DER BRIEFWECHSEL ZWISCHEN HUGO VON

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DER BRIEFWECHSEL ZWISCHEN HUGO VON
RICCARDO CONCETTI
DER BRIEFWECHSEL
ZWISCHEN HUGO VON HOFMANNSTHAL
UND ROBERT MICHEL
1898-1929
Historisch-kritische Ausgabe
Zwei Bände. Bd. 2
Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie
aus der Studienrichtung Deutsche Philologie
eingereicht an der Geistes- und Kulturwissenschaftlichen Fakultät
der Universität Wien
Wien, 2003
APPARAT
111
EDITORISCHE BEMERKUNGEN
Hofmannsthals Briefe gehören »zu den schönsten […], die deutsche Dichter
geschrieben haben, […] weil sie so ganz ohne literarische Ambition sind«.1
Mit dieser Behauptung – möge man ihr verzeihen, dass sie uns wieder einmal Stefan
Zweigs ganze, unbeirrbare Verehrung für sein Jugendidol vor Augen führt – wird das
Kräftefeld beschrieben, in dem sich das alltägliche Briefeschreiben Hofmannsthals bewegt.
Denn seine Briefe gravitieren tatsächlich zwischen zwei entgegengesetzten Polen: zwischen
dem einen der intimen Erfahrungswelt und dem anderen des literaturgeschäftlichen Treibens
– nicht minder als zwischen dem der stilbewussten Ausdrucksweise und dem der selbst
auferlegten Wortkargheit. Die Bedingungen eines Lebens mit der Literatur und die Suche
nach dem Leben über die Literatur hinaus bestimmen sie. Dass viele darunter in einem Zug
niedergeschrieben wurden und mit einer bestechenden Selbstsicherheit jede Geziertheit
entbehren, soll nicht als angeborene Attitüde angesehen werden, sondern als Ergebnis einer
Anstrengung. Es ist nämlich nur zu verständlich, dass der Autor, der wie kein anderer die
Ausdruckskraft des fiktiven Briefes beherrschte, streng darauf bedacht war, dass kein Hauch
der literarischen Illusion, keine Scheinwelt, seinen privaten Mitteilungen anhaftete. Damit
seine Briefe »unmittelbare[r] Ausdruck des Lebens«2 sein könnten, mussten sie vor der
Interferenz eines allumfassenden Willens zur Stilisierung geschützt werden – mit einem Wort:
Sie mussten gegen die Gefahr des Literatentums gesichert werden.
Trotz alledem wäre verfehlt, zu glauben, dass eine scharfe Trennungslinie zwischen
dem Werk und dem Briefwerk verläuft, denn beiden Aspekten der Kreativität des Dichters lag
eine und dieselbe Haltung zugrunde. Strebte Hofmannsthal mit seiner Produktion eine
»Continuität der Wirkung, ein ausgebreitete[s] Netzwerk von Wirkungen und geistigen
(culturellen) Resultaten« an – wie er an Robert Michel schreibt3 – sah er wohl ein, dass dies
nicht ohne das Teilnehmen-Lassen der Mitmenschen geschehen konnte. Denn Kultur
geschieht erst im Wechsel der Gedanken und der Formen: Sie entsteht – genauso wie Briefe –
als Reaktion auf einen Kontakt, oder auf den Verlust eines Kontaktes. Somit stellt für
Hofmannsthal der Dialog das Modell nicht nur der Erkenntnis dar – ganz nach der
griechisch-platonischen Tradition: Er schafft vielmehr die Bedingungen der künstlerischen
1
In: Victor Wittkowski (aus Gespächen mit): Stefan Zweig über Hugo von Hofmannsthal. In: HB, 23/24
(1980/81), S. 57-63, hier 61.
2
Ebd.
3
In H. v. Hofmannsthals Brief an R. Michel vom 2.1.1906, S. 31 der vorliegenden Arbeit.
112
Gestaltungskraft. Dass Hofmannsthals Werke sich im Gespräch von der anfänglichen
Intuition zur höchsten Formvollendung entwickeln, davon legt der Briefwechsel mit Richard
Strauss das überzeugendste Zeugnis ab.4
Über die Jahre hinweg, seitdem uns Richard Alewyn gelehrt hat, diesen Grundzug der
Hofmannsthal’schen Gedankenwelt »unendliches Gespräch«5 zu nennen, scheint das
überlieferte Bild von einem schöpferischen Menschen, der über alles das Gespräch suchte –
und dies sowohl mit den Nahe- als auch mit den Fernstehenden, räumlich und zeitlich –, der
es freilich nicht immer fand, aber in diesem ethischen Bestreben geradezu die Rechtfertigung
seiner Dichterexistenz erblickte, nichts von seiner Überzeugungs- und Anziehungskraft
verloren zu haben. Aus diesem Grund, und weil Alewyn schreibt: »Hofmannsthals Gespräch
ist verloren, […] aber es ist in einer anderen Form aufgehoben, in seinen Briefen«6, drängt es
sich geradezu auf, am Anfang eines editorischen Berichts die Bedeutung der Herausgabe
eines
Briefwechsels
als
Gesprächsverlust,
aber
gleichzeitig
Gesprächsgewinn
zu
vergegenwärtigen.
Dies geschieht auf keinen Fall deswegen, um den Faden eines Hofmannsthal-Mythos
weiterzuspinnen. Es ist dennoch unentbehrlich, bevor einzelne technische Aspekte dieses
philologischen Unterfangens beleuchtet werden, das theoretische, besser noch: das
symbolische Feld, in dem das vorliegende Editionsvorhaben situiert ist, vorerst abzutasten
und abzustecken. Denn jede Briefwechseledition, so wissenschaftlich nachvollziehbar und
überprüfbar sie auch sein möge, ist ein fiktiver Text, ein fingiertes Sprachgebilde, das einer
semantischen Ordnung untersteht und dessen Existenzberechtigung wohl zur Sprache
kommen muss. Die Frage, der wir uns mithin stellen wollen, ist nämlich die, warum
Hofmannsthals Briefwerk weiterhin als Briefwechsel zwischen zwei Briefpartnern
herausgegeben wird, wo um der Vollständigkeit und des Überblicks willen andere Formen in
Erwägung gezogen werden könnten bzw. sollten. Theoretische Studien, die darauf
hinauslaufen, praktikable Modelle zur Erschließung des gesamten Briefwerkes des Autors zu
erarbeiten, wurden in der Vergangenheit bereits vorgelegt. Insbesondere verdanken wir
Günther Fetzer und der von ihm geleiteten Arbeitsstelle zur Erschließung des
Hofmannsthalschen Briefnachlasses – die im Mai 1977 im Deutschen Literaturarchiv
(Marbach a. N.) eingerichtet wurde – wichtige Erkenntnisse über quantitative Aspekte der
4
Hugo von Hofmannsthal, Richard Strauss: Briefwechsel. Hrsg. v. Willi Schuh. 5. erg. Aufl. Zürich: Atlantis,
1978.
5
R. Alewyn: Unendliches Gespräch. Die Briefe Hugo von Hofmannsthals (1954). In: Ders.: Über Hugo von
Hofmannsthal. 4., verm. Aufl. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1967 (= Kleine Vandenhoeck- Reihe; 57,
57a, 57b), S. 17-45.
6
Ebd., S. 18.
113
Gesamtkorrespondenz des Autors, sowie beachtenswerte Vorschläge, mit welchen
editorischen Strategien derselben Rechnung getragen werden könnte.7 Jedoch scheint es, dass
die editorische und verlegerische Praxis den von der Marbacher Werkstatt vorgeschlagenen
Modellen im Wesentlichen entgegensteht. Streitet wohl niemand diesen Editionsweisen ihre
Gültigkeit ab – und so wünschenswert eine Gesamtausgabe der Briefe des Autors auch ist –,
der bevorzugte Modus der Veröffentlichung bleibt immer noch derjenige der Herausgabe
geschlossener Korrespondenzen. Nun soll man sich nicht täuschen. Finanzielle Berechnungen
sind am Werk, wenn einer groß angelegten Gesamtedition die Arbeit einzelner Herausgeber
an kleineren Textgebilden vorgezogen wird. Das ist allerdings nur ein Teil der Wahrheit.
Denn das Paradigma der Edition des Briefverkehrs zweier Briefschreiber, nach dem auch die
vorliegende Arbeit strukturiert wurde, hat nicht nur Tradition in der HofmannsthalForschung. Dieses Modell ist geradezu ein autorisiertes. Dem ist so, seitdem Hofmannsthal
und Richard Strauss den gemeinsamen Entschluss fassten, eine wohlbedachte Auswahl aus
ihrer Korrespondenz an die Öffentlichkeit zu bringen.8 Von der Hoffnung getragen, dass die
Mitwelt durch die Einsicht in seine Zusammenarbeit mit dem Komponisten und in die
Entstehungsgeschichte ihrer Opern mehr Verständnis für seine Produktion aufbringen würde,
musste Hofmannsthal zusehen, wie mit dieser Ausgabe die Literatur in die Privatsphäre der
Briefe – selbst der Arbeitsbriefe – eingriff. Gleichzeitig aber zeigte er indirekt, wie seine
Werke im Gespräch entstanden sind und sein Schaffen (auch) als Gespräch zu lesen ist.
Hat also die Stilisierung des Briefwerkes Hofmannsthals in einem Dialog zwischen
zweien Briefpartnern einen durchaus hohen erkenntnistheoretischen und literarischen Wert,
sollten jedenfalls die Forderungen der Philologie nicht auf der Strecke bleiben. Dies ist
hingegen oft genug geschehen: Dass so manch edierter Hofmannsthal-Briefwechsel durchaus
nicht vor philologischem Eifer glänzt, braucht hier nicht weiter diskutiert zu werden. Jedoch
fehlt es selbst den jüngsten Editionen, bei aller Genauigkeit der Textwiedergabe und
Vollständigkeit der Erläuterungen, an editionswissenschaftlicher Gründlichkeit. Damit wird,
wohlgemerkt, weder ein pauschaler Vorwurf erhoben, noch an der guten Leistung der neuen
Forscher-Generation Kritik ausgeübt. Es wird lediglich bedauert, dass von den einzelnen
Herausgebern
das
Bedürfnis
nach
einer
7
historisch-kritischen
Erfassung
des
G. Fetzer: Das Briefwerk Hugo von Hofmannsthals. Modelle für die Edition umfangreicher Korrespondenzen.
Marbach am Necker: Deutsche Schillergesellschaft e. V., 1980.
8
R. Strauss: Briefwechsel mit Hugo von Hofmannsthal. Hrsg. v. Franz Strauss. Berlin, Wien, Leipzig: P.
Zsolnay, 1926.
114
Hofmannsthalschen Briefwerks auf eine Weise, die dem Editionsverfahren der „Kritischen
Ausgabe“9 der Werke nahe käme, noch nicht wahrgenommen wurde.
Darüber herrscht wohl Einigkeit, dass das ferne ideale Ziel jeder editorischen
Bemühung um die Briefe Hofmannsthals die historisch-kritische Gesamtausgabe bleiben soll.
Nicht minder offensichtlich ist es auch, dass sie sehr lange auf sich warten lassen wird. Aus
diesem Grund wäre es ratsam, die Gelegenheit, auch bei einem kleinen Textkorpus das
Analyseverfahren einer historisch-kritischen Ausgabe anzuwenden, nicht zu versäumen. Denn
das Surplus an Informationen, die diese Darstellungsweise bietet (die Analyse der Textträger,
die Angaben zur Überlieferung, die diachronischen Varianten oder auch die Recherche nach
unveröffentlichten Zeugnissen usw.) dürfen nicht als entbehrlich betrachtet werden.
In diesem Sinne versteht sich die vorliegende Arbeit als ein Vorschlag an die
Gemeinschaft der Hofmannsthal-Forscher, ja als ein Versuch, sie von der Gültigkeit einer in
der Branche noch nicht mit Konsequenz durchgeführten Editionsweise zu überzeugen.
Zum Text
Diese Edition schließt alle ermittelten Dokumente ein, die der Korrespondenz
zwischen Hugo von Hofmannsthal und Robert Michel zuzuordnen sind: Briefe ebenso wie
Korrespondenz-, Post-, Rohrpost-, Feldpost-, Ansichts-, Visitenkarten oder Telegramme. (All
dies wird im Folgenden mit „Brief“ bezeichnet.)
Mit einbezogen wird darüber hinaus jener Briefverkehr, der aus dem unmittelbaren
Familienumfeld stammt: Dies betrifft die zwischen Gerty von Hofmannsthal und Robert
Michel gewechselte Korrespondenz. Denn bei der Bewältigung der Massen an einlaufender
Korrespondenz war für Hofmannsthal der tatkräftige Beistand seiner Frau unentbehrlich.
Auch der vorliegende Briefwechsel legt Zeugnis davon ab, wie sie die mühsame Redaktion
vieler Nachrichten auf sich nahm, indem sie sie nach Diktat mit der Hand oder mit der
Maschine schrieb, bzw. sie im Sinne ihres Mannes verfasste. Doch von der Beobachtung
ausgehend, dass unter den Briefen Gerty von Hofmannsthals an Robert Michel auch solche
sind, die nicht gleichsam per Prokura entstanden sind, sondern einen persönlicheren Ton
erkennen lassen, wurde die Entscheidung getroffen, ihre Briefe nicht chronologisch in den
Korpus derjenigen zwischen den beiden Männern einzureihen, sondern sie separat wieder zu
geben.
9
Hugo von Hofmannsthal: Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe. Veranstaltet vom Freien Deutschen Hochstift.
Hrsg. v. Rudolf Hirsch u. a. Frankfurt a. M.: S. Fischer.
115
In einem anschließenden, getrennten Teil werden Hofmannsthals Widmungen an
Robert Michel abgedruckt.
Somit gliedert sich der Textteil in drei Unterteilungen: Den Kern bilden die 85 Briefe
Hugo von Hofmannsthals an Robert Michel, dessen Originale zusammen mit dem Nachlass
des letzteren Autors vom Österreichischen Literaturarchiv in Wien erworben wurden, und die
41 Gegenbriefe Robert Michels an Hugo von Hofmannsthal, die im Freien Deutschen
Hochstift in Frankfurt a. M. als Dauerleihgabe der Stiftung Volkswagenwerk verwahrt
werden.
Es ist dabei hervorzuheben, dass die Überlieferung nicht vollständig ist. Vor allem die
Teilkorrespondenz der Briefe Michels an Hofmannsthal weist Lücken auf. Ein sehr grober
Vergleich zwischen der Anzahl der Briefe Hofmannsthals und jener der Antworten Michels
führt zur Annahme, dass ungefähr die Hälfte der von Hofmannsthal erhaltenen Briefe schon
zu seiner Lebzeit vernichtet wurden bzw. im Laufe der Zeit verloren gegangen sind.
Insbesondere der Briefverkehr aus den 20er Jahren ist nur lückenhaft dokumentiert.
Die überlieferten Briefe werden chronologisch nach dem vorhandenen bzw.
erschlossenen Datum geordnet und durchlaufend mit arabischen Ziffern nummeriert.
Entgegen den Aufforderungen Winfried Woeslers10 und im Gegensatz zur „Kritischen
Ausgabe“ der Briefe Franz Kafkas11 – welche der vorliegenden Edition in mancher Hinsicht
als Modell dient – werden verlorene Briefe, deren Existenz und chronologische Einreihung
der Herausgeber zu vermuten geneigt wäre, nicht verzeichnet und nicht in die Nummerierung
eingeschlossen. Dies liegt darin begründet, dass zu wenige Informationen verfügbar sind, als
dass eine auch nur annährend befriedigende Erfassung der verschollenen Korrespondenz
gewährleistet werden könnte. Angesichts der daraus resultierenden Unvollständigkeit wurde
beschlossen, jeden Hinweis zu verschollenen Briefen lediglich im Briefkommentar zu
erwähnen.
Zur Textdarbietung ist zuerst folgendes Prinzip zu beachten: Der edierte Text steht
recte, während der Text des Herausgebers kursiv gesetzt wird. Die Zeilen des edierten Textes
wurden zwecks einfacherer Handhabung nummeriert; beim Seitenwechsel fängt die Zählung
wieder von vorne an.
10
Winfried Woesler: Vorschläge für eine Normierung von Briefeditionen. In: „Editio“, 2 (1988), S. 8-18. Und:
Ders.: Richtlinienvorschläge für Briefkommentare. In: Hans-Gert Roloff (Hrsg.): Wissenschaftliche
Briefeditionen und ihre Probleme. Editionswissenschaftliches Symposion. Berlin: 1998, S. 87-96.
11
Franz Kafka: Schriften Tagebücher Briefe. Kritische Ausgabe. Hrsg. v. Gerhard Neumann, Malcom Pasley
und Jost Schillimeit. Frankfurt a. M.: S. Fischer.
116
Jedem Brief ist eine Kopfleiste vorangestellt, welche aus zwei bzw. drei Zeilen besteht:
In der ersten linksbündig gesetzten Zeile werden der Autor des Briefes und der Empfänger
genannt; im Anschluss daran wird der Aufenthaltsort des Empfängers mitgeteilt, falls dieser
aus der auf dem Umschlag mitgeteilten Adresse zu ermitteln war. Die zweite, rechtsbündig
gesetzte Zeile enthält Angaben zum Ort der Abfassung des Briefes, sowie zum Datum und
Wochentag. Eine dritte Zeile kommt nur in solchen Fällen vor, in denen die edierte Mitteilung
in einem an einen Dritten gerichteten Brief enthalten ist.
Der Kopfleiste folgt unmittelbar der edierte Brief, es sein denn, der Brief wurde auf
einem mit gedruckten Briefkopf versehenen Papier geschrieben; in solchen Fällen wird der
Briefkopf schematisch (d.h. unter Auslassung des Inhaltes, der für geringfügig befunden wird)
in eckigen Klammern und kursiv gesetzt.
Dem edierten Text liegen in allen Fällen die Originale zugrunde, die diplomatisch
transkribiert wurden. Unter dem Begriff der diplomatischen Umschrift soll hier verstanden
werden, dass die originale Orthographie und Zeichensetzung beibehalten werden, während
äußere Merkmale des Briefes – wie etwa die Zeilenlänge oder Seitenwechsel – einem
Standardisierungsprozess
unterzogen
wurden.
Eine
Abweichung
von
der
streng
diplomatischen Praxis stellen auch die Emendationen dar, die an manchen Stellen geboten zu
sein schienen. Durchgeführt wurden sie: bei offensichtlichem Schreibfehler (z.B. Nr. 3, S.
3,21: »durchgieng« statt »durgieng«); bei Schreibfehlern, die als solche und nicht als
orthographische Gepflogenheiten zu erkennen sind, da die in Frage stehende Schreibart nur
einmal vorkommt, wo sich der Autor sonst immer für die (emendierte) Lösung entscheidet
(z.B. Nr. 15, S. 12,17-18: »im vorhinein« statt »imvorhinein«, wie in Nr. 64, S. 53,5 oder Nr.
82, S. 64,12); offensichtliche Fehler beim Maschinenschreiben (Nr. 50, S. 38,7: »ihn ersucht«
statt »ihm ersucht«). Ferner wurde die Zeichensetzung da geändert, wo das Fehlen des zu
erwartenden Zeichens als Vergessen bzw. Verschreiben interpretiert wurde (z.B. Nr. 15, S.
12,34: »übt […] disziplinierend auf mich ein, da ich […]«); sowie in anderen wenigen Fällen,
in denen das Auslassen des zu erwartenden Satzzeichens die Lektüre bzw. das Verständnis des
Briefes erschwert hätte. Allen Emendationen wurde im kritischen Apparat Rechnung
getragen.
Der zweite Teil des Textkorpus besteht aus dem Briefwechsel zwischen Gerty von
Hofmannsthal und Robert Michel. Die Briefe Gertys werden im Österreichischen
Literaturarchiv aufbewahrt, während sich die einzig erhaltene Mitteilung Michels an sie im
Freien Deutschen Hochstift (Stiftung Volkswagenwerk) befindet. Diese Briefe werden ebenso
117
chronologisch eingereiht und erhalten eine eigene Nummerierung mit lateinischen Zahlen.
Für die Textdarbietung dieser Briefe gelten die oben dargelegten Editionsprinzipien.
Den Textkorpus schließen Hugo von Hofmannsthals Widmungen an Robert Michel ab.
Diese werden ebenso chronologisch geordnet, erhalten jedoch keine Nummerierung. Die
Kopfleiste besteht aus den bibliographischen Daten des Buches, in dem sich die Widmungen
befinden. Die Originale sind im Privatbesitz der Erben Robert Michels. Als Textvorlage
dienten Photokopien.
Zum kritischen Apparat
Der kritische Apparat soll als der Rahmen verstanden werden, an dem die Textträger auf ihre
nicht-inhaltliche Aussagekraft hin analysiert werden. Mit anderen Worten wird hier der
Versuch angestellt, jene mehr oder minder wichtigen Informationen, welche bei jeder
Veröffentlichung einmaliger privater Mitteilungen notgedrungen verloren gehen, durch eine
diachronische (also historische) und kritische Erfassung in die Edition – wenn auch nur
partiell – hinüberzuretten.
Jeder Brief wird derselben Analyse unterzogen, welche sich folgendermaßen gliedert:
Der unmittelbare Bezug auf den edierten Text erfolgt durch die Wiederholung der
Kopfleiste, die auch im Textteil zu finden ist.
Unter der Überschrift TEXTTRÄGER wird erläutert, um welche Art der Mitteilung es
sich handelt: ob Brief bzw. Korrespondenz-, Post-, Rohrpost-, Feldpost-, Ansichts-,
Visitenkarte oder Telegramm. Bei Briefen wird näher beschrieben: ob er mit oder ohne
Umschlag überliefert ist, ob das Schreibmaterial in einem Einzel- oder Doppelblatt besteht,
wie viele Seiten beschriftet wurden. Wenn das Briefpapier mit einem gedruckten Briefkopf
versehen ist, wird dieser in Anführungsstrichen wiedergegeben; falls dabei Bilder vorhanden
sind, werden diese durch ein leeres Feld signalisiert. Ferner wird angegeben, in welcher
Folge sie beschriftet wurden, ob handschriftlich oder mit der Maschine, ob eigenhändig oder
diktiert, ob mit Tinte oder Bleistift. Bei der Zählung der Seiten der Handschriften richtete man
sich nach der (aus der Paläographie stammenden) Konvention, zwischen recto und verso
eines Blattes zu unterscheiden. Bei der Beschreibung der äußeren Merkmale des
Schriftträgers wurde darauf verzichtet, Angaben zu Maß, Farben, Papiertyp usw. zu machen.
(Dies geschieht nicht so sehr aus dem Grund, dass solche Informationen für entbehrlich
gehalten werden, sondern, weil eine solche Erfassung nur dann sinnvoll ist, wenn eine
systematische Untersuchung sämtlicher Briefe durchgeführt werden kann. Zu dieser
118
Entscheidung trägt ferner der glückliche Umstand bei, dass alle hier veröffentlichten Briefe in
öffentlichen Archiven zugänglich sind und daher jeder Interessierte relativ mühelos – auch
über Bestellung von Reproduktionen – Einsicht darin nehmen kann.) Ist auch der Umschlag
erhalten – was hier lediglich bei den Briefen Hofmannsthal der Fall ist – wird dessen
Beschriftung mitgeteilt: Den Angaben zur Art der Beschriftung (ob hand- oder
maschinenschriftlich, ob mit Tinte oder Bleistift, ob in Latein- oder Kurrentschrift) folgt hier
die (weil Autortext, recte stehende) diplomatische Transkription der Adresse (zur Bedeutung
der diakritischen Zeichen siehe unten). Anders wird dagegen bei der Wiedergabe der
Poststempel verfahren: Sie werden nicht diplomatisch, sondern nach folgender Syntax
mitgeteilt: Ort, Tag.Monat.Jahr, ohne Anführungsstriche. Wo sie nur zum Teil lesbar sind,
ersetzen xx (für die arabischen Ziffer) und xxx (für die Orte) die fehlenden Informationen.
Unter
dem
Stichwort
ÜBERLIEFERUNG
wird
der
Aufbewahrungsort
des
Schriftträgers angegeben, während im Anschluss daran unter DRUCKVORLAGE spezifiziert
wird, ob der Originalbrief oder eine Kopie Vorlage der Textedition war. Sofern ermittelt,
wird auch der ERSTDRUCK mitgeteilt, wobei unterschieden wird, ob der Brief in seiner
Gänze oder mit Auslassungen veröffentlicht wurde, bzw. ob nur Auszüge davon bereits
gedruckt wurden.
Bemerkungen zum ABFASSUNGSORT und zur DATIERUNG sind ausschließlich in
jenen Fällen zu finden, in denen diese Informationen nicht direkt vom Briefautor stammen,
sondern ermittelt werden mussten. Bei der Formel „aus dem Inhalt erschlossen“ wird auf die
im Briefkommentar erläuterten Zusammenhänge hingewiesen.
Besondere Aspekte der Beschaffenheit der Briefe werden unter dem Stichwort
BEMERKUNGEN angeführt. Zur Herstellung eines Verweises auf die Stelle im edierten Text
wird ein Lemma eingesetzt, welches aus der Seiten- und Zeilenangabe besteht, worauf die
Textstelle folgt, auf die sich die Bemerkung bezieht. Hier gilt das Prinzip, dass der Autortext
recte und er Herausgebertext kursiv steht. An dieser Stelle werden insbesondere die Notate
abgeschrieben, die R. Michel auf den Originalen der Hofmannsthal-Briefe in späteren Jahren
(40er oder 50er Jahre) – vielleicht als persönlicher Gedächtnisstütze, vielleicht in Erwägung
einer Veröffentlichung – vermerkte. Andere Beschriftungen, die sich auf den Originalen
befinden, wie etwa die Nummerierung von der Hand Agathe Michel-Mosettigs, wurden nicht
berücksichtigt. Darüber hinaus findet man hier Angaben zur Schriftart der einzelnen Wörter:
ob Latein- oder Kurrentschrift. Denn so marginal das sein könnte, folgte die Abwechslung
zwischen den beiden Schriftarten einer gewissen Systematik und hatte somit auch eine
semantische Bedeutung.
119
In der Unterteilung EMENDATIONEN werden jene Abweichungen zwischen
Originaltext und ediertem Text aufgelistet, die auf den Eingriff des Herausgebers
zurückzuführen sind.
In der Sektion der VARIANTEN wird mit Hilfe von diakritischen Zeichen der
Schriftduktus diachronisch untersucht. Bei dieser Analyse treten Korrekturvorgänge sowie
Umschriften und Neuformulierungen zutage, welche in ihrem zeitlichen Ablauf rekonstruiert
werden. Jedes Lemma entspricht einer Korrektur. Innerhalb eines Lemmas bezeichnen die
Zeilen subsekutive Stufen eines Korrekturvorganges. Zu beachten ist, dass bei Typoskripten
die aufgezeichneten Varianten sich nur auf handschriftliche Korrekturen beschränken,
während die bereits mit der Schreibmaschine durchgeführten Korrekturen nicht
berücksichtigt wurden.
Die diakritischen Zeichen sind folgendermaßen zu interpretieren:
[]
Texttilgung in der Handschrift
(a>b)
Textänderung durch Überschrift
°a° oder °abc°
Nachträglich eingefügter Buchstabe oder eingefügtes Wort
x
Unleserlicher Buchstabe
xxx
Unleserliches Wort bzw. Wortteil
aA
Ansatz des Buchstaben
a
oder abc
Unsichere Lesung eines Buchstaben bzw. Wortes
sich ↔es.
Durch ein Zeichen signalisierte Wortumstellung im Autortext
|
Zeilenwechsel
||
Seitenwechsel
die9sem
Vom Autor getilgter Zwischenraum (besonders bei Typoskripten)
<>
Vermutliche Rekonstruktion von Textteilen, die wegen Schadens am
Textträger verloren gegangen sind.
Zum Briefkommentar
Der Briefkommentar dient der Aufklärung der in den Briefen erwähnten
Zusammenhänge mit Hilfe sowohl unveröffentlichter Dokumente (meistens Archivalien) als
auch der in der Sekundärliteratur bereits vorhandenen Erkenntnisse. Hier gliedert sich die
Untersuchung folgendermaßen:
Jedem Brief wird genau dieselbe Kopfleiste vorangestellt, die auch beim Text und
beim kritischen Apparat zu finden ist.
120
Dieser folgen Erklärungen bezüglich der DATIERUNG in jenen Fällen, in denen diese
weder vom Briefautor stammt noch von den Poststempeln erschlossen werden konnte.
An zweiter Stelle unter dem Stichwort ABFASSUNGSORT werden Informationen zum
Aufenthaltsort des Schreibers während der Abfassung des Briefes angeboten. Diese Angabe
entfällt, wenn die nachfolgenden Briefe am selben Aufenthaltsort verfasst wurden.
Der Hauptteil des Kommentars besteht jedoch aus den ERLÄUTERUNGEN der in den
Briefen erwähnten Sachverhalte. Auch hier wird der Bezug auf den Textkorpus durch
Lemmata hergestellt.
Zu den Recherchen, die im Hinblick auf die Zusammenstellung des Briefkommentars
geführt wurden, sei zunächst bemerkt, dass ihr Ausgangspunkt die Sichtung des Nachlasses
Robert Michels war, wobei das Augenmerk den Werkmanuskripten und -typoskripten, der
erhaltenen Korrespondenz und den (unveröffentlichten) autobiographischen Schriften galt.
Die Untersuchung der Textträger, in denen die Novellen, Romane, Dramen und die
ethnographischen
Arbeiten
Robert
Michels
in
ihren
ersten
Konzeptions-
und
Ausführungsstufen überliefert sind, lief darauf hinaus, die Entstehungsgeschichte der Werke
zu beleuchten. Auf diese Weise übernimmt die Arbeit quasi die Aufgaben einer anfänglichen
Michel’schen Philologie, die andernorts nicht möglich wäre. Wohlgemerkt erhebt dieser
Versuch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern die Recherchen beschränken sich auf
die Werke, die im Briefwechsel Erwähnung finden, unter besonderer Beachtung jener, bei
deren Ausarbeitung Hofmannsthal eine wichtige Beraterrolle einnahm. Dabei hängt die
Ausführlichkeit und Breite der Beschreibung von der Komplexität der Entstehungsgeschichte
einerseits, andererseits von der Materiallage ab. Wovon abgesehen wurde, ist, die Inhalte der
erwähnten (fiktiven und nicht-fiktiven) Werke zusammenzufassen.
