120920_Pressespiegel Auswahl
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die Initiative KULTUR FÜR ALLE Stuttgart macht sich seit Januar 2010 erfolgreich dafür stark, dass auch Menschen mit wenig Geld daran teilhaben können. Pressespiegel Auswahl ............................................................................................ Entwickelt und gefördert durch die Alexander Gunsilius I Gudrun Hähnel I Peter Jakobeit II BANKVERBINDUNG BW-Bank Stuttgart I Konto 1090961 I BLZ 600 501 01 I www.kultur-fuer-alle.net II SITZ STUTTGART Amtsgericht Stuttgart I VR 720677 I Steuernummer 99019/41634 II VORSTAND Harald Wohlmann (Vorsitzender) I KULTUR FÜR ALLE STUTTGART E.V. I Willi-Bleicher-Str. 20 I 70174 Stuttgart I Tel. 0711 / 828 595 06I Fax 0711 / 224 77-23 I [email protected] I ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. Das Kulturangebot Stuttgarts ist bunt – Zweck des Vereins ist die Förderung der Teilhabe aller Gesellschaftsgruppen an Kunst und Kultur. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt. 1. GOOD NEWS (01.09.2012) "So sehen Sieger aus" 2. STUTTGARTER ZEITUNG (27.02.2012) "Kultur muss für alle zugänglich sein" 3. GOOD NEWS (21.01.2012) "Kultur für alle – Kulturstadt Stuttgart" 4. STUTTGARTER NACHRICHTEN (07.12.2011) "Sparkurs bedroht auch Kulturangebot für Arme" 5. STUTTGARTER ZEITUNG (20.04.2011) "Kostenlose Kultur wird angenommen" 6. STUTTGARTER NACHRICHTEN (20.04.2011) "Ich bin wieder Mensch" 7. STUTTGARTER ZEITUNG (11.01.2011) Kostenlos Kultur für sozial Schwache" 8. CANNSTATTER ZEITUNG (29.04.2010) "Kultur für null Euro findet großen Anklang" 9. GOOD NEWS (AUSGABE 3/10) "Initiative KULTUR FÜR ALLE" 10. PRINZ (AUSGABE 3/10) "0 Euro kostet die Kultur" 11. STUTTGARTER NACHRICHTEN (03. 02.2010) "Kultur für Bürger mit geringem Einkommen" 12. STUTTGARTER ZEITUNG (30.01.2010) "Kultur zum Nulltarif findet großen Anklang" ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. ……………………PRESSESPIEGEL AUSWAHL… Zweck des Vereins ist die Förderung der Teilhabe aller Gesellschaftsgruppen an Kunst und Kultur. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt. Großartig Seite 2 So sehen Sieger aus Jetzt haben wir es schriftlich: Im Ranking deutscher Kulturstädte lief die Kesselmetropole allen anderen Städten davon – und ist ab sofort ganz offiziell die Kulturmetropole des Landes. großen und kleinen Einrichtungen Stuttgarts zu ermöglichen.“ Bild: A. T. Schaefer Jene großen und kleinen Einrichtungen befinden sich in einem regen Austausch mit der Stadt – und dadurch mit Susanne Eisenmann. „Die Mitarbeiter des Kulturamts sind stark in ihren Fachgebieten verankert. Sie sprechen regelmäßig mit den Aktiven und besuchen deren Veranstaltungen“, so die Kulturbürgermeisterin. Dadurch merken sie, wo es klemmt und wo Hilfe notwendig ist, wenn neue Entwicklungen anstehen. Und damit nicht genug: „Einzelne Gemeinderäte und Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter der Kulturverwaltung sind Mitglied in Beiräten und Gremien der Kultureinrichtungen. Hier erfahren sie hautnah, was sich die Einrichtungen wünschen, wohin sie sich entwickeln können und wollen“, beschreibt sie das fruchtbare Verhältnis, das letztlich zu diesem hocherfreulichen Rankingergeb- nis geführt hat. Und damit das auch so bleibt, vertraut die Kulturbürgermeisterin auf das „Zauberwort der Kontinuität“, wie sie es nennt. „Stuttgart ist keine Stadt, die Millionen in ein Event investiert, dessen Effekt Schlagzeilen macht, aber letztendlich verpufft“, erklärt sie. „Diesem langfristigen, vielleicht schwäbischen Herangehen verdanken wir die enorme Breite, Vielfalt und Qualität.“ Auf den Lorbeeren ausruhen kommt für sie jedoch nicht in Frage. Entsprechend engagiert fällt ihr abschließender Blick in die Zukunft aus: „Ich denke an die Planungen zur John-Cranko-Schule und zum Stadtmuseum, an den seit Jahren betriebenen Ausbau der Kulturförderung, an die Nähe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kulturamts zu den Künstlerinnen und Künstlern.“ (BS) Weitere Informationen: www.stuttgart.de, www.kultur-fuer-alle.net Bild: Kunstmuseum Stuttgart Eines der besten des Landes: Das Stuttgarter Opernhaus bei Nacht. Das geht runter wie Öl: Nicht Berlin, München, Hamburg, Frankfurt oder Köln – nein, Stuttgart ist die Kulturhauptstadt Deutschlands. Zu diesem erfreulichen Ergebnis kommt eine großangelegte Studie des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts, die dafür die Kultur in 30 deutschen Metropolen auf den Prüfstand stellte – und Stuttgart zum Sieger kürte. Gefolgt von Dresden, München, Berlin und Bonn ist es demnach unser schönes Städtle, das am meisten für die Kultur tut – und dessen Kulturprogramm von den Bürgern am besten angenommen wird. Einerseits freut uns das ungemein, andererseits haben wir uns gefragt: Welche Ursachen hat dieser Spitzenplatz? Und, ein wenig ketzerisch formuliert: Ist er überhaupt verdient? Wir sprachen mit dem Kulturamt der Stadt Stuttgart und dem Verein „Kultur für alle“, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Bild: Liederhalle „Manchmal ist es mit den Schwaben so: Man zählt zu den besten, aber man geht damit nicht hausieren.“ XXX. Susanne Eisenmann ist mit dem Ergebnis des Rankings sichtlich zufrieden. Als Kulturbürgermeisterin der Stadt Stuttgart weiß sie besser als die meisten anderen, wie es um die kulturelle Seite unserer Stadt steht und sieht die Umfrage als Bestätigung einer bereits geltenden Tatsache: „Das Ranking unterstreicht, was in der Stuttgarter Kulturszene schon lange diskutiert wurde: dass wir zu den wichtigsten deutschen Kulturstädten zählen.“ Dass Bescheidenheit eine schwäbische Tugend ist, wurde angesichts dieser Studie auch im Rathaus deutlich. „Manchmal ist es mit den Schwaben so: Man zählt zu den besten, aber man geht damit nicht hausieren“, meint sie. „Und dann vergisst man manchmal auch selbst, wie gut man eigentlich ist.“ Verdient ist die Spitzenpositionierung in ihren Augen deswegen natürlich nicht weniger. „Der Stuttgarter Gemeinderat und die Kulturverwaltung haben die Kultureinrichtungen seit den 1950er Jahren mit hohem Aufwand unterstützt. Vor allen in den letzten zwei Jahrzehnten wurde immens viel unternommen, um das kulturelle Angebot in der Landeshauptstadt weiter zu auszubauen.“ In dieser Spanne von 20 Jahren hat sich in Stuttgart in der Tat viel getan: Unter anderem wurden die Akademie Schloss Solitude, die Rosenau, das Theater Rampe, der Treffpunkt Rotebühlplatz, die beiden Musical-Hallen, das Friedrichsbau-Varieté, das Produktionszentrum Tanz, das Literaturhaus, das Kinderund Jugendtheater JES, das Kunstmuseum, der Jazzclub Bix, die Wagenhallen und die neue Stadtbibliothek am Mailänder Platz eröffnet. „Und das ist nur 1. September 2012 Moderne Kunst im Herzen der Stadt: Das Kunstmuseum fällt auf. Das Ranking des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts: Für die Bewertung zog das Institut folgende Indikatoren heran: Modernste Technik für tolle Konzertabende: der Beethovensaal der Liederhalle. „Wir werden uns auch in Zukunft dafür stark machen, Menschen mit geringem Einkommen kostenlose Kulturbesuche in großen und kleinen Einrichtungen Stuttgarts zu ermöglichen.“ ein Teil“, bemerkt Eisenmann und fügt hinzu: „Die Renovierung des Areals ‚Unterm Turm‘, der Umzug des Theaterhauses und mehr als ein Dutzend weitere von großen Investitionen begleitete Veränderungen kommen dazu.“ Nicht zu vergessen die weit über die Landesgrenzen hinaus gerühmte Oper, das Ballett, die Staatstheater, die Liederoder Schleyerhalle. Die Stuttgarter Kulturlandschaft ist „immens vielfältig“, wie die Kulturbürgermeisterin urteilt. Und das nicht nur in den großen Häusern, wohlgemerkt: „Wir haben neben dem Kunstmuseum und der Staatsgalerie mit national und international beachtetem Spitzenniveau auch eine prickelnde Kunstszene in den Off-Spaces, die innerhalb der jungen künstlerischen Szene überregional an Bedeutung gewinnt.“ Schnell wird ersichtlich: Die Auszeichnung ist mehr als verdient. Neben den bereits erwähnten Gründen für Stuttgarts Sieg im Wettstreit um den Titel der Kulturhauptstadt spielen auch soziale Gründe in die Entscheidung mit hinein. Der Verein „Kultur für alle“ sorgt dafür, dass das kulturelle Angebot der Landeshauptstadt allen Kesselbewohnern zugänglich ist – und bietet mit einer Bonuscard Vergünstigungen und Rabatte. „Kultur ist ein Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, denn Kulturveranstaltungen sind Anlässe und Orte der Begegnung und des Austausches“, so Eva Ringer von „Kultur für alle“. „Wer wenig Geld hat, spart oft zwangsläufig an Kultur. Außerdem haben Menschen mit geringem Einkommen meistens schlechtere Bildungs- und Aufstiegschancen und bleiben von der Teilhabe am kulturellen Leben ausgeschlossen.“ Hier kommt der Verein ins Spiel: „Die Initiative „Kultur für alle“ geht mit ihrem Angebot gegen die Tendenz der Ausgrenzung an, um allen Menschen Kultur und gesellschaftliche Teilhabe zugänglich zu machen“, so Ringer. Ihrer Erfahrung nach sind die Stuttgarter Bürger sehr kulturinteressiert – eine Tatsache, die sie an den verkauften Theater- und Museumskarten festmachen kann. Das Ziel ihres Vereins ist dennoch klar umrissen: „Wir werden uns auch in Zukunft dafür stark machen, Menschen mit geringem Einkommen kostenlose Kulturbesuche in UÊ UÊ UÊ UÊ UÊ UÊ UÊ UÊ UÊ UÊ UÊ vviÌV iÊÕÌÕÀ>ÕÃ}>Li ÕÃ}>LiÊvviÌV iÀÊLÌ iiÊ À`iÀÌÌiÊvØÀÊi>ÃV ÕÌâ -Ìâ«BÌâiÊÊ/ i>ÌiÀ]Ê"«iÀÊÕ`ÊÃÊiÊ£°äääÊÜ iÀ ØÃÌiÀ`V ÌiÊiÊ£°äääÊÜ iÀ â> Ê`iÀÊiÃV BvÌ}ÌiÊÊÕÌÕÀÃi}iÌ â> Ê`iÀÊ-V ØiÀÊÕ`Ê-ÌÕ`iÌiÊ>ÊÕÃÃV Õi <> Ê`iÀÊ>ÌÛiÊLÌ iÃLiÕÌâiÀÊÕ`Ê/ i>ÌiÀLiÃÕV iÀ ÕÃiÕÃLiÃÕV iÊiÊÜ iÀ â> Ê`iÀÊBÃÌiÕÌiÀØvÌi 1ÃBÌâiÊ`iÀÊÕÌÕÀÜÀÌÃV >vÌÊiÊÜ iÀ 8 Kulturhighlights in den kommenden Monaten 1. Am 23. September 2012 feiert „Don Quijote – Der Träumer von La Mancha“ seine Premiere am Stuttgarter Ballett. 2. Ab dem 15. September 2012 zeigt das Landesmuseum Württemberg in seiner Großen Landesausstellung „Die Welt der Kelten – Zentren der Macht – Kostbarkeiten der Kunst“. 3. Die große Landesausstellung „Mythos Atelier“ mit Werken von Spitzweg bis Picasso ist ab dem 27. Oktober 2012 in der Stuttgarter Staatsgalerie zu sehen. 4. „Das Auge der Welt. Otto Dix und die Neue Sachlichkeit“ ist vom 10. November 2012 an im Kunstmuseum zu erleben. 5. Stuttgarts neues Musical „Sister Act“ zieht am 9. Dezember 2012 mit mächtig Brimborium und Lebensfreude ins SI-Centrum ein. 6. Philipp Poisel gibt im Rahmen seiner „Projekt Seerosenteich“Konzertreihe am 14. Januar in der Liederhalle ein Heimspiel. 7. Giuseppe Verdis „Nabucco“ ist ab dem 24. Februar 2013 in der Oper zu erleben. 8. Hasko Webers Inszenierung von Sibylle Bergs „Angst reist mit“ erlebt seine Uraufführung am 23. März 2013 im Nord-Ableger des Schauspiels Stuttgart. Kulturstadt Stuttgart http://www.goodnews-stuttgart.de/static/print.php?article=2982&headl... 6HLWHGUXFNHQ .XOWXUVWDGW6WXWWJDUW 'HUJHPHLQQW]LJH9HUHLQ.8/785)h5$//(6WXWWJDUWPDFKWNXOWXUHOOH9HUDQVWDOWXQJHQIU MHGHUPDQQ]XJlQJOLFK*HVFKlIWVIKUHULQ-XOLD6FKLQGOHUHU]lKOWZDUXPGLHVVRZLFKWLJLVW 2E+HDY\0HWDORGHU-RKDQQ6HEDVWLDQ%DFKREJURH2SHURGHUNOHLQHV.XQVWNLQR'DVDOOHVLVW.XOWXU XQGSUlJWGDVJHVHOOVFKDIWOLFKH/HEHQ:HUQLFKWDPNXOWXUHOOHQ/HEHQWHLOQHKPHQNDQQQLPPWIROJOLFK QLFKWDPJHVHOOVFKDIWOLFKHQ/HEHQWHLO'DGLHVLQHLQHU*HVHOOVFKDIWQLFKWVHLQVROOWHKDEHQVLFKYRUJXW GUHL-DKUHQ9HUWUHWHUDXV6WXWWJDUWV6R]LDOXQG.XOWXUHLQULFKWXQJHQDP5XQGHQ7LVFKGHU %UJHUVWLIWXQJ6WXWWJDUW]XVDPPHQJHVHW]WXQGGDV.RQ]HSWIUGHQ9HUHLQ.8/785)h5$//( DXVJHDUEHLWHW (LQH3RUWLRQ*OFN 'DV(UJHEQLVLVWGLH%RQXV&DUG.XOWXUGLHVHLWGHP-DQXDUJOWLJLVWÄ(VKDWGDPDOVEHUDOOLQ GHU6WDGWJHEURGHOW³HULQQHUWVLFK-XOLD6FKLQGOHU*HVFKlIWVIKUHULQYRQ.8/785)h5$//(Ä0HKUHUH 6WHOOHQKDWWHQGLH,GHHLUJHQGHWZDVPXVVWHSDVVLHUHQ³0DQFKPDOEUDXFKWHVDXHUHLQHUJXWHQ,GHH QRFKHWZDV*OFNÄ(LQH6WXWWJDUWHU%UJHULQ±PLW/LHEH]XU.XOWXU±VSHQGHWHHLQH6XPPHGLHHV OHW]WOLFKHUP|JOLFKWHGHQ9HUHLQ.8/785)h5$//(]XJUQGHQXQGGLH,GHHXP]XVHW]HQ³VR6FKLQGOHU $XHUGHPVWDQGHQGHP9HUHLQ)|UGHUJHOGHUGHV/DQGHV%DGHQ:UWWHPEHUJ]XU9HUIJXQJ .XOWXUVWHKWMHGHP]X $OV6FKLUPKHUUNRQQWHGHUHKHPDOLJH,QWHQGDQWGHV6WXWWJDUWHU6WDDWVWKHDWHUV+DQV7UlQNOHJHZRQQHQ ZHUGHQ'LHNXOWXUDIILQH'DPHEOHLEWELVKHXWHDQRQ\PÄ6LHLVWDEHUQDFKZLHYRUVHKULQWHUHVVLHUWXQG HQJDJLHUW6LHYHUIROJWPLWUHJHP,QWHUHVVHZDVGHU9HUHLQEHZHJW³IJW-XOLD6FKLQGOHUKLQ]X8QGHU EHZHJWYRUDOOHPGDVVYLHOH0HQVFKHQGHQQRFKLQGHQ*HQXVVYRQNXOWXUHOOHQ9HUDQVWDOWXQJHQZLH .RQ]HUWHQ)LOPIHVWLYDOVRGHU7KHDWHUNRPPHQREZRKOVLHHVVLFKQLFKWOHLVWHQN|QQHQ 9LHOVHLWLJHV$QJHERWVSULFKWYLHOH0HQVFKHQDQ 6HLWGHU*UQGXQJGHV9HUHLQVLVWGLH=DKOGHUEHWHLOLJWHQ.XQVWXQG.XOWXUHLQULFKWXQJHQYRQDXIEHU 6WFNDQJHVWLHJHQÄ,Q6WXWWJDUWKDEHQZLUHLQJURHVXQGYLHOVHLWLJHV.XOWXUDQJHERW9RQJURHQ $XVKlQJHVFKLOGHUQELV]XGHQYLHOHQNOHLQHQ(LQULFKWXQJHQLVWDOOHVGDEHL³HUNOlUW-XOLD6FKLQGOHU EHJHLVWHUW-HEUHLWHUGHU.XOWXUEHJULIIXPVRPHKU0HQVFKHQZHUGHQDQJHVSURFKHQ8QGVFKOLHOLFKLVW DOOHVLUJHQGZLH.XOWXU.XOWXUYHUDQVWDOWXQJHQVLQG$QOlVVHXQG2UWHGHU%HJHJQXQJXQGGHV$XVWDXVFKHV .XOWXULVWHLQ%HVWDQGWHLOGHVJHVHOOVFKDIWOLFKHQ/HEHQV'DUXPVROOWHGDYRQQLHPDQGDXVILQDQ]LHOOHQ *UQGHQDXVJHVFKORVVHQVHLQÄ(LQHGHPRNUDWLVFKH*HVHOOVFKDIWEHVWHKWDXVPQGLJHQJHELOGHWHQ %UJHUQ³PHLQW-XOLD6FKLQGOHU 'LH/HLVWXQJHQGHU.DUWH 'LH%RQXV&DUGDXFK6R]LDOSDVVJHQDQQWJLEWHVEHUHLWVVHLWGHP-DKU3HUVRQHQGLH $UEHLWVORVHQJHOG,,EH]LHKHQDXHUGHP(PSIlQJHUYRQ*UXQGVLFKHUXQJRGHU6R]LDOKLOIH%H]LHKHUYRQ /HLVWXQJHQQDFKGHP$V\OEHZHUEHUOHLVWXQJVJHVHW]XQG)DPLOLHQPLWIQIRGHUPHKU.LQGHUQHUKDOWHQVLH DXWRPDWLVFK'HU=XVDW]Ä.XOWXU³HUP|JOLFKWQHEHQGHU7HLOKDEHDPVSRUWOLFKHQXQGVR]LDOHQ/HEHQ DXFKGHQ=XJDQJ]XNXOWXUHOOHQ9HUDQVWDOWXQJHQ )UHLNDUWHQNRQWLQJHQWDXVDOOHQ3UHLVNDWHJRULHQ Ä'DEHLZDUHVXQVZLFKWLJGDVVQLFKWHLQIDFK5HVWNDUWHQ]XU9HUIJXQJJHVWHOOWZHUGHQ³EHWRQW-XOLD 6FKLQGOHU*HUDGHYRQGHU5HVWNDUWHQSKLORVRSKLHZROOWHQVLHZHJ6WDWWGHVVHQVWHOOHQGLH6WXWWJDUWHU (LQULFKWXQJHQHLQIHVWHV)UHLNDUWHQNRQWLQJHQWDXVDOOHQ3UHLVNDWHJRULHQ]XU9HUIJXQJ$QGHU $EHQGNDVVHPXVVGLH%RQXV&DUG.XOWXUHLQIDFKYRUJHOHJWZHUGHQXQGGLH3HUVRQHUKlOWLKUH.DUWH,Q 0XVHHQLVWHVQRFKHLQIDFKHUÄ+LHUPXVVQXUGHU6R]LDOSDVVJH]HLJWZHUGHQXQGPDQEHNRPPWIUHLHQ (LQWULWW³VR-XOLD6FKLQGOHU (LQJURHU(UIROJ hEHU0HQVFKHQN|QQHQLQ6WXWWJDUWYRQGHP.RQ]HSWSURILWLHUHQ8QGGLH6WXWWJDUWHUQXW]HQLKUH %RQXV&DUG.XOWXUGDVHUJDEHLQHGXUFKGLH%UHXQLQJHU6WLIWXQJHUP|JOLFKWH6WXGLHLPYHUJDQJHQHQ -DKU'LH,QWHUYLHZVPLW9HUWUHWHUQEHWHLOLJWHU(LQULFKWXQJHQ%HIUDJXQJHQYRQ%HVXFKHUQXQGGLH (UKHEXQJGHU%HVXFKHPLW6R]LDOSDVVHUJDEHQHLQHlXHUVWSRVLWLYH5HVRQDQ]=XP=HLWSXQNWGHU 1 von 2 24.01.2012 09:43 Kulturstadt Stuttgart http://www.goodnews-stuttgart.de/static/print.php?article=2982&headl... (UKHEXQJKDWWH.8/785)h5$//(EHUNRVWHQORVH.XOWXUEHVXFKHHUP|JOLFKWGLHODXWGHU %HIUDJXQJHQVRQVWQLFKWUHDOLVLHUEDUJHZHVHQZlUHQ *OHLFKHUPDHQDPJHVHOOVFKDIWOLFKHQ/HEHQWHLOKDEHQ 'LHKRKH%HGHXWXQJYRQ.XOWXUZXUGHGDEHLHUQHXWYHUGHXWOLFKWÄ'HU=XVDPPHQKDQJYRQ%LOGXQJ *HVXQGKHLWVR]LDOHU7HLOKDEHXQGVR]LDOHU*HUHFKWLJNHLWKHLWGDVVDOOHJOHLFKHUPDHQDP JHVHOOVFKDIWOLFKHQ/HEHQWHLOKDEHQN|QQHQ³HUOlXWHUW-XOLD6FKLQGOHU$OOHLQLPHUVWHQ-DKUVSHQGHWHQGLH EHWHLOLJWHQ(LQULFKWXQJHQ.DUWHQLP:HUWYRQ(XUR/DXW6WXGLHKDOWHQHVGLHPHLVWHQ (LQULFKWXQJHQIUVHOEVWYHUVWlQGOLFKVLFKDQGHP9HUHLQ]XEHWHLOLJHQ )LQDQ]LHUXQJQRFKQLFKWJHNOlUW 'LHSRVLWLYHQ5FNPHOGXQJHQUHLFKHQDXHUGHPEHUGLH6WDGWJUHQ]HQKLQDXVÄ:LUKDEHQ 0RGHOOFKDUDNWHU,QDQGHUHQ6WlGWHQZLUGPLWWOHUZHLOHDQlKQOLFKHQ.RQ]HSWHQJHDUEHLWHW³IUHXWVLFK -XOLD6FKLQGOHU$NWXHOOVWHKWHLQ8PEUXFKDQ'HQQZLHGLH)LQDQ]LHUXQJIUGDVNRPPHQGH-DKU DXVVLHKWLVWQRFKRIIHQÄ:LUVWHOOHQXQVJHUDGHQHXDXI³IJW6FKLQGOHUKLQ]X,QIUDVWUXNWXUXQG 9HUZDOWXQJPVVHQJHVWHPPWZHUGHQ9LHOH0LWJOLHGHUKHOIHQGDJHJHQHKUHQDPWOLFK'DVV.8/785)h5 $//(MHGRFKHLQJHVWHOOWZHUGHQZUGHVWHKHQLFKW]XU'HEDWWHÄ:LUPDFKHQZHLWHU³VDJW6FKLQGOHUIHVW HQWVFKORVVHQ*: 85/KWWSZZZJRRGQHZVVWXWWJDUWGH*URVVDUWLJ.XOWXUVWDGW6WXWWJDUWDKWPO 2 von 2 24.01.2012 09:43 www.stuttgarter-zeitung.de STUTTGART MITTWOCH 20. April 2011 STADT, REGION & LAND 21 Region Stuttgart Baden-Württemberg Reportage 24 28 32 Kommentar Überfällig Ballett Die Chance für einen Neubau der John-Cranko-Schule muss genutzt werden. Von Thomas Borgmann J Beliebt bei Bonuscard-Besitzern: das Lindenmuseum (links mit Mandala-Ausstellung), das Kunstmuseum und das Theaterhaus (im Bild das Stück Caveman). Fotos: Zweygarth (2), Theaterhaus Kostenlose Kultur wird angenommen der andere Besucher auch schon im Vor- vor allem über das Internet bekannt gefeld Karten für sich zu reservieren. „Es war macht, künftig werde man die Zielgruppe uns wichtig, dass nicht das Gefühl auf- auch auf anderen Wegen ansprechen, um kommt, dass Restkarten verschenkt wer- die Auslastung zu verbessern. Aufgefallen ist bei der Evaden, die ansonsten verfallen luation auch, dass in Häusern fragten der Möglichkeit, kostenlos Kultur würden“ sagt Julia Schindler. „Das Angebot wird Rund 65 000 Stuttgarter vor allem stark von mit gemischtem Programm, besuchen zu können, eine sehr hohe peretwa dem Theaterhaus oder sönliche Bedeutung zugemessen. „Dieses haben im Jahr 2011 vom Sozidem Landesmuseum mit dem Feedback bestätigt unsere Grund- alamt eine Bonuscard mit Familien mit Jungen Schloss, vor allem das annahme, dass es wichtig ist, Menschen dem Zusatz Kultur ausge- Kindern genutzt.“ Kinderprogramm stark nachmit wenig Geld kulturelle Teilhabe zu er- stellt bekommen, also immer- Julia Schindler vor der gefragt wurde. Der Elternanmöglichen“, sagt Julia Schindler: „Unser hin zehn Prozent der Einwoh- Initiative Kultur für alle ner der Landeshauptstadt. teil unter den knapp 200 BeAngebot funktioniert, wie es gedacht war.“ Bewährt hat sich dabei auch das Prinzip Nur ein Teil davon, so Julia Schindler, sei fragten sei mit 60 Prozent auffallend hoch, der Bonuscard Kultur: Die beteiligten Ein- von Haus aus kulturaffin, wie in allen ande- sagt Julia Schindler. Vielen sei es ein Anlierichtungen verpflichten sich, ein festes Kar- ren Teilen der Gesellschaft auch. Auf der gen, das Interesse ihrer Kinder zu wecken. Insgesamt 52 Theater, Museen, Bühnen tenkontingent in allen Preiskategorien zur anderen Seite gebe es viele MehrfachnutVerfügung zu stellen. Dadurch haben die zer, die regelmäßig ins Theater oder Mu- und Orchester sind momentan KulturpartBonuscard-Besitzer die Möglichkeit, wie je- seum gehen. Bisher habe man das Angebot ner – von der Akademie für gesprochenes Wort bis zum Weißenhofmuseum. Einige würden sich von selbst melden, sogar von KARTEN IM WERT VON 45 000 EURO BEREITGESTELLT außerhalb wie das Museum Ritter in WalMethode Für die Evaluation gebildete (64 Prozent), nur denbuch oder das Freiburger Barockorsind mit 19 der Kultureinrichzwei von zehn waren älter als chester, sagt Ulrike Jäger, Vorstandsvorsittungen Interviews zur Nutzung 50 Jahre. Jeder fünfte hat das zende der Initiative Kultur für alle. Die Sudes Angebots und Reaktionen Angebot mit Kindern genutzt. che nach weiteren Einrichtungen, etwa der Besucher geführt worden. auch Kinos, läuft ständig weiter, was die In 33 Häusern wurden StrichlisRanking Die meisten Besucher Initiative aber vor allem noch braucht, sind ten geführt und Fragebögen für hatte das Theaterhaus (613), Sponsoren. Der Etat von 40 000 Euro ist die Bonuscard-Besucher ausgegefolgt vom Linden-Museum nur bis Ende des Jahres gesichert, über die legt. 198 wurden ausgefüllt. sehr wichtig oder wichtig. Die (305), Kunstmuseum (300), weitere Finanzierung laufen derzeit Gemeisten wünschen sich eine Renitenztheater (299) und spräche mit der Stadt. Gleichzeitig ist das Ergebnis 99 Prozent der Erweiterung des Angebots. Un- dem Jungen Ensemble StuttStuttgarter Kulturprojekt aktuell auch in Befragten gaben an, die Mög- ter den Befragten waren über- gart (272). Insgesamt wurden Berlin und Brandenburg ein Thema, wie lichkeit, kostenlos Kultur durchschnittlich viele Frauen Karten im Wert von 45 000 Helga Breuninger betont: „Dort will man besuchen zu können, sei für sie (64 Prozent) und formal höher Euro bereitgestellt. hef unser Modell übernehmen.“ Bilanz Rund 50 Museen und Theater haben 2010 mehr als 3500 Besuche für Bonuscard-Empfänger ermöglicht. Von Markus Heffner E uphorie kommt bei den Projektverantwortlichen beim Anblick der nackten Zahl noch keine auf, einen guten Anfang sieht Helga Breuninger darin aber allemal: Mehr als 3500 Mal haben die Bonuscard-Empfänger der Landeshauptstadt im vergangenen Jahr eine der knapp 50 Kultureinrichtungen besucht, die bei dem Sozialprojekt „Kultur für alle“ aktuell mitmachen. „Das ist noch ausbaufähig, 10 000 Besuche wären ein guter Schnitt“, sagt die Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Stuttgart, auf deren Initiative die Bonuskarte Kultur Anfang vergangenen Jahres eingeführt wurde. Um das Nutzungsverhalten auswerten zu können und zu sehen, ob das soziale Engagement auch auf fruchtbaren Boden fällt, hat die Initiative nun eine Evaluation durchgeführt und dabei die beteiligten Kultureinrichtungen und auch die Besucher selbst befragt. Neben den Zahlen, die dabei erhoben worden sind, ist für die Verantwortlichen vor allem eine zentrale Erkenntnis von Bedeutung, wie die Geschäftsführerin der Initiative, Julia Schindler, sagt. So hätten fast alle Befragten in den Fragebögen angegeben, dass der Kulturbesuch für sie ohne die Bonuskarte und die Möglichkeit des freien Eintritts nicht möglich gewesen wäre. Ebenso hätten praktisch alle Be- Ein Lichtblick für die John-Cranko-Schule Dreißig Architekturbüros sind aufgefordert, Pläne und Modelle für einen Neubau zu entwerfen. Von Thomas Borgmann Wettbewerb Z wei Jahre vor seinem plötzlichen Tod 1973 hatte der legendäre Choreograf und Ballettdirektor John Cranko eine Idee: „Ohne eigenen Nachwuchs hat unsere Compagnie keine Zukunft. Deshalb müssen wir ein Institut gründen, in dem junge Tänzerinnen und Tänzer aus der ganzen Welt gründlich ausgebildet und auf ihren schönen aber schweren Beruf vorbereitet werden.“ Am 1. Dezember dieses Jahres feiert die JohnCranko-Schule ihr 40-jähriges Bestehen. Und alles deutet darauf hin, dass diese weltweit renommierte Ballettschule zum Geburtstag von Stadt und Land einen Neubau am Urbansplatz geschenkt bekommt. Doch ehe es soweit ist, wird noch einige Zeit vergehen. Immerhin, nach langem und zähem Suchen ist geeigneter Grund und Boden gefunden worden, der dem Land gehört: Rund 9300 Quadratmeter oberhalb des Urbansplatzes, neben der alten Musikhochschule – fünf Minuten zu Fuß von der Oper entfernt. Auf dem Areal stand ehemals ein Wasserwerk; und weil dieses Grundstück genau in einer für die Innenstadt wichtigen Frischluftschneise liegt, sollen nur 5900 Quadratmeter davon bebaut werden. Diese und andere Zahlen, Daten und Fakten kamen gestern im Rathaus auf den Tisch, als der Technikausschuss des Gemeinderats darüber informiert wurde, dass Ende Mai der Architektenwettbewerb startet. Stadt und Land werden dreißig angesehene Büros aus dem In- und Ausland zur Teilnahme auffordern. Sie sollen sich Gedanken darüber machen, wie beim Urbansplatz folgendes Raumprogramm zu verwirklichen wäre: Ein 700 Quadratmeter großer Ballettsaal, in dem auch öffentliche Veranstaltungen stattfinden können; dazu ein halbes Dutzend kleinerer Trainingssäle, nicht zu vergessen Schulungs- und Wohnräume für das Internat, für die Verwaltung sowie diverse Nebenräume. Schließlich hat die John-Cranko-Schule heute rund 150 Schülerinnen und Schüler aus fast allen Kontinenten, 50 Lehrer unterrichten sie. Übrigens, in dem großen Saal soll auch die arrivierte Compagnie bessere Probenbedingungen vorfinden als im Ballettsaal der Staatsoper. Ilse LangeTiedje von der staatlichen Hoch- bauverwaltung Vermögen und Bau sagte gestern vor den Stadträten: „Ende Mai wollen wir diesen Architektenwettbewerb ausschreiben. Im November soll das Preisgericht tagen und eine Entscheidung fällen, wir wollen das Ergebnis noch in diesem Jahr haben.“ Und auf die Frage des CDUKultursprechers Jürgen Sauer, was das Projekt denn kosten werde, sagte die Amtschefin: „Wir gehen von 25 Millionen Euro aus, die sich Stadt und Land nach dem Staatstheatervertrag teilen.“ Allerdings gibt es in den Haushalten von Stadt und Land bis dato noch kein Geld für den Neubau der John-Cranko-Schule. Aber auf beiden Seiten ist man wohl entschlossen, die miserablen räumlichen Verhältnisse, die die Schule seit vielen Jahren in dem Haus Urbanstraße 94 ertragen muss, Von nichts kommt nichts. Wer ein berühmter Tänzer werden will, für den ist die beste Schule gerade gut genug. Foto: Steinert nicht länger hinzunehmen als unbedingt notwendig. Über den genauen Baubeginn, so Lange-Tiedje, lasse sich jetzt jedoch noch nichts sagen. Apropos Geld: Roswitha Blind, die Chefin der SPD-Ratsfraktion, appellierte gestern an Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU): „Der Oberbürgermeister muss sich dieses wichtige Kulturprojekt zu eigen machen und es offiziell zum neuen Doppelhaushalt 2012/13 anmelden.“ Dann könne der Gemeinderat darüber befinden. Jürgen Sauer von der CDU ging freilich schon einen Schritt weiter: „Nach der Sanierung des Schauspiels und der Oper, für die Stadt und Land 55 Millionen Euro investieren, wäre der Neubau der CrankoSchule ein weiteres, wichtiges Signal – dieser Neubau ist mehr als notwendig.“ Michael Kienzle, der Kultursprecher der Grünen, lenkte den Blick auch auf das Umfeld am Urbansplatz: „Der Standort ist gut, das Areal ist schön. Aber wir wollen auch, dass die Grünfläche am Urbansplatz in die Planungen einbezogen wird, ebenso der Verkehr in diesem Quartier.“ Der Neubau allein genüge nicht. Der Baubürgermeister Matthias Hahn (SPD) sagte: „Wir brauchen für dieses Projekt einen neuen Bebauungsplan – das Baurecht liegt also ganz beim Gemeinderat.“ Am 17. Mai, so kündigte Hahn an, werde sich der Technikausschuss noch einmal mit der Ausschreibung des Architektenwettbewerbs beschäftigen. Man wolle alles so gründlich vorbereiten wie nur möglich. ohn Cranko würde sich in seinem Grab auf dem kleinen Friedhof an der Solitude umdrehen. Vor vier Jahrzehnten hat der Begründer des Stuttgarter Ballettwunders klugerweise eine Schule gegründet, um die Zukunft seiner Compagnie auf sichere Beine zu stellen. Doch Stadt und Land, die Verwaltungen wie die Politik, sind mit dieser Schule, die zurecht John Crankos Namen trägt, nur stiefmütterlich umgegangen. Bis heute sonnen sich die Großkopfeten oft und gerne im Glanz des weltberühmten Stuttgarter Balletts, aber es ist jammerwürdig, wie schlecht der tänzerische Nachwuchs tatsächlich untergebracht ist. Eine Visitenkarte ist das alte Schulgebäude an der Urbanstraße wirklich nicht – eher blamabel wie so viele Schulgebäude in dieser Landeshauptstadt. Doch jetzt ist gottlob Abhilfe in Sicht. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr, in dem John Crankos Gründung vierzig wird, gibt es die Chance, das so lange Versäumte endlich nachzuholen – und das ist mehr als überfällig. Am Urbansplatz, nur wenige Fußminuten von der Kulturmeile entfernt, bietet sich die gute Gelegenheit, einen Neubau zu errichten. Immerhin sind Stadt und Land dazu entschlossen, dafür Ende Mai einen internationalen Architektenwettbewerb auszuschreiben – eine reizvolle Aufgabe für die kreativen Planer, die sich in Stuttgart mit einem besonderen Bauwerk hohe Meriten verdienen und einen bleibenden Namen schaffen können. Freilich, jeder noch so schlüssige Entwurf, jedes noch so ansprechende Modell nutzen nichts, wenn das Geld fehlt. 25 Millionen Euro soll das Projekt kosten, Stadt und Land müssen jeweils die Hälfte tragen. Der Gemeinderat steht mit Mehrheit dahinter, was die künftige grün-rote Landesregierung denkt, ist noch offen. Ihr finanzieller Spielraum ist enger als der der Stadt. Trotzdem muss dieser Neubau sein. SSB-Fahrplan Kleine Änderungen ab Gründonnerstag An Gründonnerstag treten bei den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) einige Änderungen im Fahrplan in Kraft. Die Stadtbahn-Linie U 8 wird neu in das Netz eingegliedert und erhält einen neuen Fahrplan. Sie verkehrt im 20-Minuten-Takt vom Vaihinger Bahnhof zu den Minuten 2, 22 und 42 (sieben Minuten später als heute). Aus Richtung Ostfildern starten die Züge dann zu den Minuten 1, 21 und 41 (sechs Minuten später als heute). Einige Änderungen ergeben sich auch auf der Linie U 1 in dem Abschnitt zwischen Vaihingen und dem Österreichischen Platz. In Richtung Fellbach fahren die Züge ab Donnerstag vom Vaihinger Bahnhof eine Minute früher ab. Ab dem Charlottenplatz gilt dann aber wieder der aktuelle Fahrplan. Durch diese Änderung wird Umstieg von der U 1 auf die U 4 an der Haltestelle Vogelrain in Heslach verbessert. Um auch den Umstieg von der Buslinie 82 auf die Stadtbahn U 1 zu gewährleisten, fährt der Bus in Richtung Waldeck an allen Haltestellen ab Rohr bis zur Waldburgstraße eine Minute früher ab. Auf der Linie U 2 zwischen Botnang und Neugereut erfolgt samstags und sonntags die erste Fahrt bereits um 4.52 Uhr. In Gegenrichtung fährt der erste Stadtbahnzug ab Haltestelle Rathaus ebenfalls fünf Minuten früher. wos Wohin an Ostern? Ausflugstipps Karfreitag und Ostern nahen – und damit eine ganze Reihe freier Tage. Auf den Panoramaseiten 26 und 27 gibt die Stuttgarter Zeitung allerlei Tipps für Tripps zu unbekannteren und auch bekannten Orten in der Landeshauptstadt. Aus produktionstechnischen Gründen erscheinen die Seiten im Lokalteil deshalb ausnahmsweise in einer geänderten Abfolge. StZ Kontakt Lokalredaktion Telefon: 07 11/72 05-12 71/12 72 E-Mail: [email protected] Kulturmagazin Nummer 92 • Mittwoch, 20. April 2011 17 Unser Tipp Brauns Niederungen Warum wirft man daheim saure Milch in den Müll, stellt sie im Büro aber in den Kühlschrank? Was sind Aderendhülsen? Warum rücken einem manche Leute im Gespräch so sehr auf die Pelle? Beobachtungen über absonderliche Alltagsphänomene, Sitten und Unsitten und die eigenartige Gattung Mensch; klasse Pointen, eine nie aufdringliche Moral und der amüsant-amüsierte persönliche Ton machen den Charme von Adrienne Brauns Kolumnen aus, die samstags im Wochenendteil der „Stuttgarter Zeitung“ erscheinen. Schön, dass der Tübinger Silberburg-Verlag die Texte gesammelt und jetzt unter dem Titel „Von den Niederungen des Seins oder Tutti Bikini capta sunt“ als Buch veröffentlicht hat. Heute um 20 Uhr stellt die Kunst- und Theaterkritikerin Adrienne Braun ihre gesammelten Kolumnen im Literaturhaus vor. Die Stuttgarter Literaturwissenschaftlerin Hannelore Schlaffer unterhält sich mit ihr über die kleine feine Form. (StN) Bücher der Woche P. G. Wodehouse: Onkels Erwachen. Aus dem Englischen von Thomas Schlachter. Epoca, Zürich. 266 Seiten. 19,95 Euro Von der John-Cranko-Schule kommt Louis Stiens im Herbst als Eleve zum Stuttgarter Ballett. Dort will der 19-Jährige tanzen – und für die Noverre-Gesellschaft erneut choreografieren Foto: Verena Fischer Von Gunther Reinhardt Hang zu widerstrebenden Gefühlen Der John-Cranko-Schüler Louis Stiens gewinnt für seine Choreografie „Mäuse“ den Beo-Preis Wer als Eleve zum Stuttgarter Ballett kommt, ist meist ein unbeschriebenes Blatt. Nicht Louis Stiens. Der 19-jährige Münchner ist schon als Nachwuchschoreograf aufgefallen. Von Julia Lutzeyer Unterricht und Training an der JohnCranko-Schule. Proben für John Neumeiers „Kameliendame“ für die nächste Spielzeit als Eleve beim Stuttgarter Ballett. Und im Mai sind Diplomprüfungen. Viel Zeit bleibt Louis Stiens, Ballettschüler der Akademieklasse A, fürs Choreografieren nicht. Dabei will der 19-jährige Münchner beim nächsten Noverre-Abend Junge Choreografen im Juli unbedingt wieder ein Stück beisteuern. 2010 stellte er in diesem Rahmen „Mäuse“ vor. Eine Auseinandersetzung mit dem Lebensgefühl Jugendlicher in der Pubertät zu einem Popsong von Tori Amos. Mit diesem eigenwillig und frischen Stück – getanzt von seinem Mitschüler Robert Robinson – hatte er nicht nur Kritiker und Publikum beeindruckt. Tadeusz Matacz, Leiter der John-Cranko-Schule, nahm es sogar ins hiesige Bühnenprogramm auf und zu einer Gala nach Lausanne mit. Zudem ermunterte er ihn, damit als erster Vertreter der Helena Waldmann im Theaterhaus In die Erlebniswelt einer Vergessenden dringt Helena Waldmanns neues Tanzstück „Revolver besorgen“ ein. Uraufgeführt wurde das von Tänzerin Brit Rodemund interpretierte Nachdenken über Demenz im vergangenen November in München; nun tourt die neue Produktion von Helena Waldmann und ist am 6. und 7. Mai, jeweils um 20.30 Uhr, im Theaterhaus in Stuttgart zu Gast. Mit brisanten Themen hat sich die Berliner Tanz- und Theaterkünstlerin Waldmann einen Namen gemacht. In „Letters From Tentland“ zum Beispiel ließ sie iranische Frauen in Zelten tanzen. (StN) John-Cranko-Schule überhaupt beim BeoWettbewerb beruflicher Schulen der Baden-Württemberg-Stiftung teilzunehmen. Stiens gewann. Für „Mäuse“ bekam er einen ersten Preis. Wer steckt hinter dem jungen Talent? Ein schmaler Mann mit wachem, intensivem Blick aus türkisgrünen Augen. Aufgeweckt, sehr zugewandt, eloquent, überlegt. Ein paar Worte, schon ist man bei dem Aspekt, der im Lauf des Gesprächs immer wieder zur Sprache kommen wird. „Schon als Kind war ich von der Bühne extrem angezogen und hatte zugleich große Angst vor ihr“, erinnert sich Stiens an erste Theaterbesuche mit seinen Eltern, beide Absolventen des Mozarteum Salzburg, Gitarristen und Musikpädagogen. Ein musisches Elternhaus. Doch zum Tanz ging es wie für viele Jungs über den Sport. „Für mich war es schon als Dreijähriger eine Bestrafung, meinen Eltern nicht vortanzen zu dürfen“, erzählt Stiens. „Doch die sahen darin nur einen Bewegungsdrang und steckten mich in den Sportverein.“ Ein Purzelbaum war es, der eine Beobachterin sagen ließ: „Da fehlt nur Musik.“ „Dadurch begriffen meine Eltern, dass es für mich nicht die Bewegung, sondern der Tanz war.“ Nach erstem Ballettunterricht an einer privaten Schule wurde der sechsjährige Louis in die Heinz-Bosl-Stiftung aufgenommen. Zwölf Jahre stand er dort an der Stange, sprang und wirbelte durch die Diagonale, spielte Klavier, zeichnete viel und machte in München Abitur. Von der Akademie der John-CrankoSchule hatte er an der Isar nur das Beste gehört. Unmöglich, so glaubte er, dort angenommen zu werden. „Dass ich mich beworben habe, war fast ein Scherz. Ich dachte nicht, dass ich die Aufnahmeprüfung schaffe.“ Sein Anspruch ist, an die Grenzen und darüber hinaus zu gehen Er sollte sich täuschen. Erst in Stuttgart ging ihm auf, dass nicht nur die Schule, auch die Ballettkompanie ganz vorne mitspielt. Nicht zuletzt wegen des umfassenden Repertoires – von Crankos Klassikern hin zu einem Marco Goecke, als dessen Fan sich Stiens zu erkennen gibt. „Vielleicht ist das Choreografieren eine Art Ersatz fürs Zeichnen geworden“, sagt Stiens. Angefangen hat er 2009 noch in München mit einem namenlosen Pas de deux. „Beim Choreografieren kann ich meine Kreativität ausleben.“ Nur Schrittvorgaben zu folgen genügt dem angehenden Tänzer nicht. Auch deshalb ist ihm das Moderne mit seinen gegenwärtigen emotionalen Zuständen nä- her als das klassische Ballett. Das war nicht immer so. Als Kind war es „Schwanensee“, das ihn tief beeindruckte. Das erste Ballett, das er auf der Bühne sah, hallt bis heute in ihm nach. „Außerdem ist es wichtig zu wissen, woher eine Kunstform kommt.“ Aber: „Wenn in klassischen Stücken nur die tadellose Oberfläche gewollt ist, fehlt die Ehrlichkeit.“ Stiens sucht in einem Tanzstück nach Gefühlen, die echt sind und tief aus dem Inneren kommen. „Es reizt mich, Wohlbefinden und Unbehagen zur selben Zeit zu erzeugen. Wenn ich könnte, würde ich auf der Bühne ein ganzes Bündel an Ideen zusammenbringen, die in einen riesigen Gefühlskollaps münden.“ An die Grenzen und darüber hinaus zu gehen, das ist sein Ansporn. „Viele Bilder in mir sind so abstrus, dass ich fast Angst vor ihnen habe.“ Dass Stiens Marco Goecke als Vorbild nennt, überrascht da nicht. Doch das hat seine Tücken, wie Stiens rückblickend an seinem dritten und jüngsten Stück „Still Light“ erkannt hat. Thematisch wollte er damit etwas über den Wettbewerbszirkus und das Buhlen um Aufmerksamkeit erzählen, formal bezeichnet er seine Choreografie heute „als Fehlschlag“: Zu groß die Nähe zu Goeckes düster-filigranen Ästhetik. Übel nahm es der Hauschoreograf dem Nachwuchstalent wohl nicht. Goeckes Kommentar: „Das lernst du auch noch.“ Louis Stiens ist schon dabei. Und wieder träumt Ludwigsburg vom Oscar Gregor Erler von der Filmakademie Baden-Württemberg geht ins Rennen um den Studenten-Oscar Gregor Erler hat schon einige Preise gewonnen mit seinem Diplomfilm an der Ludwigsburger Filmakademie, dem 27-minütigen Thriller „St. Christophorus: Roadkill“, in dem ein Rechtsanwalt auf einer nächtlichen Autofahrt Zeuge eines Unfalls wird und in einen bösen Albtraum gerät. Nun hat Erler es damit auch in die Vorauswahl für den diesjährigen Studenten-Oscar geschafft. Insgesamt 52 Teilnehmer aus 32 Ländern – darunter Kuba, Israel und Spanien – haben in diesem Jahr Beiträge eingereicht, wie die Academy of Motion Picture Arts and Sci- ences in Beverly Hills am Montag mitteilte. Sechs davon stammen von deutschen Filmhochschulen, neben der Filmakademie Baden-Württemberg sind das die Kunsthochschule für Medien Köln, die Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Brandenburg, die Münchner Hochschule für Fernsehen und Film, die Hamburg Media School und die Film- und Fernsehakademie Berlin. 2007 hatte sich der Ludwigsburger Regie-Student Toke Constantin Hebbeln mit dem Film „Nimmermeer“ gegen die interna- tionale Konkurrenz durchgesetzt, 1998 war Thorsten Schmidt mit seinem Diplomfilm „Rochade“ erfolgreich. Mit den Studenten-Oscars ehrt die Akademie seit 1972 jährlich jeweils einen Auslandsregisseur und junge Talente aus den USA. Gewinner des Nachwuchspreises mischen häufig auch bei der großen Oscar-Verleihung mit: Seit 1972 konnten sie 43 OscarNominierungen holen, achtmal hat einer von ihnen die Trophäe bekommen. In diesem Jahr werden die Studenten-Preise am 11. Juni in Beverly Hills verliehen. (ha/dpa) „Ich bin wieder Mensch“ Erste Bilanz des Projekts „Kultur für alle“ – Kostenloses Angebot an sozial Schwache von 50 Einrichtungen „Wir unterstützen die Initiative ,Kultur für alle‘“, heißt es an etlichen Programmpunkten des Theaterhauses. Einige wissen Bescheid, was das bedeutet: Sozial schwache Bürger Stuttgarts können diese Veranstaltungen kostenlos besuchen. Seit Januar 2010 gibt es die Initiative „Kultur für alle“. Unter dem Dach der Breuninger-Stiftung hat sie sich zum Ziel gesetzt, dass auch jene am kulturellen Leben teilnehmen können, die sich dies aufgrund ihres geringen Einkommens eigentlich nicht leisten könnten. Die Stadt unterstützt dies, indem dieses Kulturangebot automatisch an den Pass angekoppelt ist, mit dem sozial Schwache Vergünstigungen in den verschiedensten Einrichtungen bekommen. 