die Szenen wurden durchgespielt.
Da rief Herr Schwertfeger: «Wo ist der Kleiderständer?» – Oh weh, dieses Accessoire
fehlte noch auf der Bühne.
Frau Stramm versuchte zu klingeln – ups, die
Klingel funktionierte auch noch nicht richtig.
«Und wo ist der Besen, der eigentlich in der
Besenkammer stehen sollte?», fragte Herr
Schwertfeger.
Die Theaterleute trugen es mit Humor und
waren überzeugt, dass es bis zur Hauptprobe dann auch richtig klingelt, der Kleider-
32
Im BLICKFeld – Vereine
ständer platziert ist und der Besen bestimmt
dort steht, wo er dann auch sein sollte.
Die Regieleitung meldete sich zu Wort und
erinnerte daran, dass auf der Bühne nun
mehr Laufarbeit zu verrichten sei. Auch
die Frontpositionen mussten gezielter eingenommen werden, damit der Zuschauer
auch die Gestik und Mimik miterlebt. Es
wurden immer mehr Feinheiten in das
ganze Stück eingebaut. Auch der Lichttechniker Hansruedi Bühler war anwesend
und instruierte die Technikanwendungen.
Ein weiterer Übungsabend ging zu Ende.
Es wurde noch über das eine oder andere
philosophiert, und man gab sich gegenseitig
Tipps. Es standen nämlich noch einige
Übungsabende bevor.
Hauptprobe
Jetzt galt es ernst, denn die Hauptprobe
ging los. Die ersten Zuschauer trafen bereits ein und nahmen in vorderster Front
Platz. Ein weiteres Mal mischte ich mich
unter die Theaterleute. Leichte Nervosität
war bei den Theaterleuten zu spüren, etwas
völlig Normales – ich hätte meinen Sitzplatz
im Publikum auf jeden Fall nicht mit der
Bühne tauschen wollen!
Auch die Küche hatte einige Kleinigkeiten
für die Besucher hergerichtet. Nun ging der
Vorhang auf!
Zuerst trat der Chor La Brunegg auf. Die
Sängerinnen und Sänger wählten Lieder
zum Thema «Le menu» aus. Die Vorspeise
handelte von Nüssen, der Zwischengang
war «a song like an apple» und der musizierende Hauptgang erzählte über des
Schweizers liebste Wurst – den Servelat.
Das Nanasi-Dessertlied und das Stück
«Käse + Kaffee» rundeten das musikalische
Menü ab.
Nach einer kurzen Pause ging es weiter,
und dann waren die Lachmuskeln gefragt,
denn ein lustiges, turbulentes Theater à la
Brunegg stand nach dem Konzert nun auf
dem Programm.
Die Theaterleute meisterten diesen Abend
wirklich sehr gut! Obwohl ich das Stück
nun einige Male gesehen hatte, fand ich es
immer noch lustig und es war erstaunlich,
welch schauspielerisches Talent zum Vorschein kam.
Ich hatte vom Theater immer noch nicht
genug und nahm neben der Hauptprobe
dann auch gleich noch am offiziellen Chorund Theaterabend teil – ohne Kamera und
ohne Schreibzeug – und genoss ganz einfach das Theaterstück in vollen Zügen!
MARLIES JENT
Im BLICKFeld – Vereine
33
mitenand –
Rückblick auf das Vereinsjahr
Gemäss unseren Statuten unternehmen wir
ungefähr sechs Mal pro Jahr etwas «mitenand» als Verein. Das Jahresprogramm
2012 sah wie folgt aus:
Februar: Nachtessen im Restaurant Seebrise in Birrwil. Das Restaurant öffnete
extra für unseren Verein, und wir wurden
wunderbar bewirtet.
April: 3. Generalversammlung im Restaurant Pflug in Othmarsingen.
Juni: Reise in den Rosengarten in Ettenbühl. Bereits im Herbst 2011 waren wir dort,
doch wir wollten die Rosen sehen. Eine
unglaubliche Vielfalt an Rosen, liebevoll
angelegt und gepflegt. Geplant war, vorgängig noch den Barfusspark Bad Bellingen abzulaufen. Doch wir hatten Wetterpech, es regnete arg. Aber es war halb
so schlimm, denn so hatten wir mehr Zeit,
um zu lädelen und im Restaurant länger zu
plaudern.
August: Hier hatten wir aber Riesenglück.
An einem herrlichen Sommerabend spielten wir Minigolf und konnten auch das
anschliessende Nachtessen im Flughafenrestaurant draussen einnehmen.
September: Lotto mit kleinem Imbiss im
Restaurant Pflug. Normalerweise ist bei
unseren Anlässen immer ein fröhliches Geplauder. Doch beim Lotto herrschte Konzentration und totale Stille – denn tolle
Preise warteten.
Oktober: Ausflug nach Murten: Lädelen
und Geniessen. Der Vorstand hoffte auf
schönes Wetter, um die wunderbare Herbststimmung mit den goldenen Blättern am
See einfangen zu können. Doch leider hatten wir wieder Pech. Das Essen mundete
aber trotzdem ausgezeichnet. Und einige
kamen schwer beladen zum Auto – kein
Wunder, bei den vielen tollen Geschäften in
der Altstadt.
Das nächste Ziel war das Papiliorama. Die
Arten- und Farbenvielfalt der Schmetterlinge beeindruckte alle. Dankbar waren wir,
dass nach dem Gestank im Nachttierhaus
(Fledermäuse) eine Urwaldnachbildung mit
guter Luft und interessanten Vögeln zu sehen war.
November: Spontaner Ausflug an den
Weihnachtsmarkt in Huttwil – war nicht auf
dem Programm. Schnee und Regen liessen
uns kalt, denn der stimmungsvolle Markt
vereinnahmte uns alle.
Dezember: Chlaushöck im Restaurant
3 Sternen – einfach dankbar, «mitenand»
einen schönen Abend zu verbringen. Wir
freuten uns riesig, dass auch unsere auswärtigen Passivmitglieder an diesem Abend
dabei waren.
Einige unserer Mitglieder waren im vergangenen Jahr schwer krank. Als Jüngste im
Verein staune ich immer wieder, welch
starke Frauen wir in unserem Dorf und unse-
mitenand
rem Verein haben. Jammern gibt es nicht.
Schwierigkeiten oder Krankheiten werden
angegangen und bekämpft. Besuche oder
Telefonate von Vereinsmitgliedern helfen in
solchen Situationen sicherlich mit.
Wir geniessen unser Vereinsleben sehr und
besuchen, wenn immer möglich, die Anlässe anderer Vereine im Dorf. Es ist schön,
nach jahrzehntelangem Einsatz für das
Brunegger Dorfleben einfach nur noch
«mitenand» dabeizusein und zu geniessen.
MARGRIT BRACK
34
Im BLICKFeld – Vereine
Happy Music macht glücklich!
In einer herbstlich geschmückten Turnhalle,
dekoriert mit Sonnenblumen und Kürbissen, begrüssten Esther und René Urech
am Samstag, 29. September 2012, ihre
Gäste zum Happy-Music-Abend und luden
herzlich zum Apéro mit anschliessendem
Nachtessen ein. Dies war bereits der dritte
Happy-Music-Anlass! Diesmal jedoch in
einer neuen Formation. Esther und René
traten erstmals als Duo auf, nachdem sich
die Bandformation im letzten Jahr auflöste.
René Urech verriet den Besuchern, wie
der Name «Happy Music» zustande kam.
Die Namensgebung entstand durch ein
Stück von James Last mit dem Titel «Happy
Music».
Das Restaurant Pflug in Othmarsingen
sorgte auch bei diesem Anlass für das leibliche Wohl der Gäste. Als Conférencier
agierte René Urech und führte durch den
Abend. Er hatte viel Witziges auf Lager und
trug dieses jeweils passend zur nächsten
musikalischen Einlage vor.
Die Idee, immer nach drei Musiktiteln respektive nach jeder Tanzrunde mit den Gästen
kurz musikalisch einzustimmen, kam gut an.
Diese Zeilen handelten von «schneewisse
Chrääihe und rabeschwarzem Schnee», und
das Publikum machte begeistert mit.
Als Spezial-Gast wurde Anja Stöckli aus
Hendschiken begrüsst. Singen ist ihr
Hobby, und so wurde sie von Esther und
René Urech angefragt, ob sie Lust hätte,
das Duo am Happy-Music-Abend gesanglich zu unterstützen. Mit «Vogel der Nacht»
sei hier nur eines der Gesangsstücke erwähnt, das Anja Stöckli zum Besten gab.
Die Gäste waren auch zum Tanzen aufgefordert, und bei flotter Musik wurde mitgeklatscht. Ob Oberkrainer, Trompetenecho
oder La Paloma – das Repertoire beinhaltete eine bunte Liederpalette. Happy Music
macht eben glücklich!
Ein herzliches Dankeschön den Gastgebern,
Esther und René Urech, für den geselligen
und gemütlichen Abend mit ihrem abwechslungsreiche Repertoire.
MARLIES JENT
Im BLICKFeld – Vereine
35
Feuerwehr-Vereinsreise nach Zermatt
Wieder einmal ist es soweit – unsere jährliche Vereinsreise steht an. Frühmorgens,
am Freitag, 14. September 2012, treffen wir
uns am Bahnhof in Othmarsingen, um unsere
Reise nach Zermatt anzutreten. Nach knapp
dreistündiger Zugfahrt nach Täsch steigen
wir auf den örtlichen Taxidienst um, damit
wir die ersten 800 Höhenmeter auf die
Täschalp nicht zu Fuss meistern müssen.
Beim ersten Anblick des wolkenlosen Matterhorns werden bereits die ersten Handys
mit Kamera gezückt, um den Neid der
Daheimgebliebenen zu wecken. Nach zweieinhalb Stunden Wandern gönnen wir uns
in Tuftern oberhalb Zermatt einen ersten
Schluck Walliser Wein bei herrlichem Sonnenschein. Frisch gestärkt geht es weiter
bis zur Standseilbahn Sunegga, die uns
unterirdisch direkt nach Zermatt fährt. Im
Hotel Alpenblick beziehen wir nach einem
gemütlichen Apéro auf der schönen Sonnenterrasse unsere Zimmer. Anschliessend geniesst die Gruppe ein feines Nachtessen im
Hotel. Den Tag lassen wir mit einem Schlummertrunk in der Hexenbar ausklingen.
Der zweite Tag beginnt munter und ausgeschlafen mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet – was für ein Start in den Tag!
Anschliessend bringt uns die Gornergratbahn auf 3090 m ü. M. auf den Gornergrat,
wo der wolkenlose Himmel eine atemberaubende Sicht auf das Bergpanorama mit den
über 20 Viertausendern um uns herum bietet. Nach dem ausgiebigen Bestaunen und
Geniessen der Höhenluft fährt uns die
Bahn zurück bis zur Riffelalp. Gut gestärkt
vom Mittagslunch aus dem Rucksack wandern wir zum idyllischen Grünsee. Nach
einem kurzen Abstecher ins Restaurant
Chez Vrony geniessen wir noch einmal die
wunderschöne Aussicht auf das Matterhorn, bevor wir den Abstieg nach Zermatt
in Angriff nehmen.
Das Nachtessen nehmen wir im legendären
sowie auch ältesten Restaurant in Zermatt,
dem «Du Pont», auch bekannt als bestes
Käserestaurant in der Gegend, ein. Der
Patron, Klemenz Kalbermatten, versteht
es gut, die Gäste mit seinem sympathischen
Humor stilgerecht zu unterhalten.
