STIRLING
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Projektarbeit Stirlingmotor Ermittlung des Optimierungspotentiales und der Leistungsdaten eines Stirlingmotormodelles. Knuth, Lennart 493413 Lorenzen, Kimo 482149 Restrepo Lopez, Nicolas 423072 Spahn, Malte-Christian 422552 Inhalt I Selbstständigkeitserklärung gemäß Prüfungsordnung ............................................. 3 II Formelzeichen .......................................................................................................... 4 1. Einleitung.................................................................................................................. 6 2. 1.1 Funktionsweise des Stirlingmotors ..................................................................... 6 1.2 Aufgabenstellung ................................................................................................ 7 Problembeschreibung............................................................................................... 8 2.1 Ausgangszustand der Motoren ........................................................................... 8 Motor 1 ..................................................................................................................... 8 Motor 2: (VIEB-3-B) ................................................................................................ 10 2.2 Optimierungspotential ....................................................................................... 12 Erhöhung der Temperaturdifferenz......................................................................... 12 Behebung der Reibungsverluste ............................................................................ 12 Regenerator ........................................................................................................... 13 2.3 3. Verfahren zur Erfassung der Leistungsdaten ................................................... 13 Durchführung .......................................................................................................... 14 3.1 Verwendete Messgeräte................................................................................... 14 3.2 Messung 1, Test des Versuchsstandes ............................................................ 16 Ergebnisse ............................................................................................................. 17 3.3 Veränderungen ................................................................................................. 17 3.4 Messung 2 ........................................................................................................ 19 Untersuchte Modifizierungen .................................................................................. 19 Ergebnisse ............................................................................................................. 20 4. Auswertung ............................................................................................................ 21 4.1 Analyse der Ergebnisse.................................................................................... 21 Einleitung................................................................................................................ 21 1 Auswertung ............................................................................................................ 22 4.2 Fehlerbetrachtung ............................................................................................ 24 4.2.1. Anfangszustand der Messung ...................................................................... 24 4.2.2. Druckmessung.............................................................................................. 27 4.2.3. Temperaturmessung .................................................................................... 28 4.2.4 Drehzahlmessung.......................................................................................... 29 5. Fazit........................................................................................................................ 30 Quellenverzeichnis ........................................................................................................ 32 2 I Selbstständigkeitserklärung gemäß Prüfungsordnung Hiermit versichern wir, dass wir die schriftliche Hausarbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt haben. Die Stellen unserer Arbeit, die dem Wortlaut oder dem Sinne nach anderen Werken und Quellen, einschließlich Quellen aus dem Internet, entnommen sind, haben wir in jedem Fall unter Angabe der Quelle deutlich als Entlehnung kenntlich gemacht. Dasselbe gilt sinngemäß für Tabellen, Karten und Abbildungen. ______________ Knuth, Lennart ______________ Lorenzen, Kimo ______________ Restrepo Lopez, Nicolas ______________ Spahn, Malte-C. 3 II Formelzeichen Formelzeichen Bedeutung Einheit Leistung Drehzahl Drehmoment Druck ³ Volumen [] Carnot-Wirkungsgrad Maximale Prozesstemperatur Minimale Prozesstemperatur Masse ! " Spezifische Gaskonstante #$∙& Temperatur '& ()* Kraft auf den Arbeitskolben & ()* Masse des Arbeitskolbens & ()* )* - * './0* Beschleunigung des Arbeitskolbens +² Druck im oberen Teil des Verdrängerzylinders Druck im unteren Teil des Verdrängerzylinders Scherkraft zwischen Fluid und Wand 4 Formelzeichen Bedeutung Einheit #$ dynamische Viskosität 1./0* Fläche im zentrischen Spalt 2 Mittlerer Durchmesser 34 Höhe des Arbeitskolbens 5̅ Mittlere Kolbengeschwindigkeit ℎ Höhe des Spaltes ./0* ,9 Verlustleistung durch Scherkräfte (Luft) ./0* ,: Verlustleistung durch Scherkräfte (Wasser) 9 Dynamische Viskosität von Luft : Dynamische Viskosität von Wasser ;< ² + #$ ∙+ #$ ∙+ Wärmestrom durch Verdrängerzylinderwand = * = -ß* A. ∙+ 0( Temperatur Innenwand Verdrängerzylinder >° Temperatur Außenwand Verdrängerzylinder >° : Wärmeleitfähigkeitskoeffizient von Stahl AB Wärmeleitfähigkeitskoeffizient von Zinn 3C zu betrachtende Höhe ∙& : ∙& Radius 1 D Radius 2 E Radius 3 F Radius 4 5 1. Einleitung 1.1 Funktionsweise des Stirlingmotors Der Stirlingmotor macht sich den nach Robert Stirling (1790 - 1878) benannten Stirlingprozess zu Nutze. Das sich in einem Arbeitszylinder befindliche Arbeitsgas wird zyklisch, durch äußere Verbrennung oder z.B. solare Energie, erwärmt und gekühlt. Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen zwei Bauformen, der Alpha- und der BetaKonfiguration. In der Alpha-Konfiguration gibt es zwei verschiedene, mit einander verbundene Zylinder. In einem befindet sich der Arbeitskolben, im anderen arbeitet der um 90° verschoben angeordnete Verdrängerkolben. Die Betakonfiguration vereint beide Kolben in einem Zylinder. Abb. 1: Stirlingmotor, Alphakonfiguration [1] Abb. 2: Stirlingmotor, Betakonfiguration [2] Anhand des idealisierten Stirling-Vergleichsprozesses lässt sich gut erkennen, wie ein Stirlingmotor grundsätzlich arbeitet. Abb. 3: Stirlingmotor Vergleichsprozess [3] 6 An Punkt 1 haben Arbeits- und Verdrängerkolben jeweils ihre Extremlagen eingenommen. Das Arbeitsmedium befindet sich in entspanntem Zustand im Niedertemperaturbereich. (Kaltraum) Von 1 nach 2 wird das Gas im Kaltraum komprimiert. Der Verdrängerkolben behält seine Position bei, während der Arbeitskolben das Volumen des Zylinders minimiert. Zwischen 2 und 3 wird dem Arbeitsmedium im Warmraum (Hochtemperaturbereich) extern Wärme zugeführt, der Druck erhöht sich bei gleichbleibendem Volumen. Durch die weitere Erhitzung expandiert das Gas, Arbeitskolben und Verdränger werden 4), wodurch Teile des Arbeitsmediums wieder in den nach außen gedrückt (3 Kaltraum gelangen und sich entspannen. Der Arbeitskolben verschiebt das Arbeitsmedium vom Warm in den Kaltbereich, das Arbeitsmedium wird gänzlich abgekühlt und der Prozess beginnt von vorn. [3] 1.2 Aufgabenstellung Am Anfang der Projektarbeit stand die Idee einen Stirlingmotor zu planen und zu bauen. Auf Grund des großen Umfangs fiel die Entscheidung, einen fertigen Motor zu untersuchen und zu optimieren. Zu diesem Zweck stehen zwei Motoren in unterschiedlicher baulicher Ausführung zur Verfügung. Diese werden hinsichtlich ihres Optimierungspotentiales untersucht. Hierzu werden die Einzelkomponenten bezüglich ihrer Verlustanteile und der Einfluss der Randbedingungen betrachtet. Es sind Strategien zur Messwerterfassung und Bestimmung von Betriebswerten zu entwickeln. Die erfassten Werte werden miteinander verglichen und die verschiedenen Modifikationen bewertet. 7 2. Problembeschreibung 2.1 Ausgangszustand der Motoren Motor 1 Bei Motor 1 handelt es sich um ein Stirlingmotormodell des VDI, welcher über eine Kombination von Zahnrädern verschiedene Lasten antreiben soll. Es handelt sich um ein recht komplexes Modell, welches aus vielen Kleinteilen besteht und wenig Spielraum für Verbesserungen lässt. Nach ersten Versuchen den Motor mit einem Teelicht zu betreiben ist aufgefallen, dass größere Temperaturdifferenzen notwendig sind um die schwerfällige Mechanik in Bewegung zu versetzen. Unter Verwendung des zugehörigen Ölbrenners hat der Motor zwar den Betrieb aufgenommen, jedoch ohne den Anschluss einer der Lasten zu ermöglichen. Der Motor verfügt über folgende drei Lasten, die separat angekoppelt werden können: • • • Propeller am Heck des „Fahrzeuges“ Glühlampe, von Dynamo angetrieben Antrieb der Hinterräder Jede dieser Lasten wird über mehrere Zahnräder angesteuert, wobei davon auszugehen ist, dass verhältnismäßig hohe Reibungskräfte an den Lagern auftreten. Diese These wird durch ungewöhnliche Betriebsgeräusche untermalt, welche vermutlich von oben genannten Lagern verursacht werden. Dem entsprechend kann davon ausgegangen werden, dass die Abb. 4: Zahnräder am VDI-Motor Passgenauigkeit nicht gegeben ist, was zu einer Erhöhung der Reibungsverluste führt. Die Gleitfähigkeit könnte mit Hilfe von Kugel-, Nadel- oder Gleitlagern verbessert werden, welche allerdings einen Durchmesser von wenigen Millimetern nicht überschreiten sollten. Solche Lager sind in entsprechenden Größen schwer anzupassen und nur unter Zuhilfenahme feinmechanischer Werkzeuge einzubauen. 8 Arbeiten im entsprechenden Maßstab haben sich mit gegebenen Mitteln als nicht durchführbar erwiesen. Ein Großteil der Teile des Motors wurde aus Aluminiumblechen gefertigt, die Vielzahl an Zahnrädern jedoch aus Kunststoff, welches schwer zu bearbeiten, bzw. zu modifizieren ist. Dies hätte zur Folge, dass die betroffenen Teile neu angefertigt werden müssten und da es sich hierbei um Sonderanfertigungen handelt, würde ein großer Aufwand damit einhergehen. Die Antriebssysteme des Motors müssten vollständig neu ausgelegt werden. Möglicherweise könnten durch die Verwendung einer Welle viele bewegliche Teile eingespart werden. Dabei könnten Reibungsverluste erheblich vermindert werden. Nach hinreichender Betrachtung wurde der Entschluss gefasst, dass die Optimierung des VDI-Motors in gegebener Zeit und mit vorgegebenem Budget nicht möglich ist. Demzufolge wird sich das Projekt ausschließlich auf den Motor II beschränken. Abb. 5: VDI-Motor 9 Motor 2: (VIEB-3-B) Dieser Motor wurde zuvor im Rahmen einer Studienarbeit von einer Studentengruppe der HAW Hamburg bestellt und montiert. Er besteht aus vier