65 000 Bürger haben in Stuttgart solch einen Sozialpass, etwa 3500 von ihnen haben 2010 dieses Kulturangebot genutzt, wie eine erste Evaluation ergab, die im Auftrag der Breuninger-Stiftung erstellt wurde. Das ist nur eine Momentaufnahme, da einige Kultureinrichtungen erst gegen Ende des vergangenen Jahres dazugestoßen sind. Inzwischen sind es 50 Häuser, die sich daran beteiligen. Theater wie die Schauspielbühnen, die Rampe oder das Junge Ensemble haben ein gewisses Kontingent an kostenlosen Karten, da den Raumkapazitäten Grenzen gesetzt sind, Museumsangebote etwa des Kunstmuseums, des Linden-Museums oder des Porsche- sowie des Mercedes-Benz-Museums haben keinerlei Beschränkungen. Die Reaktionen derjenigen, die dieses Angebot bisher angenommen haben, sind positiv: „Ein Stück Lebensqualität“ habe sie wieder gewonnen, schreibt eine Rentnerin, „ich bin wieder Mensch“, fügt eine junge Frau hinzu. „Ich kann wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen“, lautet eine Foto: privat Von Armin Friedl Reaktion vieler. Das Abrufen von 3500 kostenlosen Karten belegt aber auch, dass noch viel zu tun ist. Auch da bietet sich die Breuninger-Stiftung an, die vor allem Ideen umsetzt, die sich später anderweitig finanzie- „Wir sind gut aufgestellt, andere Städte wollen dieses Projekt ebenfalls übernehmen“ Helga Breuninger Stiftungs-Vorstandsvorsitzende ren können. Und da gibt es etwa die Theater- oder die Lesepaten, die ein Publikum ansprechen, das bislang eher kulturfern war. „Wir sind gut aufgestellt, andere wollen dieses Projekt übernehmen“, erklärt Helga Breuninger, Vorstandsvorsitzende der Stiftung. Statistisch sieht die Nutzung des kos- tenlosen Besuchs bislang so aus: Etwa zwei Drittel kommen in Begleitung, knapp die Hälfte mit einem Familienmitglied, jeder Fünfte mit seinen Kindern. 64 Prozent der Nutzer waren Frauen, ebenfalls 64 Prozent sind höher gebildet, haben zumindest eine Fachhochschulreife. Am begehrtesten waren bislang das Theaterhaus (613 Karten), das Linden-Museum (305), das Kunstmuseum (300), das Renitenz-Theater (299) und das Junge Ensemble Stuttgart (272). Wer mit Kindern unterwegs war, entschied sich naheliegenderweise vor allem für das Junge Ensemble, dann für das Junge Schloss, für das Naturkundemuseum, für das Kommunale Kontakt Theater sowie für das Kindertheater Kruschteltunnel. „Kultur für alle“ gibt es unter anderem heute zur Generalprobe des Konzerts „60 Jahre SWR-Big-Band“ im Theaterhaus oder am Karfreitag für den PhilharmoniaChor in der Liederhalle. Dass es sich bei diesem ausgesprochen hübsch gestalteten Band um einen Roman handelt, ist zwar als großspurige Behauptung auf der Vorderseite zu lesen. Doch eher kommt man sich in „Onkels Erwachen“ wie in einer herrlich turbulenten Boulevardkomödie vor. Türen fliegen auf und zu, aufgebrachte Menschen stürmen von rechts nach links und von links nach rechts durch Landhäuser, Parkanwesen oder Herrenclubs. Es gibt amouröse Verwicklungen, familiäre Dispute. Und anstatt erzählerisch weit auszuholen, lässt P. G. Wodehouse, der von der „Financial Times Deutschland“ zum „Großmeister der Sprachzwirbelei“ ernannte britische Autor und Humorist, lieber seine skurrilen Protagonisten ausführlich zu Wort kommen. Da ist zum Beispiel Pongo Twistelton, der notorisch unter Geldnot leidet und der seinen reichen Kumpel Horace Pendlebury-Davenport anpumpen will. Dieser wiederum ist mit Pongos Schwester Valerie liiert und tendiert zur Eifersucht. Er hat Valerie von Claude Potts beschatten lassen, dessen Tochter ist wiederum die Verlobte eines Cousins von Horace. Sind Sie verwirrt? Frederick Twistelton, der fünfte Earl von Ickham – besser Onkel Fred –, ist es auch. Das hält ihn aber nicht davon ab, in diesem Durcheinander eifrig mitzumischen. Zum Vergnügen des Lesers natürlich. Klaus Böldl: Der nächtliche Lehrer. S.-Fischer-Verlag, Frankfurt am Main. 125 Seiten. 16,95 Euro Von Nicole Golombek Wenn ein gebildeter Autor wie Klaus Böldl, 1964 in Passau geborener Autor und Skandinavist, seinen Erzähler häufig und auffallend beiläufig Hummeln beobachten lässt, darf man davon ausgehen: Es ist ein Leitmotiv, keine Schlamperei. Tatsächlich sagt der Aberglaube, dass Hexen und Teufel gern Hummelgestalt annehmen, wichtiger noch für diese traurige Geschichte aber: Ein Hummelvolk überlebt in Europa nur einen Sommer. Im Norden Europas, in einer kleinen Stadt, lernt der Lehrer Lennart eine Frau kennen. Ihre Liebe währt kurz und endet tödlich. Die Hummeln, die der Erzähler über ungemähte Wiesen und Beete eines Schulgartens kreiseln lässt, werden zu brummenden Todesboten. Böldl nutzt die Geschichte des sich zunehmend von der Welt abwendenden Lehrers für Stilübungen. Wie in einem Bergman-Film inszeniert er das Hell-Dunkel, fahles Licht, gleißende Helle, und das Dunkel des kühlen Waldes. Er achtet auf Details, das dünne blonde Haar eines Kneipenbesuchers, das Brandloch im Vorhang, ein vibrierendes Birkenblatt. Der wiegende Rhythmus, die präzisen Beobachtungen und schweigsamen Figuren, all das erzeugt eine sanfte Melancholie, in der man sich gern verliert. Szene Allein mit der Angst Die Stuttgarter Choreografin Katja Erdmann-Rajski begibt sich für ihre Reihe der Wahl-Verwandtschaften auf die Spuren von Alfred Hitchcock. „Die Zelle. Hitchcocks Traum(a)“ heißt ihr neues Tanzstück, das sich mit der Dramaturgie der Angst und dem Wunschtraum des Meister-Regisseurs befasst, einmal einen Film in einer Telefonzelle zu drehen – gefangen in der Zelle des eigenen Ichs, allein mit der Angst. Uraufführung ist am 20. Mai im Theater Rampe. (StN) STUTTGART 19 STUTTGARTER ZEITUNG Dienstag, 11. Januar 2011 | Nr. 7 Kostenlos Kultur für sozial Schwache Nestwerk: auch Mieter müssen um Geld bangen Bilanz Inzwischen machen 50 Einrichtungen bei dem Bonusprogramm mit. Dessen dauerhafte Finanzierung ist noch offen. Von Nicole Höfle Insolvenz Für Kautionen hat es keine gesonderten Konten gegeben. Von Mathias Bury A m Freitag zur Lesung, am Samstag ins Theater, am Dienstag zum Vortrag über ferne Länder – Sina Wack (Name geändert) ist fast jeden Abend auf einer Kulturveranstaltung irgendwo in der Stadt zu finden. Möglich macht ihr dies die Bonuskarte Kultur, die die Bürgerstiftung zusammen mit Kulturschaffenden vor knapp einem Jahr ins Leben gerufen hat. Sina Wack ist Hartz-IV-Empfängerin, hat im Monat 359 Euro zur Verfügung und feut sich darüber, kostenlos Veranstaltungen besuchen zu können. „Ich könnte mir die Theaterbesuche gar nicht leisten“, sagt die 31-jährige Stuttgarter Künstlerin und versichert. „Ich bedanke mich auch jedesmal fein, weil mir die Abwechslung guttut.“ Vor einem Jahr ist die Bonuskarte Kultur an den Start gegangen, für die Verantwortlichen ist die Initiative „Kultur für alle“ schon jetzt ein großer Erfolg. „Wir haben viele positive Rückmeldungen von den Kultureinrichtungen und den HartzIV-Empfängern bekommen“, versichert die Geschäftsführerin der Initiative, Julia Schindler. Das Prinzip der Bonuscard Kultur ist einfach: Die beteiligten Einrichtungen verpflichten sich, je nach Auslastung und Möglichkeiten ein Kartenkontingent in allen Preiskategorien zur Verfügung zu stellen. Die Bonuskarten-Inhaber haben so die Möglichkeit, Karten schon im Vorfeld zu reservieren. „Wichtig war uns, von der Restkartenphilosophie wegzukommen. Hartz-IV-Empfänger sollten genauso die Chance auf einen guten Platz haben wie jeder andere auch“, sagt Schindler. Auswertung kommt erst im Frühjahr Gestartet ist die Initiative mit 20 Kultureinrichtungen, inzwischen sind 50 daraus geworden. Dazu zählen große Namen wie Kunstmuseum, Literaturhaus, die Schauspielbühnen und das Theaterhaus, aber auch kleinere Einrichtungen wie das Kulturzentrum Merlin und der Bix Jazzclub. Neu hinzugekommen sind das Porsche- BONUSKARTEN VON DER STADT Ausgabe Etwa 65 000 Bonuskarten gibt die Stadt Stuttgart jedes Jahr an bedürftige Menschen aus, die meisten davon sind Hartz-IVEmpfänger. Wer Anspruch auf die städtische Bonuskarte hat, erhält seit dem vergangenen Jahr auch die Bonuskarte Kultur, die den Inhabern freien Eintritt zu bestimmten Kulturveranstaltungen sichert. Die Bonuskarte Kultur geht zurück auf die Initiative „Kultur für alle“, die von der Bürgerstiftung angestoßen wurde. Angebot Inzwischen beteiligen sich fast 50 Kultureinrichtungen, darunter namhafte Theater und Spielstätten der Stadt, an dem BonuscardProgramm. Alle Beteiligten haben sich verpflichtet, ein festes Kontingent aus Karten aller Preiskategorien für die sozial Schwachen zur Verfügung zu stellen. höf und das Mercedes-Benz-Museum sowie das Museum für Naturkunde. Wie viele Hartz-IV-Empfänger im vergangenen Jahr kostenlos Kultur getankt haben, kann derzeit niemand sagen. Zwar wurden HartzIV-Empfänger und auch die beteiligten Einrichtungen befragt, eine Auswertung liegt aber noch nicht vor. Bisher gibt es Zahlen nur für einzelne Einrichtungen: Das Renitenztheater hat 2010 etwa 230 Karten an Bonuskarten-Inhaber ausgegeben, das Junge Ensemble Stuttgart mehr als 200 und die Stiftsmusik mehr als 160 Karten. N „Kunst unabhängig vom Geldbeutel“ Im Literaturhaus hat sich eine kleine Gruppe von Hartz-IV-Empfängern zu Stammbesuchern entwickelt: „Wir haben eine Handvoll Bonuscard-Inhaber, die fast zu jeder Veranstaltung kommen“, erzählt Stephanie Hofmann vom Literaturhaus, das im Schnitt 120 Lesungen im Jahr anbietet. Im Naturkundemuseum werden bisher fünf bis zehn Karten im Monat an sozial Schwache ausgegeben bei insgesamt rund 200 000 Besuchern im Jahr. Groß ist die Nachfrage im Theaterhaus, wo 2010 mehr als 460 Karten an Hartz-IV-Empfänger gingen. „Wir reservieren bei Eigenproduktionen ungefähr zehn Prozent der Tickets für Bonuskarten-Inhaber. Bisher ist noch niemand abgewiesen worden, wenn das Kontingent ausgeschöpft war“, sagt Antje Mohrmann vom Theaterhaus. Allerdings gibt es Einschränkungen: Die Vergünstigung greift nicht für alle Veranstaltungen. Die beteiligten Kulturschaffenden sind voll des Lobes für die Initiative. „Für uns sind die Eintrittsgelder zwar wichtig, aber wir wollen auch, dass sozial Schwache ins Museum kommen können“, sagt etwa Tobias Wilhelm vom Naturkundemuseum. Stephanie Hofmann vom Literaturhaus spricht von einem wichtigen Signal: „Jeder kann Kultur genießen, unabhängig vom Geldbeutel.“ Allerdings gibt es auch Einrichtungen, die bewusst andere Wege gehen, unabhängig von der Initiative. Die Staatsgalerie zum Beispiel, die mittwochs und samstags allen freien Eintritt in ihre Sammlungen gewährt. Oder die Stuttgarter Staatstheater, die auf ihre eigene Preispolitik setzen: „Wir bieten in allen Spielstätten günstige Karten für maximal acht Euro und sorgen damit für sozialen Ausgleich“, sagt Vertriebsleiter Bernhard Utz. Die Initiatoren von Kultur für alle hoffen natürlich, weitere Partner zu gewinnen. Was sie aber derzeit vor allem brauchen, sind Sponsoren. Die Finanzierung der Bonuskarte Kultur, an die eine Teilzeitstelle geknüpft ist, ist nur für zwei Jahre gesichert. Rund 40 000 Euro beträgt das Budget im Jahr, die bisher über eine große Spende und die Bürgerstiftung aufgebracht werden. „Wir wollen weitermachen, hoffen aber auch auf Unterstützung der Stadt“, sagt Corinna Walz vom Vereinsvorstand. Die Bonuscard Kultur öffnet viele Türen: zum Familientag im Schloss Rosenstein, zur Autoschau im Porsche-Museum, zu Esther Schweins im Theaterhaus, zu Jazz im Bix, zu den Bällen im Linden-Museum und zur Kinderkunst im Kunstmuseum. Fotos: Steinert, Zweygarth Bahn macht weiter – die Demonstranten auch Begleitet von Protesten werden die Arbeiten rund um den Hauptbahnhof fortgesetzt. Von Thomas Braun und Jan Georg Plavec Stuttgart 21 D ie Weihnachtspause ist endgültig Am Morgen hatten Mitarbeiter des vorbei, Gegner und Befürworter Energieversorgers EnBW gestern Baumades Bahnprojekts Stuttgart 21 zei- schinen vor dem Hauptbahnhof aufgefahgen wieder Präsenz. Die Bahn nahm ges- ren und den Verlauf von Stromleitungen tern die für die Dauer der Schlichtungsge- im Bereich des Kurt-Georg-Kiesinger-Platspräche unterbrochenen Bauarbeiten, be- zes am Nordausgang markiert. Heute wird gleitet von Protesten, wieder auf. Und am dort mit der Verlegung einer 220 Meter Abend demonstrierten erstmals in diesem langen Starkstromleitung begonnen. Die Jahr erneut Tausende gegen den Bau des bestehende Kabeltrasse muss weichen, um geplanten unterirdischen Tiefbahnhofs – Platz für den Bau des geplanten unterirdidie Organisatoren zählten mehr als 7000 schen Technikgebäudes zu schaffen. Das Teilnehmer, die Polizei 4000. Starkstromkabel sichert die Versorgung Auf der ersten Montagsdemo im neuen der Stuttgarter Innenstadt. Die Arbeiten Jahr sprachen Brigitte Dahlbender und Vol- verlaufen innerhalb des bereits eingezäunker Lösch weniger von der Wiederauf- ten Baufelds vor dem abgerissenen Nordflünahme der Arbeiten, sie betongel des Hauptbahnhofs. ten vor allem die Bedeutung Proteste behindern Die neue Kabeltrasse soll des Themas S 21 für die Land- die Arbeiten unter dem Parkplatz hintagswahl. „Wir sind nicht in durchgeführt werden. In mehder Phase nach dem Konflikt, am Nordausgang. reren Bauabschnitten wersondern mitten drin“, sagte den Kabelschutzrohre eingedie Landesvorsitzende des Bundes für Um- baut, die entsprechenden Gräben werden welt und Naturschutz. Theaterregisseur danach wieder zugeschüttet. Während der Lösch rief zum zivilen Ungehorsam auf: Bauphase, die voraussichtlich acht bis zehn „Niemand wird das Projekt weiterbauen Wochen dauert, sind dort nicht alle Stellplätze verfügbar. Darüber hinaus sucht die können, wenn wir physisch präsent sind.