mit der Predigt von Bischof Chartres in deutscher Sprache
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mit der Predigt von Bischof Chartres in deutscher Sprache
Festgottesdienst anlässlich der Niedersächsischen Landesausstellung „ALS DIE ROYALS AUS HANNOVER KAMEN“ Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714 – 1837 15. Mai 2014 | 17.00 Uhr Marktkirche St. Georgii et Jacobi, Hannover Einzug Ouverture alla Händel (Alexandre Guilmant, op. 18) Begrüßung Psalm 122, 1-4 I was glad (Henry Purcell?) I was glad when they said unto me: We will go into the house of the lord. For thither the tribes go up, ev’n the tribes of the Lord: to testify unto Israel, and to give thanks unto the name of the Lord. For there is the seat of judgment, ev’n the seat of the house of David. O pray for the peace of Jerusalem: They shall prosper that love thee. Peace be within thy walls: and plenteousness within thy palaces. Glory be to the father, and to the Son: and to the Holy Ghost; as it was in the beginning is now and ever shall be: world without end. Amen. Ich freue mich über die, die mir sagten: Lasst uns ziehen zum Hause des HERRN! Wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme des HERRN, wie es geboten ist dem Volke Israel, zu preisen den Namen des HERRN. Denn dort stehen die Throne zum Gericht, die Throne des Hauses David. Wünscht Jerusalem Glück! Es möge wohlgehen denen, die dich lieben! Es möge Friede sein in deinen Mauern Und Glück in deinen Palästen! Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen Lord have mercy upon us (aus Thomas Tallis – Litany) Precentor/Chorus: Lord, have mercy upon us. P/C: Christ, have mercy upon us. P/C: Lord, have mercy upon us. Kyrie P/C: Herr, erbarme dich unser! P/C: Christ, erbarme dich unser. P/C: Herr, erbarme dich unser Glory to God in the highest (Thomas Tallis) Glory to God in the highest, and in earth peace to people of goodwill towards men. We praise thee, we bless thee, we worship thee, we glorify thee, we give thanks to thee for thy great glory: O Lord God, heavenly King, God the Father Almighty O Lord, the only begotten Son Jesu Christ, O Lord God, Lamb of God, Son of the Father, that takest away the sins of the world, have mercy upon us; Thou that takest away the sins of the world, receive our prayer. Thou that sittest at the right hand of God the Father, have mercy upon us. For thou only art holy; thou only art the Lord; thou only O Christ with the Holy Ghost, art most in the glory of God the Father. Amen. Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade. Wir loben Dich, wir preisen Dich, wir beten Dich an, wir rühmen Dich und danken Dir, denn groß ist Deine Herrlichkeit: Herr und Gott, König des Himmels, Gott und Vater, Herrscher über das All, Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus. Herr und Gott, Lamm Gottes,Sohn des Vaters, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt: erbarme Dich unser. Du nimmst hinweg die Sünde der Welt: nimm an unser Gebet. Du sitzest zur Rechten des Vaters: erbarme Dich unser. Denn Du allein bist der Heilige, du allein der Herr, du allein der Höchste, Jesus Christus, mit dem Heiligen Geist, zur Ehre Gottes des Vaters. Amen. Gebet Gloria Text: Anna Text: Anna Thekla Thekla von von Weling Weling 1898 1898 nach nach dem dem englischen englischen »The »The Church Church Text: Text: Anna Anna Thekla Thekla von von Weling Weling 1898 1898 nach nach dem dem englischen englischen »The »The Church Church Die Kirche steht gegründet / The Church´s one foundation 2 Erkorn aus allen Völkern, doch als ein Volk gezählt, ein Herr ist's und ein Glaube, ein Geist, der sie beseelt, und einen heilgen Namen ehrt sie, ein heilges Mahl, und eine Hoffnung teilt sie kraft seiner Gnadenwahl. 2 Elect from every nation, yet one o'er all the earth, her charter of salvation: one Lord, one faith, one birth. One holy name she blesses, partakes one holy food, and to one hope she presses with every grace endued. 