Pfarre Köttmannsdorf – Wallfahrt zu den Kaiserdomen
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Pfarre Köttmannsdorf – Wallfahrt zu den Kaiserdomen
Pfarre Köttmannsdorf – Wallfahrt zu den Kaiserdomen Deutsche Kaiserdome Kaiserdome stehen in besonderem Bezug zum Heiligen Römischen Reich (Deutscher Nation). Als deutsche Kaiserdome werden die drei oberrheinischen Dome Speyer, Worms, Mainz sowie Aachen, Frankfurt (Hessen; St. Bartholomäus, gotisch, geweiht 1239), Bamberg (Oberfranken, Bayern; St. Peter und St. Georg; romanisch, 1104 Heinrich II.) u. Königslutter (Niedersachsen; St. Peter und Paul; romanisch, 1135 Lothar III.) bezeichnet. Ziel unserer Pilgerfahrt sind die rheinischen Dome und Aachen. Der Kölner Dom ist kein Kaiserdom. Speyer: Name: römische Gründung (Noviomagus oder Civitas Nemetum), linksrhein., um 600 Spira. Oberrheinische Tiefebene. Um 50 römisch. Um 10 v. Chr. röm. Heerlager. Um 500 nach Chr. fränkisch. Im 7. Jh. wieder Bischofssitz. Ab 1030 unter Kaiser Konrad II. Dombau. Mehrere Reichstage, vor allem im 16. Jh. Am Reichstag 1529 protestieren evangelische Fürsten gegen die Reichsacht gegen Martin Luther (Protestation zu Speyer, Protestanten; neugotische evang. Gedächtniskirche 1904 mit Lutherdenkmal). Während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (16881697) 1689 Verwüstung durch französische Truppen. 1792 Eroberung durch französische Revolutionstruppen. Bis 1814 frz. Herrschaft. 1816-1945 bayerisch. Im 2. Weltkrieg wenig Zerstörung. Bundesland Rheinland-Pfalz. 1990 2000 Jahre Speyer. Dom: Patrozinium St. Maria und St. Stephan. Nach Zerstörung der Abtei Cluny in Burgund in Frankreich 1810 größte romanische Kirche der Welt. Seit 1981 UNESCO-Weltkulturerbe. Gegründet 1027 durch Kaiser Konrad II. Geweiht 1061 unter Heinrich IV., später vergrößert (134 m lang, 33 m breit); 1106 fertig. 1689 Verwüstung durch frz. Soldaten, 1794 durch frz. Revolutionstruppen. Viehstall, Lagergebäude. 1801 Bistum Speyer aufgehoben; i. J. 1806 Abrisspläne. 1817 Bistum erneuert, 1822 Dom neu geweiht. Weitere Restaurationsarbeiten im 19. Jh. 1925 Päpstliche Basilika. Seit 1996 Restaurierungsarbeiten. Grablege der Salischen Kaiser: Konrad II. (+1039), Heinrich III. (+1056), Heinrich IV. (+ 1106), Heinrich V. (1125). Weiters u. a. Habsburger Rudolf I (+1291) u. Albrecht I. (1308). Persönlichkeiten: Edith Stein: Ordensname Teresia Benedicta a Cruce/Theresia Benedikta vom Kreuz. *12.10.1891 Breslau/Wrocław in Schlesien, Polen + 9.8.1942 KZ Auschwitz-Birkenau. Philosophin, Nonne, Märtyrerin. Papst Johannes Paul II. sprach sie am 1.5.1987 selig, am 11.10.1998 heilig. Katholischer und evangelischer Gedenktag 9. August. Jüngstes von elf Kindern, jüdisch-orthodoxe Familie. Loslösung von jüdischen religiösen Traditionen. Philosophie, Psychologie, Geschichte in Breslau, Göttingen, Freiburg/Breisgau. Assistentin bei Edmund Husserl in Freiburg. Als Frau wurde sie viermal nicht zur Habilitation zugelassen. Am 1.1.1922 katholische Taufe. Ostern 1923 in die Pfalz, Lehrerin in Speyer (St. Magdalena). Mitte April 1933 Brief an Papst Pius XI. mit Bitte, gegen Judenverfolgungen zu protestieren. Vatikan gab keine öffentliche Stellungnahme ab. Erst 1937 päpstliche Enzyklika Mit brennender Sorge. 1933 Eintritt in den Karmel zu Köln, 1934 eingekleidet. 1936 ließ sich Ediths Schwester Rosa Stein (1883-1942) taufen. 1938 siedelten Edith und Rosa in den 1 niederländischen Karmel Echt über. Am 2.8.1942 wurden beide von der Gestapo verhaftet. Am 9.8.1942 beide in der Gaskammer des KZ Auschwitz-Birkenau ermordet. Seligsprechung am 1.5.1987 in Köln, Heiligsprechung am 11.10.1998 in Rom. 1999 mit hl. Birgitta von Schweden (+1373) und hl. Katharina von Siena (+1380) Patronin Europas. Paul Josef Nardini: *1821, +1862. Priester, Ordensgründer, Sozialreformer. Unehelich geboren (Lichtenberger), von Pflegevater Zuname Nardini. Matura 1841 Speyer, 1846 Priesterweihe. »Segensreicher Seelsorger«. 1851 Pfarrer in Pirmasens. Große soziale Not der Bevölkerung. 1855 Gründung der Armen Franziskanerinnen von der hl. Familie (auch Mallersdorfer Schwestern; Armen- u. Krankenpflege, Erziehung verwahrloster Kinder). Seligsprechung am 22.10.2006 im Dom zu Speyer. Nach der Feier wurde – nach altem Brauch – aus dem steinernen »Domnapf« vor der Kathedrale Wein ausgeschenkt. Worms: Name: Borb/metomagus keltisch>Warmazfeld>Wormazia>Worms. Civitas Vangionum> Wangengau für Umgebung von Worms. Linksrheinisch zwischen Speyer und Mainz. Bereits um 5000 v. Chr. (Jungsteinzeit) Siedlung. Eine der ältesten Städte Deutschlands. Im 1. Jh. nach Chr. röm. Militärlager. Burgunder (Nibelungensage!). Nach 450 Franken. In fränk. Zeit erster gesicherter Bischof Berchtulf (614 Pariser Synode). Unter Karolingern eines der Machtzentren. Unter Karl d. Großen (768-814) Wintersitz. 976 bekam Salier Otto von Worms Herzogtum Kärnten als Lehen (vorher Teil Bayerns). Mit Salischen Kaisern Aufstieg der Stadt. Heinrich IV. setzte am Reichstag zu Worms 1076 Papst Gregor VII. ab>Kirchenbann> Gang des Kaisers zum Papst nach Canossa. 1122 Wormser Konkordat zw. Kaiser Heinrich V. und Papst Kalixt II.>Ende des Investiturstreites (Einsetzung von Geistlichen). 1184 Kaiser Friedrich I. Rotbart Freiheitsrechte. 1495 Reichstag unter Maximilian I.: Reichssteuer, Reichskammergericht, Ewiger Landfrieden. 1521 Reichstag unter Karl V.: Jänner bis Mai. »Wüst und wild«. Teilung der habsburgischen Macht: spanische und österreichische Linie. Martin Luther (10.11.1483-18.2.1546 Eisleben): Im Rahmen des Reichstages wurde auch Luther angehört. Er widerrief seine Ansichten nicht: »... so bin ich durch die Stellen der Heiligen Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil es gefährlich und nicht heilsam ist, wider das Gewissen etwas zu tun. Gott helfe mir. Amen!« Der Spruch »Hier stehe ich. Gott helfe mir. Ich kann nicht anders.« ist nicht belegt. Der Augsburger Zeuge Konrad Peuntinger berichtet: »Got kum mir zu hilf.« Im Wormser Edikt wurde über Luther die Reichsacht verhängt (vogelfrei; Lutherdenkmal in Worms 1868). Sein Landesherr Kurfürst Friedrich von Sachsen ließ ihn auf dem Heimweg »entführen« und auf die Eisenacher Wartburg in Schutzhaft bringen. Luther übersetzte als »Junker Jörg« im Herbst 1521 in elf Wochen Neues Testament ins Deutsche (Grundlage für die neuhochdeutsche Schriftsprache). Worms im 16. Jh. Zentrum der Reformation, Dom blieb aber katholisch. Bevölkerung ist vorwiegend evangelisch. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg Zerstörungen. 1792-1814 französisch. Schwere Zerstörungen durch Bomben im Feber und März 1945. Bundesland Rheinland-Pfalz. Wormser Dom: Patrozinium St. Peter. Bauzeit 1130-1181; romanisch; Bisch. Burchard II. Bis Säkularisierung des Bistums 1801/02 Bischofskathedrale. Während der schwedischen Besatzung 1632-1635 protestantische Gottesdienste. Während Pfälz. Erbfolgekrieges Dombrand. 1698 restauriert. 2 1792-1814 französisch. Dom Pferdestall u. Lagerhalle. Ab 1886 Renovierung; fertig 1935. Bombenschäden 1945. Restaurierungen. Grablege der Salier: Angehörige u. Vorfahren Konrads II., u. a. Großmutter Judith, Herzogin von Kärnten (+991), Onkel Konrad I., Hzg. von Kärnten (+1011), Vetter Konrad II., Hzg. von Kärnten (+1039). In der gotischen Nikolauskapelle (1280-1315) Reliquien des hl. Nikolaus (?), angeblich von Kaiserin Theophanu aus Byzanz anlässlich d. Hochzeit mit Otto II. 972 gestiftet. 1920/27 aus statischen Gründen abgetragen und neu errichtet. Nibelungensage: Wormser Dom spielt Rolle in Nibelungensage (Königinnenstreit zw. Brunhilde u. Krimhild). Nibelungenfestspiele seit 2002 auf Freiluftbühne vor dem Dom. Persönlichkeiten: Bischof Burchard I. (um 965-20.8.1025): Bischof um 1000. Im Gefolge Kaiser Ottos III. nach Italien. Errichtete an Stelle einer Salierburg in Worms 1022 Pauluskirche. Dombau zu Worms (Weihe 1018). Bedeutender Kirchenrechtler. Im Dom bestattet. Martin Luther: Siehe oben. Mainz: Name: lat. Mogo/untiacum (kelt. Gott Mogon?)>Moguntia, Magantia> Mainz. Stadtpatron hl. Martin. Linksrheinisch gegenüber Mainmündung. Hauptstadt von Rheinland-Pfalz, am rechten Ufer Wiesbaden, Hauptstadt von Hessen. Römisches Heerlager rd. 15. v . Chr (Drusus). Ab 89 n. Chr. Hauptstadt der Provinz Germania superior (Obergermanien). 2. Hälfte des 4. Jh. Bistum. 782 Erzbistum. Aurea Moguntia = Goldenes Mainz. Erzbischof mächtiger Kurfürst; Kaiserwahlen. Lange Zeit Vertreter des Papstes und Primas Germaniae. Erzbisch. Willigis (975-1011) errichtete den Dom. Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa (Rotbart) hielt 1184 in Mainz Hoftag ab (größtes Fest des Mittelalters). Barbarossas Enkel Friedrich II. 1212 im Mainzer Dom zum König gekrönt; 1235 Reichstag zu Mainz. Um 1450 erfindet Johannes Gutenberg Buchdruck. 1477 Universität. Reformation konnte sich in Mainz nicht durchsetzen. Im 30-jährigen Krieg kampflos von den Schweden eingenommen. 1792 von den Franzosen erobert. Erzbischof musste fliehen. 1793 »Mainzer Republik«, bald Ende. 1797-1814 wieder französisch (Mayence). 1816 Großherzogtum Hessen. Seit 1837 Mainzer Fastnacht. Im Zweiten Weltkrieg bis 1942 von Bomben verschont. Schlimmster Angriff 27.2.1945. Stadt zu 80 % zerstört. 1946 die 1798 aufgehobene Universität wieder errichtet. 1962 2000-Jahr-Feier (angeblich begründete General Agrippa 38 v. Chr. röm. Militärlager am Zusammenfluss von Rhein und Main). Stadt infolge der erzbischöflichen Kurfürsten immer katholisch geprägt. 1802 erste evangelische Gemeinde. In Altstadt viel Romanik und Gotik, später Renaissance (Kurfürstliches Schloss) und Barock, Rokoko. Festungsbauten. Mainzer Dom: Patrozinium hl. Martin von Tours. Dreischiffige romanische Pfeilerbasilika, in Anbauten romanische, gotische, barocke Elemente. Nach 975 veranlasste Erzbischof Willigis Bau des neuen Domes. Anlehnung an konstantinische Petersbasilika in Rom. Am 29.(28.)8.1009, Tag der Weihe, Brandkatastrophe. Neubau erst am 10.11.1036 im Beisein von Kaiser Konrad II. eingeweiht. Brand 1081. Kaiser Heinrich IV. half beim Wiederaufbau. Um 1200 eingewölbt. In folgenden Jahrhunderten Umbauten und Erweiterungen. Bei der preußischen Beschießung 3 1793 Dom schwer getroffen. In der »Mainzer Republik« Heerlager. Abbruchspläne mit Hilfe Napoleons verhindert. 1813, nach Niederlage der Großen Armee, Dom als Schweinestall und Lazarett. Restaurierungsarbeiten bis 1831. Im August 1942 mehrere Treffer. Brandschäden. 2001 erneute Generalsanierung. Krönungsdom mehrerer deutscher Könige. St. Stephan: Gründer 990 Eb. Willigis. Auftraggeberin wahrsch. Kaiserinwitwe Theophanu. Spätere Umbauten u. Erweiterungen. Älteste gotische Hallenkirche am Mittelrhein. Schäden im 2. Weltkrieg, v. a. nach Luftangriff 27. 2.1945. Das eingestürzte Gewölbe durch flache Holzdecke ersetzt. Grabstätte von Eb. Willigis. Chagall-Fenster: jüdischer Künstler Marc Chagall (*24.6.1887 Witebsk, Weißrussland; +28.3.1985 Frankreich) gestaltete insgesamt 9 Chorfenster als Beitrag zur deutsch-jüdischen Aussöhnung (Freundschaft zum Pfarrer Klaus Mayer). Biblische Szenen in leuchtenden Blautönen (u. a. Vertreibung von Adam u. Eva aus Paradies). Chagall bemalte alle Fenster selbst. Letzte Kirchenfenster von Marc Chagall. Nach Tod setzten Schüler Arbeit fort. Friedenskirche: evangelische Kirche in Mainz-Mombach 1910/11 (Jugendstil). Im katholisch geprägten Mainz am 15.10.1885 erste evangelische Gemeinde in Mombach. Persönlichkeiten: Johannes Gensfleisch Gutenberg (um 1400-1468 Mainz): Buchdruck mit beweglichen Lettern, Druckerpresse. Gutenberg-Bibel. Maschinelle Massenproduktion von Büchern. Der Buchdruck war auch mit ein Grund für den raschen Erfolg von Luthers Reformation. Romano Guardini (1885 Verona-1968 München): Familie seit 1886 in Mainz. 