Sichere Medizintechnik durch CFD
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Sichere Medizintechnik durch CFD
4/14 Mai/Juni Eine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG www.digital-engineering-magazin.de D: Euro 14,40 CH: SFr 24,50 A: Euro 14,90 ISSN 1618-002X Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure Hintergrundfoto: Fotolia.com ANZEIGE Strömungssimulation mit STAR- CCM+ Sichere Medizintechnik durch CFD-Simulation Superrechner Antriebstechnik Automobilindustrie Expertentalk: Trends im High Performance Computing Mechatronische Integration bringt Intelligenz in den Antrieb Schnellere Produktentwicklung durch virtuelle Prototypen | EDITORIAL | 003 Liebe Leser, „Alles neu macht der Mai“ – so heißt ein 1818 verfasstes Gedicht von Hermann Adam von Kamp, das zum Kulturgut der deutschen Sprache gehört. Vielleicht hat auch der oberste Siemensianer Joe Kaeser daran gedacht, als er Anfang Mai in Berlin auf der Halbjahrespressekonferenz seine „Vision 2020“ der gespannten Öffentlichkeit präsentierte. Nun ist es also klar: Siemens baut wieder einmal den Konzern um. Kaum neun Monate im Amt als neuer Vorstandsvorsitzender wirbelt er die von seinem Vorgänger Peter Löscher geschaffene Konzernstruktur spürbar durcheinander. Der Konzern soll sich künftig auf die drei Felder „Elektrifizierung“, „Automatisierung“ und „Digitalisierung“ konzentrieren. Kaeser schafft dazu die vier bisherigen Großsektoren ab und gliedert das Unternehmen mit seinen rund 360.000 Mitarbeitern künftig in neun statt bisher 16 Divisionen. Damit möchte der Siemens-Chef das Unternehmen straffer führen und die Hierarchien abflachen. Mit der Bündelung der Divisionen und der Auflösung der Sektoren sollen Bürokratie abgebaut, Kosten gesenkt und Entscheidungen innerhalb des Unternehmens beschleunigt werden. Besonderes Augenmerk legt Kaeser neben der Energieerzeugung auf das zukunftsträchtige Geschäft mit Digitalisierungslösungen für Produktionsfirmen, das in der neuen Division „Digital Factory“ geführt wird. Mit den Siemens-Lösungen sollen Unternehmen ihre Produkte schneller und effizienter entwickeln. Den datengetriebenen Services, Software- und IT-Lösungen kommt damit eine entscheidende Bedeutung zu, da sie einen erheblichen Einfluss auf alle künftigen Wachstumsfelder von Siemens haben. Das Segment soll bis zu 20 Prozent operative Rendite abwerfen und die bislang ertragreiche Medizintechnik sogar noch überflügeln. In den anderen Divisionen hat sich Siemens Renditeziele zwischen fünf und ebenfalls sportlichen 20 Prozent vorgenommen. Ein neues Gesamt renditeziel für den Konzern präsentierte Kaeser allerdings nicht. Sein Vorgänger war bekanntermaßen am Ziel von zwölf Prozent gescheitert und musste gehen. Bleibt zu hoffen, dass der Konzernumbau dieses Mal reibungsloser über die Bühne geht und die Mitarbeiter den Umbau nicht durch einen über den bereits Ende 2013 bereits beschlossenen Stellenabbau hinaus bezahlen müssen. Siemens muss nämlich bald wieder in ruhigeres Fahrwasser gelangen. Schließlich erfordert der harte internationale Wettbewerb, der auf den Geschäftsfeldern von Siemens im vollem Gange ist, alle Kapazitäten des Unternehmens. Rainer Trummer Chefredakteur Rainer Trummer, Chefredakteur PDM. PLM. CIM DATABASE ist CONTACTs offene PDM/PLM-Plattform für die kollaborative Produktentwicklung. Die Plattform unterstützt das Produktdatenmanagement (PDM) und das Product Lifecycle Management (PLM) von der Portfolioplanung und Konzeptphase bis zur Synchronisation mit den Logistikprozessen. Als Turnkey-Lösung ausgelegt, ermöglicht sie gleichzeitig hochgradig skalierbare und maßgeschneiderte Lösungen durch hervorragende Anpassbarkeit und das weitreichende Anwendungsportfolio. www.contact-software.com 004 | INHALT | Bild: MSC Software AKTUELL Wirtschaftsticker Macher und Märkte 6 Trends und Technologie Neue Produkte und Verfahren 8 Veranstaltungskalender Was, wann, wo? 12 Messeschaufenster ISC, Automatica und Sensor+Test 14 SPECIAL: MEDIZINTECHNIK Titelstory: Sichere Dialyse durch CFD Strömungssimulation optimiert den Blutfluss bei der Behandlung von Nierenkranken 16 Virtuelle Auslegung von OP-Tischen Schaerer Medical setzt auf Systemsimulation bei der Entwicklung von medizinischem Gerät 20 Spritzen handhaben Die hohen Standards der Pharmaindustrie wirken sich auch auf das Handling von Spritzen aus 22 SENSORIK & BILDVERARBEITUNG Codelesen auf spiegelnder Fläche Kamerabasierter Codeleser mit integrierter Beleuchtung und Polarisationsfilter 24 Bild: FIAS Überwachungs- contra Industrie-Kameras Basler bietet beide und erklärt die Unterschiede beim Einsatz in der Industrie 26 Das Gespann Simulation und Supercomputing gewinnt in der Industrie zunehmend an Bedeutung. Ab Seite 41 befragen wir HPC-Experten nach den aktuellen Trends und geben ab Seite 44 einen Ausblick auf die anstehende Supercomputing-Konferenz in Leipzig. Weiterhin zeigen wir, wie man die volle Leistung aus den High-Performance-Systemen herausholt (Seite 46 und 48), wie virtuelle Crashtests in der Automobilindustrie funktionieren (Seite 54) und dass bereits eine einzelne moderne Grafikkarte zu HPC-Leistungen fähig ist (Seite 50). Sensorhersteller unter Druck Drucksensoren für kritische Anwendungen müssen konform zu zahlreichen Normen sein 28 Sensoren aus dem Internet E-Commerce kommt in der Automation an – wie man beim Kauf von Sensoren sparen kann 30 Winkelsensor im Wellenkraftwerk Einfach, robust, kontaktlos – gute Eigenschaften für viele Anwendungen – ein gutes Beispiel 32 PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT Design, Analyse und Datenmanagement Hersteller von Flugzeugverglasungen setzt auf durchgängige Lösung 34 Bild: Siemens AG und Schoen + Sandt Machinery < DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 Automatica und Sensor+Test im Blick (Seite14 und 15), fokussieren wir in dieser Ausgabe sowohl auf die Sensorik & Bildverarbeitung als auch auf die Antriebstechnik. Beispielsweise auf das komplexe Zusammenspiel von bis zu 96 Achsen, die in einer Textilmaschine die Fadenspannung der Musterfäden regeln (Seite 58) oder auf einen kamerabasierten Codeleser, der mittels Polarisationsfilter auch Codes auf spiegelnden Oberflächen sicher verarbeiten kann (Seite 24). Nicht zu vergessen die Lineartechnik, die den Gelddruck effizienter macht – Seite 60. Simultaneous Engineering Integrierte Workflows – Konstruktion und Simulation rücken zusammen 36 SIMULATION & VISUALISIERUNG Simulationsprojekte im Griff Anbieter von CFD-Software unterstützt bei der Durchführung von Simulationsprojekten 37 Mit realen Geometrien arbeiten Reverse Engineering sorgt dafür, dass die Modelle der Fertigungsrealität entsprechen 38 | INHALT | 005 HARDWARE & PERIPHERIE ANTRIEBSTECHNIK High Performance Computing im Fokus Wir fragen Experten aus der Branche nach den aktuellen Trends im HPC 41 Mechatronische Antriebe Perfekt auf die Aufgabe zugeschnittene Antriebspakete erreichen hohe Effizienzwerte56 Die Supercomputing-Konferenz ISC Im Juni treffen sich die HPC-Experten in Leipzig – was der Ingenieur dort zu erwarten hat 44 Multi-Achs-Systeme in Textilmaschinen Tausende Fäden ergeben Spitzenstoff – die komplexe Regelung von 96 Musterachsen 58 High-Performance freisetzen Wie man den Flaschenhals Speicher eliminiert und Remote-Post-Processing nutzt 46 Motion Control für den Gelddruck Mit Linear- und Servotechnik einfacher zu Sieben für den Druck von Sicherheitsdokumenten 60 HPC-Systeme tunen Das Zusammenspiel von Simulationssoftware und Supercomputern lässt sich optimieren 48 Workstation-Grafikkarte mit HPC-Potenzial AMD stellt neues Flagschiff vor – Leistung gegenüber Vorgänger mehr als verdoppelt 50 HPC-Cloud von der Stange Softwarehersteller Altair liefert vorkonfigurierte Private-Cloud-Systeme für die Industrie 51 CAD & DESIGN Austausch zwischen Daimler und Partner Das Tool, mit dem der Konzern 3D-Daten in JT und PLMXML wandelt 62 CAD-integrierte Simulation Integrierte Simulationstools helfen dem Konstrukteur bei Entscheidungen 64 BRANCHE: AUTOMOTIVE EDITORIAL3 Auf dass der Ladestecker passt Wohl das trivialste Teil der Zukunftsvision – weit gefehlt: Viel Standardisierung ist nötig 52 MARKTPLATZ63 Crashtest-Dummies virtuell Der Standard zur Absicherung von Prototypen – wie die virtuellen Crashtests funktionieren 54 IMPRESSUM66 VORSCHAU66 Titelthemen LASERTRIANGULATIONSSENSOREN Größtes Sensorprogramm weltweit Messbereiche von 2 bis 1000 mm Modelle mit integriertem Controller REDAKTIONELL ERWÄHNTE FIRMEN UND INSTITIONEN > Die Simulation des Blutflusses bei der Dialyse (Seite 16), die virtuelle Entwicklung eines Operationstisches (Seite 20) oder eine Handling-Anlage für empfindliche Injektionsspritzen – Seite 22 – die Medizintechnik ist für viele Ingenieure ein interessantes Aufgabengebiet, dessen wir uns in dieser Ausgabe im Rahmen eines entsprechenden Specials annehmen. Echtzeit-Anpassung an wechselnde Oberflächen (RTSC) NEU High-End Serie optoNCDT 2300 Hochdynamischer Lasersensor der 50 kHz Klasse NEU optoNCDT 1700BL Blau-violette Laserdiode (405 nm) für höhere Genauigkeit auf glühende Metalle und organische Stoffe Bild: CD-adapco Altair [S. 41, 51], Althen [S. 8], AMA Service [S. 15], AMD [S. 50], Autosen [S. 30], Basler [S. 26], Bull [S. 48], CD-adapco [S. 16], Core Technologie [S. 62], Daimler [S. 62], Dassault Systèmes [S. 6,34], Deutsche Messe [S. 15], Dunkermotoren [S. 8], Dynamore [S. 54], Ente Vasco de la Energia [S. 32], Forschungszentrum Jülich [S. 7], Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg [S. 38], Fujitsu [S. 42], Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg [S. 38], Hewlet Packard [S. 8], IBM [S. 42], Igus [S. 10], Imperial College London [S. 16], ISD Group [S. 64], ITI [S. 20], JVL [S. 58], Karl Mayer Textilmaschinenfabrik [S. 58], Lenze [S. 56], Maplesoft [S. 10], Mecaplex [S. 34], Messe München [S. 14], Missler Software [S. 8], Mitsubishi [S. 22], Novotechnik [S. 32], Nvidia [S. 42], Pepperl+Fuchs [S. 24], Phoenix Contact [S. 52], Prometeus [S. 14, 44], PTC [S. 7], Robotronic [S. 22], Schaerer Medical [S. 20], Schoen + Sandt [S. 60], Science + Computing [S. 43, 48], Sensor-Technik Wiedemann [S. 28], Siemens Industry [S. 60], Strobl [S. 6], Topsolid [S. 8], Transcat PLM [S. 6, 36], Transtec [S. 43], Transtec [S. 46], Wittenstein [S. 7], WSCAD [S. 10]. Von Low-Cost Einstiegsmodellen bis zur hochpräzisen Spitzenklasse SENSOR+TEST / Nürnberg 03.06.2014 - 05.06.2014 Halle 12 / Stand 337 www.micro-epsilon.de/opto MICRO-EPSILON | 94496 Ortenburg Tel. +49 85 42/168-0 | [email protected] 006 | AKTUELL | Macher & Märkte A U T O M AT I S I E R U N G S T R E F F 2 0 1 4 TITELBILD: CD-ADAPCO CD-adapco analysiert und untersucht die stetig wachsenden Anforderungen, die durch einen immer schnelleren Forschungs- und Entwicklungsprozess entstehen, im Hinblick auf Simulationsgenauigkeit sowie Benutzerfreundlichkeit. Herausforderungen, Anwendungen und Lösungen werden analysiert, indem man erstklassige Simulationssoftware benutzt und dabei traditionelle wie auch immer mehr unübliche Simulationsprobleme untersucht. Als weltweit größter unabhängiger CFD-fokussierter Anbieter im Bereich Strömungssimulation, Support und Services hat CD-adapco eine über dreißigjährige Erfahrung bei der Bereitstellung von leistungsfähiger Software zur Berechnung von Strömungsphänomenen. Der Tätigkeitsbereich des Unternehmens geht dabei weit über die einfache Softwareentwicklung hinaus und umfasst eine große Bandbreite an CAEDienstleistungen für den gesamten CFD- und FEA-Bereich. CD-adapco Nordostpark 3-5 90411 Nürnberg Tel.: +49 911 946433 [email protected] www.cd-adapco.com Der 11. Automatisierungstreff fand vom 25. bis 27. März in diesem Jahr wieder in der Kongresshalle in Böblingen statt und zeigte, wie sich Produktionseffizienz durch moderne Automatisierungssysteme und Industrial-IT-Lösungen erhöhen lässt. 52 Anwender-Workshops rund um die Themen IT und Automatisierung unterstrichen den Kongresscharakter der Veranstaltung. „Die Teilnehmer anzahl an den einzelnen Workshops hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 68 Prozent gesteigert“, berichtet Sybille Strobl, Geschäftsführerin und Namensgeber des Veranstalters Strobl. Allein zu den beiden Workshops vom MES D.A.CH-Verband kamen über 100 Besucher. Drei Trend-Sessions ersetzten in diesem Jahr die bisherigen Foren. Unter den Titeln „Der lange Weg von CIM über PLM – Stufe 1 zu Industrie 4.0 Transcat kann nun eigene Entwicklungen als V6-Produkte vermarkten. Bild: Transcat T R A N S C AT U N D D A S S A U LT Partnerschaft ausgebaut Transcat PLM und Dassault Systèmes haben ein Partnership-Agreement für die V6-Plattform von Dassault vereinbart. Transcat PLM ist damit offizieller Dassault-V6-Software-Entwicklungspartner und berechtigt, das eigene Lösungsportfolio auf Bild: Strobl Fokus auf Produktionseffizienz und Lean PLM“, „Sicherheit bedeutet nicht gleich Sicherheit“ und „Energiebevorratung und Orchestrierung“ lockten sie zwischen 28 und 62 Teilnehmer an. Die Workshop-Veranstalter lobten auch in diesem Jahr die hohe Qualität der Fachbesucher. Demgegenüber informierten sich weniger Besucher in der Fachausstellung, laut Veranstalter liege dies jedoch daran, dass auf der „Wissensbörse“ Automatisierungstreff immer mehr Teilnehmer die Workshops und Trend-Sessions für eine gezielte Informationsbeschaffung besuchen. „Allerdings bestätigten uns Aussteller, dass sich die Gespräche mit den Besuchern der kleinen Fachausstellung als sehr hochwertig bezeichnen lassen“, stellt S. Strobl heraus. Der nächste Automatisierungstreff findet vom 24. bis 26. März 2015 statt. der V6-Plattform zu erweitern sowie als V6-Produkte zu vermarkten. Transcat PLM und Dassault sind aus Tradition eng verbunden, entsprechend weitsichtig ist auch der Vertrag über diese Entwicklungspartnerschaft angelegt. Er gilt für die V6-Plattform genauso wie für die nächste Generation 3DExperience. „Die V6-Partnerschaft gibt uns nun die Möglichkeit, unser Innovationspotenzial in weitere zukunftsfähige Lösungen einzubringen“, sagt Dr. Paolo Santarelli, Director Software Division bei Transcat PLM. Im Fokus steht dabei in erster Linie die Entwicklung von Software-Produkten in Catia, Enovia und Simulia. Als eine der ersten Transcat-Software-Lösungen wird Cava als offizielles V6-Produkt vermarktet. Cava ist ein speziell für die Automobilindustrie entwickeltes Catia-integriertes Software-System, das die Gesetzeskonformität der Fahrzeugarchitektur von der Konstruktionsphase über die gesamte Prozesskette sicherstellt. UNSER WEB-AUFTRITT Übersichtliche Gestaltung Auf der Startseite finden Sie die Top-News sowie die Themen-Rubriken, in denen die Meldungen und Beiträge – zur besseren Übersichtlichkeit – einsortiert werden. Dies sind CAD/CAM/Design, PDM & PLM, Simulation, Visualisierung & VR, Digitale Fabrik, Rapid Prototyping, Hardware, Dienstleistungen, Antriebstechnik, Automatisierung, Elektrotechnik, Fluidtechnik, Konstruktionselemente, Verbindungstechnik und Werkstoffe. Wöchentlicher Newsletter In unserem neuen, wöchentlichen Newsletter präsentiert Ihnen die Redaktion des DIGITAL ENGINEERING Magazins die interessantesten News aus den Bereichen CAD, CAM, PLM, Hardware, Veranstaltungen, Forschung, Konstruktionskomponenten und Werkstoffe. Unter der Rubrik „Newsletter“ können Sie den Newsletter schnell und unkompliziert abonnieren. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 Macher & Märkte | AKTUELL | 007 PTC Umsatzwachstum in Europa und Amerika PTC hat seine Zahlen für das zweite Geschäftsquartal 2014 veröffentlicht (abgeschlossen am 29. März). Der SoftwareAnbieter verbucht ein solides Quartal mit einem Umsatz von 329 Millionen US-Dollar. Dies entspricht einem Wachstum von fünf Prozent (alle Angaben auf Basis von konstanten Wechselkursen). Geografisch betrachtet, verzeichnete PTC gegenüber 2013 ein Umsatzwachstum von 14 Prozent in Amerika sowie 6 Pro- zent in Europa. In Japan sowie dem Raum Asien-Pazifik war dagegen ein Umsatzrückgang von 10 beziehungsweise 6 Prozent zu verzeichnen. Für das dritte Quartal 2014 strebt PTC einen Umsatz zwischen 325 und 340 Millionen US-Dollar mit einem Gewinn je Aktie zwischen 0,48 und 0,52 US-Dollar an. Für das gesamte Geschäftsjahr 2014 rechnet PTC mit einem Jahreswachstum zwischen drei und vier Prozent. Im zweiten Geschäftsquartal konnten wir 35 größere Geschäftsabschlüsse, beispielsweise mit Kunden wie Caleffi, Daktronics, Diebold, Gildan Activewear, Kuhn, Nissan, TRW und der NASA tätigen.“ JAMES E. HEPPELMANN, CEO UND PRÄSIDENT BEI PTC. Gemeinsam mit dem Team möchte ich auf der Arbeit der vergangenen Jahre aufbauen – mit besonderem Augenmerk auf die Herausforderungen von Industrie 4.0 und auch mit Blick auf das weitere globale Wachstum“, DR.-ING. BERND SCHIMPF, GESCHÄFTSFÜHRER VON Bild: Wittenstein WITTENSTEIN ALPHA. WITTENSTEIN ALPHA Schimpf neuer Geschäftsführer Seit Anfang April hat Dr.-Ing. Bernd Schimpf, Jahrgang 1962, das Ruder der AntriebstechnikSparte Wittenstein Alpha übernommen. Er folgt damit auf Dieter Derr und Johannes Arnold, die aus dem Unternehmen ausgeschieden sind. Seine Karriere bei Wittenstein begann Schimpf im Mai 2001 als Leiter der Konstruktion und später als technischer Leiter bei Wittenstein Bastian in Fellbach bei Stuttgart. Im Januar 2008 wechselte er von dort in die Unternehmenszentrale nach Igersheim-Harthau- sen und verantwortete den Generierungsprozess der gesamten Unternehmensgruppe. Zusätzlich zu den Aufgaben als Leiter des Generierungsprozesses führte Schimpf seit 2010 die Geschäfte von Wittenstein Motion Control. Seit August 2012 hatte er als Bereichsvorstand Mechatronik die Gesamtverantwortung für die drei mechatronischen Unternehmensbereiche Wittenstein Motion Control, Wittenstein Cyber Motor und Wittenstein Electronics übernommen. FORSCHUNGSZENTRUM JÜLICH Neue Technologien für das Supercomputing Das Forschungszentrum Jülich beteiligt sich an der Open Power-Foundation, die neue Server-, Netzwerk-, Speicher und Beschleunigertechnologien im Bereich des Supercomputings schaffen will. Das Forschungszentrum will speziell die Entwicklung von neuen Supercomputerarchitekturen, basierend auf IBM-PowerProzessoren und Grafikprozessoren voranbringen. Experten des Jülich-Supercomputing-Centre bringen ihre Expertise aus dem Nvidia-Application-Lab und dem Exascale-Innovation-Centre ein, in denen Technologien für die nächste Generation von Superrechnern, die Exascale-Klasse, entwickelt werden. „Wir rechnen damit, dass sich durch OpenPower die Auswahl an verfügbaren Lösungen und Produkten für das Supercomputing deutlich erweitern wird, was für uns als eines der größten Rechenzentren Europas von entscheidender Bedeutung ist“, sagt Prof. Thomas Lippert, Direktor des Jülich Supercomputing Centre (JSC). Weitere Mitglieder der OpenPower-Foundation sind IBM, Google, Mellanox, Nvidia, Samsung, Tyan, Servergy, Altera, Fusion-IO , SK Hynix, Micron und Xilinx. Das Jülich Supercomputing Centre betreibt mit Juqueen einen der zehn schnellsten Rechner der Welt. Bild: Forschungszentrum Jülich Prototypen Produkt Mock-ups Konzeptmodelle Funktionsmuster Werkzeugbau Formenbau Rapid Prototyping und Digital Manufacturing der neuesten Generation - optimieren Sie Ihre Design Prozesse Damit Ihre Ideen Form annehmen Vom Einsteiger- bis High-End-Modell – die 3D Drucker von Stratasys kombiniert mit dem langjährigen Knowhow der medacom bieten Ihnen die perfekte Lösung für Ihre Ansprüche. medacom GmbH 35510 Butzbach Tel. +49 6033 74888-0 [email protected] weitere Informationen unter 008 | AKTUELL | Trends & Technologien A LT H E N Optionen machen Workstations flott Das EKG für die Maschine Mit Remote-Graphics-Software in Version 7.01 und Z Turbo Drive stellt HP zwei Technologien vor, die helfen sollen, Leistung und Funktion der HPWorkstations zu erweitern. RGS erleichtert das gemeinsame, softwarebasierte Arbeiten an einem Projekt in Echtzeit, um beispielsweise die Bedienung von Workstations per Remote-Zugriff von einem Windows 8 Tablet zu ermöglichen. Der HP Z Turbo Drive ist eine speziell angebundene SSD, die Speicherengpässen vorbeugt. RGS 7.01 ermöglicht die Zusammenarbeit in Echtzeit zwischen mehreren Benutzern und liefert Workstation-Produktivität mit wenig bis keinem Leistungsverlust. Durch Wischen über das Display lassen sich Sondertasten aufrufen und bedienen, mit Gestensteuerung können Befehle ohne Tastatur eingegeben werden und einfaches Drücken auf den Bildschirm betätigt den Zoom. Eine präzise Bildschirm-Maus ermöglicht darüber hinaus die Nutzung des gesamten Bildschirms als Track-Pad. HP Z Turbo Drive ist eine PCIe-basierte SSD (Solid State Drive) für Desktop-Arbeitsplätze. Diese PCIe-Technik ermöglicht eine bis zu verdoppelte Leistung im Vergleich zum Standard-SATA-SSD, und dies zu einem vergleichbaren Preis. HP Z Turbo-Laufwerke verringern die Bootzeit und auch die Reaktionszeit bei Berechnung und Grafiken (selbst bei 4K-Videos) und vereinfachen dadurch das Verwalten großer Dateien. TO P S O L I D U N D M I S S L E R S O F T WA R E TopSolid’Cam 7.8 Der französische SoftwareEntwickler Missler Software hat vor kurzem die Version 7.8 seiner CAD-/CAM-Software TopSolid‘Cam vorgestellt. Dabei hat der Entwickler die in Volumill enthaltenen Bearbeitungsstrategien als orderbare Option in TopSolid’Cam 7.8 integriert. Volumill erzeugt Werkzeugwege mit gleichmäßig flüssigen Bewegungen und vermeidet dabei scharfe Richtungsände- rungen ebenso wie schwankende Werkzeugbelastungen. Eine weitere Integrations-Option ist die G-Code-Simulationssoftware NCSimul Machine. Die Integration soll zu einer drastischen Steigerung der Sicherheit und Zuverlässigkeit während des Bearbeitungsprozesses und der Programmplanungsphasen führen. Das ist vor allem bei der Fertigung besonders teurer Teile von Bedeutung oder auch bei Bearbeitungszyklen, die mehrere Stunden in Anspruch nehmen, sowie bei der endgültigen Einstellung des Werkzeugwegs an den Maschinen in der Werkshalle. Die Volumill-Integration verkürzt Bearbeitungszeiten und erhöht die Standzeit der Bearbeitungswerkzeuge. Bild: Missler DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 Mit Machinerymate stellt Messtechnikspezialist Althen eine neue Serie von Schwingungsmessgeräten zur Kennwertüberwachung an Industriemaschinen vor. Das Modell MAC200 misst mithilfe eines integrierten Beschleunigungsaufnehmers Schwingungen an der laufenden Maschine. Die integrierte Software gleicht die gemessenen Schwingungen innerhalb des in der ISO10816 definierten Frequenzbereichs mit den dort festgelegten Alarmierungsschwellen ab. Ein einfach ablesbares Display in Ampelfarben gibt schnellen Aufschluss über den Betriebszustand des Lagers. Bild: Althen H E W L E T T PAC K A R D – H P Dadurch hilft MAC200 bei der frühzeitigen Erkennung von Maschinenproblemen durch Unwucht, Ausrichtungsfehler oder lose Komponenten, bevor schwerwiegende Schäden samt Ausfallzeiten und hohen Kosten entstehen können. Machinerymate-Schwingungsmesser eignen sich für den Einsatz in unterschiedlichsten Industriezweigen wie Stromerzeugung, Heiz- und Klimatechnik, Petrochemie, Papierherstellung, Verpackung und Lebensmittelverarbeitung. DUNKERMOTOREN Gleichstrommotor in neuer Bauweise Dunkermotoren hat eine neue Bauweise des Axialflussmotors mit gestapelten Wicklungen entwickelt und es nun in Form eines ersten Produkts vorgestellt. Der BGA 22x22 ist eisenlos aufgebaut und bietet konzeptbedingt die bekannten Vorteile wie Rastmomentfreiheit und einen vibrationsarmen, leisen Lauf. Der Motor ist mittels Seltenerd-Magneten permanentmagnetisch erregt und die Kommutierung erfolgt elektronisch und damit bürstenlos. Bild: Dunkermotoren Dunkermotoren geht mit dieser Entwicklung neue Wege. Die eingesetzte Wickeltechnik, gepaart mit der Stapelbauweise, bietet die Grundlage für die beeindruckende Volumenleistung, die sich von der klassischer eisenloser Motoren positiv unterscheidet. Der hohe Wirkungsgrad sorgt für eine gute Eignung zum batteriebetriebenen Einsatz. Der Motor kann sowohl auf hohe Drehzahlen ausgelegt werden als auch auf niedrige, die sich besonders für die Kombination mit Getrieben eignen. Die aktuellen Auslegungen bieten Drehzahlen bis 16.000 U/min. „Es wäre viel bequemer, wenn ich die Papierrollen von vorne beladen könnte.“ Genau so haben sich befragte Architekten, Ingenieure und Konstrukteure das vorgestellt: Papierrollen sind jetzt bequem von vorne einzulegen. Durch die einfache Handhabung der HP Designjet T920, T1500 und T2500 werden Sie künftig auch mit einem ganz anderen Druck perfekt umgehen – dem Zeitdruck. Noch mehr Vorteile nach Ihren Vorstellungen entdecken Sie auf hp.com/de/you-made-it Welches Modell passt perfekt zu Ihnen? Wir beraten Sie gern unter: 0800 664 7926 Ihre Wünsche standen diesem Modell Modell. Eintauschprämie! Wir nehmen Ihren Alten in Zahlung. © 2014 Hewlett-Packard Development Company, L.P. 0010 | AKTUELL | Trends & Technologien MAPLESOFT WSCAD Regelungs-Toolbox wird überarbeitet Werden bestehende Anlagen umgebaut, saniert oder erweitert, sind oft alte Pläne im Papierformat oder Scans die Arbeitsgrundlage. Sie sind zum Teil mehrfach gefaltet, WSCAD-Digitalisierung – vom Bestandsplan zum Plan mit Logik. Bild: WSCAD vergilbt, in einem nicht sehr guten Zustand oder fehlerhaft. Mit diesen weiterzuarbeiten ist häufig unmöglich, da nach Aktualisierungen und Revisionen die Daten zur Abnahme in digitaler Form benötigt werden. Häufig sind die Zeitpläne der Instandhalter extrem knapp. Für eine Digitalisierung bleiben dann nicht genug Ressourcen frei, da die Arbeiten vor Ort die ganze Aufmerksamkeit fordern. WSCAD electronic bietet neben seiner E-CAD-Software einen entsprechenden Digitalisierungs-Service an. Dazu können Pläne im Papierformat, als PDF oder DXF/ DWG eingeschickt werden. Je nach Wunsch des Auftraggebers werden Projekte oder Revisionsarbeiten im WSCAD 5.5, Suite oder Fremdformaten erstellt. Stromlauf- und Aufbaupläne werden manuell nach Kundenvorlage neu gezeichnet. Automatisch generierte Listen wie Inhaltsverzeichnisse, Klemmen-, Kabelpläne oder Stücklisten werden gleich kostenlos mitgeliefert. Kundenspezifische Symbolbibliotheken, Artikeldatenbanken und Makros werden von WSCAD auf Kundenwunsch ebenfalls erstellt. Maplesoft hat ein Update der Maplesim-Control-Design-Toolbox angekündigt. Die Toolbox ist ein Add-on für Maplesim, das Werkzeuge zur Modellierung und Simulation auf Systemebene bereitstellt. Sie bietet eine größere Flexibilität und zusätzliche Analyseoptionen durch den Einsatz symbolischer Parameter. Die neue Version erweitert die Funktionalität um zusätzliche Steueralgorithmen, Optionen zur automatischen Auswahl geeigneter Algorithmen und Parameterwerte sowie zahlreiche Verbesserungen an bereits vorhandenen Features. Die MapleSim Control Design Toolbox enthält damit die Möglichkeit, geschlossene Regelkrei- se aufzubauen, um Controller mit Rückmeldungen zu erstellen. Sie bietet einen umfangreicheren Satz an Algorithmen für PID-Controller sowie eine automatische Abstimmung des Controllers. Weiterhin neu ist die automatische Berechnung der Entwicklungsparameter wie Pole und gewichtete Matrizen für die Entwicklung von Steuerungen mit Statusrückmeldungen. Diese Verbesserungen erlauben es, eine größere Vielfalt an Controllern und ControllerObserver-Systemen, wie linearquadratische Gaußsche Regelungen (LQG), zu entwerfen. Die neue Control-DesignToolbox ist ein Add-on zur aktuellen Version 6.4 von Maplesim. Bild: Maplesoft Bestands-Pläne digitalisieren I G U S AU F D E R FA B CO N Gleitlager aus dem 3D-Drucker Auf der 3D-Druckmesse Fabcon 3.D (15. und 17. Mai 2014 in Erfurt) zeigt der Kölner Gleitlager-Spezialist Igus das weltweit erste Tribo-Filament für 3D-Drucker. Der Werkstoff eignet sich bestens als Material für LagerstelDas neue 3D-DruckMaterial ermöglicht das Ausdrucken von funktionstüchtigen Gleitlagern. Bild: Igus DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 len, da er bis zu 50-mal abriebfester als herkömmliche 3D-Druckmaterialien ist. Durch Kombination aktueller 3D-Druck-Technik und dem Tribo-Filament sind bisher schwer umsetzbare Sonderformen von Gleitlagern möglich. Dabei sieht Produktmanager Michael Hornung, zuständig bei Igus für den Bereich 3D-Druck, das neue 3D-Druck-Material nicht als Ersatz für das vorhandene, umfassende Gleitlagerprogramm, sondern als eine wichtige Ergänzung: „Im Bereich der sogenannten ‚motion plastics‘ – also Kunststoffkomponenten für bewegte Anwendungen – bieten wir allein 45 Gleitla- ger-Werkstoffe in Serie für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete an. Mit dem Tribo-Filament, aber auch den Halbzeugen oder dem neuen Tribo-Tape, machen wir diese schmierfreien Werkstoffe in weiteren Formen und Varianten verfügbar und geben dem Kunden damit mehr Freiheit in der Konstruktion seiner Lagerstellen.“ So sollen sich auch Prototypen relativ kostengünstig und schnell produzieren lassen. Als Eingangsdaten für den 3D-Druck können die auf der Igus-Website bereits verfügbaren 3D-Modelle der Igus-Produkte im STL-Format heruntergeladen und direkt genutzt werden. WENN WIR flexibler produzieren wollen, liefert uns die Natur die nötige Inspiration? Industrieanlagen gestaltet nach natürlichem Vorbild – ein Traum, den unsere Software wahr machen könnte. Innovative Köpfe weltweit setzen auf die INDUSTRY SOLUTION EXPERIENCES von Dassault Systèmes, um die tatsächlichen Auswirkungen ihrer Ideen zu erforschen. Dank virtueller 3D-Einblicke können Maschinen- und Anlagenbauer vollkommen neue Methoden erkunden, um dem wachsenden Bedarf an immer höher spezialisierten, flexibleren Produktionsstätten nachzukommen. Was kann uns die Welt der Tiere noch alles beibringen? Nur mit einem besonderen Kompass lässt sich die Gegenwart verstehen und die Zukunft steuern. 3DS.COM/INDUSTRIAL-EQUIPMENT 012 | AKTUELL | Veranstaltungskalender Wenn Sie in diesem Bereich eine Ihrer Veranstaltungen platzieren möchten, wenden Sie sich bitte an Frau Martina Summer, Tel. 0 81 06/3 06-1 64, [email protected] F 60000 10000-80000 00000-99999 00000-99999+A+CH 00000-99999 00000-99999 Anbieter 80000 +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ PLZ Firma/Anschrift Schwerpunkte Termine Schwindt CAD/CAMTechnologie GmbH Callenberger Str. 8 96450 Coburg Tel.: 0 95 61 - 55 60-0 Fax: 0 95 61 - 55 60-10 E-Mail: [email protected] Internet: www.schwindt.eu Ihr Dienstleister für CATIA und PLM Aktuelle Termine und Orte finden Sie unter www.schwindt.eu Transcat PLM GmbH Am Sandfeld 11c 76149 Karlsruhe Tel.: +49 7 21 - 9 70 43 - 0 Fax: +49 7 21 - 9 70 43 - 9 71 [email protected] www.transcat-plm.com Workshop „Das Datenformat JT im Einsatz. Funktionen und Möglichkeiten“ Termin: 12.06.2014, Uhrzeit: 10:00 - 17:00 Uhr, Ort: Karlsruhe Lernen Sie ausführlich das Datenformat JT kennen und informieren Sie sich über Möglichkeiten und Methoden zu: • Erzeugen und Einlesen von JT Daten aus und in CATIA V5 mittels COM/FOX • Betrachtung und Aufbereitung der JT Daten durch die externe Viewing-Lösungen LiteBox3D • Sicherstellen der Datenqualität mittels Q-Checker JT Connector • Geometrische Vergleiche von CATIA V5 und JT oder JT und JT mit xCompare Kostenfreie Webseminare zu wichtigen Themen rund um V6, CATIA, ENOVIA, SIMULIA, 3DVIA Composer Comsol Multiphysics GmbH Robert-Gernhardt-Platz 1 37073 Göttingen Tel.: +49-(0)551-99721-0 Fax: +49-(0)551-99721-29 E-Mail: [email protected] Internet: www.comsol.de COMSOL Multiphysics ist ein Werkzeug für virtuelle Produktentwicklung basierend auf der Finite-Elemente-Methode. In unseren Veranstaltungen erlernen Sie verschiedene Modellierungstechniken und erstellen selbständig Simulationsmodelle. Wir zeigen Ihnen, wie Sie COMSOL Multiphysics effektiv und produktiv für Ihr eigenes Aufgabengebiet einsetzen können. Im Mittelpunkt stehen die vielfältigen Möglichkeiten, physikalische Phänomene miteinander zu koppeln. Termine und weitere Infos zu COMSOL Multiphysics Workshops, Trainingskursen und Webinaren finden Sie unter www.comsol.de/events Hier die nächsten CATIA Kurse: CATIA V5 Flächenkurse CATIA V5 Part Design Expert Kostenloser Thementag: CATIA 3D Master Infos und Anmeldung unter www.transcat-plm.com/ vera Die Teilnahme an unseren Workshops ist kostenfrei. DYNAmore GmbH Industriestraße 2 70565 Stuttgart-Vaihingen Tel.: +49 (0)7 11-45 96 00-0 Fax: +49 (0)7 11-45 96 00-29 E-Mail: [email protected] Internet: www.dynamore.de Kostenloser Informationstag: LS-DYNA – Das numerische Simulationsprogramm für viele Anwendungen Das Berechnungsprogramms LS-DYNA zählt zu den weltweit führenden Finite-Elemente-Softwaresystemen für die Simulation von hochgradig nichtlinearen physikalischen Problemen. Informieren Sie sich über Anwendungen und Möglichkeiten von LS-DYNA und dem zugehörigen Optimierungsprogramm LS-OPT. 3. Juni 2014, Berlin CENIT AG Industriestraße 52-54 70565 Stuttgart Tel.: +49 711 7825-30 Fax: +49 711 7825-4000 E-Mail: [email protected] www.cenit.com Besuchen Sie uns auf dem CENIT Messestand in Halle B4, Stand 103 auf der AUTOMATICA. Entdecken Sie die CENIT Softwarelösungen im Bereich Offline Programmierung von Maschinen und Robotern sowie die neue und innovative Lösung aus dem CENIT-eigenen Produktbaukasten: FASTSUITE edition 2. Die Software für Digitale Fabrik, die Automatisierung von Fertigungsprozessen, simulationsbas. Maschinen- und Roboterprogrammierung, schnelle Layouterstellung sowie Teilehandling in einer Plattform vereint. Besuchen Sie uns am 03.