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W
ie schön fliegen ist, kann
man im Bekanntenkreis gar nicht so
einfach vermitteln. Die Freiheit hoch
über Tannwipfeln und Felsnadeln läßt
sich nur schwer mit Worten erklären,
Photos sind da schon eher geeignet.
Die herrlichen Ausblicke und vor allem
die ungestörten Rundumblicke bringen
sie jedoch nicht herüber.
Video
Flugfeeling live
Eine der besten Methoden, um den Familienmitgliedern und
Freunden Fluggefühle zu vermitteln: einen schönen Videofilm in
der Luft drehen und dann kommentiert vorführen. Da kitzelt es
auch nichtfliegende Zuschauer im Magen ...
Von Sascha Burkhardt
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gleitschirm-magazin.com
Ideal: eine Videokamera in die Luft
mitnehmen und die schönsten Minuten
am heimischen Fernseher vorführen.
Zum Beispiel den Moment des Starts,
wenn die Grashalme immer kleiner
werden und in der Tiefe zu einer grünen Masse verschmelzen. Oder den
glückseligen Augenblick, wo die Thermikblase an der Waldlichtung aufsteigt
und die große Tanne in langen Kreisen
zu einem Pünktchen wird. Oder den
kribbeligen Moment, wo sich der Pilot
in einer saftigen Steilspirale wieder aus
der Höhe in Richtung Boden schraubt.
Allerdings ist es unmöglich, in diesen
spannendsten Flugphasen mit dem
Camcorder aus der Hand zu filmen.
Einige Piloten basteln sich deswegen
Halterungen auf den Helm, worauf
die ganze Kamera plaziert wird. Der
Aufnahmeblickwinkel folgt der Blickrichtung, aber wohin die Kamera
genau „zielt“ ist nicht zu sehen. Das
schwere Gerät auf dem Helm ist
zudem nicht nur unangenehm, sondern kann sogar gefährlich werden.
Zum Glück werden Lipstick- oder Fingerkameras immer preisgünstiger. Das
sind Videokameraobjektive, die den
Lipstickkameras sind ideale Flug-Zeugen: Sie können an verschiedensten Orten angebracht werden und zeichnen den Flug aus spannenden Perspektiven auf. Die Befestigung dieser pacelog-Kamera am Helm ist dank des mitgelieferten Kletthalters sehr einfach. Das Mikrophon kann darüber plaziert
werden. Diese Perspektive vermittelt die Sicht des Piloten. Bei einer Befestigung am Käfig eines Motorschirms oder an einer Stange hinter dem Gurtzeug „sitzt“ der Zuschauer hinter dem Piloten - und kann sogar die Steuerbewegungen nachvollziehen (Videobild unten rechts).
CCD-Sensor enthalten und das empfangene Bild in ein analoges Videosignal
umwandeln. Die Aufnahmeeinheit, also
beispielsweise ein Camcorder mit AVEingang, wird daran über ein einfaches
Analog-Videokabel angeschlossen. Das
Kabel darf ruhig ein Dutzend Meter lang
sein. Der Pilot kann die Lipstickkamera
also beispielsweise hoch über sich in
den Fangleinen befestigen und den
Rekorder gut geschützt im Cockpit
mitführen. Dank des geringen Gewichts
der Fingerkamera von weniger als 100
Gramm kann sie an verschiedensten
Gleitschirmelementen befestigt werden, ohne die Aerodynamik der Kappe
wesentlich zu beeinflussen. Die Technik
wird übrigens selbst in der Gleitschir-
mentwicklung eingesetzt: Der Hersteller Skywalk beispielsweise hat bei der
Entwicklung der Jet-Flaps Wollfäden an
der Flügeloberseite angebracht und mit
einer daneben installierten Lipstickkamera die Strömungsverhältnisse dokumentiert.
Die von uns getestete pacelogKamera ist wasser- und staubdicht
und enthält keine beweglichen Teile.
Sie kann also „einiges ab“. Auch
exponierte Lagen wie etwa in den
Fangleinen sind für solche Fingerkameras kein Problem. In Sportarten
wie dem Mountainbiken überstehen
sie ein Dauerfeuer von brutalen Stößen.