1903 Matura. Chemiestudium in Tübingen, Nationalökonomie in Berlin und München, danach kathol. Theologie in Freiburg/Breisgau. 1910 in Mainz Priesterweihe. Weiteres Studium in Freiburg (Doktorat) u. Bonn (Habilitation). Jugendseelsorge. Univ.-Prof. in Breslau und Berlin. 1935 offen gegen nazistische Bewegung »Deutsche Christen« (G. betont enge Verbundenheit von Christentum u. jüdischer Religion!). 1945 Universität Tübingen, 1948 Uni München. Wegen Krankheit nicht in Liturgie-Kommission des II. Vatikanums. Helmut Kohl (1930 Ludwigshafen-?): CDU-Politiker. »Schwarzer Riese«. 1969-1976 Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, 1982-1998 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland; 1973-1998 Bundesvorsitzender der CDU (Christlich-demokratische Union). »Kanzler der deutschen Einheit«: 9.11.1989 Fall der Berliner Mauer (seit 13.8.1961; »antifaschistischer Schutzwall«), 1990 Ende der kommunistischen DDR (Deutsche demokratische Republik; Ostdeutschland). Ende des geteilten Deutschland. 3.10.1990 Einigungsvertrag. »Tag der deutschen Einheit«. Jochen Rindt (1942 Mainz-1970 Monza): Formel-I-Pilot. Als Vollwaise mit deutscher Staatsangehörigkeit bei Großeltern in Graz; als Rennfahrer nur für Österreich. Beim Training für Großen Preis von Monza tödlich verunglückt. Wegen Punktevorsprunges nach dem Tode zum Formel-I-Weltmeister erklärt. Franco Foda (*1966 Mainz, Vater Venezianer): Fußballer (Deutschland, Schweiz, zuletzt Sturm Graz; dort auch Trainer). DFB-Nationalspieler (9 x, davon 7x U-21). Bingen: Name: wahrsch. kelt. Binge = Graben, Loch; im Rhein Untiefe Binger Loch. Am Rheinknie westl. von Mainz; Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Oberes Mittelrheintal; durch Veroneser Schenkung Ottos II. 983 an Erzbischof Willigis von Mainz. Höchste Erhebung Rochusberg 4 242 m. Rochuskapelle (Reliquien von Rupert v. Bingen, + um 732, u. seiner Mutter hl. Berta von Bingen). Persönlichkeit: Hildegard von Bingen (1098-17.9.1179 Kloster Rupertsberg): Benediktinerin, Mystikerin, Dichterin, Universalgelehrte; am 7.10.2012 Kirchenlehrerin (ernannt von Papst Benedikt XVI). Befasste sich in Werken mit Religion, Medizin, Musik, Ethik, Kosmologie. Briefwechsel mit hochgestellten Persönlichkeriten. Kritische Worte. Gründete um 1150 Kloster Rupertsberg über dem Grab des hl. Rupert v. Bingen. Meiste Werke Hildegards entstanden hier. Reliquien in Pfarrkirche des rechtsrheinischen Eibingen bei Rüdesheim (Bingen gegenüber). Aachen: Name: eig. Bad Aachen.Von altgerm. Ahha=Ache=lat. aqua=Wasser. Grenzgebiet zu Belgien und Niederlanden. Etwa auf der Höhe von Köln (65 km Luftlinie). Bundesland Nordrhein-Westfalen (Hauptstadt Düsseldorf). Dom und Domschatz 1978 als erstes deutsches und zweites Kulturdenkmal weltweit UNESCO-Weltkulturerbe. Rd. 3000 v. Chr. besiedelt. Vor 1000 Kelten (warme Quellen!). Röm. Heilbad im 1. Jh. n. Chr. Badebetrieb auch Spätantike. Fränkische Gräber aus 7. Jh. Unter König Pippin d. J. 765 Erwähnung Aquis villa. Sohn Karl d. Große (768-814) erbte Reich und baute Aachener Hof zur Kaiserpfalz mit Palast und Kapelle aus. An Stelle d. Palastes heute Rathaus, an Stelle d. Kapelle Aachener Dom. Sohn Ludwig d. Fromme 813 in Anwesenheit des Vaters zum Mitkaiser gekrönt. Karl d. Gr. nach Tod am 28.1.814 im Vorhof d. Kapelle beigesetzt. Karls Enkel Lothar I. krönte sich hier zum Kaiser. Otto I. 936 zum König gekrönt. 1165 Heiligsprechung Karls d. Gr. Bis 1531 31 deutsche Könige hier gekrönt; Letzter war Habsburger Ferdinand I. (Bruder Karls V.). 1349 Rathaus auf Resten der Kaiserpfalz erbaut. In der Reformationszeit starker Zustrom zu Luther und Calvin. Seit Gegenreformation katholisch geprägt. Am 2.5.1656 furchtbarer Stadtbrand. In der Folge Aachen mondäner Badeort (Was das Feuer zerstört hat, baut das Wasser wieder auf.). 1794 frz. Besetzung; viele Kulturgüter nach Paris. 1802 Bischofssitz (Suffragan von Köln). Gleichheitsrechte für Protestanten. Nach Wiener Kongress 1815 preußisch. 1918 Teil des Hinterlandes (Eupen) an Belgien. Wallfahrt 1937 mit 800.000 Teilnehmern als Protest gegen die Nationalsozialisten. Im 2. Weltkrieg arge Schäden. Am 21.10.1944 als erste dt. Stadt von Allierten eingenommen. Seit 23.8.1946 Bundesland Nordrhein-Westfalen. Karslhymne aus 12. Jh.: Urbs Aquensis, urbs regalis – Aachen, Königsstadt. Bedeutendes Wirtschafts- und Bildungszentrum (Technische Hochschule!). CHIO Aachen: Reitturnier seit 1924; seit 1992 Weltfest des Pferdesportes. Aachener Dom: Patrozinium: hl. Maria. Der karolingische achteckige Kuppelbau (Oktogon) wurde um 800 unter Karl d. Gr. errichtet; 400 Jahre größter freischwebender Kuppelbau nördlich d. Alpen. Vorbild San Vitale in Ravenna. Auf d. Thron saßen bis 1531 31 deutsche Könige nach der Krönung. Monumentale gotische Chorhalle 1355-1414 errichtet (»Glashaus von Aachen«). Marienschrein (1220-1239): Aachener Heiligtümer (Windeln Jesu, Lendentuch Christi, Kleid Mariens, Enthauptungstuch Johannes des Täufers). Seit 1349 Wallfahrten im Turnus von 7 Jahren; letzte 2007 (Motto »Kommt, und Ihr werdet sehen!«). 5 Pala d'Oro: goldene Altartafel (um 1020). Antependium beim Hauptaltar. 17 Relieftafeln aus getriebenem Goldblech. U. a. Darstellungen aus der Leidensgeschichte Jesu. Karl d. Gr. nach Tod am 28.1.814 im Dom bestattet; genauer Ort nicht bekannt. Anlässlich der Heiligsprechung wurden Gebeine umgebettet. Auch Otto III. (*980, 983 König, 986 Kaiser, +1002), Sohn Ottos II. und der byzantinischen Prinzessin Theophanu, in Aachen beigesetzt. Im Laufe der Jahrhunderte Umbauten, Erweiterungen und Restaurierungen. Im 2. Weltkrieg Schäden an Fenstern der Chorhalle. 2011 Sanierungsmarathon beendet. Persönlichkeiten: Karl I. der Große (747/8-814 Aachen): Enkel Karl Martells (besiegte 732 Mauren bei Tours und Poitiers), Sohn von Pippin d. Jüngeren; Geschlecht der Karolinger (751-911). 768 König des fränkischen Reiches, 25.12.800 im Petersdom von Papst Leo III. zum römischen Kaiser gekrönt. Feldzüge gegen Langobarden, Avaren, Sachsen, Mauren in Spanien (Rolandslied). Bestimmte 811 die Drau als Grenze zwischen den Missionsbereichen von Salzburg (Rupert> St. Ruprecht nördlich der Drau) und Aquileia (Hermagoras>Hermagor südlich der Drau). Gestorben 28.1.814 in der Pfalz zu Aachen. Im Dom beigesetzt. Karolingische Renaissance. Im »Paderborner Epos« (Aachener Karlsepos) wird er »Pater Europae« (Vater Europas) genannt. Überragende Herrschergestalt: Karl>slow. kralj = König; vgl. Cäsar>dt. Kaiser, slow. cesar, russ. car. Karlspreis: gegründet 1949. Wird seit 1950 am Himmelfahrftstag im Rathaus zu Aachen für besondere Verdienste um die europäische Einigung verliehen. Karl wurde am 29.12.1165 auf Betreiben des Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa (Rotbart; 1122-1190; 1152 König, 1155 Kaiser) vom Gegenpapst Paschalis III. heiliggesprochen. (Staufer: schwäbisches Adelsgeschlecht, 1138-1254/68 deutsche Könige und röm. Kaiser.) Apollonia Radermacher (1571-1626, Aachen): Gründerin des Elisabethinenordens. Ludwig Mies van der Rohe (1886 Aachen-1969 Chicago): Architekt, Sohn eines Steinmetzen. Otto Graf Lambsdorff (1926 Aachen-2009 Bonn): Politiker (FDP). Köln (am Rhein): Name: als Oppidum Ubiorum (Stadt der Ubier) am linken Rheinufer gegründet und als Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA, 8.7.50 n. Chr.) zur Stadt erhoben; benannt zu Ehren von Agrippina d. J., der 3. Gattin ihres Onkels, des Kaisers Claudius, Mutter Neros. Hauptstadt der Provinz Germania inferior (Niedergermanien). Um 80 n. Chr. Wasserleitung aus d. Eifel (einer der längsten Aquädukte). In der Mundart Kölsch heißt die Stadt Kölle. Wichtige Handels- und Verkehrswege. Bedeutendes antikes Erbe. Spätestens ab 313 Bistum; rd. 795 Erzbistum. Um 455 fränkisch, später Teil des fränkischen Königreiches von Chlodwig I. (Merowinger, +511). Zusammenwachsen der röm. u. fränk. Bevölkerung. Gegen Ende der Merowingerzeit (751) Residenzstadt. Spätestens ab Karolingerzeit (seit 751) Erzbischof einer der Wichtigsten im Reich. Winter 881/882 Normannen. Unter Ottonen (10. Jh) wichtig bei Annäherung des ostfränkisch-deutschen Reiches an Byzanz (Byzantinerin Theophanu Gattin Ottos II.). Geistliches Zentrum. Romanik. Eb. Kurfürst. 1096 Beginn des 1. Kreuzzuges. 1164 Überführung der Gebeine der hl. Drei Könige aus Mailand durch Eb. Rainald von Dassel (Kaiser Friedrich I. Barbarossa/ Rotbart). Bedeutendes Pilgerzentrum, wie auch Aachen (1165 Heiligspr. Karls d. Großen). Im 6 Hochmittealter mit rd. 40.000 Ew. größte Stadt Deutschlands. Stadtbefestigung (Teile noch heute erhalten) sollte an himmlisches Jerusalem erinnern. Seit 12. Jh. im Namen Titel Sancta (die Heilige; noch heute: et hillije Kölle), neben Jerusalem, Konstantinopel, Rom. »Sancta Colonia Dei Gratia Romanae Ecclesiae Fidelis Filia – Heiliges Köln von Gottes Gnaden der römischen Kirche treue Tochter.« Grundsteinlegung zum Kölner Dom 1248. 7.5.1259 Stapelrecht (Eb. Konrad v. Hochstaden; durchziehende Handelsleute mussten Ware für bestimmten Zeitraum stapeln u. anbieten; mit Stapelrecht zumeist auch Umschlagsrecht). Wohlstand der Bürger. Ständische Unruhen, Streitereien mit Erzbischöfen. Aufmüpfige Bürgerschaft (im Karneval lässt man die Sau raus). Gründungsmitglied der Hanse (beim letzten Hansetag 1699 in Lübeck noch eine der neun Städte). 1388 Universität (Heidelberg 1386).1582 sagte sich Eb. Gebhard Truchsess von Waldburg von der kathol. Kirche los, heiratete die protestantische Stiftsdame Agnes von Mansfeld. Vom Papst Gregor XIII. (Gregorianische Kalenderreform Oktober 1582) 1583 exkommuniziert und abgesetzt; Nachfolger Ernst von Bayern. Es folgte der Kölner Krieg (1583-1588) mit brutalen Folgen. Im 30-jährigen Krieg unversehrt, Stadt verdiente durch Waffenproduktion und -handel. 1794 von frz. Revolutionstruppen besetzt, Ende der freien Reichsstadt. Kunstwerke nach Paris gebracht. 1795 Hausnummern eingeführt (zB. 4711), 1798 Universität aufgelöst (1919 wieder eröffnet). Mit dem gesamten linksrheinischen Reichsgebiet Teil der frz. Republik. Napoleon im September 1804 begeistert empfangen. Nach Wiener Kongress 1815 Teil Preußens. 1880 nach 632 Jahren auf Betreiben des Königs von Preußen Kölner Dom (»ewige Baustelle«) vollendet. Ende 19. Jh. Festungsanlagen geschleift. 1918 Ende des dt. Kaiserreiches. Laut Erlass von Oberbürgermeister Konrad Adenauer (1917-1933) wird Köln 1919 wieder mit K (vorher C) geschrieben. 1922 Kölner Messe. 1929 Ford-Werke. Adenauer (kathol. Zentrum) von Nationalsozialisten 1933 zuerst beurlaubt, im Juli entlassen. 18.6.1940 erster Bombenangriff. 1943 über 90 Prozent der Innenstadt zerstört. Dom schwer beschädigt. Letzter Bombenangriff 2.3.1945. Amerikan. Einmarsch 4.3.1945. Der amerikanische Präsident John F. Kennedy besuchte im Sommer 1963 Köln. Vor dem Dom begrüßte er die Anwesenden auf Kölsch mit »Kölle Allaaf!« (Es lebe Köln! Auch der Karnevalsgruß). Der Kölner Karneval ist die bedeutendste Faschingsveranstaltung am Rhein und in Deutschland überhaupt. Er ist Ausdruck von Lebensfreude und Fröhlichkeit. Köln ist wichtiges kirchliches Zentrum. Reichste katholische Diözese der Welt. Außer Dom noch weitere sehr bedeutsame Kirchen (12 romanische Kirchen in Innenstadt, u. a. Groß St. Martin, St. Ursula) und sonstige kirchl. Einrichtungen. Eines der Zentren d. katholischen Kirche. 20. Weltjugendtag 15.-21.8.2005: Köln, Bonn, Düsseldorf. Abschlussmesse auf Marienfeld in Köln. Über 1 Million. Papst Benedikt XVI. (Kard. Joseph Ratzinger), gewählt am 19.4.2005, zurückgetreten am 28.2.2013, bestätigte den Titel »heiliges Köln«. Wirtschaft: gemeinsamer Wirtschaftsraum mit angrenzendem Ruhrgebiet. Kölner Messe 1922 auf Anregung von Oberbgm. Konrad Adenauer gegründet; eine der größten Europas. Neben anderen Sparten chemisch-pharmazeutische Industrie (Bayer Leverkusen). Bildung, Kultur, Medien, Verkehr, Wirtschaft. Kulinarik. Bier. Kölner Karneval. Humor. Rheinländisches Lebensgefühl. 