Das Evangelium nach Lukas
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Das Evangelium nach Lukas
Das Evangelium nach Lukas 1.0 Lukas und die Umstände, unter denen er schrieb 1.1 Über die Person des Evangelisten lässt sich kaum Sicheres sagen. Die altkirchliche Tradition (Irenäus, adv. haeres. III 1,1; Canon Muratori – beide gegen Ende des 2. Jh.; Eusebius HE V 8.3 gest. 339) sieht in ihm einen Begleiter des Apostels Paulus. Dafür spricht vor allem das große Interesse an der Person des Völkerapostels im zweiten Teil seines Werkes, der Apostelgeschichte. Auch die öftere Nennung eines Mitarbeiters namens Lukas in der paulinischen Literatur (Phlm 24; 2 Tim 4,11; Kol 4,14) legt dies nahe. Doch gravierende Unterschiede zwischen dem lukanischen Doppelwerk und den echten Paulusbriefen sowohl bezüglich einzelner Informationen über den Hergang von Ereignissen als auch Differenzen in den theologischen Schwerpunkten sprechen dagegen. Einige Beispiele: In der Apg wird behauptet, Pl habe in den neu gegründeten Gemeinden Presbyter eingesetzt (14,23), die Paulusbriefe erwähnen diese niemals; nach der Darstellung des Pl haben Petrus, Johannes und Jakobus von den nichtjüdischen Christen keinerlei Einhaltung jüdischer Vorschriften gefordert (vgl. Gal 2,6), in der Apg wird die Einhaltung der so genannten Jakobusklauseln (Apg 15,20.29 das Verbot Götzenopferfleisch, Ersticktes und Blut zu genießen und das Gebot, sich der Unzucht zu enthalten) gefordert; für Lk ist Pl kein Apostel (ausgen ommen Apg 14,4.14), für Pl selbst ist diese Selbstbezeichnung aber sehr wichtig (vor allem 1 Kor 9,1). Bei den theologischen Schwerpunkten ist etwa das weitgehende Fehlen der Deutung des Todes Jesu als Sühne bei Lk auffallend, ebenso der Rechtfertigungslehre des Pl; das lukan. Interesse an der Gottesmutter fehlt bei Pl; die unmittelbare Naherwartung bezüglich der Wiederkunft Christi ist bei Pl viel stärker ausgeprägt. Die neuere exegetische Literatur steht der Möglichkeit eines Naheverhältnisses zwischen Pl und Lk wieder offener gegenüber, allerdings meist mit der Einschränkung, Lk habe Pl nur auf einigen Abschnitten seiner Reisen begleitet (z.B. Wilfried Eckey, Thomas Söding). Die aus Kol 4,14 gewonnene Information, Lk sei mit dem dort erwähnten Arzt identisch, wurde früher oft mit exakteren medizinischen Beschreibungen im Lk-Evangelium unterstützt. Mittlerweile ist klar, dass diese Angaben auf die gute Allgemeinbildung des Lk zurückzuführen sind, die man auch bei anderen Schriftstellern seiner Zeit (Flavius Josephus, Plutarch, Lukian, Philo) vorfindet, die sicher keine Ärzte gewesen sind. In den Bereich der Legende ist die Behauptung anzusetzen, Lk sei Maler gewesen und habe Porträts der Gottesmutter angefertigt. Lukas war auf jeden Fall ein hellenistisch gebildeter Christ, der mit der Septuaginta sehr vertraut war. Er setzt eher städtisches Milieu voraus (etwa die Beschreibung der Hausabdeckung 5,19 als ein mit Platten und Ziegeln bedecktes Gebäude nach Art hellen.-röm. Städte), er hat Jesus selbst nicht gekannt (er beruft sich selbst auf Traditionen!), wahrscheinlich nicht einmal die Landschaften Palästinas (4,44 wird etwa gesagt, Jesus habe in den Synagogen Judäas gepredigt obwohl im Kontext von Galiläa die Rede ist – hier wie auch sonst wird nach Art griech. und röm. Schriftsteller Palästina als Judäa bezeichnet; der Schwarze Senf, der in Palästina wie ein Unkraut wächst, wird niemals ein Baum wie in 13,19; Nazareth liegt nicht auf einem Berg, von dessen Abhang man jemand hinunterstoßen konnte wie 4,29 behauptet wird; die Nähe der Stadt Betsaida ist kein „abgelegener Ort“ wie 9,10.12 vermuten lässt; Kremer verweist auch auf ein nicht existentes Stadttor in Nain 7,12). 1.2. Fraglich ist, ab wann das Doppelwerk ausdrücklich einem Lk zugeschrieben wurde, denn d er in den Jahren 85-160 n. Chr. lebende Markion, der dieses Werk sehr schätzte, erwähnt Lk niemals als Verfasser, ebenso Justin der Märtyrer. Die Erwähnung des Lk taucht erstmalig in einer Unterschrift am Ende des Werkes in einem alten Papyrus (P 75) um das Jahr 200 auf. 1.3. Lk schreibt sein Werk für Gemeinden, die an der Auseinandersetzung mit dem jüdischen Gesetz nicht mehr so interessiert waren wie etwa die Gemeinde des Matthäus. So streicht er etwa die Diskussion über die Reinheitsgebote (Mk 7,1-20) und braucht auch die bleibende Bedeutung der Tora und der Profeten nicht wie Mt 5,17-19 („Denkt nicht, ich sei gekommen, um Gesetz und Profeten aufzuheben“) in der Bergpredigt zu betonen. Jesus ist von Anfang an auch „Licht zur Offenbarung (Enthüllung) an die Völker“ (2,32). Das legt eine heidenchristliche Perspektive nahe. Dennoch passiert der bewusste Schritt des Evangeliums zu den Nichtjuden erst in der Apostelgeschichte mit der Taufe des Kornelius (Kap. 10). Nur spärlich lassen sich in seinen Gemeinden Verunsicherungen durch auftretende Irrlehren erkennen (etwa Apg 20,29f), die aber wahrscheinlich zur Abfassung seiner Schriften geführt haben. Auch bei der Widmung an Theophilus geht es um die „Zuverlässigkeit der Lehre“. Theophilus war wahrscheinlich der Geldgeber für die Erstellung des Doppelwerkes. Die Gemeinde dürfte teilweise aus relativ Wohlhabenden bestanden haben. Es gibt Anzeichen dafür, dass sie keine unmittelbaren Verfolgungen zu erdulden hatte (in der Deutung des Gleichnisses vom Sämann 8,13 lässt Lk gegenüber Mk 4,17/Mt 13,21 die Verfolgungen weg; ebenso entgegen Mk 10,30 Lk 18,30). 1.4. Lukas spricht selbst von Traditionen, die er bei der Abfassung benützt hat. Er folgt in seinem Evangelium klar dem Aufbau des Markusevangeliums und benützt zusätzlich zu Mk auch jene schriftliche Redequelle (Q), die Matthäus in ähnlicher Form gekannt hat. Lukas hat diese Quelle in der Abfolge der Sprüche genauer als Mt übernommen, welche Version jeweils ursprünglicher ist, muss von Fall zu Fall geklärt werden. Über Mk und Q hinaus verarbeitet Lk viel eigenständiges Material, das vor allem in einem kleineren und einem sehr langen geschlossenen Einschub in die Chronologie des Mk begegnet. Nach der Einsetzung des Zwölferkreises bei Mk (3,13-19) fügt Lk Traditionen zum Thema „Nachfolge“ ein (6,17-8,3), darunter auch die so genannte „Feldrede“ – eine sehr verkürzte Fassung der matthäischen „Bergpredigt“. Die weitaus umfangreichere Erweiterung des Mk-Stoffes bringt Lk in die bei Mk nur angedeutete Reise Jesu nach Jerusalem unter (Mk 8,27; 10,1.32.46; Lk 9,51-19,27). Dieser Weg Jesu zum Leiden bildet das Zentrum des Evangeliums. 1.5. Das Werk des Lk setzt eindeutig die Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 voraus (21,20-24 wird in den Mk-Text 13,14ff eindeutig die Zerstörung eingetragen; vgl. auch 19,43f), die meisten Fachleute nehmen die Zeit um 90 als Abfassungszeit an. 1.6. Die Einleitung des Evangeliums (mit der Berufung auf Augenzeugen und Diener des Wortes als Informanten ihm bekannter schriftlicher Quellen) erinnert an die V orworte von Geschichtswerken seiner Zeit (etwa Flavius Josephus, Der Jüdische Krieg). Freilich zeigt der Vergleich verwandter lk Texte untereinander (etwa die Darstellungen der Aufnahme Jesu in den Himmel am Ende des Evangeliums und dem Beginn der Apg) als auch mit dem benützten Mk-Evangelium, dass Lk nicht in erster Linie an einer exakten Wiedergabe historischer Abläufe interessiert war (vgl. etwa die ganz unterschiedliche Charakterisierung des einen Verbrechers, der mit Jesus zusammen gekreuzigt wurde bei Lk 23,40-43 und Mk 15,32). 2.0. Theologische Schwerpunkte des Lk-Evangeliums 2.1. Wie sind Besitz und Nachfolge vereinbar? Die soziale Frage ist für Lk von außerordentlicher Wichtigkeit. Der verantwortungsvolle Umgang mit den materiellen Gütern ist wesentlich für ein Leben in der Nachfolge Jesu. Schon im Magnifikat wird gesagt, dass Gott die Mächtigen vom Thron stürzt und die Niedrigen erhöht; dass er die Hungernden mit seinen Gaben beschenkt und die Reichen leer ausgehen lässt (1,52f). Bei seinem Auftritt in der Synagoge von Nazareth liest Jesus den Jesaja-Text vor, in dem es unter anderem heißt, dass der Geist Gottes seinen Auserwählten salbt, „damit er den Armen eine gute Nachricht bringe“ (4,18; vgl. Jes 61,1). Die Feldrede beginnt Jesus mit der Seligpreisung der Armen, der Hungernden, der Weinenden (6,20f). Er fügt im