Niederschrift Kommunele Konferenz Alter und
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Niederschrift Kommunele Konferenz Alter und
Kommunale Konferenz Alter und Pflege 16. April 2015 Niederschrift über die Sitzung der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege am 16.04.2015 von 14.00 bis 16.10 Uhr Kreishaus, großer Sitzungssaal Entschuldigt: Sabine Maybaum, Meinwerk-Institut Dr. med. Gerhard Müller, Kassenärztliche Vereinigung Westfalen Lippe Dr. med. Georg Alles, Kommunale Gesundheitskonferenz, Untere Gesundheitsbehörde Anwesend: Mitglieder: siehe Teilnehmer/Innenliste der Sitzung vom 16.04.2015 Vorsitzender: Landrat Manfred Müller Von der Verwaltung: Kreisdirektor Dr. Ulrich Conradi Stellv. Amtsleiter Herbert Müller WTG-Behörde Margit Schütt Sozial- und Fachplanung Margot Becker (Geschäftsführung) Gäste: Susanne Thon, Geschäftsführerin MEDIKO, Pflege- und Gesundheitszentren, auch vertretend für BeliaSeniorenresidenzen, Winsen/Aller Christian Bambeck, Vorstand im Caritasverband im Dekanat Büren e.V. Begrüßung: Der Vorsitzende der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege, Herr Landrat Manfred Müller, begrüßt die zahlreich erschienenen Mitglieder. Herr Müller weist darauf hin, dass Top 2 mit Top 3 der Tagesordnung getauscht worden ist. Zum Punkt Verschiedenes meldet Herr Wilk einen Wortbeitrag/Antrag an. Zu Top 1 Alten- und Pflegegesetz (APG NRW) Ziele und Umsetzung der kommunalen Planungsaufgaben Frau Becker, Sozial- und Fachplanung des Sozialamtes des Kreises, erläutert anhand einer Präsentation die Leitgedanken und Ziele des neuen Alten- und Pflegegesetzes NRW, die kommunalen Planungsaufgaben einschließlich der Einrichtung und Zusammensetzung der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege (Anlage 1). Um aktuelle Daten und Grundlagen für eine örtliche Planung zu erhalten, 1 Kommunale Konferenz Alter und Pflege 16. April 2015 wurde eine schriftliche Befragung zunächst zu allen Angeboten der pflegerischen Versorgung im Kreis Paderborn durchgeführt. Frau Becker bedankt sich bei allen Beteiligten für die Beantwortung und für den bisherigen sehr guten Rücklauf der Fragebögen von ca. 99%. Als Ergebnis der örtlichen Planung soll ein Kommunaler Alten- und Pflegebericht erstellt werden, der sich sozialräumlich an den kreisangehörigen Städten und Gemeinden orientieren wird. Zu Top 2 Geschäftsordnung der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege (Anlage 2) Zur Zusammensetzung der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege werden noch weitere Vorschläge gemacht, die zu folgenden Ergebnissen führen: - die Bewohner der stationären Pflegeeinrichtungen, bzw. die Heimbeiräte sollen mit einem Mitglied auf jeden Fall in der Konferenz vertreten sein; - auch eine Vertretung der alternativen Wohnformen und / oder der Wohngemeinschaften sollte in die Konferenz entsandt werden; - der Vorschlag, evtl. eine Wohnungsbaugesellschaft als Mitglied aufzunehmen, wird zunächst zurückgestellt, da es wegen des Neutralitätsgebotes schwierig erscheint, eine bestimmte Baugesellschaft zu bevorzugen; - eine Vertretung der Selbsthilfegruppe der pflegenden Angehörigen in der Konferenz wird durch Frau Mertens von der Selbsthilfe-Kontaktstelle geklärt; - die Gruppe der kommunalen Behindertenbeauftragten werden in der Konferenz durch die Ombudsperson, Herrn Schröder, vertreten. Eine weitere Einbeziehung der einzelnen Behindertenbeauftragten wäre in der geplanten Arbeitsgruppe zur altengerechten Quartiersentwicklung in den Städten und Gemeinden denkbar. Ergebnis: Die Geschäftsordnung der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege wird einstimmig beschlossen und tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft. Zu Top 3 Beratung von Investitionsvorhaben bei vollstationären Pflegeeinrichtungen Frau Susanne Thon, Geschäftsführerin der MEDIKO NRW GmbH stellt die beiden Neubauvorhaben der Lindhorst-Gruppe (Anlage 3 und 4) vor: - Neubau einer vollstationären Pflegeeinrichtung mit 80 Pflegeplätzen Seniorenresidenz Paderborn, Driburger Str. 30b, 33100 Paderborn - Neubau von Hausgemeinschaften