Energie der Zukunft

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Energie der Zukunft
Nr.
Das Magazin der Trelleborg
Gruppe. Lösungen zum Dichten,
Dämpfen und Schützen
wichtiger Anwendungen.
„Wir
i haben neue
Materialien
entdeckt, die
funktionieren.“
Der Physiker Aleksandar Matic
berichtet über bahnbrechende
Fortschritte bei LithiumSchwefel-Batterien.
DIE KRAFT
DER WELLEN
Energie der Zukunft
Wellenenergie kann einen Teil der
weltweiten Nachfrage nach sauberer
und nachhaltiger Energie decken.
TRELLEBORG AUF DEM TISCH
Weich und
saugfähig
Eine spezielle Softt
ware hilft Hygienepapierproduzenten
Schöne Fassaden
Prestigeträchtige
Gebäude zeigen
sich von ihrer
besten Seite
WIE DER HONGKONG-TUNNEL DICHT BLEIBT
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INHALT 2-2016
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10
12
16
SCHÖNE FASSADE
Dichtungen spielen in den glänzenden Fassaden
neuer Büro- und Wohntürme eine zentrale Rolle.
DER TISCH IST GEDECKT
Genießen Sie mit Hilfe von Trelleborg Ihre
Lieblingsgerichte und -getränke.
6
NEUE VERBINDUNG IN HONGKONG
Ein Unterwassertunnel wird Kowloon mit Hong
Kong Island verbinden.
DIE DRUCKINDUSTRIE LEBT
16
Die Zukunftsaussichten für hochwertige
Drucklösungen sind rosig.
IN JEDER AUSGABE
Case 18
Leute & Trends 19
News / Update 22
Sonne, Wind und Wellen
DIE STROMERZEUGUNG aus Sonnen- und Windenergie
wächst rasch. 2015 generierte die globale Windenergieindustrie 63.000 MW und erreichte damit eine Gesamtkapazität von 432.000MW.
China ist mit einem Drittel der weltweiten Kapazität
führend. Trelleborg stellt schon seit Einführung dieser
Technologie Produkte und Lösungen für Windturbinen
bereit und hält kontinuierlich mit der Entwicklung der
Branche Schritt. Wir beteiligen uns auch am WetfeetProjekt, das die Hindernisse für eine kommerzielle
Nutzung
Nutzun
ng von Wellenenergie im großen Stil überwinden
möchte.
möchte
e. Lesen Sie mehr darüber in dieser Ausgabe von
T-Time.
T-Time
e.
Ein w
weiteres Thema ist die Suche nach einer preisggünstigen
ün
und umweltschonenden Batterie, die
ggroße
ro Mengen an Energie speichern und diese über
einen längeren Zeitraum nutzen kann. Viel
Spaß beim Lesen dieses Artikels auf Seite 19!
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T-Time erscheint dreimal pro Jahr.
Die in dieser Publikation veröffentlichten
Ansichten sind die des Autors oder der
befragten Personen und entsprechen
nicht in jedem Fall den Ansichten
von Trelleborg.
P
e Nilsson
Peter
P
r
Präsident
und ceo
Wenn Sie Fragen zu Trelleborg haben
oder uns einen Kommentar über T-Time
senden möchten, schreiben Sie bitte an
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EDGE [ICT]
V O N
D E R
R O L L E
Es gibt ein
Geheimnis hinter den
Hygienepapierrollen,
die die meisten von
uns benutzen.
Hochwertiger Gummi.
TEXT
GEA SCANCARELLO
FOTOS
MAURIZIO CAMAGNA
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EDGE [ICT]
DER
PAPIERHERSTELLER Industrie
Cartarie Tronchetti (ict) produziert in seiner Verarbeitungsanlage im italienischen Diecimo
im Tal des Flusses Serchio 4,5
Kilometer Hygienepapier pro Minute – 16 bis 24 Stunden am Tag an fünf oder mehr Tagen pro Woche. Im Jahr
summiert sich das auf viele tausend Tonnen.
ict verwendet nur 100 Prozent reinen, in allen Stufen
der Lieferkette zertifizierten Zellstoff – eine Entscheidung,
die das Unternehmen und seine bekanntesten Produkte
an die Spitze des italienischen und europäischen Marktes
gerückt hat.
Die Fabrik in Diecimo ist eine von sieben europäischen
ict-Produktionsstätten mit insgesamt 1.300 Mitarbeitern.
Die Papierrollen, die hier die Maschine verlassen, werden
einer umfassenden Qualitätskontrolle unterzogen. Geprüft
wird, wie weich, wie groß und wie reißfest das Papier ist.
„Unsere Aufgabe ist es, dem Papier durch den Prägeprozess
einen Mehrwert zu verleihen“, erklärt der Werksleiter
Sergio Bertoncello. „Dadurch wird das Papier entweder
weicher oder saugfähiger, da sich die Kontaktfläche zwischen Papier und Flüssigkeit vergrößert und das Papier
mehr Flüssigkeit aufnehmen kann.“
Das Prägeverfahren garantiert eine gleichbleibende
optische und haptische Wahrnehmung des Hygienepapiers, und für diese Qualitätskonstanz sind die Kunden
bereit zu zahlen. Deshalb investiert ICT hohe Summen
in die Erforschung von Prägemustern. Allerdings stellen
Prägemuster unter Umständen auch eine hohe Beanspruchung für die gummierten Walzen in den Maschinen dar.
Sind die Gummibeschichtungen nicht hart oder elastisch
genug, kann das Papier reißen oder längerfristig seine
Eigenschaften verlieren.
„Früher verwendeten wir gummierte Walzen, ohne
besonders auf die Qualität zu achten“, meint Paolo Tintori,
GUMMI FÜR DIE WEICHHEIT
ICT arbeitet mit den gummierten Trelleborg-Walzen vom
Typ Rollin XL Plast – eine hochwertige Lösung für renommierte Marken, die für besonders weiche und reißfeste
Haushalts- und Toilettenpapiere bekannt sind. Hohe
Elastizität, Abriebfestigkeit und Beständigkeit gegen
mechanische Beanspruchung gepaart mit konstanter
Härte sind die wichtigsten Merkmale dieser Walzen, die in
einem hektischen Produktionsumfeld mit anspruchsvollen
Prägeanwendungen wie doppelte oder besonders hohe
Prägemuster einen entscheidenden Unterschied ausmachen. Beim Leimen verwendet ICT Rollin Plasticote von
Trelleborg, ein System, das sich vor allem durch das NichtAnhaften der in Verarbeitungsanlagen reichlich vorkommenden Staubpartikel auszeichnet.
FÜR WEITERE
INFORMATIONEN
guillaume.bordais
@trelleborg.com
Produktionsleiter bei ict. „Sie hielten höchstens acht Monate. Danach
genügte das Hygienepapier nicht mehr
unseren Qualitätsansprüchen. Wir
mussten die Walzen oft austauschen.“
ict hatte beim Leimen der Papierlagen gute Erfahrungen mit Trelleborg
Rollin Plasticote gemacht. Deshalb lag
es nahe, auf Trelleborg-Walzen vom
Typ Rollin xl Plast umzusteigen. „Der
Unterschied liegt in der Haltbarkeit“,
meint Tintori. „Gummierte Walzen
verlieren nach längerem Gebrauch
an Härte. Dadurch verändert sich
das Ergebnis des Prägeprozesses. Mit
xl Plast passiert das nicht.“ Tintori
schätzt die Qualität des Gummis und
die Fachkompetenz von Trelleborg.
