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PSYCHOANALYTISCHE KULTURWISSENSCHAFT ZEITAUFWAND UND KOSTEN • • • • Was ist Psychoanalytische Kulturwissenschaft? Der Studiengang Psychoanalytische Kulturwissenschaft verbindet kulturwissenschaftliche Forschung mit psychoanalytischen Wissens- und Selbsterfahrungsformen, so dass kulturelle Praktiken oder Objekte auch im Blick auf ihre unbewussten Dimensionen untersucht werden können. Der Studiengang vermittelt berufsqualifizierende Forschungs- und Beratungskompetenzen im Bereich interkultureller und kulturhistorischer Fragestellungen und wendet sich an Geistes- und Kulturwissenschaftler / innen, sowie an analytische und tiefenpsychologische Psychotherapeut /innen und Ausbildungskandidat /innen. Geistes- und Kulturwissenschaftler / innen erwerben in diesem Studiengang nicht nur inhaltliche Kenntnisse der psychoanalytischen Theorie, sondern auch praktische Kompetenzen. Dabei ist die Aneignung spezifisch psychoanalytischer Selbsterfahrungsformen besonders relevant. Psychotherapeut/innen und psychotherapeutische Ausbildungskandidat/innen erwerben die Kompetenz, psychische und soziale Phänomene im jeweiligen interkulturellen und kulturhistorischen Kontext methodisch zu reflektieren und zu beurteilen. Was heißt berufsbegleitendes Teilzeitstudium? Der Masterstudiengang ermöglicht ein Teilzeitstudium neben dem Beruf. Die Lehrveranstaltungen finden in der Regel nach 18 Uhr sowie an Wochenenden statt. Außerdem werden ausgewählte Veranstaltungen online angeboten. Für welche Berufsfelder qualifiziert der weiterbildende Studiengang? Berufsbegleitender Teilzeitstudiengang der HumboldtUniversität zu Berlin in Kooperation mit dem Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse (BIPP) e.V. Der weiterbildende Masterstudiengang erschließt neue Felder beruflicher Tätigkeiten. Absolvent / innen qualifizieren sich für Beratungstätigkeiten und als Expert / innen in den Bereichen der interkulturellen Kommunikation (z.B. bei der Betreuung von Flüchtlingen und Asylbewerber / innen), in Sozial- und Entwicklungspolitik (z.B. in Ministerien, aber auch in den Bezirks- und Arbeitsämtern), in der Unternehmenskommunikation, in der Sozial- und Erziehungsberatung (z.B. in der schulpsychologischen Beratung) oder in der soziokulturellen Bildungsarbeit (z.B. in Kulturhäusern, Jugendzentren). Zugleich legt der Studiengang die Grundlagen für eine wissenschaftliche Weiterqualifizierung. Veranstaltungen nach 18 Uhr und am Wochenende ca. 4 Stunden Präsenzzeit pro Woche im Semester ca. 250 Stunden Vor- und Nachbereitung pro Semester 636 Studiengebühr pro Semester (zzgl. Immatrikulationsgebühr) Die Anerkennung von Studienleistungen, die nicht bereits für die Erlangung eines Hochschulabschlusses geltend gemacht wurden, ist zur Kostenreduzierung möglich. Informationen über Voraussetzungen einer Bewerbung finden Sie auf: www.pak.hu-berlin.de/bewerbung Cupid and Psyche, Joshua Reynolds. ca. 1789. VERANTWORTLICH FÜR DAS STUDIENPROGRAMM INSTITUT FÜR KULTURWISSENSCHAFT Prof. Dr. Christian Kassung Christian Kassung ist seit 2006 Professor für Kulturtechniken und Wissensgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Kassung ist Mitglied am »Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik«. Von 2007 bis 2010 war er Studiendekan der Philosophischen Fakultät III, 2010 erhielt er den HumboldtPreis für gute Lehre. 