DAS DEUTSCHSPRACHIGE DOCTOR WHO FANZINE
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DAS DEUTSCHSPRACHIGE DOCTOR WHO FANZINE
Einzelpreis: 3,50 € Das deutschsprachige Doctor WHO Fanzine Ausgabe 47 2 GAMES In diesen Tagen ist es soweit, und mit Matt Smith schlüpft ein neuer Schauspieler in die Rolle des Zeitreisenden. Da auch Russell T. Davies das Ruder des Showrunners an Steven Moffat übergibt, kann man ohne zu übertreiben von einer Regeneration der Serie sprechen. Wir haben dies zum Anlass genommen, auch das Timescoop für die kommenden spannenden Abenteuer des Doctors fit zu machen. Auf vor euch liegenden 40 Seiten findet ihr spannende Artikel von einer Vielzahl von Autoren, die einen guten Querschnitt widerspiegeln, darüber, was unsere Lieblingsserie ausmacht, und warum wir jeder neuen Folge Doctor Who entgegenfiebern. In den nächsten Monaten haben wir mit dem Timescoop jedoch noch einiges vor und wollen es sowohl gestalterisch als auch inhaltlich noch einmal deutlich verbessern. Dies geht jedoch nur mit eurer Mithilfe! Schickt uns Feedback wie euch die aktuelle Ausgabe gefallen hat und welche Artikel weniger und vor allem, was ihr euch in den nächsten Ausgaben wünscht! Unter allen Leserbriefen, die uns bis zum 20. Mai an die Mail Adresse [email protected] erreichen, verlosen wir ein Jahresabo (13 Hefte + Specials) des offiziellen britischen Doctor Who Magazine im Wert von rund 50 Euro! Natürlich suchen wir auch weiterhin Autoren, die Lust haben, die nächsten Timescoop Ausgaben noch abwechslungsreicher werden zu lassen! In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern tolle Folgen mit dem 11. Doctor und viel Freude beim Schmökern mit der 47. Timescoop-Ausgabe! Michael Furtenbach (Wien, 03/2010) Impressum: Der Timescoop ist ein etwa vierteljährlich erscheinendes, deutschsprachiges Fanzine. Es wird herausgegeben von den WORSHIPPERS OF XOANON, einer Local Group der britischen „Doctor Who Appreciation Society“. Mitarbeiter dieser Ausgabe: Philipp Albrecht, Kathrin Bouvier, Harald Gehlen, Hanns Peter Glock, Michael Furtenbach, Raphael N. Klein, Achim Liebl, Bernhard Lürßen, Reiner Ribarics, Chris Wake und Anita Witz Grafische Gestalltung: Mischa Holzer „Timescoop” is a non-profit making fanzine. Doctor Who is copyright © BBC 1963, 2010. No attempt is made to supersede this or any other copyright. Kontaktadresse des Clubs Im Internet unter: Doctor Who Fanclub Deutschland http://www.doctorwho-deutschland.de Worshippers of Xoanon http://www.whocast.de Postfach 72 11 72 E-Mail: [email protected] 30531 Hannover editorial Regeneration! 3 NEWS 4 Tom Baker für die Ohren? Die Gerüchte verdichten sich, daß Tom Baker für Big Finish die Rolle des vierten Doctors erneut übernimmt. Sein fünfteiliges Audiobuch ‚Hornet’s Nest‘ ist kürzlich bei BBC Audiobooks erschienen. Big Finish hat dazu am 18. März eine Stellungnahme auf ihrer Website veröffentlicht. Darin heißt es, beide Seiten seien in intensiven Kontakt und blickten voll Enthusiasmus auf die kommende Zusammenarbeit. Ein konkretes Projekt wird erst noch entwickelt, aber Elisabeth Sladen, Louise Jameson und Nicholas Courtney signalisierten bereits ihr Interesse an einer Mitwirkung. Mit einem Erscheinen rechnet Big Finish im kommenden Jahr. Big Finish betont, daß das Projekt in keinem Zusammenhang mit Bakers Arbeit für BBC Audiobooks steht. K9 zu Ostern Die australische Produktion um den Hauptdarsteller K9 hat ihre Premiere im Vereinigten Königreich am Ostersamstag um 16.00 Uhr Ortszeit auf dem Kanal Disney XD. Seit Januar laufen die 26 Folgen bereits in Skandinavien im Fernsehen. Die Dreharbeiten fanden von Dezember 2008 bis Mai 2009 in Brisbane, Australien, statt. John Leeson leiht dem vielseitigen Vierbeiner wieder seine Stimme wie schon zu Tom Bakers Zeiten. Aber das Aussehen von K9 ändert sich in der ersten Folge drastisch. Sarah Jane Adventures werden fortgesetzt Im März gab die BBC bekannt, daß für die Kinderserie Sarah Jane Adventures weitere zwei Staffeln in Auftrag gegeben worden sind. Die Ausstrahlung ist jeweils für Herbst 2010 bzw. 2011 geplant. Produzenten sind Brian Minchin (Doctor Who/Torchwood Script Editor) und Phil Ford, und Executive Producers Russell T. Davies und Nikki Wilson. Wie in der Vorgängerstaffel sind die Hauptfiguren Sarah Jane, Rani, Clyde und Luke dabei. Von K9 ist aber bislang in diesem Zusammenhang nicht die Rede. War leider nicht so der Hit: Doctor Who: Top Trump GAMES Neues Doctor Who Wii Spiel geplant! Wie vor kurzem bekannt wurde, wird Koch Media denVertrieb des Games “Doctor Who”, das derzeit von BBC Worldwide entwickelt wird, vertreiben. Angeblich sei das Projekt schon seit einigen Jahren in der Pipeline, und es kam wohl vor kurzem zum Deal. Die Wahl der Wii fiel dann leicht, denn wie ein Insider von BBC meint, sei Nintendo ganz groß im Geschäft bei Familien, und Doctor Who sei ja auch eine Marke für die ganze Familie. Details über den Inhalt des Games gibt es derzeit noch nicht, es wird allerdings um den neuen Doctor – Matt Smith – gehen, und auch die klassischen Bösewichter wie Daleks, Cybermen und Silurians werden im Game vorkommen. Man darf gespannt sein. Zuletzt erschien eine mehr schlechte als rechte Umsetzung des Doctor Who: Top Trump Kartenspiels für Wii, PlayStation 2 und Nintendo DS. Wir hoffen auf einwürdiges Action-Adventure. Torchwood America STAFFEL 32 GENEHMIGT Das US-Network Fox bereitet eine amerikanische Version von Torchwood vor. Hinter diesem Projekt stehen dem Bericht im Branchenblatt ‚The Hollywood Reporter‘ zufolge die bekannten Verdächtigen: Jane Tranter und Julie Gardner, die mittlerweile in den USA für die BBC arbeiten, und Russell T. Davies als Drehbuchautor. Das Projekt kam zustande, nachdem die TorchwoodStaffeln mit Erfolg in den USA gelaufen sind. Obwohl das Drehbuch für den Pilotfilm bereits vorliegt, gibt es zur Zeit keine weiteren Informationen. Produzent Piers Wenger gab am Rande der PressePräsentation von Staffel 31 bekannt, daß die Staffel für 2011 in trockenen Tüchern ist. Damit wird es auch im nächsten Jahr wieder 13 Folgen plus WeihnachtsSonderfolge geben. 5 TELEVISION 6 Der dritte Frühling Was erwartet uns, wenn im Frühjahr Matt Smith die TARDIS-Konsole übernimmt, Steven Moffat das Showrunner-Szepter erhält und der Doktor zum dritten Mal eine „Series One“ erlebt? spielen möchte, denn Moffat wolle beim Schreiben wissen, ob er die Zeilen für den „alten“ oder einen neuen Doktor verfasst. Tennant räumte den Thron, und nun steht der jüngste Doctor Who-Darsteller aller Zeiten in den Startlöchern. Moffat hätte eigentlich einen anderen Typ Doktor favorisiert, einen Mann zwischen 35 und 45, der nicht zu alt zum Laufen ist, dem man aber trotzdem abkaufe, dass er der König des Universums sei. Als Smith aber bereits am ersten Tag des Castings erschien, war klar: Das isser. Der „Neue“ Smith und die „Neue“ Karen Gillan (Darstellerin des Companions Amy Pond), beschreiben die kommende Season als „Tim Burtonesque“ und „Pan’s Labyrinth-isch“. Moffat wehrt sich gegen den Titel „Series Five“, da Fünf so eine langweilige Nummer sei, zieht eine durchgehende Nummerierung von den klassischen Staffel an vor und verkauft die neuen Folgen den Lizenznehmern als „Series 31 – episch und unsterblich.“ Was lässt sich aber im Einzelnen schon heute über die dreizehn neuen Folgen „Doctor Who“ sagen? Am 3. April 2010, Karsamstag, erleben angelsächsische „Ich finde keinen Schlaf mehr. Doctor Who ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Kultur geworden. Es hat den Status von Robin Hood oder Sherlock Holmes, und ich übernehme diese Rolle nun. Es ist nervenaufreibend und spannend. Es haut mich um. Ich trete ein schweres Erbe an, aber ich möchte mutig genug sein, meine eigenen Wege zu gehen.