Meditation zum Altar von Schwester Lioba Munz aus Fulda
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Meditation zum Altar von Schwester Lioba Munz aus Fulda
Im Blick auf Jesus ist Rot die Farbe der Liebe Gottes und auch des Blutes, dem Leiden, des Mensch gewordenen Gottessohns. Auf der rechten Flügelseite steht Johannes der Täufer im Blickkontakt mit Gott, dem Vater. Johannes, der Vorbote Jesu lebte in der Wüste. Unter dem roten Umhang kann man seinen Kamelhaarmantel erkennen, der ein Markenzeichen von ihm war und ein Hinweis auf sein einfaches Leben gibt. Er rief zur Umkehr und Buße auf und taufte viele Menschen im Jordan. Er verwies immer wieder auf den kommenden Messias hin und sagte, dass er nicht mit Wasser taufen werde, sondern mit dem Heiligen Geist und mit Feuer. Sein Fingerzeig auf den Sohn Gottes, das kommende Lamm Gottes und seine Ehrlichkeit in der Kritik an den politischen Herrschern brachten ihm Gefängnis und später auch den Märtyrertod ein, weswegen er, obwohl nie getragen, mit einem roten Umhang umhüllt dargestellt wird. Seine gerade Körperhaltung und sein festes Auftreten mit dem rechten Fuß unterstreichen diese Standhaftigkeit bis zum Tod durch seine Enthauptung. In der Geschichte der Kirchengemeinde von St. Crescentius wird Johannes der Täufer schon lange verehrt. Alljährlich wird an seinem Gedenktag, am 24. Juni das Kirchweihfest gefeiert. Auf dem linken Flügel des Altares ist der Patron der Stadtpfarrkirche, der heilige Crescentius dargestellt. Seine aufrechte Haltung und sein Blick nach oben zum Auge Gottes gerichtet deuten auf sein Vertrauen zu Gott. Als Gefährte von Bischof Aureus von Mainz und dem Diakon Justinus starb er beim Germaneneinfall durch Steinigung als Märtyrer im Jahre 406 in der Nähe von Mainz. Der Stein den er Gott bzw. Jesus hinhält und sein rotes Gewand zeugen von seiner Nachfolge Jesu bis zum Tod. Das Patronatsfest feiert die Gemeinde am 27. Juni. E.rößler Meditation zum Altar von Schwester Lioba Munz aus Fulda In der Mitte Jesus - am Kreuz? Nein, ein Kreuz ist nicht zu sehen! Aber die Körperhaltung Jesu, die ausgebreiteten Arme, der hängende Kopf, die übereinander liegenden Füße, die Wundmale sagen uns - Jesus ist am Kreuz gestorben, so wie es in der Heiligen Schrift berichtet wird. Das Holzkreuz fehlt –? Tief neigt Jesus sein Haupt zu seiner Mutter Maria. Sein Blick fällt dabei zu Johannes. Noch bevor er stirbt sorgt er für seine Mutter. Er vertraut sie Johannes, seinem Lieblingsjünger an. Sieh, deine Mutter, siehe dein Sohn. (vgl. Joh. 19, 26-27) Maria steht bei ihrem Sohn und muss hilflos mit anschauen, wie ihr Sohn stirbt. Maria weinend und Johannes, beide durch Trauer und Schmerz etwas in sich gekrümmt neigen sich zu Jesus, ja lehnen sich fast an. Ihre Gewänder und deren Farben unterstreichen die Verbundenheit (blau steht für Treue) mit Jesus und bilden fast eine Einheit. Auf den Schultern Jesu liegt ein Stein (der vor etwa 90 Millionen Jahren aus Holz entstand). Schwer drückt dieser Stein auf seine Schultern. Er symbolisiert die Unvollkommenheit, die Schuld aller Menschen, die er auf sich genommen hat. Denn gestorben ist Jesus für uns und alle Menschen in der Geschichte, der Gegenwart und der Zukunft. Das versteinerte Holz steht auch für Verwandlung. Aus Holz wurde ein wunderschöner, wertvoller Stein. Das Holzkreuz fehlt – Denn Jesus blieb nicht im Tod, er wurde auferweckt. Er lebt. Und auch wir dürfen auf diese Auferstehung hoffen. Das Opfer Jesu, sein Leiden und Sterben schenkt den Menschen Heil und Erlösung. Jesus folgte darin dem Willen seines Vaters im Himmel. Die Liebe, das Vertrauen zum Vater im Himmel lässt ihn seine Arme kraftvoll nach oben richten. Die offenen Hände unterstreichen diese Ergebenheit und laden gleichzeitig den Betrachter ein, den Weg mit ihm zum Vater zu gehen. Über der Kreuzigungsgruppe sind Dreiecke angeordnet, die durch Bögen harmonisch zusammengefügt sind und in deren Zentrum ein großer Bergkristall platziert ist. Das Dreieck verweist auf die Dreifaltigkeit. Gott ist einzig und doch dreifaltig als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Der glasklare Kristall mit seinen vielen, in alle Richtungen lichtreflektierenden Flächen symbolisiert das Auge Gottes, das zehntausendmal heller als die Sonne (Sir 23,19) beschrieben wird. Ein Hinweis darauf, dass Gott allgegenwärtig, immer und überall da ist und Gott allwissend, also voller Weisheit und Erkenntnis ist. Damit will er jeden und jede behüten, sowie Schutz und Trost geben. Die kleineren Kristalle rechts und links können ein Hinweis sein, dass auch der Mensch im Glauben und in der Nachfolge Jeus Christi in die Herrlichkeit Gottes eingehen und daran teilhaben kann. Vom inneren Dreieck, dem Auge Gottes ausgehend lodern rote Flammen in alle Himmelsrichtungen. Immer wieder zeigt sich im Feuer Gottes Macht und Herrlichkeit, aber auch Gottes Zorn gegenüber Bösem unter den Menschen. Im brennenden Dornbusch (Ich bin der ich bin da) offenbart er sich Moses.(Ex 2,23-3,15) Dem Volk Israel zieht er als Feuersäule vorher und weist ihm so den Weg in die Freiheit.(Ex 13,21) Und Jesus sagte: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben“.(Joh 8,12) An Pfingsten kommt der Heilige Geist auf die Jünger und Jüngerinnen wie Zungen von Feuer herab, so dass sie sich alle verstehen, obwohl sie verschiedene Sprachen sprechen.(Apg 2) Mit dem Blick auf den heiligen Geist ist rot die Farbe der feurigen Macht der Liebe Gottes. Diese leuchtend rote Farbe der Feuerflammen drängt sich regelrecht auf und dominiert. Jesu Kleidung, das Tuch, das ihm noch blieb, ist feuerrot. Außerdem die beiden Figuren auf den Seitenflügeln. Rot ist die Farbe der Liebe, aber auch die Farbe des Blutes.