2010 / 2011 war Christian Kassung Mitglied des Forums Exzellenzinitiative der Humboldt-Universität zur Vorbereitung des Langantrags für die Exzellenzinitiative. KONTAKT Humboldt-Universität zu Berlin Philosophische Fakultät III Institut für Kulturwissenschaft MA Psychoanalytische Kulturwissenschaft Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin www.psychoanalytische-kulturwissenschaft.hu-berlin.de Koordination: Marius Hug Tel.: 030 – 2093 66287 E-Mail: [email protected] Für das BIPP: Sibille Zours Tel.: 0157– 85 08 78 10 E-Mail: [email protected] Prof. Dr. Thomas Macho Thomas Macho ist seit 1993 Professor für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Mit einer Arbeit über Todesmetaphern habilitierte er sich 1983 für das Fach Philosophie. Macho war Mitbegründer des »Hermann von HelmholtzZentrums für Kulturtechnik«. Er war von 2006 bis 2008 Dekan der Philosophischen Fakultät III; von 2008 bis 2009 war er Fellow am »Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie« an der Bauhaus-Universität Weimar. BERLINER INSTITUT FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHOANALYSE E.V. Dr. Wilhelm Brüggen Wilhelm Brüggen ist Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Arzt für psychosomatische Medizin, Psychoanalytiker, Lehranalytiker (DGPT / DPG) und Leiter des Berliner Instituts für Psychotherapie und Psychoanalyse. Rüdiger Eschmann Rüdiger Eschmann ist Facharzt für Psychosomatische Medizin, Psychoanalytiker, Lehranalytiker (DGPT / DPG) und Dozent des Berliner Instituts für Psychotherapie und Psychoanalyse. Weitere Informationen zu den Lehrenden im Studiengang finden Sie auf: www.psychoanalytische-kulturwissenschaft.hu-berlin.de. Wolfstraum (Zeichnung), Sergei Pankejeff, in: Zwei Kinderneurosen. Studienausgabe. Hg. von A. Mitscherlich, A. Richards & J. Strachey. Band VIII. Frankfurt a.M.: S. Fischer 1969, S. 150. Oedipus et Sphinx, Jean-Auguste Ingres, 1808. STUDIENVERLAUF / MODULBESCHREIBUNGEN Einführungsphase: 1. + 2. Semester Kernphase: 3. – 6. Semester Abschlussphase: 7. + 8. Semester Modul Modul Modul Modul Modul Modul Modul Modul 01 02 03 04 05 06 07 08 Zu Beginn der Kernphase werden verschiedene Techniken und Methoden der Klassifikation, des Vergleichs und der Analyse kultureller Praktiken vermittelt. Mediale Ausdrucksformen wie Texte, Bilder, Zahlen, Filme oder Piktogramme sollen hinsichtlich ihrer jeweiligen kulturellen Funktionen analysiert und als Elemente kulturellen Wissens problematisiert werden. Ein zweiter Schwerpunkt des Moduls zielt auf die historische und analytische Interpretation von Interaktionen, Ritualen, Formen verbaler und nonverbaler Kommunikation, sowohl in ihren expliziten wie unbewussten Inhalten. Im vierten Semester stehen die Techniken tiefenpsychologischer Erfassung und Exploration unbewusster Motivationen im Zentrum. Durch Einblicke in die klinische Arbeit der Psychoanalytiker / in werden grundlegende Denkfiguren vermittelt (z.B. Übertragung, Gegenübertragung, Abwehr, Widerstand). Das Projektmodul ermöglicht den Studierenden die Umsetzung des erworbenen Wissens in praxisbezogene und gegenstandsorientierte Projektarbeit. Die Projekte können je nach Interesse Filmprojekte, Ausstellungen, sozio-kulturelle Veranstaltungen oder Internetpublikationen umfassen. Im Rahmen