7 Musik: Kölner Philharmonie, erbaut 1986; einer der modernsten Konzertsäle der Welt. Klassische, moderne, Unterhaltungsmusik. Jährlich rd. 400 Konzerte, rd. 600.000 Besucher. Bier: Bier ist das älteste Kulturgetränk der Menschheit. Köln ist Stadt des Bieres: Kölsch. »Köln ist die einzige Stadt, wo man trinkt, was man spricht (oder: wo man spricht, was man trinkt), nämlich Kölsch.« 4711: Kölnisch Wasser – Eau de Cologne. Am bekanntesten Marke 4711: ehem. Hausnr. der Herstellerfirma in Glockengasse. Ursprgl. aus dem 18. Jh. jedoch Eau de Cologne der Fa. Joh. Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz. Ital. Parfumeur Farina (1685-1786) 1709 Erfinder von Kölnisch Wasser. Napoleon verwendete angeblich nur diese Duftmarke. Medien: ARD, RTL, 3Sat, WDR; Millionenshow (Günther Jauch, Armin Assinger). Stefan Raab, Harald Schmidt. Sport: 1. FC. Köln: gegr. 1948. Staatsmeister 1962, 1964, 1978. Auf Karnevalssitzung 1950 wurde kleiner Geißbock geschenkt; seither Maskottchen. Aktuell HennesVIII. Der Geißbock benannt nach Hans »Hennes« Weisweiler (1919-1983). Weisweiler errang als Trainer 1978 das Double, den Staatsmeister und den Pokalsieger. Sehr bekannter Spieler der »Geißböcke« Wolfgang Overath (*1943). In Köln spielte der Wiener Toni Polster, bis 2012 auch der slowenische Fußballer Milivoj Novakovič (*1979; SAK Klagenfurt, Voitsberg, Mattersburg, LASK Linz). Aus der Umgebung Kölns stammen die Formel-I-Rennfahrer-Brüder Michael (*1969) und Ralf (*1975) Schumacher. Stadtwappen: Schild rot-weiß (Farben der Hanse), im roten Feld drei goldene Kronen (drei Könige), im weißen elf schwarze Flammen (hl. Ursula u. ihre Gefährtinnen). Der Kabarettist Werner Finck (1902 Görlitz, Sachsen -1978 München) nahm die Tatsache auf Korn, dass der Rhein wegen ungeklärter Abwässer beinahe zu einer Kloake verkommen war, und bemerkte spitz: »Köln liegt am Unr(h)ein.« Kölner Dom: Patrozinium: hl. Maria u. hl. Petrus. Seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe. Mit 157,5 m nach Ulmer Münster (161.5 m; Turm 1890 vollendet) zweithöchster Kirchenbau der Welt (an 3. Stelle Straßburger Münster, 142 m). Adresse: Domkloster 4, 50667 Köln. Zu den größten gotischen Kirchen der Welt. Bauzeit 632 Jahre: 1248-1880. Vorgängerbauten. Alter Dom od. Hildebold-Dom am 27.9.873 geweiht. 23.7.1164 Reliquien der Hl. Drei Könige von Mailand nach Köln (Kaiser Friedrich I. Barbarossa u. Eb. Rainald von Dassel). Baubeginn 15.8.1248. Vorbild Kathedrale v. Amiens. Köln 5-schiffig, Amiens 3-schiffig. Chor 27.9.1322 geweiht. Dorthin Dreikönigsschrein. 1448/49 Großglocken Pretiosa (11.500 kg) u. Speciosa (5.200 kg). Nach 1510 Arbeit langsam eingestellt, letzte Baunachricht 1528. 5.1.1531 Habsburger Ferdinand I., Bruder Kaiser Karls V., im Dom zum deutschen König gewählt. Nach 1794 Beschädigungen. 1796 Einstellung der Gottesdienste. 4.1.1804 Rückkehr des Dreikönigenschreines. 20.11.1814 fordert der katholische Publizist Joseph Görres im »Rheinischen Merkur« Weiterbau des Domes. Auch der protestantische preußische König für Fertigstellung. Dachstuhl Eisenkonstruktion. Ende des Dombaus am 15.10.1880 gefeiert. Im 2. Weltkrieg rd. 70 Treffer. Auch Brandbomben. Restaurierungsarbeiten bis 1956. 1923 wurde die größte, die St. Petersglocke (»D'r dicke Pitter«, 24.000 kg) hochgezogen. Größte freischwingende Glocke der Welt. 8 Dreikönigenschrein: Teil der wertvollen Innenausstattung. Größte Goldschmiedearbeit des Mittelalters in Europa. 220x110 cm, 153 cm hoch. Form einer dreischiff. Basilika. Nikolaus von Verdun (1130-1205) zugeschrieben (von ihm auch Verduner Altar in Klosterneuburg). 1864, 700-Jahr-Jubiläum der Ankunft der Gebeine, wurde Schrein letztmals geöffnet. Persönlichkeiten: Agrippina d. J (15 Köln-59 Kampanien): Schwester Caligulas (+41), Mutter Neros (+68). Hl. Ursula v. Köln: Legendenfigur (Legenda aurea – Goldene Legende); + 383 (?). Königstochter aus Bretagne. Pilgerte mit 10 Gefährtinnen und weiteren 11.000 Jungfrauen nach Rom; auf Rückweg in Köln alle von Hunnen getötet. Verliebter Hunnenprinz tötete Ursula mit Pfeil. Bruno von Köln (1027/30 -1101 Kartause La Torre, Kalabrien, Italien): Gründer des Kartäuserordens (1084, La Grande Chartreuse/Die große Kartause). 1090 Kartause La Torre. Albertus Magnus (A. Teutonicus, A. Coloniensis = Albert d. Große, A. d. Deutsche, A. von Köln; rd. 1200 Lauingen/Donau, Schwaben/Bayern-1280 Köln): Gelehrter und Bischof, 1622 selig, 1931 heilig. Dominikaner. Aristoteliker. Lehrer an Kölner Klosterschule (Vorgängerin d. Uni>gegr. 1388). 1248 Grundsteinlegung zum Kölner Dom. Mittler zwischen Erzbischof und Bürgerschaft. 1260 Bischof v. Regensburg, somit Reichsfürst. 1269 zurück nach Köln. 1274 auf Konzil zu Lyon für Anerkennung Rudolfs I. v. Habsburg als dt. Königs. Albertus wurde zur Legendenfigur. Grab in Krypta v. St. Andreas. Einer seiner Sprüche lautet: »Findet die Wahrheit, denn die Wahrheit macht frei!« Johannes Duns Scotus (1266 Duns, Schottland-1308 Köln): Theologe, Philosoph. Adolph Kolping (1813 Kerpen/Köln-1865 Köln): Begründer des Kolpingwerkes, kathol. Priester. Viertes Kind eines Lohnschäfers. Schuster. Wollte Priester werden. Grauenhafte Lebensbedingungen der Handwerksgesellen. 1837 – 24-jährig – Gymnasium. »Schuster, bleib bei deinem Leisten!« 1841 Matura. 1845 in Kölner Minoritenkirche Priesterweihe. Seelsorger in aufstrebender Industrieregion. Erschreck. soziale Umstände. 1847 Präses des katholischen Gesellenvereins. 1849 Domvikar in Köln. Kölner Gesellenverein. 1850 »Rheinischer Gesellenbund« >1851 »Katholischer Gesellenverein« > Kolpingwerk. Krankenpflege. 1862 stellte er, von schwerer Krankheit gezeichnet, sein soziales Werk Papst Pius IX. vor. Erhielt kostbares Messgewand. Tod im Gesellenhaus in der Breiten Straße. In der Minoritenkirche bestattet. 1991 selig gesprochen. Jacques Offenbach (1819 Köln-1880 Paris): aus jüdischer Familie; Vater Kantor in Synagoge. 1833 nach Paris. Begründer der modernen Operette. Operetten, Opern, Ballette, Konzerte. Orpheus in der Unterwelt; Die schöne Helena; Hoffmanns Erzählungen; Die Rheinnixen u. a. Konrad Adenauer (1876 Köln-1967 Rhöndorf): 1949-1963 erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland (BRD), 1951-1955 Außenminister. »Der Alte von Rhöndorf«. Oberbürgermeister von Köln 1917-1933 (katholische Zentrumspartei); einige Monate 1945. Mitglied des Preußischen Herrenhauses. In Nazizeit (1933-1945) der Ämter enthoben und zeitweise in Haft. In Weimarer Republik (1918-1933) als Präsident des Preuß. Staatsrates (1920-1933) für ein von Preußen autonomes Rheinland. Mehrfach Kandidat für Amt des Reichskanzlers. 1922 Kölner Messe. Kölner Grüngürtel. 1929 Ford-Werke in Köln. 1931 erste große Auseinandersetzung mit Nationalsozialisten. 1945 von Amerikanern als Oberbürgermeister von Köln eingesetzt, aber von einem britischen General wegen »Unfähigkeit« entfernt (wollte Grüngürtel nicht für Heizungszwecke abholzen 9 lassen). Mitbegründer der CDU (Christlich-demokratische Union). Obmann der CDU (19451966), 1949 Bundeskanzler der BRD (1953, 1957, 1961 wiedergewählt). Setzte Bonn als Hauptstadt durch. 1955 BRD zur NATO. Im Jänner 1955 beendete die Sowjetunion Kriegszustand mit Deutschland, im September 1955 Besuch Adenauers in Moskau. 9626 deutsche Kriegsgefangene wurden freigelassen. 1957 Römische Verträge (u. a. EWG = Europäische Wirtschaftsgemeinschaft: Benelux [Belgien, Niederlande, Luxemburg], Deutschland, Frankreich, Italien > Vorgängerin der EU). Aussöhnung mit Frankreich. 1958 General Charles de Gaulle (1890-1970) frz. Präsident. Versöhnung mit Juden. 1963 besuchte amerikanischer Präsident John F. Kennedy (ermordet 22.11.1963 Dallas, Texas) Deutschland. »Ich bin ein Berliner.« Am 12.10.1963 Adenauer militärisch verabschiedet. Nachfolger als Kanzler (bis 1966) wurde Wirtschaftsminister Ludwig Erhard (1897 Fürth/Nürnberg-1977 Bonn; Vater des deutschen Wirtschaftswunders; Zigarrenraucher). »Der Alte« verfolgte ihn, den Unerwünschten, mit verächtlich beißendem Spott. Adenauer starb am 19.4.1967 in Rhöndorf, 91 Jahre alt. Bis zum Tode blieb er Mitglied des Bundestages. Er hatte aus zwei Ehen acht Kinder. Überlebte beide Gattinnen. Zahlreiche Ehrenbürgerschaften und Ehrendoktorate. Erfindungen und Patente; z. B . »Kölner Brot« in Not des 1. Weltkrieges (Reis, Mais, Hafer ...; Topinambur statt Erdäpfeln, Graupen). Wegen des besonderen Geschmackes der Produkte wurde Erfinder »Graupenauer« genannt. Zahlreiche Anekdoten winden sich um die Schrullitäten dieses Menschen. Als er eines Tages das Gegenteil von dem behauptete, was er am Vortag verfochten hatte, und darauf hingewiesen wurde, bemerkte er: »Was kümmert mich das Geschwätz von gestern!« Ein anderer Spruch lautet: »Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, haben aber nicht den gleichen Horizont.« In der Familie und unter Freunden verbürgt sind seine letzten Worte, gerichtet an die weinende (»kreischende«) Tochter Libet (Elisabeth): »Da jitt et nix zo kriesche!« (»Da gibt es nichts zu weinen«). Josef Kardinal Frings (1887 Neuss-1978 Köln): 1910 in Köln Priesterweihe. Kaplan, Studium in Rom, Freiburg, Seelsorger, Regens eines Priesterseminars. Bekanntschaft mit Oberbgm. Adenauer; nach dessen Meinung vertrat Frings falsche Ansichten über Kindererziehung. 1942-1969 Erzbischof von Köln. Frings bezeichnete Judenverfolgung »himmelschreiendes Unrecht«. Dauerbespitzelung durch Gestapo. 1946 Kardinal. Denkwürdige Auftritte beim 2. Vatikan. Konzil (1962-1965); wichtiger Mitarbeiter Joseph Ratzinger > Papst Benedikt XVI. (2005-2013). 1969 Rücktritt. Nachfolger als Eb. Joseph Kardinal Höffner (1906-1987). Erzbischof seit 1989 Joachim Kardinal Meisner (*1933 Breslau/Wrocław). »Fringsen«: Bei Silvesterpredigt 1946 erlaubte Frings angesichts der grimmigen Kälte und bittersten Not das »Organisieren« von Lebensmitteln und Heizmaterial (= fringsen). Frings ist Initiator der Hilfswerke »Misereor« (1958, Sitz Aachen; Fastenzeit, ganze Welt) und »Adveniat« (1961, Sitz Essen; Advent, Lateinamerika und Karibik). »Misereor«: Mk. 8,2: Jesus: »Misereor super turbam« – »Mich jammert des Volkes«. »Adveniat«: Vater unser: »Adveniat regnum tuum« – »Dein Reich komme«. Berühmt-berüchtigt warten Fringsens Sprüche. Der Kardinal war nahezu blind. Darauf angesprochen sagte er, auf Kölsch natürlich: »Jot lure kann ich schläch, ävver schläch hüre, dat kann ich jot. – Gut sehen kann ich schlecht, aber schlecht hören, das kann ich gut.« Edith Stein (1891-1942): Siehe Persönlichkeiten Speyer. 10 Willy Millowitsch (1909 Köln-1999 Köln): Volksschauspieler u. Sänger (Schnaps, das war sein letztes Wort; Ich bin ene kölsche Jung). Heinrich Böll (1917 Köln-1985): Schriftsteller (Ansichten eines Clowns, Die verlorene Ehre der Katharina Blum, Gruppenbild mit Dame); Literaturnobelpreis 1972. Heinz G. Konsalik (1921 Köln-1999 Salzburg): eig. Heinz Günther, Trivialschriftsteller; nannte sich »Volksschriftsteller« (Der Arzt von Stalingrad). Ab 1939 bei Gestapo tätig. Wolfgang Graf Berghe von Trips (1928 Köln-1961 Monza): Formel-I-Fahrer; Unfalltod. Mildred Scheel (1932 Köln-1985 ): Ärztin, Präs. der dt. Krebshilfe Florian Henckel von Donnersmarck (1973 Köln-?): Regisseur, Drehbuchautor. Würzburg: Name: viell. keltisch Virti-briga = Burg des Virtius>Virteburch>Würzburg. Geograph von Ravenna (7. Jh.): Uburzis. Urkunde 704: in castello Virteburch. U.a. auch Herbi/opolis = Kräuterstadt>Würzburg (lat. herba = Kraut, Würze, gr. πόλις/pόlis = Stadt). Am Main. Unterfranken. Um 1000 v. Chr. (Urnenfelderkultur) kelt. Fliehburg (Segodunum der Römerzeit?). 