“ So schwärmte der Schauspieler Matt Smith von seiner neuen Rolle, als die BBC im Januar 2009 durch ein Special ihrer Doku-Serie „Doctor Who Confidential“ das Casting des damals 26-jährigen Schauspielers bekanntgab. Der neue Showrunner Steven Moffat, u. a. bekannt als Autor von so beliebten Folgen wie „The Empty Child“, „The Girl in the Fireplace“ und „Blink“, schwärmt ebenfalls in einem Interview im Doctor Who Magazine, und zwar von seinem Hauptdarsteller: Die Kamera liebe ihn, der Bildschirm gehöre ihm, sobald er erscheint, und man könne die Augen gar nicht mehr von ihm lassen. Im Gegensatz zu Tennants Art, den Doktor darzustellen, agiere Smith eher ruhig, seriös und recht mutig, und der Charakter seiner Figur sei weniger tolerant als der der meisten anderen Doktoren, so Moffat. Bei den Dreharbeiten zu der Doppelfolge „Silence in the Library“/“Forest of the Dead“ aus der vierten Staffel habe Moffat Tennant die Pistole auf die Brust gesetzt: Er solle sich schnell entscheiden, ob er den Doktor Karen Gillan macht auch bei den Interviews eine gute Figur .... noch für eine weitere Saison TELEVISION 7 Auf Steven Moffats Schultern ruhen die Hoffnungen von nicht wenigen Doctor Who Fans! Churchill benutze getarnte Daleks im Kampf gegen Fernsehzuschauer um 6.25 p.m. britischer Zeit das die Nazis, und ein Zweikampf Dalekraumschiff vs. Debut des Elften Doktors mit dem Titel „The Eleventh Hour“. Tatsächlich wird die Folge, abweichend von Kampfjet sei zu erwarten. dem üblichen 45-Minuten-Format, sogar etwas Der Zweiteiler „Time of Angels“/“Flesh and Stone“ länger als 60 Minuten werden, so dass das „neue markiert nicht nur die Rückkehr der Weeping TARDIS-Team“ einen ausführlichen Piloten erhält. Angels (O-Ton Moffat: „Oh, Ihr denkt, Ihr kennt die Dreharbeiten-Voyeure berichten auf einschlägigen Weeping Angels? Denkt noch mal drüber nach!“), sondern auch die Rückkehr der Figur River Song aus Internetseiten von einem malerischen englischen Moffats Season 4-Zweiteiler. Gerüchteweise soll Dörfchen namens „Leadworth“, einem Doktor, der sichtlich an den Folgen seiner kürzlich durchgemachten Regeneration leidet, einer fremde Bedrohung am Himmel und der Zerstörung des Sonic Screwdrivers! Die folgende Episode, „The Beast Below“, stammt wie ihr Vorgänger aus der Feder Moffats. Hier trifft der Doktor auf die bösen „Grinser“ und gerüchteweise auf Elizabeth, die 10. Ebenso unbestätigt ist das Gerücht, dass diese Folge in einem Großbritannien der fernen Zukunft spielt, das durchs All treibt. In Episode 3, „Victory of the Daleks“, kehren mit Sicherheit alte Widersacher des Doktors zurück. Die Folge wurde definitiv von Mark Gatiss geschrieben, und Moffat betont, von einem Gatiss Bekommt Doctor Who durch Matt Smith vielleicht schneller als wie man ihn noch nicht erlebt hat. In wir glauben auch eine neue Chance im deutschen Fernsehen? der Gerüchteküche brodelt es, Winston TELEVISION 8 Nachdem auch schon die nächste Staffel und das Weihnachts-Special bestätigt sind, gibt es kaum Drehpausen für Matt Smith in den nächsten Monaten. auch Sally Sparrow einen Cameoauftritt in dieser Doppelfolge haben. Moffat selbst beschreibt das Ganze als „großen, alten, verrückten Blockbuster“. Für „Vampires in Venice“ flog das Doctor WhoProduktionsteam zwei Wochen zu Dreharbeiten nach Kroatien. Dass in der Folge Vampire auftauchen und die Ereignisse in einer italienischen Stadt spielen, verrät uns schon der Titel. Die Gerüchteküche fügt hinzu, der Doktor dürfe auch mal Gondel fahren. Vom Rest der Staffel ist noch eher wenig bekannt. Fakt ist, dass Folge 10 vom Notting Hill-Autoren Richard Curtis verfasst wurde und einem laut Moffat das Herz breche, während man sich schlapp lacht. Gerüchteweise sollen außerdem die Silurians dieses Jahr zurückkehren. Für den finalen Zweiteiler verspricht Moffat eine große Story, die Smiths erste Saison zu einem würdigen Abschluss bringt. Quelle surprise! P.S.: Als Informationsquellen dienten mir verschiedene Ausgaben des Doctor Who Magazines, das Doctor Who Wiki (tardis.wikia.com) und die „Doctor Who News Page“ (gallifreynewsbase. blogspot.com). Facts: Doctor Who, Season 31 Was: 13 neue Folgen „Doctor Who“ mit Matt Smith in der Rolle des Doktors und Karen Gillan als Amy Pond Wann: Jeweils samstags Wann geht‘s los: Samstag, den 3. April 2010, um 18.25 Uhr (britische Zeit) Wie geht‘s los: Mit der überlangen Folge „The Eleventh Hour“ Ich glaube, dieser einfache Satz beschreibt am besten, was den Doctor Who-Fans, die schon vor dem Jahre 2005 dabei waren, in den Jahren seit 2003 durch den Kopf gegangen ist. Dies fing an mit der willkommenen Meldung, dass Paul McGann als aktueller Doctor abgelöst werden sollte, um durch Richard E. Grant ersetzt zu werden. Dieser sollte fortan als flash-animierter Doctor durch Raum und Zeit reisen. An seiner Seite der Master, gefangen im Körper eines Androiden. Geschrieben von Paul Cornell und an die ‚modernen Zeiten‘ angepasst. Klang erstmal gewöhnungsbedürftig und war es leider auch. Aber kaum hatte sich der geneigte Fan damit abgefunden, seinen Doctor in Zukunft als Animation auf der BBC-Webseite bewundern zu müssen, wurde das Projekt auch schon abgebrochen, oder um es beim Namen zu nennen: Fast schon ganz schnell wieder unter den Teppich gekehrt. Denn BBC-Online hatte vorschnell gehandelt. BBC Cardiff hatte bereits eigene Pläne für eine Fortführung der Serie im TV mit niemand geringerem als Russel T. Davies in der Rolle des Produzenten. Die ersten Reaktionen auf diese Nachricht waren natürlich alles andere als verhalten. Jeder freute sich, dass die Serie den Sprung zurück auf die Fernsehbildschirme wagen würde, und das sogar als Zugpferd der BBC mit entsprechendem Budget. Natürlich gab es auch Bedenken, die aber meistens hinter einem großen Berg an „Jippies“ und „Juhus“ zurückblieben. Rückblickend kann man sagen, dass viele dieser Bedenken aber leider Realität geworden sind. Was nicht heißen soll, dass die Ära RTD ein Misserfolg war oder die Serie ‚den Bach runter gegangen ist‘. Kommerziell und marketingtechnisch kann man Mr. Davies nämlich keinen Vorwurf machen: Er hat Doctor Who zu einer neuen Blüte und Bekanntheit verholfen, von der die Serie (und TELEVISION Juchu... Ach ne, doch nicht... 9 TELEVISION 10 RTD wollte immer ganz großes Kino machen und verpflichte dafür auch Stars wie Kylie Minogue. ihre Fans) Jahrzehnte lang nur träumen konnten. Aber ähnlich wie man der Pornoindustrie niemals den Vorwurf machen konnte, kommerziell nicht erfolgreich zu sein, gilt das nicht unbedingt für die Qualität ihrer Inhalte. Ähnlich, wenn auch weniger drastisch, ist das leider auch bei Doctor Who unter RTD der Fall. Denn die Art und Weise, wie er Doctor Who interpretiert und wie er die Serie behandelt hat, haben zwar mit Sicherheit zum Erfolg bei der breiten Masse beigetragen, aber dem Inhalt und der Qualität der Serie nicht unbedingt zum besseren gereicht. Dabei hatte alles so viel versprechend angefangen. Die erste Staffel war eine gelunge Mischung aus ‚klassischem‘ Doctor Who, einem gehörigen Schuss frischen Wind und ein paar kleineren Experimenten, was heutzutage in der Serie funktionieren könnte und was nicht. Dazu kam ein Doctor, der von einem sehr guten und bekannten (wenn auch nicht ‚mainstreamigem‘) Schauspieler gespielt wurde, und der zwar noch immer exzentrisch und außergewöhnlich war, aber der nicht ganz so exotisch wirkte wie seine Vorgänger, so dass sich auch jeder Zuschauer gut mit dem Charakter auseinandersetzen konnte. Das Selbe galt auch für seinen Kleidungsstil. So schaffte er es mit der ersten Staffel, genug alte Fans zu halten und für die neuen Folgen zu begeistern (die ihm dann wiederum genug ‚neue Fans‘ anschleppten, da sie nun etwas hatten, was sie ohne Probleme auch dem geneigten ‚modernen‘ Serienjunky vorsetzen konnte), ohne das Durchschnittspublikum zu befremden. Und dies mit so großem Erfolg, dass es Doctor Who nach Jahrzehnten schaffte, die tot geglaubte ‚Serie für die ganze Familie‘ wiederzubeleben. Der Umschwung begann mit der zweiten Staffel und dem ‚neuen‘ Doctor. Nachdem Eccleston als neunter Doctor gegangen war, rückte mit Tennant und seiner Interpretation jemand nach, der wesentlich mehr auf den Massengeschmack des neuen Zielpublikums zugeschnitten war: Ein wenig jünger, weniger seltsam, ein wenig hübscher anzusehen, ein wenig verletzlicher, und gekleidet wie es gerade hip war („Chucks zu allem – Juchu“). Aber auch das war durchaus noch ein verzeihlicher Prozess, denn obwohl die zweite Staffel ein wenig abfiel, was die Geschichten anging, schaffte sie es, den Handlungsbogen um Rose Tyler zu einem vernünftigen Ende zu bringen und Doctor Who danach fast ‚abgeschlossen‘ zurück zulassen. Hätte sich Russell T. Davies an dieser Stelle TELEVISION zurückgezogen, hätten ihm vermutlich die wenigstens einen Vorwurf gemacht. Denn bis zu diesem Zeitpunkt war er seinem Anspruch als guter Dramaturg durchaus gerecht geworden und das ‚Drama‘ um den zehnten Doctor und ‚seine Rose‘ war packend erzählt worden. Was folgte, war eine sehr gute dritte Staffel, die aber gerade gegen Ende einige Schwächen bis ins fast Unerträgliche durchscheinen lässt, unter denen die Ära zu leiden hatte. Zum einen RTDs als stilvoll empfundenes Verlangen, zu schreiben wie ein kleiner Fanfictionautor und das dann als großes Drama zu verkaufen. Ich persönlich denke, dass der fliegende ‚Heiland-Jesus Doctor‘ für alle Zeiten einer der ganz großen Tiefpunkte der Serie bleiben wird. Zum anderen zeigte die dritte Staffel mit der (zugegeben sehr eindrucksvollen) Rückkehr des Masters sehr schön, dass der gute Russel T. eigentlich Russel P.