Waidsicht Mai 2014 (PDF, 8 Seiten, 1 MB)
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Waidsicht Mai 2014 (PDF, 8 Seiten, 1 MB)
Waidsicht www.waidspital.ch [email protected] D i e P e r s o n a l z e i t u n g d e s Wa i d s p i t a l s Wohnlich Schindelhäuser Adieu Soirées Ein paar spezielle Ecken im Waidspital. Unsere neuen Personalwohnungen an der Nordstrasse. PD Dr. Christoph Meier hat die Unfallchirurgie vorangebracht. Kleine Konzerte bringen Abwechslung für Patientinnen und Patienten. Seite 2 Seite 4 Seite 7 Seite 8 Leistungsaufträge f o k u s Foto: Roland brändli Unsere Personalhäuser an der Tièchestrasse … Die unendliche Geschichte Eines der Personalhäuser. Links: Barbara Däster, Leiterin Personalhäuser, in einer der Gemeinschaftsküchen. Fotos: Regina Studer Und sie stehen immer noch – unsere Personalhäuser an der Tièchestrasse. Seit Jahren ist bekannt, dass sie einem Neubau weichen müssen – ebenso lange wird im Waid darüber gesprochen, geplant und projektiert! G Nr. 3/2014 Mai ebaut wurden die Häuser, wie das Waidspital auch, in den 50er-Jahren. Die Häuser an der Tièchestrasse 47 bis 55 entstanden gleichzeitig mit dem Waidspital im Jahr 1953, die beiden Rechts: Aufenthaltsraum im Haus 65. Häuser 59 und 61 folgten im 1957, das letzte Haus 65 – definitiv in einem «neueren» Baustil – irgendwann in den 60er-Jahren. Bis ins Jahr 2006 waren die Häuser im Inventar für schützenswerte Bauten der Stadt aufgeführt, wurden dann aber daraus entlassen, um das hervorragend gelegene Land entsprechend dem Entscheid des Stadtrates von 2005 im Rahmen des Legislaturzieles «Wohnen für Alle» dem Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen. Der Baubeginn wurde auf 2008 festgelegt… Wer darin wohnt oder bis vor kurzem darin gearbeitet hat, weiss: Die Häuser besitzen durchaus ei- nen gewissen Altbau-Charme, sie wirken aber je länger je mehr etwas schäbig und trostlos, da verständlicherweise seit 2006 nur noch das Nötigste saniert wurde. Die rund 250 Einzelzimmer und die drei Zwei-Zimmerwohnungen verfügen weder über ein eigenes WC, eine Dusche noch eine Küche. Diese liegen auf den Etagen und werden heute gemeinschaftlich genutzt. Inzwischen sind nur noch rund dreissig Mitarbeitende des Waidspitals an der Tièchestrasse untergebracht, sie wohnen alle im Haus 65 – mit herrlicher Aussicht auf die Stadt! Die Zimmer sind nach wie vor begehrt – günstiger Wohnraum in Zürich ist rar. Aktuell wohnen noch etwa 150 Personen bei uns, hauptsächlich Studentinnen und Seit Einführung der neuen Spitalfinanzierung im Jahr 2012 steuert die Gesundheitsdirektion das Leistungsangebot der Spitäler über sehr detaillierte Leistungsaufträge für die verschiedenen medizinischen Fachgebiete. Dieses Vorgehen soll die Qualität und Wirtschaftlichkeit in der stationären Gesundheitsversorgung sicherstellen. Um eine Leistung ausserhalb des Basispakets erbringen zu können, muss ein Spital eine Vielzahl von Bedingungen erfüllen: etwa bestimmte Mindestfallzahlen bei speziellen chirurgischen Eingriffen, eine definierte Verfügbarkeit des Fachpersonals oder das Vorhandensein einer Notfallstation mit 24-Stunden-Betrieb. Dass diese Leistungsaufträge einen äusserst verbindlichen Charakter haben, war in den vergangenen Monaten spürbar. Im Rahmen eines Audits hat die Gesundheitsdirektion bei uns die Verfügbarkeit der Fachärztinnen und Fachärzte begutachtet und in Zusammenarbeit mit der HR-Abteilung geprüft, ob auch die Distanz zwischen Wohnort und Spital den Vorschriften aus dem Leistungsauftrag entspricht. Das erwähnte Audit zeigt ein gutes Ergebnis für das Waidspital. Zwecks Überprüfung der Leistungsaufträge mussten wir zudem der Behörde alle unsere fast 10 000 stationären Fälle aus dem Jahr 2013 hinsichtlich Diagnose und durchgeführten Eingriffen melden – natürlich anonymisiert, damit der Persönlichkeitsschutz gewahrt bleibt. In diesem Umfeld überrascht es nicht, dass wir mit Spannung auf die Informationen zu den Leistungsaufträgen für das Jahr 2015 gewartet haben. Diese wurden uns Mitte April zugestellt. Zurzeit werden sie von verschiedenen Personen bei uns im Spital analysiert. Einiges kann vorweggenommen werden: An unserem Leistungsspektrum sind für 2015 keine Einschränkungen vorgesehen. Der einzige provisorisch befristete Leistungsauftrag in der bariatrischen Chirurgie (chirurgische Behandlung des schweren Übergewichtes bei einem BMI > 35) ist als neuer definitiver, unbefristeter Leistungsauftrag vorgesehen. Dazu beglückwünschen wir das chirurgische Team um PD Dr. Stefan Wildi, das in den vergangenen zweieinhalb Jahren harte Aufbauarbeit geleistet hat. Studenten der ETH, viele davon aus China, aber auch weitere Personen, die auf günstigen Wohnraum (ein Zimmer kostet für externe Mieter 374 Franken monatlich) angewiesen sind, so unter anderen zehn Asylanten aus Afrika und etwa vierzig Arbeitssuchende aus Spanien. Das neue Projekt Bauherrschaft: Architektur: Projektbeschrieb: Bauzeit: Baugenossenschaft des eidgenössischen Personals BEP, Zürich und HRS Investment AG, Frauenfeld Buchner Bründler AG, Architekten BSA, Basel Wohnüberbauung mit 70 Genossenschaftswohnungen, 30 Eigentumswohnungen, Kindertagesstätte sowie einer Tiefgarage. 2014 – 2015 Lukas S. Furler, Spitaldirektor Im Haus 55 ist übrigens die «Direktoren-Wohnung» untergebracht, seit über 20 Jahren bewohnt von unserem Gärtner Charly Schmidt mit seiner Familie (siehe auch IM GESPRÄCH Seite 2). Der letzte noch dort wohnende Spitaldirektor war Edwin Schaufelberger, Direktor im Waid von 1973 bis 1989 (Vor-vorvorgänger von Lukas S. Furler). Natürlich schrieben die Häuser in ihrer langen Zeit Geschichte – viele «Geschichten» passierten darin. Werner Ursprung erinnert sich an einen heimlich eingerichteten Partyraum im Keller des Hauses 59, getarnt hinter einer Luftschutztüre – zufällig entdeckt von Mitarbeitern des Technischen Dienstes bei einem Einsatz. Der Raum war kom- Fortsetzung auf Seite 2 Waidsicht Nr. 3 Mai 2014 Wie lebt(e) es sich in den Personalhäusern? Charly Schmidt, Leiter Gärtnerei, wohnt mit seiner Familie seit Februar 1992 im Personalhaus Nr. 55 an der Tièchestrasse. i m gesp r ä ch 2 WOHNEN Waidsicht: Was war ausschlaggebend für deine Wohnung in den Personalhäusern? Charly Schmidt: Ich arbeitete schon ein knappes Jahr im Waidspital, als die Dienstwohnung eines ehemaligen TDMitarbeiters frei wurde. Da fragte mich der damalige Leiter des Technischen Dienstes, ob ich sie übernehmen würde, um so einen reibungsloseren Winterdienst zu gewährleisten. Also brach ich meine «Zelte» in Regensdorf ab und zog mit meiner Familie an die Tièchestrasse 55. Verändert wurde nicht viel und wenn, dann nur auf Wunsch. Beim Familienzuwachs zum Beispiel konnte ich ein weiteres Zimmer dazumieten, es wurde dafür extra ein Durchgang gebrochen. Das blieb abgesehen von der zusätzlichen Zimmermiete für mich ohne Folgekosten. Sanierungen wurden ausser bei Fenstern keine vorgenommen, neue Anstriche habe ich in eigener Regie ausgeführt. Was spricht für dich, abgesehen von der Nähe zum Arbeitsplatz, noch fürs Wohnen in den