Praktisch bei einer solchen Lösung aus
Camcorder und entfernter Fingerkamera: Der Pilot kann hin und wieder einen
Blick auf das Display des Camcorders
im Cockpit werfen und begutachten,
was die Kamera gerade aufnimmt.
Nachteil: Der Pilot benötigt einen Camcorder mit Analog-Video-Eingang. Die
preisgünstigsten Camcorder für ca.
200,- Euro haben das nicht, 300,- Euro
sind schon fällig. Ein billiges Videoaufzeichnungsgerät mit Speicherkarten
sollte der Pilot auch nicht wählen, denn
an die Aufnahmequalität von Bandlaufwerken kommen solche Rekorder
wegen der hohen Kompressionsraten noch nicht heran. Denn auf einer
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Filmschnitt mit Adobe Premiere Elements. Der Cutter kann sich seinen „Schneidetisch“ individuell einrichten.
Allerdings ist die Software ein bißchen weniger intuitiv in der Bedienung.
„richtigen“ MiniDV-Kassette wird in fünf
Minuten ein ganzes Gigabyte Daten
aufgezeichnet!
Bei der qualitativ idealen Kombination
aus Lipstickkamera und Camcorder
zeigt sich allerdings ein Nachteil:
der Kabelsalat. Der Camcorder im
Cockpit will mit der Fingerkamera verbunden werden, und diese bekommt
zusätzlich noch Strom aus einem
externen Batteriepack: noch ein Kabel
mehr. Selbst das Mikrofon braucht
noch eine eigene „Strippe“ ...
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Bei pacelog gibt es deswegen alle
Kameras in einem speziellen Pack mit
dem unverzichtbaren Zubehör, zudem
stellt das sehr reaktive Verkaufsteam
schnell individuelle Zubehörpakete
zusammen. Da werden nicht nur die
unterschiedlichsten fertigen Halterungen angeboten wie beispielsweise eine
Kletthalterung, um die Kamera am Helm
zu befestigen, sondern auch Details wie
fertig zurechtgeschnittene, vibrationshemmende Gummischläuche mitgeliefert und passende Spiral-Kabelbinder
beigelegt.
Will der Pilot nicht nur aus der Helmperspektive filmen, muß er selber kreativ
sein und basteln. Eine gute Rolle Klebeband und ein paar Elektro-Kabelbinder
gehören in den Rucksack. Denn die
ideale Befestigung im Schirm oder am
Piloten muß über Improvisation herausgefunden werden. Ganz besonders
aufwendig ist natürlich eine Anbringung
der Kamera auf einem selbstgebastelten Gestell für Schleppkameras, das in
den mittleren B-Leinen aufgehängt wird
und so neben dem Piloten herfliegt.
Tips und Anregungen für solche Baste-
Instrumente Altivarios
Filmschnitt mit Pinnacle Studio Plus: Die Benutzeroberfläche ist starr festgelegt, dafür aber intuitiver und übersichtlicher. Oben links die erkannten
Szenen des rohen Filmmaterials. Die gewünschten Clips werden ganz einfach nach unten in das Filmprojekt gezogen.
leien finden Sie auf unserer Homepage
www.gleitschirm-magazin.com, Rubrik
Mixair, Dossier Flug-Fotos. Die dort
besprochenen Aufhängemethoden für
Fotokameras taugen erst recht für die
leichten Lipstickkameras ...
Hüten Sie sich allerdings davor, ein
Kameragestell an C-Leinen, D-Leinen
oder gar an den Stabilo zu hängen:
das kann doch die Aerodynamik
beeinflussen. Selbstverständlich muß
sich der Pilot bei dem ganzen Aufhängungs- und Verbindungskabelsalat
auch sehr vor Leinenverwicklungen in
Acht nehmen.
Bei Actionsportarten wie dem Gleitschirmfliegen ist es wichtig, eine
Kamera mit einem relativen großen
Blickwinkel zu wählen. Denn bei
einem Weitwinkel fallen Vibrationen
und Bewegungen deutlich weniger
störend ins Gewicht als bei engeren
Blickwinkeln.
Wir haben die meisten unserer Versuche mit einer pacelog BC2555EXV
gemacht. Mit ihrem extremen Blickwinkel von 135° kann sie sehr nahe
am Piloten montiert werden und
behält trotzdem einen beeindruckenden Überblick.
