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W ie schön fliegen ist, kann man im Bekanntenkreis gar nicht so einfach vermitteln. Die Freiheit hoch über Tannwipfeln und Felsnadeln läßt sich nur schwer mit Worten erklären, Photos sind da schon eher geeignet. Die herrlichen Ausblicke und vor allem die ungestörten Rundumblicke bringen sie jedoch nicht herüber. Video Flugfeeling live Eine der besten Methoden, um den Familienmitgliedern und Freunden Fluggefühle zu vermitteln: einen schönen Videofilm in der Luft drehen und dann kommentiert vorführen. Da kitzelt es auch nichtfliegende Zuschauer im Magen ... Von Sascha Burkhardt 42 06-07 gleitschirm-magazin.com Ideal: eine Videokamera in die Luft mitnehmen und die schönsten Minuten am heimischen Fernseher vorführen. Zum Beispiel den Moment des Starts, wenn die Grashalme immer kleiner werden und in der Tiefe zu einer grünen Masse verschmelzen. Oder den glückseligen Augenblick, wo die Thermikblase an der Waldlichtung aufsteigt und die große Tanne in langen Kreisen zu einem Pünktchen wird. Oder den kribbeligen Moment, wo sich der Pilot in einer saftigen Steilspirale wieder aus der Höhe in Richtung Boden schraubt. Allerdings ist es unmöglich, in diesen spannendsten Flugphasen mit dem Camcorder aus der Hand zu filmen. Einige Piloten basteln sich deswegen Halterungen auf den Helm, worauf die ganze Kamera plaziert wird. Der Aufnahmeblickwinkel folgt der Blickrichtung, aber wohin die Kamera genau „zielt“ ist nicht zu sehen. Das schwere Gerät auf dem Helm ist zudem nicht nur unangenehm, sondern kann sogar gefährlich werden. Zum Glück werden Lipstick- oder Fingerkameras immer preisgünstiger. Das sind Videokameraobjektive, die den Lipstickkameras sind ideale Flug-Zeugen: Sie können an verschiedensten Orten angebracht werden und zeichnen den Flug aus spannenden Perspektiven auf. Die Befestigung dieser pacelog-Kamera am Helm ist dank des mitgelieferten Kletthalters sehr einfach. Das Mikrophon kann darüber plaziert werden. Diese Perspektive vermittelt die Sicht des Piloten. Bei einer Befestigung am Käfig eines Motorschirms oder an einer Stange hinter dem Gurtzeug „sitzt“ der Zuschauer hinter dem Piloten - und kann sogar die Steuerbewegungen nachvollziehen (Videobild unten rechts). CCD-Sensor enthalten und das empfangene Bild in ein analoges Videosignal umwandeln. Die Aufnahmeeinheit, also beispielsweise ein Camcorder mit AVEingang, wird daran über ein einfaches Analog-Videokabel angeschlossen. Das Kabel darf ruhig ein Dutzend Meter lang sein. Der Pilot kann die Lipstickkamera also beispielsweise hoch über sich in den Fangleinen befestigen und den Rekorder gut geschützt im Cockpit mitführen. Dank des geringen Gewichts der Fingerkamera von weniger als 100 Gramm kann sie an verschiedensten Gleitschirmelementen befestigt werden, ohne die Aerodynamik der Kappe wesentlich zu beeinflussen. Die Technik wird übrigens selbst in der Gleitschir- mentwicklung eingesetzt: Der Hersteller Skywalk beispielsweise hat bei der Entwicklung der Jet-Flaps Wollfäden an der Flügeloberseite angebracht und mit einer daneben installierten Lipstickkamera die Strömungsverhältnisse dokumentiert. Die von uns getestete pacelogKamera ist wasser- und staubdicht und enthält keine beweglichen Teile. Sie kann also „einiges ab“. Auch exponierte Lagen wie etwa in den Fangleinen sind für solche Fingerkameras kein Problem. In Sportarten wie dem Mountainbiken überstehen