Guillaume Bordais, Vertriebsleiter
bei Trelleborg Coated Systems, meint
dazu: „Trelleborg nutzt verschiedene
Gummimischungen und setzt eine
spezielle Software ein, mit der wir das
dynamische Verhalten von Gummi
simulieren und die am besten geeignete Gummibeschichtung im Hinblick auf Härte, Dicke und Struktur
definieren können. Wir stellen nicht
nur die Gummibeschichtung bereit,
sondern geben auch präzise Empfehlungen für den Einsatz, so dass der
Gummi einer geringeren Belastung
ausgesetzt ist. Es ist eine kundenorientierte Lösung, die zu deutlichen
Einsparungen führt und Kosten vermeidet.“
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Unsere Aufgabe ist es, dem
Papier durch den Prägeprozess
einen Mehrwert zu verleihen.“
Sergio Bertoncello, Werksleiter bei ICT
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KNOW-HOW [FASSADEN]
Dem Regen trotzen
In einer Fassade sind Dichtungen unsichtbare, aber äußerst
wichtige Elemente, die Lebensdauer und Nutzen des
Gebäudes entscheidend beeinflussen. Trelleborg ist dank
seiner Spitzenqualität in dieser Sparte marktführend.
TEXT JOHN FRANK FOTOS PETER STASIEWICZ
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W
er vor einem spektakulären Neubau –
einem Bürogebäude oder Wohnturm
– steht, bewundert vielleicht die Architektur oder die glänzende Fassade. Kaum
jemand denkt dabei aber an ein Bauelement, ohne das
sich ein solches Projekt gar nicht verwirklichen ließe:
die Fassadendichtungen. Schlecht konstruierte Dichtungen an Fassadenelementen lassen Zugluft und Nässe
in das Gebäude eindringen, führen zu Energieverlusten
und Folgeschäden und mindern die Attraktivität des
Gebäudes für potenzielle Mieter oder Käufer.
Im Willis Tower in Chicago
schützen Dichtungsprofile
von Trelleborg vor Wind
und Wetter.
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KNOW-HOW [FASSADEN]
Planer, Fassadenbauer und Bauberater arbeiten deshalb
nur mit den zuverlässigsten Dichtungslieferanten, weshalb
sich Trelleborg bei Dichtungsprofilen weltweit eine führende Stellung verschafft hat.
Dichtungslösungen von Trelleborg sind in den USA
in so angesehenen Projekten wie dem Hudson YardsKomplex in Manhattan, dem Willis Tower in Chicago
und der exklusiven Hauptverwaltung von ExxonMobil
in Houston, aber auch an exotischen Orten wie in SaudiArabien, Hongkong und der Mongolei zu finden.
„Unsere Kunden wissen es zu schätzen, dass wir ein Team von Leuten
haben, die wissen, was sie brauchen“, erklärt Mike Scanlon, Vice President
Vertrieb und Marketing bei Trelleborg Industrial Solutions. „Wir setzen die
Kundenanforderungen in Spezifikationen und Zeichnungen um, die dann als
Grundlage zur Fertigung von Dichtungen für eine spezielle Aufgabe verwendet
werden können.“
WICHTIG IST JEDOCH nicht nur die exakte, sondern auch die fristgerechte
Erfüllung von Kundenvorgaben. Manchmal bleibt nur ein Monat für die
Konstruktion und Entwicklung der Werkzeuge, die zur Herstellung der Dichtungen für ein Bauprojekt benötigt werden, erklärt Scanlon. Hinzu kommen
die vielen verschiedenen Dichtungsbedingungen bei einem Bauvorhaben, für
die Scanlon und sein Team eine Lösung finden müssen. Scanlon hat schon so
manche ungewöhnliche Anfrage erhalten. Bei einem Projekt wurde zum Beispiel
nach einer Dichtung gefragt, die die dort lebenden Papageien davon abhalten
ZWISCHEN GLAS UND STAHL
Dichtungsprofile werden bei der Verglasung von
Vorhangfassaden und anderen Fassadenausführungen eingesetzt, um innerhalb des Fassadensystems sowie im Stoß zwischen den einzelnen
Fassadenelementen eine luft- und wasserdichte
Konstruktion zu schaffen. Auch Dehnungsfugen
und bewegliche Elemente wie Fenster und Türen
werden mit Dichtungsprofilen abgedichtet.
Schädliche Umwelteinflüsse wie Hitze, Wasser, Ozon, Salzsprühnebel und UV-Strahlen
dürfen die Funktionsfähigkeit der Dichtungen
nicht beeinträchtigen. Sie müssen elastisch
bleiben und gleichzeitig permanenter Deformation unter schweren Lasten wie Nutz- oder
Windlasten standhalten. Einige Dichtungen sind
starker Kompression ausgesetzt und dürfen
dennoch nicht an Elastizität verlieren. In diesen
Fällen könnte eine leistungsfähigere Werkstoffmischung wie ein Silikon oder peroxidisch vernetztes EPDM erforderlich sein.
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sollte, den Dichtungsgummi brutal herauszureißen und
aufzufressen.
Scanlon ist mit den vielen Veränderungen vertraut,
die die Bauindustrie in den letzten Jahren erlebt hat, und
weiß, wie diese die Fertigung von hochwertigen Dichtungssystemen beeinflusst haben. Bei großen Bauvorhaben
werden heute zum Beispiel die Fassadenkomponenten
oft vorgefertigt und auf der Baustelle zusammengesetzt.
Dies erfordert größere und anspruchsvollere Dichtungen.
Früher wurde ein Gebäude komplett vor Ort errichtet.
Dank CAD-Technik und Planungsmethoden wie BIM
(Building Information Management)
lassen sich außerdem komplexere
Gebäudegeometrien realisieren – Formen, die Dichtungshersteller vor neue
Herausforderungen stellen.
„Bei einigen dieser modernen Konstruktionen muss man eine komplette
Dichtungslösung anbieten können“,
erklärt Scanlon. „Gemeinsam mit dem
Kunden muss man ein Dichtungssystem konzipieren, das Werkzeug
für die Herstellung der Dichtungen
fertigen, Testdichtungen und Modelle
bereitstellen, die gewährleisten, dass
die Lösung einwandfrei funktioniert
und schließlich die Dichtungen produzieren.“
FÜR WEITERE
Eine weitere bedeutende Verände- INFORMATIONEN
rung ist laut Scanlon das Wachsen der mike.scanlon
globalen Reichweite von Trelleborg. @trelleborg.com
Wenn US-Kunden Bauvorhaben in
anderen Ländern durchführen, möchten sie dort von
Trelleborg beliefert werden. Auf diese Weise hat sich der
Ruf des Unternehmens so weit verbreitet, dass inzwischen
neben Europa und Nordamerika auch Asien, Südamerika
und andere Teile der Welt zu Märkten für Dichtungsprofile
von Trelleborg zählen.
DICHTUNGEN MÖGEN nur einen kleinen Teil der gesam-
ten Baukosten ausmachen, aber sie sind äußerst wichtig.
Fassaden stehen im Schnitt für 20 Prozent der Baukosten und Dichtungen nur für zwei bis fünf Prozent der
Fassadenkosten. Scanlon weist jedoch darauf hin, dass
Dichtungen trotz ihres relativ geringen Werts im Vergleich zur gesamten Baukonstruktion mit der Zeit hohe
Reparaturkosten verursachen können, wenn sie schlecht
ausgeführt sind. Deshalb sind Qualität und Ausführung
von großer Bedeutung.
„Unsere Kenntnisse bei Fassadendichtungen und unser
hohes Know-how dienen dazu, dem Vertrauen gerecht zu
werden, das unsere Kunden in uns setzen“, kommentiert
Scanlon. „Wir sehen uns nicht als Gummihersteller, sondern vielmehr als Anbieter von Lösungen zur Fertigung
funktionskritischer Dichtungen für Fassadenanwendungen
unter anspruchsvollen Umgebungsbedingungen. Dank
dieser kundenorientierten Denkweise gelten wir in der
Branche zu Recht als die Besten.“
MIKE SCANLON
Wohnort
Chagrin Falls (Ohio). Stammt ursprünglich
aus dem Raum New York.