des jeweiligen Projekts können die Teilnehmer / innen nicht nur ihre Fähigkeiten zur interkulturellen Kontextualisierung vertiefen und üben, sondern auch zusätzliche Kenntnisse im Bezug auf öffentlichkeitswirksame Präsentation, Vermittlung und Anwendung von Wissen erwerben. Im letzten Modul des Masterstudiums beschäftigen sich die Studierenden auf wissenschaftlich anspruchsvollerem und methodologisch stärker differenziertem Niveau mit einem selbst gewählten Thema. Ziel ist einerseits die Festigung eines reflektierten Umgangs mit psychoanalytisch-kulturwissenschaftlichen Fragen; andererseits wird die Basis geschaffen, auf der die Masterarbeit erfolgreich geschrieben werden kann. Einführung in die psychoanalytische Kulturwissenschaft Im ersten Semester werden die grundlegenden Hilfsmittel für psychoanalytisch-kulturwissenschaftliches Arbeiten vermittelt. Die Studierenden lernen unterschiedliche Arbeitsbereiche, verschiedene Methoden sowie wichtige Forschungsliteratur kennen. Kulturhistorische und psychoanalytische Fragestellungen werden auf ausgewählte Beispiele angewendet. Studieninhalte & Zeitaufwand: •2 SWS* Einführungsseminar in Psychoanalytische Kulturwissenschaft •2 SWS Einführungsvorlesung Kulturwissenschaft oder 2 SWS Einführungskurs Psychoanalyse Modulabschlussprüfung: Z.B. in Form einer mündlichen Prüfung, Hausarbeit, Klausur, Referat mit Verschriftlichung und multimedialer Präsentation Freuds Couch, aufgenommen im Freud-Museum London, 5. Dez. 2004. Urheber: Konstantin Binder. Lizenz: CC BY-SA 3.0. Ethnopsychoanalyse und interkulturelle Kompetenz Im zweiten Semester geht es um den Umgang mit unterschiedlichen kulturellen Wahrnehmungskontexten und symbolischen Ordnungen. Kultur-, Medien- und Körpertechniken, kulturelle Praktiken und Verhaltensformen werden anhand exemplarischer historischer oder aktueller Gegenstände analysiert. Zentral sind dabei nicht nur Texte wie wissenschaftliche Aufsätze, Fallgeschichten oder Zeitungsartikel, sondern auch Bilder (bildende Kunst, Fotografie, Film, Träume). Praktiken und Medien Studieninhalte & Zeitaufwand: •2 SWS Seminar zu ethischen Normen und dem Umgang mit Aggressivität, Konflikt, Angst und Tod und der Beschäftigung mit »dem Fremden« im gesellschaftlichen Zusammenleben, insbesondere in urbanen Ballungsräumen und in medialen Diskursen •2 SWS Seminar zu Techniken der Veränderung traditioneller Verhaltensmuster und der Migrationsforschung anhand ethnopsychoanalytischer Fallgeschichten und kultureller Bezüge in der therapeutischen Praxis Modulabschlussprüfung: Z.B. in Form einer mündlichen Prüfung, Hausarbeit, Klausur, Referat mit Verschriftlichung und multimedialer Präsentation Studieninhalte & Zeitaufwand: •2 SWS Seminar zur Theorie und Methodik der Analyse und Interpretation kultureller Praktiken (Fallgeschichten) und ihrer medialen Artefakte (Bilder, Texte, abstrakte Zeichen, Apparate usw.) • 2 SWS Lektürekurs zum Seminar Kasuistisch-technisches Modul Studieninhalte & Zeitaufwand: •Blockseminar »Technik der Anamneseerhebung, Erstellung des Berichts« und »Psychodynamische Übungen am Fallbeispiel« • Gruppenübung Anamneseerhebung: Patientenbefragung und gemeinsame Auswertung Modulabschlussprüfung: Schriftliche Anamnese Kulturtechniken und Wissenschaftsgeschichte Im fünften Semester geht es um grundlegende Kulturtechniken wie