Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das

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Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das
€ 7,10
DIE WELTWEIT GRÖSSTE MONATLICHE
VINYL- / CD-AUKTION
08/06
August
2
SchallplattenbÖrsen
Oldie Markt 08/06
PlattenbÖrsen 2006
Schallplattenbörsen sind seit einigen
Jahren fester Bestandteil der europäischen Musikszene. Steigende Besucherzahlen zeigen, daß sie längst
nicht mehr nur Tummelplatz für Insider
sind. Neben teuren Raritäten bieten die
Händler günstige Second-Hand-Platten,
Fachzeitschriften, Bücher Lexika, Poster und Zubehör an. Rund 250 Börsen
finden pro Jahr allein in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt veröffentlicht als einzige deutsche Zeit-schrift
monatlich den aktuellen Börsen-kalender. Folgende Termine wurden von den
Veranstaltern bekanntgegeben:
Datum
Stadt/Land
Veranstaltungs-Ort
Veranstalter / Telefon
27. August Dortmund
Westfalenhalle-Goldsaal
Manfred Peters ☎ (02 31) 48 19 39
27. August Köln
Tor 9 Helmholtzstraße
Büttner&Deutzmann ☎ (02 21) 23 53 65
28. August Berlin
Velodrom
First & Last ☎ (03 41) 699 56 80
2. September Cottbus
Stadthalle
First & Last ☎ (03 41) 699 56 80
3. September Essen
Zeche Karl
Wolfgang W. Korte ☎ (061 10) 12 86 62
3. September München
Kolpinghaus
Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09
3. September Hamburg
Uni Mensa
WIR ☎ (05 11) 763 93 84
4. September Bielefeld
Spinnerei
WIR ☎ (05 11) 763 93 84
4. September Leipzig
Uni Mensa
First&Last ☎ (03 41) 699 56 80
Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von
Oldie-Markt. Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.
News
Oldie Markt 08/06
News • News • News • News • News • News
Johnny Cash bleibt auch nach seinem Tod
in den Plattenläden präsent. Jetzt erschien
das neue Album American V – A Hundred
Highways, das er zusammen mit Produzent
Rick Rubin kurz vor seinem Tod zuhause in
Nashville aufnahm. Dafür baute Rubin sogar
ein Studio in das Haus ein. Vorwürfen, er
habe die Country-Legende ausgebeutet, tritt
er energisch entgegen: „Jeden Tag waren
Musiker gebucht. Wenn er sich gut gefühlt
hat, rief er an und sagte, okay, lass uns loslegen. Wenn er sich nicht gut fühlte, wurden die
Aufnahmen um einen Tag verschoben.“ Laut
Rubin fühlte sich Cash, nachdem er gezwungen war, mit den Touren aufzuhören, deprimiert und wollte deswegen wenigstens soviel
Musik aufzunehmen wie ihm noch möglich
war. „Er sah sein Talent als von Gott gegeben
an, und wollte deswegen solange arbeiten,
wie es irgend ging.“ Deswegen wurden 60
Songs aufgenommen, die auch noch genügend Material für die kommende CD
American VI enthalten, die laut Rubin „ein
echter Hammer ist.“
* Jaguar, Veteranen der New Wave Of
British Heavy Metal, haben sich von ihrem
Bassisten Darren Furze (kein Wunder bei
dem Namen) getrennt. Ein Nachfolger ist
noch nicht bekannt. Derzeit arbeitet man an
neuem Material, da Ende des Jahres ein
Studiotermin ansteht.
* Der CBGB-Club in New York wird am
30. September endgültig dichtgemacht. Der
Club wurde berühmt durch seine zentrale
Rolle während der Punk- und New WaveRevolution in New York, als er die wichtigste
Bühne für die jungen Bands war, obwohl er
auch damals schon nicht gerade für sein
ansprechendes Inneres berühmt war. Der
Grund für die Schließung ist ein langjähriger
Streit zwischen dem Grundstückseigentümer
und dem Betreiber des Clubs, der jetzt mit
einer Räumungsklage endete. Ausgiebige
Abschiedsfeiern, bei denen sicherlich einige
der Gruppen auftreten werden, die dort ihre
Karriere begannen, werden im August und im
September stattfinden.
* Tom Petty hat sich entschlossen, keine
Klage wegen Plagiats gegen die Single der
Red Hot Chili Peppers, Dani California einzulegen, die, wie wir in den letzten News
berichtet haben, von einigen Herren als
Blaupause seines Lieds Mary Jane’s Last
Dance bezeichnet wurde. In einem Interview
zur Veröffentlichung seines Solo-Albums
Highway Companion sagte er, er lehne
Prozesse über Musik ab und sei der Meinung,
dass eh zu viele unsinnige Rechtsstreitigkeiten wegen solcher Verfahren veranstaltet
würden. In dem Interview nahm er auch
Stellung zu seinem Leben nach der Schei-
dung von seiner langjährigen Frau, die ihn in
eine Depression stürzte, wegen der er lange
Zeit alleine in einer Hütte lebte. Zeitweise
wurde sogar gemutmaßt, er sei heroinsüchtig.
Erst als der langjährige HeartbreakersBassist Howie Epstein an seiner Heroinsucht
starb, wegen der er zuvor aus der Band gefeuert worden war, fand er den Weg zurück ins
Leben lernte seine neue Frau Dana York kennen und spielte das sehr kritische Konzeptalbum The Last DJ ein, das ihm viele
negative Kritiken eintrug, und das stark von
dem Kinks-Album Lola Vs. The Powerman
And The Money-Go-Round beeinflusst worden war. Wie er in dem Interview außerdem
aussagte, kann es sein, dass er erst einmal
kein Interview mehr geben wird und dass
er, um neue Platten aufzunehmen, beispielsweise auch mit seiner ersten Band Mudcrutch, zunächst nicht mehr touren wird.
* Axl Rose ist wieder einmal auffällig geworden. Nach dem Konzert der derzeit laufenden
Europatour von Guns’n’Roses in Stockholm
ließ er sich am 27. Juni derart lautstark und
unflätig über sein Zimmer im Berns-Hotel
aus, dass er von einem Sicherheitsmann gebeten wurde, dies doch bitte leiser zu tun.
Daraufhin wurde Rose handgreiflich. In dem
entstehenden Gerangel zog der Wachmann
ihn an den Zöpfen auf den Boden hinunter,
woraufhin er von dem Sänger ins Bein gebissen wurde. Die herbeigerufene Polizei führte
ihn ab, woraufhin er seine Bodyguard feuerte. Gegen Zahlung von 1800 Dollar wurde er
auf freien Fuß gesetzt. Inzwischen hat er dem
Sicherheitsmann 1300 Dollar Schmerzensgeld bezahlt. Da ist es erstaunlich, dass der
Zwischenfall in seiner Darstellung ganz
anders aussieht: „Meine persönliche Beraterin Delta und ich feierten das gut verlaufene
Konzert, als ich ohne Grund von dem
Sicherheitsmann attackiert wurde.“ Ach
wirklich?
* Das Bonaroo-Festival begann in Manchester, Tennessee als zentrales Treffen der
Hippies, doch dieses Jahr hat es sein Spektrum erweitert: Die Headliner waren Tom
Petty und Radiohead, zusätzlich gab es jede
Menge Funk, Blues, Country und Bluegrass.
Und dennoch blieb die eigentliche Idee hinter
dem Festival, die psychedelische Rockmusik
wieder aufleben zu lassen, nach wie vor
intakt. Viele Bands jammten zusammen und
die alten Fans feierten genauso wie die neuen.
* Arctic Monkey und ihr Bassist Andy
Nicholson haben sich jetzt endgültig getrennt. Nachdem Nicholson bereits die USTour wegen Erschöpfung ausfallen ließ,
gab er jetzt seinen endgültigen Abschied
bekannt. Nick O’Malley sprang für den Rest
der Tour ein.
* Michael Jackson scheint nicht aus den USGerichten herauszukommen. Jetzt wurde er
von seinem ehemaligen Mitarbeiter F. Marc
Schaffel auf Zahlung von 3,8 Millionen
Dollar verklagt, die sich aus Krediten,
Honoraren, Ausgaben und seinem Anteil an 2
Fernseh-Specials ergeben. Ein Sprecher von
Jackson teilte mit, er befinde sich derzeit in
Europa und werde nicht vor Gericht erscheinen.
* Portishead scheinen nach 10 Jahren gesonnen, endlich ein neues Album auf den Markt
zu bringen. Gründungsmitglied Geoff Barrow
äußerte sich auf der bandeigenen Homepage:
„Die neuen Titel benötigen noch viel Arbeit,
aber zum ersten Mal seit etlichen Jahren
hören sie sich tatsächlich wie ein Album an.
* The Beatles gingen jahrelang sehr knauserig mit den Rechten an ihren Liedern um,
aber jetzt haben sie etliche der bekanntesten
für ein Musical in Las Vegas frei gegeben,
das die berühmte Theatertruppe Cirq du
Soleil im dortigen Mirage-Hotel veranstaltet.
Kein geringerer als George Martin überarbeitete die originalen Mastertapes in Richtung
Surround Sound, so dass sie jetzt den 2000
Zuschauern Abend für Abend um die Ohren
geblasen werden können. Yoko Ono, Cynthia
Lennon, Sean und Julian Lennon, Ringo Starr
und Paul McCartney wohnten der Premiere
bei, bei der Akrobaten, Rollschuhfahrer und
Clowns zu Songs wie A Day In The Life,
Lady Madonna, Yesterday und Lucy In The
Sky With Diamonds herumturnten. Der
Soundtrack wird auf Platte veröffentlicht
werden.
* Boy George musste jetzt in New York 5
Tage bei der Müllabfuhr arbeiten, um
Sozialstunden abzuleisten. Der Hintergrund
ist ein Notruf von ihm im Oktober 2005, als
er bei der Polizei wegen eines Einbruchs
anrief. Als die bei ihm erschien, fand sie zwar
keine Spuren eines Einbruchs, dafür jedoch
13 Säckchen mit Kokain. Da George aussagte, er wisse nicht, wie die Säckchen in seine
Wohnung gekommen seien, wurde er nur
wegen des falschen Notrufs zu Sozialstunden
verurteilt, die er jedoch nie ableistete.
Deswegen wurde er jetzt von einem Richter
verurteilt, diese am Stück bei der Müllabfuhr
abzuleisten. Der Chef der Müllabfuhr bestätigte, dass Georg definitiv bei einem Wagen
mitfahren müsse. Derweil sucht seine alte
Band Culture Club einen neuen Sänger, dessen Fähigkeiten in der Anzeige mit brilliant
und einzigartig beschrieben wurden.
* Arif Mardin, Produzentenlegende, der
große Erfolge mit Aretha Franklin, Barbra
Streisand, Bette Midler, Dusty Springfield
und den Bee Gees feierte, starb am 25. Juni
im Alter von 74 Jahren in New York.
3
4
TOP 20/40
Oldie Markt 08/06
Rolling Stones
Their Satanic Majesties (3 D-Cover, Foc, M-/M-) 61,73 €
Decca TXS 103 (67/UK)
14 Riff Raff
Original Man (VG+/M-)
RCA LPLI 5023 (74/UK)
26,66 €
Inga
The Beat Goes On (White Label Promo, M-/M-) 49,90 €
Decca 19861 (D)
15 Abacus
Same (M-/M-)
Polydor 2371 215 (71/D)
24,42 €
The Beatles
White Album (2 LP, M-/M-)
Apple SMO 2051/2 (68/D)
47,65 €
16 Satisfaction
Same (M-/VG+)
Decca SKL 5075 (70/UK)
23,10 €
Strawberry Alarm Clock
Wake Up...It’s Tomorrow (M-/M-)
UNI 73025 (US)
45,45 €
17 Pink Floyd
The Division Bell (Foc, Brown Wax, M-/M-) 22,50 €
Columbia 64200 (US)
10 Strawberry Alarm Clock
World In A Sea Shell (M-/VG+)
UNI 73025 (US)
45,40 €
18 Herbie Goins & The Nighttimers
Soul (VG+/VG)
Odeon (D)
21,96 €
Killing Floor
Out Of Uranus (Foc, M-/M-)
98,94 €
Penny Farthing Philips 6468 003 (70/D)
11 Dizzy Reece
Star Bright (M-/M-)
Blue Note 4023 (US)
42,90 €
19 Principal Edwards Magic Theatre
Same (Foc, M-/M-)
Dandelion DAN 8002 (71/UK)
20,56 €
Frame
Frame of Mind (Foc, M-/M-)
Bacillus Bellaphon BLPS 19107 (72/D)
80,18 €
12 Them
Call My Name (7’’, M/M-)
Decca F 12355 (66/IT)
33,60 €
20 Power Of Zeus
Gospel According To Zeus (VG+/M-)
Rare Earth RS 516 (70/US)
20,20 €
The Deviants
Same (VG+/M-)
Transatlantic TRA 204 (69/UK)
64,44 €
13 Rock Workshop
Same (M-/M-)
CBS S 64075 (70/D)
28,80 €
Die teuersten Platten des Monats:
Top 20
Juli
1
2
3
4
5
6
7
8
Q 65
Revival (M-/M-)
Decca XBY 846515 (NL)
250,30 €
Kaleidoscope
Faintly Blowing (Foc, M-/M-)
Fontana STL 5491 (69/UK)
233,72 €
9
Die ewigen Price-Charts
Top 40
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion
333 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot
und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch
mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung.
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box)
London Wavelenght (Limited Edition)
837,80 € (2/97)
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time
Decca 25014 (67/CH)
552,38 € (4/99)
13 The Beatles - Help
Odeon (gelb) 984008 (65/D)
820,97 € (2/96)
28 Missus Beastly - Same
CPM LPS 002 (70/D)
552,36 € (9/96)
14 The Beatles - Second Album
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)
798,43 € (3/92)
29 Freedoms Children - Astra
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)
546,54 € (6/00)
15 Svanfriddur - What’s Hidden There
Privatpressung (72/UK)
784,75 € (5/94)
30 The Beatles - The Collection
MFSL 1-101-114 (82/US)
530,33 € (5/93)
525,06 € (9/00)
1 Dark - Round The Edges
SIS-0102 (72/UK)
1840,80 € (2/98)
16 Fleur de Lis - Facing Morning
Qualisound US 403 SLP (71/DK)
771,96 € (5/95)
31 Hunger - Strictly From Hunger
Public P 1006 (70/US)
2 Bent Wind - Sussex
Trend T-1015 (69/CA)
1664,94 € (2/98)
17 Rolling Stones - Promotional Album
London RSD-1 (69/US)
751,37 € (7/96)
32 Leafhound - Growers Of Mushroom
Decca SKL 5094 (71/UK)
3 Elvis Presley - Golden Boy
RCA 25037 (65/CH)
1362,42 € (5/96)
18 Rolling Stones - Big Hits
Fonoring Decca SFGLP 78299
720,67 € (11/98)
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus
Kerston FK 60514 (73/D)
489,50 € (4/01)
4 Paternoster - Same
CBS S 64958 (72/OE)
1362,41 € (4/01)
19 Rolling Stones - Album Play (EP)
Decca DCD 81500 (68/D)
690,81 € (11/94)
34 Rolling Stones - Original Master Recordings
MFSL 1-161/170 (84/US)
480,44 € (5/93)
5 Dog That Bit People - Same
Parlophone PCS 7125 (71/UK)
1312,31 € (3/95)
20 Open Mind - Same
Philips SBL 7893 (69/UK)
651,03 € (10/99)
35 The Beatles - Butchercover
Capitol 2553 (66/US)
478,90 € (2/91)
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert
Procom 027606 (76/D)
639,29 € (12/97)
36 The Beatles - Same (Clubpressung)
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)
463,23 € (3/00)
6 Johnny Burnette & The Rock’n’Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)
Coral CRL 57080 (57/US)
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)
942,02 € (12/93)
22 Metronic Underground - Illusion
Privatpressung (80/D)
637,24 € (5/97)
37 Rolling Stones - Flowers
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)
519,77 € (10/99)
461,30 € (10/96)
8 Can - Monster Movie
Music Factorx SRS 001 (69/D)
910,16 € (5/99)
23 Dogfeet - Same
Reflection REL 8 (70/UK)
625,82 € (2/93)
38 Irish Coffe - Same
Triangle 920 321 (72/BL)
444,35 € (3/95)
9 The Beatles - Impression
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)
887,00 € (5/94)
24 Five Royals - Rockin’ Five Royals
Apollo LP 488 (54/US)
625,67 € (1/97)
39 Johnny Burnette Trio - Rock’n’Roll (EP)
Coral 94071 (56/D)
444,82 € (5/96)
25 The Beatles - Please Please Me
Odeon ZTOX 5550 (Exportpressung 63/D)
576,21 € (5/00)
40 Kaputter Hamster - Same
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)
435,21 € (9/92)
10 C. A. Quintet - Trip Thru’ Hell
Candy Floss CF 7764S (64/US)
11 Lang’syne - Same
Düsselton TS 2737 (76/D)
876,87 € (11/95)
844,99 € (2/94)
26 The Beatles - Same
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)
561,92 € (12/96)
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt
Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft,
in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
Powered and designed by Peter Trieb – D 84453 Mühldorf
Ergebnisse der AUKTION 333
Hier finden Sie ein interessantes Gebot dieser Auktion sowie die Auktionsergebnisse
Anzahl der Gebote
2.916
Gesamtwert aller Gebote
47.784,00
Gesamtwert der versteigerten Platten / CD’s
26.856,00
Höchstgebot auf eine Platte / CD
580,00
Highlight des Monats Juli 2006
L - 70 – Santana - Abraxas - CBS S 92771 - foc - poster - D - M/MSo wurde auf die Platte / CD auf Seite 14, Zeile 11 geboten:
Mindestgebot EURO
5,00
Bieter
1
5,03
Bieter
2
7,00
Bieter
3
8,89
Bieter
4
8,99
Bieter
5
16,20
Bieter
6
20,00
Die zweite LP von Carlos Santana und
seiner Gruppe ist sicherlich eine der
legendärsten der gesamten
Rockmusik, ist sie doch zusammen
mit dem Cover eines der wenigen
wirklich gelungenen
Gesamtkunstwerke des Rock, das
eine Stimmung in Musik umformte.
Sie zeigt aber auch, dass eine
Ausgabe wie die originale deutsche
mit einer Klapphülle und einem
Poster nach wie vor ihren Preis
besitzt, obwohl es die Platte in
etlichen Reissues gibt. Das
Höchstgebot ist sicherlich
angemessen. Diese Ausgabe dürfte in
den nächsten Jahren noch erheblich
im Wert steigen.
Sie finden Highlight des Monats ab Juni 1998 im Internet unter www.plattensammeln.de
Werden Sie reich durch OLDIE-MARKT – die Auktionszahlen sprechen für sich !
eMail [email protected]
Kleinanzeigenformulare WORD und EXCEL im Internet unter www.plattensammeln.de
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6
Labelkunde / Impressum
Oldie Markt 08/06
Labelkunde
Calla feierte in den 60er
Jahren Hits mit J.J. Jackson
und erlebte eine
Wiedergeburt in den 70ern.
Man mag Musik lieben und auch viel Ahnung
von ihr haben. Das heißt aber noch lange
nicht, dass man in der Lage ist, tatsächlich ein
Label zu gründen und zu leiten. Nathan
McCalla war vor allem Geschäftsmann. Er
Design nicht: Es bestand aus einer schlichten
Aufteilung von rot und weiß, die symmetrisch
angeordnet war. In dieser Gestaltung sollte
die Firma von McCalla ihre größten
Triumphe feiern. In den Zeiten des
Soulbooms zählten Künstler wie Jean Wells,
Betty Lavette, Rudy Love, The Persuaders
und The Spaniels zum Stamm des Labels, das
zudem von der engen Freundschaft McCalla’s
zum Roulette-Chef Morris Levy profitierte.