Ausbildung
Bachelor-Abschluss an der University
of Dayton (Ohio) in Geschichte mit
Schwerpunkt Architekturgeschichte.
Berufliche Tätigkeit
Beschäftigung bei einem Architekturbüro
während und nach seinem Studium. Anstellung bei einem Fassadenbauunternehmen.
Mitbegründer eines Gummiunternehmens,
das sich auf den Aluminium-Fassadenbau
spezialisierte. Lebte von 1992 bis 1996
in Kuala Lumpur (Malaysia) und lieferte in
dieser Zeit Dichtungslösungen für die Petronas Towers, damals die höchsten Gebäude der Welt. Trat Ende 1996 bei EPG ein.
EPG wurde 2006 von der Trelleborg-Gruppe
übernommen.
Familie und Hobbys
Ehefrau, zwei Kinder und vier Enkel.
„Ich verbringe viel Zeit mit ihnen, wenn
ich nicht gerade rund um den Globus
Hochhausprojekte jage. Ansonsten würde
ich gern so viel wie möglich Golf spielen.“
Das Beste an meinem Job
„Ich führe ein Team mit äußerst talentierten Leuten, die sich mit Leib und Seele
für dieses Geschäft und unsere Kunden
engagieren.“
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ÜBERALL
DER TISCH
IST GEDECKT!
Während Sie mit Ihrer Familie Abendessen, erscheint es unglaublich,
dass an allem, was Sie essen und trinken, so viele Unternehmen, Menschen und Systeme beteiligt sind. Hier einige interessante Fakten über
Dinge, die Sie zu sich nehmen, und Lösungen von Trelleborg, die dafür
sorgen, dass Nahrungsmittel und Getränke auf Ihren Tisch kommen.
TEXT DONNA GUINIVAN ILLUSTRATION RIKARD SÖDERSTRÖM/TT NYHETSBYRÅN
Trelleborg leistet einen
wichtigen Beitrag zur Energieerzeugung, ob aus Öl, Gas, Wind,
Wasser oder Sonne – zum Beispiel mit Auftriebselementen für
Offshore-Anlagen, Antivibrationssystemen, hochentwickelten Dichtungen, Unterwasserschläuchen,
Vertäuungslösungen und Leg
Mating Units (LMU).
Die BlueTire™-Technologie
von Trelleborg nimmt Rücksicht auf die Bodenstruktur
und bewahrt das organische
Leben im Boden, indem die
mechanischen Schäden
infolge der Bodenverdichtung
minimiert werden.
Trelleborg ist Weltmarktführer
bei der Herstellung von Weinschläuchen. Sie sind auf der
Außenseite mit einer speziellen
Antihaftbeschichtung versehen,
um sie problemlos über den
Boden ziehen zu können.
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Wussten Sie schon?
1 Billion Dollar
Zu den Anwendungen in der
Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie, die nationale und
internationale Vorschriften
und Normen erfüllen, gehören
Doppelsitzventile, Zentrifugengehäuse, Schnellkupplungen,
Abfüllanlagen und Dichtungen
für eine Reihe von Kaffeemaschinenhersteller.
Die Agrarindustrie ist die weltgrößte Branche mit einer Milliarde
Beschäftigten. Sie produziert jährlich
Nahrungsmittel im Wert von über einer
Milliarde US-Dollar. Bodenerosion ist
ein zentrales Thema. In den letzten 150
Jahren ist die Hälfte des Mutterbodens
auf der Erde verlorengegangen.
Spezielle Drucktücher von
Trelleborg gewährleisten eine
optimale Bildwiedergabe auf
Verpackungsoberflächen jeder
Art, von Papier über Folie und
Karton bis zu Metall.
275.700.000 hl
2015 wurden weltweit 275,7
Millionen Hektoliter Wein produziert. Haupterzeuger sind Italien
und Frankreich mit einem Anteil
von 35 Prozent.
3,03 Billion Dollar
Bis 2020 sollen verpackte Lebensmittel
weltweit einen Ertrag von 3,03 Milliarden
US-Dollar einbringen. Das entspricht
einem jährlichen Zuwachs von
4,5 Prozent (ab 2015).
89,5 kg
2030 soll der durchschnittliche
Konsum von Milchprodukten
pro Kopf 89,5 Kilo betragen.
1.900.000.000
Zur Gewährleistung eines
hohen Hygienestandards in der
Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie werden bei der Reinigung von
Produktionslinien starke Chemikalien eingesetzt. Dichtungswerkstoffe
wie Isolast® von Trelleborg verlängern die Nutzungsdauer von Dichtungen in einem aggressiven Umfeld
und ermöglichen so eine effiziente
Massenproduktion.
Für Systeme zum
Transport von Milchprodukten
wurden spezielle Dichtungswerkstoffe und Schläuche entwickelt,
die gegen die schädliche Einwirkung von Milchsubstanzen
auf Gummi beständig sind.
Jeden Tag werden weltweit
1,9 Milliarden Portionen von
Coca-Cola-Produkten verkauft.
17 %
Ende 2015 lag die globale Windenergiekapazität bei 432.419 MW. Das entsprach
einem kumulierten Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn.
China steht mit der Neuinstallation von
30.500 MW an erster Stelle.
Quellen: WHO Technical Report Series –Diet, Nutrition and the
Prevention of Chronic Diseases, International Organisation of Vine
and Wine (OIV), www.worldwildlife.org, Research and Markets,
GWEC, Coca-Cola, Wikipedia
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BESSERE GESCHÄFTE [TUNNELDICHTUNGEN]
Tunnelvision
Trelleborg hat einen Vertrag
trag zur Lieferung einer kompletten
Dichtungslösung für ein U-Bahntunnelprojekt unter dem
Hafen von Hongkong unterzeichnet.
terzeichnet.
TEXT DANIEL DASEY, SARAH MUCKLE
FOTOS RATNAKORN PIYASIRISOROST
DER ZWEIRÖHRIGE TUNNEL, ein Projekt
ojekt der MTR Corporation
von Hongkong, wird sich über eine Strecke von 1,3 Kilometern
unter dem Victoria Harbour erstrecken
cken und Kowloon mit der
Hong Kong Island verbinden. Trelleborg
eborg hat einen Vertrag mit
Penta Ocean und China State JV zur
ur Lieferung von Dichtungen für den Unterwassertunnel im
m Rahmen des Hongkonger
„Shatin to Central Link“-Projekts abgeschlossen.
Die neue Verbindung Shatin too Central Link wird aus elf
Betonelementen von jeweils rund 160
60 Metern bestehen, die per
Schlepper an den Bauplatz transportiert
rtiert und dort mit Hilfe der
Gina- und Omega-Dichtungen von Trelleborg zusammengefügt
werden sollen. Mit den als geschlossener
lossener rechteckiger Rahmen bereitgestellten Gina-Dichtungen
ngen werden die einzelnen FÜR WEITERE
F MATIONEN
INFORMATIONEN
Elemente abgedichtet und schließlich
ßlich in Kombination mit INFOR
Omega-Dichtungen miteinander verbunden.
erbunden. Beide Dichtungs- andre.de.graaf
lösungen halten seismischen Aktivitäten
täten stand und absorbieren @trelleborg.com
Bewegungen.
„Unsere Tunneldichtungen ermögöglichen den Einsatz von leichterem
m
Gerät zum Abdichten der tieferen
en
Fugen, da die Gina-Dichtung weieiDie Dichtungen sind für einen Druck von 3,8
cher ist und eine geringere initiale
ale
bar in einer Tiefe von 28 Metern ausgelegt,
Kompressionskraft erfordert“, erklärt
ärt
halten jedoch bis zu 5 bar stand.