“ Ministerpräsident Stefan Mappus Bahn zurzeit Ersatzstandorte für die Ver(CDU) gibt sich ungeachtet dieser Proteste setzung von 15 Bäumen, die am Rande des überzeugt, dass das 4,1 Milliarden Euro Parkplatzes stehen. Schon kurz nach Beteure Bahnprojekt umgesetzt wird. „Ab ginn sind die Arbeiten durch Proteste beheute wird wieder gebaut, und der Bau hindert worden. Rund 50 Stuttgart-21-Gegwird weitergehen“, sagte Mappus auf dem ner der sogenannten „Parkschützer“-InitiaJahresempfang der Industrie- und Han- tive demonstrierten vor dem Bauzaun gegen den Einsatz von Baufahrzeugen. Die delskammer in Karlsruhe. Polizei löste am Mittag eine Blockade vor dem Zaun auf. Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 war nach eigenen Angaben nicht an der Aktion beteiligt. Sitzblockaden sind laut Stocker erst wieder vorgesehen, wenn Bäume gefällt oder umgepflanzt werden oder der Südflügel des Hauptbahnhofes abgebrochen wird. Unterdessen hat die Bahn gestern auf dem Grundstück Jägerstraße 14 bis 18 – der ehemaligen Bundesbahndirektion – eine Messpegelstelle für das Grundwassermanagement eingerichtet. Ein Bohrer ist bereits installiert, weitere Messstellen am KurtGeorg-Kiesinger-Platz sollen in den kommenden Tagen folgen. Auch an der Zentrale des Grundwassermanagements am nördlichen Rand des Schlossgartens werden die Arbeiten fortgesetzt. Die vorübergehend stillgelegte Baustelle wird wieder eingerichtet, das Gelände wird für weitere Arbeiten vorbereitet. Mit dem Grundwassermanagement sollen während der Bauarbeiten für den Tiefbahnhof etwaige Veränderungen des Wasserpegels überwacht und erfasst werden. Mittels eines insgesamt 17 Kilometer langen Netzes oberirdisch verlegter Rohre wird Grundwasser aus den einzelnen Baugruben für den Betontrog abgepumpt, gereinigt und dann wieder über Brunnen in den Boden infiltriert. Weitere Bilder vom Protest unter www.stuttgarter-zeitung.de/foto icht nur etliche Handwerker, Architekten und Banken oder die Zeichner des Nestwerk-Fonds bei der GLS-Bank gehören zu den Geschädigten der insolventen Stiftung Nestwerk, auch zahlreiche Mieter dürften Geld verlieren. So hat sich in der Zwischenzeit herausgestellt, dass die Stiftung erhaltene Mietkautionen nicht auf einem speziellen Konto gesichert, sondern die Gelder einfach dem Stiftungsvermögen zugeschlagen hat. Betroffen davon sind all jene Mieter der Nestwerk-Objekte, die einen Mietvertrag mit der Stiftung selbst haben. Wie viele Personen dies insgesamt sind, lässt sich gegenwärtig nicht genau sagen. Bei den vermutlich verlorenen Kautionen dürfte es sich aber um eine hohe fünfstellige Summe handeln. So hat alleine die Landeshauptstadt 329 Belegungsrechte für Wohnungen in den 17 sehr unterschiedlich großen Nestwerk-Immobilien in der Stadt. Nicht um ihr Geld bangen müssen immerhin all jene Mieter, die zwar in Nestwerk-Wohnungen eine Bleibe gefunden haben, aber einen Vertrag mit Generalmietern wie der Caritas und der Evangelischen Gesellschaft (Eva) haben. Die beiden Wohlfahrtsverbände betreuen dort etwa von Wohnungslosigkeit bedrohte oder seelisch kranke Menschen. „Wir sind zum Glück nicht betroffen“, sagt Jürgen Armbruster, der als Vorstand bei der Eva die Dienste für Mieter von Menschen in Woh- Caritas und nungsnot und die Dienste für seelische Eva müssen Gesundheit verantwor- nicht um ihr tet. Die Eva habe von Geld bangen. Nestwerk drei Häuser, in denen insgesamt etwa 50 Personen leben, gemietet, für die Wohnungen aber selbst keine Kautionen bezahlt. Die Kautionen der Mieter, die mit der Eva einen Vertrag haben, seien aber vorschriftsmäßig abgesichert, so Armbruster. So verhält es sich auch bei der Caritas. „Für an uns gezahlte Kautionen besteht keinerlei Gefahr“, versichert der CaritasVorstand Raphael Graf von Deym. Unterdessen stellt sich weiter die Frage, warum die Verantwortlichen im Umfeld des abgelösten Nestwerk-Vorstands Lothar Dietl dessen Geschäftsgebahren trotz immer wieder auftretender Kritik nie genauer unter die Lupe genommen haben. Und dies, obwohl Dietl vor Jahren bereits wegen Untreue verurteilt worden war. Sie hätten dies nicht gewusst, hatten der frühere Diakoniepfarrer Martin Friz, der im Stiftungsrat sitzt, und die ehemalige Sozialbürgermeisterin Gabriele Müller-Trimbusch, die im Kuratorium von Nestwerk vertreten ist, auf Nachfrage erklärt; der Stiftungsrat Nikolaus Illik-Brücher wollte sich nicht äußern (wir haben berichtet). Ein langjähriger Kenner der Verhältnisse tritt den Darstellungen entgegen. Nicht nur Dietls Mitvorstand Harro Schauwecker habe von dessen Vorstrafe gewusst, „auch im Stiftungsrat und im Kuratorium war das bekannt“. Man habe Dietl ganz bewusst „eine Chance geben wollen“. Auffahrunfall Mülllaster rammt Kleinwagen Drei Verletzte und rund 12 000 Euro Schaden sind die Bilanz eines Auffahrunfalls in Degerloch. Gestern um 8.55 Uhr fuhr ein 43 Jahre alter Lkw-Fahrer auf der Löffelstraße und übersah offenbar, dass der vor ihm fahrende Toyota nach rechts in die Rubensstraße abbiegen wollte und deswegen langsamer fuhr. Das schwere Müllfahrzeug rammte den Kleinwagen, der durch die Wucht des Aufpralls auf zwei Autos geschleudert wurde, die auf der Abbiegespur zur Löffelstraße warteten. Der 53-jährige Fahrer des Toyota erlitt bei dem Unfall schwere Verletzungen, Rettungssanitäter brachten ihn in ein Krankenhaus. Der 43 Jahre alte Lkw-Fahrer und der 28-jährige Honda-Fahrer wurden leicht verletzt. Zwei Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Während der Unfallaufnahme waren ein Fahrstreifen der Löffelstraße sowie die Rubensstraße bis 10.30 Uhr gesperrt. Deswegen kam es auch auf der Weinsteige zu starken Verkehrsbehinderungen. fip Kontakt Lokalredaktion Die Polizei löst eine Sitzblockade von Stuttgart-21-Gegnern vor dem Bahnhof auf. Foto: dpa Telefon: 07 11/72 05-12 71/12 72 E-Mail: [email protected] Freitag, 30. April - Sonntag, 2. Mai 2010 Cannstatter/Untertürkheimer Zeitung STUTTGART 7 Kultur für null Euro findet großen Anklang Historiker gegen Bahnhof-Abriss Bereits mehr als 20 Museen, Theater und Musikclubs machen bei der neuen Bonuscard + Kultur mit Stuttgart (dpa) – Der Verband Deutscher Kunsthistoriker hat vor einem Teilabriss des Stuttgarter Hauptbahnhofs für das Bahnprojekt Stuttgart 21 gewarnt. Das dreiflügelige Empfangsgebäude von Paul Bonatz präge die Stuttgarter Mitte. Es gelte als eines der Hauptwerke der internationalen Architekturgeschichte, heißt es in einem Brief des Verbandes unter anderem an das Bundesverkehrsministerium, an Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) und an Bahnchef Rüdiger Grube. Die Beschlüsse für den Abriss der beiden Seitenflügel des denkmalgeschützten Bahnhofs gehörten erneut auf den Prüfstand, verlangten die Experten in dem bereits vor etwa einem Monat abgeschickten Schreiben. Der in Bonn ansässige Verband mit 2400 Mitgliedern erinnerte daran, dass der Bonatz-Bahnhof auf gesamtdeutscher Ebene Maßstäbe gesetzt und auf Nachfolgebauten in Düsseldorf und Oberhausen gewirkt habe. Ein Teilabriss führe zu unwiederbringlichen Verlusten und komme einer Missachtung von Denkmalschutzgesetzen gleich. Stuttgart – Seit Anfang diesen Jahres können rund 65 000 BonuscardInhaber in der Landeshauptstadt von einem neuen Angebot profitieren. Unter dem Motto „Kultur für Alle“ wird Menschen mit wenig Geld die kostenlose Teilhabe an Kulturveranstaltungen ermöglicht. Das Interesse ist seit Januar ungebrochen. Von Yvonne Weirauch Entstanden ist die Initiative am Runden Tisch der Bürgerstiftung Stuttgart. „Wir kooperieren mit den Stuttgarter Kultureinrichtungen sowie dem Sozialamt der Landeshauptstadt“, sagt Geschäftsführerin Julia Schindler. Sie ist sozusagen nach eigener Beschreibung das „Mädchen für alles“. Bereits zum Start konnten 21 Kultureinrichtungen aus unterschiedlichen kulturellen Sparten gewonnen werden. Mittlerweile sind es gute 24, darunter das Theaterhaus, das Kunstmuseum oder das Mercedes-Benz-Museum. „Und es werden sicherlich noch mehr“, ist sich Schindler sicher. Viele Institutionen wüssten noch gar nicht, dass dieses Projekt bestehe. Das Prinzip ist einfach – und in Deutschland in dieser Art einzigartig: Die kooperierenden Kultureinrichtungen stellen ein festes Kontingent an Freikarten aus allen Preiskategorien zur Verfügung. Die Karten bekommen die Interessenten dann direkt an der Kasse der jeweiligen Einrichtungen. „Vergeben werden kostenlose Eintrittskarten, keine gegeben. Wir sind gerade dabei, die Zahlen genau zu erfassen und eine Evaluation zu erstellen.“ Kultur solle kein Luxus sein. Jedem sollte Kulturgut zugänglich gemacht werden. „Das finde ich persönlich für die Gesellschaftwichtig“, sagt Julia Schindler. Durchweg positive Resonanz habe Schindler bisher erhalten – mal per Mail, mal per Telefon. Ein älteres, von Armut betroffenes Ehepaar habe sich beiGeschäftsführerin Julia Schindler freut sich auf die Herausforderungen, die ihr mit dem Projekt be- spielsweise bevorstehen. Foto: Weirauch dankt, dass es Restkarten“, betont Schindler ausdrücklich. Reservierungen seien sogar von Vorteil, bevor an der Abendkasse die besten Plätze schon vergeben wären. Die Besucher werden bei den Einrichtungen behandelt, wie jeder andere auch. Weit mehr als 1000 Karten „Hauptsächlich nehmen Bedürftige mit geringem Einkommen, die keine Transferleistungen beziehen, alle, die Sozialhilfe, Arbeitslosengeld II, Grundsicherungsleistungen sowie Familien mit mindestens fünf Kin- dern das Angebot in Anspruch“, sagt Schindler. Die Kultur zum Nulltarif komme an. „Es herrscht eine große Nachfrage nach den Freikarten – das Theaterhaus beispielsweise hat bisher 162, das Junge Ensemble Stuttgart 116 Karten ausgegeben“, so die Geschäftsführerin. Auch die Ergebnisse von der Stiftsmusik, dem Linden-Museum und dem Literaturhaus mit je knapp 100 ausgegebenen Eintrittskarten ließen sich sehen. „Ich schätze, seit Januar wurden insgesamt weit mehr als 1000 kostenlose Eintrittskarten an Nutzer der Bonuscard + Kultur aus- endlich mal wieder ein Konzert besuchen konnte. Dann habe eine Mutter unter Tränen am Telefon berichtet, dass es wunderbar sei, nun mit den Kindern in ein Kindertheater gehen zu können. Mit einer siebenköpfigen Familie sei das ansonsten nicht ganz billig. Viel Arbeit steht der jungen Geschäftsführerin noch bevor: „Wir müssen eine solide Finanzierung auf die Beine stellen“, sagt sie. Zudem müsse die Initiative noch bekannter gemacht werden. Sponsoren zu finden sei nur ein kleiner Teil der Aufgaben. Die ersten finanziellen Hürden waren dank der Bürgerstiftung kein größeres Problem. Nachdem das Thema in der Landeshauptstadt bereits seit einiger Zeit auf politischer Ebene und von verschiedenen Sozial- und Kultureinrichtungen diskutiert wurde, legte eine engagierte Stuttgarter Bürgerin mit einer größeren Spende von rund 40 000 Euro an die Bürgerstiftung Stuttgart den Grundstock für die Finanzierung. KULTURPARTNER Akademie für das gesprochene Wort BIX Jazzclub Forum Theater JES – Junges Ensemble Stuttgart Kirchenmusik. Veranstaltungen Kiste Kulturgemeinschaft Stuttgart Kulturwerk Kunstmuseum Stuttgart Kunststiftung Baden-Württemberg Linden-Museum Stuttgart Literaturhaus Stuttgart Merlin Kulturzentrum Musik der Jahrhunderte Philharmonia Chor Stuttgart Renitenztheater Stuttgart Stiftsmusik Stuttgart Theater der Altstadt Theater Lindenhof Theaterhaus Stuttgart Theater Rampe Volkshochschule Stuttgart Weissenhofmuseum Württembergischer Kunstverein Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.kulturfuer-alle.de Brandstiftung im Keller vermutet Stuttgart (red) – Nachdem ein Feuer in einem Nebenraum des Kellergeschosses eines Mehrfamilienhauses an der Haldenrainstraße am Mittwochabend einen Gesamtschaden von rund 21 000 Euro verursacht hat, gehen die Ermittler nach erstem Erkenntnisstand von Brandstiftung aus. Anwohner hatten den Brand gegen 20.25 Uhr gemeldet. Drei Bewohner wurden vorsorglich mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation in ein Krankenhaus gebracht. Sparkassenakademie plant Neubau auf Stuttgart-21-Areal Gasleitung defekt Standorte in Neuhausen und Rastatt sind modernisierungsbedürftig und schlecht ausgelastet – Neubau in der Nähe des Hauptbahnhofs Stuttgart (kh/eh) – Eine Arbeitsgruppe des Sparkassenverbandes schlägt vor, in Stuttgart in der Nähe des Hauptbahnhofs eine zentrale Bildungsstätte zu bauen und die Standorte in Neuhausen und Rastatt aufzugeben. Die Entscheidung fällt die Verbandsversammlung am 29. Juni. Der Neubau für die Akademie wäre voraussichtlich Anfang 2014 fertig, sagt Verbandsgeschäftsführer Tilmann Hesselbarth. Als Standort für die neue Akademie wurde ein Grundstück der LBBWImmobilien auf dem Stuttgart-21Areal in direkter Nachbarschaft zur neuen Bibliothek ausgewählt, so Hesselbarth. Es ist nur einen Steinwurf entfernt vom bestehenden Hauptsitz des Sparkassenverbandes am Hauptbahnhof. Der Sparkassenverband springt dort für das in Schwierigkeiten geratene Finanzinstitut ein. Wie berichtet, wollte die LBBW Immobilien auf dem 6200 Quadratmeter großen Grundstück einen neuen Hauptsitz für 500 Mitarbeiter bauen. Ein fertiger Entwurf für das gut 45 Millionen Euro teure Gebäude lag bereits vor: Die Berliner Architekten Krüger. Schuberth, Vandreike hatten ein Haus konzipiert, das einer liegenden Acht ähnelt. Enthalten sollte es 18 300 Quadratmeter Büroflächen, kleine Läden und Gastronomie im Erdgeschoss sowie in einem Seitenflügel 60 bis 80 Wohnungen. Das Konzept dürfte mit dem neuen Bauherren hinfällig werden. Hesselbarth kündigte an, der Sparkassenverband werde noch im Laufe dieses Jahres einen Architektenwettbewerb ausschreiben. Vorbedingung für das neue Akademiezentrum in der Landeshauptstadt sei jedoch, dass die Verbandsversammlung dem Vorhaben zustimmt. In erster Linie gehe es um die Frage der Wirtschaftlichkeit. Das Investitionsvolumen kann Hesselbarth noch nicht konkret beziffern. Es dürfte aber deutlich über 50 Millionen Euro liegen. Dennoch verteidigt er die Idee: „Unsere Gebäude in Neuhausen und Rastatt stammen aus den siebziger Jahren, beide müssten jetzt aufwendig saniert und modernisiert werden. Das würde einen zweistelligen Millionenbetrag kosten.