Börsen-Zeitungspezial
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www.boersen-zeitung.de Börsen-Zeitung spezial Verlagsbeilage zur Börsen-Zeitung I 3. März 2016 I Nr. 43 Innovationen_in_der_Finanzwirtschaft.indd 1 25.02.2016 15:01:12 2 Verlagsbeilage 3. März 2016 WENN ES UM ANDERE WERTPAPIERE GEHT … Auf der Hauptzeile sdsdfsfasgasdef Unterzeile Unterzeile Unterzeile Unterzeile IHR DRUCKPARTNER xxx xxxxxxx Text „Hier soll ein griffiges Zitat oder einbe- FÜR DEN stehen“ FINANZPLATZ RHEIN-MAIN sonderer Fakt Börsen-Zeitung spezial Innovationen_in_der_Finanzwirtschaft.indd 2 WVD Societätsdruck Kurhessenstraße 4–6 64546 Mörfelden-Walldorf www.wvd-online.de Tel.: 0 61 05 - 9 83 56 00 25.02.2016 15:38:25 3 Verlagsbeilage 3. März 2016 Inhalt 4 Keine Angst vor unkonventionellen Ideen Von Gerd Müller | Fiducia & GAD IT AG 6 Die digitale Euphorie – Geschäftsmodelle neu denken Von Stefan Bender | Deutsche Bank AG 8 Kunden etablierter Serviceprovider schaffen Brückenschlag Von Kirsten Klosin | EFDIS AG Bankensoftware 10 Online-Kreditplattformen werden als Alternative zur Bank immer wichtiger Von Dr. Dominik Steinkühler | Lendico Global Services GmbH Impressum Redaktion: Claudia Weippert-Stemmer Anzeigen: Bernd Bernhardt (verantwortlich) und Stephan Sandner Technik: Tom Maier Gestaltung und typografische Umsetzung: Bernd Handreke Fotos: fotolia Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH, Kurhessenstraße 4–6, 64546 Mörfelden-Walldorf Verlag Börsen-Zeitung in der Herausgebergemeinschaft WERTPAPIER-MITTEILUNGEN Keppler, Lehmann GmbH & Co. KG, Düsseldorfer Straße 16, 60329 Frankfurt am Main Tel.: 069/27 32-0 Anzeigen Tel.: 069/27 32-115, Fax: 069/23 37 02 Vertrieb Fax: 069/23 41 73 Geschäftsführung: Ernst Padberg (Vorsitzender), Torsten Ulrich, Dr. Jens Zinke Börsen-Zeitung spezial Innovationen_in_der_Finanzwirtschaft.indd 3 25.02.2016 15:01:31 4 Verlagsbeilage 3. März 2016 Keine Angst vor unkonventionellen Ideen Zeitgemäßes Innovationsmanagement beim IT-Dienstleister hilft Banken schneller zu reagieren Gerd Müller Bereichsleiter Architektur & Innovation Fiducia & GAD IT AG I n der Kreditwirtschaft waren bis vor wenigen Jahren noch Effizienz und Kostenreduktion die vorrangigen Ziele der digitalen Transformation. Heute jedoch geht der Digitalisierungsdruck hauptsächlich von den Kunden aus. Der digitale Lebensstil hat die Erwartungen an Banken fundamental verändert – und er fährt fort, sie ständig weiter zu verändern. Dieses Phänomen beschränkt sich nicht nur auf die junge Kundengeneration der Digital Natives, sondern betrifft längst auch die höheren Jahrgänge, was sich unter anderem in der wachsenden Durchdringung älterer Kundengruppen beim OnlineBanking zeigt. Gerade diese Kundengruppe kann in besonderer Weise von Innovationen im Bereich Online-Banking profitieren. Zum Beispiel von der Möglichkeit, schon bei der Eröffnung eines Onlinekontos die eigene Identität per Video-Chat von der Bank rechtssicher prüfen zu lassen. Der gravierende Medienbruch des bisherigen PostIdent-Verfahrens wird damit überwunden, denn der Ausdruck etlicher Papierformulare entfällt ebenso wie der anschließende Weg zur Post. Für ältere, physisch nicht mehr so mobile Menschen fällt dieser Komfortgewinn natürlich besonders ins Gewicht – erst recht im ländlichen Raum, wo die nächstgelegene Postfiliale mitunter weit entfernt ist. gen insbesondere IT-Dienstleister dazu, ihr Innovationstempo noch zu steigern. Bereits seit Februar 2016 bieten die ersten Genossenschaftsbanken das neue Videoidentifikationsverfahren an. Von der Beschlussfassung in den zuständigen Fachgremien des Bundesverbandes Deutscher Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) bis zum Beginn des Routinebetriebs von Video-Ident dauerte die Einführung nicht einmal ein Jahr. Weitere Beispiele für kurzfristig umgesetzte Innovationen betreffen in der genossenschaftlichen Finanzgruppe etwa die mobile Bezahlung per Smartphone oder auch das Einscannen von Rechnungen mit der Smartphone-Kamera: Die abfotografierten Inhalte werden dann automatisch von der BankingApp in die Überweisungsmaske übernommen. Innovativ sein heißt dabei zu allererst, den zukünftigen Kundenbedarf früher als andere zu antizipieren und passende Servicemodelle dafür so schnell wie möglich zu entwickeln. Dazu wiederum ist es