Andre de Graaf, Vertriebsleiter für den
en
Die Kombination dieser beiden DichBereich Infrastruktur bei Trelleborg
org
tungen nimmt hydrostatischen Lasten und
Offshore & Construction. „Diese
ese
Bewegungen zwischen den Tunnelenden auf,
Lösungen tragen zur Kostensenkung
ng
die durch Bodensenkungen, Kriechen und
bei und verkürzen die Zeit für das
Schrumpfen des Betons, TemperaturschwanSchließen der Dichtungen.“
kungen und Erdbeben verursacht werden.
Die Gina-Dichtung mit einer
ner
„Trelleborg wird das gesamte Abdichten des
Außenabmessung von 370 x 370 MilTunnels von der Produktion und Lieferung
limetern dient als Primärdichtung und
nd
der Dichtungslösungen bis zur Installation,
verhindert das Eindringen von Wasser
ser
Instandhaltung und Überwachung übernehdurch den externen Wasserdruck.
men“, sagt de Graaf. „Dank unserer überlegeDie Dichtleistung wird durch
ch
nen Kompetenz bei Tunneldichtungen sind
unterschiedliche Härtegrade des
wir in der Lage, in allen relevanten AnwenGummis optimiert. Die als Sekunndungsbereichen als Berater aufzutreten und
därdichtung verwendete Omegagauns jeder Einbauherausforderung zu stellen.“
Dichtung hält extremen Bewegungen
en
Die Arbeiten für das Projekt sind bereits im
stand. Zwei Verstärkungsschichten
en
Gange und Trelleborg hat mit der Produktion
aus einem Nylongeflecht sorgen für
der Dichtungen begonnen. Die Fertigstellung
Langlebigkeit und höhere Festigkeit.
eit.
des Tunnels ist für 2021 geplant.
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KOWLOON
Die Fertigstellung
des Projekts ist für
2021 geplant.
HONG KONG ISLAND
Der zweiröhrige Tun
nel wird sich über ein
e Strecke von 1,3 Kil
Victoria Harbour ers
ometern unter dem
trecken und Kowloon
mit Hong Kong Island
verbinden.
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BLUE DIMENSION* [WETFEET]
*Blue Dimension bezieht sich auf
Produkte und Lösungen von Trelleborg,
die nicht nur die Bedürfnisse der Kunden
befriedigen, sondern auch dem Wohl von
Mensch und Gesellschaft dienen.
EIN MEER
VO L L E R
ENERGIE
Das Wetfeet-Projekt der Europäischen
Kommission zielt darauf ab, die kommerzielle
Nutzung von Wellenenergie der Verwirklichung ein Stück näher zu bringen.
TEXT ELAINE MCCLARENCE FOTOS ANDRE SILVA
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VORSCHLÄGE, WIE STROM aus Wellenenergie erzeugt wer-
WETFEET
den kann, gibt es schon seit Jahrzehnten. Ein wirtschaftlich
tragfähiges Konzept liegt aber bisher noch nicht vor. Die
Europäische Kommission finanziert jetzt ein umfangreiches
Projekt mit dem Ziel, Hindernisse für eine kommerzielle
Nutzung der Wellenenergie im großen Stil zu überwinden.
„Das Wetfeet-Projekt, das aus Mitteln des EURahmenprogramms Horizont 2020 finanziert wird, geht die
wesentlichen Probleme an, die echte Fortschritte im Bereich
der Wellenenergie verzögert haben“, sagt Soraya Hamawi,
Projektleiterin des Forschungsunternehmens Wavec Offshore Renewables, das dieses Projekt leitet. „Dabei sollen
Komponenten, Systeme und Prozesse identifiziert werden,
die den Sektor insgesamt verbessern könnten.“
Die Nutzung von Wellenenergie habe ein gewaltiges
Potenzial, meint Hamawi: „Die Wellenenergie könnte einen
wichtigen Beitrag zur Deckung der globalen Nachfrage nach
sauberen und nachhaltigen Energiequellen leisten und in
den kommenden Jahrzehnten das Rückgrat eines sicheren
Energiesystems bilden. Auch die Schaffung von Arbeitsplätzen ist ein wichtiges Kriterium. Die potenzielle Kapazität der
Wellenenergie wird auf 29.500 TWh pro Jahr geschätzt.“
Das mit 3,45 Millionen Euro ausgestattete Projekt wird
sich unter anderem mit der Zuverlässigkeit von technischen
Komponenten, der Überlebensfähigkeit von Wellenkraftwerken, den hohen Entwicklungskosten, dem langen Prozess bis zur Marktreife und der industriellen Skalierbarkeit
von erprobten Technologien befassen. Diese Faktoren sollen
an zwei speziellen Modellen von Wellenenergiewandlern
untersucht werden, die in naher Zukunft als kommerziell
interessant gelten.
Dabei handelt es sich zum einen um eine schwimmende
oszillierende Wassersäule und zum anderen um Symphony,
eine getauchte Boje mit variablem Volumenstrom, die auf
einer früheren Konstruktion basiert, die von Teamwork
Technology, einem der Projektpartner, entwickelt wurde. Hamawi zufolge befinden sich zahlreiche verschiedene
Konzepte zur Nutzung von Wellenkraft in Entwicklung,
Das Wetfeet-Projekt wird von Wavec Offshore Renewables
koordiniert. Die Partner sind die Johannes Kepler Universität in Linz, die Plymouth University, InnoSea, EDP Inovação,
SELMAR s.r.l., Instituto Superior Técnico, Teamwork Technology, Aurora Ventures Ltd., Trelleborg, Scuola Superiore
Sant’Anna und die Universität Edinburgh.
Die schwimmende oszillierende
Wassersäule (OWC) ist eines von
zwei Energiewandlersystemen, die
im Rahmen des Wetfeet-Projekts
untersucht werden sollen.
aber sie würden alle mit ähnlichen Problemen kämpfen.
„Deshalb dürften die Ergebnisse des Projekts auf andere
Wellenenergiesysteme und den Wellenenergiesektor im
Allgemeinen übertragbar sein“, meint sie.
Als ersten Schritt wurde eine technische Analyse durchgeführt, die die Richtung vorgibt. Der nächste Schritt konzentriert sich auf konzeptionelle Durchbrüche im Hinblick
auf die Überlebens- und Funktionsfähigkeit von Wellenkraftwerken bei starkem Sturm, die Konzipierung von
zweckmäßigen Betriebs- und Instandhaltungsstrategien, die
Konstruktion von geeigneten Kraftübertragungssystemen
zur Stromerzeugung und die Entwicklung von neuen Werkstoffen für Schlüsselkomponenten wie die Membran, die
Abdeckungen für Steuereinheiten und die negative Feder.
Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist eine multidisziplinäre Auswertung für einen Einsatz auf breiter Ebene.
EIN ZENTRALES ELEMENT der gesamten Wandler-
konstruktion ist die flexible Gummimembran. Hierzu
leistet Trelleborg als Mitglied des Wetfeet-Konsortiums
einen wichtigen Beitrag durch seine werkstofftechnische
Kompetenz und seine umfangreiche Erfahrung bei der
Entwicklung und Produktion großer Gummikomponenten. Die Herausforderung besteht darin sicherzustellen, dass die Membran dem hohen Arbeitsdruck und den
für eine effiziente Funktion des Wellenenergiewandlers
notwendigen Ausschlägen standhält.