Der Zuschauer ist so hautnah im
Geschehen und sieht trotzdem viel von
der Landschaft. Die Kamera ist übrigens mit einem hochqualitativen Sony
EXview CCD ausgestattet und kostet
mit Zubehör 249,- Euro.
Bei solchen extremen Weitwinkeln muß
der Pilot übrigens sehr darauf achten,
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Schnitt!
daß die Kamera nicht einen Teil ihrer
eigenen Halterung aufnimmt und so die
Ecken des Bildes abgedunkelt werden.
Natürlich eignen sich solche Weitwinkel auch hervorragend für andere
Filmaufnahmen, zum Beispiel beim
Skifahren. Und selbst Familienvideos
bekommen einen ganz neuen Touch:
mit dem leichten und handlichen Lippenstift in der Hand kann der Pilot
blitzschnell die Perspektive wechseln und beispielsweise den Ostereier-suchenden Nachwuchs aus der
Perspektive des gerade entdeckten
Schokoladenhasen filmen ...
Für solche Zwecke und auch für einfache Perspektiven aus Helmhöhe ist
die SUV-Cam von Elmo etwas praktischer: der Kameramann braucht keinen Rekorder mit sich herumschleppen,
die Kamera ist über ein einziges, 1,50
Meter langes Kabel mit einem eigenen,
handlichen Aufnahmegerät verbunden.
Das Kästchen enthält ein eigenes 2,2ZollTFT-QVGA-Display und speichert
den Film auf SD-Karten ab.
Eine 1 GB-SD-Karte faßt in höchster
Aufnahmequalität beispielsweise 33
Minuten Film. Das ist nicht schlecht
und sieht auch hinterher gut aus,
nur kann die hohe Kompressionsrate
natürlich nicht so gute Bilder liefern
wie ein Bandrekorder. Ein weiterer Nachteil: das Kabel kann nicht
verlängert werden, ein Abhängen
der Kamera ist nicht möglich. Und
schließlich ist das Gerät doch deutlich
teurer als eine Kombination aus Lipstickkamera und Camcorder ...
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Damit aus den unzähligen aufgenommenen Flugminuten ein packender
Film wird, muß der Pilot ihn auf den
Computer überspielen und schneiden.
Das ist extrem zeitaufwendig: Profis
rechnen eine Stunde am Schneidetisch für eine Minute fertigen Film!
Die SUV-Kamera von Elmo. Sie ist teuer in der Anschaffung,
dafür aber praktisch und einfach zu bedienen ...
Wir haben uns zwei Videobearbeitungsprogramme genauer angeschaut: Adobe Premiere Elements
und Pinnacle Studio Plus. Beide
bekamen von unseren Kollegen des
Video-Magazins die Note „sehr gut“.
Tatsächlich sind beide auch für
Anfänger schnell bedienbar, Studio
Plus ist ein bißchen intuitiver. Allen
Programmen gemein: die Software liest den Camcorder aus und
erzeugt in Abhängigkeit von den
erkannten Szenen schon einzelne
„Filmschnipsel“ oder „Clips“, die dann
auf dem Schneidetisch liegen. Die
gewünschten Szenen werden dann
auf die Zeitleiste des Films gezogen
und eventuell noch am Anfang und
am Ende gestutzt. Danach werden
Titel und Hintergrundmusik hinzugefügt und beispielsweise eine DVD
gebrannt.
Ein großer Vorteil von Studio Plus
gegenüber Adobe Premier Elements:
während des Einlesens aus dem Camcorder kann der Nutzer selber durch
Drücken auf die Leertaste einen neuen
Szenenwechsel definieren, selbst wenn
die automatische Szenenerkennung
nicht funktioniert, weil die Kamera einen
ganzen Flug lang ununterbrochen lief.
... aber die bequeme Aufnahme auf Speicherkarten kann
qualitativ natürlich nicht an ein DV-Band heranreichen.
Pacelog-Kameras mit verschiedenen Brennweiten zum
Anschluß an ein Aufnahmegerät. Vorteil: Relativ preisgünstig, gute Qualität, Polyvalenz. Nachteil: Kabelsalat ...
Um nicht im Flug am Rekorder hantieren zu müssen, kann
der Pilot einen LANC-Kabelfernschalter anschließen.