notwendig, bislang ungenutztes Kreativitätspotenzial in der Belegschaft freizusetzen. Bislang blieben zu viele Ideen in den Köpfen der Mitarbeiter hängen, da bestehende Entscheidungs- und Kommunikationshierarchien ursprünglich nicht dafür ausgelegt waren, Innovationsideen zu akquirieren. Zeit ist die wichtigste Währung der digitalen Ära: Kaum etwas zählt so sehr wie die Geschwindigkeit, mit der aussichtsreiche Innovationsideen in marktreife Angebote überführt werden können. Heute erlaubt der Wettbewerb in der Finanzwirtschaft niemandem mehr, sich auf dem bisher Erreichten auszuruhen. Im Gegenteil: Die rasanten Marktveränderungen mit zunehmender Konkurrenz aus der digitalen Welt zwin- Kundenbedarf frühzeitig erkennen Wer also mehr Innovationen mit beschleunigten Entwicklungszyklen will, muss ein innovationsfreundliches Klima schaffen. Jedem Mitarbeiter muss es möglich sein, sich mit eigenen Ideen einzubringen. Breite Teilhabe ist die unverzichtbare Quelle neuer Innovationskraft. Allerdings muss diese Teilhabe von flexiblen Entscheidungsstrukturen flankiert sein, um die gewonnenen Innovationsideen zu validieren und im Sinne der Kostenersparnis die Spreu vom Weizen zu trennen. Selbstverständlich darf die steigende Anzahl aussichtsreicher Innovations- Börsen-Zeitung spezial Innovationen_in_der_Finanzwirtschaft.indd 4 25.02.2016 15:03:24 5 Verlagsbeilage 3. März 2016 ideen nicht zu unvertretbar hohem Aufwand bei der Lösungsentwicklung führen. Schließlich geht es ja darum, die Markteinführung auf möglichst kostengünstige Art zu beschleunigen. Deshalb gilt es auch, die Umsetzungsprozesse für Innovationsideen völlig neu zu durchdenken. Im Falle eines IT-Dienstleisters geht es dabei hauptsächlich um Softwareentwicklung – und die verläuft nach traditionellem Schema etwa wie folgt: Zunächst werden aus einem bestimmten Bedarf konkrete Lösungsanforderungen abgeleitet. Daran schließt sich die eigentliche Entwicklung an – mit den Phasen Analyse, Spezifikation, Architekturentwurf und Codierung sowie Integration, Test und finale Installation. Die sequenzielle Abfolge dieser Phasen entspricht dem sogenannten Wasserfallmodell, da eine Phase komplett abgeschlossen ist, bevor die nächste beginnt. Eine Rücksprungmöglichkeit in eine frühere Phase ist in diesem Modell erst einmal nicht vorgesehen. Vor allem bei sehr komplexen Projekten mit vielen Beteiligten hat sich das Wasserfallmodell be- währt, da es technologische Risiken minimiert und die Projektsteuerung vereinfacht. Um das Entwicklungstempo abzukürzen, bietet sich als ergänzende Alternative zur etablierten Entwicklungsmethodik ein agiles Vorgehensmodell mit kurzen, flexiblen Projektzyklen an: Anders als beim Wasserfallmodell sind die späteren Anwender nicht nur ganz am Anfang bei der Bedarfsformulierung und dann wieder bei der finalen Abnahme der fertigen Lösung mit einbezogen, sondern über die gesamte Entwicklungszeit hinweg. Der kontinuierliche Kontakt zu den Entwicklern löst eine beständige Rückkopplung mit der Praxis aus, sodass die Anwender am Ende das bekommen, was sie tatsächlich brauchen – und nicht das, was irgendwann einmal als Bedarf spezifiziert worden ist. Zudem gestaltet sich die Projektorganisation deutlich schlanker und weniger bürokratisch als bei konventioneller Vorgehensweise. Der größte Geschwindigkeitsvorteil des agi- Lösungen, die der Anwender will und tatsächlich braucht, finden len Entwicklungsmodells resultiert aus dem permanenten AnwenderFeedback, da sich die Entwicklung in Schleifen vollziehen kann. Ein Rücksprung in vorherige Entwicklungsphasen ist zu jedem Zeitpunkt möglich. Bei agilem Vorgehen kann somit sehr schnell ein Lösungsprototyp erstellt werden, der sich dann Schritt für Schritt iterativ verfeinern lässt. Schnell verfügbare Prototypen erlauben es überdies, mit Ideen zu experimentieren. Scheitern ist insofern keine Tragödie mehr, als frühzeitig verworfene Ideen noch keinen nennenswerten Aufwand verursacht haben. Umgekehrt ersparen gemeinsame Experimente mit Anwendern in vielen Fällen langwierige und kostspielige Marktforschungen. Das „zukunftserfahren“ hat sich die Fiducia & GAD nicht nur in der Theorie auf die Fahnen geschrieben. Mit Experimentierfreude und agiler High-Speed-Entwicklung geht sie ans Werk und gestaltet die Zukunft der Banken mit – mit Lösungen, die der