Inwieweit da die oft vermutete Nähe von
Levy zur Mafia eine Rolle spielte – gerade bei
der Profitabilität – soll dahingestellt bleiben. Als in den frühen 70er Jahren das
Geschäftsfeld problematischer wurde, zog
sich McCalla zurück und kam erst 1975/76 im
Calla gibt es heute auf CDs zu finden, die
Singles sind Raritäten, allerdings nicht im
Spitzenbereich. Es kann keine Frage sein,
dass Calla ein typisches Soul-Label der 60er
Jahre war, das es jedoch nie verstand, eine
eigene Identität aufzubauen. Das störte solange nicht, wie der Stil in Blüte stand und
Talente überall zu finden waren. Sobald sich
aber die Musikszene änderte, konnte eine
Firma wie die von McCalla kaum überleben –
ganz abgesehen von der angesprochenen
Nähe zum organisierten Verbrechen.
Oldie-Markt
8/06
Nr. 312 August 8/06
Herausgeber: Martin Reichold
Redaktion: Martin Reichold
Internet:
http://www.oldiemarkt.com
Fotografie: Willi Kuper
Computerworks: Computer Communication
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,
Bernd Vogel
wollte Geld mit der Musik verdienen und
wusste, was ihm gefiel. Das erste Mal klappte das kurz nach der Gründung 1965, als er
aus England die Single von J.J. Jackson, But
It’s Alright bekam und damit prompt seinen
ersten Hit landete. Damals hatte bereits
Roulette den Vertrieb übernommen, nachdem
der erste Vertrieb, Cameo-Parkway in wirtschaftliche Schwierigkeiten gekommen war.
In den gesamten 60er Jahren änderte sich das
Vertrieb von Epic zurück. Diesmal war das
Design wesentlich schmuckvoller, bot ein
schwarzes Band zwischen den beiden dominierenden Farben grün (unten) und rot. Vor
allem der Schriftzug war den Zeiten angepasst worden. 1977 ging McCalla dann nach
Europa – angesichts der Geschwindigkeit des
Abgangs muss man das Wort fluchtartig
gebrauchen. Als er 1980 zurückkehrte, wurde
er kurz darauf ermordet. Das Material von
Oldie - Markt
Oldie-Markt 9/06
(= Heft 313)
Oldie-Markt 10/06
(= Heft 314)
Erscheinungsdatum:
4. September 2006
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
14. August 2006
Auktions-Schluß für Auktion 334
(Poststempel) am:
14. August 2006
Erscheinungsdatum:
2. Oktober 2006
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
11. September 2006
Auktions-Schluß für Auktion 335
(Poststempel) am:
11. September 2006
Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen
Oldie-Marktes und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegen. Warten Sie deshalb mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre
Anzeige so früh wie möglich.
Mitarbeiter Spezialgebiete:
Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),
Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex),
Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd),
Michael Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep
Purple), Patrick Guttenbacher (ELO Move), Jört Tschirschwitz
(Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm
(Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll
(Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax),
Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas),
Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf),
Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe
Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan
Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis),
Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack
(Black Sabbath), Wolgang Werbeck (Fairport Convention),
Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals)
Amerika-Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)
Redaktion: Oldie-Markt, Gellertstr. 5, 90409 Nürnberg,
Tel: 0911/36680090/91, Fax: 0911/36680092
Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg
Druck: Maintaldruck, Industriestraße 11, 95336 Mainleus
Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere
Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht, Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbehalten © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskripte
werden nur zurückgesandt, wenn vom Einsender Rückporto beigelegt wurde. Einzelheft Euro 7,10 (inkl. Mwst.), Jahresabonnement Euro 85,20 (Ausland auf Anfrage). Kündigung des
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Zeitraums. Zahlung erbeten an: BPV Medien Vertriebs GmbH
Für das Abo: Deutsche Bank Lörrach, Kto. 144763003, BLZ:
68370034. Für den Kleinanzeigen-Markt: New Media Verlag,
Deutsche Bank 24, Kto. 6612444, BLZ: 20070024 BIC: DEUTEDBHAM IBAN: DE02 2007 0024 0661 2444 00 oder
Postbank Ludwigshafen Kto. 21876-671, BLZ: 54510067 BIC:
PBNKDEFF IBAN: DE58 5451 0067 0021 8766 71
Colosseum: Neue Musiker, neue Band
Oldie Markt 08/06
Der zweite Anlauf
Nach dem schnellen Ende von Tempest besann sich
Jon Hiseman auf seine erfolgreichste Schlöpfung und
hob Colosseum II aus der Taufe.
Colosseum II (v.l.): Jon Hiseman, Gary Moore, Neil Murray, Mike Starrs, Don Airey
Jeder Musiker, der einmal an führender Stelle
an einer erfolgreichen Band beteiligt war, hat
einen unschätzbaren Vorteil: Er wird nicht
nur mit der Formation identifiziert und
besitzt aus diesem Grund bei den
Plattenfirmen schon ein positives Startkapital, sondern er kann, so er sich die
Rechte gesichert hat, auch den Namen dieser
Gruppe verwenden. Jon Hiseman stand 1974
etwas bedröppelt da. Tempest hatte zwar jede
Menge gute Kritiken eingefahren und war
auch kommerziell erfolgreich gewesen, aber
der Zusammenhalt seiner neuen Schöpfung
war in keinster Weise zu vergleichen mit der
seiner bis dahin erfolgreichsten: Colosseum.
So lag die Idee nahe, zwar stilistisch weiter
in dem Bereich der alten Band zu bleiben,
personell jedoch die Leute zu finden, die
längerfristigen Aktivitäten nicht so abgeneigt
waren wie die alten Kollegen. So traf er
den irischen Gitarristen Gary Moore
(* 4.4.1952, Belfat), der zunächst mit Skid
Row die Clubs zwischen Irland und England
bereist hatte, dann ein Solo-Album vorlegte
und seit Anfang 1974 bei der Band seines
alten Kumpels Phil Lynott, Thin Lizzy, mit-
wirkte, was jedoch schnell seinen Reiz verlor, „weil Phil und ich bei zu vielen Dingen
nicht einer Meinung waren.“ Zudem wollte
er sich stilistisch auf eine breitere Basis stellen, weg vom simplen Blues- und Hardrock,
den er bis dahin fast nur gespielt hatte.
Deswegen kann man das Treffen der beiden
bei der Rockfassung von Prokofieffs Peter
und der Wolf beinahe als Wink des
Schicksals bezeichnen, denn aus der Begegnung resultierte der Vorschlag von Moore
im August 1974, etwas eigenes aufzubauen:
Damit rannte er bei seinem Partner offene
7
8
Oldie Markt 08/06
Türen ein, aber es sollte lange dauern, ehe die
anderen Teil ins Puzzle passten. Zuerst fand
das Duo den Sänger Mike Starrs, der zuerst
mit Rick Wakeman vor seinen Yes-Tagen
gearbeitet und sich danach als Solist versucht
hatte. Doch die restlichen Musiker tauchten
erst auf, als die Band von Cozy Powell,
Hammer, Anfang 1975 das Zeitliche segnete:
Keyboarder Don Airey und Bassist Neil
Murray besaßen zwar keine sehr großen
Stammbäume, tendierten aber musikalisch zu
dem, was Hiseman und Moore machen wollten und waren vor allem qualitativ von dem
Schlag, den die beiden suchten.
So drückte Murray in einem Interview seine
musikalischen Vorlieben so aus: „Ich liebte
schon immer Jazzrock und zwar nicht die
englische Abart, sondern die amerikanische,
die ein bisschen mehr funky war. Weather
Report, Return To Forever, Mahavishnu
Orchestra – die Art von Bands.“ Genau das
wollten auch seine Chefs und dank Mike
Starrs besaßen sie einen Vokalisten, der dem
Colosseum: Neue Musiker, neue Band
Oldie - Markt Discographie
Colosseum (4)
von Frank KÜster
Die Soloplatten (2)
Chris Farlowe (2)
1975
1975
Album: Live
D: Polydor 2460 259, UK: Polydor 2383 367, RI AU: Polydor
A: We’re Gonna Make It / Rhyme And Time / Peace Of Mind / After Midnight / Only Women
Bleed
B: Mandy / Hot Property / Handbags And Gladrags / You Haven’t Done Nothin’ / It Ain’t No Use
1979
1979
EP: Out Of Time / Handbags And Gladrags // Paint It Black / Ride On Baby
PL: Tonpress N-49
1982
1982
Single: Let The Heartaches Begin / Barrymore
UK: CBS A 2894
D-LP: Island Ariola 86626 IT
progressiven Rock englischer Machart dieses
schwarze Gefühl verlieh, was Hiseman&Co.
zu den einzigen Konkurrenten der USJazzrocker auf europäischem Boden machen
sollte.
Zunächst jedoch erwies es sich als ungeheuer problematisch, überhaupt eine Plattenfirma für Ghosts zu interessieren. Deswegen
wandte sich Hiseman an den alten Manager
von Colosseum, Gerry Bron. „Wir hatten ein
Jahr lang versucht, einen Plattenvertrag an
Land zu ziehen bis wir uns schließlich an
Gerry Bron wandten. Ich sagte ihm: Ich habe
da diese Band Ghosts, bist du interessiert?
Wir gingen ins Studio und nahmen ein Demo
auf, das wir ihm vorspielten. Er sagte, er liebte es, aber er sähe nur dann eine Chance für
uns, wenn er es unter dem Namen Colosseum
verkaufen könnte.“ Worauf sich Hiseman auf
die Socken machte, und seine alten Kollegen
fragte, ob sie etwas dagegen hätten, wenn er
den alten Namen benützen würde, aber alle
winkten ab. Und so nannte er seine neue
1983
1983
Single: Living Ain’t Easy Without You / Don’t Talk To Me
UK: Brand New Records BN 45
Doppel-Album: Hot Property
D: Outline Line OLDLP 8019, RI 1987 D: Immediate Line IMDLP 5.00029
A: Air Travel / Why Did You Break My Heart / Just A Dream / Funny Kind Of Love / Blue Beat
/ I Wanna Shout / Buzz With The Fuzz
B: You’re The One / The Fool / Treat Her Good / Baby Make It Soon / Satisfaction / Who Can I
Turn To / Mr. Pitiful
C: In The Midnight Hour / Headlines / My Way Of Giving / Yesterday’s Papers / What Have I
Been Doing / Moanin’ / Everyone Makes A Mistake
D: Handbags And Gladrags / The Last Goodbye / Paperman Fly In The Sky / I Just Need Your
Lovin’ / Dawn / April Was The Month / Yesterday’s Papers (2nd Version)
1985
1985
Single: Out Of Time / Think
UK: Old Gold OG 9468
Album: Out Of The Blue
D: Date Line DALP 4.00078 J (White Wax), UK: Brand New 825543. CD: 1986 D:Date Polydor
25 543-2, RI 1988 D: Date Line DACD 9.00780 O, RI 2000 D: Line 9.21189 (2 CD, + Born
Again)
A: I Aint’t Superstitious / Gambler’s Blues / Them That’s Got / Ain’t No Love In The Heart Of
The City / It’s All Wrong
B: Key To My Kingdom / The Thrill Is Gone / Watch Your Step / All The Way Lover / Shakey
Ground
1986
1986
12“ EP: The Live EP
D: Date Line DAEP 3.00003 E (White Wax). CD: 1993 D:Date DACD 900602
A: Satisfy Susie / Going Back To Louisiana
B: Under Suspicion / Born Again
Album: Born Again (& The Thunderbirds)
D: Date Line DALP, UK: Brand New BNLP 001. CD: 1999 D: Date Line DACD 900183
Colosseum: Neue Musiker, neue Band
Band Colosseum II, „obwohl ich das nie
wollte. Es war eine pure geschäftliche
Entscheidung.“ Natürlich war er der Chef,
aber wie seine ehemaligen Kollegen bestätigen, ein guter. Don Airey: „Es war toll, für
Jon zu arbeiten. Er war extrem fair, aber er
war auch ein sehr harter Antreiber. Wir probten gewöhnlich für Wochen und Wochen, bis
alles perfekt war.“
Dank der Umbenennung und des Demos,
das sowohl die neue Fassung des von Gary
Bond geschriebenen Colosseum-Klassikers
Walking In The Park enthielt wie das
Instrumental Gary’s Lament und das über 11
Minuten dauernde Castles, hatte Gerry Bron
kein Problem damit, Colosseum II für
sein eigenes Bronze-Label zu verpflichten,
obwohl auf dem Erstling Strange New Flesh
im April 1976 keines der oben erwähnten
Stücke enthalten war. Doch das machte gar
nichts. Die Aussage von Moore zu der Zeit,
als die LP auf den Markt kam „Nach Thin
Lizzy, wo ich jeden Abend wie ein Automat
D-LP: Island Ariola 87664 IT
spielte, wollte ich etwas anfangen, das musikalisch sehr anspruchsvoll war. Ich stand
nicht auf Colosseum oder irgendetwas aus
der Richtung, aber ich mochte immer Jon’s
Spiel. Ich wollte mit Leuten spielen, die den
Ruf hatten, sehr gute Musiker zu sein. Ich
wollte mit den besten Kollegen im Land spielen – nichts weniger. Und es war mir völlig
gleichgültig, wie lange ich darauf warten
müsste.“
Der erste Track des Debüts, Dark Side Of
The Moog, unterstrich, wie nahe Moore seinen Vorstellungen gekommen war, denn das
Instrumental (das auch den Auftakt der
Konzerte bei der vorhergegangenen UK-Tour
gebildet hatte), steckte nicht nur den stilistischen Rahmen der Gruppe ab, es demonstrierte auch die ungeheuren Fähigkeiten der
Musiker. Wie sie Rock und Jazz mit einer
Präzision und Wucht, wie man sie selten zu
hören bekam, zusammen führten, war
schlicht atemberaubend. Zudem stellte es die
Kooperation von Gitarre und dem Moog
Oldie Markt 08/06
A: Into The Night / Starting All Over Again / Lonely Eyes / One Night Stand / Ain’t Got No
Money / I’m Yours
B: I’ve Been Born Again / Living Ain’t Easy Without You / Never Too Old / End Of The Line /
I Stayed Away Too Long
Album: Mr. Soulful
UK: Showcase/Castle
A: Think / It Was Easier To Hurt Her / The Fool / I’m Free / Handbags And Gladrags
B: In The Midnight Hour / I’ve Been Loving You Too Long / Reach Out (I’ll Be There) / Mister
Pitiful / Paint It Black
1987
1987
Album: Buzz With The Fuzz (& The Tunderbirds)
UK: Decal LIK 16
A: Reelin’n’ Rockin’ / Voodoo / I Remember / Push Push / Itty Bitty Pieces / Girl Trouble / Just
A Dream
B: What You Gonna Do / Hound Dog / Hey Hey Hey Hey / Buzz With The Fuzz / You’re The
One / Call It Stormy Monday (Parts 1 + 2)
1988
1988
CD: Extremely Live (& Spencer Davis, Colin Hodgkinson, Pete York)
D: in-akustik INAK 8905 CD
Tracks: Intro 1 / Let The Good Times Roll / Key To The Highway / Feets Too Big / Tamp ‘em Up
Solid / Ain’t Nothin’ Shakin’ But The Bacon / Intro 2 / I Think It’s Gonna Rain Today / The Thrill
Is Gone / Watching The River Flow / Stormy Monday
CD: Collection
D: Immediate Line ARIS 842506
Tracks: Paint It Black / North South East West / What Becomes Of The Broken Hearted / Baby
Make It Soon / You’re So Good For Me / My Way Of Giving / It Was Easier To Hurt Her /
Moanin’ / Handbags And Gladrags / Paperman Fly In The Sky / Reach Out I’ll Be There / Life Is
But Nothing / The Last Goodbye / Think / Summertime / Yesterday / April Was The Month /
Dawn / Cuttin’ In / Ride On Baby / I Just Need Your Lovin’ / Out Of Time
1991
1991
Album: Waiting In The Wings
SP: Barsa LP 0025. CD: D: Line LICD 9.00120, UK: Freestyle JHD 054, SP: Barsa CD 0025
(All + Livin’ It Up / Don’t Walk Away)
A: Rock And Roll Soldier / Try Me / Some Mothers Son / Hold On / Working In A Parking Lot
/ On The Beach /
B: Too Late To Run For Cover / Function To Function / Make It Fly / Blues Anthem / Waiting In
The Wings
Album: Live In Berlin (Franz Club, 17./18.10.1991, & Roy Herrington)
D: Backyard Records RIFF 912-1. CD: 1991 D: Backyard Records RIFF 912-2
A: Born In West Yorkshire / Crosscut Saw / TheThrill Is Gone / Shakey Ground / Chris’ Shuffle
B: Ain’t No Love In The Heart Of The City / Closer To You / Superstitious / Stormy Monday /
Givin’ It Up For Your Love
1992
1992
CD: Out Of Tune (Best Of)
UK: Immediate CSL 6036
Tracks: Think / Out Of Time / Baby Make It Soon / Ride On Baby / My Way Of Giving / You’re
So Good For Me / Yesterday’s Papers / Life Is But Nothing / Moanin’ / Handbags And Gladrags
/ The Last Goodbye / Paperman Fly In The Sky / Paint It Black / I Just Need Your Lovin’ / Dawn
/ April Was The Month / Cuttin’ In / It Was Easier To Hurt He / North South East West / What
Becomes Of The Broken Hearted?
1994
1994
CD: I’m The Greatest
UK: See For Miles SEECD 396
Tracks: Paint It Black / Out Of Time / Think / Yesterday’s Papers / Satisfaction / Ride On Baby /
Handbags And Gladrags / My Way Of Giving / Baby Make It Soon / Headline / Looking For
9
10
Oldie Markt 08/06
Synthesizer vor, die für Coloseum II prägend
werden sollte. Doch das war es eben nicht
allein. Daneben gab es Songs wie Down To
You von Joni Mitchell, das dank einer
Improvisation von Don Airey erfolgreich in
den Rocksound übertragen worden war und
On Second Thoughts, bei dem Starrs glänzte.
Letztlich war das Album dazu da, „zu zeigen,
wie gut die Musiker waren. Lange, lange
Titel; lange Gitarrensoli, lange Keyboardsoli
– wir versuchten, ziemlich kompliziert zu
spielen“ wie sich Neil Murray erinnert.