Unterschied zur Bergpredigt des Mt zur Verstärkung noch Weherufe an die Reichen und Satten hinzu (VV. 24f). Die Geschichten vom barmherzigen Samariter (10,30-37), vom reichen Mann, der die Ernte in immer größeren Scheunen hortet und damit die Preise in die Höhe treibt (12,16-21), vom Reichen und dem armen Lazarus (16,19-31) gehören alle zum Sondergut des Lk. Zwischen den einzelnen Texten zum Thema Besitz gibt es eine eigenartige Spannung: A uf der einen Seite ist gerade bei Lk ein besonderes Interesse daran zu spüren, die Jünger als extrem besitzlos zu beschreiben: Simon, Jakobus und Johannes lassen alles zurück und folgen Jesus (5,11), ebenso Levi (5,28); ein Jünger Jesu soll bei der Verkündigung des Gottesreiches nichts mit auf den Weg nehmen (9,3; 10,4) sich nicht um Essen und Kleidung sorgen (12,22), und nachdem er alles verlassen hat, das Geld an die Armen verteilen (18,22). Alle diese Anweisungen Jesu gipfeln in dem Ausspruch: „Keiner von euch kann mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet“ (14,33). Und Petrus bestätigt, dass er und seine Freunde alles verlassen haben (18,28). Andererseits finden sich gerade bei Lk auch sehr konkrete Handlungsmodelle, die einen gewissen Besitz voraussetzen: Die Predigt des Täufers verlangt keinen totalen Besitzverzicht, sondern er sagt: Wer zwei Gewänder hat, soll eines dem geben, der keines hat und wer zu essen hat, der soll es ebenso machen (3,11); Zöllner sollen nicht mehr verlangen als festgesetzt ist (3,13), Soldaten niemanden misshandeln und erpressen und keine ungerechtfertigten Lohnforderungen stellen (3,14). Jesus ruft die Besitzenden auf, vor allem jenen etwas zu geben, die nichts zurückerstatten können (6,35). Konkret heißt das etwa: Arme, Krüppel, Lahme und Blinde einzuladen (14,13.21), darin besteht bei Lk die Pointe bei der Parabel vom großen Festmahl. Als positives Beispiel für den rechten Umgang mit Geld gilt der Mann aus Samarien: er gießt Öl und Wein auf die Wunden des Verletzten, hebt ihn auf sein Reittier und gibt dem neuen Betreuer zwei Denare Vorschuss (10,3037). Gleiches gilt von Zachäus (19,1-10): Jesus fordert ihn nicht auf, alles zu verlassen. Es genügt ihm, dass er die Hälfte seines Vermögens den Armen gibt und ungerechte Geldforderungen vierfach zurückerstattet. Die Geschichte vom Opfer der armen Witwe besagt, dass es zu wenig ist, nur aus dem Überfluss ein wenig Almosen zu geben (21,1-4). Für den Reichen ist es also schwer, aber nicht unmöglich, in das Reich Gottes zu gelangen (18,24). Eine Lösung dieser Spannung zwischen der Forderung radikaler Armut und jenen Texten, die eine gewisse materielle Absicherung durchaus zulassen, besteht wohl darin, dass die Schilderung der bettelarmen Nachfolger Jesu eine ständige Herausforderung für die Wohlhabenden in der lk Gemeinde sein sollte. Sie hält aber auch die Erinnerung an die Radikalität der Wanderprediger wach, die auch in Zukunft zu solch einem zeichenhaften Leben motivieren soll. Gerade in unserer Zeit ist die soziale Frage wieder ganz zentral. Wenn Menschen auch keinen Zugang zu Gott finden und deshalb unserer Botschaft verständnislos gegenüberstehen, so können sie doch in unserem Umgang mit den weltlichen Ressourcen etwas von der Verantwortung für die Schwächeren und den glaubwürdigen Einsatz der Kirche für sie wahrnehmen und so etwas von jener tieferen Sinndeutung unseres christlichen Lebensmodelles erahnen. Die Evangelientexte des Lk wären eine gute Gelegenheit, die Gedanken des Sozialwortes der Kirchen im Bewusstsein tiefer zu verankern. Dies wäre sozusagen die Konkretisierung des Lk für heute (siehe Anhang). 