Unter den eingesehenen Korrespondenzen (u. a. Briefe an Hermann Bahr, Moritz
Heimann, Ludwig von Ficker, Arthur Schnitzler usw.) nimmt diejenige Robert Michels mit
Leopold von Andrian sowohl inhaltlich als auch quantitativ den größten Platz ein. Ohne die
ausführlichen Berichte über sein Leben und seine literarische Tätigkeit, die Michel seinem
Freund Andrian mit erstaunlicher Regelmäßigkeit übersandte, wären viele Zusammenhänge
im Dunkeln geblieben. Aus diesem sehr umfangreichen Briefwechsel sowie aus allen anderen
eingesehenen Korrespondenzen werden bis auf wenige Ausnahmen nur einzelne Stellen
zitiert.
Die Erläuterung der Umstände, die die Werke und die Biographie Hugo von
Hofmannsthals betreffen, stützt sich auf die Forschungsergebnisse, die in der Kritischen
Ausgabe der Werke des Autors sowie in den bereits erschienenen Briefwechsel präsentiert
121
wurden.
Der
Ausmaß
der
unveröffentlichten
Dokumente
ist
hier,
dem
hohen
Entwicklungsstand der Hofmannsthal-Forschung entsprechend, auffällig geringer.
Bei den zum ersten Mal gedruckten Dokumenten erfolgt die Textwiedergabe auch im
Briefkommentar buchstabengetreu. Von der heute geltenden Norm stark abweichende
Schreibweisen bzw. Schreibfehler wurden durch [sic], unleserliche Worte bzw. Wortteile
durch [unleserlich], unsichere Lesungen durch [?] kenntlich gemacht. (Diese Abweichung
von den im kritischen Apparat verwendeten diakritischen Zeichen erschien notwendig, um
Verwirrung und Leseschwierigkeiten zu vermeiden. Zeilen- und Seitenwechsel wurden wie im
kritischen Apparat gekennzeichnet.) Zur Zitierweise im Briefkommentar sei ferner angemerkt,
dass hier um der Vereinfachung willen zwischen Text der Autoren in recte und
Herausgebertext in kursiv nicht mehr unterschieden wurde. Hingegen wurde durchlaufend
folgende Regel eingehalten: Alle Zitate werden durch spitze Anführungszeichen (»…«)
ausgewiesen. Werktitel wurden in runde Anführungszeichen („…“) gesetzt, jedoch nicht in
den bibliographischen Angaben.
Zum Schluss sei bemerkt, dass alle nicht aus unveröffentlichtem Material sondern aus
der bereits vorhandenen Literatur gewonnenen Erkenntnisse (z. B. über erwähnte Theater,
Tageszeitungen und Zeitschriften, bekannte Autoren sowie bekannte Werke usw.) mit
gebührender Knappheit übernommen wurden. Nachschlagewerke wurden nicht zitiert.
Zum Gesamtverzeichnis
Im Gesamtverzeichnis werden Personen, Werke, Theater und Zeitungen mit Bezug auf
die betreffende Seite aufgelistet. Das Gesamtregister bezieht sich ausschließlich auf den
Textteil und den Briefkommentar. Von den erwähnten Personen werden, sofern ermittelbar,
möglichst vollständige Angaben zu den Lebensdaten angeführt.
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SIGLEN- und ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Primärliteratur – Werke Hugo von Hofmannsthals:
GW
Hugo von Hofmannsthal. Gesammelte Werke in zehn
Einzelbänden. Hrsg. Von Bernd Schoeller in Beratung mit
Rudolf Hirsch. Frankfurt a. M.: S. Fischer 1979f.
GW D III
Dramen III: 1893-1927
GW RA I
Reden und Aufsätze I: 1891-1913
GW RA II
Reden und Aufsätze II: 1914-1924
GW RA III
Reden und Aufsätze III: 1925-1929. Buch der Freunde.
Aufzeichnungen: 1889-1929.
SW
Hugo von Hofmannsthal: Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe.
Veranstaltet vom Freien Deutschen Hochstift. Hrsg. v. Rudolf
Hirsch, Clemens Köttelwisch, Christoph Perels, Edward
Reichel, Heinz Rölleke, Ernst Zinn. Frankfurt a. M.: S.
Fischer.
SW I
Gedichte 1. Hrsg. v. Eugene Weber. 1984.
SW III
Dramen 1. Hrsg. v. Götz Eberhard Hübner, Klaus-Gerhard
Pott und Christoph Michel. 1982.
SW IV
Dramen 2. Das gerettete Venedig. Hrsg. v. Michael Müller,
1984.
SW V
Dramen 3. Die Hochzeit der Sobeïde. Der Abenteurer und die
Sängerin. Hrsg. v. Manfred Moppe. 1992.
SW VI
Dramen 4. Das Bergwerk zu Falun. Semiramis. Die beiden
Götter. Hrsg. v. Hans-Georg Dewitz. 1995.
SW VII
Dramen 5. Alkestis. Elektra. Hrsg. v. Klaus E. Bohnenkamp
und Mathias Mayer. 1997
SW VIII
Dramen 6. Ödipus und die Sphinx. König Ödipus. Hrsg. v.
Wolfgang Nehring und Klaus E. Bohnenkamp. 1983.
SW IX
Dramen 7. Jedermann. Hrsg. v. Heinz Rölleke. 1990.
123
SW XI
Dramen 9. Florindos Werk. Cristinas Heimreise. Hrsg. v.
Mathias Mayer. 1992.
SW XII
Dramen 10. Der Schwierige. Hrsg. v. Martin Stern. 1993.
SW XIV
Dramen 12. Timon der Redner. Hrsg. v. Jürgen Fackert. 1975.
SW XV
Dramen 13. Das Leben ein Traum. Dame Kobold. Hrsg. v.
Christoph Michel und Michael Müller. 1989.
SW XVI.1
Dramen 14.1. Der Turm. Erste Fassung. Hrsg. v. Werner
Bellmann. 1990.
SW XVI.2
Dramen 14.2. Der Turm. Zweite und dritte Fassung. Hrsg. v.
Werner Bellmann. 2000.
SW XVIII
Dramen 16. Fragmente aus dem Nachlaß 1. Hrsg. v. Ellen
Ritter. 1987.
SW XX
Dramen 18. Silvia im „Stern“. Hrsg. v. Hans-Georg Dewitz.
1987.
SW XXI
Dramen 19. Lustspiele aus dem Nachlaß 1. Hrsg. v. Mathias
Mayer. 1993.
SW XXII
Dramen 20. Lustspiele aus dem Nachlaß 2. Hrsg. v. Mathias
Mayer. 1994.
SW XXV.1
Operndichtungen 3.1. Die Frau ohne Schatten. Danae oder die
Vernunftheirat. Hrsg. v. Hans-Albrecht Koch und Ingeborg
Beyer-Ahlert. 1998.
SW XXVI
Operndichtungen 4. Arabella. Lucidor. Der Fiaker als Graf.
Hrsg. v. Hans-Albrecht Koch.
SW XXVIII
Erzählungen 1. Hrsg. v. Ellen Ritter. 1975.
SW XXX
Roman. Andreas. Der Herzog von Reichstadt. Philipp II. und
Don Juan d’Austria. Hrsg. v. Manfred Pape. 1982.
Briefwechsel:
BW I
Hugo von Hofmannsthal: Briefe 1890-1901. Berlin: S. Fischer,
1935.
BW II
Hugo von Hofmannsthal: Briefe 1900-1909. Wien: BermannFischer, 1937.
124
BW Andrian
Hugo von Hofmannsthal, Leopold von Andrian: Briefwechsel.
Hrsg. v. Walter H. Pearl. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1968.
BW Bebenburg
Hugo von Hofmannsthal, Edgar Karg von Bebenburg:
Briefwechsel. Hrsg. v. Mary E. Gilbert. Frankfurt a. M.: S.
Fischer, 1966.
BW Beer-Hofmann
Hugo
von
Hofmannsthal,
Richard
Beer-Hofmann:
Briefwechsel. Hrsg. v. Eugene Weber. Frankfurt a. M.: S.
Fischer, 1972.
BW Bodenhausen
Hugo von Hofmannsthal, Eberhard von Bodenhausen: Briefe
der
Freundschaft.
Hrsg.
v.
Dora
von
Bodenhausen.
[Düsseldorf]: Eugen Diederich, 1953
BW Borchardt
Hugo von Hofmannsthal, Rudolf Borchardt: Briefwechsel.
Hrsg. v. Marie Borchardt und Herbert Steiner. Frankfurt a.
M.: S. Fischer, 1954.
BW Burckhardt (1956)
Hugo von Hofmannsthal, Carl J. Burckhardt: Briefwechsel.
Hrsg. v. Carl J. Burckhardt. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1956.
BW Degenfeld (1986)
Hugo von Hofmannsthal: Briefwechsel mit Ottonie Gräfin
Degenfeld und Julie Freifrau von Wendelstadt. Hrsg. v. Marie
Therese Miller-Degenfeld unter Mitwirkung von Eugene
Weber. Eingel. von Theodora von der Mühll. 2. verb. und erw.
Aufl. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1986.
BW Fischer
Hugo von Hofmannsthal: Briefwechsel mit S. Fischer und
seinen Mitarbeitern 1898-1929. Hrsg. v. Knut Beck und J.
Hellmut Freund. In: Almanach. Das siebenundachtzigste Jahr.
Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1973, S. 43-181.
BW Franckenstein
Hugo
von
Homannsthal:
Briefwechsel
mit
Clemens
Franckenstein. Hrsg. v. Ulrike Landfester. Freiburg i. B.:
Rombach, 1998.
BW Heymel
Hugo von Hofmannsthal: Briefwechsel mit Walter Alfred
Heymel. Hrsg. v. Werner Volke. Freiburg i. B.: Rombach,
1998.
BW Insel
Hugo von Hofmannsthal: Briefwechsel mit dem Inselverlag
1901-1929. Hrsg. v. Gerhard Schuster. In: „Archiv für
Geschichte des Buchwesens“ 25 (1984), Sp. 1-1090.
125
BW Kessler
Hugo von Hofmannsthal, Harry Graf Kessler: Briefwechsel
1898-1929. Hrsg. v. Hilde Burger. Frankfurt a. M.: Insel,
1968.
BW von Lieben
Hugo von Hofmannsthal, Robert und Annie von Lieben:
Briefwechsel. Hrsg. v. Mathias Mayer. In: HJ 4 (1996), S. 3166.
BW Mann
Thomas Mann, Hugo von Hofmannsthal: Briefwechsel. In: J.
Hellmut Freund, Gerda Niedeck (Hrsg.): Almanach. Das
zweiundachtzigste Jahr. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1968, S.
13-44.
BW Mell
Hugo von Hofmannsthal, Max Mell: Briefwechsel. Hrsg. von
Margret Dietrich und Heinz Kindermann. Heidelberg: L.
Schneider, 1982
BW Nostitz
Hugo von Hofmannsthal, Helene von Nostitz: Briefwechsel.
Hrsg. von Oswalt von Nostitz. Frankfurt a. M.: S. Fischer,
1965.
BW Pannwitz
Hugo von Hofmannsthal, Rudolf Pannwitz: Briefwechsel.
1907-1926. In Verb. mit dem Deutschen Literaturarchiv hrsg.
v. Gerhard Schuster. Mit einem Essay von Erwin Jaeckle.
Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1994.
BW Redlich
Hugo von Hofmannsthal, Josef Redlich: Briefwechsel. Hrsg. v.
Helga Fußgänger. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1971.
BW Schmujlow-Claassen
Ria Schmujlow-Claassen, Hugo von Hofmannsthal: Briefe.
Aufsätze. Dokumente. Hrsg. v. Claudia Abrecht mit einem
Nachwort von Martin Stern. Marbach am Necker: 1982
(=Marbacher Schriften)
BW Schnitzler
Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler: Briefwechsel.
Hrsg. v. Therese Nickl und Heinrich Schnitzler. Frankfurt a.
M.: S. Fischer, 1964.
BW Strauss (1978)
Hugo von Hofmannsthal, Richard Strauss: Briefwechsel. Hrsg.
v. Willi Schuh. 5. erg. Aufl. Zürich: Atlantis, 1978.
BW Thun-Salm
Hugo von Hofmannsthal, Christiane Gräfin Thun-Salm:
Briefwechsel. Mit Briefen Hofmannsthals an Paul Graf Thun-
126
Hohenstein. Hrsg. v. Renate Moering. Frankfurt a. M.: S.
Fischer, 1999.
BW Zifferer
Hugo von Hofmannsthal, Paul Zifferer: Briefwechsel. Hrsg.
von Hilde Burger. Wien: Verl. d. österr. Staatsdrückerei, 1983.
Primärliteratur – Werke Robert Michels:
AeW
Robert Michel: Aus eigener Werkstatt.. Unveröffentlichtes Typoskript (Nr. 134). In:
Österreichisches Literaturarchiv, Nachlass R. Michel.
MWaD
Robert Michel: Mein Weg als Dramatiker. Unveröffentlichtes Typoskript (Nr. 130).
In: Österreichisches Literaturarchiv, Nachlass R. Michel.
Ika
Robert Michel: Ich klage an. Unveröffentlichtes (?) Typoskript. In: Österreichisches
Literaturarchiv, Nachlass R. Michel.
Tagebücher (dritter Autoren):
TB Schnitzler 1893-1902
Arthur Schnitzler: Tagebuch. 1893-1902. Hrsg. v. W. Welzig.
Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften, 1989.
TB Schnitzler1903-1908
Arthur Schnitzler: Tagebuch. 1903-1908. Hrsg. v. W. Welzig.
Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften, 1991.
TB Schnitzler1913-1916
Arthur Schnitzler: Tagebuch. 1913-1916. Hrsg. v. W. Welzig.
Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften, 1983.
TB Schnitzler1920-1923
Arthur Schnitzler: Tagebuch. 1920-1923. Hrsg. v. W. Welzig.
Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften, 1993.
TB Christiane
Christiane von Hofmannsthal. Tagebücher 1918–1923 und
Briefe des Vaters an die Tochter 1903-1929. Hrsg. v. Maya
Rauch und Gerhard Schuster. Frankfurt a. M.: S. Fischer,
1991.
127
Sekundärliteratur:
DBdV
Agathe Michel-Mossetig: Das Bild des Vaters. In: „Die
Furche“ Nr. 51/52 v. 21.12.1968, S. 31f.
HB
Hofmannsthal-Blätter. Veröffentlichungen der Hugo von
Hofmannsthal-Gesellschaft. Hrsg. v. Martin Stern u. a., 1971f.
HJ
Hofmannsthal-Jahrbuch. Zur europäischen Moderne. Im
Auftrag der Hugo von Hofmannsthal-Gesellschaft. Hrsg. v.
Gerhard Neumann u. a., 1993f.
Archive und andere Institutionen
AUW
Archiv der Universität Wien
BA
Brenner-Archiv
DLA
Deutsches Literaturarchiv, Marbach
FDH
Freies Deutsches Hochstift, Frankfurt a. M.
KA
Kriegsarchiv
Leihg. Stiftg. VW.
Leihgabe Stiftung Volkswagenwerk
ÖLA
Österreichisches Literaturarchiv
ÖNB
Österreichische Nationalbibliothek
ÖStA
Österreichisches Staatsarchiv…
ÖThM
Österreichisches Theatermuseum
WStLA
Wiener Stadt- und Landesarchiv
WStLB
Wiener Stadt- und Landesbibliothek
Sonstiges:
HSS
Handschriftenabteilung
NL
Nachlass
HHS
Handschriftensammlung
128
Hugo von Hofmannsthal,
R o b e r t M i c h e l:
Briefe
1898-1929
Kritischer Apparat
129
1. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Wien, 7. Mai 1898, Samstag
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte (zur pneumatischen Expressbeförderung/Rohrpost). –
Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Bleistift in Latein- und Kurrentschrift. Adressseite:
Eigenhändige Beschriftung mit Bleistift in Lateinschrift. Adresse: Herrn Lieutenant Robert
Michel | 4 bosn. Inf Reg. | Alserkaserne IX. Ausgangs- und Eingangsstempel: Wien 7.5.1898.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: aus den Poststempeln erschlossen.
BEMERKUNGEN:
2
1
Westbahn ... nicht] Kurrentschrift
1-6
wegen ... Andrian] Lateinschrift
2. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Mostar, 25. November 1898, Freitag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Beschriftung mit Tinte in
Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszug in: Ludwig Greve, Werner Volke:
Jugend in Wien. Literatur um 1900. Eine Ausstellung des Deutschen Literaturarchivs im
Schiller-Nationalmuseum Marbach a. N. München: Kösel, 1974, S. 166.
BEMERKUNGEN:
2
7-8
Mostar ... Hugo!] Lateinschrift
9
Zeit] Lateinschrift
9
Ganghofer] Lateinschrift
17
Rom] Lateinschrift
20
Poldi] Lateinschrift
24
Robbi] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
2
10
schwer sagen.)] schwer sagen)
130
VARIANTEN:
2
12
Demütigung] Demütigung[,]
13
Bewunderung] (V>B)ewunderung
16
und in meine eigene] und °in° meine eigene
21
verspricht immer nur] verspricht [nur] immer nur
22
leid, dass] leid, [xA] dass
3. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Mostar, 1. Februar 1899, Mittwoch
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r
und 4v.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalte erschlossen.
BEMERKUNGEN:
3
4
1
Mostar] Lateinschrift
3
Florenz] Lateinschrift
4
Wien] Lateinschrift
6
Mostar] Lateinschrift
7
Mostar] Lateinschrift
8
Wien] Lateinschrift
12
Saltens] Lateinschrift
15
„Jod in der Schlacht“] Lateinschrift
17
„Der Degradierte“] Lateinschrift
18
Zeit] Lateinschrift
2
Robbi] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
3
20
zu können.] zu können
21
durchgieng] durgieng
VARIANTEN:
3
4
Neben dem Poldi] Neben °dem° Poldi
12
Osternummer] Oster[ausgabe]nummer
131
3
12
und würde] und (h>w)ürde
25
die zweimonatliche] d(er>ie) zweitmonatliche
25-26
der mittlerweilige Fortschritt] d[i]e°r° mittlerweilige[n] Fortschritt[e]
4. R. Michel an H. v. Hofmannsthal in Wien
Ljubuški, 18. März 1899, Samstag
TEXTTRÄGER: Telegramm. Anschrift: = hugo von hofmannsthal wien |
burgtheater =. Alle Poststempel: 18.3.1899.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original
DATIERUNG: aus den Stempeln erschlossen.
5. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Wien, 23. Juni 1899, Freitag
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte (zur pneumatischen Expressbeförderung/Rohrpost). –
Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Lieut Robert Michl | XIII.
Hietzingerhof Wien. Ausgangs- und Eingangsstempel: Wien, 23.6.1899.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: aus den Poststempeln erschlossen.
ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
6. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Wien, 11. Februar 1901, Montag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszug in: SW III, S. 748.
DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen.
132
BEMERKUNGEN:
4
15
übersetzt habe und] Darunter vermerkt Michel mit Bleistift: (poil de carotte)
procédé] Lateinschrif
5
8
nicht straffer ... Seiten. Bitte] Senkrecht am rechten Rand der Seite 2v
9-10
geschrieben
10-11
thue das ... Dein Hugo] Senkrecht am linken Rand der Seite 1r geschrieben
12-13
Man muss ... Plaudern.] Senkrecht am rechten Rand der Seite 1r geschrieben
VARIANTEN:
4
18-19
Innerhalb nicht zu kurzer Zeit] Innerhalb (ein>ni)cht zu kurzer Zeit
5
5
voll Wärme und Licht] voll Wärme und (l>L)icht
7. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Wien, 20. Februar 1901, Mittwoch
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, und 2v.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: BW I, S. 327f.
DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen.
BEMERKUNGEN:
5
29
métier] Lateinschrift
8. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Wien, 22. März 1901, Freitag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen.
EMENDATIONEN:
6
23
Insectengeschichten] Insecten geschichten
133
VARIANTEN:
6
13
In Deinen Arbeiten] (X>I)n Deinen Arbeiten
Vorgang] (v>V)organg
9. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Wien, 8. April 1901, Montag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, und 2r; 2v leer.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen. Im Jahr 1901 fiel Ostern auf den 7. April.
BEMERKUNGEN:
7
12
Hansl] Lateinschrift
VARIANTEN:
7
14-15
in mehreren Exemplaren] in [taus] mehreren Exemplaren
10. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Wien, 31. Mai 1901, Freitag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, und 2r; 2v leer. Umschlag:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberleutnant Robert
Michel | Innsbruck | Fallmerayerstrasse 10. Ausgangsstempel: Wien, 31.xx.1901.
Eingangsstempel: Innsbruck, xx.6.1901.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
BEMERKUNGEN:
7
21
Rodaun] Lateinschrift
22
Badgasse] Lateinschrift
23
Stelzer] Lateinschrift
134
11. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 28. Juli 1901, Sonntag
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse:
Herrn Oblt. Robert Michel | Innsbruck | Fallmerayerstrasse 10. Straße und Hausnummer
wurden (vom Postbeamten?) durchgestrichen und mit »Anichstrasse 25« korrigiert.
Ausgangsstempel: Rodaun, 29.7.1901. Eingangsstempel: Innsbruck, 30.7.1901.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: ergibt sich aus dem Umstand, dass der 29.7.1901 (vgl. Ausgangsstempel)
Montag war und Hofmannsthal die Karte mit Sonntag datiert.
BEMERKUNGEN:
8
7
In Eile Sonntag] Darunter vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1901
9
Poldy] Lateinschrift
12. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 29. Oktober 1901, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberleutnant R. Michel
| Innsbruck | Fallmerayerstrasse 10. Ausgangsstempel: Rodaun, 29.10.1901. Eingangsstempel:
Innsbruck, xx.10.1903.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszüge in: SWVIII, S. 484 und SW XV, S. 255.
BEMERKUNGEN:
8
13
Rodaun] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
8
18
Auflösung, ich] Auflösung ich
135
13. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 31. Oktober 1901, Donnerstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v, 2r, 2v, 3r und 3v; 4r
und 4v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
9
10
4-5
Annichgasse ... Hugo] Lateinschrift
7
Poldis] Lateinschrift
8
Insel] Lateinschrift
11
Bie] Lateinschrift
15
Insel] Lateinschrift
20
Poldi] Lateinschrift
21
Rodaun] Lateinschrift
5
Kainz] Lateinschrift
8
Robbi] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
9
11
„N.D.R“.] „N.B.R.“ in Lateinschrift
VARIANTEN:
9
9
erscheinen lassen] erscheinen °lassen°
10
zurückschicken] zur(u> ü)ckschicken
12
könne aber] könne °aber°
14
die „Musikanten“] die „Musikanten“[,]
14
nur] nu(xA>r)
17
an ihren guten Eigenschaften] (von>an) ihren guten Eigenschaften
20-21
in Italien bist] in Italien °bist°
23
Wirklichkeit] Wirklichke°i°t
28
herausgebracht sei] herausgebracht (x>s)ei
28-29
möglich sein wird (es könne]
(1) möglich sein wird. es könne
(2) möglich sein wird(.>()es könne
29
interessantes Fragment] interessantes [Manuscript] Fragment
136
10
1
Vorige] Vorige[n]
1
zog ich] zog °i°(d>ch)
1
die Änderungen] die [Ve] Änderungen
14. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 23. November 1901, Samstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit schwarzer Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen.
ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen.
BEMERKUNGEN:
10
25
Viele Grüße ... zieht in] Am rechten Rande der Seite 2v geschrieben
25
einigen ... Kegel heraus] Das Postskriptum wird am unteren Rande der Seite
1r, durch einen langen Strich vom Rest des Briefes getrennt, zu Ende
geschrieben
VARIANTEN:
10
11-12
Das Ganze] Das (g>G)anze
15. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 28. November1901,Donnerstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Zwei Doppelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r, 4v.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen.
BEMERKUNGEN:
11
2
Liebster Hugo] Lateinschrift
3
„Angelo“] Lateinschrift
9
N.D.R.] Lateinschrift
137
11
12
15
Poldi] Lateinschrift
19
Poldi] Lateinschrift
2
Poldi] Lateinschrift
3
Hugo] Lateinschrift
12
zu Weihnachten] zu Weihnachten
15
Klattau] Lateinschrift
19
„Die Invaliden“] Lateinschrift
21
Insel] Lateinschrift
24
„Vom Podvelež“] Lateinschrift
2
Freien Presse] Lateinschrift
26
Neuen Wiener] Lateinschrift
30
Robbi] Lateinschrift
12, 32-13, 1
12
32
Ich bin Dir dankbar, dass … gelesen hab.] Beschriftung folgt auf Seite 4v.
Dostojevskys „Brüder Karamasow“] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
12
8
Indessen hab ich das Gefühl, dass] Indessen hab ich das Gefühl, das
17-18
im vorhinein] imvorhinein
12, 34-13, 1
auf mich ein, da ich seit lange] auf mich ein da ich seit lange, siehe unten
VARIANTEN:
11
3
Ich danke Dir] °I°[i]ch
3-4
erst darauf recht aufmerksam] erst °darauf° recht aufmerksam
6
misslungen erschienen] misslungen [s] erschienen
8
dass sie mich] dass (S>s)ie mich
14-15
fast zu gleicher Zeit wie den Poldi]
(1) fast gleichzeitig mit Poldi
(2) fast gleichzeitig mit °dem° Poldi
(3) fast [gleichzeitig mit °dem°] °zu gleicher Zeit wie den° Poldi
21
competent (nicht richtiges Wort)] competent °(nicht richtiges Wort)°
unterhalb der Zeile eingefügt
12
23-24
an der Sache viel ändern] an der Sache viel (xin>änd)ern
1
durchaus nicht geeignet]
(1) durchaus nicht geeinigt
(2)
geei(n>g)igt
(3)
ge[ei(n>g)igt]°eignet°
138
12
2
zu ermöglichen. Ich schreibe Dir] zu ermöglichen. [Warum] Ich schreibe
4
wäre] wä[h]re
5-6
Der eigentliche Grund ... ist, weil ich weiß]
(1) Der eigentliche Grund ... ist, weil
(2)
ist, [weil] dass ich weiß
(3)
ist,
[dass] °weil° ich weiß
8-9
mir ein einmaliges] [mich] °mir° ein einmaliges
9-10
was ich zu thun hab] was °i°(s>ch) zu thun hab
10
mit mir wäre] mit mir[,] wäre
11
genug Leid zugefügt habe.] genug Leid zugefügt °habe°.
22
ich gieng aberdarauf nicht ein] ich gieng aber [nicht] darauf nicht ein
26
Weihnachtsbeilagen] Weihn(ichA>ac)htsbeilagen
34
auf mich ein, da ich]
(1) auf mich ein.
(2) auf mich ein[.]((x>i)ch hab schon seit lange nichts Ge
(3)
[(ich hab schon seit lange nichts Ge] da ich, emendiert
16. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 4. Januar 1902, Samstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Hochwohlg. | Herrn
Oberleutnant Robert Michel | Innsbruck | Annichgasse 25. Ausgangstempel: Rodaun,
5.xx.1902. Eingangsstempel: Innsbruck 6.4.1902.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: aus dem Inhalt und den Posttempeln erschlossen.
ABFASSUNGSORT: aus dem Eingangsstempel erschlossen.
139
17. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 18. Januar 1902, Samstag
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse:
Herrn Oberlieutenant Robert Michel | Innsbruck | Annichgasse 25. Ausgangsstempel: Rodaun,
18.1.1902. Eingangsstempel: Innsbruck,19.1.1902.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
18. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 6. März 1902, Donnerstag
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse:
Herrn Oberlieutenant Robert Michel | Innsbruck | Annichgasse 25. Ausgangsstempel: Rodaun,
7.3.1902. Eingangsstempel: Innsbruck, 8.3.1902.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
14
6
Rodaun. 6.III] Lateinschrift. Daneben vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1902
19. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 6. März 1902, Donnerstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, und
4r; 4v leer. Das zweite Blatt ist am oberen Rand der Seite 3r, in der Mitte, mit der Ziffer: II
gekennzeichnet.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
14
8
Liebster Hugo] Lateinschrift
9
„Zeit“] Lateinschrift
140
14
15
11
Böhmen] Lateinschrift
11
Klattau] Lateinschrift
12
Lola] Lateinschrift
17
Lola] Lateinschrift
23
Lola] Lateinschrift
25
Pilsen] Lateinschrift
25
Lolas] Lateinschrift
1
Lola] Lateinschrift
9
Poldi] Lateinschrift
16
Robbi] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
14
19-20
Am vorletzten Tag] Am vorletzen Tag
23-24
am letzten Tag] am letzen Tag
VARIANTEN:
14
14
interressant] inter[r]essant
15
das zuwidere Hotel in Klattau, Regen lange Märsche auf kothigen Straßen
etc.] das zuwidere Hotel °in Klattau°, Regen °lange Märsche auf kothigen
Straßen° etc.
16
an einigen schönen] an (dA>e)inigen schönen
16-17
Dass in den 3½ Jahren] Da°s°s in den 3½ Jahren
17
das alles sich voll verwirklicht hatte] das alles °sich voll° verwirklicht hatte
17-18
was ich damals] was ich da[s]mals
21-22
Durch eine Ungeschicklichkeit meinerseits] Durch [m]eine
Ungeschicklichkeit meinerseits
15
25
zu sprechen.] zu sprechen [x].
26
sie hätten nichts gegen,] sie hätten nichts gegen °mich°,
1
nach ihrer Mutter] nach [der] ihrer Mutter
7
weiß ich wirklich noch nicht] weiß ich wirklich °noch° nicht
13
damit ich mir] damit ich mi(x>r)[x]
141
20. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 26. März 1902, Mittwoch
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberleutnant Robert
Michel | Innsbruck | Fallmerayerstrasse 10. Der Ausgangspoststempel ist aufgrund der
Entfernung der Briefmarke unleserlich. Kein Eingangsstempel.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen.
ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen.