Personalhäusern? Charly: Die Lage ist sicher super. Als die Kinder noch klein waren, konnte ich fürs Mittagessen zu ihnen nach Hause. Sie hatten auch einen guten Schulweg, und die Wohnung liegt in unmittelbarer Nähe zur Natur. Gerade die Schock tief, bei den darauf folgenden Ankündigungen nahm ich das eher gelassen. Musste ich ja auch, da ich mir sonst zu viel Druck gemacht hätte. Wie hat sich die Klientel der Wohnungs- beziehungsweise Zimmermieterinnen und -mieter seither verändert? Charly: Punkto Rücksichtnahme und Mentalität stark zum Negativen, leider… Früher konnte man eher noch über entstandene Probleme oder Konflikte reden. Heute ist es zum Teil besser sich seine Sache zu denken. Was sehr stark nachgelassen hat, ist die Ordnung in den Häusern und darum herum. Hast du schon Angst gehabt hier zu Wohnen? Charly: Angst nicht. Zeitweise hat mich aber schon mal ein schlechtes Gefühl beschlichen. Zum Glück ist die Personalhäuser-Tour des Securitas aufrechterhalten worden. Wohnen du und deine Partnerin und Kinder trotzdem noch gerne hier oder seid ihr froh, dass es die Personalhäuser bald nicht mehr gibt? Charly: Auf der einen Seite ist es schade, dass diese «Heimat» mit ihren schönen Charly Schmidt in seinem Wohnzimmer in der ehemaligen Direktorenwohnung. Erinnerungen, vor allem für die Waidsicht: Wie war damals Nähe zum Arbeitsplatz hat aber Kinder, als solche bald nicht der Kontakt untereinander auch negative Aspekte. Teilweise mehr existiert. Aufgrund der in den Häusern? fehlte eine klare Trennlinie komplett veränderten MieterzuCharly: Mit den Bewohnern der zwischen Arbeit und Freizeit. sammensetzung fällt das übrigen Häuser gab es schon Wegziehen dennoch nicht mehr Kontakt, aber nur mit langjährigen Wie ist das, den gleichen sonderlich schwer. Mietern. Hingegen mit der Ansprechpartner fürs Wohnen Belegschaft der Stoma-Beratung und Arbeiten zu haben? Was wirst du vermissen und der Übergangspflege war der Charly: Teilweise schwierig, da an der Personalwohnung? Kontakt sehr rege. Man half sich Interessenskonflikte zugunsten Charly: Vor allem die Lage, die gegenseitig und zwischendurch eines guten Arbeitsklimas eher grosse Eigenständigkeit, die gab es auch mal ein gemeinsames nicht ausgetragen wurden. grossen Freiräume der UmgeMittagessen. Schon damals bung. Und ganz klar den kurzen wurden Zimmer jedoch nicht nur Seit bekannt wurde, dass die Arbeitsweg… von Angestellten des Waidspitals, Häuser abgebrochen werden sondern auch von ETH- und sollen, sind die KündigungsIch danke dir für das Gespräch. Interview: Herbert Bachofner Unistudenten gemietet. Dadurch termine mehrfach verschoben gab es einen regen Mieterwechsel. worden. Wie hast du das erlebt? Charly: Bei der ersten AnkündiWie war der Wohnungsstandard? gung zur Aufhebung des Charly: Schlicht, aber okay. Mietverhältnisses sass der Fortsetzung von Seite 1 plett eingerichtet inklusive Musikanlage und machte den Anschein, als ob er nicht nur für «Drugs and Rock n’ Roll» genutzt wurde… Selbstverständlich wurde der Raum umgehend verriegelt! Die Wäschezeinen in der Wäscheausgabe vor dem Haus 59 dienten schon als Notschlafstelle. Und eine Blutspur, die die Polizei auf der Jagd nach einem Einbrecher verfolgte, stammte von einem Mieter, der die entsprechende Eingangstüre nicht gefunden hatte und zur Not halt eine Scheibe einschlug, um anschliessend mit blutender Hand sein Zimmer zu suchen, das er – der langen Blutspur nach – nicht auf Anhieb fand. Im Untergeschoss des Hauses Nummer 59 ist bis heute die alte, noch fast komplett eingerichtete Wäscherei zu finden – Cornelia Hugentobler erinnert sich: «Vor 35 Jahren habe ich hier als Praktikantin Kochmützen gestärkt. Definitiv stillgelegt wurde diese Wäscherei erst vor zehn Jahren.» Und in Zukunft? Für unsere Mitarbeitenden konnte in der Zwischenzeit günstiger Wohnraum an der Nordstrasse südlich des Waidspitals gefunden werden (dazu mehr auf Seite 4). In der zukünftigen Überbauung an der Tièchestrasse sind fünf der siebzig Genossenschaftswohnungen für uns reserviert und dürfen gemäss Baurechtsvertrag für maximal 21 Personen genutzt werden – die Konditionen sind noch unbekannt. Längst wurde der Baubeginn aufgrund von Einsprachen verschoben und nochmals verschoben, zwischenzeitlich war der Baubeginn auf Mitte 2012 festgelegt worden… Die Mieterinnen und Mieter wurden vertröstet und die Mietverträge dreimal erstreckt. Inzwischen gehen wir davon aus, dass der «Rückbau» der Häuser im August dieses Jahres tatsächlich vonstattengeht und wir uns nun endlich von unseren Personalhäusern verabschieden müssen respektive dürfen. Wir werden sehen, vielleicht schreibt die unendliche Geschichte noch ein weiteres Kapitel. Regina Studer, Leiterin Projekte Unternehmensentwicklung WOHNEN 3 Nr. 3 Mai 2014 Waidsicht Wohnlich eingerichtet Spezielle Ecken und Räume im Waidspital Kaum etwas ist nüchterner als ein Spitalgebäude. Aber nicht immer und überall. Hier sind ein paar Gegenbeispiele. «Wohnlich» auf der IPS Ein sehr persönliches Arztbüro Ein schier unerreichbares Ziel, als Patientin oder Patient auf einer Intensivstation wohnlich eingerichtet zu sein und sich wohl zu fühlen. Und doch: «Das ist meine Enkelin», schreibt der Grossvater, unser tracheotomierter Patient auf der IPS, stolz und mit einem Lächeln im Gesicht, als die Pflegende fragt und auf das Foto auf dem Tisch zeigt. Es sind die kleinen persönlichen Dinge wie Fotos, Bilder, Schutzengel, Uhr, Wer den ganzen Tag im OPS steht, braucht zum Ausgleich ein bequemes Büro, das sieht man hier sofort. Ganz wichtig die Kaffeemaschine. «Ich habe meinen täglichen Konsum gerade von zehn bis fünfzehn Tassen auf drei bis vier reduziert», sagt Patrick Grüninger. Und diese Tassen sollen schmecken! Gute Dienste leistet auch das Bett (im Gegensatz zu seinem Vorgängermodell, das plötzlich zusammenkrachte…). Wenn der Chirurg bis spät operiert, verbringt er die Nacht gleich hier im Büro und freut sich über die Stunde mehr Schlaf durch den eingesparten Arbeitsweg. A propos Weg: Sobald sein momentan leider lädiertes Kreuzband wieder heil ist, kommt Patrick Grüninger wieder jeden Morgen mit dem Velo ins Waid. Dann stehen statt der Physiotherapieschuhe seine Veloschuhe vor dem Bett. Die linke Wand des Büros (hier leider nicht zu sehen) gehört, Zeitungen und Tagesablaufpläne, vielleicht auch eine Ballade von Adele im Radio, die Wohnlichkeit und Vertrautheit ans Patientenbett bringen. Sie lenken von der Krankheit und von der Geräuschkulisse unserer IPS ab. Andrea Grundke und Hilke Johannsen Kleinste Wohlfühl-Oase am Hönggerberg Bücherecke: Dalassen und mitnehmen Einen Moment halte ich inne – da liegen ja immer noch Bücher! Nach ziemlich genau 15 Jahren betrete ich das Waid spital erstmals wieder zwischen den Bettenhäusern F und G, um meine Garderobe im ersten Untergeschoss aufzusuchen. Und tatsächlich, die Büchertausch-Ecke existiert noch immer. Es liegen Bücher da, die, wer Interesse hat, mitnehmen darf. Und die tägliche Beobachtung lässt keine Zweifel aufkommen: Das Angebot wird nach wie vor rege genutzt, fast täglich