sie ein Dauerfeuer von brutalen Stößen. Praktisch bei einer solchen Lösung aus Camcorder und entfernter Fingerkamera: Der Pilot kann hin und wieder einen Blick auf das Display des Camcorders im Cockpit werfen und begutachten, was die Kamera gerade aufnimmt. Nachteil: Der Pilot benötigt einen Camcorder mit Analog-Video-Eingang. Die preisgünstigsten Camcorder für ca. 200,- Euro haben das nicht, 300,- Euro sind schon fällig. Ein billiges Videoaufzeichnungsgerät mit Speicherkarten sollte der Pilot auch nicht wählen, denn an die Aufnahmequalität von Bandlaufwerken kommen solche Rekorder wegen der hohen Kompressionsraten noch nicht heran. Denn auf einer gleitschirm-magazin.com 06-07 43 Filmschnitt mit Adobe Premiere Elements. Der Cutter kann sich seinen „Schneidetisch“ individuell einrichten. Allerdings ist die Software ein bißchen weniger intuitiv in der Bedienung. „richtigen“ MiniDV-Kassette wird in fünf Minuten ein ganzes Gigabyte Daten aufgezeichnet! Bei der qualitativ idealen Kombination aus Lipstickkamera und Camcorder zeigt sich allerdings ein Nachteil: der Kabelsalat. Der Camcorder im Cockpit will mit der Fingerkamera verbunden werden, und diese bekommt zusätzlich noch Strom aus einem externen Batteriepack: noch ein Kabel mehr. Selbst das Mikrofon braucht noch eine eigene „Strippe“ ... 44 06-07 gleitschirm-magazin.com Bei pacelog gibt es deswegen alle Kameras in einem speziellen Pack mit dem unverzichtbaren Zubehör, zudem stellt das sehr reaktive Verkaufsteam schnell individuelle Zubehörpakete zusammen. Da werden nicht nur die unterschiedlichsten fertigen Halterungen angeboten wie beispielsweise eine Kletthalterung, um die Kamera am Helm zu befestigen, sondern auch Details wie fertig zurechtgeschnittene, vibrationshemmende Gummischläuche mitgeliefert und passende Spiral-Kabelbinder beigelegt. Will der Pilot nicht nur aus der Helmperspektive filmen, muß er selber kreativ sein und basteln. Eine gute Rolle Klebeband und ein paar Elektro-Kabelbinder gehören in den Rucksack. Denn die ideale Befestigung im Schirm oder am Piloten muß über Improvisation herausgefunden werden. Ganz besonders aufwendig ist natürlich eine Anbringung der Kamera auf einem selbstgebastelten Gestell für Schleppkameras, das in den mittleren B-Leinen aufgehängt wird und so neben dem Piloten herfliegt. Tips und Anregungen für solche Baste- Instrumente Altivarios Filmschnitt mit Pinnacle Studio Plus: Die Benutzeroberfläche ist starr festgelegt, dafür aber intuitiver und übersichtlicher. Oben links die erkannten Szenen des rohen Filmmaterials. Die gewünschten Clips werden ganz einfach nach unten in das Filmprojekt gezogen. leien finden Sie auf unserer Homepage www.gleitschirm-magazin.com, Rubrik Mixair, Dossier Flug-Fotos. Die dort besprochenen Aufhängemethoden für Fotokameras taugen erst recht für die leichten Lipstickkameras ... Hüten Sie sich allerdings davor, ein Kameragestell an C-Leinen, D-Leinen oder gar an den Stabilo zu hängen: das kann doch die Aerodynamik beeinflussen. Selbstverständlich muß sich der Pilot bei dem ganzen Aufhängungs- und Verbindungskabelsalat auch sehr vor Leinenverwicklungen in Acht nehmen. Bei Actionsportarten wie dem Gleitschirmfliegen ist es wichtig, eine Kamera mit einem relativen großen Blickwinkel zu wählen. Denn bei einem Weitwinkel fallen Vibrationen und Bewegungen deutlich weniger störend ins Gewicht als bei engeren Blickwinkeln. Wir haben die meisten unserer