Baugruppen, die sich wie folgt zusammensetzen: Baugruppe 1 besteht hauptsächlich aus dem Kurbeltrieb, welcher sich aus Wellenlagergehäuse, Welle, Schwungrad, Kurbelwangen, Pleuel, Arbeitskolben und Arbeitszylinder zusammensetzt. In dieser Baugruppe treten erhebliche Verluste auf, da die Pleuel und die Kurbelwangen durch eine Schraube miteinander verbunden werden. Die auftretende Reibung zwischen den beiden Plastikbauteilen ist erheblich. Die Welle ist im Wellenlagergehäuse auf Abb. 6: Stirlingmotormodell [13] zwei so genannten Stegen gelagert. Hier reibt Metall auf Plastik, wodurch minimale Verluste verursacht werden. Der Hersteller des Motors schlägt vor diese durch Kugellager zu ersetzen, wobei die Verbesserungen vermutlich vernachlässigbar klein wären. [4] Im Arbeitszylinder sammelt sich nach kurzer Zeit Wasser, welches die Reibung, durch die höhere Viskosität von Wasser, zwischen Arbeitskolben und Zylinderwand beeinträchtigt. Dieses Wasser ist die Feuchtigkeit, die in der Luft und dem Balsaholz enthalten ist. Abb. 7: Wasser im Arbeitskolben 10 Baugruppe 2 beinhaltet Trägerplatte und sonstige Befestigungsteile. Wobei hier die wichtigsten Teile die Dichtungen sowie Zentrierplatten sind. Die Dichtung könnte mit der Zeit porös werden und es ist zu vermuten, dass die wiederholte Demontage eine zusätzliche Materialermüdung bedeutet. Die Verdrängerstangenführung darf nicht abgedichtet sein um keine hohen Reibungsverluste zu verursachen, daher kommt es hier zwangsweise zu Druckverlusten. Der Hersteller empfiehlt hier die Schmierung mit Motorenöl oder ähnlichem. [4] Baugruppe 3 ist nicht relevant für das Projekt, da diese nur Grundplatte und sonstige Befestigungsteile beinhaltet. Baugruppe 4 setzt sich zusammen aus Verdrängerkolben und Verdrängerzylinder. Der Verdrängerkolben besteht aus Balsaholz, das sehr leicht und temperaturbeständig ist. Die Unterseite des Kolbens wurde mit Wasserglas beschichtet um höheren Temperaturen standzuhalten. Der Hersteller gibt an, dass im normalen Betrieb das Balsaholz bis zu 130° C heiß wird, welche das Material problemlos verträgt. Der Verdrängerzylinder besteht aus einer herkömmlichen Konservendose mit den Maßen: Höhe 110mm, Durchmesser 73mm. [4] Bilder der einzelnen Baugruppen sind im Anhang einsehbar. 11 2.2 Optimierungspotential Nach hinreichender Betrachtung des Betriebsverhaltens lassen sich einige Verbesserungsmöglichkeiten feststellen: Erhöhung der Temperaturdifferenz Da der Wirkungsgrad abhängig von der Temperaturdifferenz zwischen kalter und heißer Seite des Verdrängerzylinders ist, sind an dieser Stelle drei Optionen in Betracht zu ziehen: - Verwendung eines Brennstoffes mit höherer Temperatur, - Isolieren des unteren, heißen Bereiches mit einem Hitzebeständigen Material, - Kühlen des Abschnittes der Wärmeabfuhr. Für die Kühlung denkbar sind die folgenden Varianten: o Anbringen von Kühlrippen o Wasserkühlung mit Hilfe eines Kupferrohres o Verwendung von Eis/Trockeneis Behebung der Reibungsverluste Ein großer Teil der Verluste entsteht durch Reibung. Die größten Reibungsverluste treten vermutlich zwischen Pleueln und Kurbelwangen auf, da beide Bauteile aus Plastik mit einer rauen Oberfläche bestehen. So ist zu erwarten, dass der Reibungskoeffizient an diesen Stellen relativ hoch ist. Diese Reibungsverhältnisse könnten mit Hilfe von Nadellagern erheblich verbessert werden, wenn es gelänge Nadellager und Bauteile aufeinander abzustimmen. Alternativ könnten Messinghülsen eingesetzt werden, welche einen besseren Reibungskoeffizienten besitzen. Weitere Reibungsverluste treten zwischen Arbeitszylinder und Arbeitskolben, sowie an den Gleitlagern auf. Aufgrund der Schmierung an der Verdrängerstange kann angenommen werden, dass die auftretende Reibung in Relation zu den anderen Reibungen gering ist und somit vernachlässigt werden kann. Beim Arbeitszylinder handelt es sich um ein Bauteil welches im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten nicht verändert werden kann. 12 Die an der Welle auftretende Reibung könnte durch den Einsatz von Kugellagern verringert werden. Regenerator Eine weitere Wirkungsgradverbesserung kann durch den Einbau eines Regenerators in Form von Stahlwolle erzielt werden. Der Regenerator dient als Energiespeicher und erwärmt sich, wenn der Verdrängerkolben vom heißen Gas durchströmt wird. Die aufgenommene Wärmeenergie wird im nächsten Schritt an das zurückkehrende, abgekühlte Gas abgegeben und wärmt es vor. Dadurch erhöht sich die Temperaturdifferenz zwischen kalter und warmer Seite und es wird sowohl Heiz-, als auch Kühlleistung eingespart. Zur Umsetzung muss die Stahlwolle in Bohrungen im Verdrängerkolben positioniert werden. Hierbei muss insbesondere darauf geachtet werden, dass die Maschenweite groß genug ist und der Luft so nicht zu viel Widerstand entgegengesetzt wird. Der Verdrängerkolben sollte im Durchmesser vergrößert werden, damit der Hauptanteil der Luft durch den Regenerator strömt und nicht zwischen Zylinderwand und Kolben entweicht. 2.3 Verfahren zur Erfassung der Leistungsdaten Um die Optimierungen hinsichtlich ihrer Effizienz zu bewerten, müssen die Leistungsdaten des Motors sowohl im ursprünglichen Zustand, als auch in den modifizierten Varianten quantitativ erfasst und verglichen werden. Die Schwierigkeit besteht nun darin, die abgegebene Leistung möglichst genau zu bestimmen. Zum einen lässt sich die Leistung über das Drehmoment errechnen. = 2∙I∙ ∙ Dieses ist jedoch so gering, dass jeder Versuch einer mechanischen Messung zum Stillstand des Motors führt. 