MEMAN – Integral Material and Energy Flow MANagement in
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MEMAN – Integral Material and Energy Flow MANagement in
Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik Ausgabe 33 | Februar 2015 Fertigungstechnologien & Prozessautomatisierung Update: HyTensile Lastpfadoptimierte Verklammerungsstrukturen FlexBatt Alternative Konzepte zur Handhabung von Stückzahlund Variantenflexibilität in der Batteriemodulmontage Nachhaltige Produktion & Life Cycle Engineering MEMAN Integral Material and Energy Flow MANagement in MANufacturing Metal Mechanic Sector ViLAr Verwendung innovativer Bio-Polymerer Lösungen in der Aluminiumzerspanung 1 Grußwort Liebe Geschäftspartner, Mitarbeiter und Freunde des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der TU Braunschweig, mit dieser ersten Ausgabe des Portals in 2015 möchten wir Ihnen noch ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr wünschen. Für die TU Braunschweig und das IWF ist 2015 ein spannendes Jahr mit wichtigen Meilensteinen. Dazu zählen unter anderem die Einweihung des Neubaus des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik im Februar sowie die Eröffnung der Battery LabFactory Braunschweig (BLB) im Sommer. Insbesondere mit der BLB wird dem IWF eine Infrastruktur zur Verfügung stehen, um das Thema Batteriezellproduktion zusammen mit weiteren Instituten der TU Braunschweig transdisziplinär zu bearbeiten. Neben der Produktion von Batteriezellen wird im IWF auch an der Montage von Batteriemodulen geforscht, wie z. B. im Projekt FlexBatt, das in dieser Newsletterausgabe vorgestellt wird. Weitere Artikel berichten über Lastpfadoptimierte Verklammerungsstrukturen, das Energieund Stoffstrommanagement im metallverarbeitenden Gewerbe in Europa und die Verwendung innovativer BioPolymerer Lösungen in der Aluminiumzerspanung. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen der aktuellen Ausgabe! Herzliche Grüße, Ihre Institutsleitung Prof. Dr.-Ing. Klaus Dröder & Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann 2 VDMA Jahrestagung Batterieproduktion in Braunschweig Von der neuen Forschungsidee zur industriellen Anwendung So lautete der Titel der vierten Jahrestagung Batterieproduktion des VDMA, die am 19. und 20. November 2014 in Braunschweig stattgefunden hat. Die rund 100 Teilnehmer aus Industrie und Wissenschaft hatten die einmalige Möglichkeit, das Batterietechnologiezentrum von VW in Isenbüttel, den Neubau des Niedersächsischen Forschungszentrums für Fahrzeugtechnik (NFF) sowie die Battery LabFactory Braunschweig zu besichtigen. Neben Vorträgen aus Industrie und Wissenschaft boten Workshops zum Thema Neue Ideen aus der Forschung Wie realistisch ist deren Umsetzung? die Möglichkeit zur Diskussion. Mitarbeiter des IWF hatten hierbei die Gelegenheit, in Impulsvorträgen die Herausforderungen in der Zellproduktion (Jan Schmitt) sowie der Modul- und Systemproduktion (Alexander Tornow) aus Sicht der Forschung zu beleuchten. Die wahre (aber noch unvollendete) Geschichte von der Wusel-Aufräummaschine Johannes, sieben Jahre alt, wünschte sich eine Aufräummaschine für sein Kinderzimmer. Da er sich nicht sicher war, ob es eine solche Maschine bereits gibt, sie aber in jedem Falle eine sinnvolle Erfindung wäre, wandte er sich an uns, das Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik. Bei der Anfrage lagen zusätzlich ein Entwurfsplan mit Innen- und Außenansicht, sowie eine Beschreibung der Funktionsweise der Maschine bei. Die Maschine verfügt neben einem Greifarm über einen Saugarm, einen Besen sowie einer Heiß- und Kaltwasserzufuhr. Mithilfe der elf Wuselräder kann