-06. Juni 2014 auf der AUTOMATICA in München ESI Engineering System International GmbH Siemensstr. 12 B 63263 Neu-Isenburg Tel.: 06102 / 2067-0 Fax: 06102 / 2067-111 E-Mail: [email protected] Internet: www.esi-group.com ESI Group lädt Sie ein ESI Group ist Vorreiter und weltweit führender Anbieter von Virtual Prototyping Software-Lösungen sowie Engineering-Dienstleistungen für die gesamte Fertigungsindustrie. In den kommenden Monaten laden wir Sie zu folgenden Veranstaltungen ein: • ESI Global Forum 2014, 21.-22.05., Paris, France • 8th ECCC, 23.-26.06., Graz, Österreich • Deutscher Montagekongress, 24.-25-06., Fürstenfeldbruck • ISNVH, 02.-04.07., Graz, Österreich • OpenFoam User Conference 2014, 07.-09.10., Berlin Ihr Ansprechpartner: Alexandra.Lawrenz @esi-group.com CEDRAT S.A. 15 Chemin de Malacher, Inovallée 38240 Meylan France Tel.: +33 (0)4 76 90 50 45 Fax: +33 (0)4 56 38 08 30 E-Mail : [email protected] Internet: www.cedrat.com CEDRAT entwickelt und vertreibt CAE Ingenieursoftware: • Flux: elektromagnetische, thermische Untersuchungen •InCa3D: Impedanzberechnungen von elektrischen Schaltungen und des Nahbereichs •Portunus: multiphysikalischer Systemsimulator •GOT-It: Optimierung von Vorrichtungen und Systemen Diese Tools ermöglichen es, mit geringem Zeitaufwand zuverlässige und optimierte Lösungen für Motoren, Transformatoren, Aktoren, Sensoren und andere elektromagnetische Vorrichtungen zu entwickeln. Gleichzeitig werden Schulungen angeboten. Weitere Infos zu CEDRAT Webinars, Workshops, Consulting, Training: www.cedrat.com Software Factory GmbH Parkring 4 85748 Garching bei München Tel.: 089 / 323 501-10 Fax: 089 / 323 501-53 E-Mail: [email protected] Internet: www.sf.com Workshops, Seminare und Consulting zu folgenden Themen: • Entwicklerworkshop Pro/ TOOLKIT auf Anfrage • JLink Entwicklerworkshop auf Anfrage • Workshop Windchill Customization auf Anfrage • Inhouse Workshops auf Anfrage Infos auf www.sf.com oder per Email an [email protected] • Software-Entwicklung mit Pro/TOOLKIT und J-Link für PTC Creo • Prozessoptimierung für PTC Windchill • Migration von PLM Datenbanken • PTC Integrity und FlexPLM • Wanddickenprüfung mit WALLCHECK für PTC Creo Software Factory – die TOOLKIT | EXPERTEN für PTC® Creo® und PTC® Windchill® DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 oder auf Anfrage unter Freecall: 0800-CATIAV6 Veranstaltungsort: DYNAmore GmbH Stralauer Platz 34 10243 Berlin Tel: +49-(0) 30 20 68 79 10 Agenda, Online-Anmeldung und weitere Informationen: www.dynamore.de/info-be Weitere Informationen: www.cenit.com Weitere Veranstaltungen: www.cenit.com/events Weitere Veranstaltungen: www.esi-group.com/events - CWIEME, Berlin, 24.-26.06., Halle 1.1, Stand 11C69 - SENSOR+TEST, Berlin, 3.-5.06., Halle 12, Stand 281 - ICEM, Berlin, 2.-5.09. Anbieter Firma/Anschrift Schwerpunkte Termine KISSsoft AG Rosengartenstrasse 6 8608 Bubikon Switzerland Tel.: +41 55 254 20 50 Fax: +41 55 254 20 51 E-Mail: [email protected] Internet: www.KISSsoft.AG Die KISSsoft AG stellt Maschinenbau-Berechnungsprogramme für die Nachrechnung, Optimierung und Auslegung von Maschinenelementen (Zahnräder, Wellen, Lager, Schrauben, Federn, Passfedern, Presssitze und andere) her. KISSsoft bietet auf der Grundlage von internationalen Berechnungsstandards (ISO, DIN, AGMA, FKM, VDI etc.) weitgehende Optimierungsmöglichkeiten. Die Anwendung erstreckt sich vom einfachen Maschinenelement bis zur automatischen Auslegung von kompletten Getrieben. Schnittstellen zu allen wichtigen CADs runden dieses Angebot ab. 17.-18.06. KISSsys: For industrial gearboxes 01.+02.07. Einführungsschulung: Zahnrad & Welle 03.07. Sonderschulung: Schrauben Infos und Anmeldung www.KISSsoft.AG DSC Software AG Am Sandfeld 17 76149 Karlsruhe Tel.: 07 21/ 97 74-1 00 Fax: 07 21/ 97 74-1 01 E-Mail: [email protected] Internet: www.dscsag.com DSC Lösungen erweitern den Leistungsumfang von SAP in den Bereichen Product Lifecycle Management und DokumentenManagement um: • eine intuitive und effiziente Bedienoberfläche mit intelligenter Prozessunterstützung • die Integration von Produktentwicklung und Fertigungsplanung • zahlreiche praxisnahe Zusatzlösungen, Integrationen für CAx, Office und vieles mehr Aktuelle Veranstaltungen finden Sie auf www.dscsag.de Coffee GmbH Computerlösungen für Fertigung und Entwicklung In der Werr 11 35719 Angelburg Tel. +49 2777 8118-0 Fax +49 2777 8118-12 Mail [email protected] Web www.coffee.de Besuchen Sie uns auf folgenden Messen und lernen Sie unser Produkt- und Lösungsportfolio kennen, das den Produktentstehungsprozess komplett abdeckt: SolidWorks, 3D Drucker von 3D Systems sowie CAM-Software von SolidCAM. Vom Konzept über die mechanische und elektrische Konstruktion, Simulation, Verwaltung von Daten und Dokumenten, Qualitätsmanagement, Kommunikation sowie der additiven Fertigung und Fertigung mit CAM – bei Coffee bekommen Sie alles aus einer Hand. • Kunststoffe Regional, Friedrichshafen, 21. + 22.05. • AUTOMATICA, München, 3. - 6.05. • ECM WORLD, Düsseldorf, 3. + 4.06. • Zulieferermesse Maschinenbau, Siegen, 24. + 25.06. • Metallsoftware, Oberhausen, 24.09. AutoForm Engineering Deutschland GmbH Emil-Figge-Str. 76-80 44227 Dortmund Tel.: +49 231 9742-320 Fax: +49 231 9742-322 E-Mail: [email protected] www.autoform.com AutoForm bietet Softwarelösungen für den Werkzeugbau und die Blechumformung an. Deren Einsatz verbessert die Zuverlässigkeit in der Planung, reduziert die Anzahl der Werkzeugerprobungen und verkürzt die Tryout-Zeiten. Dies führt zu höchster Qualität bei der Bauteil- und Werkzeugkonstruktion und maximaler Verlässlichkeit in der Fertigung. Zudem werden Pressenausfallzeiten und die Ausschussrate in der Fertigung erheblich reduziert. Das Lieferspektrum wird abgerundet durch maßgeschneiderte Trainings, Fortbildungen, konkreten Implementierungsprojekten und Consultingaktivitäten. 28. Mai 2014 ab 12 Uhr free Hands-On Workshop, Büro Dortmund 06. Juni 2014 Büroeröffnung Ostfildern Branchenplattform zur Pflege und Neugewinnung von Geschäftskontakten 04. Juli 2014 ab 12 Uhr free Hands-On Workshop, Büro Pfaffenhofen CADFEM GmbH ANSYS Competence Center FEM Marktplatz 2 85567 Grafing b. München Tel.: +49 (0)8092-7005-0 Fax: +49 (0)8092-7005-77 E-Mail: [email protected] Internet: www.cadfem.de ANSYS Conference & 32. CADFEM Users´ Meeting Die Fachkonferenz zur Numerischen Simulation 4. – 6. Juni 2014 im NCC Ost der Messe Nürnberg CD-adapco Nürnberg Office Nordostpark 3-5 90411 Nürnberg Tel.: +49-911-94643-3 Fax: +49-911-94643-99 [email protected] www.cd-adapco.com Workshop Partikelmodellierung: Dieses Seminar richtet sich an Einsteiger aber auch erfahrende an Anwender im Bereich Strömungssimulationssoftware und beinhaltet umfassende Informationen über die Simulation von partikelbeladenen Strömungen. Workshop Partikelsimulation: Anwendungsgebiete für die Simulation von mehrphasige Strömungen finden sich in einer Vielzahl von Industrien. In diesem Seminar wird Ihnen anhand von Beispielen der produktive Einsatz von Mehrphasensimulation vorgestellt. Mehr Informationen und kostenlose Fachbesuchertickets erhalten Sie unter www.coffee.de Mit 800 oder mehr Teilnehmern ist die Veranstaltung von CADFEM und ANSYS Germany der Treffpunkt von FEM- & CFDAnwendern und der deutschsprachigen ANSYS Community. www.usersmeeting.com • Mehr als 200 CAE-Anwendervorträge • 26 ANSYS Kompaktseminare mit Teilnahme-Zertifikat • Große CAE-Fachausstellung • Dialog und Netzwerken unter CAE-Anwendern • Informationsseminar zur Partikelmodellierung, 22. Mai in Düsseldorf • Informationsseminar zur mehrphasigen CFD und Partikelsimulation, 26. Mai in Zürich und am 27. Mai in Leipzig www.cd-adapco.com/ workshops SToPP hunger pate werden – leben retten www.worldvision.de Zukunft für Kinder ! DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 Usergroups & Messen 90000 00000-99999 40000 30000 00000-99999 CH PLZ +++ Roadshows & Marketing +++ Roadshows & Marketing +++ Veranstaltungskalender | AKTUELL | 013 014 | AKTUELL | Messeschaufenster SUPERCOMPUTINGKONFERENZ IM JUNI ISC – noch mehr Themen für die Industrie Die International Supercomputing Conference 2014 steht vor der Tür (vom 22. bis 26. Juni 2014), und es gibt einige Neuerungen. So wurde der Umfang des Programmschwerpunkts „Industry Innovation through HPC“ (bisher IndustryTrack) auf zwei Tage, den 24. und 25. Juni 2014, erweitert. Seit 2013 auf dem Leipziger Messegelände: Die ISC-Supercomputer-Konferenz wächst und bietet mehr und mehr Raum auch für die Themen des Engineerings und der Industrie. Bild: Prometeus Themen der diesjährigen ISC sind nicht nur das Vorrücken von Supercomputern in die Entwicklungsabteilungen kleinerer Unternehmen, sondern beispielsweise auch die sich rapide entwickelnden, neuartigen Cloud-HPC-Konzepte für Supercomputing in KMUs. Mit Spannung erwartet wird zur ISC’14 auch die neueste Liste der Top500-Supercomputer der Welt. Aus deutscher Perspektive bleibt abzuwarten, ob sich die Systeme aus Jülich und Garching noch unter den Top 10 halten können und welche technischen Wunderwerke China auf die Beine stellt. Ebenfalls spannend wird dabei die Diskussion um das Fortbestehen des Linpack-Benchmarks für die Supercomputer sein. Mehr zum Thema findet sich JBI | auf Seite 44 dieser Ausgabe. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 A U T O M AT I C A – 3 . B I S 6 . J U N I Servicerobotik und Leichtbau im Fokus Besucht man die Automatica, wird man so einigen Robotern begegnen. Besonders interessant: Es gibt einen neuen Bereich Servicerobotik. Die Automatica findet vom 3. bis 6. Juni auf dem Gelände der Messe München statt. Mit rund 720 Ausstellern in fünf Hallen bildet die Messe die komplette Wertschöpfungskette der Automatisierungstechnik ab: von Komponenten, Robotern und Systemen bis hin zu kompletten Anlagen. Messe-Highlights Ein viertägiges Forum in der Halle B5 bietet Besuchern Vorträge über die Anwendungsbereiche der Automatisierung an: von der Nachhaltigkeit in der Produktion, Leichtbau, Professionelle Servicerobotik bis hin zum Thema Smart Factory (Industrie 4.0). Die Sonderschau „Smart Factory“ in Halle A5 zeigt in wissenschaftlichen Vorträgen und mit Demonstratoren aus der Praxis die konkreten Lösungsmöglichkeiten der Smart Factory. Der Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Supply-Chain-Management, Auftragsmanagement, Logistikoptimierung, Informationstechnologie sowie Fertigungssteuerung. Neu: Ausstellungsbereich Servicerobotik Die Sonderschau „Automated ComDie Automatica 2014 wird erstmalig einen posites Production“ in Halle A5 rückt das eigenen Ausstellungsbereich zum Thema Trendthema Automatisierung bei der FerServicerobotik präsentieren. Neben den tigung von Leichtbau-Komponenten ins bereits bekannten Sonderschauen und Rampenlicht. Die „Industrial Composites Production Forschungsaktivitäten bietet die Messe eine Plattform für verkaufbare Endprodukte Conference“ (ICPC) am 4. und 5. Juni 2014 und Komponenten, die als Investitionsgü- im Pressezentrum Ost wird von dem Spitter unmittelbar zum Einsatz kommen. Die zencluster MAI Carbon organisiert. Im MitSchwerpunkte sind unter anderem: Mobile telpunkt stehen aktuelle AutomatisierungsPlattformen, Logistik, Medizin und Pflege, lösungen und Fertigungskonzepte von Leichtbaukomponenten aus faserverstärkInspektion und Wartung. ten Kunststoffen. Die Robotik-Konferenz (8th Im Kern der AuGerman Conference on Rotomatica geht botics) in Verbindung mit dem es darum, die 45th International Symposium Produktion mittels Robotik und on Robotics (ISR) findet vom 2. Automation zu bis 3. Juni 2014 im Pressezenoptimieren. trum Ost statt. Referenten aus Wissenschaft und Industrie präsentieren Ergebnisse aus den Da dürfen auch Bereichen Industrie- und Serautomatische JBI | Ansätze zur Quali- vicerobotik. Die Automatisierungsmesse findet in diesem Jahr (im zweijährigen Rhythmus) mit zeitlicher Überschneidung zur Maintain, Fachmesse für industrielle Instandhaltung, sowie mit der Intersolar Europe, internationale Leitmesse für Solarwirtschaft, und der electrical energy storage statt. Unter dem Motto „Optimize Your Production“ möchte die Automatica zeigen, wie durch Einsatz moderner Robotik, Montageund Handhabungstechnik sowie industrieller Bildverarbeitung die Stückkosten bei steigender Qualität weiter gesenkt werden können. tätsprüfung, etwa mit Bildverarbeitung, nicht fehlen. Bilder: Automatica Weitere Informationen: . Messeschaufenster | AKTUELL | 015 Bilder: AMA Service SENSOR+TEST – SENSORIK- UND MESSTECHNIK-EVENT IM JUNI Sonderthema Sicherheit und parallele Fachkongresse Die Sensor+Test findet vom 3. bis 5. Juni 2014 auf dem Gelände der Messe Nürnberg statt. Der Träger AMA Verband für Sensorik und Messtechnik rechnet in diesem Jahr mit rund 550 Ausstellern und etwa 8.000 Besuchern. Parallel zur Fachmesse Sensor+Test finden zwei Fachkongresse statt – die ITG/GMAFachtagung Sensoren und Messsysteme und die European Telemetry and Test Conference. Zudem breiten sich zwei Fachforen mit Firmenpräsentationen in Halle 11 und Halle 12 aus, das Forum „Innovative Testing“ und das Vortrags-Forum zum Sonderthema „Sicherheit“ – inklusive Podiumsdiskussion. An allen drei Messetagen sind Live-Vorführungen und Probefahrten der Anbieter von mobiler Messtechnik auf der Aktionsfläche im Außenbereich geplant. Und als weitere Spezialitäten sind der Themenstand „Sensoren und Systeme für die Bildverarbeitung“ sowie ein vom BMWE ge- förderter Gemeinschaftsstand für junge innovative Unternehmen vertreten. Innovationspreis Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik nominiert in diesem Jahr vier Bewerbungen für den AMA Innovationspreis 2014. Der Verband zeichnet darunter zwei ‚junge Unternehmen‘ mit dem dafür ausgelobten Sonderpreis aus. Nominiert sind ePholution mit „EasyPrecision“, einer hochpräzisen Vermessung optischer Elemente, Teichert Systemtechnik mit dem „Interaktionskabel InKa“, die Universität Stuttgart gemeinsam mit der Mahr GmbH mit TWI – einer schnellen und flexiblen Asphären- und Freiformflächenvermes- sung sowie ein Gemeinschaftsprojekt der Attocube Systems AG und der NHands GmbH & Co. KG um einen ultrapräzisen Wegsensor mit Pikometer-Auflösung & 10-MegahertzMeßbandbreite. Die Gewinner des AMA-Innovationspreises 2014 werden am 3. Juni 2014 auf der Eröffnungsveranstaltung der Fachmesse Sensor+Test in Nürnberg bekannt gegeben. Das konkrete Anwendungs- und Produktspektrum der Sensor+Test ist immens. Recherche-Angebote finden sich im Internet, www.sensor-test.com, m.sensor-test. com (für mobile Geräte) und im Social Media (www.facebook.com/sensorplustest, JBI | www.twitter.com/sensorplustest). RÜ C K B L I C K – DA S WA R D I E H A N N OV E R M E S S E 2014 Zukunftsfabrik wird greifbarer Zur Hannover Messe 2014 fanden sich über 180.000 Besucher aus etwa 100 Ländern ein – rund 10.000 Besucher weniger als zur vergleichbaren Veranstaltung 2012. Jeder Vierte reiste aus dem Ausland an – 57 Prozent davon aus der Europäischen Union, 20 Prozent aus Süd-, Ost- und Zentralasien. Die weltweit wichtigste Industriemesse hat das zentrale Zukunftsthema der Industrie besetzt und Lösungen für die intelligenten Fabriken der Zukunft präsentiert“, erklärte Dr. Jochen Köckler, Vorstandsmitglied des Messeveranstalters Deutsche Messe zur Hannover Messe 2014. Weltweit zeige nur die Hannover Messe das gesamte Bild von der Einzel-Komponente bis zur voll funktionsfähigen smarten Fertigungsstraße – das komme bei Entscheidern aus der Industrie hervorragend an, kommentierte Köckler. „Aus der Sicht Robotik und Automation – zentrale Themen der Industriemesse. Bilder: Deutsch Messe der Industrie war die Hannover Messe eine perfekte Messe. Hier wurde deutlich: Industrie 4.0 eröffnet den Ausstellern vollkommen neue langfristige Wachstumspotenziale – und die Kunden wollen investieren.“ Dr. Dietmar Harting, Vorsitzender des Ausstellerbeirats, erklärte zum Abschluss der Messe: „Hier schlagen die Digitalisierung und Vernetzung der Industrie ihre Wurzeln, um zu kräftigen Bäumen zu wachsen. Das ist der Ausgangspunkt, um die industrielle Entwicklung in allen Ländern des Globus voranzutreiben.“ Tatsächlich waren zahlreiche Demonstrationsanlagen zur Industrie 4.0 in den Messehallen zu finden und auch für die großen Herausforderungen wie Standardisierung in der Produktion wurden in Hannover konkrete marktfähige Lösungen und Die Industrie 4.0 war auf der Hannover Messe allgegenwärtig. Produkte vorgestellt. Die Demonstratoren zeigten, wie sich Produkte selbstständig durch Anlagen steuern, um anschließend individuell bearbeitet zu werden. Bei aller Vernetzung war auch die Datensicherheit Thema auf der Messe: Über die Sicherheit von Prozessen und Daten wurde nicht nur in den Foren diskutiert, um Fabriken fit für die weitreichende Vernetzung zu machen, könnten Industrieunternehmen in Zukunft enger mit internationalen Anbietern von Cyber-Security-Software kooperieren. Ein greifbares Beispiel ist hier die Kooperation von Siemens und McAfee, die die beiden Unternehmen im Rahmen der Messe bekanntgegeben haben. Die nächste Hannover Messe findet JBI | vom 13. bis 17. April 2015 statt. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 016 | SPECIAL MEDIZINTECHNIK | CFD-Simulation ANZEIGE S I M U L AT I O N D E S B L U T F L U S S E S Sichere Dialyse durch CFD-Simulation Strömungssimulation (CFD) kommt auch im medizinischen Bereich zum Einsatz, zum Beispiel bei der Konstruktion von biomedizinischen Geräten, bei der numerischen Diagnose und bei der pharmazeutischen Produktion. Mit Hilfe der CFD- Lösung STAR-CCM+ von CD-adapco optimierte jetzt ein Forschungsteam des Imperial College London den Blutfluss bei der Dialysebehandlung. VON DR. PETER VINCENT UND PRASHANTH S. SHANKARA D ie chronische Nierenkrankheit (Chronic Kidney Disease, CKD) betrifft über acht Prozent der Weltbevölkerung – mit steigender Tendenz. Das schwerste Stadium von CKD ist das chronische Nierenversagen (End-Stage Renal Disease, ESRD), bei dem die Nieren gar nicht mehr arbeiten. In diesem Stadium kann der Patient nur noch durch eine Transplantation oder regelmäßige Dialyse überleben. Die Statistik zeigt, dass über die Hälfte der ESRD-Patienten die Voraussetzungen für eine Transplantation nicht erfüllen und deshalb auf die Dialyse angewiesen sind. Dies betrifft weltweit geschätzte zwei Millionen Menschen. Die Mehrzahl dieser Patienten kommt aus den fünf Ländern USA, Japan, Deutschland, Brasilien und Italien, während viele Patienten im Rest der Welt keine Behandlung erhalten, weil kein Zugang zur Dialyse besteht und die Behandlung unerschwinglich teuer ist [1]. Die wachsende Lebensdauer von Hämodialyse-Patienten und die zu geringe Zahl Bild 1: Schematische Illustration einer AVF im Arm, bei der eine Vene an eine Arterie angeschlossen wird. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 von Spenderorganen für die wachsende Anzahl von ESRD-Patienten haben eine Steigerung der durchschnittlichen Dauer der Dialyse und der Zahl der Dialysepatienten insgesamt zur Folge. Wenn ESRD auftritt, können die Nieren die Abfallprodukte im Blut nicht mehr auswaschen. Bei der Hämodialyse wird das Blut aus dem Körper herausgeleitet, durch spezielle Filter geführt, die die unerwünschten Substanzen zurückhalten, und zurück in den Körper gepumpt. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, genügend Blut aus dem Körper abpumpen zu können. Der Zugang mittels eines Katheders ist nur eine kurzfristige Lösung, langfristig wird meist am Handgelenk oder Oberarm des Patienten eine Verbindung zwischen einer Arterie und einer Vene hergestellt, auch bekannt unter dem Namen Arteriovenöse Fistel (AVF). Wenn sich die AVF weitet, steigert sich der Blutfluss an dieser Stelle signifikant, was einen idealen Zugangspunkt ergibt, um das Blut zur Reinigung aus dem Körper zu entnehmen. Komplikationen mit dem Gefäßzugang und vor allem der Stabilität der AVF zählen zu den häufigsten Todesursachen bei ESRD-Patienten [1]. Die Durchgängigkeit der AVF wird oft durch die Entzündungskrankheit Intimahyperplasie (IH) und/oder Thrombosen stark beeinträchtigt, was ungünstige Krankheitsverläufe, zusätzliche Kosten für das Gesundheitssystem oder sogar den Tod verursacht. Eine in der Praxis nutzbare, zuverlässige und kosteneffektive Möglichkeit des Gefäßzugangs wird deshalb dringend gesucht. Ein Forscherteam des Imperial College London arbeitet mit Hilfe moderner Com- puterwerkzeuge daran, neue AVF-Konfigurationen zu entwickeln, die einen möglichst optimalen Blutfluss ergeben. Ziel ist es, die Dialysebehandlung preiswerter und vor allem weniger anfällig für IH zu machen. Das Team vom Nieren- und Transplantationszentrum sowie den In s tituten für Medizin, Bioengineering und Aeronautik arbeitet mit dem Academic Health Science Centre und dem NIHR Comprehensive Biomedical R esearch Centre zusammen, um Strömungssimulation (Computational Fluid Dynamics, CFD) für dieses international wichtige Gesundheitsproblem zu nutzen. „Die hochgradig fächerübergreifende Herangehensweise des Imperial College und deren weltweit führende Kliniken bieten die perfekte Umgebung für diese Art der Forschung. STAR-CCM+ von CD-adapco spielte eine zentrale Rolle in unserer Forschung. Mit Hilfe dieser Software verstanden wir die Strömungsphysik innerhalb der AVF besser und konnten an der Verbesserung der Ausgestaltung und Funktion arbeiten“, sagt Dr. Peter Vincent, Dozent für Aerodynamik, Department of Aeronautics, Imperial College London. Arteriovenöse Fisteln und deren Komplikationen AVF sind Zugangspunkte zum Blutkreislauf für die Dialyse, die ein Gefäßchirurg aus den Adern des Patienten erzeugt. Die benutzten Adern – eine Arterie und eine Vene – werden zusammengeführt, indem man die Vene an ein fünf Millimeter großes Loch in der Seitenwand der Arterie näht (anastomisiert) [2]. Der Blutfluss von der Arterie ANZEIGE CFD-Simulation | SPECIAL MEDIZINTECHNIK | 017 Bild 2: CAD-Modell einer AVF-Konfiguration, die mit Hilfe einer „virtuellen Operation“ erzeugt wurde. in die Vene hat die Folge, dass letztere sich erweitert, was das Einsetzen einer sehr dicken Kanüle ermöglicht. Zusätzlich wird durch den starken Druckunterschied zwischen Vene und Arterie die Blutzirkulation erhöht und der Zugang kann damit einen Blutfluss von 300 bis 500 Milliliter pro Minute [3] liefern, wie er für eine Dialyse erforderlich ist. Zum Vergleich: Der natürliche Blutfluss in diesem Bereich des Arms liegt zwischen 50 und 100 Milliliter pro Minute. AVF ist einerseits die optimale Behandlungsform bei dafür geeigneten Patienten, andererseits ist die Behandlung bei fast der Hälfte der Patienten im ersten Monat nach der Operation nicht erfolgreich [4]. Intimahyperplasie in der AVF entsteht durch eine abnormale Verdickung der inneren Wand eines Blutgefäßes als Komplikation des physiologischen Umgestaltungsprozesses und wird durch die Veränderung der Strömungsbedingungen ausgelöst. Diese abnormale Verdickung behindert die Durchgängigkeit der AVF und führt in vielen Fällen sogar zu ihrer Verstopfung [5]. Sichere AVF-Gestaltung mit Hilfe von STAR-CCM+ In den letzten Dekaden wurde CFD, eine numerische Simulationstechnologie – die man zuerst in der Luft- und Raumfahrt nutzte –, zu einer wichtigen Alternative zu Experimenten im Bereich Life Sciences. CFD-Anwendungen umfassen die Kons truktion von biomedizinischen Geräten, numerische Diagnose und pharmazeutische Produktion. Mit Hilfe der numerischen Simulation analysierte das Forschungsteam des Imperial College eine ganze Reihe von AVFKonfigurationen, um den Zusammenhang zwischen der Geometrie und den Strömungsmustern sowie die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen zu verstehen. CFD ermöglicht es, die Strömung in den Blutgefäßen zu untersuchen; die dazu und für Bild 3: Das Volumennetz im Bereich der AVF. die weiteren Schritte benötigten Kennzahlen werden auf Basis der Geometrie und der Rahmenbedingungen des Zuflusses berechnet. Experimentell lassen sich diese Daten nur sehr schlecht gewinnen und so ist die verfügbare Datenbasis recht lückenhaft. Die interessantesten Kennzahlen, darunter der Scherdruck an der Wandung (Wall Shear Stress, WSS) und der Schwingungsdruckindex (Oscillatory Shear Index, OSI), kann man durch Experimente gar nicht erfassen. Die numerische Simulation ermöglicht es den Forschern, solch komplexe Strömungsphänomene im Detail zu visualisieren und ist nichtinvasiv. So lässt sich eine Vielzahl von Alternativen schnell und effizient analysieren. Der Simulationsprozess Am Beginn des Prozesses steht die Erstellung eines CAD-Modells der Arterien im menschlichen Arm. Dann bringt man mit Hilfe „virtueller Operationen“ verschiedene AVF in diese natürliche Geometrie ein (siehe Bild 2). STARCCM+ von CD-adapco wird dazu genutzt, den Blutfluss durch die verschiedenen AVFKonfigurationen zu simulieren. STAR-CCM+ ist ein integriertes Softwarepaket, das den gesamten Prozess vom CAD-Modell bis zum Simulationsergebnis abdeckt, so dass der Anwender eine Vielzahl von Varianten effizient analysieren und optimieren kann. Die AVF-Konfigurationen wurden mit der automatisierten Polyedervernetzungstechnologie in STAR-CCM+ vernetzt; jede Konfiguration enthielt am Ende etwa zehn Millionen Polyederzellen. Bild 3 zeigt eine Vergrößerung eines Volumennetzes mit prismatischen Schichten in der Wandung. Die automatische Erzeugung von Prismenschichten wurde genutzt, um die Grenzschichtströmung in Arterie, Vene und AVF zu berechnen. Das Berechnungsnetz hat man im Bereich der Verbindung der Adern verfeinert, um die Strömungsverhältnisse sehr genau zu erfassen. Inkompressible Navier-Stokes-Gleichungen sind in der gesamten Domäne zum Einsatz gekommen, wobei das Blut als Newtonsche Flüssigkeit mit konstanter Viskosität modelliert wurde. Die Randbedingung für den Zufluss des Blutes in der Arterie wurde zunächst als nicht pulsierend angenommen, spätere Simulationen enthielten dann eine transient pulsierende Strömung als Randbedingung. Für die Gefäßwände hat man feste, schlupffreie Wände angenommen. Erwartungen an die Simulation Bild 4 zeigt den Transport eines passiven Kontrastmittels, das Viskosität und Strömung des Blutes nicht beeinflusst, mit dem Blutfluss an regelmäßig angeordneten Bild 4: Konzentration eines passiven Kontrastmittels an mehreren Querschnitten in Arterie, Vene und AVF. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 018 | SPECIAL MEDIZINTECHNIK | CFD-Simulation ANZEIGE Bild 5: Konzentration des passiven Kontrastmittels an einem Schnitt entlang der Mittellinie des AVF. Bild 6: Strömungslinien zeigen den Blutfluss innerhalb der AVF. Bilder: CD-adapco Querschnitten der Arterie, der Vene und der AVF-Verbindung für eine der Design alternativen. Die Konzentration des Kontrastmittels zeigt, wie das Blut in der AVF gemischt wird, so dass die Ergebnisse der Simulation eine qualitative Beurteilung der Strömungsverhältnisse ermöglichen. Die nicht-physiologische Dynamik des Blutes in diesem Bereich lässt den Scherdruck an der Wandung stark schwanken, was der Auslöser für die Entzündungen sein könnte, die die AVF unbrauchbar machen. Die Konzentration des Kontrastmittels längs der Mittellinie der AVF ist in Bild 5 zu sehen. Es zeigt sich, dass die Vermischung des Bluts an der Verbindungsstelle nicht gleichmäßig stattfindet. Bild 6 zeigt die Strömungslinien des Blutflusses durch die Verbindung. Die Ergebnisse aus der CFDLösung STAR-CCM+ ermöglichten es dem Forscherteam, Bereiche von Rückströmung, Wirbeln, hoher Wirbelgeschwindigkeit sowie hohen und niedrigen Scherdrucks im Bereich der Fistel zu identifizieren. Zudem lassen sich die hämodynamischen Parameter, also die Parameter des Blutflusses oberund unterhalb der Fistel analysieren, um weitere Problemzonen zu identifizieren. Zusammenfassung Das Forscherteam des Imperial College London nutzt die numerische Simulation, um bessere AVF-Designs zu finden. Diese DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 besseren Designs sollen die Erfolgsquote der klinischen Eingriffe an Dialysepatienten erhöhen und die finanziellen Lasten der Krankenversicherungen reduzieren. Steigt die Erfolgsquote bei AVF-Operationen, führt dies zu besserem Befinden der Patienten, höherer Lebenserwartung und besserem Nutzwert, was wiederum die Dialyse potenziell auch für ärmere Gesellschaften erschwinglich machen kann. Die Forscher erhoffen sich zudem, dass die Forschungsergebnisse auch anderen Bereichen zugute kommen, beispielsweise bei der Erforschung von Komplikationen bei Stents, Arterienbypassen und Organtransplantationen durch IH. Das Endziel des Forscherteams ist es, Chirurgen Leitlinien an die Hand geben zu können, wie sie die AVF ausgestalten sollten, um gesunde Strömungsverhältnisse zu erzielen und Komplikationen zu vermeiden. Dies ist ein sehr gutes Beispiel für die weitreichenden Auswirkungen der numerischen Simulation in unserem täglichen Leben – sie hilft ebenso, Leben zu retten wie bessere Produkte zu entwickeln. Dr. Richard Corbett vom Nieren- und Transplantationszentrum des Imperial College resümiert: „Es ist eine tolle Erfahrung, Teil dieser multidisziplinären Forschungsgruppe des Imperial College London zu sein und mit Luftfahrtingenieuren, Bioingenieuren, Radiologen, Nephrologen und Chirurgen zusammen- zuarbeiten. Dabei übertragen wir Grundlagenforschung und ingenieurstechnische Konzepte auf die Behandlung des Patienten. CFD ist ein zentrales Werkzeug, um unser Verständnis der Komplikationen von AVFs zu vergrößern und bessere Strategien zu entwickeln.“ Dr. Neill Duncan, Facharzt für Nieren und klinischer Leiter der Dialyse am Imperial College Nieren- und Transplantationszentrum sowie Honorary Senior Lecturer des Imperial College, fasst zusammen: „Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit der Mitglieder des Forscherteams erlebt mit einer einzigartigen Kombination der Kenntnisse im Management von Dialysepatienten im größten entsprechenden Zentrum Großbritanniens sowie der computerbasierten Strömungssimulation, angewandt auf klinische Modelle von arteriovenösen Fisteln. Der Gefäßzugang ist die lebenswichtige Schnittstelle zwischen Patient und der Dialysemaschine, ohne die viele Patienten ihr chronisches Nierenversagen nicht überleben würden. Fast die Hälfte der arteriovenösen Fisteln heilen nicht komplikationsfrei und sind nicht wie gewünscht nutzbar. Der Grund dafür sind biologische Prozesse in der Gefäßwand mit dem Namen Intimahyperplasie. STARCCM+ hat uns ein besseres Verständnis der Strömungsverhältnisse in der Fistel und deren Einfluss auf die Intimahyperplasie ermöglicht. Dies erlaubt es uns, klinische Pilotstudien durchzuführen und die Konfiguration der AVF zu untersuchen. Wir hoffen, damit bedeutende Verbesserungen der Erfolgsrate dieser Operation zu erreichen.