Thanksgiving 1
Transcription
Thanksgiving 1
Thanksgiving – 1. einen landestypischen Feiertag kennen lernen Das sind wir Die nachfolgenden Unterrichtssequenzen wurden in einem 3. Schuljahr erprobt, wobei sicherlich auch ein Einsatz in Klasse 4 möglich wäre. Die Kinder der Klasse 3 nehmen bereits seit dem ersten Schuljahr an der Integrierten Fremdsprachenarbeit teil. 2. Das war geplant Die folgende, in Sequenzen beschriebene, Unterrichtsplanung ist für den Zeitraum von ein bis zwei Wochen vorgesehen. Dabei hängt die Länge der Sequenz sowohl von den Planungen der Lehrkraft als auch von der Lerngruppe ab. Erfahrungsgemäß ist es ratsam, für die Sequenzen 20 – 30 Minuten einzuplanen. Bei Bedarf können auch Sequenzen zusammengezogen bzw. geteilt werden. Inhaltlich sollten die Kinder einen landestypischen Feiertag kennen lernen. Da der bekanntere Feiertag im Herbst „Halloween“ im 4. Schuljahr intensiver behandelt werden soll, habe ich mir für das 3. Schuljahr das Fest „Thanksgiving“ ausgesucht. In integrierten Sequenzen sollen die Kinder die Entstehung und die Hintergründe des Festes in ihrer Muttersprache kennen lernen. Darüber hinaus soll den Schülerinnen und Schülern an ausgewählten Beispielen gezeigt werden, wie Kinder im Ursprungsland sich auf den Feiertag vorbereiten. 3. Integrationsmöglichkeiten Die vorliegenden Unterrichtssequenzen lassen sich nach dem im Rahmenplan beschriebenen integrierten Lernen in andere Arbeitsformen und Lernbereiche einbinden. „…Vielmehr gilt es Unterrichtsinhalte so aufzubereiten, dass sie unter verschiedenen fachlichen Aspekten thematisiert werden.“ Jedes Themengebiet hat daher „nicht nur eine sachliche, muttersprachliche oder musisch-ästhetische Dimension, sondern eben auch eine fremdsprachliche.“ (vgl. RP S. 12) Deutsch: sinnentnehmendes Lesen – Lesetext zum Ursprung des Festes Religion: Vergleichende Betrachtung des religiösen Erntedankfestes in Deutschland und dem historisch geprägten Fest „Thanksgiving“ in den USA BTW: Basteln eines „turkey“ aus Fuß- und Fingerabdrücken Musik: Lernen des Liedes: „Ten fat turkeys …“ 4. Sprachliche Voraussetzungen - Wortmaterial Da die Kinder nun schon seit ungefähr zwei Jahren Englisch lernen, können sie auf einen Wortschatz aus unterschiedlichen Themengebieten zurückgreifen. Zudem sind sie daran gewöhnt bzw. werden immer wieder dazu ermuntert, in vollständigen Sätzen zu sprechen. Gelingt dies mal nicht, so fragen die Kinder im Klassenverband nach Hilfe: (Can you help me?) oder ich wiederhole den vollständigen Satz. Folgendes Wortmaterial wird während der Unterrichtseinheit benötigt: Wortschatz Thanksgiving, turkey, (sweet) potatoes, pumpkin pie, corn, thankful, November, autumn/fall, gobble fat, little, big, happy, tired, Redemittel Thank you. Da der Schwerpunkt der Einheit auf dem Kennenlernen eines landestypischen Feiertags lag, fiel der sprachliche Zuwachs geringer aus. 5. Das haben wir gemacht 1. Sequenz: Zu Beginn geht die Lehrkraft auf die Hintergründe des Festes Thanksgiving ein. Dabei sollten die Erklärungen in deutscher Sprache gegeben werden, so dass die Kinder ggf. auch von ihren eigenen Erfahrungen berichten können. Nach dem Unterrichtsgespräch kann die Gesichte „Thanksgiving mit Jack und Jane“ eingesetzt werden. Sie dient der Vertiefung des zuvor Gehörten. Die Kinder lesen die Geschichte und lösen das Rätsel. Landeskundliche Hintergrundinformationen: In den USA ist Thanksgiving ein gesetzlicher Feiertag und wird immer am vierten Donnerstag im November gefeiert. Dass Thanksgiving so viel später gefeiert wird als Erntedank in Deutschland hängt damit zusammen, dass der Mais, das früher wichtigste Getreide, erst im November geerntet wird. Die festlichen Rituale sind ausgeprägter als bei unserem Erntedankfest. Thanksgiving ist, neben Weihnachten, das wichtigste Familienfest, das jede amerikanische Familie mit einem Thanksgiving Dinner begeht. Dazu gehören traditionell gebratener Truthahn (turkey), Süßkartoffeln (sweet potatoes) und als Nachtisch Kürbiskuchen (pumpkin pie). Das gemeinsame Abendessen mit der Familie ist Zeichen der Dankbarkeit für die gute Ernte. Historischer Ursprung des Festes: Die Tradition dieses Feiertages geht auf das 17. Jahrhundert zurück. 