Kunde will und braucht. ANZEIGE bank ing out of the box Innovationen_in_der_Finanzwirtschaft.indd 5 Full-Service für modernes Banking www.efdis.de Börsen-Zeitung spezial 25.02.2016 15:39:23 6 Verlagsbeilage 3. März 2016 Die digitale Euphorie – Geschäftsmodelle neu denken Banken und Fintechs sind zugleich Wettbewerber, Kunden und Partner Stefan Bender Leiter Firmenkunden Deutschland Deutsche Bank AG D er digitale Wandel hat alle Branchen erfasst. Einer der größten internationalen Anbieter von Fahrdienstleistungen besitzt keine Taxiflotte; ein millionenfach genutzter Anbieter von Telefoniediensten arbeitet ohne eigene Telekommunikationsinfrastruktur; der größte Einzelhändler der Welt hat keinen Lagerbestand; Schwergewichte unter den Softwarehändlern entwickeln keine Applikationen mehr. Die Liste dieser Unternehmen – Uber, Skype, Alibaba, Apple und Google – könnte beliebig fortgesetzt werden. Sie zwingen „traditionelle“ Anbieter, ihr Geschäftsmodell zu hinterfragen und innovativer zu werden – oder diese setzen sich der Gefahr aus, in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. In diesem Umfeld brauchen Unternehmen keine digitale Strategie – sie brauchen eine Strategie für eine digitale Welt. Das makroökonomische Umfeld begünstigt die Entstehung von Startups. Nie war es einfacher, ein Unternehmen zu gründen und Investoren zu begeistern; das Niedrigzinsumfeld führt zu einem Überschuss an Liquidität im Markt, was den Zugang zu Investoren vereinfacht und die Verfügbarkeit von Wagniskapital begünstigt. So sind auch eine Vielzahl neuer Technologiean- bieter im Finanzbereich entstanden, die Fintechs. Dabei zeigen sich drei Verhaltensmuster: Aggregatoren wie Vergleichsportale werden zur primären Schnittstelle zum Kunden; Innovatoren besetzen Teile der Wertschöpfungskette und optimieren sie; Disruptoren wiederum versuchen, Geschäftsmodelle und deren Anbieter zu ersetzen. Doch auch für diese neuen Anbieter gilt: Nur nachhaltige Geschäftsideen werden sich durchsetzen können. Erfolgversprechende Geschäftsmodelle setzen dabei meist auf eine von drei Säulen: eigener Vertrieb, Werbeeinnahmen oder die Drittverwendung von Daten. Das Bankgeschäft mit Privatkunden musste sich schon früh mit neuen Wettbewerbern auseinandersetzen. Der digitale Wandel hat aber längst auch das Wholesale-Banking erreicht, schafft neue Konstellationen und ein verändertes Wettbewerbsumfeld. In keinem Bereich ist das offensichtlicher als im Zahlungsverkehr: Paypal, Apple Pay, Google Wallet – oder Paydirekt, das gemeinsame Angebot der deutschen Finanzwirtschaft – erlauben es den Nutzern, aus einer Fülle von Angeboten auszuwählen. Hier zeigen sich auch die Verflechtungen, die vor allem im Wholesale-Banking vorzufin- den sind: Banken und Fintechs sind gleichzeitig Wettbewerber, Kunden und mögliche Partner. Die hohen Anforderungen an Banken Banken und Fintechs müssen und möchten zusammenarbeiten. Die neuen Anbieter bieten frische Ideen, neueste Technologien, eine starke Innovationskraft und Dynamik bei der Umsetzung. Banken können wiederum ihre internationale Reichweite, ihren großen Kundenstamm, eine etablierte Marke und die tiefe Kenntnis einer hochgradig regulierten Branche in die Waagschale werfen. Es entsteht ein neues Ökosystem, in dem Banken nicht die gesamte Wertschöpfungskette, die sie ihren Kunden anbieten, selbst abdecken werden. müssen zum Marktstandard werden Gleichzeitig führt die Bankenregulierung dazu, dass sich Fintechs vor allem für die Teile der Wertschöpfungskette interessieren, die keine Banklizenz erfordern. Die hohen Eintrittshürden im Wholesale-Banking steigern die Kooperationsbereitschaft: Die Wertschöpfungskette ist schwer zu replizieren, Produkte sind komplex, das regulatorische Umfeld anspruchsvoll. Kunden legen sehr viel Wert auf Kontinuität in der Geschäftsbeziehung und die Stabilität und Sicherheit der Systeme, außerdem führt Börsen-Zeitung spezial Innovationen_in_der_Finanzwirtschaft.indd 6 25.02.2016 15:03:33 7 Verlagsbeilage 3. März 2016 die systemische Relevanz einzelner Angebote – wie im Falle des Zahlungsverkehrs – zu einer hohen Aufmerksamkeit bei den Regulatoren. Sie müssen auch sicherstellen, dass Anbieter in einem Bereich den gleichen Regeln unterliegen: Die hohen Anforderungen an Banken, die für Sicherheit und Transparenz sorgen, müssen