mit 80 Pflegeplätzen Hausgemeinschaften Paderborn , Driburger Str. 30 c, 33100 Paderborn Frau Thon ergänzt, dass bei den Hausgemeinschaften die Anzahl der 60 auf 80 Plätze kurzfristig angehoben wurde. Die Vorstellung der stationären Neubauvorhaben löst eine lebhafte Debatte aus, die im Wesentlichen Folgendes beinhaltet: - die Vertreter der stationären Pflegeeinrichtungen lehnen zusätzliche 160 stationäre Plätze in der Stadt Paderborn ab. Es wird die Gesamtgröße und die 2 Kommunale Konferenz Alter und Pflege - - - 16. April 2015 Konzentrierung der stationären Plätze als nicht mehr mit dem neuen Altenund Pflegegesetz vereinbar kritisiert. Außerdem wird befürchtet, dass die Erweiterungsvorhaben der bereits bestehenden Pflegeeinrichtungen im Kreisgebiet dadurch nicht realisiert werden können, weil interessierte Bewohner aus den ländlichen Bereichen und auch Pflegekräfte durch die Paderborner Einrichtungen „abgegriffen“ werden könnten. Seitens der Seniorenbüros und der Seniorenbeiräte werden diese Bauvorhaben ebenfalls kritisch beurteilt, da sie nicht dem Quartiersgedanken entsprechen. Außerdem werden sie nicht den Vorstellungen der älteren und/oder pflegebedürftigen Menschen nach selbständigen und selbstbestimmten Leben im gewohnten Wohn-und Lebensumfeld gerecht. Von dem Vorsitzenden des Sozial- und Gesundheitsausschusses und vom Caritasverband werden die vorgestellten Bauvorhaben der LindhorstGruppe ebenfalls abgelehnt, da sie nicht im Sinne der altengerechten Quartiersentwicklung sind, wie sie gesetzlich durch das APG NRW und den Masterplan „altengerechte Quartiere NRW“ des Landes gefordert und gefördert werden. Es wird vorgeschlagen auf eine solche Konzentration von stationären Plätzen zugunsten von kleineren Einheiten, oder von gemischten Senioren-, bzw. generationsübergreifenden Wohnmodellen zu verzichten. Seitens der Vertreter des Kreises wird grundsätzlich das Prinzip „ambulant vor stationär“ bei Maßnahmen im pflegerischen Bereich favorisiert. Wenn zusätzliche stationäre Plätze zukünftig benötigt werden, sollen diese in kleineren Wohn- und Pflegearrangements in bestehenden Quartieren umgesetzt werden. Es wird erklärt, dass eine Verhinderung der vorgestellten Neubauvorhaben durch die Kommune nicht möglich ist, wenn die Neubauvorhaben die gesetzlichen Normen des WTG erfüllen und dem städtebaulichen Konzept entsprechen. Landrat Müller weist außerdem darauf hin, dass wir eine freie Markwirtschaft haben, die eine Angebotsvielfalt aber auch eine Konkurrenz der Träger bewirkt. Das wirtschaftliche Risiko müsse ohnehin vom Leistungsanbieter selbst getragen werden. Ergebnis: Die Kommunale Konferenz Alter und Pflege nimmt zur Kenntnis, dass die LindhorstGruppe zwei vollstationäre Pflegeeinrichtungen in Trägerschaft von MEDIKO und Belia in unmittelbarer räumlicher Nähe in Paderborn plant. Die Konferenz ist nach Beratung der Auffassung, dass eine solche Konzentrierung von 160 stationären Pflegeplätzen nicht mit den Grundlagen einer nachhaltigen altengerechten Quartiersentwicklung vereinbar ist und spricht sich mehrheitlich gegen die beiden Investitionsvorhaben in dieser Form aus. Eine Beratungsbescheinigung einschließlich der Beratungsergebnisse wird ausgestellt. Beratung von Investitionsvorhaben bei teilstationären Pflegeeinrichtungen Herr Christian Bambeck, Vorstand im Caritasverband im Dekanat Büren e.V. berichtet über den Neubau einer Tagespflege, 15 Plätze, in 33154 Salzkotten – Niederntudorf (Anlage 5). Es wird festgehalten, dass die Tagespflege ein wichtiges Angebot in der pflegerischen Versorgung älterer Menschen darstellt. Sie leistet neben der Förderung der sozialen Kontakte und der Fähigkeiten der betroffenen älteren Menschen auch 3 Kommunale Konferenz Alter und Pflege 16. April 2015 einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung pflegender Angehöriger. Eine Förderung von Tagespflege am Gemeinwesen orientiert und mit Quartiersbezug, wie bei der vorgestellten Tagespflege des Caritasverbandes im Dekanat Büren e.V., wird von der Konferenz Alter und Pflege befürwortet. Herr Berger, Bürgermeister der Stadt Salzkotten, begrüßt