Jacco Vonk, Leiter Marketing und Geschäftsentwicklung bei Trelleborg Offshore & Construction, erklärt das
Interesse von Trelleborg an Wetfeet: „Wir wollen ein Kooperationspartner für die auf erneuerbare Energie spezialisierte Industrie sein. Wir verfügen bereits über beträchtliche
Erfahrungen aus dem Bereich der Offshore-Windenergie.“
Trelleborg hat zum Beispiel eine polymerbasierte Membrantechnik, die in wichtigen Dichtungsanwendungen von
Wellenkraftwerken eingesetzt werden kann. Tatsächlich
werden die Membrane und Dichtungen des Unternehmens
schon heute in Gezeiten-, Wind- und Wellenkraftwerken
verwendet.
Der Abschluss des Projekts ist für 2018 geplant. Hamawi
zufolge sollen die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem
Wetfeet-Projekt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich
sein. „Wellenenergie wird mit Sicherheit Teil des zukünftigen Energiemixes
sein“, meint sie, „wenn die Probleme, FÜR WEITERE
INFORMATIONEN
die den Fortschritt dieser Art von
Energiegewinnung behindern, wirk- jacco.vonk
@trelleborg.com
sam angegangen werden.“
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TECHNOLOGIE [DRUCK]
AN DER SPITZE
der Entwicklung
Trotz der Sorge, dass die Digitaltechnik dem
herkömmlichen Druck den Todesstoß versetzen
könnte, wächst die Druckindustrie. Durch die
Herstellung hochwertiger Verpackungen hat sie
neuen Auftrieb bekommen – und hier kann die
Digitaltechnik nicht mithalten.
TEXT DONNA GUINIVAN ILLUSTRATION GABRIEL SILVEIRA
DIE DRUCKINDUSTRIE, in der die Sorge vor einem kom-
pletten Auszug in die digitale Welt umging, hat im Bereich
hochwertiger Verpackungen indes eine rosige Zukunft
vor sich.
„Heute soll eine Verpackung mehr sein als nur funktionell“, meint Cristiano Betté, F&E-Leiter bei Trelleborg
Coated Systems. „Man möchte etwas Schönes mit verschiedenen Dimensionen wie zum Beispiel Prägedruck,
hochauflösenden grafischen Elementen, erstklassigen
Farben und glänzenden Metallic-Effekten. Der Markt
für Druckerzeugnisse ist im Wandel begriffen. Für uns
als weltweit führenden Entwickler und Hersteller von
hochwertigen Drucklösungen ergeben sich daraus enorme
Möglichkeiten. Wir gehören zu den wenigen Anbietern,
die in der Lage sind, die anspruchsvolleren Bedürfnisse
der Branche zu erfüllen.“
Am stärksten geschrumpft ist der Rotationstiefdruck,
das traditionelle Druckverfahren für Zeitschriften, Kataloge und Verpackungen. Dabei wird das Druckbild in
FÜR WEITERE
INFORMATIONEN
cristiano.bette
@trelleborg.com
SCHICHTEN IN EINEM DRUCKTUCH
Auf den ersten Blick sieht ein Drucktuch wie eine einzige
Polymerschicht aus, aber tatsächlich besteht es aus verschiedenen
Schichten, darunter auch eine komprimierbare.
Deckschicht
Textiles Gewebe
Komprimierbare Schicht
Textiles Gewebe
Gummimischung
Textiles Gewebe
einen Zylinder eingeätzt oder eingraviert. Dieses Verfahren
wurde weitgehend durch den Offsetdruck ersetzt, als mit
diesem eine vergleichbare Qualität erzielt werden konnte.
Der Hauptgrund dafür ist, dass bei kleineren Auflagen die
Produktionskosten der Druckplatten für den Bogenoffsetdruck niedriger sind.
„Der Offsetdruck ist von 60 auf 80 oder sogar 100
Linien pro Zentimeter übergegangen, und traditionelle
Druckraster sind durch stochastische Raster ersetzt worden“, erklärt Francesco Ferrari, technischer Leiter Printing
Solutions bei Trelleborg. „Durch Frequenzmodulation
wird die Dichte der Rasterpunkte an die gewünschte
Graustufe angepasst. So lassen sich Bilder mit unglaublich hoher Auflösung erzeugen. Die Anforderungen an die
Oberflächengüte von Drucktüchern sind dadurch deutlich
gestiegen. Die Toleranzen sind eng, damit möglichst viel
Druckfarbe übertragen wird. Die geringste Anhäufung von
Druckfarbe beeinträchtigt die Punktauflösung.“
Bogenoffsetmaschinen produzieren heute bis zu 20.000
Druckseiten pro Stunde. Da spielt das Drucktuch eine
entscheidende Rolle, um eine möglichst perfekte Qualität
zu erzielen. Im italienischen Lodi Vecchio konzentriert
sich die globale Forschung und Entwicklung im Bereich
Drucktücher auf die Schaffung von Produkten, die ungeachtet der Druckoberfläche optimale Ergebnisse erzeugen.
Trelleborg legt die Messlatte ständig höher und bemüht
sich, seine Drucktücher perfekt auf die zu bedruckende
Oberfläche abzustimmen. Bei Verpackungen könnte es
zum Beispiel eine weiche Oberfläche, glänzendes Papier,
Wellpappe, die nicht zusammengedrückt werden darf,
dünne Folie oder hartes Metall sein.
„Der Schlüssel zu einem optimalen Druckergebnis
ist die richtige komprimierbare Schicht im Drucktuch“,
ergänzt Ferrari. „Sie sorgt für den entsprechenden Druck
bei der Übertragung der Druckfarbe auf die Druckoberfläche. Soll Druckfarbe auf eine Metalloberfläche aufgebracht werden, ist ein hoher Druck erforderlich. Die
hierfür verwendeten Drucktücher haben in der Regel keine
komprimierbare Schicht. Beim Drucken mit 100-prozentiger Sättigung sind diese Drucktücher die ideale Wahl.“
Betté zufolge erwarten Druckereibetriebe und deren
Kunden heutzutage die gleiche Qualität, egal ob auf Metall,
Papier oder Karton gedruckt wird. „Für die Bildproduktion, die eine extrem scharfe und saubere Raster- und Punktwiedergabe erfordert, benötigt man eine komprimierbare
Schicht, um klare und präzise Bilder zu gewährleisten“,
sagt er. „Trelleborg ist der einzige Drucktuchhersteller,
der ein Drucktuch mit einer komprimierbaren Schicht
speziell für das Bedrucken von Metall anbieten kann.“
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METALLVERPACKUNGEN
Smithers Pira, ein weltweit anerkannter Experte
für Lieferketten in der Verpackungs-, Papier- und
Druckindustrie, sagte für 2015 eine globale Produktion von Druckerzeugnissen im Wert von 870
Milliarden US-Dollar sowie für die kommenden
Jahre ein jährliches Wachstum von zwei Prozent
voraus. Dem Verpackungsmarkt wird eine jährliche Wachstumsrate von 3,5 Prozent zugeschrieben. Bis 2020 soll dieser ein Volumen von 997
Milliarden US-Dollar erreicht haben.
Der globale Markt für Metallverpackungen
wird bis 2020 voraussichtlich auf ein Volumen
von 136 Milliarden US-Dollar anwachsen. Metallverpackungen werden immer beliebter. Die
Gründe dafür sind ein veränderter Verbrauchergeschmack, der steigende Absatz von Lebensmittelprodukten wie Tiefkühlkost und Kühlwaren
(im Zuge der zunehmenden Urbanisierung) und
die Vorliebe der Verbraucher für verarbeitete und
verpackte Lebensmittel. Auch für Arzneimittel
und Kosmetikprodukte werden immer häufiger
Metallverpackungen verwendet, da sie den Inhalt
vor äußeren Einflüssen besser schützen.