2.2. Die Rolle der Frauen in der Jüngerschaft Jesu und in der Kirche Lk gilt als der Evangelist der Frauen. Dies deshalb, weil kein anderer Evangelist jenen Erzählungen einen auch nur annähernd so breiten Raum schenkt, in denen Frauen als Handlungsträgerinnen aufscheinen, wie Lk: An den Marienfeiertagen hätten wir nur eine ganz bescheidene Auswahl an Bibeltexten zur Verfügung, hätten wir nicht die zahlreichen Texte bei Lk, bei dem Maria vor allem in den Kindheitserzählungen eine ganz zentrale Rolle spielt. Auch ihre Verwandte Elisabeth spielt im ersten Kapitel eine Hauptrolle. Weitere Frauengestalten sind: die Prophetin Hanna (2,36-38), die Sünderin, die Jesus die Füße salbt (7,36-50; sie ist nicht identisch mit Maria aus Magdala und darf auch nicht mit jener Frau verwechselt werden, die in Mk 14,3-9 Jesus im Hinblick auf seinen bevorstehenden Tod das Haar salbt), ganz wichtig sind jene Frauen, von denen i m Unterschied zu Mk bereits relativ früh in Kap. 8,1-3 die Rede ist, jene galiläischen Frauen, die Jesus gemeinsam mit den Zwölf begleiteten (einige namentlich Genannte – u.a. Maria aus Magdala – hat er geheilt, andere stellten ihre materiellen Güter für die Jesus- Gemeinschaft zur Verfügung), die aber erst in der Passionserzählung wieder genannt werden als jene, die gemeinsam mit anderen Bekannten von Ferne die Hinrichtung Jesu mitansahen (23,49), nur Lk berichtet von Maria und Marta (10,38- 42), von der Heilung der gekrümmten Frau am Sabbat (13,10-17), sowie den klagenden Frauen von Jerusalem am Kreuzweg Jesu (23,28-31). So richtig diese Beobachtungen zweifelsfrei sind, so haben in den vergangenen Jahren vor allem Exegetinnen darauf hingewiesen, dass Lk andererseits an wichtigen und zahlreichen Stellen gerade auch eine extrem androzentrische Sicht erkennen lässt. Besonders irritierend ist es, dass Lk von Frauen keine Berufungsgeschichten erzählt und Nachfolgeszenen sich stets ohne weibliche Beteiligung abspielen (so vor allem 9,57-62, wo es drei Männer sind, die in die Nachfolge Jesu eintreten sollen). Frauen werden auch niemals ausdrücklich „Jüngerinnen“ genannt, obwohl einige wenige vereinzelte Texte zeigen, dass Lk auch sie als solche de facto sieht: Vor allem der Auftrag der beiden Gottesboten im Grab Jesu an die Frauen, sie sollten sich doch erinnern an das, was Jesus ihnen in Galiläa gesagt hätte (24,6-8), weist sie implizit als Jüngerinnen aus, da die Worte Jesu dort an die Menge der Jünger gerichtet waren (vgl. 9,18.43b). Lk 12,53 wird von Familienkonflikten um des Evangeliums willen berichtet, von denen auch Frauen betroffen sind. Diese Spannungen haben sie als Jüngerinnen Jesu zu ertragen. Die Spitze jener Aussagen bei Lk, die Frauen nicht nur unerwähnt lassen, sondern geradezu von der unmittelbaren Nachfolge ausschließen, sind jene zwei Sprüche, in denen Jesus sagt: „Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein“ (14,26; vgl. 18,29). Abweichend von der Vorlage bei Mk fügt Lk hier ausdrücklich die Ehefrau ein, der der Mann die Jüngerschaft vorziehen soll. Damit formuliert Lk Nachfolge ausschließlich aus der Sicht des Mannes. Ähnliche Beobachtungen sind auch im zweiten Werk des Lk, der Apostelgeschichte, zu machen: Lk erwähnt die Frauen am Beginn seines Buches ganz ausdrücklich als im Gebet mit den Aposteln, mit Maria und mit den Brüdern Jesu versammelt (1,14), dann verschwinden sie all erdings von der Erzähloberfläche. In etlichen Texten wird ausdrücklich betont, dass nicht nur Männer, sondern auch Frauen unter denen waren, die zum Glauben kamen (5,14; 8,12; 17,34) bzw. als solche verfolgt wurden (8,3; 9,2; 22,4). Diese Betonung ist deshalb auffallend, weil diese ausdrückliche Erwähnung vom Zusammenhang nicht unbedingt gefordert wäre. Auch in der Apg werden Frauen namentlich erwähnt: Tabita als wohltätige Frau (9,36 – sie wird hier ausdrücklich als Jüngerin - maqh,tria - bezeichnet); Maria, die Mutter des Johannes Markus, in deren Haus Jünger versammelt waren und die Magd namens Rhode (12,12f); Lydia, die Purpurhändlerin aus Thyatira, die mit ihrem ganzen Haus getauft wurde (16,14f). Andererseits finden wir die Verantwortungsträger sehr einseitig bei den Männern: sei es, dass nur Männer als mögliche Nachfolger für Judas im Zwölferkollegium aufgestellt werden (1,23 – das kann allerdings als notwendiges Element der Zeichenhaftigkeit als Repräsentanten für die 12 Söhne Israels gewertet werden); sei es, dass Petrus, Johannes und der Herrenbruder Jakobus immer wieder als Autoritäten in den Blick kommen; sei es, dass ein Kreis von sieben Männern für den Tischdienst, später aber vor allem für Verkündigungsdienste erwählt wird (6,1-7); sei