Da gingen Einflüsse von John McLaughlin
ebenso ein wie die Führung von Hiseman,
die den noch jungen Gary Moore in eine
Richtung steuerte, die der zuvor noch
nicht ausprobiert hatte – mit glänzenden
Resultaten, nur nicht kommerziell. Tatsächlich war es nicht gelungen, die Power der
Konzerte auf das Vinyl zu übertragen,
obwohl auch so die Platte bis heute eine
der besten Jazzrock-Scheiben aus England
geblieben ist und insofern auch die Tradition
Colosseum: Neue Musiker, neue Band
You / Don’t Play That Song / My Colouring Book / My Way Of Giving / I Just Don’t Know What
To Do With Myself / Don’t Just Look At Me / Moanin’ / Life Is But Nothing / It Was Easier To
Hurt Her / Dawn / What Becomes Of The Broken Hearted? / Reach Out I’ll Be There / In The
Midnight Hour / Mr. Pitiful / North South East West
1995
1995
CD: Lonesome Road
UK: Indigo IGOXCD 500
Tracks: Who’s Been Sleeping In My Bed / Lonesome Road / Jealous Kind / My Foundation /
Tough On Me Tough On You / I Don’t Wanna Sing The Blues No More / The Guitar Don’t Lie /
Watching The River Flow / Have A Little Faith In Me / Miss You Fever / Out Of Time
1996
1996
CD: As Time Goes By
UK: Out Of Time Keg Productions CDEC 4
Tracks: Bewitched / The Glow / Sunday Kind Of Love / As Time Goes By / Drinking Again /
These Foolish Things / At Last / Blues As Blues Can Get / You Don’t Know Me / Trust In Me /
I Thought Of You / Don’t Let Me Be Lonely
CD: BBC In Concert
UK: Windsong WINCD 081
Tracks: We’re Gonna Make It / Only Women Bleed / Peace Of Mind / Baby What’s Wrong /
Handbags And Gladrags / You Haven’t Done Nothin’ / It Ain’t No Use / After Midnight / Circles
Round The Sun / Save Your Tears / Medicated Goo / Betty Lou
1998
1998
CD: The Voice
UK: Out Of Time Citadel CIT4C
Tracks: I Want To Do Everything For You / Easy As That / Language Of The Heart / Private
Number / Feel So Good / Loving Arms / Handbags And Gladrags / All Or Nothing / She Knows
/ Borderline Blues
D-LP: MCA Ariola 28788
der Band, dessen Namen sie trug, fortsetzte.
Natürlich war Bron mit dem Resultat nicht
zufrieden und seinem Einfluss ist es wohl
zuzuschreiben, dass Mike Starrs und Neil
Murray gehen mussten. Während ersterer bei
Lucifer’s Friend unterkam, machte letzterer
zuerst Station bei National Health, bevor er
bei Whitesnake zu Ruhm und Reichtum kam.
Seine alten Kollegen nahmen erst einmal
neue Demos auf, die nur aus Instrumentals
bestanden und deutlich rockiger waren als
das alte Material. Aber Gerry Bron las die
Zeichen der Zeit und die standen Ende 1976
auf Punk – progressiver Rock in Richtung
Jazz war da definitiv nicht mehr zeitgemäß.
Doch mit MCA fand das Quartett mit dem
neuen Bassisten John Mole eine neue
Heimat und das zweite Album Electric
Savage zeigte ein leicht verändertes
Konzept, das mehr Instrumentals und Rock
enthielt, aber dieselbe Klasse wie der
Erstling besaß.
Fortsetzung folgt
1999
1999
Doppel-CD: Out Of Time - The Immediate Anthology
UK: Sequel NECD 310
Tracks CD 1: The Fool / Treat Her Good / In The Midnight Hour / Mr. Pitiful / (I Can’t Get No)
Satisfaction / Who Can I Turn To? / Think / Don’t Just Look At Me / My Colouring Book /
Lipstick Traces / Summertime / That’s No Big Thing / Don’t Play That Thing / Looking For You
/ It’s All Over Now Baby Blue / I Just Don’t Know What To Do With Myself / Rockin’ Pneumonia
/ Why Don’t You Change Your Ways / My Girl Josephine / Yesterday / Out Of Time / Baby Make
It Soon / Ride On Baby / Headlines / What Becomes Of The Broken Hearted
Tracks CD 2: We’re Doing Fine / Life Is But Nothing / Paint It Black / Cuttin’ In / Open The Door
To Your Heart / North South East West / You’re So Good For Me / It Was Easier To Hurt Her /
I’m Free / I’ve Been Loving You Too Long / Reach Out I’ll Be There / My Way Of Giving /
Yesterday’s Papers / Moanin’ / What Have I Been Doing / Handbags And Gladrags / Everyone
Makes A Mistake / The Last Goodbye / Paperman Fly In The Sky / I Just Need Your Lovin’ /
Dawn / April Was The Month / Moanin’ (Without Sitar) / Paint It Black (Slower Mono Single
Version)
2000
2000
CD: Glory Bound
UK: Delicious DEL 103
Tracks: Wide Open / Blue As Blues Can Get / Miss You Fever / Don’t Wanna Live Without You
/ Shaky Ground / Glory Bound / Don’t Think I Will / My Best Friends Girl / Tough On Me Tough
On You / Gangster Of Love / Cry To Me / I Think It’s Gonna Rain Today
CD: His Greatest Hits
UK: Dressed To Kill 364
Tracks: (I Can’t Get No) Satisfaction / Handbags And Gladrags / I Just Don’t Know What To Do
With Myself / I’ve Been Loving You Too Long / In The Midnight Hour / It’s All Over Now, Baby
Blue / Moamin’ / Mr. Pitiful / My Way Of Giving / Out Of Time / Paint It Black / Reach Out, I’ll
Be There / Ride On Baby / Think / What Becomes Of The Broken Hearted / Yesterday
Magma: Der Aufbruch
Oldie Markt 08/06
Die Reise nach Kobaia
Nachdem mit Klaus Blasquiz ein adäquater Sänger gefunden
worden war, konnte Magma starten und tat dies mit einem
Erstling, der ein- für allemal den Stil der Band demonstrieren
sollte.
Die Stimme von Magma: Klaus Blasquiz
11
12
Magma: Der Aufbruch
Oldie Markt 08/06
Es gibt in der Rockmusik viele erste Platten
von Gruppen, die nicht nur qualitativ ein
hohes Niveau erreichten, sondern auch den
Stil der jeweiligen Formation präsentierten.
Eines der herausragenden Beispiele dieser
Platten bildet bis heute der Erstling von
Magma und das hatte drei Gründe: Zum
einen ist es schon von Haus aus für die erste
Produktion einer neuen Gruppe extrem ungewöhnlich, dass sie als Doppel-Album auf den
Markt kommt.
Zum zweiten war die Musik an sich von einer
Art, wie man sie ebenfalls sehr selten zu
hören bekommt. Zum dritten aber besaß dieser Doppelpack eine Qualität, die ihn bis
heute zu einem Unikat macht: Vander und
sein Sänger Klaus Blasquiz hatten nicht nur
eine Geschichte entwickelt, die hinter der
gesamten Band stand, sondern auch noch
eine eigene Sprache. Dazu Vander: „Wir
schauten uns nach etwas Neuem um und fanden eine andere Welt, die wir Kobaia tauften.
Aber eigentlich stand hinter diesem Namen
die Erde. Die Sprache entwickelte sich dann
D-LP: Jaro EfA 08-4120
parrallel zu den Kompositionen. Als ich die
Lieder am Flügel komponierte, ergaben sich
gewisse Töne. Zur selben Zeit gebrauchten
wir Wörter, die wir als kobaianisch charakterisierten. Sie ergaben sich aus der Musik heraus – es war ein natürlicher Prozess.“
Natürlich trug der Klang der ungewöhnlichen Sprache zum eh schon überirdischen
Eindruck der Musik bei, die von dem gewaltigen Rhythmus von Vander und Seffer auf
der einen, den Bläsern auf der anderen und
schließlich vom außergewöhnlichen Klang
der Stimme von Blasquiz dominiert wurde.
Das war nicht nur ein Beweis für die
Tatsache, dass Power nicht von der DezibelZahl der Musik abhängt, sondern vor allem
von der Präzision und der Wucht, die eben
die genannten Herren hauptsächlich verkörperten, wie auch die von Teddy Lasry geleitete Bläsersektion. Dazu kamen die
Kompositionen von Vander, die seine in der
Oldie - Markt Discographie
Magma (3)
von Frank KÜster
Die Soloplatten (2)
Francois Cahen (2)
1986
1986
LP: Faton Bloom (+ Didier Malherbe)
F: Cryonic MAD 3029. CD: 2001 UK: Voiceprint VP 217 CD
A: Nadja / Nouvelles Impressions d’Aise / War To War / Des Bas, des Hauts / I Remember Bessie
/ Mambo For A Cripple Duck
B: Blue Salamandra / Celesteville / Bloomerang / Vulvox / Ole Soleil / Desert de Gobi
1989
1989
CD: Couleur Rubis
F: Made In Song
Tracks: La Lune Est Rousse / Salut Les Filles! / Le Derviche Tourneur / Pipovitch / Le Chêne
Noir / La Grenouille Sur L’Echelle / L’Eau Et Le Feu / La Ballade Flambée / Pipinsky / Changes
/ La Lune Etait Rousse
1999
1999
CD: La Fièvre Monte
F: Musea GW 3102
Tracks: La Fièvre Monte / Colibri / Cuba Si / La Grenouille Du Gange / Un Métro Pour Banos /
Les Deux Jokers / Valse Pour Simone Et Jacques / Fatango / La Guerre Des Hommes / Les Anges
D’Epinal / Samedizuit
CD: Calme dans les Etoiles - Calm In The Stars
F: Musea GW 3103
Tracks : Clara / La Fièvre Monte / Chanson Pour Simone Et Jacques / Les Anges D’Epinal /
Trans-Andinos Metro / Berceuse Pour Les Enfants / Samedizuit / Fatango / Les Villes Englouties
/ Idrissa l’Africain / Jacqueline / La Chanson de Clara
Daniel Denis
1998
1998
CD: Sirius And The Ghosts
US: Cuneiform
Tracks: Beyond The Mountains / A L’Ombre Du Zed / Eastwave / Sirius / Strange Twist / Fete
Souterraine
Claude Engel
With Omega Plus
1969
1969
Album: How To Kiss The Sky
F: Pitch 3001. CD: 1999 JP: Shagadelic SDCD 5
A: Unfaithful Woman / Spanish Feeling / Wild Cult / Which Colour / Do You Need Sugar
B: Voyelles
Magma: Der Aufbruch
bisherigen Geschichte bereits aufgezählten
Einflüsse umsetzten. Beeindruckend war vor
allem die Mischung aus den düsteren KlangGemälden und den kontrastierenden Beiträgen der Melodie-Instrumente wie des
Gitarristen Claude Engel oder des Keyboarders Francois Cahen. Das wirkte auf die
meisten Hörer wie auf den englischen
Journalisten Steve Lake, der die Musik als
massiven frühgeschichtlichen Zornausbruch
bezeichnete.
Wie bei den Konzerten auch war es vor allem
das Schlagzeug des Christian Vander, das
dank seiner Präzision und Kraft die
Stimmung vorgab, die dann seine Kollegen
auf ihre Weise umsetzten. Es war, um es ganz
vorsichtig zu formulieren, etwas ganz anderes als das, was man normalerweise unter
Rockmusik verstand. Und genau das war es
auch, was die Gruppe nicht nur aus der französischen Rockmusik herausragen ließ wie
beispielsweise Can aus der deutschen, weil
beide Band Originale waren mit einer Musik,
die man sonst noch nie so gehört hatte.
Oldie Markt 08/06
Solo
1973
1973
Album: Engel Story
F/CA: CBS 65439
A: Annie, Annie / L’Astronaute / C’est de vous que je parle / Pig Sony / Engel Story
B: Le Brise-glace / Les Huessiers / Valentine et Vodka / Le Château de Bordeaux / La grande
Pyramide
1976
1976
Album: Fantasmagory
F: CBS 81261
A: Fantasmagory / Igor / Improvisation su le Theme de Colchique dans les Pres / Chateaufort
Blues / Locotango
B: Tendrez-moi la Main / Suite populaire martienne: Marzom-Tikidai-Zom-Zom
1983
1983
Album: Guitarisme
F: Apache WEA 240 291-1
A: Gangster / Amazone / La Piña Colada / Come Together / Suicide
B: Equatorial / Cha-Cha / Shangri-La / Latre’s merveilleuse Aventure de William Peter Jukes /
Orient Express
1985
Single: Humanoïdeal / Beauté vénéreuse
F: Apache WEA 248 990-7
1985
Marc Fosset
& Patrice Caratini
1977
Album: Boite a Musique
F: Open OP 007
1977
Solo
1978
Album: La Récré
F: America AM 6153
F-LP: Vertigo Phonogram 6499 738
Natürlich gehörte dazu nicht nur die abgedrehte Geschichte vom Planeten Kobaia,
oder die eigene Sprache, sondern auch die
Integration dieser Elemente in die Musik.
Das war eben keine abgedrehte Science
Fiction-Story a la Hawkwind, sondern eine
Spiegelung der Ereignisse auf der Erde.
Das bestätigte auch Vander: „Nach und nach
mussten wir die Geschichte verändern. Wir
stellten irgendwann fest, dass wir tatsächlich
über den Planeten Erde sprachen. Dabei
machte es nichts, ob das Ganze tatsächlich
hier oder irgendwo anders stattfand. Es war
eine Geschichte, die vielen Menschen auf der
Suche nach dem Sinn des Lebens half.“ Auf
der anderen Seite war das alles natürlich nur
langsam und nicht gerade einfach zu verkaufen, so dass Personalwechsel bei Magma zur
Tagesordnung gehörten. Allerdings traf dies
nicht auf die zweite LP 1001 Centigrades zu,
die 1971 auf den Markt kam. Vom Debüt
1992
CD: Valse Blues
F:
1978
1992
1997
1997
CD: First Set
F: Djaz IZA 902
Tracks: Jeannine / Crazy Ludo / Swing Valse / Sweet Night / Pic Nic / Them Their Eyes / My
Foolish Heart / Lover Man / Minah Saudade / Born To Be Blue / How About You? / Lover
Fosset-Galas-Manzecchi
1978
1978
Album: Organ
F: Open OP 008
A: La Carnaval de Bagnards / Bluezilia / Franco Valse / Porte 757 / Une Chanson populaire
B: Ghis / Nica’s Dream / Balade imaginaire / Push Ball
& Stephane Grappelli
1980
1980
Album: Looking At You
F: Chante du Monde. CD: 2000 F: JMS 033
A: Rapid / Amanda / Chattanooga Choochoo / An Improvisation Nocturne / Let A Good Song Go
Out Of My Heart
B: Bossa pour Didier / Liza / Bluesy / Mi Re Do / Looking At You
13
14
Magma: Der Aufbruch
Oldie Markt 08/06
fehlten nur Gitarrist Claude Engel, der fettere Pfründe in den Studios von Paris gefunden
hatte (was er bis heute fortgesetzt hat, ergänzt
durch sporadische Soloplatten und Soundtracks) und den Trompeter Richard Raux, der
von Louis Toesca in derselben Funktion
ersetzt wurde. Das Fehlen des Gitarristen
führte zu einer Dominanz des Jazz, wofür vor
allem Cahen und Lasry sorgten, während
Bassklarinettist Jochko Seffer und die
Rhythmus-Sektion von Francois Moze und
Christian Vander weiterhin den Klang und
die Stimmung vorgaben.
Verglichen mit dem Erstling war das etwas
verspielter, trat der übermächtige Einfluss
von John Coltrane stärker in den Vordergrund. Das lag auch an dem neuen Produzenten Roland Hulda. Natürlich blieb
das originell, aber es wurde auf der anderen
Seite klarer, wie viel Vander Coltrane
schuldete, angefangen von der SplitterPhrasierungstechnik bis zu der Technik der
Kompositionen. Danach erfolgte erst einmal
1983
1983
Album: Stephanova
US: Concord Jazz CJ-225. CD: 2002 JP: 60927, 2004 US: Concord Jazz CCD 4225
A: Tune Up / Thou Swell / Norwegian Dance / Fulton Street Samba / My Foolish Heart / Lover
B: The Way You Look Tonight / Stephanova / Smoke Rings And Wine / Tangerine / Waltz For
Queenie / Sonny Boy
Fosset-Galas-Pagnini
1980
1980
Album: Live
F: String 33.854
A: Doudeaublues / Tune Up / Valse Hot / The Night Has A Thousand Eyes
B: Five Brothers / Stolen Moments / Afternoon In Paris / It’s A Raggy Waltz
& Michel Villiers
1981
Album: Hershey Bar
F: Ahead
1981
Patrick Gauthier
with Heldon
1974
1974
Album: Electronique Guerilla
F: Urus Records 000.001. CD: 1995 US: Cuneiform Rune 51-52
A: Zind / Back To Heldon / Northernland Lady
B: Ouais Marchais Mieux Qu’en 68 / Circulus Vitiosus / Ballade Pour Puig Antich
F-LP: Balance RCA FLP1 0097
eine kurze Pause, in der die Plattenfirma in
Frankreich die Bänder aus der Frühphase der
Gruppe als Univeria Zekt auf den Markt
brachte, die eine Verwandtschaft zur zweiten
LP hatte, jedoch weit stärker zum gängigen
Jazzrock anglo-amerikanischer Machart mit
englischen Texten tendierte.
Das war es sicher nicht, was Vander mit seiner Band anstrebte und so musste ein
Revirement der Gruppe her. „Das Personal
einer Gruppe ändert sich aus natürlichen
Gründen. Viele Musiker waren einfach überarbeitet, weil wir damals 25 Konzerte im
Monat spielten. Musiker schieden sogar aus,
obwohl sie eigentlich in keiner anderen
Gruppe spielen wollten. Aber wir hatten
immer das Glück, Kollegen zu finden, die
das fortsetzen wollten, was wir machten.“
Die Umbesetzung vor Köhntarkösz jedoch
bedeutete eine prinzipielle Umschichtung
und etablierte endlich die Zeuhl-Musik.
Fortsetzung folgt
1975
1975
Album: Heldon 2 - Allez-Teia
F: Urus Records 000.002. CD: 1995 US: Cuneiform Rune 37
A: In The Wake Of King Fripp / Aphanisis / Omar Diop Blondin / Moebius
B: Fluence a) Continuum Mobile b) Disjonction Inclusive / St. Mikael Samstag am Abends /
Michel Ettori
Doppel-Album: It’s Always Rock’n’Roll
F: Disjuncta 000.006/7. CD: 1995 US: Cuneiform Rune 51-52
A: Ics Machinique / Cotes De Cachalot A La Psylocybine / Mechanmmment Rock / Cocaine
Blues
B: Aurore
C: Virgin Swedish Blues / Ocean Boogie / Zind Destruction
D: Doctor Bloodmoney
1976
1976
Album: Heldon IV - Agneta Nilsson
F: Disjuncta 000.011. CD: 1995 US: Cuneiform Rune 60
A: Perspective I / Perspective II / Perspective III / Interlude: Bassong
B: Perspective IV
Album: Un Reve Sans Consequence Speciale - A Dream Without Reason
F: Cobra COB 37002, US: Inner City IC 1021. CD: 1995 US: Cuneiform Rune 65 (+
Perspective IV-Ter Muco / Marie et Virginie Comp (Live)
A: Marie Virginie C. / Elephanta
B: MVC II / Toward The Red Line
1977
1977
Album: Interface
F: Cobra COB 37013. CD: 1995 US: Cuneiform Rune 43
A: Le Soucoupes Volantes Vertes / Jet Girl: in New York or Paris, equivalent / In South Bronx /
Le Retour Des Soucoupes Volantes / Bal-A-Fou / Le Fils Des Soucoupes Volantes (Vertes)
B: Interface
The Neville Brothers: Bis heute
Oldie Markt 08/06
KÖnige von New Orleans
Gerade nach der Flutkatastrophe von New Orleans zeigte
sich, wie sehr die Neville Brothers mit der Stadt am mexikanischen Golf identifiziert werden.
Cyril Neville: Das rhythmische Herz der Neville Brothers
15
16
Oldie Markt 08/06
Superbowl 2006: Das Absingen der USNationalhymne vor dem unbestritten größten
Sportereignis im inneramerikanischen Sportkalender des Jahres ist eine Ehre, für die jeder
Musiker des Landes alles tun würde. Diesmal
steht zum zweiten Mal Aaron Neville bereit,
um mit seiner samtenen Stimme die Zuschauer auf das Spiel einzustimmen, begleitet
von Dr. John am Klavier.