Flugsouvenirs Video
So drehen Sie spannende
Filme ...
Das wichtigste beim Filmen ist nicht das Gerät,
sondern der Kameramann. Auch vom Boden
und „aus der Hand“ filmend kann man packende Videos drehen. Unter der Voraussetzung
allerdings, daß gewisse Grundregeln beachtet
werden ...
Auch beim Filmen gibt es eine Art „Grammatik“, die den Aufbau
eines gelungenen Filmes beschreibt. In einem umfangreichen
Dossier „Flug-Fotos“ in GLEITSCHIRM 8/2003 haben ProfiFotografen aus der Gleitschirmszene Tips verraten und Tricks
erläutert, wie ein gelungenes Bild aufgebaut sein sollte. Sie
können diesen Beitrag auf unserer Homepage unter der Rubrik
Mix‘air kostenlos im PDF-Format laden.
Kinderleicht: schöne Souvenirs vom Flugurlaub wie hier bei diesem
vergeblichen Startversuch an einer Staumauer
Bezugsquellen und Infos:
• Pacelog Kameras, von 219,- bis 289,- Euro, Pacelog,
Tel. +49 (0)8024 60 83 88 0
www.pacelog.com
• Elmo SUV-Cam, 892,- Euro, Elmo Europe GmbH
Tel +49 (0)211 38 64 70, www.elmoeurope.com
• Fachmagazin: Video-Magazin, monatlich im Kiosk,
4,- Euro,
www.video-magazin.de
• Bearbeitungssoftware Adobe Elements 3.0, 100,- Euro,
www.adobe.de
• Bearbeitungssoftware Pinnacle Studio Plus , 100,- Euro,
www.pinnaclesys.com
Praktisch alle Empfehlungen zur Bildkomposition gelten auch für
den Videofilm. Zum Beispiel:
• das Hauptmotiv nicht zentrieren, sondern eher im ersten
Drittel oder im letzten Drittel des Bildes plazieren
• „Platz“ lassen in Bewegungs- oder Blickrichtung. Ein
Gleitschirm, der anscheinend gleich aus dem Sichtfeld herauszufliegen scheint, wirkt nicht so gut wie wenn er noch den „ganzen Bildschirm“ durchqueren kann
• Wechseln Sie möglichst häufig die Perspektive. Filmen ist
sportlich: in die Knie gehen, einen kurzen „Take“, danach
schnell an das andere Ende des Startplatzes laufen und von
dort filmen
• Wechseln Sie regelmäßig zwischen Detailaufnahmen und
Übersichtsaufnahmen
• Vermeiden Sie die schlimmste Anfängersünde beim Filmen:
endloses Schwenken. Das menschliche Auge tastet eine
Landschaft auch nicht „schwenkenderweise“ ab, sondern
„springt“ beim Betrachten von einem Objekt zum nächsten.
Reihen Sie also lieber ganz kurze, fixe Einstellungen aneinander,
fast wie Fotos in einer Diaschau.
• Ähnliches gilt für das Zoomen: kein heran- oder wegzoomen während der Aufnahme! Mit dem Zoom wird der
Aufnahmebereich vor dem Druck auf den Aufnahmeknopf festgelegt
• Halten Sie die Kamera ruhig. Eigentlich ist ein Stativ für einen
guten Film zwingend notwendig. Wenn in der Praxis dann doch
keines einsetzbar ist: den Zoom möglichst auf Weitwinkel stellen.
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Kurztest Outdoorkameras
„Schnell-mal-im-Flug-mitfilmen“
bleibt der Kabelsalat etwas unpraktisch.
Deutlich handlicher ist da die
Actionkamera ATC 2000 von
Oregon Scientific. Es handelt
sich dabei um ein komplettes
Aufnahmegerät, das mit maximal 640 x 480 Pixel in einer
Höchstrate von 30 Bildern pro
Sekunde filmt. Der Film wird als
AVI in MJPG-Kompression auf
eine SD- oder MMC-Karte mit
maximal 2 GB abgespeichert.
Kleine Kurzfilme können auch
auf den fest integrierten 32 MBSpeicher abgelegt werden. Das
Gerät kann einhändig mit wenigen Tastendrücken in Betrieb
genommen werden. Das Befestigungssystem ist recht universell, das Gehäuse ist handlich
und paßt gut an den Helm. Es
Outdoorkameras ...