sie sich sowohl fortbewegen, als auch kleine Teile aufnehmen. Prof. Klaus Dröder und zwei Mitarbeiter des Instituts (Kai Bockwinkel und Ricarda Schmitt) entschieden, dass es nicht bei einem Entwurf bleiben sollte. So wurde ein Prototyp erstellt und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Elektrische Messtechnik und Grundlagen der Elektrotechnik aufgebaut. Schließlich wurde der Prototyp an Johannes bei einer Institutsführung übergeben. Fertigungstechnologien und Prozessautomatisierung Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik Update: HyTensile Lastpfadoptimierte Verklammerungsstrukturen Im Rahmen des AiF-Forschungsprojektes HyTensile wird am IWF ein neues innovatives Oberflächenstrukturierungsverfahren entwickelt, mit dem die Strukturintegrität von Hybridbauteilen aus (faserverstärktem) Kunststoff und Metall gesteigert werden kann. Der Forschungsansatz besteht in der gezielten Erzeugung einer hinterschnittigen Verklammerungsstruktur auf der Oberfläche der Metallkomponente, die einen zusätzlichen Formschluss zwischen Metall und faserverstärktem Kunststoff (FVK) generiert (siehe auch IWF-Newsletter, Ausgabe 31). Im ersten Projektzeitraum wurden nun Werkzeuge aufgebaut, mit denen in einem kombinierten Stoß-/Umformprozess Verklammerungsstrukturen erzeugt werden können. Die Werkzeugentwicklung und -optimierung wird dabei durch FEM-Modelle in ABACUS unterstützt. Hierdurch können verschiedene Werkzeuggeometrien und ihre Auswirkung auf die Strukturausprägung bereits vor der Erprobung dargestellt werden. Gleichzeitig wurde für die Validierung der numerischen Modelle ein CNC-gesteuerter Versuchstand zur Herstellung ebener Blechproben aufgebaut. Der Versuchsstand verfügt unter anderem über eine Werkstückhalterung, die sich stufenlos in ihrem Neigungswinkel einstellen lässt, um den Einfluss unterschiedlicher Werkzeugauftreffwinkel abbilden zu können. Des Weiteren wurde eine Kraftmessplattform integriert, die zur Analyse der Prozesskräfte eingesetzt wird und zur Reproduzierbarkeit der Ergebnisse dient. Durch die Variation der Prozessparameter sowie der Schneidengeometrie der Werkzeuge können die erzeugten Strukturen gezielt in ihren Ausprägungen beeinflusst werden. Die Charakterisierung der Strukturen erfolgt im ersten Schritt anhand von Schliffbildern. Die spätere Analyse hinsichtlich der Verbundfestigkeit bzw. des Verklammerungseffekts zu einem faserverstärkten Kunststoff erfolgt im statischen Zugversuch. Hierfür werden die strukturierten Metallbleche im Spritzgussprozess zu Hybridblechen aufgebaut, aus denen dann standardisierte Probenkörper geschnitten werden. Wie auch die Strukturerzeugung wird der Herstellungsprozess durch geeignete Simulationsmodelle begleitet. So können beispielsweise in der Software Moldflow Aussagen zum Werkzeuginnendruck, zur Formfüllung, zum thermischen Verzug oder aber grundlegende Aussagen zur Prozessgeschwindigkeit getroffen werden. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist hierbei vor allem die Analyse zur Verteilung und Orientierung der Fasern sowie die Detektion von Fehl- bzw. Schwachstellen im Kunststoff. So können z. B. die Fließfronten (Weld lines), die sich bei der Formfüllung durch das Umströmen der Strukturen ergeben, vorab abgebildet werden. Da sich an diesen Stellen die Kunststofffronten nicht ideal miteinander vermischen, bilden sich dort potenzielle Schwachstellen, die auch im Experiment nachgewiesen und durch eine Prozessoptimierung verringert werden konnten. Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kunststoff und Polymertechnik (PuK) der TU Clausthal sowie zahlreichen weiteren Partnern aus der Industrie. Thematisch steht das Projekt dabei im inhaltlichen Zusammenhang mit den Forschungsaktivitäten am ForschungsCampus Open Hybrid LabFactory e.V. (OHLF) des Niedersächsischen Forschungszentrums für Fahrzeugtechnik. Kontakt: Dipl.-Wirtsch.-Ing. Michael Brand [email protected] Strukturierungsversuchsstand (o. l.); erzeugte Strukturen (u. l.); Spritzgusssimulation (o. r.); Kunststoffversagen (u. r.) 3 Fertigungstechnologien und Prozessautomatisierung FlexBatt Alternative Konzepte zur Handhabung von Stückzahl- und Variantenflexibilität in der Batteriemodulmontage Lithium-Ionen-basierte elektrochemische Energiespeicher halten derzeit Einzug in diverse Marktsegmente. Neben der in Medien und Politik häufig zitierten Elektromobilität, sind stationäre Speicher, mobile Nutzfahrzeuge, Leichtfahrzeuge, Motorräder und Pedelecs sowie tragbare Speicher für elektrische Arbeitsgeräte nur eine kleine Auswahl weiterer Einsatzgebiete für die Lithium-Ionen Technologie. Gründe für die zügige Verbreitung dieses Speichersystems sind die im Vergleich zu BleiSäure oder Nickel-Metallhydrid Batterien hohe Leistungs- und Energiedichte sowie die gute Zyklenstabilität über die Lebensdauer des Akkumulators. Jedes der genannten Einsatzgebiete erfordert eine Zusammenschaltung einzelner Batteriezellen, um die geforderten elektrischen Eigenschaften wie Spannungslage, Leistungsaufnahme und -abgabe sowie Energieinhalt zu garantieren. Je höher die Anforderung an den Energieinhalt, desto mehr Einzelzellen müssen verbaut werden. Dies führt soweit, dass im Automobilbau Systeme mit mehr als 8.000 Batteriezellen (Tesla Model S) und im Bereich der stationären Großspeicher Systeme mit mehreren 10.000 Batteriezellen benötigt werden. Hieraus lässt sich für die Produktion schnell ableiten, dass kleinere Handhabungseinheiten, sogenannte Batteriemodule, geschaffen werden müssen, um ergonomisch, sicher, flexibel und wirtschaftlich fertigen zu können. Die zurzeit auf dem Markt zu findenden Zellformen, Zellgrößen und abgeleiteten Modulvarianten sind durch die Abwesenheit von Standards praktisch zahllos. Die acht in Deutschland meist verkauften Elektrofahrzeuge basieren beispielsweise auf sieben geometrisch unterschiedlichen Batteriezellen, die wiederum auf drei grundsätzlich unterschiedlichen Zellformen beruhen. Diese Vielfalt der Speichertechnologien führt schließlich zu spezialisierter, produktangepasster und damit oftmals kostspieliger Maschinen- und Anlagentechnik sowie Montageprozessen, die in der Regel auf stark schwankende Absatzmengen ausgelegt werden müssen. Folglich sind hohe (finanzielle) Risiken seitens der Deutschen Maschinen- und Anlagenbauer zu tragen. Im Rahmen des Projekts FlexBatt werden flexible Montagekon- zepte für baukastenbasierte Batteriesysteme auf Basis verfügbarer, möglichst kostengünstiger Gerätetechnik ermittelt. Grundlage für die theoretischen und experimentellen Untersuchungen sind aktuell in der Standardisierung befindliche Zellformen und periphere Komponenten für Batteriemodule. Zur Erreichung des Projektziels werden, auf Basis standardisierter Komponenten, systematisch Produkteigenschaften, die direkten Einfluss auf die Montage von Batteriemodulen haben, ermittelt, visualisiert und bewertet. Aus der berechneten Spannweite der Komponenten und Montagefolgen von modularen Batteriesystemen werden Eigenschaften für die notwendige Flexibilität der Gerätetechnik für die Handhabung abgeleitet und in einem Flexibilitätskatalog erfasst. Über experimentelle Untersuchungen exemplarischer Montageschritte der Batterieproduktion wird die Fähigkeit verfügbarer Gerätetechnik ermittelt, Prozessparameter identifiziert und