BEMERKUNGEN:
15
16
17
26 III.] Darüber vermerkt R. Michel mit Bleistift: (1900?)
27
découragement] Lateinschrift
1
Podvelež] Lateinschrift
1
Rodaun] Lateinschrift
3
Mérimée] Lateinschrift
4
Leb wohl Dein Hugo] Auf Seite 2v, senkrecht amRand geschrieben
5
(P.S. Der Einacter ... gekommen.)] Auf Seite 1r, senkrecht am Rand
geschrieben
VARIANTEN:
15
18
lieber Robby] l(e>i)eber Robby
21. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 31. Mai 1902, Samstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Drei Blätter. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r, 4v, 5r, 5v und 6r;
6v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
142
BEMERKUNGEN:
16
17
7
Mein lieber Hugo] Lateinschrift
13
Klattau] Lateinschrift
13
Lolas] Lateinschrift
16
Lola] Lateinschrift
16
Sadská] Lateinschrift
16
Prag] Lateinschrift
21
Böhmen] Lateinschrift
22
Wien] Lateinschrift
25
N. F. Presse] Lateinschrift
25
Deutschen Rundschau] Lateinschrift
25
Victor Hugo] Lateinschrift
1
„Die Ameisen“] Lateinschrift
4
„Der Vater im Felde“] Lateinschrift
8
„Hercegovinische Novellen“]Lateinschrift
9
Hercegovina] Lateinschrift
13
Fischer] Lateinschrift
14
„Osmanbegović“ (Zeit] Lateinschrift
14-15
Hercegovinische Hirten (Insel), Vom Podvelež (Zeit)] Lateinschrift
15
„Die drei Musikanten“] Lateinschrift
15-16
Neuen Deutschen Rundschau] Lateinschrift
16
Der Deserteur] Lateinschrift
19
Poldi] Lateinschrift
20
Der Deserteur] Lateinschrift
21
„Drei Musikanten“] Lateinschrift
22
Wien] Lateinschrift
23
Beer-Hofmann] Lateinschrift
29
Robbi] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
16
17
10
wahr] war
15
„Die drei Musikanten“ (angenommen] „Die drei Musikanten (angenommen
8
Hercegovinische Novellen] HercegovinischeNovellen, Lateinschrift
143
VARIANTEN:
16
18
Die erste Zeit wird es uns sehr knapp gehn] Die erste Zeit wird es uns sehr
knapp °gehn°
18-19
ich muss mich mit dem Gedanken vertraut machen] ich muss mich °mit°
dem Gedanken vertraut machen
17
24
ins Stocken gerathen sind (?), so] ins Stocken gerathen sind[, so] (?), so
1
in dieser ungeordneten Zeit eine längere] in dieser ungeordneten °Zeit° eine
längere
2
geschrieben] geschr[e]ieben
3
wenn er Dir endlich] wenn [Du] er Dir endlich
4-5
Um mir ... hinwegzuhelfen] Um [mich] mir ... hinwegzuhelfen
12
warten sollte. Ob] warten sollte. [Dann:] Ob
12
Ob der Band nicht zu arm wäre] Ob der Band °nicht° zu arm wäre
13
eignet? Welchen Verleger] eignet(,>?) (w>W)elchen Verleger
20
ganz gut gefallen hat und] ganz gut gefallen °hat° und
21
wegen der „Drei Musikanten“] wegen de(n>r) „Drei Musikanten“
22. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 13. Juli 1902, Sonntag
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Kurrentschrift. Am Rande oben rechts vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1902. Adressseite:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutenant Robert
Michel | Innsbruck | Annichgasse 25. Ausgangsstempel: Rodaun 13.7.1902. Eingangsstempel:
Innsbruck, xx.7.1902.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
23. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
zwischen dem 13. und dem 27. Juli 1902
TEXTTRÄGER: Text ohne Begleitungsbrief und ohne Umschlag. – Textträger: Ein
Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung in Kurrentschrift auf Seite 1r und 1v.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
144
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: aus inhaltlicher Entsprechung mit Nr. 22 und Nr. 23 ist der Terminus post
quem mit dem 13. Juli und der Terminus ante quem mit dem 27. Juli 1902 zu festzulegen.
BEMERKUNGEN:
18
5
Der Vater im Felde v. R. Michel] Lateinschrift
VARIANTEN:
18
8
nach der Seite der Charakteristik] nach der Seite de(s>r) Charakteristik
14
der banal-spannenden Situation] der (B>b)anal-spannenden Situation
24. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 27. Juli 1902, Sonntag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r und 3v;
4r und 4v leer. Das zweite Blatt ist auf Seite 3r oben in der Mitte mit der Ziffer II
gekennzeichnet.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
19
20
7
Innsbruck] Lateinschrift
8
Hugo] Lateinschrift
3
Bie] Lateinschrift
3
Musikanten] Lateinschrift
5
Poldi] Lateinschrift
9
Robbi] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
19
13
da sein] dasein
VARIANTEN:
19
10
Dir für Deine Mühe] Dir für [für] Deine Mühe
17
Verantwortlichkeitsgefühl] Verantwor(l>t)lich(kA>-) | keitsgefühl
145
25. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 30 September 1902, Dienstag
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Handschriftliche Beschriftung durch Gerty
v. Hofmannsthal mit Tinte in Lateinschrift. Textseite: Handschriftliche Beschriftung durch
Gerty v. Hofmannsthal mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutnant Robert Michel
| Innsbruck | Annichgasse 25. Ausgangsstempel: Rodaun, 30.9.1902. Eingangsstempel:
1.10.1902 INNSBRUCK.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
ABFASSUNGSORT: aus den Poststempeln erschlossen.
26. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 3. Dezember 1902, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 2r; 1v und 2v sind leer.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen.
ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen.
BEMERKUNGEN:
20
15
3 XII]. Die arabische Ziffer ist schwer leserlich. Neben dem Datum vermerkt R.
Michel die (irrtümliche) Jahresangabe: 1906
27. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Ende 1902
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v, 2r und 2v leer.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: aus dem Inhalt erschlossen.
146
BEMERKUNGEN:
21
8
Deserteur] Lateinschrift
28. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 13. Januar 1903, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Diktierter Text: Eigenhändige
Beschriftung durch Gerty v. Hofmannsthal mit Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf Seite 1r,
dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung durch Gerty v. Hofmannsthal mit
Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutenant Robert Michel | Innsbruck |
Leopoldstrasse 33. Ausgangsstempel: Rodaun, 13.1.xx. Eingangsstempel: Innsbruck,
14.1.1903.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: SW IV, S. 248.
BEMERKUNGEN:
21
22
Hugo] Unterschrift in Hofmannsthals Handschrift
EMENDATIONEN:
21
16
lernst] lerntst
VARIANTEN:
21
12
schmeichelhaft] sch(c>m)eichelhaft
14-15
baldigst nach] baldigst [aA] nach
29. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Brenner, 1. Juli 1903, Mittwoch
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse:
Herrn Oberlieutenant Robert Michel | Innsbruck | Leopoldstrasse«. Ausgangsstempel:
Brenner in Tirol, 1.7.1903. Eingangsstempel: Innsbruck, 1. 7.1903.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus den Poststempeln erschlossen.
ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
147
BEMERKUNGEN:
22
4
1ten July.] Darunter vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1903
30. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 7. August 1903, Freitag
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse:
Herrn Oberlieutenant Robert Michel | Innsbruck | Leopoldstrasse 33. Ausgangsstempel:
Kalksburg, 8.8.1903. Eingangsstempel: Innsbruck, 9.8.1903. Auf der Adressseite vermerkt
Michel mit Bleistift: über Novelle (erste Fassung) „Die Verhüllte“.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
22
12
Schreibe ... näheres.] senkrecht am Rande geschrieben
31. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 21. August 1903, Freitag
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse:
Herrn Oberlieutenant R. Michel | Innsbruck | Leopoldstrasse 33. Ausgangsstempel:
Laxenburg, 22.8.1903. Eingangsstempel: Innsbruck, xx.8.1903.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus den Poststempeln erschlossen.
ABFASSUNGSORT: Aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
BEMERKUNGEN:
22
20
„Welttheater“ ... an Dich.] senkrecht am Rande geschrieben
VARIANTEN:
22
15
Ist es Dir] (x>I)st es Dir
16
ich schicke sie] ich schicke (S>s)ie
148
32. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Klenau
Rodaun, 8. September 1903, Dienstag
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Bleistift in
Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Bleistift in Lateinschrift. Adresse:
Herrn Oberleutnant R. Michel | Innsbruck | Leopoldstrasse 33. Die Adresse wurde dann vom
Postbeamten durchgestrichen und mit »Schloß Klenau | bei Klattau | Böhmen« richtiggestellt.
Ausgangsstempel: Rodaun, 9.9.1903. Erster Eingangsstempel: Innsbruck, 10.8.19. Zweiter
Eingangsstempel: Janowitz a. d. Angel, 11.9.1903.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus den Poststempeln erschlossen.
ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
33. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 10 Oktober 1903, Samstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an: dann 1v, 2r und 2v. Michel vermerkt auf
Seite 1r am oberen Rand: „Die Verhüllte“. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutenant R. Michel | Innsbruck | Speckbacherstrasse 20.
Ausgangsstempel: Rodaun, 10.xx.1903. Eingangsstempel: xxx, 11.10.xx.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. MICHEL.
DRUCKVORLAGE: ORIGINAL.
DATIERUNG: Jahr aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
34. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 20. Oktober 1903, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
149
BEMERKUNGEN:
24
1
Innsbruck] Lateinschrift
2
Hugo] Lateinschrift
11
Mostar] Lateinschrift
17
Wien] Lateinschrift
21
Robby] Lateinschrift
VARIANTEN:
24
5
Dich aber um Gotteswillen] Dich [um] aber um Gotteswillen
5
nicht davon abschrecken] nicht °davon° abschrecken
9
warte eine ruhigere Zeit ab und] warte eine ruhigere Zeit °ab° und
9-10
ob ich sie umarbeiten oder beiseite legen soll] ob ich sie umarbeiten [soll] oder
beiseite legen soll
11
als verläßlicher Versuchsleser dient] als verläßlicher [Mxxx] °Versuchsleser°
dient
17-18
Die Freude, Euch] D(er>ie) [W] Freude, Euch
35. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 2. Dezember 1903, Mittwoch
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Unschlag:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutenant Michel |
Innsbruck | Speckbacherstrasse 20. Ausgangsstempel: Rodaun, 2.xx.1903. Eingangsstempel:
Innsbruck, 4.12.xx.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
BEMERKUNGEN:
24
22
R. 2 XII.] Darunter vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1903
25
15
Robespierre] Lateinschrift
VARIANTEN:
24
25
den 29t October] den (30>29)t October
150
36. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 31. März 1904, Donnerstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v; 2r und 2v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
25
17
Innsbruck] Lateinschrift
25
Robby] Lateinschrift
VARIANTEN:
25
20-21
daß ich Dir trotz meiner aufrichtigen Freundschaft wohl keinen Trost geben
kann] daß °ich° Dir °trotz° meine°r° aufrichtige°n° Freundschaft wohl keinen
Trost geben kann
37. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Klenau, 1. September 1904, Donnerstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
26
1
Schloss ... Böhmen] Lateinschrift
19
Innsbrcuck] Lateinschrift
23
Berlin] Lateinschrift
29
Robbi] Lateinschrift
VARIANTEN:
26
5-6
daß Du vielleicht meine letzte Karte] daß °Du° vielleicht meine letzte Karte
26-27
wenn ich wieder einmal von Dir selbst etwas über Dich erfahren könnte]
wenn °ich° wieder einmal von Dir selbst etwas über Dich [zu] erfahren °könnte°
151
38. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Klenau
Lueg, 5. September 1904, Montag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 2r und 1v; 2v leer. Umschlag:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: S. H. | Herrn | Robert Michel |
Schloss Klenau | bei Klattau | Böhmen. Ausgangsstempel: St. Gilgen, 6.9.1904.
Eingangsstempel: Janowitz a. d. Angel, 7.9.1904.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
27
1
Lueg 5 IX.] Darunter vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1910. Der (irrtümliche)
Vermerk ist durchgestrichen worden
EMENDATIONEN:
27
9
Landwehrinstructionscurs] Landwehr instructionscurs
9
einberufen] ein berufen
39. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Klenau, 9. September 1904, Freitag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v und 2r; 2v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
27
28
16
Klenau] Lateinschrift
17
Hugo] Lateinschrift
22
Olmütz] Lateinschrift
23
Rodaun] Lateinschrift
24
Venedig] Lateinschrift
24
Innsbruck] Lateinschrift
6
Robby] Lateinschrift
152
40. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 23. Oktober 1904, Sonntag
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Bleistift in
Lateinschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Bleistift in Lateinschrift. Adresse:
Herrn Oberleutnant Robert Michel | Innsbruck | Speckbacherst. | 20. Ausgangsstempel: Wien,
24.10.1904. Eingangsstempel: Innsbruck, 25.10.1904.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus den Poststempeln erschlossen.
41. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 30. November 1904, Mittwoch
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Kurrentschrift. Am unteren Rande der Textseite vermerkt R. Michel mit Bleistift: über Novelle
„Oberleutnant Neviny“. Oben rechts setzt er das (irrtümliche) Jahr: 1906? Adressseite:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberleutnant Robert
Michel | Innsbruck | Templstrasse 2. Ausgangsstempel: Rodaun, 2.12.xx. Eingangsstempel:
Innsbruck, 3.XII.1904.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus dem Eingangsstempel erschlossen.
BEMERKUNGEN:
28
12
Duse] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
28
14
denkst Du sie] denkst Du Sie
42. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 14. Februar 1905, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Beschriftung mit
Tinte in Lateinschrift. Adresse: S. H. | Oberlieutenant Robert Michel | Innsbruck |
153
Infanteriecadettenschule. Ausgangsstempel: Rodaun, 15.2.xx. Eingangsstempel: Innsbruck,
16.2.1905.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: BW II, S. 197.
DATIERUNG: Jahr aus dem Eingangsstempel erschlossen.
BEMERKUNGEN:
28
18
R. 14 II] Daneben vermerkt Michel: 1900?. Der Vermerk ist aber
durchgestrichen, vielleicht von dritter Hand
43. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Klenau
Rodaun, 10. August 1905, Donnerstag
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Lateinschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse:
Herrn Oberleutnant Michel | Schloss Klenau | bei Klattau | Böhmen. Ausgangsstempel:
Kalksburg, 10.8.1905. Eingangsstempel: Janowitz a. d. Angel, 11.8.1905.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus den Poststempeln erschlossen.
ABFASSUNGSORT: Aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
44. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 20. Dezember 1905, Mittwoch
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
29
30
19
Innsbruck] Lateinschrift
20
Hugo] Lateinschrift
21
„Jäger“] Lateinschrift
13
„Schaubühne“] Lateinschrift
14
„Oedipus“] Lateinschrift
154
30
17
„Oberleutnant Bjässnowaschi“] Lateinschrift
18
Bahrs] Lateinschrift
20
„Der Jäger“] Lateinschrift
21-22
„Oberleutnant Neviny“] Lateinschrift
22
„Neviny“] Lateinschrift
22
Fischer] Lateinschrift
22
N. R.] Lateinschrift
24
Poldi] Lateinschrift
24
Eberhard] Lateinschrift
25
Poldi] Lateinschrift
29
Robby] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
30
3
behältst] behälst
VARIANTEN:
30
1
Erinnerung an] Erinnerung [fur] an
3
als daß] als da(ss>ß)
5
Du sollst] Du s(e>o)llst
5
aus diesen Zeilen] aus diesen Z(i>e)ilen
8
stehst Du mir bei mit Rat und Tat] stehst Du mir bei (i>m)it Rat und Tat
11
Zeit in Beschlag nehmen] Zeit [mit] °in° Beschlag nehmen
12
schon aus der Ferne] schon [von] aus der Ferne
23
Novellen. Eine Entscheidung]
(1) Novellen. (bie>Eine) Entscheidung
(2)
[(bie>Eine)] °Eine° Entscheidung
24
Eberhard] Eberhar(t>d)
25
Aber der große Poldi ärgert] Aber der große Poldi [aber] ärgert
45. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 2. Januar 1906, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt und ein halbiertes Doppelblatt.
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 2v an, dann: 1r, 1v,
2r, 3r und 3v. Das zweite (halbe) Doppelblatt ist auf Seite 3r oben in der Mitte mit der Ziffer:
2. gekennzeichnet. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift.
155
Adresse: Herrn Oberleutnant Robert Michel | Innsbruck | Infanterie Cadetten Schule.
Ausgangsstempel: Liesing, 2.1.1906. Kein Eingangsstempel.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
31
4
es der Fall, wenn man die bloße] es der Fall, wenn man die bloße
11
Stück und las es sogleich] Darüber vermerkt Michel mit Bleistift: Das
unveröffentlichte Drama „Der Jäger“
30
reizvoll] R. Michel, dem das Wort schwer leserlich vorkam, schreibt es
darüber in seiner Handschrift (mit Bleistift) neu
EMENDATIONEN:
31
21
meinst, nämlich:] meinst, namlich:
26
ihre Relationen zueinander] ihre Relationen zu einander
VARIANTEN:
31
32
11
nahm das Stück] nahm das [Buch] °Stück°
12
in einem Zug] in einem [Stx] Zug
15
Als der schwerste Fehler] Als [das] der schwerste Fehler
2
mit ein paar Worten. (XVIII Spöttelgasse 7.)]
mit ein paar Worten. °(XVIII Spöttelgasse 7.)° Eigentlich oberhalb der
Zeile eingefügt und nicht nach Satzende
46. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, zwischen 2. und 8. Januar 1906
In einem Brief Arthur Schnitzlers an H. v. Hofmannsthal vom 2. Januar 1906
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Mitteilung auf einem handschriftlichen Brief
Arthur Schnitzlers an den Schreibenden. Ein Doppelblatt. Hofmannsthals eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift befindet sich auf der oberen Hälfte der Seite 2v.
156
Schnitzlers Brief an Hofmannsthal:
»[Gedruckter Briefkopf:
Dr. Arthur Schnitzler
Wien, XVIII. Spoettelgasse 7.]
2. 1. 905
[eigentlich: 1906]
lieber Hugo, das Stück von Michel hab ich gelesen. Der Einfall ist immerhin merkwürdig; die
Durchführung meines Erachtens von so völliger Unzulänglichkeit, dass auch durch
Aenderung irgendwelcher Art nichts zu erreichen wäre. Vielleicht dass es Michel gelänge,
novellistisch die tragische Anekdote des seltsamen Förstersohnes herauszukriegen, die er hier
dialogisch auszudrücken versucht hat. –
Von Brahm hab ich heut einen Brief erhalten, in dem er sich sehr entzückt über Ihren ersten
Akt äußert. Was würde er sagen, wenn die mürbe Königin erscheint!
Herzlich
Ihr
A.
Was soll mit dem Michelschen Product erfolgen? An Sie zurück?«
Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn
Oberlieutenant | R. Michel | Innsbruck | Infant. Cadetten Schule. Ausgangsstempel: Wien,
xx.xx.xx. Eingangsstempel: Innsbruck, 8.I.1906
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
ABFASSUNGSORT: aus dem Umstand erschlossen, dass der Brief in Wien aufgegeben
wurde.
DATIERUNG: Genauer Tag nicht festzustellen. Den Terminus post quem stellt Schnitzlers
Datierung, den Terminus ante quem der Eingangsstempel dar.
47. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 24. Februar 1906, Samstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt, Beschriftung mit Tinte in
Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
32
14
Innsbruck] Lateinschrift
15
Hugo] Lateinschrift
157
32
33
21
Ödipus] Lateinschrift
22
Jokaste] Lateinschrift
23
Kreon] Lateinschrift
2
Ödipus] Lateinschrift
8
„Bjässnowaschi“ ] Lateinschrift
12
Jarno] Lateinschrift
14
„Oberleutnant Neviny“] Lateinschrift
14
Neuen Rundschau] Lateinschrift
15
Österreichischen Rundschau] Lateinschrift
16
Verhüllte] Lateinschrift
17
Neviny] Lateinschrift
17
Fischer] Lateinschrift
19
Langen] Lateinschrift
22
Ödipus] Lateinschrift
24
Robby] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
33
4
Reinhardts] Reinhards, in Lateinschrift
15
eine kürzere ältere Novelle] ein kürzere ältere Novelle
VARIANTEN:
32
33
22
die Königin Jokaste] die Königi(m>n) Jokaste
23-25
Und die Sprache ... wieder bestätigt.] °Und die Sprache ... wieder bestätigt.°
7
erscheinen, mit einem] erscheinen, [d] mit einem
10
Das erste Heft] D(ie>as) erste Heft der
48. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 3. Februar 1907, Sonntag
Brief mit Umschlag. – Brief: Zwei Einzelblätter. Maschinenschriftliche Beschriftung
(vermutlich diktiert) mit eigenhändigen Korrekturen mit Tinte in Lateinschrift. Text befindet
sich auf den Seiten 1r und 2r; 1v und 2v leer. Am Rande der Seite 1r vermerkt R. Michel mit
Bleistift: „Der Jäger“. Adressseite des Umschlags: Maschinenschriftliche Beschriftung.
Adresse: Herrn | Oberlieutenant | M i c h e l | I N N S B R U C K | k. k. InfanterieCadettenschule.
Ausgangsstempel:
Rodaun,
158
3.3.07.
Öffnungsseite
des
Umschlags:
Eigenhändige Beschriftung in Lateinschrift: Hofmannsthal | Rodaun. Kein Ausgangsstempel.
Eingangsstempel: Innsbruck, 4.3.07
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
34
25
P.S. Bei nächstem ... Deines Bandes.] Eigenhändig in Kurrentschrift
nachgetragen
EMENDATIONEN:
33
29
seinem Ziel zu.] seinem Ziel zu..
VARIANTEN:
33
34
27
Poldy hat mir] Poldy (H>h)at mir
28
sicherlich, rein technisch] sicherlich°,° rein technisch
28
jetzt] (z>j)etzt
9
rein technisch gesprochen] rein technisch gesprochen°,°
2-3
wünschenswert (“Liebelei” ... Stück).] wünschenswert(.>()“Liebelei” ...
Stück(.>).)
3
Jetzt aber] Jetzt aber°,°
6
Schritte Mühe] Schritte[,] Mühe
9
diesem Affect] diese(n>m) Affect
9-10
(das steht hundert gegen eins)] °(°das steht hundert gegen eins°)°
10
durch Lachen] durch (l>L)achen
12
hervorwagen] hervor(r>w)agen
13
reell gemeinten] reel°l° gemeinten
14
zu bewegen wären] zu bewegen w(erd>är)en
15
fühlte, auffordern] fühlte, [zureden] auffordern
16
in diesem Versuch] in die9sem Versuch
18
Pathetischen] (p>P)athetischen
18
des Bewegten] d°e°s Bewegten
24
Dein Hugo] Dein (Hugo>Hugo), zuerst maschinen- dann handschriftlich
159
49. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 8. März 1907, Freitag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Vier Doppelblätter. Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1ran, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r,
4v, 5r, 5v, 6r, 6v, 7r, 7v und 8r; 8v leer. Das zweite, dritte und vierte Blatt sind auf den Seiten 3r,
5r, 7r, oben in der Mitte, jeweils mit der Ziffer: 2., 3., 4. gekennzeichnet.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
34
26
Innsbruck ... Brennerstr. 5] Lateinschrift
35
1
Bahrs] Lateinschrift
6
„Oberleutnant Bjässnowaschi“] Lateinschrift
8
Fischer] Lateinschrift
13
Poldy] Lateinschrift
13-14
Schiller ... Ibsen etc.] Lateinschrift
17
Fischer] Lateinschrift
24
„Der steinerne Mann“] Lateinschrift
27
„Neviny“]Lateinschrift
5
Hearn] Lateinschrift
7
etc.] Lateinschrift
19
das Bifinden] sic
23
Robby] Lateinschrift
36
37
EMENDATIONEN:
36
30
Nachricht] Nahricht, siehe unten
37
4-5
Dein Eintreten für Hearn hatte.)] Dein Eintreten für Hearn hatte)
VARIANTEN:
34, 28-35, 1
Ein ungünstiges Urteil ... ist mir lieber als so manches Lob] Ein
°ungünstiges° Urteil ... ist mir lieber als °so manches° Lob
35
1
(etwa das Lob Bahrs für dieses Stück.)] (etwa das Lob Bahrs[)] für dieses
Stück.)
2-3
ich bin zum Umarbeiten mehr durch mein Bedürfnis getrieben worden,] ich
[hab] °bin° zum Umarbeiten mehr durch [das] °mein° Bedürfnis getrieben
°worden°,
160
35
9
vervielfältigen] ver[fi]vielfältigen
16
eine sehr umständliche] eine sehr [U] umständliche
21
zu nichts Recht komme] zu nichts Recht[x] komme
21-22
einige halbe Tage der Woche] einige halbe Tage der (TA>W)oche
23
Aber im vorigen Sommer]
(1) Aber (heuer) im Sommer
(2) Aber °v° ([heuer]) im Sommer
(3) Aber [°v°] ([heuer]) im °vorigen° Sommer
23-24
unter welchen Bedingungen nur ich gut arbeiten könnte] unter welchen
Bedingungen °nur° ich gut arbeiten könnte
36
27
vielleicht ausgesetzt habe] vielleicht ausgesetzt °habe°
30
Freilich hätte ich mir im Laufe] Freilich hätte ich °mir° im Laufe
32
Daß ich beides nicht konnte] Da(s>ß) ich beides nicht konnte
7
und Wirkens] (um>und) Wirken°s°
8
Die Möglichkeit zu einem solchen] Die Möglichkeit zu [s] einem solchen
8-9
das Erscheinen eines Bandes meiner Prosa] das Erscheinen °eines° Band°es°
meiner Prosa
37
10
daß ich] da(ss>ß) ich
13
mit Beispielen, wie] mit [den] Beispielen, wie
17
Und vor anderthalb Jahren] Und [seit] vor anderthalb Jahren
18-19
seither verschiebt er es aber immer] seither verschiebt °er es° aber immer
22
den beabsichtigten Schritt] den beabsichtig[xA]ten Schritt
25
begonnen habe] begonnen ha(tt>b)e
30
Nachricht] Na(x>h)richt, emendiert
32
in Zeitungen, die ich hier] in Zeitungen, die ich (n>h)ie°r°
33
in einem Buch viel zugänglicher] in einem °Buch° viel zugänglicher
1
und doch kennen] und doch k(o>e)nnen
38
nicht so tief gehn wie] nicht so tief gehn[,] wie
8
jene Novelle von dem Löwenbändiger] jene Novelle[n] von dem
Löwenbändiger
10
haben sollte, die wissenswerten Aufklärungen] haben sollte, [und] die
wissenswerten Aufklärungen
13-14
zurückkommen werde] zurückkommen werde[n]
161
37
14
worüber ich gerade Dich so gerne sprechen höre.] worüber ich gerade Dich
so gerne °sprechen° [an]höre.
15
Nur] Nu(n>r)
50. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 15. März 1907, Freitag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche
Beschriftung (vermutlich diktiert) mit eigenhändigen Korrekturen mit Tinte in Lateinschrift.
Text befindet sich auf der Seite 1r; 1v leer. Umschlag: Maschinenschriftliche Beschriftung.
Adresse: Herrn | Oberlieutenant | Robert M i c h e l | I N N S B R U C K | Brennerstrasse 5.
Ausgangsstempel: Rodaun, xx.xx.1907. Eingangsstempel unleserlich.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
EMENDATIONEN:
38
5
5-600 Kr] 5-600Kr
7
ihn ersucht] ihm ersucht
16
anonym] annonym
13
Hugo] Handschriftlich unterschrieben
VARIANTEN:
38
15
Boulevarddramatischem] (b>B)oulevard9(D>d)ramatischem
51. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 17. März 1907, Sonntag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann 1v, 2r, 2v, 3r und 3v;
4r, 4v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
38
18
Innsbruck ... Brennerstr.] Lateinschrift
19
Hugo] Lateinschrift
162
39
12
Fischer] Lateinschrift
16
Poldys] Lateinschrift
20
Burian] Lateinschrift
22
Poldy] Lateinschrift
27
Robby] Lateinschrift
VARIANTEN:
38
22
aufopferungsvolle] au(x>f)opferungsvolle
39
2-3
reicht das gegenwärtig nicht] reicht das °gegenwärtig° nicht
3-4
zur Unabhängigkeit gelangen] zu(x>r) [Frei] Unabhängigkeit gelangen
7
Auch der Stundenplan] Auch [die] der Stundenplan
11
die ich gut zu nützen gedenke] die °ich° gut zu nützen gedenke
18
Als wir nun bei seinem Besuch] Als [ich] wir nun bei seinem Besuch
52. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, zwischen 19. und 21. März 1907
In einem Brief Samuel Fischers an H. v. Hofmannsthal vom 19. März 1907
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Mitteilung auf einem maschinenschriftlichen
Brief Samuel Fischers an den Schreibenden. Ein Doppelblatt. Hofmannsthals eigenhändige
Beschriftung mit Bleistift in Lateinschrift befindet sich zwischen Datum und Anrede. Brief
Fischers lautet:
»[Gedruckter Briefkopf:
S. FISCHER, VERLAG, BERLIN W., BÜLOWSTR.90
BERLIN W., DEN] 19. März 07
Sehr geehrter Herr von Hofmannsthal,
ich übersende Ihnen mitfolgend den soeben eingetroffenen Vertrag aus
England. Ich füge eine Übersetzung hinzu, mit Correctur derjenigen Stellen, die ich im
Interesse einer grösseren Klarheit und Sicherheit verändert habe. Bitte äussern Sie sich
darüber, ob der Vertrag in der vorliegenden Gestalt abgeschlossen werden kann. Die
Engländer drängen jetzt plötzlich auf Abschluss des Vertrages, sie haben sogar das Geld
telegraphisch angeboten, ich möchte es aber nicht annehmen, bevor Sie den Vertrag nicht
gesehen und gutgeheissen haben.
Den Passus wegen Ihrer Beteiligung an der Buchausgabe haben die Vertreter von
Mrs. Campbell aus dem Vertrag ganz weggelassen, wie sie schreiben, in folge der
Correspondenz zwischen Ihnen und Mr. Symons. Ich nehme an, dass Sie mit Mr. Symons einig
sind und dass diese Vereinbarungen nunmehr in diesem Vertrage entbehrlich sind.
Ich übersende Ihnen anliegend die erste Correctur des Prospekts zur Einsichtnahme.
Falls Sie irgend welche Wünsche haben, bitte ich um Nachricht. Von der Angabe der
Spezialtitel für jeden Band habe ich Abstand genommen, da beim ersten und letzten Band die
Buchtitel mit dem Inhalt der Bände identisch wären. Da es sich um ein Sammelwerk handelt,
163
genügt es vollständig, wenn Titel, Umschlag und Einband für jeden Band gleichmässig
lauten: Hugo von Hofmannsthal: Die prosaischen Schriften, Gesammelt, Band I, Band II,
Band III, Band IV.
Bezüglich des Novellenbandes von Robert Michel hat bisher die Auswahl der Novellen
für den Band Schwierigkeiten gemacht (Herr Michel hat uns eine grössere Anzahl von
Novellen zur Auswahl geschickt). Wir sind jetzt mit der Feststellung des Bandes beschäftigt,
sein Novellenbuch wird, wie ich es ihm versprochen habe, im Frühjahr erscheinen.
