Fjordfahrt in Norwegen - Gernsheimer Hochseekameradschaft eV
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Fjordfahrt in Norwegen - Gernsheimer Hochseekameradschaft eV
Fjordfahrt in Norwegen Mittwoch, 01.08.2007 Um 03.30 Uhr stehen wir auf, um mit Dieter, der schon am Vorabend aus Erlangen angereist ist, eine Tasse Kaffee zu trinken. Pünktlich um 04.00 Uhr steht unser „Ried-Taxi“ vor der Tür. Theo wurde schon in Biblis abgeholt und auf unserem Weg zur Autobahn steigen noch Elisabeth und Wolfgang, sowie Herbert zu. Jetzt sind wir komplett, und voller Erwartung fahren wir zum Flughafen nach Frankfurt. Wir können dort sofort einchecken, und es gibt trotz Übergepäck keine Probleme. Danach suchen wir auf dieser Etage des Flughafens vergeblich ein Cafe um etwas zu frühstücken, aber es gibt nur ein kleines Stehcafe. Also begnügen wir uns mit einem Kaffeestückchen oder Brötchen, was wir auf unserem Weg zum Zoll verspeisen. Relativ pünktlich können wir in unseren „Cityhoper“ einsteigen, der auf dem Vorfeld des Flughafens steht. Die Maschine ist sehr überschaubar, es gibt auf der einen Seite zwei, und auf der anderen Seite drei Sitze und unsere Plätze sind ganz hinten. Man sitzt recht bequem und es gibt genügend Beinfreiheit. Auch der Service bei KLM ist gut – selbst bei so kurzer Reisezeit gibt es zwei Brötchen und Getränke. Um 09.30 Uhr landen wir in Amsterdam, einem riesigen Flughafen. Zum Glück wird unser Gepäck weitergereicht, so dass wir nur mit dem Handgepäck unser Abfluggate suchen müssen. Als wir in der Maschine sitzen, beobachten wir, wie das Gepäck verladen wird, und wir können alle unsere Taschen ausmachen, bis auf Theo’s, aber da haben wir sicher gerade nicht aufgepasst! Nach 1 ½ Stunden landen wir in Bergen, der zweitgrößten Stadt Norwegens, mit einer Fläche von 465 km² und ca. 242000 Einwohner. Leider haben sich die Wolken verdichtet und es regnet. Am Kofferband holen wir unsere Taschen ab – nur Theo wartet vergeblich, da haben wir wohl doch richtig gesehen. An der Information erfahren wir, dass der Koffer bis heute Abend da sein soll, man würde uns benachrichtigen. Mit dem „Flybussen“, der direkt vor dem Flughafen hält, geht es mit einer Stunde Fahrzeit in die Innenstadt von Bergen. Wir steigen am Fischmarkt aus, und kaum sind wir am Hafen angelangt, können wir die Moby Dick schon sehen. Schnell werden die Sachen unter Deck gebracht, damit nicht alles nass wird. Nach dem Auspacken und der Einweisung in die wichtigsten Gerätschaften auf der Moby Dick (Toilette, Gas usw.) bummeln wir über den Fischmarkt und kaufen die notwendigsten Sachen ein. Wir beschließen, heute Abend frische „Reker“ mit Weißbrot und Majonäse zu essen. Während alle mithelfen die Krabben zu pulen, baut Reinhold den mitgebrachten Regler in den Kühlschrank ein, so dass er wieder funktionstüchtig ist. Wir räumen gleich ein Teil von dem Bier ein, was die Moby Dick aus Gernsheim mitgebracht hat und unter der Mittschiffskoje verstaut war. Zum Essen trinken die meisten allerdings ein Gläschen Rotwein (ebenfalls importiert!) Nachdem wir uns alle an Krabben satt gegessen haben, versucht Theo noch einmal am Flughafen wegen seines Gepäcks anzurufen, denn von dort hat sich noch keiner gemeldet. Doch leider läuft dort nur ein Band. Wir schauen in Ernst’s Schatzkiste (Stauraum in der Eignerkajüte) nach einem Schlafsack für Theo und werden auch fündig. Um 21.30 Uhr ist Ruhe im Schiff. Donnerstag, 02.08.2007 Der Frühstückstisch am heutigen Morgen ist noch nicht so perfekt gedeckt, denn die Backschaft (Dieter und Herbert) ist noch nicht so eingespielt. Das schmälert allerdings unsere gute Laune und die Vorfreude auf unseren Törn nicht. Theo und Dieter fahren anschließend an den Flughafen. Sie kommen kurz vor Mittag wieder und Theo ist ganz glücklich, dass sein verlorenes Gepäckstück wieder aufgetaucht ist – jetzt kann der Törn auch für ihn beginnen! Der Rest der Mannschaft hat währenddessen nochmals eingekauft und alles verstaut. Zum Mittagessen holt sich jeder eine Kleinigkeit vom Fischmarkt, denn wir haben beschlossen, am Abend Essen zu gehen. Eine sehr nette Hafenmeisterin hat uns einen RestaurantTipp gegeben und beim Bummel am Nachmittag schauen wir uns das Restaurant in den Brüggen Häusern an. Wir reservieren gleich, denn es gefällt uns dort sehr gut. Wir schlendern trotz Regens durch die engen Gassen der alten Holzhäuser. Im Jahre 1350 eröffnete die Hanse ihre erste Handelstation an der Hafenbucht „Vaagen“, (dem heutigen Gästehafen) die Tyskebryggen (Deutsche Brücke) genannt wurde. Nach einem Brand 1702 wurden die Kontore wieder aufgebaut, und 1979 wurden die Bryggen Häuser in das Unesco Weltkulturerbe aufgenommen. Die eng beieinanderstehenden Holzhäuser, mit spitzen Giebeln zur Seeseite, dienten den Hanse Kaufleuten als Lager und Wohnhäuser. Heute gibt es dort Boutiquen, Souvenir-Shops, Kneipen und Restaurants. Im Moment ist es sehr voll, weil gerade ein Kreuzfahrtschiff im Hafen liegt, aber es ist sehr interessant die alten Holzkonstruktionen zu betrachten. Elisabeth ist schon auf der Suche nach Souvenirs, die sie dann aber erst auf der Rückfahrt kaufen will. Wieder zurück an Bord, stellen wir fest, dass es auch im Hafen immer voller wird! Die Boote liegen teilweise in 4er Päckchen! Reinhold schaut voller Sorge, wie wir da mit der Moby Dick rauskommen sollen, denn unser Schiff ist ja nicht gerade leicht zu manövrieren. Als wir am Abend in das Restaurant „Brüggenloftet und Stuete“ kommen, ist es dort schon sehr voll und wir sind froh, dass wir reserviert haben. Wir essen Elch, Rentier, Steak, Seeteufel, Lachs und Fischsuppe. Die Preise sind zwar, wie in Norwegen nicht anders zu erwarten, sehr hoch, aber es schmeckt ausgezeichnet, ist hübsch angerichtet und reichlich. Wir stoßen mit Bier und Wein auf einen schönen Törn an und hoffen auf besseres Wetter, denn es schüttet schon wieder. Anschließend kehren wir noch auf ein Bier bei „To Kokker“ ein, wo es natürlich wieder Livemusik gibt. Als wir zurück an Bord sind, kommen wir mit unserem Schiffsnachbarn ins Gespräch. Als er hört, dass wir morgen früh auslaufen wollen, bietet er an, uns zu helfen indem er uns schleppt. Wir erzählen noch ein wenig bis einer nach dem Anderen in den Kojen verschwindet. Freitag, 03.08.2007 Um kurz vor 07.00 Uhr erwacht das Schiff zum Leben. Nach einem schönen Frühstück legen