es, dass nur Männer als Propheten und Lehrer in Antiochia genannt und aus ihnen Missionare bestellt werden (13,1-3) usw. Eigenartig wirkt auch, dass zahlreiche Reden in der Apg ausdrücklich an Männer gerichtet werden und das obwohl gelegentlich ganz ausdrücklich eine Volksmenge anwesend war, die wohl nicht nur aus Männern bestand: So bittet Paulus den Oberst in Jerusalem zu seiner Verteidigung zum ganzen Volk sprechen zu dürfen (21,39). Seine Anrede lautet jedoch: „Männer, Brüder und Väter“ (22,1; Männer als Angesprochene auch 2,14.22.29; 3,12.17.25; 7,2; 13,16.26.38; 15,7.13; 17,22 u.a.). Bemerkenswert ist in der Apg die Beobachtung, dass hier relativ häufig ausdrücklich vornehme Frauen genannt werden, die auf das Hören der Frohbotschaft positiv reagieren: Da sind n eben den schon Genannten, die mit ihren Mitteln für die Gemeinden sorgten (Maria, Lydia, Tabita) auch die nicht namentlich Bezeichneten zu nennen, die sich dem Wort der Verkünder öffneten (17,4 in Thessalonich; 17,12 in Beröa). Es darf zumindest vermutet werden, dass Lk mit diesen Texten und auch mit jenen im Evangelium, die begüterte Frauen beinhalten, wohlhabende Frauen in den von ihm adressierten Gemeinden besonders ansprechen wollte. Betrachtet man also diesen zumindest für unser Verständnis ganz widersprüchlichen Befund bei Lk hinsichtlich der Rolle von Frauen in seinen Schriften, wird man nicht umhin können, für Lk zwar eine durchaus bewusste, aber doch immer nur punktuelle Artikulation weiblicher Lebenswelten anzunehmen. Er durchbricht damit zwar verbreitete androzentrische Sichtweisen seiner Zeit, doch ist es der Anfang eines Weges, den sich heute viele sicher noch konsequenter zu gehen wünschten. Was will uns Lk für die gegenwärtige Verkündigung mitgeben? Ihm ist sicher prinzipiell daran gelegen, Frauenwirklichkeiten in seine Verkündigung einzubeziehen. Das geschieht außer dem bereits Gesagten in zahlreichen Beispielen dadurch, dass der Evangelist neben Bildern aus dem Bereich des Mannes solche aus weiblichen Lebensräumen zur Illustration des Evangeliums aufnimmt: So nennt er nicht nur die Männer von Ninive, sondern auch die Königin von Saba (diese sogar zuerst: 11,31f); er spricht nicht nur von den nicht säenden und erntenden Raben, sondern auch den nicht spinnenden und webenden Lilien (12,24-28); er erzählt vom verlorenen Schaf des Hirten, aber auch von der verlorenen Drachme der Frau (15,410); er weiß von der Witwe von Serepta und auch vom Syrer Naaman (4,25-27) usw. Was Lk den Frauen zuspricht, ist die Gabe des prophetischen Redens - ebenso wie übrigens der Apostel Paulus (1 Kor 11,5). Bei Lk begegnet uns zuerst die Prophetin Hanna im Tempel von Jerusalem (2,36-38), ferner in der Apg die vier prophetisch begabten Töchter des Philippus (21,9). Durch eine fälschlicherweise auf Männer beschränkte Übersetzung der Pfingstperikope durch die Einheitsübersetzung wird heute aber auch die Sicht des Lk entstellt, der als die vom Geist Gottes Ergriffenen nicht nur die Apostel sehen möchte, sondern alle Frauen und Männer, die mit den Jüngern zusammen waren (vgl. 1,14), also auch die Gottesmutter. Bestätigt wird das durch die Petruspredigt, die das Geschehen als Erfüllung einer Verheißung des Propheten Joël deutet, wo es heißt: „In den letzten Tagen wird es geschehen: Ich werde von meinem Geist ausgießen über alles Fleisch. Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein, … Auch über meine Knechte und Mägde werde ich von meinem Geist ausgießen in jenen Tagen und sie werden Propheten sein“ (Apg 2,17f). Die Frage an die Kirche von heute stellt sich von Lk her: Ist in der Kirche Platz für das prophetische Wort von Frauen? Traut es die kirchliche Gemeinschaft Frauen zu, unser geschichtliches Jetzt im Geiste Gottes zu deuten? Aber vorerst: Trauen es sich Frauen zunächst selbst zu? 2.3. Lk als Evangelist des Hier und Heute Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen der „guten alten Zeit“ nachtrauern, weil die Gegenwart für sie zu komplex geworden ist. Es gibt aber auch andere, die nicht ihr eigenes Leben verwirklichen, sondern geborgte Leben konsumieren, indem sie sich gef ühlsmäßig außerordentlich stark mit den handelnden Personen in Filmen oder Fernsehserien identifizieren und sich intensiv mit dem Privatleben deren Darsteller beschäftigen. Demgegenüber wäre mit Lk festzuhalten, dass sich das Reich Gottes in der Gegenwart, im je eigenen Leben ereignen muss. In meinem Leben sollen sich jene befreienden Erfahrungen abspielen, von denen Lk berichtet. Ohne Parallele ist das Jesuswort bei Lk: „Das Reich Gottes ist mitten unter (oder: in) euch!