zum Marktstandard werden. zeugt – auf Grundlage eigener Erkenntnisse. Die Bank hat in Zusammenarbeit mit zwei Fintech-Unternehmen in einem internen Projekt eine Unternehmensanleihe über die Blockchain-Technologie begeben und dabei ihren kompletten Lebenszyklus – von der Emission über Kuponzahlungen bis zur Tilgung – erfolgreich simuliert. Die Digitalisierung ist für Banken eine große Chance. Sie schafft bei ihren Kunden eine Nachfrage nach ganz neuen Beratungsleistungen und Finanzlösungen. Als Schnittstelle zwischen Firmenkunden und deren Lieferanten können Banken die ihnen zur Verfügung stehenden Informationen nutzen, um Mehrwert für die gesamte Wertschöpfungskette zu schaffen. Weiteres Potenzial liegt in der Automatisierung von Prozessen und damit verbundenen Effizienzgewinnen und Einsparungen. Kunden im Wholesale-Banking richten derzeit vor allem darauf ihr Augenmerk. Die Blockchain-Technologie hat noch Schwächen, zum Beispiel bei der Skalierbarkeit, und es wird sich zeigen müssen, ob sie sehr große Volumina abwickeln kann, wie Banken und andere Intermediäre sie verarbeiten. Bei der Vielzahl von Blockchain-Anbietern im Markt ist davon auszugehen, dass Blockchain-Systeme mit den Anforderungen Schritt halten werden, die perspektivisch an sie gestellt werden. An kaum einem Thema entzündet sich die Euphorie um die Digitalisierung derzeit mehr als an Blockchain. Es ist de facto ein elektronisches Register, in dem alle Ereignisse, wie zum Beispiel Transaktionen, unmittelbar für alle Teilnehmer erkennbar und unveränderbar sind. Entsprechend wird der Blockchain-Technologie viel Potenzial zugesprochen: den Zahlungsverkehr zu revolutionieren, den Wertpapierbereich deutlich effizienter und günstiger zu gestalten, und, in letzter Konsequenz, eine ganze Reihe von Intermediären im Finanzbereich überflüssig zu machen. Auch die Deutsche Bank ist vom Potenzial der Blockchain über- Die Hürden sind jedoch eher auf der juristischen und regulatorischen Seite: Welche rechtliche Relevanz haben die Computerprotokolle, die Verträge abbilden, die sogenannten „Smart Contracts“? Welche Ansprüche lassen sich einfordern, gar einklagen? Welche Rolle können Aufsichtsbehörden spielen, damit auch die regulatorische Transparenz nicht nur sichergestellt, sondern gar erhöht wird? In welchen Bereichen bietet eine Blockchain-Lösung einen echten Mehrwert, in die der Markt bereit wäre zu investieren? Dieser „Business Case“ scheint im bereits hochgradig effizienten, kostengünstigen und systemisch relevanten Zahlungsverkehr nicht gegeben; Potenzial liegt eher im Wertpapierbereich, beispielsweise in der konsolidierten Übersicht von CollateralPositionen oder in beschleunigten Abwicklungszyklen bei Wertpapiertransaktionen. In welchen Bereichen bietet eine BlockchainLösung einen echten Mehrwert? Der Umgang mit der BlockchainTechnologie erinnert an die Frühphase des Internets in den neunziger Jahren: Die revolutionäre Kraft des World Wide Web hatten auch damals die meisten erkannt, alleine in welchem Umfang und wo genau sie sich entfalten würde, war nicht klar. Es wird also vermutlich noch ein bis zwei Jahre dauern, bis Banken die ersten kommerziellen Produkte auf Basis der Blockchain-Technologie an den Markt bringen. Nur wenn der Kunde den Mehrwert in der Blockchain erkennt und für sich nutzen kann, werden sich Blockchain-Ideen durchsetzen. Daher ist der enge Austausch mit Kunden der Weg zum Durchbruch, zumindest für frühe Insellösungen. Bis sich Produkte auf Grundlage der Blockchain-Technologie in der Fläche durchsetzen, kann es noch fünf bis zehn Jahren dauern. Die digitale Euphorie trägt aber dazu bei, dass Finanzdienstleister wie Unternehmen sich frühzeitig mit diesem Thema auseinandersetzen. Elektronische, flexible Schnittstellen zum Kunden, „Big Data“, BlockchainTechnologie: Es ist schon einiges passiert und vieles im Fluss, das das Banking der Zukunft über alle Kundengruppen hinweg nachhaltig verändern wird. Bei aller Euphorie über den technologischen Fortschritt: Banken sollten nicht vergessen, dass sie sich über erstklassige Beratung und Service differenzieren. Die Banken, die Technologie in diesem Sinne einsetzen, werden weiterhin die Kunden auf ihrer Seite haben. Im Schulterschluss mit Fintechs können Banken dabei die digitale Zukunft einer ganzen Industrie