Schwerpunkt: Bio-Eierproduktion

Transcription

Schwerpunkt: Bio-Eierproduktion
Aviforum, 3052 Zollikofen
19. Februar 2013
2 13
21.-24.2.2013
Das Weidemanagement ist ein wichtiges Element, das
in der Weiterentwicklung der BioLegehennenhaltung
diskutiert wird (siehe
Seite 3).
Photo: R. Baula
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nkt: Bio-Ei
Schwerpu
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser
Auch dieses Jahr widmen wir eine
Ausgabe der Schweiz. Geflügelzeitung
speziell der Bio-Legehennenhaltung,
einer Produktionsrichtung, die immer
mehr an Bedeutung gewinnt. Im vorliegenden Heft finden Sie unter anderem
Aktuelles zum Bio-Eiermarkt, eine Zusammenfassung der Bio-Legehennentagung 2013 und einen Bericht zu einem Vergleichsversuch mit 100 %-Biofütterung.
Seit nunmehr einem Jahr geben die
Schweizer Vermarkter von Bio-Eiern vor,
dass 100 % der Rohkomponenten im
Bio-Futter aus biologischer Produktion
stammen müssen. Dass dies machbar
ist, zeigen Praxiserfahrungen und Versuche; dennoch stellt unter diesen einschneidenden Vorgaben die bedarfsge-
Fortsetzung auf Seite 2
Aktuelles
Bio-Legehennentagung 2013 in Frick
Vorschau Tier & Technik und BVET-/WPSA-Tagung
3
5
Aus den Verbänden
Die Seite der Schweizer Geflügelproduzenten (SGP)
Die Seite der Schweizer Eierproduzenten (GalloSuisse)
(mit Aktuellem zum Bio-Eiermarkt)
6
8
8
Wissenschaft und Praxis
Legehennenversuch der UFA AG mit 100 % Biofutter
Versuch mit Rohfaser und Raufutter bei Legehennen
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Aus der/für die Branche
Spezielle Hennenlinie von Lohmann Tierzucht für die Bio-Eierproduktion
Silo-RoBoFox® an der Tier & Technik
Marktinfos
17
18
19
AKTUELLES
Fortsetzung Editorial
rechte Fütterung von Tieren mit hoher
Leistungsfähigkeit eine Gratwanderung
dar. Immer öfter wird deshalb der Ruf
nach speziellen «Bio-Hennen» laut.
Dass dies bei den Zuchtorganisationen
durchaus Gehör findet, lesen Sie auf
Seite 17. Auch unser zweiter wissenschaftlicher Beitrag dreht sich um die
bedarfsgerechte Fütterung; hier geht
es um den Einfluss auf Federpicken und
Kannibalismus – einem wichtigen Thema sowohl in der biologischen als auch
in der konventionellen Produktion.
In den kommenden Tagen – vom 21.
bis 24. Februar – findet in St. Gallen die
Tier & Technik statt. Diese Ausstellung
ist speziell der Tierhaltung (inklusive
Geflügel!) gewidmet; und so sind dort
alle namhaften Firmen in den Bereichen
Futtermittel, Stallbau, Vermehrung und
Zubehör anzutreffen (siehe Seite 5).
Reisen Sie nach St. Gallen und nutzen
Sie die Gelegenheit, mit Fachleuten und
Berufskollegen zu diskutieren und auf
dem neusten Stand zu bleiben.
Erfolg mit Geflügel
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• Geflügelgerecht, staubfreie Struktur
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Ihr Redaktionsteam
UFA-Futter – in Ihrer LANDI
Schweizerische
Geflügelzeitung
Fachzeitung für die schweizerische
Geflügelwirtschaft (ISSN 1420-9217)
Druckauflage: 1'850 Exemplare
Herausgegeben vom Aviforum,
3052 Zollikofen.
Druck: Stämpfli Publikationen AG, Bern
Redaktion und Verlag:
Burgerweg 22, 3052 Zollikofen
Tel. 031 915 35 35, Fax 031 915 35 30
E-Mail: [email protected]
Redaktion: Andreas Gloor (Leitung; gl),
Ruedi Zweifel (zw)
UFA-Beratungsdienst:
Zollikofen
Sursee
Wil
058 434 10 00 058 434 12 00 058 434 13 00
In Ihrer
LANDI
ufa.ch
Für Ihre Agenda
21.-24.2.13
St. Gallen
Tier & Technik (EGA-Vortrag: 23.2., siehe S. 5)
22.2.-3.3.13
Basel
MUBA (Stand Nordwest-CH-Eierproduzenten)
7.3.13
Zollikofen
BVET-/WPSA-Geflügelfachtagung (siehe S. 5)
28.3.13
Elfingen (AG)
SGP-Delegiertenversammlung
10.4.13
Reiden (LU)
GalloCircle-Genossenschaftsversammlung
Abopreis:
Schweiz: Fr. 65.–; Ausland: auf Anfrage
17.4.13
Zollikofen
Aktualisierungstagung Geflügel, Agridea/Aviforum
Nächste Ausgaben:
Ausgabe 3/13:
Redaktionsschluss: 28.02.2013
erscheint am: 26.03.2013
26.4.-5.5.13
Luzern
LUGA (MGH-Eierproduzenten)
2.5. 13
Zollikofen
Seminar Geflügelkrankheiten (NRGK)
15.5.13
Zollikofen
Einsteigerkurs Geflügelkrankheiten (NRGK)
3.5.-12.5.13
Bern
BEA (Stand EiBAG-Eierproduzenten)
22.-24.11.13
Luzern
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Abonnemente und Inserate:
Hanspeter Pfeiffer, Tel. 031 915 35 35
Fax 031 915 35 30
E-Mail: [email protected]
Ausgabe 4/13:
Redaktionsschluss: 28.03.2013
erscheint am: 23.04.2013
2
SGZ 2/13
AKTUELLES
Bio-Legehennentagung 2013 in Frick
Bio-Eierproduktion auf gutem Weg
Am Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) fand am 24. Januar die
diesjährige Bio-Legehennentagung statt. Sie wurde durch die Themen Tiergesundheit und dem ersten Jahr Erfahrung mit 100 % Biofütterung geprägt. Die
Tagung war gut besucht und liess Raum für spannende Diskussionen.
S. Pfeiffer. Magda Blonkiewicz, Produktmanagerin Milch & Eier der Bio Suisse,
stellte erste Ergebnisse einer Umfrage der
Bio Suisse zum Medikamenteneinsatz bei
Bio-Legehennen vor.
Geringer Medikamenteneinsatz bei
Bio-Legehennen
Diese Umfragen zeigen, dass der
Wurmdruck durch das regelmässige Weiden in der Bio-Legehennenhaltung sehr
hoch ist. Wie stark der Wurmbefall ist, ist
abhängig vom Weidemanagement, dem
Wetter und der Herde. Bei Wurmbefall
setzen 40 % der befragten Hennenhalter
auf vorbeugende Massnahmen wie Homöopathie, Vitamine oder regelmässiges
Misten und Wechseln der Einstreu sowie
gutes Weidemanagement. 60 % der befragten Betriebe haben in den letzten drei
Umtrieben das Entwurmungsmittel Flubenol eingesetzt. Die meisten von ihnen
hatten keine vorbeugenden Massnahmen
getroffen.
In den Betrieben, welche an der Umfrage teilgenommen haben, mussten in
den letzten drei Umtrieben keine Antibiotika zur Bekämpfung einer bakteriellen Infektion eingesetzt werden.
Ziel ist es, den Medikamenteneinsatz
weiter zu reduzieren. Dies wollen Bio Suisse und FiBL durch Beratung und regelmässige präventive Kotprobenuntersuchungen der Bio-Legebetriebe erreichen.
Beobachten, beobachten, beobachten
Geflügeltierärztin Karin Kreyenbühl
betonte in Ihrem Vortrag, dass moderne
Stallsysteme zwar mit guter Technik ausgestattet sind, dass diese aber das Beobachten nicht ersetzen. Als Erstes, wenn
sie als Tierärztin in einen Stall komme,
höre sie, wie es im Stall tönt. Ist es ruhig?
Wie sehen die Tiere aus? Wo halten Sie
sich auf?
Einer der häufigsten Krankheitsauslöser ist Escherichia Coli, welcher eine Colisepsis (Blutvergiftung) sowie Eierstockund Eileiterentzündungen auslösen kann.
Ein häufiger Infektionsweg ist das Trinkwasser. Bei der Bio-Legehennenhaltung
ist dies laut Karin Kreyenbühl besonders
problematisch, da in den hier vorgeschriebenen Cup-Tränken das Wasser stehen bleibt und sich somit ein grösserer
Bakterienherd bilden kann.
Die Vertreter der Branche sind sich
nicht einig, ob die Cuptränke an sich ein
Problem darstellt. Häufig seien in den
Ställen mehr Cuptränken eingebaut als
vorgeschrieben – mit einer geringeren
Zahl von Cups wird die Restmenge des
Wassers reduziert, da die Cups ausgetrunken werden. Zudem bestehe die Möglichkeit, dass bereits die Wasserleitung mit einem Biofilm beschichtet sei. Einig ist man
sich aber, dass die Infektion mit Escherichia Coli ein Problem darstellt und dass
der Erreger in den Ställen vorhanden ist.
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Weitere häufige gesundheitliche Störungen sind der Kannibalismus und die
rote Vogelmilbe. Beim Kannibalismus ist
es wichtig, verletzte Tiere sofort aus der
Herde zu nehmen und zu behandeln.
Wenn man den Stall abdunkelt, muss dies
dem kantonalen Veterinäramt gemeldet
werden.
Die rote Vogelmilbe ist laut Karin
Kreyenbühl in der Legehennenhaltung
das grösste wirtschaftliche und tierschutzrelevante Problem. Sie führt zu
Unruhe in der Herde, vermindert die
Futteraufnahme und kann einen Legeleistungseinbruch von bis zu 5 % bewirken. Die Vogelmilben können die Hühner
bis zum Tod aussaugen und sie können
Krankheitserreger übertragen. Da sich die
Milben gerne auch in den Legenestern
aufhalten, kann es dazu führen, dass die
Hühner diese nicht mehr aufsuchen und
somit vermehrt Eier verlegen.
Die Bekämpfung der Vogelmilben ist
nicht ganz einfach, da sich diese verstecken. Wichtig ist es, den leeren Stall
gründlich zu säubern und alle beweglichen Einrichtungen herauszunehmen,
um eventuelle Milbennester freizulegen.