Mit besten Grüssen
Ihr ergebener
[handschriftlich:] S. Fischer«
Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberleut.
Robert Michel | Innsbruck | Brennerstrasse | 5. Ausgangsstempel: Rodaun, 21.xx.07.
Eingangsstempel: Innsbruck, 22.3.1907.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Terminus post quem ist S. Fischers Datierung (19.3.1907), Terminus ante
quem ist das Datum auf dem Ausgangsstempel (21.3.1907).
ABFASSUNGSORT: aus den Ausgangsstempel erschlossen.
53. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 22. Mai 1907, Mittwoch
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seit 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
40
1
Innsbruck] Lateinschrift
2
Brennerstr.] Lateinschrift
3
Hugo] Lateinschrift
7
Wien] Lateinschrift
10
Rodaun] Lateinschrift
15
Robby] Lateinschrift
VARIANTEN:
40
5
eine große Freude] eine große Fre(mxA>ud)e
8
Ich gedenke] Ich ged(a>e)nke
164
40
11
gediehn ist] [fertig] gediehn ist
12
unternehme] un(x>t)ernehme
54. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Lido di Venezia, zweite Hälfte des Juni 1907
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf
Seite 2v (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf
Seite 2v an, dann: 1r; 1v und 2r leer. Auf Seite 2v vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1907.
Briefkopf:
»
GRAND HÔTEL DES BAINS
LIDO-VENISE
Bild
[Bild]
SOCIETE DES BAINS ET DES HO TEL
Propriétaire
„A. TEPERINO“
Directeur de l’Hôtel
Lido (Venise)
190
«
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: aus dem Inhalt erschlossen.
BEMERKUNGEN:
40
17
Veränderung in § 9] arabische Zahl schwer leserlich, vielleicht auch: 4
EMENDATIONEN:
41
2
hast. (Sobald es ... meine ich.)] hast. (sobald es ... meine ich.)
3
PS. PS.] PS PS.
VARIANTEN:
41
3
PS. PS. Ich kanns ... zu sonderbar aus.] Mit Bleistift nachträglich
dazugeschrieben
55. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Klenau, 19. August 1907, Montag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v.
165
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
41
42
4
Klenau bei Klattau, Böhmen] Lateinschrift
7
Prosaischen Schriften] Lateinschrift
18
Berlin] Lateinschrift
20
Innsbruck] Lateinschrift
23
Der steinerne Mann] Lateinschrift
24
Poldy] Lateinschrift
3
Fischer] Lateinschrift
4
Neue Wiener Tagblatt] Lateinschrift
6-7
Mit freundlichen ... Robby] Auf Seite 1r unter einem Trennungsstrich
nachgetragen
7
Robby] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
41
20-21
allzu gerne] allzugerne
VARIANTEN:
41
14
nur auf Deine prosaischen] nur auf Deine [Deine] | prosaischen
15
so wäre es] so [würde] wäre es
19
wieder die Gewißheit] wieder °die° Gewißheit
29
ganz spontan] ganz s(t>p)ontan
56. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 10. Oktober 1907, Donnerstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1ran, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r
und 4v. Das zweite Blatt ist auf Seite 3r oben, in der Mitte, mit der Ziffer: II. gekennzeichnet.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
42
8
Innsbruck] Lateinschrift
9
Brennerstr.] Lateinschrift
10
Hugo] Lateinschrift
166
42
11-12
„Der steinerne Mann“] Lateinschrift
43
22
Neuen Rundschau] Lateinschrift
24
Fischer] Lateinschrift
27
Bjässnowaschi] Lateinschrift
28
Deutsche Theater Berlin] Lateinschrift
30
Raimundtheater] Lateinschrift
11
Robby] Lateinschrift
44
VARIANTEN:
42
11
ob es Dir jetzt möglich wäre] ob °es° Dir jetzt möglich wäre
19-20
sah ich, daß nach dem ersten] sah ich, daß [ich] nach dem ersten
21
die Streichung verschiedener] die Streichung [des] verschiedener
24
nach denen ich mich ... gezwungen sah] nach denen ich mich ... gezwungen
°sah°
43
26-27
nichtig zu machen] nichtig °zu° machen
27
solche Sachen vor: Beschuldigen] solche Sachen vor: [Vorver] Beschuldigen
28
ein Protokoll über] ein Protokoll [verfaßt] über
6
zu entheben bin (Sonntag).] zu entheben bin(.> ()Sonntag).
16
das Minus an Materiellem ausgleichen] das Minus an (m>M)ateriellem [Au]
ausgleichen
44
27-28
Um ... interessiert sich sogar] Um ... interessiert °sich° sogar
28
das Deutsche Theater Berlin] das Deutsche [Berlin] Theater Berlin
32
es ist eben] es °ist° eben
6-7
es auf der Post mit der nötigen Versicherung zu behandeln] es [mit] auf der
Post mit der nötigen Versicherung zu behandeln
57. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 14. Oktober 1907, Montag
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse:
Herrn Oberleutnant | Robert Michel | Innsbruck | Brennerstrasse | 5. Ausgangsstempel:
Rodaun, xx.xx.xx. Eingangsstempel: Innsbruck, 10.19.1907.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszug in: SW XX, S. 231.
167
ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
58. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 20. und 21. Oktober 1907, Sonntag und Montag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text befindet sich auf Seite 1r und 2r. Auf Seite 2v, unten: Zusatz von
der Hand Hofmannsthals an Leopold von Andrian, dem der Brief nachgeschickt wurde:
lieber guter Poldy
Wie Du aus umstehendem siehst ist die Angelegenheit schon entschieden und wie es scheint
in milder Weise. Ich freue mich auf Dich.
Dein Hugo.
ÜBERLIEFERUNG: DLA, NL L. v. Andrian.
DRUCKVORLAGE: Original.
VARIANTEN:
45
1
wenn mir die Verhältnisse] wenn [d] mir die Verhältnisse
10
wann ich Dich besuchen kann] wann ich Dich besuchen k(x>a)nn
59. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Mostar
Rodaun, 19. Dezember 1907, Donnerstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche
Beschriftung (vermutlich diktiert) auf der Seite 1r. Am Rande vermerkt Michel mit Bleistift:
„Der steinerne Mann“. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift.
Adresse: Herrn k. u. k. Oberleutnant | Robert Michel | Mostar | Hercegovina.
Ausgangsstempel: Wien, 19.12.1907. Eingangsstempel: Mostar, 21.12.1907.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
46
4-5
Dein Hugo] Unterschrift eigenhändig hinzugefügt, mit Tinte in
Lateinschrift
EMENDATIONEN:
45
28
Alfred Gold] Alfred Goll
168
60. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Mostar
Rodaun, 5. April 1908, Sonntag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche
Beschriftung (vermutlich diktiert) auf der Seite 1r, mit eigenhändigen Korrekturen mit Tinte in
Lateinschrift versehen. Am Rande vermerkt Michel mit Bleistift: „Mejrima“. Umschlag:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: oben links: recomm, dann:
Herrn Oberleutnant | Robert Michel | Mostar | Hercegovina. Ausgangsstempel: Rodaun,
xx.xx.xx. Eingangsstempel: Mostar, 7.4.1908.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
46
29-30
Herzlich dein Hugo.] Gruß und Unterschrift sind handschriftlich
EMENDATIONEN:
46
13-14
An diesen beiden ... Theatern] An diesen beiden ... Theater
19
zusammen mit] zusammen mir
20
ganz todt gemacht worden ist] ganz tod gemacht worden ist
24
geschickte
und
unternehmungslustige
Dirctoren]
geschickte
un
unternehmungslustige Dirctoren
VARIANTEN:
46
47
15
alles todt] alles tod°t°
19
„Thor und Tod“] °„°Thor und Tod°“°
25-26
an den ich ... schreiben könnte] an de(m>n) ich ... schreiben könnte
28
Zobeltitz] °Z°(Z>o)beltitz
1-2
Schreib einmal … gereist] Das Postskriptum wurde nachträglich auf 1v
senkrecht oben links hinzugefügt
61. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 21. November 1908, Samstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann 1v, 2r und 2v.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
169
BEMERKUNGEN:
47
48
3
Innsbruck ... Brennerstr.] Lateinschrift
4
Hugo] Lateinschrift
5
Zobeltitz] Lateinschrift
11
Innsbruck] Lateinschrift
12
Klenau] Lateinschrift
12
Karlsbad] Lateinschrift
13
Prag] Lateinschrift
16
Angelo-Neumann] Lateinschrift
16
Paul Eger] Lateinschrift
18
Mejrima] Lateinschrift
19
Vom Podvelež] Lateinschrift
22
Fischer] Lateinschrift
28
Prag] Lateinschrift
2
Neue Rundschau] Lateinschrift
12
Robby] Lateinschrift
VARIANTEN:
47
48
20
vom Prager Theater ... angenommen] °vom° Prager Theater ... angenommen
26
der die Annexion Bosniens] der °die° Annexion Bosniens
6
einstellen sollte] einstellen (w>s)ollte
6
daß ich] da(nk>ß) ich
8
von Dir ein neues Stück aufgeführt] von Dir ein neues Stück [von Dir]
aufgeführt
62. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 2. März 1909, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Zwei Einzelblätter. Maschinenschriftliche
Beschriftung (vermutlich diktiert) auf den Seiten 1r und 2r; 1v und 2v sind leer. Am Rande der
Seite 1r vermerkt R. Michel mit Bleistift: „Mejrima“. Umschlag: Maschinenschriftliche
Beschriftung. Adresse: Herrn | Oberlieutenant | Robert M i c h e l | I N N S B R U C K |
Brennerstrasse 5. Ausgangsstempel: Rodaun, xx.xx.xx. Eingangsstempel: Innsbruck, 3.3.1909.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszug in: SW XI, S. 771.
170
BEMERKUNGEN:
48
13
Rodaun 2 III 09.] Eigenhändig
EMENDATIONEN:
48
22
die Drucklegung des Dramas] die Drucklegung des Drama
49
11
vorschwebt] vorschebt
16
Dein Drama] Dei Drama
17
paketweise] Paketweise
63. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 4. März 1909, Donnerstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt und ein halbiertes
Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an,
dann: 1v, 2r, 2v, 3r und 3v.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
49
50
25
Innsbruck ... Brennerstr.] Lateinschrift
26
Hugo] Lateinschrift
29
Fischer] Lateinschrift
1
Berlin] Lateinschrift
1
Heimann] Lateinschrift
2
Fischer] Lateinschrift
2
Mejrima] Lateinschrift
7
Bahr] Lateinschrift
9
Bahr] Lateinschrift
9
Dalmatienbuches] Lateinschrift
9
Salten] Lateinschrift
13
Heimann] Lateinschrift
15
Fischer] Lateinschrift
17
Zobeltitz] Lateinschrift
27
Neue Rundschau] Lateinschrift
27
Fischer] Lateinschrift
2
Österr. R.] Lateinschrift
171
50
28
„Morgen“] Lateinschrift
34
Florindos] Lateinschrift
3
Robby] Lateinschrift
VARIANTEN:
50
4
Unrecht hatte] (u>U)nrecht hatte
10
sein Gesamturteil erfuhr ich auch nicht.] [dessen] °sein° Gesamturteil
°erfuhr° ich auch nicht [erfuhr].
11
aber für Deine Beurteilung] aber für Dein°e° [Urteil] °Beurteilung°
18-19
nacheinander vier verschiedene Beiträge] nacheinander °vier° verschiedene
Beiträge
32
Die Nachricht ... kommt mir wie die Nachricht]
(1) Die Nachricht ... kommt wi(x>e) die Nachricht
(2) Die Nachricht ... kommt °mir° wie die Nachricht
64. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 6. Juli 1909, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Drei Doppelblätter. Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r,
4v, 5r, 5v, und 6r; 6v leer. Das zweite und dritte Blatt sind jeweils auf Seite 3r und 5r oben in
der Mitte mit der Ziffer: 2 und 3 gekennzeichnet.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
51
52
4
Innsbruck ... Brennerstr.] Lateinschrift
5
Hugo] Lateinschrift
6
S. D.] Lateinschrift
6
Schröders] Lateinschrift
10
Adalbert] Lateinschrift
12
Klenau] Lateinschrift
14
Klenau] Lateinschrift
19
Klenau] Lateinschrift
2
Poldy] Lateinschrift
9
Poldy] Lateinschrift
172
52
53
12
Mejrima] Lateinschrift
13
Bahr] Lateinschrift
13
Mejrima] Lateinschrift
17
Prag] Lateinschrift
22
Mostarbuch] Lateinschrift
26
S. Fischer] Lateinschrift
33
Die Narenta, Die Radobolje, Die Alte Brücke, Friedhöfe] Lateinschrift
14
Robby] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
51
52
7
danach] danah
7-8
wieder einmal] viedereinmal
27
viele Kleine] viel kleine
32-33
Absätze (besonders in den Kapiteln: Die Narenta] Absätze. (besonders in den
Kapiteln (Die Narenta
VARIANTEN:
51
7
vor meine Augen kam] vor meine Augen ka(um>m)
7
sehne mich danach,] sehne mich dana(x>h), emendiert, siehe oben
7-8
wieder einmal] (xxx in>vieder)°einmal°, emendiert, siehe oben
14
gewohnt war, den Aufenthalt]
(1) gewohnt war, diese Zeit als
(2) gewohnt war, (diese>den) (Zeit als>Aufenth)
(3) gewohnt war, [(diese>den) (Zeit als>Aufenth)] den Aufenthalt
20
zwischen alten dicken Mauern]
(1) zwischen alten dicken (xxx>MauA)
(2) zwischen alten dicken [(xxx>MauA)] Mauern
52
53
24
hie und da] hie °und° da
9-10
aber bis heute weiß ich nicht] aber bis [jetzt] °heute° weiß ich nicht
19
Katalog mit der Jahreszahl] Katalog [für] mit der Jahreszahl
23
in der letzten Zeit viel Freude] in der letzten °Zeit° viel Freude
23
weil ich gesehn hatte,] weil ich gesehn ha(b>t)°te°,
31-32
an vielen Stellen wischte ich] an vielen Stellen [b] wischte ich
33
Die Radobolje] (d>D)ie Radobolje
7
Aktivmonate vorher zu dienen] Aktivmonate °vorher° zu dienen
173
65. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 2. Dezember 1910, Freitag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Eine Karte. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v. Umschlag: Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Robert Michel | Wien |
XIII 7. Ausgangsstempel: Wien, 2.12.1910. Kein Eingangsstempel.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
53
15
Rodaun 2 XII.] Lateinschrift. Daneben vermerkt Michel mit Bleistift: 1910
26
Ich würde Dich (Euch) von ½ 4 an erwarten.] Senkrecht, am linken Rande von
Seite 1v geschrieben
EMENDATIONEN:
53
18
obwohl es ihrer ... nicht viele sind] obwohl es Ihrer ... nicht viele sind
21
täglich] taglich
66. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Semmering, 13. Dezember 1910, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf
Seite 1r (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf
Seite 1r an, dann: 2v und senkecht auf 1v; 2r ist leer. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Ro<bert Michel> | Wien | XIII 7.
Ausgangsstempel: Semmering, xx.xx.xx. Kein Eingangsstempel.
Briefkopf:
»
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ersten
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Südbahnhotel Semmering.
- Telefon: Semmering 5. -
«
174
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
54
1
13 XII.] Daneben vermerkt Michel mit Bleistift: 1910
67. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, Mitte April 1911
TEXTTRÄGER: Visitenkarte mit dem gedruckten Text »Hugo von Hofmannsthal«.
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift, ausschließlich auf der Textseite.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Ostersonntag fiel im Jahre 1911 auf den 16. April.
68. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 16. Dezember 1911, Samstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Eine Karte. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v. Umschlag: Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Robert Michel | Wien |
XIII 7 Hauptstrasse. Ausgangsstempel: Rodaun 16.12.1911. Eingangsstempel unleserlich.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
69. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 20. März 1912, Mittwoch
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Eine Karte. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v. Umschlag: Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Robert Michel | Wien |
XIII 7 Hietzingerhauptstrasse 105. Ausgangsstempel (muss irrtümlich gesetzt worden sein):
Rodaun, 30.3.12. Eingangsstempel: Wien, 21.3.12.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
175
DRUCKVORLAGE: Original.
70. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Semmering, 14. Juni 1913, Samstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf
Seite 1r (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf
Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Robert Michel | Wien | XIII 7, dann unten links:
Hofmannsthal. Auf der Adressseite vermerkt R. Michel mit Bleistift: Bezieht sich auf den
Roman „Häuser an der Džamija“. Ausgangsstempel: Semmering, 14.6.1913. Kein
Eingangsstempel.
Briefkopf:
»
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Semmering, am…………………… «
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
BEMERKUNGEN:
56
1
14. VI] Daneben vermerkt Michel mit Tinte: (1913)
9
Zutrauen] R. Michel, der das Wort schwer leserlich fand, glossiert es, indem er
es oberhalb der Schrift Hofmannsthals in seiner Handschrift (mit Bleistift) neu
schreibt
EMENDATIONEN:
56
6
das Schlangenabenteuer] der Schlangenabenteuer
176
56
11-12
fühle ich in Dir (und nun ... den Dichter] fühle ich in (und nun ... den Dichter,
auch R. Michel ergänzt mit Bleistift das fehlende Wort
VARIANTEN:
56
17
an Benedikt oder wen immer] an Benedikt [ans] oder wen immer
19
Dienstag, oder Mittwoch] Dienstag, [ein] °oder° Mittwoch
71. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Wien, 15. Juni 1913, Sonntag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v; 2r und 2v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen.
BEMERKUNGEN:
57
2
Hugo] Lateischrift
7
Fischer] Lateischrift
9
Poldy] Lateischrift
11
Aussee] Lateischrift
15
Robert] Lateischrift
VARIANTEN:
57
11
wird er nach Aussee] wird (x>e)r nach Aussee
72. H. v. Hofmannsthal an Robert Michel in Wien
Bad Aussee, 15. Juli 1913, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Eine Karte. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v. Umschlag: Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Robert Michel | Wien |
XIII 7. Ausgangsstempel: Bad Aussee, 10.7.1913. Kein Eingangsstempel.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
177
BEMERKUNGEN:
57
26
hinweisen kann. Herzlich Dein Hugo] Senkrecht am Rande der Seite 1v
geschrieben
EMENDATIONEN:
57
18
hier zu finden] hierzufinden
26
Concurrenzanträge] Concurrenz anträge
73. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Wien, 27. September 1913, Samstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Ein Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte
in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
58
1
Wien] Lateinschrift
2
Hugo] Lateinschrift
10
Poldys] Lateinschrift
14
Rosenbaum] Lateinschrift
15
Thiemig] Lateinschrift
16
N. Fr. Pr.] Lateinschrift
20
Robert] Lateinschrift
VARIANTEN:
58
5
bühnenwirksam] bühnenwirk(x>s)am
9
daß Du auf Reisen] daß °Du° auf Reisen
16
trotz] t(zA>r)otz
74. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
München, 30. September 1913, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf
Seite 2v (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf
Seite 2v an, dann: 1r und 1v; 2r leer. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
178
Lateinschrift. Oben: einschreiben! Adresse: Herrn Hauptmann | Robert Michel | Wien | XIII 7.
Keine Stempel.
Briefkopf:
» HOTEL MARIENBAD
MÜNCHEN.
«
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
58
21
30 IX.] Daneben vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1913
23
Aber dein Stück] Über der Zeile vermerkt R. Michel mit Bleistift: „Der weiße
und der schwarze Beg“
VARIANTEN:
58
21
30 IX.] (2>3)0 IX.
75. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 6. Oktober 1913, Montag
TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse:
Herrn Hauptmann | Robert Michel | Wien | XIX Kaasgraben. Ausgangsstempel: Rodaun,
6.xx.x3. Kein Eingangsstempel.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Monat und Jahr aus dem Inhalt, Tag aus dem Poststempel erschlossen.
BEMERKUNGEN:
59
9
Benedikt] Lateinschrift
76. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
München, 10. Oktober 1913, Freitag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf
Seite 2v (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf
Seite 2v an, dann: 1r, 1v und 2r.
179
Briefkopf:
» HOTEL MARIENBAD
MÜNCHEN.
«
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen.
BEMERKUNGEN:
59
16
10 X.] Daneben vermerkt R. Michel mit Bleistift die irrtümliche Jahresangabe:
1911. Ebenso notiert er zwischen Datum und Anschrift: „Der weiße und der
schwarzer Beg“
VARIANTEN:
60
1
auf dem Zauber] auf dem (s>Z)auber
77. R. Michel an H. v. Hofmannsthal in Wien
Dukla, 15. August 1914, Samstag
In einer Feldpostkarte Josef Redlichs an H. v. Hofmannsthal vom 15. August 1914
TEXTTRÄGER: Feldpostkarte. – Textseite: Eigenhändiger Zusatz mit Tinte in Kurrentschrift
am Rande folgender mit Tinte in Lateinschrift geschriebener Mitteilung J. Redlichs:
»Lieber Freund,
Ich sende Ihnen herzliche Grüsse und hoffe, dass es Ihnen gut geht und dass Sie auch
einmal meinen verwaisten Garten besuchen, in dem meine liebe Schwester jetzt hoffentlich
umhergeht, sich an den Blumen erfreuend, die immer weiterblühen – trotz Krieg! Mir geht es
Redlich«
sehr gut! Herzlichst der Ihrige
Adressseite: Eigenhändige Beschriftung durch J. Redlich mit Tinte in Lateinschrift. Adresse:
»Herrn | Hugo von Hofmannsthal | Rodaun bei Wien | Badgasse 8«. Stadt, Straße und
Hausnummer wurden durchgestrichen und mit »Wien | I Elisabethstrasse 8« korrigiert. Links
der Adresse: »abs. | Prof. Dr. Josef | Redlich | Kriegspresse | Quartier | Feldpostamt | 39«.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Photokopie. ERSTDRUCK: BW Redlich, S. 13f.
180
78. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Sillein, 23. Januar 1915, Samstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 2r 3r;1v, 2v, 3v, 4r
und 4v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres
Reiches“. Zum 100. Geburtstag von Robert Michel und als Beitrag zur Geschichte von
Hofmannsthals „Österreichischer Bibliothek“. In: HB, 15 (1976), S. 128-139, hier 131 (mit
Auslassungen).
BEMERKUNGEN:
60
61
18
Hugo] Lateinschrift
23
Dr. Braun] Lateinschrift
24
AEIOU] Lateinschrift
2
Bartsch] Lateinschrift
3
Rittner] Lateinschrift
3
AEIOU] Lateinschrift
5
Galizien] Lateinschrift
6-7
Tirol, Ungarn, Steiermark] Lateinschrift
9
Söhnstorff] Lateinschrift
14
Kappus] Lateinschrift
14
Söhnstorff] Lateinschrift
20
F.C. Nowak] Lateinschrift
20
Neuen Rundschau] Lateinschrift
25
Robert] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
60
20
alswie] als wie
61
2
besprochen haben] besprachen haben, siehe unten
VARIANTEN:
60
23
60, 24-61,1
Bei meiner Rückkehr] Bei [xxx] meiner Rückkehr
meine Zusammenstellung] meine Zu[st]sammenstellung
besprochen haben.] besprachen °haben°, emendiert
Verschiedenes] (v>V)erschiedenes
181
79. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 24. Januar 1915, Sonntag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag und Beilage. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift, fängt auf Seite 1r an, folgen dann 1v, 2r und 2v.
Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Feldpost. | Herrn
Hauptmann R. Michel | beim Kommando des Kriegspressequartieres | Feldpost | 39. Unten
links: Absend: H. v. Hofmannsthal | Rodaun | 6. Wien. Ausgangsstempel: Wien 25.1.15. Kein
Eingangsstempel. Beilage: Druckfahne (Ein Blatt) zu: »ANKÜNDIGUNG. A. E. I. O. V.
BÜCHER AUS ÖSTERREICH.« Gedruckt in: Klaus Peter Dencker: Aus unbekannten Briefen
Hofmannsthals an Felix Braun. Teil II. In: „Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts“
(1969), S 370-397, hier 377-79, sowie GW RA II, S. 429-431.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres
Reiches“ a. a. O., S. 131f. (mit Auslassungen).
BEMERKUNGEN:
61
26
R. 24 I.] Daneben vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1915
VARIANTEN:
62
3
als loyale Untertanen zu verschaffen.] als loyale Untertanen °zu verschaffen°.
12
Bitte schau Dich um jemanden ... um,] Bitte schau Dich um jemanden ... °um,°
20-21
durch das ... aufgebrochene Fenster] durch das ... °auf°gebrochene Fenster
80. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Sillein, 30. Januar 1915, Samstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v; 2r und 2v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres
Reiches“ a. a. O., S. 132.
BEMERKUNGEN:
62
25
Hugo] Lateinschrift
26
Hoen] Lateinschrift
27
Erzherzog Carl] Lateinschrift
182
62
28
Hoen] Lateinschrift
81. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Krakau, 10. März 1915, Mittwoch
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v, 2r und 2v.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres
Reiches“ a. a. O., S. 132f. (mit Auslassungen).
BEMERKUNGEN:
63
63
64
7
Krakau, Hotel Francuski] Lateinschrift
8
Hugo] Lateinschrift
9
AEIOU] Lateinschrift
17
Poldi] Lateinschrift
20
Poldi] Lateinschrift
21
Auf der Südbastion unseres Reiches] Lateinschrift
23
Sarejevo ... Jaice] Lateinschrift
24
Herzegowinische Hirten] Lateinschrift
28
Joseph] Lateinschrift
3
Miechów] Lateinschrift
3
Mirka] Lateinschrift
8
Robert] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
63
7
Hotel Francuski] Hotel francuski
15
abgerundete Stücke] abgerundete Stück
VARIANTEN:
63
13
beabsichtigt hattest.] beabsichtigt hattest(,>.)
13-14
über die Moslim] über °die° Moslim
14
gehabt hätte] gehabt °hätte°
15-16
bei näherer Vertrautheit] bei näherer [An] Vertrautheit
25
die von Dir eingeräumte Bogenzahl] d(en>ie) von Dir eingeräumte[n]
Bogenzahl
64
1
Nach dem Kriege] Nach °dem° Kriege
183
64
5
entwickeln sich äußerst günstig] °ent°wickeln sich äußerst günstig
82. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Krakau, 14. März 1915, Sonntag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann 1v, 2r und 2v.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres
Reiches“ a. a. O., S. 133 (mit Auslassungen).
BEMERKUNGEN:
64
9
Krakau, Hotel Francuski, 14. März 1915.] Lateinschrift
11
AEIOU] Lateinschrift
14
Hercegovinischen Hirten] Lateinschrift
16
Deutsch-österreichischen Verlag] Lateinschrift
30
Robert] Lateinschrift
VARIANTEN:
64
23
in einer Anmerkung] in eine(m>r) Anmerkung
83. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 5. April 1915, Montag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift, fängt auf Seite 1r, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r und 4v.
Das zweite Blatt ist auf Seite 3r, oben in der Mitte, mit der Ziffer: 2. gekennzeichnet.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: 1915 fiel Ostersonntag auf den 4. April.
VARIANTEN:
65
9
seit Pržemysl, durch das Gefühl] seit Pržemysl, [da alles lähmte], durch das
Gefühl, zweiter Beistrich emendiert
29-30
Officiere neuerlich überprüft werden sollen.] Officiere °neuerlich° überprüft
werden sollen.
184
66
2
nicht undenkbar (obwohl unwahrscheinlich),] nicht undenkbar °(obwohl
unwahrscheinlich)°,
13
unwahrscheinlichen] unwahrscheinlichen, vielleicht auch unwahrscheinliche°r°n
84. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Wien, 18. April 1915, Sonntag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, und 3v; 4r
und 4v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres
Reiches“ a. a. O., S. 134 (mit Auslassungen).
BEMERKUNGEN:
66
67
19
Wien] Lateinschrift
20
Hugo] Lateinschrift
21
Czenstochau] Lateinschrift
22
Oppeln]
22
Poldy] Lateinschrift
22
Berlin] Lateinschrift
22-23
HP Mercedes] Lateinschrift
24
Oppeln] Lateinschrift
28
Oppeln. Poldy] Lateinschrift
28
Berlin] Lateinschrift
29
Teschen] Lateinschrift
29
Poldys] Lateinschrift
2
EOK] Lateinschrift
3
Poldy] Lateinschrift
5
Teschen] Lateinschrift
5
Poldy] Lateinschrift
5
Teschen] Lateinschrift
6
Poldy] Lateinschrift
185
67
7
Kattowitz] Lateinschrift
11
Teschen] Lateinschrift
15
„Der kleine Hauptmann“] Lateinschrift
17-18
„Muharrem der Christ“] Lateinschrift
19-20
„Von der Südbastion“] Lateinschrift
20
„Auf ...“] Lateinschrift
23
Hercegovina] Lateinschrift
23
Herzegowina] Lateinschrift
27
Robert] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
67
21
gesetzt werden:] gesetzt werden.
VARIANTEN:
66
22
auffangen sollte] auff(ie>a)ngen sollte
85. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Wien, 12. September 1915, Sonntag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf
Seite 2v (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung in Kurrentschrift mit Tinte. Text fängt auf
Seite 2v, dann 1r, 1v und 2r.
Briefkopf:
» HOTEL KRANTZ
°°°
WIEN, ..........................191....
STADT-TELEPHON 1376
INTERURBAN. TELEPHON 10.176
I., NEUER MARKT 5
«.
––––-
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres
Reiches“ a. a. O., S. 134 (mit Auslassungen).
BEMERKUNGEN:
68
2
Hugo] Lateinschrift
2
Poldi] Lateinschrift
3
Berlin] Lateinschrift
4
Klenau] Lateinschrift
5
Poldi] Lateinschrift
186
68
69
6
österreichische Bibliothek] Lateinschrift
8
Wallensteins Briefen] Lateinschrift
8
Paul Thun] Lateinschrift
9
Poldi] Lateinschrift
11
Warschau] Lateinschrift
14
Warschau] Lateinschrift
19
Kleistpreis] Lateinschrift
24
Rodaun] Lateinschrift
2
Robert] Lateinschrift
4
Warschau, Jerozolimska] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
68
18
vor mehreren Wochen] vor mehreren Woche
VARIANTEN:
68
10
Die verlorengegangenen] Die verloren9gegangenen
15-16
hat, sind da recht willkommen.] hat, °sind da° recht willkommen.
20
hoffentlich verwirklicht es sich.] hoffentlich verwirklicht sich ↔ es.
86. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Warschau
Bad Aussee, 8. August 1916,Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: S. Hw. | Herrn Hauptmann Michel | zugeteilt
dem Vertreter der | oest. ungar. Regierung beim | kais. Generalgouvernement. Kein Stempel
und keine Briefmarke.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
70
1
Viele Grüße der Schwester!] Senkrecht am linken Rande der Seite 2v
geschrieben
2-4
P. S. Ich habe ... eine Arbeit angefangen!] Senkrecht am rechten Rande der
Seite 2r geschrieben
187
87. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Warschau, 19. August 1916, Samstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
in Kurrentschrift mit Tinte. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
70
5
Warschau] Lateinschrift
6
Hugo] Lateinschrift
7
Klenau] Lateinschrift
11
Bisier] Lateinschrift
17
Poldi] Lateinschrift
17
Paszkowski] Lateinschrift
23
Warschau] Lateinschrift
24
Poldi] Lateinschrift
29
Robert] Lateinschrift
VARIANTEN:
70
14-15
ist mir, so wie Du sie anregst, sehr willkommen,] ist mir, [sehr] so wie Du sie
anregst, sehr willkommen,
17
Paszkowski] Pa(z>s)zkowski
88. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Bad Aussee, 7. September 1916, Donnerstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer. Umschlag:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Robert
Michel. Kein Stempel. Keine Briefmarke.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen.
188
BEMERKUNGEN:
71
4
Delbrück Schickler u. Cie Berlin Mauerstrasse] Lateinschrift
6
Elisabethstrasse] Lateinschrift
6
Kiki] Lateinschrift
7
Wien] Lateinschrift
14
Bitte ... verbringst.] Hervorgehoben durch doppelte Unterstreichung am Rand
VARIANTEN:
71
11
für den guten Verkauf] für den °guten° Verkauf
89. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Warschau, 9. September 1916,Samstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
71
72
18
Warschau] Lateinschrift
19
Hugo] Lateinschrift
22
Bisier] Lateinschrift
23
Wien] Lateinschrift
24
Klenau] Lateinschrift
26
Warschau] Lateinschrift
26
Rodaun] Lateinschrift
1
Wien] Lateinschrift
2
Poldi] Lateinschrift
2
Wien] Lateinschrift
6
„Heiligen Josaphat“ ] Lateinschrift
11
Robert] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
72
3
Aussee).] Aussee.). Lateinschrift
189
90. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Warschau, 26. September 1916, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
72
73
12
Warschau] Lateinschrift
14
Warschau] Lateinschrift
14
Poldis] Lateinschrift
15
Wassermann] Lateinschrift
18
Bisier] Lateinschrift
21
Bisier] Lateinschrift
27
Poldi] Lateinschrift
28
Berlin] Lateinschrift
4
Robert] Lateinschrift
VARIANTEN:
72
73
20
Besonders] (X>B)esonders
24
Vormundschaftsbehörde] V(e>o)rmundschaftsbehörde
2
Abschluß des ersten] Abschluß de(n>s) ersten
91. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 12. Oktober 1916, Donnerstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein halbiertes Doppelblatt. Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann 1v.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen.
190
92. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 7. November 1916, Dienstag
TEXTTRÄGER:
Postkarte.
Textkörper:
Eigenhändige
Beschriftung
mit
Tinte
in
Kurrentschrift. Text fängt auf der Adressseite, links der Adresse, an und folgt auf der hinteren
Seite. Adresse: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift: Herrn Hauptmann
Michel | Wien | XIX Kaasgraben. Beide Stempel sind kaum leserlich; auf den einen
(Eingangsstempel?) erkennt man das Jahr: xx.xx.xx16.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: aus Hofmannsthals Angaben zum Wochentag und aus dem Inhalt erschlossen.
ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen.
BEMERKUNGEN:
73
20
Elisabethstrasse] Lateinschrift
93. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Berlin, 14. November 1916, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. –Brief: Ein Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf
(siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 2v
an, dann: 1r, 1v und 2r.
Briefkopf:
»
Hotel Adlon Berlin W
Unter den Linden 1
am Pariser Platz. «
Hotelwapp
en
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
74
1
14t abends.] Daneben vermerkt R. Michel mit Bleistift die irrtümliche
Jahresangabe: 1919. Ebenso notiert er zwischen Datum und Anschrift: „Der
heilige Candidus“
10
Warschau] Lateinschrift
VARIANTEN:
74
17
mit der N. Wiener Bühne] mit der °N.° Wiener Bühne
191
94. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 12. Juni 1917, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Feldpost 395 | Herrn
Hauptmann Robert Michel | des IVten Reg. der Tiroler Kaiserjäger. Ausgangsstempel: Rodaun,
12.6.1917. Kein Eingangsstempel.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
VARIANTEN:
75
11-12
dem äußeren eines ... klaren Himmels.] dem äußeren eine(r>s) klaren
Himmels.
95. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Monte Pasubio, 27. Juni 1917, Mittwoch
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt und zwei Einzelblätter.
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v, 2r, 2v,
3r, 3v, 4r und 4v. Das zweite und dritte Blatt sind jeweils mit der Ziffer: 2) auf Seite 3r oben
links, sowie 3) auf Seite 4r oben links gekennzeichnet.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen.
BEMERKUNGEN:
76
7
Hugo] Lateinschrift
77
3-4
Cousine Bette Balzacs] Lateinschrift
4
Seraphita] Lateinschrift
10
Klenau bei Klattau, Böhmen] Lateinschrift
12
Poldi] Lateinschrift
12
Alt Aussee] Lateinschrift
14
Prag] Lateinschrift
27
Rom] Lateinschrift
192
77
34
Dorotheum] Lateinschrift
78
13
Poldi] Lateinschrift
17
Hugo] Lateinschrift
19
Robert] Lateinschrift
20
Frieda] Lateinschrift
20
Bremen] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
77
22
Eben ... sattle ich um.] Eben ... sattle ich um, dann folgt eine kurvige Linie, die
die Verknüpfung mit dem auf Seite 3r fortgesetzten Text symbolisiert
VARIANTEN:
77
78
5-6
verbindet mich auch die Literatur] verbindet mich °auch° die Literatur
9
so gut und läßt sie] so gut °und° läßt sie
27
von seinem Posten in Rom her.] von seinem Posten in Rom [aus] °her°.
33
und er schickt] und [ich] er schickt
34
ans Dorotheum gegeben,] ans Dorotheum °gegeben°,
13
Erzähle davon] Erzähle d(e>a)von
96. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 11. Juli 1917, Mittwoch
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Robert
Michel | des 4ten Reg. der Tiroler Kaiserjäger | Feldpost 395. Ausgangsstempel: Rodaun
12.7.1917. Kein Eingangsstempel.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszug in: Martin Stern: Hofmannsthal und
Böhmen (3). Hofmannsthals Plan einer „Tschechischen Bibliothek“ (1918). Ein
Aufklärungswerk für die Deutschen. Mit unveröffentlichten Briefen und Notizen von und an
Paul Eisner, Franz Spina und Ottokar Winicky. In: HB 3 (1969), S. 205.
DATIERUNG: Jahr folgt dem Poststempel.
VARIANTEN:
79
18
glaube ich nützlich *) sein] glaube ich nützlich °*)° sein, siehe unten
25
*)
Vielleicht wäre ... nichts!] Senkrecht am linken Rande nachgetragen
193
97. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Monte Pasubio, 16. Juli 1917, Montag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Drei Einzelblätter Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v. Die Seiten 2r und 3r
sind oben links jeweils mit den Ziffern: 2) und 3) gekennzeichnet. Auf Seite 2v ist eine
Zeichnung (siehe Text).
ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:.
79
27
Hugo] Lateinschrift
80
23
Sèvresvase] Lateinschrift
34
Poldis] Lateinschrift
34
Aussee] Lateinschrift
3
Poldi] Lateinschrift
10
Hugo] Lateinschrift
11
Robert] Lateinschrift
81
EMENDATIONEN:
80
10
angewiesen] angewesen
VARIANTEN:
80
14-15
Mein Kamerad hat ..., aber er sagt,] Mein Kamerad hat ..., aber °er° sagt,
98. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Monte Pasubio, 31. Juli 1917 Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Fünf Einzelblätter. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r, 4v, 5r und 5v. Die Seiten 2r, 3r,
4r, 5r sind oben links jeweils mit den Ziffern: 2), 3), 4), 5) gekennzeichnet.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
ABFASSUNGSORT: Aus dem Inhalt erschlossen.
BEMERKUNGEN:
81
13
Hugo] Lateinschrift
194
82
83
12
Klenau] Lateinschrift
17
Meissner] Lateinschrift
18
etc.] Lateinschrift
21
etc. etc.] Lateinschrift
6
etc. etc.] Lateinschrift
13
Belvedère] Lateinschrift
13
August] Lateinschrift
18
Nieborów] Lateinschrift
23
Robert] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
81
28
wie immer] wieimmer
VARIANTEN:
81
20
jener berüchtigte Gipfel, jener kritische Punkt]
(1) jener berüchtigte (Punkt >Gipf)
(2) jener berüchtigte [(Punkt >Gipf)] Gipfel, jener kritische Punkt ]
81, 30-82, 1
82
wie lang die Lunte ist.] wie lang[e] die Lunte ist.
2-3
bevor es zum Krachen kommt.] bevor °es° zum Krachen kommt.
10
und vor allem] und [daA] vor allem
23
als ganzes abzugeben.] als ganzes [zu ver] abzugeben.
24-25
Der Preis, auf den wir uns ... einigen könnten] Der Preis, auf de(m>n) wir
uns ... einigen könnten
33
Für die restliche 40 Stück] Für die [die] restliche 40 Stück
99. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Bad Aussee, 5. August 1917, Sonntag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v, 2r,2v, 3r, 3v, 4r und 4v. Das zweite
Blatt ist auf Seite 3r, oben in der Mitte, mit der Ziffer: 2 gekennzeichnet. Umschlag:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Feldpost 395 | Herrn k. u. k.
Hauptmann Robert Michel | des 4ten Reg. der Tiroler Kaiserjäger. Ausgangsstempel: Bad
Aussee, 7.8.1917. Eingangsstempel unleserlich.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
195
DATIERUNG: Jahr aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
BEMERKUNGEN:
84
85
2
Wiener] Lateinschrift
13
Kändler] Lateinschrift
14
Marcolini] Lateinschrift
32
Abbé] Lateinschrift
1
Fayencen] Lateinschrift
3
Fayencen] Lateinschrift
4
Strasbourg, Holics] Lateinschrift
VARIANTEN:
83
27
vom 31. VII.] vom (1>3)1. VII.
84
7
was willst Du damit?] was willst Du damit(!>?)
8
wird ja immer bestehen] wird ja immer [bestehen] °bestehen°, weil ein
Tintenfleck das ursprüngliche Wort beinahe unleserlich gemacht hatte
9
nach der Bildung] nach der (x>B)ildung
14
aus der Epoche Marcolini] aus der Epoche [m] Marcolini
100. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Bad Aussee, 27. September 1917, Donnerstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein halbiertes Doppelblatt. Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt af Seite 1r an, dann: 1v.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszug in: SW XII, S. 479.
DATIERUNG: aus dem Inhalt erschlossen
EMENDATIONEN:
85
20
Überwältigendes] Überwaltigendes
VARIANTEN:
85
26-27
wo Dein Geschick Dich jetzt hingeführt hat.] wo [es] °Dein Geschick° Dich
jetzt hingeführt hat.
196
101. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Wien, 27. September 1917, Donnerstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte.
Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
86
1
Wien ... Kaasgraben] Lateinschrift
5
Klenau-Wien] Lateinschrift
18
Wawra] Lateinschrift
19
W.] Lateinschrift
23
Robert] Lateinschrift
EMENDATIONEN:
86
4
in Bewegung war,] in Bewegung war
VARIANTEN:
86
18
Auctionsmöglichkeiten] Au°c°tionsmöglichkeiten
102. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Bad Aussee, 1. Oktober 1917, Montag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein halbiertes Doppelblatt. Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v. Umschlag:
Eigenhändige Beschriftung mit schwarzer Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Major Robert
Michel | Wien | XIX. Grinzing | Kaasgraben. Ausgangsstempel: Bad Aussee, 2.10.1917.
Eingangsstempel unleserlich.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: aus dem Inhalt erschlossen.
VARIANTEN:
87
4
Lass Dich nur] Lass [DicA] Dich nur
5
Auctionsveranstaltern etc.] Auctionsveranstaltern °etc.°
9
sofort verschaffen] °sofort° verschaffen
197
103. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 21. April 1919, Montag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Major Robert Michel |
Wien | XIX Grinzing | Kaasgraben. Ausgangsstempel: Wien, 22.4.1919. Eingangsstempel:
Wien, xx.xx.19.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
87
12
Rodaun] Lateinschrift
104. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Ferleiten, 7. August 1919, Donnerstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v. Umschlag: Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Oben links: Offen. Adresse: Herrn Major Robert
Michel | nachsenden | Wien | XIX Grinzing | Kaasgraben. Ausgangsstempel: Bruck im
Pinzgau, xx.xx.xx. Kein Eingangsstempel.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszug in: SW XXVIII, S. 424.
BEMERKUNGEN:
88
9
Ferleiten, den 7 August 1919.] Lateinschrift
VARIANTEN:
88
28
verbringe ich mit Poldy den Tag] verbringe ich mit Poldy (ei>de)n Tag
89
2-3
(womöglich vor dem 1.IX.)] unterhalb der Zeile eingefügt
198
105. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
August 1919
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v. Umschlag: Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Latein- und Kurrentschrift. Adresse: Herrn | °Major° Robert Michel
| durch Güte. Unten links: Hofmannsthal. Keine Poststempel und keine Briefmarke.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Datierungsvorschläge im Kommentar.
BEMERKUNGEN:
89
13-14
M.H. A.F. R.P.] M.H. A.F. R P
21
PS. Kriegst Du ... Verkäufe?] Senkrecht am rechten Rande der Seite 1v
geschrieben
106. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
10. Oktober 1919, Freitag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text befindet sich auf 2v; 1r, 1v und 2r sind leer.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
89
24
Seipel] Lateinschrift
107. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 23. Juli 1920, Freitag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Kurrentschrift. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
90
3
Rodaun] Lateinschrift
10
Galgenmännlein] Lateinschrift
199
108. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 24. Juli 1920, Samstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf
Seite 1r (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text befindet
sich auf Seite 1r; 1v leer.
Briefkopf:
»
RODAUN
BEI WIEN. «.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
90
12
24 VII. 20.] Zwischen Datum und Anschrift vermerkt R. Michel mit Bleistift:
bezieht sich auf Film.
16
R. Strauss] Lateinschrift
17
Elektra, Trauerspiel] Lateinschrift
17-18
Mrs. Patrick-Campbell ... etc.] Lateinschrift
19
Hochzeit der Sobeide … Milwakee] Lateinschrift
20
Jedermann (Everyman)] Lateinschrift
20
Los Angeles] Lateinschrift
20-21
Mr. Martin Harvey] Lateinschrift
VARIANTEN:
90
17-18
in New York, Chicago etc.] in New York, [Chigo] | Chicago etc.
20
Los Angeles 1915 in Vorbereitung] Los Angeles 1915 | [ange] in
Vorbereitung
109. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Salzburg, 30. Juli 1920, Freitag
TEXTTRÄGER: Postkarte. – Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Kurrentschrift. Text fängt auf der Adressseite, links der Adresse, an und folgt auf der hinteren
Seite. Adresse: Eigenhändige Beschriftung mit schwarzer Tinte in Lateinschrift: Herrn Major
Robert Michel | Wien | XIX | Grinzing | Kaasgraben. Ausgangsstempel: Salzburg, 31.7.1920.
Kein Eingangsstempel.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
200
DRUCKVORLAGE: Original.
VARIANTEN:
91
3
schon nach Rodaun] schon nach [Aussee] Rodaun
4
abgeschickt] abgeschi(b>ck)t
110. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Bad Aussee, 1. September 1920, Mittwoch.
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt und ein halbiertes Einzelblatt.
Maschinenschriftliche Beschriftung. Text befindet sich auf Seite 1r, 1v und 2r; 2v leer.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
93
8
Hugo] eigenhändig, in Kurrentschrift.
EMENDATIONEN:
91
21
Umgehend darauf] Umgehend dar<au>f
92
8
Ich nahm der Gesellschaft gegenüber] Ich nehm der Gesellschaft gegenüber
20
unscharfem Denken] unscharfen Denken
22
tilgen zu lassen, denn] tilgen zu lassen<,> denn
23
berechtigt war, freilich] berechtigt war<,> freilich
111. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 19. Juni 1923, Dienstag
TEXTTRÄGER: Postkarte. – Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Lateinschrift. Text fängt auf der Adressseite, links der Adresse, an und folgt auf der hinteren
Seite. Adresse: Eigenhändige Beschriftung mit schwarzer Tinte in Lateinschrift: Herrn Robert
Michel | Wien | XIX Kaasgraben. Ausgangsstempel: Rodaun, 19.6.1923. Kein
Eingangsstempel.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
201
112. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 16. Juni 1925, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf
Seite 1r (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text befindet sich
auf Seite 1r. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn
Robert Michel | Wien | XIX Kaasgraben. Ausgangsstempel nicht erhalten wegen Abrisses der
Briefmarke. Kein Eingangsstempel.
Briefkopf:
» R ODAUN
B. WIEN
«.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
113. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 16. Februar 1926, Dienstag
TEXTTRÄGER:
Brief
mit
Umschlag
und
Beilage.
–
Brief.
Ein
Einzelblatt.
Maschinenschriftliche Beschriftung. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer. Umschlag:
Maschinenschriftliche Beschriftung. Adresse: Herrn | Robert Michel | Wien XIX | Grinzing |
Kaasgraben. Ausgangsstempel: Wien, 12.2.1926. Kein Eingangsstempel. Beilage: Abschrift
eines Briefes H. v. Hofmannsthals an Richard Pflaum, den Direktor des Münchner Georg
Hirth-Verlags. Ein Einzelblatt mit gedrucktem Briefkopf: »Geschäftstelle des Verbandes
Deutscher Filmautoren G.m.b.H. | Zweigstelle Wien | Telephon Nr. 94-9-72 | Wien, XIX., |
Kaasgraben | Suttingengasse 12«. Maschinenschriftliche Beschriftung mit handschriftlichen
Korrekturen mit Bleistift (durch R. Michel?). Text befindet sich auf Seite 1v; 1r ist (abgesehen
vom Briefkopf) leer. Der Text lautet:
»Rodaun,16.II.1926.
Sehr geehrter Herr Verlagsdirektor.
Vielleicht werden Sie es nicht unfreundlich aufnehmen, wenn ich mir gestatte, auch
ohne Ihre persönliche Bekanntschaft zu haben, einige Worte über einen vieljährigen Freund
und meinen Landmann Herrn Robert Michel zu sagen, obwohl etwa die Arbeiten, welche
Michel im S. Fischer- und anderen namhaften Verlägen [sic] hat in den letzten 20 Jahren
erscheinen lassen, beredter für ihn sprechen möchten als dieser Brief.
Um mich ganz kurz zu fassen: unter hundert und mehr österreichischen lebenden
Schriftstellern, die es gibt, dürften doch wohl, wenn man die Sache ernst nimmt, kaum 8 oder
10 als giltige Erscheinungen zu nennen sein – ich meine darunter solche, bei denen ein
202
wirklicher Lebensinhalt, getragen von Sprachgefühl zum Kunstwerk geworden ist. Zu diesem
wenigen rechne ich unbedingt diesen Berufsoffizier (dies war sein Lebensberuf; er hat die
Armee erst bei deren Auflösung als Major verlassen). Ein wirklicher Lebenssinn, Natursinn,
Sinn für das Volkhafte und die einfache Existenz bis zum Tier und zur Pflanze, eine gesunde
niemals verzerrte, niemals verstiegene Phantasie, das sind die Gaben, die ihn vor vielen
auszeichnen. Sein Sprachsinn ist gleichfalls rein und wesenhaft, näher einer anständigen
Convention als die journalistische Verwahrlosung, die heute beliebt ist.
Ich wäre sehr glücklich, wenn diese Zeilen einem Dichter, den ich aufrichtig liebe und
achte, gegenüber von Personen, die über seine Zukunft zu entscheiden haben, von Nutzen sein
könnten.
Ich verbleibe in besonderer Hochschätzung
Ihr ganz ergebener
H. v. Hofmannsthal«
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE:
Original.
ERSTDRUCK:
Beilage
in:
BW
Mann,
S.
43.
BEMERKUNGEN:
94
9-10
Hugo ... helfen zu können!] Unterschrift und Postskriptum eigenhändig in
Lateinschrift
114. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 12. März 1926, Freitag.
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Lateinschrift. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer. Umschlag: Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Robert Michel | Wien | XIX
Kaasgraben. Ausgangsstempel: Rodaun, 12.xx.xx. Kein Eingangsstempel.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: aus dem Ausgangsstempel und aus dem Inhalt erschlossen.
VARIANTEN:
94
13
14
Mittwoch 1 2] Mittwoch 1 2
4
(2>4)
Ich kann Dir] Ich kann (d>D)ir
18
um 12h30] um 12h(45>30)
203
115. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 22. März 1926, Montag
TEXTTRÄGER: Postkarte. – Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Lateinschrift. Text fängt auf der Adressseite, links der Adresse, an und folgt auf der hinteren
Seite. Adresse: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift: Herrn Robert Michel |
Wien | XIX Kaasgraben. Ausgangsstempel: Rodaun, 22.3.1926. Kein Eingangsstempel.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
116. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, Ende April 1926
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf
Seite 1r (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text befindet sich
auf Seite 1r und 1v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse:
Herrn Robert Michel | Wien | XIX Kaasgraben. Ausgangstempel: Rodaun, 13.xx.xx. Kein
Eingangsstempel.
Briefkopf:
RODAUN
»
BEI
WIEN«.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: aus dem Ausgangsstempel und aus dem Inhalt erschlossen.
117. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Wien, 29. April 1926, Donnerstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v; 2r und 2v leer.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
204
118. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 8. Mai 1926, Samstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche
Beschriftung mit handschriftlichen Korrekturen. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
97
5
Hugo] Eigenhändige Unterschrift in Lateinschrift
VARIANTEN:
96
17-18
dass ich, sowie ich es Poldi gesagt habe, mithelfen will] dass ich, sowie ich
es Poldi gesagt habe°,° mithelfen will
19
unter den nichtverarmten Verwandten finde] unter den (N>n)ichtverarmten
°Verwandten° finde
119. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Bad Aussee, 28. Oktober 1927, Freitag
TEXTTRÄGER: Postkarte. – Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Lateinschrift. Text fängt auf der Adressseite, links der Adresse, an und folgt auf der hinteren
Seite. Adresse: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift: Herrn Robert Michel |
Wien XIX | Grinzing Kaasgraben. Ausgangsstempel: Bad Aussee, 29.10.1927. Kein
Eingangsstempel. Am Rande der hinteren Seite vermerkt R. Michel mit Bleistift: „Jesus im
Böhmerwald“.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
120. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Bad Aussee, 25. November 1927, Freitag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche
Beschriftung. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer. Umschlag: Maschinenschriftliche
Beschriftung. Adresse: Herrn | Robert M i c h e l | W i e n XIX | Grinzing Baracke Ecke
205
Daringerg. Oben links: raccomandiert. Ausgangsstempel: Bad Aussee, 26. 11.1927. Kein
Eingangsstempel.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
97
15
Bad Aussee d 25/XI 27] Darunter vermerkt R. Michel mit Bleistift: „Jesus im
Böhmerwald“
23
Hugo] Eigenhändige Unterschrift in Lateinschrift
VARIANTEN:
97
18
über Dein Buch denke zusammenfasste] über Dein Buch denke [vielleicht]
zusammenfasste
121. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 10. April 1928, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche
Beschriftung mit eigenhändigen Korrekturen. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
98
25
Hugo] eigenhändig in Lateinschrift, siehe auch unten
EMENDATIONEN:
98
10
Vortrag] Vortag
VARIANTEN:
98
3
Nachrichten, sei versichert,] Nachrichten°,° sei versichert°,°
5
der zweiten Hälfte, denn] der zweiten Hälfte°,° denn
7-8
irgend welche Besprechungen] ir[e]gend welche Besprechungen
20
Noch besser: komm] °Noch besser:° (K>k)omm, eigenhändig in Lateinschrift
21
Um ¾ 12] um °¾° 12
24
Hugo] [Ho] Hugo
206
122. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Wien, 30. September 1928, Sonntag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf
Seite 1r (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text befindet sich
auf Seite 1r und 1v.
Briefkopf:
» ROBERT MICHEL
WIEN XIX.,.....................................
KAASGRABEN
«.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
VARIANTEN:
99
14
kaum eines anderen Autors Wort] kaum ein°es° andere(r>n) Autor°s° Wort
18
trete ich eine Radiotournee ... an und] trete ich eine Radiotournee ... °an°
und
123. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 22. Januar 1929, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche
Beschriftung. Der Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer. Umschlag: Maschinenschriftliche
Beschriftung. Adresse: Herrn | Robert Michel | W i e n | XIX Kaasgraben. Unten links:
Hofmannsthal
|
Rodaun
b
Wien.
Ausgangsstempel:
Eingangsstempel.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
BEMERKUNGEN:
100 12
Hugo.] eigenhändig in Lateinschrift, siehe unten
VARIANTEN:
100 12
Hugo.] [Hofmannsthal] °Hugo.°
207
Rodaun,
22.1.1919.
Kein
124. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Wien, 25. Januar 1929, Freitag
TEXTTRÄGER: Eine Postkarte mit kleiner Ansicht von Bregenz auf der Adressseite. –
Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf der
Adressseite, links der Adresse, an und folgt auf der hinteren Seite. Adresse: Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift: Herrn Robert Michel | Wien XIX | Kaasgraben
Baracke. Ausgangs- und Eingangsstempel: Wien, 25.1.1929.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original.
ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
DATIERUNG: Monat und Jahr aus dem Ausgangsstempel erschlossen.
BEMERKUNGEN:
100 15
problematisch] Am oberen Rande der Adressseite geschrieben
125. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 1. Mai 1929, Mittwoch
TEXTTRÄGER: Postkarte. – Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Lateinschrift. Text fängt auf der Adressseite, links der Adresse, an und folgt auf der hinteren
Seite. Adresse: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift: Herrn Robert Michel |
Wien XIX | Kaasgraben | (Baracke). Ausgangsstempel: Rodaun, 1.5.1929.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original.
UNZUREICHEND DATIERT:
126. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Salzburg, 3. September
TEXTTRÄGER: Postkarte. – Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Lateinschrift. Text befindet sich auf der Adressseite, links der Adresse. Adresse: Eigenhändige
Beschriftung mit schwarzer Tinte in Lateinschrift: Herrn Robert Michel | Wien | XIX |
Kaasgraben. Kein Stempel. Keine Briefmarke.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original.
208
Gertrude von Hofmannsthal,
Robert Michel:
Briefe
1907-1948
Kritischer Apparat
209
I. G. von Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 3. Juni 1907, Montag
TEXTTRÄGER:
Brief
mit
Umschlag.
–
Brief:
Ein
halbiertes
r
Einzelblatt.
v
Maschinenschriftliche Beschriftung. Text befindet sich auf Seite 1 ; 1 leer. Umschlag:
Maschinenschriftliche Beschriftung. Adresse: Herrn | Oberlieutenant | Robert M i c h e l |
I N N S B R U C K | Brennerstrasse 5. Ausgangsstempel: Rodaun, 3.6.1907.
Eingangsstempel: Innsbruck, 4.6.1907.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA; NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
II. Gertrud von Hofmannsthal an R. Michel in Klenau
Rodaun, 3. September 1907, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Eigenhändige
Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn | Oberlieutenant | Robert Michel |
Schloss Klenau | b. Klattau | Böhmen. Ausgangsstempel: Rodaun, 3.9.1907. Eingangsstempel:
Janowitz an der Angel, 4.9.1907.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
DATIERUNG: Aus den Poststempeln erschlossen.
EMENDATIONEN:
103 15
mitten in einer grösseren Arbeit] Mitten in einer grösseren Arbeit
VARIANTEN:
103 19
20-21
noch auf einige Zeit nach Aussee] noch °auf° einige Zeit nach Aussee
ein paar Worte] ein [xA] paar Worte
III. Gertrud v. Hofmannsthal an R. Michel in Klattau
Rodaun, 22. Dezember 1907, Sonntag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v; 2r und 2v leer. Umschlag:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn | Oberlieutenant | Robert
210
Michel | Mostar | Herzegowina. Adresse (vom Postbeamten?) durchgestrichen und in
»Schloss Klenau bei Klattau | Böhmen« richtiggestellt. Ausgangsstempel: Rodaun,
23.12.1907. Erster Eingangsstempel unleserlich. Zweiter Eingangsstempel: Janowitz an der
Angel, 29.12.1907.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
EMENDATIONEN:
104 5
zu thun] zuthun
VARIANTEN:
104 4
angekommen] a(ufA>ng)ekommen
IV. Gertrud von Hofmannsthal an R. Michel in Graz
Rodaun, 28. November 1909, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit
Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer. Umschlag:
Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn | Oberlieutenant | Robert
Michel | Graz | Korpsoffiziersschule. Ausgangsstempel: Rodaun, xx.xx.xx. Eingangsstempel
unleserlich.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
EMENDATIONEN:
104 17
erwischt, ihn aber leicht überstanden] erwischt ihn aber leicht überstanden
V. Gerty v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 15. Juni 1925, Montag
TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung
mit Tinte in Lateinschrift. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
DRUCKVORLAGE: Original.
211
VI. R. Michel an G. v. Hofmannsthal in Wien
26.1.1935
TEXTTRÄGER: Postkarte. – Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in
Lateinschrift. Text befindet sich auf der Adressseite, links der Adresse. Adresse: Eigenhändige
Beschriftung mit schwarzer Tinte in Lateinschrift: Frau | Gerty | von Hofmannsthal | Wien IV.
| Mozartgasse, 1. Ausgangsstempel: 26.1.1935. Kein Eingangsstempel.
DATIERUNG: folgt dem Ausgangsstempel.
ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
DRUCKVORLAGE: Original.
VARIANTEN:
105 10
alle vier] alle [f] vier
VII. G. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Oxford, 27. Juli 1948, Dienstag
TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche
Beschriftung mit eigenhändigen Korrekturen und Nachträgen. Text befindet auf der Seite 1r;
1v leer. Auf Seite 1r unten links ist der Stempel der Österreichischen Zensurstelle. Umschlag:
Maschinenschriftliche Beschriftung. Adresse: Herrn Robert Michel | W i e n VII |
Lerchenfelderstrasse 9 | Austria. Adresse des Absenders oben links: Mrs G. von Hofmannsthal
| 107 | Woodstock Rd Oxford. Ausgangsstempel: London, 9.7.1948. Kein Eingangsstempel,
stattdessen: Stempel der Österreichischen Zensurstelle.