13 Zum anderen besteht die Möglichkeit ein p-V-Diagramm aufzunehmen. Über den mittleren induzierten Druck lässt sich die innere Leistung des Motors berechnen und einem Vergleich zugänglich machen. 3. Durchführung 3.1 Verwendete Messgeräte Temperaturmessung mit ALMEMO 2290-2 Multifunktionsmessgerät Bei diesem Messgerät handelt es sich um ein Multifunktionsgerät, mit dem unterschiedliche Messungen durchführt werden können. Bei der Temperaturmessung wird ein NiCr-Ni Fühler verwendet, der an das Gerät angeschlossen werden muss. Hier wird der Stecker vom Messgerät erkannt, so dass jegliche Kalibrierung und Programmierung entfällt. Dieses Thermoelement (NiCr-Ni) wandelt durch Thermoelektrizität Wärme in elektrische Energie um. Der Fühler besteht aus zwei unterschiedlichen Metallen, die am Ende miteinander verbunden sind. Eine Temperaturdifferenz erzeugt eine Spannung, welche vom Messgerät einem entsprechenden Temperaturwert zugeordnet wird. Vorteil dieser Messung ist, dass der Messpunkt genau bestimmt werden kann und dabei nur minimal von dem der vorherigen Messung abweicht. [5] Abb. 9: Messaufbau Abb. 8: Temperaturmessgerät ALMEMO 14 Temperaturmessung mit Amprobe IR608A infrared Thermometer Dieses Messgerät ist ein sogenanntes Pyrometer (Strahlungsthermometer), bei welchem die Messung durch Infrarotstrahlung erfolgt. Der Laserpunkt dient lediglich der Zielerfassung. Jeder Körper emittiert Wärmestrahlung, welche vom Pyrometer erfasst und ausgewertet wird. Das Amprobe IR 608A umfasst einen Messspektrum von -18°C bis 400°C, einen festen Emissionsgrad von 0,95 und hat eine Genauigkeit von ±2%. Bei dieser Messmethode besteht die Schwierigkeit darin, einen fixen Messpunkt einzuhalten. [6] Abb. 10: Infrarotthermometer Drehzahlmessung mit SKF TMOT6 Zur Drehzahlmessung Schwungrad des wird ein Stirlingmotors Klebestreifen am aufgeklebt. Der Klebestreifen wird optisch erfasst und das Messgerät errechnet die Drehzahl. Winkelbereich von Zu beachten ist, dass in einem ±45° zur Senkrechten auf den Klebestreifen gemessen wird und der Abstand maximal einen Meter betragen darf. Der SKF TMOT6 hat einen Messbereich von 3-99999 min-1 und eine Genauigkeit von ± einem Digit. Abb. 11: Drehzahlmessgerät Es besteht außerdem die Möglichkeit, die Drehzahl mechanisch zu erfassen, jedoch ist das Drehmoment vom Ursprungsmotor zu gering. Beim modifizierten Motor wäre die Messung mit zu großen Verlusten behaftet, so dass nur die optische Messmethode in Frage kommt. [7] 15 Druckmessung mit Druckdifferenzsensor PD1 Die Druckmessung wird mit einem Druckdifferenzsensor ausgeführt. Der Sensor besteht aus zwei hermetisch durch eine Membran voneinander getrennten Messkammern. Die Auslenkung der Membran wird in ein Spannungssignal umgewandelt, welches am Rechner anhand eines Diagrammes aufgezeigt wird. Der PD1 hat einen Messbereich von ± einem bar bezogen auf Umgebungsdruck. Für weitere technische Daten wird auf den Anhang verwiesen. [8] Abb. 12: Differenzdrucksensor 3.2 Messung 1, Test des Versuchsstandes Zum Vorbereiten der Messung wurden an die Blechdose, die den Verdrängerzylinder darstellt, Metallhülsen im Hartlötprozess angelötet. Auf diese Metallhülsen werden später die Messschläuche für die Druckmessung aufgesteckt. Es werden zwei Hülsen am unteren und oberen Ende des Zylinders befestigt, um Druck- und Temperaturmessgeräte anschließen zu können. Am geeignetsten erscheint das Abb. 13: Messhülse unten am Verdrängerzylinder Anlöten der Hülsen, da hierbei keine Fugen entstehen, durch die das Arbeitsgas entweichen kann und der Zylinder nicht, wie etwa beim Schweißen, durch zu hohe Temperaturen beschädigt wird. 16 Es standen zwei Differenzdrucksensoren zur Verfügung: - Bis zu einem bar Druckdifferenz: Die Messung führte auf Grund eines zu großen Messbereiches zu keinem Ergebnis. - Bis zu 0,1 bar Druckdifferenz: Es gelang Druckkurven aufzunehmen. Ergebnisse Aufgrund der langen Messintervalle der Sensoren eignen sich diese nur bedingt für eine Messung des schnell fluktuierenden Druckes im Zylinder. So ist es möglich, dass die gemessenen Größen stark fehlerbehaftet sind. Ein Lösungsansatz für dieses Problem war es, den Kolben an verschiedenen Positionen anzuhalten, den dort momentan herrschenden Druck zu bestimmen und daraus ein p-V-Diagramm zu konstruieren. Dies erwies sich jedoch als praktisch nicht durchführbar, da der Druck bei Motorstillstand sofort abfällt. Lösung Da das Volumen bei den einzelnen Modifikationen unverändert bleibt und sich in Folge der Temperaturdifferenzen nur die Drücke ändern, ist es alternativ zum vollständigen pV-Diagramm ausreichend, die unterschiedlichen Maximaldrücke bzw. die Druckkurven zu messen und miteinander ins Verhältnis zu setzen. Das Druckverhältnis stellt sich proportional zum Verhältnis der Leistungen dar. 3.3 Veränderungen Als erste Handlung wird das Motormodell demontiert, die beweglichen Teile soweit möglich gesäubert und geschmiert um den Betrieb des Modelles zu ermöglichen. Zunächst wird versucht einen Regenerator aus Blumensteckschaum zu konstruieren, da sich dieses Material leicht bearbeiten lässt und ein geringes Gewicht aufweist. 