(inocchio) hätte heißen müssen, denn selten sind die Fans dieser Serie so sehr belogen worden wie seit 2005. So sollte der Master nie zurückkommen, denn RTD mochte ihn nicht (und konnte demzufolge nach eigener Aussage auch schreiberisch relativ wenig mit ihm anfangen) und auch Kylie Minogue hatte natürlich keine Rolle im Christmas Special... Spätestens nach der dritten Staffel hatte der wache Beobachter dann endgültig das Gefühl, dass beim großen Produzenten die Luft raus war. So wurden alte Companions reaktiviert 11 Russell T. Davies hat Doctor Who erfolgreich zurück auf den Bildschirm gebracht und war doch immer umstritten. und Rose, sehr zur Freude der slashenden FanfiCKtionschreiber mit ihrem eigenen Klon des Doctors in die Ehehölle von Pete's Universe geschickt. Dieser traurigen Staffel folgten dann TELEVISION 12 eher schlecht als recht zusammengeschusterte Specials, die ihrem Titel leider nicht gerecht werden konnten und die Vorgängerstaffel qualitativ leider noch unterboten. Und abermals wurde deutlich, dass RTD im Whoniversum schon lange nichts mehr zu erzählen hatte, sondern es nur noch mit Müh‘ und Not schaffte, Wünsche der heulenden Fangirls und einzelner Schauspieler sowie ein paar Momente, die er selber als ‚cool‘ einstufte, zu einer halbwegs erträglichen Story zusammen zuschreiben, was aber leider nur noch denen zum Fernsehgenuss reichte, die auch glücklich über ein Standbild ihres geliebten zehnten Doctors gewesen wären. Dies ist besonders in Anbetracht der Vorgehensweise sehr traurig, die sein Nachfolger Steven Moffat jetzt an den Tag legt. Zum einen hat er es bisher nicht nötig gehabt, die Zuschauer zu belügen. Auch seine Ausrichtung auf ‚Doctor Who‘ als Dark Fairytale für Kinder und Jugendliche unterscheidet sich grundsätzlich von RTDs Ansatz, bei dem man gerade rückblickend ein wenig das Gefühl hat, Doctor Who als Dramaserie zu sehen, die er zwangsweise durch absichtlich schwaches Schreiben und mit viel Anstrengung auf ein Niveau für die Massen und die jüngeren der Familie hat drosseln müssen. Denn dass der gute Russel durchaus anders kann, hat er mit Torchwood Staffel 3 bewiesen, die meiner Meinung nach mit zu dem besten gehört, was in den letzten Jahren für das Fernsehen produziert worden ist. Abschließend möchte ich kurz Harald sinngemäß aus dem Whocast zitieren, da seine Worte es ziemlich auf den Punkt bringen. „Pflicht eine glatte 10, Kür leider eine 0“. Denn das einzige, wobei man sich einig sein kann, wenn man die Ära RTD betrachtet, ist, dass man ihm dankbar sein kann und muss, dass er die Serie wieder zurückgeholt und zu einen so großen Erfolg gemacht hat... Leider aber auch nicht mehr… (RNK) Geheimnisvoll, verschroben, etwas altertümlich wirkend und mit einem sonderbaren Sinn für Humor der erste Doctor, der 1963 seinen Fuß aus der offenen blauen Tür der TARDIS auf das Pflaster Londons setzte, war schon etwas ganz Besonderes und hat alle nachfolgenden Reinkarnationen des Time Lords von Gallifrey nachhaltig geprägt. Doch wer steckte im Anzug des Doctors – und wie gelang es ihm, die von ihm gespielte Figur zum Kult avancieren zu lassen? Wir laden euch ein auf eine unterhaltsame Zeitreise, die uns zurück zu den Wurzeln des Hits führt: zu William Hartnell! » William Who? Als William Hartnell im Jahr 1963 durch einen Zufall die Hauptrolle in einer geplanten – uns heute nur Geheimnisvoll, verschroben, etwas altertümlich wirkend und mit einem sonderbaren Sinn für Humor - der erste Doctor, allzu gut bekannten – Science-Fiction-TV-Serie zufiel, hätte sich noch niemand träumen lassen, dass der damals 55-jährige Brite der wohl kultigsten Figur der angelsächsischen TV-Geschichte ihr erstes Gesicht verpassen und damit zu großem Ruhm gelangen würde. Dabei hatte Hartnells Leben gar nicht so rosig begonnen: Im Jahr 1908 in St. Pancras, London, als uneheliches Kind geboren, erlebte er schon früh turbulente Zeiten – konnte etwa nie die Identität seines Vaters herausfinden und wurde von seiner Tante großgezogen. Ähnlich drunter und drüber verlief auch seine berufliche Laufbahn: Über den Sattel eines Jockeys und den Boxring landete er schließlich auf den Brettern, die die Welt bedeuten, und im Film. Anfangs auf eher komödiantisch angelegte Rollen festgelegt, machte er sich 1944 als Sergeant Ned Fletcher in “The Way Ahead” auch einen Ruf als Charakterdarsteller. Von diesem Zeitpunkt an schlüpft er vorrangig in die Uniformen von Polizisten oder Mitgliedern der Armee – schaffte es jedoch, diesen eher strengen Figuren Charaktertiefe zu geben – etwas, für das er im Filmbusiness äußerst geachtet wurde. So kam es auch, dass er 1955 in “Die Maus, die brüllte„ das erste Mal an der Seite von FilmLegende Peter Sellers agieren durfte. » Vom Kino in die TARDIS In Uniform durfte man Hartnell auch zum ersten Mal regelmäßig im Fernsehen bewundern; vier Jahre erheiterte er ab 1957 als Sgt. Major Percy Bullimore in der Sitcom ‚The Army Game’ das TV-Publikum. Die Rolle, mit der er sich den Weg zur blauen Police-Box bahnte, war jedoch wieder eine ernsthafte. Als strenger, alternder, aber trotzdem warmherziger RugbyTalent-Scout in “This Sporting Life„ spielte sich Hartnell nicht nur in die Herzen der Zuschauer, er macht so auch Verity Lambert auf sich aufmerksam, die gerade dabei war, die Rollen für ihre beabsichtigte Sci-Fi-Serie “Doctor Who” zu besetzen. Wie es gekommen wäre, hätte der BIOGRAPHIE William Hartnell – des Doctors erster Leib 13 BIOGRAPHIE 14 Hartnell war auch im allerersten Film der berühmten Carry On (Ist ja irre) Komödien zu sehen: Carry On Sergeant zuerst dafür vorgesehene Geoffrey Bayldon, der erst Jahrzehnte später in Big Finish-Hörspielen einen alternativen Doctor spielte, das Angebot nicht abgelehnt, oder es Regisseur Waris Hussein nicht geschafft, den erst skeptischen Hartnell von der Geschichte zu überzeugen, weiß wohl nur ein echter Time Lord – Tatsache ist, dass Hartnell die Rolle übernahm und damit ein großes Kapitel TVGeschichte schrieb. Als ältester Darsteller unter all den elf Doctors trug er eine weiße Perücke, um sein graues Haar zu überdecken, und verlieh der Figur mit seiner etwas strengen Art eine ganz besondere Note. Dem Publikum gefiel’s – Kindern sogar besonders, weshalb Hartnell später sogar im echten Leben kaum noch aus seinem populären Die Regeneration Eigentlich kann es sich der Doctor nicht aussuchen, wie er nach seiner Regeneration aussieht – anders William Hartnell: Bewusst, dass er aus der Serie geschrieben werden würde und darüber, wie es geschehen sollte, überzeugte er die Verantwortlichen davon, dass kein anderer als Patrick Troughton für die Rolle infrage käme. Sein Wille geschah: In «The Tenth Planet» verwandelte er sich in einer für damalige Verhältnisse toll getricksten Regeneration in Troughton, der anschließend von 1966 bis 1969 Kapitän der TARDIS war. Alter Ego schlüpfen wollte. Er verfolgte seine Arbeit sogar dermaßen exzessiv, dass er es aufgrund von Dreharbeiten nicht mal zur Beerdigung seiner (Zieh-)Tante schaffte. Beachtlich auch das Gehalt, das Hartnell damals einstrich: Pro Episode verdiente er das Fünf- bis Sechsfache der Gage seiner Companions – und das, obwohl er gerade in den letzten der 136 Folgen seiner dreijährigen “Doctor Who„-Laufbahn nicht nur einmal seinen Text oder gar die Namen seiner Begleiter vergaß. Etwas, das durch die damals noch übliche Länge aufgenommener Szenen noch stärker ins Gewicht fiel. Doch Hartnell hatte Grips, machte diese bei Fans als “Hartnellisms„ bekannte Eigenart zum BIOGRAPHIE Top 3 – Hartnellisms Versprechen kann sich jeder Schauspieler einmal – speziell in einer Zeit, wo einzelne Takes ewig dauern und kaum nachgedreht wird – William Hartnell machte den herausgekommenen Unsinn jedoch zum weiteren Wesenszug des Doctors. Hier die drei besten Patzer: „You’ll end up as a couple of burnt cinders flying around in Spain – in space!“ (The Chase) „The phial of drugs left outside the TARDIS… it’s possible that they may have been anti-radiation gloves – drugs.