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CASE [SINOPEC]
Anlegen
in China
Um seine Abhängigkeit von Kohle
zu reduzieren, will China die Zahl
der Terminals für den Import von
Flüssiggas erhöhen. Trelleborg
liefert die Vertäuungs- und Transfersysteme dafür.
TEXT JAN HÖKERBERG FOTO HENRIK SORENSEN
FÜR WEITERE
INFORMATIONEN
scott.smith
@trelleborg.com
TRELLEBORG HAT DEN ZUSCHLAG für ein Anlege- und Vertäuungsprojekt in China erhalten. Es geht um den neuen Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) in Tianjin. Eigentümer und Betreiber ist die staatliche
Erdölgesellschaft Sinopec.
„Das ist für uns ein wichtiges Projekt, um unsere führende Stellung auf
dem chinesischen Markt zu festigen“, sagt Scott Smith, stellvertretender
Geschäftsbereichsleiter für Schiffbautechnik bei Trelleborg Offshore &
Construction.
An Chinas Ostküste sind derzeit elf LNG-Terminals in Betrieb. Sie
gehören entweder der China National Offshore Oil Corporation (CNOOC)
oder der China National Petroleum Corporation (CNPC), auch PetroChina
genannt.
Zahlreiche weitere LNG-Importterminals sind jedoch im Bau. In den
kommenden fünf Jahren sollen mindestens zwölf weitere Terminals fertiggestellt werden. Der LNG-Terminal in Tianjin, der noch in diesem Jahr
fertiggestellt sein soll, ist der dritte von Sinopec.
„China sieht in Flüssigerdgas eine wichtige Quelle für saubere Energie“, erläutert Smith. „Die Regierung will die Abhängigkeit des Landes
von Kohle für Wärmekraftwerke
reduzieren und setzt deshalb auf
den Ausbau seiner LNG-Importterminals. LNG soll auch als Kraftstoff
für Nutzfahrzeuge und einheimische Seetransporte genutzt werden.“
Trelleborg wird für den LNGTerminal in Tianjin ein voll integriertes umfassendes Anlege- und
Transfersystem bereitstellen. Darin
INTELLIGENTES
eingeschlossen sind zehn QuickANLEGEN
Release-Haken mit integrierter
Trelleborg hat Marimatech A/S
Winde, ausgelegt für 125 Tonnen
übernommen, einen Marktführer
Traglast, ein System zum automatibei Positionier- und Ortungsschen Lösen der Festmacherleinen
systemen für die Schifffahrt.
(Remote Release), ein LastüberDas Unternehmen hat sich auf
wachungssystem, die Anlegehilfe
die Entwicklung von SoftwareSmartDock, UmgebungsüberLösungen für das Anlegen
wachungsausrüstung, tragbare
und Vertäuen von Schiffen an
Offshore-Anlagen oder in Häfen
Funkmeldeempfänger, ein Laptopspezialisiert. Mit der Akquisition
system für den Hafenlotsen sowie
baut Trelleborg sein Produktportein umfassendes zentrales Überfolio in diesem Sektor aus.
wachungssystem, das im Betriebs„Die sehr erfolgreichen Navizentrum installiert werden soll.
gations- und SchiffspositionierZum Lieferumfang des Vertrags
systeme des Unternehmens
gehört ferner das von Trelleborg in
arbeiten mit hochmoderner
Großbritannien gefertigte Ship-to‚intelligenter‘ Technik, die auch
Shore-Kommunikationssystem der
in anderen SchifffahrtsanwenMarke SeaTechnik.
dungen genutzt und in unser
bestehendes Produktsortiment
Trelleborg betreibt in Australien
integriert werden kann“, erklärt
und in Qingdao (China) ProduktiFredrik Meuller, Präsident von
onsstätten für Anlege- und VertäuTrelleborg Offshore & Construcungsprodukte.
tion. „Die Transaktion gibt uns
Tianjin ist für Trelleborg das
die Möglichkeit, unser Angebot
neunte Installationsprojekt für chials attraktiver Lieferant von vernesische LNG-Terminals. Weltweit
wendungsfertigen Anlege- und
liefert Trelleborg über 60 Prozent
Vertäuungssystemen für Schiffsaller Anlege- und Vertäuungssysteeigner und Hafenbetreiber zu
me für LNG-Terminals.
erweitern.“
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LEUTE & TRENDS
ENERGIEGELADENE
ZUKUNFT
TEXT SARA BERGQVIST
FOTOS NICKE JOHANSSON
Aleksandar Matic leitet die Suche
nach effizienteren Batterien an der
Technischen Hochschule Chalmers
in Göteborg.
Aus der Kombination von Lithium und Schwefel lassen
sich äußerst leistungsstarke und zudem umweltschonende Batterien herstellen. Das Prinzip ist seit über
20 Jahren bekannt, aber niemand konnte es auch nur
annäherungsweise in die Praxis umsetzen – bis jetzt.
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LEUTE & TRENDS
ALEKSANDAR MATIC
Aleksandar
Matic liebt
Probleme
Wohnort
Mölndal (Schweden)
Ausbildung
Examen in Physikingenieurwesen von der
Universität in Uppsala (Schweden), Doktortitel
in Physik von der Technologischen Hochschule
Chalmers (Göteborg).
– je komplizierter und komplexer,
desto besser. Dann erst macht er sich
Berufliche Tätigkeit
so richtig an die Arbeit. Deshalb hat
Professor und Leiter der Abteilung für Physik der
er sich auch einem Problem angenomkondensierten Materie an der physikalischen
Fakultät der Hochschule Chalmers, Leiter des
men, das bisher als praktisch unlösbar
Programms Advanced Materials Science.
galt: die Entwicklung eines Akkus der
nächsten Generation auf der Basis von
Familie
Lithium und Schwefel.
Ehefrau und zwei Töchter (16 und 13 Jahre).
Matic, Professor für Physik an der
Freizeitinteressen
Technischen Hochschule Chalmers
Präsident des Göteborger Fechtclubs, in dem
im schwedischen Göteborg, hat die
seine jüngste Tochter aktiv ist. Kochen und
Vorarbeit für einen Akku geleistet, der
Brotbacken. Skilaufen (nahm in seiner Jugend
verglichen mit den heutigen Lösungen
an Slalom-Wettbewerben teil).
erheblich leistungsstärker, umweltLektüre
freundlicher, preiswerter und schneller
„Wenn ich Zeit habe. Ich würde gern mehr lesen.
aufzuladen wäre.
Mir gefallen Autoren, die eine gute Geschichte
Aber wird er damit Erfolg haben?
erzählen können, zum Beispiel John Irving,
Richard Ford, Kurt Vonnegut und Donna Tartt.“
„Ja, davon bin ich überzeugt“, lacht
Matic. „Vor einiger Zeit sagte ein älteDie beste Erfindung
rer Forscher auf einem Seminar: ‚Wir
„Die Batterie natürlich. Sie wurde von
versuchen das schon seit Jahrzehnten
Alessandro Volta erfunden.“
vergebens.‘ In den vergangenen Jahren
haben wir allerdings einige wichtige
Durchbrüche erzielt, die uns unserem
Ziel näher gebracht haben. Deshalb
hoffe ich, in 30 Jahren nicht zu einem jungen Wissenschaftler dasselbe sagen zu müssen.“
Seine wissenschaftliche Laufbahn begann Matic vor 20
weniger offen können wir sein. Deshalb macht es viel
Jahren an der Königlich Technischen Hochschule Stockmehr Spaß, an Lithium-Schwefel als an Lithium-Ionen
holm. Später wechselte er zu Chalmers. Zunächst betrieb
zu arbeiten, weil hier ein Großteil der Entwicklung in
er Grundlagenforschung an ungeordneter Materie wie
Unternehmen stattfindet.“
Glas und befasste sich mit der Verbesserung ihrer Leitfähigkeit. Bei seiner Forschung ging es um verschiedene
Energieanwendungen, insbesondere für Mikrobatterien,
die auf einen Chip passen.