3 Schon hier ist sie verbunden mit dem, der ist und war, hat selige Gemeinschaft mit der Erlösten Schar, mit denen, die vollendet. Zu dir, Herr, rufen wir: Verleih, daß wir mit ihnen dich preisen für und für. 3 Yet she in earth hath union with God the Three in One, and mystic sweet communion with those whose rest is won. O happy ones and holy! Lord, give us grace that we like them, the meek and lowly, on high may dwell with Thee. Text: Anna Thekla von Weling 1898 nach dem englischen „The Church's one foundation“ von Samuel John Stone 1866 · Melodie: Samuel Sebastian Wesley 1864 Lesung Offenbarung 15, 2-4 (Predigttext vom kommenden Sonntag Kantate) Und ich sah, und es war wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemengt: und die den Sieg behalten hatten über das Tier und sein Bild und über die Zahl seines Namens, die standen an dem gläsernen Meer und hatten Gottes Harfen und sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sprachen: Groß und wundersam sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker. Wer sollte dich nicht fürchten, Her, und deinen Namen preisen? Denn du allein bist heilig. Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine gerechten Gerichte sind offenbar geworden. Niceen Creed: I believe in one God (Henry Purcell) I believe in one God The Father Almighty, Maker of heav’n and earth, and of all things visible and invisible. And in one Lord Jesus Christ, the only begotten Son of God, begotten of his Father before all worlds. God of God, Light of Light, very God of Very God, begotten, not made, being of one substance with the Father by whom, things were made. Who for us men, and for our salvation, came down from heav’n, and was incarnate by the Holy Ghost of the Virgin Mary, and was made man. And was crucify’d also for us under Pontius Pilate. He suff’red and was buried, and the third day he rose again, according to the Scriptures. And ascended into heav’n, and sitteth on the right hand of the Father. And he shall come again with glory to judge both the quick and the dead, whose kingdom shall have no end. And I believe in the Holy Ghost, the Lord and Giver of life. Who proceedeth from the Father and the Son. Who with the father and the Son Credo Together is worshipped and glorify’d, who spake by the prophets. And I believe one catholic and apostolic Church. I acknowledge one baptism for the remission of sins. And I look for the resurrection of the dead, And life of the world to come. Amen. Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt. Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen und zu unserem Heil Ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden. Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden, ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur rechten des Vaters Und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein. Ich glaube an den heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten. Und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen. Predigt über Galater 3, 26-28 Dreihundert Jahre Hannoversche Thronfolge in der Britischen Monarchie „Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.“ Brief des Paulus an die Christen in Galatien, Galater 3,26-28. Als im Jahre 1700 das einzige Kind von Königin Anne, welches das Kindesalter überlebte, nämlich William, Herzog von Gloucester, im Alter von 11 Jahren verstarb, da standen 54 Katholiken der Thronfolge von Großbritannien und Irland näher als Sophia von Hannover. Die hier Anwesenden werden wissen, wer Sophia war: Witwe eines evangelischen Bischofs und außerdem Kurfürstin und verwitwete Herzogin von Hannover, deren Anspruch auf den britischen Thron darin bestand, dass sie Enkelin des Königs Jakob I. war. Die Grundordnung (Act of Settlement) von 1701 legte fest, dass in Ermangelung eines legitimen Nachkommens von Anne oder Wilhelm III. die Kronen sich auf die „durchlauchtigste Prinzessin Sophia“ und ihre „leiblichen Erben, wenn sie Protestanten sind“ einigen sollten. Begründet war dieser Vorbehalt in der Entschlossenheit des Parlaments, jeden erneuten Versuch einer Neuordnung des