1620 musste eine Gruppe englischer Siedler, die Pilgrim Fathers, aus politischen und religiösen Gründen das Land verlassen. Mit ihrem Schiff namens „Mayflower“ landeten sie in Plymouth, Massachussetts, USA. Dort begannen sie ein neues Leben. Auf der langen Überfahrt hatten sie jedoch ihre Vorräte weitgehend verbraucht. Im ersten harten Winter kämpften sie ums Überleben und waren auf die Hilfe der Indianer angewiesen. Die Indianer zeigten den Pilgern, wie sie Mais und anderes heimisches Gemüse anbauen und sich damit selbst versorgen konnten. Ein Jahr später feierten sie gemeinsam, aus Anlass der reichen Ernte, ein großes Dankesfest. Heute wird Thanksgiving zur Erinnerung an dieses erste „Erntedankfest“ auf nordamerikanischem Boden gefeiert. 2. Sequenz: Zu Beginn der zweiten Sequenz werden die für das Lied benötigten Vokabeln (fat, turkey, thank you) eingeführt. Die Bildkarte eines Truthahns müsste dazu von der Lehrkraft selbst hergestellt werden. Im Anschluss daran singt die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern das Lied vor und fordert sie auf, das Lied schon durch gezeigte Bewegungen zu begleiten: Ten fat turkeys … One fat, two fat, three fat turkeys, four fat, five fat, six fat turkeys, seven fat, eight fat, nine fat turkeys, ten fat turkeys say thank you. Das Lied wird auf die Melodie von: „Ten little Indians …“ gesungen, die den Kindern meiner Klasse bereits bekannt war. Die aufsteigende Zahlenfolge kann mit den Fingern unterstützt werden. Ebenso kann das Bedanken am Ende des Liedes durch Hände schütteln, Knicks, Verbeugung o.ä. dargestellt werden. Alternative: Durch das Ersetzen des Adjektivs ist der Liedtext leicht veränderbar und es können einfach weitere Strophen ergänzt werden. Folgende Adjektive sind möglich: little, big, tired, happy … 3. Sequenz: Als Einstieg in die 3. Sequenz wird das Lied: Ten fat turkeys … gesungen. Bei der Wiederholung bietet sich die Erweiterung der Strophen mit unterschiedlichen Adjektiven an (s.o.). Im Anschluss daran wird, nach einer authentischen Bastelvorlage, ein „turkey“ aus Hand- und Fußabdrücken der Kinder gebastelt. Dazu benötigt man: Tonpapier in den Farben braun, rot, orange und gelb (brown, red, orange and yellow construction paper) Schere (scissors) Klebestift (glue stick) Stifte (pencils) So wird der „turkey“ gemacht: Jedes Kind umfährt seine Füße auf braunem Tonpapier. Um die Körperform zu erhalten werden die beiden Fersenteile übereinander geklebt und bilden den Kopf. Jedes Kind umfährt seine rechte und seine linke Hand je einmal auf gelbem, roten und orangefarbigem Tonpapier. Aus diesen 6 Händen werden später die Federn des „turkey“. Jetzt malen die Kinder dem „turkey“ Augen und einen Schnabel. Alternativ können diese Teile auch aufgeklebt werden. Die Füße können von den Kindern frei vorgemalt und ausgeschnitten werden. Es ist auch möglich, eine Schablone anzubieten. Die Füße sowie die Handschablonen werden dann von hinten am Körper des „turkey“ befestigt. Es sieht schöner aus, wenn die Federn farbig unterschiedlich angeordnet sind. Quelle für die Bilder der Bastelanleitung: www.enchantedlearning.com/crafts/thanksgiving/handfoot Da der Bastelvorgang recht einfach und leicht zu demonstrieren ist, habe ich die Arbeitsanweisungen in Englisch gegeben. Idee: Zur beidseitigen Verwendung der bunten Vögel, als Fensterdekoration, haben wir die braunen Fußabdrücke ein zweites Mal hergestellt und von der Rückseite gegen den bestehenden Körper geklebt. So waren sie von innen und außen sichtbar. 