“ Es sei geprüft worden, ob einer der beiden Standorte erhalten und die Akademie dort konzentriert werden soll, berichtet Hesselbarth. Dagegen spreche aber die Entfernung zur Zentrale des Verbandes in Stuttgart und die Verkehrsanbindung. Bei der Standortanalyse seien auch alle Städte mit ICE- und Autobahnanschluss geprüft worden. Bei der Suche nach dem „Idealpunkt“ sei ermittelt worden, wo die Schulungsteilnehmer in den vergangenen fünf Jahren herkamen – Stuttgart habe sich als „aufkommensidealer Standort“ herauskristallisiert, berichtet Hesselbarth. Bisher seien 90 Prozent der Teilnehmer mit dem Auto angereist, das dürfte sich am neuen Standort ändern. Die neue Akademie soll „150 Wohneinheiten in Apartmentform“ erhalten. Diese Kapazität sei auf den Durchschnittsbedarf ausgerichtet. In Spitzenzeiten müssten Teilnehmer auch in Hotels untergebracht werden. Historisch bedingt verfügt die Sparkassenakademie über einen badischen und einen württembergischen Standort. Sie verfügen zusammen über 68 Schulungsräume und 330 Hotelbetten für Seminarteilnehmer. Ihre Auslastung sei auf 50 Prozent geschrumpft wegen des Wandels in der Weiterbildung, erklärt Hesselbarth. Die 54 Sparkassen im Land würden heute verstärkt die Dozenten der Akademie in ihre eigenen Häuser holen. Früher dauerten Lehrgänge sechs oder gar zehn Monate, inzwischen finde oft nur noch an Wochenenden Blockunterricht statt. Stuttgart (red) – Aufgrund einer defekten Erdgasleitung ist gestern gegen 6.45 Uhr Gas in den Abwasserkanal und in ein Bürogebäude an der Böblinger Straße im Stuttgarter Süden gedrungen. Feuerwehrleute und Angehörige eines Energieversorgers evakuierten das Haus, entlüfteten es und suchten nach der Ursache des Gasgeruchs. Sie stellten eine undichte Stelle im Bereich der Fahrbahn an einer Zuleitung fest, aus der das Gas ausströmte. Explosionsgefahr bestand zu keiner Zeit und es wurde niemand verletzt. Das Haus durfte nach der Entlüftung wieder betreten werden. Die Böblinger Straße war zwischen dem Südheimer Platz und der Burgstallstraße während der Grabungs- und Reparaturarbeiten zeitweise komplett gesperrt. ANZEIGE ANZEIGE 3!4 56"7 ° µ ¾ À É @!"7 . 2 !299 :" ° !"#$%&'"( )!* 3,& 4 !+ %1+&-&,*' -&& ° µ !"#! $"%$& ! '!()"%* + -1 ;2< 3 2 = ° µµµ¾ÀÀÉ "(+,*'-&#./)!* 0+1$2& '&(& ! "#"$ $ %& $ À . ! °µ ¾¾ ÀÉÌÑ ÒÉÓ É :!>2 892 ?62 :!>2 ' ( É À =!2>? !""# $! % &!' % ( ,),(- #.. / 0 ,)(1, +2 . ),%% 1' 33 %) 0 . ),%% 1' 33 %$ !" " # $ % !"! #!$ %&'' ( ))*+)& '% #,$ %&'' ( ))*+)& -% .$ /0/ !12 Kultur für alle Seite 10 Kultiviert Seit Januar 2010 ermöglicht der Verein „Kultur für alle“ Stuttgarter Bürgerinnen und Bürgern, kostenlos am Kulturleben der Stadt teilzunehmen. Für viele Menschen ist Kultur in erster Linie Genuss. Ein Stück Lebensqualität, das die Kultureinrichtungen in Stuttgart ihren Besuchern gerne bieten. Diese Lebensqualität kostet in der Regel Eintritt – ganz gleich, ob es sich um ein Museum, Theater oder die Oper handelt. Dass Kultur trotzdem nicht am Eintrittspreis scheitern muss, dafür setzt sich der Stuttgarter Verein „Kultur für alle“ ein. Kultur soll kein Luxus sein Die Idee hinter der Initiative erklärt Geschäftsführerin Julia Schindler so: „Wir wollen nicht, dass Kultur Luxus wird, sondern für alle zugänglich ist.“ Im Herbst 2008 trafen sich Vertreterinnen und Vertreter Stuttgarter Sozial- und Kultureinrichtungen am „Runden Tisch“ der Bürgerstiftung Stuttgart und gründeten die Initiative „Kultur für alle Stuttgart“. Bis Dezember 2009 arbeitete diese Initiative ehrenamtlich an der Umsetzung. Heute ist aus der Initiative ein eigener Verein geworden. Hans Tränkle, ehemaliger Geschäftsführender Intendant des Stuttgarter Staatstheaters, engagiert sich als Schirmherr für den Verein: „Es gibt ähnliche Projekte. Diese betreffen aber nur einen bestimmten Kreis. Dass ‚Kultur für alle‘ wirklich einen ganz großen Kreis betrifft, das ist einmalig in Stuttgart.“ tungen profitieren. Derzeit machen 25 Kultureinrichtungen aus verschiedenen Sparten bei der Initiative mit, darunter das Theaterhaus, das Kunstmuseum, das MercedesBenz Museum, die Kiste oder die Volkshochschule (VHS). Ein Kontingent aus allen Preiskategorien Die kooperierenden Kultureinrichtungen stellen ein festes Kontingent an Freikarten aus allen Preiskategorien zur Verfügung. Die Karten bekommen die Interessenten dann direkt an der Kasse der jeweiligen Einrichtung. „Vergeben werden kostenlose Eintrittskarten, keine Restkarten“, betont Geschäftsführerin Julia Schindler. Das ist für den Verein keine Nebensache, ergänzt Hans Tränkle: „Die Besucher werden bei den Einrichtungen behandelt wie jeder andere Karteninteressent auch, nur dass sie nichts bezahlen müssen.“ Kein Antrag notwendig Wer dieses Angebot in Anspruch nehmen will, braucht keinen besonderen Antrag, denn der Verein „Kultur für alle“ ist an die Bonuscard + Kultur geknüpft. Die Bonuscard + Kultur erhalten automatisch Bedürftige mit geringem Einkommen, die keine Transferleistungen beziehen, alle, die Sozialhilfe, Arbeitslosengeld II, GrundsicherungsKostenloser Eintritt leistungen und Leistungen nach für 60.000 Stuttgarter dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen sowie Familien mit mindeSeit Januar 2010 können weit über stens fünf Kindern – auf besonderen 60.000 Stuttgarter von kostenlosem Antrag auch sogenannte SchwellenEintritt zu vielen Kulturveranstal- haushalte. Kultur soll kein Luxus sein: Dieses Ziel verfolgen Hans Tränkle und Julia Schindler. Die Nachfrage ist groß ein Selbstläufer. Aber natürlich nächste Runde. Ziel des Vereins müssen wir weiter daran arbeiten“, ist es, im Jahr 2010 ein möglichst buntes Programm an KulturangeSchon jetzt nach zweimonatigem so Julia Schindler. boten anzubieten, weitere InteresBestehen ist die Nachfrage groß. senten zu gewinnen und natürlich Neue Kulturveranstalter wurden Kultur ist ein die dritte Säule zu festigen: weitere gewonnen und bereits Ende Januar Grundbedürfnis Geldgeber akquirieren. Denn mohatten fast alle Einrichtungen Eintrittskarten im zweistelligen Bereich Hans Tränkle steht dem Verein mentan ist die finanzielle Basis eine vergeben. mit seinen Erfahrungen zur Seite: zweckgebundene Spende einer en„Kultur ist ein Grundbedürfnis des gagierten Stuttgarterin. (JB) Viel Werbung musste der Verein Menschen. Ich stehe für diese Sanicht machen – denn sehr schnell che und werde mich bemühen, enthatte sich das Angebot herumge- sprechende Kontakte zu knüpfen.“ Weitere Informationen: sprochen. „Momentan ist es noch Mit Rückenwind geht es also in die www.kultur-fuer-alle.net Von Stuttgart in die Welt Das Kunstmuseum Stuttgart zeigt zwei Ausstellungen mit Fotografien von Elger Esser und Gerda Taro. als ein Fotokünstler, der die bildnerischen Möglichkeiten und auch den Abbildcharakter der Fotografie hinterfragt. „Eigenzeit“ heißt die Ausstellung Essers im Kunstmuseum Stuttgart – und der Titel erinnert daran, dass eine fotografische Aufnahme nicht nur ein fotografisches Motiv festhält, sondern auch eine eigene Zeit kreiert. So benennt Elger Esser zwar die fotografierten Dörfer, Fluss- oder Küstenlandschaften. Und doch scheinen die Fotos aus einer anderen Zeit zu stammen. Ganz eigene „Eigenzeit“ Bilder: Katalog Gerda Taros Bilder berühren den Betrachter unmittelbar. Es kommt nicht oft vor, dass ein Museum zeitgleich zwei Ausstellungen präsentiert, die so viel verbindet und die doch unterschiedlicher nicht sein könnten. Diese seltene Koinzidenz kann man derzeit im Kunstmuseum Stuttgart bestaunen. Gezeigt werden Werke von Elger Esser und Gerda Taro. Beide sind in Stuttgart geboren. Beide sind ausgezogen, um mit der Fotokamera die Welt einzufangen. Ihr fotografischer Blick erweitert den Horizont. Jeder für sich. Jeder auf seine Weise. März 2010 Die Bildreporterin Gerda Taro Gerda Taro, 1910 in Stuttgart geboren, erlebt ihre Kindheit und Jugend in Stuttgart. 1929 zieht die Familie nach Leipzig, vier Jahre später flieht Taro vor den Nationalsozialisten nach Paris. Dort wird sie Bildreporterin. Im August 1936 fährt sie mit ihrem Lebensgefährten, dem berühmten Fotografen Robert Capa, nach Spanien, um über die kriegerische Auseinandersetzung zwischen Republikanern und Franco- Elger Essers Fotografie „Le Treport“ scheint wie aus einer anderen Zeit. Faschisten zu berichten. Zuerst Gerda Taros Werk musste deshalb arbeitet Taro für Capa, später ver- ein unvollendetes bleiben. Auch deshalb wirkt die Ausstellung, die mehrt für sich selbst. vom International Center of PhoNah dran am Geschehen tography in New York zusammengestellt wurde, extrem dicht und Gerda Taros Fotografien aus den konzentriert. Krisengebieten sind menschlich und unmittelbar. Die KriegsfotoDer Fotokünstler grafin ist keine distanzierte BeobElger Esser achterin, sondern nimmt am Geschehen teil – was ihr letztlich zum Dreißig Jahre nach Gerda Taros Verhängnis wird. 1937 kommt sie Tod kommt Elger Esser in Stuttgart kurz vor ihrem 27. Geburtstag bei zur Welt. Er versteht sich weniger einem Rückzugsgefecht ums Leben. als Bildberichterstatter, sondern In einer anderen Werkgruppe schöpft Esser aus dem Fundus seiner historischen Postkartensammlung, deren Motiv er stark vergrößert oder handkoloriert. In Essers Werken findet man sogar Heliogravüren, die nach einem der ältesten fotografischen Druckverfahren hergestellt wurden. Auch in diesem technischen Sinne haben Elger Essers Fotografien ihre ganz eigene „Eigenzeit“. (RC) Informationsbox Elger Esser, „Eigenzeit“ bis 11. April 2010 Gerda Taro, „Krieg im Fokus“ bis 16. Mai 2010 Kunstmuseum Stuttgart Öffnungszeiten: Täglich außer Mo.: 10 - 18 Uhr; Mi. und Fr.: 10 - 21 Uhr … ro die Kultur t e st o k ur ult K nd lich für alle da. hließ c s sind ird.Tja, He r r W geben w este r aus rw nge e lle, pfä Ku Em n IVst u rtz 16 / PRINZ / Stadt Lin ie a nH a N imm das, Guido. „Kultur Für Alle“ nennt sich der Verein, der der städtischen Bonuscard seit 2010 den Zusatz „plus Kultur“ eingebracht hat. Eben diese Karte wird „einkommensschwachen Stuttgartern“, vorwiegend Hartz IV-Empfängern, immer zu Jahresbeginn zugeschickt. Heuer ging sie an circa 10 Prozent der Stuttgarter – also an 64 000 Leute, denen damit nun erstmals freier Eintritt beziehungsweise ein bestimmtes Kartenkontingent garantiert wird, um kostenlos Veranstaltungen in bislang 24 Kultureinrichtungen der Stadt besuchen zu können. Das funktioniert gerade jetzt nicht nur sehr gut als Antithese zu Typen wie Guido Westerwelle oder Thilo Sarrazin, sondern ist auch ein unbestritten gutes Zeichen, wenn allerorts eingespart und zusammengestrichen wird. Obendrein brechen sich auch die angeschlossenen Einrichtungen kaum einen Zacken aus der Krone, haben die doch bei vielen adt Stuttgart, die i n der St e rste r 0 mit der „B on u r“ ultu sK plu te ar sk Eu Die Zahl des Monats Veranstaltungen eh immer noch einige Plätze frei. Wo Kunst und Kultur anfangen – beziehungsweise, ob „Avatar“, AC/DC oder Ähnliches auch daraunter fallen könnten –, das lassen wir derweil mal offen. Mit „Gutmenscherei“ hat das viel weniger zu tun, als mit der ehrlichen Überzeugung, dass Kultur für alle zugänglich sein sollte. „Kunst- und Kulturveranstaltungen sind Orte und Anlässe, bei denen sich alle Bürger treffen. Nicht teilnehmen zu können, grenzt aus“, lässt die Initiative verlauten, die in Kooperation mit den jeweiligen Kultureinrichtungen und dem Sozialamt der Stadt arbeitet. In Städten wie Frankfurt laufen ähnliche Programme bereits mit großem Erfolg. In Stuttgart sind unter anderen der BIX Jazzclub, Literaturhaus, JES, Theaterhaus, Merlin und das Kunstmuseum mit dabei. Westerwelle nicht. ms 3 Alle Informationen zur Bonuscard plus Kultur, den angeschlossenen Kooperationspartnern und der Idee gibt’s unter kultur-fuer-alle.net Stuttgart und die Region Nummer 27 • Mittwoch, 3. Februar 2010 21 Kultur für Bürger mit geringem Einkommen Verdi gibt sich kampfeslustig Leute Beschäftigte des öffentlichen Dienstes demonstrieren am Donnerstag – Busse und Bahnen betroffen Initiative ermöglicht kostenlosen Eintritt zu Theater und Konzerten Die Fronten zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern sind verhärtet. „Die Pflichten einer Kommune können nicht ständig über das Einkommen der Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst finanziert werden“, sagt Verdi-Bezirkschef Bernd Riexinger. Deshalb wird gestreikt. Der Pokal ist aus einem bunten FrottierHandtuch geformt. Sauber, sauber, Herr Zauberer! Der Stuttgarter Magier und Comedian Topas hat den mit 3000 Euro dotierten Hamburger Comedy-Preis gewonFoto: StN nen. An vier Abenden Topas waren in zehn Stadtteilkulturzentren sowie in Schmidts Trivoli-Theater 20 Solisten und Duos aus allen Deutschlands gegeneinander angetreten. Im Finale setzte sich der Stuttgarter mit seinem Comedy-Programm durch, in dem er die Psyche von Apparaten erforscht und mannhaft gegen Handy und Sprechanlagen kämpft. Zu den Siegern der Vorjahre zählt Cindy aus Marzahn. Nach seiner Rückkehr in Stuttgart feierte Topas am Dienstagabend seinen Pokalgewinn mit den Kollegen Helge Thun und Eure Mütter bei der „Mütternacht“ in der Rosenau. (ubo) Von Sven Hahn STUTTGART. Rund 65 000 Stuttgarter besitzen eine Bonuscard. Diese Karte soll es ermöglichen, dass auch Menschen mit wenig Geld am gesellschaftlichen Leben der Stadt teilnehmen können. Mit dem Sozialausweis verbindet sich in diesem Jahr ein völlig neues Angebot: Kultur für Alle. Menschen, die über kein oder nur geringes Einkommen verfügen, können nun mit ihrer Bonuscard umsonst das Theater oder Konzerte besuchen. 