Kreosotbusch-Steppe (creosote bush scrub)
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Kreosotbusch-Steppe (creosote bush scrub)
Peter Sowig Naturerlebnis Kalifornien Band 2 Kreosotbusch-Steppe (creosote bush scrub) Von allen Vegetationstypen in den Wüsten Kaliforniens ist dies der am weitesten verbreitete. Fährt man durch die Colorado-Wüste und die tieferen Regionen der Mojave (bis etwa 1200 Metern Höhe) fallen die Kreosotbüsche auf, die wie künstlich gepflanzt schon fast symmetrisch auf Abstand stehen. In trockenen Jahren fällt hier gar kein Regen oder gerade einmal 50 Millimeter. Wenn ausnahmsweise einmal 200 Millimeter niedergehen, kann man das Jahr bereits als feucht bezeichnen. Nur nach solchen außergewöhnlichen Regenfällen zeigt der karge Boden, was in ihm steckt – dann keimen die Samen von Kräutern, die man sonst nie zu sehen bekommt – und die Wüste blüht. In trockenen, sommerheißen Ebenen der Colorado-Wüste mit 50 bis 200 Millimeter Niederschlag im Jahr dominieren der Kreosotbusch zusammen mit Traubenkrautstrauch (18) und Brittlebrush (20) sowie vereinzelten Kakteen. Der Kreosotbusch (Creosote bush, grease wood, Larrea tridentata) ist in der gesamten Colorado-Wüste und den tieferen Lagen der Mojave-Wüste weit verbreitet und der häufigste Strauch in den Wüsten Nordamerikas. Die Blätter dieses immergrünen Strauches riechen intensiv nach Kreosot, einem heute nicht mehr verwendeten teerhaltigen Holzschutzmittel. Bereits die Indianer nutzten den Kreosotbusch als Heilmittel. Auch heute noch wird der Kreosotbusch als Chaparral bezeichnet, wenn von ihm als Heilpflanze die Rede ist und sogenannter „chaparral-tea“ wird aus dieser Pflanze gewonnen. Der Name Chaparral hat jedoch nichts mit dem in Küstennähe vorkommenden Vegetationstyp „Chaparral“ zu tun ( Bd 1). In der Tat sind seine Inhaltsstoffe Oxidationshemmer, die Blutvergiftungen entgegen wirken und selbst bestimmte Krebsarten zurückdrängen können, aber andererseits auch Krebs erzeugen können. Generell wird der Kreosotbusch daher als giftig eingestuft. 16 Peter Sowig Naturerlebnis Kalifornien Band 2 Oben: Ein blühender Kreosotbusch bei Ocotillo Wells Die Zweige dieses ein bis drei Meter hohen Strauches sind bei Jungpflanzen rötlich, später grau. Den gelben Blüten folgen silbrig behaarte Kapselfrüchte (Bild links). Der Kreosotbusch verträgt kein Feuer, keine längeren Frostperioden und keine salzigen Böden, dafür aber lang anhaltende Dürreperioden. Pflanzen in diesen Regionen konkurrieren nicht um Licht, sondern im kargen Boden um Wasser und Nährstoffe. Das Wurzelsystem eines einzelnen Strauches durchdringt die obersten Bodenschichten in einem Radius von bis zu drei Metern. Kreosotbüsche stehen daher oft auf Abstand, denn die Wurzeln nehmen jeden Tropfen Wasser so effizient auf, dass junge Keimlinge im Wurzelbereich alter Sträucher keine Chance haben. Ferner sondern die Wurzeln chemische 17 Peter Sowig Naturerlebnis Kalifornien Band 2 Inhaltstoffe in den Boden ab, die das Wachstum anderer Arten, wie den Traubenkraut-Strauch (Ambrosia dumosa) hemmen. Generell haben die Samen des Kreosotbusches denkbar ungünstige Startbedingungen. Man muss davon ausgehen, dass sich der Kreosotbusch nur dann erfolgreich verjüngen kann, wenn mehrere milde, kühle Jahre aufeinander folgen. Ist ein Strauch erst einmal an seinem Standort etabliert, wächst er sehr langsam und vermehrt sich durch Ausläufer. Stirbt ein Strauch ab, hinterlässt er einen