Am letzten Tag steht eine letzte (und nicht
zu unterschätzende) Wanderung nach Zmutt
auf dem Programm, einem über 500 Jahre
alten Weiler in der Nähe von Zermatt. Auch
heute lässt uns Petrus nicht im Stich, und
wir können wie in den letzten beiden Tagen
einen wolkenlosen Himmel geniessen. Zurück in Zermatt packen wir unsere sieben
Sachen und treten nach dem Mittagessen
unsere Heimreise nach Brunegg an.
Die wanderfreudigen Mitglieder des Feuerwehrvereins dürfen einmal mehr auf eine
gut organisierte Vereinsreise zurückblicken,
mit einer ausgelassenen Stimmung. An
dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an
unseren Reiseführer Bruno Ruchti!
ADRIAN CASAGRANDE
36
Im BLICKFeld – Vereine
Verabschiedungen aus dem
Stiftungsrat der Kirche Brunegg
Hans Reich
Während 14 Jahren wirkte Hans Reich mit
grossem Engagement als Präsident im Stiftungsrat der Kirche Brunegg.
Für die Instandhaltungsarbeiten der Kirche
holte er immer wieder verschiedene Offerten ein. Nach gemeinsamer Begutachtung
wurde die beste Lösung ausgewählt.
Unter seiner Führung entstand 1999 das
Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof.
2007, anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Kirche, schilderte Hans Reich
während des Festgottesdienstes die Entstehung der Kirche im Jahr 1967. In
Frondienst wurde sie von den Bruneggern
gebaut. Die fleissigen Männer, mit ihren
Frauen und Kindern im Hintergrund, hatten
den einmaligen Kirchenbau geschafft.
«Und wenn die Glocken rufen, wollen wir
dankbar in unserer Kirche zusammenkommen, zum Feiern von frohen und traurigen Anlässen.»
All die Begegnungen und Gespräche mit
Menschen, die in Freud oder in Leid waren,
schätzte Hans Reich während seiner Amtszeit immer wieder. Er war stets ein wichtiges Bindeglied zwischen der politischen
Gemeinde und der Kirche mit dem Friedhof.
Margrit Brack
Margrit Brack wirkte während fast 20 Jahren mit grossem Engagement im Stiftungsrat der Kirche Brunegg. Mit ihrer äusserst
kompetenten Art und Weise führte sie das
Amt als Aktuarin und Kassierin aus.
1997 motivierte sie alle Dorfvereine, einen
Beitrag zugunsten der Stiftung Kirche zu
leisten. Gemeinsam entstand ein unvergessliches Dorffest «Pro Stiftung Kirche
Brunegg». Eine Jubiläumsschrift anlässlich
des 30-jährigen Bestehens der Kirche
wurde gestaltet.
Auch gerne erinnern wir uns an das 40-jährige Bestehen der Kirche, das «Fest der
Begegnung – Fest für ALLE» im September 2007. Mit viel Energie und Herzblut
beteiligte sich Margrit Brack an der Jubiläumsfeier.
Im Mai 2012 organisierte sie die Musikgruppe Clou 82 aus Mellingen, die den
Gottesdienst musikalisch umrahmte. Die
Kollekte kam der Stiftung Kirche zugute.
Unserem Präsidenten Hans Reich sowie Margrit Brack gebührt ein grosser Dank für ihr engagiertes,
ehrenamtliches und langjähriges Wirken im Stiftungsrat der Kirche Brunegg.
TEXT: ELISABETH MERZ
FOTOS: MARLIES JENT
WendePUNKT
Schützenhaus und Scheibenstand
Die letzte Hürde rund um das Schützenhaus Brunegg, nämlich die Sanierung des
Scheibenstandes, wurde im Oktober 2012
in Angriff genommen.
Ziel der gesetzlich vorgeschriebenen Sanierung war die Beseitigung des belasteten
Bodens durch Aushubarbeiten und umweltkonformer Entsorgung, inklusive Rückbau
des Zeigerstandes und anschliessender
Rekultivierung.
Die Kostenschätzung des Gemeinderates
für die Sanierung, für Rodungen, Tiefbau,
Transport, Rekultivierung, Entsorgung usw.
lag bei total Fr. 180 000.—, wobei sich Bund
und Kanton mit Fr. 80 000.— an den Kosten beteiligten.
Die restliche Summe von Fr. 100 000.—
musste von den Bürgern getragen werden,
welche an der Gemeindeversammlung Ende
November 2011 dem Sanierungskredit zustimmten.
Die Sanierung konnte nun erfolgreich abgeschlossen werden, und die entnommenen
Proben haben gezeigt, dass der Boden keine Belastungen mehr aufweist. Somit fällt
dieser Bereich jetzt aus dem Katasterplan
der «belasteten» Standorte, und es verbleiben zukünftig keine Nutzungseinschränkungen.
Gleichzeitig mit der Sanierung des Kugelfanges musste das «Schützehüsli» endgültig
von seinem langjährigen Standort weichen,
weil es keinen neuen Besitzer fand. Es
wurde innerhalb von zwei Tagen gänzlich
abgerissen und geht hiermit nun definitiv in
die Brunegger Geschichte ein!
TEXT: MARLIES JENT
FOTOS: RETO URECH
37
38
WendePUNKT
Herzlich willkommen am Mittagstisch
Pro Senectute Brunegg
Durchs ganze Jahr hindurch verteilt treffen
sich Bewohnerinnen und Bewohner von
Brunegg ab dem AHV-Alter zum gemütlichen Beisammensein am bewährten Mittagstisch. Die Bereitschaft der Mittagstisch-Gäste, neue Kontakte zu knüpfen und
bestehende Begegnungen zu pflegen, trägt
viel zur Lebensqualität im Alter bei. Der Mittagstisch trifft sich um 11.30 Uhr im Restaurant zu den Drei Sternen in Brunegg
oder im Café Carina in Birr. Es besteht
jeweils eine Mitfahrmöglichkeit. Die Daten
werden den Seniorinnen und Senioren jeweils Ende Jahr schriftlich mitgeteilt.
Der Mittagstisch Pro Senectute wurde in
Brunegg vor ungefähr 15 Jahren von interessierten Seniorinnen und mir neu aktiviert. Das gemeinsame Essen wird sehr
geschätzt, und so treffen sich manchmal
bis zu 12 Personen am Mittagstisch in
geselliger Runde.
Im 2013 findet der Mittagstisch an folgenden Daten statt:
s Montag, 7. Januar 2013
Restaurant zu den Drei Sternen, Brunegg
s Montag, 4. März 2013
Restaurant zu den Drei Sternen, Brunegg
s Montag, 13. Mai 2013
Café Carina, Birr
s Montag, 1. Juli 2013
Restaurant zu den Drei Sternen, Brunegg
s Montag, 26. August 2013
Café Carina, Birr
s Montag, 23. September 2013 Café Carina, Birr
s Montag, 18. November 2013
Restaurant zu den Drei Sternen, Brunegg
Alle Seniorinnen und Senioren sind jederzeit herzlich zur Teilnahme am Mittagstisch
eingeladen.
JEANNETTE VON AH
Anmerkung der Redaktion
Jeannette von Ah stand in unserem Dorf, als
Ortsvertreterin, während 15 Jahren für die
Pro Senectute im Einsatz. Sie hat sich für
das Wohl unserer Bevölkerung – sei es mit
Besuchen bei den über 75-jährigen Seniorinnen und Senioren, für die Herbstsammlungen sowie auch für das Näherbringen der
Jeannette von Ah
Pro-Senectute-Dienstleistungen – sehr engagiert. Sie hat per Ende 2012 ihre ehrenamtliche Tätigkeit niedergelegt. Jeannette von Ah gebührt ein
ganz grosses Dankeschön für ihr langjähriges und unermüdliches
Wirken für die Pro Senectute und für uns Bruneggerinnen und
Brunegger. Der Mittagstisch wird von ihr weiterhin betreut.
LichtBLICK
Kerzenziehen
Im November luden Aline, Tamara und
Roland Suter die Bevölkerung zum Kerzenziehen ein. Die verschiedenen Anlässe waren gut besucht. Leider wurde der Abendanlass von wenigen Leuten frequentiert,
nichtsdestotrotz hatten die Anwesenden
ihre Freude.
Im Dachgeschoss der Turnhalle standen drei
grosse Wasserbadtöpfe bereit. In jedem
befanden sich zwei Wachsschmelzgefässe
mit unterschiedlichen Wachsfarben, sodass
total sechs Farben zur Verfügung standen.
Beim letzten der vier Durchführungstermine
waren dann sogar acht Farben verfügbar.
Nun galt es, den Docht ins flüssige Wachs
einzutauchen – nur kurz, denn zwischen
jedem Eintauchen muss die Kerze kurz
abkühlen, bis sie erneut eingetaucht werden kann. Dieser Prozess wurde x-mal
wiederholt, und es war dem jeweiligen
Bastler überlassen, wie oft er die Farbe
wechseln wollte. Je dicker die Kerze werden sollte, desto öfters war ein Tauchgang
nötig. Dazu brauchte es die nötige Geduld.
Es gab richtig tolle Kunstwerke, und die
grossen wie die kleinen Besucher hatten
Freude an ihren Eigenkreationen.
Zum Schluss wurden am Abtropf-Ende noch
Ringe ab- und eingeschnitten. Damit konnten die Kerzen mit verschiedenen Motiven
verziert werden. Tamara Suter half dann
auch beim Einschneiden der Kerzen, und
es entstanden viele wunderbare Motive.
Den Fantasien waren keine Grenzen gesetzt. Begeisterte Besucher, allen voran
natürlich die Kinder, zogen Kerzen als Geschenk für ihre Liebsten, und alle freuten
sich über ihre gelungenen, selbstgemachten und bunten Präsente.
MARLIES JENT
39
40
EinBLICK
1. Fasnachts-Dressur-Reiten
Mirjam Rottmeier und Michelle Huber mit der besten Kostümierung «Love Devil»
Aline Suter beim Dressur-Reiten
Im Reitstall Brunegg fand am Samstag,
10. März 2012 das 1. Fasnachts-DressurReiten nach einer speziellen Version statt.
Der Anlass wurde durch Sibylle Meier aus
Hausen auf der Reitsportanlage Brunegg
organisiert. Wichtig dabei war, den Anlass
ernsthaft und trotzdem «locker» zu gestalten. Das heisst, dass nicht nur der Stil des
Rittes, sondern auch die Kostüme mitbewertet wurden. So gab es allerlei zu bewundern, ob Cowgirl oder Teufelchen, es entsprach ganz dem Motto «Fasnacht».
Die Reiterinnen und Reiter hatten einen
speziellen Parcours zu absolvieren. Es begann mit dem Einreiten im Arbeitstrab,
dann ein Halt und ein Gruss vor dem
Richtergremium, und los ging es. Es folgte
der Anritt im Arbeitstrab. Weiter ging es
mit einem Wechsel über die ganze Bahn
ten. Im Dressur-Reiten gewannen Aline
Suter mit Jongleur und Monika Casadei mit
Phönix. Den 1. Platz bei den Kostümen belegten die «Love Devils» Michelle Huber mit
Azur und Mirjam Rottmeier mit Marisa.