17 Dieser Zylinder aus Blumensteckschaum, welcher den Originalzylinder aus Balsaholz ersetzen soll, wird mit Bohrungen in Längsrichtung versehen, die mit mittelgrober Stahlwolle ausgefüllt werden. Da eine präzise Verarbeitung dieses Materials nur sehr schwer möglich ist, scheitert dieser Versuch letzten Endes an der unzureichend genauen Befestigung einer Verdrängerstange am Verdrängerkolben. Die Problematik besteht darin, dass eine zentrierte Bohrung für die Stange nicht präzise umsetzbar ist. Dadurch entsteht Reibung zwischen Kolben und Zylinderwand, darüber hinaus ist eine hinreichende Hitzebeständigkeit des Materials nicht gegeben. Eine adäquate Lösung stellt das Bestellen eines zweiten Verdrängerkolbens aus Balsaholz dar. In diesen werden, wie zuvor, Längsbohrungen eingebracht welche mit Stahlwolle ausgefüllt werden. Das Befestigen der Verdrängerstange aus Schweißdraht war hier einfacher und genauer möglich. Abb. 14: Standard Verdrängerkolben, Regenerator aus Blumensteckschwamm, Regenerator aus Balsaholz Des Weiteren wird anstelle eines Teelichtes eine Öllampe als Wärmequelle verwendet, da sich auf Grund der höheren Verbrennungstemperatur dem Stirlingprozess mehr Energie zuführen lässt. Um die Öllampe verwenden zu können muss der Abstand zwischen Abb. 15: Ölbrenner und Teelicht 18 Bodenplatte und Unterseite des Verdrängerkolbens erhöht werden. Dies erfolgt unter Zuhilfenahme von Abstandshaltern, mit denen die Befestigungsstangen der Motorhalterung verlängert werden. 3.4 Messung 2 Um die verschiedenen Varianten hinsichtlich ihrer Effizienzsteigerung zu bewerten, ist es erforderlich eine erneute Messung durchzuführen, bei der alle Veränderungen getrennt voneinander betrachtet werden. Abb. 16: Aufbau Messstand Untersuchte Modifizierungen Da eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse erreicht werden soll, muss eine Referenzmessung ohne Veränderungen am Motor durchgeführt werden. Jede Messung wird nach dem gleichen Schema durchgeführt. Dies bedeutet, dass der zeitliche Ablauf stets der gleiche ist: 19 Nach einer Vorlaufzeit des Motors von 10 Sekunden wird die Druckmessung gestartet und 20 sowie 60 Sekunden danach jeweils eine Drehzahlmessung durchgeführt. Darüber hinaus wird die Zeit gemessen, die der Motor nach Unterbrechung der Wärmezufuhr weiterläuft. Es wird mit folgenden Versuchsaufbauten gemessen: Aufbau Wärmequelle 0 Standardmotor, unverändert Teelicht A Standardmotor, unverändert Öllampe B mit Kühlrippen Öllampe C Mit Trockeneiskühlung Öllampe D Mit Regenerator, ohne Kühlung Öllampe E Mit Regenerator und Kühlrippen Öllampe F Mit Regenerator und Trockeneiskühlung Öllampe Tabelle 1 Ergebnisse pMax,mittel pMin,mittel pMax,Spitze pMin,Spitze TOben TUnten [bar] [bar] [bar] [°C] [bar] [°C] 0 0,021 -0,020 0,032 -0,028 A 0,173 -0,185 0,277 -0,296 ~23 B 0,181 -0,173 0,281 -0,276 C 0,149 -0,161 0,269 D 0,208 -0,198 E 0,191 F 0,183 n [min-1] tAuslauf [s] 200 --- ~90 240/275 16 ~23 ~90 290/280 19 -0,289 ~23 ~90 290/300 20 0,336 -0,319 ~23 ~90 345/367 41 -0,187 0,320 -0,300 ~23 ~90 335/325 29 -0,186 0,306 -0,306 ~23 ~90 340/370 46 Tabelle 2 Die genannten Drücke sind Mittelwerte aller aufgenommenen Drücke einer Messreihe und stellen die Abweichung zum Umgebungsdruck dar. An dieser Stelle ist anzumerken, dass bei den Messungen mit dem Ölbrenner ein Messgerät mit dem Messbereich bis ein bar zum Einsatz kommt. 20 4. Auswertung 4.1 Analyse der Ergebnisse Einleitung Aus dem Carnotwirkungsgrad, als höchstmöglichem Wirkungsgrad einer Wärmekraftmaschine zwischen zwei Temperaturen, kann man vereinfacht ableiten, dass eine Erhöhung der Temperaturdifferenz eine direkte Erhöhung des Wirkungsgrades zur Folge hat. L = 1 − LMNO Carnotwirkungsgrad: MPQ Dieser Wirkungsgrad entspricht nicht dem tatsächlichen Wirkungsgrad, da keinerlei Verluste eingerechnet sind. Als Maß für die Veränderung des Wirkungsgrades dienen der Druck im Motor und die Drehzahl des Schwungrades im Vergleich zum Ursprungszustand. Ideales Gasgesetz: ∙ = ∙!∙ Aus dem idealen Gasgesetz geht hervor, dass eine Erhöhung der Temperatur eine Erhöhung des Druckes zur Folge hat, sofern Volumen, Masse und Gaskonstante unverändert bleiben. Weiterhin ist davon auszugehen, dass die Veränderung der Drehzahl von der Veränderung der Kraft auf den Arbeitskolben abhängig ist. Die Beschleunigung des Arbeitskolbens errechnet sich vereinfacht aus: '& ()* = & ()* ∙ → = ' & ()* Die Beschleunigung des Schwungrades ist über den Kurbeltrieb mit der Beschleunigung des Arbeitskolbens gekoppelt. 21 Auswertung Zunächst werden die Ergebnisse der Messungen ohne Regenerator und mit Öllampe ausgewertet. Diese unterscheiden sich durch die jeweils angewendete Kühlmethode. Den Erwartungen entsprechend ist zu sehen, dass eine stärkere Kühlung eine höhere Drehzahl zur Folge hat. Obwohl der Temperaturunterschied zwischen den Aluminiumkühlrippen bei Raumtemperatur und dem Trockeneis mit -80°C rund 100°C beträgt, ist die Drehzahl hier zunächst nur minimal unterschiedlich. Bei der Kühlung mit Kühlrippen zeigt die erste Messung der Drehzahl einen größeren Wert als die Zweite. Dies hängt vermutlich mit der nachlassenden Kühlleistung der Kühlrippen zusammen. Diese wärmen sich zunehmend auf und die zur Kühlung zur Verfügung stehende Temperaturdifferenz verringert sich. Bei der Verwendung von Trockeneis ist dies nicht der Fall, so dass die Drehzahl hier langsam weiter ansteigt beziehungsweise ab einem gewissen Zeitpunkt konstant bleibt. Werden die Auslaufzeiten miteinander verglichen so fällt auf, dass die Kühlung im Allgemeinen eine Verlängerung der Nachlaufzeit zur Folge hat. Unter Berücksichtigung des vorherigen Absatzes, kann festgehalten werden, dass bei Verwendung von Kühlrippen eine längere Betriebsdauer zu einer kürzeren Nachlaufzeit führt. Wird der Motor mit einem Regenerator betrieben, verlängert sich die Nachlaufzeit erheblich. Zwischen Messung A und D verlängert sich die Zeit um 256% von 16 auf 41 Sekunden. Wenngleich sich auch die Drehzahlen erhöhen, so kann dies nicht als alleiniger Grund herangezogen werden. Die in A gemessene Drehzahl von 275 min-1 erhöht sich um 133% auf 367 min-1. Dies lässt sich wohlmöglich dadurch erklären, dass der Regenerator die Wärmeenergie in der in ihm enthaltenen Stahlwolle speichert und nach Unterbrechung der äußeren Wärmezufuhr die hindurchgehende Luft erwärmt, was den Prozess aufrechterhält. 