Versuche mit einer pacelog BC2555EXV gemacht. Mit ihrem extremen Blickwinkel von 135° kann sie sehr nahe am Piloten montiert werden und behält trotzdem einen beeindruckenden Überblick. Der Zuschauer ist so hautnah im Geschehen und sieht trotzdem viel von der Landschaft. Die Kamera ist übrigens mit einem hochqualitativen Sony EXview CCD ausgestattet und kostet mit Zubehör 249,- Euro. Bei solchen extremen Weitwinkeln muß der Pilot übrigens sehr darauf achten, gleitschirm-magazin.com 06-07 45 Schnitt! daß die Kamera nicht einen Teil ihrer eigenen Halterung aufnimmt und so die Ecken des Bildes abgedunkelt werden. Natürlich eignen sich solche Weitwinkel auch hervorragend für andere Filmaufnahmen, zum Beispiel beim Skifahren. Und selbst Familienvideos bekommen einen ganz neuen Touch: mit dem leichten und handlichen Lippenstift in der Hand kann der Pilot blitzschnell die Perspektive wechseln und beispielsweise den Ostereier-suchenden Nachwuchs aus der Perspektive des gerade entdeckten Schokoladenhasen filmen ... Für solche Zwecke und auch für einfache Perspektiven aus Helmhöhe ist die SUV-Cam von Elmo etwas praktischer: der Kameramann braucht keinen Rekorder mit sich herumschleppen, die Kamera ist über ein einziges, 1,50 Meter langes Kabel mit einem eigenen, handlichen Aufnahmegerät verbunden. Das Kästchen enthält ein eigenes 2,2ZollTFT-QVGA-Display und speichert den Film auf SD-Karten ab. Eine 1 GB-SD-Karte faßt in höchster Aufnahmequalität beispielsweise 33 Minuten Film. Das ist nicht schlecht und sieht auch hinterher gut aus, nur kann die hohe Kompressionsrate natürlich nicht so gute Bilder liefern wie ein Bandrekorder. Ein weiterer Nachteil: das Kabel kann nicht verlängert werden, ein Abhängen der Kamera ist nicht möglich. Und schließlich ist das Gerät doch deutlich teurer als eine Kombination aus Lipstickkamera und Camcorder ... 46 06-07 gleitschirm-magazin.com Damit aus den unzähligen aufgenommenen Flugminuten ein packender Film wird, muß der Pilot ihn auf den Computer überspielen und schneiden. Das ist extrem zeitaufwendig: Profis rechnen eine Stunde am Schneidetisch für eine Minute fertigen Film! Die SUV-Kamera von Elmo. Sie ist teuer in der Anschaffung, dafür aber praktisch und einfach zu bedienen ... Wir haben uns zwei Videobearbeitungsprogramme genauer angeschaut: Adobe Premiere Elements und Pinnacle Studio Plus. Beide bekamen von unseren Kollegen des Video-Magazins die Note „sehr gut“. Tatsächlich sind beide auch für Anfänger schnell bedienbar, Studio Plus ist ein bißchen intuitiver. Allen Programmen gemein: die Software liest den Camcorder aus und erzeugt in Abhängigkeit von den erkannten Szenen schon einzelne „Filmschnipsel“ oder „Clips“, die dann auf dem Schneidetisch liegen. Die gewünschten Szenen werden dann auf die Zeitleiste des Films gezogen und eventuell noch am Anfang und am Ende gestutzt. Danach werden Titel und Hintergrundmusik hinzugefügt und beispielsweise eine DVD gebrannt. Ein großer Vorteil von Studio Plus gegenüber Adobe Premier Elements: während des Einlesens aus dem Camcorder kann der Nutzer selber durch Drücken auf die Leertaste einen neuen Szenenwechsel definieren, selbst wenn die automatische Szenenerkennung nicht funktioniert, weil die Kamera einen ganzen Flug lang ununterbrochen lief. ... aber die bequeme Aufnahme auf Speicherkarten kann qualitativ natürlich nicht an ein DV-Band heranreichen. Pacelog-Kameras mit verschiedenen