4./5. Jh. n. Chr. Alemannen, 6./7. Jh. Frankern. Ab 650 Herzogssitz des fränk. Königsgeschl. der Merowinger. 689 Tod der iro-schottischen Missionare Kilian, Kolonat, Totnan. 1127 erstes Ritterturnier auf dt. Boden. 1156 Friedrich I. Barbarossa∞ Beatrix v. Burgund. 1168 Reichstag: Bischof Herold »Herzog in Franken«. 1402: Universität als »Hohe Schule zu Würzburg«. 1476 Prediger Hans Böhm, der »Pfeifer von Niklashausen«, als Ketzer verbrannt. 1525 Niederlage der aufständischen Bauern. Holzschnitzer Tilman Riemenschneider als Mitglied des Stadtrates auf Seiten der Bauern, gefoltert u. eingesperrt (Grabstätte im Dom). 1626-1630 Höhepunkt der Hexenprozesse; 1749 letzter Hexenprozess. Im 30-jährigen Krieg erobert Schwedenkönig Gustav II. Adolf 1631 Würzburg. 1633 kathol. Dom auch für Protestanten zugängig. 1803 an Kurfürstentum Bayern; beide Konfessionen gleichberechtigt. 16.3.1945 Bombenangriff. 90 % der Innenstadt zerstört. Wiederaufbau. 2004 1300-jähriges Stadtjubiläum. Dom: Patrozinium hl. Kilian. Viertgrößte roman. Kirche in Deutschland. Baudenkmal aus der Zeit der Salischen Kaiser (1024-1125). Erbaut ab 1040. Um 1500 spätgotische, Beginn 18. Jh. barocke Elemente (Schönbornkapelle). Feber 1946 große Teile eingestürzt (Folge d. Bomben). Wiederaufbau bis 1967. Ende 2012 Innensanierung abgeschlossen. Alte Universität mit Neubaukirche: 1591, neun Jahre nach Wiederbegründung der Uni. UniKirche (Neubaukirche) von Uni als Aula genützt. Festung Marienberg (Marienfeste): Wahrzeichen. Ursprgl. Sitz der Fürstbischöfe. Würzburger Residenz: 1981 UNESCO-Weltkulturerbe. 1720-1744 als Ordinariat errichtet (Balthasar Neumann). Am 16.3.1945 schwer beschädigt. 1987 wieder hergerichtet. . Kollegiatstift Neumünster: im 8. Jh. Bau zur Erinnerung an den Martyriumsort von Kilian, Kolonat und Totnan (Gebeine der drei Frankenapostel in der Kiliansgruft). Um 1057 Stift Neumünster. Kirche Ende 17. Jh. umgestaltet (Fassade 1711-1716, Johann Dientzenhofer); zeitweise Munitionsdepot. Patrozinium hl. Johannes Evangelist und Joh. d. Täufer. 16.3.1945 schwere Bombenschäden; auch Werke von Tilman Riemenschneider vernichtet. Nach Wiederaufbau 1950 bis 1967 als Bischofskirche. Madonna v. Riemenschneider. Seit 1982 in Kiliansgruft auch Urne des Märtyrerpriesters Georg Häfner (+1942 KZ Dachau; Statue von 11 Karlheinz Oswald). Im ehemaligen Kreuzgang Gedenkstein für Walther von der Vogelweide (wahrsch. hier begraben). In Retzbach am Main barocke Pfarrkirche St. Laurentius (1736-1740, Balthasar Neumann, Fürstbischof Friedrich Carl Schönborn) und Wallfahrtskirche Maria im Grünen Tal (Anfänge 13. Jh., barockisiert im 18. Jh.). Diözesaner Wallfahrtsort zum Gebet für Einheit der Christen. Persönlichkeiten: Walther von der Vogelweide (rd.1170 ?-rd.1230 Würzburg): bedeutendster deutscher Lyriker des Mittelalters: Ich saß auf einem Steine (Ich saz ûf eime steine). Tilman Riemenschneider (1460 Heiligenstadt, Thüringen-1531 Würzburg): Bildschnitzer und Bildhauer, 1520-1524 Bürgermeister von Würzbg. Eines der bedeutendsten Werke HeiligblutRetabel in Jakobskirche in Rothenburg/Tauber (Lindenholz; 1500-1505). Mathias Grünewald (?1475/80 Würzburg-1528 Halle/Saale?): Maler, Grafiker (Renaissance). Hauptwerk Isenheimer Altar (heute im Museum Unterlinden in Colmar, Elsass, Frankreich). Philipp Franz Schönborn (1673 Würzburg- 1724): Fürstbischof in Würzburg, ließ Residenz u. Schönbornkapelle im Dom errichten (Planung Balthasar Neumann). Balthasar Neumann (1687 Eger-1753 Würzburg): Architekt (Barock, Rokoko). Residenz (Baubeginn 1720) u. Schönbornkapelle im Dom (1721-1736). Werner Heisenberg (1901 Würzburg-1976 München): Physiker (Quantenmechanik). Josef Neckermann (1912 Würzburg-1992 Dreieich, Darmstadt): Neckermann Versand. Regina v. Sachsen-Meinigen (1921 Würzburg-2010 Pöcking/Starnberger See, Bayern): aus der katholischen Linie des Hauses Wettin; 1951 Heirat mit Otto von Habsburg (1912-2011). Georg Häfner (1900 Würzburg-1942 KZ Dachau): katholischer Priester, 1941 von Gestapo verhaftet, am 20.8.1942 im KZ Dachau verstorben. Bestattet in der Neumünsterkirche in Würzburg. Am 15.11.2011 in Würzburg selig gesprochen. Rothenburg ob der Tauber: Mittelfranken. An der bayerischen Romantikstraße (Füssen-Würzburg). Wurzeln in Detwang (Stadtteil im Westen von R.; 970 errichtet). 1274 durch Rudolf I. v. Habsburg Reichsstadt. Im 16. Jh. evangelisch-lutherisch. Bürgermeister u. Rat unterzeichneten 1579 die lutherische Konkordienformel von 1577. Im 30-jährigen Krieg (1618-1648) 1631 von Soldaten des katholischen Liga-Generals Tilly eingenommen. Angeblich leerte Bgm. Georg Nusch auf Tillys Befehl 3,25 Liter Wein auf einen Zug und rettete so Stadt vor Zerstörung.>Alljährlich Spiel »Der Meistertrunk«. Ab 1650 Dornröschenschlaf. 1803 zu Bayern. Westteil des Stadtgebietes zu Württemberg. 31.3.1945 Bombenangriff. 40 % zerstört. Wiederaufgebaut. Berühmtes Touristenziel, v. a. Japaner. Verkauf von Weihnachtsgebäck das ganze Jahr. »In Rothenburg ist das ganze Jahr Weihnachten.« Südlichster Punkt des fränkischern Weinlandes. Die Stadt ist als Ganzes ein Museum. Hier wirkte in den Jahren 1548-1552 der slowenische Reformator Primož Trubar (Primus Truber) als Prediger (Spitalskirche; Gedenktafel). In der Jakobskirche befindet sich das Heiligblut-Retabel von Tilman Riemenschneider. Ein weiterer Riemenschneider-Altar in der Kirche von Detwang (Heilig-Kreuz-Altar). Viele Veranstaltungen das ganze Jahr hindurch; u.a. Der Meistertrunk, Schäfertanz. Rothenburg als Filmkulisse: u.a.: 1953: Martin Luther (Niall MacGinnis, John Ruddock, Pierre Lefevre) 12 1956: Die Christel von der Post (Gardy Granass, Hardy Krüger, Paul Hörbiger, Claus Biederstaedt; Deutschland) 1959: Der blaue Engel (Curd Jürgens, May Britt; USA) 1960: Gustav Adolfs Page (Lilo Pulver, Curd Jürgens; Deutschland) 1962: Die wundervolle Welt der Brüder Grimm (Karlheinz Böhm; USA) 1967: Die Schlangengrube und das Pendel (Karin Dor, Lex Barker; Deutschland) Primož Trubar (Primus Truber, 1508 Rašica, südl. von Ljubljana-1586 Derendingen, Tübingen): Protestantischer slowenischer Reformator (»slowenischer Luther«), »Vater der slowenischen Sprache«, Begründer d. slowen. Literatur und der evangelischen Kirche in Slowenien. Aus vermögender Familie. Schulbildung in Reka (Fiume, 1520) und Salzburg. 1524 nach Triest zu Bischof Pietro Bonomo. Humanistische Bildung. 1527 Pfarrer. 1528 nach Wien z. Studium; verlässt 1529 Stadt wegen der Türken. 1530 Prediger in Ljubljana/Laibach. Näherte sich den Protestanten. 1540 wieder in Triest, darauf Pfarrer in Dolenjska (Unterkrain). 1547 von Bischof Textor exkommuniziert. Flucht nach Nürnberg. 1548-1552 Prediger in Spitalskirche in Rothenburg/ Tauber. Daselbst Heirat mit Barbara Sitar; vier Kinder (nach Tod d. ersten Frau zweite Ehe.). 1550 erste zwei slowenischen Bücher: Catechismus (Catechismus in der windischen Sprach) und Abecedarium (1555 Neuaflage beider Bücher). Beide bei Morhart in Tübingen gedruckt. 1153 Pfarrer in Kempten im Allgäu. 1557 1. Teil des Neuen Testamentes (Ta pervi deil tiga Noviga testamenta); 1560 2. Teil. Hans Ungnad, ehemaliger steirischer Landeshauptmann, betrieb im Stift Urach in Württemberg Druckerei (Denkmal Trubars); Übersetzungen ins Slowenische, Kroatische u. Serbische. Trubar wollte »Türken« missionieren. 1562 Superintendent in Ljubljana. 1564 Cerkovna ordninga (Kirchenordnung für slowenische evangelische Kirche; einziges erhaltenes Originalexemplar im Vatikan). Trubar wieder vertrieben. Lauffen/Neckar, Derendingen bei Tübingen. 1567 wieder nach Krain, um von gefangenen Türken mehr über Koran zu erfahren. 1567-1586 Pfarrer in Derendingen. 1582 gesamtes Neues Testament (Ta celi nov testament). Letztes Werk Hishna postilla: Übersetzung von Luthers Hauspostille (Predigten, Erklärungen der hl. Schrift), von Sohn Felicijan nach Trubars Tod herausgegeben. Trubar wurde im Bereich der Galluskirche in Derendingen begraben. In Derendingen sind nach ihm das evangelische Gemeindezentrum, ein Kindergarten und eine Straße benannt. Insgesamt 26 Druckwerke in Slowenisch, 10 in Kroatisch und Serbisch. 10-Tolarschein der Republik Slowenien, 1-Euro-Münze, 2-Euro-Gedenkmünze 2008. Die St. Galluskirche in Derendingen, als letzte Wirkungs- und Grabstätte Trubars, wird alljährlich von vielen slowenischen Katholiken besucht. Trubars Leitlinie »STATI INU OBSTATI« (= STEHEN UND BESTEHEN) wählte der ehemalige slowenische Kurienkardinal (zuständig für Ordensgemeinschaften) Franc Rode (*1934) als bischöflichen Wappenspruch. Juden am Rhein Die ersten jüdischen Gemeinden am Rhein entstanden bereits in Römerzeit. Ihre Geschichte war von einem wechselhaften Schicksal gezeichnet. Der Willkür der Herrscher ausgeliefert. Köln erste jüdische Gemeinde nördlich der Alpen. Bezeugt 321 zur Zeit Kaiser Konstantins I. 13 1183 jüdisches »Ghetto« in Köln. In Bartholomäusnacht 23./24.8.1349 »Judenschlacht«. Erst mit frz. Revolutionsarmee 1794 Protestanten und Juden mit Katholiken gleichgestellt. In den sog. SCHUM-Städten Speyer, Worms und Mainz – hebr. Schpira, Uarmaisa, Magenza – gab es im Mittelater bedeutende jüdische Gemeinden. Auch ihr Schicksal war wechselhaft. Erster Kreuzzug (1096-1099) begann mit Judenpogrom. Der Beitrag zu Kultur und Wirtschaft ist enorm. Ähnliches gilt auch für Aachen, Würzburg, Rothenburg/Tauber. Das Schicksal des Judentums in der Apokalypse der unvorstellbarsten Grässlichkeiten in der Schreckenszeit des neuheidnischen Nationalsozialismus 1933-1945 erschüttert das Gewissen jedes aufrechten Menschen immer von Neuem. Rhein Name: rätoromanisch Rain, Rein; dt. Rhein, it. Reno, frz. Rhin, lëtzebuergesch (luxemburg.) Rhäin, ndl. Rijn; slowen. Ren; lat. Rhenus, griech. Ῥῆνος/Rhenos. Griechen schrieben als Erste die keltische Bezeichnung nieder (deshalb Rh zu Beginn). Vermutlich stammverwandt mit gr. ῥέω/rheō = dt. rinnen = lat. rivus (Bach, Fluss). In der Antike »Rhenus Pater – Vater Rhein«. Entspringt in Graubünden, größter Zufluss der Nordsee. Einer d. bedeutendsten Verkehrswege zu Wasser in der Welt. Fluss der Mythen und Schicksale. »Vater Rhein«. »Wacht am Rhein«. Etwa 1240 km lang, rund 885 km für Großschifffahrt. Wasser von 9 Staaten: Schweiz, Italien, Liechtenstein, Österreich, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Belgien, Niederlande. Alpenrhein: Quellgebiet (Vorderrhein/Rein Anteriur, Hinterrhein/Rein Posteriur)-Bodensee: 172 km Hochrhein: Bodensee-Rheinfall Schaffhausen-Rheinknie Basel: 207 km Oberrhein: Basel-Bingen: 364 km Mittelrhein: Bingen-Bonn: 130 km Niederrhein: Bonn-Millingen (Niederlande): 209 km Delta-Rhein: Millingen-Nordsee: 160 km Kurfürsten Die Wahl der deutschen Könige wurde seit der Veröffentlichung der Goldenen Bulle (Bulla aurea) durch den Kaiser Karl IV. (1316-1378 Prag; 1346 deutscher König, 1347 böhmischer König, 1355 Kaiserkrönung in Rom) im Jahre 1356 genau geregelt. Drei geistliche und vier weltliche Kurfürsten: Erzbischöfe von Köln, Mainz, Trier. Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Sachsen, Markgraf von Brandenburg, König von Böhmen. Im 17. u. 18. Jh. kamen noch andere dazu. Krainerische Wallfahrt Der Pilgertourismus blühte auch im Mittelalter. Bekannte Wallfahrtsziele waren Jerusalem, Rom, Santiago de Compostela (Galizien in Spanien) sowie Aachen und Köln. Das Wort »Pilger« kommt vom ital. pellegrino<lat. peregrinus = fremd; vom Wort »Pilger« kommt »der Pülcher«. Wortkunde »wallfahren«: wallen = wandern, herumstreunen; fahren. Die slowenische Bezeichnung romar = Pilger, romati = pilgern kommt von Roma = Rom; romati = nach Rom (slowen. Rim) gehen. 