Fahrzeugdiebstähle

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Fahrzeugdiebstähle
Fahrzeugdiebstähle – Ausführungen zur PKS-Veröffentlichung der Polizeidirektion
Wetterau für das Jahr 2015
Fahrzeugdiebstähle
Nicht schlecht staunen Fahrzeughalter, wenn sie am Morgen in ihre Autos steigen wollen und diese
plötzlich nicht mehr da sind. Nach ersten Zweifeln, ob der PKW auch wirklich an der üblichen Stelle
abgestellt wurde und ihn nicht vielleicht ein anderes Familienmitglied nutzt, kommt meist recht
schnell die Erkenntnis, dass Diebe am Werk gewesen sein müssen.
Die rechtliche Situation
Kraftfahrzeuge werden auf unterschiedliche Weise gestohlen. Manchmal vergessen Fahrzeughalter
ihre Schlüssel aus dem Auto abzuziehen oder dieser ist ohne Überwindung einer Sicherung für einen
Dieb zugänglich abgelegt. In diesen Fällen handelt es sich um einen einfachen Diebstahl, der nach
§242 des Strafgesetzbuchs (StGB) strafbar ist.
Im Jahr 2015 kamen 14 Fahrzeuge ihren Haltern auf diese Art und Weise in der Wetterau abhanden.
Die Zahl blieb im Vergleich zum Vorjahr (16 Fälle) nahezu konstant.
Im Folgenden soll es hier aber um den besonders schweren Fall des Diebstahls eines Kraftfahrzeuges
gehen, bei dem die §§ 243 und 244 StGB einschlägig sind. Im Jahr 2015 zeigten Bürger 85 Mal einen
solchen Diebstahl an. Damit liegt die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr um 77 ,1% höher (2014 = 48
Fälle).
Um einen besonders schweren Fall des Diebstahls handelt es sich immer dann, wenn das Fahrzeug
abgeschlossen abgestellt wurde oder sich in einem abgeschlossenen Raum, also einer Garage befand.
Insbesondere die Anzahl der Diebstähle hochwertiger Fahrzeuge ist dabei im letzten Jahr stark
angestiegen. Die Entwicklung der Fallzahlen ist durch die Polizei kaum zu beeinflussen. Das hängt vor
allem mit den Tätern zusammen.
Sylvia Frech, Pressesprecherin
D-61169 Friedberg, Grüner Weg 3
Tel.: 06031/601 (0)-150
Fax: 06031/601-151
E-Mail: [email protected]
Internet: www.polizei.hessen.de/ppmh
Fahrzeugdiebstähle – Ausführungen zur PKS-Veröffentlichung der Polizeidirektion
Wetterau für das Jahr 2015
Kfz-Diebstahl
202
116
81
67
69
42
27
45
18
13
42
45
35
16
Fälle
27
10
13
16
85
48
16
13
geklärt
Entwicklung besonders schwerer Fall des Diebstahls von Kraftfahrzeugen PD Wetterau
Die Täter
Die Polizei geht aus der Erfahrung der letzten Jahre davon aus, dass es sich bei den Tätern, welche
hochwertige gesicherte Kraftfahrzeuge entwenden, um organisierte Banden handelt. Gezielt suchen
sie potentielle Tatorte auf und schlagen oft gleich mehrfach zu. Die Täter handeln nach vorliegenden
Erkenntnissen meist nicht auf eigene Faust, sondern wurden als Diebe beauftragt.
Die Hintermänner dieser Diebesaktionen sitzen vermutlich zumeist im Ausland und sind
entsprechend kaum zu ermitteln. Auch die gestohlenen Fahrzeuge werden aus der Erfahrung der
Ermittler vor allem ins Ausland verbracht.
Aus Litauen stammte beispielsweise ein Mann, den die Polizei mit einem geklauten Auto an der
Grenze zu Tschechien festnehmen konnte. In Nieder-Rosbach entwendete er Ende Juli einen BMW
im Wert von über 80.000 Euro. Das Fahrzeug wies keine Schäden auf, es war mit einem sogenannten
Keyless-Go-System ausgestattet.
13 Diebstähle von Kraftfahrzeugen unter erschwerten Umständen (15,3 %) konnten 2015 in der
Wetterau geklärt werden. Im Jahr 2014 waren es mit 16 Fällen 33,3 %.
Aufklärungsergebnisse stellen sich bei Kraftfahrzeugdiebstählen manchmal erst später ein. So konnte
beispielsweise ein im Jahr 2013 in Florstadt gestohlener LKW im Wert von 60.000 Euro im Jahr 2015
in Dubai aufgefunden werden.