Brennweiten zum Anschluß an ein Aufnahmegerät. Vorteil: Relativ preisgünstig, gute Qualität, Polyvalenz. Nachteil: Kabelsalat ... Um nicht im Flug am Rekorder hantieren zu müssen, kann der Pilot einen LANC-Kabelfernschalter anschließen. Flugsouvenirs Video So drehen Sie spannende Filme ... Das wichtigste beim Filmen ist nicht das Gerät, sondern der Kameramann. Auch vom Boden und „aus der Hand“ filmend kann man packende Videos drehen. Unter der Voraussetzung allerdings, daß gewisse Grundregeln beachtet werden ... Auch beim Filmen gibt es eine Art „Grammatik“, die den Aufbau eines gelungenen Filmes beschreibt. In einem umfangreichen Dossier „Flug-Fotos“ in GLEITSCHIRM 8/2003 haben ProfiFotografen aus der Gleitschirmszene Tips verraten und Tricks erläutert, wie ein gelungenes Bild aufgebaut sein sollte. Sie können diesen Beitrag auf unserer Homepage unter der Rubrik Mix‘air kostenlos im PDF-Format laden. Kinderleicht: schöne Souvenirs vom Flugurlaub wie hier bei diesem vergeblichen Startversuch an einer Staumauer Bezugsquellen und Infos: • Pacelog Kameras, von 219,- bis 289,- Euro, Pacelog, Tel. +49 (0)8024 60 83 88 0 www.pacelog.com • Elmo SUV-Cam, 892,- Euro, Elmo Europe GmbH Tel +49 (0)211 38 64 70, www.elmoeurope.com • Fachmagazin: Video-Magazin, monatlich im Kiosk, 4,- Euro, www.video-magazin.de • Bearbeitungssoftware Adobe Elements 3.0, 100,- Euro, www.adobe.de • Bearbeitungssoftware Pinnacle Studio Plus , 100,- Euro, www.pinnaclesys.com Praktisch alle Empfehlungen zur Bildkomposition gelten auch für den Videofilm. Zum Beispiel: • das Hauptmotiv nicht zentrieren, sondern eher im ersten Drittel oder im letzten Drittel des Bildes plazieren • „Platz“ lassen in Bewegungs- oder Blickrichtung. Ein Gleitschirm, der anscheinend gleich aus dem Sichtfeld herauszufliegen scheint, wirkt nicht so gut wie wenn er noch den „ganzen Bildschirm“ durchqueren kann • Wechseln Sie möglichst häufig die Perspektive. Filmen ist sportlich: in die Knie gehen, einen kurzen „Take“, danach schnell an das andere Ende des Startplatzes laufen und von dort filmen • Wechseln Sie regelmäßig zwischen Detailaufnahmen und Übersichtsaufnahmen • Vermeiden Sie die schlimmste Anfängersünde beim Filmen: endloses Schwenken. Das menschliche Auge tastet eine Landschaft auch nicht „schwenkenderweise“ ab, sondern „springt“ beim Betrachten von einem Objekt zum nächsten. Reihen Sie also lieber ganz kurze, fixe Einstellungen aneinander, fast wie Fotos in einer Diaschau. • Ähnliches gilt für das Zoomen: kein heran- oder wegzoomen während der Aufnahme! Mit dem Zoom wird der Aufnahmebereich vor dem Druck auf den Aufnahmeknopf festgelegt • Halten Sie die Kamera ruhig. Eigentlich ist ein Stativ für einen guten Film zwingend notwendig. Wenn in der Praxis dann doch keines einsetzbar ist: den Zoom möglichst auf Weitwinkel stellen. gleitschirm-magazin.com 06-07 47 Kurztest Outdoorkameras „Schnell-mal-im-Flug-mitfilmen“ bleibt der Kabelsalat etwas unpraktisch. Deutlich handlicher ist da die Actionkamera ATC 2000 von Oregon Scientific. Es handelt sich dabei um ein komplettes Aufnahmegerät, das mit maximal 640 x 480 Pixel in einer Höchstrate von 30 Bildern pro Sekunde filmt. Der Film wird als AVI in MJPG-Kompression auf eine SD- oder MMC-Karte mit maximal 2 GB abgespeichert. Kleine Kurzfilme können auch auf den fest integrierten 32 MBSpeicher abgelegt werden. Das Gerät kann einhändig mit wenigen Tastendrücken in Betrieb genommen