14 Eine besondere Rolle spielten bei den Slowenen = Krainern die Wallfahrten nach Köln und Aachen. In beiden Städten gab es Seelsorger, die Slowenisch sprachen und für die Betreuung der krainerischen = slowenischen Pilger zuständig waren. Die Städte Kranj/Krainburg und Ljubljana/Laibach unterhielten in Aachen und Köln seit 1495 ein eigenes Altarbenefizium (Gedenktafel in der Pfarrkirche in Kranj). Köln am Rhein > slowenisch Kelmorajn, Kolmorajn, Kolonj: Dreikönigsschrein (1164 aus Mailand nach Köln). Aachen > »zu Aachen« > slowen. Ceahen, vgl. tschech. Cáchy: Grab Kaiser Karls d. Großen (+814, 1165 heiliggesprochen) und Marienschrein (13. Jh.). 15 Fara Kotmara vas – romanje k cesarskim stolnicam Nemške cesarske stolnice Cesarske stolnice so posebno povezane s Svetim Rimskim Cesarstvom (Nemške narodnosti)/ Heiliges Römisches Reich (Deutscher Nation). Kot cesarske stolnice se označujejo tri zgornjerenske stolnice Speyer, Worms, Mainz in pa Aachen, Frankfurt (Heška/Hessen; sveti Jernej/St. Barholom.; gotika, posvečena 1239), Bamberg (Zgornja Frankovska/Oberfranken, Bavarska/Bayern; sv. Peter in Jurij/St. Peter und St. Georg; romanika, 1104 Henrik II.) in Königslutter (Nižja Saška/Niedersachsen; sv. Peter in Pavel/St. Peter und Paul; romanika, 1135 Lothar III.). Cilj našega romanja so stolnice ob Renu in Aachen. Kölnska (kolonjska) stolnica ni cesarska stolnica. Speyer Ime: ustanovitelji Rimljani (Noviomagus ali Civitas Nemetum), na levem obrežju Rena, ok. 600 Spira. Zgornjerensko nižavje. Ok. 50 pr. Kr. Rimljani. Ok 10 pr. Kr. rimsko vojaško taborišče. Ok 500 po Kr. Franki. V 7. stol. spet škofovski sedež. Od 1030 dalje pod cesarjem Konradom II. zidava stolnice. Več rajhstagov (rajhstag, nem. Reichstag – zborovanje stanov ob navzočnosti cesarja), zlasti v 16. stoletju. Na rajhstagu 1529 protestirajo evangeličanski knezi proti izobčenju (Reichsacht) Martina Luthra (protestacija v Speyerju, protestanti; evang. novogotska spominska cerkev Gedächtniskirche 1904). Med nasledstveno vojsko za Pfalco (Pfälzischer Erbfolgekrieg, 1688-1697) pustošijo 1689 franc. čete. 1792 franc. revolucijske čete. Do 1814 Francozi. 1816-1945 Bavarci. V 2 svet. vojski malo uničenja. Zvezna dežela Porenje-Pfalca (Rheinland-Pfalz). 1990 2000 let Speyerja. Stolnica: Patrona Marija in sv. Štefan. Po uničenju opatije Cluny v Burgundiji v Franciji 1810 največja romanska cerkev na svetu. Od 1981 svetovna kulturna dediščina UNESCO. Ustanovitelj 1027 cesar Konrad II. Posvečena 1061 pod Henrikom IV., pozneje povečana (134 m, dolga, 33 m široka); dokončana 1106. 1689 pustošijo francoski vojaki, 1792 franc. revolucijski vojaki. Goveji hlev, skladišče. 1801 konec škofije Speyer. 1806 načrti, da bi stolnico podrli. 1917 obnovitev škofije. 1822 stolnica na novo posvečena. Nadaljnje obnovitve v 19. stoletju. 1925 Papeška bazilika. Od 1996 dalje spet obnovitve in popravila. Grobnica Salijskih cesarjev: Konrad II. (+1039), Henrik. III. (+1056), Henrik IV. (+1106), Henrik V. (1125). Nadalje Habsburžana Rudolf I. (+1291) in Albreht I (+1308). Osebnosti: Edith Stein: redovniško ime Teresia Benedicta a Cruce/Terezija Benedikta od Križa. *12.10.1891 Wrocław, nekdanji Breslau v Šleziji, Poljska +9.8.1942 kacet AuschwitzBirkenau. Filozofinja, nuna, mučenka. Papež Janez Pavel II. jo 1.5.1987 dvigne med blažene, 11.10.1998 med svete. Katoličanski in evangeličanski spomin 9. avgusta. Najmlajša od 11 otrok, judovsko pravoverna družina. Ločitev od judovskih verskih izročil. Filozofija, psihologija, zgodovina v Wrocławu, Göttingenu, Freiburgu/Breisgau. Asistentka pri Edmundu Husserlu v Freiburgu. Kot ženska štirikrat ni bila pripuščena za habilitacijo. 1.1.1922 katoliški krst. Velika noč 1923 v Pfalci, učiteljica v Speyerju (St. Magdalena). Sredi aprila 1933 pismo papežu Piju XI. s prošnjo, naj protestira proti preganjanju Judov. Vatikan 16 nobenega javnega stališča. Šele 1937 papeška okrožnica Mit brennender Sorge. 1933 vstop v karmel v Kölnu, 1934 preoblečena. 1936 krst Edithine sestre Rose Stein (1883-1942). 1938 Edith in Rosa v nizozemski karmel Echt. 2.8.1942 ju zapre gestapo. 9.8.1942 obe umorjeni v plinski celici kaceta Auschwitz-Birkenau. Beatifikacija 1.5.1987 v Kölnu, kanonizacija 11.10.1998 v Rimu. 1999 skupno z Brigito Švedsko (+1373) in Katarino Siensko (+1380) zavetnica Evrope. Paul Josef Nardini (1821-1862): duhovnik, ustanovitelj reda, socialni reformator. Nezakonski otrok (priimek Lichtenberger), od krušnega očeta priimek Nardini. Matura 1841 Speyer, 1846 mašniško posvečenje. »Blagodejni dušni pastir«. 1851 župnik v Pirmasensu. Velika socialna stiska med prebivalci. 1855 ustanovil Arme Franziskanerinnen von der. Hl. Familie/ Uboge frančiškanke od sv. Družine (tudi Mallersdorfer Schwestern/Mallersdorfske sestre; skrb za uboge in bolne, vzgoja zanemarjenih otrok). Imenovan za blaženega 22.10.12006 Speyer. Po slavju so – po stari šegi – točili vino iz kamnitega lonca »Domnapf« pred stolnico. Worms: Ime: keltsko Borb/metomagus>Warmazifeld>Wormazia>Worms. Civitas Vangionum> Wangenau za okolico Wormsa. Na levem bregu Rena med Speyerjem in Mainzem. Že ok. 5000 pr. Kr. (mlajša kamena doba) naselje. Med najstarejšimi mesti Nemčije. V 1. stol. po. Kr. rimsko vojaško taborišče. Burgundi (povest o Nibelungih!). Po 450 Franki. V frankovski dobi prvi izpričani škof Berhtulf (614 Pariška sinoda). Pod Karolingi eno oblastnih središč. Pod Karlom Velikim (768-814) zimska rezidenca. 976 dobi Salijec Oto iz Wormsa vojvodino Koroško kot fevd (prej del Bavarske). Salijski cesarji: vzpon mesta. Henrik IV. odstavi na rajhstagu v Wormsu 1076 papeža Gregorja VII>izobčenje>cesar k papežu v Kanoso. 1122 Wormski konkordat med cesarjem Henrikom V. in papežem Kalistom II.>konec boja za investituro (postavitev duhovnikov). 1184 cesar Friderik I. Rdečebradi (Barbarossa, Rotbart)> svoboščine. 1495 rajhstag pod cesarjem Maksimilijanom I.: davek, komorno sodišče, »Večni deželni mir«. 1521 rajhstag pod cesarjem Karlom V.: januar-maj, »razuzdano in divje« (»wüst und wild«). Delitev habsburške oblasti: španska in avstrijska veja. Martin Luther (10.11.1483-18.2.1546 Eisleben): na rajhstagu tudi Luther. Ni preklical svojih nazorov: »... tako sem z mesti Svetega pisma, katera sem navedel, premagan v svoji vesti in ujet v besedi Božji. Zato ne morem in nočem ničesar preklicati, ker je nevarno in ni odrešilno, če kaj narediš proti vesti. Bog mi pomagaj! Amen.« Rek »Tu stojim. Bog mi pomagaj. Ne morem drugače. Amen!« (Hier stehe ich. Gott helfe mir. Ich kann nicht anders. Amen!) ni izpričan. Augsburški priča Konrad Peuntinger poroča: »Bog mi pridi na pomoč« (Gott kum mir zu hilf). Z Wormskim ediktom so izrekli izobčenje nad Luthrom (brezpraven; Luthrov spomenik v Wormsu 1868). Deželni gospodar volilni knez Friderik Saški ga je na poti domov dal »ugrabiti« in ga spraviti na grad Wartburg v Eisenachu. Tam je Luther prevedel kot Junker Jörg jeseni 1521 v 11 tednih Novo zavezo v nemščino (osnova današnji nemščini). Worms v 16. stol. središče reformacije, stolnica katoliška. Prebivalci pretežno evangeličani. V nasledstveni vojski za Pfalco (Pfälzischer Erbfolgekrieg, 1688-1697) 1689 uničenja. 17921814 Francozi. Huda uničenja zaradi bomb februarja in marca 1945. Zvezna dežela PorenjePfalca (Rheinland-Pfalz). Stolnica: 17 Patron sv. Peter. Zidava 1130-1181; romanika; škof Burhard II. Do sekularizacije škofije 1801/02 škofovska katedrala. Med švedsko zasedbo 1632-1635 protestantovske službe Božje. Med nasledstveno vojsko za Pfalco požar. 1698 restavracija. 1792-1814 Francozi. Stolnica konjski hlev in skladišče. Od 1886 obnovitve; konec 1935. Bombe 1945. Obnovitvena dela. Grobnica Salijcev: svojci in predniki Konrada II., md. babica Judita, vojvodinja Koroška (+991), stric Konrad I., vojvoda Koroški (+1011), bratranec Konrad II., vojvoda Koroški (+1039). V gotski Miklavževi kapelici (12801315) relikvije sv. Miklavža (?); menda jih je poklonila cesarica Teofanu iz Bizanca ob poroki z Otom II. leta 972. 1920/27 so kapelico zaradi statike podrli in na novo postavili. Pripovedka o Nibelungih: Wormska stolnica znana iz pripovedke o Nibelungih (spor kraljic: Brunhilda – Krimhilda). Slavnostne igre na odru pred stolnico od leta 2002 dalje. Osebnosti: Škof Burhard I. (ok. 965-20.8.1025): škof ok. 1000. V spremstvu cesarja Ota III. v Italijo. Postavil na kraju salijskega grada v Wormsu Pavlovo cerkev. Zidava stolnice (posvečena 1018). Pomemben cerkveni pravnik. Pokopan v stolnici. Martin Luther: Glej zgoraj. Mainz: Ime: lat. Mogo/untiacum (kelt. Bog. Mogon?)>Moguntia, Mogantia>Mainz. Mestni patron sv. Martin. Na levem bregu Rena nasproti izlivu reke Main (Mena). Glavno mesto dežele Porenje-Pfalca (Rheinland-Pfalz); na desnem bregu Wiesbaden, glavno mesto dežele Heške (Hessen). Rimsko vojaško taborišče ok. 15 pr. Kr. (Druz). 89 gl. mesto province Germania superior (Zgornja Germanija). 2. polovica 4. st. škofija. 782 nadškofija. Aurea Moguntia = Zlati Mainz. Nadškof mogočen volilni knez; volitve kraljev. Dolgo časa papežev namestnik in Primas Germaniae. Nadšk. Willigis (975-1011) postavi stolnico. Štaufovski cesar Friderik I. Rdečebradi 1184 v Mainzu dvorni dan (največji praznik srednjega veka). Vnuk Friderik II. 1212 v Mainzu okronan za kralja. 1235 rajhstag. Ok. 1450 Johannes Gensfleisch Gutenberg tisk knjig. 1477 univerza. Reformacija se v Mainzu ni uveljavila. V 30-letni vojski (16181648) Švedi brez boja zavzamejo Mainz. 1792 Francozi. Nadškof je moral zbežati. 1793 »Mainška republika« (Mainzer Republik), kmalu konec. 1797-1814 spet francoski (Mayence). 1816 Velika vojvodina Heška (Großherzogtum Hessen). Od 1837 pust (Mainzer Fastnacht). Prvi bombni napadi v 2. svet. vojski leta 1942. Najhujši napad 27.2.1945. Mesto do 80 % porušeno. 1946 spet odprta univerza; zaprta 1798. 1962 2000-letnica (menda je 38 pr. Kr. ustanovil general Agripa rimsko vojaško tabortišče ob sotočju Ren-Mena). Mesto zaradi nadškofovskih volilnih knezov vedno katoliški značaj. 1802 1. evangeličansko občestvo. V starem mestu veliko romanike in gotike, pozneje renesanse (grad volilnega kneza) in baroka pa rokokoja. Utrdbene stavbe. Stolnica: Zavetnik sv. Martin iz Toursa. 3-ladijska bazilika, v prizidkih romanske, gotske, baročne prvine. Po 975 nadškof Willigis pobudil zidavo nove stolnice. Zgled Konstantinova bazilika sv. Petra v Rimu. 29.(28.)8.1009 posvečena in pogorela. Nova stavba posvečena šele 18 10.11.1036 ob navzočnosti cesarja Konrada II. Ogenj 1081. Cesar Henrik IV. pomagal pri obnovitvi. Ok. 1200 oboki. V naslednjih stoletjih prezidave in povečave. Pruska kanonada 1793: huda škoda. V »Mainški republiki« vojaško taborišče. Z Napoleonovo pomočjo preprečili načrte, da bi jo podrli. Leta 1813, po porazu Napol. Velike armade, svinjski hlev in lazaret. Obnovitvena dela do 1831. Avgusta 1942 več zadetkov. Škoda zaradi požara. 2001 spet generalna sanacija. Tu so kronali več nemških kraljev. St. Stephan: Cerkev sv. Štefana ust. 990 nadšk. Willigis. Naročila verjetno cesarica vdova Teofanu. Pozneje prezidave in povečave. Najstarejša gotska dvoranska cerkev ob srednjem Renu. Poškodbe v 2. svet. vojski, predvsem po letalskem napadu 27.2.1945. Ravni leseni strop namesto porušenega oboka. Grob nadškofa Willigisa. Chagallova okna: judovski umetnik Marc Chagall (+24.6.1887 Vitebsk, Bela Rusija; +28.3.1985 Francija) je oblikoval 9 kornih oken kot prispevek k nemško-judovski spravi (prijateljstvo z župnikom Klausom Mayerjem). Svetopisemski prizori v živih modrih barvnih odtenkih (mdr. izgon Adama in Eve iz raja). Chagall je poslikal vsa okna sam. Zadnja njegova cerkvena okna. Po smrti so učenci nadaljevali delo. Friedenskirche: Evangeličansko cerkev miru v Mombachu so sezidali v novem secesijskem slogu leta 1911. Prvo evangeličansko občestvo v katoliškem Mainzu. Osebnosti: Johannes Gensfleisch Gutenberg (ok.1400-1468 Mainz): tisk knjig s premičnimi črkami, tiskarski stroj. Gutenbergova biblija. Strojna množična izdelava knjig. Tiskana knjiga je bila sovzrok za uspeh Luthrove reformacije. Romano Guardini (1885 Verona-1968 München): družina od 1886 v Mainzu. 