Königreichs nach französischem Vorbild als absolute Monarchie, wie durch König Jakob II. geschehen, und gemäß einer Ideologie, die dessen Verständnis des Katholizismus entsprach, unbedingt zu verhindern. Im Gegensatz dazu hatte Sophia eine bemerkenswert ökumenische Einstellung. Sie zeigte Mitgefühl für ihren Verwandten Jakob II., als dieser ins Exil gehen musste, und begann trotz der Aufhebung des Edikts von Nantes im Jahre 1685, woraufhin eine Flut hugenottischer Flüchtlinge nach Deutschland strömte, im Laufe des Jahres 1686 ein Projekt zur Aussöhnung der christlichen Kirchen mit Leibniz als ihrem Berater. In Partnerschaft mit dem römisch-katholischen Bischof von Neustadt, Christof Rojas de Spinola, wurden eine Reihe von Vorschlägen erarbeitet. Es war kein guter Zeitpunkt. 1688 reagierte der Wilhelm III von Oranien-Nassau auf das Gesuch englischer Protestanten und überquerte den Kanal, die Fahnen geschmückt mit dem Wahlspruch „Für Religion und Freiheit“. Sophia gab ihr Interesse an dem ökumenischen Projekt nicht gleich auf und schrieb im Januar 1689 an Leibniz: „Wir müssen in dieser Sache auf außerordentliche Offenbarung hoffen, und da das Christentum durch eine Frau in diese Welt kam, so wäre es sehr wunderbar für mich, wenn es durch mich geeint werden könnte“. In ihren auf Französisch verfassten Briefen zeigt sie sich als eine charmante Frau, die fünf Sprachen so gut sprach, dass ein Zeitgenosse bemerkte: „ihr Akzent lässt nicht erkennen, welche [der Sprachen] ihre Muttersprache ist. Diese sind Niederländisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch, wobei sie die letztere so gut und natürlich spricht wie jede Einheimische.“ Obwohl sie wesentlich älter als Königin Anne war, starb Sophia im hohen Alter von 83 Jahren am 8. Juni 1714, nur zwei Monate vor der Königin. Infolgedessen war es ihr Sohn Georg Ludwig, der die hannoversche Dynastie begründete und Anfang August als König George I. ausgerufen wurde. Solchen Internationalismus gibt es heute nur noch bei Fußballmanagern. Die bewusste Förderung einer britischen Identität mit dem Protestantismus als wesentlichem Element im 18. Jahrhundert hat überdeckt, wie viel das Land zunächst dem englisch-niederländischen Zusammenschluss unter Wilhelm III. und sodann dem zunehmenden Einfluss deutscher Ideen und Kultur durch die hannoversche Verbindung zu verdanken hat. Georg Friedrich Händel, der 1710 in Hannover zum Kapellmeister ernannt wurde, ist das vielleicht bekannteste Beispiel zugewanderten Talents. Neuere Untersuchungen haben Georg von den Vorwürfen einer früheren Gelehrtengeneration freigesprochen. Weder hat er, wie man ihm unterstellte, seinen Platz am Kabinettstisch preisgegeben, noch war er der englischen Sprache nicht mächtig. Er beherrschte die Sprache in ausreichendem Maß, um sich an Aufführungen von Shakespeares Stücken zu erfreuen, die er selbst in Hampton Court veranlasste. Er war ein erfahrener Herrscher mit weitem europäischen Horizont, der bereits in seiner Jugend in aktivem Militärdienst stand, nicht zuletzt im Alter von 23 als Freiwilliger bei der türkischen Belagerung Wiens im Jahr 1683. Allerdings war sein Stil weniger extravagant als der vorhergehender Herrscher, und er hinterließ einen weniger prägnanten Eindruck in der Vorstellungswelt einfacher Menschen als diese es taten. Die Dreihundertjahrfeier gibt uns jedoch Gelegenheit zu einer Neubewertung unseres Erbteils an der deutschen Kultur und der Zukunft unserer Beziehung als Christen in der neuen, globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts. In seinem inspirierenden Buch „Who Are We Now“ stellt Nicholas Boyle fest: „Seit der Reformation haben Deutschland und die deutschsprachige Welt einige der kraftvollsten und einflussreichsten Ideen hervorgebracht, welche für die europäischen Völker nach ihrer Ablösung von der Theologie und Anthropologie der mittelalterlichen Kirche bei ihrer Suche nach einem neuen Selbstverständnis wegweisend waren.“ Bis zu dem Vorabend des Ersten Weltkriegs entwickelten sich britische Institutionen und britisches Denken im beständigen Austausch mit Deutschland. 