“ RT | Dr. Peter Vincent ist Dozent für Aerodynamik, Department of Aeronautics am Imperial College London. Prashanth S. Shankara arbeitet als Technical Marketing Engineer bei CD-adapco. Nachweise: [1] Feldman, H., Kobrin, S., Wasserstein, A. (1996). Hemodialysis vascular access morbidity, J. Am. Soc. Nephrol., 523 – 535, 1996. [2] Loth, F., Fischer, P. F., & Bassiouny, H. S., Blood Flow in End-to-Side Anastomoses, Annual Review of Fluid Mechanics, 40(1), 367 – 393, 2008. [3] Sivansesan, S., How, T.V., Black, R., Bakran, A., Flow patterns in the radiocephalic arteriovenous fistula: an in vitro study, Journal of Biomechanics, 32(9), 915 – 925, 1999. [4] Huijbregts, H. J. T., Bots, M. L., Wittens, C. H. a, Schrama, Y. C., Moll, F. L., Blankestijn, P. J. , Hemodialysis arteriovenous fistula patency revisited: results of a prospective, multicenter initiative, Clinical journal of the American Society of Nephrology: CJASN, 3(3), 714 – 9, 2008. [5] Sivansesan S, How T.V., Bakran A., Sites of stenosis in AV fistulae for haemodialysis, Nephrol Dial Transplant 14: 118 – 120, 1999. CLOUD:FACTS Das Symposium für sicheres und mobiles Arbeiten Besuchen Sie CLOUD:FACTS und profitieren Sie von Vorträgen, Workshops und einer Ausstellung rund um sicheres und mobiles Arbeiten in der Cloud. Am 09. September 2014 in München Informationen finden Sie unter www.digitalbusiness-cloud.de/cloudfacts 020 | SPECIAL MEDIZINTECHNIK | Systemsimulation V I R T U E L L E A U S L E G U N G M O B I L E R O P E R AT I O N S T I S C H E Kosten und Zeit sparen Die Anforderungen bei der Entwicklung medizinischer Geräte steigen ständig. Mittels Simulation lässt sich die Zahl physischer Prototypen bei der Optimierung der Systeme reduzieren und neue Maschinenkonzepte können deutlich schneller entwickelt werden. VON CHRISTIAN ZAUGG UND KEVIN HOFMANN Bild 1: Mobiler Operationstisch Schaerer Arcus. Quelle: Schaerer Medical M it dem medizinischen Fortschritt steigen die Ansprüche der chirurgischen Abteilungen: Anlagen für bildgebende Verfahren wie Tomographen müssen hohen Anforderungen an Standsicherheit, Stabilität und Vibrationsarmut der elektrischen Antriebe genügen, um genaue Messdaten zu liefern. Gleiches gilt für die Operationstechnik, die direkt am Patienten arbeitet wie Operationstische oder Endoskopie-Roboter. Maschinen zur Bearbeitung von Prothesenkomponenten müssen ebenso höchsten Standards entsprechen wie lebenserhaltende Geräte und Inkubatoren und Rollstühle. Hersteller von Produkten für chirurgische Anwendungen sind gefordert, kontinuierlich verbesserte Produkte auf den Markt zu bringen – in kürzeren Entwicklungszyklen und mit weniger Zeit für ausführliche Tests am Prototypen. Um den hohen sicherheitstechnischen Anforderungen dennoch zu genügen, nutzt der Schweizer Medizintechnik-Hersteller Schaerer Medical das Entwicklungswerkzeug SimulationX zur multiphysikalischen Systemsimulation. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 OP-Tisch für schwere Lasten Der Tisch (Bild 1) ist für ein Gewicht bis 500 Kilogramm ausgelegt, was das Operieren von schweren Patienten problemlos möglich macht. [1, 2]. Sämtliche Standardpositionen lassen sich unter der maximalen Belastung anfahren. Mit Blick auf die Simulation setzt sich der Operationstisch aus mehreren elektrohydraulischen Antriebssystemen zusammen: • Höhenänderung nach oben/unten, • Trendelenburg-/Anti-TrendelenburgLagerung, • Seitliche Neigung nach links/rechts, • Sitzplatte nach oben/unten, • Kopfplatte nach oben/unten, • Flex/Reflex. eine Person gesteuert. Das Ziel ist dabei, die lageabhängigen Lasten und die Drücke an den Antriebszylindern sowie die zu erreichenden Kräfte und Geschwindigkeiten mit Blick auf die Zylindergröße zu analysieren. Zusätzlich werden vorher festgelegte Fehlfunktionen des Systems durch Modellierung unterschiedlicher Interaktionen untersucht. Diese Analyse wird damit virtuell durch Simulation verschiedenster physikalischer Größen unterstützt, die in der Realität nur schwierig und mit hohem Aufwand zu messen sind. Physikalische Simulation Der Einsatz eines CAE-Werkzeuges zur durchgängigen Simulation des gesamten physikalischen Systems unterstützt den Entwickler beim Modellieren und Simulieren der Anlage, des Antriebs und der Prozesse. Darüber hinaus kann der Ingenieur mit solch einer Software das gesamte Systemverhalten optimieren, indem er alle Wechselwirkungen zwischen Mechanik, Regelungstechnik und Hydraulik berücksichtigt. Mehrere Gelenke und Achsen Ein mobiler Operationstisch besteht grund- Hydraulikantrieb modellieren sätzlich aus einem mechanischen System, Der Hydraulikkreislauf des Teilsystems für das durch mehrere Gelenke und Antriebs- die Sitzeinstellung (Bild 2) besteht aus zwei achsen mit unterschiedlichen Freiheitsgraden bewegt wird. Die Bewegungen sind dabei weniger von hoher Dynamik bestimmt als vielmehr durch das Zusammenspiel einzelner Abläufe in Abhängigkeit von der Lage der Lasten. Das führt zu komplexen physikalischen Wechselwirkungen. Das herkömmliche System wird vorwiegend durch Bild 2: Modell des hydraulischen Antriebssystems. Systemsimulation | SPECIAL MEDIZINTECHNIK | 021 Bild 3: 3D-Ansicht des ArcusTeilsystems. in Reihe geschalteten Differentialzylindern (Master-Slave-Prinzip). Die Synchronisierung wird durch die Äquivalenz der kolbenstangenseitigen Ringfläche des Master-Zylinders mit der kolbenseitigen Fläche des Slave-Zylinders erreicht. Im inaktiven Zustand sind die vorgesteuerten Rückschlagventile geschlossen, weil ihre Steuerleitungen mit dem Tank verbunden sind. Wenn die Kolbenstangen ausgefahren werden, öffnet sich das Rückschlagventil am Stangenseitenanschluss des Slave-Zylinders wegen des Druckaufbaus in der Steuerungsleitung des Ventils. Das Einfahren funktioniert auf dieselbe Weise, wobei nun die anderen beiden Kontrollventile geöffnet sind. Alle Elemente können einer Standard-Hydraulikbibliothek entnommen werden. Die Parametrierung der Elemente erfolgt mit Hilfe von Datenblättern. Daten importieren Nach Modellierung und Parametrierung des Hydrauliksystems werden die CADDaten des mobilen Operationstisches in SimulationX importiert. Der Import erfolgt als ein Mehrkörpersystem-Modell (MKS) für die dynamische Antriebssimulation und wird durch einen CAD-Import-Assistenten unterstützt (Bild 4). Dabei müssen sowohl die CAE- als auch die CAD-Software gleichzeitig laufen. Nach der Auswahl der CAD-Datei werden die zu importierenden Elemente mit den SimulationX-Typen verknüpft [3]. Anhand dieser Information lassen sich passende Komponenten für die CAD-Elemente in SimulationX erstellen und gleichartige Eigenschaften wie Geometrie und Trägheit übertragen. Im nächsten Schritt werden die strukturellen Abhängigkeiten zwischen den Elementen der Baugruppe importiert. Die MKS-Modellierung bedarf einer klaren Definition von Abhängigkeitsketten. Sie legen fest, von welchem Vorgänger die Objekte stets abhängen. Nach der Auswahl der CAD-Elemente und der Bestimmung aller Referenzen beginnt die Modellerstellung. Der CAD-Import erzeugt für jedes markierte CAD-Element eine Komponente in SimulationX. Die Beziehung zwischen Bezugssystem und Element wird durch eine Verbindung in der Strukturansicht hergestellt. Das 3D-Modell wird automatisch im Hintergrund generiert. Möglicherweise sind weitere Schritte wie das Schließen der kinematischen Ketten, Parametrierung und die Ergänzung zusätzlicher Komponenten, die nicht dem CAD-Modell entnommen werden können, erforderlich. ten in Creo Elements, wobei der Abstand zwischen der Zylinderbasis und der Kolbenstange gemessen wird. Analyse und Optimierung Nach der Modellierung des vollständigen Teilsystems wird das dynamische Verhalten des mobilen Operationstisches für verschiedene Lasten und Positionen untersucht. Es ist wichtig herauszufinden, welche Kräfte am Hydraulikantrieb angreifen und mit welchen Geschwindigkeiten sich die Kolben bewegen. Außerdem können spezielle Effekte wie die Synchronisierung der beiden Hydraulikantriebe analysiert werden. Diese sind weder fest noch elastisch miteinander verbunden. Die Synchronisierung wird lediglich durch die Schaltung der Hydraulikantriebe in Reihe realisiert. Dadurch sind jedoch verschiedene Fehlerszenarien möglich. Denkbar sind zum Beispiel Synchronisierungsfehler aufgrund der Kompressibilität des Öls, unterschiedlicher Lasten an den Sitzstangen oder aufgrund von Lecks Modellierung der Mechanik Das untersuchte Teilsystem basiert auf der Sitzfläche über dem Standfuß. Im Inneren dieser Sitzfläche befinden sich zwei hydraulische Zylinder, die über Drehgelenke auf der einen Seite mit dem Hauptholm und auf der anderen Seite mit jeweils einem Sitzholm verbunden sind. Die kinematische Kette wird durch die Verbindung der Sitzholme mit dem Hauptholm über Zwangsbedingungen geschlossen. Diese Zwangsbedingungen sind sogenannte Schließgelenke. Die beiden auszuwählenden Bezugskoordinatensysteme müssen auf ein und demselben Punkt, Bild 4: Screenshot des SimulationX-Imports aus CAD-Daten. referenziert zum globalen Koordinatensystem, liegen. Weiterhin in der Leitung zwischen den zwei Antriebsmüssen die gesperrten und freigegebenen zylindern. In SimulationX kann das HydrauFreiheitsgrade ausgewählt werden. Dabei liksystem mit anderen Synchronisierungsübernehmen die Schließgelenke die Funk- kreisläufen getestet und für ein besseres tion von Drehgelenken. Die hydraulischen Systemverhalten optimiert werden. J B I | Antriebszylinder werden mit Kraftelementen zwischen der Zylinderbasis und der Literatur [1] Broschüre: „Mobile Universale Operationstische für Kolbenstange modelliert (angetriebenes alle Gewichtsklassen und chirurgischen Anwendungen“, Schaerer Medical AG. Schubgelenk). Bild 3 zeigt die Abhängigkeitskette des Schaerer-Arcus-Teilsystems. [2] Website Schaerer Medical: www.schaerermedical.ch. [3] Tutorial: „CAD Import from CreoTM Elements/Pro“, ITI Die Zusammenführung der mechanischen GmbH, 2011. und hydraulischen Systeme erfolgt über die Verbindung der Differentialzylinder mit den Schubgelenken. Besonderes Augen- Christian Zaugg ist Leiter Entwicklung & Konstruktion bei Schaerer Medical in Münsingen (Schweiz). merk liegt hierbei auf der KoordinatenverKevin Hofmann ist Applikations- und Projektingenischiebung zwischen Kolben und Gehäuse. eur bei ITI in Dresden. Der Anfangswert entstammt den CAD-Da- DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 022 | SPECIAL MEDIZINTECHNIK | Handling in der Pharmaindustrie Spritzen haben keine Fläche, auf der sie stehen könnten. Deshalb werden sie auf der Fingerauflage hängend transportiert. BAUKASTEN ERMÖGLICHT SONDERLÖSUNGEN Spritzen im Takt In der Pharmaindustrie gelten hohe Anforderungen an Hygiene, Qualität und Leistung. Das ist auch für die entsprechenden Verpackungsanlagen der Fall. Wie sich diese Anforderungen erfüllen lassen, zeigt das Beispiel einer Roboterzelle, die Spritzen verpackt. Anschaffungskosten sind dadurch vergleichsweise niedrig. Ein wichtiger Vorteil ist die extrem platzsparende Bauweise, mit der wir auf besonders kleinem Raum arbeiten können.“ Das Grundmodul des MRT nimmt eine Fläche von knapp einer Europalette ein, das heißt: 100 mal 130 Zentimeter, und ist rund 220 Zentimeter hoch. Die Besonderheit des Spritzenhandlings In der Roboterzelle arbeiten zwei Mitsubishi-Roboter über Kopf zusammen. Jede Spritzenverpackungslinie benötigt eine spezieler deutsche Pharmakonzern und le Zuführung, denn Spritzen haben keinen langjährige Kunde benötigte ein Boden, auf dem sie stehen können. DesHandling-Modul zur Zuführung halb werden sie an der Fingerauflage, dem von Fertigspritzen in seine End- sogenannten „Finger Flange“, hängend verpackungsanlage. Die Lösung sollte flexi- transportiert und gelagert, wozu besondebel und in vier bis fünf Monaten produktiv re Träger notwendig sind. sein. Die Geschwindigkeitsanforderungen Die zwei gängigsten sind normierte waren mit 400 verpackten Spritzen pro Mi- Kämme und Nester, die jeweils 160 Spritnute hoch, während der zur Verfügung ste- zen fassen. Zum Verpacken müssen die hende Raum mit zirka drei Quadratmetern Spritzen aus den Kämmen oder Nestern extrem klein war. Außerdem sollte eine Um- entnommen und in die Verpackungsanlarüstung möglich sein zwischen verschiede- ge gegeben werden. Dabei ist Fingerspitnen Spritzenträgern sowie zwischen Sprit- zengefühl gefragt, denn gläserne Spritzen zenformaten von 0,5 bis 10 Milliliter. sind leicht zerbrechlich. Mithilfe eines Baukastenprinzips ist RoWeber erklärt: „Entsprechende Handlingbotronic in der Lage, in einer Zelle Roboter maschinen gibt es schon lange am Markt. mit weiteren Elementen wie Transportbän- Was die MRTs von Robotronic einzigartig dern, Kamerasystemen oder Linearachsen macht, ist ihre kompakte Bauweise. Eine zu kombinieren. Dabei setzt das Unterneh- ähnliche Maschine von einem anderen men auf Roboter von Mitsubishi. Mike We- Hersteller braucht in etwa drei- bis viermal ber, Eigentümer und Geschäftsführer von so viel Platz. Und gerade daran mangelt es Robotronic, erklärt: „Bei Konstruktion und in der Regel in der Produktion, was die verBau können wir mit dem Baukastenprin- fügbare Fläche extrem teuer macht.“ zip viel Zeit sparen. Das Grundgerüst steht In der Spritzenhandling-Lösung komimmer und muss lediglich entsprechend men zwei Mitsubishi-Electric-Roboter vom den Anforderungen angepasst werden. Die Typ Melfa RV-4FL zum Einsatz, kompakte D DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 Überkopf-Knickarmroboter mit sechs Achsen. Es sind keine weiteren mechanischen Elemente wie Hub- oder Drehkomponenten nötig. Mike Weber sagt dazu: „Wir legen Wert darauf, nur in Ausnahmefällen zusätzliche mechanische Elemente zu verwenden, die potenziell störanfällig sind. Ein Roboter läuft in der Regel jahrelang ohne Zwischenfälle.“ Zuführung per Drehturm Bestandteil der Lösung ist eine Zuführung für die Tubs, also die tiefgezogenen Kunststoffbehälter, in denen sich die Kämme oder Nester zum Transport befinden. Normalerweise kommen hierbei Förderbänder ins Spiel, die einen vergleichsweise hohen Platzbedarf haben. Robotronic hingegen setzt einen eigens entwickelten Drehturm ein, der auf dem gleichen Grundgerüst wie die Roboterzelle basiert, mit der er verbunden ist. Auf der Außenseite wird der Turm von Hand mit bis zu zehn vollen Tubs beladen, bevor er sich um 180 Grad dreht und per Roboter entleert wird. Von der Entleerungsschiene gelangen die Spritzen in die Endverpackungsanlage. Handling in der Pharmaindustrie | SPECIAL MEDIZINTECHNIK | 023 „Durch die Stapelung der Tubs im Drehturm können wir den Platzbedarf im Vergleich zu einer Förderstrecke stark reduzieren“, erklärt Weber. „Wir verarbeiten zweieinhalb Tubs beziehungsweise 400 Spritzen pro Minute. Der Turm fasst insgesamt zehn Tubs. Er muss also alle vier Minuten nachgeladen werden. Optional ist auch ein Drehturm für 20 Tubs erhältlich. Um die gleiche Autonomie mit einem Förderband zu erzielen, müsste das Band vier Meter lang sein. Mit dem MRT schaffen wir diese Leistung mit einem Meter.“ Die Bewegungssteuerung Alle in der Antriebslösung eingesetzten Motion-CPUs sind Bestandteil der iQ-Platform, einer Multi-CPU-Plattform von Mitsubishi. Neben den CPUs für die zwei Roboter und einer SPS ist für den Drehturm ein Servomotor nebst Motion-CPU im Einsatz. Die Besonderheit dieser Lösung besteht darin, dass die Roboter nicht nur über Kopf hängend, sondern auch zu zweit auf engstem Raum zusammenarbeiten. Die beiden Roboter sind für das komplette Handling von Tubs, Trägern – also Nestern oder Kämmen – sowie der verschiedenen Spritzenformate verantwortlich. Der Prozessablauf bei Kämmen, in denen die Spritzen hintereinander in mehreren Reihen hängen, sieht wie folgt aus: Roboter A greift zunächst einen Tub aus dem ersten Turmschacht und stellt ihn in die vorgesehene Station. Dort entnimmt Roboter B den Kamm und Roboter A bringt den leeren Tub zurück in den Drehturm. Roboter B fährt mit dem Kamm an die Entleerungsschiene, kippt ihn leicht und taktet die Spritzen durch. Von der Schiene durchlaufen die Spritzen den regulären Verpackungsprozess. Anschließend legt Roboter B den leeren Kamm in einer separaten Station ab, von wo aus ihn Roboter A aufgreift und zum Tub in den zweiten Turmschacht legt. Dass die Anlage sowohl Kämme als auch Nester verarbeiten kann, ist laut RobotronicGeschäftsführer Weber eine Besonderheit in der Branche. Die Nester verfügen über eine wabenförmige Struktur, in deren einzelnen Öffnungen die Spritzen hängen. Für das Handling sind hierbei Vakuumgreifer nötig. Die Maschine lässt sich innerhalb weniger Minuten umrüsten. Das Handling selbst Die zwei gängigsten Spritzenträger sind normierte Nester (oben) und Kämme (unten), die jeweils 160 SpritBilder: Mitsubishi zen fassen. unterscheidet sich wie folgt: Auch hier setzt Roboter A zunächst den Tub in die erste Station. Roboter B entnimmt das Nest mittels Vakuum, bewegt es zur zweiten Station und stellt es dort in einen Stufenblock, über den die Spritzen leicht angehoben werden. Mit einem speziellen Greifer fährt Roboter A an die Waben des Nestes, nimmt die Spitzen am Finger Flange auf und fährt mit ihnen an die Entleerungsschiene, wo er, ähnlich wie bei den Kämmen, die Reihen zur Entleerung durchtaktet. Anschließend stellt Roboter A Nest und Tub als Leergut in den zweiten Turmschacht der Drehstation. Maximal lassen sich mit dieser Lösung bis zu 600 Stück pro Minute verarbeiten. Dazu wird die Anlage um eine Zusatzachse erweitert, angetrieben von einem MitsubishiElectric-Servomotor MR-J4. Die Zusatzachse erlaubt einen schnelleren Entleerungsvorgang: Der Roboter selbst fährt nicht länger an die Entleerungsstation, um die Spritzen in Reihen durchzutakten, sondern alle Spritzen werden in einem Durchgang mit einer 180-GradKippbewegung aus dem Kamm in ein Gegenstück entleert, das sich auf der Servoachse befindet. Weiterentwicklung im Gange Robotronic will künftig die Umrüstungsoption auf ein drittes Trägerformat, auf sogenannte „Rondo Trays“, anbieten. Das sind 300 Millimeter lange, flache, wellenförmige Kunststofftabletts, in denen die Spritzen nebeneinander eingeklipst werden. Zudem arbeite man an einer Lösung, in der die Spritzen berührungslos auf einer Förderstrecke in die nächste Maschine gelangen. Die Verwendung von Glas in der Arznei- und Lebensmittelproduktion stellt ein Risiko dar, da Glasbehälter durch Zusammenstöße leicht Schaden nehmen können. Bei den Spritzen könnte beispielsweise die Fingerauflage beschädigt werden und Glaspartikel in die Flüssigkeit gelangen. Mit der neuen Lösung reagiert Robotronic auch auf die „No-Glas-Contact“-Empfehlung der US-amerikanischen Food and JBI | Drug Administration (FDA). Ganz groß, wenn’s eng wird: der neue RFD-4000 Präzise Winkelmessung auf engstem Raum: Der neue RFD-4000 ist die Sensorlösung, wo Platz knapp und Budgets klein sind. Unsere mehr als 65-jährige Erfahrung sorgt für starke Leistung bis ins Detail: • • • • • • • • • 7 mm flacher Sensor hochwertige Ausführung magnetisch, absolut misst berührungslos ein- und mehrkanalig robust, IP69k Messbereich bis 360° einfache Montage Kennlinien nach Wunsch Datenblatt-Download www.novotechnik.de DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 024 | SENSORIK & BILDVERARBEITUNG | Vision-Sensoren C O D E L E S E R W A H L W E I S E M I T I N N O V AT I V E M P O L A R I S AT I O N S F I LT E R Hochoptimiert für spiegelnde Oberflächen Bildverarbeitung findet auf ganz unterschiedlichen Stufen der Automatisierung statt. Eine interessante Geräteklasse sind Vision-Sensoren, bei denen es sich um integrierte Bildverarbeitungslösungen handelt. Das Beispiel eines neuen Codelesers für 1D- und 2D-Codes demonstriert, wie hochentwickelt Vision-Sensoren heute sein können. V ision-Sensoren haben sich innerhalb weniger Jahre zu unverzichtbaren Komponenten der Fabrikautomation entwickelt. Im Gegensatz zu diskret aufgebauten größeren Bildverarbeitungssystemen sind alle erforderlichen Komponenten in einem einzigen Gehäuse untergebracht. Der Vorteil besteht darin, dass man sich keinerlei Gedanken über das Zusammenwirken der verschiedenen Systemkomponenten und über die Vorgänge im Inneren der Geräte machen muss. Die Bedienung und Handhabung ist ähnlich einfach wie bei einem herkömmlichen Sensor, und auch die Integration von Vision-Sensoren in die Anlagen und Maschinen sollte ebenso einfach von der Hand gehen. Voraussetzung dazu ist natürlich die Ausstattung mit geeigneten Schnittstellen. Neben klassischen Schnittstellen wie RS232 oder Digital-IO sollten zeitgemäße Anschlussmöglichkeiten für einen Feldbus beziehungsweise Industrial Ethernet nicht fehlen. Durch die vergleichsweise kleinen Abmessungen von Vision-Sensoren darf man sich nicht über deren Leistungsfähigkeit täuschen lassen. Hocheffiziente schnelle Embedded- und Signalprozessoren verleihen den Multitalenten eine erstaunliche Rechen- Lesung von bis zu vier Codes in einer Bildaufnahme. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 VON DR.-ING. TIM WEIS geschwindigkeitslesungen von 100 Lesungen pro Sekunde beziehungsweise Bandgeschwindigkeiten bis 10 Meter pro Sekunde. Codeleser OPC120P: Zuverlässige Lesung auf spieBilder: Pepperl+Fuchs gelnden Oberflächen. power und erlauben komplexe Auswertungsprozesse und Datenmanipulationen. Die Firmware lässt sich jederzeit updaten, so dass neue Funktionen implementierbar sind und aktuelle Industriestandards zeitnah unterstützt werden können. Auch kundenspezifische Erweiterungen sind denkbar. Die Codeleser der Serie OPC120 demonstrieren anschaulich, welche Leistung, Funktionsvielfalt und weitergehenden Möglichkeiten solche Hightech-Vision-Sensoren dem Anwender bieten. Bei den Geräten aus dem Hause Pepperl+Fuchs handelt es sich um stationäre Lesegeräte zum Erfassen und Decodieren von 1D- und 2D-Codes wie Barcodes oder DataMatrix-Codes. In einem nur 70 Millimeter breiten, 70 Millimeter hohen und 54 Millimeter tiefen Gehäuse sind jeweils ein CMOS-Bildaufnehmer, eine LED-Blitz-Beleuchtung sowie eine Auswerte-Einheit untergebracht. Der Codeleser liest die aktuell relevanten Code-Symbologien und steht in zwei Versionen zur Verfügung. Bereits mit der günstigen Ausführung OPC120W lassen sich zahlreiche Standardaufgaben mit normalen Anforderungen an die Lesegeschwindigkeit lösen. Der OPC120P hingegen ist quasi die High-End-Ausführung und erreicht Hoch- Polarisationsfilter-Technologie eliminiert Reflexionen Eine typische Schwachstelle optischer Sensoren sind Beeinträchtigungen durch ungünstige Reflexionen, die sowohl von Fremdlicht als auch von der eigenen Kamerabeleuchtung herrühren können. Spiegelungen lassen sich selten hundertprozentig ausschließen, denn sie sind von etlichen Faktoren abhängig. Dazu gehören der Lesewinkel des Codelesers, der Winkel der Lichtquelle sowie die Ausrichtung und Beschaffenheit der Oberfläche, auf der sich der zu erfassende Code befindet. Als besonders schwierig einzustufen sind Codes, die sich auf runden, gewölbten oder zylinderförmigen Gegenständen aus spiegelnden Materialien befinden, zum Beispiel Metallkugeln oder Metallrohre. Denn hier können in einer Lesung stets verschiedene Lesewinkel gleichzeitig auftreten. Um fehlerhafte Lesungen auszuschließen, haben die Entwickler von Pepperl+Fuchs den OPC120P mit einer einzigartigen Polarisationsfilter-Technologie ausgestattet. Sie eliminiert schädliche Spiegelungen und ermöglicht sichere Lesungen, auch wenn sich Codes auf stark reflektierenden Oberflächen wie Metallen, Kunststoffen, Leiterplatten oder unter Folien befinden. Der außergewöhnlich große Leseabstandsbereich von 70 bis 180 Millimeter trägt wesentlich zur Leistungsfähigkeit und Flexibilität des Vision-Sensors bei. Der OPC120P ist in der Lage, Codes auf reflektierenden Oberflächen und in verschiedenen Entfernungen ohne mechanische Umfokussierung oder Parameteränderung zu lesen. Damit erlaubt das System einen besonders flexiblen und unkomplizierten Einsatz. Weder seitliche Zu- D-985-CF21 Test 3841 94x270_D-985-CF21 Test 3841 94x270 24.02.14 17:09 Vision-Sensoren | SENSORIK & BILDVERARBEITUNG | 025 chainflex hält: 53 Mio. Hübe getestet ® satzbeleuchtungen, noch einstellbare Optiken sind erforderlich, wie es bei anderen Lesegeräten in schwierigen Situationen üblich ist. Zahlreiche weitere Eigenschaften der Vision-Sensoren tragen dazu bei, die Ausfallsicherheit und Produktivität von Maschinen signifikant zu erhöhen. Die Codeleser erkennen nicht nur 1D- und 2D-Codes, sondern sind darüber hinaus in der Lage, die Anwesenheit von veränderlichen Texturen und statischen Grafiken zu überprüfen. Die Funktion „Anwesenheitserkennung“ stellt sicher, dass sich veränderliche Texturen wie Haltbarkeits- und Herstellungsdaten wirklich an einer vordefinierten Stelle befinden, beispielsweise auf Lebensmittelverpackungen. Über die sogenannte Logoerkennung wiederum lassen sich unveränderliche Merkmale wie Firmenlogos erkennen und überprüfen. Ebenso beherrscht der Leser auch das Lesen langer Codes durch Multiaufnahmen, wenn er mit langen Codes konfrontiert wird, die nicht auf eine Aufnahme passen. Bis zu sechs aufeinanderfolgende Aufnahmen setzt das Gerät automatisch zusammen und kann so ex trem lange Codes oder solche auf runden Gegenständen decodieren. Vielfach müssen mehrere Codes bei einer Applikation gelesen werden. Der OPC120 ermöglicht dabei die Lesung von bis zu vier Codes in einer Bildaufnahme. Zudem lassen sich nicht nur Codes lesen, sondern auch bis zu vier Aufgaben, zum Beispiel die Anwesenheits- und Logoerkennung bei einer Bildaufnahme, durchführen. Profinet-Anschluss mit integriertem Switch Der OPC120 ist mit allen wichtigen Schnittstellen-Varianten erhältlich, so dass einer reibungslosen Integration in Anlagen und Maschinen nichts entgegensteht. Dazu zählen RS232, digitale Ein-/Ausgänge, Anschlussmöglichkeit für einen Drehgeber oder Trigger-Sensor, Ethernet TCP/IP und als neueste Ergänzung nun auch Profinet. Das Industrial Ethernet unterstützt eine Übertragungsrate von 100 Mbit pro Sekunde und erfüllt die Echtzeitanforderungen gemäß Profinet IO RealTime Conformance Class A. Idealerweise haben die Entwickler gleich einen 2-Port-Switch integriert, der eine direkte Weiterverbindung zum nächsten Profinet Device ermöglicht. Damit lassen sich ohne zusätzliche Feldanschaltungen beziehungsweise Switches Vernetzungen in Linientopologie realisieren. Sämtliche Konfigurationseinstellungen des Vision-Sensors sind via Profinet erreichbar, wobei als Front-End zum Parametrieren die Windows-Software Vision Configurator dient. Zu den weitergehenden Möglichkeiten der Codeleser gehören Zugriff auf den Fehlerbildspeicher, Ausgabe der Code-Qualität sowie die Manipulation und Formatierung der Ergebnis-Strings. Fazit: Mit hoher Erkennungsleistung und einer Fülle an wertvollen Zusatzfunktionen lassen die Codeleser der Serie OPC120 nahezu keine Wünsche offen. Dank der beiden Grundmodelle mit unterschiedlichen Zielrichtungen gilt dies gleichermaßen für Standardlösungen mit Fokus auf günstigem Kosten-Nutzen-Verhältnis wie auch für schwierige Applikationen. Durch die innovative PolarisationsfilterTechnologie sind 1D- und 2D-Codes jetzt auch auf stark spiegelnden Trägermaterialien lesbar, was Ausfälle und ungültige Lesungen aus solchen Gründen weitgehend eliminiert und die Anlagenzuverlässigkeit erhöht. Der neue Codeleser verdeutlicht, dass Vision-Sensoren dieser Kategorie aus der Fabrikautomation nicht mehr wegzudenken sind und hier noch etliches Rationalisierungspotenzial verborgen ist. Mit ihrer Leistungsfähigkeit, Flexibilität und einfachen Handhabung RT | werden sie fortlaufend neue Einsatzbereiche erobern. Dr.-Ing. Tim Weis ist Produktmanager Industrial Vision Components bei Pepperl+Fuchs, Geschäftsbereich Fabrikautomation. Test Nr. 3841online weitere Tests, Lebensdauer, Finder & Shop im Web Energieführen leicht gemacht: Servoleitung CF21 Bei 20% Unterbiegung mehr als 53 Mio. Hübe überstanden. Bewiesen in Test 3841von über 600 parallel laufenden Versuchen im mit 1750m2 größten Testlabor für flexible Leitungen. Online berechenbar. Ab Lager in 24h lieferbar. Testinfos und Details zu den igus -Qualitätsstandards unter igus.de/test3841 ® plastics for longer life ... ® ab 24h! 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Die Industriekameras haben dabei meist eine Gigabit-Ethernet-Schnittstelle. Sie basieren auf der gleichen Technologie wie IP-Kameras – dem Ethernet. Beide Kameratypen verwenden die gleichen technischen Protokolle, zum Beispiel TCP/IP oder UDP. Das macht die Kombination einfach. Gleichzeitig sind sie aber technologisch nicht direkt vergleichbar und vom Grundgedanken her für verschiedene Zwecke vorgesehen. Die wichtigsten Unterschiede liegen in der Bilddaten-Kompression, Multistreaming und Echtzeitfähigkeit. Bilddaten-Kompression IP-Kameras wurden speziell für den Einsatz mit niedriger Bandbreite konzipiert, um sich problemlos in bestehende Netzwerke einzugliedern und diese nicht unnötig zu belasten. Die Kamera wird über einen Netzwerk-PC so konfiguriert, dass sie einen kom- Kleine und leichte Kameras wie die Basler ace eignen sich besonders für Robotik-Anwendungen. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 primierten Videostream (MPEG-4, MJPEG oder H.264) sendet. Hauptziel ist es, einen guten visuellen Eindruck am Monitor zu erhalten. Industriekameras hingegen sind auf hohe Bandbreite und optimale Bildqualität in geschlossenen Bildverarbeitungssystemen ausgelegt. Das erklärt auch einen entscheidenden technischen Unterschied: die Komprimierung der Bilddaten. Während Netzwerkkameras die Bilddaten zu einem Bruchteil ihres originalen Datenvolumens komprimieren, um die Übertragungsbandbreite zu reduzieren, liefern Industriekameras Rohbilder, um dem Anwender jede kleinste Bildinformation zu übermitteln, da es beispielsweise bei der Qualitätsprüfung oder Vermessung auf jedes Detail ankommt. Wenn Bildinformationen fehlen, aber der Fehler genau in diesem Bereich liegt und deswegen nicht durch das Inspektionssystem entdeckt wird, hat das System seine Aufgabe nicht erfüllt. Multistreaming und Echtzeitfähigkeit IP-Kameras sind Multistreaming-fähig, das heißt, die Kamera kann mehrere Streams in unterschiedlichen Kompressionsformaten (H.264, MPEG-4, MJPEG) versenden. Das passende Endgerät greift sich dann das richtige Format. So kann zum Beispiel ein Mitarbeiter den hochauflösenden, detailgetreuen MJPEG-Stream am Monitor sehen, während gleichzeitig die Daten im speicherplatzfreundlichen H.264-Format archiviert werden. Bei Industriekameras nutzt man verarbeitete, bereits ausgewertete Daten und verwendet diese beispielsweise für Produktionsstatistiken, Optimierung der Anlagenleistung oder für die Anpassung der Anlage bei wiederkehrenden Fehlern. In der Regel speichert man sie erst nach der Inspektion. VON EVA TISCHENDORF Bilddaten müssen in Produktionsanwendungen innerhalb eines definierten Zeitrahmens übertragen beziehungsweise ausgewertet werden. Dies bezeichnet man als Echtzeitfähigkeit. Die Anforderungen an die maximal zulässige Reaktionszeit zwischen Trigger-Signal und Bildaufnahme sind je nach Anwendung durchaus unterschiedlich und können von wenigen Mikrosekunden bis zu Sekunden betragen. Bei der Produktionskontrolle von Bauteilen beispielsweise transportiert man die Teile mit großer Geschwindigkeit über die Förderbänder. Für eine präzise Kontrolle muss die Kamera ihre Bilder genauso schnell aufnehmen, wie Bauteile auf dem Band geliefert werden. Entscheidend für die Qualität des Bildes ist dabei eine möglichst geringe Latenz, das heißt, ein möglichst geringer Zeitverzug zwischen Empfang des TriggerSignals und Bildeinzug. Außerdem darf dieser Zeitverzug nicht variieren, es darf hinsichtlich der Zeitpunkte der Bildaufnahmen kein Jitter auftreten. Bei einer Anwendung mit hohen Bildraten, zum Beispiel 300 Bildern pro Sekunde, bewegt man sich bei den geforderten Latenzzeiten im Bereich von Mikrosekunden. In vielen typischen Überwachungssituationen soll die Kamera hingegen kontinuierlich Bilder aufnehmen, ohne dass sie getriggert wird. Ist die Kamera beispielsweise auf 30 Bilder pro Sekunde eingestellt, generiert sie intern alle benötigten Signale und nimmt somit die Bilder automatisch auf. Im Gegensatz zu den meisten Netzwerkkameras ist in BaslerIP-Kameras eine Echtzeit-Trigger-Funktion eingebaut. Sie garantiert eine Bildaufnahme genau dann, wenn ein Trigger-Signal gegeben wurde. Bei Bildraten, wie sie für IP-Kameras typisch sind, bewegt man sich Netzwerk- und Industriekameras | SENSORIK & BILDVERARBEITUNG | 027 SENSORS SAFETY RFID Der Kamerahersteller Basler hat sowohl klassische Industrie- als auch IP-Kameras im Programm. Bilder: Basler INDUKTIVSENSOREN FULL INOX BASIC ROBUSTE INDUKTIVSENSOREN FÜR EINSTEIGER hinsichtlich der benötigten Latenzzeiten im Bereich von Millisekunden. Trotz der unterschiedlichen Technologie und Zielsetzung bieten sich für viele Anwendungsfälle beide Kamera-Typen an. Es gibt inzwischen sogar Lösungen, die IP-Kameras und GigE-Industriekameras in einem einzigen Ethernet-basierten System betreiben und über die gleiche Software bedienen. Und es ist gut vorstellbar, dass sich solche Konstellationen künftig stärker verbreiten. Henning Tiarks, Leiter Produktmanagement bei der Basler AG, die sowohl Industrie- als auch IP-Kameras anbietet, beobachtet: „Wir sehen, dass die früher recht strikt getrennten Märkte näher zusammenrücken und sich inzwischen an mehreren Punkten berühren. Zum einen ähneln sich die Anforderungen im Bereich der Kamera-Features stärker. Bei beiden Kameratypen wird zum Beispiel Farbtreue oder Pre-Processing gefordert. Zum anderen sehen wir beim Kunden den Bedarf, beide Kameratypen einzusetzen, jede für ihren Zweck. Wir versuchen bei der Produktentwicklung, das Beste aus beiden Welten zu vereinen und beraten den Kunden entsprechend bei der Kamera-Auswahl.