21 sogenannte Kulturpartner stellen zum Start der Aktion Tickets aus allen Preiskategorien zur Verfügung. Der Verein Kultur für Alle geht aus einer Initiative der Bürgerstiftung hervor. „Dieses Projekt steht besser für das Profil unserer Stiftung als irgendetwas zuvor“, sagt Helga Breuninger, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung. Die Initiative werde nicht nur ein oder zwei Jahre laufen, sondern fest in der Stadt verankert werden, so Breuninger weiter. Das soll durch die Kooperation mit dem seit 2001 bestehenden System der Bonuscard erreicht werden. Das Vorbild für die Initiative kam aus Wien, wo eine ähnliche Idee verwirklicht wurde. „Da haben wir uns gesagt, was die können, das schaffen wir auch“, so Breuninger. An personeller Unterstützung mangelt es dem neu gegründeten Verein jedenfalls nicht. Sowohl hilfsbereite Bürger als auch prominente Fürsprecher haben sich gefunden und unterstützen Kultur für Alle. Eine 70-Jährige spendete insgesamt 40 000 Euro. Die Rentnerin will zwar anonym bleiben, wurde als Gegenleistung aber in alle Entscheidungsprozesse eingebunden. „Unsere Spenderin war bei jeder Sitzung am Runden Tisch dabei“, berichtet Julia Schindler. Sie wird die Geschäftsführung des Vereins übernehmen. Schirmherr der Aktion ist der ehemalige Intendant des Stuttgarter Staatstheaters, Hans Tränkle. „Die Zeit, die ich nicht mehr im Theater verbringe, wollte ich eigentlich für mich nutzen“, so der langjährige Theaterchef. Eine ganze Reihe von Anfragen für ehrenamtliche Jobs habe er deswegen abgelehnt. „In diesem Fall konnte ich aber nicht Nein sagen. Das Konzept macht einfach zu viel Sinn“, so Tränkle weiter. „Und meinen alten Arbeitgeber können wir bestimmt auch bald als Partner gewinnen.“ Von Barbara Czimmer-Gauss STUTTGART. In der zurückliegenden Tarifverhandlung hätten die Arbeitgeber „kein Angebot unterbreitet, der Gewerkschaft bleibt damit nichts anderes mehr übrig, als für diesen Donnerstag zu einem 24-stündigen Warnstreik aufzurufen“, sagte VerdiGeschäftsführer Bernd Riexinger gestern bei einer Pressekonferenz. Der Aufruf gilt den Beschäftigten der Kommunen und des Bundes in Stuttgart sowie den Landkreisen Böblingen, Ludwigsburg und Rems-Murr. Die Busse und Stadtbahnen der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) bleiben deshalb in den Depots. „Die Fahrer werden in ihren Betriebshöfen bleiben und darauf achten, dass keine Bahn ausfährt“, kündigte Riexinger an. Verdi-Chef Bsirske wird ihnen auf dem Möhringer Betriebshof um 5 Uhr am Morgen einen Besuch abstatten, für 6 Uhr hat Bsirske eine Visite beim Abfallwirtschaftsbetrieb in Vaihingen angekündigt, wo ebenfalls gestreikt wird. Eine Notdienstvereinbarung ist mit jenen Fahrdiensten geschlossen worden, die Behinderte in Schulen bringen müssen. Stillstand zeichnet sich auch bei der Zahnrad- und der Seilbahn sowie bei den Esslinger Stadtbuslinien ab. Der Verkehrsund Tarifverbund Stuttgart empfiehlt den Fahrgästen, auf S-Bahnen, Nahverkehrszüge oder Nebenbahnen umzusteigen; wer zum Flughafen will und nicht an der S-Bahn-Linie wohnt, ist auf Taxi oder Bringdienst angewiesen. Während des Streiks bleiben alle SSB-Dienststellen und Kundenzentren geschlossen. Auskünfte geben das VVS-Callcenter unter 07 11 / 1 94 49 sowie die Homepage www.vvs.de. Die Beschäftigten des Klinikums Stuttgart planen um 9 Uhr eine Kundgebung vorm Katharinenhospital. Dazu erwartet Riexinger etwa 500 Teilnehmer; auch Beschäftigte der umliegenden Krankenhäuser seien dazu eingeladen. Allerdings ist mit den Kliniken eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen worden, so dass dringende Operationen und Behandlungen stattfinden Mord im Ferienort 48-jähriger Schreiner muss sich für Tat verantworten Von Sascha Schmierer HEMMINGEN/WÜSTENROT. Mehr als fünf Monate nach dem Mord an einer Seniorin in Wüstenrot (Kreis Heilbronn) hat die Staatsanwaltschaft Heilbronn am Dienstag Anklage gegen einen 48 Jahre alten Mann erhoben. Der Nachbar der Ferienwohnung im Ortsteil Neulautern soll im August 2009 ins Schlafzimmer der aus Hemmingen im Kreis Ludwigsburg stammenden 69-Jährigen eingedrungen sein. Mit einem Axtstiel schlug der gelernte Schreiner seinem im Bett liegenden Opfer offenbar so lange auf den Kopf, bis die studierte Mathematikerin starb. Danach fügte der mutmaßliche Täter der Leiche laut einem Sprecher der Ermittlungsbehörde zahlreiche Schnitte mit einem Elektromesser zu. Der Täter nahm mehrere Tausend Euro Bargeld sowie weitere Gegenstände aus der Ferienwohnung mit. Bei seinen Vernehmungen hat der ledig lebende 48-Jährige die Tat gestanden. Nach dem Mord hatten Polizeiexperten eine Sexualstraftat vermutet. Mit Fahndungsplakaten wurde nach Wäschedieben und Voyeuren gesucht, selbst Fällen von Tierquälerei gingen die Ermittler nach. Auffällig war, dass in der Ferienwohnung keinerlei Einbruchsspuren zu finden waren. Comedy-Preis für Topas Dold gewinnt in New York Wegen des Warnstreiks der Fahrer stehen die Räder der gelben Busse und Bahnen am Donnerstag still; wer zur Arbeit muss, sollte sich nach Alternativen umsehen oder zu Fuß gehen Foto: AP können. Ausnahmen gibt es ferner für die Beschäftigten im Winterdienst. Da auch die Arbeitnehmer der Bäderbetriebe und der Bürgerbüros zum Streik aufgerufen sind, erwartet Verdi dort einen eingeschränkten Betrieb. Der Müll wird am Donnerstag nicht abgeholt, die Abfuhrtermine verschieben sich deshalb um einen Tag. In den Kindertagesstätten der Landeshauptstadt sei die Bereitschaft, sich am Warnstreik zu beteiligen, groß, meint Riexinger. Allerdings sei nicht zu beurteilen, wie viele Einrichtungen geschlossen sein werden, „weil die sich untereinander absprechen“. Der Gesamtelternbeirat wurde am Donnerstag vergangener Woche informiert. Die Teilnehmer des Warnstreiks treffen am Donnerstag um 9.30 Uhr zu einer Streikversammlung im DGB-Haus, Willi-Bleicher-Straße 20, zusammen. Um 11 Uhr startet deren Demonstrationszug über Rotebühlplatz, Rathaus und Planie zum Schlossplatz, wo um 12 Uhr die Kundgebung stattfindet. Daran werden auch zahlreiche Streikende aus den Landkreisen teilnehmen. Bernd Riexinger rechnet mit 4000 bis 5000 Streikenden in der Region und mit bis zu 3000 Demonstrationsteilnehmern. Und er rechnet damit, „dass die Bürger für diesen Warnstreiktag Verständnis haben“. Weil die Geduld von Eltern von Kita-Kindern bereits im Frühjahr 2009 arg strapaziert worden ist, werde sich Verdi „eine entsprechende Strategie“ überlegen; „mit den SSB, dem Klinikum und dem Abfallwirtschaftsbetrieb sind wir diesmal ja etwas breiter aufgestellt“, so Riexinger. Die Vorwürfe von Verwaltungsbürgermeister Klaus-Peter Murawski, der Warnstreik sei unverhältnismäßig und zu früh ausgerufen worden, weist Riexinger zurück: „Wir wollten Eltern und Fahrgäste nur frühzeitig informieren; außerdem könnte ein Warnstreik verhindern, dass mit länger dauernden Streiks die große Keule geschwungen werden muss.“ Ihre Meinung bitte! Überzogen oder berechtigt – was halten Sie von den Streikforderungen? Diskutieren Sie mit unter: www.stuttgarter-nachrichten.de/meinung Der Stuttgarter Thomas Dold hat am Dienstag bereits zum fünften Mal beim New Yorker Treppenlauf zugeschlagen. Der 25-Jährige gewann nicht nur zum fünften Mal beim berühmten Lauf auf Dold Foto: AP das Empire State Building, er tat dies auch noch zum fünften Mal hintereinander. Thomas Dold schaffte die 1576 Stufen auf den Wolkenkratzer in gerade einmal zehn Minuten und sechzehn Sekunden – und war damit ganze neun Sekunden langsamer als bei seinem Triumph im vergangenen Jahr. „Es ist unglaublich“, freute sich Dold in New York, „ich habe aber auch alles drangesetzt und bin so schnell gerannt, wie meine Füße mich nur tragen konnten.“ Gewinnerin bei den Frauen war die Neuseeländerin Melissa Moon (40) mit 13 Minuten und 13 Sekunden. Das ungewöhnliche Rennen, das dieses Jahr zum 32. Mal stattfand, gilt wegen seiner vielen Teilnehmer als der spektakulärste Treppenlauf der Welt. Der älteste Teilnehmer bei dieser Auflage war immerhin 72 Jahre alt. (dpa) Machen Sie die Rückrunde zum Heimspiel. Platz für drei Religionen LIGA total! bis 12.04.2010 1 ohne Aufpreis! Neue Stiftung Stuttgarter Lehrhaus lädt zum Dialog ein Von Barbara Czimmer-Gauss STUTTGART. Das Balinger Ehepaar Blickle und Meinhard Tenné haben die Stiftung Stuttgarter Lehrhaus gegründet. Sie soll den Dialog zwischen den Religionen fördern und hat ihren Sitz im Stuttgarter Westen bezogen, in einer Immobilie der Evangelischen Kirche. „Die drei Religionen wissen viel zu wenig voneinander“, sagt Gründungsstifter Meinhard Tenné. Er selbst, Karl-Hermann Blickle, der Vorsitzende der Synagoge Hechingen, sowie dessen Frau Lisbeth wollen ein Forum für Aufklärung schaffen. Die Stiftung Stuttgarter Lehrhaus dient als Dachorganisation und hat dazu im PaulGerhardt-Zentrum im Stuttgarter Westen Räume von der evangelischen Kirchengemeinde angemietet. Sie stellt ein Büro sowie zweimal monatlich Veranstaltungsräume zur Verfügung, unter anderem für den Verein Haus Abraham, den Tenné 2007 zum selben Zweck gegründet hatte. Seinen Sitz im Kloster Denkendorf musste der Verein allerdings räumen, weil die Evangelische Landeskirche die Kosten für Renovierung und Erhalt der Immobilie nicht stemmen kann. Wegen der Sparmaßnahme musste zudem das Forum jüdischer Bildung und Kultur neue Räume suchen. Barbara Traub, die Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg, gehört ihm an. Künftig können das Forum sowie die landeskirchliche Arbeitsgruppe Wege zum Verständnis des Judentums das Lehrhaus nutzen. „Die drei beteiligten Institutionen bringen Veranstaltungen in eigener Verantwortung ein, und wo es sich anbietet, kooperieren sie“, sagt Pfarrer Michael Volkmann, Angehöriger der landeskirchlichen Arbeitsgruppe und ehrenamtlicher Geschäftsführer der Stiftung. Vorträge und ein eigenständiges Programm der Stiftung sind vorgesehen. Den Auftakt macht die Eröffnungsveranstaltung am kommenden Wochenende. Zur Finanzierung stehen Erträge aus dem Stiftungskapital in Höhe von 100 000 Euro zur Verfügung. Außerdem bringt das Haus Abraham 7000 Euro an Spenden ein, die seit 2007 gesammelt worden waren. Die Stiftung knüpft an die Tradition des jüdischen Lehrhauses an, das es von 1926 bis 1938 bereits in Stuttgart gegeben hatte. Kulturbegeisterte, Schauspieler, Opernsänger, darunter Ministerialrat Otto Hirsch, Otto Einstein und Musikdirektor Karl Adler, gründeten den Verein Jüdisches Lehrhaus und luden Redner wie den Religionsphilosophen Martin Buber zu Vorträgen ein. Meistens befassten sich die Referenten mit der jüdischen Religion und Tradition, in einzelnen Fällen auch mit dem Christentum. „Wir verstehen uns heute hingegen ausdrücklich als interreligiöse Einrichtung“, weist Volkmann auf das deutlich weiter gefasste Ziel hin. ¡ Am Sonntag, 7. Februar, 17 Uhr, wird das Stuttgarter Lehrhaus in der Rosenbergstraße 194b eröffnet. LIGA total! – alle Spiele, alle Tore live und auf Abruf! † Alle Spiele der Bundesliga und der 2. Bundesliga live und in Konferenz † Zusammenfassung aller Spiele 30 Minuten nach Abpfiff im TV-Archiv † Alle Spiele im TV-Archiv † LIGA total! interaktiv monatlich ab 14,95 € 1 zzgl. Entertain2 Die Spiele der Bundesliga auf Wunsch auch in HD für nur 19,95 €/Monat.1 Jetzt in Ihrem Telekom Shop beraten lassen! Oder unter www.telekom.de und freecall 0800 33 03000. 