Im Jahr eins nach der verheerenden
Flutkatastrophe, die seine Heimat heimgesucht hatte, war es klar, dass einem Künstler
aus New Orleans diese Ehre zuteil werden
würde und von da an war es logisch, auf wen
diese Wahl fallen würde: Aaron Neville, dem
erfolgreichsten Spross der ersten MusikFamilie der Stadt. Das alleine zeigt, welchen
Status die Brüder inzwischen in den USA im
allgemeinen und Aaron im besonderen besitzen. Und das, obwohl die Neville Brothers
gewiss nicht die kommerziellen HimmelsStürmer sind, die sie nach ihrem historischem
Kompromiss zwischen ihrem alten Sound
D-LP: EMI America 064 24 0747 1
und poppigen Klängen gerne geworden
wären. Auf der anderen Seite haben sie sich
durch ihre Touren so fest im Bewusstsein des
Mainstreams verankert, dass keine andere
Band aus New Orleans ihnen an Popularität
oder musikalischem Gewicht nur annähernd
nahe kommt. Das alleine ist eine Leistung, die
man respektieren muss, zumal die Herren
inzwischen durch die Bank über 60 Jahre alt
sind.
Bereits Mitte der 90er Jahre hatten sich die
kommerziellen Gewichte innerhalb der
Familie eindeutig verteilt: Nach dem Höhepunkt Yellow Moon hatte es die Gruppe nicht
mehr geschafft, den Status von mittleren
Platzierungen in den Album-Charts und höheren Rängen in den Single-Hitparaden aufrecht
zu erhalten – ganz im Gegensatz zu Aaron,
der immer mehr zum beliebtesten Crooner
Amerikas wurde, was er denn auch weidlich
ausnützte. So brachte er teilweise vier CDs in
einem Jahr auf den jetzt endlich für ihn auf-
The Neville Brothers: Bis heute
Oldie - Markt Discographie
Neville
Brothers
(6)
Die Soloplatten (5)
Art Neville (3)
The Meters (2)
1990
1990
Album: Good Old Funky Music
UK: Special Delivery SPD 1039.CD: 1990 UK: Special Delivery SPCD 1039
A: Good Old Funky Music / Rock’n’Roll Medley: a) Rockin’ Pneumonia b) Something You Got
c) I Know d) Personality / Riddle Song / He Bite Me / Pickin’ And A Grinnin’
B: Jambalaya / What More Can I Do? / I’m Gonna Put Some Hurt On You / Heartache / Keep On
Marching / Voodoo
1991
1991
Doppel-CD: Funky Miracle
UK: Charly NEV 2
Tracks CD 1: Look-Ka Py Py / 9 Till 5 / Cissy Strut / I Need More Time / Pungee / Ease Back /
Cardova / Yeah You’re Right / Tippi-Toes / Chicken Strut / Sassy Lady / Little Old Money Maker
/ Rigor Mortis / Live Wire / A Message From The Meters / Hey! Last Minute / This Is My Last
Affair / Darling Darling Darling / Go For Yourself
Tracks CD 2: Sophisticated Cissy / Here Comes The Meterman / The Mob / Funky Miracle / Ride
Your Pony / Art / Dry Spell / Thinking / Handclapping Song / Britches / Liver Splash / Joog /
Same Old Thing / 6V6 LA / Sehorns Farm / Sing A Simple Song / Stormy / Ann / Oh, Calcutta!
CD: Live At Moonwalker
D: IRS, JP: Geronimo PSCW-5064
Tracks: Intro / Funky Good Time / Pass The Peas / Jungle Man / Africa-Guitar Intro / Africa-Main
Song / Let’s Get It On / Changing The Tape-Jokes / People Say / Fiyo On The Bayou / Children’s
World
CD: Live At Moonwalker Second Helping
D: IRS, JP: Geronimo PSCW-5065
Tracks: Change Reform / Hey Pocky-A-Way / Funky Miracle / Cissy Strut / Soul Island / Cold
Sweat-Ride My Pony / Be My Lady / Ham / Southwick
1992
1992
CD: Uptown Rulers (Live On The Queen Mary 1975)
US: Rhino R2 70376; JP: P-Vine PCD 1862
Tracks: Gary Owens Introduces The Band / Fire On The Bayou / Africa / It Ain’t No Use / Make
It With You / Medley: Cissy Strut-Cardova-It’s Your Thing-Love The One You’re With / Art
Neville Adresses The Audience / Medley: Rocking Pneumonia And The Boogie Woogie FluSomething You Got-I Know (You Don’t Love Me No More)-Everybody Loves A Lover / Liar /
Mardi Gras Mambo / Encore: Hey Pocky-A-Way
Doppel-CD: The Complete Meters
JP: Jimco JICK-89330/1
Tracks CD 1: Sophisticated Cissy / Ride Your Pony / Funky Meter Man / 6V6 LA / Live Wire /
Bo Diddley / The Mob / Art / Thinking / Sing A Simple Song / Hercules / 9 Till 5 / I Need More
Time / Pungee / Little Old Money Maker / Tell It Like It Is / Ease Back / Cardova / Yeah, You’re
Right / Sassy Lady / Heartaches / Cry Me A River / Darling Darling Darling / Hey! Last Minute
Tracks CD 2: Look-Ka Py Py / Cissy Strut / Ride Your Pony / Rigor Mortis / Over You / Hook,
Line And Sinker / Liver Splash / A Message From The Meters / Here Comes The Meter Man /
Dry Spell / How Could I Help But Love You / I’m Gonna Put Some Hurt On You / Handclapping
Song / Britches / Joog / Same Old Thing / Make Me Strong / This Is My Last Affair / Go For
Yourself / Sehorns Farm / Stormy / My Baby Don’t Love Me Anymore / House On The Hill
(Rock’n’Roll Hootenanny) / Ann / Oh. Calcutta! / Tippie-Toes
The Neville Brothers: Bis heute
nahmebereiten Markt, wobei er auch offene
Ohren für seine Gospel-Platten fand. So
erfolgreich er war, so sehr demonstrierte es
den Status der Neville Brothers als der vielleicht respektiertesten Musiker-Familie in
den USA, dass alle Brüder in dieser Zeit
selbst Soloplatten veröffentlichten. Während
Charles bei seiner ersten Liebe, dem Jazz
blieb, ging Cyril es etwas rockiger an.
Natürlich hatten sie keinen großen Erfolg
damit, aber das hatte auch keiner erwartet.
Anders erging es da schon Art, der es 1994
tatsächlich schaffte, die Meters wieder zum
Leben zu erwecken.
Nachdem man sich das erste Mal 1989 nach
einer Reunion auf dem New Orleans Heritage
Festival zusammengetan hatte, sporadisch
auftrat und im Studio für andere Künstler wie
Patti Labelle spielte, war es dann 1994
soweit: Mit den neuen Leuten Russel Batiste
jr. am Schlagzeug und dem Gitarristen Brian
Stoltz, der im Studio beispielsweise für Bob
Dylan tätig gewesen war (Leo Nocentelli
D-LP: A&M Polydor 395 240-1
hatte keine Lust mehr, mit zu machen) startete man als Funky Meters neu und diesmal
richtig. Denn seitdem gibt es nicht nur
Touren, sondern seitdem kam sogar eine neue
Live-CD und DVD auf den Markt: Fiyo At
The Fillmore und Live At The Jazz&Heritage
Festival 2000.
Da ist es verständlich, dass die Aktivitäten der
Neville Brothers etwas zurückgeschraubt
werden mussten, was natürlich wiederum
Auswirkungen auf die kommerzielle Attraktivität der Brüder hatte. Auf der anderen Seite
wirkte sich das nach wie vor in keinster Weise
auf ihre Anziehungskraft als Live-Band aus.
Nach wie vor verkörpert das Quintett mit
Aarons Sohn Ivan, der auch eine Solokarriere
aufgebaut hat, die gelungenste Mischung aus
der Rhythmik von New Orleans und den
Zutaten des weißen Pop, die sie so kraftvoll
und mitreißend zelebrieren wie kaum eine
andere Band. Das bedeutet gleichzeitig, dass
innerhalb dieser Formation die einzelnen
Oldie Markt 08/06
1993
1993
CD: Look-Ka Py Py
US: Rounder 2103, JP: Americana 28C-8003, CA: Stony Plain CD 02103
Tracks: Look-Ka Py Py / Rigor Mortis / Pungee / Thinking / This Is My Last Affair / Funky
Miracle / Yeah, You’re Right / Little Old Money Maker / Oh, Calcutta / The Mob / ‘Til / Dry Spell
1994
1994
CD: Fundamentally Funky
UK: Charly
Tracks: Sehorn’s Farm / Sing A Simple Song / Good Old Funky Music / I’m Gonna Put Some
Hurt On You / Keep On Marching / Pungee / Yeah You’re Right / Darling Darling Darling / He
Bite Me / What More Can I Do / Heartache / Art / Joog / Same Old Thing / Jambalaya
CD: The Original Funkmasters
UK: Instant
Tracks: Sophisticated Cissy / Funky Miracle / Look-Ka Py Py / 9 Till 5 / Ease Back / Ride Your
Pony / Stormy / Dry Spell / Cissy Strut / Tippy-Toes / Chicken Strut / I Need More Time / Lkive
Wire / Handclapping Song / A Message From The Meters / Here Comes The Meter Man
1995
1995
Doppel-CD: Funkify Your Life: The Meters Anthology
US: Rhino R2 71869
Tracks CD 1: The Josie Years: Cissy Strut / Here Comes The Meter Man / Live Wire /
Sophisticated Cissy / Ease Back / Stormy / Look-Ka Py Py / Pungee / Thinking / This Is My Last
Affair / Funky Miracle / Yeah, You’re Right / Little Old Money Maker / Dry Spell / Chicken Strut
/ Same Old Thing / Darling Darling Darling / Tippi-Toes / Ride Your Pony / A Message From The
Meters / Zony Mash / Stretch Your Rubber Band / Groovy Lady / (The World Is A Bit Under The
Weather) Doodle-Oop / I Need More Time / Good Old Funky Music
Tracks CD 2: The Reprise/Warner Brothers-Years: Stay Away / Soul Island / Do The Dirt /
Cabbage Alley / People Say / Hey Pocky A-Way / Africa / Fire On The Bayou / Talkin’ ‘Bout
New Orleans / The All Ask’d For You / Running Fast (Single Version) / (Doodle Loop) The World
Is A Little Bit Under The Weather / Trick Bag / Hang ‘Em High / Be My Lady / Funkify Your
Life / Give It What You Can
1996
1996
CD: Best Of
US: Mardi Gras Records
Tracks: Cissy Strut / Here Comes The Meter Man / Sophisticated Cissy / Loo-Ka Py Py / Funky
Miracle / Chicken Strut / Tippi-Toes / Good Old Funky Music / Yeah, You’re Right / They All
Ask’d For You / Mardi Gras Mambo / Hey Pocky A-Way
1997
1997
CD: The Very Best
US: Rhino R2 72642
Tracks: Cissy Strut / Live Wire / Sophisticated Cissy / Look-Ka Py Py / Pungee / Tippi-Toes /
Soul Island / Cabbage Alley / People Say / Hey Pocky A-Way / Just Kissed My Baby / Jungle
Man / Out In The Country / Fire On The Bayou / They All Ask’d For You / Trick Bag
1998
1998
CD: Crescent City Groove Merchants
UK: Charly
Tracks: Rock’n’Roll Medley: Rockin’ Pneumonia And The Boogie Woogie Flu-Something You
Got-I Know-Personality-Since I Fell For You / Riddle Song / Big Chief / Come Together / Tell
Me What’s On Your Mind / Gossip / All I Do Every Day / Trip / Meters Jam / Bo Diddley / It’s
Too Late / People Get Ready / Stretch Your Rubber Band / Groovy Lady
1999
1999
Album: Zony Mash
US: Sundazed SC 6211. CD: 1999 US: Sundazed SCD 6211
A: Zony Mash / I Need More Time / The Look Of Love / A Message From The Meters / Stretch
Your Rubberband / Soul Machine / (The World Is A Little Bit Under The Weather) Doodle-Oop
B: Good Old Funky Music / Sassy Lady / Borro / Groovy Lady / Meter Strut / Funky Meters Soul
17
18
Oldie Markt 08/06
Vorlieben zwar in den gemeinsamen Stil einfließen, die jedem der Brüder eigenen Überspitzungen aber außen vor bleiben, sei das
nun die Politik und der Jazz von Charles; der
Rhythmus von Cyril; der Schmus von Aaron
und die Elektronik von Art. Das ergibt zusammen ein Erfolgsrezept, das so von kaum einer
anderen Band gefunden wurde, weil sich die
Brüder eben auch als solche empfinden.
Deswegen haben sie sich immer wieder zu
einem Team zusammen gefunden, was speziell im Fall von Aaron keine geringe
Hingabe an die Sache zeigt. Denn er hat als
einziger der Brüder seinen Status als Star
nicht nur halten, sondern sogar ausbauen können, weil er in den letzten Jahren verstärkt auf
die religiöse Musik gesetzt hat. Das ist beileibe keine Mache oder Kalkül, sondern er war
schon immer religiös. Nur hatte er erst in den
letzten Jahren die Chance, auch selbst zu
bestimmen, was er aufnehmen und auf
den Markt bringen wollte. So kamen neben
gewiss für europäische Ohren eher nur
The Neville Brothers: Bis heute
2000
2000
Album: Kickback
US: Sundazed SC 11081. CD: 2000 US: Sundazed SCD 11081 (+ He Bite Me / Easy (Trip) /
Rock’n’Roll Medley: Rocking Pneumonia And The Boogie Woogie Flu-Something You Got-I
Know (You Don’t Love Me Anymore)-Everybody Loves A Lover)
A: Big Chief / Come Together / Hang ‘Em High / What More Can I Do / Keep On Marching
(Funky Soldier)
B: Jambalaya / Down By The River / Honky Tonk Woman / All I Do Everyday / Love The One
You’re With / A Mother’s Love
2003
2003
CD: Fiyo At The Fillmore (As The Funky Meters)
US: Fuel 2000 Vol. 1
Tracks: Too Funky / Keep On Marching / Love Slip Up On Ya / People Say / We Be Jammin’ /
Cissy Pickup / Cissy Strut-Soul Island-You’re The One / (Doodle-Loop) The World Is A Little Bit
Under The Weather / You’ve Got To Change (Reform) / Fire On The Bayou / Too Funky (Studio
Demo)
2004
2004
CD: A Message From The Meters
US: Atom 2017
Tracks: Here Comes The Meter Man / Look-Ka Py Py / Sophisticated Lady / Live Wire / Stretch
Your Rubberband / Tippi-Toes / Chicken Strut / Ease Back / This Is My Last Affair / Pungee /
Funky Miracle / Thinking / Groovy Lady / I Need More Time / Ride Your Pony / A Message From
The Meters / Stormy / Little Old Money Maker / Dry Spell / Darling Darling Darling / Same Old
Story / People Get Ready / Good Old Funky Music / Come Together / Sing A Simple Song / Cissy
Strut / I’m Gonna Put Some Hurt On You / Handclapping Song / Tell Me What’s On Your Mind
/ Sehorns Farm
2005
2005
DVD: Live From The New Orleans Jazz & Heritage Festival 2000
US: Shout Factory 36787
Tracks: Show Open-Two (Funky) Minutes Of Your Time / People Say / Chug A Lug / Africa /
Cissy Strut / Saturday Night Fish Fry / They All Ask’d For You / Look-Ka Py Py / 7 Desires /
Little Old Money Maker / Ain’t No Use
D-CD: A&M Polydor 395 312-2
schwer verdaulichen Weihnachtsplatten auch
wirklich beachtliche Produktionen mit Gospel der Spitzenklasse unter die Leute, die einmal mehr Aarons Status als gefühlvollen
Sänger unter Beweis stellen, der allerdings
immer jemanden an seiner Seite haben muss,
der seine Sentimentalität in Schach hält.
Gerade nach der Katastrophe 2005, die im
übrigen bis heute gerade in den armen (und
das heißt schwarzen) Vierteln nach wie vor in
keinster Weise bewältigt ist, stehen die
Neville Brothers in der Verantwortung, der sie
auf vielerlei Weise durch Festivals und
Benefizkonzerte gerecht geworden sind. Ob
New Orleans je wieder die Stadt wird, die sie
vor dem Flutunglück war, ist stark zu bezweifeln. Aber die Brüder werden immer ein Teil
der Stadt und ihrer Musik bleiben, zu deren
Geschichte sie einige der besten Kapitel beigesteuert haben – oft, ohne viel Geld dafür zu
bekommen – aber auch das ist typisch für die
Stadt.
Charles Neville
1990
1990
CD: Diversity
US: Laserlight
Tracks: Diverse / Summertime / A Woman’s Place / Baluba / Ladies / Samba De Orpheus / God
Bless The Child / Jaimaca John / Nyomba / Moose The Mooche / Jitterbug Waltz / Jiminy
Syndicate
1997
1997
CD: Safe In Buddah’s Palm
US: Small Circle
Tracks: I Loves You Porgy / Angel Eyes / In Her Image / Stella By Starlight / Geora / Round
Midnight / Safe In Buddah’s Palm / In Walked Bud / Ladies / Ol’ Man River
2001
2001
CD: Painter
US:
Tracks: Cubano / Smoke Gets In Your Eyes / Out Of This World / Ladies / Love For Sale / A
Portrait Of Jenny / Arabian Nights / The Painter / Her African Eyes / The Snake Creeps Down
Fortsetzung auf Seite 31
Gram Parsons: Die Jahre bei Reprise
Oldie Markt 08/06
Der Pionier
Ohne Gram Parsons
wäre der Countryrock
nicht denkbar. 3 CDs
zeigen sein Werk.
Verkaufszahlen von aktuellen Veröffentlichungen sagen nichts über ihre Bedeutung im
Kontext der Geschichte der Rockmusik aus,
auch wenn gerade die amerikanische Kollegen
dies gerne so sehen. So mag Carole King von
Tapestry zig-Millionen verkauft haben und
Thriller von Michael Jackson eine Vielzahl
davon – aber sie waren weniger wichtig für den
Verlauf der Rockmusik als die beiden Soloplatten von Gram Parsons, GP und Grievous
Angel, die sicherlich gerade einmal 10% davon
abgesetzt haben dürften. Doch was sie von den
beiden genannten Platten unterschied, war, dass
sie nicht einen bestehenden Stil auf den Punkt
brachten oder die Vision eines Produzenten
umsetzten, sondern die Kreativität eine Mannes
einen Stil realisierte, der so vorher noch nicht
existiert hatte. Dafür war Gram Parsons genau
der Richtige, hatte er doch sowohl bei den
Byrds dafür gesorgt, dass die Countrymusik
spielten als auch mit den Flying Burrito
Brothers bewiesen, dass Rock und Country
bestens harmonieren konnten. Dabei blieb es
jedoch nicht. Als er sich selbständig machte,
war von vorneherein klar, dass er nun das auf
eigene Faust umsetzen wollte, was er zuvor so
Die Box
Material der zwei oben angesprochenen LPs
enthält, sondern dazu die Songs, die für die
posthum veröffentlichte LP Sleepless Nights
genommen wurden, dazu eine Vielzahl von
Bonustracks und etliche Interviews mit ihm, bei
denen er viele Fragen zu seinen Einflüssen,
zum Treffen mit Emmylou Harris und zu anderen Aspekten seiner Musik erläuterte. Die beiden ersten Discs stecken dabei zunächst seine
offizielle Karriere auf dem Label ab und enthalten die beiden 1970 und 1971 veröffentlichten
Alben GP und Grievous Angel, die damals zwar
von der Kritik gefeiert, von den Käufern aber so
gut wie ignoriert wurden. Dazu kommt die
angesprochene Mischung aus Überbleibseln
der Sessions und Interviews. Doch das eigentliche Piéce de Resistance ist die dritte CD, die die
Reste präsentiert. Das sind 18 Titel, die damals
nicht verwirklichen konnte: Die Fusion von
Country und Rock und zwar so, wie nur er sich
das vorstellte. Dafür erhielt er vom Sublabel
von Warner Brothers, Reprise, einen
Plattenvertrag und die Resultate der folgenden
Das Booklet
Aufnahmesessions findet man jetzt auf der 3
CD-Box The Complete Reprise Sessions
(Rhino WMS 8122-76543-2), die nicht nur das
nicht erschienen und die einen Mix aus seinen
eigenen Songs – davon vielen, die auf den
Platten erschienen – und Klassikern der
Countrymusik bringen wie Streets Of Baltimore, We’ll Sweep Out The Ashes In The
Morning oder Love Hurts. Diese Stücke zeigen
seine Leistung bei der Erneuerung des Rock
und des Country – denn niemand bezweifelt
heute, dass ohne Parsons Nashville noch lange
den wahren Country weiter verfolgt hätte – am
besten, weil man hier die Veränderungen, die er
anbrachte, wie unter einem Mikroskop besichtigen kann. Die 3 CD-Box ist eine würdige
Erinnerung an einen der großen Erneuerer der
Rockmusik – inklusive der Ausstattung.