Optimierungspotentiale aufgedeckt. Bei den Versuchen zur Zellhandhabung und dem Modulverbau wird auf Batteriezellen, die in der Battery LabFactory Braunschweig gefertigt wurden, zurückgegriffen. Hierdurch bietet sich die Möglichkeit, verschiedenste Varianten und Formate sogenannter Pouch-Zellen im Rahmen der Modulmontage zu untersuchen. Das Projekt FlexBatt wird seit Oktober 2014 von der AiF im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung gefördert und organisatorisch über den VDMA Industriekreis Batterieproduktion sowie das Forschungskuratorium Maschinenbau e.V. betreut. Die Leitung des Projektbegleitenden Ausschusses (PA) wird von der Festo AG & Co. KG übernommen. Weitere Mitglieder im PA sind unter anderem Bosch Rexroth AG, ES Elektroanlagen + Systemtechnik GmbH, FMB GmbH, I+ME Actia Informatik und Mikro-Elektronik GmbH, KUKA Roboter GmbH, mkf GmbH, Reis GmbH & Co. KG Maschinenfabrik, SMC Pneumatik GmbH, Sommer Automatic GmbH, Volkswagen AG, Westphal Präzisionstechnik GmbH & Co. KG und die ZS Handling GmbH. Kontakt: Dipl.-Ing. Alexander Tornow [email protected] Prinzipielle Prozessfolge der Batteriemodulmontage und Häufigkeitsverteilung der Zellanordnung in Modulen von Traktionsbatteriesystemen 4 Nachhaltige Produktion und Life Cycle Engineering Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik MEMAN Integral Material and Energy Flow MANagement in MANufacturing Metal Mechanic Sector Das von der EU im Rahmen von Horizon 2020 geförderte Projekt MEMAN befasst sich mit Energie- und Stoffstrommanagement im metallverarbeitenden Gewerbe in Europa. Das Gesamtprojekt hat ein Fördervolumen von knapp 6 Mio. Euro für die Bearbeitung von 11 unterschiedlichen Arbeitspaketen und läuft von Anfang 2015 bis Mitte 2018. Das Projektkonsortium umfasst 14 europäische Industriepartner von kleinen und mittleren Unternehmen bis hin zur Großindustrie. Außerdem sind Technologieexperten sowie das IWF als Forschungspartner vertreten. Innerhalb der Industriepartner können drei Cluster mit abweichenden Kernkompetenzen unterschieden werden: 1) Cluster Spanien: Urformen; 2) Cluster Frankreich: Spanende Bearbeitung; 3) Cluster Deutschland: Oberflächenbehandlung. Ziel des Projektes ist die unternehmensübergreifende Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette von real produzierten Metallbauteilen wie PKW-Querlenkern, Flugzeugkomponenten und Hochpräzisions-Stahlwalzen. Diese Wertschöpfungsketten beginnen jeweils mit dem Ausgangsmaterial vor dem Urformprozess, z. B. Stahl- oder Aluminiumbarren, und enden mit dem fertigen Bauteil nach der Oberflächenbehandlung. Im Gegensatz zu weit verbreiteten unternehmensinternen sowie oft isolierten Optimierungsbestrebungen im Kontext Energie- und Stoffstrommanagement, versprechen sich die Projektpartner durch die unternehmensübergreifende Betrachtung deutlich größere Einsparpotentiale. Dies liegt darin begründet, dass auch Verbesserungsmaßnahmen Berücksichtigung finden, die zu Einsparungen in früheren oder späteren Schritten der Wertschöpfungskette führen. Die resultierenden Vorteile aus diesem übergreifenden Zusammenspiel sollen in Form geeigneter Geschäftsmodelle Anreize für die beteiligten Unternehmen schaffen, um übergreifende Potentiale zu erschließen. Unter Potentialen sind dabei als Zielgrößen der Optimierung u.a. produktionsrelevante Kosten, Material-, Wasser- und Energiebedarf sowie CO2-Emissionen zu verstehen. Den Kern des Projektes wird die Analyse der Produktionsprozesse innerhalb der jeweiligen Unternehmen sowie insbesondere auch an deren Schnittstellen darstellen. Zur unternehmensübergreifenden Prozessoptimierung wird eine Analysetoolbox