Der Pferdesport scheint weiterhin im Trend
zu sein. Von Claudia Scherrer vom Reitstall
Brunegg war zu erfahren, dass sehr viele
Jugendliche ihre Freizeit im Reitstall verbringen und wacker mithelfen, sei es beim
Ausmisten, beim Pferde striegeln, oder was
auch immer so anfällt. Deshalb seien besonders Mittwoch-Nachmittage wie auch
Freitage und Sonntage bei den jungen
Leuten sehr beliebt – und die grösste
Belohnung ist dann jeweils der Ausritt mit
den Pferden.
und dann über die grosse Mittelvolte. Im
Arbeits- und Mittelgalopp waren verschiedene Versionen teilweise fliessend oder
gerade auszuführen. Nach dem Schritt und
dem abschliessenden Arbeitstrab war erneut ein Halt angesagt. Mit diesem Halt
zeigte man das gerade, ruhige Stehen des
Pferdes an. Dann folgte ein letzter Gruss
vor dem Schiedsgericht, und der Parcours
war beendet.
Nun lag alles in den Händen der Punkterichter. Diese hatten die Reinheit der
Gänge, den Schwung, den Gehorsam des
Pferdes, die Exaktheit der Figuren wie auch
den Sitz und die Einwirkung des Reiters zu
bewerten – und natürlich die tolle Kostümierung.
Der Hit des Tages war dann auch, dass
Bruneggerinnen das Siegerpodest anführ-
MARLIES JENT
EinBLICK
41
Inspektionsübung
der Feuerwehr Maiengrün
Im Abstand von fünf Jahren werden die
Feuerwehren im Kanton Aargau von Inspektoren der Aargauischen Gebäudeversicherung (AGV) besucht und im Rahmen
einer Inspektionsübung beurteilt. Am 22. Mai
2012 galt es für die Frauen und Männer
der Feuerwehr Maiengrün ernst, und sie
fanden sich pünktlich zu ihrer Inspektionsübung vor dem Feuerwehrmagazin in Othmarsingen ein. Alle Fahrzeuge der Feuerwehr Maiengrün sowie zwei zusätzliche
Fahrzeuge von Nachbarfeuerwehren standen einsatzbereit auf dem Vorplatz, und die
Feuerwehrfrauen und -männer stellten sich
zum Appell auf. Eine gewisse Anspannung
lag in der Luft, und so waren wohl die meisten froh, dass der Kommandant nach einer
kurzen Begrüssung und der Vorstellung der
sechs anwesenden Inspektoren der AGV
die Verschiebung an den Übungsplatz anordnete.
Die rund 70 Angehörigen der Feuerwehr
Maiengrün, die an diesem Abend anwesend waren, zeigten an verschiedenen Posten rund um die Othmarsinger Schulhäuser
das erlernte Feuerwehrhandwerk und ihre
Einsatzfähigkeit. Die Inspektoren der AGV
sowie die anwesende Gemeinderätin konnten die Rettungen von steigunsicheren und
steigunfähigen Verletzten aus dem Schulhaus sowie die Brandbekämpfung mit dem
Tanklöschfahrzeug beobachten. Daneben
standen aber auch die Elektro-, die Sanitäts- und Verkehrsabteilungen im Übungseinsatz auf dem Programm.
Die schwüle Hitze hinderte die Feuerwehrleute nicht an einem schnellen und zielgerichteten Einsatz. Alle gaben ihr Bestes
und vermittelten den Inspektoren das positive Bild eines eingeübten und teamorientierten Feuerwehrcorps. Jede Gruppe oder
Abteilung musste in verschiedenen Übungsannahmen ihr Können unter Einsatz der
vorhandenen Mittel demonstrieren. Nach
jeder Übungseinheit fand jeweils eine kurze
Besprechung statt, bei welcher das Positive, das Negative und eventuelle Verbesserungen diskutiert wurden. Wenn immer
möglich, wurde das Besprochene gleich im
darauffolgenden Einsatz umgesetzt.
Der plötzlich einsetzende Regen, der auf
die Feuerwehrleute niederprasselte, setzte
der Inspektionsübung jedoch kein Ende.
Scheinbar unbeeindruckt arbeiteten die
verschiedenen Gruppen und Abteilungen
weiter, bis die Inspektionsübung nach rund
2 x 50 Minuten zu Ende war.
Bei der Übungsbesprechung stand ein
sichtlich zufriedener Kommandant vor «seinen» Feuerwehrleuten. Alle Abteilungen
hatten die verschiedenen Aufgaben erfolgreich durchgeführt, und ein einheitliches
«Erfüllt» wurde sowohl vom Kommandanten als auch von den Vertretern der AGV
ausgesprochen.
Im Anschluss an die Verschiebung ins
Feuerwehrmagazin fand die erfolgreiche
Inspektionsübung 2012 einen gemütlichen
Abschluss bei Wurst, Brot und Getränken.
Dem Kommandanten, den Offizieren und
allen Angehörigen der Feuerwehr Maiengrün gebührt für den engagierten Einsatz
und die gezeigte Leistung ein grosses
Kompliment!
SABINA VÖGTLI-FISCHER, HENDSCHIKEN
42
EinBLICK
Die Schule Brunegg besucht die
Bäckerei Moosberger in Wildegg
Am Donnerstag besuchten wir die Bäckerei Moosberger.
Der Chef der Bäckerei, Herr Moosberger,
hat uns die Maschinen in der Backstube
gezeigt. In der Backstube war es sehr heiss.
Am Ofen wird angezeigt, wie viel Strom verbraucht wird. Wir durften Zöpfe und Mäuse
backen. Das gab fettige Hände und hat
Spass gemacht.
In der Bäckerei arbeiten 20 Personen. Herr
Moosberger steht um ein Uhr auf, und die
ersten Bäcker beginnen mit der Arbeit um
zwei Uhr.
Herr Moosberger besitzt seit 22 Jahren die
Bäckerei. Er wohnt gleich in der Wohnung
oberhalb der Bäckerei. Zur Bäckerei dazu
gehört noch ein Kafi.
Die Spezialität der Bäckerei sind Amaretti,
die verkaufen sie am besten. Pro Tag produzieren sie 400 bis 500 Gipfeli. Sie machen auch schöne Hochzeits- oder Geburtstagstorten.
Am Schluss gab es noch Coca-Cola und
Sinalco zu trinken. Dann nahm Herr Moosberger die Zöpfe und Mäuse aus dem Ofen,
und wir durften sie nach Hause mitnehmen.
ANASTASIA, ATHITAYA, DAVID,
JASMIN, LUANA, MARION, MICHAEL,
PHILLIP, SACHA, TOBIAS, YLBER
EinBLICK
43
Musikschule: experimentierfreudig –
rhythmisch – sozial
Wir hatten nach den Sommerferien Mühe,
in die Musik einzusteigen. Das Musikschulkonzert wirkte noch nach. Neue Höhepunkte mussten gefunden werden.
Die Schüler zeigen viel Goodwill, jeder Einzelne. Das Soziale in der Gruppe muss aber
noch tüchtig geschult werden, damit wir zu
einem Klangkörper zusammenwachsen, der
aufeinander hört im Unterricht – und nicht
nur auf der Bühne.
So kamen wir nun zusammen auf ein ganz
spannendes Thema von Kaspar Hauser:
Es handelt von einem Kind, das bei einer
Wolfsfamilie im Wald aufwächst. Das Kind
wird vom Dorflehrer im Wald entdeckt.
Durch die Begegnung lernt dieses Kind
Gefühle zeigen, sprechen und singen.
Dieser Mensch zieht uns nun in den Bann.
Wir probieren, mit Musik seinem Waldleben
nachzuspüren, und versuchen, in der Rhythmik herauszufinden, wie wir so einen
Kaspar locken können, damit er an uns als
Mensch Interesse bekommt, uns versteht
und keine Angst vor uns hat.
Dieses Experiment ist sehr spannend, und
die Schüler sind plötzlich sozial und raten
dem einen Schüler – der mit Schuhen auf
den Fremdling los will, weil der nicht macht,
was der Schüler von ihm will – was er tun
könnte, um das Vertrauen des Wolfskindes
zu bekommen. Die Vorschläge sind vielfältig
und nicht alle gleich erfolgreich beim Wolfskind. So lernen die Kinder als Spezialisten,
anhand dieses Wolf-Wesens eigene Sozialkompetenzen, die man zum gemeinsamen
auf «Musik achten» und zum gemeinsamen
«Musik spielen oder Musik hören» braucht.
Wohin uns dieses Thema noch führt? Eine
Antwort haben wir vielleicht bis zum nächsten Musikgrundschulkonzert gefunden.
J. BOSSERT, MUSIKGRUNDSCHULLEHRERIN
44
EinBLICK
Bild 1 – Blick von Südosten auf das Schloss Brunegg (2008).
Hinten die Kernburg, vorne die Unterburg
Der Gemeinderat Brunegg lud am 21. August 2012 die Bevölkerung zu einem
Vortrag von Christoph Reding, Kantonsarchäologie Aargau, über die Ergebnisse der bauarchäologischen Untersuchungen am Schloss Brunegg ein.
Etwa 50 Einwohner nahmen die Gelegenheit war, diesen spannenden Anlass
zu besuchen. Christoph Reding gab EinBLICK in die eindrückliche Geschichte
und die Untersuchungen am und im Schloss.
In der Zeitschrift MITTELALTER, Ausgabe 2012/1 (Herausgeber: Schweizerischer Burgenverein, Geschäftsstelle Basel, Blochmonterstr. 22, 4054 Basel),
erschien ein umfassender Bericht von Christoph Reding mit dem Titel «Burg
und Schloss Brunegg – Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen».
Die hier abgedruckte Kurzfassung erfolgte in Absprache und mit ausdrücklicher Erlaubnis des Autors Christoph Reding. Ihm und der Kantonsarchäologie Aargau als seine Arbeitgeberin sowie der Familie von Salis spreche ich
den allerbesten Dank für das Entgegenkommen und die Bereitschaft aus
und freue mich, dass wir die Untersuchungen, Erfahrungen sowie die Geschichte rund um das Schloss Brunegg unseren Leserinnen und Lesern weitergeben dürfen.
MARLIES JENT
Burg und Sch
Ergebnisse der
Einleitung
Das Schloss Brunegg liegt auf dem östlichen Gratende des Chestenbergs. Der
gedrungen wirkende, aus Kern- und Unterburg bestehende Gebäudekomplex gehört
zu den kleinen Schlossanlagen des Kantons
Aargau. Trotz den im Laufe der Jahrhunderte zahlreich vorgenommenen Umbauten
und Reparaturen, die auch den Verlust des
einst dominierenden Turmbaus mit sich
brachten, bildet die Kernburg auch heute
noch eine urtümliche, wuchtige Erscheinung.
Von der einstigen Angriffseite her erzeugt
sie zusammen mit dem schroffen Halsgraben und den mächtigen Felsformationen
nach wie vor eine eindrückliche Wirkung
(Festung). Das burghafte Äussere wird
auch durch das überwiegend steinsichtige
Fassadenmauerwerk hervorgerufen, welches grösstenteils noch mittelalterlichen
Ursprungs ist.
Im Jahre 2006 entschieden sich die Eigentümer Thomas und Elisabeth von Salis mit
der Unterstützung der kantonalen Denkmalpflege für eine schrittweise Sanierung
der Kernburg. Bis 2012 wurden die Innenräume teilweise restauriert bzw. umgebaut,
die stark ausgewitterten Fassaden vollständig eingerüstet und saniert sowie das
Dach neu eingedeckt. Die Unterburg war
bereits 1993 bis 1995 vollständig umgebaut worden.
