Kräutercremes selber machen

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Kräutercremes selber machen
Kräutercremes selber machen
Ratgeber zur Herstellung von Naturkosmetik
- Rezepte und Anwendungen aus Großmutters Zeiten
- Herstellung von Hausmitteln
- Anleitung zur Herstellung von Naturkosmetik
- Viele Rezepte zum nachmachen
© „Alberts Kräuter“ Fetz Albert 6842 Koblach 2009
Salben selbst herstellen
Auf Sauberkeit achten
Man sollte unbedingt auf Sauberkeit achten. Sorgen Sie für eine saubere Arbeitsfläche,
saubere Geräte und Behältnisse. Spülmittelreste und Dreck (Bakterien) führen dazu, dass die
hergestellte Salbe schnell schimmelig wird.
Mengenangaben beachten
Halten Sie gerade als Anfänger die Mengenangaben ein, die Sie in Rezepten finden. Mit mehr
Erfahrung in der Salbenherstellung können Sie dann auch von den Rezepten abweichen oder
eigene Salben zusammenstellen.
Erhitzen der Materialien
Die Bestandteile der Salbe werden nicht direkt am Feuer, sondern in einem Wasserbad erhitzt,
da dann die Erwärmung schonender ist und keine zu hohen Temperaturen auftreten können.
Benutzen Sie am Besten hitzefestes Glas, aber auch Marmeladegläser sind durchaus
anwendbar.
Salbenherstellung
Zur Herstellung einer Salbe kann ich folgende zwei Varianten vorschlagen:
Herstellung einer Salbe mit Schweineschmalz
Geben Sie die gewünschte Menge an Schweineschmalz in ein Gefäß und erhitzen sie es so
lange, bis das Schmalz flüssig ist. Geben Sie dann das entsprechende Kraut bzw. die Kräuter
dazu. Lassen Sie diese Mischung aufkochen und 10 Minuten ziehen. Sie können danach die
Mischung abkühlen lassen. Filtern Sie vor der Verfestigung des Fettes die festen Bestandteile
heraus. Danach können Sie die Salbe in ein Gefäß geben. Kühl aufbewahrt hält sich so eine
Salbe bis zu einem Jahr.
Eine auf diese Weise hergestellte Beinwellsalbe lässt zum Beispiel kleinere Wunden,
Geschwüre und Entzündungen schneller abheilen. Eine Salbe mit Beinwell kann bei
Blutergüssen und Quetschungen helfen.
Herstellung einer Salbe mit Öl und Bienenwachs
Zuerst sollte man sagen, dass eine Herstellung auf diese Weise wesentlich komplizierter ist,
da das Mischungsverhältnis von Öl und Wachs dafür verantwortlich ist, wie fest die Salbe
zum Schluss wird. Man sollte also immer zwischendurch etwas von der Mischung auf einem
Teller abkühlen lassen und prüfen, ob die Salbe die richtige Konsistenz hat. Ist sie zu fest,
fügt man mehr Öl hinzu, ist sie zu weich, dann entsprechend mehr Wachs.
Als Anhaltspunkt sollte man mit 50 ml Öl und ca. 4 g Wachs beginnen.
Geben Sie das Öl und das Wachs in ein Gefäß und erhitzen sie es in einem Wasserbad, bis
sich das Wachs aufgelöst hat. Dann gut umrühren, damit sich alles gut vermischt. Jetzt könnte
man schon mal testen, ob die Salbe, wenn sie erkaltet ist, die richtige Konsistenz hat. Nehmen
sie also etwas von der Mischung und lassen Sie sie abkühlen. Wenn die Konsistenz der Salbe
in Ordnung ist, lassen Sie die Mischung abkühlen, bis sie ungefähr handwarm ist. Geben Sie
jetzt ätherische Öle und Wirkstoffe hinzu und verrühren alles gut miteinander. Danach können
sie die Salbe gut verschlossen aufbewahren.
Etwas aufwendiger, aber mit mehr Inhaltsstoffen, kann man eine Salbe herstellen, indem man
anstatt des Öles einen Kalt- oder Heißauszug der gewünschten Pflanzen verwendet. Hier
werden die Wirkstoffe schon vorher in dem Öl angereichert und haben so eine höhere
Dosierung.
Besser für die Haut, cremiger und leichter zu verstreichen, aber etwas teurer und
komplizierter bei der Herstellung, ist die Zugabe von Lanolin oder Kakaobutter zu der
Salbenmischung. Die Herstellung unterscheidet sich aber nicht von der Herstellung nur mit
Bienenwachs. Verwenden Sie ca. 50 ml Öl, 2 g Wachs und 6 g Lanolin.
Eine Salbe gegen Abschürfungen, Quetschungen oder Schnittwunden:
Stellen Sie von ca. 40 g Beinwellblättern einen Ölauszug her und geben in ca. 200 ml dieses
Auszuges ca. 15 g Bienenwachs. Die Herstellung der Salbe ist wie oben beschrieben.
Ringelblumensalbe für Haut und Wunden
Zutaten:
250 ml Olivenöl
50 g Bienenwachs
50 g Sheabutter oder Kakaobutter (oder auch gemischt)
5 Tr. Vitamin E-Acetat
2 Hände voll Ringelblumenblüten, kleingehackt
Anwendung:
Gut für raue, spröde und rissige Haut
Zubereitung:
Diese Zutaten werden in einem Behälter ins Wasserbad gestellt und bei 70°C vorsichtig im
Wasserbad aufgeschmolzen. Das Vitamin E-Acetat wird erst in der Abkühlphase
dazugegeben. Es verhindert, dass das Öl ranzig wird. Die fertige Fettphase wird in einem
Topf erhitzt, die Ringelblumen werden dazugegeben. Nach dem Aufschäumen vom Herd
nehmen. Einen Tag stehen lassen und dann das Fett wieder erwärmen, durch ein Leinentuch
filtern und in Cremedosen füllen.