Ring jüngerer Klone. Das Alter mancher dieser Klone wird auf mehrere tausend Jahre geschätzt. Der „King Clone“ bei Lucerne Valley, einer Ortschaft südlich von Barstow, wurde mit Hilfe der Radiokarbonmethode auf 11700 Jahre hochgerechnet und ist somit die älteste Landpflanze der Welt. Mit der folgenden Art Ambrosia dumosa bildet der Kreosotbusch die Kreosotbusch-Gemeinschaft, ein für die Colorado-Wüste und die tiefer gelegenen Bereiche der Mojave-Wüste charakteristischer Vegetationstyp, Lebensraum für viele Wüstenbewohner wie Känguruhratten (45) und Gopherschildkröten (51). Der Wüstenleguan (56) ernährt sich zum Teil von den gelben Blüten des Kreosotbusches. Für Ambrosia dumosa (“burrow bush” oder “bursage”) gibt es keinen deutschen Namen. Die Gattung Ambrosia wird auch Traubenkraut genannt, bei der Art dumosa handelt es sich aber um einen bis zu knapp einen Meter hohen Strauch. Blüten und Früchte von Ambrosia dumosa; Foto Stan Shebs Wie der Kreosotbusch hat Ambrosia dumosa ein weit verzweigtes Wurzelsystem und kann sich vegetativ vermehren. Bei anhaltender Trockenheit verliert er aber seine Blätter und verfällt in einen Ruhezustand. Seine Blütezeit fällt je nach den aktuellen Niederschlagsverhältnissen auf Frühjahr oder Sommer. 18 Peter Sowig Naturerlebnis Kalifornien Band 2 Typischerweise sind die kleineren, helleren Ambrosia-Sträucher eingestreut zwischen den höheren Kreosotbüschen. Auch wenn man es ihm nicht ansieht, der Ocotillo (Fouquieria splendens) gehört zur Ordnung der Heidekrautgewächse. Auch der deutsche Name „Weinkaktus“ ist eher irreführend. Belassen wir es also bei dem spanischen Namen Ocotillo. Dieser mehrere Meter hohe Strauch hat eine charakteristische Wuchsform. Die Verzweigung erfolgt überwiegend in Bodennähe, danach wachsen die einzelnen Stämme fast unverzweigt weiter. Während der trockenen Jahreszeiten – also fast immer – ist der Ocotillo ein vertrocknetes Dornengestrüpp. Nach einem Regenereignis sprießen kleine Blätter und an den Enden er Äste bilden sich auffällig rote Blütenstände. Ein blühender Ocotillo Wells Ocotillo bei Der Ocotillo ist dabei in der Lage, extrem schnell auf ein Niederschlagsereignis zu reagieren. Bereits zwei bis drei Tage nach einem Regen knospen die frischen Blätter, die bereits fünf Tage später voll ausgebildet sind. Nach wenigen Wochen werden diese Blätter wieder abgeworfen. Unter geeigneten Bedingungen kann sich dieser Vorgang mehrmals im Jahr wiederholen. Während der Trockenperioden reicht das Chlorophyll in den Stämmen und Ästen aus, um die Pflanze am Leben zu halten. 19 Peter Sowig Naturerlebnis Kalifornien Band 2 Alkali-Senken und Salzpfannen Überwiegt die Verdunstung die jährlichen Niederschlagsmengen, kehrt sich der Wasserfluss im Boden um. Wasser versickert nicht, sondern steigt auf und verdunstet an der Oberfläche. Auch wo sich in abflusslosen Senken Wasser sammelt und verdunstet, versalzen die zurückbleibenden Mineralien den Boden. Nur wenige salztolerante Pflanzenarten vertragen salzhaltige Böden. Für Lebewesen aller Art sind dies Extremlebensräume. Meist sind daher diese Standorte großflächig vegetationslos, wie im Death Valley. Hier besteht das Salz stellenweise zu einem großen Anteil aus Natriumborat (Borax). Salzlache im Badwater neben den Holzstegen am tiefsten Punkt Nordamerikas. Im Vordergrund ein Bestand von Iodine bush (Allenrolfea occidentalis), einer salztoleranten Charakterart auf alkalischen Böden. Ganz lokal können