wechseln Anzahl und Titel der aufgelegten Exemplare. Wer allerdings anspruchsvolle Literatur sucht, muss sich in Geduld üben. Am schnellsten wechseln leicht lesbare Romane mit möglichst makellosem Einband den Besitzer oder die Besitzerin. Auch wer Krimis bevorzugt oder gar englischsprachige Titel, wird nicht enttäuscht werden. Die Bücherecke – eine schöne Tradition, die sich meines Wissens schon seit über 20 Jahren von selbst erhält und offensichtlich Freude bereitet. Wie aus einer politisch korrekten Nasszelle, die bis anhin nur den Zweck hatte, das Notfallpflegepersonal nach Verrichten seiner Notdurft so schnell wie möglich wieder auszuspucken, die «kleinste Wohlfühl-Oase am Hönggerberg» wurde: Die Geschichte nahm ihren Anfang mit einer Notfallteamweiterbildung zum Thema «Umgang mit Stress» und «Wie stärken wir unsere Resilienz» (seelische Widerstandsfähigkeit). Die Wintermonate sind immer die strengsten Monate für ein Notfallteam. Und genau in dieser Zeit hatten wir auch noch viele personelle Ausfälle. Unser Team war erschöpft, dünnhäutig und mobilisierte die letzten Kräfte. Man kann sich vorstellen, dass in solchen Situationen nicht immer nur alle nett zueinander sind und die eine oder andere «Stute bissig» wird… Mit dem professionellen Team-Coach Markus Züger wurde uns ein Rettungsring geworfen. Mit viel analytischem Feingefühl hat er versucht, jeder und jedem von uns einen Spiegel hinzuhalten. Im Erkennen unserer Stärken und Schwächen war schon der halbe Knopf gelöst. Ausserdem ist uns klar geworden, dass wir nicht von heute auf morgen die ganze Notfallstation neu erfinden können, nicht per sofort zehn neue Mitarbeitende einstellen und auch kein Schild an die Notfallpforte hängen können mit der Anschrift «heute geschlossen». Wir wurden angeleitet, wie wir im ganz kleinen Rahmen Entlastung und Erholung in unseren Arbeitsrhythmus einbauen können: Sucht euch Rückzugsmöglichkeiten, sucht euch kleine Pausen zum Durchatmen… Schneller gesagt als getan, wenn die Gänge voller PatientInnen, die Büros voller telefonie- render, debattierender und schnatternder Weisskittel sind und unser «Kafistübli» der hippste «Meetingpoint» von ÄrztInnen, OberärztInnen, Uhus, SanitäterInnen und Reinigungspersonal ist! Also haben wir uns an unsere politisch korrekte Nasszelle erinnert, diese mit Blumen, Girlanden, Bildern, Sprüchen zum Nachdenken oder Lachen dekoriert, ein paar betörende Düftchen, Wässerchen und Sprays hingestellt, für zarte Fudis und rissige Hände Salben und Cremlis bereitgelegt – und fertig war die «Wohlfühl- und Rückzugs-Oase»… Nur blöd, dass sie jetzt immer besetzt ist! neben Büchern und Akten, den Erinnerungen. Unter anderem hängt da eine wunderschöne Zeichnung von einem kleinen Jungen, den Grüninger noch im Triemli operiert hat. «Er musste lange im Spital bleiben und es war ihm so langweilig», erklärt der Chirurg. Also habe er ihm den Band «Reiseziel Mond» von Tim und Struppi geschenkt, «unter der Bedingung, dass er mir dafür etwas zeichnet.» Daneben hängt eine weltberühmte Ikone: Das Porträtfoto von Che Guevara – der Fotograf persönlich hat es Grüninger geschenkt. Die rechte Wand hingegen gehört Patricks eigenen Fotos, stimmungsvollen SchwarzWeiss-Bildern von seinen ausgedehnten Reisen. Szenen aus Vietnam etwa oder ein Dampflokfriedhof in Bolivien… «Eine Zeitlang habe ich viel selber entwickelt», erzählt er, «aber das ist halt sehr Katja Rauch aufwändig.» Claudia Jenny, Wohlfühl-Oasen-Mitbenutzerin Verena Landmann Werkstatt mit angenehmen Helferchen für Tag und Nacht Ich kämpfe mich die Treppe hinauf, biege nach links… farbiges Licht, gedämpfte Musik und ein feiner Geruch nach Coffea arabica empfängt mich aus der angelehnten Türe… Eine zu Ende gehende Party? Ein Kränzchen mit Wohlfühlambiente? Grundfalsch! Es ist Montagmorgen, 06:45, ich bin auf dem Weg in die Elektrowerkstatt und mein Kollege ist bereits da – oder vielleicht immer noch da. Es ist eine nüchtern eingerichtete Werkstatt aus rohem Beton und ungestrichenen Backsteinen, mit Werkbänken, Maschinen, verschiedenen Testaufbauten, einer Tischbohrmaschine… In den bald 15 Betriebsjahren hat sich aber auch einiges Persönliches angesammelt. Neben dem Lavabo und der Geschirrabwaschmaschine (wird nur zu Testzwecken und Vermeidung von Standschäden laufen gelassen) befindet sich die wichtigste «Einrichtung»: unsere rollende Küche… rollend, weil nicht ganz offiziell… Der Kühlschrank unten, in der Mitte die Mikrowelle, links angebaut das Klapprechaud und als Krönung obendrauf die Kaffeemaschine eines bekannten Kapselherstellers. An den Wänden hängen Bilder, Familiencollagen und verschiedene Kalender, unter anderem eines grossen deutschen Motorgerätehestellers. Last but not least steht neben dem obligaten PC unsere Dolby-Surround-Stereoanlage mit sattem Subwoofer und in jeder Ecke dezent platziert vier Hochtöner… So werden die im Waidspital verbrachten Arbeitstage, Nächte und Wochenenden mit vielen technischen Helferchen unterHerbert Bachofner, stützt. Technischer Dienst 4 WOHNEN Waidsicht Nr. 3 Mai 2014 Landei oder Stadtmensch? Die neuen Personalwohnungen an der Nordstrasse Pflegebereich: Das Stadtspital Waid hat sich als Arbeitgeber präsentiert Frisch renoviert und denkmalgeschützt Den Studierenden ein Bild verschaffen Unsere neuen Personalwohnungen liegen in den bekannten Schindelhäusern: Baukulturell ein bedeutendes Beispiel des sozialen Wohnungsbaus der Stadt Zürich. Der Marktplatz am Institut für Pflege der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft (ZHAW) wurde am 27. Januar 2014 bereits zum fünften Mal durchgeführt. N Liebe Waidianerinnen und Waidianer Meine ersten achtzehn Lebensjahre habe ich im wunderschönen Werdenberg verbracht. Also auf dem Land, umgeben von (echten) Bergen und Wäldern und Bauern. Die Ausbildung zur Krankenschwester (damals hiess es noch so!) hat mich in die weite Welt, nach Züri-City, geführt. Und dort bin ich die letzten sechzehn Jahre geblieben. Nun, als Neo-Mami, solide Ehefrau und neurotische Planerin, suche ich meinen Bestimmungsort. Zum richtig sesshaft werden. Einen Ort, an dem man alle Bilder in die Wand nagelt ohne im Hinterkopf zu haben, dass man die Löcher eines Tages wieder verputzen muss. Also der Ort, an dem man alt wird! Als passionierte Listen-Verfasserin habe ich daher die Vorzüge und Nachteile von Stadt und Dorf einander gegenübergestellt… Zürich: «Bei mir wird dir nie langweilig! Es gibt Kinos, Museen, Partys… Hier ist immer etwas los!» Dorf: «Ja, das hast du voll genutzt – bis du schwanger wurdest! Jetzt leben die potenziellen Babysitter in Form von Grosseltern kilometerweit weg…! Und Party-Exzesse liegen auch nicht mehr drin, weil das Kind am frühen Morgen nach adäquater Unterhaltung schreit.» Zürich: «Na gut… Aber das Angebot für Freizeitgestaltung mit Kindern ist in Zürich viel grösser als auf dem Land.» Dorf: «Säb scho. Aber grössere Ansammlungen von Hipstern mit Goofen ertragen meine Nerven nicht. Exgüsi – in Zürich ist ja ‹Goof› ein Schimpfwort! Diesbezüglich sind wir auf dem Land toleranter: Jeder darf reden, wie