wir um 08.45 Uhr ab. Mit vier Kissenfendern bewaffnet warten wir darauf, dass wir irgendwo abfendern müssen – aber Reinhold legt so elegant ab, dass wir es wahrscheinlich auch ohne die Hilfe der „Taurus“ geschafft hätten. Aber sicher ist sicher und so haben wir vorsorglich die Leine übergeben. Nach gegenseitigen guten Wünschen für einen schönen Törn, verabschieden wir uns von unserem Helfer und machen kurz darauf an der nahegelegenen Tankstelle fest und tanken 300 l Diesel. Um 09.15 geht es dann richtig los. Die Sonne scheint und alle sind voller Vorfreude. Es geht durch den Byfjord, Radfjord und den Mangersfjord. Als wir etwas weiter nördlich sind werden die Wellen etwas höher und wir haben etwas Wind. (Wie viel wissen wir nicht genau, denn der Windmesser streikt) Wir setzen Fock und Besan und versuchen zu segeln. Leider machen wir zu wenig Fahrt, um die Strecke, die wir vor uns haben, im Hellen zu bewältigen. Unser Ziel für heute ist Leirvik am Eingang des Sognefjords. Also betrachten wir es als Übung, das jeder weiß wo er beim Segel setzen und bergen anpacken muss und ziehen die Segel wieder ein! Gegen Mittag kreuzen wir den Fensfjord, auf dem viel Verkehr herrscht. Wir stärken uns mit belegten Broten, die uns Elisabeth und Wolfgang an Deck servieren. Als wir gegen 16.00 Uhr den Eingang des Sognefjords erreichen, lacht die Sonne immer noch und es beginnt ein etwas ruhigeres Fahren. Eine wunderschöne, friedliche Landschaft erwartet uns im Böfjord und plötzlich liegt der kleine Hafen von Leirvik vor uns. Zusätzlich zu dem alten Holzsteg vor den Duschen, den wir schon vom letzten Mal kennen, gibt es noch einen Schwimmsteg, an dem wir vor Kopf einen schönen Anlegeplatz finden. (18.50 Uhr) Elisabeth und ich haben während der Fahrt schon das Gemüse für unsere Kartoffelsuppe geschnippelt, so dass es nicht lange dauert bis wir essen können. Vorher gibt es selbstverständlich das obligatorische Anlegerbier. Wir schauen uns an dem malerischen Fleck ein wenig um, der außer schöner Umgebung nicht viel mehr zu bieten hat, wie ein Hotel mit Gaststätte, einige Läden, eine Post und einen gut sortierter Supermarkt, in dem wir noch schnell ein paar frisch Sachen einkaufen. Dieter versucht sein Anglerglück und fängt tatsächlich einen kleinen Fisch. Da es nicht für alle reicht, legen wir ihn erst einmal in den Kühlschrank. Da keiner „Elfer-raus“ spielen will und ich ehrlich gesagt die Spielregeln auch nicht mehr richtig kenne, vertreiben wir uns die Zeit mit netten Gesprächen bei einem Glas Wein oder Bier. Tagesweg 76 sm Motor Samstag, 04. 08.2007 Schon beim Aufwachen habe ich das Gefühl, es ist relativ dunkel für diese Zeit. Und richtig, es regnet Bindfäden! Nach einem guten Frühstück legen wir um 10.00 Uhr ab. Kaum haben wir den idyllischen Hafen verlassen, peitscht uns der Wind den Regen ins Gesicht. Die Wellen sind schon relativ hoch, es schaukelt heftig und dass in einem geschützten Seitenarm des Sognefjords! Als wir eine Stunde gegen Regen und Wind angekämpft haben, schlägt Reinhold vor: Wir kehren um! Die Mannschaft ist sofort damit einverstanden und nach einer weiteren Stunde liegen wir wieder fest in Leirvik. Wir schälen uns aus den nassen Sachen und Herbert stellt fest: Regensachen fürs Fahrrad sind nicht seetauglich und wir suchen im Fundus der Moby Dick nach Ölzeug, damit er den nächsten Regen besser übersteht. Reinhold und Wolfgang checken im Hotel ab ob wir vielleicht Internet empfangen können. Freudestrahlend kommen sie zurück. Für eine geringe Gebühr können wir jetzt eine ganze Weile surfen und vor allen Dingen den Wetterbericht einholen. Die Voraussage ist: heute Windstärke 8 !!! und morgen nur noch 3-4. Also war unsere Entscheidung goldrichtig. Mittags klart das Wetter auf und nach dem wir uns mit Kaffeestückchen und Cappuccino gestärkt haben, sehen wir das erste Stückchen vom blauen Himmel. Elisabeth und ich erkunden ein wenig die Gegend, vorsichtshalber noch mit einem Regenschirm bewaffnet. Etwas oberhalb des Ortes liegt ein kleiner See, durch den ein Gebirgsbach fließt, der bei Leirvik in den Fjord mündet. Wir entdecken Wiesen mit wunderschönen Wildblumen. Zuletzt stapeln wir noch schnell einen Trollhaufen auf, um die kleinen Kerle zu besänftigen. (Beim letzten Mal hat es geklappt, das Wetter wurde besser!!) Während wir unterwegs waren, haben die Männer alle verfügbaren Angeln herausgeholt und versucht, noch ein paar Fische zu fangen. Leider ohne Erfolg, sodass wir beschließen, den kleinen Fisch von gestern als Vorspeise in Folie zu garen. Jeder kann dann einen kleinen Happen davon probieren. Als Hauptspeise soll es Ratatouille geben, bei deren Vorbereitung ich viele Helfer habe: Alle Männer schnippeln mir das Gemüse, so dass ich nur noch alles schmoren und den Reis kochen muss. Als wir essen wollen, ist leider der Fisch noch nicht fertig und ich schalte am Backofen noch die Oberhitze zu. Da wir aber hungrig sind, essen wir zuerst die Hauptspeise. Allen schmeckt es gut und die Töpfe werden leer. Nur Dieter jammert ein wenig, dass kein „Stücksken Speck“ darin ist. Dann probieren wir den Fisch, er schmeckt sehr gut, so dass wir noch mehr davon gebrauchen könnten. Na vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal. Bis 22.00 Uhr wird noch geklönt und ein Bierchen getrunken. Tagesweg 4 sm Motor Gesamt 80 sm Motor Sonntag, 05.08.2007 Am Morgen ist zwar noch kein blauer Himmel zu sehen, aber es sieht weitaus freundlicher aus als gestern. Der Skipper hat Backschaft und backt die gestern gekauften Brötchen im Backofen auf. Als sie auf den Tisch kommen sind sie warm und knusprig – also richtige Sonntagsbrötchen. Unter vielen anderen guten Sachen die auf dem Frühstückstisch stehen ist auch ein Käse, den wir gestern im Supermarkt gekauft haben. Er heißt „Gamalost“ – und so sieht er auch aus!!! Er ist innen ganz braun und wir wollen ihn schon wegschmeißen, aber Herbert protestiert, denn ihm schmeckt er. Später erfahren wir, dass es eine norwegische Spezialität ist und hier ganz in der Nähe, nämlich in Vik hergestellt wird. Man sagt, dieser Käse wurde schon im Jahr 1000 in einer Sage erwähnt, er ist mager und sehr gesund, aber für europäische Geschmacksnerven etwas gewöhnungsbedürftig. Da kann man mal sehen, was Herbert für ein Gourmet ist! Um 09.15 Uhr legen wir ab, es nieselt leicht, aber da kaum Wind vorhanden ist, erträgt