In einem belegten Stall ist die Bekämpfung noch schwieriger, da die hierfür zugelassene Produktpalette sehr klein ist.
Solange der Milbendruck nicht zu hoch
ist, ist der Einsatz von Raubmilben möglich. Diese sind FiBL-gelistet und somit in
der Bio-Legehennenhaltung zugelassen.
Allerdings töten Produkte (z.B. Insektizide), welche die Vogelmilben töten,
auch die Raubmilben ab. Bekämpfungsmassnahmen müssen deshalb gut aufei-
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SGZ 2/13
3
AKTUELLES
nander abgestimmt werden. Eine gute
Beobachtung der Herde ist auch hier das
Wichtigste, so Karin Kreyenbühl, um die
Parasiten frühzeitig zu erkennen.
Bäuerliche Bio-Produktion erhalten
Peter Lüscher von der Fachkommission
Eier der Bio Suisse stellte die Ideen für die
künftige Bio-Legehennenhaltung vor. Das
Ziel ist es, so Lüscher, die Bio-Legehennenhaltung weiterzuentwickeln, die Grasnarbe auf der Weide zu verbessern, das
Weidemanagement zu vereinfachen und
das Wohlbefinden der Tiere zu steigern.
Nachfolgend aufgeführte Massnahmen
werden vorgeschlagen:
• Beim Wechselweidesystem soll weniger Fläche zur Regenerierung ausgegrenzt werden dürfen.
• Die Weidestrukturen sollen überwiegend aus Büschen und Bäumen bestehen.
Solange diese noch zu klein sind, können
sie durch künstliche Elemente ergänzt
werden. Der einzelne Schutz soll eine
Mindestfläche aufweisen und zwischen
den einzelnen Schutzelementen soll eine
maximale Distanz festgelegt werden.
• Ab einer Herdengrösse von 500 Tieren
sollte ein Schlechtwetterauslauf (Laufhof)
zur Verfügung stehen.
• Es sollen künftig nur noch zwei Stalleinheiten pro Betrieb zugelassen sein. So
könnte man nur noch maximal 4‘000 BioLegehennen halten (zwei Ställe à 2000
Hennen) oder einen Junghennenstall mit
4‘000 Tieren und einen Stall mit 2‘000
Legehennen betreiben. Betriebe, welche
bereits grösser sind, wären von dieser Regelung ausgenommen. Die Idee dahinter
ist, dass die Bio-Legehennenhaltung eine
bäuerliche Produktion bleiben und nicht
«industriell» werden soll.
Die Produzenten sind beim Vorschlag
mit der Begrenzung des Tierbestandes
nicht der gleichen Meinung. Aus ihrer
Sicht steht der Bio-Gedanke vom geschlossenen System im Vordergrund. Dies
bedeutet für sie, dass ein Betrieb mit
mehr Fläche auch mehr Tiere halten darf,
um mit hofeigenem Mist düngen zu können, anstatt Dünger zukaufen zu müssen. Es ist aus der Sicht der Produzenten
auch wichtig, dass ein Betrieb mit 4‘000
Junghennen diese auf dem Betrieb behalten kann und nicht einen Teil verkaufen
muss. Eine zu starke «Industrialisierung»
der Bio-Legehennenhaltung wollen aber
auch die Produzenten nicht.
Die von Peter Lüscher vorgestellten
Änderungs- und Massnahmenvorschläge,
Bild links:
Podiumsdiskussion
«100 % Biofütterung», v.l.n.r.:
A. Lehmann,
J. Emmenegger,
C. Rytz, C. Bosshard, H. Stocker.
Bild unten: die
Teilnehmer an der
Bio-Legehennentagung.
sollen an einer Versammlung der IG-BioEi Suisse genauer diskutiert werden.
100 % Biofutter: ein Jahr Erfahrung
Einleitend zum Thema «Ein Jahr 100 %
Biofütterung» gab Barbara Früh, Futtermittelbeauftragte der BioSuisse, einen
Überblick über die aktuell geltenden Fütterungsrichtlinien von Bund und Bio Suisse. Die anschliessende Podiumsdiskussion mit Albert Lehmann (Alb. Lehmann
Bioprodukte AG), Jaques Emmenegger
(UFA AG), Christian Rytz (Mühle Rytz AG),
Christian Bosshard und Hermann Stocker
(Produzenten) gab einen Rückblick auf
ein Jahr mit 100 % Biofütterung aus der
Sicht von Futterherstellern und Produzenten. Die Futterhersteller sind sich einig,
dass eine reine Biofütterung nicht ideal
ist. Die Bio-Eierproduktion stellt höchste Ansprüche an Management, Tier und
Futter. Dies bedeutet, dass es beim Futter
wenig oder keinen Spielraum mehr gibt.
Die zur Verfügung stehenden Bio-Futterkomponenten sind im Aminosäuremuster
nicht gleich gut wie Komponenten, die
in der konventionellen Produktion zugelassen sind, oder wie dies der Zusatz von
synthetischen Aminosäuren erlaubt. Dies
bedeutet, dass Tiere mit hoher Leistung
nicht optimal gefüttert werden können.
Aus Sicht der Produzenten ist nicht die
100 %-Biofütterung das Problem, sondern das Huhn. Da man genau die gleiche
Genetik wie für die konventionelle Produktion habe, sei das Bio-Futter für diese
Hennen nicht leistungsgerecht. Es mache
deshalb Sinn, ein «Bio-Huhn» mit angepasster Genetik zu haben. Fazit der Diskussion: Mit der hohen Leistung komme
man ans Limit und man müsse aufpassen,
um nicht in einen Teufelskreis zu geraten.
Entweder man müsse das Futter oder die
Genetik anpassen. Die hohen Anforderungen an das Management bleiben aber
auf jeden Fall bestehen.
Sibylle Pfeiffer, selbstständige Agronomin, im Auftrag des Aviforum
Regelwerk der Bio Suisse 2013
Im Regelwerk der Bio Suisse sind neu 25
bisher separate Dokumente in einem Dokument zusammengefasst. So sind nun
z.B. alle Grundsätze und Richtlinien für
das Geflügel an einem Ort zu finden (siehe
www.biosuisse.ch > Produzenten > Regelwerk und Merkblätter).
4
SGZ 2/13
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SUISSE GARANTIE ist bei uns keine Diskussion, sondern Tradition; daher
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AKTUELLES
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BVET-/WPSA-Tagung 2013
Fachvortrag der EGA/Ostschweiz
Samstag, 23. Februar 2013
um 13.30 Uhr in der Forum-Halle 3.1
«Geflügeltransporte in der Praxis?»
Referent: Markus Jenni, Fachspezialist
Tierverkehr/Tiergesundheit Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen Kt. SG
Aussteller an der «Tier & Technik 2013»,
die regelmässig in der SGZ inserieren:
Kategorie / Firma
Halle/Stand
Stallbau / Einrichtungen / Geräte
Farmtec SA
2.1 2.1.27
Globogal AG
2.1 2.1.36
Krieger AG
3.0 3.0.17
R. Inauen AG
2.1 2.1.45
Hug Mühlen, Maschinen
2.0 2.0.23
Tiere / Vermehrer
Burgmer Geflügelzucht AG
2.1 2.1.26
Jean Soller AG
3.1 3.1.25
Prodavi SA
2.1 2.1.27
Futtermittel / Zusatzstoffe / Diverses
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SGZ 2/13
Provimi Kliba AG
2.1 2.1.43
UFA AG
3.1 3.1.13
Vital AG
2.1 2.1.60
Hosberg AG
2.1 2.1.19
Protector SA
2.1 2.1.51
Gebr. Herzog, Einstreu
9.1 9.1.07
Agrisano Krankenkasse
2.1 2.1.16
SiloRoBoFox LGZ
9.1 9.1.18
Donnerstag, 7. März 2013
im grossen Saal des Inforama Rütti,
3052 Zollikofen.
9.00: Registrierung, Kaffee
9.30 -12.30: Vortragstagung BVET:
• Schlachtung von Mastgeflügel:
Lebensmittelhygiene und Tierschutz
(M. Schmitt, Vet.dienst Kt. FR)
• Zucht von Mastgeflügel: Gesunde
Tiere als Zuchtziel (Otto van Tuijl,
Avian Group, NL)
• Brustbeinveränderungen bei Legehennen (S. Gebhardt, VPHI)
• Strategie Antibiotikaresistenz
(D. Heim, BVET)
• ND im Kanton Genf (J. Föllmi,
Vet.dienst Kt. GE)
• ILT-Ausbruch bei Rassegeflügel in
der Westschweiz (H.U. Ochs, BVET)
Ab 14.00: WPSA-Vortrag
• Zur Dynamik in der Erzeugung und
im Handel mit Eiern und Geflügelfleisch (A. Veauthier, Universität
Vechta)
15.00: GV der WPSA Gruppe Schweiz
Anmeldungen an:
WPSA Sekretariat, Lindachstr. 24,
Postfach 81, 3038 Kirchlindach,
Tel. 031 822 05 73,
Fax. 031 822 05 75,
[email protected]
5
AUS DEN VERBÄNDEN
Die Seite der Schweizer Geflügelproduzenten
Der Frühling ist eingeläutet!
Am 2. Februar fand wieder der traditionsreiche Wintergrill auf dem Waisenhausplatz
in Bern statt. Das Wetter war am Anfang leider etwas durchzogen – es vermochte
aber die gute Stimmung und den grossen Appetit nicht negativ zu beeinflussen.
Während des ganzen Tages strömten Hunderte von Passanten durch den idyllisch
angelegten «Wintergrillpark». Die einen waren getrieben durch Ihre Neugier, die
anderen kamen als «Wiederholungstäter», da sie den Anlass schon in den Vorjahren
schätzen gelernt hatten. Viele Passanten wurden spontan durch den feinen Duft des
gegrillten Fleisches, der durch die Gassen von Bern strömte, angezogen und haben
die originelle Vorstellung von Schweizer Fleisch miterlebt.
Die Besucher blickten den Grillprofis über die Schulter und erhaschten so den einen oder anderen Tip des Fachmanns. Viele stellten auch Fragen und profitierten vom
grossen Fachwissen der Profis. Zudem bot wie gewohnt ein sehr vielseitig zusammengestelltes Rahmenprogramm etwas für Jung und Alt: Nöldi Forrer als Botschafter
für das diesjährige Eidgenössische Schwingfest, die Märchenerzählerin für die Jüngsten sowie viele verschiedene Show- und Musikeinlagen für Verweilende.