19
20
Grateful Dead: Die Alben 1977-1989
Oldie Markt 08/06
Dead -1989
Die Studioplatten von
1977 bis 1989 waren
die letzten der Grateful
Dead überhaupt.
Es gibt keine große Gruppe in der Geschichte
der Rockmusik, die während ihrer Karriere
nur gute Platten veröffentlicht hat. Das gilt
sogar für die Beatles, die mit dem Soundtrack
von Yellow Submarine aufgrund der Musik
neben ihren Liedern auch eine bestenfalls
halbwegs überzeugende Platte vorgelegt haben. Gerade, wenn eine Formation länger als
10 Jahre auf der Szene aktiv ist, häufen sich
solche Teile natürlich und das gilt im selben
Maß für die Grateful Dead, die in den knapp
30 Jahren ihrer Existenz – die mit dem Tod
von Jerry Garcia endete, da ohne ihn selbstverständlich diese Einheit nicht denkbar war
und ist – dank der verschiedenen stilistischen
und personellen Umbrüche einige Produktionen herstellten, die für ihre Fans bestenfalls teilweise akzeptabel waren. Das lag teilweise daran, dass sie sich erst an das
Plattenstudio gewöhnen (vor allem in den
ersten Jahren), sie aus kommerziellen Erwägungen zu schnell Platten vorlegen (siehe
Oldie-Markt 7/06) und sie sich einfach den
Vorstellungen eines neuen Labels beugen
mussten, wie das in den späten 70er Jahren
der war, als sie nach einem Jahrzehnt bei den
Warner Brothers zu der neuen Firma des ehemaligen Columbia-Chefs Clive Davis, Arista,
gingen. Jerry Garcia sagte in einem Interview
damals: „Als wir zu Arista wechselten, waren
wir zur weitestgehenden Zusammenarbeit
bereit. Wir hatten die Dinge auf unsere Art
gemacht, wir besaßen unsere eigene Plattenfirma, wir haben uns selbst produziert – es
wäre interessant, die Herangehensweise von
jemandem anderen zu probieren und zu
sehen, wohin uns das führt.“ Dieser jemand
war der Produzent Keith Olsen, der soeben
das phänomenale Comeback von Fleetwood
Mac produziert hatte. Doch schon vor diesen
Aufnahmen hatte er sich bereits mit den
Grateful Dead beschäftigt und zwar insbesondere mit ihrer Rhythmussektion. Auf der
anderen Seite war er natürlich eher ein am
Mainstream-Markt orientierter Produzent und
das sollte für viele Fans das Problem bei der
aus der Kooperation resultierenden Produktion werden, Terrapin Station (Rhino WSM
8122 73279-2). Denn Olsen mixte nach der
Arbeit mit der Band in London mit Hilfe von
Paul Buckmaster noch Streicher dazu und
schuf mit Jerry Garcia die Möglichkeit, dass
er zu seiner Gitarre noch den Synthesizer
zugeben konnte. Das lenkte teilweise von der
Musik ab, die neben Klassikern der Band wie
der Discoversion von Dancing In The Street
die Hunter/Garcia-Suite Terrapin Station in
den Mittelpunkt stellte. Das war der klassische Stil der Band, was auf diesem Opus
allerdings von den neuen Zutaten überdeckt
wurde. Erst als man das Material in den
Jahren danach auf der Bühne spielte, bemerkte man, welche Klasse in dieser Suite steckte,
die Robert Hunter an drei Tagen hintereinander in einem Stück niederschrieb und zu der
Garcia ganz unabhängig von ihm die richtige
Musik gefunden hatte. Die Bonustracks betreffen Studio-Outtakes von den damaligen
Sessions, zu denen eine Version ihres Klassikers Fire On The Mountain ebenso zählte
wie neue Lieder wie Peggy-O, das man hier
nur als rein instrumentalen Backingtrack
erhält.
Doch dieses Album sollte nur ein Ansatz für
die Dinge sein, die auf die beinharten Fans
warteten. Für die sogenannten Deadheads ist
bis heute Shakedown Street (Rhino WSM
8122-73280-2) das Hass-Objekt überhaupt,
da die ewigen Hippies tatsächlich den
Versuch machten, Disco zu spielen – letztlich
das Resultat eines gemeinsamen Kinobesuchs
von Mickey Hart und Jerry Garcia, die beide
von Saturday Night Fever so beeindruckt
waren, dass sie ihren Kollegen sogar einige
Tänze aus dem Film vorführten. Und zudem
betont Hart „ja, wir wollten den Ausverkauf,
wir wollten eine Hitsingle. Aber wir können
das nun einmal nicht.“ Produziert hatte diesmal Lowell George, wenn man das produzieren nennen kann. Tatsächlich bestand seine
Funktion vor allem darin, bei den Aufnahmen
zugegen zu sein und dann einzuspringen,
wenn neue Ideen gebraucht wurden. Im
Nachhinein ist das wie so oft keineswegs ein
solch schwaches Album, wie das viele von
den Fans wahrgenommen haben wollen.
Denn nimmt man einmal die schwächeren
Songs wie France oder I Need A Mriacle und
würde man sie durch die besseren des folgenden Albums ersetzen, hätte man eines der
besten Grateful Dead-Alben, vor allem eines
der abwechslungsreichsten, denn neben dem
ersten Auftritt der Rhythm Devils gibt es noch
ein Liebeslied von Hunter/Garcia und so ausgezeichnete Lieder wie das jetzt fertig gestellte Fire On The Mountain, Stagger Lee
oder den All New Minglewood Blues. Eigentlich zeigt Shakedown Street vor allem, wie
engstirnig und eindimensional Fans ab und zu
sein können, wenn sie etwas hören, das nicht
in ihr Weltbild passt.
Das sollte sich bei der nächsten Platte noch
steigern, zumal sie noch einen strittigen
Grateful Dead: Die Alben 1977-1989
Personalwechsel zu verkraften hatten. Donna
und Keith Godchaux waren in beiderseitigem
Einvernehmen gegangen und dafür war der
Keyboarder Brent Mydland gekommen, den
Bob Weir zuerst in Silver gesehen und in
seine Band geholt hatte, ehe er zu Grateful
Dead kam. Sowohl sein früheres Engagement
bei den Softrockern Silver als auch seine stärkere Integration des Synthesizers führte zu
einer gemischten Reaktion. Und dann kam
auch noch 1980 Go To Heaven (Rhino WSM
8122-73281-2), mit dem Cover, auf dem die
Band in weißen Anzügen zu sehen ist wie
Oldie Markt 08/06
noch eine ganze Disc mehr. Zusätzlich zu
dem auf der ersten CD untergebrachten
Doppelpack bekommen sie nämlich eine
ganze CD mit alternativen Live-Fassungen
von auf dem Original vertretenen Liedern,
einem Ausschnitt aus den Proben und
vielen zusätzlichen Tracks, die den beein-
Da man seit den Sessions zu Go To Heaven
kein Studio mehr von innen sehen wollte
und zudem zum Überleben keine neue
Studioplatte produzieren musste, dauerte es
lange, ehe man wieder daran dachte, eine
neue Studioplatte anzugehen. Wäre Jerry
Garcia nicht 1986 beinahe an einem
Zuckerschock gestorben, hätte es wahrscheinlich noch länger gedauert, so aber war
man 1987 einfach glücklich, noch zusammen
Musik machen zu können und ging zudem
mit genügend neuem Material ins Studio.
Dabei kam nicht nur eine der besten LPs in
der Geschichte der Band heraus, sondern In
The Dark (Rhino WSM 8122-73284-2) enthielt gar mit Touch Of Grey den größten
druckenden Eindruck von damals noch verstärken.
Weil das Ganze so schön war, gab man dann
im selben Jahr 1981 noch eine Zugabe drauf:
Auf Dead Set (Rhino WSM 8122-73283-2)
eine Disco-Truppe und das von einem Mann
wie Gary Lyons produziert wurde, der zuvor
Foreigner und Aerosmith betreut hatte. Und
diesmal war das Entsetzen teilweise gerechtfertigt. Das Songmaterial war schwach, die
Produktion hatte die spektakulären Rhythmen
der beiden Schlagzeuger kastriert und das
geradezu nach einem langen Jam schreiende
Don’t Ease Me In wurde halbiert. Immerhin
waren Alabama Getaway, Althea und Feel
Like A Stranger eine Erinnerung daran, dass
sowohl Hunter/Garcia als auch Weir/Barlow
gute Songs schreiben können. Die sechs
Bonustracks setzten sich aus drei Outtakes
und drei Live-Mitschnitten zusammen.
Danach war klar, dass die Grateful Dead
keine Hitsingle nach Bedarf schreiben konnten und also konzentrierten sie sich auf das,
was sie aus dem FF beherrschten: Die Bühne.
1980 nahmen sie im kleinen, aber feinen
Warford Theatre in San Francisco und in New
York 23 Shows auf, die sowohl einen akustischen Teil als auch eine elektrische Abteilung
besaßen. Da sie live immer eine Attraktion
waren, ganz egal, ob ein neues Studio-Album
auf dem Markt war oder nicht, waren die
Konzerte im Nu ausverkauft und sie präsentierten eine dank der Spielfreude ihres
Keyboarders Brent Mydland revitalisierte
Band, die sich auf Reckoning (Rhino WSM
8122-73282-2) auf ihre Wurzeln im Folk
besann und die Unplugged-Welle um gute 10
Jahre vorwegnahmen. Das war zu jeder Zeit
überzeugend und bringt heute jedem Fan
Singlehit in der Geschichte der Gruppe, der in
den USA bis auf Platz 9 der Charts vorstieß,
nur drei Ränge hinter dem Album. Doch das
überdeckte, dass diese LP tatsächlich insgesamt eine ausgezeichnete Arbeit einer reifen
Gruppe war, die genau wusste, was sie wollte
und bei der das Material so gut war, dass ein
Titel wie My Brother Esau aus Platzgründen
entfiel.
Nur zwei Jahre später erschien Built To Last
(Rhino WSM 8122-73285-2) und der Titel
war prophetisch: Zwar war das nicht ganz so
durfte man jetzt den klassischen Sound des
Stolzes von San Francisco bewundern, der
aber auch vom Klang her deutlich den neuen
Zeiten angepasst worden war. Die langen
Improvisationen waren zugunsten des konzentrierten Zusammenspiels eingeschränkt,
die Gesangspassagen deutlich verbessert und
der Klang selbst wesentlich kompakter
geworden. Dazu gibt es heute noch eine
ganze CD mit weiteren Songs von den
Konzerten aus dem Herbst 1980, die keinen
Deut schlechter sind als das damals veröffentlichte Material. Alles in allem war das
damals und ist das heute ein Triumph einer
der besten Livebands, die es in der Geschichte der Rockmusik gab. Gerade nach
den eher enttäuschenden Studioplatten der
Jahre zuvor war damit der Status quo wieder
gesichert.
gut wie die Platte davor, aber immer noch so
gut, dass sie 17 Jahre später immer noch eine
starke Studioplatte einer großen Band ist.
21
22
Das Montreux-Festival auf DVDs
Oldie Markt 08/06
Montreux
3 DVDs zeigen das
große Spektrum des
Schweizer Festivals.
Eigentlich ist das Festival in der Kleinstadt
am Genfer See bis heute ein Paradoxon:
Obwohl es offiziell nach wie vor M ontreux
Jazz Festival heißt, hätte es nie die Bedeutung erlangt, die es besitzt, hätte man
nicht sehr froh die Bühnen für den Rock
geöffnet. Die Gewichte in der Musikindustrie
sind nun einmal so verteilt, dass Jazz das
Renommee, der Rock aber das Geld und die
Zuschauer bringt. Da das Fest mittlerweile
zum festen Bestandteil der Touren der großen
Bands und Musiker zählt, treten dort solche
Leute wie Alice Cooper auf, der Live At
Montreux (Eagle ERDVCD 036/Edel) 2005
aufnahm, wobei dem Pack noch eine CD mit
einer leicht verkürzten Fassung des Ganzen
zugegeben wurde. Natürlich bot der in die
Jahre gekommene Schockrocker das, was
man von ihm erwarten durfte: Einen Mix aus
seinen Hits, neuen Titeln, einer starken Band
und den Gags, die ihn berühmt gemacht
haben und bei denen dann die DVD ihre
Existenzberechtigung unter Beweis stellen
darf, weil sie zu dem brillianten Sound ebensolche Bilder liefern kann. Das Booklet
bringt zudem noch eine Abbildung des
Festivalplakats des Jahres, in dem sich Herr
Furnier die Ehre gab. Eine ganze andere
Verbindung mit Montreux besaß Rory
Gallagher, was die im hübschen Schuber
kommende Doppel-DVD Live At Montreux
(Eagle EREV473/Edel) beweist, die Mitschnitte von 1975-1994 aufweist, die den viel
zu früh verstorbenen Prototyp der irischen
Bluesrocker von seiner frühen Phase inklusive des akustischen Teils über seinen
Abstecher zum bluesigen Hardrock bis zu der
Rückkehr zum Blues in den 90ern zeigen. Vor
allem aber demonstrieren alle Konzerte seine
große Klasse, die man dann noch dank der
Bonustracks in geballter Form bekommt. Wie
gut er tatsächlich war, zeigt auch und gerade
der Vergleich mit denen, die nach ihm
gekommen waren. Wie er Gesang und sein
raubeiniges Gitarrenspiel miteinander vereinigte, hat ihm bis heute vielleicht George
Thorogood nachgemacht – sonst gibt es da
auf weiter Flur keinen, der auch nur ansatzweise seine Qualität erreichen würde, zumal
Gallagher nicht nur ein begnadeter Gitarrist
und Sänger, sondern mindestens ein genauso
guter Songschreiber war, was die lange Liste
der über 40 Songs beweist, die dazu seine
tiefe Verwurzelung in der Geschichte des
Stils demonstriert, weil er immer wieder
Klassiker wie Laundromat, Messing With The
Kid oder Walking Blues integrierte, ganz
abgesehen von den Ausflügen zum Pop und
dem Country. Ein fantastischer Doppelpack
und eine ideale Ergänzung zum RockpalastTeil.
Seltener zu Gast im Schweizer Städtchen
waren Deep Purple – und doch haben sie
es unsterblich gemacht, dank Smoke On The
Water. Ihr Auftritt Live At Montreux (Eagle
EREDV 576/Edel) fand 1996 jedoch unter
ganz anderen Vorzeichen statt: Soeben hatte
mit dem endgültigen Abschied von Ritchie
Blackmore die gravierendste Umbesetzung
stattgefunden, die man sich nur denken konnte – doch mit Steve Morse hatte man einen
Mann gefunden, der nicht nur jedem Klassiker einen eigenen Stempel aufdrücken
konnte, sondern der seinen Kollegen auch
einen dringend benötigten Tritt in den
Hintern verpasste. Das war sowohl 1996 als
auch bei den Bonustracks von 2000 festzustellen (die auf der CD nicht zu finden sind).
Plötzlich klangen Black Night, Speed King
und die Zugabe Smoke On The Water frisch
und unverbraucht und das zeichnet beide
Tonträger aus.
Neue BÜcher Über Jimi Hendrix und The Cure
Musik zum Lesen
Oldie Markt 08/06
23
Eine vielschichtige Biografie von
The Cure und ein Buch über Jimi
Hendrix sind diesmal die Themen
dieser Seite.
Betrachtung runden das Buch ab, das so zu
einem außergewöhnlichen Werk über die
Musik und das Leben eines der wichtigeren
Rockmusiker der letzten 30 Jahre wurde. Unproblematisch ist das sicher nicht. Vor allem
die typische französische Unart, immer nach
dem tieferen Sinn zu suchen, auch wenn der
nicht aufzufinden ist, geht ab und zu auf die
Nerven, wie auch die Text-Exegesen, die man
sich gerne gespart hätte. Aber daraus entwikkelt sich ein Bild von The Cure, das man in
der Form noch nicht gelesen hat.
Das sagt man auch der Biografie Jimi
Hendrix-Hinter den Spiegeln (Hannibal
Verlag, 24,90 €, ISBN:9783854 452645) von
Mythen und Legenden werden immer Teil der
Rockmusik und ihrer Geschichte sein, weil
die Akteure auf der einen Seite nun einmal
keine Beamten sind, die immer genau dasselbe über ihr Leben oder ihre Arbeit aussagen
und weil zum anderen die die daraus resultierenden Ergebnisse steuernden und davon
lebenden Persönlichkeiten daran interessiert
sind, dass die ab und zu wenig glamourösen
Menschen, die dahinter stehen, so nicht in
die Öffentlichkeit gelangen. Da ist die Rockliteratur vonnöten, um dem Fan das korrekte
Bild des Objektes seiner Begierde zu vermitteln. Das klappt ab und zu besser und dann
wieder schlechter – je nachdem, welcher
Ansatz gewählt wurde, wie sorgfältig der
Autor recherchierte und ob er sich von seinem Thema faszinieren ließ oder nicht.