“ Anwendungsbeispiel Papierindustrie In der Papierindustrie wird das Ganze heute schon gelebt. Ähnliche Konzepte gibt es auch in der Stahl- oder Folienproduktion. Die Anlagen sind hier extrem weitläufig und bestehen aus mehreren aufeinanderfolgenden Prozessschritten. Sie kombinieren mehrere Sub-Systeme, die Produkte wie Papierbahnen einander übergeben müssen. Hier überwachen IP-Kameras die einzelnen Prozessschritte und die Übergabe der Produkte an die nächste Maschine. Damit gewährleisten sie das optimale Zusammenspiel aller Anlagen, können Gefahren- oder Störquellen identifizieren, einen Produktionsstopp veranlassen und helfen, die Maschinen-Einstellungen zu optimieren. Hakt es beispielsweise öfters an der gleichen Stelle, müssen die Ingenieure noch einmal Hand anlegen. Gleichzeitig arbeiten klassische Kameras innerhalb der einzelnen Inline-Systeme und prüfen Qualität, Vollständigkeit oder Maße. Anwendungsbeispiel Robotik In der Robotik kommen schon lange Bildverarbeitungssysteme zum Einsatz, die den Robotern das „Sehen beibringen“. Denn Roboterarme können nur mithilfe von Bildverarbeitung und Kameras hochpräzise greifen und positionieren und genaueste Bewegungsabläufe gewährleisten. Typischerweise werden in Robotern kleine und leichte Industriekameras wie die Basler ace eingesetzt. Sie sind ideal geeignet für „Pick-and-Place“-Anwendungen, zum Beispiel dem Greifen, Montieren oder Positionieren bei der Leiterplattenbestückung. Aber auch zur Vermessung und Qualitätskontrolle von unterschiedlichen Produktmerkmalen zwischen und während aller Fertigungsschritte werden Industriekameras eingesetzt. Ein zentrales Thema in Robotik-Anwendungen ist die Sicherheit im Produktionsprozess. Früher wurden die Bereiche um die arbeitenden, rotierenden Roboter mit Absperrungen umbaut, damit kein Mitarbeiter in den Gefahrenbereich gerät. Diese Bauten sind aufwändig, teuer und unflexibel. Heute löst man das Ganze virtuell mit Hilfe von IP-Kameras: Man platziert sie über dem Roboter und zieht einen „virtuellen Käfig“ per Markierungen auf dem Boden. Die Kamera überwacht dann diese markierte Zone und kann die Maschine stoppen, wenn Material oder ein Mitarbeiter in den Arbeitsbereich des Roboters geraten. In der Praxis verschwimmen also die Grenzen zwischen den Kameratechnologien. IP-Kameras, die klassischerweise eher im Überwachungsbereich zu finden waren, werden immer öfter auch im industriellen Kontext eingesetzt und unterstützen dort Prozess-Monitoring und Produktionsabläufe. Bei einigen Kameraherstellern, unter anderem Basler, erhalten Kunden die verschiedenen Kameras samt Zubehör aus einer Hand und können sich damit auf das optimale Zusammenspiel aller Komponenten verlassen. RT | HAUPTVORTEILE Mechanisch und chemisch äußerst robust Faktor 1 auf Stahl und Aluminium Korrosionsbeständig Basierend auf Contrinex ASICTechnologie IP68 und IP69K Exzellente Temperaturkompensation Vibrations- und Stoßsicherheit Eva Tischendorf arbeitet als Senior Communications Specialist bei der Basler AG in Ahrensburg. www.contrinex.com 028 | SENSORIK & BILDVERARBEITUNG | Druckmesstechnik Der Drucktransmitter F01 erfüllt die international geltenden Normen für sicherheitskritische Anwendungen. Bild: STW D R U C K S C H A LT E R I N S I C H E R H E I T S K R I T I S C H E N A N W E N D U N G E N Von den Normen geformt Auf dem Markt gibt es eine unüberschaubare Zahl verschiedener Druckschalter: vom günstigen Modell bis hin zur komplexen Ausführung für sicherheitskritische Anwendungen. Hier gelten internationale Normen, die diverse Methoden zur Beherrschung von systematisch und zufällig erkannten Fehlern fordern. D ruckschalter für den Einsatz in sicherheitskritischen Anwendungen erfordern bereits in der Entwicklung höhere Anforderungen als Standard-Schalter. Diese beeinflussen entsprechend auch den Signalweg innerhalb des Geräts sowie Auswertung und Ausgabe. Die bis 2011 gültige Norm EN 954 wurde durch die DIN EN ISO 13849 ersetzt. Diese gilt für alle Arten von Maschinen. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung allgemeiner Gestaltungsleitsätze sicherheitsbezogener Teile sowie deren Validierung. Die Risikoauswertung erfolgt, wie auch schon bei der EN 954, über einen Risikographen und führt zu einem PLWert (Performance Level). DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 VON MICHAEL SIEBER Die Einstufung geht von a (niedriger Beitrag zur Risikoreduzierung) bis zu e (hoher Beitrag zur Risikoreduzierung). Im Unterschied zur EN 954 lässt die ISO 13849 je- doch mehrere Wege zum Erreichen eines bestimmten PL-Wertes, sogenannte Kategorien, zu. Je nach Anforderung des Gesamtsystems sind statt der ISO 13849 die IEC 62061 beziehungsweise IEC 61508 (Einstufung nach SIL – Safety Integrity Level) oder für automotive Systeme die ISO 26262 (Einstufung nach ASIL) zu berücksichtigen. Wenn in einem System die Einstufung nach PLd Kategorie 2 genügt, ist es ausreichend, wenn der Druckschalter über nur ein Sensorelement verfügt, sofern der Diagnoseabdeckungsgrad (DC) hoch genug und der Zeitraum bis zum ersten kritischen Fehler (MTTFd) entsprechend lang ist. Die Basis bildet eine DünnschichtDruckmesszelle mit Titan-Oxinitrid (TiON) als Dünnschichtmaterial. Bild: STW Druckmesstechnik | SENSORIK & BILDVERARBEITUNG | 029 Da unter anderem das Langzeitdriftverhalten der verwendeten Messzelle maßgeblich für den MTTFd-Wert ist, spielt diese hier eine zentrale Rolle. Mit einer entsprechend hochwertigen Dünnschichtmesszelle lässt sich ein kostenoptimiertes einkanaliges System in Kombination mit einer Überwachungseinheit (DC-Subsystem) realisieren. Messzelle aus Dünnschichtmaterial Die Basis des von Sensor-Technik Wiedemann (STW) entwickelten Druckschalters F01 bildet die eigene Dünnschicht-Druckmesszelle. Als Dünnschichtmaterial wird bei dieser Messzelle Titan-Oxinitrid (TiON) eingesetzt, das gegenüber der sonst genutzten Nickel-Chrom-Dünnschicht verschiedene Vorteile hat. Zwei entscheidende Vorteile sind der deutlich höhere Temperaturbereich bis +200 Grad Celsius und der 2,5-mal höhere k-Faktor. Dieser höhere k-Faktor ermöglicht eine deutlich stärkere Membran, so dass die Druckmesszellen einen Berstdruck von bis zum Zehnfachen des Nenndrucks aufweisen. Gerade im Bereich der funktionalen Sicherheitsanwendungen ist dies ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Da die Messzelle mit dem Vorsatzteil verschweißt wird und somit kein Dichtring eingesetzt werden muss, ist eine hohe Medienverträglichkeit gewährleistet. Auf der elektrischen Seite wird die Messzelle mittels Bonddrähten an die Elektronik angebunden. Da die Bonddrähte einen Durchmesser von nur 50 Mikrometer haben (und damit kaum Masse mitbringen), widerstehen sie auch den in der Mobilhydraulik üblichen Vibrationen und Schocks. Die Messzelle selbst wird durch die Elektronik entsprechend überwacht, so dass auch ein Drift bei Berücksichtigung einiger Randbedingungen zuverlässig detektiert werden kann. Bei der A/D-Wandlung des Messsignals wird durch einen zweiten, weniger genauen Wandler der Messwert verifiziert. Die beiden Ergebnisse werden in einem Prozessor verglichen, um Abweichungen zu erkennen. Auch die beiden Ausgangssignale werden intern auf Konsistenz überprüft und von der übergeordneten Steuerung ausgewertet. Bei einem erkannten Fehler werden die Ausgänge abgeschaltet, um der Steuerung zu signalisieren, dass der Druckschalter nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert. Optional steht zu dem ersten Schaltausgang ein zweiter antivalenter Schaltausgang oder alternativ ein analoges, druck- proportionales 4- bis 20-mA-Signal zur Verfügung. Da der Analogausgang beim F01 nur einkanalig ausgeführt ist, muss die Sicherheit bei der Übertragung des Signals genau betrachtet werden. Höheres Sicherheitslevel Schwieriger wird es, wenn der Drucktransmitter ein Performance-Level PLe aufweisen muss. Ein solcher Level kann nur über die Kategorie 3 oder 4 realisiert werden. Dabei sind zwei Sensoren notwendig, die den Messwert aufnehmen. Theoretisch ist dies einfach, erfordert in der Praxis jedoch einige Überlegungen, um die Verfügbarkeit des Systems nicht einzuschränken. Durch den Einsatz von zwei Druckmesszellen ist es möglich, auch einen Drift der Messzelle sowie einen Überdruck zu detektieren, auch wenn das System nicht drucklos geschaltet werden kann. Der Überdruck lässt sich auch dann feststellen, wenn dieser nicht von der Elektronik erkannt wird, weil er nur eine extrem kurze Zeit anlag. Die Signale dieser beiden Messzellen werden jeweils von einer Elektronik aufgenommen, die ähnlich arbeitet, wie zuvor beschrieben. Der Unterschied besteht darin, dass sich die beiden Elektroniken gegenseitig überwachen und so Fehler frühzeitig erkannt werden. Dabei kann zwischen Fehlern unterschieden werden, die kritisch sind (also zum Abschalten der Anlage führen) oder weniger kritisch (der Transmitter muss erst später Blockschaltbild der Sensor-Elektronik (Performance Level d Bild: EN ISO 13849-1:2006 (D) Kategorie 2). Blockschaltbild der Sensor-Elektronik (Performance Level d Bild: EN ISO 13849-1:2006 (D) Kategorie 3). gewechselt werden, falls der Fehler wiederholt auftritt). Dabei ist es wichtig, dass bei kritischen Fehlern auch die Ausgänge in einen sicheren Zustand schalten. Ein weniger kritischer Fehler kann beispielsweise dadurch signalisiert werden, dass die Ausgänge nur für einen bestimmten Zeitraum abgeschaltet werden. Bei Drucksensoren/-schaltern, die in PLeApplikationen eingesetzt werden, sind die Anforderungen gerade hinsichtlich der Fehlererkennung deutlich höher. Der Ausgang muss entweder zweikanalig ausgeführt oder aber mittels Sicherheitsprotokoll (beispielsweise CANopen-Safety) realisiert werden. Bei einer doppelkanaligen Ausführung in Analogtechnik werden die Ausgänge invertiert realisiert, um eventuell auftretende Leckströme zuverlässig in der übergeordneten Steuerung erkennen zu können. Für mobilhydraulische Anwendungen Der F01 ist speziell für den Einsatz in den rauen Umgebungsbedingungen mobilhydraulischer Anwendungen entwickelt. Neben den klimatischen und chemischen Belastungen sind dies vor allem EMV-Einflüsse JBI | und Vibrationen. In dieser Anwendung mobiler Hydraulik hilft ein normgerechter Drucktransmitter, Aufwände zu verBild: Liebherr meiden. Michael Sieber leitet den Vertrieb Messtechnik und Sensorik bei Sensor-Technik Wiedemann in Kaufbeuren. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 030 | SENSORIK & BILDVERARBEITUNG | Optische und induktive Sensoren S E N S O R E N O N L I N E AU S WÄ H L E N U N D B E S T E L L E N Universalschlüssel zu geringeren Betriebskosten Der E-Commerce-Handel boomt seit Jahren. Was in vielen Branchen gang und gäbe ist, bietet das Unternehmen autosen jetzt auch für die Automatisierungsbranche an. Über die Website autosen.com können Kunden optische und induktive Sensoren mit einem attraktiven Preisvorteil einkaufen. E insparungen durch den Einsatz kompatibler Substitutionsprodukte sind in vielen Branchen gang und gäbe. So sparen die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland jedes Jahr durch die Verschreibung von Generika rund zehn Milliarden Euro. Mit Medikamenten also, die dieselben Wirkstoffe und Wirkung aufweisen wie patentierte Originalpräparate, jedoch erheblich günstiger sind. Was dem Gesundheitswesen recht ist, sollte der Industrie billig sein, so das Konzept von autosen, einem Spezialisten für optische und induktive Sensoren. Das Essener Unternehmen lässt bei einem führenden Hersteller Sensoren nach gängigen Industriestandards und den eigenen Qualitätsrichtlinien fertigen und vertreibt diese ausschließlich über das Internet. Die eingesparten Vertriebskosten reicht der Anbieter an seine Kunden weiter, die einen Preisvorteil von bis zu 50 Prozent realisieren können. Das sind zwar auch in der Summe keine Milliarden, kann aber vor allem in den Unternehmen einen erheblichen Posten Sensoren per Web auswählen und bestellen: Ein Online-Tool prüft unter autosen.com die Kompatibilität und eröffnet Bild: autosen Einsparpotenziale. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 VON PHILIPP BOEHMERT ausmachen, bei denen Sensoren aufgrund rauer Umgebungsbedingungen mehr oder weniger zu den Verbrauchsartikeln zählen und in hohen Stückzahlen in der Produktion zum Einsatz kommen. Werkzeugmaschinenhersteller gehören beispielsweise dazu, aber auch die fleischverarbeitende Industrie mit ihren strengen Hygieneanforderungen und entsprechenden Reinigungsprozeduren. Wie die Pharmaunternehmen bei ihren Generika legt autosen bei seinen Produkten größten Wert auf Funktionssicherheit und Qualität: Viele der optischen und induktiven Sensoren gehören zur besonders widerstandsfähigen High Resistance Class. Diese sind für den Einsatz unter extremen Bedingungen ausgerüstet. Zum Schutz vor aggressiven Reinigungsmitteln, Belastungen durch Öle und Kühlschmiermittel oder harte mechanische Einflüsse werden robuste Gehäusematerialien eingesetzt und ein durchgehendes Dichtungskonzept vom Sensor bis zum Steckverbinder verfolgt. Trotz der aufwändigen Produktion wird jeder einzelne Sensor vor Auslieferung sorgfältig stückgeprüft. Während man in vielen Unternehmen Beschaffungspreise auf den Prüfstand stellt, bleiben Konditionen für Sensoren trotz hohem Preisniveau häufig unangetastet, ohne nach günstigeren Alternativen Ausschau zu halten. Eine mögliche Ursache dürfte die Unsicherheit sein, ob die Produkte verschiedener Hersteller trotz verbindlicher Standards, Normen und Bauformen in der Praxis interoperabel sind. Kompatibilitäts-Check im Internet Kompatibilität ist die wesentliche Voraussetzung für Interoperabilität und damit für einen sukzessiven Anbieterwechsel im laufenden Betrieb. Diese lässt sich bei autosen online schnell und unkompliziert überprüfen. Dazu müssen nicht einmal die detaillierten Spezifikationen mit Schutzarten und technischen Leistungen bekannt sein. Es genügt, die Produktbezeichnung des bisherigen Lieferanten einzugeben, schon lassen sich per Mausklick preiswerte Alternativen finden. In der Datenbank sind die technischen Daten aller gängigen Hersteller hinterlegt. Insgesamt über 10.000 Produkte finden sich in dem denkbar einfach zu bedienenden Tool. Der Nutzer kann nach dem Hersteller oder direkt nach der Artikelnummer suchen. Innerhalb von wenigen Sekunden zeigt das Tool ein entsprechendes Vergleichsprodukt als 3DAnimation inklusive Preis, elektrischen und technischen Daten. Alle Datenblätter stehen kompakt und übersichtlich mit allen relevanten Vergleichskriterien wie Schaltabstand und Schutzart im DIN-A4-Format auch zum Download zur Verfügung. Vereinfacht wird die Suche durch eine sinnvolle Beschränkung des Sortiments auf das, was der Markt in nennenswerten Stückzahlen benötigt. Exotische Produkte für außergewöhnliche Anwendungen finden sich nicht. Kurze Supply Chain Auf personalkostenintensive Vertriebswege verzichtet autosen, das Augenmerk liegt – neben dem Anschaffungspreis – auf einer wirtschaftlichen und einfachen Beschaffungslogistik für den Kunden. Sämtliche Produkte werden in hohen Stückzahlen am Zentrallager in Essen vorgehalten und lassen sich rund um die Uhr bestellen. Die Auslieferung erfolgt in der Regel binnen eines Werktages. Eine eigene Lagerhaltung ist daher unnötig. Einmal geliefert, profitieren die Kunden von einer fünfjährigen Gewährleistung sowie bei Nachbestellungen RT | von einer Preisgarantie bis 2018. Bild: fotolia.com Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure weil Qualität entscheidend ist DIGITAL ENGINEERING MAGAZIN – denn Erfolg ist buchbar! • Technische Innovationen für Konstrukteure und Entwickler aus erster Hand • Denn die Zukunft in Konstruktion und Entwicklung ist digital! • Weil 85 % der professionellen Entscheider Fachmedien lesen • Die crossmediale Plattform für Ihre Werbebotschaften • Seit über 15 Jahren die zuverlässige Informationsquelle für Entscheider Digital Engineering Magazin Probeabo Digital Engineering Magazin ePaper & App www.digital-engineering-magazin.de 032 | SENSORIK & BILDVERARBEITUNG | Winkelsensorik Im November 2011 ging das Wellenkraftwerk in der nordspanischen Gemeinde Mutriku in Betrieb. B Bild: Voith KO N TA K T LO S E W I N K E L S E N S O R I K I M W E L L E N K R A F T W E R K Keine Angst vor rauer See Kontaktlose Winkelsensoren, die auf magnetischen Verfahren basieren, eignen sich wegen der vergleichsweise niedrigen Kosten für zahllose Applikationen im Maschinen- und Anlagenbau und in der mobilen Automation. Selbst in Wasserkraftwerken sind sie anzutreffen, wie eine Anwendung an der nordspanischen Küste zeigt. VON STEFAN SESTER UND ELLEN-CHRISTINE REIFF D er Nutzen von Wellenkraftwerken kam wegen der hohen Kosten lange einer Spielerei am Reißbrett gleich. In einer Zeit, in der Energie immer teurer wird und erneuerbare Energien stärker in den Fokus rücken, beginnt sich das jedoch zu ändern. Dazu trägt auch bei, dass sich Wellenkraftwerke oft in ohnehin benötigte Bauten integrieren lassen – beispielsweise in Hafen- oder Küstenschutzanlagen. Im November 2011 ging das erste von Anfang an kommerziell genutzte Wellenkraftwerk der Welt in der nordspanischen Gemeinde Mutriku in Betrieb und gilt nun als Vorbild für weitere derartige Projekte zur nachhaltigen Energiegewinnung. Gebaut DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 vom spanischen Energieversorger Ente Vasco de la Energía (EVE) und mit Technik aus Deutschland ausgestattet, sorgt das Wellenkraftwerk mit 16 Wells-Turbinen für eine Gesamtleistung von 300 Kilowatt. Damit kann es etwa 250 Haushalte versorgen. Schwingende Wassersäule erzeugt Energie Das Wellenkraftwerk in Mutriku arbeitet nach dem Prinzip OWC (Oscillating Water Column). Dabei drückt jede Welle Wasser in kaminartige Betonröhren und mit jedem Wellental wird das Wasser wieder herausgezogen. Am oberen Ende der „Kamine“ sind die Turbinen angebracht. Durch die sich auf und ab bewegende Wassersäule wird die Luft in den Betonröhren abwechselnd komprimiert beziehungsweise angesaugt. Dadurch entsteht am Auslass ein Luftstrom, der die Turbinen treibt. Die Turbinen, die nach ihrem Erfinder, dem britischen Ingenieur Allen Arthur Wells benannt sind, arbeiten unabhängig von der Durchströmungsrichtung. Der Clou eines solchen Kraftwerks ist, dass die Energiegewinnung aus der Wellenkraft im Gegensatz zu Gezeiten-Kraftwerken nicht an Ebbe und Flut gebunden ist. So steht rund um die Uhr Energie zur Verfügung und verbraucht keine Ressourcen. Vor extremem Seegang müssen die Turbinen allerdings geschützt werden. Dazu ist am Auslass, also zwischen Kamin und Turbi- Winkelsensorik | SENSORIK & BILDVERARBEITUNG | 033 ne, ein elektrisch angetriebener Schmetterlings-Dämpfer angebracht, der ähnlich wie einer Rauchklappe funktioniert. Dadurch lässt sich der Luftstrom, der die Turbine antreibt, bei Bedarf regeln. Gegebenenfalls kann die Turbine auch komplett isoliert werden. Damit diese Regelung funktioniert, muss die Klappenposition überwacht und an die übergeordnete Steuerung gemeldet werden. Die Aufgabe erfordert einen Sensor, der mit den harten Einsatzbedingungen zurechtkommt: Salzhaltige, feuchte Luft und die zyklischen Druckschwankungen dürfen die zuverlässige Funktion nicht beeinträchtigen, da davon die sichere Funktion der Turbine abhängt. Die passende Lösung fand sich im Standardprogramm des Sensorikherstellers Novotechnik: Magnetische Winkelsensoren der Baureihe RFC 4800 erfassen die aktuelle Position der vor den Turbinen angeordneten Dämpfer. Der Sensor erfüllt serienmäßig die Anforderungen der Schutzart IP69 und lässt sich einfach montieren. Einfache Integration Die einfache Integration in die Anwendung hängt unmittelbar mit der Funktionsweise zusammen: Für die Winkelerfassung wird an der drehenden Achse ein positionsgebender Magnet angebracht. Je nach Drehwinkel verändert sich die Orientierung des Magnetfeldes und damit die Signale des nur etwa 15 Millimeter flachen Sensors. Der integrierte Sensor-IC rechnet diese Signal änderung in ein drehwinkelproportionales Ausgangssignal um und stellt es der übergeordneten Steuerung zur Verfügung. Weil Sensorelement und positionsgebender Magnet konstruktiv voneinander getrennt sind, vereinfacht sich die Montage, denn der Sensor kann in bis zu 1,5 Millimetern Entfernung zum Positionsgeber platziert werden. Sogar noch größere Abstände bis etwa 4 Millimeter sind realisier- Sensor und Positionsgeber sind getrennt: Der Sensor lässt sich dadurch leicht integrieren. Bild: Novotechnik Prinzip: Eine sich auf und ab bewegende Wassersäule komprimiert die Luft in den Betonröhren und erzeugt einen Luftstrom, der die Wells-Turbinen antreibt. Bild: Voith bar; hierfür steht ein verstärkter Magnet zur Verfügung. Bei der Anwendung im Wellenkraftwerk ist der positionsgebende Magnet direkt an der angetriebenen Welle des Dämpfers angebracht, während das Sensorelement am Turbinenrahmen montiert ist. Für den magnetischen Winkelsensor sprachen noch weitere Fakten: Er erfasst den Messwinkel kontaktlos, also ohne mechanischen Verschleiß und liefert absolute Messwerte über volle 360 Grad, die er der Steuerung als Analogsignal mit einer Auflösung von 12 Bit (in 0,009-Grad-Auflösung) zur Verfügung stellt. Die (unabhängige) Linearität liegt bei +/- 0,3 Prozent, die Wiederholgenauigkeit bei 0,1 Grad. Robust und unempfindlich gegenüber Schmutz Das Sensor-Gehäuse ist aus hochwertigem und temperaturbeständigem Kunststoff. Befestigungslaschen mit Langlöchern ermöglichen einen einfachen Anbau und eine bequeme mechanische Justierung. Der Sensor ist vollkommen vergossen und damit unempfindlich gegenüber Verschmutzungen; dadurch beeinträchtigt ihn weder die salzhaltige Luft noch die zyklische Druckbelastung. Für die elektrische Verbindung sind Kabel oder Einzellitzen vorgesehen, die in das Gehäuse eingegossen sind. Die zulässigen Umgebungstemperaturen liegen zwischen -40 und +125 Grad Celsius. Ihren Härtetest haben die Sensoren bereits in einem anderen Wellenkraftwerk auf der Insel Islay vor der schottischen Westküste bestanden. Die Anlage Limpet wurde im Jahr 2000 in Auftrag gegeben und wird heute noch als Test- und Forschungseinrichtung betrieben. Insgesamt hat sie mehr als 70.000 Betriebsstunden lang Strom ans Netz geliefert, wozu auch die ein- Je nach Drehwinkel verändert sich die Orientierung des Magnetfeldes und damit die Signalspannung des Sensorelements. Bild: Novotechnik gesetzten Sensoren mit ihrer zuverlässigen Funktion ihren Beitrag geleistet haben. Ihre Robustheit hilft auch in vielen anderen Anwendungen weiter: Neben industriellen Applikationen erschließt sich ihnen auch im mobilen Bereich ein breites Einsatzfeld. Schließlich verkrafteten sie Schwingungen und Vibrationen bis 20 g (gemäß IEC 600658-2-6) sowie Stöße bis 50 g (6 Millisekunden, gemäß IEC 68068-2-27) und erfüllen sämtliche in mobilen Anwendungen geforderten EMV- und EMC-Spezifikationen. Dank unterschiedlicher Mechaniken und Steckerabgängen lassen sie sich einfach in unterschiedlichste Anwendungen integrieren. Auch bei den elektrischen Schnittstellen herrscht Vielfalt: von verschiedenen einund mehrkanaligen Varianten mit analogen Schnittstellen über SPI, SSI und Inkremental bis hin zu CANopen sind alle gängigen JBI | Schnittstellen verfügbar. Dipl.-Ing. Stefan Sester ist Produktbereichsleiter rotative Sensoren bei Novotechnik in Ostfildern. Ellen-Christine Reiff, M.A., arbeitet im Redaktionsbüro Stutensee. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 Ein typischer Fall für Mecaplex: Der Flugzeughersteller beauftragt den Verglasungsspezialisten mit Konzeption und Auslegung der Verglasung für ein Trainingsflugzeug. D U R C H G Ä N G I G E L Ö S U N G F Ü R D E S I G N , A N A LY S E U N D D AT E N M A N A G E M E N T Produktwissen in 3D Schlagfeste Cockpitverglasungen für Flugzeuge und Hubschrauber sind besondere Produkte, die zu konzipieren und zu konstruieren viel Wissen erfordern. Um dieses Wissen immer dann verfügbar zu haben, wenn es benötigt wird, setzt der Hersteller Mecaplex auf eine 3D-Plattform für Datenmanagement, Konstruktion und Simulation. D aniel Reutimann, Verantwortlicher für die digitale Konstruktion und Entwicklung bei Mecaplex, hatte so manche schlaflose Nacht, wenn sich der Prüfer des Schweizer Bundesamtes für Zivilluftfahrt ankündigte. Wollte der Prüfer etwa wissen, welche Materialien für die Verglasungen einer Boeing-Maschine verwendet wurden, hatte Reutimann Mühe, die gewünschten Informationen auf Anhieb zu finden. Er musste dafür in den verschiedenen Ordnern auf seinem Computer suchen und sich daran erinnern, wie er die entsprechenden Dateien benannt hatte. Kommt der Prüfer heute ins Haus, bleibt Reutimann gelassen. Dafür sorgt Enovia, eine Software für das Datenmanagement von Dassault Systèmes. „Sämtliche produktbezogenen Informationen sind einfach per Knopfdruck verfügbar“, erklärt Reutimann. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 Für ihn eine entscheidende Verbesserung: „Sicherheit spielt in der Luftfahrtindustrie eine große Rolle, daher werden wir sehr häufig auditiert. Fehlerfreie und genau dokumentierte Prozesse sind dabei das A und O. Mit den Anwendungen von Dassault muss ich mir nicht mehr alles in einzelnen Ordnern zusammensuchen, sondern habe sämtliche Informationen zum Produkt projektorientiert und aktuell zur Verfügung.“ Wettbewerber abhängen Auch um dem Wettbewerb einen Schritt voraus zu sein, musste Mecaplex die De signprozesse optimieren. Zudem helfen die Anwendungen von Dassault den Schweizern, wichtiges Wissen im Unternehmen zu halten, wenn Know-how-Träger aus der Firma ausscheiden. „Wir haben Mitarbeiter, die bereits seit 30 Jahren im Unternehmen sind VON JUTTA TREUTLEIN und oft als einzige noch Anfragen zu Flugzeugen beantworten können, die längst nicht mehr gebaut werden“, erklärt Reutimann. „Mit der Dassault-Plattform ‚3DExperience‘ gelingt es, sämtliche Produktdaten und weiteres Intellectual Property für alle Mitarbeiter zugänglich zu machen, was die Arbeit extrem vereinfacht.“ Extreme Anforderungen Bei Flugzeugen und Hubschraubern spielen die Verglasungen eine sehr wichtige Rolle, um sowohl die Passagiere als auch die Crew vor einer Vielzahl widriger Bedingungen von außen zu schützen. Zum Beispiel sind die Cockpits starken Windbeschleunigungen und Turbulenzen ausgesetzt. Sie müssen nicht nur Vogelschlag standhalten, sondern auch starken Unterschieden von bis zu – 60 Grad Celsius Außentemperatur Integriertes Datenmanagement | PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT | 035 ruktionen setzt Mecaplex Catia und Delmia von Dassault ein. Auf dieser Basis werden sämtliche Vorschläge validiert, einschließlich der Durchbrüche, Verschraubungen und Verklebungen sowie des gesamten Einbaus und der dafür benöDie Verglasung passt sich ins Komplettmodell des Flugzeugs ein. tigten Werkzeuge und NC-Programme. und + 20 Grad Celsius Innentemperatur Die Fräsbearbeitung der Scheiben vertrotzen. Neben schlagfesten Verglasungen langt nach einer sehr diffizilen Vorgehensmüssen diese anti-UV-beschichtet sein, um weise, angefangen bei der Programmieden Insassen Schutz vor UV-Strahlung zu rung über die Aufspannung bis hin zur Endbearbeitung. Um dies sicherzustellen, gewähren. Die Formgebung der Verglasungen spielt programmiert und steuert Mecaplex mit eine entscheidende Rolle, um diesen extre- Delmia V6 Machining die modernen Fünfmen Anforderungen gerecht zu werden. Achs- und Drei-Achs-Fräsmaschinen für die Ein einwandfreies Design ist daher uner- mechanische Bearbeitung der Verglasunlässlich. „Die dafür notwendigen Berech- gen und den Formenbau. nungen und Produktionsmethoden, die wir „Ich war schon immer ein Freund des virheute verwenden, beispielsweise die Simu- tuellen Produkt-Designs “, offenbart Reutilation eines Vogeleinschlags, gab es vor ei- mann. „Ein Professor an der Hochschule hat nigen Jahren noch gar nicht“, erklärt Reu- mir während meines Studiums vermittelt, timann. „Die neuen Lösungen helfen uns, welches Spektrum an Möglichkeiten Catia noch bessere Produkte zu entwickeln und in der Umsetzung von Ideen bietet. Wir haben damals nächtelang damit konstruiert zu produzieren.“ und es macht mir immer noch viel Spaß, damit zu arbeiten.“ Wagen, was andere nicht wagen Ohne Catia kann sich Reutimann seiNeue Technologien sind für Mecaplex ein entscheidender Erfolgsfaktor. Die Konkur- ne Arbeit heute gar nicht mehr vorstellen: renz ist meist größer und oft auch günstiger „Damit können wir frei und flexibel jede als der 1948 gegründete Familienbetrieb. noch so komplexe Form entwerfen und Dementsprechend muss Mecaplex seinen egal wie extrem die Entwürfe sind – geraKunden mehr bieten. „Wir gehen freier an de bei Teilen wie den Blinkern oder den Flüeine Aufgabe heran und wagen, was an- gelspitzen, die sehr stark der Aerodynamik dere nicht wagen“, bringt es Reutimann auf ausgesetzt sind: am Ende können wir sie den Punkt. „Den Satz ‚Das geht nicht‘ hören überprüfen und auch bauen. Und mit EnoSie bei uns nicht. Wir suchen immer kreativ via finden wir nicht nur die Geometrie, sonnach Lösungen, um die Wünsche unserer dern auch den Prozess wieder.“ Bei der Implementierung der DassaultKunden zu erfüllen.“ Neben Dassault Aviation oder EADS Anwendungen und den Schulungen der zählen beispielsweise Eurocopter, Korean Mitarbeiter wird Mecaplex von Cenit unterAerospace Industries, Northrop Grumman oder Pilatus Aircraft zu den Referenzen. Virtuelles Produkt-Design Da die Verglasungen nicht zur Kernkompetenz der Flugzeugbauer gehören, lautet eine typische Anfrage von MecaplexKunden: Wir bauen einen Helikopter, der mit Geschwindigkeit X bis zu einer Höhe Y fliegt und möchten dafür sichere Scheiben. „An dieser Stelle beginnt unsere kreative Beratungsleistung“, kommentiert Reutimann. „Wir machen Vorschläge für den Einbau, die Dicke und die Zusammensetzung der Scheibe, ob sie beheizt sein sollte oder nicht.“ Für diese Berechnungen und Konst- stützt. „Wir arbeiten schon seit vielen Jahren mit diesem Dienstleister zusammen und sind äußerst zufrieden“, so Reutimann. Enormes Potenzial Um den Kunden die Vorschläge noch realistischer präsentieren zu können, plant Mecaplex, künftig auch 3DVia von Dassault einzusetzen. „In 3D steckt so viel Potenzial: ein Produkt wird nicht mehr nur gezeigt, Auch die kratzfeste Polycarbon-Frontscheibe des Agusta A109 ist Bilder: Mecaplex von Mecaplex. sondern mit 3D können Kunden das Produkt so erleben, als wäre es real“, sagt Reutimann. Auch was den Werkstoff Glas angeht, sieht er die Möglichkeiten noch längst nicht ausgeschöpft: „Gerade im Verbund mit anderen Werkstoffen, zum Beispiel Kunststoffe, die sich hinsichtlich der Wärmeausdehnung ähnlich verhalten wie Plexiglas, liegt enormes Innovationspotenzial. Hier stehen wir erst am Beginn der Entwicklung. Der JBI | große Sprung liegt noch vor uns.“ Jutta Treutlein arbeitet im Marketing bei Dassault Systèmes in Stuttgart. Mecaplex erstellt virtuelle Modelle der Verglasung. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 036 | PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT | Simultaneous Engineering PA R A L L E L I S I E R U N G D E S KO N S T R U K T I O N S - U N D B E R E C H N U N G S P R O Z E S S E S Das Miteinander von Konstruktion und Berechnung Stetig verkürzte Entwicklungszyklen von Produkten lassen Konstruktion und Berechnung im Rahmen von Simulation enger zusammenwachsen. Daraus entwickeln sich Szenarien wie FEM für den Konstrukteur, CAD-integrierte Berechnung und konstruktionsintegrierte Simulation, die sich unter dem Überbegriff „Simultaneous Engineering“ zusammenfassen lassen. Das Karlsruher Software-Unternehmen Transcat PLM ist Spezialist auf diesem Gebiet und hat bereits in verschiedenen Unternehmen aus der Automobilindustrie beachtliche Prozessoptimierungen realisiert. M it einer Topologieoptimierung lässt sich in den Entwurfsphasen die bestmögliche Nutzung der Bauräume untersuchen, woraus die Vorgaben für die ersten Designvarianten abgeleitet werden können. „Für die anschließende Detaillierung bieten sich dann Anwendungen nach der Finite-ElementeMethode (FEM) an. Derartige Lösungen gibt es auch für den Bereich der Strömungs- und Mehrkörpersimulation sowie der Toleranzanalyse“, erläutert Peter Straetemans, Senior Consultant bei Transcat PLM. Allein die Berechnungsvorbereitung findet in einer CADUmgebung statt, wobei der Anwender aufgrund der CAD-Integration seine gewohnte CAD-Umgebung nicht verlassen muss. Die Randbedingungen der Simulation sind asso- Für die Detaillierung von Designvarianten bieten sich lineare oder auch nichtlineare Anwendungen nach der Finite-Element- Methode (FEM) an. Viele Simulationsabläufe erfolgen immer wieder in den gleichen Schritten. Dieser Workflow lässt sich heute durch entsprechende Anwendungen automatisieren. Bilder: Transcat PLM DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 ziativ mit der Geometrie verbunden, sodass sich Geometrievarianten schnell und komfortabel untersuchen und vergleichen lassen. Die für die Gleichungslösung eingesetzten Solver sind die gleichen wie in der Berechnungsabteilung. Darstellung und Auswertung der Ergebnisse werden innerhalb des CAD-Systems durchgeführt. Simulationen statt teurer Tests „Mit dieser Entwicklung von zunehmend leistungsfähigerer Simulationssoftware kann man die Ergebnisse immer näher an die Realität heranführen. In manchen Bereichen ersetzen komplexe Simulationen bereits kostenintensive reale Tests, denn aufgrund der CAD-integrierten Lösungen bekommt die Berechnungsabteilung heute deutlich besser vordimensionierte Konstruktionsentwürfe für zuverlässige Ergebnisse“, meint Peter Straetemans. Da der Konstrukteur durch den unregelmäßigen Einsatz von FEM-Anwendungen nur schlecht Erfahrung sammeln kann, sollte im Vorfeld allerdings eine praxisnahe Anwenderschulung und während der Anwendung eine gute Betreuung stattfinden. VON KAREN DÖRFLINGER „Hier hat es sich bewährt, dass an firmeninternen Schulungen Mitarbeiter aus der Berechnungsabteilung teilnehmen, die anschließend die Betreuung der Konstrukteure übernehmen“, erklärt Peter Straetemans die Vorgehensweise. Eine weitere Unterstützung des Kon strukteurs kann die Methode der AnalyseTemplates sein, denn bei vielen Bauteilen sind die Anforderungen an die Simulation ähnlich bis gleich. Dabei wird für ein Bauteil eine Referenzanalyse aufgebaut. Durch Speichern der definierten Vernetzungsparameter sowie aller gewünschten Ergebnisdarstellungen lässt sich ein Analyse-Template erstellen. Möchte man nur ähnliche Bauteile untersuchen, nimmt der Konstrukteur die Vorlage und tauscht den Geometrielink auf die neue Geometrie. Auf diese Weise ist die Gleichheit der Analyseparameter und somit eine Vergleichbarkeit der Analyseergebnisse gewährleistet. Prozessautomatisierung Die konsequente Weiterführung davon ist die Automatisierung des gesamten Prozesses, denn viele Simulationsabläufe erfolgen immer wieder in den gleichen Schritten. In diese Prozessautomatisierung lassen sich auch Optimierungsstrategien einbauen, womit sich beispielsweise Bauteile parametergesteuert optimieren lassen. Nach der Untersuchung erhält der Anwender nur noch eine E-Mail mit den Ergebnissen. „Mit einer solchen Prozessautomatisierung können in gleicher Zeit mehr Simulationen durchgeführt werden. Darüber hinaus stellt sie die Reproduzierbarkeit der einzelnen Simulationsschritte und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse sicher“, so Peter Straetemans. RT | Strömungssimulation | SIMULATION & VISUALISIERUNG | 037 C F D - S I M U L AT I O N S P R O J E K T E M I T F L O W V I S I O N Planbar simulieren Capvidia, ein Anbieter von 3D-Engineering-Software, offeriert Unternehmen Simulations- und Berechnungsprojekte auf Basis der hauseigenen Strömungssimulationssoftware FlowVision. C apvidia bietet ein breites Feld von CFD-Simulationslösungen. Um vor der geplanten Einführung einer CFD-Berechnungssoftware den Nutzen des FlowVision-Software-Pakets besser beurteilen zu können, bietet Capvidia interessierten Unternehmen die Möglichkeit, in sogenannten „3/10“-Simulationsprojekten klar abgegrenzte Aufgabenstellungen zu bearbeiten. Bei den Capvidia „3/10“-FlowVision-Projekten geht es darum, ein Strömungssimulations-, Wärmeübertragungs- oder verwandtes Berechnungs- oder Simulationsproblem nach kundenspezifischen Kriterien mit der Software FlowVision erfolgreich abzuarbeiten. Ein durch den Capvidia-Partner entsprechend spezifiziertes Projekt kann dann bis zu drei Monate in Anspruch nehmen und hat einen für den Interessenten planbaren Kostenumfang von lediglich 10.000 Euro (daher: „3/10“-Projekt). Spezifizierung und Projektplanung Der Capvidia-Partner erstellt anhand einer detaillierten Problembeschreibung eine Spezifikation und übermittelt entsprechende 3D-Geometriedaten als Grundlage des Simulationsprojekts. Das Capvidia-FlowVision-Team stellt daraufhin eine umfassende Projektplanung zusammen, die an den Projektpartner kommuniziert wird. Die Simulation lässt sich dann bei Capvidia selbst oder aber beim Kunden in Kombination mit Capvidia-Resourcen durchführen. Wird eine aktive Einbindung in die Projektarbeit gewünscht, so besteht jederzeit die Möglichkeit einer FlowVision-Teststellung beim Interessenten. Während der Projektausführung stellt das FlowVision-Projektteam eine fortwährende Kommunikation über die Projektergebnisse mit dem Partner sicher. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine effiziente Verknüpfung individueller Problemstellungen mit der FlowVision-Soft- VON THOMAS TILLMANN Aerodynamik eines Formel-1Autos (Druckverteilung). Bild: TESIS Ltd. ware. Somit wird ein detailliertes Kennenlernen des CFD-Produkts bei gleichzeitiger Evaluierung der FlowVision-Software in Bezug auf nutzerspezifische Problemstellungen gewährleistet. Capvidia-CFD-Projekte decken allgemeine Strömungssimulation ab, im Speziellen aber auch: • externe Aerodynamik • interne Strömung in hydraulischen Systemen • Kühlung elektrischer und elektronischer Geräte – thermische Analyse • Strömung in Systemen mit beweglichen Körpern • Marine-Anwendungen • Windkraft- und Windpropeller-Systeme • Turbinen und Düsenantriebe • industrielle Gasbrenner, Verbrennungsprozesse, Gasmischung in Brennräumen • Fluid-Struktur-Interaktion – Co-Simulation mit SIMULIA Abaqus • medizinische Anwendungen Flowvision umfasst vielfältige Funktionen, um schwierige CFD-Fragestellungen zu adressieren. Automatische Vernetzung und der sogenannte Kleinstspalt-Tracking-Mechanismus ermöglichen nicht nur die Simulationen von bewegten Körpern in der Simulationsdomäne, sondern auch die Berechnung extrem kleiner Zwischenräume (viel kleiner als die Elementgröße des Rechengitters). Die Netzgenerierung basiert auf SGGR(Sub-Grid-Geometry-Resolution)Techniken, um für die Vernetzung die ursprünglichen CAD-Geometrie-Grenzen zu erhalten. Auf diese Weise bleiben Probleme wie die Dimensionalität innerhalb der Simulationsdomäne beherrschbar. Diese Technik wird auch verwendet, um Schließund Öffnungsmechanismen von Ventilen zu simulieren, wobei sich der Zwischenraum zwischen zwei Elementen kontinuierlich verändert und im Moment des Schließens gleich null ist. FlowVision ist modular aufgebaut und durch die objektorientierte Architektur (C++) sehr flexibel und einfach zu erweitern oder an kundenspezifische Anforderungen anzupassen. Enge Zusammenarbeit Capvidias Projektarbeit bezieht sich auf anspruchsvolle CFD-Projekte in enger Zusammenarbeit mit industriellen Partnern, nicht nur zur Evaluierung, sondern auch zur Validierung von Simulationsergebnissen mit vorhandenen experimentellen Daten. Beispiel für die Entwicklung der Fluid-Struktur-Interaktionsfähigkeit in CoSimulation mit SIMULIA Abaqus ist die Pionierarbeit bei der Untersuchung des Aquaplaning-Verhaltens von Autoreifen unter Berücksichtigung der Strömungs- wie auch der Strukturproblematik. Ein weiteres großes Projekt dieser Art wurde im Bereich der Entwicklung und vollständigen 3D-Simulation von Schraubenkompressoren durchgeführt. Flow Vision wird heute vom Marktführer für die Optimierung und Verbesserung des Verdichter-Designs verwendet. RT | DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 038 | SIMULATION & VISUALISIERUNG | Reverse Engineering A U T O M AT I S I E R T E F L Ä C H E N R Ü C K F Ü H R U N G Reale Bauteilgeometrien simulieren Fertigungstechnisch bedingte Abweichungen treten bei der Herstellung praktisch aller Bauteile auf, finden aber in Simulationen aufgrund nicht vorhandener Geometriedaten keine Berücksichtigung. Mit Hilfe des Reverse Engineering steht ein Prozess zur Verfügung, um genau diese realen Geometriedaten zu erzeugen. Der Fokus liegt hierbei darauf, den aufwändigen Prozessschritt der Flächenrückführung zur Erzeugung mathematisch beschriebener NURBS-Flächen mit PolyWorks teilweise zu automatisieren. VON SEBASTIAN KATONA, PROF. DR. M. KOCH UND PROF. DR. S. WARTZACK D urch fertigungsbedingte Deformationen kommt es bei fast jedem produzierten Bauteil zu Abweichungen gegenüber der idealen Geometrie des CAD-Modells (Abbildung 1). Besonders bei formgebundenen Fertigungsverfahren wie Spritzguss, Tiefziehen und Schmieden kann im Fertigungsprozess nicht nachgearbeitet werden, um die Idealgeometrie zu erreichen. Die Deformationen können abhängig vom Herstellungsverfahren, zum Beispiel Faltenbildung beim Tiefziehen [1] und der Bauteilgröße durchaus relevante Geometrieabweichungen gegenüber dem CAD-Modell hervorrufen und somit festigkeitsrelevant sein. Die abweichende Gestalt lässt sich bei der Simulation der Bauteile derzeit aber nicht berücksichtigen. Während der Produktentwicklung kann der Konstrukteur eine aufwändige Simulation, unter anderem Bauteilfestigkeit und Dauerfestigkeit, Abbildung 1: Falschfarbendarstellung der Abweichungen eines Realbauteils zum idealen CAD-Modell. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 Abbildung 2: Der Reverse-Engineering-Prozess. definieren und am idealen (unverformten) CAD-Modell [2] durchführen. Obwohl sich die Ergebnisse aus den Berechnungen durch die Geometrieabweichung oft nicht eins zu eins auf das deformierte Bauteil übertragen lassen, wird aus Kapazitätsund Kostengründen (hoher Zeitaufwand und zusätzliches Know-how notwendig) zumeist auf eine erneute Berechnung der verformten Realgeometrie verzichtet. Der hier beschriebenen Ansatz zeigt, wie sich existierende Bauteile mittels Reverse Engineering aufnehmen und (teil-)automatisiert aufbereiten lassen, um Flächenmodelle mit Abweichungen zu erhalten, mit denen schließlich eine genauere Simulation durch Verwendung der Realgeometrie möglich wird. Die Darstellung und Aufbereitung der Daten erfolgt dabei mit der Software PolyWorks. Der Reverse-Engineering-Prozess Der Reverse-Engineering-Prozess beginnt mit der Aufnahme des gewünschten Bau- teils. Mittels eines Laser-Scanners, zum Beispiel FARO Laser Line Probe, Steinbichler T-SCAN CS oder Creaform REVscan , wird die Oberfläche abgetastet und stückweise als Punktwolke erfasst. Laser-Scanner arbeiten nach dem Lichtschnittverfahren. Das Grundprinzip dieses Verfahrens ist die Triangulation [3]. Hierbei wird ein Laserstrahl auf die Oberfläche eines Körpers geworfen und der auftreffende Punkt über eine mit definiertem Winkel und Abstand angebrachte Kamera aufgenommen. Damit lassen sich die genauen Koordinaten des Oberflächenpunktes zurückrechnen. Beim Lichtschnittverfahren wird nicht nur ein Strahl, sondern eine Laserlinie verwendet, um durch Abfahren der Geometrie bis zu mehrere Tausend einzelner Oberflächenpunkte pro Sekunde zu erfassen. Die so aufgenommenen Punktwolken bestehen lediglich aus Einzelpunkten mit den drei Koordinaten (x, y, z) und einem Normalenvektor aus der Aufnahmerichtung. Die Punkte sind zwar die Basis für das wei- Reverse Engineering | SIMULATION & VISUALISIERUNG | 039 tere Vorgehen, können in diesem Zustand aber lediglich einer visuellen Darstellung dienen. Um aus diesen Daten ein zusammenhängendes Modell zu erhalten, müssen Nachbarschaftsbeziehungen zwischen den Scanpunkten hergestellt werden. Dieser Schritt – die Polygonisierung – lässt sich mit Algorithmen innerhalb verschiedener Softwarelösungen, beispielsweise PolyWorks oder Open-Source-Programmen wie CloudCompare, durchführen. Hierbei entsteht ein Polygonnetz (bei dieser Anwendung typischerweise als Dreiecksnetz), das, je nach Qualität der Scandaten, noch Fehler beinhalten kann, zum Beispiel kleine Löcher im Netz. Daher muss man das Polygonnetz in der Regel nachbearbeiten und in gewissem Maße aufbereiten. Anschließend folgt der zeitaufwändigste Teil des Reverse-Engineering-Prozesses (Abbildung 2): die Flächenrückführung zu mathematisch beschriebenen NURBSFlächen (Non Uniform Rational B-Splines), die eine verlustfreie Skalierung zulassen. NURBS-Flächen werden verwendet, da sich alle erdenklichen Formen damit abbilden lassen. Zudem kann man aus einem NURBS-Flächenmodell mit relativ geringem Abbildung 3: Screen shot der PolyWorksOberfläche mit Abfrage der Randkurven für die weitere Segmentierung. Aufwand beispielsweise ein CNC-Fräsbearbeitungsprogramm ableiten. Für die Flächenrückführung muss man das Polygonnetz zunächst in kleine Teilbereiche unterteilen, um einzelne FlächenPatches zu erhalten. Diesen Schritt nennt man Segmentierung. Dabei werden Kurven auf das Polygonnetz gelegt und an dieses angepasst („fitten“). Gültig für die NURBSFlächenerzeugung sind hierbei nur Aufteilungen in drei- und vierseitige Stücke, wobei man Dreiecke nur dann verwenden soll, wenn vierseitige Flächenbereiche un- möglich sind oder ungünstig liegen. Für die vierseitige Einteilung gilt zudem, dass Kantenform und Eckenwinkel zwar grundsätzlich frei sind, sich durch die Annäherung an ein Rechteck aber die Qualität der erzeugten Flächen verbessern lässt. Diese Einteilung muss meist manuell erfolgen und ist enorm (zeit-) aufwändig [4], da die krümmungsabhängigen Automatismen vieler Software-Programme hier oft nur ungenügende Lösungen bieten. Meist liegt der Zeitaufwand für die Segmentierung/Flächenrückführung bei 80 Prozent und mehr + zialtag VDI-Spe 4. VDI Leichtbaukongress Automobilindustrie leichtbau Struktur ik mit Bion 2014 li am 08. Ju TOP-THEMEN DES KONGRESSES • • • • • • • Produktionsanlauf einer neuen Technologie: der BMW i3 live (mit Werksführung) Leichtbau in allen Dimensionen: der Plug-In Hybrid Sportwagen 918 Spyder Composites für die Automobilindustrie: Kostenreduktion durch Verkürzung der Wertschöpfungskette Strategien für den optimalen Materialmix: Alfa 4c, Audi TT, BMW i8, Daimler, InEco® Aktuelle Konzepte für Schlüsseltechnologien und Einüsse durch generative Fertigungsverfahren Leichtbau Bauteilgruppen übergreifend: Best Practices für Antrieb, Fahrwerk und Interieur Synergien und Visionen für den Ressourcen schonenden Leichtbau JETZT ANMELDEN! www.vdi.de/leichtbau Veranstaltung der VDI Wissensforum GmbH www.vdi.de/leichtbau Telefon +49 211 6214-201 | Fax +49 211 6214-154 Bildquelle: BMW AG 040 | SIMULATION & VISUALISIERUNG | Reverse Engineering [5] des gesamten Reverse-Engineering-Prozesses. Sobald das Polygonmodell ein gültiges Segment besitzt, wird in diesem ein NURBS-Flächen-Patch erzeugt. Durch eine Toleranz an den Berandungen und eine Flächensteifigkeit lässt sich die Qualität des Patches noch beeinflussen. Bei diesen Parametern ist vor allem die individuelle Frage zu klären, ob die Oberfläche besonders exakt abgebildet werden oder ob eine optisch saubere Fläche entstehen soll, die dann höhere Abweichungen zum Polygonmodell aufweisen kann. Ist das gesamte Modell segmentiert und sind die NURBSFlächen-Patches erzeugt, kann man die einzelnen Flächenstücke schließlich zu einem CAD-Flächenmodell zusammenfügen und beispielsweise im STEP- oder IGES-Format exportieren. Automatisierte Segmentierung Wie erwähnt, ist nach der Geometrieerfassung mittels Laser-Scanner die Segmentierung des Polygonmodells der zeitaufwändigste Prozessschritt beim Reverse Engineering. Für einen Zeit- und Produktivitätsgewinn in der Flächenrückführung lässt sich die Aufteilung in Flächensegmente durch eine Automatisierung vereinfachen, bei der man lediglich grobe vierseitige Berandungskurven erzeugen muss – je nach Form ist möglicherweise auch nur ein großes Viereck nötig, das auf dem Rand des Bauteils liegt. Die Aufteilung innerhalb der/ des Vierecksegmente(s) erfolgt daraufhin durch die automatische Erzeugung einer gewünschten Anzahl an Kurven mit äquivalenter Teilung zu den jeweils kreuzenden Kurven. Der entwickelte Algorithmus (Abbildung 4) berechnet zunächst die Längen der vier Randkurven. Für eine erste Unterteilung werden die beiden gegenüberliegenden Kurven jeweils von Mitte zu Mitte geradli- Abbildung 5: Komplexes Bauteil mit Automatismus segmentiert und zu Flächen-Patches zurückgeführt: a) Bauteil mit den vier Randkurven und Grenzkurve für Loch, b) automatisch erzeugte Kurven für Einzelsegmente, c) Nachbearbeitung für Lochausschnitt und d) Modell aus gefitteten NURBS-Patches. Bilder: 3D-Visualisierungszentrum DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 Abbildung 4: Fortschritt bei der automatisierten Segmentierung: a) Polygonnetz, b) Randkurven, c) erste Kurve zwischen zwei Randkurven von Mitte zu Mitte, d-g) Verfeinerung der Segmente durch gleiche Aufteilungen der Zwischenkurven in jeweils kreuzender Richtung und h) Modell aus gefitteten NURBS-Patches. nig miteinander verbunden (c). Somit erhält man für die andere Richtung bereits eine bessere Einteilungsmöglichkeit, indem zu den beiden Randkurven eine weitere zur Einteilung für drei Kurven hinzukommt (d). Diese drei neuen Kurven dienen wiederum in gleichen Teilungen für sieben neue Kurven in die erste Richtung (e). Mit diesen sieben Kurven wird eine passable Genauigkeit angenommen, um danach die gewünschte Anzahl an Kurven in die kreuzende Richtung zu generieren (f ). Alle Kurven werden anschließend wieder für die Erstellung der Kurven in die andere Richtung verwendet (g). Bei jeder einzelnen erzeugten Spline-Kurve wird die Länge berechnet, um diese später für die benötigte Anzahl in Querrichtung dazu richtig aufzuteilen. Zum Ende lassen sich die nicht mehr benötigten Zwischenkurven entfernen, um sauber segmentierte NURBS-Flächen-Patches (h) zu erhalten. Der Vorteil der Aufteilungsstrategie liegt neben der offensichtlichen Zeitersparnis vor allem darin, dass durch diese Vorgehensweise nur vierseitige NURBS-Flächen mit meist passablen Eckenwinkeln und – je nach gewählter Kurvenanzahl in die beiden Richtungen – auch gute Seitenverhältnisse entstehen, um so saubere Flächen-Patches zu erhalten. Zudem ergibt sich durch die geringen Kurvenabstände eine günstige lokale Krümmungsverteilung in den er- zeugten Flächensegmenten. Durch ein Aneinandersetzen von mehreren solcher groben Viereckflächen, die dann automatisch in qualitativ hochwertige NURBS-Flächen überführt werden, ist eine schnelle Flächenrückführung auch komplexer Bauteile mit moderatem Benutzereingriff möglich (Abbildung 5). Mithilfe der explizit angestrebten Teilautomatisierung kann der Benutzer eine deutliche Entlastung bei der Flächenrückführung erfahren und dennoch sein spezifisches Wissen weiterhin einbringen. Der hier vorgestellte Ansatz wurde im Rahmen des Teilprojekts 10 „Erzeugung korrigierter, realitätsnaher Geometrien für die Simulation mit 3D-Oberflächenerfassung“ des Bayerischen Forschungsverbunds für effiziente Produkt- und Prozessentwicklung durch wissensbasierte Simulation (ForPro²) entwickelt. Die automatisierte Flächenrückführung ist mit der PolyWorks-internen Programmiersprache MSCL geschrieben und lässt sich in das PolyWorks-Modul IMEdit integrieren. RT | Quellen: [1] Birkert, Arndt; Haage, Stefan; Straub, Markus: Umformtechnische Herstellung komplexer Karosserieteile – Auslegung von Ziehanlagen. Berlin, Heidelberg, Springer Vieweg, 2013. ISBN 3-642-34670-7 [2] Gebhardt, Christof: Praxisbuch FEM mit ANSYS Workbench – Einführung in die lineare und nichtlineare Mechanik. München : Hanser, 2011. ISBN 978-3-44642517-0 [3] Hehenberger, Peter: Computerunterstützte Fertigung – Eine kompakte Einführung. Berlin, Springer, 2011. ISBN 978-3-642-13474-6 [4] Borrmann, André; Günthner, Willibald: Digitale Baustelle-innovativer Planen, effizient Ausführen – Werkzeuge und Methoden für das Bauen im 21. Jahrhundert. Dordrecht, New York, Springer, 2011. ISBN 978-3-642-16485-9 [5] Schöne, Christine: Reverse Engineering für Freiformflächen in Prozessketten der Produktionstechnik. München, Verlag Dr. Hut, 2009. ISBN 3-868-53103-3 Sebastian Katona und Professor Dr. M. Koch arbeiten am 3D-Visualisierungszentrum der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, Professor Dr. S. Wartzack an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg am Lehrstuhl für Konstruktionstechnik. Expertenrunde zu High Performance Computing | HARDWARE & PERIPHERIE | 041 SECHS ANBIETER NEHMEN STELLUNG Auf die Gesamtlösung kommt es an Die virtuelle Produktentwicklung mit zunehmend komplexeren Berechnungsaufgaben erfordert immer mehr Rechen power. Da verwundert es nicht, dass das Thema High Performance Computing (HPC) auch im Engineering-Umfeld heiß diskutiert wird. Wir haben sechs Anbieter von HPC-Hardware und HPC-Anwendungen dazu befragt, was Anwender beim High Performance Computing beachten sollten. VON RAINER TRUMMER Komplexe Simulationen profitieren vom High Performance Computing. FRAGEN AN DIE ANBIETER: 1. Was sind die aktuellen Herausforderungen im High Performance Computing (HPC) für industrielle Anwendungen? Bild: MSC Software 2. Welche HPC-Lösungen und Dienstleistungen bietet Ihr Unternehmen für Engineering- und Simulationsanwender an? 3. Worauf sollten mittelständische Unternehmen besonders achten, wenn sie in HPC-Lösungen investieren wollen? D ie Ingenieure, Berechnungsspezialisten und Wissenschaftler sind stets auf der Suche nach innovativen Lösungen zur Beschleunigung von Applikationen und zur Verkürzung von Rechenzeiten. Die immer komplexeren Berechnungsaufgaben im Simulationsumfeld verlangen nach aktuellen HPC-Lösungen, die dafür genug Performance zur Verfügung stellen. Dabei nehmen Grafikprozessoren (GPU) eine wichtige Rolle ein. Denn GPUs sind nicht nur für Bildberechnung und Grafikausgabe wichtig, sie verfügen auch über ein enormes Rechenpotenzial, das sich für Engineering- und Berechnungsaufgaben sinnvoll nutzen lässt. Hochkomplexe Anwendungen wie Strömungssimulation, FEM-Simulationen, CAD oder Renderings, die im Bereich Rechen-, Speicher- und I/O-Leistung höchste Anforderungen stellen, profitieren spürbar von HPC-Systemen. Ein wichtiger Trend beim High Performance Computing ist aber auch die Energieeffizienz. Durch geeignete Maßnahmen lässt sich der Energieverbrauch von Supercomputern spürbar sen- ken und damit auch die Kosten verringern. Welche Trends Anbieter von HPC-Infrastruktur und -Anwendungen sehen und was insbesondere mittelständische Unternehmen beachten sollten, erläutern uns sechs Experten, die unsere Fragen beantworten mussten. Dr. Jochen Krebs, Director Enterprise Sales Central & Eastern Europe bei Altair 1. Laut den US-Marktforschern IDC steigt der Bedarf an HPC-Anwendungen in der Industrie jährlich um rund zehn Prozent. Einführung und Ausbau von HPC-Plattformen und -Anwendungen ermöglichen es Unternehmen, schneller und flexibler auf Marktanforderungen zu reagieren und kosteneffizienter zu werden. Bei der Einführung von HPC muss man neue Plattformen und entsprechende Zu- griffsmöglichkeiten in die vorhandene ITInfrastruktur integrieren. Viele kleinere und mittelständische Unternehmen nutzen für ihre Berechnungen bisher nur WorkstationUmgebungen unter Windows. Die Installation und Integration eines Linux-basierten HPC-Servers stellt neue Anforderungen an die IT-Abteilung. Ein wichtiger Punkt sind auch die HPCAnwendungen selbst. In der Industrie werden oft kommerzielle Tools von unabhängigen Softwareanbietern (ISV) verwendet. Was – vor allem bei Parallelanwendungen oder wenn das Unternehmen externe Rechner-Ressourcen („Public Cloud“) nutzt – zu Fragen führt: Wie werden die Anwendungen auf HPC-Plattformen lizenziert und welche Zusatzkosten entstehen dadurch? 2. Altair bietet ein komplettes Softwareund Dienstleistungsportfolio für Engineering- und Simulationsanwender an. Darunter Solver und Pre-Post-Module für verschiedenste Aufgabenstellungen wie Gewichtsoptimierung, Strömungsmechanik, Crash-Analyse oder die Berechnung DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 042 | HARDWARE & PERIPHERIE | Expertenrunde zu High Performance Computing FRAGEN AN DIE ANBIETER: 1. Was sind die aktuellen Herausforderungen im High Performance Computing (HPC) für industrielle Anwendungen? 2. Welche HPC-Lösungen und Dienstleistungen bietet Ihr Unternehmen für Engineering- und Simulationsanwender an? 3. Worauf sollten mittelständische Unternehmen besonders achten, wenn sie in HPC-Lösungen investieren wollen? elektromagnetischer Felder. Für HPC-Anwender gibt es Software zum Scheduling der Jobs, zur Verwaltung von Workloads und Webportale zur Jobüberwachung und zur Remotevisualisierung der Ergebnisse. Der neue „Simulationsmanager“ erleichtert das Management und die Teamarbeit in komplexen Projekten. Das Besondere an Altair ist nicht nur sein umfassendes Softwareportfolio, sondern die eigene Engineering-Services-Abteilung, in der diese Software auch eingesetzt wird. So kennt Altair die Anforderungen der Kunden nicht nur aus der Sicht des HPC-Software- und -Middleware-Entwicklers, sondern auch aus der der Nutzer. Dies ist für diesen Markt einzigartig. 3. Auf „versteckte“ Implementierungs- und Betriebskosten! Der produktive Einsatz von HPC-Plattformen erfordert ein reibungsloses Zusammenspiel von Hardware und Betriebssystem mit der HPC-Middleware, zum Beispiel Cluster- und Workload-Management, MPI Libraries sowie Webportalen, und den Anwendungen (Solver, Visualisierungssoftware usw.). Dies impliziert eine Vielzahl von Schnittstellen. Je mehr Anbieter im Spiel sind, umso komplexer und kostenintensiver gestalten sich Installation und Betrieb solcher Konfigurationen. Das „Hyperworks-Unlimited“-Konzept von Altair adressiert genau diesen Punkt und bietet eine Lösung, die eine schnelle Realisierung und Einsatzbarkeit von HPC für kleinere und mittelständische Firmen bei überschaubaren Kosten garantiert. Eric Schnepf, Senior Sales Specialist Business Development HPC Germany bei FUJITSU 1. Viele Industrieunternehmen möchten HPC-Anwendungen intensiver nutzen, um einerseits die Qualität von neuen Produkten DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 2. IBM ist gesamtheitlicher Anbieter im HPC-Umfeld. Wir führen Hardware wie IBM NeXtScale mit unserem IBM Platform Computing Portfolio, GPFS und IBM Global Service Dienstleistungen zusammen, um für unsere Kunden eine maßgeschneiderte Komplettlösung abzubilden. Untermauert wird dies durch eine langjährige HPC-Expertise mit einem dedizierten HPCTeam aus Vertrieb, Architekten und Anwen2. Fujitsu ist mit über 30 Jahren Erfahrung dungsspezialisten. Weiter bieten wir HPCeiner der führenden Anbieter von HPC- Ressourcen in unserer IBM SoftLayer Cloud, Lösungen mit einem kompletten Angebot die sich mit IBM Platform LSF automatisch von CELSIUS-Workstation-basierten Umge- einbinden lassen. bungen für technisches Computing bis hin zu x86-PRIMERGY-Server-basierten HPC- 3. Ein besonderer Fokus sollte auf dem Punkt Lösungen einschließlich ETERNUS-Speicher- „Produktivität“ liegen. Jede Stunde an ungesystemen. Vollintegriert in die Fujitsu HPC nutzter Simulationszeit bedeutet Verlust. Die Cluster Suite vereinfacht das HPC Gateway Zeit der Ingenieure und die Investitionen die Nutzung des HPC-Clusters für Enginee- in die Technologien oder Softwarelizenzen ring-Anwendungen sowohl für erfahrene sind zu kostbar, um sie zu verschwenden. Anwender als auch für Einsteiger. Fujitsu Deshalb raten wir zu maßgeschneiderten bietet Unternehmen vielfältige Dienstleis- Lösungen von erfahrenen Anbietern, die mit tungen von der Anwendungsberatung bis der notwendigen Expertise beraten. Durch hin zur System-Integration. eine schnellere Produktivität und die genau passende Lösung für die eigenen Bedürf3. Gerade für mittelständische Unterneh- nisse wird die Optimierung der Investition men ist es wichtig, integrierte Komplett- in eine HPC-Lösung über den kompletten lösungen zu bekommen, die sich schnell Lebenszyklus erreicht. produktiv für deren Simulations-Anwendungen einsetzen lassen. Die Anwender sollten über einfach zu bedienende NutzerSchnittstellen ihre Applikationen starten Stefan Kraemer, und überwachen können. Eine reibungsDirektor freie Integration in die AnwendungsprozesHPC-EMEA se ist ebenso wichtig wie die kompetente bei NVIDIA Beratung für die HPC-Nutzung. Beim Kauf sollte es nicht nur auf die Spitzenleistung ankommen, sondern auch auf die erzielba- 1. Es gibt einen wachsenden Bedarf an Rere Anwendungs-Performance. chenleistung im HPC-Sektor, hervorgerufen durch komplexere und größere Modelle sowie verkürzte Entwicklungszyklen. Gleichzeitig müssen gesetzliche Verordnungen, Martin W. Hiegl, zum Beispiel was den CO2-Ausstoß betrifft, High Perforeingehalten werden. CPU-basierte Systeme mance Comskalieren nicht linear und Codes sind meist puting Leader, noch seriell optimiert. Außerdem steigt DACH, bei IBM der Stromverbrauch enorm an, wenn man neue Knoten hinzufügt. Durch den Einsatz 1. Ein verstärkter Trend ist die Auseinander- von Grafikprozessoren (GPUs) lassen sich setzung mit weltweit verteilten Teams in der all diese Herausforderungen meistern. Sie Entwicklung. Dies erfordert globalen Zugriff sind äußerst effizient und bieten gleichzeiauf Rechenkapazität und Daten bei zentra- tig eine sehr hohe parallele Rechenleistung. len sowie verteilten Systemen. Der nächs- Bereits jetzt sind die TOP 10 der Greente Schritt kann dabei auch der Schritt in die 500-Systeme hybride Systeme aus IntelCloud sein oder eine Kombination aus ei- CPUs und NVIDIA-Tesla-GPUs. gener – für das Wesentliche beschränkter – Umgebung und dynamischer, automati- 2. NVIDIA bietet mit seinen Tesla-GPUs die scher Nutzung von Cloud-Rechnern. weltweit schnellste und effizienteste HPCweiter zu verbessern und andererseits schneller zu Entwicklungsergebnissen zu kommen. Jedoch ist die Nutzung von HPC-Ressourcen für viele Anwender zu komplex und zu teuer. Daher nutzen einige Ingenieure weiterhin Workstations und nehmen längere Laufzeiten in Kauf. In vielen mittelständischen Unternehmen fehlt auch das entsprechende Know-how für HPC-IT-Lösungen. Expertenrunde zu High Performance Computing | HARDWARE & PERIPHERIE | 043 Infrastruktur. Sie kann die Systemleistung verdreifachen. Ein breites Spektrum wissenschaftlicher Anwendungen profitiert von den innovativen Computing-Technologien und Merkmalen, die Anwendungsentwicklern und Forschern den Einsatz von Hybrid-Computing erleichtern. Viele SoftwarePakete, die für die Industrie wichtig sind, wurden auf GPUs optimiert. Darunter ANSYS, Abaqus, MSC Nastran, IMPETUS Afea und andere Anwendungen im Bereich der numerischen Strukturmechanik. serem Know-how Unternehmen bei der Beantwortung dieser Fragen wertvolle Unterstützung bieten. 3. Um die Kosten möglichst niedrig zu halten, sollte der individuelle Leistungsbedarf bei möglichst geringem Stromverbrauch angestrebt werden. Ein ausgewogenes Verhältnis von CPUs und GPUs in den OEM-Servern ist wichtig (CPU-/GPU-Ratio). Außerdem sollte man GPU-beschleunigte Applikationen einsetzen. 1. Quer über alle Branchen hinweg stellt sich im HPC-Bereich ständig das Problem des Datenma nagements, sprich der Speicherung und der Verwaltung großer Datenbestände. Seien es Input-Daten zur Analyse, beispielsweise im Life-Science-Bereich oder die Ergebnisdateien von Simulationsläufen zum weiteren Post-Processing. Jan Wender, Manager HPC Service und Software bei der science + computing ag 1. Wir sehen nach wie vor einen steigenden Bedarf an HPC in den Unternehmen. Doch für KMUs ist einerseits der Investitionsaufwand für eigene HPC-Ressourcen oftmals zu hoch, andererseits ist HPC aus der Cloud häufig noch nicht praktikabel. Gründe hierfür liegen im Lizenzrecht und bei Sicherheitsbedenken sowie bei den Nutzungsbedingungen der OEM-Daten. Zudem fehlt vielfach das entsprechende Know-how über den Einsatz und die Optimierung von HPC-Umgebungen und deren Integration in die Unternehmensinfrastruktur. 2. Gemeinsam mit unserer Konzernmutter, der BullGruppe, kann science + computing (s+c) Hardware, Software und Services für HPC aus einer Hand liefern. s+c hat 25 Jahre Erfahrung in Betrieb und Optimierung von HPC-Anwendungen und kennt die Anforderungen industrieller HPC-Nutzer genau. Damit sind wir in der Lage, unseren Kunden End-toEnd-Lösungen anzubieten. Und: Wir können unsere Kunden unabhängig beraten – beispielsweise beim Workload Management wissen wir die Vorteile von IBM Platform LSF, Univa Grid Engine oder Slurm effektiv für unsere Kunden einzusetzen. 