Interessierten Konsumenten wurde unsere hochstehende Tierhaltung vorgestellt.
Sie wissen nun aus erster Hand, welchen Mehrwert Schweizer Geflügel hat und weshalb man auf diese Herkunft achten sollte. Und nicht zuletzt: Alle Hungrigen kamen
in den Genuss von Schweizer Geflügelfleisch in seiner Topqualität.
Ich möchte mich bei allen, die zum guten Gelingen dieses Anlasses beigetragen
haben, bedanken. Ein besonderer Dank gilt Herrn Christoph Schatzmann und der Firma Bell AG, welche auch dieses Jahr die Poulets gesponsert und uns mit Einrichtung
und Personal unterstützt haben.
Peter Röthlisberger, Präsident
Argumente für Produktion und Konsum von Schweizer Fleisch
Immer wieder berichten die Medien eher
negativ über das Fleisch. Aus diesem
Grund hat die Proviande eine Argumentations-Hilfe für die Produktion und den
Konsum von Schweizer Fleisch verfasst.
Aspekte wie Ökologie und Umwelt,
Tierhaltung und Fütterung, Transport und
Schlachtung, Konsum und Ernährung,
Sicherheit und Kontrolle sowie die wirtschaftliche Bedeutung wurden vertieft
betrachtet.
Als Fazit kommt die Proviande zum
Schluss, dass die Schweiz beste Voraussetzungen für nachhaltig produzierte
tierische Nahrungsmittel bietet. Der Staat
und die Land- und Fleischwirtschaft bewegen sich schon heute in Richtung einer
klimafreundlicheren Zukunft. Das Ziel ist
eine weitere Steigerung der Qualität von
Schweizer Fleisch. Nicht mehr, sondern
noch besser soll es werden, und Konsumenten sollen es auch weiterhin mit
Mass geniessen können. Das nützt nicht
nur der Umwelt, sondern auch einer um6
fassend verstandenen Gesundheit.
Nachhaltig produziertes Fleisch hat
aber seinen Preis. Bewusster Genuss
von adäquaten Mengen, dafür aber von
höchster Qualität, heisst deshalb das
Rezept. Höchste Qualität bieten nicht
nur Filet und andere Edelstücke, die importiert werden müssen, sondern auch
Voressen, Braten oder Wurstwaren. Viele
günstigere Stücke der Tiere warten nur
darauf, mit köstlichen Rezepten neu entdeckt zu werden.
Jeder Konsument soll selber über
seinen Fleischkonsum entscheiden. Wer
Schweizer Fleisch konsumiert, darf bezüglich Ökologie und Ethik aber ein gutes
Gewissen haben.
Die Zukunft gehört einem Konsum
mit Mass. Nicht nur bei den tierischen
Produkten, sondern in allen unseren Ansprüchen. Radikale Rezepte, die einzelne
Nahrungsmittel verteufeln, sind hingegen
abzulehnen. Für simple Rezepte sind die
Fakten zu komplex und deshalb gilt es,
in eine vernünftige, ausgewogene Ernährung zu vertrauen, in welcher auch die
tierischen Produkte ihren Platz haben.
Die gesamte Argumentation finden Sie
auf der Homepage der Proviande: http://
www.schweizerfleisch.ch/de/proviande/
dienstleistungen/nachhaltigkeit.html
SGP-Delegiertenversammlung
– ein kleiner Ausblick
Wie jedes Jahr findet am letzten Donnerstag im März – dieses Jahr am 28.3.
– die Delegiertenversammlung der SGP
statt. Wir werden uns im Käsers-Schloss
in Elfingen AG treffen (www.kaesersschloss.ch). Das idyllische Bauerngut
liegt inmitten der sanften, wunderschönen Landschaft des aargauischen Fricktals. Die Familie Käser lässt sich von der
Schönheit der Natur inspirieren und kreiert aus der Fülle von Farben, Formen und
Düften unverwechselbare kulinarische
Erlebnisse. Auch Edelbrände werden im
Whisky-Castle hergestellt, wo auch die
Gäste verwöhnt und verschiedene Events
durchgeführt werden. 1999 wurde das
Käsers-Schloss von «Facts» als eines der
100 besten Restaurant mit «Biss» geehrt.
2002 gewannen sie als einzige Schweizer
die Destillata.
Als Produzenten von hochstehendem
Geflügelfleisch freuen wir uns sehr, bei
Familie Käser Gast sein zu dürfen. TopQualität gehört schliesslich auch zu unseren tagtäglichen Verpflichtungen!
Wie dies schon Tradition ist, haben wir
auch dieses Jahr wieder Persönlichkeiten
eingeladen, die tagtäglich mit Geflügel zu
tun haben oder mit denen wir in unserer
Verbandstätigkeit während des Jahres in
Kontakt gekommen sind. An dieser Stelle
möchten wir nur Markus Ritter, den neuen Präsidenten des SBV erwähnen, der
uns die Teilnahme an der Delegiertenversammlung bereits bestätigt hat.
Corinne Gygax, Sekretärin
SGZ 2/13
AUS DEN VERBÄNDEN
Impressionen vom Wintergrill 2013
Im Jahr 2012 wurden insgesamt 564
Mastpouletherden beprobt und auf Campylobacter untersucht.
Das höchste Campylobacter-Vorkommen wurde in den Monaten August und
September registriert, wobei jeweils 57 %
bis 58 % der Herden positiv getestet wurden. Über das ganze Jahr berechnet, lag
die Campylobacter-Herdenprävalenz bei
33,7 % und ist damit ähnlich hoch wie in
den Jahren 2010/2011.
Demgegenüber wurden im letzten
Jahr beim Menschen erneut deutlich
mehr Campylobacter-Fälle gemeldet
als in den Vorjahren (über 8‘600 Fälle).
Es bleibt damit weiterhin wichtig, dass
SGZ 2/13
80
AnteilCampylobacterpositiveHerden(%)
Resultate der CampylobacterÜberwachung 2012
Bilder: Sibylle Pfeiffer / Proviande (oben links, unten Mitte)
70
60
50
40
30
20
10
2009(N=442)
2010(N=398)
2011(N=445)
2012(N=564)
0
Grafik: Anteil der mit Campylobacter besiedelten Mastpouletherden. Dieser wird seit Mai
2008 durch eine ganzjährig durchgeführte Probenerhebung im Schlachthof überwacht (mittels
Kotproben von 5 Poulets aus zufällig ausgewählten Herden; N = Anzahl untersuchte Herden).
entlang der ganzen Lebensmittelkette, das heisst vom Stall (Einhaltung der
guten Hygienepraxis!) bis auf den Tisch,
sämtliche bekannte Vorkehrungen zur
Reduktion des Campylobacter-Risikos getroffen werden.
BVET
7
AUS DEN VERBÄNDEN
Die Seite der Schweizer Eierproduzenten
Schadenfälle, die uns zu grösster Vorsicht zwingen!
Ende des letzten Jahres und am Anfang dieses Jahres gab es wieder Meldungen über
Vorfälle der gefürchteten Viruserkrankungen NCD und ILT. Im Kanton Genf mussten
auf einem Betrieb, welcher auch Ziergeflügel und Pfauen hält, etwas über hundert
Hühner gekeult und entsorgt werden. Im Wallis musste ein Hobbyzüchter seine seit
mehr als 25 Jahren gezüchteten Rassetiere, welche an verschiedenen Ausstellungen
und Wettbewerben etliche Preise erlangt hatten, ausmerzen und vernichten. In beiden Fällen sind dies für die betroffenen Besitzer zwar in finanzieller Hinsicht tragbare
Verluste, hingegen wiegen sie moralisch bestimmt sehr.
Für uns hauptberufliche Geflügelhalter sind solche Meldungen eine wiederkehrende Warnung, alle möglichen Hygienemassnahmen konsequent, ausnahmslos und
strikte einzuhalten und mit Besuchern im Stall sehr vorsichtig umzugehen. Im Allgemeinen erachtet man Besuche von Leuten, welche keinen direkten Kontakt zur
Geflügelhaltung haben, als absolut ungefährlich und bestimmt nicht als Träger eines
Virus, welcher eine Krankheit in unsere Ställe bringen könnte. Bei diesen letzten
Fällen und auch bei früheren Seuchenfällen konnte der Virusträger zwar nicht immer
mit 100 %iger Sicherheit nachgewiesen werden, aber stets waren Ausstellungen von
Rassetieren oder Beziehungen mit Ziergeflügel im Spiel. Kunden, welche zu uns kommen um Eier zu kaufen, haben normalerweise keine Hühner zu Hause, aber vielleicht
einen Wellensittich oder einen Papagei und sind deshalb als Besucher auf unseren
Betrieben noch um einiges gefährlicher als ein anderer Eierproduzent.
Den Versicherten wird in einem Seuchenfall zwar ein grosser Teil des materiellen
Schadens durch die Epidemieversicherung abgedeckt, aber trotzdem ist eine Krankheit im Stall für einen Produzenten immer eine Katastrophe. Je grösser der Bestand,
desto grösser ist die Gefahr der Einschleppung eines Krankheitserregers, und je mehr
Tiere auf einem Betrieb sind, desto höher wird auch die Rechnung in einem Krankheitsfall. Im Ausland mit den noch viel höheren Betriebsgrössen wird die Gefahr einer
Seuche durch vorsorgliches Impfen gegen fast alle Krankheitserreger eingedämmt.
Wenn wir dies bei uns auch in Zukunft nicht nötig haben und verhindern können, ist
dies ein Plus für das bessere CH-Ei.
Im letzten Jahr wurde in dieser Zeitung ja bereits mehrmals über die Massnahmen
zur Krankheitsvorbeuge geschrieben und ich will das hier nicht alles wiederholen.
Trotzdem finde ich es sehr wichtig, dass jeder Geflügelhalter auf seinem Betrieb immer wieder die Vorsichtsmassnahmen überprüft und tagtäglich strikte einhält. Eine
Krankheit oder sogar eine Seuche im Stall ist auf jeden Fall ein grosser finanzieller
Schaden. Noch viel schlimmer wiegen die gesamten Umtriebe und die moralischen
Unannehmlichkeiten, die in einem Schadenfall für den betroffenen Betrieb und dessen Familie entstehen.
