Vaginaler Juckreiz kann Hauterkrankung als Ursache haben

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Vaginaler Juckreiz kann Hauterkrankung als Ursache haben
Vaginaler Juckreiz kann Hauterkrankung als Ursache haben
Juckreiz im Genitalbereich muss keine Infektion zugrunde liegen, sondern er kann auch ein Anzeichen
einer chronischen Hauterkrankung sein. „Juckreiz in der Vagina oder der Vulva sollte immer ärztlich
abgeklärt werden, da neben Infektionen auch Hauterkrankungen oder Allergien die Auslöser sein
können“, rät Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF) in München.
„Die häufigste Hauterkrankung an der Vulva ist ein so genanntes Lichen sclerosus, von der etwa 1%
der Frauen betroffen sind. Die Erkrankung kann im Anfangsstadium noch gut behandelt werden und
sollte daher möglichst früh diagnostiziert werden.“ Der Lichen sclerosus ist eine chronisch
entzündliche Hauterkrankung, die nicht ansteckend ist und vermutlich zu den
Autoimmunerkrankungen gehört.
Bei Frauen können Schamlippen, Klitoris oder Klitorisvorhaut, sowie die Bereiche um den Anus von
der Erkrankung betroffen sein. Häufig treten die Hautveränderungen mit weißen, porzellanartigen
Flecken in Form einer Acht um Anus und Genitalregion auf. „Neben Juckreiz kann sich auch ein
Wundsein einstellen, was zu schmerzhaftem Wasserlassen und Stuhlgang führen kann. Beim
Geschlechtsverkehr können kleine schmerzhafte Einrisse vorkommen“, ergänzt der niedergelassene
Frauenarzt aus Hannover. „Manche Patientinnen sind auch völlig beschwerdefrei und die
betroffenen Hautareale fallen erst bei der gynäkologischen Routineuntersuchung auf.“ Im weiteren
Verlauf der Erkrankung ist eine Schrumpfung der betroffenen Strukturen möglich. Die Klitoris kann
sich zurückbilden und die Körperöffnungen - der Harnröhrenausführungsgang, die Vagina und der
Anus - können eingeengt werden und in ihrer Funktion beeinträchtigt sein.
Der Lichen sclerosus verläuft in Schüben. Wiederholte Therapien müssen an die jeweilige
Krankheitsphase angepasst werden sowie an das Alter der Patientin und den Schweregrad der
Erkrankung. „Behandlungsmöglichkeiten sind Kortisoncremes und andere entzündungshemmende
Salben. Bei zusätzlichen bakteriellen oder pilzbedingten Infektionen kann zudem eine Therapie mit
lokalen Antibiotika oder Antimykotika erforderlich sein“, führt der Präsident des BVF aus. Eine
Heilung der Erkrankung ist nicht möglich, eine Therapie sollte bei Beschwerden in jedem Fall
erfolgen.
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