man es besser. Die See ist ruhig, aber es hängen noch tiefe Nebelschwaden in den Bergen. Am Eingang des Sognefjords überholt uns die erste Schnellfähre. Der Sognefjord ist Norwegens längster, bis 1300 m tiefer Fjord. Er verästelt sich in viele Seitenarme und schneidet rund 200 m tief ins Land ein. Es ist sehr frisch und deshalb freuen sich mittags alle über eine heiße Tomatensuppe. Später geht die Regenschauer wieder in Dauerregen über, deshalb wechseln wir uns am Steuer etwas häufiger ab. Zum Abendessen will Reinhold uns heute Gulasch zubereiten und in weiser Voraussicht schaue ich schon mal nach dem Fleisch – es ist tiefgefroren, da der Kühlschrank anscheinend trotz des neuen Reglers nicht richtig regulieren kann. Schonend wird das Fleisch im Wasserbad aufgetaut und Reinhold schält einen Berg Zwiebeln, die er für das Gericht benötigt. Langsam wird der Fjord enger und die Berge höher. Ab und zu sieht man durch die tiefhängenden Wolken den Jostefoni Gletscher, einen Ausläufer des Jostedalsbreen, dem größten Gletscher des europäischen Festlands mit 487 km². Der höchste Punkt liegt 1953 m über dem Meeresspiegel. Gegen 17.00 Uhr erreichen wir Balestrand. Wir fahren erst einmal ein kleines Stück in den Fjaerlandfjord herein, um zu schauen wo wir anlegen können. Inzwischen ist der Hafenmeister auf uns aufmerksam geworden und weist uns einen Platz gegenüber dem Fähranleger zu. Er macht uns auf einen Tidenhub von 1,50 Meter aufmerksam, damit wir dementsprechend die Leinen festmachen können. Dann beginnt Reinhold mit dem Kochen, währen die anderen einen kleinen Rundgang durch den Ort machen. Nachdem die tiefen Wolken sich fast verzogen haben, können wir einen Blick auf die herrlichen Umgebung und den Gletscher werfen. Als ein Arbeitsschiff am Kopfende des Stegs anlegen will, müssen wir die Moby Dick ein wenig nach hinten verlegen. Um kurz vor 19.00 Uhr können wir den gut gewürzten Gulasch mit Nudeln essen und wie immer schmeckt es allen gut. Später versuchen sich Dieter und Herbert wieder mal als Angler, doch die Fische wollen einfach nicht beißen. Wir spielen noch eine Runde „Sand“ und genießen den letzten Schluck Rotwein. Tagesweg 54 sm Motor Gesamt 134 sm Motor Montag, 06.08.2007 Am frühen Morgen weckt uns ein lautes Geräusch: Das Arbeitsschiff lädt Kies und Sand in einen LKW, da ist an schlafen nicht mehr zu denken. Außerdem lacht die Sonne und strahlt auf den Gletscher, so dass er glitzert. Nach dem ausgedehnten Frühstück gehen Theo und ich in den Supermarkt, der sich genau gegenüber dem Anleger befindet. Der bietet eine reichliche Auswahl, vor allen Dingen an Fleisch, so dass wir jetzt genug zu Essen an Bord haben. Aber die „Deutsche Bank“ ist pleite, da heißt es für alle nachzahlen in die Bordkasse. In Gruppen wandern wir noch einmal durch den Ort und schauen uns die Sehenswürdigkeiten an, so zum Beispiel das Kvirknes Hotel, das im 19. Jahrhundert im Schweizer Stil erbaut wurde und eines der größten Holzgebäude in Nordeuropa ist. Es hat 210 Räume und war schon damals ein Lieblingsziel vom Kaiser Willhelm II. Wir besuchen die Kirche St. Olof, die 1897 erbaut wurde und sehen uns die vielen, reich verzierte Villen im Ort an. Zum Abschluss genießen wir noch einmal den Ausblick auf den Gletscher. Um 10.30 Uhr legen wir ab, was nicht so einfach ist, denn der Bug des Arbeitsschiffes ragt weit heraus. Am Eingang des Fjaerlandfjords herrsch reger Fährverkehr und man muss alles gut beobachten. Dann sehen wir unserer ersten größeren Wasserfall, den Kvinnafossen, der ca. 120 m in die Tiefe stürzt. Je weiter wir uns von Balestrand entfernen, desto mehr sehen wir vom Gletscher und den umliegenden, teils schneebedeckten Bergen. Wir erfreuen uns an der herrlichen Gegend, obwohl trotz Sonnenschein ein kalter Wind weht. Plötzlich entdeckt Reinhold ein paar Tümmler, die sich aber sehr schnell entfernen. Er meint, wo Tümmler sind, gibt es auch Fische und so legen wir einen Angelstopp ein. Obwohl sich jeder redlich bemüht, fängt nur Herbert einen kleinen Fisch. Nach einer Stunde geben wir auf, setzen unsere Fahrt fort und schwenken in den Aurlandsfjord ein. Die Berge rücken immer enger zusammen und wir genießen tolle Aussichten. An der Stelle wo rechter Hand der Naeroyfjord abzweigt, weht uns plötzlich ein warmer Fönwind entgegen. An einer der engsten Stellen im Fjord begegnet uns plötzlich die Schnellfähre, die aus Flam zurückkehrt und eine weitere Personenfähre. Elisabeth, die gerade am Ruder steht bekommt gehörigen Respekt, aber Reinhold steht bei ihr und korrigiert ein wenig. Um ca. 16.00 Uhr erreichen wir das Ende des Aurlandsfjord und sehen Flam vor uns. Wir bekommen einen Platz etwas links vom eigentlichen Hafenbecken, unweit eines Appartement Hotels. Nach einem Anlegerbier machen wir einen kurzen Rundgang durch den Hafen, besorgen die Fahrkarten für unsere morgige Fahrt mit der „Flambana“ und bekommen sogar einen Schlüssel für die Duschen, die sich im Bahnhofsgebäude befinden. Nachdem wir wieder an Bord sind, habe ich das Bedürfnis, einmal im Fjord zu schwimmen, zumal die Sonne immer noch scheint. Also rein in den Badeanzug, die Badeleiter runter und einen Zeh ins Wasser gesteckt. Es ist sehr kalt, aber trotzdem lasse ich mich ins Wasser gleiten in der Hoffnung, dass ich mich an die Kälte gewöhne. Das ist aber nicht der Fall, es nimmt mir richtig den Atem und bitzelt auf der Haut. Also kehre ich nach ein paar Schwimmstößen sehr erfrischt wieder an Bord zurück! Zwischenzeitlich haben Dieter und Herbert „Spaghetti arrabiata“ gekocht, die ihrem Namen alle Ehre machen. Wie immer sind alle Töpfe leer, also gibt es morgen Sonnenschein – oder? Wir machen noch einen Verdauungsspaziergang und schlendern zum Hotel, wo wir ebenfalls für die sehr sauberen Duschen einen Schlüssel bekommen. Bei einem Bierchen fragen wir an, ob wir morgen hier zu Abend essen können. Aber es gibt nur Kleinigkeiten wie Hot Dogs, da werden wir lieber selber kochen. Tagesweg 38 sm Motor Gesamt 172 sm Motor Dienstag, 07.08.2007 Um 07.30 Uhr wollten wir aufstehen, aber schon um 6.30 Uhr gehen die Ersten zum Duschen, und zwar zum Hotel, denn das ist wesentlich näher als der Bahnhof. Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir um 09.45 Uhr mit der Flambahn nach Myrdal und wieder zurück. Die Flambahn wurde nach 20 Jahren Bauzeit 1909 eingeweiht. Sie benötigt ca. eine Stunde für 20 km Länge, fährt durch 20 Tunnel und überwindet einen Höhenunterschied von 865 m. Wir genießen die wunderbare Aussicht über das Flamtal, mit Wasserfällen und Flussläufen. Am Kjiosfossen, einem mächtigen Wasserfall, hält der Zug an. Auf einer Plattform, auf der die Gischt des Wasserfalls hautnah zu spüren ist, können Fotos gemacht werden. Aus dem Nichts erscheinen zwei rot gewandete Sirenen, die uns mit graziösen Winkbewegungen locken wollen, aber keiner erliegt der Versuchung! Auch zum zweiten Mal ist diese Bahnfahrt ein grandioser Anblick. Die Endstation ist Myrdal und nach kurzem Aufernthalt treten wir die Rückfahrt an. Wir tauschen die Plätze, so dass jeder noch mal ganz neue Eindrücke sammeln kann. Nach der Rückkehr besuchen wir noch das Flambahn Museum, in dem die Entstehungsgeschichte der Flambahn aufgezeigt wird. Bei unseren weiteren Rundgängen im Hafengebiet entdecken wir ein uriges Lokal im Wikinger Stil, mit eigener Brauerei, es heißt „Furukroa“. Die Tische und Bänke und Stühle sind aus ganzen Baumstämmen gefertigt und durch eine Glasscheibe kann man die Braukessel sehen. Es gibt dort fünf Sorten Bier: Kölsch, Pils, Amber, Indian und Porter. Wir machen eine Bierprobe und bekommen ein Brett mit 0,2 l Gläsern in den verschiedenen Sorten. Wir testen alle, damit wir für den Abend wissen, welche Sorte jeder trinken will, denn hierher kommen wir garantiert noch mal zurück. Zum Mittagessen macht Elisabeth Brote mit Thunfischpaste, die reißenden Absatz finden. Anschließend noch einen Cappuccino, dann sind die einen gerüstet für die Siesta und die anderen für eine „Bergtour“. Bei schönstem Sonnenschein (Kommentar Herbert: Es ist ja sauwarm!) wollen Theo, Elisabeth und ich den nahegelegenen Wasserfall „Brekkefossen“ aus der Nähe betrachten. Zuerst geht es an der Straße entlang, aber dann führt der Weg über schmale Feldwege steil bergan, so dass wir teilweise ganz schön schnaufen müssen. Aber die Anstrengung lohnt sich, wir sind so nahe am Wasserfall, dass wir die Gischt spüren. Auf der anderen Seite haben wir eine schöne Aussicht auf das Flamtal. Der Rückweg ist fast noch anstrengender, denn es ist sehr glitschig und wir müssen uns gegenseitig stützen. Zwischenzeitlich haben Dieter und Herbert das Abendessen zubereitet. Es gibt Geschnetzeltes mit Pilze und handgemachte Spätzle von Dieter. Zum Verdauen wandern wir noch einmal zur Wikinger Brauerei und nehmen zuerst am großen offenen Kamin Platz, der in der Mitte des Raumes steht. Jeder bestellt sich seine Sorte Bier und später setzen wir uns noch in den oberen Teil des Lokals und lassen den Abend ausklingen. Mittwoch, 08.08.2007 Nach dem Duschen und einem guten Frühstück verlassen wir um 09.25 Uhr Flam und es geht wieder zurück durch den Aurlandsfjord. Trotz Sonne ist der Wind sehr kalt. Um 11.30 Uhr machen wir einen Angelstopp an einen kleineren Wasserfall, mit dem einzigen Erfolg, dass wieder ein Köder versenkt wird. Nach einer Stunde fahren wir frustriert weiter, wo sind nur die ganzen Fische geblieben? Langsam verschwindet auch die Sonne wieder hinter den Wolken und der Wind bläst. Die Mannschaft zieht sich immer wärmer an. Als wir Windstärke 6 erreicht haben und das Wasser ganz kabbelig wird, befiehlt der Skipper „Großer Seehund“. (Kleiner Seehund = Komplettes Ölzeug/ Großer Seehund = Ölzeug und Rettungsweste) Um 15.00 Uhr erreichen wir die Spitze von Vagenes, wo die Statue des Volkshelden Fritjof des Mutigen weithin sichtbar ist. Sie ist ein Geschenk von Kaiser Wilhelm II und dient als Landmarke für die Schifffahrt. Im Hafen von Vik, den wir um 16.45 Uhr erreichen, machen wir zunächst wie im Hafenhandbuch beschrieben an der Außenseite des Bootclubs fest. Das ist aber eine arge Kraxelei um an Land zu kommen. Ein Fischer sagt uns dann, dass wir neben dem Fähranleger festmachen können, da heute keine Fähre mehr erwartet wird. Dies ist weitaus bequemer. Nach einem Anlegerbier bzw. Kaffee schauen wir uns in dem Ort um. Er ist berühmt wegen der nahegelegenen Stabkirche von Hopperstad, eine der ältesten Holzkirchen, die um das Jahr 1200 erbaut wurde. Doch die ist leider schon verschlossen und von außen eingerüstet, so dass man noch nicht mal ein Bild machen kann. Zum Abendessen gibt es Kartoffeln und Eier in Senfsoße und zum Nachtisch Mandelpudding mit Amaretto oder „Jordbaer“ Marmelade. Danach gehen wir noch mal an Land, aber der Ort selber ist trostlos und es gibt nichts besonderes zu sehen. Aber wir finden ein Pub und einen sehr gut sortierten Supermarkt. Da unser heimisches Bier fast alle ist, beschließen Reinhold und ich noch etwas einzukaufen. Das Bier ist komischerweise unter Tüchern versteckt, aber die kann man ja hochheben – denken wir!!! Als wir an die Kasse kommen räumt die Kassiererin das Bier ohne Kommentar zur Seite. Erst auf Nachfrage erfahren wir, dass in Norwegen ab 20.00 Uhr kein Alkohol mehr verkauft werden darf und es ist kurz nach 20.00 Uhr. Pech gehabt, aber das muss man ja erst einmal wissen. Nachdem wir die restlichen Einkäufe an Bord gebracht haben, treffen wir uns alle noch im Pub, um dort einen Gute-Nacht-Schluck zu uns zu nehmen. Tagesweg 43 sm Motor Gesamt 215 sm Motor Donnerstag, 09.08.2007 Heute gibt es zum Frühstück als Neuerung zusätzlich frisches, aufgeschnittenes Obst. Mal schauen wie weit wir uns bis zum Ende des Törns noch steigern können. Um 08.00 Uhr ist Abfahrt in Richtung Leirvik, es ist kalt aber trocken und darum sind wir zufrieden, denn man wird ja bescheiden. Gegen 10.00 Uhr gibt es ein zweites Frühstück: Butterkekse mit Nutella und Kaffee. Elisabeth und ich nehmen uns der Kissenfender an und flicken die Risse. Mittags kommt sogar die Sonne zum Vorschein und wir genießen unseren Mittagsimbiss, bestehend aus belegten Broten, an Deck. Gegen 13.00 Uhr stellen wir fest, dass wir den Strom mit uns haben und schneller vorankommen als vermutet. Reinhold wälzt alle verfügbaren Bücher und entdeckt weiter südlich einen geschützten Hafen, der im Sommer aber sehr voll sein soll. Nach mehreren Anrufen erfahren wir, dass für uns noch Platz vorhanden ist. Also lassen wir Leirvik rechts liegen und am Ausgang des Sognefjords, nach einer Kursänderung können wir sogar Segel setzen. Mit Besan und 2/3 der Fock sausen wir mit 8 kn. los. Nach einer Stunde wechseln wir den Kurs und bergen die Segel, denn auf dem vor uns liegenden