4. Sequenz: Je nach dem Leistungsvermögen der Kinder kann die vierte Sequenz mit dem Wiederholen des Liedes: Ten fat turkeys begonnen werden. Alternativ ist es auch möglich, ein neues Lied auf die bekannte Melodie: If you’re happy and you know it clap your hands … einzuführen. Dabei wird das Wort happy nur durch das Wort thankful ersetzt. Es bietet sich an, das Lied mit passenden Bewegungen zu unterstützen. Ich habe mich für die Variante mit dem neuen Lied entschieden. If you’re thankful and you know it clap your hands. If you’re thankful and you know it clap your hands. If you’re thankful and you know it, if you’re thankful and you know it, If you’re thankful and you know it clap your hands. If you’re thankful and you know it stomp your feet. If you’re thankful and you know it stomp your feet. If you’re thankful and you know it, if you’re thankful and you know it, If you’re thankful and you know it stomp your feet. If you’re thankful and you know it turn around. If you’re thankful and you know it turn around. If you’re thankful and you know it, if you’re thankful and you know it, If you’re thankful and you know it turn around. If you’re thankful and you know it give a hugh. If you’re thankful and you know it give a hugh. If you’re thankful and you know it, if you’re thankful and you know it, If you’re thankful and you know it give a hugh. (Original aus englishbox.de – hier abgeänderte Version) Der Schwerpunkt der 4. Sequenz sollte auf dem Kennenlernen des Gedichts Mr. Turkey liegen. Zur visuellen Unterstützung des Gedichts habe ich zu jeder Zeile eine Bildkarte hergestellt: Mr Turkey I have a turkey, big and fat. He spreads his wings and walks like that. His head goes wobble, wobble, wobble, and when he talks it sounds like this: Gobble, gobble, gobble. Bildkarte: dicker Truthahn Truthahn mit ausgebr. Flügeln Füße des Truthahn Kopf des Truthahn Schnabel des Truthahn (Original aus englishbox.de – hier abgeänderte Version) Mit Hilfe der Bildkarten habe ich das Gedicht im Klassenverband eingeführt. Nachdem die Kinder sich recht sicher fühlten, habe ich die Karten an einzelne (freiwillige) Kinder verteilt. Jedes Kind hat dann die zur Bildkarte passende Zeile gesprochen, wobei alle die jeweilige Zeile mit passenden Bewegungen unterstützt haben. Die letzte Zeile haben alle im Chor gesagt. Die Karten können beliebig oft getauscht werden. 6. Das haben wir erreicht Am vorgestellten Beispiel von Thanksgiving wurden die Kinder für einen ihnen unbekannten Feiertag sensibilisiert. Mit den vorgesellten authentischen Reimen und Liedern aus dem Ursprungsland lernen die Kinder die Sprache nicht nur so echt wie möglich, sondern sie begegnen auch einer anderen Welt. Darüber hinaus werden die Schülerinnen und Schüler auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowohl in der eigenen Kultur wie auch in anderen Kulturen aufmerksam gemacht. Damit wird den Forderungen des Teilrahmenplans Fremdsprache nach authentischem und interkulturellem Lernen Rechnung getragen. Großes Interesse zeigten die Schülerinnen und Schüler an den historischen Hintergründen und kulturellen Besonderheiten des Festes. Zusätzlich zu den oben beschriebenen Angeboten habe ich einen pumpkin pie mit den Kindern gebacken. Nach anfänglicher Skepsis probierten doch alle Kinder den Kuchen und waren nachher vom Geschmack ganz überzeugt, so dass sie ihn sogar zu Hause noch einmal gebacken haben. Verschiedene Rezepte für einen pumpkin pie sind im Internet zu finden. 7. Literatur • MBFJ: Rahmenplan Grundschule – Teilrahmenplan Fremdsprache, Sommer Verlag, 2004 Internetadressen • www.enchantedlearning.com/crafts/thanksgiving/handfoot • www.englishbox.de/thanksgv.html • www.grundschule-englisch.de Praxisbericht von Ute Schwickert