gestalten. Börsen-Zeitung spezial Innovationen_in_der_Finanzwirtschaft.indd 7 25.02.2016 15:03:42 8 Verlagsbeilage 3. März 2016 Kunden etablierter Serviceprovider schaffen Brückenschlag Modernität und Marktorientierung widersprechen nicht aufsichtsrechtlicher Compliance Kirsten Klosin Vorstand EFDIS AG Bankensoftware E s ist längst keine Neuigkeit mehr: Der traditionelle Bankenmarkt, gebeutelt durch die Finanzkrise, unter dem Druck des Aufsichtsrechts stehend, belastet durch langsame Innovationszyklen, muss und wird sich verändern. Die Marktlage bietet Raum für die sogenannten „Fintechs“. Der unvermeidbare Verdrängungswettbewerb setzt Prozesse bei allen Marktteilnehmern in Gang. Die modernen Banken fragen die modernen Kunden nach ihren Bedürfnissen und interpretieren diese neu. Gefragt sind Flexibilität, Bequemlichkeit, große Produktauswahl, schnelle Abwicklung. Die Beratung wurde sowieso meist als ausbaufähig empfunden, deshalb setzt man lieber auf moderne Kommunikation per Chat und E-Mail. Nun befinden wir uns aber immer noch in einem Markt, der seit jeher einer hohen Regulierung durch den Gesetzgeber und durch Aufsichtsbehörden unterliegt. Nicht nur Branchenkenner wissen, dass der Druck von dieser Seite stetig zunimmt. Die regulatorischen Auflagen haben bereits jetzt ein Ausmaß erreicht, das es kleinen und mittleren Banken schwer macht, ihr Geschäftsmodell zu retten. Und weniger wird es wohl in absehbarer Zeit nicht. Ziel dieser vielfältigen Maßnahmen ist letztlich die Sicherheit und die Stabilität des gesamten Finanzsektors. Der zunehmend internationale Kontext von Bankgeschäften macht es noch schwieriger. Jeder Bankkunde würde vermutlich sofort unterschreiben, dass eben diese Sicherheit und Stabilität für jedes seiner ganz persönlichen Bankgeschäfte von elementarer Bedeutung sind. Auch wenn diese noch so modern und virtuell sein mögen. Nicht nur die Aufsichtsbehörden, auch die Kunden wünschen sich uneingeschränkt stabile und vertrauenswürdige Partner. Gefragt ist jetzt ein Brückenschlag zwischen zwei Welten, wie es scheint. Es gilt, die innovativen Geschäfts- und Produktideen mit der Compliance für Bankgeschäfte in Einklang zu bringen. Zu machbaren Kosten. Ohne Kompromisse im Vertrieb. Was heißt das jetzt konkret? Nehmen wir das vergleichsweise einfache Beispiel einer Geldanlage im Internet. Für den privaten Kunden müssen ein paar Mausklicks genügen. Alles möglichst sofort und in Echtzeit. Die Kontoeröffnung, die Legitimation, der Geldtransfer und die entsprechenden Bestätigungen. Gerne auch ein qualifizierter Ansprechpartner an einer Hotline, falls doch einmal ein Problem auftaucht. Kurzum: Schnell und bequem soll es sein. Ach so, ja, und natürlich sicher. Was aber dahintersteht, sind beachtliche technische und organisatorische Herausforderungen für die Bank, sofern sie plant, alle diese Leistungskomponenten in Eigenregie bereitzustellen. Stabile und vertrauenswürdige Partner gewünscht Diese Herausforderungen im Rahmen eines umfassenden Outsourcing zu bewältigen, ist eine bewährte Idee. Bei der Bank verbleibt letztlich der reine Vertrieb, die gesamte Plattform wird von einem Provider gestellt. Mit „Plattform“ ist wirklich alles gemeint, was man an Systemen, Prozessen und Menschen (Sachbearbeiter, Callcenter-Mitarbeiter, Postbearbeitung etc.) benötigt, um einen Service bereitzustellen, der im Internet so schlicht und einfach daherkommt. Klar ist, dass die Bank für die Qualität der eingekauften Services gegenüber der Revision und der Bankaufsicht geradestehen muss. Das impliziert entsprechende – auf den ersten Blick vielleicht sogar konkurrierende – Anforderungen an den jeweiligen Dienstleister. Diese müssen ihr Selbstverständnis unter Umständen komplett neu definieren. Es reicht nicht mehr, ein leistungsfähiges Stück Software mit einem bisschen Dienstleistung zu garnieren. Die neuen Banker erwarten Börsen-Zeitung spezial Innovationen_in_der_Finanzwirtschaft.indd 8 25.02.2016 15:03:52 9 Verlagsbeilage 3. März 2016 LENDICO – INVESTIEREN IN KONSUMENTEN- & FIRMENKREDITE Mobile Zugriffe per Online-Banking, per App und Tablet sind keine exotischen Ausnahmen, sondern die gängige Regel. Die Frontends mit ihren ausgefeilten Funktionen und hoher Bedienerfreundlichkeit spielen dabei eine elementare Rolle. Standardprozesse wie Geldtransfer, Kontoanlage