Für den Einbau von Rohrleitungen musste
das Erdgeschoss im ehemaligen Hauptturm bis auf den Felsgrund freigelegt werden, was eine archäologische Ausgrabung
mit sich zog.
Die Kantonsarchäologie konnte die Arbeiten von 2006 bis 2012 begleiten und damit
die Kernburg erstmals dokumentieren und
auf ihre Baugeschichte hin untersuchen.
Trotz der für eine archäologische Bauuntersuchung günstigen Ausgangslage war es
nicht möglich, die Baugeschichte der Kernburg vollständig zu klären.
Gründung der Burg
Die Burg Brunegg wurde in der ersten
Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut.
Die Herkunft des Namens Brunegg wird
von Historikern und Sprachwissenschaftlern unterschiedlich gedeutet – «Brunnegg» wegen des Reichtums an Quellen am
EinBLICK
45
loss Brunegg:
archäologischen Untersuchungen
Chestenberg, «brun» in der Übersetzung
als glänzend und damit als frei gewählter
Prunkname für die Burg, oder ganz einfach
«beim braunen Bergrücken».
Die Burg war Sitz habsburgischer Dienstleute zur Verwaltung habsburgischen Eigengutes. Die urkundliche Erwähnung erfolgte
um 1270. Ziel der Habsburger war es, ihr
Kernland durch eigene Dienstleute mit
standesgemässen Burgen verwalten zu
lassen. Dass diese Anlagen dabei auf exponierter und damit von der Habsburg einsehbarer Erhebung zu stehen kamen, lag
nicht in der Absicht, eine Sichtverbindung
zu schaffen, sondern im Wesen des Burgenbaus selbst, Adelssitze zu fortifikatorischen und repräsentativen Zwecken auf
überhöhten Plätzen zu errichten.
Der Gründungsbau umfasste die Kernburg
als Sitz der Herrschaft und vermutlich auch
schon die südöstlich gelegene Unterburg
als Standort der Ökonomiebauten. Die
Kernburg – durchwegs in megalithischer
Bauweise aus grossen Kalksteinblöcken
errichtet – war gegen die Angriffseite hin
durch einen tiefen Halsgraben sowie eine
mächtige, hochaufragende und vier Meter
starke Schildmauer geschützt. In ihrer
Deckung lagen der Zwischentrakt und der
Palas, deren Oberbau vermutlich aus Fachwerk oder Holz bestand und die Wohngemächer der Burgherrschaft beherbergten.
Teilzerstörung und Wiederaufbau
der Kernburg um 1375/1380
Die Kernburg hat offenbar vor dem Jahr
1375 teilweise einen Brandschaden erlitten. Denn die in das Jahr 1375 datierten
eichenen Deckenbalken im Erd- und im
1. Obergeschoss des Zwischentraktes sind
in brandgerötetes Mauerwerk eingesetzt.
Vielleicht hatte es auch im Innern des Palas
gebrannt, wo eventuell 1380 mit Nadelhölzern die Balkendecke im Erdgeschoss erneuert wurde. Der nachmalige Hauptturm
blieb verschont, da sein Mauerwerk keine
Brandrötung aufweist.
Ein Teil der Nordostfassade am Palas
musste damals von Grund auf neu aufgebaut werden. Im 2. Obergeschoss von
Palas und Zwischentrakt ist davon auszugehen, dass zusätzlich eine Aufhöhung aus
kleinen Bruchsteinen vorgenommen wurde.
Es erstaunt eigentlich, dass ein megalithisch
gefügtes Mauerwerk von 1 bis 1,5 m Stärke
wegen eines Brandschadens neu aufgebaut werden musste. Es stellt sich daher
die Frage, ob dafür auch noch andere Einflüsse verantwortlich sind – z. B. Erdbeben,
Blitzschlag, Schwächen im Felsuntergrund
oder Witterungsschäden aufgrund des
schlechten Unterhalts der Burg. Unter
Umständen war die Burg sogar eine Zeit
lang ruinös.
Vom Innenausbau von 1375/1380 sind
Teile wie Deckenbalken, Rauchhurt usw.
erhalten geblieben. Wie zu ihrer Gründung
verfügte der gemauerte Sockel der Kernburg auch nach 1375 über wenig Fensterund Türöffnungen, sodass auch jetzt mit
einem wohnlicheren Oberbau aus Fachwerk oder Holz gerechnet werden muss.
Der Hauptturm, mit Seitenblick zu anderen
aargauischen Burgen, war wohl nicht für
die Bewohnbarkeit ausgelegt.
Beobachtungen an Palas und Zwischentrakt lassen schliessen, dass die Fassaden
der Kernburg im Zuge der Arbeiten von
1375 letztmals neu ausgefugt wurden. Das
Mauerwerk ist daher – ausser an den Flickstellen für spätere Ein- und Umbauten –
bis zu den aktuellen Sanierungsarbeiten nie
mehr nachbehandelt worden.
Entgegen den bisherigen wissenschaftlichen
Erkenntnissen im aargauischen Burgenbau
wurde auf Brunegg der dominierende Hauptturm, wie er auf den alten Abbildungen des
17. und 18. Jahrhunderts noch zu erkennen
ist, erst um 1375/1380 errichtet. Die Burg
Brunegg wurde nicht nur einfach wiederaufgebaut, sondern mit der Errichtung des
Hauptturms auch wehrtechnisch aufgewertet. Sie wurde damit – burgenbau-typologisch formuliert – zu einer Mischform aus
Schildmauerburg und einer Burg aus kombiniertem Hauptturm und Palas umgewandelt.
Von Interesse ist die Frage, wer für den
Wiederaufbau von 1375/1380 verantwortlich war. Eine 1366 als Eigentümerin der
Burg Brunegg überlieferte Gruppe habsburg-österreichischer Adliger dürfte nicht
als Bauherrin in Frage kommen. Bei ihr
dürfte es sich eher um Gläubiger handeln,
die das Brunegger Lehen (Rechte, insbesondere an Grund und Boden) von den
womöglich konkursiten Vorgängern, welches die Trostburger waren, übernommen
hatte.
Der Investor für die umfangreichen Bauarbeiten auf Brunegg ist vielmehr in der
nachmaligen Besitzerfamilie zu suchen:
Heinrich Gessler, ein wohlhabender, ein-
Bild 2 – Ansicht von Westen. Federzeichnung von Johann Balthasar Bullinger (1764)
46
EinBLICK
1. Hälfte 13. Jh.
1375/1380
1684
A
B
C
D
Kernburg
Unterburg
Gartenterrassen
Halsgraben
1
2
3
4
5
6
7
Ehem. Hauptturm
Zwischentrakt
Palas
Schildmauer
Ringmauern
Backhaus
Pächterhaus, bestehend aus Wohnteil, Stall und Scheune
Ehem. Wachturm
Hof
Tor
vor 1805/1806
1805/1806
flussreicher und im Aargau begüterter
habsburgisch-österreichischer Gefolgsmann,
könnte bereits vor 1375 Burg und Lehen
Brunegg übernommen haben. Er baute die
Burg aus und schuf sich damit den Sitz, der
seiner Familie bis dahin nachweislich fehlte.
Indiz dafür ist auch, dass Heinrich Gessler
bis 1397 das habsburgische Eigenamt verpfändet war, zu dem auch Brunegg gehörte.
Nach seinem Tode verblieb die Burg mit
Zugehörde im Jahre 1408 als Morgengabe
im Besitz seiner Witwe Margarita Gessler.
D
4
1
A
8
9
10
2
3
5
C
6
5
B
10
9
7
Unter der Herrschaft Berns
Mit der Eroberung des Aargaus durch die
Eidgenossen im Jahre 1415 gelangte die
Burg Brunegg unter den Einfluss der Berner. Sie unterstellten die Herrschaft Brunegg 1538 dem Landvogt von Lenzburg. In
die Kernburg wurde ein Wächter, in die Unterburg ein Pächter gesetzt. Damit endete
die Zeit Bruneggs als Feudal- und Patriziersitz und sie sank mit dem angegliederten
Gutsbetrieb zum vorgeschobenen Wachtposten im bernischen Territorium ab. Anhand der nun einsetzenden Landvogteiabrechnungen lassen sich die für den
Unterhalt der Burg vorgenommenen Aufwendungen verfolgen, wobei deren Zuweisung zur Kernburg oder zur Unterburg nicht
immer sicher ist.
Hatten die Berner den früheren Besitzer,
die Patrizierfamilie der Segenser, wiederholt zur Reparatur des mittlerweilen baufälligen Schlosses gedrängt und zuletzt zum
Verkauf genötigt, so war es ihnen nun selber nicht mehr dringlich. Erst 1553 wurden
die Schäden inspiziert und von 1555 bis
1558, verbunden mit einem Blitzschlag,
den die Burg traf, das Dach neu gedeckt,
mehrere Fenster eingebaut und ein neuer
Ofen gesetzt. Die Baumassnahmen dürften
vorwiegend zur Verbesserung des Wohnkomfortes für den Wächter gedient haben.
Der Einbau gotischer Fenstergewände aus
Mägenwiler Muschelkalkstein im 1. Obergeschoss des Palas lassen hier auf die Einrichtung einer wohnlichen Stube schliessen.
Auch in der Unterburg wurde ausgebessert
und erneuert. 1559 wurde die Zisterne im
Hof repariert, 1560 wurde der Ersatz für
die alte Scheune und Stallung verdingt und
8
0
10m
Bild 3 – Grundriss der Gesamtanlage
kurz darauf auch ausgeführt. 1561 bis
1563 waren für ein neues Wachttürmchen
sowie an anderen Orten im Schloss Dachdeckerarbeiten notwendig.
Erst 1620 bis 1622 sind auf Brunegg wieder Bauarbeiten bezeugt. Sie standen im
Zusammenhang mit der Bedrohungslage
des 30-jährigen Kriegs (1618–1648), die
auf verschiedenen bernischen Schlössern
zu Reparaturen und baulichen Nachrüstungen führte.
1627 schlug wieder der Blitz in den Palas
ein und beschädigte Dach, Mauerwerk und
Fenster. Aber auch der Wächter und seine
Frau kamen gesundheitlich zu Schaden,
nämlich an Händen, Kopf und Armen.
1664 erlitt die Kernburg bereits wieder
einen schweren Schaden. Die zerrissenen
Turmmauern mussten durch einen Schlosser mit mehreren Zentnern Eisenankern
zusammengebunden werden.
Es kam aber noch schlimmer: 1684 stürzte
der durch die Pulverdetonation zerrüttete
Hauptturm ein. Beim Einsturz oder bei den
Reparaturen kamen erneut zwei Personen
zu Schaden. Der notdürftig ausgebesserte
Hauptturm wurde als Halbruine belassen.
Die letzten Unterhaltsarbeiten auf Brunegg
sind 1692/1693 überliefert. Obwohl bis
zum Untergang der Alten Eidgenossenschaft im Jahre 1798 ein bernischer Wächter auf der Burg gesessen haben muss,
sind aus dieser Zeitspanne keine schriftlichen Quellen zur Burg bekannt.
Es ist offensichtlich, dass die Berner die
Burg ab 1538 hauptsächlich als Sitz für
den Hochwächter instandhielten. Der Palas,
der ab dann als Wächterwohnung diente,
hatte einfachste bauliche Anpassungen zur
Hebung des Wohnkomfortes erhalten. Beim
Hauptturm zeigten besonders die Reparaturen von 1684, dass dieser so kostengünstig wie möglich instandgehalten wurde.