“ (17,21). Ähnliches will der Ausspruch Jesu aussagen: „Wenn ich die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist das Reich Gottes schon zu euch gekommen“ (11,20). Das Wort „heute“ begegnet nirgendwo so häufig in den neutestamentlichen Schriften wie bei Lk. Den Hirten wird verkündet; dass heute der Retter geboren wurde (2,11); die Ankündigung des Propheten Jesaja, dass der von Gott Gesalbte „den Armen eine gute Nachricht“ und anderen Notleidenden Rettung bringt (4,18) findet nach Jesu deutendem Wort heute seine Erfüllung; dem Haus des Zachäus ist nach seinem Umdenken und dem Eingeständnis seiner Schuld heute das Heil zuteil geworden (19,9); dem einsichtigen Verbrecher, der mit ihm hingerichtet wurde, versichert Jesus: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“ (23,43). Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Jesusgeschichte von Lk nicht als zeitloser Mythos geschildert wird, Gottes Handeln durch seinen Sohn geschieht vielmehr in einer konkreten historischen Situation und so bindet Lk einige Ereignisse ganz bewusst in die damalige weltpolitische Lage ein: Am bekanntesten davon ist der Beginn des Weihnachtsevangeliums, der den Kaiser Augustus und den syrischen Statthalter Quirinius nennt (2,1). Wenn auch die Eintragung in Steuerlisten nach anderen historischen Quellen später stattfand und die Kindheitserzählungen eher der jüdischen Literaturgattung Haggada (geschichtliche Ereignisse, die erbaulich ausgeschmückt werden) angehören, ist dennoch an der Absicht des Lk festzuhalten, die Geburt Jesu historisch zu verorten. Auch Zacharias und Elisabeth treten „zur Zeit des Königs Herodes“ als handelnde Personen auf (1,5); ebenso wird die Predigt ihres Sohnes Johannes am Jordan ganz detailliert in die Amtszeit der damaligen jüdischen und römischen Autoritäten eingeordnet (3,1f). Charakteristisch für Lk ist es auch, wenn er in den Ausspruch Jesu bei Mk: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“ (8,34) das Wort täglich einfügt (9,23). Der jeweils heutige Tag ist der entscheidende und wichtige. Wenn der korrupte Verwalter in dem Gleichnis Jesu gelobt wird, dann nicht deshalb, weil er das Vermögen seines Herrn verschleuderte, sondern weil er hier und heute handelte bevor es für ihn zu spät war (16,1-8). Jeder Familie, jeder Pfarrgemeinde, jeder Gruppe wird gesagt: Sucht und verwirklicht das Gottesreich trotz allem Unvermögen, aller menschlichen Schwäche unter euch! Lebt nicht in anderen, angeblich so tollen oder heilen Welten, das Wichtige passiert um euch herum! Dazu passt, dass Lk an sich unspektakuläre Dinge als Zeichen für Gottes Wirken gelten lässt: das Kind in Windeln (2,12); die Predigt des Jona (11,29.32) oder das Nachdenken über die großen Gestalten des AT, wie Abraham und Mose (16,31). 2.4. Lk als Evangelist des Betens Wer das Evangelium des Lk mit den anderen Synoptikern (Mt, Mk) vergleicht, kann leicht erkennen, dass für Lk das Gebet eine zentrale Rolle spielt: Gleich im ersten Kapitel finden wir den Lobgesang Marias (das Magnifikat 1,46-55) und jenen des Zacharias (das Benediktus 1,67-79), auch das viel kürzere Gebet des Simeon (Nunc dimittis 2,2932; dass Simeon alt war steht nicht ausdrücklich im Text) ist eine wunderbare Perle im biblischen Gebetsschatz. Vor allem finden wir bei Lk Jesus immer wieder und oft sehr lange im Gespräch mit Gott: vor der Auswahl der Zwölf (6,12); vor dem Messiasbekenntnis des Petrus (9,18); vor seiner Verklärung (9,29); bevor er die Jünger und Jüngerinnen das Vaterunser lehrt (11,1). Dieses kurze, aber in seiner Dichte kaum zu überbietende Gebet erscheint so bei Lk gewissermaßen als Einblick in Jesu eigenes Gebetsleben. Im Anschluss daran finden sich noch weitere Ratschläge Jesu für ein sinnvolles und vertrauensvolles Beten (11,5-13). Bemerkenswert ist die Beobachtung, dass Jesus bei Lk nicht – wie Mt 7,11 – vom Guten spricht, das Gott dem Bittenden gibt, sondern vom Heiligen Geist (11,13). Die wichtigste Gabe Gottes ist für Lk der Geist Gottes, der uns seinen Willen erkennen lässt und nicht die Erfüllung unserer oft sehr vordergründigen Wünsche. Das Gleichnis vom Richter und der Witwe (18,1-8) unterstreicht die Gebetslehre. Sie gipfelt in dem Rat Jesu im Rahmen der Endzeitrede: „Wachet und betet allezeit!