Es liegt nicht in meiner Absicht, meinen Kollegen mit diesem Bericht Angst und
Sorge zu bereiten, weil dies sowieso nichts bringt. Aber wenn ich damit alle Geflügelhalter zur vermehrten Vorsicht anregen kann, hilft das, mögliche Probleme im
Voraus zu eliminieren.
Jean Ulmann, Präsident
Sicherheit ist für mich...
… im Vorneherein gut abzuwägen, ob und wo Fallgruben bestehen, dann bewusst und
ohne grosses Federlesen ans Werk zu gehen und durchzuziehen.
Sicherheit ist für mich nicht...
… Sicherheitsaspekten die Schuld zu geben, wenn tatsächlich nur der eigene Schwung
erlahmt ist.
8
Der GalloSuisse...
… vertritt, bündelt und bewirtschaftet die
Marketing-Aktivitäten für «Das Schweizer Ei» gegenüber dem Bundesamt für
Landwirtschaft.
Neues aus dem Bio-Eiermarkt
Mit den steigenden Produzentenpreisen beim Knospe-Getreide haben sich
auch die Futterkosten für die Eierproduzenten erhöht. Die Branche trägt
dem mit einem um 1,2 Rappen erhöhten Richtpreis Rechnung.
Die Eierpreise sind sehr stark von Futterpreisen abhängig, denn die eiweissreiche Fütterung ist einer der Hauptkostenfaktoren, deren Bewegungen sich in
den Kalkulationen für Bio-Junghennen
und für Bioeier niederschlagen. Letztes
Jahr konnte erfreulicherweise der Anteil
des Schweizer Getreides im Biofutter
gesteigert werden. Gleichzeitig stieg der
Inlandfuttergetreidepreis und die angespannte Versorgungslage für Protein-Futterkomponenten im Ausland verschärfte
sich. Beides führte folglich zu einem steigenden Knospe-Eierrichtpreis fürs Jahr
2013. Am 6. Dezember 2012 haben sich
die Vertreter der Abnehmer und Produzenten auf den neuen Richtpreis von 44,5
Rappen für ein Knospe-Ei 53 g+ geeinigt.
Dieser gilt seit dem 1. Januar 2013. Er
liegt 1,2 Rappen höher als der bisherige
Richtpreis, der sich zwischen den Jahren
2010 bis 2012 auf einem stabilen Niveau
gehalten hat. Der Richtpreis für die Knospe-Junghenne beträgt Fr. 24.70.
Neben Futterkosten auch Baukosten
ein Thema
Neben den Futterkosten sind auch die
Baukosten ein wichtiger Faktor in der
Eierpreiskalkulation. Ein Produzent, der
heutzutage in die Bioeierproduktion einsteigen möchte, muss mit einer Investition von gut über 500‘000 Franken rechnen. Auf diesen Aspekt wird in künftigen
Preisverhandlungen mehr Gewicht gelegt, da immer mehr Produzenten durch
die steigende Nachfrage nach Bioeiern
SGZ 2/13
AUS DEN VERBÄNDEN
in einen neuen Stall investieren. Diese
Investitionskosten muss auch der Detailhandel bei der Konsumentenpreis-Gestaltung entsprechend berücksichtigen.
Die Nachfrage steigt, die Produktion
zieht nach
Schon seit mehreren Jahren erhöht sich
die Produktionsmenge der Schweizer Bioeier kontinuierlich. Aviforum berechnet in
seiner Statistik, dass zwischen 2007 und
2012 die Produktion um beinahe 50 %
gewachsen ist. Im Jahr 2012 betrug die
in der Schweiz produzierte Bioeiermenge
rund 104 Mio. Stück, das sind 2 % mehr
als im Vorjahr. Und da fast alle Schweizer Biolegehennenhalter nach Bio Suisse
Richtlinien arbeiten, weisen fast alle inländischen Bioeier Knospe-Qualität auf.
Dass die Produktion stets wächst,
hängt sehr eng mit der zunehmenden
Nachfrage zusammen. Das Vertrauen der
Schweizer Konsumenten ins einheimische
Bioei ist gross. Im 2011 erreichte hierzulande der Biomarktanteil am Eierumsatz
im Detailhandel rund 20 %. Das Ei steht
somit an der Spitze der Bioprodukte.
Somit wird also rund jeder 5. Franken
beim Eierkonsum für ein Produkt aus
tierfreundlicher Haltung, mit täglichem
Auslauf, kleineren Stalleinheiten und Biofütterung für Legehennen ausgegeben.
Dafür ist der Konsument bereit, einen
Mehrpreis zu bezahlen.
Diese Entwicklung widerspiegelt den
Markttrend: Die neusten Mitteilungen des
Detailhandels zeigen, dass der Biomarkt
weiter wächst. Coop etwa meldet im Jahr
2012 mit der Naturaplan-Marke ein UmUmsatz in Mio. CHF
Umsatz Mio CHF
satzplus von 4,5 % erreicht zu haben. Für
das Jahr 2013 sind die Prognosen weiter
positiv. Die Biokükenstatistik des Aviforums deutet auf ein weiteres EiermarktWachstum hin. Für die Produzenten, die
den Einstieg oder die Umstellung auf die
Bioeierproduktion in Betracht ziehen, ist
es nach wie vor entscheidend, im Vorfeld
die Absatzmöglichkeiten mit einem Abnehmer abzuklären.
Eierproduzenten an der
MUBA (22.2.-3.3.2013)
Seit mehreren Jahren sind die acht Nordwestschweizer Eierproduzenten im Frühjahr mit einem gemeinsamen Auftritt an
der MUBA in Basel präsent – jedes Jahr
auch mit einem neuen Schwerpunkt.
An der diesjährigen Messe zeigen wir
den Unterschied zwischen Freilandhaltung und Bio auf (siehe Poster unten). >>
Weiterentwicklung der Biolegehennenhaltung
2012 war ein wichtiges Jahr für die
Weiterentwicklung der Bioeierproduktion. Die Fachkommission Eier bei Bio
Suisse hat mehrere Themen aus dem
Qualitäts- und Richtlinien-Bereich aufgegriffen und diese zusammen mit der
Markenkommission Anbau, der IG BioEi Suisse, dem FiBL und den Abnehmern
diskutiert. Die Arbeit an der Weiterentwicklung der 100 % Biofütterung, der
Reduktion des Medikamenteneinsatzes
und der Bearbeitung der Weisungen für
die Knospe-Legehennenhaltung wird dieses Jahr fortgesetzt. Die IG Bio-Ei Suisse
möchte diese Themen an der nächsten
Generalversammlung mit den KnospeProduzenten vertieft diskutieren. Die
Terminbekanntgabe (voraussichtlich im
März) und weitere Informationen werden
auf www.bioaktuell.ch publiziert.
Spiel- und
Quizparcours
Bio-Haltung
1/5 der
Freiland-Hühner sind Bio1/5 der Freiland-Hühner sind BioHühner.
Der Schweizer
Konsument
Der Schweizer
Konsument
Hühner.
greift greift
immer
mehr
zu zu
Bio-Eiern.
immer
mehr
Bio-Eiern.
Unterschied?
besteht
WorinWorin
besteht
der der
Unterschied?
Anforderungen
Anforderungen
Futter aus Bio-Produktion
Freiland Bio
Freiland
Bio
+
Futter aus Bio-Produktion
- +
+Futter aus IP/konventioneller Produktion
Volieren-Haltung
Futter aus IP/konventioneller
Produktion
+ + BTS - + BTS
Tiere pro m2 im Stall
10
Volieren-Haltung
+ BTS
+ 8BTS
Wintergarten
Tiere pro m2
im Stall
10 +
8+
Fläche je 1000 Tiere im Wintergarten
43m2
100m2
Wintergarten
+ +
++
Weideauslauf RAUS
Fläche je 1000
Tiere
imauf
Wintergarten
43m2
Fläche
je Tier
der Weide
2.5m2 100m2
5m2
Weideauslauf
RAUS
+
+
Küken in der Schweiz geschlüpft
+
+
Aufzucht
auf Weide
Bio-Betrieb
+
Fläche je Tier
auf der
2.5m2
5m2
Aufzucht
auf IP/konv.
CH-Betrieb
Küken in der
Schweiz
geschlüpft
+ +
+Anforderungen an den Betrieb
ÖLN
Aufzucht auf Bio-Betrieb
+ BIO
Aufzucht auf
IP/konv. haben
CH-Betrieb
Bio-Hühner
im Stall und auf der Weide +
mehr Platz, fressen
Anforderungen
an den Betrieb
ÖLN
ausschliesslich
Bio-Futter und können immer auf
die Weide. BIO
Bio-Hühner haben im Stall und auf der Weide mehr Platz, fressen
ausschliesslich Bio-Futter und können immer auf die Weide.
In Bio-Betrieben ist die Herdengrösse auf 500 Tiere
begrenzt.
In Bio-Betrieben ist die Herdengrösse auf 500 Tiere
begrenzt.
Magdalena Blonkiewicz, Produktmanagerin Milch & Eier, Bio Suisse
In einem Bio-Stall dürfen max. 2000 Tiere leben.
Bericht zur Bio-Legehennentagung 2013
siehe Seite 3 dieser Ausgabe.
Marktanteil
50
Anteil Bio in %
20%
45
18%
40
16%
35
14%
30
12%
25
10%
20
8%
15
6%
10
4%
5
2%
In einem Bio-Stall dürfen max. 2000 Tiere leben.
Import Verarbeitung
Bio
Bodenh.
Freiland
Import Konsum
Rp.
50
44
43
45
40
35
0
30
28
24
25 25
24
20
15
15 15
11
11 10
5
0
0%
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Grafik 1: Bio-Eier: Umsatz und Marktanteile im Schweizer Detailhandel
(Quelle: AC Nielsen)
SGZ 2/13
01
02
03
04
05
06
07
08
09
10
11
12
Grafik 2: Preisentwicklung von Eiern in der Schweiz (durchschnittliche Produzentenpreise 53 g + bzw. Importpreise (Quelle: BLW)
9
AUS DEN VERBÄNDEN
In Form eines Wettbewerbs sollen die
Gäste sich mit dem Thema auseinandersetzen. Auf den verschiedenen Infotafeln
werden die Besucher die Antworten finden können. Wer die richtigen Antworten
entdeckt, darf am Glücksrad drehen. Niemand geht leer aus, alle bekommen einen
Preis.