Sylvia Frech, Pressesprecherin
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Wetterau für das Jahr 2015
Die Tatorte
Beim Diebstahl von Kraftfahrzeugen spielt vor allem der schnelle Abtransport der Beute eine große
Rolle. Die Diebe sind daher auf gute Verkehrswege und damit vor allem die Autobahn angewiesen.
Gleichzeitig suchen sich Diebe Örtlichkeiten aus, an denen sie das für sie stimmende Angebot an
potentieller Beute, sprich hochwertigen Fahrzeugen der gewünschten Marken, vorfinden. Die
passende Infrastruktur sehen Diebe in der Wetterau dabei offenbar vor allem im Bereich Bad Vilbel,
Butzbach, Friedberg, Karben und Rosbach.
Gestohlen werden bevorzugt solche Fahrzeuge, die frei zugänglich am Straßenrand oder in einem Hof
abgestellt sind.
Die Tatzeiten
Autodiebe lieben die Nachtzeit. Neben dem Schutz der Dunkelheit sind insbesondere in den ganz
frühen Morgenstunden kaum Personen auf den Straßen unterwegs, die sie entdecken könnten. In
manchen Fällen lassen sich die Tatzeiten stark eingrenzen oder sogar genau bestimmen, etwa weil
Anwohner durch das Wegfahren des PKW aufgeweckt wurden. Diese Erkenntnisse zeigen, dass die
Diebe vor allem zwischen Mitternacht und 04 Uhr tätig werden.
Zwischen 00.30 und 04 Uhr beispielsweise stand ein BMW in Ober-Mörlen unbeaufsichtigt geparkt
vor einem Haus. In dieser kurzen Zeit ließen Diebe das Fahrzeug im Wert von rund 50.000 Euro
Anfang August mitgehen. Auch hier konnte ein aus Litauen stammender Mann an der Grenze zu
Tschechien festgenommen werden, als er versuchte das gestohlene Fahrzeug außer Landes zu
schaffen.
Sylvia Frech, Pressesprecherin
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Wetterau für das Jahr 2015
Die Tatbegehung
Verschiedene Täter / Tätergruppen gehen verschieden vor, wenn sie ein Auto stehlen. Bekannt sind
der Polizei dabei vor allem zwei Methoden, die mit dem Dieb von früher, der mit einem
Schraubendreher unterwegs war, bei weitem nichts mehr zu tun haben.
Das Ziehen der Türschlösser und damit das Überwinden des Schließmechanismus der Fahrzeuge ist
eine beliebte Methode. Der Schaden am Fahrzeug bleibt dabei gering.
Gänzlich ohne Schaden geht der Diebstahl von statten, wenn Täter sogenannte
Funkwellenverlängerer einsetzen. Sie fangen die von manchen Schlüsseln ausgesandten Funkwellen
ab und öffnen und starten mittels eines technischen Geräts den PKW. Dies funktioniert nur, wenn
Fahrzeuge mit einem schlüssellosen Zugangssystem ausgerüstet sind, wenn also die PKW geöffnet
werden können, ohne dass der Schlüssel dafür in die Hand genommen werden muss.
Möglich ist es auch, dass das Abschließen der Fahrzeuge mit einem sogenannten Jammer verhindert
wird. Drückt der Autobesitzer nur auf das Knöpfchen seiner Fernbedienung zum Verschließen des
PKW und achtet nicht darauf, ob es auch wirklich abgeschlossen wurde, so kann er Opfer dieser
Methode werden. Mit einem Störsignal können Diebe in der Nähe nämlich verhindern, dass die
Signale vom Schlüssel beim PKW ankommen und dieser verriegelt wird.
Auch das Klonen von Schlüsseln ist eine Möglichkeit, um Fahrzeuge später entwenden zu können.
Wenn der echte Schlüssel für das Fahrzeug aus der Hand gegeben wird, können Diebe einen KlonSchlüssel nachmachen, der über die identischen Daten des Originals verfügt und so Fahrzeuge zu
einem späteren Zeitpunkt mit dem Klon-Schlüssel einfach wegfahren.
Da die Fahrzeuge meistens gänzlich verschwinden und am Tatort keine Spuren zurück bleiben, kann
die Polizei nicht abschließend sagen, wie die Fahrzeuge in der Wetterau entwendet wurden. Auch
eine Quantifizierung, welche Vorgehensweise in welcher Häufung vorkommt, ist somit nicht möglich.
Lediglich in Einzelfällen sind die Vorgehensweisen klar.