sich aber Gemeinschaften verschiedener salztoleranter Pflanzen etablieren, wie zum Beispiel die Wüstenmelde (desert holly; Atriplex hymenelytra), der Iodine bush (Allenrolfea occidentalis) und Caterpillar 38 Peter Sowig Naturerlebnis Kalifornien Band 2 greasewood (Sarcobatus vermiculatus). Ferner findet man so manche Arten, die auch in Salzsümpfen an der Küste vorkommen. Oben: typischer Aspekt der Wüstenmelde am Badwater im Death Valley im Sommer. Die Blätter erscheinen beige-weiß. Links. Detailansicht eines Zweiges mit Blüten im Frühjahr Die Wüstenmelde ist ein halb- bis ein Meter hoher Strauch im Südwesten der USA und dem Norden Mexikos. Der Name „holly“ bezieht sich auf die gezähnten Blätter und die roten Früchte, die an die Stechpalme (engl. Holly) erinnern, womit diese Art jedoch nicht verwandt ist. Die Wüstenmelde wechselt ihre Blattfarbe von grün im regenreicheren Winter zu silbrig im Sommer. Dadurch wird mehr Sonnenlicht reflektiert und die Erwärmung der Pflanze damit reduziert. 39 Peter Sowig Naturerlebnis Kalifornien Band 2 Iodine bush am Badwater im Death Valley. Die Detailaufnahme rechts zeigt den segmentartigen Aufbau der „Äste“. Der Iodine bush (Allenrolfea occidentalis) kommt nur im Südwesten der USA und im Norden Mexikos am Rande ausgetrockneter Salzseen und Alkalisenken vor. Seine feinen, aber sukkulenten Äste bestehen aus einzelnen Segmenten. Auch im Sommer wirkt dieser Busch verglichen mit anderen Pflanzen saftig grün. Feuer bricht in der spärlichen Vegetation der Salzstandorte normalerweise nur selten aus. Nach niederschlagsreichen Wintern können jedoch einjährige Pflanzen keimen, darunter auch florenfremde Arten, wie die Salzkräuter (russian thistles; Salsola kali und paulsenii), wodurch die Brandgefahr erhöht wird. Das Kali-Salzkkraut war früher wirtschaftlich interessant, da die beim Verbrennen freiwerdenden Alkalilaugen für die Glas- und Seifenherstellung verwendet wurden. Daher ist diese eurasische Art weltweit verbreitet. Diese standortsfremden Arten entziehen dem Boden Wasser. Ferner stellen sie eine attraktive Nahrungsquelle für Nager, Hasen und Huftiere dar, die in Lebensräumen mit natürlicher Salzvegetation kaum vorkommen. 40 Peter Sowig Naturerlebnis Kalifornien Band 2 Echsen Sichtet man eine kleine, bis etwa fünfzehn Zentimeter lange Echse in den Wüstengebieten Kaliforniens, so ist dies meist der Gemeine Seitenfleckenleguan (common side-blotched lizard; Uta stansburiana). Während die Weibchen unscheinbar braun und schwarz gemustert sind, gibt es bei den Männchen unterschiedliche Farbvarianten mit blauen und gelben oder orangeroten Flecken. In Kalifornien ist der Seitenfleckenleguan im Süden weit verbreitet und bewohnt nicht nur die Wüsten, sondern auch die südliche Küstenregion. Im Frühjahr und Herbst sind Seitenfleckenleguane ganztägig aktiv, im Sommer schützen sie sich unter Steinen vor der brennenden Mittagshitze. In kälteren Regionen seines Areals legt der Seitenfleckenleguan eine Winterruhe ein. Je nach Länge der Aktivitätsperiode legen die Weibchen zwei bis sieben Mal ab, die Gelegegröße ist mit einem bis acht Eiern aber eher bescheiden. Ein ausgefärbtes Männchen des Gemeinen Seitenfleckenleguans im Joshua Tree Park 53 Peter Sowig Naturerlebnis Kalifornien Band 2 Teil 4: SEHENSWÜRDIGKEITEN UND EMPFEHLENSWERTE TOUREN Allgemeine Tipps Viele allgemeine Tipps sind in Band 1 schon aufgeführt. Die Wüste hat jedoch ihre eigenen Gesetze, die beachtet werden