Zoo Frankfurt / Main - Tiere erleben - Natur bewahren

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Zoo Frankfurt / Main - Tiere erleben - Natur bewahren
Zoo Frankfurt / Main - Tiere erleben - Natur bewahren
Kaum ein Zoo in der Bundesrepublik kann auf eine so lange
Tradition und Geschichte zurückblicken, wie der Frankfurter
Zoo. Gegründet von Frankfurter Bürgern im Jahr 1858 noch am
alten Standort in der Bockenheimer Landstraße, wurde er
zunächst auf Probe betrieben. Ziel dieses Zoos war es, Erholung
für die Bürger mit Bildung zu verbinden. Somit ist der
Frankfurter Zoo der zweitälteste Zoo Deutschlands und
gleichzeitig einer der ältesten Zoos weltweit.
Der zunächst auf Probe gepachtete Garten erwies sich aber als zu klein und war auch nicht dauerhaft
pachtbar. Es begannen die Verhandlungen mit der Reichsstadt Frankfurt auf der Suche nach einem geeigneten
Gelände. Im Frühjahr 1874 wurde der Zoo, einschließlich der Gehege von der Bockenheimer Landstraße, zur
Pfingstweide verlegt. Sorge bereitete damals vor allem die Finanzierung des Zoo-Gesellschaftshauses und des
Aquariums. Am 16.12.1876 öffnete dann der neue Zoo seine Pforten. Damals war er mehr ein Garten im
damaligen Stil mit Zoo-Charakter. Der erste Weltkrieg brachte dann das Ende für die Frankfurter Zoologische
Gesellschaft, nicht aber für den Zoo selbst. Die Stadtverwaltung Frankfurt übernahm den Betrieb des Zoos
kurzfristig, um diese Sehenswürdigkeit für die Stadt zu erhalten. Erst Ende der 1930er Jahre begann man
dann mit einer grundlegenden Sanierung des Zoos, bei der auch viele Neubauten entstanden. Der zweite
Weltkrieg stoppte dann jäh die weitere Entwicklung. Während der Bombardements wurde der Zoo, wie auch
die gesamte Innenstadt, fast völlig zerstört und der Zoo sollte dann geschlossen werden.
Aber es kam dann doch anders. Durch das Engagement von Fritz Acker, Dr. Gustav Lederer und drei
Tierpflegern, die leider namentlich nicht mehr bekannt sind, sowie durch den Einsatz von Prof. Dr. Dr.
Bernhard Grzimek konnte die Wiedereröffnung des Zoos bei der Stadt durchgesetzt werden. Allerdings war zu
dieser Zeit die Stadt nicht bereit, zusätzlich finanzielle Hilfe zu gewähren. Viele kulturelle Angebote im ZooGesellschaftshaus lockten fortan viele Besucher in den Zoo, so dass bald mit Neubauten und Neubesetzung
des Zoos begonnen wurde. Im Anschluss konnte sogar noch eine weitere Vergrößerung des Zoo-Geländes
durchgesetzt werden. Überlegungen, durch eine Dependance die räumlich begrenzte Innenstadtlage zu
entspannen, scheiterten. Ab den 1960er Jahren gab es dann keine weitere Entwicklung des Zoos. Es entstand
in den Niddaauen der sogenannte Niddazoo, der aber bald wieder aufgegeben wurde. Erst ab 1990 setzte eine
richtungsweisende Weiterentwicklung des Innenstadtzoos mit neuen Anlagen und vielen Neubauten ein. Seit
2008 hat der neue Direktor, Herr Prof. Dr. Manfred Niekisch, dem Zoo ein neues Image und eine neue Zukunft
gegeben. Unter dem Motto " Tiere erleben - Natur bewahren " begann eine neue Ära für den 11 Hektar
großen Zoo, der nach wie vor eine wunderschöne grüne Oase in der Stadtmitte ist. Unter seiner Leitung
entstanden immer mehr artgerechte Neubauten und Freianlagen. Ferner setzt er sich massiv für den Naturund Artenschutz ein.
Heute präsentiert sich der Frankfurter Zoo als richtungsweisend in Sachen artgerechter Tierhaltung, Naturund Artenschutz gemäß den Richtlinien und Vorgaben der "Welt-Zoo-Naturschutz-Strategie" (2005). Von
bedrohten Tierarten gibt es regelmäßig Nachwuchs. Dies trifft besonders auf Nachzuchten der
Zwergschimpansen (Bonobos), der Flachlandgorillas und der Mhoor Gazellen, aber auch noch weiterer
Tierarten zu. Es wird also hier eher auf das Europäische Erhaltungszucht Programm gesetzt und diese
Möglichkeit ausgeschöpft. Damit werden nur noch selten Wildtiere der Natur entnommen.
© by Wolfgang Daum - http://www.wolfgang-daum.de
Ferner engagiert sich der Zoo und die Zoologische Gesellschaft in Frankfurt für Auswilderungs- und
Wiederansiedlungsprojekte weltweit. Wissenschaftler des Zoos koordinieren für insgesamt 7 bedrohte
Tierarten die Zuchtprogramme:
für Rostkatze, Mähnenwolf und Gorilla das Internationale Zuchtbuch (ISB) und für Nashornleguan (ESB),
Sonnenralle (ESB), Socorrotaube (EEP), Schlanklori (EEP), Rostkatze (ESB) und Mähnenwolf (EEP) die
Europäischen Erhaltungszucht-Programme (EEP) bzw. Europäischen Zuchtbücher (ESB).
Wer mehr über den Zoo Frankfurt erfahren möchte, sollte unbedingt die gut gepflegte eigene Website des
Zoos unter
http://www.zoo-frankfurt.de
aufsuchen.
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