erarbeitet, die detaillierte Material- und Energieflussmodelle der gesamten Wertschöpfungskette beinhaltet und dem Nutzer Funktionen zur Entscheidungsunterstützung liefert. Mit Hilfe der Toolbox wird die gesamte Wertschöpfungskette modular konfigurierbar gestaltet und ermöglicht ferner die Bewertung sowohl der aktuellen Situation als auch verschiedener, zukünftiger Planungsvarianten. Eine Anbindung an Life Cycle Assessment Datenbanken wird eine umfangreiche ökologische Bewertung ermöglichen, die neben CO2-Emissionen auch andere relevante Umweltwirkungen einschließt. Außerdem werden im Projekt neue Methoden entwickelt, um die jeweiligen Cluster sowie ihre entsprechenden Wertschöpfungsketten hinsichtlich ihrer Energienutzung zu klassifizieren. Im Rahmen des MEMAN Projektes nimmt das IWF durch die Modellierung und Analyse der einzelnen Cluster sowie der gesamten Wertschöpfungsketten eine Schlüsselrolle im bestehenden Konsortium ein. Ferner verantwortet das IWF die Entwicklung der Analysetoolbox sowie die simulative Bewertung der Planungsszenarien. Durch die im Projekt zu erarbeitenden Technologien und Optimierungsansätze sind beträchtliche Einsparungen zu erwarten. So sollen die Energiebedarfe und CO2-Emissionen insgesamt um ca. 30 35 % reduziert (cradle to grave) und die Produktionskosten um 10 20 % gesenkt werden. Grundkonzept des MEMAN Projektes Kontakt: Dipl.-Wirtsch.-Ing. Denis Kurle [email protected] M.Sc. Wirtsch.-Ing. Stefan Blume [email protected] 5 Nachhaltige Produktion und Life Cycle Engineering ViLAr Verwendung innovativer Bio-Polymerer Lösungen in der Aluminiumzerspanung Der Einsatz von Kühlschmierstoff (KSS) in der industriellen Metallbearbeitung ist von eminenter Bedeutung zur Ermöglichung einer wirtschaftlichen Fertigung von Produkten. Durch ihren Einsatz wird der Werkzeugverschleiß gesenkt, die Oberflächengüte verbessert und die Fertigung von thermisch bedingten Fehlteilen minimiert. Die Anforderungen nach einer hohen Werkzeugstandzeit und die Einhaltung von bauteilspezifischen Anforderungen sind auch von steigender Relevanz in der Serienproduktion von Aluminiumbauteilen im Maschinen-, Fahrzeug- und Flugzeugbau. Jedoch ist die Bearbeitung von Aluminiumwerkstoffen mit geometrisch bestimmter Schneide mit Problemen verbunden, z. B. starker Werkzeugverschleiß bei der Bearbeitung übereutektischer Siliziumlegierungen oder das Verkleben vom Werkzeug und Aluminiumwerkstoff bei weichem Aluminium. Diese Probleme gilt es durch geeignete KSSKonzepte zu lösen. Versuchen geforscht. Mit diesen Versuchen ist es möglich, gezielt den Kühlschmierstoffeinfluss auf die Spanbildung zu untersuchen. Darüber hinaus wird im Rahmen des Projektes ein Versuchsstand aufgebaut, der den KühlschmierstoffKreislauf abbildet. Die entwickelten Additive und Kühlschmierstoffe sollen mit Hilfe dieses Versuchsstands hinsichtlich ihrer Standzeit und der Anwendung von standzeitverlängernden Maßnahmen untersucht werden. Das Forschungsprojekt ViLAr wird seit April letzten Jahres öffentlich von der AiF im Rahmen des zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) gefördert und erfolgt in Zusammenarbeit mit den Unternehmen Wall Chemie GmbH und Carl Bechem GmbH. Ziel dieses Projekts ist es daher, einen neuartigen Kühlschmierstoff speziell für die Bearbeitung von NichtEisenmetallen zu entwickeln, der die Einschränkungen und Herausforderungen von konventionellen Kühlschmierstoffen in der industriellen Praxis entgegen tritt. Der Lösungsprozess dieser Einschränkungen und Herausforderungen erfolgt im Rahmen eines Verbundforschungsprojekts mit einem Additivhersteller (Wall Chemie GmbH) und einem Kühlschmierstoffhersteller (Carl Bechem GmbH). Forschungsschwerpunkt des IWF im Rahmen des Projekts ist die projektbegleitende technologische Klassifikation der entwickelten Additive und Kühlschmierstoffe zur Entscheidungsunterstützung im Rahmen des Entwicklungsprozesses. Grundlage hierfür ist unter anderem die erstmalige Erprobung der entwickelten Technologien in der Bearbeitung von Aluminiumlegierungen mit geometrisch bestimmter Schneide sowie Untersuchungen hinsichtlich der Standzeit und Entsorgbarkeit des Fluids. Im Rahmen des laufenden Vorhabens wurden bereits erste Untersuchungen hinsichtlich des Kühlschmierstoffeinflusses bei der Fräsbearbeitung von Aluminium-Druckgusslegierungen (AlSi12(Fe) und AlSi9Cu3(Fe)) durchgeführt (siehe Bild). Gegenüber dem Einsatz einer konventionellen Emulsion und der Trockenbearbeitung konnte bereits das Potenzial des polymeren Kühlschmierstoffes durch eine geringere Aufbauschneidenbildung und verbesserte Oberflächengüte erkannt werden. Der Fokus liegt nun darauf, weitere wasserlösliche Additive zu identifizieren, die zu einer weiteren Leistungssteigerung des Polymers führen. Zur Erprobung der Additive in einem kleineren Versuchsmaßstab auf Mikroebene wird derzeit auch an der Anwendung von Quick-Stop- 6 Fräsbearbeitung von Aluminium-Druckgusslegierungen Kontakt: M.Sc. Nadine Madanchi [email protected] Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik Neuzugänge Neuzugänge Fertigungstechnologien und Prozessautomatisierung Fertigungstechnologien und Prozessautomatisierung M.Sc. Matthias Schäfer Dipl.-Wirtsch.-Ing. Birte Horn Fertigungstechnologien und Prozessautomatisierung Fertigungstechnologien und Prozessautomatisierung M.Sc. Birk Wonnenberg Dipl.-Phys. Joachim Sterz Fertigungstechnologien und Prozessautomatisierung Fertigungstechnologien und Prozessautomatisierung M.Sc. Roman Gerbers M.Eng. Paul Bobka Nachhaltige Produktion & Life Cycle Engineering M.Sc. Selin Erkisi Abgänge Verwaltung Hans-Jürgen Jätsch Promotionen Fertigungstechnologien und Prozessautomatisierung Versuch und Messtechnik Jürgen Mäuser Dr.-Ing. Alexander Boldering Automatisierte Identifikation zur aktiven Reduzierung von Maschinenschwingungen 7 Impressum Technische Universität Braunschweig Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik Langer Kamp 19b 38106 Braunschweig Telefon: +49 (0)531 / 391-7601 Fax: +49 (0)531 / 391-5842 E-Mail: [email protected] Internet: www.tu-braunschweig.de/iwf Institutsleitung: Prof. Dr.-Ing. Klaus Dröder (Fertigungstechnologien und Prozessautomatisierung) Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann (Nachhaltige Produktion und Life Cycle Engineering) Kontakte: Redaktion: Fertigungstechnologien und Prozessautomatisierung Dipl.-Wirtsch.-Ing. Malte Schönemann Telefon: +49 (0)531 / 391-7693 E-Mail: [email protected] Abteilung Fertigungstechnik Dr.-Ing. Hans-Werner Hoffmeister Telefon: +49 (0)531 / 391-7606 E-Mail: [email protected] Abteilung Montage und Fertigungsautomatisierung Dr.-Ing. Franz Dietrich Telefon: +49 (0)531 / 391-7690 E-Mail: [email protected] Abteilung Fertigung hybrider Bauteile Dipl.-Ing. Thomas Große Telefon: +49 (0)531 / 391-7688 E-Mail: [email protected] Nachhaltige Produktion und Life Cycle Engineering Team Nachhaltige Produktion Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Sebastian Thiede Telefon: +49 (0)531 / 391-7152 E-Mail: [email protected] Team Life Cycle Engineering Dr.-Ing. Dipl.-Geoökol. Tina Dettmer Telefon: +49 (0)531 / 391-7639 E-Mail: [email protected] 8 Dipl.-Ing. Tarek Tounsi Telefon: +49 (0)531 / 391-7620 E-Mail: [email protected] Dipl.-Ing. Kathrin Wegener Telefon: +49 (0)531 / 391-7151 E-Mail: [email protected]