Wohlgemerkt: Es geht hier nicht um die meist
schnell geschrieben und ebenso angefertigten
Billig-Biografien, deren Faktenlage häufig
ebenso ist wie die Qualität des Ganzen, sondern um die Bücher, die das Ergebnis jahrelanger Recherchen oder einer Widmung an
die Persönlichkeit ist, die dann im Mittelpunkt des Lebens-Abrisses steht. Dafür liegen diesmal zwei ebenso interessante wie
widersprüchliche Produkte vor, die genau die
entgegen gesetzten Pole der Arbeitsweise
abstecken. Vorausgesetzt, dass ohne eine
mindestens gewisse Faszination durch die
Person oder die Musik das Unterfangen, eine
Biografie zu schreiben, nicht möglich ist, gibt
es dennoch zwei unterschiedliche Ansätze,
von denen aus man solch ein Projekt angehen
kann: Den des Fans, für den zunächst der Star
im Mittelpunkt steht und der alles von ihm
aus beurteilt und den des Journalisten oder
Historikers, der versucht, die Beweg- und die
Hintergründe auszuleuchten und so ein Bild
entstehen zu lassen, das der Objektivität nahe
kommt, auch wenn sie sich nie vollkommen
erreichen lässt. Nur um richtig verstanden zu
werden: Beide Ansatzpunkte haben ihre Vorund Nachteile. Während man beim ersten in
Gefahr kommt, die Wahrheit etwas zugunsten
Charles R. Cross nach, der mit seinem Buch
über Kurt Cobain bereits einen Bestseller
vorgelegt hat. Und sein neues Werk ist genau
ein Gegenentwurf zum Ansatz von Fargier. Er
sprach mit einer Vielzahl von Leuten, die
Jimi Hendrix kannten, vor allem auch den
jungen Hendrix. Daraus machte er ein Buch,
das unterhaltsam und enorm informativ
geworden ist. Natürlich ist es ein echtes
Problem, bei einem Star wie Hendrix, dessen
tatsächliche Persönlichkeit längst hinter einer
Unzahl von Anekdoten und Episoden verborgen ist – ganz zu schweigen von seiner
Musik, die im Rahmen der Rockmusik heilig
gesprochen worden ist – aber gerade durch
die starke Gewichtung seiner Jugend lässt
Cross den Menschen Hendrix wieder auferstehen, der so lange hinter dem Idol verschwunden war. Das ist eben keine Hagiografie, sondern es entsteht ein normal Sterblicher, mit allen seinen Schwächen, aber
auch mit dem Genie, das Hendrix nun einmal
besaß.
des Idols zu verformen, kann beim zweiten
die Person hinter den Fakten verschwinden.
Der Prototyp der ersteren Herangehensweise
ist Nach dem Regen-The Cure (Hannibal
Verlag, 24,90 €, ISBN: 9783854 4527676)
des französischen Journalisten David
Fargier, der eindeutig ein Fan von Robert
Smith ist. Das ist kein Problem – im Gegenteil: Er hat die Arbeit seines Idols verfolgt
und weiß, was richtig und was falsch ist. Die
Faktenlage ist nicht das Problem, eher schon
die Tatsache, dass er sie nicht in das Zentrum
des Buches stellte. Dort findet man die
Mutmaßungen und Analysen der Texte, die
gerade Fans so gerne vornehmen und bei
denen sie ihre Befriedigung finden. Nur ist es
das nicht unbedingt, was ein normal an der
Gruppe und ihrem Kopf interessierter
Mensch haben will. Der möchte lesen, wie
sich die Karriere entwickelte, wie die Jungs
zu dem Sound kamen, den sie haben und wie
ihr Chef zu den Wandlungen inspiriert wurde,
die er so durchlaufen hat. Das stellt Fargier
auf seine Art durchaus dar, aber er trennt die
zwei Teile zu wenig, um dem Leser ein klares
Bild zu vermitteln. Außerdem hat er der
Biografie nur einen Teil des Buches eingeräumt. Sowohl ein Teil über die Platten
als auch Beiträge der schreibenden Presse
aus Frankreich wie eine sehr persönliche
24
DVD-Kritiken
Oldie Markt 08/06
Pride Of Lions
Live In Belgium
Frontiers FR DVD 013 /
Soulfood
Jim Peterik ist jeden Zoll
eine Legende. Er begann in
den 60er Jahren mit den
Ides Of March, feierte
Welterfolge mit Survivor
und hat sich nach einer
nicht ganz so tollen Zeit als
Solist nun mit dem Sänger
Toby Hitchcock zu dem
Duo zusammengetan, das
seine erste Liveplatte wie
inzwischen üblich, als
DVD und CD auf den
Markt gebracht hat, wobei
die CD als Zusatz noch
eine Bonusdisc mit StudioTracks besitzt. Wer eine
solche Karriere wie der
Gitarrist, Sänger und Songschreiber hat, der kann bei
Konzerten natürlich aus
dem vollen schöpfen und
das tat Jim Peterik denn
auch. Klar, dass sich seine
größten Hits wie Vehicle
oder Eye Of The Tiger finden, aber daneben beweisen
die restlichen Songs, dass
sowohl er und sein Partner
harmonieren als auch, dass
ihm nach wie vor zündende
Stücke in Richtung poppiger Hardrock einfallen. Von
daher und von der Qualität
der Bilder her ist die
DVD als Mitschnitt eines
Konzerts durchaus zu empfehlen. Nur fehlen wieder
einmal die Zutaten, die das
Ganze über den Status eines
Videos hinausheben würden und das ist wie immer
etwas ärgerlich, da der
Preis dem Inhalt nicht
entspricht.
Bon Jovi
The Story Of My Life
Locomotive 277/Alive!
The Cure
Lost In The Labyrinth
Locomotive 278/Alive!
Wie kann ich als Firma von
einer Formation profitieren, die nicht bei mir unter
Vertrag steht und nie stehen
wird? Ganz einfach: Ich
mache einen Film über sie
und bringe den unter dem
Namen der Band auf den
Markt. So verfuhr das spanische Label und machte
das sehr geschickt. Die
Musiker tauchen hier nicht
auf, aber dafür Personen
aus dem Umfeld, die ihre
Meinungen und Ansichten
zu den Jungs zum Besten
geben und die Geschichte
ihres Aufstiegs, bei dem sie
anwesend waren. Dazu gibt
es einen Film über New
Jersey, wo der Chef und
seine Musiker herkommen,
außerdem die Orte besichtigt werden, wo sich Jon
Bon Jovi in seiner Freizeit
gerne herumtreibt. Und
schließlich wird natürlich
die Musik des Quartetts
extensiv beleuchtet, mit
Gesprächen mit den Leuten, die abgesehen von
der Gruppe daran beteiligt
waren. Das ergibt am Ende
ein relativ gutes Bild von
der Musik und denen, die
sie hergestellt haben, ohne
dass man einen von ihnen
tatsächlich zu Gesicht
bekommen hätte. Merke:
Kreativität kann auch da
auftreten, wo es darum
geht, am Erfolg von anderen teilzuhaben, ohne dass
man die ausbeuten muss.
Das macht die DVD gut.
Der Titel mag ein anderer
sein – aber im Prinzip gibt
es dasselbe wie bei der
DVD über Bon Jovi – mit
einem gravierenden Unterschied freilich: Da Robert
Smith nun einmal der unbestrittene Kopf der Gruppe
ist, konnten für dieses Teil
Musiker interviewt werden,
die in der Band waren und
mit ihm spielten. Das ist
natürlich qualitativ etwas
anderes, doch ansonsten ist
die Machart der Disc dieselbe wie bei den USKollegen: Interviews präsentieren den Aufstieg und
die Arbeit der Band im
Studio, einschließlich der
Hintergründe. Der Unterschied zur DVD über Bon
Jovi besteht in zwei Eigenschaften: Zum einen ist sie
die ideale Ergänzung zum
neuen Buch über Smith
&Co. Und zum zweiten
sind die Einblicke in die
Band, ihre Arbeitsweise
und die Entstehung der
Musik noch etwas intimer
und persönlicher, weil eben
Musiker zu Wort kommen.
Letztlich aber ist das Urteil
dasselbe wie über die DVD
der Jungs aus New Jersey:
Das ist eine gute Biografie
im Film, die außerdem mit
einer Diskografie und
einem Quiz für Fans noch
zwei Zugaben besitzt, die
das Ganze zu einer richtig
guten Sache machen. Für
eine kleinere Plattenfirma
eine starke Leistung.
Richard Thompson
1000 Years Of Popular
Music (DVD+2 CD)
Cook.Vinyl/Indigo 6447-2
So ganz stimmte das Motto
der letzten Tour des Folkrock-Veteranen aus England
nicht, denn der älteste Song
im Programm stammte aus
dem Jahr 1260. Aber das
Konzept, das Thompson mit
Judith Owen und Deborah
Dobkin in San Francisco
vorstellte, bestand aus einem
Durchzug durch die populäre Musik über die verschiedenen Epochen hinweg, oder
anders von Sumer Is Icumen
In bis zu Oops! I Did It
Again. Für eine seiner Produktionen äußerst ungewöhnlich ist es, dass der ausgezeichnete Songschreiber
keinen eigenen Song beisteuerte, sondern nur Lieder
anderer interpretiert, darunter solche Klassiker wie See
My Friends oder Friday On
My Mind. Das alles tat er mit
Folkmusik, wobei seine beiden Musikerinnen sowohl
als Sängerinnen wie als
Keyboarderin und Percussionistin das Ganze erfreulich auflockerten. Dank des
Bimbos in San Francisco
besitzt die DVD eine gute
Atmosphäre und der Humor
von Thompson ergibt mit
der unüblichen Auswahl der
Lieder einen richtig guten
Konzertfilm – aber dabei
bleibt es einmal wieder, obwohl das Booklet endlich
einmal wieder als solches zu
bezeichnen ist. Extras aber
gibt es ansonsten nicht und
damit sind einmal mehr die
Möglichkeiten verschenkt.
John Fogerty
The Long Road Home
Fantasy Universal 723
002-9
Jeder Rockfan kennt das
Erlebnis, wenn man auf
der Bühne plötzlich einen
Mann sieht und die Stimme
hört, die man sonst nur von
Platten kennt und liebt.
Selten kriegt man das so mit
wie bei dem Mann aus San
Francisco, der sich heute
noch genauso anhört wie zu
seinen besten Zeiten mit
Creedence Clearwater Revival, ganz abgesehen von
seinem nach wie vor stupenden Gitarrenspiel. Wer
noch nicht das Glück hatte,
ihn persönlich sehen zu
können, bekommt mit diesem Konzertmitschnitt von
seiner Tour 2005 im Wiltern
Theatre in Los Angeles eine
Scheibe, die einen ausgezeichneten Ersatz darstellt.
Nicht nur wegen der insgesamt 27 Songs, die den
Bogen von den 60er Jahren
bis zu seiner letzten Studioplatte schlagen, sondern
vor allem wegen der brillianten Bilder und einem
ebensolchen Sound. Da
kann man es verschmerzen,
dass wieder einmal Zugaben wie Interviews mit
dem Mann oder sogar eines
der popligen Hinter-derBühne Filmchen fehlen.
Was am Ende zählt, ist die
Musik und die ist einfach
traumhaft. Da glaubt man
dem Mann, dass er heute
besser in Form ist als zur
Zeit seiner größten Hits in
den 60er Jahren. Diese
Bilder belegen das.
Plattenkritiken I
Oldie Markt 08/06
25
Crazy Horse
The Complete Reprise
Recordings (2 CD)
Rhino WMS 8122 70144-2
Es ist ein Phänomen des
digitalen Zeitalters, dass
Bands, die in der großen
Zeit des Rock, also den
70er Jahren, bestenfalls in
der zweiten Liga spielten,
jetzt erst die Wertschätzung
erfahren, die sie damals
schon verdient gehabt hätten. Fraglos sind die beiden
LPs, die die als Gruppe von
Neil Young bekannt gewordene Band für das Label
einspielte, zwei der besseren Country-Rock-LPs der
70er und so hört sich das
hier teilweise exquisit an.
Die zweite CD bringt die
Reste.
Grobschnitt
Rockpommels Land (2
CD)
Wolkenreise 9006/Fenn
Dank Eroc wird die Geschichte der Rocker aus
dem Sauerland so akribisch
aufgearbeitet, wie man das
nur von ganz wenigen
Gruppen kennt. Doch das
bringt immer wieder Material zu Tage, das unverdient in den Archiven
schlummerte. So sind speziell die Lieder von 1971
ausgezeichnet und die
Zugaben auf der zweiten
CD mit den vor den Proben
veranstalteten Jamsessions
zeigen das hohe Niveau der
Gruppe, wenn es darum
ging, einfach zusammen
Musik zu machen.
Secret Oyster
Sea Sun
Laser’s Edge LE 1045 /
Alive!
Die zweite LP der dänischen Jazzrocker von 1974
war auch ihre beste. Das
hatte mehrere Gründe: Zum
einen waren den drei
Machern Karsten Vogel,
Claus Bøhling und Kenneth
Knudsen starke Stücke eingefallen; zum zweiten hatte
man sich mit der RhythmusSektion Jess Staehr und Ole
Streenberg starke neue Leute geholt und zum dritten
waren die Soli der MelodieInstrumente sehr gut austariert. Das war Jazzrock in
der besten Tradition der
Stilart, den man heute noch
gern hört.
CJSS
2-4-1
Lion Music LMC 178 /
Alive!
Stimmt. Der Titel der CD
und der Band ist relativ
obskur, aber dennoch logisch. Der Name der Band
um Gitarren-As David T.
Chastain ergab sich aus den
Anfangs-Buchsraben der
beteiligten Musiker und die
Zahlen sagen nur aus, dass
es hier zwei Alben (World
Gone Mad und Praise The
Loud) von vier Herren auf
einer CD gibt. Beide erschienen 1986 und brachten
kruden Heavy Metal, der
stark in Richtung Mötley
Crüe ging oder: Glam Metal
mit eher weniger Feinheiten, dafür mit viel Pose.
The Triffids
Born Sandy Devotional
Domino REWIGCD 24 /
Rough Trade
Einschätzungen von Bands
können sich schnell ändern.
So stufte der New Musical
Express die Australier zuerst als Langeweiler ein,
ehe er 1986 anlässlich
der Veröffentlichung dieses
Albums von einem Meisterwerk sprach. Da hatte
er wohl recht. David
McComb waren 10 starke
Songs gelungen, die den
Mix aus Folk und Rock gut
umsetzten, wobei der damals gängige GitarrenRock deutlich im Vordergrund stand. B-Seiten und
Demos runden das Ganze
ab.
Da Vinci
Same
MTM SPV 085-64502
Sebadoh
III (2 CD)
Domino REWIGCD 22 /
Rough Trade
Falls man das Duo um
Lou Barlow und Eric
Gaffney denn als Band
bezeichnen will, war seine
Arbeitsweise eigentlich
die, im Keller von Barlow
Demos
aufzunehmen,
ohne darauf achten zu
müssen, ob sich das verkaufen könnte oder nicht.
Diese Entstehung prägte
das 1991er Album mehr
als alle anderen, denn die
Vielfalt der Musik darauf
reicht vom Punk bis
zum Pop. Offensichtlich
schwamm Barlow sich
hier frei von Dinosaur jr.
und J. Mascis.
Dio
Angry Machines
Steamhammer SPV 18298
Dio
The Last In Live (2 CD)
Steamhammer SPV 18849
Im Nachhinein kann man
den Wert einer Platte oft besser einschätzen und in seinem kurzen Statement zu
der Reissue der im Original
1996 auf den Markt gekommenen Platte legt Ronnie
James Dio nahe, dass es sich
um eine CD des Übergangs
handelte, da zuvor die Band
ausgetauscht wurde. Das
schlug sich vor allem in
einem düsteren Sound nieder, der dazu ziemlich elektronisch daherkam. Von den
Songs her war das allerdings
nicht so toll und das hat sich
auch 10 Jahre danach in
keinster Weise geändert.
Die Tour nach dem eher
durchschnittlichen Album
gab Dio die Gelegenheit,
zum einen seine neue Band,
aber auch, seine größten
Hits in einem Programm
vorzustellen. Und so bekommt man die Klassiker
von Rainbow genauso wie
die von Black Sabbath und
natürlich seine eigenen. Das
war selbstverständlich der
Heavy Metal-Bombast, den
man von ihm kennt, der
aber dank ihm und seiner
Musiker durchaus so individuell gestaltet wurde, dass
man daran seinen Spass
haben konnte.
Silverstein
18 Candles: The Early
Years
Victory VR 313/Soulfood
Obwohl eigentlich die
Vinylplatte durch die CD
verdrängt worden ist – die
limitierten Auflagen von
LPs ändern daran nichts –
gibt es witzigerweise nach
wie vor den Begriff der EP,
auch wenn der heute nur
ein kürzeres Album bedeutet. Die Kanadier brachten
vor ihren ersten beiden
Longplayern 2000 und
2002 zwei EPs auf den
Markt, die man hier mit
viel Bonustracks bekommt
und die den Mix aus folkigen Songs und kräftigem
Gitarrenrock bringen, der
ihnen zum Erfolg verhalf.
Der sogenannte Melodic
Rock ist keine Erfindung
des 21. Jahrhunderts, er
hieß früher nur anders. Die
Norweger spielten so etwas
schon vor knapp 20 Jahren,
nur nannte man das damals
noch Hard- oder Poprock.
Den beherrschten die Skandinavier damals recht gut.
Die Mischung aus poppigen Melodien und dem
harten Rhythmus mit den
zündenden Riffs der Gitarren kommt zumeist richtig
knackig-melodisch rüber
und dazu fielen ihnen noch
einige wirklich gute Lieder
ein.
26
Plattenkritiken II
Oldie Markt 08/06
The Junior Varsity
The Great Compromise
Victory VR 313/Soulfood
Letztes Jahr haben die
Jungs aus Illinois mit ihrem
zweiten Album einen Achtungserfolg erzielt. Grund
genug, jetzt das Debüt von
2004 nach zu schieben, auf
dem sie genauso energiegeladen rockten wie letztes
Jahr. Der englische Einfluss ist nicht zu überhören,
das hört sich oft wie der
Gitarrenrock der 80er Jahre
an. Was sie jedoch auszeichnet, sind die guten
Songs, die sie mit einem
starken Mix aus Gitarren
und dem guten Gesang,
inklusive Harmonien, umsetzten
Various Artists
Mr. Grand Prix
Sony BMG 82876 73473 9
Wer sich an die DVDKriitk in der letzten Ausgabe erinnert weiß, was ihn
hier erwartet, aber das ist
nur die halbe Wahrheit,
denn die DVD bringt die 45
Künstler und Titel, die der
Großmeister des deutschen
Schlagers in die nationale
und die internationale Ausgaben des Wettbewerbs
hievte – die CD jedoch nur
20. Der Vorteil des Nachteils aber ist, dass man so
nur die besten 20 Kompositionen von Ralph Siegel vorgesetzt bekommt,
und in diesem Fall ist weniger definitiv mehr.
The Bee Gees
Their Greatest Hits (2
CD)
Reprise 8122-77652-2
Viele Bands gibt es nicht,
die 2 CDs mit Hits füllen
können, aber die Gebrüder
Gibb könnten sogar noch
mehr voll machen, würden
sie denn alle Treffer in
einem Land dieser Welt mit
aufnehmen. Hier gibt es
wirklich nur die Teile, die
auf der ganzen Welt einschlugen. Das fängt mit
dem New York Mining
Disaster an und hört auf
mit This Is Where I Came
In. Darunter finden sich
Stile wie Beat, Disco und
Pop, die das Trio aus dem
FF beherrschte. Diese Vielfalt hat ihren Reiz!
Roedelius
Works (1968-2005) (2
CD)
Grönland 39/Rough Trade
Herbert Grönemeyer hat
sich nach seinen Reissues
der Neu-LPs einem anderen
Pionier der elektronischen
Musik aus Deutschland
gewidmet, der langfristig
wesentlich mehr Anstöße
gegeben hat als die Band.
Das zeigen schon die
Namen, die hier auftauchen: Harmonia, Cluster
oder Cluster & Eno. Neben
seinen starken melodischen
Einfällen überzeugt vor
allem seine instrumentale
Vielfalt, die von den elektronischen Instrumenten
bis zum Klavier reicht. Es
ist jemand zu entdecken!
Saga
Remember When (2 CD)
Steamhammer SPV 97502
Rainer
17 Miracles: Best Of
Glitterhouse/Indigo 5705-2
Verglichen mit den Bee
Gees haben die Kanadier
gewiss nicht soviele Hits
erzielt, um gleich einen
Doppelpack damit füllen zu
können. Der Clou an dem
Ganzen ist eher, dass die
großen Treffer fast alle als
Live-Versionen zu finden
sind. Das hat den Vorteil,
dass die Songs anders
klingen als auf den jeweiligen Studioplatten. Der
Nachteil ist aber, dass beispielsweise die Produktionen von Rupert Hine, die
die Gruppe auf ein ganz
neues Niveau hoben, durch
Abwesenheit glänzen.