Stück sind lt. Karte „viele dicke Steine im Wasser“. Nach kurzer Fahrt durch ein sehr enges Gewässer (Sognesjoen und Gulafjord) liegt der Hafen von Eivindvik vor uns. Um 16.00 Uhr können wir längsseits am Pier festmachen. Jeder schwärmt erst einmal aus, um Erkundigungen einzuholen. Das Ergebnis ist ein Supermarkt gleich um die Ecke, ein Hotel, eine Kirche, das war’s! Aber wir liegen wunderschön geschützt in einer herrlichen Umgebung. Hinter dem Ort bewaldete Hügel und vor dem Anleger die grüne Insel Fonna. Heute Abend können wir bestimmt einen tollen Sonnenuntergang genießen. Reinhold und ich bereiten Serbisches Reisfleisch und Salat zu, während die anderen unsere Biervorräte auffüllen. Das Abendessen können wir an Deck genießen und schauen dabei dem regen Verkehr zu, der sich im Hafen abspielt. Viele Leute kommen mit ihren Kleinbooten von den umliegenden Inseln, um zu tanken. In einzelnen Gruppen machen wir noch Spaziergänge durch das Dorf, betrachten die Kirche, die vor 1000 Jahren ein Zentrum der Christianisierung Norwegens war und ein Anglikanisches Kreuz, was ebenfalls aus dieser Zeit stammt. Zum erwarteten schönen Sonnenuntergang finden wir uns alle wieder zu einem Absacker an Bord ein. Tagesweg 57 sm Motor 6 sm Segel Gesamt 272 sm Motor 6 sm Segel Freitag, 10.08.2007 Unser heutiger Dreiklang ist 8-9-10, das heißt: 08.00 Uhr aufstehen, 09.00 Uhr frühstücken, 10.00 Uhr ablegen, aber schon um 07.30 Uhr gehen die ersten zum Duschen. Bei schönstem Sonnenschein verlassen wir um 09.15 Uhr diesen idyllischen Ort. Vorsichtig manövrieren wir uns durch die tolle Schärenlandschaft und entdecken am nördlichen Ende der Insel Sandoy einen sehr schönen, neu aussehenden Hafen - Skjerjeham. Er ist in einem Buch noch als Lagerhaus mit einem alten Holzpier beschrieben. Vielleicht kann man diese Information ja noch einmal gebrauchen .Wir fahren weiter durch den Mjasund in den Fensfjord und passieren dabei eine 30 m hohe Brücke die nicht in der Karte vermerkt ist (wohl aber in der elektronischen!) und lassen 2 Schnellfähren passieren. Mittags gibt es eine Vitaminbombe - Skippers Obstsalat, und damit er nicht ganz so gesund schmeckt, wird er verfeinert mit Amaretto. Um 13.00 Uhr erreichen wir den Fedjefjord und setzen die Segel, zunächst Fock und Besan, später auch noch das Groß. Da wir uns aber kaum vom Fleck rühren, wird nach einer halben Stunde alles wieder eingepackt und wir fahren mit Motorkraft weiter. Die Mannschaft meint, der Skipper hätte sie nur gescheucht, damit es ihnen nicht so langweilig wird. Als wir in die Nähe von Bergen kommen, nimmt der Bootverkehr stark zu, vor allen Dingen fahren viele kleine Boote. Es ist Freitag, und viele Bewohner von Bergen besuchen ihre Wochenendhäuschen auf den umliegenden Inseln. Als wir an Bergen vorbei sind, wird es noch schlimmer, jetzt kommen noch Schnellfähren und riesige Überseedampfer hinzu. Im Raunefjord entdeckt Herbert plötzlich, dass die Batterie trotz Motorfahrt nur 59 % anzeigt! Sofort werden alle, nicht dringend benötigten Verbraucher ausgeschaltet. Der Rechner muss anbleiben wegen des engen Fahrwassers. Reinhold, Dieter und Wolfgang versuchen schon einmal während der Fahrt den Fehler zu ergründen, leider ohne Erfolg. Als wir um 18.00 Uhr in Hjellestad ankommen überholt uns ein kleines Schnellboot mit jungen Leuten und macht mitten am Gästesteg fest so dass wir nur so festmachen können, dass das Heck der Moby Dick über den Steg herausragt. Um unsere Bitte, ihr Boot etwas vor zu ziehen gehen sie hinweg und sagen, sie blieben nur fünf Minuten!!!! Als sie nach 20 Minuten endlich weg sind, ziehen wir vor und machen die Moby Dick erst einmal richtig fest. Dann widmen sich die Männer gleich wieder dem Problem mit der Batterie. Als der Landstrom angeschlossen ist, stellen sie fest – die Batterie lädt! Jetzt werden Unterlagen gewälzt, Sicherungen überprüft, Kabel verfolgt und gemessen. Der Hauptschalter wird ausgeschaltet und wieder eingeschaltet ---- und plötzlich ertönt laut das Lied „….nimm mich mit Kapitän auf die Reise “. Alle schauen verdutzt aus dem Fenster ob sich dort eine Empfangskapelle aufgebaut hat?!! Aber es ist nur das Radio, welches gleich mit angeht, wenn der Hauptschalter eingeschaltet wird. Trotz aller Sorge um unser Batterie-Problem haben wir erst einmal alle kräftig gelacht. Die intensive Suche geht weiter, aber die Männer finden den Fehler nicht. Reinhold erkundigt sich beim Hafenmeister nach einem Techniker, der uns vielleicht helfen kann. Er empfiehlt uns das Rescue-Boat, aber Reinhold meint, dass der noch weniger Ahnung von der Materie hat als wir. Also vertagen wir das Problem auf morgen und Dieter und Herbert machen sich erst einmal an die Zubereitung der Fischsuppe. Elisabeth und ich hatten in der Zwischenzeit schon die Zwiebeln, Knobi und Fisch geschnitten, so dass wir uns um kurz nach 8.00 Uhr zum Abendessen zusammensetzen können. Wir genießen die Norwegische Fischsuppe mit reichlich Fisch und gut gewürzt, dazu frisch aufgebackenes Baguette---sehr gut!!! Nach einem Verdauungsbier und einem Erkundungsgang durch den Hafen liegen wir um 22.00 Uhr im Bett. Ab und zu schaukelt es, wenn die Kleinboote in den Hafen fahren. Tagesweg 64 sm Motor 1 sm Segel Gesamt 336 Motor 7 sm Segel Samstag, 11.08.2007 Wir stehen mit dem Gedanken auf --- was macht die Batterie? Aber erst einmal wird in Ruhe geduscht und gefrühstückt. Ein Teil der Mannschaft geht anschließend in den Supermarkt, der sich am Eingang der Marina befindet und recht gut sortiert ist. Die anderen hängen derweil wieder über der offenen Motorluke, erörtern unser Batterie-Problem und messen Kabel durch. Man kommt zu dem Ergebnis das der Regler an der Batterie defekt sein muss. Ernst wird daraufhin angerufen, damit er einen neuen Regler besorgen kann, bevor er wieder nach Bergen kommt. Um 11.00 Uhr geht es los. Bevor wir in Richtung Hardangerfjord starten, wird an der Tankstelle im Hafen noch 250 l Diesel getankt. Es ist wieder jeden Menge KleinbootVerkehr, denn es ist Samstag und viele Tagesausflügler sind unterwegs. Nach dem wir das Hauptverkehrgebiet, den Korsfjord und den Bjornafjord hinter uns gelassen haben, durchfahren wir den Lokksund, mit seiner sehr engen Passage und einer 30 m hohen Brücke, in deren Nähe es eine sehr flache Stelle mit 13 m Tiefe gibt. Außer ein paar Anglern in kleinen Booten ist