“ (The Daleks) „I do hope your effects outside the ship haven’t affected you too much.” (The Daleks) 15 weiteren kultigen Charakterzug des Doctors und steigerte die allgemeine Beliebtheit seiner Rolle nur noch mehr. » TARDIS sucht Doctor Hinter den Kulissen war der leicht zerstreute Hartnell aber nicht immer der zugänglichste und sorgte nicht nur aufgrund des höheren Lohns, sondern auch wegen seiner oft sehr direkten und ruppigen Art für Unfrieden bei seinen Kollegen. Deshalb, und wegen seiner Erkrankung an Arteriosklerose, so wird zumindest spekuliert, verlängerten die – nach dem Abgang von Lambert im Jahr 1966 – neuen Serien-Verantwortlichen Hartnells Vertrag nicht Der andere Doctor In den letzten beiden Jahren, in denen William Hartnell den Doctor porträtierte, kamen mit „Doctor Who and the Daleks (1965)“ und „Daleks‘ Invasion Earth: 2150 A.D.‘ (1966) zwei – außerhalb des Serien-Canons angesiedelte – Filme über den Zeitreisenden in die Kinos. Hartnell war stinksauer, dass er die Rolle nicht übernehmen durfte, konnte sich aber eigentlich glücklich schätzen, denn wirklich viel Lob brachte das Publikum den Streifen nicht entgegen. Warum auch? Peter Cushing verkörperte darin einen ernsthaft als „Doctor Who“ angesprochenen Menschen, der mit seinen Enkelinnen Barbara und Susan eine Zeitreise unternimmt und auf Daleks stößt. Trotzdem: Die in den Leinwandumsetzungen verwendeten Farbaufnahmen konnte die TV-Serie erst ab 1969 und Widescreen-Format erst ab dem Neustart 2005 vorweisen. Kleine Info am Rande: Auch die von Hartnell gespielte Figur wurde in der TV-Serie mehr. Er wurde vor die Tür seiner TARDIS gesetzt, konnte aber zuvor noch seinen Einfluss geltend machen und Patrick Troughton an seine Stelle treten lassen (siehe Kasten). Danach war Hartnell nur noch in wenigen Theater-Produktionen zu sehen – so weit fortgeschritten war seine Erkrankung, aufgrund derer er im 1972 gedrehten Special “The Three Doctors„ zum zehnjährigen – genauer in „The War Machines“ – dezidiert als „Doctor Who“ angesprochen. Ähnliche Fälle gab es auch bei späteren Inkarnationen. BIOGRAPHIE 16 Jubiläum der Serie auch nur mehr kurz und in im Vorfeld separat aufgezeichneten Szenen vorkam. Den 20. Geburtstag von „Doctor Who” im Jahr 1983 sollte Hartnell nicht mehr miterleben, sein Charakter wurde in „The Five Doctors” von Richard Hurndall gespielt: Am 23. April 1975 schlug das Herz des Mannes, der dem Time Lord mit den zwei Herzen sein erstes Erscheinungsbild gab, nämlich zum letzten Mal. Zum Gedenken ließ ihn BBC ein letztes Mal mit der TARDIS abheben und beendete den Newsbeitrag zu seinem Ableben mit der finalen Szene von „The Gunfighters”. Ehre, wem Ehre gebührt – und so denken Fans beim typischen „Whooshing” der TARDIS auch heute noch an jenen Mann zurück, ohne den die uns allen so liebgewordene Serie einfach nicht das wäre, was sie heute ist ... Im nächsten Heft beleuchten wir für euch das Leben und wirken von Patrick Troughton. (HPG) Der Doctor sollte Hartnells Leben bis zu seinem Tod verändern, denn die britischen Kids liebten ihren kauzigen Zeitreisenden! EINMAL IST IMMER DAS ERSTE MAL Anfängliche Familienbande Schon ab der ersten Folge der Serie reiste der Doctor mit Susan, seiner Enkelin, durch Raum und Zeit – Verwandtschaft hat der Time Lord später nicht mehr als Companions an Bord gebracht. Doctor, wo? Auch, wenn wir heute gewohnt sind, dass der Doctor in manchen Folgen nur einen kleinen Part spielt (etwa in „Blink“ oder „Turn Left“), war es einzigartig, dass der Doctor in „Mission to the Unknown“ überhaupt nicht vorkam. Diese Story handelte von einer Gruppe Menschen, die sich auf einem fremden Planeten gegen Daleks wehren muss. BIOGRAPHIE Wie ungesund! Die Folge ‚The Cave of Skulls‘ ist es das einzige Mal in der Serien-Geschichte, dass man den Doctor rauchen sieht. Damals zog er an einer Pfeife. 17 Doppelter Doctor Der erste Doctor ist auch gleichzeitig der einzige, der ganz ohne Regeneration von zwei Schauspielern verkörpert wurde, da Richard Hurndall 1983 für „The Five Doctors“ den Part des verstorbenen Hartnell übernahm. BIOGRAPHIE 18 Dalek-Alarm Gleich in der zweiten Story mit dem ersten Doctor versetzten die Daleks den Companion Barbara in Angst und Schrecken. ‚The Mutants‘ oder auch ‚The Daleks‘ ist eine der beliebtesten und zugleich gruseligsten Folgen mit William Hartnell als Time Lord. Cybermen als Totengräber Wer hätte das gedacht, die im 29. Handlungsstrang „The Tenth Planet“ erstmals auf der Bildfläche erschienenen Cybermen haben in derselben Folge den ersten Doctor auf dem Gewissen. Nach der Auseinandersetzung mit ihnen zu geschwächt regenerierte er; damals ebenfalls ein Novum für die Serie, was diese Story in doppelter Hinsicht auszeichnet. Wer wünschte sich nicht schon einmal, vom Doctor an der Hand gepackt und durch ein enthusiastisches „Run!“ aufgefordert zu werden, mit ihm durch die Welten von Doctor Who zu reisen? Ein Besuch von Cardiff, dem Drehort für die meisten Außenaufnahmen der Serie seit 2005, wird euch diese Wunschvorstellung vielleicht nicht erfüllen, aber dennoch augenscheinlich näher bringen. Allons-y nach Cardiff! Als ich meinen Ausflug plante, konnte ich mir eher schlecht eine Vorstellung machen, trotz der vielen Einstellungen, die wir von der Stadt in Doctor Who und Torchwood zu sehen bekommen. Vor Ort war ich dann überrascht, wie vielfältig sich diese Stadt gestaltet. Klassische High Street-Geschäfte, viktorianische Markthallen sowie mittelalterliche Kirchen und das moderne Hafenviertel reihen sich aneinander – und in jedem dieser Bereiche befinden sich Drehorte. Auch ohne den zweisprachigen Hinweis hätte ich diesen Raubvogel nicht gefüttert. Die meisten Besucher kommen wie Mickey Smith in ‚Boom Town‘ in Cardiff Central Railway Station (1) an und finden sich in einem Viertel von hohen Bürogebäuden und breiten, vielbefahrenen Straßenzügen wieder, was ebenso die Verfolgungsjagd von Gwen Cooper in ‚Ghost Machine‘ erschwert. Gleich neben dem Bahnhof beginnt eines der beiden für uns wichtigen Stadtviertel: das Zentrum. Über die St. Mary Street (2) – die High Street – Richtung Norden schlendernd, geht man an den üblichen Geschäften großer Ketten, Supermärkten und gastronomischen Betrieben aller Art vorbei. Wer aufmerksam schaut, erinnert sich hier an die Szenen, in denen sich Gwen Cooper in ‚Everything Changes‘ schlagartig an die Existenz von Torchwood und seine Methoden gewöhnen muss. Mit einem Knall blieb sicherlich Henrick’s (3), das Kaufhaus, in dem Rose Tyler arbeitete, ehe es in ‚Rose‘ in die Luft ging, in Erinnerung. Howell’s – der echte Name des Departement Stores – ist eines der seltenen Beispiele, in denen außen sowie innen gleichermaßen gedreht wurde. Wer hier ein Taxi heranpfeift, ahmt die gute Donna Noble in ‚The Runaway Bride‘ nach – aber bitte nur stilecht im Brautkleid. Biegt man rechts in die Church Street (4) ein, stößt man auf einige kleine Tearooms und regionale Restaurants. Walisisches Bier von Brains (gegr. 1882) REISEN Das “500 year 1 day diary” für Cardiff 19 REISEN Für die ganz kleine Brieftasche und die Entdecker unter euch empfehle ich eine Tasse Tee und ein Sandwich im Tearoom der Kirche St. Johns (5). Neben Buntglasfenstern und äußerst gemischten 20 Cardiff Market (‚Small Worlds‘) Besuchern (Geschäftsleute, Eigenbrötler, keine Touristen, gesprächige Dinner Ladies) im Tearoom ist die Kirche nebenbei auch für die Trauung in ‚The Runaway Bride‘ genutzt worden. Wessen Zeit knapp ist, verbindet den Einkauf eines Snacks für unterwegs in der „Cardiff Market Hall“ (6) (1891 eröffnet) mit der gruseligen Erinnerung an die Szene mit den Rosenblättern (nicht immer denken wir seit Torchwood bei Rosenblättern an ‚American Beauty‘) aus ‚Small Worlds‘. Eine der einprägsamsten Szenen aus ‚Rose‘ wurde in und um das großräumige Einkaufszentrum ‚Queens Arcade‘ (7) angefertigt. Wer es mit Jackie Tyler am Wühltisch und Autons aufnehmen kann, ist hier ganz richtig. Vom nördlichen Ausgang gelangt man direkt auf die umtriebige Geschäftsstraße Queens Street (8). Wer sich mit Einkäufen eindecken möchte, ist hier gut beraten. Von hier aus weiter nördlich über die Park Lane (9) landet man beim ‚National Museum Cardiff‘ (10), das mit kunst- und naturhistorischen Objekten gut ausgestattet ist, was es für die geschmeidige Lady Christina in ‚Planet of the Dead‘ so interessant gemacht hat. Zurück in die Nähe der High Street und hinein in ein verstecktes Kleinod: Die Castle Arcade (11). Cardiff bietet einige Einkaufsarkaden, doch ist diese sicher die schönste. Nicht zuletzt deshalb hat Bilis Manger hier sein überaus treffend bezeichnetes Geschäft (Nr. 37) ‚A Stitch in Time‘ in ‚End of Days‘ geführt. Dieser kleine Rundgang durch ein paar Höhepunkte im Zentrum