Im Laufe der Jahre weitete Matic sein
Matic legt einen Lithium-Schwefel-Akku auf den
Forschungsgebiet aus. Heute arbeiten in
Tisch.
Er sieht aus wie eine gewöhnliche Knopfzelle.
Die langjährige „Energy
seiner Abteilung 25 Personen an Batte„Wir machen die Batterien in dieser Größe, damit wir
Excellence“-Initiative von Trelleborg für systematische Enerrien, davon fünf bis sechs ausschließlich
sie testen können und verstehen, wie sich verschiedene
gieoptimierung ist Teil des
an Lithium-Schwefel-Kombinationen.
Temperaturen, Materialzusammensetzungen und SzeManufacturing Excellence ProNatürlich hofft Matic, dass es ihnen gelinnarien auswirken. Wir können auch mitten in einem
gramms und wurde in allen Progen wird, ein marktfähiges Konzept zu
Prozess eingreifen. Nachdem die Batterie eine Reihe von
duktionsstätten eingeführt.
entwickeln. Selbst ist er jedoch hauptTestzyklen durchlaufen hat, können wir sie problemlos
Sie hat zu einer deutlich höheren Energieeffizienz geführt.
sächlich an der Forschung interessiert.
auseinandernehmen und untersuchen, was passiert ist und
Von 2010 bis 2015 konnte der
„In diesem frühen Stadium wird praktisch
wie stark sie abgebaut hat.“
Konzern trotz Erweiterung des
alles offengelegt, und wir kooperieren mit
Zu den wichtigsten zukünftigen Anwendungen von
Geschäfts seinen Gesamtenerverschiedenen anderen Forschergruppen“,
Lithium-Schwefel-Akkus zählt die als Energieträger in
gieverbrauch im Verhältnis
erklärt er. „Je näher wir aber einer komElektrofahrzeugen. Langfristig soll so die Reichweite dieser
zum Absatz um zehn Prozent
reduzieren.
merzialisierbaren Lösung kommen, desto
Fahrzeuge mit einer Akkuladung auf über 500 Kilometer
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Lithium-Schwefel-Akkus der nächsten Generation
Die bisherigen Prototypen von Lithium-Schwefel-Zellen verwenden eine Lithium-Anode, eine Schwefel-Kathode und dazwischen
einen flüssigkeitsbasierten Elektrolyten. Wenn Lithiumionen zur
Kathode wandern, wird der Schwefel in verschiedenen Schritten
in Lithium-Sulfid umgewandelt. Dabei entstehen Polysulfide.
Dieser chemische Prozess erzeugt wesentlich mehr Energie als die
heutige Lithium-Ionen-Technologie. Da Schwefel keine elektrische Leitfähigkeit besitzt, muss es zum Beispiel mit Kohlenstoff
verschmolzen werden. Je höher jedoch der Kohlenstoffanteil ist,
desto geringer fällt der Schwefelanteil aus, was den Vorteil dieses
Konzepts und die Menge der erzeugten Energie mindert. Hinzu
kommt, dass die Polysulfide im Elektrolyten löslich sind. Dies
könnte zu unerwünschten Nebeneffekten und zu einer raschen
Abnahme der Kapazität führen.
Aleksandar Matic und sein Forschungsteam an der Technischen
Hochschule Chalmers in Schweden wollen dieses Problem durch
Versetzen des Elektrolyten mit Polysulfiden lösen. Damit ist der
Elektrolyt gesättigt und stabil. Florian Nitze und der Doktorand
Du Hyun Lim haben sich intensiv mit der Kathodenseite beschäftigt. Zunächst veränderte Nitze die strukturellen Eigenschaften
des Kohlenstoffs und fügte Ankerpunkte ein, um Kohlenstoff und
Schwefel enger aneinander zu binden. Da dies allerdings einen
hohen Kohlenstoffanteil erfordert, ist die Energiedichte relativ
gering. Du Hyun Lim entwickelte dann poröse Kohlenstofffasern,
die für den Schwefel eine sehr große Kontaktfläche boten.
Außerdem gab er den gesamten Schwefel in den Elektrolyten
statt in die Kathode. Durch die Kombination dieser Maßnahmen
gelang es den Forschern von Chalmers, den Schwefelgehalt
deutlich zu erhöhen und so die Energiedichte um das Zwei- bis
Dreifache verglichen mit allen früheren Versuchen zu steigern.
Inzwischen haben sie den nächsten Schritt eingeleitet: die Suche
nach Lösungen für das rasche Laden und Entladen der Batterien.
erhöht werden. Die meisten mit
Lithium-Ionen-Akkus ausgestatteten
Elektrofahrzeuge schaffen nur rund
150 Kilometer.
„Die Fahrzeughersteller sind sehr
an Lithium-Schwefel-Lösungen interessiert und verfolgen die Entwicklung“, meint Matic. „Veränderungen
sind jedoch auch immer mit Kosten
verbunden, weshalb hier eine gewisse
Trägheit zu beobachten ist. Als Toyota mit der Hybrid-Technik begann,
funktionierten nur Nickel-Metallhybrid-Akkus. Bis heute hat Toyota
immer noch nicht alle Modelle auf
Lithium-Ionen-Akkus umgestellt.“
Ein für Matic ebenso interessanter Anwendungsbereich ist die
Energiespeicherung für erneuerbare Energie. „Das betrifft in erster
Linie kleinere Anlagen wie einzelne
Windturbinen oder Solarzellen auf
Einfamilienhäusern zum Aufladen von Akkus, die nur für
den erhöhten Bedarf zu Spitzenzeiten oder zum Ausgleich
von Schwankungen im Tagesverlauf genutzt werden sollen“, erklärt er.
DIE HOHE KAPAZITÄT ist nicht der einzige Vorteil von
Lithium-Schwefel. Lithium-Ionen-Akkus enthalten große Mengen an Metallen wie Kobalt, während LithiumSchwefel-Zellen vor allem aus Lithium, Schwefel und
Kohlenstoff bestehen. Schwefel ist billig, weil reichhaltig
vorhanden, und belastet weniger die Umwelt. Allerdings
müssen noch einige Probleme gelöst werden, bevor ein
marktfähiges Produkt hergestellt werden kann. In früheren
Versuchen an Lithium-Schwefel-Energieträgern erwies
sich die Umsetzung der theoretisch hohen Kapazität in die
Praxis als schwierig. Auch nahm ihre Leistung rasch ab.
„Bisher haben wir die Ursachen für diese Begrenzungen
noch nicht erkannt“, so Matic. „Die Forschung konzentriert sich darauf, ein funktionierendes Materialkonzept
zu finden. Inzwischen haben wir verschiedene vielversprechende neue Materialien entdeckt, die funktionieren.
Außerdem verstehen wir heute die Nanotechnologie besser
und können sie bei der Konstruktion
von Systemen nutzen.“
Irgendwann hofft Matic, Lithium
durch Natrium ersetzen zu können.
„Das würde die Umweltbelastung
weiter reduzieren und brächte große
Vorteile in puncto Kosten und Verfügbarkeit mit sich“, sagt er. „Lithium
wird nur in wenigen Ländern gewonnen, darunter in China. Natrium steht
dagegen unbegrenzt zur Verfügung.“
„Forscher lieben nichts so sehr wie
Probleme, je schwieriger, desto besser“,
meint er. „Es macht auch einfach Spaß,
einen Beitrag zur Lösung dieser gesellschaftlichen Herausforderung zu leisten und an etwas wirklich Wichtigem
zu arbeiten. Bomben zu entwickeln,
wäre erheblich langweiliger.“
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NEWS [UPDATE]
FOTO: TRELLEBORG
Meilenstein
in der LNGIndustrie
Brandschutz
Auf dem FPSO-Schiff Egina wird zur Beschichtung von 17 Schutzrohren (I-Rohre)
für neue Steigrohre, Kabel und Versorgungsleitungen das Brandschutzsystem
FireStop zum Einsatz kommen, das einem Jet Fire 120 Minuten lang standhält.