Er diente als Ausguck für den Wächter sowie als weithin sichtbare Landmarke. Die
Hofeinrichtungen in der Unterburg wurden so unterhalten, dass das zugehörige
Schlossgut durch den Pächter bewirtschaftet werden konnte.
Zusammen mit der Schildfunktion des
Hauptturmes, seiner bis 1626 intakten gedeckten Plattform und wohl bis zuletzt
zumindest noch begehbaren Mauerkrone
wäre die Anlage im Notfall mit einer kleinen
Besatzung mit leichten Feuerwaffen zu
verteidigen gewesen. Dies wird auch durch
eine bernische Mobilmachungsverordnung
aus der Zeit des 30-jährigen Krieges belegt, die für das Schloss Brunegg im Notfall
eine Besetzung von zehn bis zwölf Personen samt Befehlshaber vorsah. Diese Aufwendungen standen im Zusammenhang
mit der exponierten Lage Bruneggs an der
Ostgrenze des bernischen Territoriums.
EinBLICK
47
Abbildungsnachweis
Bild 1 KOPA Services GmbH, Laufenburg,
im Auftrag der Kantonsarchäologie Aargau
Bild 2 Kunsthaus Zürich, Grafische Sammlung,
03 fol. 30
Bild 3 Grundriss Gesamtanlage, Theo Frey,
Kantonsarchäologie und ProSpect GmbH,
Aarau, erstellt auf Basis Planaufnahmen
F. Howald, Bern 1935, und Schenkel
Vermessungen AG, Zürich 1993
Bild 4 Kantonale Denkmalpflege, Aarau
Bild 5 Kantonsarchäologie Aargau
Bild 6 KOPA Services GmbH, Laufenburg,
im Auftrag der Kantonsarchäologie Aargau
Bild 4 – Blick von Westen (1947). Links die Kernburg mit Halsgraben, rechts die Unterburg
Umbau zur Krankenanstalt 1805/
1806 und Sommersitz der Hünerwadel
und von Salis
Mit dem Ende der helvetischen Republik
gelangte die Burg mit Umschwung in den
Besitz der Gemeinde Brunegg, welche sie
1804 an einen gewissen Dr. med. Kohler
aus Brugg verkaufte. Er baute die Burg in
den Jahren 1805/1806 zur Nutzung als
Krankenanstalt um. Aus nicht bekannten
Gründen war Dr. Kohlers Unternehmung
kein Erfolg beschieden. Das Anwesen gelangte wieder in den Besitz der Gemeinde
Brunegg, die es leer stehen liess.
Im Jahre 1815 gelangte die Anlage mit
zugehörigen Gütern an den Lenzburger
Oberst Friedrich Hünerwadel. Er beliess
vorerst weiterhin einen Hochwächter auf
Brunegg. Dass dessen Frau vom Blitz erschlagen wurde, mag in Anbetracht der
ausserordentlichen Unwetterserie, die der
einstigen Burg in all den Jahrhunderten
widerfahren war, kaum noch erstaunen. Die
fünf Meter langen Blitzableiterstangen, die
bis 2008 die Kernburg krönten, bildeten
eine letzte Erinnerung daran.
Bis zum Jahr 1837 liess Friedrich Hünerwadel die Anlage als wohnlicher Sommersitz herrichten. Vermutlich war der Umbau
der Kernburg unter Dr. Kohler unvollendet
geblieben, sodass insbesondere der Innenausbau erst unter Hünerwadel erfolgte. Mit
dem Ausbau der Innenräume wird Brunegg
zum Schloss. Ein neuer Kutschenweg verbesserte die Zugänglichkeit zum Schloss
und ersetzte den alten und steilen, heute
noch bestehenden Burgweg.
Seit den Umbauten Kohlers und Hünerwadels sind an den Schlossbauten nur
geringfügige Änderungen vorgenommen
worden. Erst 1993 bis 1995 erfolgte mit dem
Umbau des Pächterhauses, der u. a. im Südteil den Einbau von zwei Wohnungen mit sich
brachte, wieder ein bedeutender Eingriff.
Schloss Brunegg hatte 1945 durch Erbgang
in den Besitz der Familie von Salis gewechselt, in deren Besitz es sich auch heute
noch befindet. Schloss Brunegg ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Bild 6 – Schloss Brunegg
Bild 5 – Geschützkugeln aus Muschelkalkstein aus dem Erdgeschoss des ehemaligen Hauptturms.
Durchmesser der Kugel rechts oben: 9 cm
48
DurchBLICK
Brunegg ist nicht Hollywood –
ein Film entsteht
DORFPORTRAIT BRUNEGG
Der Gemeinderat wünschte, unser Dorf
Brunegg in einem Kurzfilm zu präsentieren.
Wer denkt, dass es bei den Drehaufnahmen
wie in Hollywood zugegangen sei, der irrt.
Es brauchte weder Prominente aus den
USA noch einen roten Teppich, keinen
schnittigen Flitzer, weder Zylinder noch
Frack, keine Filmklappe und auch keinen
Regisseuren-Stuhl, weder Beleuchter noch
Stuntman. Es brauchte nur eines, genau
gleich wie in Hollywood, und zwar unsere
Darsteller. Das waren Bruneggerinnen und
Brunegger, die im Film mitwirkten und
diesen mit ihren Sprecheinlagen bereicherten – «made in Brunegg»!
Wie ein solcher Kurzfilm entsteht und was
von der Planung bis zur Produktion alles
dahintersteckt, das erfahren Sie in den
nachfolgenden Zeilen.
DORFPORTRAIT
Vorbereitung
Gemeinderat Reto Urech war für dieses
Filmprojekt zuständig und fand Unterstützung von Yvonne Furter von der Gemeindeverwaltung und von Marlies Jent.
Entscheidend waren für uns die Vorgaben
des Gemeinderates. Das bedeutete deshalb ein minutiöses Abfassen des Drehbuches, damit der Drehtag zu gegebener
Zeit speditiv abgewickelt werden konnte.
Zuerst einmal galt es aber, im Ideentopf zu
rühren. Was will man filmen? Welche Objekte sollen im Film vorkommen? Gibt es
Interviews? In welcher Jahreszeit soll der
Film aufgenommen werden? Soll man die
Bilder sprechen lassen oder soll möglichst
viel Text gesprochen werden? Entscheidet
man sich für Hintergrundmusik? Es gab
unzählige Möglichkeiten zu diskutieren.
Es war aber auch wichtig festzuhalten, was
oder wie man auf keinen Fall filmen wollte.
Anhand einer Referenzliste seitens des
Filmproduzenten hatten wir Gelegenheit,
Filmbeispiele von anderen Gemeinden anzuschauen. Dort gab es auch weniger gute
Beispiele anzusehen. Damit ist nicht die
Filmproduktion und -qualität gemeint, sondern der Inhalt der Gemeinden. Für uns war
klar, dass es helle, freundliche und schöne
Aussenaufnahmen zwischen Frühling und
Herbst sein sollten.
Zu berücksichtigen waren aber auch die
Bedingungen und der Leitfaden des Film-
DurchBLICK
Der Filmtag
Unser Kameramann Ruben traf am Drehtag pünktlich beim Gemeindehaus ein, und
so ging es bereits um 12.45 Uhr zu unserem ersten Drehort. Später, am Dorfeingang,
DORFPORTRAIT BRUNEGG
Filmobjekte sichten
Mit Schreibpapier und Fotoapparat ausgerüstet, marschierten Yvonne Furter und
Marlies Jent an einem Mai-Nachmittag
durch das Dorf. Die möglichen Drehorte
wurden aufgesucht und gleich notiert, wo
sich der Drehort befindet, was genau gefilmt werden soll, und anhand eines Fotos
dokumentierten wir dann unsere Unterlagen. Einigen Dorfbewohnern fiel natürlich
unser Schreib- und Fotografierverhalten
auf. Sie sprachen uns an, und es kamen
nette Gespräche zustande. Die eine oder
andere Person konnten wir sogleich fragen,
ob sie sich ein Mitwirken im Film vorstellen
könne. Wir waren über spontane Zusagen
natürlich sehr erfreut.
Der nächste Schritt war dann, anhand unserer Notizen das Drehbuch zu schreiben.
Yvonne Furter stellte dieses mit allen
Details zusammen (Örtlichkeit/Gebäude,
Adresse, Anfahrt, Adresse, spezielle Bemerkungen zu diesem Drehort). Dann wurde
die Erreichbarkeit der Interviewpartner und
deren Einsatzzeiten festgehalten. Weiter galt
es, Drehgenehmigungen bei einigen Eigentümern sowie die Gutheissung des Drehbuches durch den Gemeinderat einzuholen.
Auch der Kindergarten und die Schule
waren mit von der Partie. Der erste Drehtag
wurde dann wegen des kritischen Wetters
verschoben, und der bereits angekündigte
Termin musste bei allen Mitwirkenden kurzfristig abgesagt werden. Das Verschieben
lohnte sich dann wirklich, denn am Donnerstag, 28. Juni 2012, war das Wetter schön
und heiss, sodass es perfekt passte.
DORFPORTRAIT BRUNEGG
produzenten. Dabei erfuhren wir auch, worauf beim Filmen mit Personen besonders
geachtet werden muss:
Starke Kamera-Lampen lassen ungeschminkte Personen bleich wirken. Fein
gemusterte Kleidungsstücke führen zu einem
Flimmereffekt. Ausschliesslich schwarze
oder weisse Kleidungsstücke wirken flach.
Das hatte dann zur Folge, dass Yvonne
Furter am Drehtag, neben vielem anderem
Drum und Dran, auch noch Schminkpuder
in ihrem Handgepäck mitführte – man weiss
ja nie …!
Wir waren also bei den Vorbereitungen mit
vielen Sachen konfrontiert.
49
50
DurchBLICK
DORFPORTRAIT BRUNEGG
DORFPORTRAIT BRUNEGG
vis-à-vis des Schützenhauses, warteten wir
gespannt auf den Bus aus Möriken. Im Film
sollte ersichtlich sein, dass unser Dorf gut
mit dem öffentlichen Verkehr erreicht werden kann. Das Verpassen des Busses hätte
bedeutet, dass wir eine Stunde später
respektive im Stundentakt diesen Drehort
erneut hätten aufsuchen müssen.
Dann war uns ein Hinweis auf das Naherholungsgebiet wichtig. Edith Erdin konnten wir für diesen Dreh gewinnen. Sie fuhr
mit ihrem Bike dem Waldrand entlang und
weist damit im Film auf das sportliche und
gesunde Element hin.
Marianne Reich stand danach für einen
ersten Sprecheinsatz zur Verfügung. Sie
sagte frei heraus, was für sie «Leben in
Brunegg» bedeutet. Zu diesem Einsatz
nahm sie eine besondere «Requisite» mit.
Sie suchte sich ein schönes, braunes Huhn
aus ihrem Stall aus und hielt es während
dem Dreh auf ihrem Arm. Das Huhn war
wirklich filmreif. Es blieb schön ruhig auf
ihrem Arm sitzen, und die Kühe auf der
Weide trabten sofort auf den Zaun zu, als
Marianne Reich den Tieren zurief. Es war
perfekt!
Yvonne Furter und Marlies Jent durften
dem Kameramann ab und zu auch assistieren. Ruben benötigte nämlich je nach
Lichteinfluss einen Reflektor, den wir abwechslungsweise bedienten.