sollten. Offenes Feuer: Auch die spärliche Vegetation in der Wüste kann in Brand geraten! Sofern offenes Feuer überhaupt erlaubt ist, muss es vor dem Verlassen des Lagers gründlich gelöscht werden. In manchen Parks, wie dem AnzaBorrego ist es verboten, Brennmaterial zu sammeln. Dazu gehört auch Totholz, denn auch abgestorbene, vertrocknete Pflanzenteile können noch Samen enthalten. Vielleicht haben Insekten Eier daran abgelegt oder überdauern die Trockenheit im Innern. Bei erneut einsetzendem Regen kann sich die Verrottung fortsetzen und wertvolle organische Bestandteile werden dem Boden wieder zugeführt. Brennmaterial bringen wir also selbst mit. Straßen und Wege: Die Hauptverkehrsstraßen durch die Wüste sind ohne weiteres mit einem normalen PKW befahrbar, kleinere, unbefestigte Pisten in entlegene Gebiete erfordern ein Geländefahrzeug mit Allradantrieb. Auch mit einem 4WD oder „off-road“-vehicle sollte man sich niemals verleiten lassen, abseits der Wege ins freie Gelände zu fahren. Man zerstört dadurch wertvolle Vegetation, verdichtet den Boden und fördert die Erosion. Ferner verleitet man andere, dieser Spur zu folgen und bald ist ein neuer Weg angelegt. Steckt man abseits der Straße fest, wird man nicht so schnell gefunden. Für Geländetouren wurden besondere Vehicle recreation areas ausgewiesen. Tanken: In Deutschland sind wir es gewohnt, eine Tankstelle erst anzusteuern, wenn sich die Tankleuchte bemerkbar macht. Das kann in der Wüste fatal sein. Tankstellen gibt es hier zwar an jeder großen Straßenkreuzung, aber in der Wüste kann die nächste Straßenkreuzung über hundert Meilen entfernt sein! Ich 69 Peter Sowig Naturerlebnis Kalifornien Band 2 habe es mir zur Angewohnheit gemacht, die nächste Tankstelle anzufahren, sobald die Nadel die Hälfte der Benzinuhr unterschritten hat. Bevor man eine längere Wanderung in abgelegene Gebiete unternimmt, sollte man einem Bekannten Bescheid geben, wo man hingeht und wie lange man wegbleibt. Für einen Touristen, der sonst niemanden in Kalifornien kennt, bieten sich hier Ranger oder das Personal von Hotels, Motels oder Campingplätzen an, wo man Quartier bezogen hat. Man sollte dann aber auch nicht vergessen, sich wieder zurückzumelden oder eine Notiz zu hinterlassen. Verhalten im Notfall: Schnelle Hilfe wird man in einer einsamen Gegend kaum bekommen. Selbst wenn man ein Handy besitzt, das zu den amerikanischen Mobilfunknetzen kompatibel ist, kann man nicht davon ausgehen, abseits größerer Siedlungen Empfang zu haben. Erste Regel daher: beim Fahrzeug bleiben oder zu diesem zurückkehren. Zweite Regel: immer genügend Trinkwasser für mehrere Tage (vier Liter pro Person und Tag) sowie etwas Proviant an Bord haben. Sandstürme und Gewitterregen können in der Wüste sehr unvermittelt auftreten. Einen Sandsturm sollte man niemals durchfahren. Stoppen Sie am Straßenrand, schalten Sie den Motor aus und halten Sie Fenster und Türen geschlossen. Heftige Regengüsse können innerhalb weniger Stunden den durchschnittlichen Niederschlag eines ganzen Jahres bringen und Sturzbäche entstehen lassen, wo es gerade noch staubtrocken war. Verlassen Sie umgehend einen schmalen Canyon, wenn ein Gewitter aufzieht. Halten Sie nicht in Senken und versuchen Sie nicht, durch einen Wasserlauf zu fahren. Wenn die Lufttemperatur im Sommer bei 40°C liegt, ist es natürlich verlockend, die Klimaanlage im Auto voll aufzudrehen. Bedenken Sie, dass die Wärme aus dem Fahrzeuginnern