Text und Photos: Sascha Burkhardt
In GLEITSCHIRM 6/2007 haben wir bereits die Lipstickkameras von Pacelog vorgestellt – jetzt nehmen
wir zwei andere „Actionkameras“ unter die Lupe.
D
ie Pacelog-Kameras aus GLEITSCHIRM 6/2007
sind hochwertige Kameraobjektive, die an einen Recorder
mit AV-Eingang angeschlossen
werden müssen und so aus
den möglichsten und unmöglichsten Perspektiven unsere
luftigen Eskapaden oder andere Outdooraktivitäten filmen
können. Dies ist allerdings mit
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etwas
Verkabelungsaufwand
verbunden – an die Kamera
muß über ein Kabel ein Batteriepack angeschlossen werden,
außerdem kommen zwischen
die Kamera und das Aufnahmegerät noch drei weitere Kabel: zweimal Audio und einmal
Video. Mittlerweile hat die Firma
Pacelog das Steckersystem
zwar vereinfacht, doch für das
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Kartenleser oder durch direkten
Anschluß der Actionkamera
an einen USB-Anschluß. Es ist
ebenfalls möglich, den oder die
Filme direkt über den AV-Ausgang an einen Fernseher zu
übertragen.
Eine andere Actionkamera
kommt aus den USA und zeichnet sich durch ihr originelles
Outfit aus: die Blackeye sieht
aus wie eine Gummibrille, die
im Nasenbereich ein „drittes
Auge“ aufweist. Die Brille wird
wie eine Skimaske mit einem
Gummiband über den Kopf gespannt. Allerdings sind die Sehlöcher nicht zum Durchgucken
da, sondern wohl eher als optischer Gimmick gedacht – das
Gerät wird nämlich auf der Stirn
oder aber auf dem Frontbereich
des Helmes getragen. Sogar
Handlich, klein, praktisch - die Actionkamera Oregon Scientific ATC 2000
kann aber auch theoretisch in
den Fangleinen über dem Pilotenkopf befestigt werden. Eine
Nutzung als Kappenkamera
dagegen ist schwieriger: Es gibt
keine Fernbedienung, der Pilot
kann die Kamera in diesem Fall
also höchstens am Start einschalten und sie dann bis zum
„bitteren Ende“ der Speicherkarte filmen lassen. Die Stromversorgung wird von zwei AABatterien gewährleistet – das ist
wenig im Vergleich zur Pacelog,
die alleine für den Kamerasensor mindestens acht Stück benötigt - die Stromversorgung
des Aufnahmegerätes ist dabei
noch gar nicht eingerechnet.
Zum Abspielen kann der Nutzer
einfach den Inhalt der Speicherkarte auf den Computer übertragen – wahlweise über einen
Sehr kleine Objektivlinse, maximal
640 x 480 Auflösung: DV-Qualität
kann man von der ATC 2000 nicht
erwarten
ein Schweißband für höheren Tragekomfort ist dabei.
Verschiedene Abstandshalter
erlauben bei der Helmmontage eine ideale Einstellung des
Blickwinkels. Bei der Blackeye
Kurztest Outdoorkameras
Sicht des Sportlers wiederzugeben. Das Kabel der Pacelog
dagegen haben wir schon auf
fünfzehn Meter Entfernung verlängert: Das Kabel verlief vom
Piloten zur Kappe und dann
wieder herunter zu einer seitlichen Schleppkamera.
Bis zu 2 GB darf die Speicherkarte der Oregon Scientific ATC 2000 groß sein Platz für 60 Minuten Film in der bestmöglichen VGA-Auflösung
Die Stromversorgung der ATC 2000: zwei AA-Batterien. Auch zu sehen: die Dichtung des Gehäuses, die Oregon hat Wasserdichtigkeit von 3 m.
handelt es sich wie bei der
Pacelog um ein reines Kameraobjektiv mit CCD-Sensor,
sie muß also ebenfalls an ein
externes Aufnahmegerät angeschlossen werden. Das kann
ein Mini-DV-Camcorder sein
– unter der Voraussetzung, das
dessen AV-Eingang aktiv ist.