22 Der Regeneratorkolben ist 0,2 Gramm leichter als der ursprüngliche Verdrängerkolben, was die kinematischen Eigenschaften des Motors verändert. Wenn auch die genauen Auswirkungen der Gewichtsveränderung auf die Kinematik im Rahmen dieser Projektarbeit nicht nachzuweisen sind, so ist auf Grund der sehr geringen Gewichtsänderung dennoch davon auszugehen, dass der wesentliche Effekt auf Drehzahl und Nachlaufzeit durch die höhere Wärmespeicherkapazität der Stahlwolle verursacht wird. Die im unteren Bereich des Verdrängerzylinders erhitzte Luft wird bereits im Regenerator vorgekühlt und gibt einen Teil ihrer Wärme an die Stahlwolle im Kolben ab. In der Zeit die sich das Arbeitsgas nun im Kühlraum des Zylinders befindet, kann sich dieses stärker abkühlen als es ohne Vorkühlung der Fall wäre. Die Temperaturdifferenz wird größer und damit verändern sich die Druckverhältnisse. Die Auswertung der Druckmessung erweist sich als schwierig, da die gelieferten Messwerte nicht den tatsächlichen Druckverlauf aufnehmen, sondern nur Momentaufnahmen liefern. Das Messintervall beträgt 0,1 Sekunden. Um realistische Werte zu erhalten ist es notwendig, nur die höchsten, beziehungsweise niedrigsten in den Messreihen auftauchenden Drücke in die Auswertung einzubeziehen. Bei diesen kann man annehmen, dass sie mit dem im Motor herrschenden Maximal/Minimaldruck übereinstimmen. In Tabelle 2 sind neben den Mittelwerten der Drücke auch die zuvor erwähnten Spitzenwerte der einzelnen Druckmessungen aufgeführt. Betrachtet man jeweils einen Mittelwert mit einem dazugehörigen Spitzenwert so wird klar, dass die Unterschiede hier signifikant sind. Abb. 17: Detailansicht Druckmessung mit Spitzenwerten 23 ∆pSpitze-Spitze [bar] Die Messreihen A-C werden ohne, die Messreihen D-F mit A 0,573 Regenerator durchgeführt. Auffallend ist die größere Druck- B 0,557 differenz bei allen Regenerator-Messwerten. Da die Spitzen- C 0,558 werte einer Messung, wie im obenstehenden Bild zu sehen, D 0,655 zum ungefähr gleichen Zeitpunkt ermittelt wurden, lässt sich nun E 0,620 eine Gesamtdruckdifferenz bilden, F 0,612 zwischen den einzelnen Variationen des Motors erleichtert. welche den Vergleich Tabelle 3 4.2 Fehlerbetrachtung 4.2.1. Anfangszustand der Messung Um die einzelnen Druck- und Temperaturmessungen auf einander beziehen zu können, muss für den Motor bei jeder Messung der gleiche Anfangszustand hergestellt werden. Man kann davon ausgehen, dass sich der Umgebungszustand zwischen den einzelnen Messungen nicht maßgebend verändert hat. Der Umgebungszustand beinhaltet unter anderem Druck, Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Maschinenhalle. Anders verhält es sich mit dem Zustand des Motors. Man muss zwischen zwei Vorgehensweisen unterscheiden: 1. Der Anlauf des Motors geht in die Betrachtung ein; der Motor wird nach jeder Messung vollständig abgekühlt und der Ruhezustand hergestellt, welcher dem Umgebungszustand entspricht. 2. Der Anlauf des Motors geht nicht in die Betrachtung ein; die Messungen werden nacheinander durchgeführt, die Messaufzeichnung beginnt, wenn der Motor warmgelaufen ist. 24 Punkt 1 unterliegt der Problematik, dass für eine akkurate Umsetzung viel Wartezeit in Kauf genommen werden muss, bis der Motor sich vollständig abgekühlt hat. Dem Anlaufvorgang des Motors bei unterschiedlichen Optimierungen wird keine große Bedeutung zugeschrieben, weshalb alle Messungen wie in Punkt zwei beschrieben durchgeführt werden. Hierbei besteht das Problem, dass sich im Arbeitszylinder nach wenigen Betriebsminuten Wasser sammelt. Das Medium kühlt sich im oberen Teil des Verdrängerzylinders deutlich ab, bevor es an den Arbeitszylinder übergeben wird. Aus dem Mollier h, x – Diagramm wird entnommen, dass die relative Luftfeuchtigkeit bei sinkender Temperatur und gleichbleibendem Druck steigt. Sie nähert sich also bei gleichem Wassergehalt der Sättigung. In dem Arbeitszylinder wird es nach dem Arbeitstakt zudem entspannt, wobei sich die Dichte verringert. Anhand einer Wasserdampftafel lässt sich erkennen, dass die Temperatur des Kondensationspunktes mit abnehmendem Druck sinkt. Eine Überlagerung dieser beiden Annahmen liefert eine mögliche Erklärung, warum die Luft im Arbeitskolben kondensiert. [9] [10] Das Kondensat sammelt sich zwischen dem Arbeitskolben und der Innenwand des Arbeitszylinders. In wird die Scherkraft berechnet, die von der dynamischen Viskosität , der mittleren Kolbengeschwindigkeit 5̅ sowie der Kolbengeometrie abhängt. Die Fläche A ist hierbei diejenige Fläche, die zwischen Zylinderwand und Kolben liegt und in der die Scherkräfte wirken. Sie errechnet sich aus dem mittleren Durchmesser der beiden Bauteile und der Höhe des Kolbens: [11] 1./0* = 2 ∙ I ∙ 34 Die Scherkraft errechnet sich dann mittels: './0* = ∙ 1./0* ∙ 5̅ ℎ Die dabei entstehende Verlustleistung errechnet sich wie folgt: ./0* = ' ∙ 5̅ 25 Durch Einsetzen ergibt sich schließlich: ./0* = 1./0* ∙ ∙ 5̅ D ℎ Da die Fläche 1, die mittlere Kolbengeschwindigkeit 5̅ und die Höhe ℎ des Spaltes zwischen Zylinderwand und Kolben gleich bleiben, wird hergeleitet, dass das Verhältnis der Verlustleistungen von Wasser und Luft aus dem Verhältnis der Viskositäten gebildet werden kann: ./0* ,: ./0* ,9 = : 9 Die dynamischen Viskositäten betragen bei 20°C: : 9 = 1001,6 ∙ 10 = 18,205 ∙ 10 U U ∙V ∙V Damit ist der durch die Viskosität von Wasser bedingte Leistungsverlust um den Faktor 55,02 größer gegenüber dem ohne Wasser : 9 = 1001,6 ∙ 10 18,205 ∙ 10 U #$ ∙+ U #$ = 55,02 ∙+ Für eine detailliertere Herleitung wird hier auf Quelle [11] verwiesen. Sobald sich eine bestimmte Wassermenge angesammelt hat, bringt der Motor nicht mehr genug Drehmoment auf, um die Reibung in Folge der erhöhten Viskosität zu überwinden und kommt zum Stillstand. Nach einigen Minuten ist der Motor wieder betriebsbereit und die volle Leistung wird erst nach einer vollständigen Trocknung des Arbeitszylinders wieder erreicht. 