DRUCKVORLAGE: Original.
ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel.
BEMERKUNGEN:
105 12
107 Woodstock Rd | Oxford] Eigenhändig oben links nachgetragen
106 27
Gerty H.] eigenhändige Unterschrift
EMENDATIONEN:
105 17-18
die guetige Vermittlung] die gutige Vermittlung
106 5
aelter wird] alter wird
20
2 jaehrigen Buben] 2 jahrigen Buben
23
nach Harvard] nach Harward
212
VARIANTEN:
105 17
eines Tages] eines Tage°s°
23-24
hatte eigentlich gehofft] (ah>ha)tte eigentlich gehof°f°t
24-25
ueber alle Berge.] u | ueber alle Berge.
26
wiederzubekommen] wiederz°u°bekommen
106 2
so habe ich vor, diesen Sommer] so habe ich vor°,° diesen Sommer
3
kommen!] kommen.[v] °!°, Punkt emendiert
4
Dass Hugo so anerkannt wird jetzt, und] Das°s° Hugo so anerkannt wird
jetzt°,° und
5
Man will auch] Man wil°l° auch
17
gekocht] nachträglich handschriftlich unterstrichen
18
in erster Ehe] in erster Ehe[e]
23
Christiane ihr aeltester] Christiane ihr ae°l°tester
213
Hugo von Hofmannsthals
Widmungen
an
Robert Michel
Kritischer Apparat
214
Hugo von Hofmannsthal: Der Tod des Tizian, geschrieben 1892 aufgefuehrt als totenfeier
fuer Arnold Boecklin im Kuenstlerhaus zu Muenchen den 14. februar 1901. [Erschienen
im Verlage der Insel bei Schuster & Loeffler Berlin SW 46. Gedruckt in der Offizin W.
Drugulin Leipzig.]
ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels.
DRUCKVORLAGE: Photokopie.
BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift.
Hugo von Hofmannsthal: Elektra. Berlin: S. Fischer, Berlin 1904.
ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels.
DRUCKVORLAGE: Photokopie.
BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift.
Hugo von Hofmannsthal: Das gerettete Venedig. Berlin: S. Fischer, 1905.
ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels.
DRUCKVORLAGE: Photokopie.
BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift.
Hugo von Hofmannsthal: Ödipus und die Sphinx. Berlin: S. Fischer, 1906.
ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels.
DRUCKVORLAGE: Photokopie.
BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift.
215
Hugo von Hofmannsthal: Die prosaischen Schriften. Gesammelt. Band I. Berlin: S.
Fischer, 1907.
ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels.
DRUCKVORLAGE: Photokopie.
BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift.
Hugo von Hofmannsthal: Cristinas Heimreise. Berlin: S. Fischer, 1910.
ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels.
DRUCKVORLAGE: Photokopie.
BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift.
Hugo von Hofmannsthal: Der Rosenkavalier. Berlin: S. Fischer, 1911.
ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels.
DRUCKVORLAGE: Photokopie.
BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift.
Hugo von Hofmannsthal: Die Gedichte und kleinen Dramen. Leipzig: Insel, 1911.
ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels.
DRUCKVORLAGE: Photokopie.
BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift.
Hugo von Hofmannsthal: Die Frau ohne Schatten. Berlin: S. Fischer, 1919.
ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels.
DRUCKVORLAGE: Photokopie.
BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift.
216
Hugo von Hofmannsthal,
R o b e r t M i c h e l:
Briefe
1898-1929
Briefkommentar
217
1. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Wien, 7. Mai 1898, Samstag
ABFASSUNGSORT: Noch wohnte Hofmannsthal im Elternhaus, das sich in der
Salesianergasse Nr. 12 im III. Wiener Bezirk befand.1
ERLÄUTERUNGEN:
2
1
Wegen Seminar] Vermutlich handelt es sich um das Seminar „Französische
Metrik“ des Professors Adolf Mussafia, das freitags und samstags von 11 bis
12 Uhr stattfand. Am Samstag besuchte Hofmannsthal außer diesem Kurs noch
das „romanische Seminar“ Wilhelm Meyer-Lübkes, das von 7 bis 9 Uhr
dauerte und den Titel „Besprechung neuer wissenschaftlicher Erscheinungen“
hatte. Der Umstand, dass Hofmannsthal um 10 Uhr in Michels Wohnung
gewesen sein soll (wohl um ein vereinbartes Treffen mit ihm und Andrian
abzusagen),
lässt
Lehrveranstaltungen,
auf
die
den
späteren
Hofmannsthal
Kurs
in
seinem
schließen.
Weitere
zehnten
Semester
(Sommersemester 1898) besuchte, sind: bei Mussafia die Vorlesungen:
„Lectüre und Interpretation des altfranzösischen Rolandsliedes“ (Montag,
Dienstag, Donnerstag, 11 bis 12 Uhr) sowie das „Seminar für romanische
Philologie“ mit dem Titel „Lectüre und Erklärung italienischer Schriften des
XIII. Jahrhunderts“ (Mittwoch, 11 bis 1 Uhr); bei Meyer-Lübke die
Vorlesungen: „Geschichte der neufranzösischen Schriftsprache“ (Montag,
Dienstag, Donnerstag, Freitag, 7 bis 8 Uhr früh) und „Bedeutungswandel im
Französischen“ (Mittwoch, 7 bis 8 Uhr früh).2
1
Robbys Wohnung] Michels Wiener Wohnung war im ersten Stock der
Alserkaserne in der Alserstraße (IX. Bezirk), wenige Hunderte Meter vom
Hauptgebäude der Universität entfernt.3
2
Dissertationseinreichung] Der Titel der Arbeit ist „Über den Sprachgebrauch
bei den Dichtern der Pléjade“.
Das eigenhändig verfasste »Gesuch um Zulassung zu den strengen Prüfungen«
– dem: »1. Maturitätszeugniss | 2. Absolutorium | 3. Dissertationsschrift | 4.
1
Vgl. u. a. H. v. Hofmannsthals Eintrag in den Nationalien der Philosophischen Fakultät für das
Sommersemester 1898. In: AUW.
2
Vgl. H. v. Hofmannsthals Eintrag in den Nationalien der Philosophischen Fakultät für das Sommersemester
1898. In: AUW. Ferner: „Öffentliche Vorlesungen an der k. k. Universität zu Wien im Sommer-Semester 1898“.
Wien: A. Holzhausen, 1898, S. 47f.
3
Vgl. die Adressen auf den Briefen und Karten Andrians an Michel bis September 1898. In: ÖLA, NL R. Michel.
218
Curriculum vitae« beilagen – datiert vom 6.5.1898, wurde aber am folgenden
Tag (7.5.) eingereicht, wie sich aus der Beschriftung des Umschlages, der den
„Rigorosenakt“ umschloss, ergibt: »Nr. 1135 | Rigorosen | des | Hugo
Hofmann v. Hofmannsthal | prs. 7. Mai 1898, Z. 1267. | Dissertation:
Mussafia, Meyer-Lübke«.4
Das Rigorosum fand am 23.6.1898 bei A. Mussafia, W. Meyer-Lübke und
Friedrich Marx, Professor der klassischen Philologie, das Nebenrigorosum am
7.2.1899 (bei den Philosophieprofessoren Laurenz Müllner und Friedrich Jodl)
statt. Am 20.3.1899 wurde Hofmannsthal promoviert.5
2
3
Wattmannstrasse] Eigentlich Wattmanngasse: Damals wohnte Andrian im
Hotel Hietzinger Hof in Hietzing (Jodlgasse 7, XIII. Bezirk).6
Die
Wattmanngasse ist nicht weit davon entfernt. Näheres zu diesem Treffpunkt
wurde nicht ermittelt.
4
ich reise Montag Berlin] Grund dieser Reise war die Uraufführung von „Die
Frau im Fenster“, welche am 15.5.1898 in einer Matinee der Freien Bühne des
Deutschen Theaters in Berlin durch Otto Brahm stattfand. Sie war die erste
Inszenierung eines Dramas von Hofmannsthal.
2. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Mostar, 25. November 1898, Freitag
ABFASSUNGSORT: Nach seiner Dienstzeit in Wien7 wurde Michel nach Mostar versetzt, wo
er von ca. Anfang Oktober bis Februar 1899 blieb.8 Sowohl in Wien als auch in Mostar
4
In: Rigorosenakt der Philosophischen Fakultät der Universität Wien, Nr. 1135. In: AUW.
Vgl. Rigorosenprotokoll, Nr. 1135. In: AUW. Vgl. auch Ch. König: Hofmannsthal: Ein moderner Dichter unter
den Philologen. Göttingen: Wallstein, 2001 (= Marbacher Wissenschaftsgeschichte; 4), S. 43-46 und F.
Hadamowsky: Hugo von Hofmannsthal. Ausstellung 26.7.-30.9.1959 in der Residenz zu Salzburg. Salzburg:
1959, S. 28. Vgl. schließlich Hofmannsthals Brief an Schnitzler vom 21.6.1898, in: BW Schnitzler, S. 103, und an
Beer-Hofmann vom 12.6.1898, in: BW Beer-Hofmann, S. 73.
6
Vgl. Die Adressen auf den Karten Michels an Andrian vom 25.5.1898, 12.7.1898 und 10.9.1898. In: ÖLA, NL
R. Michel.
7
Michel war am 27.4.1895 dem bosnisch-herzegowinischen Regiment Nr. 4 zugeteilt worden. Vom 1.5.1895 bis
zum 21.9.1898 stationierte er in Wien. Am 1.11.1895 wurde er zum Leutnant ernannt. Vgl. Makularpare. In:
ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb. 1876. Diese, sowie alle
weiteren dem Makularpare entnommenen Daten sind amtlicher Natur und besitzen daher eine nicht auf den Tag
genaue Aussagekraft in Bezug auf den Aufenthaltsort R. Michels.
8
Vom 6.10.1898 datiert die erste Eintragung in Michels Tagebuch aus Mostar (29.6.1898 bis 9.11.1902). In:
ÖLA, NL R. Michel. Das im Makularpare aufgenommene Datum der Versetzung ist hingegen der 25.9.1898. Mit
1.2.1899 trat dann die nächste Versetzung, nach Ljubuški, in Kraft. Vgl. Makularpare. In: ÖStA/KA
Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb. 1876.
5
219
erledigte er »Kompagniedienst«.9 In seinen Erinnerungen schreibt er: »Es ist begreiflich,
dass ich sehr unglücklich war, als ich im Jahre 1898 zu einem Bataillon unseres Regiments
nach Mostar versetzt wurde. Eben war ich zum erstenmal an sichtbarer Stelle gedruckt
worden; Hermann Bahr hatte meine Erzählung „Osmanbegović“ in seiner Wochenschrift
„Die Zeit“ erscheinen lassen, und zu meiner Freude hatte ich neben diesem eifrigen Förderer
junger Begabungen auch noch Schnitzler, Beer-Hofmann, Ginzkey, Salten und andere
markante Erscheinungen kennen gelernt und wurde von ihnen wohlwollend aufgenommen. So
betrachtete ich anfangs diesen Wechsel als ein schweres Unglück. Gerade in dem Augenblick,
da ich begonnen hatte, im literarischen Leben Wiens Wurzel zu fassen und Beziehungen zu
festigen, die mein geistiges Wachsen gefördert hätten, musste ich mich von Wien trennen.
Dass ich in ein Land kommen würde, für das mein Interesse ständig zunahm und in dem ich
wohl vielerlei Anregungen für mein Schaffen finden könnte, war vorerst ein schwacher Trost.
| Und doch packte mich dieses neue Land mit seinem grossen vielfältigen Zauber gleich bei
der ersten Überquerung und zog mich in seinen Bann. Ich nahm während der Reise aufgeregt
Einblick in dieses Bilderbuch von Tausendundeiner Nacht. Im nördlichen Bosnien richtete ich
meine Beobachtung hauptsächlich auf die Menschen, auf ihre Siedlungen mit den
Gotteshäusern und Friedhöfen. Die liebliche Landschaft längs der Bosna fand ich in ihrem
Wesen manchen Gebieten unserer Heimat ähnlich und so lenkte sie mich nicht sonderlich ab.
Als aber die Reise über den Ivansattel in das herzegowinische Karsthochland weiter ging,
war ich von der Tragik dieser aufgerissen Kalksteingebirge nicht weniger ergriffen als von
der gewaltigen Schönheit des Laufes der grünen Narenta. | In Mostar wartete in den
Baracken des Südlagers ein Zug Rekruten darauf, von mir abgerichtet zu werden. So war ich
für zwei Monate ausgiebig mit Arbeit versorgt und konnte über die ersten Eindrücke nur
flüchtige Aufzeichnungen machen.«10
ERLÄUTERUNGEN:
2
9
Wie die letzte „Zeit“ mit dem Brief von Ganghofer kam] „Die Zeit. Wiener
Wochenschrift für Politik, Volkswirtschaft, Wissenschaft und Kunst“ erschien
wöchentlich von Oktober 1894 bis Oktober 1904.11 Hier12 veröffentlichte
Ludwig Ganghofer eine in Briefform gehaltene Besprechung des Dramas „Der
Thor und der Tod“, das er selbst am 13. November 1898 als Veranstaltung
9
Vgl. Makularpare. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb. 1876.
In: MWaD, S. 9-10.
11
Die Herausgeber waren Heinrich Kanner, Isidor Singer und Hermann Bahr (von 1984 bis 1899), dann Max
Eugen Burckhard (von 1899 bis 1902), später auch Otto Julius Bierbaum und Richard Muther (von 1902 bis
1904).
12
„Die Zeit. Wiener Wochenschrift […]“, 19.11.1898, S. 122 f.
10
220
seiner „Münchener Litterarischen Gesellschaft“ im Theater am Gärtnerplatz
in München uraufführte.13
2
17
Ich fahre im nächsten Monat auf 4 Wochen nach Rom] Am 3.12.1898 trat
Michel seine Reise an. Über Venedig, wo er am 5.12. ankam und zwei Tage
verweilte, fuhr er nach Florenz.14 Am 27.12. traf Andrian daselbst ein.15
Michels Aufenthalt dauerte bis ca. Ende Januar 1899. Am 26.1.1899 war er
bereits auf dem Rückweg in die Herzegowina.16
Zu dieser Bildungsreise schreibt Michel in seinen Erinnerungen: »Nach
Beendigung dieser [d. h. der Rekrutenabrichtung] wollte ich einen Urlaub
nehmen und mir Italien anschauen; denn die Gelegenheit solcher
Nachbarschaft sollte nicht ungenützt bleiben. Ich wollte vor allem nach Rom
und auch nach Neapel und erbat mir von Hofmannsthal Ratschläge für diese
Reise. Die gab er mir in einem ausführlichen Brief17 und bald darauf fuhr ich
guten Mutes los. In Spalato versäumte ich aber das Schiff, das nur einmal in
der Woche quer über die Adria nach Italien fuhr, und so entschloß ich mich,
die Reise längs der Küste fortzusetzen. In Venedig blieb ich drei Tage und
wählte als nächstes Ziel Florenz. Diese Stadt nahm mich aber so gefangen, daß
ich an eine Fortsetzung der Reise nicht mehr dachte, sondern volle acht
Wochen hier verweilte, abgesehen von kurzen Ausflügen nach Pisa, Pistoja und
Lucca. Auf der Heimreise besuchte ich auch noch Perugia, Assisi und Ancona.
Mit fünf Kreuzern und einigen Centesimi in der Tasche kam ich Ende Jänner
wieder nach Mostar zurück.«18
17-19 Mit ausnahme der Sprache ... und so fahr ich wie ein Bettler] Vgl. Michels
Tagebucheintragung vom 7.11.1898 aus Mostar: »Ich lerne seit einem Monat
Italienisch, es geht gut, gestern angefangen zu lesen: Gabriele D’Annunzio –
13
Vgl. Günther Fetzer, „...Mit den Ihnen beliebenden Kürzungen“. Der Briefwechsel zwischen Hugo von
Hofmannsthal und Ludwig Ganghofer (1898-1915). In: „Jahrbuch der Deutschen Schiller-Gesellschaft“ XXII
(1978), S. 165f.
14
Vgl. Eintragung vom 2.12.1898 aus Mostar: »Morgen 5h früh Abreise nach Italien.« In: Tagebuch (29.6.1898
bis 9.11.1902), S. 16r. Vgl. auch Eintragung vom 25.12.1898 aus Florenz: »Am 5. Dezember früh im
Morgengraun kam ich nach Venedig. […] In den zwei Tagen meines Aufenthaltes sah ich mir so ziemlich Alles
Sehenswerte an, mit Ausnahme der entlegeneren Kirchen.« In: Tagebuch (29.6.1898 bis 9.11.1902), S. 17v-18r.
In: ÖLA, NL R. Michel.
15
Vgl. Andrians Brief an Hofmannsthal vom 26.12.1898 aus Venedig: »Morgen fahre ich nach Florenz; ich
wäre froh, Dich oder Hans dort zu haben.« In: BW Andrian, S. 125.
16
Vgl. Michels Karte an Andrian vom 26.1.1899 aus Ancona: »Alles geht glatt! Dein Robbi«. In: DLA, NL L. v.
Andrian. Andrian hielt sich noch einige Zeit in Florenz auf, vgl. seinen Brief an Hofmannsthal vom 4.2.1899. In:
BW Andrian, S. 130.
17
Nicht überliefert.
18
In: AeW, S. 9.
221
Le Virgini [sic] delle Rocce. Bis jetzt galt mir von den Lebenden das Meiste:
Hofmannsthal, und von D’Annunzio erwarte ich sehr Vieles ––– obzwar ich bis
jetzt nur kleine Übersetzungen von ihm kenne. Aber Alles: was ich von ihm und
über ihn gelesen habe, bewegt mich zu diesen Erwartungen, und ähnliche
Erwartungen täuschen mich nicht.«19 Vgl. ferner folgende Eintragung in der
Qualifikationsliste bezüglich der Sprachkenntnisse im Jahr 1898: »Deutsch:
spricht und schreibt vollkommen; | croatisch: (Regimentssprache) spricht zum
Dienstgebrauch genügend; | böhmisch: spricht und schreibt vollkommen; |
französisch: spricht und schreibt gut.« Im Jahr 1899 heißt es hingegen:
»italienisch vollkommen, sonst | wie im Vorjahr«.20
3. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Mostar, 1. Februar 1899, Mittwoch
ERLÄUTERUNGEN:
3
3
Dein Brief kam erst in Florenz in meine Hände] Es dürfte sich um einen
nicht überlieferten Brief Hofmannsthals an Michel handeln, vermutlich um
jenen, den Michel in seinen Erinnerungen an die Italienreise erwähnt, vgl.
Kommentar zu Nr. 2.
3
den Tag vor Poldis Ankunft] Möglicherweise der 27. oder 28.12.1898, vgl.
Fußnote 15.
5-6
Poldi schrieb Dir und so verschob ich meine Antwort für Mostar] Gemeint
ist Andrians Brief an Hofmannsthal vom 23.1.1899 aus Florenz21.
12
Osternummer Saltens] Möglicherweise bezieht sich Michel auf die
Osterbeilage der „Wiener Allgemeinen Zeitung“ vom 5.4.1898, wo
Hofmannsthal die Gedichte „Gespräch“, „Verse auf ein kleines Kind“,
„Gesellschaft“ und „Der Kaiser von China spricht“ hatte veröffentlichen
lassen.22 Felix Salten zählte zu den Mitarbeitern der Zeitschrift.
15
„Jod in der Schlacht“] Unedierte Novelle, Manuskript nicht ermittelt. Sie
wird auch in Michels Brief an Andrian vom 31.1.1899 aus Mostar erwähnt:
»Ich habe heute meine alte Geschichte „Jod in der Schlacht“ durchgelesen
19
In: ÖLA, NL R. Michel.
In: ÖStA/KA. Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, 21.2.1876, S. 8.
21
In: BW Andrian, S. 127-129.
22
Vgl. SW I, S. 324 und passim.
20
222
und sie hat mir sehr gefallen. Ich würde sie gelegentlich abschreiben und dem
Hugo schicken, ob er sie nicht in die Osternummer geben will […].«23
3
17-18 „Der Degradierte“ ... in der Redaktion der Zeit liegen muß] Unedierte
Novelle, Manuskript nicht ermittelt. Vgl. auch Michels Brief an Andrian vom
16.8.1898 aus Chudrim: »Ich war selbst in der Redaktion der „Zeit“ und habe
mit Gold24 gesprochen. Es war eine Verwechslung geschehn, der Bahr hatte
ihm nicht „Osmanbegović“ sondern Den Degradierten dort gelassen. Er hat
gesagt, er werde sofort bei Bahr nachfragen und die Correctur schickt er Dir
auch.«25
24-25 das Militärjahr für ihn ... die zweimonatliche Versäumnis] Andrian hatte
im November 1898 den Wehrdienst als Einjährfreiwilliger beim 5.
Dragonerregiment
in
Steinamanger/Szombathely
begonnen.
Aus
gesundheitlichen Gründen brach er ihn vorzeitig ab.
25
die ... Versäumnis] Veraltet.
28
der Major] Nicht ermittelt.
4. R. Michel an H. v. Hofmannsthal in Wien
Ljubuški, 18. März 1899, Samstag
ABFASSUNGSORT: Nach Ljubuški wurde Michel offiziell am 1.2.1899 versetzt. Hier blieb er
fünf Monate, d.h. bis zum 1.7.1899, und diente in derselben Verwendung wie vorher. In der
Zeit vom 1.7.1899 bis zum 1.3.1900 befand er sich wieder in Mostar, wo er vom 5.10 an als
Proviantoffizier beim selbständig detachierten Bataillon tätig war. Am 1.11.1899 wurde er
zum Oberleutnant befördert.26 Michel erklärt in seinen Erinnerungen: »Der Konak, das
ehemalige türkische Regierungsgebäude von Mostar, in dem eine Kompagnie untergebracht
war, wurde baufällig, und deshalb musste wegen Platzmangels eine Kompagnie aus der
Garnison wegverlegt werden. Das Los traf die meine, die nunmehr in eine seit Jahren
verlassene kleine Kaserne nach Ljubuški beordert wurde. Dieses kleine Städtchen im Tal des
Trebižat, nahe der dalmatinischen Grenze und abseits der Bahnlinie gelegen, mit seiner
23
In: DLA, NL L. v. Andrian.
Alfred Gold war bis 1901 Redakteur bei der „Zeit“, für die er Feuilletons und Kritiken verfasste.
25
In: DLA, NL L. v. Andrian.
26
Vgl. Makularpare. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb.
1876. Es sei hier darauf hingewiesen, dass der im Makularpare vermerkte Tag der Versetzung nach Ljubuški in
Widerspruch zur von Michel in Nr. 2 angegebenen Orts- und Datumsangabe steht. Auch ist auffällig, dass in
diesem Brief die bevorstehende Versetzung keine Erwähnung findet.
24
223
weitläufigen Ruine einer türkischen Burg und den schwalbennestartigen Häusern auf dem
Hang darunter bescherte mir neue Eindrücke […].«27
ERLÄUTERUNGEN:
4
3
Deinen Abend] Am 18.3.1899 fand gleichzeitig am Deutschen Theater in
Berlin und im Wiener Burgtheater die Premiere der Stücke „Die Hochzeit der
Sobeïde“ und „Der Abenteurer und die Sängerin“ statt.28
5. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Wien, 23. Juni 1899, Freitag
ERLÄUTERUNGEN:
4
4
Ich reise schon morgen abend ab] Es geht um den gemeinsam mit den Eltern
verbrachten Ferienaufenthalt in Marienbad, wo Hofmannsthal am 29.6.1899
mit der Arbeit an „Das Bergwerk zu Falun“ begann.29
6. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Wien, 11. Februar 1901, Montag
ERLÄUTERUNGEN:
4
12-13 eine zeitlang recht unwohl ... alles ins Stocken gekommen] Vgl. auch den
undatierten Brief an Georg von Frankenstein (der von Heinrich Zimmer in die
Zeit zwischen November 1900 und Februar 1901 eingeordnet wurde)30, in dem
sich Hofmannsthal für sein schlechtes physisches Befinden entschuldigt und
Schwierigkeiten bei der Arbeit erwähnt.31
14-15 an der Burg ... Stück das ich aus dem französ.] Wie Michel auf dem Brief
vermerkt (vgl. kritischen Apparat zu Nr. 6), handelt es sich um das Schauspiel
in einem Akt „Poil de carotte“ von Jules Renard, in Hofmannsthals deutscher
Übertragung: „Fuchs“. Die Aufführung fand am 16.2.1901 statt.32
Hofmannsthal plante einen ganzen Band übersetzter Stücke herauszugeben.
27
In: MWaD, S. 11.
Vgl. SW V, S. 313.
29
Vgl. SW VI, S. 160.
30
Meint aber der Autor da, wo er schreibt, er möchte den Freund am liebsten »allein, heraußen bei mir« sehen,
sein Haus in Rodaun, so ist die chronologische Einordnung falsch und folglich auch dieser Verweis.
31
In: BW II, S. 40f.
32
Vgl. dazu R. Kassner: Burgtheater: Der Fuchs in 1 Act von Jules Renard, übersetzt von Hugo von
Hofmannsthal. In: „Wiener Rundschau“ 5 (1901), S. 113.
28
224
4
16-17 nach München fahren ... der „Tod des Tizian“ aufgeführt] »Am 14.
Februar 1901 fand im Münchner Künstlerhaus eine Trauerfeier für den am 16.
Januar in San Domenico bei Fiesole verstorbenen Arnold Böcklin statt, in der
eine Bearbeitung des Fragments „Der Tod des Tizian“ zur Aufführung kam.
[…] die Regie führte Paul Brann.«33 »Gerade acht Tage vor der Aufführung
bot [Hofmannsthal] der „Insel“ eine selbständige Veröffentlichung des
erweiterten Textes an und fand, als er zur Premiere eintraf, tatsächlich dank
Schröders Initiative das broschierte Großformat-Heft in 1000 Exemplaren zum
Preis von 1 Mark versandfertig vor.«34 Michel erhielt ein gewidmetes
Exemplar, vgl. Widmungen.
17
hoffentlich anders als das, was Du in Wien gesehen hast] Vermutlich
handelt es sich um eine der Wiener Aufführungen von „Der Abenteurer und die
Sängerin“. Dabei ist es auszuschließen, dass die Premiere vom 18.3.1899
gemeint ist, weil Michel an jenem Tag in Ljubuški war, wie Nr. 4 beweist.
Weitere Aufführungen von „Der Abenteurer und die Sängerin“ fanden am 19.,
21., 24.3.1899; 14.5.1899; 23.9.1899; 7.10.1899 und 30.3.1900 statt.35
Hypothetisch wäre Michel im Stande gewesen, der letzten Aufführung vom
30.3. auf der Durchreise von Mostar nach Innsbruck (wohin er versetzt worden
war, vgl. Kommentar zu Nr. 13) beizuwohnen.
19
die 3 größeren Geschichten] „Die drei Musikanten“, „Vom Podvelež“ und
„Hercegovinische Hirten“ bot Hofmannsthal Rudolf Alexander Schröder an,
der zusammen mit Otto Julius Bierbaum die von Alfred Walter Heymel
finanzierte Zeitschrift „Die Insel“ herausbrachte. Vgl. dazu Kommentar zu Nr.
12. Nur die letzte Novelle wurde angenommen, wie Michel in Nr. 13 mitteilt.
20
„Oberst Günzl“] Erstdruck in: „Innsbrucker Nachrichten. WeihnachtsBeilage“, 24.12.1906, S. 4f. Manuskript nicht ermittelt.
20
den „Deserteur“] Erstdruck in: „Die Zeit. Wiener Wochenschrift […]“,
4.4.1903, S. 12-13 und „Die Zeit. Wiener Wochenschrift […]“, 11.4.1903, S.
25-26. Die Entstehungszeit der Novelle ist nicht feststellbar: Das einzig
33
In: SW III, S. 735.
Gerhard Schuster: Einleitung. In: BW Insel, Sp 14.
35
Vgl. Alexander v. Weilen: Der Spielplan des neuen Burgtheaters 1888-1914. Wien: Verl. d. Literarischen
Vereins, 1916, S. 1.
34
225
überlieferte Manuskript (Heft Nr. 39, betitelt: »Fortsetzung: Der Deserteur
Popović«) gibt keinen Aufschluss dazu.36
4
21
ich möchte das Schiff nicht mit ihnen belasten] Gemeint ist wohl die „Die
Insel.“ Innerhalb der Redaktion sprach man oft vom "Inselschiff", Bezug
nehmend auf das von Peter Behrens entworfene Signet.37
7. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Wien, 20. Februar 1901, Mittwoch
ERLÄUTERUNGEN:
5
16
ich danke Dir ... für Deinen ... Brief] Brief nicht überliefert.
16
und das Bild] Vermutlich handelt es sich um das einzige fotografische Porträt
Robert Michels, das im FDH aufbewahrt wird. Das Bild ist mit »Robbi 1901«
beschriftet und stellt ihn als Oberleutnant dar.38
20
die „Neue Deutsche Rundschau“] Die „Neue Deutsche Rundschau“ war die
Monatszeitschrift des S. Fischer-Verlages: Sie hieß zuerst „Freie Bühne für
modernes Leben“ (1890-1891, wöchentliche Erscheinung), dann „Freie Bühne
für den Entwicklungskampf der Zeit“ (1892-1893), erst von 1894 bis 1903
„Neue Deutsche Rundschau“, später, bis 1944, „Die Neue Rundschau“.
Chefredakteur war von 1894 bis 1921 Oskar Bie. Die erste Sendung an die
„Neue Deutsche Rundschau“ erfolgte erst, nachdem Hofmannsthal von Michel
die Novellengruppe „Insekten“ erhielt, für die er sich am 8.4.1901 (Nr. 9)
bedankt. Vgl. dazu Kommentar zu Nr. 10.
21
Verbindung mit dem Fischer’schen Verlag] Das 1886 in Berlin von Samuel
Fischer gegründete Unternehmen war um 1901 zum repräsentativsten Verlag
der modernen Literatur innerhalb des deutschen Sprachraums avanciert.