der Stadt führt uns nun in das zweite für uns wichtige Stadtviertel: den Hafen. Vertraut mir, wenn ich euch rate, mit dem Bus (No. 6 Baycar) oder dem kleinen Shuttle-Zug zwischen Queen Street Station (14) und der Cardiff Bay Station (15) zu fahren, anstatt zu Fuß zu gehen. Im Hafenviertel angekommen, ist man gleich von Architektur-Ikonen umgeben. Ein Muss für jeden ist es, sich vor den Water Tower auf dem ‚Roald Dahl Plass‘ (16) zu stellen und darauf zu warten, bis der ‚perception filter‘ eintritt. (‚Boom Town‘, ‚Utopia‘, nahezu jede Torchwood-Folge). Umgeben von den Gebäuden, die in den letzten zehn Jahren im Hafen gebaut wurden und den Aufschwung des Viertels bedingten, fällt es schwer, eine Richtung zu wählen. Am besten, ihr schlendert einfach rechts ringsum drauf los: Millennium Centre, Senatsgebäude, Pierhead Building. Da wir uns ja direkt über dem ehemaligen Hub (‚Children of Earth‘) befinden, weiß der aufmerksame Zuschauer, dass sich Ianto Jones‘ anfänglicher Arbeitsplatz nicht weit von hier befinden kann: das Wales Millennium Centre (16) Harbour Drive (‚To the Last Man’, 18) Don’t Blink! REISEN von Myfanwy, den Flugsaurier der Torchwood-Crew, sowie leere Schachteln des fiktiven ‚Jubilee Pizza‘ und Kaffeedevotionalien. Dieser Schrein wurde soweit vergrößert, dass sich die Verwaltung der Bay bewogen fühlte, einen Informationsbrief über den Grund dieses Orts der Erinnerung anzubringen, nicht ohne liebevollen Humor und Konservierung der Memorabilia zu zeigen. Was die Hafenverwaltung Torchwood und Doctor Who an Besucherzahlen zu verdanken hat, wird auch schnell klar, wenn man das ‚Cardiff Bay Visitor Centre‘ (18) betritt: Infos und Hinterlassenschaften der Drehs Tourist Information Office – in memoriam (17) sowie zu erstehende Souvenirs. Wer vorgebliche ‚Tourist Information Office‘ (17), das nun endlich etwas essen möchte, ist für ahnungslose Pizzalieferanten zur Todesfalle in im Hafen gut aufgehoben. Jede Menge Auswahl, ‚Cyberwoman‘ wird, befindet sich direkt am Pier doch wer stilecht als Fan speisen möchte, sollte ‚Mermaid Quayside‘(‚Fragments‘). Wer zu dieser ins Bosphorus (19) gehen, denn dort haben schon kleinen Blendfassade geht – denn die Tür führt Doctor & Co in ‚Boom Town‘ gespeist. Im ‚Red dahinter ins nichts – begibt sich seit dem Ende von Dragon Centre‘ (20) befindet sich eine der großen ‚Children of Earth‘ zu einem Ort der Erinnerung Ausstellungen, die jede Menge Kostüme und ganze und der Trauer über den Tod Iantos teils Besorgnis Aliens familiengerecht präsentiert. erregender Fans aber auch teils mit feinem Humor Auf dem Weg zurück in die Stadt lohnt der kleine ausgestatter Fans der Serie. Seit Juni 2009 sammeln Umweg in die West Bute Street (21), da dort Sally sich am Gitter zum alternativen Hub-Eingang Sparrow und Billy Shipton den Weeping Angels in Memorabilia wie Abschiedsbriefe und Blumen, ‚Blink‘ begegneten. jedoch auch Vermisstenanzeigen über den Verbleib Unaufgelistet bleiben die Statuen, die ihr aus 21 REISEN genutzten Aussichtspunkte von Hochhäusern, die in Torchwood das moderne Gefühl der Stadt herausstreichen. 22 Surveying your kingdom of calmness, Jack? Altolusso, Bute Terrace (13) ‚Blink‘ in der Stadt verteilt wiederfinden werdet – umso gruseliger, wenn ihr sie nicht erwartet, sowie die für das Spähen von Captain Jack Wenn man ein bis zwei Tage einplant, wird man den Großteil des Sehenswerten in Cardiff besuchen können. Falls ihr jedoch mehr Zeit übrig habt, überlegt doch, für einen halben Tag nach Gloucester in die mittelalterliche Kulisse von ‚The Next Doctor‘ zu fahren. Nur die wirklich ganz Harten unter euch können sich in das Hamlet Penwyllt bei Swansea trauen, in dem größtenteils ‚Countrycide‘ spielt. Achtung: Die Erntezeit ist dort nicht die beste Saison für Reisende! Folgt einfach dem Rat des guten Doctors, dessen – ein wenig veränderte - Erklärung zu Zeitreisen ihr ruhig auf den Besuch von Cardiff umlegen könnt: The thing is, ..., time travel is like visiting Paris. You can’t just read the guidebook, you’ve got to throw yourself in. Eat the food, use the wrong verbs, get charged double and end up kissing complete strangers. (‚The Long Game‘) Infoblatt für einen Tagesbesuch von Cardiff Doctor Who und Torchwood-lastig Übernachten: Nomad Hostel (12) http://www.nomadcardiff.co.uk/ 11 Howard Gardens Drehort von End of Days vor der Haustür Anfahrt aus London: Megabus ab 1 £ im Voraus http://www.megabus.com/uk/ 4 Stunden, aber günstig UK Rail 10-30 £ im Voraus http://www.nationalrail.co.uk/ 35 £ für Spontanentschlossene 2 Stunden, aber teuer Beste Seite für Drehorte: http://www.doctorwholocations.net/ Private Führungen von Fans für Fans: http://www.time-travels.co.uk/index.htm ab 5 £ pro Person, sehr flexibel Cardiff Doctor Who Exhibition (20): http://www.doctorwhoexhibition.com/cardiff. html 6 £ pro Person Besuch des Doctor Who Shops gratis St John the Baptist Tea Room (5) Montag-Samstag 10:00-14:30 Uhr Informationen zu Cardiff Bay: http://www.visitcardiffbay.info/ Cardiff Market (6) http://www.cardiff-market.co.uk/ Montag-Samstag 08:00-17:30 Uhr National Museum Cardiff (10) Park Lane http://www.museumwales.ac.uk/en/ cardiff/ Dienstag-Sonntag 10:00-17:00 Uhr freier Eintritt REISEN Informationen zu Wales: http://www.visitwales.co.uk/ 23 Einkaufen: Queen’s Arcade (7) zwischen Queen Street und Working Street http://www.queensarcade.info/ Castle Arcade (11) zwischen High Street und Castle Street Howell’s (siehe Bild 3) http://www.houseoffraser.co.uk/ cardiff-department-store/ Doctor Who Shop (20) Im Red Dragon Centre in Doctor Who Exhibition Entlang Queen Street 24 REISEN Aliens and Enemies ist Band 2 einer inoffiziell bis heute vierbändigen Reihe von Bildbänden. Das Buch hat in etwa doppeltes Taschenbuchformat, und die knapp 100 Seiten sind komplett in Farbe. Schwerpunkte des Buches sind die 1. und 2. Staffel der Neuauflage von Doctor Who. Es werden aber genauso Außerirdische und Feinde der „alten“ Serie vorgestellt. Am Anfang des Buches wird auf die Regeneration zum 10. Doctor eingegangen. Die erste Episode der „neuen“ Serie, die ausführlicher vorgestellt wird (6 Seiten), ist „The Girl in the Fireplace“. Neben dem Inhalt wird auch die Funktion der „Clockwork Robots“ erklärt. Diese wurden, wie vieles andere in der Serie auch, von „Millennium FX“ gebaut. Zu der Episode gibt es auch einige Konzeptzeichnungen von Innenausstattung und Schiff. Danach folgen 8 Seiten zu den Cybermen. Neben einigen Verweisen auf die „alte“ Serie geht es hier hauptsächlich um den Zweiteiler aus der 2. Staffel. Cybermen und Cyber Controller bzw. John Lumic werden gegenübergestellt. Der Abschnitt wird wiederum ergänzt durch eine Reihe von Konzeptzeichnungen von „Millenium FX“. Auf 6 Seiten geht es hauptsächlich um den Dalek Imperator aus den Episoden „Bad Wolf“ und „The Parting of the Ways“. Die Entstehung des Dalek Emperor wird beschrieben, ebenso wie einige der Vorgängermodelle aus älteren Episoden. Zu „The Empty Child“ und „The Doctor Dances“ gibt es einen Abschnitt, in dem die Verwandlung in „Gasmask People“ erklärt wird. Für die Szene, in der sich Doctor Constantine verwandelt, war „The Mill“ verantwortlich, ebenso wie für die Kriegsszenen und die weiteren Special Effects. Zur Entstehungsgeschichte von Satellite 5 aus der Episode „The Long Game“ gibt es verschiedene Konzeptzeichnungen bis hin zum finalen CGI Modell. Darüber hinaus gibt es einen kurzen Abschnitt zum „Jagrafess“. Zur Episode „School Reunion“ gibt es mehrere Fotos von Sarah Jane und K9 in Episoden aus den 70er Jahren, u. a. mit dem 4. Doctor. „New Earth“ ist eine Episode, die mit überdurchschnittlich hohem Aufwand produziert wurde. Schon der Ausblick auf New New York ist beeindruckend - „The Mill“ lässt grüßen. Aber auch „Millennium FX“ hatte viel zu tun. Zum einen behandelt der Abschnitt die Entstehung der Masken für die Katzenmenschen. Zum anderen gibt es einen ähnlichen Abschnitt zu dem Make-up für die Infizierten. Darüber hinaus wurden natürlich auch noch Cassandra und das Face of Boe recycelt. Auch die „Reapers“ aus „Father´s Day“ werden auf einigen Seiten behandelt. Während ich die Story ausgesprochen gut fand, waren die „Reapers“ aber m. E. viel zu billig getrickst. Die Sycorax versuchten in „The Christmas Invasion“, die Erde zu erobern. Neben dem Hintergrund zu den Invasoren gibt es auch eine Seite zu den „Pilotfischen“. Der interessanteste Abschnitt zu den Sycorax zeigt deren Entstehung. Zum Design der Maske gibt es mehrere Konzeptentwürfe, von denen jeder besser