Rainer Ptacek gehörte zu
den Musikern, die nie in
die gängigen Muster der
Rockmusik passten. Trotz
seines fraglosen Könnens
als Gitarrist schaffte er nie
den Durchbruch, weil er
sich nie in einen Stil einpassen ließ. Das war bei
seinen Alben selbst immer
problematisch, aber bei
einzelnen Titeln nicht, denn
er war als Gitarrist ebenso
gut wie als Komponist.
Folglich ist diese CD über
weite Strecken so gut wie
es keine seiner originalen
Platten war. Eine schöne
Erinnerung.
John West
Long Time…No Sing
Frontiers FR CD 289 /
Soulfood
Routine kann ein guter
Ratgeber sein, solange man
nicht nach 08/15 verfährt.
Der ehemalige Vokalist von
Badlands, Artension und
Royal Hunt ging nicht in
diese Falle, sondern produzierte eine CD, die kommerziellen Hardrock mit
guten Melodien paarte. Da
er als Sänger eh exquisit ist
und als Songschreiber auch
kaum schlechter, kam dabei
eine mehr als gute Platte
heraus, die ihm als Sänger
ein ebenso exuisites Zeugnis ausstellt wie als Instrumentalist und Komponist.
The Prowlers
Devil’s Bridge
Locomotive LM268/Alive!
Davy Vain
A Triggering Myth
Same
The Remedy Of
Locomotive LM248 / Alive! Abstraction
Laser’s Edge 244/Alive!
Manchmal kann es auch Gerade der progressive
etwas länger dauern, ehe Rock ermöglicht den
eine Platte von der einen Bands, die in dem Feld
Seite des Atlantiks zu der arbeiten, ein weites Gebiet,
anderen kommt. Diese CD um sich auszudrücken. Die
nahm der ehemalige Chef Band aus den USA macht
von Vain bereits 2000 auf, das vorzüglich zwischen
aber das wollte in Europa den beiden Polen Jazz und
keiner vertreiben. Jetzt ha- Rock und ruft immer wieben die Spanier ein Einsehen der Musiker zur Hilfe,
gehabt und man kann nach- um Variationen zu ihrem
vollziehen, warum das so ist. Klang zu erhalten. Das
Denn dem Songschreiber waren diesmal der Bassist
und Sänger ist da eine gute Michael Manring, der
Platte mit melodischem Gitarrist Scott McGill und
Hardrock geglückt. Da über- der Geiger Akihisa Tsuboy,
zeugt nicht nur seine um nur einige zu nennen.
Stimme, sondern gerade An den Stücken müssen
sie noch arbeiten.
auch die Kompositionen.
Promotexter haben die
blöde Angewohnheit, fast
jede Platte, die sie betreuen, als Meisterwerk zu
bezeichnen. So soll auch
das zweite Opus der italienischen Metaller ein solches sein, aber das kann
man wirklich nicht ernst
nehmen. Das ist relativ
durchschnittlicher Heavy
Metal mit einer eher düsteren Stimmung, aber das ist
weder sonderlich originell,
noch von den Songs oder
der Musik her überragend.
Es gilt: Als Meisterwerk
gestartet und als Langeweiler geendet.
Plattenkritiken III
Oldie Markt 08/06
Die anarchistische
Abendunterhaltung
Domestic Wildlilfe
Radical Duke 005/PIAS
Belgien gehört ganz sicher
nicht zu den Hochburgen
der Rockmusik, aber
wer etwas ungewöhnliches
sucht, wurde da schon öfter
fündig und das trifft auch
auf das Sextett zu, das sich
gesagt hat, wenn ich mir
einen solchen abgedrehten
Namen zulege, muss die
Musik dazu passen. Das tut
sie, weil sie zum einen rein
instrumental vorgeht, zum
anderen Elemente des Jazz
genauso einbrachte wie der
Klezmer Musik und das
Akkordeon im Mittelpunkt
steht. Und doch kommt
das gut.
Marvins Revolt
Fell In Love With Tanks
& Satellites
Quart.015/Broken Silence
Bei der Rockmusik ist es
wie beim Fussball: Das
Grundrezept ist eigentlich
ganz einfach: Man nehme
zwei Gitarren, eine Rhythmus-Sektion und gute
Songs und schon hat man
im Optimalfall eine erfolgreiche Band vor sich. Die
Skandinavier haben zwar
noch Luft nach oben, aber
sie gehen auf ihrem Debüt
definitiv in die richtige
Richtung, weil sie kurz und
trocken rocken, ihnen etliche gute Songs einfielen
und die Gitarren nicht so
heavy sind, dass sie zu sehr
im Vordergrund stehen.
Kitshickers
So That’s The Miracle Of
Life
Winged Skull 02/Cargo
Jemandem, der in einer
fremden Sprache agiert,
fallen witzige Versprecher
schneller auf als einem, der
damit aufgewachsen ist und
so fanden die Luxemburger
ihren Namen durch die
Verballhornung eines beliebten Ausdrucks in der
Rockmusik. Will meinen,
dass es hier gut abgeht,
der am Anfang bevorzugte
Grunge die grobe Richtung
angibt, man aber sich
in Richtung Songs mehr
anstrengen sollte, da ab
und zu die Gitarren sinnfrei
von der Leine gelassen
werden.
The Sleeping
Questions And Answers
Victory VR 282 / Soulfood
Catch Twenty Two
Permanent Revolution
Victory VR 292/Soulfood
Daniel Palmqvist
A Landscape Made From
Dreams
Lion LMC 177/Alive!
Der Titel des Erstlings des
schwedischen Gitarristen
beschreibt genau den Prozess, wie ein solches Album entstehen kann. Doch
leider halten die Kompositionen danach nicht diesen
Level. Wie viele seiner
Kollegen will der Mann
unbedingt zeigen, was er
alles drauf hat und vergisst
dabei, dass das Wichtigste
bei einer Instrumentalplatte
die Qualität der Melodien
ist. Und so ist das zwar
zeitweise beeindruckend,
was er da so auf seinen
sechs Saiten zaubert, aber
auf Dauer nicht.
Tierra Santa
Mejor morir en pie
Locomotive LM270 /
Alive!
Kommerzieller Erfolg mit
Heavy Metal geht nur dann,
wenn man nicht den krachenden Sound alleine
bringt, sondern auch etwas
Melodie integriert. Im zehnten Jahr haben es die
Spanier geschafft, das in die
Tat umzusetzen. Und das ist
ihnen richtig gut gelungen,
denn sie haben sich nicht
nur einige gute Melodien
einfallen lassen, sondern sie
gaben auch noch eine gute
Portion Blues dazu. Das
kommt alles sehr organisch
und gut rüber und führte
schlicht zur besten Platte
der Spanier
Vertigo
2
Frontiers FR CD 290 /
Soulfood
Sohn von John Williams,
einem der vielleicht berühmtesten Film-Komponisten Hollywoods zu sein,
hat seine Vorteile. Doch um
Sänger von Toto zu werden,
muss man schon etwas können und das beweist auch
diese CD, für die Joseph
Williams und sein Freund
Joey Carbone die Lieder
schrieben. Das ist guter, oft
sogar sehr guter Hardrock
mit der Hilfe von Alex Masi
an der Gitarre und Produzent Fabrizio V. Zee
Grossi am Bass und den
Keyboards. Joseph braucht
seinen Vater nicht mehr.
Eigentlich ist es eine tolle
Sache, dass solche Gruppen wie die Jungs aus den
USA, die mit dieser CD ein
Konzept-Album über Leo
Trotzki und die russische
Revolution – sein Motto
gab der Disc den Titel –
vorlegen, dennoch nicht
nur einen Plattenvertrag,
sondern sogar noch richtig
kommerziellen Erfolg haben. Das kann aber auch
daran liegen, dass ihr Mix
aus Ska und Punk richtig
gut rüberkommt und sie
sich selbst genauso wenig
ernst nehmen wie ihr
Thema.
Rock wäre nicht Rock,
wenn er nicht gut abgehen
würde. Krachende Gitarren
und eine knackige Rhythmus-Sektion machen das
Genre nun einmal aus und
das hat das Quartett aus
Long Island gut umgesetzt,
indem es den Punk mit dem
klassischen Rock verband.
Nur muss man dann auch,
wenn man mehr sein will
als eine flüchtige Erinnerung, auch die richtigen
Songs zum Menü dazugeben und da sind die Jungs
gescheitert: Die finden sich
hier nämlich kaum und
folglich ist das medioker.
27
Le Mans
Rebel Action
Ultrachrome ULTRA 007 /
Rough Trade
Sieht man sich das Cover
des schwedischen Sextetts
an, würde man eine
der Heavy Metal-Bands
mit Sängerinnen vermuten,
aber das ist nicht der Weg,
den man sich gesucht hat.
Das geht in Richtung Pop,
manchmal auch mit härteren Anflügen. Aber die
Stimmen stehen im Vordergrund und die Melodien. Bei letzteren verhielt
man sich jedoch eher sparsam und das geht so nicht.
Wenn ich Pop machen will,
sind die Refrains das Salz
in der Suppe und wenn die
fehlen, wird es leicht fade.
Communicaution
This Monkey Is An Artist
Winged Skull 014/Cargo
Dass sich eine Band hinter
einem Solisten verbirgt, hat
man ja immer wieder, aber
dass sich hinter einer Band
ein Einzelgänger versteckt,
ist denn doch ungewöhnlich. Eric Rosenfeld, ansonsten bei Rise Up, wählte
dieses ungewöhnliche Verfahren, um seine akustischen Lieder unters Volk zu
bringen. Und so bekommt
man hier eine Ladung, die
schon überrascht, spielt er
doch sonst Skater-Punk.
Folk ist das sicher nicht,
aber zum Rock reicht es
auch nicht – das zeigt das
Dilemma der CD.
28
Plattenkritiken IV
Oldie Markt 08/06
Schtimm
Time, Space & Other
Stories
Make My Day / Alive!
Norwegen ist in den letzten
Jahren so etwas wie die
Boomtown der alternativen
Rockmusik geworden. Die
vom Öl reich gewordenen
Damen und Herren aus
dem Norden haben die USStile in einer Art und Weise
adaptiert, dass man sich
nur wundern kann. Diese
Gruppe nahm sich den
jazzigen Wohlfühl-Sound
von Edie Brickell & The
New Bohemians als Vorlage, gab etwas mehr Rock
dazu und hat damit eine
teilweise schöne, immer
aber individuelle Platte
vorgelegt.
Pride Of Lions
Live In Belgium (2 CD)
Forntiers FR CD 281 /
Soulfood
Im Vergleich zu der DVD
schneidet man mit den beiden Discs deutlich besser
ab. Das betrifft weniger das
Material auf der ersten CD,
die wie die DVD das
Konzert in Belgien zum
Thema hat, sondern CD Nr.
2, auf der das Duo neue
Studio-Aufnahmen präsentiert. Gegen die Klassiker
von Jim Peterik fallen die
zwar ab, aber im Rahmen
des Genres, in dem die beiden unterwegs sind, ist das
durchaus guter Stoff und
stellt für das Live-Material
absolut eine Bereicherung
dar.
The Order
Son Of Armageddon
Dockyard 1 DY100272 /
Soulfood
Originalität ist eine häufig
überschätzte Eigenschaft in
der Rockmusik. Gutes
Handwerk tut es auch, wie
der ehemalige Gitarrist der
Gurds es mit seiner neuen
Band vorführt. Der Schweizer präsentiert richtig klobigen, massiven Heavy Metal
der alten Schule, ohne sich
in eine der neuen StilSchubladen ablegen zu lassen. Das ist von daher aller
Ehren wert, aber wenn es
einmal um Songs geht,
herrscht im Land der Schokolade und des Käses eher
letzterer vor. Da hapert es
doch gewaltig.
Mannhai
Hellroad Caravan
Dockyard 1 DY100262 /
Soulfood
Finnische Heavy Metal
Bands tendieren in der
Regel in die düstere Ecke
des Sounds. Da ist es schon
beachtlich, wenn man einmal nicht Death Metal,
sondern den normalen Typ
des Stils vorgesetzt bekommt, erstmals mit dem
vorher bei Amorphis tätigen Sänger Pasi Koskinen.
Das gibt dem Ganzen noch
einen Kick mehr, ändert
aber nicht das Grundproblem, das man kurz so
umschreiben kann: Keine
Songs, keine Lust. Nur
heavy alleine trägt keine
CD 45 Minuten lang.
Noob
Time To Come
Fam 00004/Alive!
Tystnaten
Sham Of Perfection
LMP/SPV 081-79032
Guillemots
From The Cliffs
Naïve NV 809571/Alive!
Ehrlichkeit ist eine Zier,
aber in der Rockmusik
kommt man weiter ohne ihr.
Doch die Italiener geben zu,
dass sie von den skandinavischen Bands, die eine
Fraunestimme mit düsterem
Heavy Metal verbunden
haben, geprägt worden sind
und so darf es nicht verwundern, dass sie genauso klingen. Das würde Nightwish
alle Ehre machen, obwohl
Laura de Luca und ihre
Kollegen nicht ganz so
düster daherkommen und
bei den Songs noch einen
Zahn zulegen dürften. Doch
die Richtung stimmt.
Moderne Karrieren in der
Rockmusik fangen nicht
in Clubs oder mit Demos,
sondern im Internet an. Die
englische Band erregte mit
ihren ersten Songs so viel
Aufsehen, dass jetzt eine
EP und einige neue Songs
als CD aufgelegt wurden
und das ist gut so. Denn das
ist ansprechender Pop mit
Gitarre, der das besitzt, was
Pop haben muss: Melodien.
Manchmal sind die nicht so
toll, aber die Harmonien
und die ab und zu geschikkt eingesetzten Gitarren
retten die CD über die
Kliffs hinweg.
Glyder
Same
Bad Reputation S 22718 /
Point Music
Die 70er Jahre feiern in den
letzten Jahren ein echtes
Comeback und da liegen
die Iren voll im Trend.
Denn sie spielen die Art
von Hardrock, die in dem
Jahrzehnt erfunden wurde.
Das kommt richtig gut,
wurde noch mit einer Spur
Glam versehen und bringt
Erinnerungen an Bands wie
Blackfoot Sue und ähnliche
zurück. Nur eines fehlt zu
häufig: Die Songs, die dazu
passen. Da müssen die
Jungs noch deutlich zulegen, ansonsten ist diese
Zeitreise eine der richtig
unterhaltsamen.
George Hug
Hug Me
Elite Special ES 73709 /
DA Music
Nichts gegen einen gewissen
Enthusiasmus in den Pressetexten. Aber einem Countrysänger aus der Schweiz
internationale Erfolge nachzusagen, die der kaum nachweisen kann, ist schon etwas
gewagt. Davon abgesehen,
ist der Mann aus Weesen am
Walensee tatsächlich ein
Guter. Das ist richtig guter,
sparsam arrangierter Country mit starken Songs,
einem individuellen Sänger
und einer Ausstrahlung,
die Sympathie aufkommen
lässt. Insofern wären die
weltweiten Erfolge tatsächlich denkbar.
Jon Dee Graham
Full
Blue Rose BLU DP 0361 /
Soulfood
Mit seinem Kollegen aus
der Schweiz verbinden den
Mann aus Texas vor allem
zwei Tatsachen: Er mag
den Country ebenfalls,
obwohl er nicht die einzige
Basis seiner Musik darstellt. Und er ist ein genauso entspannter Sänger, der
sein Material ruhig vorstellt. Und dazu bevorzugt
er sparsame Arrangements.
Bei den Songs klappte es
nicht ganz so gut wie bei
Hug, aber das ist immer
noch guter Singer/Songwriter-Sound mit dem
Country im Vordergrund
und einem starken Sänger.
Sieht man sich ein Foto des
Berliner Quartetts an, fühlt
man sich – einmal abgesehen von den Frisuren – in
die 60er Jahre versetzt. Das
trifft allerdings nicht auf
die Musik zu, bei der
anstelle des Mersey Beat
kerniger Rock dominiert,
dem leider das Salz in der
Suppe, sprich: die Songs,
fehlen. Da müssen die
Jungs schon noch kräftig
daran arbeiten. Genau die
Hooks, die der Promotext
anpreist, finden sich eben
nicht und deswegen ist das
bedauerlicherweise
nur
Durchschnitt.
Plattenkritiken V
Oldie Markt 08/06
Sumatic
Minor Majority
Reasons To Hang Around Dreiklangsdimensionen
Strange W./Indigo 6928-2 Chips 0169685CPR/Edel
Pal Angelskar und seine
Kollegen könnten für die
geäußerte Aussage zur
Rockmusik aus Norwegen
auch als Beweis dienen,
denn sie klingen so nach USCountry, dass das fast nicht
mehr wahr ist. Als bestes
Vorbild für Lieder übers
’rumhängen suchte sich
Angelskar Kris Kristofferson heraus und da lieferte er
das volle Programm: Eine
rauchige Stimme, Arrangements zwischen Country
und Folk und Lieder mit
lakonischen Texten, die auch
das Idol des Mannes hätte
schreiben können.
In der Geschichte setzt
man für eine Generation
25 Jahre an – das klappt
auch im Pop ganz gut. Das
heißt, dass nach den 70er
Jahren jetzt die 80er Jahre
dran sind und da herrschte
hierzulande die neue deutsche Welle. Wenn man da
noch als Frau eines der großen Namen mittelbar beteiligt war wie die Dame als
Gattin von Hubert Kah,
dann ist es doppelt clever,
die Hits von damals heute
nachzusingen. Das macht
sie über weite Strecken gut
und die Auswahl spricht eh
für sich.
Deichkind
Aufstand im
Schlaraffenland
Island Universal 985 4540
Ohne die neue deutsche
Welle wäre der deutsche
Hip-Hop so nicht erstanden
– das kann keine Frage
sein. Die Jungs aus dem
Norden zeigen die Verwandtschaft noch auf eine
zweite Weise: Sie setzen
die Elektronik als tragendes
Mittel ihrer Musik ein.
Leider begingen sie dabei
aber auch den Fehler vieler
ihrer Vorgänger: Außer der
Elektronik fiel ihnen musikalisch nicht mehr viel ein
und so geht der Rhythmus
und der viel zu eintönige
Hintergrund bald auf die
Nerven.
Tim Easton
Ammunition
Blue Rose BU CD0395 /
Soulfood
Singer/Songwriter-Platten
haben es oft an sich, dass
eine der im Stilbegriff
genannten Fähigkeiten zugunsten der anderen vernachlässigt wird. Der Mann
aus Columbus im USBundesstaat Ohio ist ein
richtig guter Sänger – als
Songschreiber
dagegen
kann er noch deutlich zulegen. So gehen hier einige
Titel einfach am Ohr vorbei, während sein Organ
verschiedene besser macht
als sie sind und manchmal
klappt die Symbiose dann
so, wie das immer der Fall
sein sollte.
Frank Black
Fats Man, Raider Man (2
CD)
Cook. Vinyl/Indigo 6913-2
Viele glaubten bei der
letztjährigen
zwischen
Folk und Country liegenden Platte des Ex-Pixies
Frontmannes an ein Zwischenalbum, doch da
scheinen sie sich getäuscht zu haben. Offensichtlich hat der produktive Songschreiber Gefallen
an den leiseren Tönen
gefunden, denn diesmal
gibt es sogar 26 Lieder
aus der Richtung. Da
Black fraglos ein Guter
ist, wird das nur ganz selten langweilig, obwohl es
bei der Vielzahl natürlich
Längen gibt.