“ (21,36). In der Getsemani-Perikope fordert Jesus bei Lk im Unterschied zu Mk die Jünger zuerst zum Gebet auf (22,40) und zeigt, dass Jesu Gebet zwar nicht in der Weise erfüllt wird, wie Jesus den Vater gebeten hatte (dass er den Leidenskelch von ihm nehme), dass er aber durch das Gespräch mit Gott neue Kraft erhielt (22,43). Allerdings ist dieser Vers ebenso wie der folgende, in dem berichtet wird, dass Jesu Schweiß wie Blut auf die Erde tropfte (V. 44) in vielen alten Textzeugen nicht erhalten. Jesus stirbt bei Lk auch als Betender: Im Unterschied zu Mk bezeichnet der röm. Hauptmann Jesus nicht als Gottes Sohn, sondern als gerechten Menschen (23,47); seine letzten Worte sind nicht die des Psalm 22 („Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“), sondern das jüdische Abendgebet Ps 31,6 „In deine Hände lege ich meinen Geist“ (23,46). 2.5. Freude über Menschen, die umdenken Einen weiteren besonderen Schwerpunkt des Lk bilden Begebenheiten und Geschichten über Menschen, die ihr Leben verändern wollen, die selbstbezogenen Verhaltensmustern durch die Begegnung mit Jesus entkommen: Schon im Lobgesang des Zacharias klingt die Überzeugung an, dass sein Sohn Johannes „sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken wird in der Vergebung der Sünden“ (1,77). Seine Taufe zur Vergebung der Sünden geschieht nach der Annahme der Umkehr-Predigt (3,3) durch den Menschen. Von Vergebung und Neuanfang handeln die Heilung des Gelähmten, dem Jesus die Sündenvergebung zuspricht (5,17-26), das Gastmahl Jesu mit den Zöllnern und Sündern (5,27-32), die Begegnung mit der Sünderin, die Jesus die Füße salbt (7,36-50), die Gleichnisse vom verlorenen Schaf (15,3-7), von der verlorenen Drachme (15,8-10) und vom verlorenen Sohn (15,11-32), aber auch vom Pharisäer und Zöllner (18,9-14) und auch die Geschichte von Zachäus (19,1-10). Auch die Einsicht in das eigene Unrecht seitens des mitgekreuzigten Verbrechers (23,40-43) gehört in diesen Zusammenhang. Immer wieder klingt bei diesen Texten das Motiv der Freude mit, das dem Umdenken der Menschen folgt. Es gibt keine Vorwürfe und Moralpredigten, sondern Freudenfeste (5,29; 15,32; 19,5). In Bezug auf die Vergebung der Menschen untereinander nimmt Lk eine sehr realistische Sicht ein: Im Gegensatz zu den entsprechenden Passagen bei Mt macht Lk die geforderte Vergebungsbereitschaft von der ausdrücklichen Absicht des Schuldigen, sich zu ändern, abhängig (vgl. Lk 17,3f mit Mt 18,15.21f). 2.6. Die heilende Nähe Jesu Es ist schade, dass der Begriff „Heiland“ für viele stark mit nazarenisch-kitschigen Assoziationen verbunden ist. Denn an und für sich wäre er sehr gut geeignet, die wohltuende Ausstrahlung Jesu auszudrücken. Das griechische Wort swth,r wird natürlich besser mit „Retter“ übersetzt, aber die heilende Wirkung Jesu ist damit zumindest viel nüchterner angesprochen. Wenn Jesus bei Lk swth,r (2,11) genannt wird, dann steht dies als Gegensatz zu der allgemeinen Überzeugung, der römische Kaiser sei der Retter der Menschheit. In der Verkündigung der Heilungen Jesu (auch Dämonenbannungen werden von Lk übrigens als Heilungen betrachtet –vgl. 4,38-41; 9,42) ist am besten von Lk 6,17-19 auszugehen. Denn dort heißt es zuerst, dass die Menschen ihn hören wollten und dann folgt erst der Wunsch, von Krankheiten geheilt zu werden. Schließlich heißt es dort: „Die ganze Menge versuchte ihn zu berühren; weil eine Kraft von ihm ausging und alle heilte.