Natürlich kann man sich an unserem Stand auch verpflegen – mit feinen
Crêpes und/oder mental mit einem guten
Gespräch. Selbstverständlich ist jeden
Tag auch mindestens eine Produzentin
oder ein Produzent anwesend.
Und: Auf den Besuch anderer Produzenten freuen wir uns ganz besonders.
Sonja Degen für die Nordwestschweizer Eierproduzenten
Homöopathie in der
Geflügelhaltung
Nachruf Walter Stettler, Vucherens (23.2.1927 - 7.1.2013)
Eine sehr bekannte Persönlichkeit in der Schweizer-Geflügelwirtschaft ist seit Anfang dieses Jahres leider nicht mehr unter uns. Walter Stettler ist nach einer kurzen Krankheit am
7. Januar im Alter von fast 86 Jahren verstorben.
Dass Walter Stettler in der Geflügelwirtschaft vieles bewegt und eine grosse Karriere
gemacht hat, ist auf einen Unfall in seinen jungen Jahren zurückzuführen. Als gelernter Käser war seine Zukunft in dieser Branche vorgesehen – bis zu seinem Unfall, bei
dem Walter Stettler mit 23 Jahren auf tragische Weise seine linke Hand verlor. Darauf
entschied sich Walter, die Geflügelzuchtschule zu absolvieren, mit der Absicht, in dieser
Branche seinen Weg zu gehen. Wie wir alle wissen, hat Walter trotz seinem Handicap
mehr gearbeitet und erreicht, als die meisten von uns mit zwei Händen.
Der Betrieb Stettler wird zwar schon seit mehr als 25 Jahren von seinem Sohn Jacques
geführt. Trotzdem habe ich gehört, Walter habe bis zuletzt die Ereignisse und vor allem
auch alles, was mit der Geflügelwirtschaft zu tun hatte, sehr genau verfolgt. Er war auch
bis zu seinem Lebensende ein treuer Leser unserer Geflügelzeitung.
Seiner Frau Dora, seinen 5 Kindern und 14 Grosskindern möchte ich im Namen aller in der Geflügelbranche Tätigen unser herzlichstes Beileid aussprechen. Wir werJean Ulmann, GalloSuisse
den Walter in stetiger Erinnerung behalten.
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SGZ 2/13
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Sagen
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SGZ 2/13
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11
WISSENSCHAFT UND PRAXIS
Legehennenversuch auf UFA Bühl mit 100 % Biofutter
100 % Bio-Futter: normale Leistung mit Mehrkonsum
Die UFA AG hat auf ihrem Versuchsbetrieb einen Leistungsvergleich mit
Legehennenfutter aus 100 % Bio-Komponenten, konventionellem Futter sowie Futter mit 95 % Bio-Komponenten durchgeführt. Fazit: Mit 100 % Biofutter lassen sich normale Leistungen erreichen, dies aber mit einem deutlich
höheren Futterkonsum.
J. Emmenegger. UFA Bühl, der Versuchsbetrieb der UFA AG in Hendschiken,
ist kein Bio-Betrieb. Trotzdem ist UFA
Bühl aufgrund der standardisierten Bedingungen sehr gut geeignet, auch die
Eigenschaften von Bio-Futter zu vergleichen. Futterunterschiede sind dann
gut erkennbar, wenn alle übrigen Faktoren möglichst konstant sind und das
Ergebnis nicht beeinflussen. Zu diesen
anderen Einflussfaktoren gehören zum
Beispiel die Tiere (Herkunft, Gesundheit),
die Bedingungen im Stall, der Zeitraum
der Beobachtung, die Behandlungen
(z.B. Impfungen) und die Tierbetreuung.
Die Diskussionen zum 100 %-Anteil im
Biofutter in der EU und der Schweiz gaben den Anstoss für zwei Bio-Geflügelversuche auf UFA Bühl. Nach der Junghennenaufzucht mit 100 %-Bio-Futter
wurde ein Legeversuch mit entsprechendem Legefutter durchgeführt.
Aufzucht mit 100 % Bio-Futter
Die Aufzucht der Lohmann Brown
Hybriden fand im Frühjahr bis Juli 2011
statt. Verglichen wurde das konventionelle Aufzuchtfutter mit Futter in 100 %
Bioqualität. Bis zur 8. Woche erhielten
die Küken beider Varianten ein Kükenfutter und danach ein Junghennenfutter. Die
Aufzucht verlief weitgehend normal.
Vom Futter der 100 % Bio-Variante
wurde vergleichsweise etwas weniger
verzehrt. Entsprechend waren die Junghennen dieser Variante zwar leichter als
die konventionell gefütterten Tiere, im
Durchschnitt erreichten sie aber knapp
das von der Zuchtorganisation vorgegebene Sollgewicht.
Es zeigte sich, dass die Junghennenaufzucht mit einer 100 % Bio-Fütterung
grundsätzlich funktioniert. Bei 95 %
Bioanteil wäre jedoch ein optimaleres
Aminosäureverhältnis und folglich eine
bessere Gewichtsentwicklung möglich.
Am 121. Tag wurden die Junghen12
nen beider Varianten in den mit gleichem
Volierensystem eingerichteten Legestall
verbracht und im Legeversuch während 10
Legeperioden à 4 Wochen beobachtet.
Varianten im Legeversuch
Im Legeversuch wurden drei Futtervarianten verglichen. Das Futter der Variante A
entsprach der Kontrolle und war ein konventionelles Standard-Legehennenfutter. In
Variante B wurde ein Futter mit 100 % BioAnteil geprüft, und Variante C entsprach
einem Bio-Futter aus dem Jahr 2011, es
enthielt also nur 95 % Bio-Komponenten.
Die Fütterung erfolgte bei allen Varianten in zwei Phasen: In den ersten fünf
Legeperioden erhielten die Hennen Starterfutter, ab der sechsten bis zur zehnten
Legeperiode ein Zweitphasenfutter. Die
Futter der beiden Phasen unterschieden
sich bezüglich Energie-, Rohprotein- und
Kalziumgehalt.
Da Bio-Eier von den gleichen Hybriden
gelegt werden wie die konventionellen
Eier und auch vergleichbare Leistungen
erwartet werden, unterscheidet sich der
Nährstoffbedarf von Bio-Legehennen
nicht von demjenigen konventionell gefütterter Tiere.
Herausforderung Futterformulierung
Mit den aktuellen Vorgaben für BioLegehennenfutter sind die empfohlenen
Futtergehalte der Hybridorganisationen
nicht einzuhalten. Vor allem die Methionin-Versorgung ist zu knapp. Bei der Formulierung der Versuchsfutter war deshalb
ein optimaler Weg zwischen Mangel und
Überschuss an Nährstoffen zu finden.
Tabelle 1 enthält die Zusammensetzung
der Versuchsfutter während der ersten
Legephase.
Die wichtigste Proteinquelle im BioLegehennenfutter ist Sojakuchen. Soja
allein würde allerdings wegen des hohen
Rohproteingehalts und des unausgeglichenen Aminosäuremusters zu unerwünschten Nebenfolgen führen. Da die
Zulage von synthetischen Aminosäuren
im Bio-Futter nicht erlaubt ist, wurde BioSoja im 100 %-Versuchsfutter mit weiteren Proteinträgern (Rapskuchen, Sonnenblumenkuchen) kombiniert.
Die Legehennen fressen bekanntlich
nach Energiesättigung. Falls die Hennen
mehr Futter aufnehmen, nehmen sie auch
Tabelle 1: Zusammensetzung der Versuchsfutter (1. Legephase)
Getreide
Getreidenebenprodukte
Proteinträger
Synth. Aminosäuren
Mineralstoffe
Vormischungen
Flüssigkeiten
%
%
%
%
%
%
%
Kontrolle
51.4
7.1
26.7
0.2
10.6
0.6
3.4
Bio 100%*
47.0
2.1
38.4
0.0
9.8
1.2
1.5
Bio 2011*
45.4
0.0
41.8
0.0
9.9
1.1
1.8
Bio 100%*
177
10.9
8.4
3.2
36.1
6.4
Bio 2011*
203
11.4
9.4
3.7
36.2
6.2
* Rohkomponenten in Bio-Qualität, inkl. Körneranteil
Tabelle 2: Gehalte der Versuchsfutter (1. Legephase)
Rohprotein
Umsetzbare Energie
Lysin
Methionin
Calcium
Phosphor
* Gehalte inkl. Körneranteil
g/kg
MJ/kg
g/kg
g/kg
g/kg
g/kg
Kontrolle
178
11.7
9.2
4.6
36.0
5.2
SGZ 2/13
WISSENSCHAFT UND PRAXIS
100
140
95
130
120
85
gFutterproTag
%Legeleistung
90
80
75
70
65
Kontrolle
60
Bio100%
Bio2011
110
100
90
80
50
Bio100%
Bio2011
60
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
1
Legeperiode
Grafik 1: Legeleistung von der 1. bis 10. Legeperiode
mehr Aminosäuren und Mineralstoffe zu
sich. Um den Verzehr zu steigern, wurde
der Energiegehalt beim 100 %-Biofutter
im Vergleich zur Variante Bio 2011 um
0,5 MJ UEG reduziert. In Tabelle 2 sind
die wichtigsten Gehalte der drei Versuchsfutter zusammengefasst.
Ergebnisse
Über Zwischenergebnisse des laufenden Versuches wurde bereits in der Ausgabe SGZ 5/12 («100 %-Biofutter: Eine
Herausforderung, aber machbar») berichtet. Im aktuellen Beitrag werden die Ergebnisse des abgeschlossenen Versuches
vorgestellt.
Der Versuch verlief ohne nennenswerte Probleme. Während der 40 Legewochen betrug die Abgangsrate der eingestallten 900 Legehennen total 1,1 %. Am
149. Lebenstag erreichten die Hennen aller Varianten eine Legeleistung von 50 %.
Tabelle 3 enthält die Ergebnisse von der
1. bis und mit der 10. Legeperiode.
100 % Bio mit guter Legeleistung …
Bei allen Varianten erreichten die
Tiere in der 2. Legeperiode die höchste
Legeleistung. Danach fiel diese auf rund
90 %, bzw. bei der Variante Bio 2011 auf
85 % zurück. Grafik 1 zeigt den Verlauf
der Legeleistung.