3. Vor allem sollte der HPC-Cluster passend für die Anwendung ausgelegt werden. Wie dimensioniere ich die CPU-, Memory-, Netzwerk- und Plattenspeicher-Ausstattung richtig? Welches parallele File system soll zum Einsatz kommen? Und kann ich bei Leistungsengpässen zusätzliche Rechenleistung aus der Cloud beziehen? Hier können wir mit un- Dr. Oliver Tennert, Director Technology Management and HPC Solutions bei der transtec AG 2. Den oben genannten Herausforderungen lässt sich entweder mit einem weitestgehend reduzierten Transfer großer Datenmengen oder mit einer deutlichen Performance-Steigerung der Datenübertragung begegnen. Zum Einsatz kommende Technologiekerne sind hierbei zum einen parallele Dateisysteme, die in jedem Fall einen deutlichen Sprung in den Zugriffszeiten auf Daten führen. transtec hat hierbei Erfahrungen bei Installation und Management aller bestehenden FilesystemTechnologien wie Panasas, FraunhoferFS, GPFS oder Lustre. Außerdem bieten wir speziell auf den industriellen Sektor zugeschnittene Lösungen zur performanten Remote-Visualisierung wie NICE DCV, das bereits seit Jahren immer stärker beim Post-Processing von Simulationsdaten zum Einsatz kommt. Darüber hinaus bieten wir bei der Implementierung dieser Technologien umfangreiche Dienstleistungen an, die den Kunden bei der Durchführung derartiger Migrationsprojekte unterstützen. 3. Vor allem mittelständische Unternehmen, aber auch einzelne Berechnungsabteilungen größerer Unternehmen sollten in jedem Falle das Augenmerk nicht nur auf die zu Berechnungszwecken zum Einsatz kommende Hardware legen. Vielmehr sollte beachtet werden, dass es die Gesamtlösung, also das individuelle Gesamtkonzept, bestehend aus der Hardware sowie den zum Einsatz kommenden Software-Komponenten für Management und Alltagsbetrieb ist, die für den Kunden den eigentlichen Mehrwert darstellen. Letztlich geht es ja nicht da rum, dass Kunden sich um das Low-Level-Management der Hardware oder das Setup kümmern, sondern dieses produktiv nutzen. transtec legt daher seit jeher Wert auf eine umfassende und individuelle Kundenberatung und eine gemäß den Anforderungen zugeschnittene Gesamtlösung, einschließlich eines individuellen Service-Konzepts, um dem Kunden die größtmögliche Leistung zu bieten. Werden Sie stärker als die Konkurrenz! Mit den cleveren INNEO-Lösungen für: » Produktentwicklung Steigern Sie Ihre Innovationskraft bei sinkenden Kosten. » IT-Infrastruktur Beste Voraussetzungen für einen unterbrechungsfreien Geschäftsbetrieb. » SharePoint- und Projektmanagement Verringern Sie die Komplexität Ihrer Unternehmensprozesse und die Zeit bis zur Markteinführung. Jetzt mehr erfahren: www.inneo.de Was unsere Lösungen für Sie so wertvoll macht? 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I n den letzten Jahren sind Supercomputer immer günstiger geworden und inzwischen sind Systeme für HPC-Anwendungen, zum Beispiel – aber nicht nur – komplexe Crash- und Strukturanalysen mit einigen Teraflops an Leistung, schon für Entwicklungsabteilungen erschwinglich. Besonders einfach anzuwenden sind dabei sogenannte Appliances, also vorgefertigte und komplett ausgestattete Racks wie beispielsweise die Puresystems für HPC von IBM. Vor allem technische Anwender in der Produktentwicklung sollen von solchen Systemen profitieren. Die CAD-Modelle, die die Workload darstellen, brauchen nach Herstellerangaben nur noch im GUI (Graphical User Interface) per Drag and Drop DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 auf die HPC-Applikation gezogen zu werden. Spannend ist neben dem immer günstiger werdenden Preis-Leistungsverhältnis auch die zunehmende Packungsdichte der Systeme wie bei den Moonshot-Modellen von HP. Durchbruch im Engineering Dieser Durchbruch des HPC in Richtung Engineering ist auch auf der ISC in allen Ecken spürbar, sei es anhand der Forschungsprojekte aus den FraunhoferInstituten oder über die Systeme der etablierten Hardware-Anbieter. Dementsprechend beeindruckend sind die schieren Eckdaten der Konferenz: 5 Tage, 30 Vortrags-Sessions, 300 Vortragende, 2.500 Teilnehmer, 170 Aussteller. Industry-Tracks intensiviert Die ISC ist nicht nur die älteste, unabhängige Supercomputing-Konferenz und -Ausstellung der Welt, sondern auch die Veranstaltung mit der größten Themenvielfalt für Ingenieure. Das wurde bereits in den letzten Jahren in den so genannten IndustryTracks sichtbar. In diesem Jahr wurde der IngenieursSchwerpunkt nochmals intensiviert. Der für Entwickler aus der freien Wirtschaft konzipierte Programmschwerpunkt der ISC‘14: „Industry Innovation through HPC“ thematisiert am Dienstag und Mittwoch der Konferenz, was heute State of the Art für Entwickler ist. Gedenken an den Gründer der ISC Eines wird dieses Jahr jedoch entschieden anders sein als bisher: Der Gründer und langjährige Chairman der ISC, Prof. Dr. Hans Meuer, ist im Januar dieses Jahres nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 77 Jahren gestorben. Die Weiterführung der ISC liegt in den Händen seiner Söhne Martin und Thomas Meuer. Langjährige Wegbegleiter Meuers gestalten in diesem Jahr – sicherlich mit zahlreichen Reverenzen an den ISC-Gründer – die Keynotes, darunter Klaus Schulten von der University of Illinois at Urbana-Champaign, Satoshi Matsuoka vom Tokyo Institute of Technology, Thomas Sterling von der Indiana University und Karlheinz Meier von der Universität Heidelberg. High Performance Computing | HARDWARE & PERIPHERIE | 045 Geballtes Know-how: Die ISC lockt Supercomputing-Experten aus aller Welt an. Trotz gesunkener Kosten kann sich nicht jedes mittelständische Unternehmen einen Supercomputer in den Serverraum stellen. Cloud-basierte Lösungen könnten helfen. Industry Innovation through HPC Im Programmschwerpunkt „Industry Innovation through HPC“ geht es am 24. und 25. Juni darum, sich mittels HPC künftig Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Fachkräftemangel, der Schutz geistigen Eigentums und Time to Market sind in den Fertigungsunternehmen mehr ein Thema als je zuvor. Gleichzeitig steigen die Anforderungen durch neue Materialien, durch Leichtbau und neue Fertigungsverfahren. Innerhalb dieser Fachgebiete lässt sich heute oft nur noch dann ein Vorteil erzielen, wenn es die neuesten Verfahren schnell aus der Forschung in die Praxis schaffen. Die HPC-Lösungen rund um Simulation und virtuelle Produktentwicklung leisten hier inzwischen einen entscheidenden Beitrag. Umso wichtiger ist es, die neuesten Entwicklungen zu kennen und auf ihre Nutzung in Entwicklung und Fertigung zu prüfen. An dieser Schnittstelle – dem Knowhow-Transfer zwischen Forschung und Industrie – setzen die Vorträge in diesem Programmschwerpunkt an. Was in Forschungseinrichtungen als virtuelles Nervensystem beginnt, hat Einflüsse auf Robotik und Montagetechnik. Die Erkenntnisse und Methoden der Raumfahrtforschung finden beispielsweise Anwendung in der Entwicklung sparsamerer und somit ökologisch sinnvollerer Motoren. Die Methoden aus der Rohstofferkundung liefern Ansätze für die Verarbeitung von Maschinen- und Sensordaten wie sie – Stichwort Industrie 4.0 – künftig in der automatisierten Fertigung anfallen und für die Steuerung cyberphysischer Systeme verarbeitet werden müssen. Der Programmschwerpunkt „Industry Innovation through HPC“ richtet sich deshalb an die Rechenzentrumsleiter aus der Industrie, an Ingenieure und Konstrukteure und Anwender aus der Fertigung. Sie erhalten laut den ISC-Veranstaltern in den Vorträgen Anhaltspunkte für die Auswahl der richtigen Werkzeuge sowie die Beschaffung und Dimensionierung geeigneter Computersysteme. Praktische Lösungsansätze Dabei werden auf der ISC nicht nur aktuelle Themen aus der Wissenschaft diskutiert, sondern ganz praktische IT-Aufgaben und -Lösungsansätze vorgestellt. Das reicht vom Aufbau und Design von ComputerClustern über die Plattformen für CAE-Lösungen bis hin zum Umbau herkömmlicher Rechner zu Supercomputern. Letzteres findet in der Session „Stranger in a Strange Land: Running Linux Clusters in Microsoft Environments“ statt. Auch die Cloud ist ein Thema. Noch nicht alle KMU, zu denen viele Ingenieurbetriebe zählen, werden sich in absehbarer Zeit einen Supercomputer leisten können. Auch wenn die Preise auf ein attraktives Niveau sinken, wäre das immer noch eine gewaltige Investition für ein KMU. Die Session „HPC Cloud-Based Simulation Services“ richtet sich deshalb an genau diese Anwender. CloudFlow, CloudSME und Fortissimo sind hier Beispiele. Linpack-Test auf dem Prüfstand Der Linpack-Test ist seit rund 30 Jahren ein anerkannter und bislang nicht ersetzbarer Bewertungsmaßstab zur Ermittlung der Die Besucher erwarten zahlreiche Vorträge und Diskussionen. Insbesondere für die Industrie wird es noch mehr Themen geben. Bilder: Prometeus Leistung von Computern bei der Verarbeitung von Gleitkommazahlen. Kritiker führen an, dass diese Berechnung nicht den Fähigkeiten aller heute erhältlichen System architekturen entspricht und zu stark auf MPP-Systeme zugeschnitten ist. Wie vorab zu erfahren war, wird der Miterfinder des Linpack-Benchmarks Jack Dongarra auf der diesjährigen ISC voraussichtlich ein zusätzliches Verfahren zur Bewertung von Höchstleistungsrechnern vorstellen. Dieses wird dann vermutlich stärker die Fähigkeiten von Clustersystemen berücksichtigen, die seit einigen Jahren auf dem Vormarsch JBI | sind. Holm Landrock arbeitet als IT-Journalist und -Analyst in Berlin. ISC’14 – DIE KOSTEN Preise für „Industry Innovation through HPC“ (regulär, Online-Buchung) am Dienstag und Mittwoch: pro Tag 200 Euro. Tagespreise, weitere Spezialpreise und detaillierte Informationen zu den Veranstaltungsbereichen gibt es unter: www.isc-events.com/isc14. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 046 | HARDWARE & PERIPHERIE | High Performance Computing PA R A L L E L E F I L E - S YS T E M E U N D R E M OT E - V I S UA L I S I E R U N G Workflow-Optimierung in der CAE-Umgebung Neben effizienten Produktionsprozessen ist die Verkürzung der Entwicklungszeiten von Fahrzeugen, Maschinen oder auch nur einzelnen Bauteilen einer der größten Erfolgsfaktoren in der Industrie. Vor allem in den CAE-Umgebungen moderner Industriezweige wie der Automobil- oder der Luftfahrtindustrie besteht häufig jedoch noch großes Potenzial für WorkflowOptimierungen. VON DR. OLIVER TENNERT D urch den ständigen Einsatz neuer Prozessor- oder Netzwerktechnologien hat die Rechen-Performance eines HPC-Clusters (High Performance Computing) für Simulationsläufe in den letzten Jahren ständig zugenommen. Jedoch bleiben in vielen Entwicklungsabteilungen zwei mindestens ebenso relevante technische Neuerungen in großem Maße ungenutzt, obwohl ihr Einsatz immens zur Workflow-Optimierung und damit oft zu einer drastischen Verkürzung der Entwicklungszeiten beitragen könnte, gemessen zwischen typischen Preund Post-Processing-Phasen. Die Rede ist von parallelen Filesystemen für skalierbaren HPC-Storage sowie von Remote-Visualisierungstechnologien. Skalierbar in Performance und Kapazität In CAE-Umgebungen mit ihren typischen Simulationsläufen für Strukturdynamik, CFD oder NVH sind Datenaufkommen im Terabyte-Bereich keine Seltenheit. Das Problem hierbei ist weniger die Ablage der ruhenden Daten, sondern die Performance des notwendigen Hin- und Herkopierens im Rahmen des Jobflows der Berechnung und die davon abhängige Turnaround-Zeit eines Jobs. Oftmals müssen diese Daten auf einem gemeinsamen Speicherbereich zwischengelagert werden. Typischerweise begegnet man in HPC-Clustern dieser Aufgabenstellung damit, dass ein zentraler Fileserver den Rechenknoten via NFS einen gemeinsam zu nutzenden Bereich zur Verfügung DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 stellt, was vor allem auf größeren Clustern auf einen Schlag die Grundproblematik dieses Ansatzes offenbart: der NFS-Server ist ein Flaschenhals und kommt den gebündelten Ressourcenanforderungen aller Rechenknoten nicht mehr hinterher. Parallele Filesysteme stellen einen grundsätzlich skalierbaren Ansatz zur Begegnung dieses Problems dar und haben längst den technischen Stand eines Standards erreicht: parallel NFS (pNFS) als optionaler Bestandteil des NFS-Standards 4.1. Die ursprüngliche Problemstellung für parallelen NFS-Zugriff wurde 2004 von Garth Gibson, einst Professor an der Carnegie Mellon University und späterer Gründer und CTO der Firma Panasas, beschrieben. Mittlerweile ist Panasas als Enterprise-taugliche pNFS-Appliance seit langem in HPCUmgebungen jedweder Größe im Einsatz und besticht neben seiner Performance durch seine umfangreichen Management-Features, die die Verwaltung derartiger Speicherumgebungen so einfach wie möglich gestalten. Durch die drei DesignPrinzipien „ease of management“, „performance“ und „data integrity“ hat sich Panasas seit Jahren zum Technologieführer im Bereich Parallel Storage entwickelt. Aber auch Open-Source-Lösungen wie Lustre oder auch das von Fraunhofer ITWM entwickelte FhGFS, das nun in BeeGFS umbenannt wird, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, denn in Sachen Performance stehen sie – eine angemessene Hardware vorausgesetzt – Panasas in nichts nach. Allerdings ist Performance, auch wenn es seltsam klingt, eigentlich das kleinere Problem derartiger innovativer Storage-Technologien. Enterprise-Anforderungen in Sachen Datenverfügbarkeit, einfaches Management, Datenintegrität sind es, die die Metadata Server .1 4 FS Co ntr N ol Pro toc ol Storage Access Protocol pNFS Clients Storage Device Die Grafik vermittelt einen schematischen Überblick über das pNFS-Protokoll. High Performance Computing | HARDWARE & PERIPHERIE | 047 Entwicklung dieser Technologien vor He rausforderungen stellt, und in diesen Bereichen hinken derartige Open-Source-Produkte zurzeit noch hinterher. Allen parallelen Dateisystemen ist jedoch gemein, dass bei ihnen große Dateien in kleinere Häppchen, sogenannte Chunks, zerlegt, und diese parallel über das Netzwerk auf verschiedene Storage-Devices abgelegt werden. Dabei bleibt ein einheitlicher Namensraum erhalten: die Anwender merken von diesem Vorgang außer einer hohen Performance nichts, sondern wähnen die Daten nach wie vor auf einem normalen NAS-Filer. Durch diesen parallelen Schreib-/Lesezugriff skaliert die Bandbreite mit der Anzahl der Storage-Devices. Zugriffsgeschwindigkeiten auf parallele Filesysteme zwischen zehn und fünfzig GByte pro Sekunde sind keine Seltenheit. Durch diese skalierbare Performance lässt sich auf mittleren bis großen Simulationsclustern der Flaschenhals „Storage“ grundsätzlich eliminieren und damit die Job Turn around Time verkürzen. Ebenfalls kann man so auch die Low-Level-Grundlagen für ein effizientes Simulationsdatenmanagement (SDM) implementieren, mit Daten in einem einheitlichen Namensraum in schnellem Zugriff. Remote Post-Processing Neben parallelen Dateisystemen sind auch Technologien zur performanten Remote3D-Visualisierung bereits längst entwickelt, kommen aber immer noch selten zum Einsatz. Dabei ist einer der größten Zeitfresser im Gesamt-Workflow der Transfer von Ergebnisdaten auf lokale Workstations, um dort mit Post-Processing-Tools weiterverarbeitet zu werden. Neben der Zeitdauer für den Transfer ist die doppelte Datenhaltung im Prinzip reine Ressourcen-Verschwendung. Eine der wichtigsten Anforderungen in CAD/CAE-Umgebungen sollte es doch sein, dieses Optimierungspotenzial im Workflow maximal auszunutzen. Die These für Remote-Visualisierung lautet: „Daten dort analysieren, wo sie erzeugt werden, nämlich auf dem HPC-Cluster.“ Neben Herstellern wie SGI oder HP, die bereits seit langem entsprechende Software-Produkte entwickelt haben, gibt es auch seit längerem Hardware-unterstützte Lösungen wie von Teradici, die allerdings in ihrem Einsatzbereich auf 1:1-Client-ServerVerbindungen limitiert sind. Gerade für die speziellen Anforderungen des CAE-Umfelds spielt NICE DCV zu- Remote-Visualisierung am Beispiel von ANSYS. sammen mit dem Job-Portal EnginFrame eine immer wichtigere Rolle. NICE DCV besitzt insgesamt ein sehr schlankes Setup und bietet neben dem primären Ziel, die Grafik von 3D- beziehungsweise OpenGL-Applikationen performant über ein durchaus hochlatentes Netzwerk zu übertragen, noch weitere Eigenschaften, die die Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung typischer CAE-Umgebungen deutFinetuning der Remote-Session mit der NICE DCV Console. Bilder: transtec lich aufzeigen. NICE DCV wird auf einem Visualisierungs-Cluster implementiert, dessen Sizing kundenindividuell nach An- Der Vorteil von NICE DCV liegt also dazahl sogenannter Concurrent Sessions er- rüber hinaus in einer äußerst effektiven folgt. Es ergibt sich selbstverständlich ein Hardware-Auslastung und der damit verUnterschied, ob ein kleines Ingenieursbü- bundenen Kostenersparnis, da CAE/CADro mit drei Entwicklern oder die CAE-Ab- Workstations dadurch äußerst schlank teilung eines Flugzeugbauers mit 200 Ent- ausgebaut sein können und sich die serwicklern Post-Processing betreibt. verseitige GPU-Kapazität maximal ausnutEine der empfohlenen Setups bei NICE zen lässt. DCV sieht die Einrichtung von Linux KVM auf dem Host-Betriebssystem des Visuali- Großes Optimierungspotenzial sierungs-Clusters mit NVIDIA GPUs vor, auf CAD/CAE-Workflows besitzen auch heutdem man virtuelle Maschinen unter Linux zutage noch großes Optimierungspotenund Windows betreibt. Diese stellen dann zial. Die hierfür notwendigen Technologiedie eigentlichen Produktivsysteme dar, auf kerne existieren bereits seit Jahren, allein denen die CAD/CAE-Applikationen instal- der Umstand der kundenseitigen Ändeliert sind. Native Windows-Systeme wer- rungen in Prozessen und Abläufen stehen den serverseitig ebenfalls unterstützt. Eine einer schnellen Einführung oft im Weg. Ein der wichtigsten Bausteine von NICE DCV derartiges Migrationsprojekt stellt kundenist eine Hypervisor-Extension, die es er- seitig durchaus einen größeren Eingriff in möglicht, die Grafikpower einzelner NVI- den Alltagsbetrieb dar, der genau geplant DIA GPUs auf mehreren virtuellen Maschi- und gemanagt werden muss. Die dadurch nen gleichzeitig zu nutzen – ein Feature, erzielten Kostenersparnisse und Verkürzundass keine andere Software-Lösung auf- gen der Job Turnaround Time rentieren sich zeigt. Mit den neuesten NVIDIA GRID GPUs aber langfristig um ein Vielfaches des initiaRT | und ihrer hardware-implementierten Vir- len Implementierungsaufwands. tualisierungs-Technologie entfällt zwar grundsätzlich die Notwendigkeit dieses Dr. Oliver Tennert ist Director Technology ManageFeatures, allerdings sind diese Karten nach ment & HPC Solutions bei der transtec AG. wie vor sehr teuer. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 048 | HARDWARE & PERIPHERIE | High Performance Computing Einer der Vorreiter in Sachen HPC-basierter Simulation ist sicher die Automobilindustrie – aber andere Sparten holen auf. Bild: fotolia.com O P T I M A L E S H I G H P E R F O R M A N C E C O M P U T I N G F Ü R S I M U L AT I O N S A N W E N D U N G Standard-Simulationstools tunen High Performance Computing (HPC) hat die reine Wissenschaft verlassen und ist mittlerweile auch in der Industrie angekommen. Allerdings nutzen Anwender nicht immer das volle Potenzial der HPC-Infrastruktur. Wie Unternehmen und Organisationen Abhilfe schaffen können. D ie Anforderungen an Hochleistungsrechner steigen kontinuierlich, denn diese müssen den Bedarf an immer schnelleren, komplexeren und präziseren Simulationen decken. Ebenso entscheiden sich auch immer mehr Zielgruppen für diese Technologien. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 VON SVEN HANSEL „Wir erleben einen radikalen Wandel im aktuellen HPC-Markt. Für den schnellstmöglichen Markteintritt und eine zügige Projektrealisierung setzt eine zunehmende Zahl von Unternehmensanwendern auf HPC“, kommentierte Andrew Carr, CEO des britischen Unternehmens Bull, unlängst in einem Presseartikel. HPC-Tuning von Standardsoftware Was Wissenschaftler wie Ingenieure benötigen, ist ein leistungsstarkes HPC, das den gestiegenen Anforderungen auch tatsächlich genügt. Mit Blick auf die Simulation (Computer-Aided-Engineering – CAE) ist problematisch, dass die gängige Software pre-compiled ist und der Anwender des- High Performance Computing | HARDWARE & PERIPHERIE | 049 dungsperformance? Lohnt sich im individuellen Projekt die Investition in die schnellsten CPUs wirklich? Und um welchen Faktor steigen dabei die Energiekosten? – Solche Fragen lassen sich beispielsweise in einem Beratungsgespräch klären. Denn letztendlich bestimmen diese Fragen die einmaligen Investitionskosten und die Gesamtkosten des Systems (Total Costs of Ownership – TCO). Durch die Wahl der optimalen Architektur lassen sich Energieund Lizenzkosten oft deutlich reduzieren. Auswirkungen einzelner Optimierungen auf die Anwendungsperformance des Testsystems. halb wenige Möglichkeiten für ein individuelles HPC-Tuning der Software hat. Gefragt sind deshalb sowohl Expertenwissen als auch Tools, damit der Nutzer die optimale Leistung aus seiner HPC-Umgebung herausholen kann. Star-CCM+ getunt Die deutsche Bull-Tochter Science + Computing (s+c) hat sich deshalb dem Thema HPC-Tuning im Detail angenähert. Dazu kam ein Testsystem mit Star-CCM+ (in Version 8.02.008) zum Einsatz, als Bibliothek diente Platform MPI 08.02, und getestet wurde die Leistungssteigerung während einer Aerodynamik-Simulation. Als Methoden für die Effizienzsteigerung nutzten die Experten CPU-Binding; hier ordnet man bestimmte Tasks bestimmten Prozessorkernen zu, Zone-Reclaim optimiert die Speicherperformanz bei Non-Uniform-Memory-Access (NUMA)-Systemen, und Transparent Huge Pages erleichtern die Speicherverwaltung. Zudem setzte s+c Methoden ein, die auch PC-Anwender mitunter kennen: Turbo Boost, eine Funktion zur automatischen Übertaktung von IntelHauptprozessoren, sowie Hyperthreading, eine Implementierung von hardwareseitigem Multithreading, also Parallelverarbeitung auf der Ebene des Simultaneous Multithreading (SMT). Beachtliche Leistungssteigerung Als Ergebnis dieser technischen Veredelung steigerte das CPU-Binding (je nach Hardware) die Leistung der vorhandenen Benchmark-Umgebung um 25 Prozent, Zone Reclaim schaffte zusätzliche 23 Prozent – insgesamt also ein beachtlicher Wert, der nur durch die Anpassung weniger Stellschrauben realisiert werden konnte. Ein Sinn für Architekturen Aber auch bei Neuanschaffungen von HPCHardware und bei der Optimierung heterogener Cluster mit unterschiedlichen Knoten-Architekturen ist ein tiefes Verständnis der Abhängigkeiten und Verhaltensweisen der einzelnen Applikationen hilfreich, um die richtige Plattformentscheidung treffen zu können: Profitieren die Anwendungen eher von höheren Taktfrequenzen oder von mehr CPU-Cores? Welche Auswirkungen hat die Nutzung von Funktionen wie Hyper threading oder Turbo Boost auf die Anwen- Tuning erfordert Durchblick Das Maximale aus einer HPC-Umgebung herauszuholen, ist eine ausgesprochen diffizile Angelegenheit. Im Falle des vorgestellten Testsystems hat sich beispielsweise gezeigt, dass das genutzte Star-CCM+ stark von der CPU-Taktfrequenz abhängt (85 bis 88 Prozent) Durch die Aktivierung von Turbo Boost können in diesem speziellen Fall Lizenzkosten reduziert werden. Bei anderen Anwendungen und Systemen können sich jedoch völlig andere Stellschrauben ergeben. Das bedeutet, dass Anwender nicht auf das Gießkannenprinzip setzen sollten. Ein maßgeschneidertes Tuning hat mehr Aussicht auf Erfolg – in Form einer bestmöglichen Performance zu geringstmöglichen JBI | Gesamtkosten. Sven Hansel ist IT- und Wirtschaftsjournalist in Köln. Abhängigkeit der Performance von der CPU-Taktfrequenz im Falle des Testsystems. Bilder: Science + Computing DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 050 | HARDWARE & PERIPHERIE | High Performance Computing FIREPRO-W9100-GPU – 2,62-TERAFLOP-DOUBLEPRECISION-LEISTUNG AMDs neues Flaggschiff Anfang April hat AMD die Firepro W9100 als Nachfolger der W9000 vorgestellt. Dabei ist die neue Karte, auch wenn es die Namensgebung suggeriert, laut AMD nicht nur ein sachtes Update, denn in allen Bereichen soll sie dem bisherigen Modell weit überlegen sein. Innere Werte: Die W9100 verbirgt ihre Leistung unter einem schlichten Kleid. E ine Auflösung von 4K – sprich vierfache Full-HDAuflösung – Unterstützung der OpenCL (Open Computing Language) in Version 2.0 und bis zu 2,62 Tflops Doubleprecision- beziehungsweise 5,24 Tflops SingleprecisionLeistung. So lauten die rohen Fakten, die in etwa die Leistungsfähigkeit der neuen AMD-Grafikkarte greifbar machen. Um es noch greifbarer zu machen: Die Geometrie leistung im Bereich CAD (Singleprecision) hat sich im Vergleich zur W9000 damit verdoppelt und die Simulationsleistung (Doubleprecision) hat sich sogar mehr als das – zumindest auf dem Papier. Compute-Engines vervierfacht Noch interessanter könnte sein, dass die Karte mit viermal mehr Compute-Engines (acht statt bisher zwei) aufwartet. Das führt laut AMD zu einer besseren Hardware-Auslastung, wenn der Konstrukteur auf der Workstation gleichzeitig im CAD-System konstruiert, während im Hintergrund eine Simulation abläuft. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 Die 4K-Auflösung ist aufgrund der gesunkenen Preise für entsprechende Displays – davon kann die W9100 übrigens gleich sechs Stück ansteuern – zwar auch für die Bereiche Konstruktion und Simulation relevant – die Domäne der feinen Pixel ist jedoch traditionell im Bereich Design-Visualisierung und Virtual Reality (VR) zu sehen. Besonders der immense Grafikspeicher von 16 GByte besten GDDR5-RAMs fällt in der Spezifikation ins Auge. AMD möchte hiermit wohl nochmals unterstreichen, dass sich die neue Karte besonders für datenintensive Simulationen und für fotorealistische Visualisierungen eignet – neben den Ingenieursanwendungen zielt AMD damit zudem auf die Video- und Film-Produktion, in der neue 4K-Workflows immense Speicheransprüche wecken. OpenCL in Version 2.0 Während Konkurrent Nvidia mit Cuda eigene Wege geht, um die verteilte Abarbeitung von Rechenoperationen durch die Grafikkarte zu ermöglichen, setzt AMD weiterhin auf den ursprünglich von Apple entwickelten OpenCLStandard, der von der W9100 in Version 2.0 unterstützt wird. Damit sollen sich laut AMD die parallele Computing-Power von modernen GPU- und CPU-Multicore-Systemen bestens ausreizen lassen. Das 2.0 bedeutet dabei, dass neue Feature dazu kommen, die zunächst die Möglichkeiten der Softwareentwickler erweitern – um dann auch vom Anwender genutzt werden zu können. Workstation oder Supercomputer? Die reine Spezifikation vor Augen wirkt die W9100 für einfache CAD-Anwendungen schon fast überdimensioniert. Bei waschechten Simulanten dürften die Daten aber Freudentränen oder schlaflose Nächte hervorrufen – bis die Workstation am Arbeitsplatz steht. Umso mehr, als dass AMD eine Spezifikation für sogenannte Ultra-Workstations ausgearbeitet hat. Je nach Konfiguration werkeln bis zu vier W9100 in den teils unscheinbaren Gehäusen der Systemintegratoren Armari, Boxx Technologies, Colfax, Lumaforge, Mouse Computer, PSSC Labs, Scan Computers, SilverDraft, Supermicro, Tarox, Versatile Distribution Services, Workstation Specialists und Wortmann – die sich gerade mit der Umsetzung dieser Super-Workstations befassen. Wer nicht warten möchte, kann oder muss, wird bereits jetzt im HP-Programm mit den HP-Z820- und HP-Z620-Workstations fündig. JBI | Neues Format: Die Ultra-Workstations stemmen in MaxiBilder: AMD mal-Ausstattung über 20 Tflops. High Performance Computing | HARDWARE & PERIPHERIE | 051 P R I VAT E C L O U D - L Ö S U N G F Ü R C A E - A N W E N D U N G E N HPC in der Cloud Altair bietet mit HyperWorks Unlimited eine komplette Private-Cloud-Lösung an, mit der sich bei komplexen EngineeringAnwendungen Zeit und Kosten einsparen lassen. Das Produkt umfasst vorkonfigurierte HPC-Hard- und Software für den unlimitierten Zugang zur kompletten Altair-Software. D ie Simulationsmodelle sind in der virtuellen Produktentwicklung in den letzten Jahren immer umfangreicher, präziser aber auch rechenintensiver geworden. Dadurch ist auch der Bedarf an High-PerformanceComputing-(HPC)-Ressourcen gerade im Engineering-Umfeld exponentiell gewachsen und „Cloud“-Anwendungen werden in vielen Industriebereichen als möglicher Lösungsweg untersucht und bereits eingesetzt. Allerdings scheuen sich gerade in Europa noch viele Unternehmen davor, die im Netz angebotenen HPC-Cloud-Lösungen, zum Beispiel Amazon Webservices oder das Äquivalent von Google, wirklich zu nutzen. Zu groß ist die Angst vor Datenverlusten oder Industriespionage. Nichtsdestotrotz steigt der Bedarf an Rechenleistung und die Unternehmen sind gefordert, Strukturen und Arbeitsabläufe zu schaffen, die diesen Herausforderungen gerecht werden. Um auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sie Lösungen finden, die ihren Bedarf an High-Performance-ComputingRessourcen decken und gleichzeitig höchste Datensicherheit garantieren. Die zentralen Bedenken bei der Nutzung von Cloud-HPC-Lösungen innerhalb des CAE-Umfeldes waren bisher: die mangelnde, flexible Skalierbarkeit der Anwendungslizenzierung nach dem jeweiligen Bedarf, die Wartezeiten, die mit dem Transfer großer Daten zwischen Clustern und lokalen Rechnern bei der Auswertung und Visualisierung dieser Daten einhergehen und die Sorge um die Datensicherheit bei der Verwendung öffentlicher Cloud-Systeme. Altair hat jetzt ein Angebot entwickelt, mit dem Unternehmen diesen Bedenken entgegentreten können. Altair HyperWorks Unlimited Altairs HyperWorks Unlimited ist eine moderne, private Cloud-Lösung, die den VON EVELYN GEBHARDT unlimitierten Zugang zur kompletten Altair-Software inklusive aller HyperWorksAnwendungen sowie allen PBS-WorksWorkload-Management-Werkzeugen ermöglicht. So wird der Zugang zu High Performance Computing (HPC) für die Anwender von CAE-Software erleichtert und der Weg für fast grenzenlose Design Exploration, zum Beispiel stochastische Robustheitsuntersuchungen und Optimierungen, geebnet. HyperWorks Unlimited ist ausgelegt, Aufgaben mit massiv parallelisierten Anwendungen, etwa von CFD-und FEA-Solvern, zu bearbeiten. Außerdem enthält es Altairs Display Manager, ein webbasiertes Portal zur Daten-Visualisierung, das es – auch in Netzwerkumgebungen mit hohen Latenzzeiten –ermöglicht, auf grafikintensive, interaktive HyperWorks-Anwendungen zuzugreifen. HyperWorks Unlimited ist für HPC-Anwendungen optimiert und vorkonfiguriert und bietet einen raschen Zugriff auf Pre- und Post-Prozessoren. Komplettlösung für HPC Altair arbeitet bei HyperWorks Unlimited partnerschaftlich mit einem namhaften Hardwareanbieter zusammen und bietet damit auch hardwareseitig eine Komplettlösung für Compute-, Netzwerk- und Speicherressourcen. Das System skaliert von 64 bis mehrere Tausend CPU-Cores und beinhaltet eine zentrale Infrastruktur für unlimitierten Zugriff auf alle HyperWorksAnwendungen, für Datenablage auf einem Multi-Terabyte-Storage-System und für Remote-Visualisierung für Pre- und Postprocessing. Außerdem ist das System Intel „Cluster Ready“ zertifiziert, was dem Produkt den Status einer Plug-and-PlayLösung für High Performance Computing (HPC) bescheinigt. Die Lösung ist bereits bei vielen Kunden im Einsatz, zum Beispiel bei Mubea, HyperWorks Unlimited von Altair ist eine leistungsfähige Bild: Altair private Cloud-Lösung für HPC-Anwendungen. einem wichtigen Automobil-Zulieferer im Bereich Leichtbaulösungen mit Sitz in Attendorn. Die Vorteile einer privaten HPCCloud-Lösung wie HyperWorks Unlimited sind offensichtlich. Schon eine Stunde nach Inbetriebnahme war das System voll einsatzfähig und ermöglichte Simulationsdurchläufe in der Hälfte der sonst benötigten Zeit. Wartungsaufgaben müssen nicht von der IT-Abteilung des Unternehmens übernommen werden, da das System vollständig von Altair gewartet wird. „Mit HyperWorks Unlimited sind wir in der Lage, unsere „Tailor Rolled Products“ effizienter zu optimieren als jemals zuvor. Es ist ein wirklich unglaubliches Produkt, das unseren Ingenieuren Zugriff auf alle Softwarelösungen gibt, die sie benötigen, komplett konfiguriert und sofort einsetzbar“, resümiert Björn Scholemann, Leiter CAE bei RT | Tailor Rolled Blanks. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 052 | BRANCHE | Automotive L A D E S T E C K V E R B I N D E R F Ü R D I E E - M O B I L I TÄT Konformität und Interoperabilität Eine einheitliche Ladeinfrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung für die Akzeptanz der Elektromobilität. Genormte Ladesteckverbinder sorgen dabei für den zuverlässigen Ladevorgang. Damit der Ladestecker immer in den „Tankdeckel“ passt, sind einige Punkte zu beachten. VON BERND HORRMEYER Der DC-Ladestecker Typ 2 des Combined Charging Systems (CCS) passt in die gleiche Ladebuchse am Fahrzeug, in die auch der ACLadestecker Typ 2 passt. U m die elektrische Energie im Fahrzeug zu speichern, ist das konduktive Laden der am weitesten entwickelte Ansatz. Dabei wird elektrische Energie in Form von Wechselstrom (AC) oder Gleichstrom (DC) mit Hilfe einer Ladeleitung zwischen der stationären Infrastruktur und dem Fahrzeug übertragen. Am Markt hat sich inzwischen das langsame Laden mit AC sowie Schnellladen mit DC etabliert. Für Europa hat die Europäische Kommission den Typ-2-Stecker als gemeinsamen Ladestecker für das AC-Laden und den hierauf aufbauenden DC Connector Typ 2 für das DC-Laden vorgeschlagen. Der E-Mobilist möchte Produkte unterschiedlicher Hersteller nutzen können. Er formuliert die Anforderung, dass sein eingesetzter Steckverbinder mit einem beliebigen Produkt gleicher genormter Bauform zusammen funktioniert und dabei immer die gleiche Leistungsfähigkeit aufweist. In der Industrie wird in diesem Kontext mit den DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 Begriffen Konformität und Interoperabilität gearbeitet. Unter Konformität versteht man die Vereinbarkeit eines Produktes mit einer Beschreibung – etwa die geometrische Beschrei bung und die zu absolvierenden Tests. Im Gegensatz hierzu beschreibt der Begriff der Interoperabilität die Fähigkeit verschiedener Produkte zur Zusammenarbeit. Hersteller führen Bauartprüfungen an ihren Produkten durch, damit diese mindestens den Anforderungen der Norm entsprechen. Hierzu wird eine Steckverbindung aus Produkten mit Stift- und Buchsen-Kontakten dieses Herstellers verwendet. Erfolgreiche Tests bewirken, dass die Konformität mit dieser Norm und die Interoperabilität untereinander festgestellt werden. Bei einer Steckverbindung mit Produkten unterschiedlicher Hersteller ist dies dank der geometrischen Spezifikationen in der Norm problemlos möglich – die elektrische Verbindung lässt sich herstellen. Erhöhung des Übergangswiderstandes vermeiden Jede Bauartnorm ist so gestaltet, dass sich viele Parameter vom Hersteller frei auslegen lassen. Materialien für die Kontakte, Isolierkörper und Gehäuse sind ebenso frei wählbar wie auch die Beschaffenheit der Kontaktoberflächen (Bild 1). Dies hat zur Folge, dass unterschied liche Material- oder Oberflächen-Paarungen nicht zwangsläufig die erwartete Leistungsfähigkeit über den gewünschten Zeitraum erbringen. Beispielsweise werden die Andruckkräfte der Buchsenkontakte auf die Oberflächen materialien an den zu erreichenden Übergangswiderstand und an die gewünschten Steck- und Ziehkräfte angepasst. Motivation für die unterschiedlichen Kontakt ausführungen sind oft unter- schiedliche Annahmen zu den Einsatz bedingungen hinsichtlich Fremdkörper, Schadgase, Steck- und Ziehkräfte – aber auch wirtschaftliche Argumente. Ist die Konstellation mit verschiedenen Produkten auf der Stift- und Buchsenseite nicht stimmig, kann es zu einer Erhöhung des Übergangswiderstandes und damit dem Verlust der Interoperabilität kommen. Verantwortlich hierfür ist oft die Relaxation – also die Verringerung – der Federkonstante der Buchsenkontakte, die aus einem elektrisch leitenden und federnden Material aufgebaut sind. Im entlasteten Zustand ist deren innerer Durchmesser geringer als der der Stiftkontakte. Im gesteckten Zustand bewirkt der Stiftkontakt eine Bewegung der federnden Buchsen-Lamellen. Daraus resultiert eine Federkraft, die als Normalkraft senkrecht auf den Stiftkontakt wirkt. Die Relaxation führt primär durch höhere Temperaturen zu einer Abnahme der Federkraft bei gestecktem Stiftkontakt. Wird der Steckverbinder nun mit einem höheren Strom belastet, führt dies bei ungeeigneten Kontaktpaarungen zu einer Kontakterwärmung, die wiederum die Relaxation begünstigt. Nimmt nun die Normalkraft ab, verringert sich die Berührfläche zwischen Buchsen- und Stiftkontakt, so dass der Übergangswiderstand ansteigt. Dann wird Bild 1: Kontakte können mit Silber (links) oder gar nicht (rechts) beschichtet werden – dann bildet das Messingmaterial gleichzeitig die Oberfläche. Automotive | BRANCHE | 053 Die Andruckkraft eines Buchsenkontaktes wird durch die Relaxation vermindert. ein sich selbst verstärkender Mechanismus ausgelöst, der schnell zum Ausfall des gesamten Kontaktsystems führen kann (Bild 2). Kontaktoberflächen aus Edelmetall Auch die Reibkorrosion, die durch eine geringe Relativbewegung an den Berührflächen von Stift- und Buchsenkontakt entsteht, kann zu einem erhöhten Übergangswiderstand führen. Die Relativbewegung bewirkt einen Abtrag des Materials an der Oberfläche sowie einen Transport dieser Partikel außerhalb der gasdichten Kontaktzone. Diese Partikel können hier Schadgasen ausgesetzt sein, und die ungeschützte Metalloberfläche der Partikel kann korrodieren. Die oxydierten Partikel sind üblicherweise härter als das Basismaterial, so dass sie wie ein Schleifmittel wirken und den Effekt verstärken. Die Folge ist, dass die Kontakte auch außerhalb der gasdichten Berührpunkte beschädigt wer- den und korrodieren. Daraufhin steigt der Übergangswiderstand zwischen Buchse und Stiftkontakt, was bei höheren Strömen zu einer unzulässigen Erwärmung führen und den Effekt der Relaxation verstärken kann. Um dies zu verhindern, versieht man die Kontaktoberflächen mit einer nicht korrodierenden Edelmetall-Oberfläche. Fremde Partikel lassen sich so in die relativ weiche Oberfläche des Edelmetalls einbetten, so dass sie wirkungslos sind und keine Angriffsflächen für Korrosion bieten (Bild 3). Bei höheren Ladeströmen, wie sie beim AC- und DC-Laden auftreten können, ist der Übergangswiderstand an den Kontakten zu betrachten. Hier entstehende Verlustleistungen können zur Erwärmung und im Extremfall auch zum Ausfall der Steckverbindung führen. Am einfachsten ist es, hier nur Produktpaarungen eines Herstellers zu nutzen, da er diese gemeinsam testet. Damit ist neben der Konformität auch die Interoperabilität gegeben. Möchte man dennoch Produkte verschiedener Hersteller miteinander kombinieren, sollte der Anwender Produkte mit edlen Kontakt oberflächen und hochwertigen Kunststoff materialien verwenden. Denn dann hat jede Produktkombination den geringsten Übergangswiderstand, die geringste Kontakterwärmung sowie die Fremdpartikel erhöhen den Widerstand (links), während geeignete Oberflächensysteme für einen gleichbleibenden Kontaktwiderstand sorgen (rechts). höchste Widerstandsfähigkeit gegenüber Verschleißeffekten. Fazit: Ladesteckverbinder müssen vielfältigen Belastungen standhalten. Die Konformität dieser Produkte mit der Norm garantiert deren Steckbarkeit mit einem Produkt eines anderen Herstellers, so dass die elektrische Kontaktierung erfolgt bei einer sicheren Verriegelung. Eine Interoperabilität unter allen Umständen ist jedoch nicht gegeben. Erst mit qualitativ hochwertigen Steckverbindern kann der Anwender von einer zuverlässigen Funktion ausgehen. Ladesteckverbinder von Phoenix Contact leisten mehr als normativ gefordert – und gestalten den Ladevorgang damit auf lange Sicht bequem und sicher. RT | Dipl.-Wirt.-Ing. Bernd Horrmeyer ist Fachreferent für Standardisierung bei Phoenix Contact in Blomberg. ANFORDERUNGEN AN LADESTECKVERBINDER Phoenix Contact bietet mit der Produktlinie der Ladestecksysteme eine zuverlässige Anschlusstechnik für die Energieversorgung rund um die Elektromobilität. Ladestecksysteme von Phoenix Contact für AC und DC sind sicher, zuverlässig und benutzerfreundlich. Mit den Ausführungen Typ 1, Typ 2 und GB sowie mit dem DC-Connector Typ 1 und Typ 2 des Combined Charging Systems (CCS) steht ein komplettes Ladestecker-Sortiment aus einer Hand für alle gängigen Ladeverfahren zur Verfügung. Die komfortable Handhabung mit ergonomisch geformtem Griff erleichtert die Bedienbarkeit, und dank hochwertiger Materialien und stabiler Bauweise sind die Steckverbinder robust und langlebig. Durch ein mehrstufiges Verriegelungssystem zwischen Ladestecker und Fahrzeug ist ein sicherer Einsatz gewährleistet. Seminar Innovative Technologien für Verpackungsmaschinen und Abfüllanlagen 24.-25. Juni 2014 Die Lade-Standards sind inzwischen auch international etabliert: Die Übersicht zeigt die Steckgesichter für AC- und DC-Laden – das Symbol CCS steht dabei für das Combined Charging System. Bilder: Phoenix Contact Automatische Verpackungs- und Abfüllanlagen nehmen heutzutage einen herausragenden Platz in der Wertschöpfungskette von verschiedensten Produkten mittlerer bis großer Stückzahlen ein. Die hierbei anzutreffenden Anwendungen finden sich in praktisch allen Branchen von der Lebensmittelindustrie über die pharmazeutische und chemische Industrie bis hin zum Maschinenbau und zur Elektrotechnik wieder. Das Ziel dieses Seminars liegt darin, ausgehend vom industriellen Stand der Technik in der Verpackungsbranche über innovative Technologien in Komponenten Maschinen und Anlagen bis hin zu aktuellen Fragestellungen in der Forschung einen differenzierten Einblick zu vermitteln. Anzeige-WZL-Verpackungsseminar-2014-03-24-THE.indd 1 Kontakt & Informationen: WZLforum an der RWTH Aachen Steinbachstraße 25, 52074 Aachen Frau Dana Manoliu Tel.: +49 (0)2 41 / 80 236 14 [email protected] www.WZLforum.rwth-aachen.de 26.03.14 10:07 054 | BRANCHE | Automotive SCHNELLERE PRODUKTENT WICKLUNG DURCH VIRTUELLE PROTOTYPEN Mehr Sicherheit im Fall des Falles Virtuelle Prototypen haben in der Automobilentwicklung ihren festen Stellenwert. Durch die vielfältige Nutzung der virtuellen Prototypen können Produktentwicklungskosten gesenkt und Entwicklungszeiten gleichzeitig reduziert werden. Deshalb hat sich die Crash-Simulation als Standard zur Absicherung der passiven Sicherheitsfunktionen etabliert. VON PROF. DR. ULI GÖHNER D ie zugrundeliegenden Algorithmen und Methoden, die bei der Crash-Simulation zum Einsatz kommen, gehen auf die Ende der 1970er Jahre an den Livermore Laboratory in den USA entwickelte explizite Finite-Elemente-Methode zurück. Seit dieser Zeit hat man die eingesetzten kommerziellen Simulationsprogramme wie beispielsweise LS-DYNA durch viele Diskretisierungsmethoden erweitert. So eröffnen beispielsweise ALE-Methoden (Arbitrary Lagrange Eulerian), SPH (Smmoth Particle Fahrzeughersteller setzen für Crash-Simulationen komplexe virtuelle Prototypen ein. Bild: Adam Opel AG DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 Hydrodynamics) EFG (Element Free Galerkin), DEM (Discrete Element Method) und Isogeometrische Elemente eine Vielzahl an neuen Modellierungsmöglichkeiten, um die Prognosegüte der Crash-Simulation weiter zu erhöhen. So lassen sich beispielsweise mit den neu entwickelten isogeometrischen Elementen die bei der Beschreibung der CAD-Geometrie eingesetzten NURBS (Non-Uniform Rational B-Splines) als Ansatzfunktion verwenden. Dies ermöglicht eine genauere Abbildung der realen Geometrie und eine bessere Approximati- onsgüte der berechneten numerischen Näherungslösung. Ein ganz wesentlicher Punkt ist neben den funktionalen Erweiterungen auch die Performance der Simulationssoftware auf massiv parallelen Rechnerarchitekturen. Damit sich die extrem detaillierten Modelle auch effektiv simulieren lassen, ist ein hoher Parallelisierungsgrad erforderlich. Alle Programmteile müssen deshalb im Hinblick auf die Gesamt-Performance ständig optimiert und angepasst werden. Für heutige Simulationsmodelle, die aus etwa zehn Millionen Elementen bestehen, nutzt man derzeit Rechencluster, die jede Simulationsvariante parallel auf 200 Cores starten. Der Rechenbedarf ist groß, da für die Produktfreigabe eine Vielzahl von Anforderungen erfüllt sein muss. Automotive | BRANCHE | 055 Modellierung von High-End-Materialien Im Automobilbau kommen zur Gewichtsreduktion in zunehmendem Maße hochfeste Stähle, Leichtmetalle, faserverstärkte Kunststoffe und Verbundstrukturen zum Einsatz. Für eine zuverlässige Prognose des Materialverhaltens sind komplexe Materialmodelle nötig, deren zahlreiche Parameter man mittels aufwendiger Laborexperimente bestimmen muss. Für die in der Crash-Simulation essenzielle Prognose des Materialversagens muss auch die Vorschädigung des Materials durch den Herstellprozess berücksichtigt werden. Deshalb sind viele Automobilhersteller dazu übergegangen, in der Prozess-Simulation dieselbe Simulationssoftware zu nutzen wie in der Crash-Simulation. Damit lässt sich sicherstellen, dass die in der Prozess-Simulation bestimmten Schädigungsparameter sich auch bei der Crash-Simulation berücksichtigen lassen. Crashtest-Dummies und Verletzungskriterien Gurt und Airbag sind heutzutage weltweit etablierte Rückhaltesysteme. Bei der Auslegung dieser Systeme hat sich viel getan. Heute stimmt man die Auslösemechanismen der einzelnen Airbags und Insassenschutzsysteme genau aufeinander ab, um den Fahrzeuginsassen situationsbedingt einen besseren Schutz vor Verletzungen zu bieten. Die Verletzungskriterien werden im realen Crashtests mit den bekannten „Crashtest-Dummies“ getestet. Zu jedem Testdummy gibt es auch einen virtuellen Gegenpart, der den Aufbau des Testdummies genau widerspiegelt. Allerdings lassen sich damit nur die standardisierten Verletzungskriterien der Dummies simulieren, beispielsweise Kopfbeschleunigungen an ausgewählten Sensorpunkten. Für das tat- sächliche Verletzungsrisiko eines menschlichen Fahrers bei einem Unfall sind Aussagen damit nur über statistische Methoden zu treffen. Verletzungen reduzieren durch virtuelle Menschmodelle Um das reale Verletzungsrisiko abschätzen zu können, kommen in der Insassensicherheit auch Simulationsmodelle für einen kompletten Menschen zum Einsatz. In diesen Menschmodellen sind alle Knochen, Organe, Muskeln und die Haut exakt und detailliert modelliert und deren Materialparameter erfasst. Dadurch lassen sich wirkliche Verletzungen von Organen oder Knochenbrüchen simulieren. Mit Hilfe der Simulation kann man die Rückhaltesysteme so auslegen, dass sich die tatsächlich auftretenden Verletzungen des Fahrzeuginsassen reduzieren lassen. Neben dem Einsatz von hochfesten Stählen, Leichtmetallen, faserverstärkten Kunststoffen und Verbundwerkstoffen ist auch eine optimierte Bauform ein wesentliches Einsatzmittel, um das Fahrzeuggewicht unter Beibehaltung der funktionalen Eigenschaften zu reduzieren. Die aus der linearen statischen Berechnung bekannten Topologie-Optimierungsmethoden können auch auf die nichtlinearen dynamischen Problemstellungen, die in der Crash-Simulation auftreten, übertragen werden. Auch die Bestimmung der optimalen Blechdickenverteilung oder die Gestalt optimierung über geometrische Parameter lassen sich für eine Gewichtsreduktion verwenden. Da neben der Crash-Sicherheit auch andere funktionale Kriterien erfüllt sein müssen, setzt man häufig Optimierungsalgorithmen ein, die in der Lage sind, multidisziplinäre Optimierungsziele zu definieren. Big Data – auch in der Simulation Zum Nachweis der passiven Sicherheit müssen die Ingenieure eine Vielzahl von unterschiedlichen Lastfällen simulieren. Hierzu zählen Tests zum Front-, Seiten- und Heckaufprall, aber auch Tests zur Sicherheit von Kindersitzen und Fußgängern sind ein wichtiges Thema. Für jeden Lastfall ist eine Vielzahl von Geometrievarianten zu simulieren und die Simulationsmodelle werden immer komplexer. Ein Simulationsdatenmanagement wird deshalb immer wichtiger. In vielen Fällen sind die Simulations- Das Dummy-Modell WorldSID50 v3.0. Bild: DYNAmore GmbH ergebnisse bereits automatisch auswertbar und mit Hilfe von Datenbanktechniken zu verwalten. Komprimierungsmethoden, die auf die spezifischen Eigenschaften der Simulationsergebnisse optimiert sind, lassen sich zur Kompression der Daten verwenden. Damit kann man den Aufwand für die Datenhaltung und Archivierung der Ergebnisse drastisch reduzieren. Summa summarum lässt sich festhalten, dass die in der Crash-Simulation eingesetzten Softwarewerkzeuge mittlerweile einen hohen Reifegrad erreicht haben. Eine zuverlässige Prognosegüte ist heute Standard. Deshalb ersetzen viele Fahrzeughersteller und Zulieferbetriebe in zunehmendem Ausmaß ihre Testaufwände durch virtuelle Prototypen. Um dem gewachsenen Rechenbedarf gerecht zu werden, nutzen die Rechenzentren Clusterarchitekturen, die aus Standardkomponenten aufgebaut sind. Die aktuellen Herausforderungen in der Crash-Simulation liegen weniger im Bereich der Rechnerleistung, sondern mehr im Bereich der Materialmodellierung und Validierung der eingesetzten Modelle und Methoden für moderne Materialien und Materialverbünde. Hier ist eine enge Partnerschaft zwischen wissenschaftlichen Instituten, CAE-Softwareentwickler und Automobilhersteller wichtig, damit sich die entwickelten Methoden effektiv zur Produktverbesserung einsetzen lassen. R T | Prof. Dr. Uli Göhner ist Leiter Software-Lösungen bei der DYNAmore GmbH. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 056 | ANTRIEBSTECHNIK | Mechatronische Integration M E C H AT R O N I S C H E A N T R I E B S PA K E T E V O N L E N Z E Ideal auf die Aufgaben zugeschnitten Antriebe sind oft überdimensioniert und benötigen zu viel Energie. Das ist wenig effizient. Lenze hat sich dieser Problemstellung angenommen und altbekannte, häufig genutzte Lösungen in Frage gestellt. Das Ergebnis: mechatronische Antriebspakete, die genau auf die jeweilige Maschinenaufgabe zugeschnitten sind. Die Kombination aus Lenze Smart Motor und der Getriebereihe g500 macht den Maschinenbauern das Leben in Sachen Drehmoment und Drehzahlübersetzung leichter. S anftes Anfahren, Fahren bei konstantem Tempo, gelegentliches Abbremsen und Beschleunigen: Auf ein hohes Anlaufmoment folgt ein niedriges Dauermoment. In der Regel kommen dabei Antriebe zum Einsatz, die entweder direkt am Netz betrieben oder mit einem Softstarter ausgerüstet sind. Das hat jedoch gravierende Nachteile: es erfordert mehrere unterschiedliche Getriebeübersetzungen. Lenze hat genau hingesehen, welche Anwendungen es gibt und was für diese wirklich benötigt wird – zum Vorteil der Maschinenbauer und Anlagenbetreiber. Die daraus entstandenen mechatronischen Antriebspakete sind auf die jeweilige Maschinenaufgabe zugeschnitten. Speziell für die horizontale Fördertechnik bietet der Spezialist für Motion Centric Automation eine neue Lösung an: eine Kombination aus Lenze Smart Motor und der brandneuen Getriebereihe g500, die dem Maschinenbauer auch in Sachen Drehmoment und Drehzahlübersetzung das Leben leichter macht. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 „In der Intralogistik ist rund die Hälfte der elektrischen Antriebe in der horizontalen Fördertechnik im Einsatz“, erläutert Prof. Dr. Holger Borcherding, fachlicher Leiter des Bereichs Innovation bei Lenze. „Die Mehrzahl dieser Antriebe sind direkt am Netz betriebene Asynchronmotoren, deren Drehzahlen an die Netzfrequenz gekoppelt sind. Daher ist hier für jede Anwendung eine eigene Getriebeübersetzung notwendig. In der Fördertechnik benötigen viele Anwendungen ein höheres Anlaufmoment im Vergleich zum Dauerdrehmoment. Die Folge: Der Netzmotor ist zu groß dimensioniert und verbraucht daher zu viel Energie im Dauerbetrieb. Eine übliche Alternative dazu ist der Einsatz eines Frequenzumrichters mit hoher Komplexität, um den Motor in der Anlaufphase effizienter anzusteuern und verschiedene Drehzahlen, sanftes Anfahren und Abbremsen zu realisieren. Das hohe Anlaufmoment wird durch einen größer dimensionierten Frequenzumrichter erreicht.“ VON RUNE FRIIS-KNUTZEN Mechatronische Integration bringt Intelligenz in den Antrieb Lenze geht einen anderen, einen neuen Weg: Die neueste mechatronische Antriebslösung, bestehend aus einem Lenze Smart Motor und der fein abgestuften Getriebereihe g500 vereint das Einfache eines Netzmotors mit den Vorteilen einer elektronischen Ansteuerung. Elektronik und Software sind in den Antrieb integriert, so verschmelzen Mechanik, Elektronik und Software zu einer Einheit. Der Vorteil: Die Drehzahl des Motors wird intelligent und passgenau in Drehmoment übersetzt. Und um Überdimensionierung zu vermeiden, ist das Anlaufmoment viel höher. Die Kombination aus Lenze Smart Motor und der Getriebereihe g500 eröffnet einen einfachen Weg, eine intelligente Antriebslösung für horizontale Fördertechnik zu realisieren und den herkömmlichen Netzmotor abzulösen. Die Drehzahl und das Beschleunigen/Abbremsen lässt sich direkt am Motor mit Lenze-App und Smartphone via Near Field Communication (NFC) einstellen, so etwas kann ein herkömmlicher Netzmotor nicht. Durch die frei einstellbare Drehzahl reduziert sich die Variantenvielfalt von Getriebemotoren um bis zu 70 Prozent, ein aufwändiges Variantenmanagement entfällt, die verringerte Lagerhaltung reduziert nachhaltig die Kosten. Mit einer einzigen Motor-/Getriebekombination sind Motordrehzahlen von 500 bis 2.600 Umdrehungen pro Minute bei konstantem Drehmoment möglich. Das ist eine gute Nachricht für den Maschinenbetreiber, denn erfahrungsgemäß benötigt man für ein Logistikzentrum bis zu 15 verschiedene Motortypen, um den erforderlichen Mechatronische Integration | ANTRIEBSTECHNIK | 057 Leistungsbereich abdecken zu können. Die hohe Variantenvielfalt ergibt sich durch die zahlreichen Getriebestufen. Jede zusätzliche Ausgangsdrehzahl und jede Baugröße des Motors benötigt eine separate Getriebeübersetzung. „Dadurch sind schnell mehr als hundert Motor-/Getriebevarianten erforderlich“, erklärt Borcherding. Dies ist dank der mechatronischen Antriebslösung von Lenze Vergangenheit. Vorgeschriebene Energieeffizienz bereits erfüllt Mit dem elektronischen Ansteuern eines einfachen Netzmotors erfüllt die LenzeLösung schon heute die von der Europäischen Kommission geforderte umweltgerechte Gestaltung von Elektromotoren, die den Übergang zu Motoren der Effizienzklasse „Premium efficiency“ (IE3) fordert. Durch einen durchgängig hohen Getriebewirkungsgrad von mindestens 94 Prozent verbessert sich zusätzlich die Energieeffizienz des gesamten Antriebssystems. Das äußert sich nicht nur in sinkenden Betriebskosten, sondern erspart das Umrüsten auf Motoren mit einer besseren Energieeffizienz. Bislang muss der Anlagenbetreiber das Umrüsten fest mit einplanen. Daran gekoppelt ist in vielen Fällen die Neuauslegung von allen Getriebeübersetzungen. Ein weiterer Aspekt: Ein IE3-Motor hat eine höhere Drehzahl, weil er weniger Verluste und weniger Schlupf hat als ein Motor mit einer geringeren Energieeffizienzklasse. Deshalb steigt möglicherweise der gesamte Energiebedarf eines Antriebssystems durch den Einsatz von IE3-Netzmotoren. „Wenn man die Übersetzung nicht ändert, dreht das Förderband schneller und benötigt damit mehr Energie. Hier sind böse Überraschungen vorprogrammiert, wenn der Betreiber der Anlagen feststellt, dass der Energiebedarf trotz teurer Technik steigt. Die geregelte Drehzahl des Lenze Smart Motors verhindert diesen Effekt“, fügt Prof. Dr. Borcherding hinzu. Fazit: Die mechatronische Antriebslösung von Lenze ist neu gedacht und auf die Anforderungen der Fördertechnik genau zugeschnitten, viele Aufgaben sind damit einfacher lösbar als bisher. Die Maschinenbauer und Anlagenbetreiber profitieren in mehrfacher Hinsicht: vom einfachen Bedienkonzept, vom geringeren Energieverbrauch und dadurch sinkenden Betriebs- Die mechatronischen Antriebspakete aus der neuen g500-Getriebereihe und dem Lenze Smart Motor sorgen für mehr ProduktiviBilder: Lenze tät und Zuverlässigkeit in der Fördertechnik. kosten, von einer Variantenreduktion und damit dem Wegfall eines kostenintensiven Variantenmanagements. Last but not least erfüllt die Lösung schon heute die Anforderungen der Europäischen Kommission an die umweltgerechte Gestaltung von Elek tromotoren (IE3), was ein Umrüsten auf IE3Motoren vermeidbar macht und Zukunftssicherheit bietet. RT | Rune Friis-Knutzen ist Leiter Strategische Produkt-/ Marktentwicklung bei Lenze in Hameln. Messe und Kongress für Geoinformation · Bern, 3. bis 5. Juni 2014 Salon et congrès de la géoinformation · Berne, du 3 au 5 juin 2014 Lösungen für eine Welt im Wandel | Solutions pour un monde en évolution 2 01 4 Erfahren Sie Neues zu den Themen: Découvrez des nouveautés concernant les thèmes: 3D GIS, GIS für Solarenergie, Geodatenangebote, Amtliche Vermessung, Energiewende, Sicherheit, Crowdsourcing und Infrastrukturmanagement … SIG 3D, SIG pour énergie solaire, services de géodonnées, mensuration officielle, transition énergétique, sécurité, crowdsourcing et gestion des infrastructures … Treffen Sie Anwender und Systemhersteller und lassen Sie sich neue Perspektiven für Ihr tägliches Geschäft eröffnen. Pour rencontrer des utilisateurs et des fabricants de logiciels. Pour découvrir de nouvelles perspectives qui enrichissent votre quotidien. Der GEOSummit 2014 erwartet Sie! Le GEOSummit 2014 vous attend! Jetzt anmelden unter | Inscrivez vous dès à présent sous: www.geosummit.ch 058 | ANTRIEBSTECHNIK | Multiachs-Steuerungen B I S Z U 9 6 E L E K T R I S C H E AC H S E N R E G E L N FA D E N S PA N N U N G A N W I R K M A S C H I N E Komplexe Muster ohne viel Kabel Oft ist in der Automatisierung ein komplexes Zusammenspiel vieler Achsen gefragt. Wie sich dabei trotz einer explodierenden Zahl Achsen dramatisch Verkabelungsaufwand zum Schaltschrank und Rechenleistung in der SPS sparen lässt, zeigt ein Beispiel aus dem Textilmaschinenbau. VON JAN TAUSEND UND ANDREAS ZEIFF Ansteuerung der vielen verbauten Achsen und auch bei der Umrüstung der Anlage im Betrieb realisieren. Wirkmaschinen verarbeiten mehrere tausend Fäden mittels Nadeln und Hilfselementen in einem komplexen maschenbildenden Verfahren. Die Entwicklung geht hin zu einer wachsenden Zahl einzeln steuerbarer elektrischer Achsen. S chneller, höher, weiter gilt in vielen Bereichen der Automatisierungstechnik: Bei Verpackungs- ebenso wie bei Sortieranlagen oder Fertigungsmaschinen. Auch moderne Textilmaschinen machen hier keine Ausnahme. Höchste Produktionsleistung bei einfacher Bedienung und am besten alles in einem skalierbaren System sind typische Vorgaben. Auch der Spezialist für Wirkmaschinen, die Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH aus Obertshausen, entwickelt nach diesen Anforderungen. Um der Forderung nach steigenden Fertigungsgeschwindigkeiten Rechnung zu tragen, setzen die Entwickler auf Schrittmotoren, um die Fadenspannung konstant zu halten. Als Partner für die Antriebstechnik kamen Schrittmotorexperten von JVL Industrie Elektronik hinzu. Zusammen wurde eine neuartige, feinfühlige Kontrolle der Fadenspannung entwickelt. Gleichzeitig ließen sich enorme Fortschritte bei der DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 Flexible Wirkmaschinen Neben hohen Produktionsgeschwindigkeiten ist die schnelle Reaktion auf individuelle Kundenwünsche ein wichtiger Faktor für den geschäftlichen Erfolg. Schnelles Umrüsten auf andere Muster ist daher für eine Textilmaschine ebenfalls ein wichtiges Thema. Der Anlagenhersteller strebt zudem einfache, skalierbare Systeme an, um den Kundenwünschen nach schnell und individuell einrichtbaren Maschinen zu entsprechen. Eine Wirkmaschine stellt mit Hilfe eines Systems aus verschiedenen Nadeln, die in Barren zusammengefasst sind, und Hilfselementen meist elastische Maschenware her. Alle Nadeln bewegen sich dazu gemeinsam und bilden aus mehreren tausend parallelen Fäden eine Reihe Maschen und damit den fertigen Stoff. Die Maschinentypen aus dem Bereich Spitze und Gardinen benötigen je nach Ausstattung zwischen 2 und 96 Zuführachsen für Musterfäden, die im sogenannten Liberty-Gestell jeweils auf dafür vorgesehenen Musterbäumen aufgespult sind. Jede Achse hat dabei bis zu 48 oder mehr Musterfäden, die der Maschine dann parallel zugeführt werden. Dabei wird jede Achse aktiv mittels eines Motors mit einem Fadenzuführwert vorgesteuert und dann einzeln auf ihre vom Kunden vorgegebene Fadenspannung hin kontrolliert und gegebenenfalls nachgeregelt. Bei bisherigen Anlagen mussten für neue Muster oder geänderte Fadenspannung die jeweilige Fadenbremse im laufenden Be- trieb exakt einjustiert werden. Das erforderte neben viel Geschick auch einen hohen Zeitaufwand und verbrauchtes Material. Die Obertshausener Spezialisten ersetzten daher die Bremse durch Schrittmotoren. Hier können die einmal vorgegebenen Daten schon vor dem Start schnell per Bus an den jeweiligen Motor ausgegeben werden, die Anlage arbeitet sofort mit den richtigen Werten. Wollte man aber alle bis zu 96 Achsen allein über die SPS der Wirkmaschine ansteuern, wäre das Volumen für die Datenübertragung von der SPS zu den Aktoren und die Rechenbelastung in der SPS viel zu hoch und zusätzliche Prozessoren notwendig. Abhilfe konnten hier die mit dezentraler Intelligenz ausgerüsteten JVL-Antriebe schaffen. Die integrierte Elektronik übernimmt die eigentliche Rechenarbeit für den Schrittmotorbetrieb, die SPS gibt nur noch das jeweilige Musterprogramm vor. Um eine der Maschinengeschwindigkeit angemessene Reaktionszeit zu erreichen, verarbeitet jede Antriebselektronik zusätzlich noch die Daten eines lokalen Fadenzugkraftsensors. So können kürzeste Regelzeiten für jede einzelne Achse eingehalten werden. Aktive Fadenkontrolle Das neue Konzept verbessert aber nicht nur die Flexibilität und Leistungsfähigkeit der Wirkmaschine, sondern spart auch viel Platz im Schaltschrank durch die Sensorauswertung vor Ort und die Informationsübertragung per CANopen-Bus zur SPS. Statt großer Kabelstränge werden nur noch die 24-VDCStromversorgung und die Busleitung als Anbindung des Liberty-Gestells zur SPS benötigt. Tobias Kieser aus der Elektrokonstruktion von Karl Mayer kommentiert: „Diese Multiachs-Steuerungen | ANTRIEBSTECHNIK | 059 Lösung benötigt weniger Leistungsreserven bei besserer Performance und bringt einen nicht unerheblichen Zeit- und Kostenvorteil bei Montage und Inbetriebnahme.“ Zusätzlich zum geringeren Bauaufwand erlaubt die aktive Regelung per Schrittmotor eine gegenüber der herkömmlichen Bremse enorm verbesserte Kontrolle über die Fadenspulen und damit der Spannung im Faden. Bremsen können naturgemäß nur den Faden verlangsamen, also den Zug erhöhen, die Schrittmotoren dagegen können ebenso feinfühlig bremsen wie beschleunigen. Das macht sich bei Mustern für flexible Gewirke bemerkbar. Es kann auch für besondere Effekte genutzt werden: Ist der Fadenzug hoch, so kann sich das Muster nach dem Wirken zusammenziehen, auch können die unterschiedlichen Fadenmaterialien nach einer einmaligen Einstellung mit der immer gleichen Einstellung aus dem SPS-Speicher verarbeitet werden. Das erhöht die Flexibilität der Maschine weiter und reduziert Rüstzeiten. Bisher wurde die Fadenspannung mittels mechanischer Fadenbremsen gesteuert. Eine neue Technik regelt die Fadenspannung von bis zu 96 Musterbaumachsen durch jeweils einen separaten Schrittmotor. umfasst Antriebe von 1,1 bis 2,9 Newtonmetern, spielfreie Planetengetriebe mit Untersetzungen von 3, 5, 10, 20 und 100:1 sind optional lieferbar. Der Controller bietet folgende Schnittstellen: PC/SPS-Kommandos können über 5V seriell und RS458 übertragen werden, als Bus stehen CANopen und DeviceNet zur Verfügung. Es gibt einen Puls-/Richtungsund Encoder-Eingang, die acht Ein-/Ausgänge für 5-28-V(DC) können als Eingang, Ausgang oder Analogeingänge konfiguriert werden. Eine integrierte Mikro-SPS mit Schrittmotor mit Köpfchen Die in der beschriebenen Maschine ver- grafischer Programmierung ist eingebaut. bauten zweiphasigen Schrittmotoren mit Geplant ist die Erweiterung auf Profibus DP, integrierter Ansteuerelektronik vereinen Ethernet, Bluetooth und Zigbee Wireless. Motor und Controller auf engstem Raum. Durch die Intelligenz vor Ort kann der Die eingesetzte Ausführung baut bei nur Antrieb in fünf verschiedenen Betriebsmo57 mal 57 Millimeter Flanschfläche und di arbeiten: In der Betriebsart Puls/Richtung 118 Millimeter Länge und 1,2 Kilogramm arbeitet der Motor mit einer Auflösung von Gewicht kaum größer als ein konventio- 200, 400, 800, 1.000 oder 1.600 Pulsen/Umneller Antrieb. Das Nennmoment beträgt drehung, bei der Positionier- oder Dreh1,6 Newtonmeter, die maximale Drehzahl zahlsteuerung wird per Encoder mit 1.024 liegt bei 1.000 Umdrehungen pro Minu- Pulsen/Umdrehung erfasst und eine evente, das Nennmoment bei 500 Umdrehun- tuelle Blockade gemeldet. gen beträgt 0,6 Newtonmeter. Das GehäuMit einer Dualversorgung bleiben bei eise mit den Anschlüssen ist in Schutzklasse nem Notstopp so aktuelle Position und PaIP55, die Kabeldurchführungen mit M12 rameter erhalten. Der Positionier- und Geausgeführt. Die Durchführungen können schwindigkeitsmodus arbeitet mit Befehlen, ab 50 Stück auch individuell nach Kun- die über die Schnittstelle empfangen werdenwunsch gestaltet werden. Die Bauserie den. Im Getriebe-Modus verhält sich der QuickStep wie ein Schrittmotor, mit jedem Spannungsimpuls am Takteingang bewegt sich der Motor um einen Schritt weiter. Eine Funktion „elektronisches Getriebe“ mit eingegebenem Übersetzungsverhältnis kann die extern vorgegebene Pulsfrequenz variieren. Im Register-Modus wie im Falle der Wirkmaschine dagegen erhält der Motor im Speicher Daten wie die vorgegebenen Positionen, Geschwindigkeiten, Drehmoment, Beschleunigungswerte Mittels kostenfreier Software mit übersichtlicher grafischer Darstellung lassen sich die Motoren programmieren. der aktuellen Systemvorgabe. Die Pro Musterbaumachse überprüft ein Sensor die Spannung des ausgewählten Referenzfadens. Die Sensorsignale verarbeitet die in die Antriebe integrierte Bilder: JVL und Karl Mayer Elektronik. Register können mit einem einzigen Bit über die Schnittstelle ausgewählt und ausgeführt werden. Der Motor übernimmt dann selbsttätig die gesamte Positioniersequenz. Ein einfaches Setup und schnelle Programmierung gewährleistet eine spezielle Software. Mit ihr lassen sich über 95 Prozent eines typischen Programms mit Hilfe einfacher Symbole erstellen. So kann beispielsweise die Betriebsart gewählt, wichtige Einstellungen wie Drehzahl, Motorstrom oder Referenzfahrt geändert beziehungsweise eine Echtzeitüberwachung wichtiger Motorparameter eingerichtet werden. Alle Daten dazu lassen sich auf der PCFestplatte speichern und können von dieser bei Bedarf auch wieder hergestellt werden, falls die permanente Speicherung im Motor ausfallen sollte. Die übersichtliche grafische Darstellung erlaubt eine schnelle Einarbeitung, das Hauptfenster ändert sich mit dem eingestellten Modus und zeigt dann nur die relevanten Daten für diese Betriebsart (Bild 4). Die Motorfirmware wie auch die Programmiersoftware kann über Internet jederzeit aktualisiert werden. Dezentrale Intelligenz spart Kosten Für Anlagen, die ein komplexes Zusammenspiel vieler Achsen erfordern, ist die Kombination aus Schrittmotor mit integriertem Controller ideal. Bei nur unwesentlich größerem Antrieb erspart die Intelligenz vor Ort nicht nur Rechenleistung in der SPS, sie reduziert auch den kostenträchtigen Verkabelungsaufwand enorm. Im späteren Betrieb macht sich dies bei Wartung oder Ersatz ebenfalls positiv bemerkbar; die Total Cost of Ownership einer solchen Anlage JBI | wird deutlich niedriger ausfallen. Jan Tausend ist Vertriebsleiter D-A-CH bei JVL in Reutlingen. Dipl.