Steve Wynn & The
Miracles
Live Tick (2 CD+DVD)
Blue Rose 0394/Soulfood
Sobald eine Plattenfirma in
der Nähe ist, können Liveplatten auch in kleinen
Städten entstehen – frag
nach bei dem Ex-Chef von
Dream Syndicate, den es
dank der Herren von Blue
Rose nach Geislingen verschlug – doch es ist das
Resultat, das zählt, und das
besteht in einem entspannten und doch spannenden
Konzert, das man nun in
doppelter Form bekommt.
Wynn nahm 21 Songs
aus seinem Repertoire und
setzte die mit einer starken
Band richtig gut um. Es
lebe Geislingen!
29
Bushido
Deutschland gib mir ein
Mic (2 CD)
Universal 985 437-9
Böse Buben hatten es in
der Rock- und Popmusik
schon immer leichter und
das hat der Rapper aus
Belrin beherzigt. Sein
Live-Doppel mit Videos
auf CD Nr. 2 zeigt, dass er
bei den Teenies ankommt.
Das verdankt er weniger
seiner Musik als seinen
Sprüchen, die ältere Semester ob ihrer Plattheit
des öfteren leicht ratlos zurücklassen – aber das war
meistens der Fall, wenn der
jüngere Teil der Bevölkerung etwas so richtig gut
fand – oder wie war das in
den 70ern mit Sweet&Co?
Markus Rill
The Price Of Sin
Blue Rose BLU CD0388 /
Soulfood
Eigentlich ist es völlig
logisch, dass ein Sänger
und Songschreiber, der sich
in dem Genre versucht,
sich Richtung USA ausrichtet. Doch der Würzburger ging noch einen
Schritt weiter. Er hat sich
sowohl von den Songs wie
von seinem Gesang her
an einem der Meister
seines Fachs orientiert:
Kris Kristofferson. Das
hört sich so an, als ob der
Mann im Studio gestanden
hätte und nicht Rill. Da
seine Lieder ab und zu das
Niveau halten, kommt das
richtig gut.
Green On Red
Valley Fever (CD/DVD)
Blue Rose BLU DP0392 /
Soulfood
Was am 9. April 2005 in
Tucson, Arizona im Ritz
Club stattfand, war nichts
weniger als eine Sensation:
Zum ersten Mal in über 20
Jahren trafen sich Dan
Stuart, Chuck Prophet, Chris
Cacavas und Jack Waterson,
um zu Ehren ihres verstorbenen Schlagzeugers Alex
MacNicol die alte Magie
noch einmal aufleben zu lassen. Das gelang ihnen
bestens. Hier bekommt man
die besten Songs der originalen Wüstenrocker in modernen Fassungen, die auch die
erzielten Fortschritte einschließen.
Grant-Lee Phillips
Nineteeneighties
Cooking Vinyl/Indigo
8011-2
Der Musiker, der keine
fremden Einflüsse besitzt,
lügt entweder oder ist
im luftleeren Raum aufgewachsen. Der Ex-Chef von
Grant Lee Buffalo wurde in
den 80er Jahren groß und
wie der Titel dieser CD verrät, zeigt er, welche Songs
und Bands ihn da berührt
haben. Das mag teilweise
überraschend sein – wie im
Fall von New Order oder
der Psychedelic Furs – aber
es demonstriert, wie sehr
er diese Klänge verfremdet
und für sich genützt hat.
Das gilt auch für diese
CD.
30
Plattenkritiken VI
Oldie Markt 08/06
Walter Trout
Full Circle
Ruf/in-akustik 062 1117
Ein brillianter Gitarrist zu
sein, reicht nicht aus,
um voll zufriedenstellende
Platten vorzulegen. Das hat
der ehemalige Kollege von
John Mayall realisiert und
rief folglich für sein erstes
Studiowerk nach fünf Jahren jede Menge von Bekannten ins Studio. Und
das half. Vor allem die
vokale Seite ist dank
Bernard Allison, John
Mayall und vielen anderen
besser geregelt, aber auch
die Songs fielen wesentlich
besser aus, ohne dass man
auf die Soli des Mannes
verzichten müsste.
Richard Thompson
1000 Years Of Popular
Music (2 CD+DVD)
Cook. Vinyl/Indigo 6447-2
Meistens ist es bei einem
CD- und DVD-Pack so,
dass der Audio-Teil zugunsten des visuellen Parts vernachlässigt wird. Hier ist
das anders: Die beiden CDs
bringen das, was man auch
auf der DVD sehen und
hören kann. Und das ist ein
überzeugender Durchzug
durch die populäre Musik
vom 13. bis ins 21. Jahrhundert. Dank seiner beiden Mitstreiterinnen klingt
das oft lockerer und entspannter, als man das von
dem Engländer früher oft
gewohnt war. Eine gut
durchdachte Produktion.
Glenn Hughes
Music For The Divide
Frontiers FR CD 287 /
Soulfood
In der Rockmusik ist es
mit das Wichtigste, seinen
eigenen Stil gefunden zu
haben. Da ist der Sänger
schon lange zuhause: Hier
stellt er einmal mehr seinen
Mix aus Funk und Hardrock vor, den er so gut beherrscht wie kaum jemand
sonst. Fast im Alleingang,
nur mit der Hilfe von
Schlagzeuger Chad Smith
und Gitarrist J.J. Marsh hat
er ein in seinem Oeuvre
besseres Werk eingespielt,
das seine Stimme so einsetzt, wie sie am besten zur
Geltung kommt, mit den
passenden Melodien.
Bruce Springsteen
We Shall Overcome (2
CD)
Columbia Sony CK 82867
Man mag von einem
Rockstar viel erwarten –
einen Doppelpack, der
einem der großen Musiker
des Folk gewidmet ist,
wohl kaum, zumal der auch
noch deutlich links vom
amerikanischen
Mainstream stand. Doch für
Springsteen ist das eine
Sache des Herzens und das
zeigt nicht nur die Tatsache, dass einige Songs
von anderen gesungen werden, sondern das er einmal
mehr relativ puristisch vorging. Die Sache bedeutet
mehr als das Ego und das
führte zu einem tollen Set.
Mo Foster
Live At Blues West 14
Angel Air SJPCD 207
Rory Gallagher
Live At Montreux
Eagle EAGCD336/Edel
Musiker und Profisportler
haben in der Regel eines
gemeinsam: Sie haben ihr
Hobby zum Beruf gemacht.
Folglich macht man gerne
das in der Freizeit, wofür
man sonst bezahlt wird und
das führt bei den Musikern
dazu, dass sie gerne einfach
einmal in einem lockeren
Umfeld auftreten, um vor
sich hin zu spielen. Das
taten Mo Foster und Ray
Russell mit ihren Freunden
in dem Club im Londoner
Stadtteil Kensington, der
der CD den Namen gab.
Das ist Jazz und Rock von
Könnern des Fachs.
Abgesehen von dem Titel
haben die CD und der
Doppel-DVD-Pack kaum
etwas gemeinsam. Das hat
nicht nur etwas mit der total
unterschiedlichen Anzahl
an Tracks zu tun – hier 12,
auf den beiden DVDs über
40 – sondern vor allem
damit, dass sich die CD auf
die 70er Jahre beschränkt,
mit gerade zwei Zugaben
von 1985. Und so steht
der Bluesrocker eindeutig
im Zentrum. Der härtere
Gallagher der späteren
Jahre glänzt hier fast ganz
durch Abwesenheit – auch
der Countryblues.
Alice Cooper
Live At Montreux 2005
Eagle ERDVCD036/Edel
Red Hot Chili Peppers
Stadium Arcadium (2
CD)
Warner 9031-49996-2
Die Zeit der CD scheint
abgelaufen zu sein. Das ist
der einzige Schluss, den die
Reihenfolge der beiden
Discs zulässt. Die ist nämlich derart Banane, dass
man davon ausgehen muss,
dass die Kalifornier eh
sicher sind, dass sich die
Fans ihre eigene Reihenfolge erstellen. Für den normalen Hörer ist das allerdings ein echtes Problem.
Denn so finden sich Schrott
und Diamanten Seite an
Seite und man wird immer
wieder den Eindruck nicht
los, bei der Arbeit habe der
Zufall Regie geführt.
Saxon
The Eagle Has Landed
Part III (2 CD)
Steamhammer SPV 99982
Jedes Jahrzehnt einmal holt
Biff Byford mit seiner derzeitigen Mannschaft zu einem Live-Doppelpack aus.
Diesmal bekommt man auf
der ersten Disc die Klassiker und auf dem zweiten
Teil die neueren Sachen.
Die Aufnahmen stammen
aus den Jahren 2004 und
2005, bei letzteren saß wieder Nigel Glockler am
Schlagzeug. Vor allem aber
gibt es den bekannt griffigen Heavy Metal der
Veteranen der New Wave
Of British Heavy Metal, die
seit Jahren den Biss und die
Klasse von früher haben.
Bad Company
Live Albuquerque, NM,
USA, 1976 (2CD)
Angel Air SJPCD 221
Klar: Die Songs kennt
man alle, nicht aber den
Gig und folglich ist das
eine brandneue Ausgabe
der wohl besten Band
zwischen Blues- und Hardrock, die die 70er Jahre
gekannt hat. Damals waren
sie dank Run With The
Pack in Höchstform und
das demonstriert der Mitschnitt zur Genüge. Fast
jeder Song ein Klassiker
und eine absolut kompakte
Band mit herausragenden
Musikern – her damit!
(Angel Air, PO Box 14,
Stowmarket, Suffolk, IP14
1EN, England.)
Bei dem Original der Horror-Rocker, bei dem alle
abgeschaut haben, ob sie
nun Marilyn Manson oder
Slipknot heißen mögen, ist
es, wie vorhin erwähnt: Die
DVD bringt 27 Kostproben
seines Auftritts in der
Schweiz 2005, die CD nur
19. Warum man unter den
Streichungen auch einen
Klassiker wie Only Women
Bleed findet, wird das
Geheimnis von Alice & Co.
bleiben. Ansonsten finden
sich die Hits auch auf der
CD und zeigen, dass er auch
im 40. Jahr auf der Bühne
noch rockt.
Platte des Monats / Neville Brothers / Flohmarkt
Platte des
Monats
Rockford präsentiert Cheap
Trick in der absoluten
Bestform.
Wenn der Titel eines Comeback-Albums den
Namen der Stadt trägt, aus der man kommt,
dann legt das die Annahme nahe, dass man
zurück zu den Wurzeln kehren will. Und
genau das trifft auf die erste Studioplatte seit
sechs Jahren zu, zu der die Arbeiten bereits
2002 begannen. Dass sich das Quartett, das
nach wie vor in der Originalbesetzung
antritt, solange Zeit ließ, zahlte sich aus: Hier
stimmt nämlich alles: Die Arrangements,
die Mischung und die Songs. Es gibt den
krachenden Rock ebenso wie die schönen
Balladen und die Anklänge an die Beatles wie
bei O Claire. Doch immer wieder wird man
an die Anfänge der Gruppe erinnert, als die
Oldie Markt 08/06
Fortsetzung von S. 14
Cyril Neville
With Def Generation
1991
1991
CD: Def Generation
US: Endangered Species 1
Tracks: Medicine / Love U Right / Gary Tyler / Self Destruction / New Arrival / Gotta Be Mad /
Strong Men Keep On Coming / Up Against The Wall / Running With The Secondline
With Diamonds
1991
1991
CD: Solemnly Yours
US: Endangered Species 2
Tracks: Haven’t Done Nothing / Solemnly Yours / Break The Chains / To Me / Lift Every Voice
/ Going To The Chapel / I Was The One / Playthang / Cool Runnins’ / The Tition / Life Is A
Groove
Solo
1995
1995
CD: Fire This Time
D: Iguana SPV 085-45678, (+ C. Umbuku Neville-Mahalia Jacksoj intro), US: Endangered
Species 4
Tracks: Genocide / Aviti / Big Chief / Rock With Me / More Professor Longhair / Confirmed
Reservation / Congo Square / The Fire This Time / Heart Desire / Second Line Soca
1998
1998
CD: Soulo
US: Endangered Species 6
Tracks: The Road To Unity / Can’t Stop A Dreamer / Fonkaliscious / No Justice, No Peace / The
Times They Are A-Changing / Another Man / Funny Ways / Can’t Wait To Get Back (Home) /
Calling All Souls / Be My Lady
2000
2000
CD: New Orleans Cookin’
US: Endangered Species 7
Tracks: Tipitina / Tell It Like It Is / That Mellow Saxophone / Fortune Teller / Sick And Tired /
No Buts, No Maybes / New Orleans Cookin’ / Soul Train / All By Myself / I’m Ready
Steamhammer SPV 085-97602
Jungs die perfekte Mischung aus Pop und
Rock boten, noch dazu mit dem Humor von
Rick Nielsen. Das ist alles wieder da. Vom
tollen Riff des Openers Welcome To The
World über den harten Rock von Come On
Come On Come On bis zur perfekten Melodik
von All Those Years. Dazwischen beweisen
sich die vier als perfekte Gruppe, die an der
Platte wirklich als Einheit gearbeitet haben.
Das zahlte sich aus, denn der Sound ist nicht
nur absolut geschlossen, er überzeugt auch zu
jeder Zeit. Ob die Einsätze von Nielsen, der
Gesang von Zander, die Vokalharmonien oder
der Rhythmusteppich von Tom Petersson und
Bun E. Carlos: So macht Powerpop oder
Poprock auch im 21. Jahrhundert jede Menge
Spass. Und das ist kein billiger Trick!
MR
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10. 9.06(So.) – Koblenz, Rhein-Mosel-Halle*)
17. 9.06(So.) – Köln, Th. am Tanzbrunnen *)
23. 9.06(Sa.) – Karlsruhe, Badnerlandhalle
24. 9.06(So.) – Frankfurt, Jahrhunderthalle
1.10.06(So.) – Mainz, Kurfürstliches Schloß
7.10.06(Sa.) – Mannheim, Rosengarten
8.10.06(So.) – Trier, Europahalle *)
15.10.06(So.) – Offenbach, Stadthalle *)
12.11.06(So.)–Asch’burg, Unterfrankenhalle*)
2.12.06(Sa.) – Karlsruhe, Badnerlandhalle *)
10.12.06(So.) – Köln, Th. am Tanzbrunnen
17.12.06(So.) – Frankfurt, Jahrhunderthalle *)
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Hot Shot Records OHG, Lloydhof, Hanseatenhof 9, 28195 Bremen
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33 1/3 Schallplatten, Moltkestr. 47, 47058 Duisburg
CD und Schallplatten Börse.
10. Heerlen (Holland), Van der Valk Hotel
Terworm 10, NL-6411 RS Heerlen. Von
10.30-16.30 Uhr. Bei Aachen ca. 10 Km über
die Grenze. Sofort neben N281 Ausfahrt
Heerlen-In de Cramer. Info: Sonopromotion, Frans Erensstr. 22, NL-6367 SK
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Tourneen
GEORGE MICHAEL
14.10. Stuttgart
16.10. Leipzig
17.10. Oberhausen
25.10. Frankfurt/M.
29.10. MÜnchen
06.11. Berlin
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(Peter Rieger,
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PINK
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19.10. KÖln
20.10. Oberhausen
22.10. Leipzig
23.10. Mannheim
08.12. Stuttgart
(Peter Rieger,
0521/9420020)
SIMPLY RED
18.08. Freiburg
22.08. Hannover
23.08. Gelsenkirchen
25.08. Losheim/Saar
26.08. Heilbronn
27.08. Coburg
(Marek Lieberberg,
069/9562020)
PEARL JAM
23.09. Berlin
(MCT,
030/53638200)
IRON MAIDEN
07.12. Stuttgart
08.12. Dortmund
(Wizard Promotions,
069/9043590)
STEVE HARLEY &
COCKNEY REBEL
07.10. Bonn
08.10. Leipzig
09.10. Berlin
11.10. Ulm
12.10. Wuppertal
13.10. Winterbach
15.10. Karlsruhe
16.10. Hamburg
17.10. Lorsch
(Moderne Welt,
0711/9547474)
Oldie Markt 07/06
MADONNA
20.08. DÜsseldorf
22.08. Hannover
(Marek Lieberberg,
069/9562020)
ROLLING STONES
03.08. Stuttgart
(Peter Rieger,
0521/9420020)
BLACKMORE`S NIGHT
30.07. KÖnigstein / Dresden
02.08. Hannover
04.08. Rothenburg
06.08. Krefeld
10.08. Kulmbach
11.08. Landshut
(A.S.S.,
040/67569910)
INXS
14.10. KÖln
20.10. Hamburg
21.10. Berlin
24.10. Stuttgart
25.10. MÜnchen
(Wizard Promotions,
069/9043590)
BEN HARPER
31.10. Frankfurt
01.11. DÜsseldorf
02.11. Berlin
04.11. Hamburg
08.11. MÜnchen
(MCT,
030/53638200)
JOE BONAMASSA
25.08. Alzey
26.08. SchÖppingen
27.08. Bochum
30.08. Hamburg
31.08. Lorsch
01.09. Aschaffenburg
(Fabulous Germ.Entert.,
0451/58249140)
POPA CHUBBY
20.09. Hamburg
21.09. Berlin
22.09. Hannover
24.09. Dortmund
25.09. Bonn
26.09. Aschaffenburg
27.09. Regensburg
28.09. Graz (A)
(A.S.S.,
040/67569910)
TOTO
02.08. Amberg
03.08. Ulm
04.08. Bielstein
05.08. Datteln
13.08. Schwetzingen
(DMC,
089/7697250)
B. B. KING
07.09. Berlin
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10.09. Mannheim
12.09. MÜnchen
(S-Promotion,
06073/88554)
JOHNNY WINTER
24.08. Hamburg
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26.08. SchÖppingen
28.08. NÜrnberg
29.08. MÜnchen
04.09. Leipzig
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06.09. Berlin
(Fabulous Germ.Entert.,
0451/58249140)
JOSHUA KADISON
31.08. Koblenz
01.09. Krefeld
02.09. Kaiserslautern
03.09. Karlsruhe
04.09. Stuttgart
07.09. Dresden
08.09. Hamburg
09.09. Offenbach
10.09. NÜrnberg
12.09. MÜnchen
13.09. Hannover
14.09. Freiburg
15.09. Memmingen
17.09. Bonn
18.09. Berlin
19.09. Heilbronn
21.09. Fulda
22.09. Bremen
25.09. Tuttlingen
(Moderne Welt,
0711/9547474)
MARK OLSON & THE
CREEKDIPPERS
27.08. Frankfurt/M.
29.08. MÜnchen
30.08. MÜnster
31.08. KÖln
(JTC,
0221/91390861)
BRUCE SPRINGSTEEN &
THE SEEGER SESSIONS
BAND
12.10. Hamburg
06.11. KÖln
(Marek Lieberberg,
069/9562020)
JACKSON BROWNE &
DAVID LINDLEY
11.08. Hamburg
(Karsten Jahnke,
040/4147880)
STATUS QUO
07.10. Friedrichshafen
08.10. Hannover
10.10. Magdeburg
11.10. Bielefeld
12.10. Bremen
14.10. Erfurt
15.10. KÖln
17.10. MÜnchen
18.10. Mainz
19.10. LÖrrach
(Moderne Welt,
0711/9547474)
MOT¶RHEAD
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01.12. Magdeburg
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LUKA BLOOM
09.09. Kiel
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040/4147880)
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