werden. Das Befestigungssystem ist recht universell, das Gehäuse ist handlich und paßt gut an den Helm. Es Outdoorkameras ... Text und Photos: Sascha Burkhardt In GLEITSCHIRM 6/2007 haben wir bereits die Lipstickkameras von Pacelog vorgestellt – jetzt nehmen wir zwei andere „Actionkameras“ unter die Lupe. D ie Pacelog-Kameras aus GLEITSCHIRM 6/2007 sind hochwertige Kameraobjektive, die an einen Recorder mit AV-Eingang angeschlossen werden müssen und so aus den möglichsten und unmöglichsten Perspektiven unsere luftigen Eskapaden oder andere Outdooraktivitäten filmen können. Dies ist allerdings mit 72 09-07 etwas Verkabelungsaufwand verbunden – an die Kamera muß über ein Kabel ein Batteriepack angeschlossen werden, außerdem kommen zwischen die Kamera und das Aufnahmegerät noch drei weitere Kabel: zweimal Audio und einmal Video. Mittlerweile hat die Firma Pacelog das Steckersystem zwar vereinfacht, doch für das gleitschirm-magazin.com Kartenleser oder durch direkten Anschluß der Actionkamera an einen USB-Anschluß. Es ist ebenfalls möglich, den oder die Filme direkt über den AV-Ausgang an einen Fernseher zu übertragen. Eine andere Actionkamera kommt aus den USA und zeichnet sich durch ihr originelles Outfit aus: die Blackeye sieht aus wie eine Gummibrille, die im Nasenbereich ein „drittes Auge“ aufweist. Die Brille wird wie eine Skimaske mit einem Gummiband über den Kopf gespannt. Allerdings sind die Sehlöcher nicht zum Durchgucken da, sondern wohl eher als optischer Gimmick gedacht – das Gerät wird nämlich auf der Stirn oder aber auf dem Frontbereich des Helmes getragen. Sogar Handlich, klein, praktisch - die Actionkamera Oregon Scientific ATC 2000 kann aber auch theoretisch in den Fangleinen über dem Pilotenkopf befestigt werden. Eine Nutzung als Kappenkamera dagegen ist schwieriger: Es gibt keine Fernbedienung, der Pilot kann die Kamera in diesem Fall also höchstens am Start einschalten und sie dann bis zum „bitteren Ende“ der Speicherkarte filmen lassen. Die Stromversorgung wird von zwei AABatterien gewährleistet – das ist wenig im Vergleich zur Pacelog, die alleine für den Kamerasensor mindestens acht Stück benötigt - die Stromversorgung des Aufnahmegerätes ist dabei noch gar nicht eingerechnet. Zum Abspielen kann der Nutzer einfach den Inhalt der Speicherkarte auf den Computer übertragen – wahlweise über einen Sehr kleine Objektivlinse, maximal 640 x 480 Auflösung: DV-Qualität kann man von der ATC 2000 nicht erwarten ein Schweißband für höheren Tragekomfort ist dabei. Verschiedene Abstandshalter erlauben bei der Helmmontage eine ideale Einstellung des Blickwinkels. Bei der Blackeye Kurztest Outdoorkameras Sicht des Sportlers wiederzugeben. Das Kabel der Pacelog dagegen haben wir schon auf fünfzehn Meter Entfernung verlängert: Das Kabel verlief vom Piloten zur Kappe und dann wieder herunter zu einer seitlichen Schleppkamera. Bis zu 2 GB darf die Speicherkarte der Oregon Scientific ATC 2000 groß sein Platz für 60 Minuten Film in der bestmöglichen VGA-Auflösung Die Stromversorgung der ATC 2000: zwei AA-Batterien. Auch zu sehen: die Dichtung des Gehäuses, die Oregon hat Wasserdichtigkeit von 3 m. handelt es sich wie bei der Pacelog um ein reines Kameraobjektiv mit CCD-Sensor, sie muß also ebenfalls an ein externes Aufnahmegerät angeschlossen werden. Das kann ein Mini-DV-Camcorder sein – unter der Voraussetzung, das dessen AV-Eingang aktiv ist. Das ist in der unteren Preisklasse meist nicht der Fall. Eine andere Möglichkeit ist natürlich auch der Anschluß an ein digitales Aufnahmegerät. Ein solches hat aber leider immer noch einen gravierenden Nachteil: die MPG-komprimierte Aufzeichnung geht mit einem Qualitätsverlust einher und macht eine Nachbearbeitung mit Schnittprogrammen schwer. Dasselbe gilt natürlich auch für die Filme der Oregon Scientific Kamera, die ja ein digitales Aufnahmegerät integriert. 