Mit der Variante Bio 100 % wurde die
gleiche Legeleistung erreicht wie mit dem
konventionellen Futter. Deutlich schlechter, aber statistisch knapp nicht gesichert,
fiel die Legeleistung bei der Variante Bio
2011 aus. Beim Eigewicht unterschieden
sich die drei Futtervarianten nicht.
… und hohem Futterverzehr
Die Futteraufnahme je Hennentag
fiel mit konventionellem Futter deutlich
SGZ 2/13
Kontrolle
70
55
2
3
4
5
6
Legeperiode
7
8
9
10
Grafik 2: Futterverzehr von der 1. bis 10. Legeperiode
tiefer aus als beim Bio-Futter. Der mittlere Tagesverzehr mit konventionellem
Standardfutter lag 4 Gramm unter der
Variante Bio 2011 und sogar 10 Gramm
tiefer als bei Bio 100 %. In der Grafik 2
ist der vergleichsweise hohe Futterverzehr der Variante Bio 100 % ab der
ersten Legeperiode deutlich erkennbar.
Die Hennen der Bio-Varianten benötigten
pro Ei im Mittel 12 Gramm und pro kg
Eimasse rund 180 Gramm mehr Futter als
die konventionell gefütterten Tiere. Zwischen den beiden Bio-Futter zeigten sich
hier keine relevanten Unterschiede.
Beim vorliegenden Versuch wurde auch
untersucht, ob sich die 100 % Biofütterung
in der Aufzucht auf die Legephase auswirkte. Bezogen auf die zehn Legeperioden
ergaben sich keine statistisch gesicherten
Unterschiede. Allerdings wirkte sich das
Körpergewicht der mit 100 % Bio-Futter
ernährten Junghennen auf das Eigewicht
aus: Die Eier dieser Aufzuchttiere waren im
Mittel 0,5 Gramm leichter.
Fazit
Obwohl der Nährstoffbedarf von Legehennen auf Bio-Betrieben wohl höher
ist als auf dem Versuchsbetrieb Bühl,
erlaubte der beschriebene Versuch mehrere aufschlussreiche Beobachtungen.
Mit 100 % Bio-Legehennenfutter ist
eine normale Legeleistung möglich. Die
Voraussetzung dafür ist, dass jede einzelne Legehenne genügend Futter zu sich
nimmt. Nur so kann ein Nährstoffmangel
verhindert werden. Durch den leicht reduzierten Energiegehalt sowie angepasste Protein- und Aminosäuregehalte kann
die optimale Nährstoffversorgung unterstützt werden.
Für eine erfolgreiche Legehennenhaltung mit 100 % Bio-Futter spielen viele
Faktoren eine Rolle. Neben der Futterzusammensetzung sind vor allem das
Körpergewicht bei Legebeginn sowie das
umsichtige Management zu erwähnen.
Jacques Emmenegger, UFA AG
Tabelle 3: Ergebnisse von der 1. bis 10. Legeperiode (LP), Mittelwert von je 2 Abteilen
Variante
Tierzahl Beginn
Abgänge je LP
Alter bei 50% LL
Legeleistung (LL)
LL je Hennentag
LL je Anfangshenne
Eier je Anfangshenne
LL > 90%
Eigewicht
Futter
je Hennentag
je Ei
je kg Eimasse
Kontrolle
Bio 100%
Bio 2011
Ø
N
%
Tage
300
0.17
149
301
0.07
149
299
0.10
149
0.11
149
%
%
Stk
Wochen
g/Ei
87.7
87.4
245
19.5
62.5
87.0
87.0
243
12.0
62.3
83.1
82.8
232
7.0
62.6
85.9
85.7
240
12.8
62.5
g/Tag
g/Ei
kg/kg
116a
133a
2.15
126c
145b
2.34
120b
145b
2.32
121
141
2.27
Unterschiedliche Buchstaben bedeuten statistisch gesicherte Unterschiede (p<0.01).
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14
SGZ 2/13
WISSENSCHAFT UND PRAXIS
Versuch mit Rohfaser und Raufutter bei Legehennen
Raufutter reduziert Federpicken und Kannibalismus
In einem schwedischen Legehennenversuch wurde der Einfluss eines hohen
Anteils Sonnenblumenkuchen in der Futterration sowie das separate Anbieten von Luzerneheu untersucht. Das Anbieten des Raufutters reduzierte das
Federpicken und den Kannibalismus deutlich.
gl. Im Versuch wurden zwei Fragestellungen angegangen. Zum einen ging es um
den Einsatz von hohen Anteilen kaltgepressten Sonnenblumenkuchens. Gerade
in der Bio-Legehennenhaltung, wo der
Einsatz von synthetischen Aminosäuren
untersagt ist und Proteinkomponenten
aus Bio-Anbau knapp verfügbar sind,
kommt kaltgepresster Sonnenblumenkuchen als wertvolle Proteinquelle in Frage.
Allerdings weist Sonnenblumenkuchen
einen hohen Fettanteil und hohe, stark
schwankende Rohfasergehalte auf. Hohe
Anteile an Fasern können einen dünnen
Kot verursachen, und fett- und faserreiche
Futtermittel beeinflussen den Fettstoffwechsel des Huhnes. Andererseits – und
dies die zweite Fragestellung – können
faserreiche Futtermittel einen positiven
Effekt bezüglich Federpicken/Kannibalismus haben. Deshalb wurde zusätzlich
eine Variante mit separat verabreichtem
Raufutter (Luzerneheu) untersucht.
600 Lohmann LSL- und 600 Lohmann
Brown Legehennen wurden in einer dreietagigen Voliere mit total 12 Abteilen zu
je 100 Tieren eingestallt (zwei Wiederholungen pro Hybride und Futterverfahren).
Pro Hybride wurden folgende drei Futterverfahren geprüft:
A: Kontrollfutter
B: Kontrollfutter wie bei Verfahren A und
separat angebotenes Raufutter (Luzerneheu)
C: Versuchsfutter mit 26% Sonnenblumenkuchen und hohem Öl-/Fasergehalt.
Die durchschnittliche Besatzdichte betrug
3,2 Hennen je m2 begehbare Fläche. Die
Schnäbel der Hennen wurden nicht gekürzt. Im Sommer, von Alterswoche 26
bis 49, hatten die Tiere Zugang zu einem
Weideauslauf.
Die wichtigsten Futterkomponenten
und -gehalte sind in der Tabelle 1 ersichtlich. Das Versuchsfutter erfüllte die BioAnforderungen der EU ab 2012, wonach
keine konventionellen Futterkomponenten enthalten sein dürfen. Das ebenfalls
SGZ 2/13
in beiden Futtervarianten enthaltene
Fischmehl war zum Zeitpunkt des Versuches von dieser Regelung ausgeschlossen. Beide Futtervarianten wurden pelletiert und gekrümelt und enthielten keine
Zugabe von Enzymen. Das Versuchsfutter
hatte rund doppelt so hohe Rohfaserund Fettgehalte wie das Kontrollfutter.
Hinsichtlich der Gehalte an löslichen und
unlöslichen Nichtstärke-Polysacchariden
(NSP) waren die Unterschiede jedoch
deutlich geringer.
Als Raufutter im Verfahren B wurde
ein kommerzielles Luzerneheu-Produkt
gewählt, das mit Melasse behandelt wurde (die Melasse verbessert die Schmackhaftigkeit für andere Tierarten, hatte aber
in diesem Versuch keine Bedeutung). Das
Luzerneheu wurde zur freien Verfügung
in Rundfutterautomaten angeboten, die
über der Einstreu aufgehängt waren. Die
Halme waren mehrheitlich zwischen 30
und 50 mm lang und in der Regel nicht
länger als 100 mm. Das Heu wurde laufend nachgefüllt, die Menge gewogen
und die nicht aufgenommenen Reste
zurückgewogen und entfernt. Die Nährstoffzufuhr via Raufutter-Aufnahme wurde als vernachlässigbar angenommen.
Leistung und Mortalität beeinflusst
Die Leistungs- und Mortalitätsresultate sind in Tabelle 2 ersichtlich. Die
Unterschiede zwischen den Hybriden lagen im erwarteten Bereich: Die LSL-Tiere
hatten eine höhere Legeleistung und
einen tieferen Futterkonsum als die LBHennen. Zudem hatten die LB-Hennen
mehr Abgänge zu verzeichnen als die
Tabelle 1: Wichtigste Komponenten und Gehalte des Kontrollfutters sowie des Versuchsfutters mit hohem Anteil Sonnenblumenkuchen und erhöhten Fett- und Fasergehalten.
Weizen
Hafer
Mühlennebenprod.
Weizenkleie
Sonnenblumenkuchen
Maiskleber
Fischmehl
Kartoffelprotein
Sojaöl
UEG MJ
Rohprotein
Methionin
Cystin
Lysin
Rohfett
Rohfaser
Total NSP
Lösliche NSP
Unlösliche NSP
Kontrolle Versuch
50.9
43.3
13
12
6
5
26
5
5
5.2
4
0.03
2.5
11.3
11.4
19.4
18.4
4.0
3.8
3.7
3.5
9.6
8.1
3.3
6.9
34
68.3
11.8
14.3
2.2
3.0
9.6
11.3
LSL (6,5 % vs. 2,0 %). Am höchsten war
die Mortalität der LB-Hennen mit dem
Kontrollfutter ohne Raufutter-Ergänzung
(10,2 %). Zwei Drittel der Mortalität der
LB gingen auf das Konto von Kannibalismus. Bei den LSL war in diesem Versuch
kein Kannibalismus zu beobachten. Auch
der Anteil verlegter Eier war bei den braunen Hennen höher als bei den weissen
(20,1 % vs. 2,6 %). Entsprechend fielen
bei den LB-Hennen mehr Schmutz- und
Knickeier an.
In Bezug auf die Futtervarianten zeigte das Kontrollfutter mit Raufutter-Ergänzung die höchste Legeleistung und den
tiefsten Futterverbrauch. Daher war auch
die Futterverwertung in diesem Verfahren
am besten. Dies könnte – so die Autoren
– auch mit dem besseren Gefiederkleid
und den folglich geringeren Wärmeverlusten der Tiere (Energiebedarf) zusammenhängen.