Die Hitze an diesem Nachmittag machte
uns allen zu schaffen. Es war wirklich ein
sehr heisser Tag, aber schliesslich wollten
wir ja schönes Filmwetter! Reto Urech und
Nicole Spiess warteten bereits am nächsten Drehort auf uns. Ausgesucht dafür war
die Bank am Sandhübel, mit Sicht über das
Dorf. In einem kurzen und spritzigen Dialog
stellten Reto und Nicole unser Dorf vor.
Ruben war besonders gefordert. Er probierte mehrere Kameraeinstellungen aus,
denn die Sonne blendete extrem. Deshalb
blieb es Nicole Spiess und Reto Urech
nicht erspart, ihren Dialog mehrmals zu
wiederholen – sie machten das mit Bravour!
Yvonne Furter schaute zwischendurch immer wieder auf die Uhr – schliesslich mussten die Zeiten eingehalten werden, welche
mit den verschiedenen Mitwirkenden im
Vorfeld abgemacht wurden.
DurchBLICK
Dann mussten wir uns plötzlich etwas beeilen, denn die Kindergärtner sahen wir
auch schon vor einiger Zeit den Schlossberg hinaufspazieren. Wir waren tatsächlich
etwas in Verzug – Filmen braucht eben
seine Zeit!
Ganz besonders war dann die Begegnung
mit den Kindergärtnern. Die Kindergärtnerin, Frau Hasenfratz, erwartete uns mit
ihren Kindern beim Schloss. Die noch etwas scheuen Kinderaugen richteten sich
ganz auf den Kameramann, und als Ruben
dann die Kinder aufforderte zu winken,
taten sie dies begeistert und riefen «Tschüss!»
in die Kamera. Natürlich liessen die Kindergärtner nicht locker und wollten das Gefilmte jetzt auch sehen. Sie belagerten Ruben, der ihnen gerne die Aufnahmen zeigte.
Szenenwechsel –
von einem Drehort zum nächsten
Der Szenenwechsel erfolgte jeweils speditiv, und auch die spontane Abänderung der
Drehbuchabfolge konnte unseren Kameramann Ruben nicht aus der Ruhe bringen.
Er ist Improvisationen gewohnt und meinte,
das sei etwas völlig Normales in seinem
Beruf.
Eine weitere Aufnahme fand beim Grillplatz
am Waldrand hinter der Schule statt. Dort
warteten bereits einige Dorfbewohner auf
uns. Die Würste waren bereits perfekt
grilliert, und die Statisten freuten sich auf
die willkommene Zwischenverpflegung. Es
gab tolle Aufnahmen!
Auch die Schule wollten wir im Film festhalten. Dort war es schon etwas schwieriger,
die Kinder aus der Reserve zu locken. Wir
fragten sie, was ihnen in Brunegg besonders gut gefalle. Die Antworten kam etwas
zögerlich und eher genierlich.
Wir gingen von einem Drehort zum nächsten, und es gab sehr viele Eindrücke festzuhalten. Es war aufwendiger, als wir uns
das vorgestellt hatten.
Für den Abend waren Gewitter angesagt,
und als es dann tatsächlich leicht zu regnen
begann, musste der Reflektor als Regenschirm hinhalten, damit die Kamera nicht
nass wurde.
DORFPORTRAIT BRUNEGG
51
Es folgten weitere schöne Aufnahmen mit
den Pferden auf der Weide und vom alten
Dorfkern sowie von der Kirche, mit schönen Gärten und weiteren Ansichten.
Es war uns auch wichtig, die Jugendlichen
in den Film zu integrieren. Sandro Strebel
war bereit, in diesem Part mitzuwirken.
Film-Ende war dann um 18.30 Uhr – der
Nachmittag flitzte einfach sehr schnell an
uns vorbei. Er war für uns voller Eindrücke,
und wir waren froh, dass wir den Zeitplan
einhalten und das Drehbuch in der vorliegenden Form, Szene um Szene, abdrehen konnten.
Schauen Sie sich den Kurzfilm auf der
Website der Gemeinde Brunegg an – Sie
erhalten in wenigen Minuten wunderschöne
Impressionen aus unserem Dorf!
Allen Mitwirkenden ein herzliches Dankeschön für das Mitmachen und Engagement! – «The End»
MARLIES JENT
Kurzfilm auf: www.brunegg.ch
52
Auf den PUNKT gebracht
Pensionierung von Elsbeth Horat
Elsbeth Horat absolvierte ursprünglich eine
Lehre bei der Post und arbeitete vor ihrer
Brunegger-VOLG-Zeit im Teilzeitpensum auf
der Post in Villmergen. Vor rund 15 Jahren
wurde die Brunegger Poststelle in den
VOLG integriert. Elsbeth Horat nahm dannzumal die Herausforderung an und wechselte ihre Stelle nach Brunegg, wo sie
neben der Betreuung der Postkunden neu
auch mit den Verkaufstätigkeiten des VOLGLadens konfrontiert war.
Am Samstag, 17. März 2012, galt es für
Elsbeth Horat nun aber Abschied zu neh-
Halloween
men. Sie bediente die VOLG-Kunden ein
letztes Mal. Zwischen 9 und 11 Uhr hatte
die Brunegger Bevölkerung bei Kaffee und
Gipfeli Gelegenheit, sich bei Frau Horat zu
verabschieden, denn sie ging mit diesem
Tag nun definitiv in Pension. Eigentlich ist
sie schon seit rund drei Jahren pensioniert,
trotzdem durften aber ihre VOLG-Kolleginnen auch nach ihrer offiziellen Pensionierung immer wieder auf ihre Unterstützung
zählen. – Elsbeth Horat sei der neue Lebensabschnitt von Herzen gegönnt!
MARLIES JENT
Am Abend vor Allerheiligen ist Halloween,
ein Brauchtum, der bei den Kelten seinen
Ursprung hat und nicht, wie fälschlicherweise
angenommen, aus den USA stammt.
Leider wird dieser Anlass, an welchem die
Kinder sich zu Hexen, Monstern und Geistern, aber auch zu Prinzessinnen verkleiden,
immer wieder für Unfug missbraucht. Sehr
zum Leidwesen derjenigen, die Halloween
seriös betreiben. Viele Leute äussern sich
jeweils auch nicht gerade mit Begeisterung
über Halloween, weil es kein hiesiger, sondern ein «importierter» Brauch sei, zu welchem uns der wahre Bezug fehle.
Auch dieses Jahr planten zwei Mütter einen
Halloween-Anlass, weil sie von verschiedenen Seiten angefragt wurden. Rund 30 Kinder folgten diesem Aufruf und hatten offensichtlich Spass am Verkleiden, Herumlaufen
und nach Süssem anfragen. Brunegg blieb,
im Gegensatz zu anderen Gemeinden, von
Wurfgeschossen und Schmierereien an
diesem Abend verschont. Trotzdem ging der
Anlass auch in Brunegg nicht ganz ohne
Nebengeräusche über die Bühne. Schade
eigentlich für alle fröhlichen und friedlichen
Brunegger Hexen und Geister!
TEXT: MARLIES JENT
FOTOS: ANKE VIETGEN
BLICKfang
53
Kinderfasnacht mit dem Familienverein
Auch dieses Jahr durften wir wieder ganz
viele farbige Fasnächtlerinnen und Fasnächtler begrüssen. Zu unserer grossen
Freude sind dieses Jahr noch mehr Narren
erschienen und haben uns mit Konfetti
und tollen Kostümen beehrt. Da waren
Piraten, Matrosen, Feen, Prinzessinnen,
Ninja-Kämpfer, Clowns, und sogar Bob der
Baumeister war da! Einige nahmen aber
dennoch die Schmink-Ecke in Anspruch, und
so entstanden unter professionellen Händen
kleine Gesichtskunstwerke. Liebevoll wurden
Clownnasen und Schmetterlinge aufgemalt
oder Glitzersternchen und Feenstaub auf-
getragen. Auch einige Erwachsenen-Kostüme durften bewundert werden, was uns
natürlich ausserordentlich gefreut hat. Und
so macht auch die Aufgabe als Aufsicht
noch mehr Spass …
Neben Kuchen und Getränken kam auch
das Beisammensitzen der Grossen nicht
zu kurz. Dieses Jahr hat ein riesiges Segeltuch zusätzlich für Spass bei den Kleinsten
gesorgt, und die grösseren Mädchen haben
sich im Hulahopp-Hüftekreisen bewiesen.
An dieser Stelle bedanken wir uns ganz
herzlich bei allen Kuchenspendern – ohne
euch könnten wir solche Anlässe nicht
verwirklichen! Ein Dank auch an Roland, er
hat uns die Halle wieder prima vorbereitet.
Und natürlich den lieben Helfern für die
Unterstützung beim Aufräumen, das war
ganz toll! Wir freuen uns bereits auf die
nächste Fasnacht …
HELENA GRAF
54
BLICKfang
Brunegger Musikschulkonzert
Die Schulpflege Brunegg und die Musikschule Möriken-Wildegg luden am 10. Mai
2012 zum Musikkonzert ein. Die Musikgrundschule trat zu Beginn mit verschiedenen Instrumenten auf und präsentierte
ein Eier- und Windorchester. Das Publikum
wurde dann auch herzlich aufgefordert, die
Augen kurz zu schliessen und einfach den
nachfolgenden Klängen zu lauschen. Die
Kinder demonstrierten ein buntes Vogelgezwitscher, sodass man tatsächlich das
Gefühl hatte, man befände sich frühmorgens um fünf Uhr im Wald, wenn der Tag
erwacht.
Hans Binder, Leiter der Musikschule Möriken-Wildegg, führte anschliessend durch
das Programm. Die Brunegger Solisten
stellten nämlich jetzt ihr Können unter Beweis. Einer der Schüler zeigte besondere
Grösse, denn er trat mit bisher erst fünf
besuchten Drums-Lektionen bereits am
Konzert auf – toll! Das Repertoire war
bunt und beinhaltete ganz unterschiedliche
Musikstilrichtungen. Unter anderem waren
eine englische Volksmelodie am Flügel, ein
Nummer-1-Hit aus Amerika aus dem Jahre
1940, aber auch ein Hit von 77 Bombay
Street am Keyboard oder eine AC/DC-
Powereinlage mit E-Gitarre und Drums zu
hören.
Die jungen Leute haben gezeigt, wie Musik
gelebt werden kann. Ein herzliches Dankeschön den Musikanten der Musikgrundschule und den Solisten für ihren musikalischen Einsatz.
Zu guter Letzt zeigte Mike Liechti mit seinem Schlagzeugensemble, was alles in
seinen Schülern und in der Musik steckt.
«Schrotty», so nannte sich diese kraftvolle
Einlage, war denn auch energiegeladen
und gehaltvoll. Anstelle von Schlagzeugen
wurden Öl- und Wasserfässer, ein Fahrrad-
BLICKfang
gestell, Veloräder und ein Blechnapf sowie
viele andere Gegenstände eingesetzt. Ein
tolles Kompliment an diese junge und lebhafte Truppe!
Nach einem tollen Applaus wurden auch
die Lehrpersonen Johanna Bossert, Mike
Liechti, Philipp Stöckli und Witold Tulaczko
mit dem besten Dank verabschiedet. Esther
Pavlovic, Vizepräsidentin der Schulpflege
Brunegg, durfte ihnen eine süsse Überraschung überreichen. Danach waren alle
Besucher herzlich zum Apéro eingeladen.