und Kommunikation sollen „realtime“ passieren. Die TechnologiePlattform muss diesem Anspruch gerecht werden. Finanzprodukte sind mehr und mehr virtuell und sollen über Landesgrenzen hinaus angeboten werden. Das bedeutet, dass die Bank im Ausland sitzen und deutschen Anlegern Tages- und Festgelder anbieten wird oder dass ein in Deutschland ansässiger Finanzintermediär deutschen Kunden grenzüberschreitenden Zugang verschaffen wird. Das muss auch eine IT leisten können. Vor allem aber müssen die Dienstleister eine ganz wichtige Komponente beisteuern: die regula- Verzug bedeutet Verlust an den Wettbewerb torische Compliance. All das, was der Markt fordert, muss in der Erstellung aufsichtsrechtlich ohne jeden Tadel sein. Wer eine Hochsicherheits-Infrastruktur für Banksysteme inklusive Online-Banking betreibt, weiß, wovon die Rede ist. Die Revisionskosten bilden neben den Betriebs- und Weiterentwicklungsaufwänden einen erheblichen Posten. Natürlich ist nicht nur die IT-Infrastruktur Gegenstand permanenter Prüfungen, auch Prozesse und Aufbauorganisation werden regelmäßigen Kontrollen unterzogen. Die Vorteile einer Multi-Mandanten-Lösung liegen auf der Hand. Die regelmäßigen Kontrollen und das mandantenfähige Berichtswesen kommen allen Nutzern der Plattform zugute. Ein modernes, auf den Vertrieb ausgerichtetes Geschäftsmodell erhält mittels qualifizierter Kooperationen die Basis, die es braucht, um nachhaltig zu sein. Wenn der Dienstleister samt seiner IT- und Service-Plattform flexibel und effizient aufgestellt ist, bedeutet das für die Bank maximale Bewegungsfreiheit bei gleichzeitig kontrollierten, variablen Kosten. Schnelle Markteintritte sind bei der Implementierung von erprobten „Out-of-the-Box“Lösungen garantiert. Die Kunden eines etablierten Serviceproviders haben den erwähnten Brückenschlag zwischen den Welten geschafft. Modernität und Marktorientierung sind kein Widerspruch zu aufsichtsrechtlicher Compliance. Vielmehr kann es für ein zeitgemäßes und nachhaltiges Ertragsmodell heute und auch in Zukunft das eine nicht ohne das andere geben. „DAS IST UM DEN FAKTOR LICHTGESCHWINDIGKEIT SCHNELLER ALS ALLES, WAS ICH VON BANKEN GEWOHNT BIN.“ Arnd-Helge Grap Geschäftsführer Radiopark GmbH Firmenkreditnehmer ANZEIGE „Business Enabler“ mit einem umfassenden Leistungsportfolio und vor allem mit einem tiefgreifenden Verständnis für die sich wandelnden Bedürfnisse der Branche. Die „Enabler“ werden gebraucht, um den modernen Banken „time-tomarket“ zu ermöglichen und mit den schnellen Produktlebenszyklen mitzuschwingen. Neu identifizierte Zielgruppen müssen sofort erschlossen werden können. Verzug bedeutet Verlust an den Wettbewerb. Deshalb benötigen moderne Geschäftsmodelle moderne, parametrisierbare Systeme im Hintergrund. Als Marktplatz für Privat- und Unternehmenskredite bietet Lendico privaten und institutionellen Investoren seit über 2 Jahren erfolgreich Zugang zu attraktiven Anlageklassen mit Zinsen zwischen 2,19% und 14,84% p.a.. Über unterschiedliche Kreditarten, Laufzeiten und Risikoklassen ermöglichen wir diversifizierte Anlagen in Deutschland und dem europäischen Ausland. Durch unser digitales, effizientes Geschäftsmodell minimieren wir Kosten und Dauer der Kreditvergabe und geben die Vorteile an Investoren und Kreditnehmer weiter. Zahlreiche institutionelle Investoren und über 25.000 private Anleger arbeiten bereits mit Lendico. www.lendico.de Börsen-Zeitung spezial Innovationen_in_der_Finanzwirtschaft.indd 9 25.02.2016 15:41:24 10 Verlagsbeilage 3. März 2016 Online-Kreditplattformen werden als Alternative zur Bank immer wichtiger Deutsche Banken sehen Fintechs noch als Konkurrenz – Erste Allianzen in den USA Dr. Dominik Steinkühler Co-Founder und Managing Director Lendico Global Services GmbH 23 Millionen kleiner und mittelgroßer Unternehmen zählt Europa. Damit machen sie 99 % aller Firmen auf dem Kontinent aus. Auf diesen wirtschaftlichen Herzmuskel entfallen laut Europäischem Parlament zwei Drittel aller Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft und mehr als 50% der gesamten gewerblichen Wertschöpfung. Langfristiges Wachstum und Wohlstand sind ohne die Funktions-, Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittelgroßer Unternehmen nicht denkbar. Noch dazu verläuft der Geschäftszyklus bei ihnen oftmals