-Chem. Andreas Zeiff ist Redakteur beim Redaktionsbüro Stutensee. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 060 | ANTRIEBSTECHNIK | Motion Control V E R F Ü G B A R K E I T, Q UA L I TÄT U N D E F F I Z I E N Z B E I D E R H E R S T E L LU N G V O N S I C H E R H E I T S PA P I E R O P T I M I E R T Direkter Weg zur Effizienz Sicherheitspapier bildet die Grundlage fälschungssicherer Dokumente, Ausweise und Aktien – und vor allem von Papiergeld. Bei der Herstellung entsprechender Drucksiebe setzt der Maschinenbauer Schoen + Sandt auf modernste Antriebsund Steuerungstechnik. VON CHRISTIAN SCHWARZ M erkmale wie das Wasserzeichen machen Sicherheitspapier erst zu dem, was es ist. Auf Banknoten heben sogenannte Weißwasserzeichen beispielsweise den Betrag hervor. Technisch übertragen Rundsiebe in der Papiermaschine die Wasserzeichen auf das Sicherheitspapier. Diese Siebe, deren Herstellung ein langwieriger Prozess ist, bestehen aus Bronze. Im Prozessverlauf wird das Hauptmotiv in einem ein- bis zweistufigen Prägevorgang auf das plane Drahtgeflecht gebracht. Das Muster des Weißwasserzeichens hingegen wird nach und nach durch Aufschweißen sogenannter Elektrotypen („ETypes“) erzeugt. Umstellen auf Direktantriebe Die Schoen + Sandt Machinery GmbH aus Pirmasens stattet weltweit Sicherheitspapierfabriken mit Anlagen zur Herstellung dieser speziellen Siebe aus. Seit 1962 entwi- Schoen + Sandt fertigt vollautomatisch arbeitende Siebpräge- und E-TypeSchweißanlagen für die Hersteller von Sicherheitspapier. Besonders der Direktantrieb trägt zur gesteigerten Produktivität und Qualität der Anlagen bei, hier mit fast 17 Meter langen, magnetfreien Sekundärteilen am Spannrahmen. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 ckelt das Unternehmen Prozess und Anlagen ständig weiter und setzt dazu auf die jeweils neuesten Technologien, insbesondere in der Steuerungsund Antriebstechnik. Zu den jüngsten Innovatio- Der einfach aufgebaute Lineareantrieb macht verschleißbehaftete nen speziell auf diesem Gebiet Zahnriemen, Spindeln und Getriebe überflüssig. Die Sekundärteile gehört die Umstellung auf line- (unten) lassen sich für lange Verfahrstrecken aneinanderreihen. are Direktantriebe – zum einen für den Transport des Siebspannrahmens riemen, Kugelrollspindeln, Getriebe und in Längsrichtung durch alle Arbeitsschritte dergleichen komplett entfallen. Durch Abwie Prägen, E-Type-Schweißen und Laser- solutwertgeber an allen Achsen erübrigt schneiden in einer Aufspannung und zum sich das Referenzieren und das System anderen zum Positionieren von Ober- und weiß auch nach einer Unterbrechung der Unterstempel des Prägekopfes sowie des Stromzufuhr, wo es steht, so dass der ProSchweißroboters samt Gegenelektrode auf zess nahtlos fortgeführt werden kann. Portalen in Querrichtung. Eine weitere Neuerung ist der Einsatz ei- Reibungs- und verschleißfrei ner servomotorisch angetriebenen Spindel Die in den Bildern gezeigte Anlage ist das am Revolver-Prägekopf anstelle des vor- Herzstück der Siebwerkstatt für eine außermals hydraulischen Systems. europäische Sicherheitspapierfabrik. Sie beinhaltet eine Laserschneidanlage zum Zahnriemen, Spindeln Besäumen der Siebkanten, Freischneiden und Getriebe passé von Löchern in der Stützlage und SchneiIn der aktuellen Maschinengeneration den von Streifen für Kompensations- und kommen Simotics-Linearmotoren zum Ein- Stützsieb. satz, die sich mit einem hochauflösenden Zudem gehören zur Ausrüstung: eine Wegmesssystem vom Zulieferer Heiden- Prägeeinheit mit automatischem Werkhain zu einem hochpräzisen Direktantriebs- zeugwechsler, ein automatischer Schweißsystem kombinieren. roboter für E-Types und ein Rüstbereich Mit dem Direktantrieb konnten fehlerbe- zum komfortablen Aufspannen. Der Mahaftete Übertragungselemente wie Zahn- schinenbauer liefert immer exakt an die jeweils vorhandenen Papiermaschinen angepasste Komplettsysteme mit individueller Ausstattung – aktuell für Siebgrößen von bis zu 4.000 mal 5.000 Millimeter. Bindeglied zwischen den Stationen ist ein über die Gesamtlänge von knapp 17 Metern verfahrbarer Spannrahmen, der das Sieb präzise unter den verschiedenen Aggregaten positioniert und fixiert. Dazu sind an beiden Längsseiten des Rahmens je zwei Linearmotoren der Reihe Simotics L 1FN6 montiert. Das Besondere daran sind die magnetlosen, dadurch Motion Control | ANTRIEBSTECHNIK | 061 kostengünstigen Sekundärteile, die sich zu langen Fahrstrecken verbinden lassen. Die magnetischen Primärteile sind mit der Rahmenkonstruktion verbunden und über einen Luftspalt von den Sekundärteilen getrennt. Dadurch bedarf es keiner hochpräzisen Längsführungen. Das Antriebssystem arbeitet reibungsfrei und somit praktisch verschleißfrei. Die beiden Primärteile einer Seite sind parallel an ein Leistungsteil des modularen Antriebssystems Sinamics S120 angeschlossen. Dieses hält den Aufbau kompakt. Die beiden Paare sind in der Regelungseinheit des Motion-Control-Systems Simotion D elektronisch zu einem Gantry-Verband verknüpft. Die hohe Steifigkeit des Direktantriebs sorgt für absoluten Gleichlauf und verhindert ein Verkanten im laufenden Betrieb. „Ein Vorteil der Linearmotoren ist, dass sie beim Kommutieren nicht verfahren werden müssen und sich somit nicht versehentlich in entgegengesetzte Richtungen bewegen können. Damit sind Verspannungen und Schäden an der Rahmenkonstruktion ausgeschlossen“, betont Arne Springer, Elektrotechniker bei Schoen + Sandt. Präzision vor Dynamik Der Maschinenbauer hat sich nicht an erster Stelle wegen der Dynamik, sondern wegen der hohen Präzision für die linearen Direktantriebe entschieden. Damit werden die geforderten Toleranzen beim Positionieren des Spannrahmens in Längsrichtung von unter ± 0,1 Millimetern mühelos erreicht. Noch engere Toleranzen von ±0,05 Millimetern bei einer Wiederholgenauigkeit von ±0,01 Millimetern werden beim Verfahren des Prägekopfes und des E-Type-Roboters in der Querrichtung erreicht – Wasser- und beides realisiert Weißwasüber die Lineserzeichen armotoren mit schützen vor Fälmagnetischem schungen. Sekundär teil. Automatisch geprägtes und mit aufgeschweißten E-Types komplettiertes Sieb für die Herstellung von Sicherheitspapier mit Wasserzeichen. Bilder: Siemens AG und Schoen + Sandt Machinery Besondere Anforderungen in puncto Genauigkeit stellt dabei das Positionieren von Ober- und Unterstempel des Prägekopfs zueinander, die unabhängig voneinander über die Linearmotoren verfahren werden. Schon geringste Abweichungen von Patrize und Matrize könnten das Siebmaterial oder die Werkzeuge beschädigen. Servomotor ersetzt Hydraulik Alles in allem koordiniert das antriebsbasierte Motion-Control-System Simotion D455 an der beschriebenen Anlage die Bewegungen von insgesamt 11 Antriebsachsen – darunter auch den bislang hydraulisch realisierten Hub des Prägekopfs. Dieser arbeitet nur bei Bedarf und spart im Vergleich zu einer ständig laufenden Pumpe eines Hydrauliksystems Energie. Er ist zudem deutlich leiser und leckagefrei. Für diesen Hub sorgt ein Servomotor, der bis zu 150 Kilonewton Presskraft am Spindelantrieb erzeugen kann, die sich – erfasst über eine Druckmessdose – sehr feinfühlig und Hub für Hub absolut konstant einbringen lässt. Der Automatisierungsausrüster hat mit Hilfe des grafischen ProgrammierTools Motion Control Chart (MCC) einen einfach bedienbaren Prägeablauf realisiert. Der Anwender kann unter anderem Prägekraft, Geschwindigkeit, Verweildauer und Position vorgeben und individuelle Verfahrprofile erstellen. Weitere Simotics-Motoren realisieren die Drehbewegungen des Prägekopfs und des darin befindlichen Revolvers in 90-GradSchritten und analog dazu die des Unterteils in 180-Grad-Schritten. Beim vollautomatischen Aufschweißen der E-Types werden die Prozessparameter wie Schweißstrom, -zeit und -druck ständig überwacht, was im Vergleich zum händischen Verfahren zu deutlich höherer Qualität und Kontinuität führt. Die Kopfsteuerung der Prägemaschine übernimmt ein Industrie-PC (IPC) mit echtzeitfähiger, fehlersicherer SoftwarePLC (Simatic WinAC RTX-F). Dieser erhält die Produktionsdaten über ein PEPS/CAMInterface aus dem überlagerten CAMSystem, übersetzt und übergibt diese als Verfahrprogramm via Profinet an das Motion-Control-System. Selbstlernende Kamera kompensiert Abweichungen Ein zweiter Simatic IPC steuert ein „selbstlernendes“ Kamerasystem, mit dessen Hilfe sich aus dem Verzug des Siebmate- Das Herz der Anlage ist das Motion-Control-System Simotion D in der Aufbautechnik des modularen Antriebssystems Sinamics S120. Die beiden Primärteile einer Anlagenseite sind parallel an ein Motormodul (Leistungsteil) des modularen Antriebssystems Sinamics S120 angeschlossen. Aus dem Produktportfolio von Siemens generiert Schoen + Sandt individuell an die Gegebenheiten der jeweiligen Sicherheitspapierfabrik angepasste Automatisierungslösungen. rials beim Prägen resultierende Lageabweichungen der E-Types automatisch kompensieren lassen. Herausforderung für jeden Maschinenbauer ist, die vielfältigen Möglichkeiten und Funktionen derart umfangreicher Komplettanlagen einfach bedienbar zu gestalten. Die Pirmasenser haben dafür einen „Leitstand“ in Sichtweite zu den Kernprozessen Prägen und Schweißen eingerichtet und dafür industrietaugliche Desktop-Monitore (SCD 19101 mit/ohne Touch-Funktionalität) eingesetzt. Ein tragbares MobilePanel unterstützt das Einrichten. Siebherstellung drastisch verkürzt All diese Aggregate und Funktionen verkürzen die Siebherstellung drastisch: Der vollautomatische Prozess dauert im Zweischichtbetrieb nur noch drei Arbeitstage, während die konventionelle, teils noch händische Herstellung – je nach Ausstattung der Siebwerkstatt – bis zu drei Wochen in Anspruch nehmen kann. JBI | Christian Schwarz ist Vertriebsbeauftragter der Business Unit Drive Technologies bei Siemens in Saarbrücken. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 062 | CAD & DESIGN | Datenaustausch PRAXISWISSEN FÜR DIE JT-PLMXML-KONVERTIERUNG Originaldaten in JT und PLMXML speichern Im Zuge des 3D-Datenaustauschs zwischen Unternehmen wie beispielsweise der Daimler AG und Zulieferern sowie Entwicklungspartnern dient JT und PLMXML in vielen Prozessen als Datenformat. Core Technologie hat ein Tool entwickelt, mit dem man native CAD-Daten inklusive Meta-Informationen überführen kann. D ie JT-Daten beschreiben sowohl tesselierte als auch exakte XTGeometrien sowie Zusammenbaustrukturen, die in der PLMXMLBaugruppenstruktur dargestellt werden. Besonders wichtig beim Datenaustausch sind außerdem Informationen wie PMI (Product Manufacturing Information), Metadaten und Attribute aus den originalen CADDaten wie Catia V5 oder Creo, die in der JT-Datei gespeichert sind. Das PLMXML-Format als Baugruppenstruktur referenziert auf die Bauteile im JTDatenformat. Durch die Verwendung von PLMXML-Daten werden die Lageinformationen und Stammdaten – wie die Sachnummern der Bauteile – von nativen CADDaten mit übertragen. Die zertifizierte 3D_Evolution-JTPLMXML-Schnittstelle ermöglicht es, die Daimler-Standards für den Datenaustausch zu erreichen. Hierzu reicht es, nach dem Einlesen der Daten in 3D_Evolution das Zielformat anzuwählen. Durch dieses einfache Vorgehen lassen sich im Prinzip alle Datenformate in die passende PLMXMLBaugruppenbeschreibung mit den entsprechenden JT-Daten für die Archivierung im PDM-System umwandeln. Ab Version 2013 SP2 unterstützt das Konvertierungstool 3D_Evolution zusätzlich zum PLMXML-Format optional auch StepAP242-XML zur Beschreibung der Baugruppenstruktur. 3D_Evolution ist heute somit bereits auf dem Stand der künftig vorgesehenen Optimierungs- und Entwicklungsarbeiten auf Basis des ISO-Standards 14306. Angereicherte Daten ohne Lizenz lesen Die 3D_Evolution-Nativschnittstellen können Geometrieinformationen, PMI sowie DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 Metadaten und Attribute aus den binären CAD-Daten lesen, ohne dass hierfür eine Lizenz des CAD-Systems notwendig ist. Durch Auswahl der entsprechenden Checkboxen ist einstellbar, was eingelesen wird. So lassen sich Meta-Daten lesen, PMI laden und/oder optional ausge- Das JT-PLM-Daimler-XT-Zielformat beinhaltet bereits alle optimierten Bild: Core Technologie blendete Objekte einlesen. Einstellungen für den Datenaustausch. In der nachfolgenden Abbildung werden die Ladeeinstellungen für die (externe Referenz) ins gewählte Speichermöglichen CAD-Systemformate dargestellt. verzeichnis geschrieben. Die Struktur sieht wie folgt aus: • Baugruppe.plmxml Konvertierung nach JT-PLMXML 3D_Evolution bietet für die Übersetzung • Baugruppe (Ordner) in das Zielformat JT viele spezifische Ein- o Teil1.jt stellungen. Die für Daimler-konforme o Teil2.jt Konvertierung notwendigen Optionen o Teil… werden durch einfache Auswahl des ZielZusätzlich zur Grafikoberfläche verfügt Formats „JT-PLMXML-Daimler-XT“ automa- 3D_Evolution über einen Kommandozeitisch angepasst: len- beziehungsweise Batchmodus mit einer systemeigenen Skriptsprache zur Auto1. JT-Version: 9.5 matisierung und Prozessintegration. 2. Exakte Geometrie: XT-Format Werden alle oben genannten Einstel3. JT-Tesselation lungen berücksichtigt, sind generell alle 4. Metadaten speichern Voraussetzungen für die erfolgreiche Kon5. Anzahl der LOD: 3 6. Aktivierung der individuellen LOD-Eigen- vertierung der Daten gemäß Daimler-Anschaften: forderungen erfüllt. Um sicherzustellen, a. LOD 0: Sag 0.2; Winkel 45 dass die B-Rep-Geometrien eine gute Datenqualität haben, wird zusätzlich eine b. LOD 1: Sag 0.8; Winkel 45 Geometrieprüfung mit einem zertifizierten c. LOD 2: Sag 1.8; Winkel 45 Für den Export von PLMXML für Teamcen- Checker empfohlen (beispielsweise gemäß ter wird hierbei im Tabulator „Baugruppe“ VDA 4955/2). Das im System integrierte automatisch das externe Format der Bau- Zusatzmodul „VDA Checker“, das vor dem gruppe im Drop-Down-Menü gewählt. Konvertierungs-Prozess eine GeometrieDamit werden die JT-Daten beziehungs- prüfung mit den gewünschten Prüfkriteriweise Bauteile mit dem gewünschten en durchführt, lässt sich sowohl interaktiv Teamcenter-PLMXML-Baugruppenformat als auch im Batchmodus verwenden. J B I | Digital Engineering-Marktplatz | MARKT | 063 InterCAM-Deutschland GmbH Am Vorderflöß 24a D-33175 Bad Lippspringe Tel.: +49 5252 98 999 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.mastercam.de Camtek GmbH CAD/CAM-Systeme Werkstraße 24 71384 Weinstadt Tel.: 071 51 / 97 92-02 E-Mail: [email protected] Internet: www.Camtek.de Perfektion für schnelles, effizientes und produktives Arbeiten! Die InterCAM-Deutschland GmbH ist der deutsche Distributor der leistungsstarken CAD/CAM-Lösung Mastercam. Der modulare Aufbau ermöglicht den zielgenauen Einsatz der Software, abgestimmt auf die Bedürfnisse des Anwenders. Mastercam bietet Fräsen in 2 bis 5 Achsen, Drehen, Drahten, künstlerische Reliefbearbeitung, 2D- und 3D-Design, Flächen- und Solidmodeling und somit alles für den Werkzeug-, Formen- und Maschinenbau sowie für die Holz-, Stein- und Kunststoffbearbeitung. Mit aktuell über 167.000 Installationen ist Mastercam das weltweit meisteingesetzte System auf dem Markt. CAD/CAM-System OPTICAM Drahterodiersystem integriert in SolidWorks CAD/CAM-System PEPS Version 7.0 PEPS Bearbeitungsmodule: 2,5 D Fräsen, 3 D Fräsen, 5 Achsen simultan Fräsen, Drahterodieren, 2-50 Achsen Drehen, 6 Achsen 3D simultan Laser- und Wasserstrahlschneiden, DNC-Systeme, Direktschnittstellen zu allen gängigen CAD-Systemen und eine Auftragsund Programmverwaltung inklusive Anbindung an SAP-und ERP-Systeme. LIVINGSOLIDS GmbH Schilfbreite 3 39120 Magdeburg Tel.: +49 (0)391 25192-0 Fax: +49 (0)391 25192-11 Email: [email protected] Internet: www.livingsolids.de LIVINGSOLIDS ist ein Software- und Dienstleistungsunternehmen im Bereich interaktive 3D Simulation und Visualisierung und bietet Anwendungslösungen für die Fertigungsindustrie. • PVC-Abdichtnahtkonstruktion (LS SEAL) • Modellierung flächiger Beschichtungen • Montagesimulation • Virtuelle Baubarkeitsanalysen • Virtuelle Planungsunterstützung • 3D Montage-Dokumentation • Arbeitsanweisungen / Werkerführung • Virtuelles Mitarbeitertraining für Karosseriebau und Montage • Trainingssimulationen invenio Virtual Technologies GmbH Parkring 31 85748 Garching bei München Tel.: 089-318276-13 E-Mail: [email protected] Internet: www.invenio.net 100% digitaler Prototyp (Digital Mockup) Dienstleistung, Beratung und Software (Virtuelles Fahrzeug, geometrische Absicherung, Montage, virtueller Service , Verkaufspräsentation, usw.) Technologielieferant für Softwarehersteller (CAD, PDM, usw.). Wir sorgen für maximale Transparenz über die komplette Entwicklung. Mit zuverlässigen Ergebnissen und beeindruckenden Präsentationen liefern wir ideale Entscheidungsvorlagen. Auf Basis von digitalen Daten stellen wir verlässliche Aussagen zur Produktreife und zur Servicefreundlichkeit bereit. Und für die frühzeitige Vermarktung des Produktes liefern wir fotorealistische Bilder. Das Lösungsportal für die Fertigungsindustrie DIGITAL ENGINEERING SOLUTIONS www.digital-engineering-solutions.eu WIN-Verlag GmbH & Co.KG 064 | CAD & DESIGN | Virtuelle Überprüfung der Konstruktion D I G I TA L E S I M U L AT I O N I M K O N S T R U K T I O N S P R O Z E S S Kunden virtuell überzeugen Produktbezogene Entscheidungen basieren bereits seit Jahrzehnten auf Erfahrung, physikalischen Tests sowie der Entwicklung von kostspieligen Prototypen. Um auch weiterhin dem internationalen Wettbewerbsdruck standzuhalten, sind viele Unternehmen gezwungen, ihre Produktentwicklungszeiten zu verkürzen. Der Einsatz digitaler Simulation bietet daher eine zeit- und kosteneffektive Alternative, führt zu schnelleren Konstruktionsentscheidungen und letzten Endes zu qualitativ besseren Produkten. VON OLIVERA RAZMOVSKA Werkzeuge, mit denen sich Simulationen von 3D-Modellen durchführen und somit virtuelle Umgebungen unter realen Bedingungen einrichten lassen, um beispielsweise Produktkonstruktionen noch vor der Herstellung testen zu können. D-Cubed Komponenten in HiCAD Bereits seit Jahren setzt die ISD Software und Systeme GmbH auf die D-Cubed-Komponenten 2D DCM und 3D DCM von Siemens PLM Software. Beide Komponenten werden im HiCAD Constraint Manager (im Folgenden als HCM bezeichnet) eingesetzt, um intelligente Maße und Constraints zur Positionierung von Punkten und Linien in Skizzen, von Teilen Neben zahlreichen Ergänzungen in den Branchenlösungen bietet das neue in Baugruppen sowie MechanisRelease 2014 von HiCAD ein komplett überarbeitetes Simulationstool. men zu bestimmen. Bauteile, die Bild: IMS GmbH einer HCM-Bedingung unterliegen, müssen den in HiCAD festgelegten Regeln folgen. Diese ls Spezialist für unterschiedlichs- bau sowie die Blechbearbeitung. Auf Basis Regeln legt der Anwender manuell und inte Branchenlösungen bietet die der Kernsysteme HiCAD (CAD) und HELiOS dividuell pro Bauteil fest. Mit dem Assembly ISD Group ihren Kunden mit der (PDM) stellt die ISD eine Gesamtlösung zur Engineering Manager (AEM) wird eine dritte Hybrid-Technologie die Möglich- Verfügung, die mit der Version 2014 deut- D-Cubed-Komponente in die CAD-Lösung keit, das gesamte Spektrum des Produkti- lich erweitert wurde. Neben zahlreichen HiCAD implementiert. Der AEM berechnet onsprozesses in einem System flexibel und Ergänzungen in den Branchenlösungen dabei unter anderem die Bewegung von branchenübergreifend abzudecken: 2D- bietet das neue Release von HiCAD ein Teilen einer Baugruppe unter Einwirkung und 3D-Konstruktion, Direct Modelling und komplett überarbeitetes Simulationstool, äußerer Einflüsse sowie die komplexen InParametrik, PDM/PLM-Komponenten, Bran- das in die Standardlösung HiCAD solution teraktionen von Bauteilen, die miteinanchen-Expertensysteme für den Maschinen- und in alle auf HiCAD solution basieren- der in Kontakt kommen und Bewegungen und Anlagenbau, den Stahl- und Metall- den Suiten integriert wurde. Es beinhaltet übertragen. Dabei werden unterschied- A DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 Virtuelle Überprüfung der Konstruktion | CAD & DESIGN | 065 lichste Mechanismen berücksichtigt, wie Motoren, Fließbänder, Schwerkraft sowie Kollisionen mit anderen Teilen. So lassen sich mögliche Fehler früh erkennen und ohne weiteren Kostenaufwand beheben. Das verbessert die Produktqualität, führt schneller zum fertigen Produkt und trägt letztlich auch zur Kostenreduktion bei. Simulation in HiCAD Mit dem neuen Simulationstool in HiCAD kann der Anwender Bewegungen von Bauteilen einer Baugruppe simulieren und animieren. Dabei lassen sich auch HCM-Bedingungen verwenden, um die Bewegung der Bauteile an bestimmte Bedingungen Bei der Simulation mit Motoren wird zwischen drei Mechanismen unterschieden. Der Verschiebungsmotor bewegt ein Bauteil mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit in eine vorgegebene Richtung. Beim Drehungsmotor rotiert ein Bauteil mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit um eine vorgegebene Achse. Der Linienzugmotor bewegt schließlich ein Bauteil mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit entlang eines vorgegebenen Linienzuges. Ein weiterer Mechanismus ist die Schwerkraft. Bei dieser Simulation lassen sich die Richtung und die Beschleunigung der Schwerkraft festlegen. Diese Einstellungen haben nur Auswirkung auf die Bild: fotolia.com AU F B AU U N D O P T I M I E R U N G I T - G E S T Ü T Z T E R P R O D U K T I O N S P R O Z E S S E Über die grafische Zeitleiste lässt sich die Dauer der Simulation für jeden einzelnen Mechanismus Bilder: ISD Group bestimmen. zu knüpfen. Bei dieser Technik unterscheidet man zwischen zwei Simulationsmodi: Der Bewegungssimulation und der physikalischen Simulation. Die Bewegungssimulation ordnet den Bauteilen Motoren zu, um die Bewegung, das heißt die Verschiebung oder Rotation, zu steuern. Dabei kann optional eine Kollisionsprüfung erfolgen. Es lassen sich aber auch Bezugsteile bestimmen. In diesem Fall wird der erzeugte Motor quasi zu den auf das Bezugsteil wirkenden Motoren dazu addiert, durch das Bezugsteil übernimmt das ausgewählte Teil alle auf das Bezugsteil wirkenden Motoren. Auch bei der physikalischen Simulation erfolgt die Steuerung der Bewegung durch die Definition entsprechender Motoren und zusätzlich durch Schwerkraft und Fließbänder. Trifft aber in diesem Modus ein bewegtes Bauteil auf ein ruhendes, so wird anschließend auch dieses bewegt. Nicht durch HCM-Bedingungen fixierte Bauteile fallen ins Bodenlose. Die physikalische Simulation berücksichtigt dabei auch die Materialien der verschiedenen Bauteile. Über die grafische Zeitleiste lässt sich die Dauer der Simulation für jeden einzelnen Mechanismus bestimmen. Dadurch können beispielsweise einzelne Abläufe bereits vor dem Bau der Maschine festgelegt und geprüft werden. In HiCAD stehen unterschiedliche Simulationsmechanismen zur Verfügung. physikalische Simulation. Bei der Simulation mit einem Fließband werden Teile entlang einer Oberfläche in eine bestimmte Richtung bewegt, bis das Teil den Kontakt mit der Oberfläche verliert. Diese Kraft ist besonders bei der Simulation von Montagelinien, Prozessen und Sortiermechanismen nützlich. Motor, Schwerkraft und Fließbänder kann man auch definieren, wenn sich die Bauteile in einem „bewegten“ Zustand befinden, das heißt, wenn die Simulation abgespielt wird oder auf Pause steht. Damit die neuen Objekte in der Simulation berücksichtigt werden, muss erst eine Neuberechnung erfolgen. Auch die Abspiellänge der Simulation lässt sich individuell bestimmen. Nach erfolgreicher Beendigung der Simulation kann man sie als Film im AVIFormat speichern und bei Bedarf auf jedem Standard-Media-Player abspielen. Möchte man lediglich einen Teil der Simulation als Film speichern, kann das gewünschte Zeitintervall individuell und sekundengenau bestimmt werden. Mit dem Service Pack 1 von HiCAD 2014 hat sich die Ausgabequalität der Filme nochmals deutlich verbessert. So dient die Simulation nicht nur zur virtuellen Überprüfung der Konstruktion, sondern lässt sich darüber hinaus als verkaufsfördernde Maßnahme im Marketing und Vertrieb nutzen, zum Beispiel für Produktpräsentationen beim Kunden, auf Messen RT | oder im Internet. weil Qualität entscheidend ist DIGITAL MANUFACTURING – denn Erfolg ist buchbar! • Digitale Lösungen für die Fertigung, für alle, die heute schon an morgen denken • Wir begleiten den revolutionären Weg zu Industrie 4.0 • Weil 85 % der professionellen Entscheider Fachmedien lesen • Die crossmediale Plattform für Ihre Werbebotschaften • Fertigungsrelevante Innovationen für Sie auf den Punkt gebracht Digital Manufacturing Magazin Probeabo Digital Manufacturing Magazin ePaper & App www.digital-manufacturing-magazin.de DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 066 | VORSCHAU | Ausgabe 5/14 – erscheint am 18. Juni 2014 IM NÄCHSTEN HEFT Bild: AR Engineering Bild: CADFEM Finite-ElementeSimulation Die Finite-Elemente-Analyse (FEA) ist ein Klassiker und mittlerweile ein in der Industrie weit verbreitetes Verfahren, um schnell komplexe Strukturprobleme zu lösen. Wir liefern PraxisInfos und die Theorie dazu, wie kritisches Bauteilverhalten schon in der Entwurfsphase an virtuellen Prototypen simuliert werden kann, um Komponenten und Systeme gezielt zu verbessern. Bild: Geltec Bild: Rafi Messen, Steuern, Regeln Ob hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch – wo Bewegung ist oder Prozesse laufen, muss bedient, gesteuert und geregelt werden. Wir befassen uns mit diesem Themenkomplex und schauen, welche neuen Strömungen es im Bereich der integrierten Eingabesysteme mit integrierten Bedienelementen wie Folientastaturen, Touch Screens, Joysticks und Befehlsgeräten, im Gehäuse und kombiniert mit Embedded-Steuerungslösungen gibt. Zudem betrachten wir ein komplettes Regelsystem und dessen Optimierung. Die ingenieursmäßigen Aufgabenstellungen beim Schiffsbau sind vielfältig: Beispielsweise von der Wahl und dem Engineering des Antriebssystems bis zur Strömungssimulation zwecks Optimierung von Schiffsschraube und Rumpf. Wir greifen hier einige heiße Themen heraus und liefern Hintergrundinfos. Bild: Danfoss Bild: Rittal Schiffsbau Weitere Themen: Projektmanagement CAD & Design: Datenaustausch und -konvertierung Product Lifecycle Management: Multidisziplinäre Produktentwicklung Hardware: 3D-Laserscanner Konstruktionsbauteile: Schrauben, Federn, Normteile Aus aktuellem Anlass sind Themenänderungen möglich. DIGITAL ENGINEERING Magazin 04-2014 IMPRESSUM Herausgeber und Geschäftsführer: Hans-J. Grohmann ([email protected]) DIGITAL ENGINEERING MAGAZIN im Internet: http://www.digital-engineering-magazin.de So erreichen Sie die Redaktion: Chefredaktion: Rainer Trummer (v.i.S.d.P.), [email protected], Tel.: 0 81 06 / 350-152, Fax: 0 81 06 / 350-190 Redaktion: Jan Bihn (-161; [email protected]) Textchef: Armin Krämer (-156; [email protected]) Mitarbeiter dieser Ausgabe: Philipp Boehmert, Karen Dörflinger, Rune Friis-Knutzen, Evelyn Gebhardt, Prof. Dr. Uli Göhner, Sven Hansel, Martin W. Hiegl, Kevin Hofmann, Bernd Horrmeyer, Sebastian Katona, Prof. Dr. M. Koch, Stefan Kraemer, Dr. Jochen Krebs, Holm Landrock, Olivera Razmovska, Ellen-Christine Reiff, Eric Schnepf, Christian Schwarz, Stefan Sester, Prashanth S. Shankara, Michael Sieber, Jan Tausend, Dr. Oliver Tennert, Dr. Oliver Tennert, Eva Tischendorf, Jutta Treutlein, Dr. Peter Vincent, Prof. Dr. S. Wartzack, Dr. Tim Weis, Jan Wender, Christian Zaugg, Andreas Zeiff. So erreichen Sie die Anzeigenabteilung: Anzeigenverkaufsleitung: Martina Summer (0 81 06 / 30 61 64, [email protected]) Mediaberatung: Andrea Horn (0 81 06 / 350-241, [email protected]) Anzeigendisposition: Chris Kerler (-220; [email protected]) So erreichen Sie den Abonnentenservice: Güll GmbH, Aboservice DIGITAL ENGINEERING Magazin, Heuriedweg 19a, 88131 Lindau, Tel. 01805-260119*, Fax. 01805-260123*, E-Mail: [email protected], *14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min. Vertrieb: Sabine Immerfall, ([email protected]), Tel.: 0 81 06 / 350-131, Fax: 0 81 06 / 350-190 Artdirection und Titelgestaltung: Saskia Kölliker Grafik, München Bildnachweis/Fotos: falls nicht gekennzeichnet: Werkfotos, aboutpixel.de, pixelio.de, PhotoDisc; MEV, fotolia.de Titelbild: CD-adapco Vorstufe + Druck: Stürtz GmbH, Würzburg Produktion und Herstellung: Jens Einloft (-172; [email protected]) Anschrift Anzeigen, Vertrieb und alle Verantwortlichen: WIN-Verlag GmbH & Co. KG, Johann-Sebastian-Bach-Straße 5, 85591 Vaterstetten, Tel.: 0 81 06 / 350-0, Fax: 0 81 06 / 350-190 Verlagsleitung: Bernd Heilmeier (-251; [email protected]), anzeigenverantw. Objektleitung: Rainer Trummer (-152, [email protected]) Bezugspreise: Einzelverkaufspreis Euro 14,40 Jahresabonnement (8 Ausgaben) im Inland Euro 115,20 frei Haus, im Ausland zuzüglich Versandkosten. Vorzugspreis Euro 78,40 (Inland) für Studenten, Schüler, Auszubildende und Wehrdienstleistende – nur gegen Vorlage eines Nachweises, im Ausland zuzüglich Versandkosten. 17. Jahrgang Erscheinungsweise: achtmal jährlich Einsendungen: Redaktionelle Beiträge werden gerne von der Redaktion entgegen genommen. Die Zustimmung zum Abdruck und zur Vervielfältigung wird vorausgesetzt. Gleichzeitig versichert der Verfasser, dass die Einsendungen frei von Rechten Dritter sind und nicht bereits an anderer Stelle zur Veröffentlichung oder gewerblicher Nutzung angeboten wurden. Honorare nach Vereinbarung. Mit der Erfüllung der Honorarvereinbarung ist die gesamte, technisch mögliche Verwertung der umfassenden Nutzungsrechte durch den Verlag – auch wiederholt und in Zusammenfassungen – abgegolten. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz Prüfung durch die Redaktion vom Herausgeber nicht übernommen werden. Copyright © 2014 für alle Beiträge bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fallen insbesondere der Nachdruck, die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM und allen anderen elektronischen Datenträgern. ISSN 1618-002X, VKZ B 47697 Dieses Magazin ist umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Außerdem erscheinen bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG: Magazine: AUTOCAD & Inventor Magazin, DIGITAL MANUFACTURING, e-commerce Magazin, digitalbusiness CLOUD Partnerkataloge: AUTOCAD & Inventor Solution Guide, DIGITAL ENGINEERING SOLUTIONS, IBM Business Partner Katalog, Partner lösungen für HP Systeme B2B-Entscheideranalyse 2013/14 Studie zu Informationsverhalten und Mediennutzung Professioneller Entscheider Jetzt abrufen Fachmedien sind Infoquelle Nr. 1 für 7,6 Studie der Deutschen Fachpresse Das B2B-Network B2B-Entscheideranalyse 2013/14 Mio. Informationsverhalten und Mediennutzung Professioneller Entscheider Professionelle Entscheider Werbung in Fachmedien stärkt positiv das Image Werbetreibender und ihrer Produkte www.deutsche-fachpresse.de Remote zum Konstruktionserfolg Konstruieren Sie auch als Remote-User flexibel & sicher im Team. 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