MARLIES JENT
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BLICKfang
Drachenfliegen
Nein, es hat sich kein Drache und kein
Ungeheuer nach Brunegg verirrt. Es handelt
sich um Himmelsstürmer – selber bemalte
Drachen. Der Auffahrtstag war geradezu
ideal dafür, um ans Drachen steigen lassen
zu denken. Die Sonne schien herrlich, die
Temperaturen waren angenehm und die
Windstärke gerade richtig. Das benutzten
ein paar Brunegger, um mit ihren Kindern
die Drachen steigen zu lassen. Es kamen
immer mehr Leute auf den Sportplatz, um
dem bunten Treiben zuzusehen. Es ist denn
auch nicht immer ganz einfach, den Drachen so anzusetzen, dass er auch an Höhe
gewinnt. Dafür muss er in einem bestimmten Winkel zum Wind stehen.
Besonders der Piratendrache hielt sich recht
lange in luftiger Höhe. Er war denn auch ein
besonderes, furchterregendes Exemplar. Die
Kinder hatten den Plausch, ihre Drachen
fliegen zu lassen. Die Eltern waren aber
auch fleissig im Einsatz. Sie durften zwischendurch auch wieder mal das LeinenWirrwarr in Ordnung bringen, halfen mit
beim Drachen-Start oder retteten mit einem
Blitzeinsatz absturzgefährdete Drachen kurz
vor dem Bodenaufprall.
MARLIES JENT
BLICKfang
Musikalischer Gottesdienst
in der Kirche Brunegg
Am 6. Mai 2012 lud der Stiftungsrat der
Kirche Brunegg die Bevölkerung zum Gottesdienst ein. Die Kirche füllte sich schon
bald, und Pfarrer Jürg Luchsinger konnte
eine etwas zahlreichere Besucherzahl als
gewöhnlich begrüssen. Nicht zuletzt war
das wohl mitunter auch auf die musikalische
Umrahmung zurückzuführen. Für den Gottesdienst konnte nämlich die Musikergruppe
Clou 82 aus Mellingen gewonnen werden.
Zusammen mit Alphornbläsern begleiteten
sie den Gottesdienst. Sie machen seit
nunmehr 35 Jahren zusammen Musik, dies
ohne elektronische Verstärkung. So kam
auch ihr Gesang bestens zum Ausdruck,
und die Kirchenbesucher stimmten bei den
Liedern fröhlich mit ein: «Mein Gott, welche
Freude … kommt, sagt es allen Leuten!»
Die Gottesdienstbesucher klatschten mit
und belohnten Clou 82 mit dem wohlverdienten Applaus.
Für die Alphornbläser wurden die Kirchentüren geöffnet. Sie positionierten sich vor
der Kirche und liessen die Töne in die
Kirche hinein erklingen.
Nach dem Gottesdienst waren alle Besucher vor der Kirche zu einem Apéro eingeladen. Bei einem Glas Wein, Saft und
feinem Gebäck fand der gelungene Sonntagmorgen seinen Ausklang.
MARLIES JENT
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58
BLICKFang
Ein neues Gemeindefahrzeug
Das bisherige Bauamtsfahrzeug war 17 Jahre
lang im Einsatz und kam nun in die Jahre.
So wurde es immer schwieriger, Ersatzteile
zu erhalten, die Unterhaltskosten stiegen
und die Technik war überholt. Aus diesem
Grund stimmten die Bruneggerinnen und
Brunegger vor knapp einem Jahr einer
Ersatzbeschaffung zu.
Am 26. Oktober 2012 war es dann soweit!
Das Team der Sternen-Garage Brunegg
konnte das neue Nutzfahrzeug, ein VW T5
mit Doppelkabine, an die neue Besitzerin,
die Gemeinde Brunegg, übergeben. Reto
Urech und Roland Suter freuten sich über
das neue Fahrzeug, und man glaubte, spüren
zu können, dass ihre Herzen beim Anblick
dieses Autos höher schlugen.
Roland Suter strahlte besonders grosse
Freude aus, denn er wird wohl der häufigste
Benutzer dieses neuen und praktischen
Fahrzeuges sein. Gute Fahrt!
Von links nach rechts: Reto Urech (Gemeinderat), Roland Suter (Gemeindearbeiter), Thomas Gisler
(Sternen-Garage) und Hansueli Sutter (Amag Schinznach-Bad) vor dem neuen VW T5
MARLIES JENT
Das ausgediente Fahrzeug, das 17 Jahre lang im Einsatz war
BLICK über die Dorfgrenze hinaus
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25 Jahre Alterszentrum Chestenberg
Am Wochenende vom 2. bis 4. November
2012 feierte das Alterszentrum Chestenberg (AZCH) sein 25-Jahr-Jubiläum. Am
Freitagabend trafen sich das Personal und
die freiwilligen Helferinnen zu einem internen Jubiläumsanlass, am Samstagnachmittag wurde mit den Bewohnern gefeiert,
und am Sonntag wurde die Öffentlichkeit
zur Jubiläumsfeier und zum Tag der offenen
Tür mit feierlicher Einweihung des neu
erstellten Ergänzungsbaus eingeladen. Die
verschiedenen Anlässe fanden sehr grossen
Anklang. Es war spürbar, dass das Alterszentrum als sehr wichtig betrachtet wird
Der Ergänzungsbau des Alterszentrums
und in den Trägergemeinden Brunegg,
Holderbank und Möriken-Wildegg fest verankert ist.
Im Jahre 1957 verschenkte die Wildegger
Fabrikantenfamilie Isler ihre Villa Bünzegg
mit der Auflage, darin ein Altersheim zu
betreiben. Seitdem ist sehr viel geschehen.
Die Villa Bünzegg wurde anfangs als Altersheim genutzt, war aber bald einmal zu klein.
Der am 6. April 1979 in Brunegg gegründete und bis heute aktive Verein Alterszentrum Chestenberg baute und eröffnete am
2. Mai 1987 das heutige Alterszentrum mit
damals noch 24 Einzelzimmern. Er wurde
Neuer Empfang mit Administration
tatkräftig durch die Trägergemeinden Brunegg, Holderbank und Möriken-Wildegg sowie durch grosszügige Zuwendungen von
den lokalen Vereinen und Organisationen
unterstützt. Danach wurde das AZCH nochmals ausgebaut und bietet heute Platz für
42 Bewohner. In der frei gewordenen Villa
Bünzegg wurden Alterswohnungen eingerichtet. Mit der Einweihung des neu erstellten Ergänzungsbaus erfährt nun das Zentrum nochmals eine Aufwertung, welche
willkommene Verbesserungen im Bereich
Hauswirtschaft (neue Wäscherei) und Administration bietet. Vor allem verbessern
Neue Wäscherei
60
BLICK über die Dorfgrenze hinaus
Dank des Präsidenten an die Mitarbeiter
sich aber die räumlichen Verhältnisse für
die Bewohner selbst. In den neuen, geräumigen und sehr hellen Stuben der verschiedenen Etagen können diejenigen, welche
nicht im Speisesaal essen können oder
möchten, ungestört tafeln. Auch sollen
diese Räume Orte der Begegnung sein, wo
viele interessante Gespräche und andere
Aktivitäten stattfinden werden. Wir dürfen
mit Stolz sagen, dass das AZCH heute
sowohl über attraktive Einrichtungen als
auch über organisatorisch und finanziell
solide Strukturen verfügt. Einerseits ermöglicht dies den Bewohnern ein sehr
angenehmes Wohnen, andererseits erfüllt
das Heim durch die hohe Betreuungsqualität die strengen Anforderungen von
Bund, Kanton und Krankenversicherungen
in hohem Mass.
Personalabend
Der Jubiläumsanlass für das Personal war
ein Dankeschön für die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für den
grosszügigen Einsatz der freiwilligen Helferinnen, den sogenannten «Kafi-Frauen». Der
Präsident des Vereins AZCH hielt in seiner
Dankesrede fest, dass die Arbeit in einem
Altersheim nicht irgendeine Tätigkeit sei,
sondern dass man dazu berufen sein müsse.
Die Bewohner fühlten sich bestens unterhalten
Uhr und Glasschale wurden sehr geschätzt
Die Empathie und Fürsorge sei überall fast
mit Händen zu greifen. Interviews mit einigen Mitarbeiterinnen waren dann auch
sehr aufschlussreich:
Frau Heidi Schild, Leitung Pflege und Betreuung und stellvertretende Heimleiterin,
liebt vor allem die überschaubare Grösse
des Heims, sodass sie Kontakt zu allen
pflegen kann. Frau Susanne Estermann,
Gruppenleiterin der Aktivierung/Alltagsgestaltung, bezeichnete ihre Arbeit schlichtweg als Traumstelle. Frau Monika Gerber,
Leiterin von Wohnbereich 1, sagte, sie habe
die schwierigen Bewohner am liebsten, jene
mit einer starken Persönlichkeit. Da könne
sie sich wirklich helfend einbringen. Frau
Monika Röthlisberger, Gruppenleiterin Reinigung/Wäscherei, meinte, sie habe eigentlich zwei Berufe, einmal die Hauswirtschaft,
dann aber vor allem auch den täglichen
Kontakt mit den Bewohnern. Das sei ihr
mindestens so wichtig. Frau Annerös Kästli,
die Obfrau der «Kafi-Frauen», drückte das so
aus: «Uns ‹Kafi-Frauen› geht es nicht so sehr
um das Betreiben des im Alterszentrum integrierten, öffentlichen Kaffees ‹Rose›. Wichtig sind doch die Bewohner und Bewohnerinnen selbst, von welchen wir die meisten
noch von früher kennen und mit denen wir
über ihre Sorgen und Nöte reden können.»
Konzert mit bekannten italienischen Liedern
Isidor mit Drehorgel
Ganz speziell wurde die Arbeit von Frau
Beatrice Trüssel gewürdigt, die seit Jahren
in einer Doppelfunktion die Alterszentren in
Seon und Wildegg mit grossem Engagement sehr erfolgreich leitet.
Als Zeichen der Wertschätzung überreichte
der Vorstand dem Personal eine Schweizer
Qualitätsuhr mit spezieller Jubiläumsgravur.
Die «Kafi-Frauen» überraschte er mit einer
original Hergiswiler Glasschale, ebenfalls
mit der besonderen Jubiläumsgravur.
Bewohnertag
Der Samstagnachmittag war ganz den
Bewohnerinnen und Bewohnern gewidmet.
Der Anlass stand unter dem Motto «Bella
Italia». Die Sängerin Beatrice Beerli, die von
Christina Alis Räurich am Klavier begleitet
wurde, führte mit wunderschönen Klängen
und bekannten italienischen Liedern durch
den Nachmittag. Die Bewohnenden hatten
sichtlich Freude an den beschwingten
Melodien und gingen begeistert mit. Im
Gespräch rühmten sie das gute Essen von
Herrn Fernando Bumann, dem sehr beliebten Küchenchef und Verantwortlichen für
Verpflegung. Sie waren auch voll des Lobes
über die gute und liebevolle Pflege des
fachkundigen Pflegepersonals. Ebenfalls
nicht missen möchten sie die zahlreichen
«Line Dance»-Gruppe aus Seon
BLICK über die Dorfgrenze hinaus
Annerös Kästli im unermüdlichen Einsatz
Angebote der Aktivierung, sei es turnen,
singen, stricken, malen, vorlesen, plaudern
usw. Sehr wichtig ist ihnen der tägliche
Kontakt mit den «Kafi-Frauen», wie Frau
Werder und Frau Cavinato betonten. Der
Höhepunkt des Anlasses war unbestritten
die Vorführung der «Line Dance»-Gruppe,
alles Mitarbeitende des Alters- und Pflegeheims Unteres Seetal Seon, bei der zur
Freude aller auch Beatrice Trüssel aktiv
mitmachte. Eine Bewohnerin sagte, sie
habe es fast nicht mehr auf dem Sitz
ausgehalten und hätte am liebsten gleich
selber mitgetanzt. Draussen, am Eingang
zum Altersheim-Areal, brieten und verkauften Mitglieder des Vorstandes Marroni und
warben zugleich um neue Mitglieder des
Vereins AZCH. Der Verein ist uns sehr
wichtig, weil durch ihn das Alterszentrum in
der Bevölkerung gut verankert bleibt.