entgegengesetzt der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung. In Abschwungphasen können sie also einen wichtigen Puffer gegen konjunkturelle Unbill darstellen. Doch trotz dieser immensen Bedeutung hindert eine immer restriktivere Kreditvergabe der Banken gerade diesen Wachstumsmotor der Wirtschaft in Europa an seiner vollen Leistungsentfaltung. Für diesen besorgniserregenden Trend gibt es zwei Hauptgründe: Da sind zum einen die regulatorischen Anforderungen an Banken, die als Konsequenz der Finanzkrise erheblich zugenommen haben. Dies hat dazu geführt, dass selbst kleine und mittelgroße Unternehmen mit Jahr für Jahr belegtem erfolgreichem Geschäftsmodell immer schwerer an Darlehen kommen. Da diese Firmen gleichzeitig so gut wie keine Alternative zum Bankkredit haben – um durch die Emission von Aktien oder Anleihen an Eigen- oder Fremdkapital zu kommen, sind sie in der falschen „Gewichtsklasse“ –, treffen sie die Einschnitte der Banken bei der Kreditvergabe besonders hart. Diese Situation dürfte sich in den kommenden Jahren weiter zuspitzen. Denn zum einen drohen die vom Baseler Ausschuss unlängst vorgelegten Basel-IV-Pläne die Kapitalanforderungen an die Banken noch einmal zu verschärfen. Zum anderen lastet das aktuelle Niedrigzinsumfeld wie ein Mühlstein gerade auf der Profitabilität der Sparkassen und Genossenschaftsbanken in Deutschland. Und die sind der traditionelle Finanzierungspartner kleiner und mittelgroßer Unternehmen. Bundesbank und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) rechnen aufgrund der niedrigen Zinsen in den kommenden fünf Jahren mit einem Gewinnrückgang bei den kleineren Banken und Sparkassen von bis zu 60 %. Kein Wunder also, dass BaFin-Präsident Felix Hufeld unlängst ankündigte, diese Kreditinstitute an die kurze Leine zu nehmen: „Wir werden künftig explizit festlegen, wie hoch die Situation dürfte sich weiter zuspitzen Eigenmittelausstattung sein muss, um sämtliche Risiken abdecken zu können, also auch das Zinsrisiko im Anlagebuch“, sagte er beim Neujahrsempfang der Behörde in Frankfurt. Im Klartext: Wer unter den kleinen und mittelgroßen Unternehmen heute noch gut für ein Bankdarlehen ist, wird sich künftig womöglich nach Alternativen umsehen müssen, um Saisongeschäft oder gar Wachstum zu finanzieren. Und diesen trüben Aussichten werden sich natürlich auch Freiberufler und Privatleute nicht entziehen können. Der zweite wichtige Grund für die immer restriktivere Kreditvergabe der Banken sind ihre ineffizienten Prozesse. In Branchenmagazinen war zu lesen, dass die durchschnittliche Großbank im Kreditgeschäft zwischen 20 und 50 Systeme mit einem durchschnittlichen Alter von 20 Jahren einsetzt. John Cryan, Co-Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, ging sogar so weit, die eigenen IT-Systeme als lausig zu bezeichnen. So ausgerüstet lassen sich gerade Anfragen nach niedrigeren Summen, wie sie für kleine und mittelgroße Unternehmen sowie Freiberufler und Privatleute typisch sind, weder zeitnoch kosten-effizient bearbeiten. Gleichzeitig zum starken Bedarf an alternativen Finanzierungsangebo- Börsen-Zeitung spezial Innovationen_in_der_Finanzwirtschaft.indd 10 25.02.2016 15:04:05 11 Verlagsbeilage 3. März 2016 ten auf Seiten der Kreditnehmer suchen Investoren, egal ob privat oder institutionell, nach Anlagen, die möglichst wenig zu traditionellen Assetklassen wie Aktien und Anleihen korreliert sind und attraktive Renditechancen bieten. In diese Lücke stoßen Online-Kreditmarktplätze wie Lendico. Sie bringen Darlehensnehmer und Anleger auf einer Plattform direkt zusammen und bieten so eine Alternative zur klassischen Kreditvergabe über Banken. Online-Kreditmarktplätze sind nur ein Beispiel, wie sich weltweit sogenannte Fintechs, also Unternehmen, die Technologie und Finanzprodukte miteinander kombinieren, in einzelnen Segmenten der Wertschöpfungskette traditioneller Banken festsetzen und diese auf Basis hoher Kundenzufriedenheit für sich erobern. Neben der Finanzierung gilt dies vor allem für die Bereiche des Bezahlens und der Kapitalanlage. Wie Karies droht dieser als Disintermediation bezeichnete Prozess die Banken Stück für Stück immer weiter von ihren Kunden abzuschneiden. In Deutschland sind die meisten Banken noch weit davon entfernt, eine Antwort auf die Herausforderer gefunden