hier nicht viel los, aber die Landschaft ist wunderschön. Danach befinden wir uns im Hardangerfjord, der ca. 180 m weit ins Land einschneidet. Steile Berghänge mit Gletschern und Wasserfällen wechseln sich ab mit idyllischen Ortschaften. Der Hardangerfjord ist ein ganzes Fjordsystem, in dem die einzelnen Abschnitte und Seitenarme eigene Namen haben. Der erste Teil des heißt Kvinnheradsfjord, in dem auch Rosendal liegt, das um 15.00 Uhr in Sicht kommt. Der Ortsname ist eine Ableitung von einem hier in der Gegend sehr seltenen Rosengartens, der zu einer Baronie aus dem 17.Jahrhundert gehört. Wir fahren langsam an der Stadt und dem Hafen vorbei, finden aber keinen geeigneten Anlegeplatz. Im Buch steht, dass man etwas weiter südlich an einem Hotel ebenfalls anlegen kann, also drehen wir ab und sehen uns die Sache an. Das Hotel heißt Fjordhotel und gehört zu der gehobeneren Klasse, denn es sieht alles sehr edel aus. Wir machen provisorisch fest und Reinhold erkundigt sich an der Rezeption ob wir bleiben können. Eine sehr freundliche Dame sagt, dass wir dort festmachen können und gibt uns das Gefühl, wir sind genau so willkommen wie jeder Hotelgast. Sogar Duschen und Toiletten im Hotel können wir benutzen. Inzwischen haben die Männer entdeckt, dass wir auch Landstrom anschließen können – wunderbar!!! Gleich nach dem alle Anlegearbeiten, einschließlich Anlegerbier, erledigt sind, werden die Angeln ausgeworfen und schon bald hat Dieter Glück und er fängt einen Dorsch von 1 ½ kg. Doch weiteres Anglerglück bleibt ihm und den anderen versagt. Elisabeth will heute zum Abendessen Apfelpfannkuchen backen. Keiner will eine Suppe als Vorspeise, denn jeder meint, er hätte schon „a rechte Stärk“. Herbert verweigert sogar ganz die Nahrungsaufnahme! Dann gehr es los: Nacheinander können wir die leckeren Pfannkuchen essen und es wird peinlich genau die Reihenfolge eingehalten. Reinhold verfeinert seinen noch mit Blaubeeren aus dem Glas und Dieter und Theo folgen seinem Beispiel. Bei 2 Pfannkuchen ist bei den meisten Schluss. Am Ende sind noch 4 Stück übrig. Wir packen sie übereinander und teilen sie in mundgerechte Stücke – mal sehen ob sie die Nacht überleben!!! In der sehr schönen Außenanlage des Hotels trinken wir anschließend noch ein Bier und schauen den Hotelgästen zu. Es scheint dort eine Feier stattzufinden, denn es spielt ein Alleinunterhalter, dessen Musik wir bis draußen hören können und die Gäste sind sehr schick angezogen. Tagesweg 40 sm Motor Gesamt 376 sm Motor 7 sm Segel Sonntag, 12.08.2007 Heute gibt es zum Frühstück wieder frisch aufgebackene Brötchen und Eier, sowie Kaffeestückchen. (Apfelpfannkuchen gibt es übrigens keine mehr, da hatte heute Nacht sicherlich noch jemand Hunger oder wir haben Mäuse an Bord!!!) Wir genießen es heute etwas länger sitzen zu bleiben, denn bis Sundal, unseren heutigen Ziel, ist es nicht sehr weit. Um 10.00Uhr legen wir ab und fahren ohne PC Navigation auf Sicht an der Küste entlang. Der Hardangerfjord ist lieblicher als der Sognefjord, es gibt grüne Wiesen, Obstbäume und bewaldete Flächen. Am Eingang des Maurangerfjords fahren wir vorbei am Furebergfossen, einem sehr imposanten Wasserfall. Leider hängen die Wolken sehr tief, so dass wir die Höhe der umliegenden Berge nur erahnen können. Nach zwei Stunden Fahrt erreichen wir Sundal, wo wir zunächst beim Kaufmann, wie in den Büchern beschrieben steht, anlegen. Doch dort gibt es leider keinen Strom, doch auf den sind wir ja angewiesen mit unserer defekten Batterie. Ein paar deutsche Segler geben uns den Tipp am Steg des Campingplatzes anzulegen, dort gäbe es Strom. Reinhold schaut sich den Steg an, er sieht zwar etwas wackelig aus, aber unser Boot wird er schon aushalten. Wir verholen die Moby Dick und Reinhold zieht den, auf dem Steg vorhandenen Holztisch ans Boot, so dass wir einen sehr bequemen Ein- und Ausstieg haben. Am Campingplatz selber gibt es einen kleinen Kiosk, sowie Duschen und Toiletten. Inzwischen haben sich die Wolken etwas gehoben und wir können einen ersten Blick auf den Folgefonn Gletscher werfen, dessen hiesiger Teil Bondhusbreen heißt. Er ist der drittgrößte Gletscher Norwegens. Wir beschließen schon heute eine Wanderung zum Gletschersee zu unternehmen, denn wer weiß, wie morgen das Wetter wird. Ich schneide noch schnell die Zutaten für den Heringstopf, denn der muss bis heute Abend durchziehen. Dann geht es los, leider muss Herbert das Schiff hüten, denn er hat sich vorhin beim Sprung an Land eine Zerrung oder einen Riss im Oberschenkelmuskel zugezogen. Die ersten Wanderer, die wir nach der Wegstrecke fragen, sagen uns, es sind 2 ½ Std. bis zum See, da haben wir ja ganz schön was vor uns! Eine asphaltierte Straße führt bis zu einem Parkplatz, dann ist Schluss für private Fahrzeuge. Es geht weiter über einen autobreiten geschotterten Weg. Langsam wird es steiler und wir wandern vorbei an einer sehr schönen Heidelandschaft mit Schafen auf der rechten Seite und dem Gebirgsbach auf der anderen Seite. Und plötzlich, schon nach einer knappen Stunde liegt der See vor uns. Es ist ein toller Anblick – türkisblaues Wasser von zwei Wasserfällen gespeist, leider ist der Gletscher immer noch nicht vollständig zu sehen. Na vielleicht klappt es mit dem Foto ja auf dem Rückweg, denn wir wollen noch etwas um den See herum wandern. Bis jetzt war der Weg ja sehr bequem (Rollstuhl geeignet, wie wir später erfahren), aber jetzt ist es nur ein schmaler, steiniger Pfad und es geht auf und ab. Wie gut, dass wir alle festes Schuhwerk anhaben. Wir steigen über kleine Rinnsale und entdecken am Wegesrand wunderschöne Wildblumen. Immer wieder wandert unser Blick über den See zum Gletscher, in dem sich das Blau des Himmels wiederspiegelt, oder sind es die Mineralien im Eis? Es sieht jedenfalls fantastisch aus. Nach einiger Zeit erreichen wir den Wasserfall. Auf der Brücke können wir sehr schöne Fotos machen und neben dem Wasserfall einige Steine sammeln. Ich habe so einen Durst, dass ich vom Gletscherwasser trinke, es ist gar nicht so kalt wie ich es erwartet habe. Dieter will noch weiter an den Gletscher heran und verabschiedet sich von uns, während wir anderen den Rückweg antreten. Unterwegs naschen wir von den Himbeeren, die es reichlich am Wegesrand gibt. Um 17.00 Uhr sind wir zurück am Schiff, unsere Füße qualmen, aber wir sind begeistert von den