Hofmannsthals erste Kontakte mit der Zeitschrift und dem Verlag datieren aus
dem späten 1891.39
36
In: ÖLA, NL R. Michel. Hier ist eine weitere, 1897 entstandene, unveröffentlichte Novelle mit demselben Titel,
„Der Deserteur“, zu finden (Hefte Nr. 28 und 50). Aufgrund dessen, was Michel in Nr. 21 an Hofmannsthal
schreibt, und zwar dass es sich um eine der herzegowinischen Novellen handle, kann sie jedoch nicht mit der
hier gemeinten Erzählung identifiziert werden. Denn diese frühere Novelle „Der Deserteur“, die ausgeprägte
autobiographische Züge zeigt, spielt in Fiume und Wien.
37
Ich danke Kurt Ifkovits für diesen Hinweis.
38
Das gleiche Foto (vermutlich aber aus den Beständen des DLAs) ist in: Ferruccio Delle Cave: „Auf der
Südostbastion unseres Reiches“. Robert Michel: Autorschaft zwischen Böhmen und Bosnien. In: „StifterJahrbuch“ 9 (1995), S. 38-53, hier 39 abgebildet.
39
Vgl. Peter de Mendelssohn: S. Fischer und sein Verlag. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1970, S. 195-200.
226
6
1
das Theaterstück] Titel nicht eruiert. Hofmannsthal bespricht es in Nr. 8.
8. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Wien, 22. März 1901, Freitag
ERLÄUTERUNGEN:
6
6
in Deinem vorigen Brief] Nicht überliefert.
11
Das kleine Theaterstück] Titel nicht eruiert, vgl. Kommentar zu Nr. 7.
20
Die Leute von der „Insel“ … „Lobetanz“ in Wien] Otto Julius Bierbaums
Singspiel „Lobetanz“, für das Ludwig Thuille die Musik komponiert hatte,
wurde im März 1901 in Wien aufgeführt. Aus München kamen, außer dem
Autor, Heymel und Schröder.40
21-22 ob sie eine oder zwei von den Novellen behalten] Vgl. Kommentar zu Nr. 6.
22-23 die „Neue Deutsche Rundschau“.] Vgl. Kommentar zu Nr. 7.
23
Die „Insectengeschichten“ von Dir kenne ich gar nicht] Erstdruck: R.
Michel: Insekten (Skizzen). In: „Neue Deutsche Rundschau“ 13 (1902) S. 205214, enthält: „Die Fliege“, „Noch eine Fliege“, „Libellen“, „Die Gelsen“,
„Der Floh“.
In der HSS/WSLB ist ein (undatiertes) Konvolut loser Einzelblätter (Inv. Nr.
39.096) verwahrt, welches den Titel „Insekten“ trägt und die Reinschrift
folgender Geschichten beinhaltet: „Die Fliege“, „Die schwarze Fliege“,
„Noch eine Fliege“, „Libellen“, „Die Gelsen“, „Der Floh“.
9. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Wien, 8. April 1901, Montag
ERLÄUTERUNGEN:
7
4
ich danke Dir schön für die „Insecten“] Vgl. Kommentar zu Nr. 8.
5
meinen Namenstag] 1. April.41
6
Die „Insel“ bringt wahrscheinlich 2 von den Geschichten] Zuerst dürften
wohl die Novellen „Hercegovinische Hirten“ und „Vom Podvelež“ behalten
worden sein. Diese Schlussfolgerung ergibt sich aus Nr. 15, wo Michel
40
41
Vgl. BW Heymel, S. 19
Ich danke Ellen Ritter für diesen Hinweis.
227
schreibt, dass „Die Insel“ nur eine Geschichte herausbringe und ihm „Vom
Podvelež“ zurückgeschickt worden sei.
7
7
des anständigen … Honorars wegen] »Zu den geänderten Verhältnissen im
dritten Jahrgang gehörten auch radikal gekürzte Honorare. Anfänglich
scheinen einige Mitarbeiter – etwa Blei und Symons – 7,5 Mark pro Seite
erhalten zu haben. Beiträge, die man unbedingt haben wollte, wie das
Nietzsche-Manuskript, bezahlte man anfänglich noch mit zehn Mark.
Spätestens ab dem Februar 1902 wurde das Seitenhonorar auf fünf Mark
vereinheitlicht.«42 Für seine zehn Seiten lange Novelle wurden R. Michel am
17.2.1902 50 Mark ausgezahlt.43
7-8
Die übrigen schicke ich ... an die Fischer’sche Rundschau] Hofmannsthal
meint hier wohl die „Insekten“, vgl. Kommentar zu Nr. 10.
9
Gerty] Gertrude Maria Laurentia Petronilla Schlesinger (16.3.1880, Wien –
9.11.1959, London) ist Hofmannsthals (zukünftige) Ehefrau.
9
Gerty hat Scharlach] Das gleiche schreibt Hofmannsthal am selben Tag an
Edgar Karg von Bebenburg.44 Siehe auch Hofmannsthals Brief an BeerHofmann vom 13.3.1901.45
10
für 14 Tage nach dem Süden gehen] Der gewünschte Urlaub wurde wohl
einige Wochen hinausgezögert und fiel mit der Hochzeitsreise zusammen (von
9. bis 30.6.1901 in Venedig), vgl. auch Brief an Beer-Hofmann vom 18.6.1901
aus Lido.46 Zum Hochzeitstag siehe Nr. 10.
12
schön dass Du den Hansl besuchen willst] Hannibal Karg von Bebenburg
war der jüngere Bruder Edgars, eines der intimsten Jugendfreunde
Hofmannsthals. Die Existenz der Familie Karg von Bebenburg war um 1900
von der Krankheit der Mutter, die 1900 unter Kuratel gestellt wurde, und von
finanziellen sowie weiteren gesundheitlichen Sorgen erschwert. Hofmannsthal
stand ihnen sehr nahe.47
42
In: Kurt Ifkovits: Die Insel. Eine Zeitschrift der Jahrhundertwende. Wien: Diss. 1996, S. 154f.
Vgl. ebd., S. 504.
44
Vgl. BW Bebenburg, S. 17.
45
Vgl. BW Beer-Hofmann, S. 105.
46
Vgl. BW Beer-Hofmann, S. 107.
47
Vgl. BW Bebenburg, S. 5-13 und passim.
43
228
7
14
Ich schicke Dir ... ein (gedrucktes) Gedicht] Es handelt sich vermutlich um
Schröders „Empedocles“48. Vgl. Schröders Brief an Hofmannsthal vom
31.3.1901: »Empedokles kommt in diesen Tagen. Ich schicke Ihnen einige
Exemplare.«49 Vgl. auch Hofmannsthals Antwort vom 19.4.1901: »Um Sie
nicht durch langes Stillschweigen ungeduldig zu machen, denn ich kenne selbst
sehr gut diese peinliche Empfindung, will ich Ihnen nur in Eile für die
Manuscripte und für das Buch Empedokles danken, von welchem mir mehrere
Exemplare zugekommen sind, die gewiß von mir nur an solche Menschen
kommen werden, denen das Buch etwas sein kann.«50
10. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Wien, 31. Mai 1901, Freitag
ERLÄUTERUNGEN:
7
20
und ich am 8ten Juni ... heiraten] Die Hochzeit fand in der Schottenkirche in
Wien statt.
21
Rodaun] Ortschaft im XXIII. Wiener Bezirk, war bis 1938 selbständige
Gemeinde. Hofmannsthal mietete sich in das kleine Schloss ein, das Maria
Theresia für ihre Erzieherin Charlotte Gräfin Fuchs erbauen ließ. Die heutige
Adresse ist: Wien-Rodaun, Ketzergasse 471. Das Haus befindet sich im
Privatbesitz. Eintragungen Robert Michels im Rodauner Gästebuch erfolgten
am 18., 20., 23., 27., 30. August 1901. Am 22. Januar 1913 hat sich Eleonora
Michel51 eingetragen.52
24
ob ich Dir für die „Insecten“ schon gedankt habe] Vgl. Nr. 9.
25-26 Ich fand ... Deine stärkste] Vgl. Kommentar zu Nr. 8.
48
Empedocles. Ein Gedicht von Rudolf Alexander Schröder. Im Auftrag v. A. W. Heymel gedruckt. München:
Insel, o.J. Ein Exemplar dieses Druckes ließ sich allerdings nicht unter den von den Enkelkindern vererbten
Büchern R. Michels finden. Schriftliche Mitteilung Robert H. Michels.
49
Vorlage: Abschrift. In: FDH.
50
Vorlage: Abschrift. In: FDH. Ich danke Konrad Heumann für den Hinweis.
51
Vgl. Kommentar zu Nr. 15.
52
Mündliche Mitteilung von Catherine Schlaud.
229
8
2
an die „Neue Deutsche Rundschau“ nach Berlin geschickt] Vgl.
Hofmannsthal Empfehlungsbrief vom 4.5.1901 an Oskar Bie: »Ich habe gar
nicht die Gewohnheit mich mit dem „Empfehlen“ zweifelhafter Producte
abzugeben. Wenn ich Ihnen die Arbeiten eines völlig unbekannten Menschen
einschicke, eines jungen österreichischen Officiers, so geschieht es, weil ich sie
wirklich recht ungewöhnlich finde. Ich hoffe es kann Sie kaum langweilen, z. B.
den Cyclus dieser kleinen Thiergeschichten zu lesen, von denen ich die eine
„Libelle“ obwohl auch die anderen gut sind, wirklich mit nichts vergleichen
kann, so viel zurückhaltende Kraft ist darin, Fülle, Sinnlichkeit, geschlossenes
Weltbild. Ebenso auch in der größeren Geschichte, deren Anfang übrigens
nicht so gut geschrieben ist. Ich habe sehr lebhaft die Hoffnung, daß Sie
geneigt sein werden, die Sachen für die „Rundschau“ zu nehmen; vielleicht
irre ich mich ja, aber jedenfalls bitte ich Sie aufs Herzlichste um die besondere
Freundlichkeit einer Erledigung etwa innerhalb 3-4 Wochen.«53
Die „Insekten“ wurden angenommen, vgl. Nr. 12 und Kommentar zu Nr. 8.
11. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 28. Juli 1901, Sonntag
ERLÄUTERUNGEN:
8
9-10
es geht alles gut aus,
Poldy ... aufhalten] Vgl. Andrians Brief an
Hofmannsthal vom 19.7.1901 aus Athen (wo Andrian an der österreichischungarischen Botschaft arbeitete): »Ich reise etwa am 10ten von hier ab und bin
Mitte August in Wien.«54 Offensichtlich rechnete Hofmannsthal mit einem
Besuch Michels bei ihm in Rodaun während Andrians Anwesenheit in Wien.
Michels Einträge im Hofmannsthal’schen Gästebuch (vgl. Kommentar zu Nr.
10) beweisen, dass der Besuch tatsächlich stattfand.
53
54
In: BW Fischer, S. 64.
In: BW Andrian, S. 155.
230
12. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 29. Oktober 1901, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
8
15-16 denn ich hätte Dir für mehr als einen Brief zu danken] Die Briefe sind nicht
überliefert. Am 10.8.1901 schreibt Hofmannsthal an Schnitzler: »Michel hat
mir einen so netten Brief geschrieben.«55
16-20 Der Hauptgrund meines Schweigens ... beruhigende Auskunft] Bereits seit
dem März 1901 war Schröders Ausscheiden aus der Redaktion der Zeitschrift
beschlossene Sache. Im Oktober übersiedelte dieser nach Paris, um
Mitarbeiter Julius Meier-Graefes zu werden. Zur selben Zeit hatte Heymel sein
Einjährfreiwilligenjahr angetreten. Bierbaum allein war mit der Redaktion des
dritten Jahrgangs betraut worden, wobei ihm jedoch Franz Blei behilflich
war.56 Vgl. dazu Hofmannsthals Brief an R. A. Schröder vom 14.10.1901: »Von
Ihnen persönlich muß ich aber noch die Erledigung einer andern Sache
erbitten, die mir nicht weniger ernsthaft und wichtig ist. Ich habe Ihnen im
Februar drei Prosamanuscripte von Robert Michel übergeben:
1.) 3 Musikanten
2.) Mumljanin (et Rudi)57
3.) herzegowinische Hirten.
Zwei dieser Erzählungen haben Sie für die „Insel“ angenommen, die dritte
zurückzuschicken versprochen. Weder ist dies nicht angenommene Manuscript
mir zugekommen, noch fühle ich mich nach Ihrem Ausscheiden aus der „Insel“
der „angenommenen“ irgendwie sicher, fühle mich aber dem Autor gegenüber,
der mir seine einzige Handschrift der 3 Erzählungen anvertraut hat, in der
peinlichsten Weise verantwortlich. Bisher habe ich ihn hingehalten. Was soll
ich aber weiter thun?! Nichtwahr, wo es so viel des Peinlichen und
Belastenden giebt, wollen
wir
untereinander uns dergleichen möglichst
ersparen.«58
55
In: BW Schnitzler, S. 151.
Für eine sehr detaillierte Rekonstruktion der Schwierigkeiten der Zeitschrift im Übergang zum dritten
Jahrgang, vgl. K. Ifkovits: Die Insel, a. a. O., S. 140-150.
57
Das muss eine falsche Lesung sein. Die hier zur Rede stehende Novelle ist „Vom Podvelež“, vgl. Nr. 15. Das
im NL des Autors (ÖLA) erhaltene Manuskript (Notizhefte Nr. 22, 23, 24) trägt zwar keinen Titel, wohl aber den
Untertitel: »Warum Mohammet Mumljamin nicht in Wien dient.« Vgl. Heft Nr. 22, S. 1v.
58
Vorlage: Abschrift. In: FDH, Leihg. Stiftg. VW.
56
231
8
20
von Bierbaum die beiliegende … Auskunft] Nicht ermittelt.
24
Den Dr. Bie ... die „Insecten“] Brief nicht überliefert.
25
Mein Trauerspiel ist nicht um eine Zeile weiter als damals im August] Der
Titel des Fragment gebliebenen Stückes ist „Die Gräfin Pompilia oder das
Leben“. Hofmannsthal arbeitete seit Ende Juli 1901 an dieser Dramatisierung
von Robert Brownings Verserzählung „The Ring and the Book“. »Mehr als ein
paar vereinzelte Notizen sind nach dem August 1901 nicht entstanden.«59
8-9
26-1
Die Zeit ... in Italien ganz leer und stumpf] Zur Reise nach Italien vgl.
Hofmannsthals Brief an Beer-Hofmann vom 19.9.1901: »Ich gehe Montag
22ten nach Torbole, später etwa einen anderen Ort: Fasano oder sonst, nicht
weiter und nicht länger als 3 Wochen«.60
9
etwas anderes Dramatisches angefangen] Gemeint ist die gegen Oktober
1
1901 begonnene Bearbeitung von Calderóns „La vida es sueño“ („Das Leben
ein Traum“).61 Siehe auch Nr. 14.
13. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 31. Oktober 1901, Donnerstag
ABFASSUNGSORT: Am 24.2.1900 wurde Michel »aufgrund [s]einer ersten novellistischen
Publikationen«62 der Infanteriekadettenschule in Innsbruck zugeteilt. Hier arbeitete er zuerst
als Lehreraspirant für die deutsche und französische Sprache, bis er am 11.8.1900 zum
Lehrer
für
dieselben
Fächer
befördert
wurde;
seit
1904/1905
unterrichtete
er
Militärgeschäftsstil; ferner war er Bibliotheksverwalter in derselben Schule. In diesen
Positionen blieb er bis zum 18.10.1907, als er wieder ins Regiment in Mostar einrücken
musste (Dienstantritt: 1.11.1907).63
ERLÄUTERUNGEN:
9
7
auf Poldis Drängen] Nicht ermittelt mangels überlieferter Korrespondenz aus
diesem Jahr.
59
In SW XVIII, S. 463
In: BW Beer-Hofmann, S. 111.
61
Vgl. SW XV, S. 157-161 u. 255.
62
In: MWaD, S. 12.
63
Zu diesen Informationen vgl. Qualifikationsliste Robert Michels für die Jahre 1904 bis 1906 und Makularpare.
In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel).
60
232
9
8-9
Von der „Insel“ ... baldigst eine Novelle erscheinen lassen] Gemeint ist
„Hercegovinische Hirten“. Erstdruck in: „Die Insel“ 3 (1901), Nr. 3, S. 201210.
10
die nicht acceptierten Sachen zurückschicken] „Vom Podvelež“ und „Die
drei Musikanten“.
11-13 Bie schreibt ... nicht bestimmt] Nicht überliefert.
14-15 die „Musikanten“ ... vornahm] Die Novelle „Die drei Musikanten“ ist im
Dezember 1899 in Mostar entstanden und ist Michels erste Erzählung, die in
der Herzegowina spielt: »[…] im Laufe des Dezember schrieb ich die erste
Erzählung aus der Herzegowina, „Die drei Musikanten“. Die Handlung spielte
sich in Ljubuški ab, anknüpfend an einen Musikabend, den ich dort erlebt
hatte. Aber sie war doch nicht so richtig aus der herzegowinischen Landschaft
hervorgegangen, vor allem nicht aus dem dortigen Volkstum.«64 Es bleibt
unklar, über welchen Weg die Novelle, die zuerst an die „Insel“ geschickt (vgl.
Kommentar zu Nr. 6 und 12) aber dort abgelehnt wurde (vgl. Kommentar zu
Nr. 9), in die Redaktion der „Neuen Deutschen Rundschau“ gelangte.
20-21 Poldi ... gesagt, daß Du in Italien bist] Zu Hofmannsthals Italienreise vgl.
Kommentar zu Nr. 12.
21-22 um Dein Stück ... zuende zu schreiben] „Die Gräfin Pompilia“, vgl.
Kommentar zu Nr. 12.
25
meine italienische Novelle vorgelesen] In Nr. 15 nennt Michel die Novelle
„Angelo“; zu Hofmannsthals Meinung darüber vgl. Nr. 14. Erstdruck: R.
Michel: Leuchtende Fliegen. In: Ders.: Geschichten von Insekten. Berlin: S.
Fischer, 1911, S. 81-116.
10
5
Ist Deine Pantomime fertig?] „Der Schüler“. Erstdruck in: „Neue Deutsche
Rundschau“ 12 (1901), H . 3, S. 1204-1211. Vgl. auch Nr. 15.
5
Ich hätte gerne Deine Gedichte von Kainz gehört] Vgl. folgende
Zeitungsannonce: »Schauspieler Josef Kainz wird an seinem, Dienstag den 5.
November, Abends ½ 8 Uhr, im großen Musikvereinssaale stattfindenden
Vortragsabend Ernstes und Heiteres von Wiener Autoren lesen, und zwar:
Marie Ebner-Eschenbach, delle Grazie, Kory Towska, Gedichte; Hermann
Bahr „Das Käferl“; Dr. Max Burckhard, Bruchstücke aus „Tannhäuser“;
Vinzenz Chiavacci, Humoristisches; J. J. David, H. v. Hofmannsthal, Gedichte;
64
In: MWaD, S. 11.
233
C. Karlweis, „Der Wurstel“; Eduard Pötzl, „Aus Jung-Wien“; Arthur
Schnitzler, Novelletten.«65 Vgl. auch Schnitzlers Tagebucheintragung vom
5.11.1901: »Dann bei Schlesinger, mit Hugo und Frau soupirt, kamen von
Kainz’s missglücktem Autorenabend –«.66
14. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 23. November 1901, Samstag
ERLÄUTERUNGEN:
10
11
diese Geschichte nur als eine Skizze zu betrachten ist] Hofmannsthal
schließt sich Andrians Urteil über „Angelo“ bzw. „Leuchtende Fliege“ an,
über das Michel in Nr. 13 berichtet hatte.
20-21 mein Trauerspiel vorläufig weggelegt habe] „Die Gräfin Pompilia“, vgl.
Kommentar zu Nr. 12.
22-23 eine andere Arbeit ... die Bearbeitung eines Stückes von Calderon] „Das
Leben ein Traum“, vgl. ebenso Kommentar zu Nr. 12.
25
Beer Hofmann zieht in einigen Tagen mit Kind u. Kegel heraus] Im
Dezember 1901 übersiedelte Richard Beer-Hofmann nach Rodaun, wo er bis
Ende 1906 blieb. Auf das Haus, das er bezog, machte ihn Hofmannsthal
aufmerksam, der es in seinem Brief vom. 5.5.1901 beschreibt.67
15. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 28. November 1901,Donnerstag
ERLÄUTERUNGEN:
11
10
gerade den Punkt gelöst hast, der Dir am unklarsten war] „Der Schüler“,
vgl. Nr. 13. Welcher Punkt Hofmannsthal Schwierigkeiten bereitete, konnte
nicht ermittelt werden.
11-12 oder soll es wo gespielt werden?] Keine Aufführungen sind bekannt.68
65
In: „Neues Wiener Tagblatt“, 29.10.1901, S. 7. Ich danke Peter Michael Braunwarth für diesen Hinweis.
In: TB Schnitzler 1893-1902, S. 359.
67
Vgl. BW Beer-Hofmann, S. 106 u. 233.
68
Schriftliche Mitteilung von Klaus-Dieter Krabiel.
66
234
11
12
Jetzt legst Du Honig in alte Waben] Vermutlich handelt es sich um ein freies
Zitat, eine Variation des letztes Verses aus Hofmannsthals „Ballade des
äußeren Lebens“: »Wie schwerer Honig aus den hohlen Waben«.69
13
in Chrudim ... Liebe zu einem jungen Mädchen] Eleonora Snížkova
(29.8.1878, Sadská bei Poděbrad70 – Juni 1941, Salzburg?), genannt Lola,
zukünftige Frau Robert Michels (vgl. dazu Nr. 34). In Chrudim lebten Michels
Mutter, Karoline, geborene Štastný, und seine zwei Schwestern, die Helene und
Marie hießen.71 Sein Vater, Adalbert Michel, kaiserlicher Rentverwalter, war
bereits 1890 gestorben.
26
den Tod ihrer Mutter] Antonia, geborene Hončíkova.72
26
die Wiederheirat des Vaters] Anton Snížek, k. k. Inspektor bei der
Finanzkontrolle im Pilsner Bezirk, Böhmen, vgl. Kommentar zu Nr. 19.
12
14-15 auf dem Schloss ihrer Stiefmama (bei Klattau) lebt] Der Name der
Stiefmutter Eleonoras konnte nicht ermittelt werden. Klenau/Klenová ist ein
kleines Dorf im Pilsner Bezirk, etwa 13 km südwestlich von Klattau/Klatovy.
Hier befindet sich eine mittelalterliche Burgruine, an die im XIX. Jahrhundert
ein Schloss angebaut wurde, auf das sich Michel hier bezieht. Dieses Schloss
war bis 1945 Familienbesitz der Michels.73 Heute ist der Baukomplex der Burg
und des Schlosses zu einem Museum geworden.74
17
Ich schreibe an einem Einacter] Nicht ermittelt: Die mangelhaften
Informationen lassen nur Hypothesen zu. Da Michel behauptet, er habe „Der
Vater im Felde“ (vgl. Nr. 19, 20, 22 und 23) im Januar 1902 geschrieben,
dürfte es sich um einen früheren handeln. Dieser Umstand legt die Vermutung
nahe, dass es sich um den „Psychologen in Uniform“ handelt, den
Hofmannsthal in Nr. 20 bewertet.
19
„Die Invaliden“] Nicht ermittelt: Im Nachlass des Autors (ÖLA) lässt sich kein
Werk mit diesem Titel ausfindig machen.
21
Die Druckerei der Insel] Offizin W. Drugulin in Leipzig.75
69
In: SW I, S. 44.
Vgl. Trauungsbuch der k. und k. Infanterie-Cadettenschule in Innsbruck. Angefangen am 1/9. 1900. Tomus I.
Fol. 10. In: ÖStA/KA, Matr., AB 0373.
71
Vgl. Zueignung des Romans: R. Michel: Die Augen des Waldes. Wien: Scholle,1946.
72
Ebd.
73
Vgl. F. Delle Cave (Hrsg.): Correspondenzen. Briefe an Leopold von Andrian 1894-1950. Marbach am
Necker: Deutsche Schillergesellschaft, 1989 (= Marbacher Schriften), S. 126.
74
Vgl. http://www.galerie-klatovy.cz.
75
Vgl. G. Schuster: Einleitung. In: BW Insel, Sp. 8.
70
235
12
21-23 Die Druckerei der Insel ... Antwort] Nicht ermittelt: Die erwähnten Briefe
wurden nicht im Nachlass des Autors gefunden.
24
„Vom Podvelež“] Vgl. Kommentar zu Nr. 17.
26
der Freien Presse] Die „Neue Freie Presse“ wurde 1864 gegründet, erschien
bis Ende 1939, als sie mit dem „Neuen Wiener Tagblatt“ zusammengelegt
wurde.
26
oder des Neuen Wiener] Das „Neue Wiener Tagblatt“ wurde1867 gegründet,
1945 eingestellt.
32
Dostojevskys Brüder Karamsov] Vgl. Hofmannsthals Brief vom 22.8.1895 an
Edgar Karg von Bebenburg: »Mir haben die Karamasov sehr viel gesagt: ich
bin dann anders in den Straßen herumgegangen, es war mir nachher größeres
Ereignis, den Leuten in der Tramway ins Gesicht zu sehen. Ich habe meine
Freunde lieber gehabt, das Schöne stärker und das Grauenhafte grauenhafter
gespürt.«76
16. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 4. Januar 1902, Samstag
ERLÄUTERUNGEN:
13
3
Deinen neuen lieben Brief] Nicht überliefert.
7
„Herc. Hirten“ im Druck] Vgl. Kommentar zu Nr. 13.
10
Clemens Franckenstein] Clemens Freiherr von und zu Franckenstein gehörte
mit seinem Bruder Georg (vgl. Kommentar zu Nr. 65) dem engsten
Freundeskreis des jungen Hofmannsthal an. (Sie lernten sich durch die
Vermittlung
Andrians,
der
mit
den
Franckensteins
das
Wiener
Schottengymnasium besuchte, kennen.) Er war Komponist und Dirigent, leitete
vom September 1912 bis zur Revolution im November 1918 die Münchner
Hoftheater, wurde im Mai 1924 an die Münchner Staatsoper zurückberufen,
wo er bis zum März 1934 blieb.77
11
Première von 4 Einactern von Schnitzler] Der Einakter-Zyklus „Lebendige
Stunden“ (Inhalt: „Lebendige Stunden“, „Die Frau mit dem Dolche“, „Die
letzten Masken“ und „Literatur“) wurde am 4.1.1902 im Berliner Deutschen
76
77
In: BW Bebenburg, S. 94.
Vgl. Ulrike Landfester: Einleitung. In: BW Franckenstein, S. 9-34.
236
Theater uraufgeführt. Schnitzler schreibt in seinem Tagebuch:
»4/1 […]
Theater. Prem. Lebend. Stunden. Großer Erfolg.«78
12
seine ... bedeutendste schönste Arbeit] Vermutlich meint Hofmannsthal
„Literatur“.79
12-13 Ich hoffe sie Dir bald schicken zu können] Die Buchausgabe von
„Lebendige Stunden“ erschien 1902 bei S. Fischer in Berlin.
13
14-15 Meine … wieder in Fluss zu kommen] Möglicherweise ist hier „Das Leben
ein Traum“ gemeint. Die erste Arbeitsphase an der Calderón-Bearbeitung
verlief ohne wesentliche Unterbrechungen von ca. Mitte Oktober 1901 (nach
der Rückkehr aus Italien) bis Anfang Dezember, als der Autor im vierten Akt
stecken blieb. »Im Frühjahr 1902 entstehen zahlreiche, die in den Entwürfen
entwickelte Handlung differenzierende, aber auch sie erweiternde Notizen«.80
Außerdem machte sich Hofmannsthal auch Notizen zur „Elektra“.81
17. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 18. Januar 1902, Samstag
ERLÄUTERUNGEN:
13
18
Einsendung an „Zeit“] Es handelt sich um die Novelle „Vom Podvelež“, vgl.
Michels Brief an den befreundeten Schriftsteller und Offizier Franz Karl
Ginzkey vom 20.4.1902 aus Innsbruck: »Meine Novelle „Vom Podvelež“ z.B.
ist schon im December 1899 geschrieben gewesen. Im Sommer darauf war sie
beim Gold, der sie für die „Zeit“ nehmen wollte, nach einigen Monaten aber
refusierte. Dann war sie mit einer anderen bei der „Insel“, die andere wurde
angenommen, „Vom P.“ zurückgeschickt. Hätte ich jetzt nicht Burkhard in die
Hand bekommen, der sie lobte und dem Redacteur des Feuillentons der „Zeit“
(Kanner) empfahl, so könnte ich noch länger mit ihr hausieren gehn.«82
18
an Burckhard] Max Eugen Burckhard. Vgl. Kommentar zu Nr. 2.
18-19 auf den Einacter freue ich mich sehr] „Der Psychologe in Uniform“, von
Hofmannsthal in Nr. 20 beurteilt.
78
In: TB Schnitzler 1893-1902, S. 362.
Ich danke Giuseppe Farese (Universität Bari) für den Hinweis.
80
In: SW XV, S. 160.
81
Vgl. SW VII, S. 306.
82
In: HSS/WStLB, Inv. Nr. 168.472.
79
237
18. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 6. März 1902, Donnerstag
ERLÄUTERUNGEN:
14
1
Ich vermuthe Dich ... abwesend von Innsbruck] Hofmannsthal glaubt
Michel noch in Böhmen. Am 6.3.1902 war dieser dagegen bereits seit 14 Tagen
in Innsbruck zurück, vgl. Nr. 19.
2
das Manuscript] Nicht ermittelt.
19. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 6. März 1902, Donnerstag
ERLÄUTERUNGEN:
14
9-10
für die Verwendung bei der „Zeit ... Correcturbogen bekommen] „Vom
Podvelez“, vgl. Kommentar zu. Nr. 17.
15
1-7
das Vermögen... weiß ich wirklich noch nicht] Aktive Militärpersonen waren
verpflichtet, vor ihrer Vermählung eine Bewilligung der zuständigen
Militärbehörden zu beantragen, deren Erteilung v. a. davon abhing, ob der
Ehewerber ein sicherzustellendes jährliches Nebeneinkommen nachweisen
konnte.83 »Der Grund, der in Österreich […] zur Einführung einer
Heiratskaution von Seiten des Hofkriegsrates geführt hat, war primär die
prekäre wirtschaftliche Situation, in der viele Offizierswitwen nach dem Tode
ihrer Männer gerieten, da sie von den Offizierspensionen ausgeschlossen
waren. Es blieb diesen Frauen […] nichts anderes übrig, als den Kaiser um
eine Gnadenpension zu bitten […]. Man war allerdings von Seiten des
Hofkriegsrates von solchen Gnadenpensionen nicht begeistert […]. Deshalb
entschloss sich der Hofkriegsrat 1750 zur Einführung einer Heiratskaution
(Einzahlung eines bestimmten Geldbetrages vor der Heirat), deren Ertrag der
Höhe der Pension des Offiziers in etwa angeglichen war und in weiterer Folge
die Staatskassa von der Auszahlung der Gnadenpension entlasten sollte.«84 Im
Laufe des 19. Jahrhundert wurde das den Eheleuten bereitzustehende Kapital
83
Vgl. Vorschrift über die Heiraten im k. k. Heere. Wien: k. k. Hof- und Staatsdruckerei, 1887, passim.