Das ist in der unteren Preisklasse meist nicht der Fall. Eine
andere Möglichkeit ist natürlich
auch der Anschluß an ein digitales Aufnahmegerät. Ein solches
hat aber leider immer noch einen gravierenden Nachteil: die
MPG-komprimierte Aufzeichnung geht mit einem Qualitätsverlust einher und macht eine
Nachbearbeitung mit Schnittprogrammen schwer. Dasselbe
gilt natürlich auch für die Filme
der Oregon Scientific Kamera,
die ja ein digitales Aufnahmegerät integriert.
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Wie auch die Pacelog muß die
Blackeye ebenfalls an ein Batteriepack angeschlossen werden,
das acht AA-Batterien enthält.
Der Kasten kann beispielsweise in die Hosentasche gesteckt
werden. Im Gegensatz zu der
Pacelog ist das Mikrofon fest
im Kameragehäuse integriert,
das bringt also etwas weniger
Kabelsalat. Dennoch muß auch
hier das AV-Gerät mit mindestens drei Steckern verbunden
werden. Ein Manko der Blackeye: das Verbindungskabel
zum Batteriepack sowie der
Anschlußkupplung für das Aufnahmegerät ist nur knapp einen
Meter lang und kann nicht verlängert werden. Zum Abhängen
in der Kappe ist die Blackeye
also nicht geeignet, sie ist wirklich nur für einen einzigen Aufnahmestandort
vorgesehen:
an der Stirn, um genau die
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Die Bildqualität der Blackeye
steht hinter jener der getesteten
Pacelog BC2555EXV zurück.
Das ist nicht erstaunlich: Die
Blackeye hat eine Auflösung
von 420 TVL bei 510 x 492
Pixeln, die getestete HighendWeitwinkel-Pacelog dagegen
550 TVL bei 752 x 582 Pixeln.
Auch in der Farbwiedergabe
gewinnt die Pacelog: die Farben sind kräftig und satt, während die Blackeye in den hellen
Bereichen schnell vollkommen
ins weiß auswäscht und einen
unnatürlich starken Kontrast
aufweist. Der Blickwinkel ist bei
beiden mit 92 Grad angenehm
weit.
Oregon Scientific gibt für ihre
Kamera ATC 2000 keinen Aufnahmewinkel an, dieser ist aber
sichtbar geringer. Ihre Aufnahmequalität steht natürlich auch
hinter den beiden anderen zurück. Alleine die relativ kleine
Objektivöffnung kann natürlich
unmöglich dieselbe Leistung
bringen wie jene der beiden anderen Kameras, dazu kommt
die zwingende, verlustbehaftete
digitale Komprimierung. Doch
gemessen an diesen Mankos
ist die Qualität verhältnismäßig
gar nicht so schlecht und liefert
zumindest schöne Erlebnisfilme
für YouTube oder die heimische
Vorführung.
Daher ist die Oregon Scientific
für Piloten eben doch interes-
Kabelsalat: die Blackeye muß,
ähnlich wie die Pacelog, mit einem
externen Aufnahmegerät verbunden
werden.
Power in der Tasche: die Blackeye
will aus einem externen BatteriePack gespeist werden
Qualitativ die Referenz: die vielseitige
Pacelog BC2555EXV beim Einsatz als
Helmkamera (Test in GLEITSCHIRM
6/2007)
sant: für unter 150,- Euro erhält
er ein Gerät, das mal schnell
im Flug mitgenommen werden
kann, zum Beispiel an einer
Helmbefestigung, und ohne
Kabelsalat sofort funktioniert.
Wer dagegen sehr hochqualitative Filme drehen und schneiden möchte, sollte die Pacelog
wählen. Die ist auch durch die
Verlängerungsmöglichkeiten am
universellsten einsetzbar. Dazwischen liegt die Blackeye, die
zwar fast denselben Kabelsalat
mit sich bringt wie die Pacelog,
aber qualitativ etwas unterliegt.
Dafür läßt sie sich ideal am Helm
einstellen und bietet wirklich ein
originelles Outfit ...
Pacelog BC2555EXV 550 TVL, ca. 259,- Euro,
www.pacelog.com,
Oregon Scientific ATC 2000,
ca. 130,- Euro,
www.oregon-scientific.de,
Blackeye, ca. 239,- Euro,
www.blackeyeusa.com