schönen Eindrücken unserer Wanderung. Schnell werden die Pellkartoffeln aufgestellt, denn die Mannschaft hat Hunger. Um 18.00 Uhr gibt es dann „Hering Hausfrauenart“ mit Pellkartoffeln. Der Heringstopf schmeckt fast besser als zu Hause, denn die Heringe (Sild) sind in den nordischen Ländern so würzig, süß-sauer eingelegt, dass man kaum nachwürzen muss. Alle werden satt und es ist immer noch genügend für Dieter vorhanden. Um 20.00 Uhr taucht er auf und ist „so feddisch“, er hat das Ganze etwas unterschätzt. Er war zwar etwas näher an die Gletscherzunge herangekommen, aber zum Gletscher wäre es noch sehr viel weiter gewesen. Er trinkt ein Bier in einem Zuge aus und fragt ganz bescheiden an, ob noch etwas zu essen da ist und verputzt alles bis auf die letzte Kartoffel. Am Abend wollen wir noch ein Bier in dem nahegelegenen Gasthaus trinken, aber dort ist leider geschlossen. In dem sehr nüchtern gehaltenen Aufenthaltsraum beim Kiosk trinken wir ein Bier aus Pappbechern und ziehen uns dann doch wieder an Bord zurück, wo wir es uns bei Petroleumlicht gemütlich machen. Tagesweg 16 sm Motor Gesamt 292 sm Motor 7 sm Segel Montag, 13.08.2008 Um 07.30 Uhr sind alle munter und freuen sich, denn die Sonne scheint und wir können endlich unsere Fotos vom Gletscher ohne Wolken machen. Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Bus nach Odda. Die Stadt ist mit 7500 Einwohnern die größte Stadt am Hardangerfjord. Mit dem Schiff brauchten wir zwei Tage für die Hin- und Rückfahrt, mit dem Bus nur 20 Minuten, denn er fährt durch den 11100 Meter langen Tunnel unter dem Gletscher hindurch. In Odda stellen wir fest, das der Yachthafen ziemlich weit von Stadtzentrum entfernt ist (ca. ¾ Std. zu Fuß). Wir sind froh, dass wir den Weg nicht mit der Moby Dick gefahren sind, denn auch die Innenstadt reißt uns nicht so sehr vom Hocker. Wir spazieren durch eine kleine Einkaufsstraße mit einem Cafe, wo wir im Freien Platz nehmen und einen Cappuccino trinken. Beim Besuch des Informationszentrums erfahren wir, dass es bis zum Kraftwerksmuseum, was wir uns gerne angesehen hätten, ca. 7 km weit mit dem Bus zu fahren ist, darauf hat keiner besondere Lust. Ein Industriemuseum in der Innenstadt ist geschlossen, so dass wir schon um 15.15 Uhr wieder mit dem Bus zurückfahren wollen. Vorher kehren wir aber noch bei „Pizza King“ ein, wo wir im Außenbereich Platz nehmen und Chicken Wings und Salat essen wollen. Plötzlich beginnt es in Strömen zu regnen und wir flüchten in das Lokal. Es dauert ziemlich lange bis das Essen kommt, aber dafür ist es sehr lecker. Wieder am Schiff angekommen, sind die einen von unserer Stadttour so müde, dass sie sich hinlegen, während die anderen noch mal ihr Anglerglück versuchen wollen. Aber wieder reißen einige Köder ab, so dass die Männer meinen, sie gründen jetzt eine Vereinigung gegen den Fischfang, darum versenken sie alle Köder! Zum Abendessen gibt es als Vorspeise den Fisch, den Dieter vorgestern gefangen hat. Als Hauptspeise haben Herbert und er wieder Arrabiata zubereitet. Diesmal mit anderen tomatigen Zutaten und nicht ganz so rabiat, aber ebenfalls sehr lecker. Zum Abschluß des Tages gibt es noch einen tollen Blick auf den Gletscher und vom Skipper einen Bell’s Whisky. Beides wird von der Mannschaft sehr genossen. Dienstag, 14.08.2008 Nach der neusten Wettervorhersage verwerfen wir unseren Plan, heute noch mal nach Rosendal zu fahren und dort zu übernachten. Da für Mittwoch und Donnerstag Regen und Starkwind angesagt ist, wollen wir gleich nach Hjellestad durchfahren. Um 08.30 Uhr legen wir ab und der Regen lässt nicht lange auf sich warten. Herbert und Dieter genießen während ihrer Wache einen ordentlichen Schauer. Theo und ich haben etwas mehr Glück, es regnet nur ein bisschen. Als wir um 15.00 Uhr in Hjellestadt eintreffen bekommen wir diesmal einen Platz am Längssteg. Wir bezahlen erst einmal für zwei Tage, denn wir wollen mit dem Bus nach Bergen fahren und dort die Lage checken: Ist Platz vorhanden und können wir Strom bekommen. Das ist sehr wichtig, denn wir wollen Ernst ja keine leere Batterie übergeben. Am Nachmittag erhärtet sich die Wettervorhersage, es beginnt immer stärker zu regnen und zu stürmen. Wir liegen zum Glück fest am Steg, haben ein Dach über dem Kopf, Duschen und Supermarkt vor der Tür. Herz was begehrst du mehr, man wird recht bescheiden. Zum Abendessen gibt es Nasi Goreng mit Reis und Salat von Elisabeth und Wolfgang zubereitet und wie immer werden die Töpfe leer. Tagesweg 51 sm Motor Gesamt 443 sm Motor 7 sm Segel Mittwoch, 15.08.2008 Eigentlich wollten wir heute alle nach Bergen fahren, aber es gießt wie aus Kübeln, der Wind bläst stark und ist eisig. Später entschließen sich aber Herbert und Theo doch stadteinwärts zu fahren, während die anderen lesen, rätseln und spielen. Mittags gibt es ein heißes Tomatensüppchen. Theo und Herbert kommen mit der Nachricht aus Bergen zurück, dass im Hafen alles voll ist und die Schiffe in zweier Reihen liegen, also keine Chance für die Moby Dick. Zum Abendessen gibt es gebratene Heringe mit Kartoffeln. Danach eine Runde „Jule“ mit Nachtisch von Theo: eine Flasche Bergener Aquavit. Nach einem Anruf von Ernst wird die Technik-Abteilung noch mal aktiv. Ernst berichtet, dass das Problem mit der Lichtmaschine schon einmal aufgetreten wäre und damals hätte es an der verschmutzten Wicklung gelegen. Das lassen sich unsere Männer nicht zweimal sagen. Der Motorraum wird geöffnet und es wird wieder geschraubt, gereinigt, so weit man an die Wicklung herankommt und gemessen. Leider reagiert der Regler trotzdem nicht. Da muss sich Ernst der Sache doch selber annehmen. Zum Abschluss trinken wir noch ein Bier, dann geht es diesmal sehr spät (23.00Uhr) in die Kojen. Donnerstag, 16.08.2008 In der Nacht um 05.00 Uhr hat es noch einmal fürchterlich geregnet. Als Reinhold um 08.00 Uhr das Frühstück mit frischen Brötchen und Eiern macht, sieht das Wetter wieder ganz passabel aus. Es ist etwas blauer Himmel zu sehen, aber auch noch dicke Wolken. Als erstes starten Dieter und Herbert in die Stadt (der Bus fährt stündlich und braucht ca. 1 Std.). Später machen sich auch Elisabeth, Wolfgang und Theo auf den Weg. Reinhold und ich hüten das Schiff, wir wollen erst morgen mit in die Stadt, da wir Bergen ja schon kennen. Reinhold schreibt diverse Anleitungen für Ernst und die nachfolgenden