„Auf FPSO-Schiffen ist die Feuergefahr besonders hoch, weshalb Brandschutzmaßnahmen zwingend notwendig sind“, sagt Jarl Inge Skei, Leiter des Geschäftsbereichs Passiver Brandschutz bei Trelleborg Offshore & Construction. „Unsere
FireStop-Lösung wird bei einem Brand dafür sorgen, dass die Schutzrohre intakt
bleiben. Die FireStop-Beschichtung kann vor Ort aufgebracht werden. Dadurch
spart der Kunde Zeit und Geld.“
Trelleborg Offshore & Construction hat bisher
600 Ship-to-Shore-Kommunikationssysteme
(SSL) der Marke SeaTechnik für die Flüssigerdgasindustrie (LNG) bereitgestellt.
Ein Meilenstein ist die Smart SSLLösung von SeaTechnik, die auf einem
174.000-Kubikmeter-LNG-Tanker installiert
werden soll. Das Schiff wird derzeit von
Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering
(DSME) auf der Okpo-Werft der südkoreanischen Insel Geoje im Auftrag von Teekay
Shipping Ltd. gebaut.
„Als einer der weltweit führenden Lieferanten von LNG-Tankern und Floating Storage
and Regasification Units (FSRU) wissen wir,
dass die SSL-Lösungen von SeaTechnik für
die Leistung der Schiffe unserer Kunden als
gewerbliche Anlage ausschlaggebend sind“,
kommentiert Odin Kwon von DSME.
Die meisten LNG-Frachter und -Terminals
verfügen über SSL-Kommunikationslösungen
zur Übermittlung der Notabschaltungssignale
sowie der Funk- und Prozessdaten, die für
das Umladen der Fracht vom Schiff an Land
und umgekehrt erforderlich sind.
Trelleborg hat die Übernahme der brasilianischen Standard Tyres Group abgeschlossen. Der Industriereifenhersteller, der
sich in Privatbesitz befindet, ist in Brasilien
in seiner Sparte marktführend und beliefert die
meisten im Land ansässigen globalen Hersteller
von Komponenten für Flurförderzeuge. Die Akquisition stärkt die Präsenz von Trelleborg auf dem südamerikanischen Markt für Industriereifen.
Die Standard Tyres Group hat ihren Hauptsitz in Lorena und ihre Produktionsstätte in Feira de Santana.
Der Jahresumsatz lag 2014 bei zehn Millionen Euro.
„Brasilien hat den größten Flurförderzeuge-Markt
in Südamerika – alle großen Erstausrüster sind
hier vertreten“, sagt Maurizio Vischi, Präsident
von Trelleborg Wheel Systems. „Mit dem Erwerb
verschafft sich Trelleborg nicht nur Zugang zum
OEM-Markt in dieser Region, sondern festigt auch
seine Stellung als globaler Lieferant von Vollgummireifen für große internationale Erstausrüster.“
FOTO: ISTOCKPHOTO
Stärkere Präsenz
in Südamerika
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SPURENSUCHE
INTEGRIERTE
ROHRDICHTUNG
Das PIP-Lock-System, eine neue Generation von integrierten Rohrdichtungen für Bewässerungsrohre in Nordamerika, bietet Kunststoffrohrherstellern und Installateuren eine
verbesserte Leistung, längere Nutzungsdauer und geringere
Ausschussraten.
„Unsere bewährte Werkstoffkombination garantiert
eine Lösung, die als integrierte Dichtung automatisch in
ein Kunststoffrohr eingebaut werden kann“, meint Alan
Guzowzki, Leiter bei Trelleborg Industrial Solutions. „Verglichen mit anderen Dichtungsalternativen sorgt unsere
Lösung für eine höhere Produktivität und geringere Ausschussraten bei der Aufweitung von Rohren.“
SCHWERGEWICHTIGER
CHAMPION
Dem schwedischen Unternehmen Kalmar, spezialisiert auf
Frachtverladelösungen, ist es gelungen, mit Hilfe der schwingungsdämpfenden Lagerungen von Trelleborg die stärksten
Reach-Stacker der Welt zu bauen.
Reach-Stacker sind kranähnliche Fahrzeuge zum Transportieren und Stapeln von Frachtcontainern. Das 2015
vorgestellte neue Modell des Unternehmens mit der Bezeichnung Super Gloria kann das Rekordgewicht von 130 Tonnen
heben.
Trelleborg Industrial Solutions spielte bei der Entwicklung
eine wesentliche Rolle. Die erhöhte Motorleistung, die für das
Heben solcher Lasten erforderlich ist, führt zu verstärkten
Schwingungen, die sich im Reach-Stacker fortpflanzen. Um
dem entgegenzuwirken, rüstete Kalmar seine ersten beiden
Super Gloria-Modelle mit Motor- und Kabinenfederungen von
Trelleborg sowie speziell für Schwerlastanwendungen vorgesehenen Buchsen für Antriebsstränge aus.
„Wir arbeiten schon seit einigen Jahren mit Trelleborg
zusammen. Das Unternehmen überzeugt stets durch Sicherheit und Leistung“, erklärt Stefan Johansson, der bei Kalmar
für den Bereich Business Support & Product Marketing für
Reach-Stacker und Lösungen zum Umschlag von Leercontainern verantwortlich ist.
www.trelleborg.com.
FOTO: TRELLEBORG
Systems, Trelleborg Industrial Solutions,
Trelleborg Offshore & Construction,
Trelleborg Sealing Solutions und Trelleborg
Wheel Systems und die Betriebe Rubena
und Savatech. Darüber hinaus hält
Trelleborg 50 Prozent an Vibracoustic,
dem weltweit führenden Unternehmen
im Bereich Dämpfungssysteme für leichte
und schwere Fahrzeuge. Die TrelleborgAktie wird seit 1964 an der Stockholmer
Börse gehandelt und ist an der Nasdaq
Stock holm, L a rge Cap, notier t.
Ist es ein Tarnkappenflugzeug oder
vielleicht die Vorderseite eines
Carbon-Roboters? Drehen Sie
die Seite um. Hier finden
Sie die Antwort.
Der neue Landwirtschaftsreifen TM700 ProgressiveTraction basiert auf
der BlueTire-Technologie von Trelleborg. Mit seiner beträchtlich verbreiterten Lauffläche bietet der TM700 unschlagbare Flotations- und
Traktionseigenschaften sowie eine hohe Kraftstoffeffizienz und
Selbstreinigungsleistung.
Trelleborg ist weltweit führend in der
Entwicklung von Polymerlösungen,
die kritische Anwendungen dichten,
dämpfen und schützen – in allen
anspruchsvollen Umgebungen. Unsere
innovativen Lösungen tragen zu einer
beschleunigten und nachhaltigen
Entwicklung bei unseren Kunden
bei. Die Trelleborg Gruppe erzielt
einen Jahresumsatz von ungefähr 30
Milliarden SEK (3,25 Milliarden Euro,
3,60 Milliarden USD) und ist in über 40
Ländern vertreten. Die Gruppe umfasst
fünf Geschäftsbereiche: Trelleborg Coated
Überlegen
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Trelleborg is a world leader in engineered polymer solutions
that seal, damp and protect critical applications in demanding
environments. Our innovative engineered solutions accelerate
performance for customers in a sustainable way.
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