26 4.2.2. Druckmessung Der Differenzdrucksensor misst nicht in Echtzeit. Somit entsteht bei jeder aufgenommenen Messung eine Verzögerung, welche die über das elektrische Signal aufgenommenen Werte mit einem Fehler behaftet. Es ist nicht klar, wie sich die Trägheit auf die Messwerte auswirkt, in jedem Fall muss man deren Genauigkeit bezweifeln. Aus diesem Grunde werden der Druckmessung keine Absolutwerte entnommen, sondern die Werte der einzelnen Messungen miteinander ins Verhältnis gesetzt. Die allgemeine Messungenauigkeit der Messgeräte wird ebenfalls nicht berücksichtigt. Des Weiteren verändert sich durch die zusätzlichen Anbauten für die Druckmessung das Volumen des Zylinders. Beim Betrieb des Stirlingmotors entstehen Druckverluste, welche bei der Analyse des Motors nicht berücksichtigt werden. Hierbei ist zwischen Druckverlusten bezogen auf den Umgebungsdruck, also äußere Druckverluste und strömungsmechanischen Druckverlusten des Motors zu unterscheiden. Äußere Druckverluste könnten auftreten zwischen: - Lötnaht und Verdrängerzylinder der nachträglich montierten Messhülsen - Messhülse und Messschlauch - Arbeitskolben und Arbeitszylinder - Verdrängerstangenführung und Verdrängerstange - Andruckplatte und Zylinderdichtung des Verdrängerzylinders Strömungsmechanische Druckverluste treten hauptsächlich durch die Luftströmung zwischen Innenwand des Verdrängerzylinders und Verdrängerkolben auf. Durch eine zeitgleiche Messung an oberer und unterer Messhülse ließen sich diese mit ∆ = )* − - * bestimmen. Es stand jedoch lediglich ein Differenzdrucksensor zur Verfügung. [8] 27 4.2.3. Temperaturmessung Für eine aussagekräftige Temperaturmessung ist es nötig, die Temperatur im Inneren des Verdrängerzylinders zu messen und in Abhängigkeit der Zeit aufzuführen. Den einzelnen Messpunkten könnte so ein Druck, bzw. ein Volumen zugeordnet werden. Da das hierfür notwendige Equipment nicht zur Verfügung steht, beschränken sich die Temperaturmessungen auf punktuelle Messungen an der Zylinderaußenwand. Die ersten Messungen erfolgen mit einem Pyrometer, welches freihändig auf einen der Messpunkte gerichtet wird. Trotz Messfleckmarkierung wird nicht immer an der exakt gleichen Position gemessen, da das Messgerät nicht fixiert ist. Eine Alternative bietet ein Kontaktthermometer. Die Temperatur wird über ein Thermoelement gemessen. Es stand keine Wärmeleitpaste zur Verfügung. Ein Kontaktthermometer ließe sich starr am Verdrängerzylinder montieren, man bräuchte jedoch ein zweites Gerät, um den unteren und den oberen Messpunkt im Betrieb gleichzeitig zu erfassen. Bei beiden Messmethoden besteht die Problematik, dass die Temperaturanzeige teilweise um bis ca. 20°C schwankt. Es werden nicht genug Werte pro Zeiteinheit ausgegeben um diese in zeitlicher Abhängigkeit aufführen zu können, außerdem müsste die Dokumentation manuell erfolgen. Somit wurden an den einzelnen Punkten Mittelwerte und teilweise Schätzwerte angenommen. Die Messungenauigkeit wurde nicht berücksichtigt. Des Weiteren bietet keines der beiden Messgeräte die Möglichkeit, die Temperatur an der Innenwand des Verdrängerzylinders zu erfassen. Um diese zu bestimmen, müsste man die Materialeigenschaften des Zylinders berücksichtigen. Eine Konservendose besteht aus mit Zinn beschichtetem Stahlblech, dem so genannten Weißblech. Die Innentemperatur ließe sich wie folgt, mit der umgestellten Formel für den Wärmeleitwert einer zylindrischen, mehrschichtigen Wand bestimmen: 28 = * = ;<9 ∙ Z[ \NOO ∙ ln _ `b c [ a dePfg ∙ ln _ hb c [ 2 ∙ I ∙ 3C Hierbei ` \NOO besteht ∙ ln _ ibj h die c= -ß* Problematik der Bestimmung des Wärmestromes ;<9 . Die Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten für Zinn und Stahl sind Tabellenwerten zu entnehmen und die Radien lassen sich messen, bzw. über die Schichtdicken bestimmen. [12] Abb. 18: schematischer Querschnitt Verdrängerzylinder 4.2.4 Drehzahlmessung Die Drehzahlmessung mit Hilfe eines optischen Messgerätes bietet eine deutlich genauere Alternative gegenüber der mechanischen Variante, welche aufgrund des geringen Drehmomentes des Motors nicht möglich ist. Jedoch ist auch diese Messmethode mit Fehlern behaftet. Der Gerätehersteller schreibt vor, den Sensor während der Messung mit einer maximalen Abweichung von 45° gegenüber der Senkrechten zur Messmarkierung auszurichten und einen maximalen Abstand von einem Meter einzuhalten. Der Abstand lässt sich problemlos einhalten, ebenso ist es leicht möglich, das Messgerät auch ohne Fixierung in einem 45°-Spektrum zu positionieren. [7] Im Vergleich zu den Messungen der anderen Parameter, erweist sich die Drehzahlmessung als relativ konstant. Allerdings ist zu beobachten, dass der Wert auf der Anzeige sich gelegentlich halbiert. Es ist davon auszugehen, dass die Messmarkierung in diesem Fall einmalig nicht erfasst wurde. Die dazugehörigen Werte werden dementsprechend nicht erfasst. 