aussieht als das, was letztlich ausgewählt wurde. Eine der qualitativ besten CGI´s von „The Mill“ ist der Werwolf aus „Tooth and Claw“. Neben dem Inhalt der Episode gibt es auch einige Zeichnungen zur Entstehung des Werwolfs. Außer dem fertigen CGI Modell zeigt ein Foto auch einen Schauspieler, der in einem speziellen Anzug steckt, mit dem die Motion ControlAufnahmen gemacht wurden. „City of Death“ zählt wohl zu den wichtigsten Episoden der „alten“ Serie, die in diesem Buch erwähnt werden. Neben einer kurzen Zusammenfassung des Inhalts gibt der Abschnitt auch Informationen über den Hintergrund von Scaroth. „Aliens and Enemies“ bietet einen guten Einblick in die Entstehung der ersten 2 Staffeln der neuen Serie. Darüberhinaus bekommt man auch einen Eindruck vom Aussehen der „alten“ Episoden. (AL) BÜCHER ALIENS AND ENEMIES 25 HÖRSPIEL 26 Eine klein(e) geschichte Dies ist die Geschichte des „neuen Companion“ des siebten Doctors: Doktor Elizabeth Klein. Ihren „ersten Auftritt“ hat sie im BiFi Colditz (25). Als Nazi-Wissenschaftlerin ist es ihre Aufgabe, die Geheimnisse um die Technologie des Doctors zu lüften, um mit der TARDIS die Kriegsanstrengungen der Deutschen 1944 wesentlich zu fördern. Nebenbei hat sie selbst aber auch ein persönliches Interesse am Doctor. Sie stammt aus der fernen Zukunft (1965) und erhofft sich, mit Hilfe des Doctors ihre eigene Zeit zu sichern, in der Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewonnen hat. Diese Zukunft wird aber durch einen großangelegten Masterplan des siebten Doctors vereitelt. Durch diese Änderung/ Wiederherstellung der Zeitlinie ist jedoch Klein in einer Welt gestrandet, die so anders als ihre eigene ist. Aber wie kam nun Elizabeth Klein in unsere Colditz Buch: Steve Lyons Regie: Gary Russel Veröffentlichung: Oktober 2001 bei Big Finish Preis: 5,53 € (bei Big Finish) Zeitlinie? Diese wird in der Bonusgeschichte Klein’s Story, die dem Hörspiel Survival of the Fittest (131) beiliegt, erzählt. Nachdem Ace einen Discman aus dem 21. Jahrhundert im Jahr 1944 zurückgelassen hat, ist es den Nazis möglich, die Lasertechnologie zu nutzen, um damit das Wettrennen um die Atombombe (und somit auch den Krieg) zu gewinnen. In dieser Zeitlinie arbeitet Klein als Physikerin und wird nach Berlin berufen, um außerirdisches Material zu untersuchen. Darunter befindet sich auch die TARDIS, die den Nazis zehn Jahre nach den Ereignissen von Colditz in die Hände fiel. Tragischerweise wurde der Doctor dabei erschossen. Jedoch bleibt Klein der Zugang zur Zeitmaschine verwehrt, bis ein mysteriöser Johann Schmidt (gesprochen von Paul McGann) seine Hilfe anbietet und Zugang zur TARDIS gewährt. Dadurch ist es möglich, aufs A Thousand Tiny Wings Buch: Andy Lane Regie: Lisa Bowerman Veröffentlichung: 31. Januar 2010 bei Big Finish Preis: 16,59 € (bei Big Finish) HÖRSPIEL 27 Survival of the Fittest Buch: Ainsworth and Lee Mansfield Regie: John Ainsworth Veröffentlichung: 28. Februar 2010 Preis: 16,59 € (bei Big Finish) Logbuch der TARDIS zuzugreifen, wodurch man zu schon besuchten Zeit- und Raumkoordinaten reisen kann. Von Schmidt manipuliert reist Klein zurück in das Jahr 1944, um dem Doctor das Geheimnis des Zeitreisens zu entlocken. Dies führt aber am Ende dazu, dass Elizabeth Klein in der Vergangenheit strandet. Nach dem Einmarsch der Alliierten in Deutschland flüchtet Klein nach Kenia. Während des Mau MauAufstandes im Jahre 1950 trifft sie dort wieder auf den siebten Doctor, als dieser an die Tür eines Hauses im Nirgendwo klopft. Diese Begegnung ist die Geschichte hinter A Thousand Tiny Wings (130). Klein und der Doctor sind gezwungen, zusammenzuarbeiten, um eine Seuche aufzuhalten, die in Kleins Zeitlinie für Afrika verheerend ist. Um zu verhindern, dass Klein ihre nationalsozialistische Weltordnung wieder herstellt, nimmt der Doctor sie kurzer Hand in seine TARDIS mit. Nachdem dieses ungleiche Paar schon einige Reisen zu den unterschiedlichsten Welten hinter sich gebracht hat, landen sie nun in BiFis Survival of the Fittest (131) auf einem Planeten, Architects of History Buch: Steve Lyons Regie: John Ainsworth Veröffentlichung: 31. März 2010 Preis: 16,59 € (Bei Big Finish) der von riesigen Insekten, den Vrill, bevölkert ist. Während der Doctor damit beschäftigt ist, die Vrill vorm Aussterben zu bewahren, nutzt Klein die Gelegenheit, um sich die TARDIS anzueignen. Im letzten Teil von Kleins Geschichte, The Architects of History (132), hatte es Klein mit Hilfe der TARDIS geschafft, das Reich wieder zu errichten. Im Jahre 2044 sind sowohl die Sontarans als auch die Daleks vom Galaktischen Reich besiegt worden, und auch der Doctor sitzt in Kleins Gefängnis auf dem Mond. Dank der Fähigkeit, die Zeit nach ihren Willen zu manipulieren, scheint Klein ihr Ziel, ein ruhmreiches tausendjährigen Reich, erreicht zu haben. Doch mit den haiähnlichen Selachians taucht ein Gegner auf, mit dem niemand gerechnet hat. Nicht einmal die TARDIS kann Klein noch helfen, die Zukunft zu retten. Als die Erde am Abgrund steht, erkennt sie, dass die einzige Hoffnung für die Menschheit ihre Eliminierung aus der Zeit selbst ist, um so die Zeitlinie wieder zurückzusetzen. Aber das ist nicht das Ende von Elizabeth Klein. In der neuen/alten Zeitlinie schützt sie die Menschheit als Mitglied von UNIT. (PA) COMICS 28 Vworp Vworp (Volume 1) Vor vielen, vielen Monaten hatten Gareth Kavanagh und Colin Brockhurst die Idee, einen Doctor Who Con ausschließlich zum Thema Comics zu veranstalten. Als Ort suchten Sie sich einen Pub in ihrer Heimatstadt Manchester aus, das bekannte „The Lass ‘O‘ Gowrie“. Die Idee fand große Zustimmung, und bald hatten die beiden eine Reihe von Textern und Grafikern der Doctor Who-Comics als Gäste gewonnen. Gleichzeitig planten Gareth und Colin, eine Art Fanzine-Themenheft zu diesem Anlaß auf den Markt zu bringen. Wie es so ist in der realen Welt, näherte sich das Event deutlich schneller als die Fertigstellung des Fanzines. Der Con Ende 2008 war ein großer Erfolg. Die Reaktionen in den Foren waren durchweg positiv bis begeistert. Unbeeindruckt von der noch nicht fertiggestellten Publikation kümmerten sich Gareth und Colin nun verstärkt um diesen Punkt. Nach mehr als einem weiteren Jahr hatte das lange warten nun ein Ende. Was ich seit Februar 2010 in Händen halte, ist durch die Bezeichnung Fanzine völlig unzureichend beschrieben. Man muß es sich wie einen Doctor Who Magazine-Sonderband zum Thema „Alles über die Doctor Who Comics im Doctor Who Magazine“ vorstellen. Es kommt durchweg mehrfarbig daher, auf hochwertigem Papier gedruckt und in der Gestaltung keinen Vergleich mit dem DWM scheuend. Vier Comics unterschiedlicher Länge, speziell für diesen Band erstellt, erfreuen das Auge des ComicFreunds. Längere illustrierte Artikel beschäftigen sich mit den legendären Stories „The Iron Legion“ (Tom Baker) und „The Flood“ (Paul McGanns letzter Strip), jeweils eine Seite ist dem Werk einer ganzen Reihe namhafter Zeichner wie Roger Langridge und Lee Sullivan gewidmet. In der Art von Leserbriefen lassen viele Doctor Who-Alumni ihre Jugend in Begleitung des Doctor Who Weekly, -Monthly bzw. –Magazine und insbesondere der Comics Revue passieren. Solche Erlebnisse sind dem deutschen Fan natürlich fremd, wenn man auch im Nachhinein so etwas bestimmt gerne gehabt hätte. Es gibt zwei Versionen des Bandes, einmal mit einem WraparoundCover, auf dem alle 11 Doctors in einem großartigen GesamtCartoon zur Geltung kommen, und einmal in limitierter Auflage mit einem TomBaker/ Krillitane Cover, das die frühe Doctor Who Weekly-Anmutung nachempfindet. Nostalgiker, die das allererste Doctor Who Weekly noch in ihrer Sammlung haben (oder den Nachdruck), werden COMICS sich über die auf dem Titelblatt befestigten Klebchen freuen. Auf einem Bild im Innendeckel lassen sich so Doc 11, Amy und zwei Daleks recht kreativ platzieren und aufkleben. Als bekannter Fan des Mediums Comic war dieses Fanzine für mich, der am Event nicht teilnehmen konnte, die zweitbeste Lösung. Abgesehen von den Reminiszenzen der Doctor Who-Promis (mit denen ich nicht so viel anfangen konnte) finde ich das Heft wirklich großartig. Es gehört ein gewaltiger Mut zum unternehmerischen Risiko dazu, eine so hochwertige Publikation auf die Beine zu stellen, immer in der Hoffnung, daß sie sich auch verkauft. Übrigens: Ausgabe 2 soll in 6 Monaten folgen. Ich für mein Teil will auch gerne die etwas gedehnte Zeitrechnung in Kauf nehmen und etwas länger warten. Denn das lohnt sich. Vworp Vworp Volume 1 ist erhältlich für 5,99 GBP pro Exemplar plus 3,00 GBP für Versand ins Ausland. Aus dem Ausland ist Zahlung per PayPal die einzige angebotene Möglichkeit. Weitere Einzelheiten unter http://www.vworpvworp.co.uk/ 29 GAMES 30 SCENE IT! DOCTOR WHO Zu jedem einigermaßen erfolgreichen Kino und TV Franchise gibt es mittlerweile ein eigenes „Scene it!