ihm d’Schnorra gwachsa isch.» Zürich: «Wir legen halt Wert auf unser Image.» Dorf: «Zum Image gehört wohl auch, dass ihr dauernd einen mürrischen Gesichtsausdruck habt und nie Grüezi sagt?!» Zürich: «Das lohnt sich ja auch nicht. Kennt dich eh keiner. Ist doch schön, dass man anonym bleiben kann und nicht alles kommentiert und beurteilt wird. Im Dorf wird doch die ganze Zeit gelästert und getratscht!» Dorf: «Dafür kennt dich der Bäcker beim Namen.» Zürich: «Ja… und der Pöstler mit dem Brief vom Betreibungsamt kennt dich auch!» Dorf: «Bei uns wird niemand betrieben – das Leben auf dem Land kann man sich auch mit normalem Lohn leisten.» ach dem Beschluss, die Personalhäuser an der Tièchestrasse abzureissen, sahen wir uns nach einer Alternative um. Wir möchten vor allem Mitarbeitenden in Ausbildung (zum Beispiel Unterassistentinnen und -assistenten) und Mitarbeitenden mit befristeten Arbeitsverhältnissen auch weiterhin eine günstige Wohnmöglichkeit in der Nähe des Waidspitals anbieten können. Fündig geworden sind wir in der frisch sanierten Siedlung der «Schindelhäuser». Die Überbauung befindet sich zwischen der Nord- und der Dorfstrasse und ist vom Stadtspital Waid in wenigen Minuten zu Fuss erreichbar. Hier konnten wir acht Wohnungen mit insgesamt zwanzig Zimmern mieten, die nun möbliert unseren Mitarbeitenden zur Verfügung stehen. Die vier 2- und vier 3-Zimmer-Wohnungen verfügen über je ein kleines Badezimmer und eine Küche, die pro «WG» von den Bewohnerinnen und Bewohnern gemeinsam genutzt werden. Der geschichtliche Hintergrund dieser Häuser ist sehr interessant: Nach dem ersten Weltkrieg herrschte in der Stadt Zürich akute Wohnungsnot, besonders für die Bevölkerung der unteren Einkommensklassen. Zur Bekämpfung dieses Zustands genehmigte das Stimmvolk im April 1918 einen Kredit von 2,1 Millionen Franken für den Bau von 126 Wohnungen. Bereits ein halbes (!) Jahr später, im Oktober 1918, war die Siedlung erstellt und bezugsbereit. Da der Ver- putz der Fassade schon bald litt, wurden die Häuser im Jahr 1922 mit Zementschindeln verkleidet, der populäre Name war geboren: Schindelhäuser. 1976 bewilligte der Stadtrat den Abbruch der Häuser, um eine Neuüberbauung zu realisieren, doch der Widerstand im Quartier verhinderte dieses Unterfangen. Seit 1988 steht die Siedlung unter Denkmalschutz. Auf dem Dorfplatz der Siedlung an der Trottenstrasse steht der «Rationenbrunnen» und erinnert an die damalige Wohnungsnot und Teuerung. Einige interessante Angaben sind eingraviert, zum Beispiel die Rationen von Brot (225 gr), Milch (5 dl) sowie Reis (500 gr. pro Monat). Wir wünschen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein gemütliches Wohnen in diesen historischen Häusern. Cornelia Hugentobler, Co-Leiterin Hotellerie und Ökonomie Zürich: «Weil man nichts anderes machen kann als spazieren gehen und auf Berge klettern?» Dorf: «Das ist eben der Vorteil. Du spazierst zum Haus raus und bist direkt in der Natur! Kinder können draussen spielen und man muss keine Angst haben, dass sie von einem LKW überrollt werden.» Zürich: «Aber wenn du mal etwas erleben möchtest, musst du ewig mit dem Auto fahren! In der Stadt bist du mit Tram, Bus und S-Bahn super versorgt. Auch Taxis findest du immer und überall.» Dorf: «Damit ihr Ski fahren könnt, müsst ihr dafür ewig fahren! Ich hab mich lachend auf den Boden geworfen, als ich gehört habe, dass ihr den Üetlibergtatsächlich als Berg betrachtet!» Zürich: «Ich klopf mir dafür auf die Schenkel, wenn die Landpomeranzen in Zürich das Rathaus suchen und nicht wissen, dass es Kreisbüros gibt. Oder wenn sie bei den Rolltreppen nicht kapieren, dass man rechts steht und links geht! Und wenn du denkst, es gäbe in der Pampa einen ähnlich guten Arbeitsplatz wie das Waidspital…!» Dorf: Schweigen und Stirnrunzeln… Mein Fazit ist: Ich wäre unheimlich froh, wenn das Waidspital in Werdenberg stehen würde. Dann wäre der Fall für mich klar, ich würde mein Köfferli packen und ins Grüne ziehen. Da dem nicht so ist, verkünde ich hiermit feierlich, dass ich der Stadt noch etwas erhalten bleibe – solange man mich ab und zu fluchen lässt und ich Tele Rheintal empfanJeannine Nigg gen kann… Aktuell 5 Nr. 3 Mai 2014 Waidsicht Grüner Hof zwischen den denkmalgeschützten Schindelhäusern. Ein helles Zimmer und eine grosse Küche Die frisch diplomierte Physiotherapeutin Alma Friedrich gehört zu den ersten Bewohnerinnen und Bewohnern der neuen Personalwohnungen an der Nordstrasse. «Ein Tisch, ein Schrank, eine Kommode und ein Bett – so sind die neuen Personalzimmer eingerichtet. Ich fühle mich wohl hier, die Wohnungen sind heller als die an der Tièchestrasse. Etwas gewöhnungsbedürftig ist höchstens der schöne, alte Holzboden: Er knackt bei jedem Schritt – in ein Zimmer hineinschleichen wäre unmöglich. Die Küche ist relativ gross. Auch dies ein grosses Plus im Vergleich zur Tièchestrasse: Dort gab es keinen Essraum, alle nahmen ihr Essen mit ins Zimmer. Ich habe schon in vielen Personalhäusern gewohnt, und manchmal haben wir es sehr lustig gehabt, aber dafür muss man irgendwo zusammen sitzen können. Meine zukünftige Nachbarin hier an der Nordstrasse ist eine sympathische Frau aus der Pflege. Ich kenne sie bereits und freue mich auf sie. Das Zimmer in der Zweizimmerwohnung ist zwar ein wenig teurer als das alte an der Tièchestrasse, aber vergleichsweise immer noch sehr günstig. Ich habe meine Ausbildung in den Niederlanden gemacht, erst für die letzten Praktika kam ich nach Zürich. Zuerst habe ich mich in der Gegend nach einem «normalen» WG-Zimmer umgeschaut, doch unter 800 bis 1000 Franken ist nichts zu finden – das ist schon sehr viel für jemanden in Ausbildung. So bin ich zuerst ein halbes Jahr lang vom Rafzerfeld, wo meine Eltern wohnen, mit dem Auto nach Zürich gependelt. Zwei Stunden war ich jeden Tag auf der Strasse – alles Freizeit, die man nicht hat. Hier an der Nordstrasse ist es natürlich ideal: Du springst in den nächsten Bus und bist im Zentrum. Und ins Waidspital gehe ich einfach zu Fuss den Berg hoch und schon bin ich da. Ich merke das enorm bei der Arbeit: Ich bin viel ausgeruhter, seit ich nicht mehr pendeln muss.» Aufgezeichnet von Katja Rauch Alma Friedrich in ihrem neuen Personalzimmer an der Nordstrasse. lässt man nur, wenn man neue Wege geht.» Der Waid-Stand am Marktplatz. M Abriss Personalhäuser Tièchestrasse Keine Tränen beim Empfang Für die Mitarbeitenden des Empfangs fällt viel Arbeit weg, wenn die alten Personalhäuser abgerissen werden. Jeden Tag eine halbe bis eine ganze Stunde braucht die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter im Postbüro, nur um die Briefe für die Personalhäuser zu sortieren. Früher nahm der Empfang sogar Pakete für die Personalhäuser entgegen. «Manchmal kamen wir uns vor wie ein Lager», erinnert sich Abteilungsleiter Manfred Ellenberger, «auf und neben den Schränken stapelten sich die Päckli.» Eine indische Familie liess sich jeweils ihren Curryvorrat per Post schicken. Damals fragte sich wohl manch eine/r vor dem Schalter, woher das wohl so duftete… Als dann gar