1914 war die größte Einwanderergruppe in das Vereinigte Königreich nach der Gruppe der Iren die Gruppe der Deutschen. Einer meiner Vorgänger im 18. Jahrhundert, Robert Lowth, Bischof von London, ein Pionier im Studium hebräischer Lyrik und in der Anwendung von Methoden der kritischen Analyse an die Psalmen, war Mitglied der Königlich-Wissenschaftlichen Gesellschaft in Göttingen und stand im Briefwechsel mit Lessing. Im neunzehnten Jahrhundert übte die Schriftstellerin George Eliot, die selbst Deutsch sprach und das Buch von David Friedrich Strauss „Das Leben Jesu“ übersetzt hatte, harsche Kritik an englischen Gelehrten, die ihrer Arbeit nachgingen ohne die Gedanken und Schriften ihrer deutschen Kollegen zur Kenntnis zu nehmen. In ihrem Roman Middlemarch denkt Will Ladislaw, der als Romanfigur Frühling und neues Leben repräsentiert, über das wissenschaftliche Projekt des Herrn Cassaubon, seines Gegenspielers, nach, der für Winter und Austrocknung steht. Viel englische Gelehrsamkeit werde verschenkt, sagt Ladislaw, „weil man nicht weiß, was der Rest der Welt macht. Wenn Herr Cassaubon Deutsch lesen könnte, dann könnte er sich viel Mühe ersparen.“ Prinz Albert, ein frischer deutscher Wind nach der Trennung der Kronen von Großbritannien und Hannover, sprach Deutsch mit Königin Viktoria und ihren Kindern und hoffte gleichwohl auf ein Zusammenfließen von britischen und deutschen Traditionen. Das Ausmaß des deutschen Beitrags zu europäischem Denken in sowohl säkularer als auch religiöser Hinsicht sollte in Großbritannien stärker betont werden, da wir uns nun der dringenden Aufgabe widmen wollen, das Gespräch miteinander über die Verantwortung der europäischen Christen in einer neu vernetzten globalen Welt weiter zu führen. Kant bemerkt, dass wir, selbst wenn wir nur wenig über die Vergangenheit wissen, wir so viel gewiss über die Historiker der Zukunft wissen: dass sie sich für uns und unsere Zeit nur insoweit interessieren werden, wie wir zur Schaffung des Weltfriedens beigetragen haben. Es gibt nur eine Welt, und die ist nicht unendlich. Wir müssen herausfinden, wie eine globale Zivilisation gebaut werden kann, wie wir als Weltenbürger zusammenarbeiten können oder andernfalls uns hinter Festungsmauern zurückziehen in einer zunehmend konfliktreichen Welt. 300 Jahre nach der hannoverschen Thronbesteigung ist Sophia von Hannovers ökumenische Vision immer noch nicht Wirklichkeit geworden. Kirchliche Systeme schützen noch immer ihre jeweiligen Bereiche und ihre Lehrabgrenzungen, wohingegen Jesus Christus uns eine dynamische Mitte bietet, aus dem eine neue internationale Realität wachsen kann. Wir sind alle „Gottes Kinder in Christus Jesus“. Der christliche Beitrag beginnt mit Gott, der die Welt so sehr geliebt hat, dass er großzügig war und sich uns in der Person Jesu Christi selbst gab. Für Christen ist Jesus das menschliche Angesicht Gottes und die Verkörperung von Gottes Plan für die geistliche Evolution der Menschheit. In dieser Osterzeit feiern wir einen Auferstehungsglauben, der durch verschlossene Türen ging, hinter denen sich die völlig entmutigten Jünger voller Angst vor weiteren Polizeiaktionen versteckten. Das Ereignis der Auferstehung verwandelte sie in eine weltverändernde Kraft, in Menschen, die lieber den Tod auf sich nahmen als zu verleugnen, was sie gesehen und erlebt hatten. Die transformative Kraft des Auferstehungsglaubens gab es nicht nur in der Zeit der frühen Christenheit. Ich bin gerade von einer Reise nach China zurückgekehrt, als Präsident der Bibelgesellschaft. Zuletzt war ich vor mehr als dreißig Jahren in diesem Land, gerade nach der Kulturrevolution. Wie nicht anders zu erwarten, war die Kirche durch die von schwerer Verfolgung und Martyrium gekennzeichneten jüngsten Vergangenheit traumatisiert. Damals, in den frühen 1980er Jahren, gab es etwa 400.000 Christen. Heute gibt es dort mindestens 40 Millionen. Ich habe die Druckereien besucht, in denen die Bibel gedruckt wird. Es werden