Tabelle 2: Leistungsresultate und Mortalität von der 20. bis 74. Alterswoche
Verfahren
Kontrollfutter (K)
K plus Raufutter
Versuchsfutter
LB
LSL
% Legeleistung
88.9
90.5
89.5
87.4
91.8
g Futter/
Tier + Tag
117.7
113.7
114.7
117.4
113.4
g Eigewicht,
64.0
64.0
63.9
65.0
63.0
Futterverwertung
2.07
1.96
2.01
2.07
1.96
% Mortalität
6.1
2.7
3.9
6.5
2.0
15
WISSENSCHAFT UND PRAXIS
Besseres Gefieder und weniger Pickverletzungen mit Raufutter
Gefiederschäden und Pickverletzungen wurden zu drei Zeitpunkten benotet
(siehe Tabelle 3).
Das Gefiederkleid war bei den LSLHennen in der 40. Alterswoche schlechter
als bei den LB, danach waren aber keine
grossen Unterschiede mehr festzustellen.
Hingegen zeigten die Fütterungsverfahren einen Einfluss: Das Gefieder war bei
zusätzlichem Raufutterangebot deutlich
besser; offensichtlich trat hier weniger
Federpicken auf. Das Auftreten von Pickverletzungen an Bauch/Kloake war in der
Raufutter-Variante ebenfalls signifikant
reduziert. Bei den LB-Hennen war diese
Form der Verletzung häufiger zu beobachten als bei den LSL. Die Pickverletzungen am Kamm wurden weder durch das
Futter noch durch die Hybride beeinflusst.
Sie nahmen bei den LB im Laufe des Alters zu, bei den LSL hingegen ab.
Das Futter mit erhöhtem Rohfasergehalt brachte gegenüber dem Kontrollfutter keine Verbesserung bezüglich Gefiederschäden und Pickverletzungen. Dies
könnte, so die Autoren, mit der Art der
Rohfaser im Futter zusammenhängen.
In der Literatur wurden positive Effekte
auf das Picken bei unlöslichen Fasern
beschrieben. Im Versuchsfutter wurde
aber ein teilweise entschälter Sonnenblumenkuchen verwendet, wodurch sich
der Anteil unlöslicher Fasern verringerte.
Über dieses Futter nahmen die Hennen
täglich 13,0 g unlösliche Fasern auf, über
das Kontrollfutter 11,3 g. Das sind relativ
geringe Unterschiede zwischen den Verfahren, und die Mengen liegen wesentlich tiefer als in einem früheren Versuch,
wo mit dem Zusatz von Haferspelzen
17,7 g unlösliche Fasern aufgenommen
wurden und in der Folge ein deutlich reduziertes Picken zu beobachten war.
Tabelle 3: Benotungen von Gefiederschäden und Pickverletzungen aus 3 Erhebungen 1)
Verfahren
Kontrollfutter (K)
K plus Raufutter
Versuchsfutter
LB
LSL
Gefiedernote
14.5
17.8
15.2
16.3
15.3
16
0-10
72.9
58.3
54.2
97.9
25.7
Pickwunden
am Bauch
3.3
3.8
3.4
3.4
3.6
Fussballengeschwüre
3.5
3.3
3.5
3.7
3.1
1)
In der 40., 55., und 70. Alterswoche an 20 zufällig ausgewählten Tieren pro Gruppe benotet
(Note 1 = sehr schlecht, Note 4 = sehr gut). Bei der Gefiedernote wurden die Regionen
Nacken, Brust, Kloake, Rücken, Flügel und Schwanz separat bewertet, die Noten wurden
anschliessend zusammengezählt (Summe = 6 bis 24) und als Gruppenmittel angegeben.
Heu- und Einstreuaufnahme
Pro Henne und Tag wurden durchschnittlich 2,9 g Luzerneheu aufgenommen (3,9 g von den LB-Hennen und 1,8 g
von den LSL-Hennen). Die LSL-Hennen
frassen dafür mehr Einstreu, weshalb
hier mehr Einstreu nachgegeben werden
musste (insgesamt 79,8 kg bei den LSL
und 44,7 kg bei den LB). Die Autoren erklären dies unter anderem damit, dass die
weissen Hennen den Weideauslauf weniger nutzen und ihr Futtersuchverhalten
eher im Stall auslebten. Erwartungsgemäss wurde ein direkter Zusammenhang
zwischen der Aufnahme von Raufutter
und von Einstreu beobachtet: In den beiden Futtervarianten ohne Raufutter wurden je rund 69 kg Einstreu gefressen, in
den Verfahren mit Raufutter nur 48 kg.
Feuchterer Kot mit mehr löslichen
Fasern
Der Kot war am trockensten beim Kontrollfutter (26,6 % Trockensubstanzgehalt
gegenüber 23,5 % beim Versuchsfutter).
Dies wird damit erklärt, dass das Versuchsfutter 36 % mehr lösliche Fasern
(NSP) enthielt, die bekanntermassen einen negativen Einfluss auf die Kotkonsistenz haben.
Bei der Fussballengesundheit waren
Tabelle 4: Nutzung des Weideauslaufes als Durchschnitt von wöchentlichen Erhebungen
zwischen der 26. und 49. Alterswoche, angegeben als Prozentsatz der Zeit, an denen sich die
angegebene Anzahl Tiere pro Gruppe im Auslauf aufhält (total 100 Tiere pro Gruppe).
Verfahren
Kontrollfutter (K)
K plus Raufutter
Versuchsfutter
LSL
LB
Pickwunden
am Kamm
3.1
3.2
3.2
3.2
3.2
Anzahl Tiere im Auslauf
10-20
20-30
21.9
5.2
24.0
13.5
25.0
18.8
2.1
0.0
45.1
25.0
30-100
0.0
4.2
2.1
0.0
4.2
die grössten Unterschiede hybridbedingt:
Die LSL-Hennen hatten deutlich mehr
Fussballengeschwüre und Fussballenverletzungen als die LB.
LB nutzen Weide wesentlich besser
Im Versuch wurde auch erfasst, wie
gut die Hennen den Weideauslauf nutzten (siehe Tabelle 4). LB-Hennen besuchten den Auslauf wesentlich häufiger als
die LSL-Hennen. Interessanterweise waren die LB-Hennen aus den Gruppen mit
Kontrollfutter weniger häufig im Auslauf
als jene der Gruppen mit Raufutter und
mit erhöhtem Rohfasergehalt. Die Autoren des Berichtes sehen dies als Indiz
dafür, dass in Herden mit mehr Pickverletzungen das Furcht- und Stresslevel höher
ist und dies das Auslaufverhalten negativ
beeinträchtigen könnte.
Fazit
Als wichtigste Erkenntnis hat der Versuch bestätigt, dass das separate Anbieten von Raufutter das Federpicken und
den Kannibalismus reduzieren und die
Gefiederqualität verbessern kann. Dies
unterstützt auch die These, wonach das
Bepicken der Artgenossen ein fehlgeleitetes Futtersuchverhalten ist.
Im Versuch hat sich zudem kaltgepresster Sonnenblumenkuchen als wertvoller
Proteinlieferant erwiesen, der insbesondere für die Bio-Fütterung von Interesse
sein kann. Allerdings kann der erhöhte Fasergehalt (lösliche NSP) eine schlechtere
Kotkonsistenz zur Folge haben, zumal im
Bio-Futter keine NSP-spaltenden Enzyme
eingesetzt werden dürfen.
Quelle: R. Kalmendal und H. Wall,
Universität Uppsala, Schweden; Artikel im British Poultry Science, Volume
53, Nr 2 (April 2012)
SGZ 2/13
AUS DER / FÜR DIE BRANCHE
Spezielle Hennenlinie von Lohmann Tierzucht für die Bio-Eierproduktion
Ein spezielles Huhn für die Bio-Haltung
Seit 2009 wird von Lohmann Tierzucht GmbH eine spezielle Henne für den
Bio-Eiermarkt geprüft – die Lohmann Brown PLUS. Diese Henne zeichnet sich
durch ein höheres Körpergewicht und eine höhere Futteraufnahme gegenüber
den konventionellen Braunlegern aus und soll so eine ausreichende Nähstoffaufnahme und gute Leistungen unter Bio-Bedingungen gewährleisten. In den
deutschen Legeleistungsprüfungen schnitt diese Henne sehr gut ab.
M. Schmutz, LTZ. Als Name für die neue
Henne wurde Lohmann Brown PLUS gewählt, wobei der Zusatz «PLUS» auf das
höhere Köpergewicht hinweisen soll. Seit
Ende 2009 stehen Elterntiere dieses Genotyps auf dem Biobetrieb Schubert in
Unterrüsselbach/Oberfranken in Deutschland unter Bio-/Demeter-Bedingungen in
der Praxisprüfung.
Bio-Eierproduktion: steigende Bedeutung und spezielle Anforderungen
Der Anteil der Bio-Eierproduktion stieg
in den letzten Jahren sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz kontinuierlich an; im Jahr 2011 betrug der Anteil
in Deutschland rund 7 %, in der Schweiz
rund 14 %. Einem solchen anhaltenden
Trend kann sich auch ein Zuchtunternehmen nicht entziehen und muss sich
Gedanken darüber machen, ob es Hennen gibt, die den Anforderungen der BioProduktion besser gerecht werden. Zwar
sind die in Deutschland verfügbaren
Lohmann-Herkünfte auch für die Bio-Haltung gut geeignet und haben dies durch
zahlreiche gute Leistungsergebnisse unter Beweis gestellt – aber bekanntlich ist
«das Bessere der Feind des Guten».
Die Herausforderungen der Bio-Haltung liegen vor allem in den Einschrän-
kungen bei den Futter-Rohkomponenten:
Es sind nur wenige Proteinkomponenten
aus Bio-Anbau verfügbar und es sind keine synthetischen Aminosäuren erlaubt.
Dies führt oft zu einer kritischen Futterstruktur und einer niedrigeren Nährstoffdichte als bei konventioneller Fütterung.
Um sicherzustellen, dass die Hennen
auch dann genügend Nährstoffe aufnehmen, um die entsprechende Leistung zu
bringen, ist eine Henne mit einer höheren
Futteraufnahme im Vorteil.
In ersten Gesprächen in den Jahren
2008 und 2009 wurde deutlich, dass
der Demeter-Verband in Deutschland
bestrebt ist, seinen Mitgliedern (und den
Mitgliedern anderer Bio-Verbände) Küken und Junghennen anzubieten, deren
Eltern bereits gemäss den Anforderungen
des Verbandes gehalten werden. Da hierfür eine neue Elterntierhaltung aufgebaut
werden sollte, war es möglich, im Jahre
2009 zusätzlich über eine genetische Anpassung nachzudenken.