noch ein Satz Winterpneus ankam, hatte Manfred Ellenberger genug: «Da wusste ich, dass wir etwas ändern müssen.» Den Leuten, die am Wochenende oder am späteren Abend neu in ein Personalzimmer einzogen, hielt der Empfang den Schlüssel bereit. Für den Waschkarten-Verkauf an die Personalhäuser führt der Empfang zudem eine separate Kasse. Etwa 150 bis 200 solche Chip-Karten sind im Umlauf. Viele Mieterinnen und Mieter besitzen gleich zwei davon – denn dumm, wenn die gefüllte Waschmaschine keinen Wank macht, weil das Restguthaben auf der einen und einzigen Karte zu klein ist. Alles in allem brachten die Häuser an der Tièchestrasse also einige zusätzliche Arbeit. Mit den neuen Personalzimmern an der Nordstrasse hingegen hat der Empfang nichts zu tun – kein Wunder, sind seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht allzu unglücklich über diesen «Tausch». Obwohl: «Es gab auch immer wieder nette und interessante Begegnungen mit Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen», sagt Manfred Ellenberger. Und das ist dann vielleicht doch noch eine Träne wert… Katja Rauch it dieser Plattform bietet die ZHAW ihren Praktikumsinstitutionen die Möglichkeit, sich als innovative Arbeitgeberinnen bei zukünftigen Pflegefachpersonen FH vorzustellen. Sowohl Spitäler und Langzeitinstitutionen wie auch Spitex und Psychiatrieinstitutionen waren mit Ständen vertreten. So konnten sich Studierende aus allen Studienjahrgängen während zweieinhalb Stunden ein umfangreiches Bild über die verschiedenen Einsatzfelder in der Pflege wie auch über die potenziellen Arbeitgeber verschaffen. Das Stadtspital Waid wurde am diesjährigen Marktplatz durch eine Delegation von vier Pflegenden vertreten: Andrea Grundke, Weiterbildungsleiterin IPS, Helga Lieschnegg, Stationsleiterin Medizin, Noémie Antener, Pflegefachfrau Chirurgie und Nadja Lüthi, Pflegeleiterin Akutgeriatrie. Welche Erwartungen hattet ihr an den Marktplatz? Andrea Grundke: Ich war einfach sehr neugierig, wie bekannt das Waidspital bei den Studierenden ist und welche Fragen sie bezüglich ihrer zukünftigen Berufstätigkeit bewegen. Welche Fragen wurden euch am häufigsten gestellt? Helga Lieschnegg: Die Frage, wo denn das Waidspital sei, war recht häufig. Weiter kamen Fragen zum organisatorischen Aufbau und zu den Weiterbildungsangeboten bei uns. Wie empfandet ihr die Atmosphäre am Marktplatz? Andrea Grundke: Offen, interessant und tatsächlich wie auf einem bunten Marktplatz. Die Studierenden und Lehrpersonen schlenderten vorbei und stellten zahlreiche Fragen. So entstanden wirklich interessante Gespräche. Warum geht das Waidspital an einen Anlass wie den Marktplatz? Sind wir nicht bekannt genug? Helga Lieschnegg: Marketing und Werbung sind immer gut, egal ob unser Bekanntheitsgrad gross oder klein ist. Jedoch denke ich, dass diese Bekanntheit über den Züri-Nord-Bereich hinaus wachsen muss. «Spuren hinter- Konntet ihr das Waidspital gut präsentieren? Andrea Grundke: Ja, ich denke schon. Da wir aus verschiedenen Bereichen des Pflegedienstes vertreten waren, konnten wir Interessen und Fragen gut abdecken. Und die Flyer enthielten viele Informationen, um den Einstieg zur gezielten Kontaktaufnahme zu erleichtern. Was ist euch am diesjährigen Marktplatz besonders gut gelungen? Helga Lieschnegg: Ich finde, unsere Fotoaufnahmen – Pflegesituationen von allen Kliniken und Bereichen – waren top! Jede und jeder hat sich dafür sehr viel Mühe gegeben und aktiv mitgeholfen. Ich möchte mich hier nochmals für den Einsatz der jeweiligen MitarbeiterInnen und Teams bedanken. Text und Interview: Nadja Lüthi Umweltmanagement: Internes Audit Zuhören und Erfahren Im Februar fand in verschiedenen Bereichen des Waidspitals ein internes Audit zum Umgang mit Materialien statt. D er Begriff «Audit» ruft bei vielen Personen zunächst unterbewusst etwas Unangenehmes hervor. Es geht um Normen und Kontrollen und eine Beweispflicht, dass gestellte Anforderungen erfüllt wurden. Dabei stammt «Audit» vom lateinischen Begriff für Zuhören und Erfahren. Am 19. Februar wurde ein internes Audit für das Umweltmanagementsystem durchgeführt. Seit Mai 2011 ist das Waidspital nach der ISO Norm 14001 zertifiziert und weist damit nach, dass es sich systematisch mit seinen Umweltleistungen auseinandersetzt und diese kontinuierlich zu verbessern anstrebt. Diese Anstrengung gibt es aber nicht erst seit der Erstzertifizierung, sondern sie geht auf die über Jahrzehnte existierende Arbeitsgemeinschaft Umwelt am Waid zurück. Das interne Audit steht dabei jährlich auf dem Plan und findet zu ausgewählten Themenbereichen statt. In diesem Jahr wurde das Thema «Umgang mit Materialien» ausgewählt. Das Auditteam, bestehend aus der externen Auditorin Julia Boysen (Qualitätsmanagerin Stadtspital Triemli), Dr. Peter Koch und Jan Buckenberger, durfte verschiedene Bereiche des Spitals besuchen, um sich vor Ort ein Bild zu machen. So konnten wir im Onkologischen Ambulatorium, in der Nephrologie, im Notfallzentrum und auf der Station EF2 erfahren, wie Medikamente, Dialysefilter oder Verbrauchsmaterialien gelagert, verbraucht und entsorgt werden. Es bleibt festzuhalten, dass hier bereits grosse Anstrengungen unternommen werden und sich nur kleine Hinweise für eine Verbesserung aufnehmen liessen, die wir bestrebt sind zeitnah umzusetzen. Unser Dank gilt an dieser Stelle noch einmal allen Beteiligten für die Bereitschaft, uns Einblick in ihre Bereiche zu gewähren und uns zuhören zu lassen. Das interne Audit hilft zum Einen, interne Prozesse zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Andererseits dient es auch als eine Art Probeaudit, ob das über- geordnete System, das Umweltmanagement, auch greift. Mitte Mai unterzieht sich das Waidspital dann erneut dieser Prüfung und wird sich das bestehende Zertifikat in einem zweitägigen Audit von einer externen Gesellschaft bestätigen lassen. Jan Buckenberger, Projektleiter Unternehmensentwicklung und Qualitätsmanagement Das Auditteam im Warenlager der Nephrologie. Der Personalpool Wie das kleinste Personalteam im Waidspital begonnen und sich entwickelt hat. n e u e s a u s Der Personalpool wurde ins Leben gerufen, um personelle Engpässe bei Krankheitsausfällen des diplomierten Pflegepersonals auf den Bettenstationen aller drei Kliniken aufzufangen. Mit einem hausinternen Personalpool erhoffte man sich, einen geregelten Arbeitsablauf auf den Stationen sichern zu können. Das Projekt Personalpool startete am 1. April 1998. Die dafür bewilligten 300 Stellenprozente wurden durch vier erfahrene Diplomierte Pflegefachfrauen bekleidet. Jede dieser Pflegefachfrauen war nach gründlicher, über mehrere Wochen dauernder Einarbeitungszeit befähigt, Einsätze auf den Bettenstationen aller drei Kliniken zu leisten. Die Voraussetzungen, um im Personalpool arbeiten zu können, sind: Grosse Flexibilität, da die Einsätze täglich wechseln; Teamfähigkeit; ein fundiertes Pflegefachwissen und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung. Gefragt sind ebenfalls pädagogische Fähigkeiten, weil die diplomierten Poolmitarbeitenden