Jubiläumsfeier und Einweihung
des neu erstellten Ergänzungsbaus
Die Jubiläumsfeier startete schon um 9 Uhr
mit einem reichhaltigen Brunch im Speisesaal. Der Präsident durfte mit Freude die
Behörden, Gemeindeammänner und Gemeinderäte der Trägergemeinden Brunegg,
Holderbank und Möriken-Wildegg offiziell
begrüssen. Auch die ehemaligen Präsi-
Brunch mit den Bewohnern
Carmen Hanhart am Klavier
denten sowie eine grosse Anzahl von Mitgliedern des Vereins AZCH und Gönner
beehrten uns mit ihrem Besuch. Speziell
begrüssen durften wir auch die Vertreter
der Presse. Carmen Hanhart sorgte mit
ihrem wunderschönen Klavierspiel für eine
gekonnte Unterhaltung. Der Präsident betonte in seiner Ansprache, dass wir mit dem
bestehenden Alterszentrum, abgerundet
durch den neu erstellten Ergänzungsbau,
gut gerüstet sind für zukünftige Herausforderungen. Auch das Zusammengehen mit
dem sehr viel grösseren Alterszentrum Seon
hat uns professionelle Strukturen und finanzielle Vorteile gebracht, was im Hinblick
darauf, dass die Heime selbsttragend sein
müssen, ein wichtiger Faktor ist.
Frau Beatrice Trüssel, die Heimleiterin von
Seon und Wildegg, eröffnete offiziell den
Ergänzungsbau und den «Tag der offenen
Tür». Es ist kein Geheimnis, dass es in
Zukunft immer mehr Hundertjährige geben
wird. Die Bewohner kommen auch immer
später ins Heim. Damit wird das Alterszentrum vermehrt zum Pflegeheim, bei
dem die Qualität der Pflege und geeignete
Strukturen noch wichtiger werden. Mit dem
«Tag der offenen Tür» wurde den Besuchern
die Gelegenheit geboten, sich selbst ein
Bild unseres Alterszentrums zu machen.
Willkommene Zwischenverpflegung
61
Der Vorstand beim Marronibraten
Dieses Angebot wurde den ganzen Tag
sehr rege benützt. Für spezielle Unterhaltung sorgte Isidor mit seinem Drehorgelspiel, welcher den ganzen Nachmittag mit
verschiedenen Melodien sicher vielen Bewohnenden und Gästen Freude bereitete
und möglicherweise schöne Erinnerungen
weckte. Zwischendurch konnte man sich mit
Raclette, Pizza, Bratwürsten oder auch mit
von Vorstandmitgliedern gebratenen Marronis verpflegen. Wir veranstalteten auch
einen Wettbewerb, welcher von Jeannette
Läuppi (1. Preis, ein Wochenende für zwei
Personen in einem Chalet in Emmetten),
Christine Gloor (2. Preis) und Philipp Röthlisberger (3. Preis) gewonnen wurde.
Das Jubiläum war zweifellos ein sehr gelungener Anlass. Es hat uns gezeigt, dass
wir auf eine breite Unterstützung der
lokalen Bevölkerung zählen dürfen. Dies
gibt den vielen Mitarbeitenden die notwendige Motivation, täglich ihr Bestes zu geben.
Jedermann ist auch herzlich eingeladen,
Vereinsmitglied und Gönner des Alterszentrum Chestenberg zu werden. Interessenten
melden sich bitte bei Astrid Fischer, Alterszentrum Chestenberg, Tel. 062 887 80 40.
RENÉ HASLER,
PRÄSIDENT ALTERSZENTRUM CHESTENBERG
Einweihung Ergänzungsbau mit Wettbewerb-Siegern
62
BLICK über die Dorfgrenze hinaus
Tag der offenen Apotheke
Am Sonntag, 2. September 2012, luden
rund 70 Apotheken zum «Tag der offenen
Apotheke» ein. In unserer direkten Umgebung war dies möglich in Dottikon, Wildegg
und Lupfig.
Anhand eines Films wurde den Besuchern
demonstriert, wie ein Medikament in der
Apotheke hergestellt wird, wenn kein geeignetes Fertigpräparat zur Verfügung steht.
Für die Herstellung ist es unerlässlich, die
«Zutaten» genaustens abzuwägen. Anhand
eines Protokolls wird immer festgehalten,
welche Inhaltsstoffe und welche Dosierung
für das Medikament verwendet werden, damit jederzeit nachvollziehbar ist, auf welcher
Basis es hergestellt wurde.
Der Medikamentenmarkt ist riesengross. Die
Lagermöglichkeiten der Apotheken sind beschränkt und gerade deshalb ist erstaunlich, dass fehlende Medikamente trotzdem
meist anderntags in der Apotheke abholbereit sind. Eine weitere Dienstleistung der
Apotheken ist aber auch der Hauslieferdienst – auf Wunsch werden die Medikamente den Patienten nach Hause gebracht.
Für kühl zu lagernde Medikamente befindet
sich im Labor ein Kühlschrank. Für Tink-
turen, Salben und andere Flüssigkeiten
stehen die unterschiedlichsten Gefässe wie
Tuben, grüne und braune Flaschen, Dosen
usw. bereit.
Wer an dieser Besichtigung gerne selbst
einmal Apotheker sein wollte, konnte am
PC ein Rezept ausführen. Die Vielfalt der
unterschiedlichsten Medikamente und Generika auf dem Markt kennt keine Grenzen.
Das zeigt, mit welcher Genauigkeit gearbeitet werden muss, damit der Patient kein
falsches Medikament erhält. Dass dies
nicht geschieht, wird das 4-Augen-Prinzip
angewendet. Vor der Herausgabe des
Medikamentes kontrolliert der Apotheker
oder die Apothekerin das Rezept nochmals
auf seine Richtigkeit. Die Apotheke ist der
Schweigepflicht unterstellt.
Wie sieht es mit dem Blutdruck aus? Die
Besucher hatten die Möglichkeit, ihren
Blutdruck messen zu lassen, und bekamen
hilfreiche Tipps dazu.
Der Zitronenduft in der Luft war ein weiterer Anziehungspunkt. Gross und Klein
durfte nämlich in einem Reagenzglas sein
eigenes Badesalz herstellen, beschriften
und mit nach Hause nehmen.
Die Apotheken bieten ein umfassendes
Beratungsangebot an, denn nicht jedes
gesundheitliche Problem bedarf einer ärztlichen Konsultation. Wie wendet man ein
Medikament richtig an? Welche Unverträglichkeit kann es auslösen? Sind Nebenwirkungen zu erwarten? Verträgt sich das
neue Medikament mit denjenigen, die man
bereits einnimmt? Das Apothekerteam steht
ihren Kundinnen und Kunden für solche
Fragen jederzeit zur Verfügung.
Bezüglich Arbeitsplätze war zu erfahren,
dass die Aargauer Apotheken über 1300
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen und jährlich rund 240 Berufslernende
zu Pharma-AssistentInnen ausbilden.
Das Personal der Apotheke beantwortete
die vielen Fragen der Besucher kompetent
und zeigte die Vielseitigkeit eines Apothekerbetriebes auf. Der exklusiv gewährte
Blick hinter die Kulissen – in die Welt der
Apotheke – lohnte sich.
Bei gemütlichem Beisammensein genossen die Besucher nach dem interessanten
und informativen Rundgang den offerierten
Kaffee und den feinen Kuchen.
MARLIES JENT
PUNKT für PUNKT
Auflösung Brunegger Dorf-Quiz
3
4
Sandhübelstrasse 25,
Höhe K. Schaffner
5
Schlossgasse,
Höhe P. Meier
6
Steinrütistrasse,
Höhe Reitstall
7
Breitackerstrasse 8,
Höhe Chicorée
8
Industriestrasse 1,
Höhe Lekkerland
9
Unterbändlistrasse 7,
vis-à-vis E. Luginbühl
10
Jeannette von Ah, Roland Christen, Astrid Strebel, Victoria Vietgen
Im Namen des Gemeinderates gratulierte Roland Christen
den Siegern des Dorf-Wettbewerbes 2012 ganz herzlich.
Sie alle durften am 9. Juni 2012 im VOLG Brunegg je einen
Früchtekorb entgegennehmen. Die Körbe wurden von der
VOLG-Filialleiterin Eveline Häfeli individuell zusammengestellt. Victoria Vietgen durfte den 1. Preis entgegennehmen.
Auf Platz 2 lagen punktgleich Astrid Strebel sowie Jeannette
und Arnold von Ah.
Alte Mägenwilerstrasse,
Höhe Haus 7
11
2
Schulstrasse 12,
Höhe Familie Küng
12
Kirchgasse 3,
Höhe Brunex
Wo wurden diese Fotos erstellt? – Die Auflösung:
1
13
Fussweg zur Sternenmatten,
Höhe Familie Hochstrasser
Postweg,
Abzweigung Platanenweg
Friedhof
14
Ausserdorfstrasse 10,
vis-à-vis F. Urech
Schulhaus
63
64
Ein BLICK voraus
Termine 2013
Monat
Datum
Anlass
Veranstalter
März
15.–17. 03.
31.03.
Unihockey-Turnier
Brunegger Ostereiersuche
Unihockey-Team
aktiv@brunegg
April
06.04.
Spaghetti-Plausch
aktiv@brunegg
Mai
07.05.
13.05.
16.05.
28.05.
Polit-Apéro
Katholische Kirchgemeindeversammlung
Musikschulkonzert
Seniorenreise
Gemeinde
Katholische Kirche
Schule
Gemeinde
Juni
07.06.
16.06.
20.06.
22.06.
27.06.
De schnällscht Brunegger
Reformierte Kirchgemeindeversammlung
Jugendfest-Chränzle (Kopfschmuck/Anstecker)
Jugendfest
Gemeindeversammlung
Jugi
Reformierte Kirche
aktiv@brunegg
Schule
Gemeinde
Juli
04./05.07.
Schulexamen
Schule
August
01.08.
Bundesfeier
Unihockey-Team
Oktober
18.10.
24.10.
27.10.
Feuerwehr-Hauptübung in Hendschiken
Polit-Apéro
Dorf-Zmorge
Feuerwehr Maiengrün
Gemeinde
Frauenturnverein
November
16.11.
19.11.
20.11.
21.11.
23.11.
25.11.
Advents-Basteln
Gemeindeversammlung
Reformierte Kirchgemeindeversammlung
Laternenumzug
Christbaumschmuck-Basteln
Katholische Kirchgemeindeversammlung
aktiv@brunegg
Gemeinde
Reformierte Kirche
Schule
aktiv@brunegg
Katholische Kirche
Dezember
12.12.
Brunegger Samichlaus
Januar 2014
11.01.
Weihnachtsbaum-Verbrennen
Feuerwehrverein
Februar 2014
07./08.02.
28.02.
Unterhaltungsabend
Jugi-Jassturnier
Chor La Brunegg
Jugi