ausdrücklich das Tagespflegeangebot, das in Salzkotten-Niederntudorf umgesetzt werden soll. Er ist der Ansicht, dass eine bessere Vernetzung mit den Bauämtern der Städte und Gemeinden sinnvoll wäre. Ergebnis: Die Kommunale Konferenz Alter und Pflege nimmt nach Vorstellung die in Salzkotten-Niederntudorf geplante Tagespflege zur Kenntnis und stimmt dem Investitionsvorhaben nach Beratung zu. Eine Beratungsbescheinigung einschließlich der Beratungsergebnisse wird ausgestellt. Zu Top 4 Arbeitsgruppen der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege Zur Vertiefung bestimmter Themen, die sich aus den Zielen und Aufgaben der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege ergeben, werden zunächst folgende Arbeitsgruppen weitergeführt bzw. zeitlich begrenzt eingerichtet. Eine ausführliche Beschreibung der Zielen und der Zusammensetzung der Gruppen 1. und 2. wurde bereits mit der Einladung zur Konferenz verschickt. 1. Runder Tisch Pflege Ergebnis: Die Kommunale Konferenz Alter und Pflege empfiehlt die Fortführung der AG „Runder Tisch Pflege“ als Arbeitsgruppe der Konferenz unter der Einbeziehung des ambulanten Bereiches. 2. AG „altengerechte Quartiersentwicklung in den Städten und Gemeinden“ Ergebnis: Die Kommunale Konferenz Alter und Pflege nimmt den Vorschlag zur Gründung der Arbeitsgruppe „altengerechte Quartiersentwicklung in den Städten und Gemeinden“ positiv an und empfiehlt deren Einrichtung. 3. AG Netzwerk Demenz Herr Wilk vom Caritasverband Paderborn e.V. beantragt, dass die AG „“Netzwerk Demenz im Kreis Paderborn“, als Arbeitsgruppe der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege weiter geführt werden kann. Die AG hat zum Ziel die Angebote in Stadt und Kreis für Menschen mit Demenz und deren Angehörige zu vernetzen und weiter zu entwickeln. 4 Kommunale Konferenz Alter und Pflege 16. April 2015 Organisatorisch war die AG bisher an die „Gerontopsychiatrische Beratungs- und Koordinierungsstelle“ des Gesundheitsamtes und an den Caritasverband Paderborn e.V. angebunden. Ergebnis: Die Kommunale Konferenz Alter und Pflege nimmt den Vorschlag zur Fortführung der AG „Netzwerk Demenz im Kreis Paderborn“ als Arbeitsgruppe der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege an und empfiehlt einstimmig deren Einrichtung. Ende der Sitzung: 16.10 Uhr Der Termin zur nächsten Sitzung der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege im Spätherbst 2015 wird noch rechtzeitig bekannt gegeben. __________________________ Landrat Manfred Müller Vorsitzender _________________________ Margot Becker Schriftführerin 5 Kommunale Konferenz Alter und Pflege 16. April 2015 Teilnehmer-/Teilnehmerinnenliste – Mitglieder der Sitzung vom 16.04.2015 Herr Jülke Vorsitzender Sozial- und Gesundheitsausschuss Herr Berger Bürgermeister Stadt Salzkotten Frau Mirk Herr Wilk Herr Wagner Herr Müller Frau Vormberg Frau Dr. Kleine AWO-Kreis-Verband Paderborn e.V. ,ambulante Pflegeinrichtungen – freigemeinnützige Träger Caritas-Verband Paderborn e.V. Caritas-Verband im Dekanat Büren e.V. Der Paritätische Diakonie Paderborn-Höxter e.V. DRK-Kreisverband Paderborn Herr Simolka Frau Rose AOK NordWest Medizinischer Dienst Frau Wolf Herr Niggemann Herr Prof. Dr.Dr. Lübbe Herr Göke Aatalklinik Bad Wünnenberg, AG Heimleiter private Träger Brüderkrankenhaus St. Josef MZG – Westfalen Bad Lippspringe St. Vincenz-Krankenhaus Herr Kramps Frau Hermes-Burgdorf Herr Seidel Frau Köllner Herr Teschner Stadt Paderborn Stadt Bad Lippspringe Seniorenbeirat der Stadt Bad Lippspringe Stadt Delbrück Seniorenbeirat der Stadt Delbrück Herr Roth Ambulante Pflegedienste, private Anbieter Herr Hüwel Teilstationäre Pflegeeinrichtungen Frau Heckers Stationäre Pflegeeinrichtungen , AG Heimleiter gemeinnützige Träger Herr Schröder Ombudsmann, Kreis Paderborn Herr Neisemann BHD Verband für Rehabilitation Frau Mertens Selbsthilfe-Kontaktstelle Frau Wippermann Pflegeberatung / Pflegestützpunkt Frau Ickler Frau Reinhardt Betreuungsstelle Kreis Paderborn Betreuungsstelle Stadt Paderborn Herr Lünz Kommunales Integrationszentrum Herr Böhle Fachseminar für Altenpflege, St. Johannis 6