Schwerere Linien waren vorhanden
Aufgrund anderer, früherer Überlegungen gab es zu diesem Zeitpunkt im
Genpool von Lohmann Tierzucht bereits
Linien, die ein höheres Körpergewicht –
und damit immer verbunden – eine höhe-
re Futteraufnahme aufgewiesen haben.
Diese Linien sind jedoch keine «Exoten»,
sondern stammen als sogenannte Subpopulationen aus den Original-Zuchtlinen
von Lohmann Brown. So wurden über
mehrere Generationen speziell jene Familien ausgewählt, welche die Anforderungen an ein hohes Körpergewicht erfüllen;
aus diesen Familien wurden die neuen
Linien aufgebaut.
Gute Ergebnisse in Leistungsprüfungen
Erste interne Vergleiche (Feldtests zur
Nachkommenprüfung auf Praxisbetrieben) von Lohmann Brown PLUS mit den
Hennen der «normalen» Lohmann Brown
Classic zeigten, dass die Legeleistung auf
vergleichbarem Niveau liegt und auch die
Eiqualität, vor allem Schalenfarbe und
Bruchfestigkeit, mit jener der LB Classic
Hennen mithalten kann. Durch die Selektion auf ein höheres Körpergewicht haben
die Qualitätseigenschaften nicht gelitten.
Die LB PLUS nahmen auch an den beiden parallel durchgeführten Herkunftsvergleichen in Bayern (Bodenhaltung) und
Nordrhein-Westfalen (Kleingruppen / angereicherte Käfige) als Experimentalgruppen teil. Diese Leistungsprüfungen
stellten die sehr guten Ergebnisse von LB
PLUS unter Beweis, die absolut nicht hinter den Leistungen von LB Classic zurückstehen (siehe Tabelle folgende Seite sowie
auch SGZ 10/12).
Nutzung der männlichen Küken
Ein Nebenaspekt des höheren Körpergewichtes ist, dass auch die männlichen
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Tier & Technik Halle 2.1
SGZ 2/13
17
AUS DER / FÜR DIE BRANCHE
Fortsetzung von Seite 17
Küken von LB PLUS etwas schwerer sind
als die männlichen Küken von LB Classic.
Diese Eigenschaft hilft – wenn auch nur
in geringem Mass – bei der Mast bzw.
Aufzucht der männlichen Tiere. Leider tritt
der Effekt des höheren Körpergewichtes
erst ca. ab der 6.-8. Lebenswoche auf
und ist auch dann nicht allzu gross.
Dr. Matthias Schmutz, Lohmann
Tierzucht GmbH, Cuxhaven (D)
In der nächsten Ausgabe erfahren Sie
mehr über die neue «Zweinutzungslinie»
Lohmann DUAL.
LB PLUS in der Schweiz
Die neue Lohmann LB PLUS wird für die
Vermehrung in der Schweiz an die Animalco AG geliefert. Die Elterntier-Küken sind
momentan in der Aufzucht und die Hennen werden ab Mitte dieses Jahres Bruteier
produzieren, aus denen in der Bio-Brüterei
Lindenberg AG kräftige Küken schlüpfen
werden. Diese können über die Vertragspartner Burgmer Geflügelzucht, GZH und
Wüthrich Brüterei AG bezogen werden.
Ab Ende Jahr sind für den Bio-Markt über
diese Partner nur noch LB PLUS erhältlich.
Die LB PLUS Henne erbringt eine hervorragende Legeleistung, neigt wenig zu
Kannibalismus und behält ein intaktes Federkleid – also genau richtig für die BioHaltung. Im Übrigen hat sie die bekannten
Vorzüge der Lohmann-Tiere. Die Henne
wird ein paar Gramm mehr Futter fressen;
für die Bio-Haltung hat sie aber wichtige
Vorteile, die sich für den Produzenten ausAnimalco AG, Staufen
zahlen werden.
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18
Tabelle: Resultate der Leistungsprüfungen in Deuschland (März 2010 bis August 2011)
Résultats des épreuves de performance en Allemagne (mars 2010 - août 2011)
Eier je Anfangshenne (Stk.)
Œufs par poule départ (pcs.)
Eigewicht (g)
Poids de l'œuf (g)
Futter je Tier & Tag (g)
Aliment par poule & jour (g)
kg Futter/kg Eimasse
kg d'aliment par kg d'oeufs
Tierverluste (%)
Pertes (%)
Eischalenfestigkeit (N)
Résistance de la coquille (N)
Körpergewicht (g)
Poids corporel (g)
1)
Ort1)
Kleingr.
Bodenh.
Kleingr.
Bodenh.
Kleingr.
Bodenh.
Kleingr.
Bodenh.
Kleingr.
Bodenh.
Kleingr.
Bodenh.
Kleingr.
Bodenh.
LB PLUS
328
313
64.3
64.2
122
125
2.11
2.24
0.8
3.6
46.5
45.0
2236
1999
LB CLASSIC
329
298
64.9
64.5
118
124
2.00
2.31
1.7
4.2
47.3
45.0
2138
1995
Hybr. X
319
294
65.4
65.6
122
123
2.09
2.28
4.2
6.0
42.6
42.3
2188
1995
Hybr. Y
312
287
64.0
64.3
120
128
2.17
2.42
3.3
20.2
40.7
39.5
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SGZ 2/13
MARKTINFOS
Marktbericht Eier
Kükenstatistik / statistique des poussins
(Ende Januar 2013)
Woche
semaine
Inland
Die Nachfrage nach Frischeiern lag im
Januar naturgemäss auf etwas tieferem
Niveau als vor den Festtagen in der Weihnachtszeit. Trotzdem sind die CH-Eier
überall gesucht, sowohl im Bio-Eiersektor
als auch im konventionellen Bereich.
Dies gründet einerseits auf den Neueinstallungen von Junghennen nach dem
Jahresende mit daraus folgenden vorübergehenden Abschwächungen in der
Produktion. Gleichzeitig herrscht grosse
Nachfrage an Eiern für die Ostereierproduktion. Bereits sind auch die ersten
bunten Eier in den Regalen. Und während
den nun folgenden zwei Monaten werden
erfahrungsgemäss mehr als 20 Millionen
CH-Eier über den Ladentisch gehen – gekocht und gefärbt in allen Farben.
Für die Produktion der Ostereier sind
vor allem die Eier von frisch eingestallten jungen Hühnern mit der extra starken
Schale gesucht. Weil Ostern dieses Jahr
bereits im März gefeiert wird, ist die Zeit
für diese vorbereitende Produktion eigentlich sehr knapp bemessen. Doch laut
Kükenstatistik bewegt sich die Produktion von CH-Eiern auf einem absoluten Höhepunkt. Daher gehen wir von der Branche von einer zwar nicht überbordenden,
mit möglichen kleineren Ausnahmen aber
vollständigen Versorgung durch CH-Eier
an Ostern 2013 aus. Verkaufsaktionen
mit CH-Eiern vor Ostern dürften kaum
möglich sein, dafür werden Aktionshungrige nach Ostern und im Sommer
bestimmt wieder genügend CH-Eier zu
Discountpreisen finden.
➝ Tendenz: Hohe Produktion, mit
der Saison entsprechend sehr grosser
Nachfrage
Ausland
Anders als im Vorjahr kann im Ausland
heuer der Bedarf wieder gedeckt werden.
Laut der deutschen Marktinformation
Eier und Geflügel soll es in der EU 27
wieder 7 % mehr Legehennen geben als
im letzten Jahr. Die gesamten Umstellungen von den bisherigen konventionellen
Käfigen hin zu Bodenhaltung oder ausgestalteten und in der EU zugelassenen
Käfigen sollten damit abgeschlossen
SGZ 2/13
Mastlinien / souches chair
2011
2012 2011/12
Legelinien / souches ponte
2011
2012 2011/12
49
1‘116‘088
1’092’917
19’554
6’099
50
1’010’806
1’256’698
29’688
17’010
51
1’122’180
1’123’598
70‘862
1’782
52
1‘198‘539
1‘242‘444
59‘934
14‘003
52’432’668
59’403’773
2‘515’852
2’474’401
1 - 52
103.4 %
105.9%
Produktionsprognose CH-Eier / prévision de la production d'œufs CH
Mio. Eier / mio d'oeufs
16.0
2010
2011
2013
2012
15.5
15.0
14.5
14.0
13.5
13.0
12.5
12.0
11.5
11.0
4
8
12
16
20
24
28
32
Kalenderwoche / semaine
Mengen und Preise / quantités et prix
Jahr / an:
Monate / mois:
KW / semaines:
Eier / œufs
36
40
44
48
52
Quelle: SBV, BLW / source USP, OFAG
2011
Jan.-Dez.
1- 52
2012
Jan.-Dez.
1- 52
CH-Produktion / production CH 1)
Mio. Stk. / pcs
757.47
765.43
Import Schaleneier 2)
œufs en coquilles importés 2)
Mio. Stk. / pcs
533.28
536.14
CH-Produzentenpreis 3)
prix au producteur CH 3)
Rp. /cts
23.57
23.57
Importeierpreis inkl. Zoll
Prix par oeuf importé y.c. douane
Rp. / cts
13.81
15.06
Mio. kg SG / PM
72.80
75.93
Mio. kg
46.48
45.78
Geflügel / volaille
CH-Produktion / production CH
Import / importations
1)
Angabe auf volle Kalenderwochen / quantités sur des semaines complets
Inklusive Bruteier sowie Importe im Veredelungsverkehr / y.c. les œufs à couver et les importations
affectées au trafic de perfectionnement actif
3)
Quelle : BLW; Bodenhaltung 53 - 63 g / source: OFAG; œufs ponte au sol 53 - 63 g
2)
sein. Im Vergleich mit dem Jahr 2011
liegen die Legehennenbestände damit
wieder auf demselben Niveau. Wie in der
Schweiz kaufen die grossen Färbereien
momentan grosse Mengen von Eiern und
die Preise sind auf dem seit Weihnachten
höheren Niveau relativ stabil.
➝ Tendenz: Angebot gut bedarfsdeckend,
Preise stabil
Jean Ulmann, GalloSuisse
19