Anhang A: IrfanView
Transcription
Anhang A: IrfanView
Anhang A: IrfanView Das unseres Erachtens beste Programm zum Sichten von Bildern (Viewer) steht – zumindest für Privatpersonen – völlig gratis zum Download im Netz bereit: www.irfanview.de. Im Folgenden gehen wir von der aktuellen Version 3.85 aus. Dieser Anhang ist eine auf die Nutzung von IrfanView im Verbund mit Mediator abgestimmte Fassung des Anhangs A im Baustein Fotostories fürs WWW. Achtung: Hier wird ziemlich viel erklärt. M.a.W.: Gelabert. Wer einer größeren Gruppe eine Einführung in IrfanView geben will, sollte sich auf die drei zentralen Punkte/Funktionen beschränken, die für das anstehende Projekt am nötigsten gebraucht werden. Den Rest kann man bei Bedarf immer noch in der Kleingruppe am PC erläutern. Einrichtung (vor der Aktion) Bei der Installation wird man gefragt, welche Dateitypen immer automatisch mit IrfanView geöffnet werden sollen. Wir empfehlen, alle Bilddateien („Images only“Schaltfläche) zu wählen. Nach der Installation wählt man den Menüpunkt Options => Properties, geht auf die Karteikarte Language, wählt Deutsch und klickt unten auf OK – schon kann man das Programm viel besser verstehen … Unter Menüpunkt Ansicht => Anzeigeoptionen wählt man Nur große Bilder ans Fenster anpassen – das war´s, schon kann es losgehen! Bilder sichten und umbenennen Wenn man nun auf eine beliebige Bilddatei klickt, wird das Bild in IrfanView geöffnet. Mit der Leertaste kann man sich jetzt bequem durch alle Bilder im Ordner klicken. Mit der Taste „Bild-↑“ (bzw. „Page Up“) geht’s einen Schritt zurück. Mit dem Menüpunkt Optionen => Sortiere Dateien kann u.a. zwischen Sortierung nach Alphabet und nach Datum gewählt werden. Mit „L“ und „R“ kann man das Bild mal eben nach links oder rechts drehen – wichtig: Erst wenn man das Bild speichert, ‚merkt’ sich der PC diese Drehung. Man kann Bilder auch in Mediator selbst drehen. Dabei hat man jedoch einen deutlichen Verlust an Bildqualität. Und: Mediator rechnet die Drehung immer in Echtzeit, wird also langsamer dadurch. Also: besser vorher in IrfanView oder Paint Shop Pro drehen! Wenn ein Bild unbrauchbar ist, kann man es mit der Entfernen-Taste („Entf“ oder „Del“) löschen – es landet dann im PC-Papierkorb. Will man dagegen ein Bild verwenden, sollte man ihm einen bedeutungstragenden Namen geben. Dafür einfach die Taste F2 drücken, neuen Namen eingeben, Enter-Taste – fertig! Oben wurde es schon einmal erwähnt: Wenn aus mehreren Kleingruppen-Teilpräsentationen am Ende eine Gesamt-Präsentation werden soll, muss man beim Benennen aufpassen. 1 Mediator verträgt es nämlich nicht, wenn zwei Bilddateien mit dem gleichen Name vorkommen. Der Autor dieser Zeilen hat bei seinen ersten Mediator-Projekten mit Schülergruppen ganze Nachmittage damit verbracht, die Problembilder zu suchen und umzubenennen. Lösungsvorschlag: Jede Gruppe hängt an den Dateinamen ein Gruppenkürzel an, z.B. „-gr1.jpg“, „-gr2.jpg“ … Wer eine Übersicht aller seiner Fotos auf einen Blick haben will, kann sich den aktuellen Ordner auch als Bilderhaufen anzeigen lassen. Dafür drückt man auf Taste „T“ wie „Thumbnails“ (= „daumennagelgroße“ Übersichtsbilder). Auch in dieser Ansicht kann man Bilder mit Tastendruck auf F2 umbenennen. Thumbnail-Ansicht in Irfanview: Links der ausgewählte Ordner, rechts der bunte Inhalt Ausschnitte wählen Man braucht gar nicht das ganze Bild, sondern nur einen Ausschnitt? Kein Problem: Mauszeiger zur linken obere Ecke des gewünschten Ausschnittes fahren, linke Maustaste festhalten – dann kann man ein Auswahlrechteck über den gewünschten Ausschnitt ziehen. Maustaste loslassen – na, ist der Ausschnitt gut gewählt? Wenn nicht: Mauszeiger mit der Spitze präzise über dem Ausschnittrand platzieren. Nun erscheint ein schwarzer Doppelpfeil, mit dem man die Ränder verschieben kann. Soviel Anonymität muss sein. Wenn der Ausschnitt endlich stimmt, einmal STRG+Y (bzw. CTRL+Y) drücken – zack, wird der Ausschnitt freigestellt. Wenn’s gefällt – bitte speichern! 