29 Außerdem wird die Messwertabweichung von einem Digit nicht in das Ergebnis einbezogen, da sie sich als relativ klein im Verhältnis zum Messbetrag erweist. Ferner wird beobachtet, dass die Zeitspanne zwischen zwei Messungen relativ groß ist. Aus diesem Grunde kann die Drehzahl nicht über der Zeit aufgetragen werden. Daher werden je Messung mehrere Momentanwerte entnommen und dokumentiert. Für eine genauere Betrachtung ist es notwendig die Drehzahl des Messungs-zeitraums in kleineren Intervallen aufzunehmen und eventuell zu mitteln. 5. Fazit Anhand der Messergebnisse lässt sich ableiten, dass das Ziel der Optimierung des Stirlingmotormodells erreicht wurde. Im Rahmen der Betrachtung haben einige der Modifikationen starken Einfluss auf die Ergebnisse ausgeübt, während andere nur unwesentlich zur Leistungssteigerung beigetragen haben. So erweis sich die Implementierung eines Regenerators als maßgeblich, während die Verwendung von Kühlrippen den geringsten Erfolg erzielte. Ein wichtiger Hinweis auf die Wirksamkeit des Regenerators ist die Nachlaufzeit, welche sich in unserem Fall deutlich verlängert hat. Diese lässt sich auf die Fähigkeit des Regenerators zurückführen, Wärme zwischen zu speichern. Darüber hinaus führte die Benutzung eines Ölbrenners zu einem deutlichen Anstieg der Drehzahl, des Weiteren erhöhte sich der Innendruck näherungsweise um den Faktor Zehn. Dies macht den Einfluss der Wärmequelle auf die Leistung deutlich. Ein kritisch zu betrachtender Versuch der Optimierung des Motors war die Verwendung von Trockeneis. Die Intention war den Einfluss der Temperaturdifferenz zu erhöhen, ohne den Motor durch zu hohe Temperaturen zu beschädigen. Nach unserer Auffassung steht der Energieaufwand bei der Erzeugung von Trockeneis in keinem Verhältnis zu der abgegebenen Leistung. Eine praktische Anwendung kommt in diesem Maßstab nicht in Frage. 30 Dessen ungeachtet machte die Kühlung mittels Trockeneis deutlich, dass die Temperaturdifferenz zwischen kalter und warmer Seite von elementarer Bedeutung ist. Je größer die Temperaturdifferenz, umso höher ist der Carnot-Wirkungsgrad. Die maximale Leistungssteigerung wurde bei Verwendung von Ölbrenner, Regenerator und Trockeneiskühlung erreicht. Von anfänglichen 200 Umdrehungen pro Minute steigerte sich die Drehzahl um 185 % auf 370 Umdrehungen pro Minute. Bei diesem Motormodell können kleinste Leistungseinbußen zum Stillstand führen. Deshalb ist es von großer Bedeutung, eine ausreichende Schmierung der Lagerstellen zu gewährleisten. Eine weiterführende Verbesserung wäre die Verwendung von Gleitoder Wälzlagern um die Reibungsverluste zu verringern. Entsprechende Materialien oder feinmechanische Werkzeuge standen nicht zur Verfügung, so dass die Umsetzbarkeit nicht gewährleistet war. 31 Quellenverzeichnis [1] „http://www.reocities.com/ResearchTriangle/forum/7347/fig16.gif,“ [Online]. [2] „http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/1b/BetaStirlingTG4web.jpg/495pxBetaStirlingTG4web.jpg,“ [Online]. [3] Zahoransky, in Energietechnik, Wiesbaden, Vieweg Verlag, 2007, pp. 159-161. [4] E. Schmidt, Montageanweisung VIEB-3-B. [5] „Ahlborn Messtechnik,“ [Online]. Available: http://www.ahlborn.de/Almemo.html. [6] Bedienungsanleitung Amprobe IR608A, Amprobe. [7] Bedienungsanleitung SKF TMOT6, SKF. [8] Bedienungsanleitung Differenzdrucksensor PD1, Unbekannt. [9] P. D.-I. G. Hagedorn, „Skript: Energieeffizienz und Energieanwendungstechnik,“ 2012. [10] U. Boltendahl und P. Best, Die thermodynamischen Eigenschaften von Wasser und Wasserdampf, Fachhochschule Flensburg, 2001. [11] K. Thom und J. Freytag, „Montage und Analyse eines Stirlingmotormodells,“ HAW Hamburg. [12] G. Cerbe und G. Willhelms, Technische Thermodynamik, Hanser. [13] [Online]. Available: http://stirlingmotor.com/bilder_rari_web/Vieb_3_B_fertig.jpg. 32 33 Anhang Zeichnung des Stirlingmotors [1] Baugruppen 1 [1] Baugruppen 2 [1] Abb. XX: Baugruppe 1 Abb. XX: Baugruppe 3 Abb. XX: Baugruppe 2 Abb. XX: Baugruppe 4 Messung 1: p-t-Diagramm am unteren Messpunkt Dp/bar 0,040 0,030 0,020 0,010 0,000 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 -0,010 -0,020 -0,030 Messzeit/s Dp / bar -0,040 0,040 0,030 0,020 0,010 0,000 5 6 7 8 9 -0,010 -0,020 -0,030 t-p 10 Messung 2: p-t-Diagramm am oberen Messpunkt Dp/bar 0,040 0,030 0,020 0,010 Messzeit/s 0,000 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 -0,010 -0,020 -0,030 p-t -0,040 0,040 0,030 0,020 0,010 0,000 5 6 7 8 9 -0,010 -0,020 -0,030 p-t 10 50 Messung A: p-t Dp/bar 0,400 0,300 0,200 0,100 0,000 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 -0,100 -0,200 -0,300 -0,400 Messzeit/s Dp / bar Messung B: p-t Dp/bar 0,4 0,3 0,2 0,1 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 -0,1 -0,2 -0,3 -0,4 Messzeit/s Dp / bar Messung C: p-t Dp/bar 0,4 0,3 0,2 0,1 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 -0,1 -0,2 -0,3 -0,4 Messzeit/s Dp / bar Messung D: p-t Dp/bar 0,4 0,3 0,2 0,1 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 -0,1 -0,2 -0,3 -0,4 Dp / bar Messzeit/s Messung E: p-t Dp/bar 0,4 0,3 0,2 0,1 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 -0,1 -0,2 -0,3 -0,4 Messzeit/s Dp / bar Messung F: p-t Dp/bar 0,4 0,3 0,2 0,1 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 -0,1 -0,2 -0,3 -0,4 Dp / bar Messzeit/s Mollier h,x – Diagramm für feuchte Luft [2] Datenblatt: Differenzdrucksensor PD Literaturverzeichnis [1] http://www.stirlingmotor.com/, „stirlingmotor.com,“ [Online]. Available: http://www.stirlingmotor.com/. [2] P. D.-I. G. Hagedorn, „Skript: Energieeffizienz und Energieanwendungstechnik,“ 2012.