auch Auszubildende als Tagesbezugspersonen begleiten. Das Projekt entwickelte sich gut, sodass von Seiten der Stationen das Bedürfnis aufkam zusätzlich für den Nachtdienst einen Pflegepool mit PflegeassistentInnen einzusetzen, um das diplomierte Pflegepersonal in der Nacht zu unterstützen. Dieser Pflegeassistenzpool wurde im Januar 2008 mit drei PflegeassistentInnen gestartet. Auch jede Fachperson des Assistentenpools wurde vor ihrem ersten definitiven Einsatz auf allen Bettenstationen der drei Kliniken sorgfältig eingearbeitet. Heute arbeiten acht Diplomierte Pflegefachpersonen und vier PflegeassistentInnen mit Arbeitspensen zwischen 40 und 100 Prozent im Personalpool. Während die Stationsleitungen in der Pilotphase nur von einem Tag auf den nächsten Unterstützung durch den Personalpool beantragen konnten, wurde dies inzwischen angepasst: Heute ist es möglich die Poolmitarbeitenden als Vorbuchung zu beantragen, sodass Dienstplanbereinigungen schon bei der Planung möglich werden. Die Entwicklung des Personalpools zu einem fest integrierten Pflegeteam des Waidspitals ist gelungen. Wir bleiben dabei flexibel und offen für weitere organisatorische oder strukturelle Entwicklungsschritte und sind stolz auf unser kleines, grossartiges Team. Elke Lierheimer und das Poolteam Waidsicht Nr. 3 Mai 2014 Der Diagnostische Hausbesuch «Kann ich wieder nach Hause?» Frau Meier hatte eine Schenkelhalsfraktur. Wird sie nach dem Spitalaufenthalt zu Hause wieder zurechtkommen? F ür einen Diagnostischen Hausbesuch werden geriatrische Patientinnen und Patienten angemeldet, bei welchen Zweifel bestehen, ob sie zu Hause wieder zurechtkommen. Im Vordergrund der Abklärung stehen Mobilität, Kognition, häusliches und soziales Umfeld (Familie, Bekannte, spitalexterne Unterstützung). In einem ersten Schritt findet ein Abklärungsgespräch mit der Patientin oder dem Patienten statt. Dabei lernen wir den Patienten kennen. Was sind seine Wünsche, Bedürfnisse, Gewohnheiten, Ängste und Sorgen? Wir machen besuch. Frau Meier beschreibt dem Taxifahrer, wo sie wohnt. «Das Aussteigen aus dem Auto bereitet mir schon noch Mühe!», sagt sie, als wir bei ihrem Haus angekommen sind. Mit wenig Unterstützung meinerseits schafft sie es. Am Rollator geht sie durch den Garten zum Haus. Schwierige Tür «Ich habe nicht gedacht, wie anstrengend und umständlich es ist, die Treppe hochzukommen und den Rollator durch die schwere Haustüre zu schieben», sagt Frau Meier. Jetzt ist sie froh auf dem Sofa auszuruhen. Sie freut sich, in ihrer Wohnung zu sein. «Es ist schön hier, nicht wahr! In der Wohnung komme ich recht gut zurecht mit dem Rollator, zum Glück hat es keine Schwellen und die Räume sind grosszügig. Möchten sie einen Kaffee Frau Lumineau?» Gerne. Wir gehen in die Küche, Frau M. setzt Stefan Arnold und Theres Lumineau führen die Diagnostischen Hausbesuche durch. einen Termin für den Hausbesuch ab und wenn es gewünscht wird, beziehen wir Angehörige und/oder Spitex ein. Ausserhalb der aussergewöhnlichen Spitalsituation, die den alten Menschen oft verunsichert, zusätzlich verwirrt und ihn hilfsbedürftiger erscheinen lässt, als er ist, erfahren wir so einiges Wissenswertes mehr. Für den alten Menschen selbst bietet der Diagnostische Hausbesuch die Gelegenheit, das Leben zu Hause in seiner momentanen gesundheitlichen Situation auszuprobieren. Bei Frau Meier zuhause In der Folge möchten wir einen solchen Diagnostischen Hausbesuch beschreiben, um einen konkreten Eindruck zu geben: Frau Meier*, 90-jährig, ist in ihrer Wohnung gestürzt und hat sich eine Schenkelhalsfraktur zugezogen, die im Waidspital operativ behandelt wurde. Zur Frührehabilitation ist sie auf die Akutgeriatrie verlegt worden. Mit dem Rollator und den Gehstöcken gehen wir zum Spitalausgang und starten damit den Diagnostischen Haus- «Es gibt kein Schema, das macht unsere Arbeit so spannend und bereichernd.» Wasser auf und bereitet einen Filterkaffee zu. Sie deckt den Tisch mit einem weissen Tischtuch und transportiert das Geschirr und den Kaffee auf dem Rollator zum Tisch. «So, das wäre geschafft, es hat mich aber angestrengt.» Wir besprechen, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt, denn bis jetzt war Frau Meier selbstständig. «Meine Tochter lebt mit ihrer Familie in der Nähe von NewYork, aber sie telefoniert und kommt regelmässig nach Hause und wohnt dann zwei bis drei Wochen in ihrem ‹Kinderzimmer›. Sie will dann immer Sachen für mich organisieren, da muss ich mich wehren! Aber wir gehen auch zusammen an Ausstellungen und an Konzerte, darauf freue ich mich jedes Mal.» Chefarzt Christoph Meier: Alles Gute! Neue Oberärztinnen Die Unfallchirurgie vorangebracht Mit Freude darf ich zwei neue Oberärztinnen willkommen heissen: «Es macht mir nichts aus, viel allein zu sein», erklärt Frau Meier. «Ich brauche für mich und die Hausarbeiten immer mehr Zeit und geniesse dann die Ruhe oder beobachte den Garten. Die Tage gehen schnell vorbei, ich habe keine Zeit, mich zu langweilen. In ein Altersheim zu ziehen kann ich mir gar nicht vorstellen, ich passe mich nicht so gern an. Eigentlich komme ich mit dem Rollator in der Wohnung zurecht, aufstehen und hinsetzen geht, auch ins Bett und wieder hinaus komme ich selbstständig. Vielleicht wäre ein Nachtstuhl gut für mich, ich habe schon noch Angst, da der Sturz in der Nacht passiert ist. Auch mit dem Notrufsystem bin ich einverstanden, das gibt mir und auch meiner Tochter Sicherheit. Ich glaube, mit Spitex und Mahlzeitendienst sollte ich wieder zurecht kommen. Mit einer Freundin spaziere ich regelmässig im Quartier, jetzt muss ich halt den Rollator mitnehmen. Das braucht zwar Überwindung, so gebrechlich daherzukommen, aber Spaziergänge sind mir wichtig.» Viele Gefühle und Fragen Bei einem Besuch zuhause tauchen vielfältige Gefühle und oft viele Fragen auf, mit denen man sich auseinandersetzen muss. Jeder Diagnostische Hausbesuch gestaltet sich individuell, je nach Persönlichkeit und Biographie des oder der Einzelnen. Es gibt kein Schema, das macht unsere Arbeit so spannend und bereichernd. Im Gespräch klären wir gemeinsam, je nach Situation mit dem Patienten, den Angehörigen, Freunden oder Spitex, welche Entscheidungen zu treffen sind. Die allermeisten Patienten und Patientinnen kehren nach Hause zurück, nachdem die gemeinsam vereinbarte Unterstützung organisiert ist. Theres Lumineau und Stefan Arnold Am 1. April hat Dr. Sandra Reinle ihre Arbeit als Oberärztin aufgenommen. Sie schloss ihr Medizinstudium 1997 an der Universität in Bern ab. Für ihre We i t e r b i l dung zur Internistin war sie an verschiedenen Spitälern in Bern, Schaffhausen, Zürich und Aarau tätig. Ihren Facharzttitel FMH Innere Medizin erwarb sie 2007. Zuletzt arbeitete sie als Oberärztin am Kantonsspital Luzern. Frau Dr. Reinle ist breit ausgebildet mit fundierten internistischen, notfallmedizinischen sowie neurologischen Kenntnissen. Die Walliserin ist verheiratet, Mutter eines dreijährigen Sohnes und arbeitet im 60-ProzentPensum. Dr. Katja Woitzek tritt als Oberärztin am 1. Mai ihre Stelle zu 