abgeführt werden muss, was den ohnehin unter der Hitze leidenden Motor zusätzlich belastet und schnell zur Überhitzung führt. Beachten Sie also die Anzeige der Motortemperatur, sorgen Sie über die Lüftung für Kühlung und gönnen Sie dem Motor notfalls eine Pause, bevor dieser Sie dazu zwingt. Ein heißer Motor verbraucht mehr Öl. Überprüfen sie daher regelmäßig den Ölstand. Auch der Stand der Batterieflüssigkeit und der Zustand des Keilriemens sollten regelmäßig kontrolliert werden. Bevor Sie den Wagen nach 70 Peter Sowig Naturerlebnis Kalifornien Band 2 einer Pause wieder starten, werfen Sie einen Blick unter den Wagen. Eine frische Öl- oder Wasserpfütze sind keine guten Anzeichen! Planen Sie eine Fahrt auf unbefestigten Wegen („byways“), sollte eine Schaufel im Kofferraum liegen. Praktisch sind auch Leichtmetallschienen, die man in die Spur legen kann. Notfalls tun es auch die Fußmatten und Steine. Pflanzenmaterial sollten Sie erst als allerletzte Möglichkeit in Betracht ziehen, denn das Zerstören von Vegetation ist in den Schutzgebieten verboten. Die Griffigkeit auf losem Untergrund können Sie erhöhen, indem Sie Luft aus den Reifen lassen. Auf steinigem Untergrund sorgt ein um zehn Prozent verringerter Reifendruck für bessere Federung und schont die Stoßdämpfer. Auf Sand kann man bis zu einem Viertel der Luft ablassen. Vorraussetzung ist natürlich, dass man eine Luftpumpe dabei hat. Sobald die Räder wieder auf dem Asphalt stehen, sollten sie wieder voll aufgepumpt werden. Ist Ihnen der Untergrund auf dem Weg vor Ihnen nicht geheuer, steigen Sie aus und überprüfen Sie die Beschaffenheit der Piste zu Fuß. Ein paar Minuten zu Fuß ersparen vielleicht stundenlanges Ausgraben eines festgefahrenen Fahrzeuges. Auf lockerem Untergrund fahren Sie gleichmäßig bei niederem Gang. So lange die Räder nicht durchdrehen, wird der Wagen nicht einsinken. Fahrzeuge mit langem Radstand und geringer Bodenfreiheit eignen sich nicht für Geländefahrten. Am besten fahren Sie in einem Konvoi bestehend aus mindestens drei Fahrzeugen. Die Kartenskizzen in diesem Kapitel dienen der zusätzlichen Illustration der Beschreibungen. Es sind jedoch Skizzen, die nicht zur Navigation oder Orientierung im Gelände eingesetzt werden sollten. Einheitlich sind befestige Straßen rot, unbefestigte Straßen schwarz und Wanderwege grün eingezeichnet. Nummerierte Sterne verweisen auf die in der jeweiligen Legende genannten Sehenswürdigkeiten. 71 Peter Sowig Naturerlebnis Kalifornien Band 2 Amargosa River Natural Area Südöstlich des Death Valley Nationalparks wurde das Amargosa River Natural Area am Südende des Tecopa-Valleys geschaffen, um einen permanent Wasser führenden Abschnitt des Amargosa Rivers unter Schutz zu stellen. Dieser Teil der Mojave gilt als „Area of critical environmental concern“, denn hier kommen mehrere bedrohte Tier- und Pflanzenarten vor. Im Amargosa Canyon umrahmt grüne Vegetation einen Wasserfall, bevor das Wasser in das südliche Death Valley fließt, seinen Lauf Richtung Norden richtet und schließlich im Badwater endgültig versiegt. Wandern, Reiten, Klettern und Naturbeobachtung sind nur einige der Möglichkeiten, die der Amargosa Canyon dem Besucher bietet, der die Ruhe und Abgeschiedenheit sucht. Trotz der Nähe zum Wasser ist es auch hier im Sommer sehr heiß. Die Zeit von Oktober bis Mai eignet sich für Unternehmungen. Der Ausdruck “natural area” ist übrigens wörtlich gemeint. Motorfahrzeuge sind aus diesem Gebiet