etwa 20 Millionen Bibeln pro Jahr in 90 Sprachen produziert, der Löwenanteil jedoch in chinesisch. Der Staat hat begonnen, das enorme Potential der christlichen Gemeinde zum Guten anzuerkennen und die Beschränkungen gemeinnütziger christlicher Arbeit unter den Armen und Minderheiten gelockert. Christus ist erstanden! Heute ist in weiten Bereichen des kirchlichen Lebens im Westen das Thermostat auf Behaglichkeit und individuelle Gefühle eingestellt. Das ist nicht falsch. Es ist ein Aspekt unseres christlichen Lebens, aber wir feiern ein fundamentales Ereignis, einen Fels, auf dem eine Zivilisation der Liebe gebaut werden kann. Die Welt ist noch ungeheilt. Wenn wir hier in Sicherheit Gottesdienst feiern, wie könnten wir da das Leid der Christen und anderer Syrer vergessen, die in dem brutalen Bürgerkrieg gefangen sind, der ihr schönes Land verwüstet. Die Städte und Staaten der Erde werden noch immer auf Beziehungen gebaut, die von Dominanz anstelle von Mitgefühl geprägt sind, von Blutvergießen anstelle von dem Blut, das für uns gegeben wurde. Die Stadt Gottes ist nicht auf Blutvergießen gebaut, sondern auf das Blut, das von Jesus Christus am Kreuz geflossen ist. Die Welt kann nicht ohne persönliche Opfer wiederhergestellt und geheilt werden. Nur wenn wir uns auf den Kreuzesweg verpflichten lassen, können wir es vermeiden, lediglich eine neue Variation des alten imperialen Motivs hervorzubringen. Es muss auch dafür Kraft eingesetzt werden, Brücken der Freundschaft zu anderen spirituellen und weisheitlichen Traditionen in unserer einen Welt zu bauen. Wenn wir die Brücken bauen, wird der gekreuzigte Jesus Christus die Mauern niederreißen. Wir leben in einer Zeit großer Verheißungen und zugleich großer Gefahr. Werden wir rechtzeitig noch die Weisheit entwickeln, die Macht recht zu gebrauchen, die der Menschheit durch das Wissen, wie das Atom gespalten und wie der genetische Code manipuliert werden kann, gegeben ist? Die tektonischen Platten globaler Macht verschieben sich, und wir müssen uns in eine neue, multi-polare Welt hineinfinden. In dieser Zeit der Verheißung und der Gefahr ist es die Aufgabe jener, welche die Auferstehung Christi feiern, seinem Liebesgebot zu folgen und das Reich Gottes ins Hier und Jetzt hineinzubeten. Wir können alle beitragen zum Reich Gottes, in dem es die Verheißung eines immer weiter zu fassenden Wir gibt in einer Welt, die stets Menschen in Wir und Sie aufzuteilen versucht ist. In Christus gibt es nicht Osten oder Westen, nicht Juden oder Griechen. Unsere Gemeinschaft mit chinesischen Christen ist ein wunderbarer Vorgeschmack auf Christi Macht, neue Hoffnung und Einheit in diese Welt zu bringen. Tieferes Gespräch und engere Zusammenarbeit zwischen britischen und deutschen Christen, die so viel von ihrem Erbe gemein haben, werden zu diesem Vorgeschmack von Hoffnung und Einheit beitragen. Das Reich Gottes verheißt uns ein immer weiter zu fassendes Wir, aber auch ein immer tiefer zu fassendes Jetzt. Die Ära unangefochtener westlicher Hegemonie geht zu Ende und viele Menschen haben Angst vor dem, was die Zukunft bringt. Christen haben eine reiche Erinnerung an die Treue Gottes und seine Macht, die Mächte des Bösen zu besiegen. Wir haben ein Verständnis seiner Leidenschaft für Gerechtigkeit, die allen Menschen und der gesamten Schöpfung gilt. Wir haben eine Erinnerung an die Auferstehung, die uns vor Verzweiflung bewahrt, aber wir haben auch die Verheißung, dass er als König der Völker wiederkommen wird, die uns aus Selbstgefälligkeit und Bequemlichkeit rettet. Eine klare Vision des Reiches Gottes es kann starke Anziehungskraft auf die Gegenwart ausüben und das Hier und Jetzt verwandeln. Wenn wir keine Vision von der Zukunft haben, die uns bevorsteht, dann riskieren wir festzusitzen in negativen und kritischen Ansichten und Haltungen ohne den Sauerteig der attraktiven Hoffnung, die durch diese Vision entsteht. Jesus Christus lehrt uns in seinem Gebet, wie wir das Reich Gottes in die Gegenwart herunterbeten können. In der Gegenwart sind wir