2 Das Auswahlrechteck kann man auch gut benutzen, um Augenpartien zu schwärzen – wenn z.B. jemand nach dem Fotoshooting erklärt, sein Bild solle nun doch nicht im Internet erscheinen. Einfach Rechteck über die Augenpartie ziehen und dann aufs Scherensymbol klicken (alternativ STRG-X bzw. CTRL-X drücken). Bildgröße ändern Heutige Digitalkameras machen meist sehr hochauflösende Bilder, oft mit mehr Pixeln (Bildpunkten) als ein PC-Monitor darstellen kann. Das ist zum Drucken sehr schön, für Bildschirmpräsentationen aber unnötiger Ballast. In Mediator arbeitet man meist mit einer Seitengröße von 800 x 600 oder höchstens 1024 x 768 Pixeln. Daher macht es Sinn, sich für eine dieser beiden Größen zu entscheiden und alle Fotos, die man in eine Mediator-Präsentation einbauen möchte, nach abgeschlossener Bildbearbeitung entsprechend zu verkleinern. Das spart Speicherplatz und erleichtert die spätere Arbeit in Mediator. Wenn die Bilder nicht „passen“ (also z.B. bei Breite 800 nicht die Höhe 600 haben, sprich: nicht im Bildverhältnis 4:3 vorliegen), sollten die Bilddimensionen eher größer gewählt werden (z.B. 900 x 600 bzw. 1152 x 768). Über Menüpunkt Bild => Größe (alternativ STRG+R) ändern gelangt man zur Verkleinerungsfunktion. Hier kann man die gewünschte Größe angeben – als Maßeinheit sollte man Pixel verwenden, wichtig ist auch das Häkchen bei „proportional“ – so bleiben die Seitenverhältnisse erhalten, das Foto wird dann nicht unnatürlich in die Länge oder in die Breite gezogen. Okay klicken, fertig ist das verkleinerte Bild. Bilder verkleinern mit IrfanView Oft sehen stark verkleinerte Bilder besser aus, wenn man sie künstlich nachschärft (Menü Bild => Schärfen). Wenn’s nicht gefällt: STRG+Z drücken bzw. Bearbeiten => Rückgängig klicken! Vielleicht möchte man das Bild in seiner ursprünglichen Pracht und Größe noch für die Ausstellung beim nächsten Stadtteilfest oder den anstehenden Sachbericht verwenden – besser also, man instruiert die Gruppe, verkleinerte Bilder stets unter einem neuen Namen zu speichern (z.B. mit vorangestelltem „kl_“ für klein). Speichern und Formate Apropos speichern: In welchem Format eigentlich? Man kommt eigentlich gut mit folgenden drei Formaten durchs Leben: o BMP (für „Bitmap“): beste Qualität, aber riesige Dateien – nur was für den Druck, und auch dann nur, wenn man im selben Bild Fotomaterial und Grafik/Text gemischt hat. Im Internet ein seltenes Format. Wenn die Bildschirmschoner zum Download angeboten werden sollen – möglichst kleine 3 und wenige BMPs benutzen. Praktisch sind BMPs, wenn man einen freigestellten Fototeil (z.B. ein „ausgeschnittener“ Mensch) in Mediator einfügen will. o JPG / JPEG (für „Joint Picture Expert Group“): Das optimale Dateiformat für Fotos. Dateien werden intelligent komprimiert, indem ähnliche Farben zusammengefasst werden. Gut für Naturaufnahmen, schlecht für Grafiken oder Schriften mit wenigen, klaren Farben – die werden nämlich mehr oder weniger