1903 matura. Kemija v Tübingenu, nacionalna ekonomija v Berlinu in Münchenu, nato katoliška teologija v Freiburgu/Breisgau. 1910 mašniško posvečenje v Mainzu. Študij v Freiburgu (doktorat) in Bonnu (habilitacija). Mladinsko dušno pastirstvo. Univ. prof. v Wrocławu in Berlinu. 1935 očitno proti nacističnemu gibanju »Deutsche Christen« (Nemški kristjani; G. poudarja tesno povezanost med krščanstvom in judovsko vero!). 1945 univerza Tübingen, 1945 München. Zaradi bolezni ni bil v komisiji za liturgijo na II. Vatikanskem koncilu. Helmut Kohl (1930 Ludwigshafen-?): politik CDU (Christlich-demokratische Union – Krščansko-demokratska unija). »Schwarzer Riese – Črni velikan«.1969-1976 ministrski predsednik Rheinland-Pfalz (Porenje-Pfalca).1982-1998 zvezni kancler Zvezne republike Nemčije; 1973-1998 zvezni predsednik CDU. »Kancler nemške enotnostni«: 9.11.1989 padec berlinskega zida (od 13.8.1961; »protifašistični obrambni okop/antifaschistischer Schutzwall). 1990 konec komunistične NDR (Nemška demokratična republika; Vzhodna Nemčija/DDR, Deutsche demokrat. Republik; Ostdeutschland), konec deljene Nemčije. 3.10.1990 pogodba o združenju (Einigungsvertrag). »Tag der deutschen Einheit – Dan nemške enotnosti«. Jochen Rindt (1942 Mainz-1970 Monza): pilot formule I. Kot popolna sirota z nemškim državljanstvom pri starih starših v Gradcu; dirkal samo za Avstrijo. Pri treningu za veliko nagrado v Monzi se je smrtno ponesrečil. Zaradi prednosti v točkah po smrti oklican za svetovnega prvaka v formuli I. Franco Foda (*1966 Mainz, oče Benečan): nogometaš (Nemčija, Švica, naposled Sturm Graz; tam tudi trener). Igral v nemški reprezentanci (9x, od tega 2x pod 21). Bingen: 19 Ime: ? kelt. Binge = jarek, luknja; v Renu plitvina Binger Loch. Ob renskem kolenu zahodno od Mainza; del svetovne kulturne dediščine UNESCO Zgornja srednjerenska dolina (Oberes Mittelrheintal); z Veronsko podaritvijo Ota II. 983 dobi Willigis, nadškof v Mainzu, Bingen. Najvišji vrh Rochusberg 242 m. Rokova kapelica (relikvije Ruperta iz Bingena, + ok. 732, in njegove matere sv. Berte iz Bingena). Osebnost: Hildegarda iz Bingena (Hildegard v. Bingen; 1098-17.9.1179 samostan Rupertsberg): benediktinka, mističarka, pesnica, vsesplošna učenjakinja; 7.10.2012 jo poviša papež Benedikt XVI. v cerkveno učiteljico. V svojih delih se ukvarja z vero, zdravstvom, glasbo, etiko, kozmologijo. Dopisovanje z visokimi osebnostmi. Kritične besede. Ustanovi ok. 1150 samostan Rupertsberg nad grobom Ruperta iz Bingena. Večina del nastane tukaj. Relikvije v župni cerkvi v Eibingenu pri Rüdesheimu (nasproti Bingenu) na desnem bregu Rena. Aachen: Ime: pravilno Bad Aachen. Od starogerm. Ahha = Ache = lat. aqua = voda. Ob meji z Belgijo in Nizozemsko. Na višini Kölna (65 km zračne črte). Zvezna dežela Severno PorenjeVestfalija (Nordrhein-Westfalen; glavno mesto Düsseldorf). Stolnica in stolni zaklad 1978 kot prvi nemški in drugi kulturni spomenik na svetu UNESCO-va svetovna kulturna dediščina. Ok. 3000 pr. Kr. naselitev. Pred 1000 Kelti (topli vrelci!). Rimsko zdravilišče v 1. stol. po Kr. Kopališče še v pozni antiki. Frankovski grobi iz 7. stoletja. Pod kraljem Pipinom Mlajšim 765 Aquis villa. Sin Karel Veliki (768-814) podeduje kraljestvo in preuredi ahenski dvor v cesarsko pfalco s palačo in kapelo. Na kraju palače zdaj mestna hiša, na kraju kapele stolnica. Sin Ludvik Pobožni (Ludwig d. Fromme) 813 ob navzčnosti očeta kronan za socesarja. Karel Veliki po smrti 28.1.814 pokopan v preddverju kapele. Karlov vnuk Lotar I. se tu krona za cesarja. Leta 936 kronajo Ota I. za kralja. 1165 povišanje Karla Velikega med svetnike. Do 1531 tu kronanih 31 nemških kraljev; zadnji je bil Habsburžan Ferdinand I. (brat Karla V.). 1349 na preostankih pfalce sezidana mestna hiša. V dobi reformacije Luther in Calvin velik uspeh. Od katoliške protireformacije katoliški značaj. 2.5.1656 grozen požar v mestu. Aachen se razvije v svetovljansko zdravilišče (Kar je ogenj uničil, voda spet postavlja). 1794 francoska zasedba; veliko kulturnih dobrin v Pariz. 1802 škofovski sedež (sufragan Kölna). Enakopravnost protestantom. Po Dunajskem kongresu 1815 Prusi. 1918 del zaledja (Eupen) pod Belgijo. Romanje 1937 s 800.000 udeleženci protest proti nacionalsocialistom. V 2. svet. vojski huda škoda. Zavezniki zavzamejo A. 21.10.1944 kot prvo nemško mesto. Od 23.9.1946 zvezna dežela Nordrhein-Westfalen (Severno Porenje-Vestfalija). Karlova himna iz 12. stol.: »Urbs Aquensis, urbs regalis« – Aachen, kraljevsko mesto. Pomembno gospodarsko in izobraževalno središče (Tehniška visoka šola!). CHIO Aachen: jahalni turnier od 1924 dalje; od 1992 »Weltfest des Pferdesportes« (Svetovni praznik konjskih športov). Stolnica: Patroninja: Marija. Osemkotna karolinška kupolasta stavba (okotogon) ok. 800 pod Karlom Velikim; 400 največja nepodprta kupolasta stavba severno od Alp. Vzor San Vitale v Raveni. Na prestolu je do 1531 sedelo po kronanju 31 nemških kraljev. Monumentalna gotska korna dvorana postavljena 1355-1414 (»Ahenski steklenjak – Glashaus von Aachen«). 20 Marijin relikviar (Marienschrein; 1220-1239): ahenske svetinje (Jezusove plenice, kristusov sramni prt, Marijina obleka, prt obglavljenega Janneza Krstnika). Od 1349 romanja v zaporedju 7 let; zadnje 2007 (geslo: »Pridite, in bote videli! - Kommt und Ihr werdet sehen!«). Pala d'Oro: zlata oltarna tabla (ok. 1020). Antependij pri glavnem oltarju. 17 reliefnih tablic iz tanjene zlate pločevine; mdr. prizori iz Jezusovega življenja. Karla Velika so po smrti 28.1.814 pokopali v stolnici; natančni kraj ni znan. Ob kanonizaciji 1165 so kosti prekopali. Tudi Oto III. (*980, 983 kralj, 986 cesar, +1002), sin Ota II. in bizantinske cesarične Teofanu, pokopan v Aachenu. V naslednjih stoletjih prezidave, razširitve in obnovitve. V 2. svetovni vojski poškodovana okna v korni dvorani. 2011 konec sanacijskega maratona. Osebnosti: Karel I. Veliki (747/8-814 Aachen): vnuk Karla Martela (premagal 732 Mavre pri Toursu in Poitiersu), sin Pipina Mlajšega; rodovina Karolingov (751-911). 768 kralj frankovske države, 25.12.800 ga papež Leon III. krona v Petrovi cerkvi za rimskega cesarja. Bojni pohodi proti Langobardom, Obrom, Sasom, Mavrom v Španiji (pesem o Rolandu). Določi 811 Dravo za mejo med misijonskima območjema Salzburga (Rupert>Šentrupert severno od Drave) ter Ogleja (Akvileja; Mohor>Šmohor južno od Drave). Umrl 28.1.814 v pfalci v Aachenu. Pokopan v stolnici. Karolinška renesansa. V »Paderbornskem epu« (Ahenski Karlov ep) imenovan »Pater Europae« (Oče Evrope). Izredna vladarska osebnost: Karl>kralj; prim. Caesar>nem. Kaiser, slo. cesar, rus. car. Karlova nagrada (Karlspreis): ustanovljena 1949. Od 1950 se podeljuje na Vnebohod v mestni hiši v Aachenu za posebne zasluge za evropsko združitev. Na prizadevanje štaufovskega cesarja Friderika I. Rdečebradca (Barbarossa, Rotbart; 11221190; 1152 kralj, 1155 cesar) povzdigne protipapež Paskal III. 1165 Karla med svetnike (Štaufovci: švabski plemiči, 1138-1254/68 nemški kralji in rimski cesarji). Apollonia Radermacher (1571-1626 Aachen): ustanoviteljica elizabetinskega reda. Ludwig Mies van der Rohe (1886 Aachen-1969 Chikago): arhitekt, sin kamnoseka. Otto Graf Lambsdorff (1886 Aachen-2009 Bonn): politik (FDP). Köln: Ime: ustanovljen kot Oppidum Ubiorum (mesto Ubijcev) na levem bregu Rena, kot Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA, 8.7.50 po Kr.) povišan v mesto; imenovan v čast Agripine Mlajše, 3. soproge strica, cesarja Klavdija, mati Neronova. Glavno mesto province Germania inferior (Spodnja Germanija). Ok 80 po. Kr. vodovod iz gorovja Eifel (eden najbolj dolgih akveduktov). V narečju »Kölsch« se mesto imenuje »Kölle«. Pomembne trgovske in prometne poti. Izredna antična dediščina. Najpozneje od 313 škofija; ok. 795 nadškofija. Ok. 455 Franki, pozneje del frankovskega kraljestva Klodvika I. (Meroving, +511). Spojitev rimskega in frankovskega prebivalstva. Proti koncu Merovingov (751) rezidenca. Najpozneje od časa Karolingov (751) nadškof eden najvažnejših v državi. Pozimi 881/882 Normani. Pod Otoni (10. stol.) važen pri približevanju vzhodnofrankovsko-nemške države Bizancu (Bizantinka Teofanu žena Ota II.). Duhovno središče. Romanika. Škof volilni knez. 1096 začetek 1. križarskega pohoda. 1164 nadškof Rainald v. Dassel prepeljal kosti sv. Treh kraljev iz Milana v Köln (ces. Friderik I. Rdečebr.). 21 Pomembno romarsko središče, kakor tudi Aachen (1164 kanonizacija Karla Vel.). V visokem srednjem veku z ok. 40.000 prebiv. največje mesto Nemčije. Mestna utrdba (deli ohranjeni) naj bi spominjala nebeškega Jeruzalema. Od 12. stol. naslov Sancta (Sveta; še danes: et hillije Kölle = das Heilige Köln = Sveti Köln), kakor Jeruzalem, Konstantinopel, Rim. »Sancta Colonia Dei Gratia Romanae Ecclesiae Fidelis Filia – Sveti Köln, po Božji Milosti Rimske Cerkve Zvesta Hči.« 1248 položili temeljni kamen stolnici. 7.5.1259 pravica do skladiščenja (Stapelrecht; nadšk. Konrad v. Hochstaden; potujoči trgovci so morali za določen čas skladiščiti in ponujati blago; s to pravico povečini povezana pravica do pretovarjanja/Umschlagsrecht). Blaginja meščanov. Stanovski nemiri, prepiri z nadškofi. Uporni meščani (v pustu, karnevalu se sprostijo). Ustanovni član hanze (pri zadnjkem zborovanju hanze 1699 v Lübecku še eno od 9 mest). 1388 univerza (Heidelberg 1386). 1582 se je nadšk. Gebhard Truchsess von Waldburg ločil od kat. Cerkve, se poročil s protestantovsko kanoniso Agnes von Mansfeld. Papež Gregor XIII. (gregorijanska koledarska reforma 1582) ga je 1583 izobčil in odstavil; naslednik Ernst Bavarski. Sledila je Kölnska vojska (1583-1588) s krutimi posledicami. V 30-letni vojski (1618-1648) spokojno. Mesto zasluži z izdelovanjem in s trgovino z orožjem.1794 francoske revolucijske čete, konec svobodnega cesarskega mesta. Umetnine v Pariz. 1795 hišne številke (npr. 4711). 1798 konec univerze (1919 spet). Celotno območje levo od Rena del francoske republike. Napoleona septembra 1804 navdušeno pozdravijo. Po Dunajskem kongresu 1815 del Prusije. 1880 po 632 letih na prizadevanje protestantovskega pruskega kralja dokončajo stolnico (»večno stavbišče«). Konec 19. stol. porušijo utrdbe. 1918 konec cesarstva. Po odloku nadžupana Konrada Adenauerja (1917-1933) se piše Köln spet s K (prej s C). 1922 Kölnski sejem. 1929 tovarna Ford. Adenauerja (katol. Center/kathol. Zentrum) nacisti 1933 najprej suspendirajo, julija odslovijo. 18.6.1940 prvi bombni napad. 1943 uničeno več od 90 odstotkov starega mesta. Stolnica hudo poškodovana. Zadnji bombni napad 2.3.1945. Američani vkorakajo 4.3.1945. Ameriški predsednik John F. Kennedy poleti 1963 obišče Köln. Pred stolnico pozdravi prebivalce v kölnskem narečju: »Kölle Allaaf!« (Naj živi Köln! Tudi karnevalski pozdrav.) Kölnski karneval (Kölner Karneval) je najpomembnejši pust v Porenju in Nemčiji sploh. Je izraz renske radoživosti ter veselosti. Köln je važno cerkveno središče. Najbogatejša katoliška škofija sveta. Poleg stolnice še druge pomembne cerkve (12 romanskih cerkev v starem mestu, mdr. Groß St. Martin, St. Ursula) in druge cerkvene ustanove. Eno od središč katoliške Cerkve. 20. svetovni mladinski dan 15.