beauftragt, seinen Leib wieder zusammenzusetzen (re-member) und nicht zu zerstückeln (dis-member). Ein weiter zu fassendes Wir, ein vertieftes Jetzt, und schließlich das, was wir in dem Leben derer schmecken und sehen können, die sich wahrhaft Gott zugewandt haben – ein besseres gutes Leben. Wir haben Grund zur Freude, dass in unserer Zeit so vielen Menschen aus der Armut geholfen wurde, gemäß der UN Definition in den Millennium Entwicklungszielen. Aber Christus, der sich zum Einzug in Jerusalem einen Esel lieh, der sein letztes Mahl mit seinen Freunden in einem geborgten Raum aß und sogar in das Grab eines Anderen gelegt wurde, lehrt uns, dass Glück und ein gutes Leben nicht dadurch zu haben sind, dass man immer mehr Dinge besitzt, sondern dass man in den Beziehungen mit Gott und seinen Nächsten immer reicher wird. Ich musste die Kunst eines Ladenbesitzers bewundern, der mir zurief: „Komm in meinen Laden und kaufe, was Du bisher nicht zu brauchen meintest.“ Das ist ein guter Spruch, aber er zeigt auch, wie absurd Vieles von unserem Kaufen und unseren Ausgaben ist, wenn so vielen anderen Menschen grundlegende Dinge wie Essen und Unterkunft fehlen. Ein weiter zu fassendes Wir; ein vertieftes Jetzt und ein besseres gutes Leben – die Gottes-Reichsagenda, die sich aus der selbstaufopfernden Liebe Jesu Christi ergibt, der, so glauben wir, die Macht und Weisheit Gottes ist, tätig durch den Heiligen Geist, um eine Welt zurückzugewinnen, die durch eine globale Ökonomie zusammengeschustert wurde, und um sie von einem Ort, wo Menschen zu Produktionseinheiten reduziert werden, zu einem Ort zu verwandeln, wo Menschen die herrliche Freiheit der Kinder Gottes gewinnen. Es ist nun unsere Aufgabe, unermüdlich zusammenzuarbeiten mit neuer Text: Str.1,2,6 Johann Christoph Hampe (1950) nach dem Zuversicht in Jesus Christus, in dem es weder Osten noch1969 Westen gibt. Text: Str.1,2,6 Johann Christoph Hampe (1950) 1969 nach Er ist Gottes PlanJohann für die geistliche Evolution der (1950) Menscheit in dieser Text: Str.1,2,6 Christoph Hampe 1969 nach dem dem neuen Achsenzeit. (Übersetzung: A. Quick) Str.1,2,6 Text: Johann Christoph Hampe (1950) 1969 nach dem Auf und macht die Herzen weit Kehrvers Kehrvers Kehrvers Kehrvers wird nach jeder Der Kehrvers wiederholt. Strophe Liebe deckt 4 Gottes die Schuld, Sünder in Geduld. trägt die 2 Gottes Wort erschuf die Welt, hat die Finsternis erhellt. 5 Gottes Wort ruft Freund und Feind, die sein Geist versöhnt und eint. 3 Gottes Macht schützt, was er schuf, den Geplagten gilt sein Ruf. 6 Darum macht die Herzen weit, euren Mund zum Lob bereit! englische englische englische englische Text: Str.1,2,6 Johann Christoph Hampe (1950) 1969 nach dem englischen „Let us with a gladsome mind“ von John Milton 1623; Str. 3-5 Helmut Kornemann 1972 Melodie: nach einem Tempelgesang aus China Grußwort für das Bistum Hildesheim The King shall rejoyce in Thy strength, O Lord; exceeding glad shall he be of Thy salvation. Thou shalt prevent him with the blessing of goodness; and shalt set a crown of pure gold upon his head. His Honor is great in thy salvation. Glory and great worship shalt thou lay upon him, for thou shalt give him everlasting felicity, and make him glad with the joy of thy countenance. Hallelujah. Der König jubelt in deiner Kraft, O Herr, Wie überaus freudig ist er über deine Erlösung. Du sollst ihn mit dem Segen der Güte überschütten und ihm eine Krone aus reinem Gold auf sein Haupt setzen. Seine Ehre ist groß deiner Erlösung. Du sollst ihm Ruhm und große Ehre geben, für dich soll ihm unvergängliche Seligkeit gegeben werden, und mache ihn glücklich mit der Freude deines Angesichts. Alleluia. The King shall rejoyce (William Turner) Abkündigungen Einladung zur Niedersächsischen Landesausstellung „Als die Royals aus Hannover kamen“ 123 Jahre waren das Kurfürstentum Hannover und das Königreich Großbritannien durch einen König miteinander verbunden. Diese historisch bedeutende Epoche steht im Mittelpunkt der Niedersächsischen Landesausstellung 2014 „Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714 – 1837“, die vom 17. Mai bis 5. Oktober 2014 in Hannover und Celle zu sehen sein wird. Praise the Lord O Jerusalem, Praise thy God O Sion. For Kings shall be thy nursing fathers, and Queens thy nursing mothers. As we have heard so have we seen in the city of our God, God upholdeth the same forever. Be thou exalted Lord in thine own strength. So will we sing and praise thy pow’r. Hallelujah. Praise the Lord (Jeremiah Clark) Preise, Jerusalem, den HERRN; lobe, Zion, deinen Gott! Könige Sollen deine Pfleger und Fürstinnen deine Ammen sein. Wie wir es gehört haben, so sehen wir es an der Stadt unsres Gottes, Gott erhält dies ewiglich. HERR, erhebe dich in deiner Kraft, so wollen wir singen und loben deine Macht. Alleluia. Text: Gerhard Valentin Fürbitten und Vater unser1964 nach dem englischen »The day thou gavest, Text: Gerhard Valentin 1964 nach dem englischen »The day thou gavest, Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen / The day thou gavest, Lord, is ended Text: Valentin 1964 englischen »The day thou gavest, GerhardLied Gemeinsames im Wechsel mitnach dem dem Knabenchor Gemeinde singt (Die die Strophen 2, 4 und 5 auf englisch) 2 We thank thee that thy Church unsleeping, While earth rolls onward into light, Through all the world her watch is keeping, And rests not now by day or night. 4 The sun that bids us rest is waking Our brethren 'neath the western sky, And hour by hour fresh lips are making Thy wondrous doings heard on high. 3 As o'er each continent and island The dawn leads on another day, The voice of prayer is never silent, Nor dies the strain of praise away. 5 So be it, Lord; thy throne shall never, Like earth's proud empires, pass away: Thy kingdom stands, and grows for ever, Till all thy creatures own thy sway. Text: Gerhard Valentin 1964 nach dem englischen „The day thou gavest, Lord, is ended“ von John F. Ellerton 1870· Melodie und Satz: Clement Cotterill Scholefield 1874 Segen The Lord is a sun and a shield, The Lord will give grace and glory. Now know I that the Lord saveth his anointed, And will hear him from his holy heav’n, with the saving strength of his right hand. For the king trusteth in the Lord, Through the mercy of the most High he shall not be mov’d. his right hand shall find out all his enemies. His salvation is nigh them that fear him, that glory may dwell in our land. Blessed be the Lord God of Israel, who only doth wondrous things, and blessed be his glorious name for ever, and let the whole earth be filled with his glory. Amen! Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild der HERR gibt Gnade und Ehre. The Lord is a sun and a shield (William Croft) Nun weiß ich, dass der HERR seinem Gesalbten hilft und ihm erhört von seinem heiligen Himmel, seine rechte Hand hilft mit Macht. Denn der König hofft auf den HERRN und wird durch die Güte des Höchsten festbleiben. Seine rechte Hand wird finden alle seine Feinde. Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten, dass in unserem Lande Ehre wohne. Gelobt sei Gott der HERR, der Gott Israels, der allein Wunder tut! Gelobt sei sein herrlicher Name ewiglich, und alle Lande sollen seiner Ehre voll werden! Amen! Predigt Bischof von London Richard Chartres Mitwirkende Ernst-August Erbprinz von Hannover Dr. Katja Lembke Domkapitular Propst Martin Tenge Aus dem Kirchenvorstand der Marktkirche: Ellen Lorenz, Astrid Steinhardt und Kurt Müller Pastorin Hanna Kreisel-Liebermann Landesbischof Ralf Meister Musikalische Gestaltung Knabenchor Hannover The Hilliard Ensemble Musika Alta Ripa (Alle unter der Leitung von Prof. Jörg Breiding) Orgel (Ulfert Smidt) Kollekte Die Kollekte am Ausgang ist bestimmt für die Arbeit des Knabenchors Hannover, der diesen Gottesdienst mit der Liturgie der Krönungsmesse für Georg Ludwig, dem Kurfürsten von Braunschweig-Lüneburg (Hannover) zum englischen König George I. bereichert. Heute Abend um 20.00 Uhr führt der Knabenchor die gesamte Musik dieser Krönungsmesse als Konzert in der Marktkirche auf.