Crews, über Anmeldung im Internet und Wetterinfos. Am Nachmittag kommen die Bergen-Bummler heim und haben Souvenirs und warme Pullover, sowie das Abendessen für morgen im Gepäck. Theo hat diverse Kunstausstellungen besucht und so die Regenschauern überbrückt. Herbert und Dieter waren im Fischereimuseum und auf dem Hausberg von Bergen, dem Floien. Zum Abendessen gibt es „Koetböller“ (Hackfleischbällchen) mit Pilze, Kartoffeln und Salat. Anschließend mehrere Runden Kniffel. Ab 18.00 Uhr frischt der Wind wieder stark auf und presst die Mobby Dick an den Steg, bis die Fender quietschen. Das wird eine unruhige Nacht. Freitag, 17.08.2008 Um 08.00 Uhr gibt es Frühstück, zu dem Herbert trotz Dauerregen frische Brötchen geholt hat. Heute hat keiner Lust nach Bergen zu fahren. Wir warten auf Pausen zwischen den Regenschauern, um einigermaßen trocken zu den Duschen und wieder zurück zu gelangen. Es gelingt nicht, es ist alles grau in grau. Wir inspizieren das Beiboot und leeren es mit einem Eimer aus, denn es ist gut gefüllt. Wolfgang und Reinhold vergnügen sich im Internet, Elisabeth und ich spielen Rommee. Der Rest liest, oder packt schon mal eine Tasche. Mittags gibt es eine Kartoffel-Karottensuppe aus der Tüte mit Würstchen. Da alle Fenster wegen der Kälte zu sind, läuft langsam das Schwitzwasser an Fenstern und Wänden herunter – und tropft unter anderem auf mein Bett. Es wird Zeit, dass das Wetter sich bessert! Dieter und Herbert haben ja gestern diverse Köstlichkeiten aus Bergen mitgebracht. Und so setzen wir uns am späten Nachmittag alle zusammen an den Tisch, um gemeinsam Krabben zu pulen. Die gibt es als Vorspeise mit Knobibrot. Als Hauptgang essen wir Graved Lachs mit Kartoffeln und Gurkensalat. Wenn wir schon nicht segeln, wollen wir wenigstens gut essen! Anschließend spielen wir eine Runde Kniffel. Danach kommt der Wunsch auf, noch einmal Jule zu spielen. Sieger ist Herbert mit einem verlorenen Spiel. Um 23.00 Uhr liegen wir in den Kojen. Samstag, 18.08.2008 Als wir aufwachen gibt es endlich ein Lichtstreifen am Ende des Horizontes – es regnet nicht! Nach dem Frühstück machen wir klar Schiff auf der Mobby Dick. Um 11.30 Uhr fahren wir alle gemeinsam nach Bergen. Dort schaut sich jeder das an, was er in Bergen sehen möchte. So fahren Elisabeth, Wolfgang und ich mit der Standseilbahn auf den Stadtberg Floien, der 320 m hoch ist. Von dort hat man einen wunderschönen Blick über die Stadt, den Hafen und die Umgebung. Um 16.00 Uhr treffen wir uns alle wieder am Fischmarkt und suchen uns zunächst ein Internetcafe um unsere Flüge bestätigen zu lassen. Dann wandern noch einmal an den bunten Bryggen Häusern vorbei, zur Festung Bergenhus mit dem Rosenkranzturm, der 1560 erbaut wurde. Zur Festung zählt ebenfalls die mächtige Harkonshalle eines der größten norwegischen Gebäude aus dem Mittelalter. An einem Aussichtspunkt können wir einer großen Fähre beim Anlegen zuschauen. Um 17.30 Uhr haben alle Hunger und da es gerade wieder anfängt zu nieseln, ist das ein guter Grund, zu unserem Abschiedsessen ins „Bryggenloftet und Stute“ zu gehen. Zwei entscheiden sich heute einmal Walfleisch zu probieren, es schmeckt wie Steak mit leichtem Fischgeschmack. Die anderen essen Lachs, Catfish, Elch- oder Rentierfleisch. Wie schon beim ersten Mal ist alles sehr lecker und reichlich. Danach gibt es einen Verdauungsspaziergang zur Busstation, wo sich auch ein Einkaufscenter befinden soll. Es ist auch dort, aber leider zu, denn wir hätten gerne noch etwas zu trinken gekauft. Nach einer Stund Fahrt über die Dörfer kommen wir wieder Hjellestad an. Reinhold entdeckt Licht in der kleinen Kneipe am Hafen, aber leider ist dort eine private Veranstaltung. Auch im Supermarkt, der noch geöffnet hat, gibt es kein Bier mehr – es ist 20.15 Uhr (Das hatten wir doch schon mal!!!). An Bord wird die Cola rausgeholt und der Sherry, den sonst keiner mag, findet auch noch Liebhaber, ebenso wie der Amaretto! Heute hat keiner mehr Lust auf ein Spielchen und so liegen wir recht früh in dem Kojen. Sonntag, 19.08.2008 Um 07.00 Uhr rumoren die ersten herum und nacheinander packt jeder die letzten Sachen und die Schlafsäcke ein. Beim Blick aus dem Fenster sehen wir das altgewohnte Bild – Regen und grauer Himmel! Wolfgang kocht den letzten Kaffee an Bord. Ein Brettchen und ein Messer werden auf den Tisch gelegt und wer mag schmiert sich noch ein Brot. Dann warten wir auf unser Taxi, welches wir am Vortag bestellt haben und dass uns zum nahegelegenen Flughafen bringen soll. Nach einem Anruf kommt es fast pünktlich und in 10 Minuten sind wir am Flughafen. Wir können sofort einchecken, doch dann kommt der Schock – wir müssen Übergepäck bezahlen! Theo hat 5 kg zuviel, Wolfgang und Elisabeth 8 kg und wir ebenfalls, das macht für uns 775,-Kronen = 98,- €. Nur Dieter und Herbert waren anständig, sie müssen nichts bezahlen. Auf diesen Schreck steuern wir erst einmal ein Cafe an und bestellen 6 Cappuccino und einen Kaffee. Der junge Mann hinter der Theke ist etwas überfordert, mit so einem Ansturm hat er wohl nicht gerechnet. Es dauert und dauert, aber dafür ist der Cappuccino sehr lecker. Wir nehmen noch zwei Pölser und zwei Waffeln und die anderen Gäste denken, wann sind die denn endlich fertig! Die restlichen Kronen aus unserer Bordkasse wollen wir nach dem Zoll im Duty Free Shop für Plätzchen oder sonstiges Naschwerk ausgeben. Wolfgang und Elisabeth müssen sich noch in einer endlos lange Schlange anstellen, um ihre Mehrwertsteuer für die eingekauften Sachen wieder zu bekommen. Dann ist es endlich so weit, wir dürfen ins Flugzeug und nach einem ruhigen Flug landen wir in Shippol bei Amsterdam. Wir müssen von einem Ende des Flughafens zum Anderen, um zu unserem Flieger nach Frankfurt zu gelangen. Als wir uns in der Wartezone niedergelassen haben, möchte eine freundliche, junge Dame eine Befragung durchführen. Wir geben bereitwillig Antwort: Woher wir kommen, wohin wir wollen, ob alles zu unserer Zufriedenheit ist usw. Dann beginnt der letzte Abschnitt unserer Reise, der Flug nach Frankfurt. Dort erwartet uns wie immer unser Ried-Taxi und fährt uns den kurzen Weg nach Gernsheim. Obwohl die letzten Tage sehr verregnet waren, war es eine sehr schöne Reise, auf der wir zwei der interessantesten norwegischen Fjorde besucht haben. Es wurden 450 sm zurückgelegt, davon 7 sm unter Segel.