-21.8.2005: Köln, Bonn, Düsseldorf. Sklepna maša na Marijinem polju (Marienfeld) v Kölnu. Papež Benedikt XVI. (kardinal Joseph Ratzinger, izvoljen 19.4.2005, odstopil 28.2.2013), potrdi naslov »Sveti Köln« (»Heiliges Köln»). Gospodarstvo: skupni gospodarski prostor s sosednjim Porurjem. Kölnski sejem ustanovljen l. 1922 na pobudo nadžupana Konrada Adenauerja; eden največjih v Evropi. Poleg drugih vej je zelo pomembna kemično-farmacevtska industrija (npr. Bayer Leverkusen). Izobraževanje, kultura, mediji, promet, gospodarstvo. Kulinarika. Pivo. Kölnski karneval. Humor. Renska rahlost življenja. Glasba: Kölnska filharmonija (sezidana 1986), ena najsodobnejših koncertnih dvoran sveta; klasična, sodobna, zabavna glasba. Ok. 400 koncertov letno, ok. 600.000 obiskovalcev. 22 Pivo: Pivo je prva kulturna pijača človeštva. Köln je znan kot mesto piva: Kölsch. »Köln je edino mesto, kjer se govori, kar se pije (ali: kjer se pije, kar se govori), Kölsch namreč.« 4711: Kölnisch Wasser – Eau de Cologne. Najbolj znana znamka Kolonjske vode je 4711: nekdanja hišna št. izdelovalca v Glockengasse. Izvorna iz 18. stol. je Eau de Cologne podjetja Joh. Maria Farina nasproti trgu Jülichs-Platz. Italijanski parfumer Farina (1685-1786) 1709 iznašel Kolonjsko vodo. Napoleon je menda uporabljal koj to vonjavo. Mestni grb: rdeče-beli ščit (barvi hanze), na rdečem polju tri zlate krone (Trije kralji), na belem 11 črnih plamenov (sv. Urša in družice). Mediji: ARD, RTL, 3SAT, WDR. »Millionenshow« (Günther Jauch, Armin Assinger). Stefan Raab, Harald Schmidt... Šport: 1. FC Köln: ust. 1948. Državni prvak 1962, 1964, 1978. 1950 na pustni seji za darilo kozel, odtlej maskota. Zdaj Hennes VIII. Kozel Hennes imenovan po nogometašu in trenerju Hansu »Hennesu« Weisweilerju (1919-1983). Leta 1978 Weiseweiler kot trener državni prvak in pokalni zmagovalec. Eden zelo znanih igralcev Wolfgang Overath (*1943). V Kölnu je igral Dunajčan Toni Polster, do leta 2012 slovenski nogometaš Milivoj Novakovič (tudi SAK Celovec, Voitsberg, Mattersburg, LASK Linz). Iz okolice Kölna prihajata dirkača brata Michael (*1969) in Ralf (*1975) Schumacher. Stolnica: Patrona: Marija in sv. Peter. Od 1996 svetovna kulturna dediščina UNESCO. S 157,5 m za ulmsko stolnico (161,5 m; stolp dokončan 1890) druga najvišja cerkvena stavba na svetu (na 3. mestu stolnica v Straßburgu, Alzacija, Francija, 142 m). Naslov: Domkloster 4, 50667 Köln. Med največjimi gotskimi cerkvami na svetu. Zidali 632 let: 1248-1880. Prejšnje stavbe. Stara ali Hildeboldova stolnica posvečena 27.9.873. 23.7.1164 relikvije sv. Treh kraljev iz Milana v Köln (cesar Friderik I. Rdečebradi in nadšk. Rainald v. Dassel). Začetek zidave 15.8.1248. Vzor katedrala v Amiensu. Köln 5 ladij, Amiens 3 ladje. Kor posvečen 27.9.1322. Tam Relikviar svetih Treh kraljev (Dreikönigenschrein).1448 zvona Pretiosa (11.500 kil) in Speciosa (5.200). Po letu 1510 se dela ustavljajo, zadnje stavbno poročilo 1528. 5.1.1531 Habsburžan Ferdinand I., brat Karla V., v stolnici izvoljen za kralja. Po letu 1794 poškodbe. 4.1.1804 vrnitev Relikviarja sv. Treh kraljev. 20.11.1814 zahteva katol. publicist Joseph Görres v časopisu »Rheinischer Merkur« nadaljevanje zidave stolnice. Tudi pruski kralj, protestant, za dokončavo del. Železna strešna konstrukcija. Konec del 15.10.1880. V 2. svet. vojski ok. 70 zadetkov. Tudi zažigalne bombe. Restavracija do 1956. Leta 1922 obesijo največji, Petrov zvon («D'r dicke Pitter«, 24.000 kil). Relikviar sv. Treh kraljev: Del dragocene notranje oprave. Največje zlatarsko delo srednjega veka v Evropi. 220x110 cm, 153 cm visok. Oblika triladijske bazilike. Menda Nikolaj iz Verduna (1130-1205; od njega tudi Verdunski oltar v Klosterneuburgu). 1864, 700-letnica prihoda kosti, so relikviar zadnjič odprli. Osebnosti: Agripina Mlajša (15 Köln-59 Kampanija): sestra ces. Kaligule (+41), mati ces. Nerona (+68). Sv. Urša Kölnska: figura iz legende (Legenda Aurea – Zlata legenda); +383? Kraljevska hči iz Bretanje. Romala z 10 tovarišicami in nadaljnjimi 11.000 devicami v Rim; na poti nazaj vse usmrčene od Hunov. Zaljubljen hunski kraljevič usmrtil Uršo s puščico. Bruno iz Kölna (1027/30-1101 kartuzija La Torre, Kalabrija, Italija): ustanovil kartuzijanski red (1084, La Grande Chartreuse/Velika kartuzija). 1090 kartuzija La Torre. 23 Albertus Magnus (A. Teutonicus, A. Coloniensis = Albert Veliki, A. Nemški, A. Kölnski; ok. 1200 Launigen/Donava, Švabska, Bavarska-1280 Köln): učenjak in škof, 1622 blažen, 1931 svetnik. Dominikanec. Aristotelik. Učitelj na kölnski samostanski šoli (predhodnica univerze> ust. 1388). 1248 temeljni kamen stolnice. Posrednik med nadškofom in meščanstvom. 1260 škof v Regensburgu, s tem državni knez. 1269 nazaj v Köln. 1274 na koncilu v Lyonu za priznanje Rudolfa I. Habsburškega kot nemškega kralja. Albertus je postal figura v legendi. Grob v grobnici cerkve St. Andreas (Sv. Andrej). Eden njegovih rekov je: »Najdite resnico, kajti resnica osvobodi!« Johannes Duns Scotus (1266 Duns, Škotska-1308 Köln): teolog, filozof. Adolph Kolping (1913 Kerpen/Köln-1865 Köln): oče Kolpingove ustanove, katoliški duhovnik. 4. otrok ovčarja. Čevljar. Hotel postati duhovnik. 1837 – 24-leten – v gimnazijo. »Čevljar, ostani pri svojem kopitu!« (Schuster, bleib bei deinem Leisten!) 1845 v kölnski minoritovski cerkvi mašniško posvečenje. Dušni pastir v industrijski regiji v vzponu. Strahovite soc. razmere. 1857 prezes katoliškega pomočniškega društva. 1849 stolni vikar v Kölnu. 1850 »Rheinischer Gesellenbund« (Renska pomočniška zveza>)>1851 »Katholischer Gesellenverein« (Katoliško pomočniško društvo)>Kolpingwerk (Kolpingova ustanova). Skrb za bolnike. 1862 predstavi, zaznamovan od hude bolezni, svojo socialno ustanovo papežu Piju IX. Dobi dragoceno mašno obleko. Smrt v hiši pomočnikov (Gesellenhaus) v cesti Breite Straße. Pokopan v minoritovski cerkvi. 1991 blažen. Jacques Offenbach (1819 Köln-1880 Pariz): oče moderne operete. Iz judovske družine; oče kantor v shodnici. 1833 v Pariz. Operete, operi, baleta, koncerti: Orfej v podzemlju; Lepa Helena; Renske vile; Hoffmannove pripovedke i. dr. Konrad Adenauer (1876 Köln-1967 Rhöndorf): 1949-1963 prvi zvezni kancler Zvezne republ. Nemčije (Bundesrepublik Deutschland; BRD). 1951-1955 zun. minister. »Stari iz Rhöndorfa« (Der Alte v. Rhöndorf). Nadžupan (Oberbgm). v Kölnu 1917-1933 (katoliški Center/kathol. Zentrum); nekaj mesecev 1945. Član Pruskega zgornjega doma (Preußisches Herrenhaus). V Weimarski republiki (1918-1933) predsed. Pruskega državnega sveta (Preußischer Staatsrat). Večkrat kandidat za kanclerja. 1922 kölnski sejem. Kölnski zeleni pas. 1929 tovarna Ford v Köln. 1931 prvi večji spor z nacionalsocialisti. V dobi nacizma (1933-1945) izgubi službe, občasno v zaporu. 1945 ga Američani postavijo za nadžupana v Kölnu; neki britanski general ga odstavi zaradi »nezmožnosti« (mdr. ni hotel dati posekati kölnskega zelenega pasa za nečenje). Soustanovitelj CDU (Christlich-demokratische Union = Krščansko demokr. unija). Preds. CDU (1945-1966), 1949 zvezni kancler ZRN (1953, 1957, 1961). Bonn glavno mesto. 1955 ZRN v NATO. Januarja 1955 konča Sovjetska zveza vojno stanje z Nemčijo. Septembra 1955 Adenauer v Moskvo. 9626 nemških ujetnikov prostih. 1957 Rimske pogodbe (mdr. EGS = Evrop. gospodarska skupnost: Beneluks (Belgija , Luksemburška, Nizozemska), Francija, Italija, Nemčija > prednica EU). Sprava s Francijo. 1958 general Charles de Gaulle (18901970) franc. predsednik. Sprava z Judi. 1963 obišče ameriški predsednik John F. Kennedy (umorjen 22.11.1963, Teksas) Nemčijo. »Ich bin ein Berliner.« (Sem Berlinčan.) 12.10.1963 vojaška poslovitev od Adenauerja. Naslednik kot kancler (do 1966) gospodarski minister Ludwig Erhard (1897 Fürth/Nürnberg-1977 Bonn; oče nem. gospodarskega čudeža; cigarar). »Stari« je nezaželenega preganjal z zaničljivo jedkim posmehom. Adenauer je umrl 19.4.1967 24 v Rhöndorfu, star 91 let. Do smrti je ostal član državnega zbora (Bundestag). Iz dveh zakonov je imel osem otrok. Preživel je obe ženi. Številna častna občanstva in častni doktorati. Iznajdbe in patenti; npr. »Kölnski kruh« (K. Brot) v stiski 1. svet. vojske (riž, turščica, oves i. dr; topinambur namesto podzemeljskih hrušk, ješprenj = Graupen). Zaradi svojevrstnega okusa izdelkov imenujejo iznajditelja »Graupenauer«. Številne anekdote se vijejo okoli čudaškosti tega človeka. Nekega dne je trdil nasprotje od tega, kar je dan prej na vso ihto zagovarjal; na opozorilo je odgovoril: »Kaj me briga včerajšnji čvek!« (Was kümmert mich das Geschwätz von gestern!) Drug rek se glasi: »Mi živimo vsi pod istim nebom, nimamo pa istega obzorja.« V družini in med prijatelji so izpričane zadnje besede, namenjene jokajoči hčerki Libet: »Tu se ne cmeri!« (»Da jitt et nix zo kriesche! = Da gibt es nichts zu kreischen/weinen!«) Josef kardinal Frings (1887 Neuss-1978 Köln): 1910 v Kölnu mašniško posvečenje. Kaplan, študij v Rimu, Freiburgu, dušni pastir, regens duhovniškega semenišča. Znanec nadžupana Adenauerja; po njegovem mnenju je imel Frings napačne nazore, kar zadeva vzgojo otrok. 1941-1969 nadškof v Kölnu. Frings je imenoval preganjanja Judov »v nebo vpijočo krivico«. Gestapo nenehno vohljal za njim. 1946 kardinal. Spomina vredni nastopi na II. Vatikanskem koncilu (1962-1965); važen sodelavec Joseph Ratzinger > papež Benedikt XVI. (2005-2013). 1969 odstop. Naslednik kot nadšk. Joseph kardinal Höffner (1906-1987). Nadškof od 1989 Joachim kardinal Meisner (*1933 Wrocław, nekdanji Breslau, Šlezija, Poljska). Frings je pobudnik dobrodelnih ustanov Misereor in Adveniat (Misereor: 1958, sedež Achen, post, cel svet; Adveniat: 1961, sedež Essen, advent, Latinska Amerika in Karibika). »Misereor«: gl. Mk. 8,2: Jezus: »Misereror super turbam« – »Smilijo se mi ti ljudje«. »Adveniat«: Oče naš: »Adveniat regnum tuum« – »Pridi k nam tvoje kraljestvo«. »Fringsen«: V pridigi na Silvestrovo 1946 je kardinal spričo srditega mraza ter skrajno hude stiske dovolil ljudem, naj si sami »organizirajo« živila in gorivo. To je po kölnsko »fringsen«, preskrbovati se po »fringsovsko«. Slavni so bili Fringsovi reki. Kardinal je bil skoraj slep. Ko ga je nekdo na to nagovoril, je odvrnil, seveda po kölnsko: »Jot lure kann ich schläch, ävver schläch hüre, dat kann ich jot. – Gut sehen kann ich schlecht, aber schlecht hören, das kann ich gut. – Dobro videti, to morem slabo, a slabo slišati, to znam dobro.« Edith Stein (1891-1942): Glej osebnosti Speyer. Willy Millowitsch (1909 Köln-1999 K.): igralec in pevec (Schnaps, das war sein letztes Wort; Ich bin ene kölsche Jung). Heinrich Böll (1917 Köln-1985): pisatelj (Ansichten eines Clowns, Die verlorene Ehre der Katharina Blum, Gruppenbild mit Dame); Nobelova nagrada za literaturo 1972. Heinz G. Konsalik (1921 Köln-1999 Salzburg): pravz. Heinz Günther, trivialni pisatelj; po lastnem ljudski pisatelj (Der Arzt von Stalingrad). Od 1939 delal za gestapo. Wolfgang Graf Berghe von Trips (1928 Köln-1961 Monza): dirkač formule I; smrtna nesreča. Mildred Scheel (1932 Köln-1985 K.): zdravnica, predsednica nemške organizacije za boj proti raku (Deutsche Krebshilfe). Florian Henckel von Donnersmarck (1973 Köln-?): režiser, avtor scenarijev. Würzburg: 25 Ime: morda kelt. Virti-briga = grad Virtiusa>Virteburch>Würzburg. Geograf iz Ravene (7. stol.): Uburzis. Listina 704: in castello Virteburch. Mdr. tudi Herbi/opolis = mesto zelišč, začimb>Würzburg (lat. herba = zelišče, začimba = Würze; gr.πόλις/pólis = mesto). Ob reki Meni (Main). Spodnja Frankovska (Unterfranken). Ok. 1000 pr. Kr. (kultura žarnih polj) kelt. pribežališče (Segodunum iz rimske dobe?). 4./5. stol. Alemani. 6./7. stol. Franki. Od 650 sedež vojvoda frankovske kraljevske rodovine Merovingov. 689 smrt irsko-škotskih misijonarjev Kilijana, Kolonata, Totnana. 1127 prvi viteški turnir na nemških tleh. 1156 Friderik I. Rdečebradi∞Beatrix iz Burgundije. 1168 rajhstag: škof Herold »Vojvoda na Frankovskem«. 