“-Brettspiel. So verwundert es kaum, dass es mittlerweile auch eins zu Doctor Who gibt. Aber was ist eigentlich „Scene it“? Nun eigentlich ein ganz normales Trivia-Brettspiel, in dem man würfelt und (in diesen Fall) Doctor Who-bezogene Fragen beantwortet. Würfelt aber jemand mit dem achtseitigen Würfel ein DVD-Symbol, offenbart sich die wahre Stärke des Spiels. Nun kommt die beiliegende DVD zum Einsatz, auf der sich die unterschiedlichsten Fragen und Aufgaben befinden, alle gekoppelt mit Ausschnitten aus der Serie. So muss man etwa an der Stimme erraten, um welches Alien es sich handelt, wie ein Dialog beendet wird, auf unscheinbare Dinge in einer Szene achten und vieles mehr. Leider ist „Scene it!“ Doctor Who ein relativ neues Produkt und deckt daher nur den neunten und zehnten Doctor ab. Fans der alten Doctoren gehen da leider leer aus. Eigentlich schade, da dieses Medium wirklich gut geeignet gewesen wäre, um zu zeigen, dass es noch weitere Doctoren neben Christopher Eccleston und David Tennant gab. Das Spiel beschränkt sich auf die Jahre 2005-07, womit man aber zum Glück vor der schlechten vierten Staffel und den noch viel schlechteren Specials bewahrt wird. Aber lohnt sich das Spiel eigentlich? Die Fragen, vor allem die nicht auf die DVD bezogenen, sind sehr schwierig und für Who-Neulinge kaum zu lösen. Dies ist insofern schade, als ich gehofft hatte, meine Bekanntschaft mit dem Spiel etwas näher an Doctor Who heranzuführen. Jedoch bietet die DVD auch einen Partymodus, der einfach Frage auf Frage auswirft, ohne das eigentliche Brettspiel zu spielen. Mittlerweile nutze ich nur noch diesen Modus, um meine Doctor Who-Filmabende für meine Freunde etwas aufzulockern. Allerdings stellt sich natürlich die Frage ob man dafür 35 Pfund ausgeben will. (PA) Scene it? Doctor Who Hersteller: Mattel Altersempfehlung: 8-99 Jahre Spieler: 2-4 Preis: 35£ Manchen mag das Restoration Team-Fanzine „Nothing at the End of the Lane“ ein Begriff sein. Diese Gruppe um Richard Bignell brachte im letzten Jahr ein Scriptbuch heraus, das ein vollständiges Drehbuch von Moris Farhi erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich macht. eroberte. Geschichtslehrerin Barbara fragt gezielt nach dem Datum und stellt mit Erschrecken fest, daß Alexander in wenigen Stunden sterben wird. Wenn – ja wenn die Geschichte ihren vorgezeichneten Lauf nimmt. Farhi schrieb es anfang 1964, also in etwa zur gleichen Zeit wie das andere nicht gedrehte Manuskript, das es ebenfalls nur in Buchform gibt, „The Tribe of Gum“. Der Hauptteil des Buches gibt als Faksimile die Seiten aller sechs Episoden des Drehbuchs in seiner letzten eingereichten Form wieder. Aus verschiedenen Gründen verzögerte sich eine praktische Umsetzung des Projekts immer wieder. Eine Bewertung durch den Produzenten und eine Anpassung an mittlerweile festgelegte Richtlinien für die „Richtung“, die die Serie einschlagen sollte, steht für dieses Script noch aus. Die plötzlich aufgetauchten Fremden erregen selbstverständlich am Hofe Alexanders Argwohn. Die Verschwörer, die Alexander beseitigen wollen, begrüßen dagegen die Ankunft von vier potentiellen Sündenböcken. Die ursprüngliche Besatzung der TARDIS – Der erste Doctor, Susan, Barbara und Ian – landet in den berühmten Hängenden Gärten in Babylon, einem der sieben Weltwunder der Antike. In der mesopotamischen Metropole hält sich auch zu diesem Zeitpunkt Alexander der Große auf. Der mazedonische Eroberer befindet sich auf dem Rückweg nach Westen, nachdem er in einem beispiellosen Feldzug den heutigen Nahen Osten weitestgehend Moris Farhi Ursprünglich wurde das Script von ”Farewell Great Macedon” vor fast einem halben Jahrhundert geschrieben. Das Manuskript erlaubt einen sehr interessanten Blick in die Frühzeit der Serie. Manche Facetten wirken ungewohnt. So gibt sich Ian im Gespräch mit dem Doctor oft wie ein Untergebener und spricht ihn mit „Sir“ an. Auch gibt der Doctor zu erkennen, daß er an Gott glaubt, was ansonsten in der Serie neben seiner Überzeugung, alles sei naturwissenschaftlich erklärbar, keinen Platz hat. Dabei bleibt natürlich offen, ob dieses Drehbuch, falls verwirklicht, der Serie nicht in manchem Detail eine andere Richtung gegeben hätte. Das Drehbuch wird im Anschluß von einigen Doctor Who-Historikern rezensiert. Ein weiterer Artikel beleuchtet Moris Farhis langjährige Verbindung mit der Serie Doctor Who. Eine Sondersitzung des Time Teams, bekannt als Kolumne aus dem Doctor Who Magazine, unterzieht die Folge ihrer üblichen eigentümlichen Betrachtung. Außerdem enthält das Buch eine Abhandlung über die geschichtlichen Hintergründe des wahren Alexander sowie Gedanken zur Besetzung einer damals anvisierten Verfilmung. Als Extra gibt es noch die ersten BÜCHER Farewell Great Macedon 31 GAMES 32 Passagen eines weiteren Drehbuchs von Moris Farhi, „The Fragile Yellow Arc of Fragrance“, das es aber nie über dieses Fragment hinaus schaffte. Illustrationen wie ein Titelblatt der Radio Times, Zeichnungen von Adrian Salmon, historische Graphiken und Landkarten runden die langen Textteile in diesem 254 Seiten langen Buch sehr angemessen ab. Freunde der Prähistorie der Serie haben mit diesem Buch bestimmt ihre Freude. Ihnen sei auch das zuvor erschienene Fanzine „Nothing at the End of the Lane“ empfohlen, von dem jetzt beide Ausgaben zusammen als OmnibusAusgabe erhältlich sind. Big Finish plant im übrigen eine Audio-Bearbeitung des Drehbuchs im Rahmen ihrer zweiten Staffel der Serie „The Lost Stories“. Sie wird Mitte 2010 erscheinen. Das Buch ist zu beziehen für 24,95 USD oder 18 GBP bei [email protected]. Doctor WHO Farewell Great Macedon Autor: Moris Farhi Verlag: Nothing Lane Preis: 24,95 USD / 18 GBP Schnee. Viel Schnee. Er fällt jetzt (ich schreibe in Januar), und er fiel auch damals. Damals, als der Doctor zu mir kam. Aber ich greife vor... 1982 war das Jahr der Offenbarung gewesen, das Jahr des ersten großen Auseinandersetzens mit dem Whoniversum. Als die Schiffssirenen das neue Jahr in Southampton einläuteten, fühlte ich mich völlig gewappnet für das kommende Jubiläum. Die scheinbar unendliche Zeit seit Tegans Abschied am Ende von Time Flight hatte ich mit Lesen gefüllt, vor allem die Novelisations aus der örtlichen Bibliothek und – mehrmals – The Making of Doctor Who. Dadurch hatte ich einen guten Überblick über die Serie gewinnen können, zumindest bis The Sea Devils; alles, was nicht in dem Making Of beschrieben wurde, blieb mir einige Jahre lang ein großes Rätsel, bis ich eines Tages über The Making of Doctor Who – Volume 2 stolperte. Ich fieberte der neuen Staffel entgegen, aber mein guter Freund Jonathan sollte mir einen kleinen Strich durch die Rechnung machen. Er hatte nämlich in dieser ersten Januar-Woche Geburtstag und hatte sich einen Kinobesuch ausgesucht. Für uns gab's statt Wiedersehen mit Tegan in Amsterdam E.T., den Außerirdischen; von der überraschenden Rückkehr der trotzigen Australierin wurde uns nachher von Jonathans Schwester erzählt, die extra für uns zugeschaut hatte. Danach kam nichts mehr in die Quere. Zweimal die Woche, dienstags und mittwochs, das war Ja, auch mir fiel beim ersten Mal nicht auf, dass William Hartnell nach seinem Tod in „The Five Doctors“ ersetzt wurde. Fandom Das Leben eines Fans, Teil 2 – Enlightenment 33 GAMES meine Zeit. Man kann sich vielleicht vorstellen, wie es einem jungen aber leidenschaftlichen Fan erging, als der Brigadier auftauchte – ganz zu schweigen von seiner sepia-gefärbten „Rückschau“ der alten Doctoren und Feinde. Am besten gefiel mir in diesem Jahr Enlightenment, das genau die Mischung aus Geschichte und Science-Fiction anbot, die mich ansprach. Mit dem kleinem „Pft“, das The Kings’ Demons darstellte, war die Staffel dann vorbei. Das große Finale hatten sie sich für den Herbst gespart. 