100 Prozent an. Sie schloss 2007 ihr Medizinstudium in Heidelberg ab. Für die Weiterbildung zur Fachärztin war sie anschliessend am Kinderspital Zürich, am Stadtspital Waid, am Kantonsspital Aarau und am Universitätsspital Zürich tätig. Ihren Facharzttitel FMH für Allgemeine Innere Medizin erwarb sie 2013. Seither arbeitete sie als Oberärztin auf der Medizinischen Klinik im Spital Männedorf. Dort war sie zuständig für den Notfall und das Gebiet der Palliative care. Wir heissen beide herzlich willkommen und wünschen ihnen einen guten Start und viel Erfolg in ihrer Tätigkeit. PD Dr. Manuel Fischler, Chefarzt Medizinische Klinik Waidsicht Nr. 3/2014 Mai Personalzeitung des Stadtspitals Waid Unser Chefarzt Unfallchirurgie PD Dr. Christoph Meier hat Ende April das Waidspital verlassen, um einem Ruf ans Kantonsspital Winterthur zu folgen. E s kommt mir vor, als hätte ich erst vor Kurzem in der Waidsicht einen Artikel zum Stellenantritt des neuen Chefarztes Unfallchirurgie geschrieben, und doch sind bereits fünf Jahre vergangen, seitdem wir PD Dr. Christoph Meier bei uns im Waid begrüssen konnten! PD Dr. Christoph Meier. In dieser Zeit hat sich in der Chirurgie einiges getan, und insbesondere die Unfallchirurgie hat einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Seit 2009 konnten jedes Jahr mehr unfallchirurgische Patientinnen und Patienten behandelt werden. Ein besonderes Verdienst von Christoph Meier und seinem Team war die Einführung neuer und moderner Operationstechniken (insbesondere die minimal-invasiven Eingriffe) und die Standardisierung der postoperativen Behandlung mit Hilfe von Patientenpfaden. Als herausragendes Beispiel gilt sicherlich die Schulterchirurgie, welche er zusammen mit Dr. Patrick Grüninger zu einer eigentlichen Blüte gebracht hat. Ein weiterer Meilenstein seiner Tätigkeit im Waid ist auch die Schaffung des Gerontotraumatologie-Zentrums, das er zusammen mit den Kollegen der Akutgeriatrie implementierte. Daneben entstand auf seine Initiative hin eine wunderbare Partnerschaft mit dem Mbalizi-Spital in Tanzania, das uns neben anderem wieder einmal vor Augen führte, wie privilegiert wir hier in der Schweiz sind. Dieses Projekt wird selbstverständlich weitergeführt. Dies sind nur ein paar Beispiele seiner Tätigkeit am Waidspital, es gäbe noch vieles mehr aufzuzeigen! Neben der Chirurgie kam aber auch seine ausgeprägte Leidenschaft für den Sport zum Tragen, und hier insbesondere seine Liebe zum Eishockey. Zusammen mit Kollegen aus allen Disziplinen bildete Christoph Meier ein Waid-Eishockey-Team, das sich regelmässig mit Mannschaften aus anderen Spitälern auf dem Eis mass. Und wer den Ehrgeiz von Christoph kennt, wird nicht verwundert sein, dass unsere Spieler gelegentlich am Montag leicht lädiert zur Arbeit antraten, war es doch am Wochenende um einen wichtigen Sieg gegangen! Nun hat ihn (leider für uns!) der Ruf ans Kantonsspital Winterthur erreicht, dem er nach langer Überlegung gefolgt ist. Insbesondere die hohe Anzahl an schwerverletzten und schockraumbedürftigen Patientinnen und Patienten, die in Winterthur behandelt werden, hat es Christoph angetan, ein Patientensegment, das bei uns nur selten vorkommt. Nicht nur die Chirurgie, sondern das ganze Waidspital bedauert Christoph Meiers Weggang sehr. Ich wünsche ihm für seine neuen Herausforderungen alles Gute und viel Energie und bedanke mich auch auf diesem Weg sehr herzlich für die tolle und spannende Zeit, die wir gemeinsam am Waidspital verbringen durften! PD Dr. Stefan Wildi, Chefarzt Chirurgische Klinik Redaktion Redaktionsausschuss: Katja Rauch, Redaktorin; Karin Bögli, Leiterin Direktionsstab Redaktionsmitglieder: Herbert Bachofner, Technischer Dienst; Roland Brändli, Spitalfotograf; Andreas Jaeger, Informatik; Verena Landmann, Pflegefachfrau Überwachungsstation; Jeannine Nigg, Pflegefachfrau Station AB1, Steffi Wunderlin, Leiterin Spezialgebiete Pflege Mitarbeit an dieser Nummer Stefan Arnold, Jan Buckenberger, PD Dr. Manuel Fischler, Lukas S. Furler, Dr. Daniel Grob, Andrea Grundke, Alexandra Heilbronner, Cornelia Hugentobler, Claudia Jenny, Hilke Johannsen, Elke Lierheimer, Theres Lumineau, Nadja Lüthi, Team Radiologie, Regina Studer, Gerald Vogel, PD Dr. Stefan Wildi. Fotos: Roland Brändli Gestaltung: bbdesign, Zürich Druck Neidhart + Schön, Zürich Redaktionsadresse Waidsicht Tièchestrasse 99 8037 Zürich [email protected] Telefon 044 366 22 75 DIE T REUE N Danke für die jahrel ange Mitarbeit Sergio Armando Escalier Hinojosa, Dr. Emilia Kiss, Kresimir Androvic. Achmet Somer, Gisela Bieri, Beda Wirth. Herausgeberin Spitaldirektion Stadtspital Waid Auflage: 2000 Exemplare *Name geändert Personal 7 Nr. 3 Mai 2014 Waidsicht Medizinische Klinik i mp r e s s u m d e r pf l e g e 6 VOM FACH Weiterbildung Pflege Monica Gomes hat im November 2013 den eidgenössischen Fachausweis Ausbilderin erworben. Das Thema der schriftlichen Arbeit lautete «Konzeption eines Bildungsangebotes: Eine Einführung für Fachfrauen/Fachmänner Gesundheit in Ausbildung zum Thema Sterben und Tod im Spital». Wir gratulieren Ihnen ganz herzlich und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute! Alexandra Heilbronner, Leiterin Pflegebereich Weiterbildung Radiologie Gisela Cotti hat an der Berner Fachhochschule den Zertifikatskurs (CAS) Mediative Konfliktintervention erfolgreich abgeschlossen. Der Titel ihrer Arbeit ist: «Konfliktprävention durch Wissen». Auch wir als Team konnten von der Weiterbildung bereits profitieren, da Gisela Cotti im Rahmen ihrer Arbeit mehrere spannende und informative Teachings für uns gemacht hat. Gisela, wir sind sicher, dass Du Dein Wissen im Alltag erfolgreich einbringen kannst. Herzliche Gratulation! Team Radiologie 15 DIENSTJAHRE Barbara Bilger, Dipl. Pflegefachfrau HF FA Notfall, Notfallstation, am 21. März Hysnije Saiti-Ramadani, Pflegeassistent mit FA, Bettenstation FG4, am 31. März Dr. med. Emilia Kiss, Oberärztin, Institut für Radiologie und Nuklearmedizin, am 31. März Marianne Christen, Abteilungsleiterin Pflege H3, Gastroenterologie, am 30. April MTRA HF mvV, Institut für Radiologie und Nuklearmedizin, am 31. März 20 DIENSTJAHRE Kresimir Androvic, Dipl. Fachmann MTRA HF mvV, Teamleiter MRI, Institut für Radiologie und Nuklearmedizin, am 31. März Mirjam Knüsli, Dipl. Pflegefachfrau HF, Bettenstation AB2, am 31. März Kilian Koch, Stationssekretär, Bettenstation AB2, am 31. März Ingrid Bärlocher-Imhof, Dipl. Pflegefachfrau HF FA IPS, Intensivpflegestation, am 31. März Beda Wirth, InformatikProjektleiter, Informatik Projekte, am 31. März Aida Kyobe-Namalwa, Pflegeassistentin mit FA, Bettenstation AB1, am 30. April Ahmet Somer, Küchenmitarbeiter, Hotellerie / Ökonomie, am 15. April 25 DIENSTJAHRE Rosmarie Aegerter, Pflegeassistentin mit FA, Bettenstation D0, am 14. März Esther Bollinger-Grütter, Stationssekretärin, Bettenstation EF2, am 30. April Esther Bollinger. Sergio Armando Escalier Hinojosa, Dipl. Fachmann René Gygax, Betriebsmaler, Unterhalt Gebäude und Areal, am 30. April Brigitte Rüegger, Leiterin Psychologischer Dienst, am 