1) Bei Buchung von LIGA total! bis 15.02.2010 erhalten Sie LIGA total! bis 12.04.2010 ohne Aufpreis. LIGA total! kostet danach 14,95 €/Monat, LIGA total! HD 19,95 €/Monat. Mindestvertragslaufzeit 12 Monate. Angebot gilt nicht für LIGA total! Bestandskunden. Voraussetzung für die Nutzung von LIGA total! ist die Buchung und Bereitstellung eines Entertain Pakets. Für LIGA total! HD eines Entertain Pakets mit VDSL-Anschluss. 2) Entertain Comfort/Standard kostet monatlich 44,95 €, Entertain Comfort/Universal 48,95 €. Aktionspreis gültig bis 31.03.2010. Mindestvertragslaufzeit 24 Monate. Einmaliger Bereitstellungspreis für neuen Telefonanschluss 59,95 € (kostenloser Wechsel innerhalb Standard oder Universal). VDSL 25 kann für monatlich 10,– € hinzugebucht werden. Entertain ist in vielen Anschlussbereichen verfügbar. VDSL ist in einigen Anschlussbereichen verfügbar. Voraussetzung für die Nutzung eines Entertain Pakets sind der Festplattenrekorder (für max. 4,95 € monatlich als Endgeräte-Servicepaket; Rabattstaffelung: 10 % nach 12 Monaten, 20 % nach 24 Monaten, 40 % nach 36 Monaten und 80 % nach 48 Monaten; Kündigungsfrist 6 Werktage; Verpflichtung zur Rückgabe des Geräts!) sowie ein IPTV-fähiger Router. Ggf. zzgl. Versandkosten in Höhe von 6,99 €. STUTTGARTER ZEITUNG Samstag, 30. Januar 2010 | Nr. 24 STUTTGART 23 Kultur zum Nulltarif findet großen Anklang Raidt schreibt Liebe Berliner Werbegötter! Angebot Seit diesem Jahr können Bonuscard-Empfänger kostenlos in Theater und Museen – was zunehmend genutzt wird. Markus Heffner D Sportwagen locken Mehr als 530 000 Besucher haben im ersten Jahr das neue Porsche-Museum besucht. Von Jürgen Brand V Infos ab Februar unter www.kultur-fuer-alle.net. Mit erwartungsvollen Grüßen, Erik Raidt Illustration: Stadt Paderborn Die Spielregeln Die Betriebe stellen ein festes Kontingent in allen Preiskategorien zur Verfügung. Alle Tickets können auch vorher reserviert werden. hef om Bauch-Feeling her würde ich tippen, dass Ihr always ultrahippen Werber aus Berlin einen Bombenslogan hindrechselt, mit dem Stuttgart tourismusmäßig zur Rakete wird. Ihr habt von Stuttgart Marketing den Auftrag, Ihr werdet Eure Mission erfüllen. Und Ihr werdet schon noch rausfinden, auf welchem Planeten dieses verdammte Stuttgart liegt. Werbesprüche brezeln uns sagenhaft auf. Städte, die keinen haben, könnten dank einer EU-Verordnung bald geschlossen werden, und der Killesberg auf den Gegenwert einer amerikanischen Schrottimmobilie hinabsinken. Nie im Leben hätte ich meinen Jahresurlaub in Bottrop gebucht, wenn ich nicht von diesem steilen Spruch geködert worden wäre: „Bottrop – überraschend anders!“ Das kann man für Bottrop nur hoffen. Wenn ich schon mal dort bin, wellnesse ich gleich in „Krefeld – Stadt wie Samt und Seide“, bevor ich sanft schnurrend meinen Wagen auf dem Highway nach Hartz-IV-City lenke: „Neuss – Soziale Großstadt.“ Tief im Westen, wo früher die Sonne verstaubte, macht heute Ihr, liebe Werbegötter, glänzende Geschäfte. Ganze Landstriche werden doch nur deshalb von ölreichen Scheichs und blutjungen Kätzchen russischer Oligarchen belagert, weil sie so genial vermarktet werden: „Lebendiges Hagen“, „Essen – die Einkaufsstadt“ und „Recklinghausen attraktiver“. Toll, aber es geht noch besser: „Paderborn überzeugt.“ Jetzt sind wir dran. Ich sehe Euch schon beim Meeting brainstormen. „Stuttgart, verflucht, das ist härter als Pforzheim! Hmm Fanta 4, hmm Daimler, hmm, wer um alles in der Welt ist Wolfgang Schuster?“ Aber dann wird bei Euch ein Geistesblitz in den Konferenztisch einschlagen. Stuttgart, unser Motor Deutschlands, unsere Krampfader Europas, unsere Benz- und Stuggitown, unsere Großstadt zwischen Wald und Reben wird von Euch einen brandneuen Slogan verpasst bekommen. Dann wird die Welt, dann werden endlich auch wir selbst wissen, wer wir wirklich sind. Stuttgart muss noch Stuttgarter werden! I feel scho a bissle Vorfreude. Mit der Bonuscard dabei: sibirische Impressionen im Linden-Museum (oben), die Otto-DixFotos: Steinert, dpa Ausstellung in der städtischen Galerie JAZZ, LITERATUR, KUNST UND THEATER Die Eintrittskarte Die Bonuscard wird vom Sozialamt überwiegend an Hartz-IV-Empfänger ausgegeben, dieses Jahr wurde sie mit dem Zusatz „+ Kultur“ ergänzt. Verschickt wurde sie bisher an 64 000 Die begehrte Karte der Stadt Stuttgarter, also an mehr als zehn Prozent der Einwohner. Theater, Literaturhaus, Junges Die Kulturpartner In 19 Kultur- Ensemble Stuttgart (JES), Evanbetrieben haben Bonuscard-Be- gelische Gesamtkirchengesitzer bisher freien Eintritt: Aka- meinde, Kiste, Kulturgemeindemie für das gesprochene schaft, Kulturwerk, LindenmuWort, BIX Jazzclub, Forum seum, Philharmonia Chor StuttRepro: StZ as Stück, das seit diesem Jahr auf „Es muss keiner Angst haben, an der Abendeinigen Stuttgarter Bühnen Pre- kasse abgewiesen zu werden.“ miere feiert, hat bisher viel Beifall Die Kulturgemeinschaft etwa, die mit Pebekommen. Es heißt „Kultur für alle“ und ter Jakobeit einen der vier Vorstandsmitermöglicht allen Empfängern der Bonus- glieder des Vereins stellt, reserviert für card, die vom Sozialamt überwiegend an jede eigene Veranstaltung zehn Karten, Hartz-IV-Empfänger ausgegeben wird, ei- also für klassische Konzerte, Ballettauffühnen kostenlosen Besuch im Theater, im Mu- rungen oder auch Lesungen. „Nur Restkarseum oder einer anderen Kultureinrich- ten auf den hintersten Plätzen anzubieten, tung. „Wir haben bisher sehr viel positive wäre diskriminierend. Wir wollen eine Resonanz bekommen“, sagt Julia Schind- Gleichbehandlung“, sagt der Geschäftsfühler, die Geschäftsführerin des neu gegrün- rer der Kulturgemeinschaft Stuttgart, der deten Vereins, der das Projekt betreibt. angenehm überrascht ist von der guten ReFast alle der rund 20 Einrichtungen in sonanz gleich vom ersten Tag an. „Das der Stadt, die sich bislang an dem neuen zeigt, dass wir uns keiner romantischen Angebot für einkommenschwache Men- Schwärmerei hingegeben, sondern ins schen beteiligen, können schon nach dem Schwarze getroffen haben“, sagt er. ersten Monat über reges Interesse berichEin wenig Sorgen bereitet noch der Etat, ten. Das Renitenztheater etwa, das Junge der von der Bürgerstiftung auf etwa Ensemble Stuttgart (Jes), die 60 000 Euro pro Jahr veranKulturgemeinschaft, das En- „Es geht nicht um schlagt wurde. Ein Teil davon, semble der Stiftsmusik Stutt- Gutmenschentum. die gesamten Personalkosten, gart oder das Theaterhaus am sind zwar durch eine großzüPragsattel, das bereits mehr Wir wollen einen gige Spende einer Stuttgarteals 40 Karten an Bonuscard- möglichst niedrigrin gedeckt, aus der geplanten Besitzer ausgegeben hat. An- schwelligen Anschubfinanzierung durch fangs seien viele noch skepdie Stadt ist aber ein Streichtisch gewesen, ob die Tickets Zugang zur Kultur posten geworden. Die Grünen auch wirklich umsonst sind ermöglichen.“ hatten für den Haushalt den und tatsächlich Plätze freige- Julia Schindler, Antrag gestellt, die „Bonushalten werden, erzählt Julia Vereinsgeschäftsführerin card + Kultur“ drei Jahre lang Schindler. Hinterher hätten mit jeweils 15 000 Euro zu unsie sich per Mail oder Gästebucheintrag be- terstützen. In den von Sparzwängen bedankt, dass sie endlich mal wieder ein klas- stimmten Haushaltsberatungen wurde der sisches Konzert besuchen durften. Antrag aber mit etlichen weiteren abgeAuf den Weg gebracht worden ist das lehnt. „Zumindest im ersten Jahr wird jetzt landesweit einmalige Projekt von der Stutt- die Bürgerstiftung einspringen“, sagt Cogarter Bürgerstiftung, die erstmals im Sep- rinna Walz von der Bürgerstiftung, die als tember 2008 einen Runden Tisch mit Ver- verantwortliche Projektleiterin ebenfalls tretern diverser Kultur- und Sozialeinrich- Mitglied des Vorstands ist. Mittelfristig tungen organisiert hatte. Zum Jahreswech- müsse aber nach anderen Finanzierungssel wurde dann der Verein Kultur für alle modellen gesucht werden gegründet, der das Projekt nach der StartAuch die Sponsorensuche steht bei Julia phase vorantreiben soll. Dringlichste Auf- Schindler daher ganz oben auf der Liste, gabe sei, so Julia Schindler, weitere Kultur- neben der Suche nach weiteren Kulturpartbetriebe in Stuttgart zu gewinnen. Gleich- nern. Ziel sei, sagt sie, dass letztlich alle zeitig müsse intensiv Aufklärungsarbeit be- Einrichtungen mitmachen. Als jüngster trieben und bei der Zielgruppe für das An- Kulturbetrieb hat sich Anfang der Woche gebot geworben werden. das Kunstmuseum am Schlossplatz bereitWichtig ist der 29-Jährigen dabei vor al- erklärt, Bonuscard-Besitzern freien Einlem, die Grundidee klarzumachen: „Was tritt zu gewähren. Grundsätzlich stehe die Initiative macht, hat nichts mit Gut- man zwar auf dem Standpunkt, dass Kultur menschentum zu tun. Es geht darum, ei- den Menschen etwas wert sein sollte, sagt nen niedrigschwelligen Zugang zur Kultur die Sprecherin Eva Klingenstein, bei dieser zu ermöglichen“, betont sie. So sind die be- Aktion mache das Museum aber gerne mit, teiligten Häuser verpflichtet worden, je „weil Kunst für uns ein Gut ist, das allen nach Auslastung und Möglichkeiten ein fes- zugänglich sein muss“. Bilder wie der „Artes Kartenkontingent in allen Preiskatego- beiterjunge“ von Otto Dix würden keinen rien zur Verfügung zu stellen. Dadurch sei Sinn machen, „wenn nur diejenigen sie sees möglich, die Tickets wie jede andere Ein- hen könnten, die sich einen Besuch im Mutrittskarte auch telefonisch zu reservieren. seum problemlos leisten können“. gart, Renitenztheater, Stiftsmusik Stuttgart, Theater der Altstadt, Theater Rampe, Theaterhaus, Vortragsprogramm der VHS, Württembergischer Kunstverein, Kunstmuseum. Morgen in Sonntag Aktuell: Jahresbilanz V or einem Jahr ist das Porsche-Museum eröffnet worden. Die Erwartungen an die neue Attraktion, die nach den Plänen des Wiener Architekturbüros Delugan Meissl gebaut wurde, waren sehr unterschiedlich. Während Porsche selbst tief stapelte und mit 250 000 Besuchern pro Jahr rechnete, hatte der damalige Stuttgarter Tourismuschef Klaus Lindemann mit deutlich höheren Besucherzahlen spekuliert. Jetzt, genau ein Jahr später, ist klar: Alle Erwartungen sind übertroffen worden. Mehr als 530 000 Menschen haben das Museum besucht. Damit hat sich das Porsche-Haus auf Anhieb auf dem zweiten Platz in der Stuttgarter Museumsrangliste etabliert, gleich hinter dem viel größeren Mercedes-Benz-Museum. Auch bundesweit steht das Porsche-Museum gut da. „Es gibt einen regen Austausch mit den Automuseen“, sagt der Museumschef Achim Stejskal. Das BMW-Museum in München etwa hatte im ersten Jahr 400 000 Besucher. Und auch im Museumsshop, dessen Angebot inzwischen deutlich erweitert worden ist, lag der Pro-KopfUmsatz doppelt so hoch wie im Shop des BMW-Museums. Bis zu 4500 Besucher an einem Tag „Wir wollen authentisch sein“, versucht Stejskal den Erfolg des Museums trotz der Turbulenzen um Porsche im vergangenen Jahr zu erklären. „Und das scheint uns zu gelingen.“ Trotz des Besucherandrangs mit bis zu 4500 Besuchern an einem Tag und obwohl die Autos und anderen Exponate im Museum für die Besucher greifbar nahe sind, ging laut Stejskal im ersten Jahr nichts kaputt, und es kam auch nichts weg. Dabei wurde das Prinzip des rollenden Mu- seums konsequent gelebt, im ersten Jahr wurden die ausgestellten Autos rund 100-mal bewegt, nahmen also an Autoschauen und Oldtimerveranstaltungen teil. Im Museum selbst gab es rund 170 Sonderveranstaltungen. Auch in der weltweiten Kunstszene hat das Museum inzwischen einen guten Namen. Die Anfragen von Fotografen, die das Museum als Kulisse nutzen wollen, häufen sich. Außengastronomie wird eingerichtet Größere Probleme hat der Neubau nach Angaben der Museumsleitung im ersten Jahr nicht gemacht. Die Risse in den Bodenplatten waren schon vor der Eröffnung aufgetreten. Die Platten sollen nach und nach ersetzt werden, tatsächlich fallen die Risse aber nicht weiter auf. Auch dem heftigen Regenunwetter inklusive Blitzeinschlag im vergangenen Sommer trotzte der Neubau. Auf dem Platz vor dem Museum soll möglichst bis zum Beginn der Freiluftsaison eine Außengastronomie eingerichtet werden. Inhaltlich werden in diesem Jahr die Schwerpunkte im Museum – und auch im erfolgreichen Eigenverlag – auf den Themen 60 Jahre Standort Zuffenhausen, 60 Jahre Porsche und USA sowie auf der Hybridtechnologie liegen. Mit Spannung blicken die Verantwortlichen der ersten großen Ausleihaktion entgegen. Der Typ 64, eines der Herzstücke der Ausstellung, wird für drei Monate an das High Museum of Art in Atlanta ausgeliehen. Dafür muss ein Transportgestell gebaut werden, damit das wertvolle Stück auf der Reise nicht beschädigt wird. Bilder vom Porsche-Museum unter www.stuttgarter-zeitung.de/foto BESSER REGIEREN 100 Tage Kabinett Merkel II – So urteilt SPD-Chef Sigmar Gabriel BESSER SURFEN: Apples I-Pad ist da – So verändert es unser Leben BESSER WOHNEN: Große Möbel liegen im Trend – So sehen Wohlfühlinseln aus D I E S I E B T E A U S G A B E I H R E R TA G E S Z E I T U N G