“ Nicht magische Praktiken stehen im Vordergrund, sondern die wohltuende Nähe Jesu, die die Menschen von innen her wieder frei atmen ließ. Als wenige Beispiele der überaus zahlreichen Heilungstexte seien genannt: die Heilung eines Besessenen in der Synagoge von Kafarnaum (4,31-37); die Heilung der Schwiegermutter des Petrus (4,38f); die Heilung eines Aussätzigen (5,12-16); die Heilung eines Mannes mit der verdorrten Hand (6,1-11); die Heilung des Besessenen in Gerasa (8,26-39) und viele mehr. Diese Dimension der wohltuenden heilenden Nähe müsste auch in unseren Gemeinden wieder stärker zurück gewonnen werden. Es ist sicher nicht jeder und jedem gegeben, Menschen durch Handauflegung zu heilen. Doch jede Gemeinde sollte sich fragen, ob in ihr ein liturgischer, struktureller und dogmatischer Perfektionismus Vorrang hat, oder ob es in ihr eine gelöste Atmosphäre gibt, in der Menschen nicht nur funktionieren, sondern im Vollsinn des Wortes leben und sich in Freiheit entfalten und lieben können. Literatur: - Kommentare: Wilfried Eckey, Das Lukasevangelium. Unter Berücksichtigung seiner Parallelen. 2 Bände, Neukirchen 2004 Walter Radl, Das Evangelium nach Lukas I (1,1-9,50), Herder Freiburg 2003 François Bovon, Das Evangelium nach Lukas. 4 Bände, Zürich 1989-2009 Jacob Kremer, Lukasevangelium. (Neue Echter Bibel 3), Würzburg 1988 - Für die Predigt: Thomas Söding, Das Lukas-Evangelium. Anregungen zum Lesejahr C. Würzburg 2003 - Praktische Bibelarbeit: Daniel Kosch/Brigitte Schäfer/Claudia Zanetti, Jesus im Alltag begegnen. Lebenssinn und Lebensstil nach Lukas. (WerstattBibel 1), Stuttgart 2001 Lukas: Einen anderen Lebensstil entdecken. Bibel heute 154, 2/2003 - Meditation: Wilhelm Bruners/Wolfgang Schwarz, Und es kam die Zeit. Ein Weg durch das Lukas-Evangelium, beerenverlag Frankfurt 2000 - Leicht verständliche Einführungen: Hermann-Josef Venetz, Der Evangelist des Alltags. Streifzüge durch das Lukasevangelium. Paulusverlag Freiburg (CH) 2000 Franz-Josef Bode, Heute erfüllt sich das Wort. Die Botschaft des Lukasevangeliums (bibel leben, hrsg. v. Andrea Schwarz), Verlag Herder Freiburg 2006 - Zur Frauenproblematik: Sabine Bieberstein, Verschwiegene Jüngerinnen – vergessene Zeuginnen. Gebrochene Konzepte im Lukasevangelium. (NTOA 38) Freiburg (CH) 1998 Dr. Roland Schwarz Die Sonn- und Feiertagsperikopen des Lukasjahres und das Sozialwort der Bischöfe Kapitel des Sozialwortes 1 Bildung 2 Medien 3 Lebensverbindungen: Beziehungsfähigkeit und sozialer Zusammenhalt 4 Lebensräume Ländlicher Raum Stadt Europa und Regionen 5 Arbeit – Wirtschaft – Soziale Sicherheit Arbeit Wirtschaft Bibeltext Lk 10,38-42 Maria und Marta (16. So im Jahreskreis) Lk 1,1-4; 4,14-21 Vorwort und Auftritt Jesu in Nazaret (3. So im Jahreskreis) Lk 2,41-52 Der 12jährige Jesus im Tempel (Fest der hl. Familie) . Lk 15,1-32 Verlorenes Schaf, Drachme, Sohn (24. So im Jahreskreis) Lk 2,1-14 Weihnachtsevangelium – In der Nacht Lk 16,19-31 Prasser und Lazarus (26. So im Jahrkr.) . Gedankliche Verbindung Maria setzt sich Jesus zu Füßen und hört zu Lk 10,1-12.17-20 Aussendungsrede (14. So im Jahreskreis) Lk 12,13-21 Überfluss, Gleichnis v. reichen Mann (18. So im Jahreskreis) Verkündigung als Erntearbeit Schriftrolle als Medium der Verkündigung Familie als Lernort von Beziehungsfähigkeit . Jesus verwendet Bilder aus dem ländlichen Bereich Wohnungslosigkeit, Zuwanderer Lebensqualität für alle . Sozialer Ausgleich Soziale Sicherheit 6 Frieden in Gerechtigkeit 7 Gerechtigkeit weltweit 8 Zukunftsfähigkeit: Verantwortung in der Schöpfung 9 Vom Sozialwort zu sozialen Taten Lk 10,25-37 Barmherziger Samariter (15. So im Jahreskreis) Lk 19,28-40 Einzug Jesu in Jerusalem (Palmsonntag) Lk 3,10-18 Predigt Johannes des Täufers (3. Adventso.) Lk 6,39-45 guter und schlechter Baum (8. So im Jahreskreis) Lk 12,32-48 Gleichnis vom treuen und vom schlechten Knecht (19. So im Jahrkr.) Solidarität mit Armen, Schwachen Jesus als gewaltloser König Durch den Kontext (vgl. 3,1 und bes. 3,6) sollen durch die geforderten sozialen Taten alle Menschen Heil erfahren. Jesus verwendet immer wieder Bilder aus der Schöpfungswirklichkeit Den Willen Gottes nicht nur kennen, sondern auch tun (vgl. bes. V. 47!).