vermatscht. JPG bietet wählbare Kompressionsstärke – von „niedrigste Qualität, kleinste Datei“ bis „höchste Qualität, größte Datei“ in 100 Stufen. Ein guter Wert für die meisten Zwecke ist 85. Achtung: Für die meisten Programme ist 100 die höchste Qualitätsstufe, aber einige – z.B. Paint Shop Pro 5 – zählen genau andersherum! Fotos im JPG-Format mit Qualitätsstufen 85% (27 kB) – 20 % (12 kB) – 5% (9 kB) o Noch ein Problem bei JPG: Wenn man ein JPG-Bild öffnet, bearbeitet und speichert, hat man jedes Mal einen kleinen Qualitätsverlust, weil die Komprimierung immer wieder neu berechnet wird. o GIF: Das optimale Format für Grafiken mit beschränkter Farbenzahl. Ein GIF-Bild hat höchstens 256 Farben, aber die werden auch klar und unverfälscht wiedergegeben. Im Gegensatz zu BMP und JPG können GIFs auch transparente Bereiche haben (gut z.B. zum Einfügen von Logos in beliebige Hintergründe) – in Mediator kann man aber in jedem Bildformat Farben transparent schalten. Und: GIFs können aus mehreren Einzelbildern bestehen, die als Animation hintereinander ablaufen. Das kann spannend sein, wenn man bewegte Figuren in einen Bildschirmschoner einbauen will. Animierte GIFs kann man z.B. mit dem Animation Shop erzeugen (in Paint Shop Pro enthalten) – selber ausprobieren! Freigestellte Figur als BMP 4 Fazit: Fotos immer als JPG speichern, mit relativ hoher Qualität – aber nicht mit der höchsten, sonst werden die Dateien zu groß fürs Netz. Grafiken, Schriftzüge und PCgemalte Comicbilder mit begrenzter Farbenzahl als GIF speichern. Freigestellte Fotoausschnitte als BMP mit einer möglichst unnatürlichen Hintergrundfarbe speichern – die kann dann nachher in Mediator als „transparent“ geschaltet werden. Präsentationen IrfanView eignet sich auch gut für Präsentationen (Dia-Shows). Wenn z.B. am Anfang eines neuen Projekttags die Teilnehmer ankommen, können zur Einstimmung Fotos vom letzten Tag als Schleife durchlaufen. Oder auch während die Gäste für die Abschlusspräsentation langsam eintrudeln … IrfanView hat eine spezielle Diashow-Funktion (Slideshow). Die braucht man aber nicht unbedingt. Stattdessen: einfach alle guten Bilder (Dokufotos, unverkleinert – nicht die Storyfotos, sonst verschießt man ja schon all sein Pulver) in einen Ordner packen. Eins davon in IrfanView öffnen. STRG+A startet die Automatik: Alle Bilder des Ordners laufen als Schleife durch. Jetzt noch ENTER drücken, schon ist man im Vollbildmodus. Mit einem Druck auf die Escape-Taste (ESC) kommt man wieder raus, ein zweiter Druck beendet IrfanView. Ausblick IrfanView kann noch viel mehr – es sei jedem empfohlen, mal die verschiedenen Bildeffekte unter dem Menüpunkt Bild auszuprobieren. Auch die Funktionen zum Verschieben (F7) und Kopieren (F8) von Bildern können einiges … Hier noch zwei Tipps für Profis: o Es gibt für IrfanView zusätzliche Plugins, gratis downzuloaden von www.irfanview.de. Spannend ist hier vor allem „JPG - Verlustfreie Operationen“ (mit UMSCHALT+J bzw. SHIFT+J zu erreichen, wenn installiert). Damit kann man JPG-Bilder in 90-Grad-Schritten drehen, ohne den beim normalen Drehen plus Speichern anfallenden Qualitätsverlust. o Noch spannender: Die Batchkonvertierungsfunktion (Taste B). Damit kann man auf einen Schlag beliebig viele Bilder umrechnen (Größe, Schärfe, Helligkeit …) und/oder umbenennen (z.B. aus img012 bis img053 wird doku_freitag001 bis doku_freitag042). Das Umbenennen funktioniert nicht nur bei Bildern … unbegrenzte Möglichkeiten tun sich auf ;-) 5