1402 univerza kot »Visoka šola v Würzburgu« (Hohe Schule zu W.). 1476 pridigar Hans Böhm »piskač iz Niklaushausena« (Pfeifer von N.) zasmojen kot krivoverec. 1525 poraz upornih kmetov. Rezbar Tilman Riemenschneider kot član mestnega sveta na strani kmetov, trpinčen in zaprt (grob v stolnici). 1626-1630 višek čarovniških procesov; 1749 zadnji. V 30-letni vojski osvoji švedski kralj Gustav II. Adolf 1631 mesto. 1633 katoliška stolnica dostopna protestantom. 1803 k volilni kneževini Bavarski (Kurfürstentum Bayern); obe veroizpovedi enakopravni. 16.3.1945 bombni napad. 90 % starega mesta uničenih. Obnova. 2004 jubilej 1300-letnice. Stolnica: patron sv. Kilijan. Po velikosti četrta romanska cerkev v Nemčiji; stavbni spomenik iz časa Salijsk. cesarjev (1024-1125). Sezidana od 1040 dalje. Ok. 1500 poznogotski, začetek 18. stol. baročni elementi (Schönbornova kapela). Februarja 1946 se poderejo veliki deli (posledica bomb). Obnova do 1967. Konec 2012 dokončana notranja sanacija. Stara univerza s cerkvijo Neubaukirche: 1591, 9 let po ponovnem odprtju univerze. Univerza uporablja cerkev kot avlo. Trdnjava Marienberg (Marienfeste): simbol mesta. Prvotno sedež knezoškofov. Rezidenca: 1981 svetovna kulturna dediščina UNESCO. Sezidana 1720-1744 kot ordinariat (Balthasar Neumann). 16.3.1945 hudo poškodovana. 1987 obnovljena. Kolegiatni samostan Neumünster (Kollegiatstift Neumünster): v 8. stoletju stavba v spomin na kraj smrti mučencev Kilijana, Kolonata in Totnana (kosti treh frankovskih apostolov v Kilijanovi grobnici/Kiliansgruft). Ok. 1057 samostan Neumünster. Cerkev konec 17. stol. preurejena in prezidana; fasada 1711-1716, Johann Dientzenhofer); začasno skladišče za municijo. Patrona sv. Janez Evangelist in Janez Krstnik. 16.3.1945 škode zaradi bomb; uničena tudi dela Tilm. Riemenschneiderja. Po obnovitvi 1950 do 1967 škofovska cerkev. Riemenschneiderjeva Marija. Od 1982 v Kilijanovi grobnici tudi žara s preostanki mučenca duhovnika Georga Häfnerja (*1942 kacet Dachau; kip Karlheinza Oswalda). V nekdanjem križnem hodniku spominski kamen Waltherju von der Vogelweide (verjetno tu pokopan). V kraju Retzbach/Main baročna župnijska cerkev sv. Lavrencija (Pfarrkirche St. Laurentius, 1736-1740, načrti Balthasar Neumann; škof Friedrich Carl Schönborn) in romarska cerkev Maria im Grünen Tal (Marija v Zeleni dolini; začetki v 13. stoletja, v 18. stol. barokizirana, Balthasar Neumann). Škofijsko romarsko središče za molitev za enotnost kristjanov. Osebnosti: Walther von der Vogelweide (ok. 1170 ?-og.1230 Würzburg): najpomembnejši nemški lirik v srednjem veku: Ich saß auf einem Steine (Ich saz ûf eime steine = Sedel sem na kamnu). Tilman Riemenschneider (1460 Heiligenstadt, Turingija-1531 Würzburg): rezbar in kipar, 1520-1524 župan v W. Eno najpomembnejših del je retabel o sveti krvi (Heiligblut-Retabel) v Jakobovi cerkvi v Rothenburgu ob Tauberi (lipov les; 1500-1505). 26 Mathias Grünewald (?1475/80 Würzburg-1528 Halle/Saale?): slikar, grafik (renesansa). Glavno delo Isenheimski oltar (danes v muzeju Unterlinden v Colmarju, Alzacija, Francija). Philipp Franz Schönborn (1673 Würzburg-1724): knezoškof v W., dal postaviti Rezidenco in Schönbornovo kapelo v stolnico (načrtovanje Balthasar Neumann). Balthasar Neumann (1687 Eger/Cheb-1753 Würzburg): arhitekt (barok, rokoko), Rezidenca (začetek zidave 1720) in Schönbornova kapela v stolnici (1721-1736). Werner Heisenberg (1901 Würzburg-1976 München): fizik (kvantna mehanika). Josef Neckermann (1912 Würzburg-1992 Dreieich, Darmstadt): Neckermann Versand. Regina v. Sachsen-Meiningen (1921 Würzburg-2010 Pöcking/Starnberger See, Bavarska): iz katoliške veje rodovine Wettin; 1951 ∞ Otto von Habsburg (1912-2011). Georg Häfner (1900 Würzburg-1942 kacet Dachau): katoliški duhovnik, 1941 ga zapre gestapo, umrl 20.8.1942 v kacetu Dachau. Pokopan v cerkvi Neumünsterkirche v Würzburgu. 15.5.2011 v Würzburgu proglašen za blaženega. Rothenburg ob der Tauber: Rothenburg ob Tauberi leži na Srednjem Frankovskem (Mittelfranken). Bavarska romantična cesta (Füssen-Würzburg). Korenine v Detwangu (predel na zahodu R., ust. 970). 1274 pod Rudolfom I. Habsburškim cesarsko mesto. V 16. stol. luteransko. Župan in mestni svet sta podpisala 1579 lutrovsko formulo o konkordanci (lutherische Konkordienformel) od 1577. V 30-letni vojski (1618-1648) zavzamejo 1631 vojaki katoliškega generala Tillyja mesto. Na Tillyjevo povelje menda izprazni župan Georg Nusch 3,25 litra vina na en požirek in tako reši mesto uničenja.>Vsako leto igra »Der Meistertrunk«. Od 1650 dalje mesto dremlje. 1803 bavarsko. Zahodni del mestnega območja pride pod Württemberg. 31.3.1945 bombni napad. 40 % uničeno. Obnovljeno. Turistični cilj, zlasti za Japonce. Celo leto prodaja božičnega peciva. »V Rothenburgu je celo leto Božič.« Najbolj južna točka vina na Frankovskem. Mesto je kot celota muzej. V letih 1548-1552 je tu deloval slovenski reformator Primož Trubar kot pridigar (Špitalska cerkev/Spitalskirche; spominska plošča). V cerkvi sv. Jakoba je retabel o sveti krvi (Heiligblut-Retabel) Tilmana Riemenschneiderja. Nadaljnji Riemenschneiderjev oltar je v cerkvi v Detwangu (oltar sv. križa/Heilig-KreuzAltar). Številne prireditve skozi celo leto: mdr. Der Meistertrunk, Schäfertanz/Ovčarski ples. Rothenburg kot filmska kulisa: 1953: Martin Luther (Niall MacGinnis, John Ruddock, Pierre Lefevre) 1956: Die Christel von der Post (Gardy Granass, Hardy Krüger, Paul Hörbiger, Claus Biederstaedt; Nemčija) 1959: Der blaue Engel (Curd Jürgens, Max Britt; ZDA) 1960: Gustav Adolfs Page (Lilo Pulver, Curd Jürgens; Nemčija) 1962: Die wundervolle Welt der Brüder Grimm (Karlheinz Böhm; ZDA) 1967: Die Schlangengrube und das Pendel (Karin Dor, Lex Barker; Nemčija) Primož Trubar (1508 Rašica, južno od Ljubljane-1586 Derendingen, Tübingen): Protestantovski slovenski reformator (»slovenski Luther«), »oče slovenskega jezika«, začetnik slovenskega slovstva in evangeličanske Cerkve v Sloveniji. Iz premožne družine. Šolanje na Reki (1520) in v Salzburgu. 1524 v Trst k škofu Pietru Bonomu. Humanistična izobrazba. 1827 župnik. 1528 na Dunaj študirat; zapusti mesto 1529 zaradi Turkov. 1530 27 pridigar v Ljubljani. Se bliža protestantom. 1540 spet v Trstu, nato župnik v Šentjerneju na Dolenjskem. 1547 ga izobči škof Textor. Beg v Nürnberg. 1548-1552 pridigar v Rothenburgu ob Tauberi. Poroka z Barbaro Sitar; štirje otroci (po smrti prve žene drugi zakon). 1550 prvi dve slovenski knjigi: Catechismus (Catechismus in der windischen Sprach) in Abecedarium (1555 nova naklada obeh knjig). Obe knjigi je tiskal Morhart v Tübingenu. 1553 župnik v Kemptenu v pokrajini Allgäu. 1557 Ta pervi deil tiga Noviga testamenta; 1560 2. del. Hans Ungnad, nekdanji deželni glavar štajerski, uredi tiskarno v zavodu Urach v Württembergu (Trubarjev spomenik); prevodi v slovenščino, hrvaščino, srbščino. Trubar hoče misijonirati »Turke«. 1562 superintendent v Ljubljani. 1564 Cerkovna ordninga (cerkveni red za slov. evangeličansko Cerkev; edini ohranjeni izvirnik v Vatikanski knjižnici v Rimu). Trubar spet pregnanec. Lauffen ob Neckarju, Derendingen pri Tübingenu. 1567 spet na Kranjsko, da bi od ujetih Turkov zvedel kaj več o koranu. 1567-1586 župnik v Derendingenu. 1582 Ta celi nov testament. Zadnje delo Hishna postilla: prevod Luthrove hišne postile (pridige, razlage Svetega pisma), po očetovi smrti izdal sin Felicijan. Trubar pokopan na območju cerkve sv. Gala v Derendingenu. V Derendingenu po njem poimenovani evangeličansko versko središče, otroški vrtec in cesta. Vsega 26 tiskovin v slovenščini, 10 v hrvaščini in srbščini. V Sloveniji na bankovcu za 10 tolarjev, na kovancu z 1 evro, spominski kovanec za 2 € 2008. Cerkev sv. Gala, zadnji kraj Trubarjevega delovanja in kraj njegovega groba, obiskuje vsako leto veliko slovenskih katoličanov. Trubarjevo življenjsko vodilo »STATI INU OBSTATI« si je izbral nekdanji slovenski kurijski kardinal Franc Rode (*1934, pristojen za redovniške skupnosti) za škofovsko geslo. Judi ob Renu Prve judovske skupnosti ob Renu so nastale že v rimski dobi. Njihovo zgodovino zaznamuje spremenljiva usoda. Bili so izročeni samovolji vladarjev. V Kölnu je bila prva judovska skupnost severno od Alp. Izpričani so že 321 za časa cesarja Konstantina I. 1180 judovski »geto« v Kölnu. V noči na Jernejevo 23./24.8.1349 klanje Judov, »Judenschlacht«. Šele s francosko revolucionarno armado 1794 Judi in protestanti enakopravni s katoličani. V tako imenovanih mestih ŠUM Speyerju, Wormsu, Mainzu – hebrejsko Špira, Uarmaisa, Magenza – so živele v srednjem veku pomembne judovske skupnosti. Tudi njihova usoda je bila spremenljiva. Prvi križarski pohod (1096-1099) se je začel z napadom na Jude. Njihov prispevek h kulturi in gospodarstvu je izreden. Podobno velja tudi za Aachen, Würzburg, Rothenburg. Usoda judovstva v apokalipsi najbolj nepredstavljivih strahot v grozotah novopoganskega nacionalsocializma 1933-1945 pretresa vest vsakega pokončnega človeka vedno znova. Ren Ime: retoromansko Rain, Rein; nem. Rhein, it. Reno, frc. Rhin, luksembur. Rhäin, nizozem. Rijn, slov. Ren; lat Rhenus, grš. Ῥῆνος/Rhenos. Grki so kot prvi zapisali keltsko ime reke 28 (zato Rh na začetku besede). Verjetno sorodno z grš. ῥεω/rheō = nem. rinnen = lat. rivus (potok, reka). V antiki »Rhenus Pater – Oče Ren«. Izvira v Grišunu (Graubünden), največji pritok Severnega morja. Ena najpomemnejših vodnih prometnih poti na svetu. Reka bajk in mitov ter usod. »Vater Rhein« (Oče Ren), »Wacht am Rhein« (Straža ob Renu). Ok. 1240 km dolg, ok. 885 km plovba z velikimi ladjami. Voda iz 9 držav: Švica, Italija, Lihtenštajn, Avstrija, Nemčija, Francija, Luksemburška, Belgija, Nizozemska. Alpski Ren (Alpenrhein): povirje (Sprednji Ren/Vorderrhein/Rein Anteriur, Zadnji Ren/ Hinterrhein/Rein Posteriur)-Bodensko jezero (Bodensee): 172 km Visoki Ren/Hochrhein: Bodensko jezero-Renski slap/Rheinfall Schaffhausen-Rensko koleno/ Rheinknie Basel: 207 km Zgornji Ren/Oberrhein: Basel-Bingen: 364 km Srednji Ren/Mittelrhein: Bingen-Bonn: 130 km Spodnji Ren/Niederrhein: Bonn-Millingen (Nizozemska): 209 km Deltovski Ren/Delta-Rhein: Millingen-Severno morje: 160 km Volilni knezi (Kurfürsten) Volitev nemških kraljev je natančno določil cesar Karel IV. (1316-1378 Praga; 1346 nemški kralj, 1347 češki kralj, 1355 kronanje za cesarja v Rimu) z objavo Zlate bule (Goldene Bulle, Bulla aurea) leta 1356. Trije cerkveni in štirje svetni volilni knezi: nadškofi iz Kölna, Mainza, Trierja. Palatin pri Renu (Pfalzgraf bei Rhein), vojvoda saški, mejni grof brandenburški (braniborski = Markgraf von Brandenburg), kralj češki. V 17. in 18. stoletju so se še pridružili drugi. Kranjsko romanje Romarski turizem je cvetel tudi v srednjem veku. Znani romarski cilji so bili Jeruzalem, Rim, Santiago de Compostela (Galicija, Španija) ter Aachen in Köln. Beseda »romati« pride od Roma = Rim, torej v Rim hoditi; romar = tisti, ki hodi v Rim. Nemška beseda »Pilger, pilgern« pride od ital. pellegrino<lat. peregrinus = tuj; od »Pilger« pride beseda »der Pülcher«. Nem. »wallfahren« = romati: wallen = wandern, herumstreunen; potovati, potepati se; fahren = voziti se. Posebnega pomena so bila pri Slovencih = Kranjcih romanja v Köln in Aachen. V obeh krajih so imeli dušna pastirja, ki sta govorila slovensko in skrbela za kranjske = slovenske romarje. Mesti Kranj in Ljubljana sta imeli od leta 1495 dalje v Aachenu ter Kölnu poseben oltarni beneficij (spominska plošča v župnijski cerkvi v Kranju). Köln am Rhein > slov. Kelmorajn, Kolmorajn, Kolonj: relikviar sv. Treh kraljev (1164 iz Milana v Köln). Aachen > »zu Aachen« > slovensko Ceahen, prim.češko Cáchy: grob cesarja Karla Velikega (+814; 1165 svetnik) in Marijin relikviar (13. stol.). 29