30. April 30 DIENSTJAHRE Gisela Bieri, Dipl. Biomedizinische Analytikerin, Zentrallabor, am 30. April 8 SCHAUPLATZ Waidsicht Nr. 3 Mai 2014 Soirées im Lichthof Freudige Abwechslung im Spitalalltag Vier- bis sechsmal im Jahr finden im Lichthof der Akutgeriatrie kleine Konzerte für Patientinnen und Patienten aller Kliniken statt. E K I N O in Spital ist im engeren Sinne ein Ort der Erholung – kranke und verunfallte Menschen finden hier ein geeignetes Umfeld für ihre Genesung. Neben den körperlichen sollen selbstverständlich auch psychische und soziale Bedürfnisse erkannt und nach Möglichkeit erfüllt werden. Wer je schon an einem Konzert war, Musik hörte oder selber Musik machte, weiss, dass Musik eine Wirkung auf den Gemütszustand haben kann. Gerade in der Geriatrie wird deshalb Musiktherapie heute zunehmend als Hilfe in der Behandlung eingesetzt. Die Klinik für Akutgeriatrie hat eine gute Architektur; der Lichthof der Klinik besitzt eine sehr gute Akustik. Seit 2005 veranstalten wir hier deshalb vier- bis sechsmal im Jahr eine kleine Musikaufführung, die sogenannten «Soirées im Lichthof». SolistInnen, auch kleinere Musikgruppen treten hier auf und bieten für eine Stunde unseren Pa- tientinnen und Patienten etwas Abwechslung und Freude. Das Repertoire reicht von Volksmusik über Klassik bis zu moderner Musik. Am 27. März 2014 waren mit dem Schwyzerörgeli-Duett Hans Kobel wieder einmal die Ländlerfreunde am Zug. Organisiert werden die Soirées vom Sozialdienst (aktuell von Regina Binzegger) in Zusammenarbeit mit unserer Musiktherapeutin Antoinette Niggli. Die Konzerte werden jeweils mit Plakaten im Spital angekündigt. Eingeladen sind selbstverständlich auch Patientinnen und Patienten anderer Kliniken. Finanziert werden die Auftritte vom Verein altaVita und den Kaderärztinnen und -ärzten der Klinik. Die Soirées sind ein kleiner Ausdruck einer menschlichen Medizin. Es sei allen herzlich gedankt, die neben ihrer Arbeit im Spital Zeit finden, solche Zeichen zu setzen. Dr. Daniel Grob, Chefarzt Klinik für Akutgeriatrie e Nächste Soiré den zwei er w Am 24. Juli rlphornbläserve Musiker der A se ie W r de f au h einigung Züric en. eriatrie auftret tg ku A r de r vo Zum Tag der Pflege am 12. Mai Hunting Elephants Der Film spielt in Israel. Nachdem sein geliebter Vater bei einem Arbeitsunfall als Sicherheitschef einer Bank gestorben ist, diese dafür aber keine Verantwortung übernehmen will, muss der 12-jährige Jonathan auf Wunsch seiner Mutter die Freizeit künftig zusammen mit seinem schrulligen Grossvater Eliyahu im Altersheim verbringen. So lernt er dessen bewegte kriminelle Vergangenheit kennen und zusammen mit Eliyahus bestem Freund Nick planen sie, die Bank mit Hilfe von Jonathans genauen Kenntnissen der Örtlichkeit und des Sicherheitssystems auszurauben. Doch handlungsfähig sind sie erst, als unerwartet Jonathans Grossonkel auftaucht, ein schrulliger britischer Lord und Schauspieler mit chronischen Geldsorgen. Als es dann endlich soweit ist, verläuft der gründlich vorbereitete Raubzug aber anders als vorgesehen, sei es wegen des fortgeschrittenen Alters der Bankräuber (Nick vergisst plötzlich, was er eigentlich tun soll), sei es aus Eitelkeit (der Grossonkel wähnt sich eher in einem speziellen Lesen Sehr gute Akustik: Der Lichthof der Klinik für Akutgeriatrie als Konzertsaal. Theaterauftritt). Der Film unterhält mit vielen komischen Situationen, die israelischen Schauspieler agieren überzeugend und werden durch Patrick Stewart (StarTrek und X-Men) perfekt Gerald Vogel ergänzt. Unter diesem Motto steht der diesjährige Tag der Pflege, welcher am 12. Mai international begangen wird. Kinostart: 17. April 2014 Regie: Reshef Levi Besetzung: Gil Blank, Sasson Gabai, Moni Moshonov, Patrick Stewart Die Ordnung der Sterne über Como Zugegeben, bis zum Druck der Waidsicht hatte ich es noch nicht ganz zu Ende gelesen… Andererseits kann der Schluss gar nicht so schlecht sein, dass er mir dieses Buch noch verleiden könnte! Dieses überaus scharfsinnige, einfallsreiche und immer sehr stilsichere Buch über das Leben und die Liebe, erzählt anhand der drei Figuren Tom, Betty und Marc. In Rückblenden kehrt die Geschichte immer wieder in die Vergangenheit dieser Berliner Musiker- und Studentenfreundschaft zurück. Betty und Marc sind ein Paar, aber ganz so einfach ist das zu dritt dann halt nicht. In der Erzählgegenwart lebt Marc nicht mehr. Damit müssen Betty und Tom klarkommen. Beide tun das auf ihre Weise, leben je ihre eigenen Leben, Betty als verheiratete Ärztin in Italien, Tom als wenig grandioser Jazzpianist in Berlin. Aber nun geht Tom auf Tournee nach Italien, und da wird es nach zehn Jahren wieder zu einer Begegnung kommen… Ich empfand nicht Liebe auf den ersten Blick zu diesem Buch. Zuerst dachte ich noch, das «Professionelle Pflege – unverzichtbar!» sind ja Sätze wie von Kleist, so verschachtelt lang. Doch je mehr ich las, desto leichter wurden sie! Monika Zeiners Debütroman hat übrigens nicht nur mich begeistert. Er hat es 2013 auch auf die Shortlist für den Deutschen Buchpreis Katja Rauch geschafft. Autorin: Monika Zeiner Verlag: Blumenbar Erschienen: 2013 Preis: 29.90 Fr. D em Tag der Pflege liegt der Geburtstag von Florence Nightingale zu Grunde, die am 12. Mai 1820 in Florenz als Tochter britischer Eltern auf die Welt gekommen ist und als Begründerin der modernen Krankenpflege gilt. Das Motto «Professionelle Pflege – unverzichtbar!» könnte für diesen Tag nicht passender sein, denn es war Florence Nightingale, die sich für eine professionelle Pflege einsetzte. Im 19. Jahrhundert war der Pflegeberuf gesellschaftlich wenig geachtet und eine strukturierte Ausbildung gab es noch nicht. Gegen den Willen ihrer Eltern verfolgte Florence Nightingale den Wunsch eine Ausbildung in der Pflege absolvieren zu können und engagierte sich dafür, dass dieser Beruf sich zu einem gesellschaftlich geachteten und anerkannten Berufsweg für Frauen jeder Schicht entwickeln konnte. Im Rückblick auf die nun fast 200 vergangenen Jahre darf man feststellen, dass sich sowohl in der Professionalisierung wie auch in der gesellschaftlichen Anerkennung des Pflegeberufes einiges getan hat. Wir sind jedoch noch längst nicht am Ziel und durch die demographische Entwicklung wie auch den Fachkräftemangel sind wir weiterhin stark gefordert uns für eine professionelle Pflege zu engagieren. Der 12. Mai ist nun zwar der Pflege gewidmet, doch sind wir uns bewusst, dass es für eine qualitativ gute Versorgung unserer Patientinnen und Patienten nicht nur die Pflege braucht, sondern ein gut abgestimmtes Zusammenspiel aus verschiedenen Disziplinen und Professionen. Deshalb möchte ich es an dieser Stelle nicht nur bei einem Dank an die Pflege belassen, sondern Ihnen allen, die täglich für unsere Patientinnen und Patienten gutes tun, ein herzliches Dankeschön sagen, im Namen der ganzen Spitalleitung wie auch stellvertretend im Namen unserer Patientinnen und Patienten. Alexandra Heilbronner, Leiterin Pflegebereich Professionelle Pflege ist der Schlüssel zu einem guten Gesundheitswesen.