So zeichnete beispielsweise die Überwachungskamera auf einem privaten Hof in Rosbach-Rodheim
den Diebstahl eines dort abgestellten PKW auf. Binnen Sekunden hatten die Täter mittels
mitgeführter elektronischer Geräte – vermutlich Funkwellenverlängerer – die Schlüsseldaten aus
dem Hausinneren abgefangen und so das Fahrzeug geöffnet und weggefahren. Gleich zwei BMWFahrzeuge waren es in dieser Nacht zum 22. Oktober in Rodheim, die Diebe in der Kantstraße und
der Königsberger Straße entwendeten. Der Sachschaden betrug rund 180.000 Euro.
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Wetterau für das Jahr 2015
Das Diebesgut
Professionelle Diebe haben es vor allem auf hochwertige Fahrzeuge abgesehen. Dabei sind die
Fahrzeuge verschiedener Hersteller offenbar nicht gleichermaßen begehrt.
In der Wetterau hatten es die Diebe im Jahr 2015 bei den hochwertigen PKW vor allem auf
Fahrzeuge der Hersteller BMW und Audi abgesehen. 28 Fahrzeuge der Marke BMW (vor allem der
Modelle 3er, 5er und 7er) und 20 Fahrzeuge der Marke Audi (A4, A5 und A6) entwendeten die Diebe
im Jahr 2015 in der Wetterau. Nur vereinzelt hatten sie es auf Porsche und Range Rover – Fahrzeuge
abgesehen. Diese Fahrzeuge hatten einen Wert zwischen 30.000 und 150.000 Euro.
Rund 90.000 Euro beispielsweise war der BMW wert, den Diebe in Butzbach Ende Mai entwendeten.
Auch ein Porsche, den Diebe im Mai in Bad Nauheim-Steinfurth als Beute ausgesucht hatten, war gut
100.000 Euro wert.
Gleich zwei Range Rover kamen in nur einer Nacht im Mai aus der Wetterau abhanden. In LimeshainHimbach und in Karben-Rendel standen die Fahrzeuge, die einen Gesamtwert von rund 170.000 Euro
hatten.
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Wetterau für das Jahr 2015
Der Schutz vor den Dieben
„Haben Sie ihren Autoschlüssel schon einmal morgens aus dem Kühlschrank geholt oder zuerst aus
der Alufolie ausgewickelt, bevor sie losgefahren sind?“ So lächerlich es dem ersten Anschein nach
klingt, so sinnvoll kann genau das sein, wenn Diebe mit einem Funkwellenverlängerer unterwegs
sind. Ziel ist es, den Schlüssel so abzulegen / zu verpacken, dass er keine Funkwellen mehr nach
außerhalb der Verpackung abgeben kann. So kann der Autodiebstahl mit dieser Methode recht
einfach verhindert werden. Sicherlich gibt es auch formschönere Methoden, um den gleichen
Zustand zu erreichen. Spezielle Schlüsseltresore oder Schlüsselmäppchen, die mit einer Spezialfolie
ausgekleidet sind, erfüllen beispielsweise diesen Sicherheitsanspruch.
Grundsätzlich hilft es, den PKW in einer abgeschlossenen Garage abzustellen.
Die Anbringung einer Parkkralle oder eines zusätzlichen Lenkradschlosses sind sicher nicht besonders
einfach in der Handhabung, aber durchaus wirksame Mittel, um einen Diebstahl des fahrbaren
Untersatzes zu verhindern.
Eine Videoüberwachung auf dem eigenen Grundstück kann zwar einen Diebstahl nicht verhindern,
jedoch wichtige Hinweise auf die Täter liefern.
In manchen hochwertigen Fahrzeugen verbaute Ortungssystems können auf die Spur eines
Fahrzeuges führen. Oft werden die Diebstähle der Fahrzeuge aber erst am nächsten Morgen
festgestellt, wenn die Täter mit den Fahrzeugen schon über alle Berge - in aller Regel im Ausland sind. Die Polizeibehörden arbeiten zwar Länderübergreifend zusammen, doch die Diebe legen die
Ortungssysteme schnell mit technischen Mitteln lahm und machen so ein Auffinden des gestohlenen
Fahrzeuges nahezu unmöglich.
Immer wichtig: Nicht gedankenverloren den PKW abschließen. Achten sie darauf, wo sie das
Fahrzeug abstellen, ob es richtig verschlossen ist und ob sich verdächtige Personen in ihrer Nähe
aufhalten.
Weitere Tipps zur Vorbeugung von Diebstählen finden sich unter www.polizei-beratung.de .
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