34 Zum 20. Geburtstag selbst, bzw. am 22. November, mitten im Children In Need-Spendenmarathon, war es dann so weit: The Five Doctors. Und nein, es fiel mir nicht auf, dass der erste Doctor jemand anders war. Susan als Erwachsene habe ich gar nicht erkannt, während Jon Pertwee bei mir immer noch richtig ankam: Ich kannte ihn eher aus Worzel Gummidge, und diese Serie habe ich gehasst. Trotzdem war es eine Riesenfreude, so viele alte „Bekannte“ zu sehen. The Making of Doctor Who verschaffte einen guten Überblick über die Serie 1984 kamen dann zwei großen Änderungen: Meine Eltern schafften sich einen Videorekorder an, und meine Geschwister fingen an, sich für „normales“ Fernsehen zu interessieren. So war es erstmal vorbei mit dem „live“ Schauen: Es war viel zu spät für meinen kleinen Bruder, und wir sollten alle zusammen gucken. Sonntags früh, Für viele Fans waren die Novelisations von Target Books genauso wichtig wie die TV Serie selbst. GAMES 35 Einige der Dreharbeiten von Revelation of the Daleks fanden in der Nähe von Southampton statt. während Mama und Papa noch schliefen, gab es dann die große Fernsehkompilation, die unter der Woche zusammengestellt worden war: Ein Teil Doctor Who, eine Folge Treasure Hunt mit Anneka Rice, der zweite Teil Doctor Who, Fame und zum Ausklang entweder The Good Life oder Are You Being Served? Den neuen Doctor nahm ich erst mal ganz gelassen an. Ich wusste ja, dass der Erste auch mal ein bisschen grob gewesen war und teilte es allen stolz mit. So erlebte ich meine letzte „Grundschulstaffel“. Im September ging es in die große Sekundarschule, wo die Flammen des jungen Fans langsam abebben würden, aber ich hatte etwas von Schnee gesagt... Ich spreche hier von dem Schnee, der beim Außendreh zu Revelation of the Daleks zu sehen ist, denn dieser Schnee lag auch in der nächstliegenden Stadt, Southampton. Und es war durch diesen Schnee, dass meine Kumpels und ich eilen mussten, um Ende November dem Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung beiwohnen zu können. Denn kein anderer als der Doctor Himself, in Gestalt von Colin Baker, war gekommen. Im Publikum wurden aus unerklärlichen Gründen Postkarten vom Doctor mit den Zähnen und Locken verteilt, aber wer Geduld zeigte, konnte eine unterschriebene vom kunterbunten Doctor selber bekommen. Warum Southampton? Weil Jon Nathan-Turner auf die grandiose Idee gekommen war, seine Stars auch in der Weihnachtszeit auftreten zu lassen, und zwar in der Pantomime Cinderella im Mayflower Theatre zu Southampton. In der Titelrolle Nicola Bryant, als ihr Vater Baron Hardup Antony Ainley, als Buttons Colin Baker, und als Prince Charming Mary Tamm, die angeblich auch in Doctor Who gewesen war, nur leider nicht in der Zeit, die vom Making Of abgedeckt war. Zu allem Überfluss gab's auch Jacqueline Pearce aus Blake’s 7 als böse Mutter, während JNT selbst das Drehbuch beisteuerte und Regie führte. Man kann sich denken, was für einen Besuch ich mir zum Geburtstag gewünscht habe. Und so war ich in der Sekundarstufe gelandet. Doctor Who hatte sein Gesicht geändert, und sollte bald auch den Sendetag wechseln. Ich wurde älter. Nichts würde so bleiben, wie es mal war... (CW) GAMES 36 Doctor Who im Cyperspace (01) Dr. Who Adventure Früher war alles anders: Arbeitsspeicher und Spiele im Kilobyte-Bereich, Prozessoren mit Megahertz-Taktung, und so etwas wie Festplatten war den Leuten damals überhaupt fremd. Etwa so lässt sich die Computerwelt Ende der 70er Jahre beschreiben. Noch vor dem Wechsel des Jahrzehnts veröffentlichte Atari zwei Versionen seines 8-bit Heimcomputers Atari 400 und 800. Mit satten vier Joystick-Anschlüssen platzierte Atari seine Maschine jedoch auch als Spielkonsole. Inspiriert und fasziniert von den Mythen rund um den zeitreisenden Time Lord schrieb Jeremy Guggenheim 1983 das allererste, jedoch inoffizielle Videospiel zu der beliebten SciFiSerie: Dr. Who Adventure. Interessant ist dabei nicht nur der Umfang sondern auch die Art der Auslieferung. Da das World Wide Web noch nicht erfunden, Internet sowie Mailboxen nicht weit verbreitet und Datenträger wie Disketten oder Kassetten sehr teuer waren, wurde der komplette BASIC-Quellcode des Spiel 1983 einfach auf drei Seiten in einer Ausgabe des britischen Magazins Computer & Video Games publiziert. Geneigte Spieler durften den Code abtippen und auf Kassette speichern. (Anmerkung: TimecoopLeser von heute haben es da viel besser: Spiel und Emulator gibt es zum selber Ausprobieren als Gratisdownload!) In Dr. Who Adventure wird der Doktor in einen teuflischen Plan des Masters verwickelt. Ohne Time-Drive in einer Pyramide auf Strardos IV plant der Master den Planeten mitsamt dem Doctor in die Luft zu sprengen. Das Spielprinzip ist schnell erklärt: Mit einem Countdown im Nacken übernehmt ihr die Rolle des Time Lords und müsst 12 Räume der Pyramide durchkämmen, um in Muminensärgen versteckte Gegenstände aufzusammeln. Doch nicht Was wohl in diesem Sarg zu finden ist Der Ladebildschirm listet alle Gegenstände, die ihr finden könnt Unverkennbar - Die TARDIS Facts: Atari 400 und 800 RAM: 8Kb (aufrüstbar bis 48Kb) CPU: 1,8 Mhz 4 Controller Ports 2 Cartridge Slots für Spiele jeder Sarg enthält ein Mittel zu eurer Flucht, nein, manche enthalten wütende Mumien, die euch ans Leder wollen. Um dem Spielspaß Genüge zu tun, variiert die Platzierung der Gegenstände von Spiel zu Spiel, wodurch der Wettlauf gegen die Zeit jedes Mal zu einem neuen Abenteuer avanciert. Technisch sticht das Game nicht hervor: Das Flackern der Sprites bei Animationen strapaziert die Augen schon nach kurzer Zeit. Generell kann das Game optisch nicht mit anderen Atari-Spielen der 8-Bit Ära mithalten. Was dem Spiel jedoch an grafischer und inhaltlicher Präsentation fehlt, GAMES ATARI 400/800 Atari 400 und 800 waren der erste Versuch von Atari, im Bereich der Heimcomputer Fuß zu fassen. Mit einer guten Auswahl an Spielen, Programmen und Zubehör schnürte Atari ein solides Allround-Paket für Anwender und Spieler zugleich. 37 machte das Magazin mit schönen Grafiken und einer gut geschriebenen Einleitung einigermaßen wieder wett. Fans von Retro-Spielen und Dr. Who sollten auf jeden Fall ihren alten Atari aus dem Keller holen und sich dieses Stück SciFi-Geschichte zu Gemüte führen. (RR) Das Christkind stand schon in den Startlöchern, als unser Weihnachtstreffen 2009 stattfand. Unterstrichen wurde diese Tatsache von der dicken Schneeschicht, die die Düsseldorfer Straßen bedeckte. Die Gäste eines kleinen Cafés im Stadtteil Oberkassel staunten wohl nicht schlecht, als gegen 11 Uhr immer mehr Menschen in einem Kellersaal verschwanden und so schnell nicht wieder auftauchten. Wurde hier dem illegalen Glücksspiel gefrönt? Mitnichten! Nur ein paar Meter unter den Frühstückern unternahmen ein paar Doctor Who-Fans, ganz ohne TARDIS, eine Zeitreise in die 1960er. In einem Kellerkino kehrten zwei Filme auf die große Leinwand zurück, die zwar vor beinahe 50 Jahren für die große Leinwand gedreht worden waren, aber wohl den wenigsten deutschen Fans schon mal in einem Lichtspielhaus präsentiert wurden: „Dr. Who and the Daleks“ und „Daleks – Invasion Earth 2150 A.D.“. Es gibt auch wenige Elemente im Whoniversum, die die Anhänger der Serie so spalten wie diese beiden Streifen. Einige halten sie für amüsante Variationen auf zwei Fernsehfolgen, die für ein breites Kinopublikum gehörig umgeschrieben wurden, andere würden lieber den Mantel des Schweigens über diese ungewöhnlichen Auswüchse des Mythos breiten. Der neue Doctor Who-Showrunner Moffat zeigte sich allerdings als Fan der CushingFilme und rettete das TARDISAußendesign aus den Kinostreifen in die neue Staffel, komplett mit weißen Fensterrahmen und St. John’s-Ambulance-Aufkleber auf der Tür. Diejenigen Fans, die sich auf die Matineevorstellung eingelassen haben, wurden mit fast drei Stunden kurzweiliger, vergnüglicher Unterhaltung für die ganze Familie belohnt, gekonnt ins rechte, kulturelle Licht gerückt durch eine Einleitung von Chris. Eine kurze Schneewanderung führte unser Grüppchen nach dem cineastischen DoppelSchmankerl zu einem nahegelegenen Brauhaus, dessen Turmzimmer nicht nur einen schönen Blick über die verschneiten Straßen Oberkassels bot, sondern dessen Speisekarte auch rustikale Gerichte präsentierte, zu denen man in gemütlicher Runde über den Kino-Doktor, letzte Geschenktipps für Weihnachten und Pläne fürs neue Jahr diskutieren konnte. Die Dunkelheit hatte sich schon über die Stadt gelegt, als man sich auf dem eiskalten Straßenbahnsteig vor dem Brauhaus voneinander verabschiedete, in der Hoffnung auf weitere, gemütliche Zusammenkünfte in 2010. (HG) Facts: Was: Vorführung der Kinofilme „Dr. Who and the Daleks“ und „Daleks - Invasion Earth 2150 A.D.“ Wo: Souterrain Keller Kino, DüsseldorfOberkassel & Brauhaus Alter Bahnhof Oberkassel Wann: Samstag, der 19. Dezember 2009 Teilnehmer: ca. 20 FANDOM Vom Kellerkino ins Turmzimmer 39