zu haben. So wird bei manchen Kreditinstituten darauf gehofft, dass der Regulierer das „Problem“ durch neue Vorschriften löst. Bei anderen Kreditinstituten versucht man, sich im Status quo weiter wohl zu fühlen, indem Mehrwert und Erfolgsaussichten der neuen Player und ihrer Angebote schlicht systematisch kleingeredet werden. Ein Blick auf die unlängst veröffentlichten Zahlen des BranchenMonitors AltFi zeugt zumindest hinsichtlich der Entwicklung bei den Online-Kreditplattformen vom Gegenteil. So hat sich das über sie in Kontinentaleuropa ausgereichte Kreditvolumen im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Dafür sind mehrere Gründe verantwortlich: Zum Ersten sind die Geschäftsmodelle der Online-Kreditplattformen weniger von der Zinsentwicklung abhängig als jene der traditionellen Banken. Zum Zweiten sind ihre Prozesse aufgrund der Fokussierung auf die Darlehensvergabe schlank, weitgehend automatisiert und somit hocheffizient. Daher können OnlineKreditplattformen auch Wünsche nach niedrigen Darlehenssummen noch profitabel bearbeiten. Darüber hinaus ermöglicht der hohe Automatisierungsgrad eine sehr schnelle Entscheidung. Bei Lendico ist das im Falle von Unternehmenskrediten in der Regel 48 Stunden nach dem Eingang aller Dokumente der Fall. Chefs kleiner und mittelgroßer Unternehmen, die über Monate hinweg mit ihrer Hausbank über ein Darlehen – etwa für die Erweiterung des Sortiments – verhandelt haben, wissen das zu schätzen. Und schließlich führt dieser sehr stark von Technologie getriebene Ansatz durch die Einbindung zahlreicher externer Datenquellen zu einer genaueren Einschätzung der Bonität als viele der bei Banken für kleinere Kredite verwendeten vergleichsweise groben Raster. So sind die Kreditkonditionen immer individuell auf den Interessenten abgestimmt. Hat der potenzielle Kreditnehmer den Prüfprozess erfolgreich durchlaufen und geht er auf den Konditionenvorschlag ein, kommt das Kreditprojekt auf den Online-Marktplatz und ist für Investoren zugänglich. Ist die angefragte Kreditsumme erreicht, erfolgt die Auszahlung über eine Partnerbank. Ein Blick in die USA zeigt, wohin die Reise auch in Deutschland gehen wird: Analog zu Sharing-EconomyGeschäftsmodellen wie Airbnb und Uber haben sich Online-Kreditplattformen dort bereits fest als Alternative zum Bankkredit etabliert. Das seit Dezember 2014 börsennotierte Unternehmen Lending Club etwa hat seit seiner Gründung im Jahr 2006 ein Kreditvolumen von rund 13,4 Mrd. US-Dollar vermittelt. Und nicht nur in dieser Hinsicht ist die Entwicklung weiter fortgeschritten als hierzulande. Denn während bei deutschen Banken mit Blick auf die Online-Kreditplattformen noch Skepsis dominiert, werden in der größten Volkswirtschaft der Welt bereits die ersten Allianzen geschmiedet. Antwort auf die Herausforderer steht bei vielen Banken noch aus So haben unlängst die ebenfalls börsennotierte und auf Firmenkredite spezialisierte OnDeck Capital und J.P. Morgan, die größte Bank der USA, eine intensive Zusammenarbeit bei der Vergabe von Darlehen an kleine und mittelgroße Unternehmen angekündigt. Und dies ist nur ein Beispiel für die Zusammenarbeit beider Welten. Laut J.P. Morgan hat die Partnerschaft zum Ziel, durch die Technologie von OnDeck Darlehen nahezu in Echtzeit zu bewilligen und das Geld noch am selben oder am Folgetag auszuzahlen. Obwohl die Details noch nicht bekannt sind, ist eines schon jetzt klar: Die Kombination aus der IT von OnDeck mit dem Kundenzugang und Kapital von J.P. Morgan ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Auch in Deutschland werden Banken dem Charme solcher Kooperationen letztlich nicht widerstehen können. Denn Kunden, die ihnen derzeit scharenweise den Rücken kehren, weil sie entweder nur halbherzig oder gar nicht bedient werden, lassen sich durch die Verbindung solch komplementärer Stärken wieder langfristig binden. Börsen-Zeitung spezial Innovationen_in_der_Finanzwirtschaft.indd 11 25.02.2016 15:04:14 12 Verlagsbeilage 3. März 2016 Auf der Hauptzeile sdsdfsfasgasdef Unterzeile Unterzeile Unterzeile Unterzeile xxx xxxxxxx Text „Hier soll ein griffiges Zitat oder einbesonderer Fakt stehen“ Fortsetzung auf Seite 14 Mehr unter deutsche-boerse.com/dierichtigeloesung Börsen-Zeitung spezial Innovationen_in_der_Finanzwirtschaft.indd 12 25.02.2016 15:42:30