Sprechen, Zeichnen, Schreiben, Lesen, Rechnen, Musizieren, Messen usw. Das Wissen um Kulturtechniken soll explizit auch auf außereuropäische und / oder schriftlose Kulturen angewendet werden. Untersucht wird auch die historische Entwicklung der Erfassung von Kulturtechniken; dabei wird beispielsweise die Geschichte von Wissenschaften wie Kulturanthropologie, Psychologie und Medizin betrachtet. Auch der Umgang mit historischen und aktuellen Lebenswelten und den zugehörigen Kulten, Normen und Unterhaltungsformen sowie deren institutionellen, ökonomischen, sozialen, geschlechtlichen und materiellen Ausprägungen soll erforscht werden. Selbsterfahrungseinheiten, Technik und Theorie der Psychoanalyse Im letzten Semester der Kernphase stehen Theorie und Praxis der Psychoanalyse im Zentrum. Neben der Vertiefung des theoretischen Wissens geht es hier vor allem um verschiedene Formen psychoanalytischer Selbsterfahrung unbewusster Prozesse in einer analytischen Gruppe. Studieninhalte & Zeitaufwand: •100 Stunden Gruppenanalyse über zwei Semester • Wahlveranstaltungen zu Techniken und Theorien der Psychoanalyse Studieninhalte & Zeitaufwand: Modulabschlussprüfung: Mündliche Prüfung zu Technik und Theorie der Psychoanalyse Studieninhalte & Zeitaufwand: Z.B. in Form einer mündlichen Prüfung, Hausarbeit, Klausur, Referat mit Verschriftlichung und multimedialer Präsentation Ueber einen neuen elektromagnetischen Inductionsapparat für ärztliche Praxis, W. Süß, in: Polytechnisches Journal, 1853, Bd. 128, Tab. IV, Fig. 14. URL: http://dingler.culture. hu-berlin.de/article/pj128/ar128068. Modulabschlussprüfung: Produktion, Dokumentation und Präsentation (30 min.) eines psychoanalytisch-kulturwissenschaftlichen Projekts Studieninhalte & Zeitaufwand: •Forschungsseminar zu den Schwerpunktthemen der Seminarteilnehmer / innen, Vorstellung der Abschlussarbeit •Orientiert am eigenen Vertiefungsthema können Lehrveranstaltungen des Studienangebotes der Humboldt-Universität und des BIPP nach Wahl besucht werden. Z.B. in Form einer mündlichen Prüfung, Hausarbeit, Klausur, Referat mit Verschriftlichung und multimedialer Präsentation Masterarbeit Modulabschlussprüfung: Z.B. in Form einer mündlichen Prüfung, Hausarbeit, Klausur, Referat mit Verschriftlichung und multimedialer Präsentation Ouroboros, Michael Maier, in: Atalanta Fugiens, 1617. Gradiva (Basrelief), 4 Jh. v. Chr., Chiaramonti Museum, Rom. Urheber: Rama. Lizenz: CeCILL. *SWS = Semesterwochenstunden •2 SWS Studienprojekt zur Konzeption und Durchführung einer eigenen Veranstaltung, projektbezogenen Präsentation oder (filmischen) Dokumentation Vertiefung Modulabschlussprüfung: •2 SWS Seminar zur Beschreibung und Analyse kultureller Techniken (wie z.B. Tauschen, Erinnern; Rituale, Spiele und deren Artefakte) • 2 SWS Lektürekurs oder Ausstellungsexkursion zum Erwerb von Kompetenzen zur Historisierung der Gegenstände des Seminars Modulabschlussprüfung: Projektmodul In der Masterarbeit weisen Studierende nach, dass sie ein Thema aus ihrem Fachgebiet unter Beachtung interdisziplinärer Zusammenhänge auf dem aktuellen Stand der Forschung selbstständig wissenschaftlich bearbeiten können. Sie ist innerhalb von 12 Monaten zu erstellen und hat in der Regel einen Umfang von 120.000 Zeichen. Die Abschlussprüfung erfolgt in Form einer 30-minütigen Verteidigung der Masterarbeit.