verbannt und es gibt auch keine Campingplätze. Die nächsten Ortschaften mit einigen Übernachtungsmöglichkeiten sind Shoshone, Tecopa und Tecopa Hot Springs. In Shoshone sind ein kleines Museum und eine Ranger Station eingerichtet. Das zumindest vorübergehende Vorhandensein von Wasser machte das Amargosa Valley schon immer zum Anziehungspunkt. Die Ureinwohner Nordamerikas hinterließen bereits kurz nach der Eiszeit hier ihre Spuren. Später nutzten Spanier, Mormonen und die US-Army das Tal als Handelsroute und Nachschubweg. Teile der State Routes 127 and 178, der Old Spanish Trail Highway, Furnace Creek Road, Mesquite Valley Road und die Sperry Wash Route folgen dem Amargosa River nördlich der Dumont Dunes. Hier bieten sich Touren mit Auto, Motorrad oder Mountain Bike an. Von der Furnace Creek Wash Road, die von der State Route 178 abzweigt, hat man schöne Ausblicke auf das Amargosa Valley. Eine weitere empfehlenswerte Strecke führt von Tecopa ostwärts über den Old Spanish Trail Highway in Richtung Pahrump, Nevada. 78 Peter Sowig Naturerlebnis Kalifornien Band 2 Geländefahrten abseits der Straßen und Wege sind im gesamten Amargosa Valley untersagt. Eine Ausnahme bildet das Dumont Dunes Off-Highway Vehicle Recreation Area. Lathrop Wells 95 Amargosa Valley 11 190 22 22 Death Valley Junction Pahrump 178 i Shoshone 178 Tecopa 127 10 km 50 km 11 Baker Der kalifornische Abschnitt des Amargosa Valley. Der permanent wasserführende Bereich südlich von Shoshone ist dunkelblau dargestellt. Braune Dreiecke: Aussichtspunkte: 1: Zabriskie Point, 2: Dante’s View. Rote Sterne: lohnende Ziele: 1 China Ranch; 2 Bad Water. i: Museum und Ranger Station in Shoshone 79 Peter Sowig Naturerlebnis Kalifornien Band 2 Für Wanderer und Reiter gibt es zwei Wege. Der Amargosa River Trail beginnt an der China Ranch und führt über knapp zehn Kilometer im Canyon nach Norden. Am Zufluss des Willow Creek zweigt ein drei Kilometer langer Rundweg ab, der zur China Ranch zurück führt. Ein sechseinhalb Kilometer langer Rundweg führt von der China Ranch aus über einen Teil des Amargosa River Trails zum Slot Canyon, einem engen, verschlungenen Tal mit fast senkrechten Wänden. Im Amargosa River Natural Area befinden sich offenes Wasser sowie dichte Vegetation wie sonst nirgendwo in der weiteren Umgebung. Daher ist das Gebiet besonders für Vögel sehr attraktiv. Zum Teil sind es Zugvögel, die sich auf ihrer Wanderung verirrt haben. An die 250 Vogelarten sind hier schon beobachtet worden. Im Amargosa Canyon umrahmt grüne Vegetation einen Wasserfall, hier stocken Galeriewälder aus Weiden an den Ufern und nur in diesem Flussabschnitt kommt der endemische Amargosa Pupfish (Cyprinodon nevandensis amargosae) vor. Eine weitere endemische Art ist die Amargosa-Wühlmaus (Amargosa vole; Microtus californicus scirpensis). Bekannt für gute Beobachtungsmöglichkeiten ist auch die Grimshaw Lake Watchable Wildlife Site, die man über eine unbefestigte Straße erreicht, die auf halber Strecke zwischen Tecopa und Tecopa Hot Springs nach Westen abzweigt. Von hier aus hat man eine weite Aussicht auf das offene Tecopa Basin. 80 Peter Sowig Naturerlebnis Kalifornien Band 2 Übersicht über alle eBooks von Peter Sowig auf xinxii.com: http://www.xinxii.com/asresults.php?search_in_description=1&s4=sowig&x=25 &y=6 http://www.xinxii.com/naturerle Die 3-bändige eBook Reihe „Naturerlebnis bnis-everglades-p-315839.html Kalifornien“ mit insgesamt über 450 Seiten 105