74 09-07 Wie auch die Pacelog muß die Blackeye ebenfalls an ein Batteriepack angeschlossen werden, das acht AA-Batterien enthält. Der Kasten kann beispielsweise in die Hosentasche gesteckt werden. Im Gegensatz zu der Pacelog ist das Mikrofon fest im Kameragehäuse integriert, das bringt also etwas weniger Kabelsalat. Dennoch muß auch hier das AV-Gerät mit mindestens drei Steckern verbunden werden. Ein Manko der Blackeye: das Verbindungskabel zum Batteriepack sowie der Anschlußkupplung für das Aufnahmegerät ist nur knapp einen Meter lang und kann nicht verlängert werden. Zum Abhängen in der Kappe ist die Blackeye also nicht geeignet, sie ist wirklich nur für einen einzigen Aufnahmestandort vorgesehen: an der Stirn, um genau die gleitschirm-magazin.com Die Bildqualität der Blackeye steht hinter jener der getesteten Pacelog BC2555EXV zurück. Das ist nicht erstaunlich: Die Blackeye hat eine Auflösung von 420 TVL bei 510 x 492 Pixeln, die getestete HighendWeitwinkel-Pacelog dagegen 550 TVL bei 752 x 582 Pixeln. Auch in der Farbwiedergabe gewinnt die Pacelog: die Farben sind kräftig und satt, während die Blackeye in den hellen Bereichen schnell vollkommen ins weiß auswäscht und einen unnatürlich starken Kontrast aufweist. Der Blickwinkel ist bei beiden mit 92 Grad angenehm weit. Oregon Scientific gibt für ihre Kamera ATC 2000 keinen Aufnahmewinkel an, dieser ist aber sichtbar geringer. Ihre Aufnahmequalität steht natürlich auch hinter den beiden anderen zurück. Alleine die relativ kleine Objektivöffnung kann natürlich unmöglich dieselbe Leistung bringen wie jene der beiden anderen Kameras, dazu kommt die zwingende, verlustbehaftete digitale Komprimierung. Doch gemessen an diesen Mankos ist die Qualität verhältnismäßig gar nicht so schlecht und liefert zumindest schöne Erlebnisfilme für YouTube oder die heimische Vorführung. Daher ist die Oregon Scientific für Piloten eben doch interes- Kabelsalat: die Blackeye muß, ähnlich wie die Pacelog, mit einem externen Aufnahmegerät verbunden werden. Power in der Tasche: die Blackeye will aus einem externen BatteriePack gespeist werden Qualitativ die Referenz: die vielseitige Pacelog BC2555EXV beim Einsatz als Helmkamera (Test in GLEITSCHIRM 6/2007) sant: für unter 150,- Euro erhält er ein Gerät, das mal schnell im Flug mitgenommen werden kann, zum Beispiel an einer Helmbefestigung, und ohne Kabelsalat sofort funktioniert. Wer dagegen sehr hochqualitative Filme drehen und schneiden möchte, sollte die Pacelog wählen. Die ist auch durch die Verlängerungsmöglichkeiten am universellsten einsetzbar. Dazwischen liegt die Blackeye, die zwar fast denselben Kabelsalat mit sich bringt wie die Pacelog, aber qualitativ etwas unterliegt. Dafür läßt sie sich ideal am Helm einstellen und bietet wirklich ein originelles Outfit ... Pacelog BC2555EXV 550 TVL, ca. 259,- Euro, www.pacelog.com, Oregon Scientific ATC 2000, ca. 130,- Euro, www.oregon-scientific.de, Blackeye, ca. 239,- Euro, www.blackeyeusa.com