In: Gerwin Müller: Heiratsvorschriften und Heiratsverhalten im altösterreichischen Offizierskorps. Wien:
Diss., 1980, S. 81.
84
238
immer höher angesetzt, so dass die Kaution – besonders für junge Offiziere –
zu einem ernsten Ehehindernis wurde: War 1887 das Verhältnis von
Jahresgage und Nebeneinkommen bereits hemmend (1:21), so belief sich 1907
die Höhe der Kaution auf bis das bis zu 41fache des Jahreseinkommens.85
Michels persönliche Situation war daher sehr kompliziert. Andrian erklärt ihm
am 10.4.1902: »Du kannst Lola als Officier nur im Fall heiraten, daß sie 1500
fl. Einkommen hat.86 Hat sie soviel, so seid ihr bei Deiner steigenden Gage in
Innsbruck nicht ganz so schlecht dran. Hat sie das nicht, so könnt ihr jetzt (bis
sich ihre Verhältnisse nicht gebessert haben) vorläufig nicht heiraten. Denn
Daß [sic] Du aus den Eltern, wenn sie sehen, daß Du längere Zeit hindurch
beständig bleibst, die Caution herausbekommen wirst, scheint mir ja sehr
wahrscheinlich.«87 Obwohl Michels Braut aus einer sehr wohlhabenden
Familie stammte, war sie nicht im Besitz eines Kapitals, das ihr Zinse in
solcher Höhe hätte bringen können. Die Lösung wurde darin gefunden, dass
Michel am 2.6.1903 ein Hofgesuch einreichte, um mit unzulänglicher Kaution
heiraten zu dürfen. Der kaiserliche Gnadenakt wurde am 18.8.1903
unterschrieben. Robert Michel und Eleonora Snížek heirateten am Montag, den
26.10.1903, in der Schlosskapelle des Hl. Felix in Klenau.88 Im Folgenden wird
die eigenhändig verfasste Bittschrift an den Kaiser abgedruckt:
»Eure Majestät!
Der alleruntertänigst Gefertigte wagt es zum drittenmal
Eure Majestät
ehrfurchtsvollst zu bitten um die Allergnädigste Bewilligung zur Eheschließung
mit dem Fräulein Eleonore, Tochter des k. k. Inspektors bei der technischen
Finanzkontrolle in Pilsen, Herrn Anton Snížek, gegen eine Sicherstellung eines
niedrigeren als des vorgeschriebenen Jahreseinkommens.
Ich bin k. u. k. Oberleutnant ü. k.89 im bosnisch-herzegowinischen
Infanterieregiment Nro. 4, seit 1. September 1900 in Verwendung als Lehrer an
der k. u. k. Infanterie-Kadettenschule zu Innsbruck. Mein Vater war
kaiserlicher Rentverwalter.
85
Vgl. ebd., S. 98
Im Gutachten des Obersten Militärgerichtshofes, das vom 5.8.1903 datiert, wird expliziert: »Gesuchsteller ist
laut Taufschein im Jahre 1876 geboren, daher derselbe gemäß § 11 und 12 des Dienstbuches A-36 ein
Nebeneinkommen von 3000 K. auszuweisen hat. [Es folgt die Einschätzung der finanziellen Verhältnisse, RC]
Daher Hochgesuchsteller ein jährliches Gesammteinkommen von 1455 K. ausweisen würde. | Somit fehlt zum
vorgeschriebenen Nebeneinkommen noch jährlich 1545 K., bezüglich welchen Betrages eventuell die
Allerhöchste Majestät zu erbitten wäre.« In: ÖStA/KA, KM., 1.A. 60 – 311/ 4 (1903).
87
In: ÖLA, NL R. Michel.
88
Vgl. Trauungsbuch der k. und k. Infanterie-Cadettenschule in Innsbruck. Angefangen am 1/9. 1900. Tomus I.
Fol. 10. In: ÖStA/KA, Matr., AB 0373.
89
Überkomplett.
86
239
Ich stehe im vollen Bezuge meiner Gebühren nebst der Diensteszulage
als Lehrer im Betrage von 348 K. jährlich. Durch meine Tätigkeit auf dem
Gebiete deutschen Schrifttums erwuchs mir schon im vergangenen Jahre ein
Nebeneinkommen von über 1000 K.; diese Einnahmsquelle dürfte in den
nächsten Jahren nach Ausreifen meiner Begabung bedeutend reichlicher
fließen. Da es nicht angeht, alle meine Arbeiten vorzulegen, weil sie vorläufig
nicht gesammelt sondern in literarischen Zeitschriften zerstreut sind, will ich
mich darauf beschränken, zwei Briefe beizulegen, welche für meine Angaben
zeugen mögen. Es wurden mir zwar Anträge von kleinen Verlegern gemacht,
aber ich bleibe bei dem Entschlusse, nur bei einem der größten Verlage in die
Öffentlichkeit zu treten; der Brief vom Verlage S. Fischer, Berlin beweist, daß
ich von diesem Ziele nicht mehr weit entfernt bin. Daß ich mich trotzdem in
literarischen Kreisen jetzt schon des besten Rufes erfreue, kann man aus dem
Brief von der „Zeit“ erkennen.90 Größere Materielle Erfolge dürften daher
nicht lange auf sich warten lassen. Ich möchte noch betonen, daß die Novellen
meines künftigen ersten Bandes und ebenso der Roman, an dem ich jetzt
arbeite91, neben ihrem künstlerischen Wert auch einen Wert für die
Ethnographie Bosniens und der Herzegovina [sic] haben und daß ich mich
somit in die Reihen jener Schar gestellt habe, welche auf die geistige
Eroberung der jüngsten Länder
Eurer Majestät
anstrebt.
Die jährlichen mir zur Verfügung stehenden Subsistenzmittel belaufen
sich jetzt schon auf:
2040 K. Gage
384 – Diensteszulage
692 – Quartiergeld
692 – Quartiergeld92
1000 – Erlös meiner Arbeiten
4118 K.
Meine Braut besitzt zur Kautionsstellung eine Realität in Sadská bei
Prag, welche aber im Werte leider nicht so hoch steht, als es nach der
Vorschrift für Heiraten im k. u. k. Heere verlangt wird; die
Schätzungsdokumente liegen bei. Auf dieser Realität lastet eine Schuld von
14.000 K., die in Annuitäten von 800 K. abgezahlt wird. Nach Abzug dieser
Annuität und sämtlicher Steuern und Reparaturskosten [sic] bleiben vom
Pachtzins jährlich über 1400 K. als Reinertrag.
Hinzu kommt nunmehr noch ein Geschenk ihrer Stiefmutter in der Höhe
von 16.000 K. Mit 4-5% berechnet ergibt dies einen Zuschuß von 640 – 800 K.
Somit würde sich unser Gesamteinkommen folgend darstellen:
2040 K. Gage
384 – Diensteszulage
692 – Quartiergeld
1000 – Erlös meiner Arbeiten
1400 – Aus der Realität
640 – bis 800 K. aus dem Kapital.
6156 K. bis 6356 K.
90
Die erwähnten beigelegten Briefe sind nicht in: ÖStA/KA, KM., 1A 60 – 311/4 (1903) enthalten.
„Oberleutnant Neviny“.
92
Versehentlich beim Seitenwechsel zweimal wiederholt.
91
240
Bei den Resultaten, die ich als Lehrer erziele, und den günstigen
Urteilen meiner Vorgesetzten habe ich die Hoffnung, daß mich das k. u. k.
Reichskriegsministerium bei späterer Übernahme in die erste Gruppe des
Armeestandes im Lehrfache belassen wird. Dadurch würden sich schon in zwei
Jahren die Einkünfte durch die Erhöhung der Diensteszulage um jährlich 192
K. vermehren.
Schließlich versprechen uns die Eltern, welche sehr wohlhabend sind,
reichliche Unterstützung. Abgesehen von den Bezügen des Vaters, der als
Inspektor bei der technischen Finanzkontrolle in der VII. Rangklasse steht, ist
die Stiefmutter meiner Braut die Besitzerin des landtäflichen Gutes Klenau bei
Klattau und eines zweiten Grundbesitzes in Janowitz an der Angel. Da aus
ihrer ersten Ehe mit dem Großindustriellen Edlen von Heintschel keine Kinder
da sind und auch die jetzige Ehe kinderlos geblieben ist, hat meine Braut mit
ihrer Schwester Anna – die ebenfalls eine Realität bei Sadská besitzt – die
Anwartschaft auf das Erbe dieser großen Besitzungen. Daher würde sich das
materielle Fundament unserer Ehe in weiterer Zukunft bedeutend festigen.
Ich wende mich daher an die Allerhöchste Gnade
Eurer Majestät
und bitte in tiefster Ehrfurcht mir bei Berücksichtigung der dargelegten
Umstände mein Anliegen Allergnädigst zu gewähren.
Innsbruck, am 2. Juni 1903.
Robert Michel
k. u. k. Oberleutnant«.93
Zur Kaution vgl. auch Brief Nr. 28.
15
9
Poldi über die kleine dramatische Arbeit] „Der Vater im Felde“. Erstdruck
in: „Die Zeit. Sonntags-Zeit, belletristische Beilage“, 30.10.1904, S. 1f. Vgl.
den Brief Andrians an Michel vom 24.2.1902 aus Athen: »ich habe heute, –
nach langem Zwischenraum – Deinen kleinen Dialog oder Trialog zum
zweitenmal gelesen. Es hat mir nichts daran misfallen, manches gefallen, und
doch find ich, daß einem die ganze Arbeit nicht viel bietet: kein Character,
keine an sich interessante Situation – das einzige was Einen interessiren kann,
das Verhältnis zwischen dem, was Marie vor dem Eintreffen der Nachricht zu
Gretl über die Wirkung sagt, welche die Todesnachricht auf sie haben würde,
zu ihrem Verhalten, als die wirklich kommt, ist zu vereinzelt, nicht reich und
kräftig genug, um den Leser zu halten. Die kleine Arbeit ist sympathisch, aber
nicht sehr schön, immerhin, scheint mir, für eine Zeitschrift ganz geeignet.
Ganz hübsch ist auch die Figur des Kindes.«94
93
94
In: ÖStA/KA, KM., 1903: 1.A. 60 – 311/ 4.
In: ÖLA, NL R. Michel.
241
20. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 26. März 1902, Mittwoch
ERLÄUTERUNGEN:
15
19-28 der
Einacter
...
probieren]
„Der
Psychologe
in
Uniform“.
Der
unveröffentlichte Einakter ist in zwei Exemplaren überliefert: Das eine ist eine
auf zwei Hefte (Nr. 88 und Nr. 99) verteilte Niederschrift (möglicherweise die
Erstfassung), das andere eine Reinschrift auf losen Blättern. Auf dem
Umschlag des Hefts Nr. 88 lässt sich der durchstrichene Titel „Der Psychologe
in Uniform“ noch lesen; das Heft Nr. 99, das die Fortsetzung enthält, ist
einfach mit „Psychologe“ betitelt. Auf der Reinschrift wurde zwar die
Datierung, »Geschrieben Dezember 1901« (Seite 2r), aber kein Titel
vermerkt.95
16
1
alle 4 Bewohner von Rodaun (auch die 2 Frauen)] Hofmannsthal schreibt in
der dritten Person und meint sich selbst, seine Frau, Gertrud Schlesinger,
Richard Beer-Hofmann und dessen Frau Paula Lissy. Die Beer-Hofmanns
übersiedelten im November 1901 nach Rodaun, vgl. Nr. 14: »Beer Hofmann
zieht in einigen Tagen mit Kind u. Kegel heraus«.
3
an Mérimée ... erinnert] »Mérimée’sche Schärfe« war ein Maßstab, den
Hofmannsthal auch an Arbeiten anderer Freunde anlegte, wie an seiner
Bewertung der Erzählung „Spiele“ von A. W. Heymel in seinem Brief vom
7.7.1908 an denselben zu ersehen ist.96
5
Der Einacter von Poldy ist noch nicht gekommen] Wohl „Der Vater im
Felde“, vgl. Nr. 22.
21. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 31. Mai 1902, Samstag
ERLÄUTERUNGEN:
16
25
Deutschen Rundschau] Die Monatsschrift „Deutsche Rundschau“ wurde
Ende 1874 gegründet und erschien bis April 1942.
95
96
In: ÖLA, NL R. Michel.
In: BW Heymel, S. 72.
242
16
25
Deinen Victor Hugo gelesen] Gemeint sind folgende Artikel: H. v.
Hofmannsthal: Styl und Ausdruck bei Victor Hugo. In: „Neue Freie Presse“,
18.5.1902, S. 38-40, und Ders.: Victor Hugo. Das Weltbild in seinen Werken.
In: „Deutsche Rundschau“ 28 (1901-1902), Bd. II, (15.3.1902) S. 452-463.97
Dabei handelt es sich um zwei Teildrucke aus Hofmannsthals (zuerst
eingereichter dann im Dezember 1901 zurückgezogener98) Habilitationsschrift
mit dem Titel: „Studie über die Entwickelung des Dichters Victor Hugo“
(Wien: Verlag von Dr. Hugo von Hofmannsthal, 1901).
17
1
„Die Ameisen“] Erstdruck: R. Michel: Die Ameisen. In: „Österreichische
Rundschau“ 5 (1905-06), S. 489-493. Die Erstfassung bzw. erste Niederschrift
der Novelle ist im Notizheft Nr. 48 überliefert.99
2
Poldi bezeichnet sie als misslungen] Vgl. dazu Andrians Brief an Michel vom
8.5.1902 aus Athen: »Deine Ameisengeschichte will mir nicht sehr gefallen.
Die Charaktere von den Buben kommen gar nicht heraus, ein paar hübsche
allgemein bubenhafte Züge sind das einzige anziehende bis zu dem peinlichekelhaften, und peinlich-zufälligen Unglück, das sie betrifft. Das Benehmen des
Theodor gegenüber seinem Freund, in diesen letzten Stunden ist an einigen
Stellen interessant geschildert, dagegen wirkt wegen der schwachen
Charakteristik der früheren Partien ein Motiv, wie das der Zärtlichkeit und
Hingebung des Kleinen auch unsympathisch roh, auf mich z. B. verletzend.
Höchst widerwärtig sind mir Anfang und Schluß der Geschichte. Warum Du
die Leser mit Deinem Verhältnis zu den Ameisen langweilst, weiß ich nicht. Die
ganze Belehrung über das Treiben der Ameisen hat übrigens gar nichts mit der
eigentlichen erzählung [sic] zu tun. Die ganze Einleitung wäre zu streichen.
Sehr häßlich und roh, – ich glaube absichtlich, affectirt roh, – ist die Art und
Weise, wie Du von den Helden Deiner Erzählung plötzlich abspringend, mit
der uninteressanten naturalistischen Schilderung des Effectes, den das
Unglück auf die Bauern hat, schließt. Und gar am Ende die frivol klingende,
gestaltlose Anekdote mit der Müllnerstochter, die nebenbeigesagt gar nichts
mit der Erinnerung an das Unglück der beiden Buben zu thun hat. ––– Wenn
97
Vgl. Horst Weber: Hugo von Hofmannsthal. Bibliographie. Werke Briefe Gespräche Übersetzungen
Vertonungen. Berlin, New York: Walter de Gruyter, 1972, S. 438-440, wobei der Druck in der „Neuen Freien
Presse“ nicht verzeichnet ist.
98
Ausführlich dazu in: Ch. König: Hofmannsthal: Ein moderner Dichter, a. a. O., S. 49-55.
99
In: ÖLA, NL R. Michel.
243
anders nicht Laune oder Krankheit mein Urtheil fälscht, so ist dieses neue
Product nicht gelungen, –––– verbrenn es und schreib was neues Besseres!«100
17
7-8
die Herausgabe ...
„Hercegovinische Novellen“.] Das Projekt der
Novellensammlung hat sich erst 1907 verwirklicht, als der Band „Die
Verhüllte“ erschien, vgl. dazu Kommentar zu Nr. 53.
14
„Osmanbegović“ (Zeit, August 1898)] Erstdruck in: „Die Zeit. Wiener
Wochenschrift […]“, 20.8.1898, S. 127f.
14-15 Hercegovinische Hirten (Insel)] Zum Erstdruck vgl. Kommentar zu Nr. 13.
15
Vom Podvelež (Zeit)] Erstdruck in: „Die Zeit. Wiener Wochenschrift […]“,
15.3.1902, S. 175f. und „Die Zeit. Wiener Wochenschrift […]“, 22.3.1902, S.
190-192.
15
„Die drei Musikanten“ ... muß nächstens erscheinen)] Erstdruck in: „Neue
Deutsche Rundschau“ 13 (1902), S.1102-1109.
16
„Der Deserteur“] Vgl. Kommentar zu Nr. 6.
17
mit einer andern als zu studienhaft zurückgeschickt] Vgl. Nr. 6. Der Titel
der anderen Novelle ist „Oberst Günzl“.
21-23 wegen der „Drei Musikanten“
... darunter Beer-Hofmann] Vgl. dazu
Andrians Brief an Michel vom 27.2.1900 aus Wien: »Ich habe diese erste
Geschichte vor Bahr, Schnitzler, Hirschfeld, Servaes, Gold, (Hugo war krank)
vorgelesen. Hirschfeld hat gesagt die Erzählung habe ihn sehr ergriffen; die
anderen haben manches ausgesetzt, vorausgesetzt wie sie sagten, dass es sich
um eine Arbeit von einer gewissen Höhe des Niveaus handle; daß Du auf
dieser Höhe stehst (dieses [sic] Höhe des Niveaus ist es auch, die ich als das
Erfreuliche an der Arbeit bezeichnete,) schienen sie bei Dir nach dem
Osmanbegovic für selbstverständlich zu halten.«101 Vgl. dazu Schnitzlers
Tagebucheintragung vom 10.1.1900: »Andrian las Einigen eine leidliche
Novelle von Michel vor.«102 Dabei ist auffällig, dass hier Richard BeerHofmann – der durch Andrian auch mit Michel befreundet war – gar nicht
vorkommt.
100
In: ÖLA, NL R. Michel.
In: ÖLA, NL R. Michel.
102
In: TB Schnitzler 1893-1902, S. 319.
101
244
22. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 13 Juli 1902, Sonntag
ERLÄUTERUNGEN:
17
30
des kl. Einacters den mir Poldy brachte] Gemeint ist wohl „Der Vater im
Felde“.
18
1
den „Deserteur“] Vgl. Kommentar zu Nr. 6.
23. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
zwischen dem 13. und dem 27. Juli 1902
DATIERUNG: Der Monat und das Jahr ergeben sich aus der Einreihung dieses Briefes
zwischen Nr. 22 und 24.
ERLÄUTERUNGEN:
18
5
Vater im Felde] Die Entstehung des Stückes wird in Michels Erinnerungen
folgendermaßen dargestellt: »Vorerst stellte sich abermals ein Stoff aus der
militärischen Atmosphäre ein, aber der war gerade nur für ein Spiel von etwa
zehn Minuten ausreichend. Es war damals die Zeit des russisch-japanischen
Krieges und da wollte ich die Wirkung gestalten, die auf eine junge Frau die
Entdeckung des Namens ihres Mannes in der Verlustliste der Gefallenen
ausübt, während sie sich dazu zwingen will, vor ihrem kleinen Töchterchen103
nicht die Fassung zu verlieren. Dieses kleine Proverb, in dem ausser der
Mutter und dem Kind nur noch die Schwester der Mutter auftrat, gelang mir
zwar, aber bei den Theatern etwas damit zu versuchen, erschien wohl als
ausgeschlossen. Da ergab sich der Zufall, dass ich von den Elf Scharfsrichtern
[sic], dem damals sehr bekannten Überbrettl,104 eine Anfrage erhielt, ob ich
nicht etwas für die Kleinbühne Geeignetes einsenden könnte. Mittelerweile
[sic] war das kleine Werk in Zeitungen gedruckt worden und so schickte ich es
auf gut Glück ein. Bei jenem Überbrettel war damals Franz Blei der
Maßgebende für die Wahl und er entschied sich für die Annahme. Ich kam
103
In Wirklichkeit handelte es sich um einen fünfjährigen Jungen, genannt Bubi.
Die Elf Scharfrichter: Münchner Künstlerkabarett, das – wie viele andere ähnliche Kleinbühnen auch – als
Reaktion zum Gesetzentwurf zur Einschränkung künstlerischer Freiheit (sog. Lex Heinze) entstand. Die erste
Aufführung fand im April 1901 statt. Im Herbst 1904 löste sich das Kabarett auf. Ria Schmujlow-Claasen, die
selber hier spielte, setzte auch Hofmannsthal von der Tätigkeit der Elf Scharfrichter in Kenntnis. Vgl. ihren Brief
vom 8.5.1901 und Hofmannsthals Antwort vom 4.6.1901, in: BW Schmujlow-Claasen, S. 81-83.
104
245
wenige Tage später auf der Rückfahrt von meiner Hochzeit auf dem
Abkürzungswege vom Böhmerwald über München, so suchte ich Blei auf, der
mir versicherte, er hätte für die nicht leichte Rolle des Kindes ein vorzügliches
Theaterkind zur Verfügung und er freue sich schon auf die baldige Aufnahme
des Stückes ins Programm. Aber gerade in dieser Zeit war das Geschäft in
München flauer geworden und die 11 Scharfrichter entschlossen sich kurzer
Hand zu einer Gastspieltournee, auf der sie aber nur ihre bereits erprobten
Nummern zeigen und hören lassen wollten. Einige Wochen später waren sie
überhaupt vom Schauplatz verschwunden.«105 Vgl. dazu auch Kommentar zu
Nr. 25.
24. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 27. Juli 1902, Sonntag
ERLÄUTERUNGEN:
19
24
Die kleine Änderung ... durchgeführt] Das Stück ist mit zwei Textträgern
überliefert: Das Notizbuch Nr. 97 enthält eine handschriftliche Fassung,
welche Korrekturen aufweist, die nicht auf Hofmannsthals Hinweise
zurückzuführen sind. Im Typoskript (Nr. 108) befindet sich eine Fassung, die
vermutlich die endgültige ist. Diese zeigt Abweichungen von der Fassung im
Notizbuch Nr. 97, die auf Hofmannsthals Vorschläge zurückgeführt werden
können: Wo beispielsweise in Nr. 97 noch „Irrenhaus“ (S. 15r) zu lesen ist,
findet sich im Typoskript Nr. 108 die spätere Variante „Heilanstalt“ (S. 5).106
20
3
Bie hat geantwortet] Bies Brief ist nicht überliefert.
5-6
Poldi hat mir vor drei Tagen telegraphiert ... nach Südtyrol] Vgl. Andrians
Brief an Michel vom 28.7.1902 aus Wien: »ich komme Freitag früh in
Innsbruck an […]. Hoffentlich ist es Dir möglich, Samstag mit mir nach
Südtyrol zu reisen.«107
105
In: MWaD, S. 16.
In: ÖLA, NL R. Michel.
107
In: ÖLA, NL R. Michel.
106
246
25. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 30 September 1902, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
20
10
Rom; daselbst Hotel Hassler] Hier verbrachte Hofmannsthal den ganzen
Oktober.108
10-11 Vertrieb des Einacters hat Bahr ... Dir direct berichten] Gemeint ist wohl
„Der Vater im Felde“. Über den Zusammenhang informiert Michels Brief an
Bahr vom 10.9.1903 aus Klenau, woraus ein detaillierteres Bild erkennbar
wird als jenes, das der Autor in MWaD schildert (vgl. Kommentar zu Nr. 23):
»Verehrter Herr Bahr, | Sie hatten die Güte, F. Blei aufmerksam zu machen,
daß ich auch fürs Theater schreibe. Leider konnte ich ihm nur den kurzen
Einakter „Der Vater im Felde“ schicken, den er auch für das Theater der Elf
Scharfrichter angenommen hat. | Ich hatte Ihnen mein Debüt in der Prosa zu
verdanken und nun halfen Sie mir auch beim ersten Schritt im Drama. Es ist
mir nicht gleichgültig, wem ich dankbar sein muß; und so bitte ich Sie, die
Versicherung entgegenzunehmen, daß es mir eine große Freude macht, es
Ihnen sein zu dürfen. | Ihr ganz ergebener | Robert Michel«.109 Vgl. ebenso
Michels Brief an Bahr vom 1.9.1905 aus Klenau: »Sollte es zu einer
Aufführung kommen110, so würde sich vielleicht zum bessern Ausfüllen des
Abends als Leva ein älterer Dialog von mir „Der Vater im Felde“ eignen.
Diesen kleinen Einakter hat seinerzeit Blei für die Elf Scharfrichter zur
Aufführung angenommen. Trotz meiner Bedenken versprach er sich eine gute
Wirkung. Wegen des bald darauf erfolgten Kraches kam es nicht zur
Darstellung. Später hab ich der Arbeit der Zeit zum Abdruck überlassen; sie
erschien anfangs November des vorigen Jahrs in einer Sonntagszeit. Leider
hab ich kein Exemplar bei der Hand; aber von Innsbruck könnte ich dann
einige schicken.«111 Vgl. auch Kommentar zu Nr. 23 und Brief Nr. 31.
108
Vgl. SW IV, S. 149-151.
In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21055.
110
Gemeint ist wohl „Oberleutnant Bjässnowaschi“, wie H. Bahrs Brief an Michel vom 30.8.1905 zu entnehmen
ist, vgl. dazu Kommentar zu Nr. 44.
111
In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21059.
109
247
26. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 3. Dezember 1902, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
20
21
täglich 8 – 10 Stunden arbeitend (4t Act)] Gemeint ist „Das gerettete
Venedig“. Denn am selben Tag (3.12.1902) schrieb Hofmannsthal an seine
Eltern, er habe Beer-Hofmann den Abend zuvor die ersten drei, eben fertig
geschriebenen Akte vorgelesen.112
27. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Ende 1902
ERLÄUTERUNGEN:
21
2
in meinem Brief an Fischer] Nicht überliefert.
8
Beiliegend M. Deserteur] Eine Reinschrift der Novelle „Der Deserteur“
wurde nicht ermittelt.
28. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 13. Januar 1903, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
21
11
der Brief] Nicht überliefert.
12
Cautionssache] Vgl. Kommentar zu Nr. 19.
13
Hans] Hans Schlesinger war Jugendfreund Andrians und Hofmannsthals,
Bruder seiner Frau Gerty: Maler. »1915 trat [er] in den Dominikanerorden
ein, wo er 1919 als Pater Antonin die Weihen empfing.«113
14
einen jungen Erzherzog kennen gelernt (ich glaube Heinrich)] Es handelt
sich vermutlich um Heinrich Ferdinand Salvator, den Sohn des Großherzogs
Ferdinand IV. von Toskana aus zweiter Ehe mit Alice Maria von Parma.
Näheres zu dieser Begegnung wurde nicht ermittelt.
112
Vgl. SW IV, S. 246. In der kritischen Ausgabe wird allerdings vergessen, diesen Brief unter die Zeugnisse der
Entstehung aufzunehmen.
113
In: F. Delle Cave (Hrsg.): Correspondenzen, a. a. O., S. 112.
248
21
17
Mein Stück ist fertig] Wie bei Nr. 26 handelt es sich um „Das gerettete
Venedig“.114
29. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Brenner, 1. Juli 1903, Mittwoch
ABFASSUNGSORT: siehe unten.
ERLÄUTERUNGEN:
21
23
morgen ¾ 1 (vom Brenner aus) in Innsbruck] In der zweiten Hälfte des Juni
1903 machten Hugo und Gerty von Hofmannsthal Urlaub in Norditalien:
Cortina, Vicenza, Bassano, Trient.115 Das Treffen in Innsbruck fand tatsächlich
statt, vgl. Nr. 39.
30. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 7. August 1903, Freitag
ABSENDEORT (vgl. kritischen Apparat zu Nr. 30): Kalksburg (wo die Karte aufgegeben
wurde) ist ein Vorort Wiens, wenige Kilometer von Rodaun entfernt. Hier befindet sich seit
1856 das Jesuitenkonvikt (heute Gymnasium der Jesuiten), eines der angesehensten
Lehrinstitute der Habsburgischen Monarchie.
ERLÄUTERUNGEN:
22
5
Novelle] Es handelt sich um die erste Fassung der Novelle „Die Verhüllte“,
wie auch aus Michels Vermerk ersichtlich ist, vgl. kritischen Apparat zu Nr. 30.
Davon ist ein undatiertes Notizheft (Nr. 29) überliefert, welches die erste
Niederschrift der Novelle enthält. Im Februar 1906 nahm Michel die Novelle
wieder auf und arbeitete sie um, vgl. Kommentar zu Nr. 47. Erstdruck in: „Die
Neue Rundschau“ 17 (1906), S. 735-747.
9
114
115
B. H.] Richard Beer-Hofmann.
Vgl. SW IV, S. 248.
Vgl. BW Beer Hofmann, S. 118-120, und BW II, S. 110-117.
249
31. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 21. August 1903, Freitag
ABFASSUNGSORT: Die Karte wurde am Samstag, den 22.8. (einen Tag, nachdem sie
geschrieben wurde), in Laxenburg (im Bezirk Mödling, Niederösterreich) aufgegeben. Da in
Laxenburg ein Sommerschloss mit einem großen englischen Landschaftspark ist (der
Lieblingssitz
Maria
Theresias),
welches
immer
noch
ein
beliebtes
Ziel
von
Wochenendausflügen ist, liegt die Vermutung nahe, dass sich Hofmannsthal tags zuvor noch
in Rodaun befand.
ERLÄUTERUNGEN:
22
13
Bin erfreut über chance mit Einacter] Hofmannsthal bezieht sich
offensichtlich auf einen nicht überlieferten Brief Michels, in dem er von der
Annahme des Einakters „Der Vater im Felde“ durch Franz Blei für die
Münchner „Elf Scharfrichter“ in Kenntnis gesetzt wurde. Ausführlich dazu
bereits in den Kommentaren zu Nr. 23 u. 25.
13-14 Ich arbeite äußerst angestrengt ... Befinden] Wie er am 22.8.1903 an Kessler
schreibt, hatte er in den vorhergegangen zwei Wochen mit großer Mühe an der
„Elektra“ gearbeitet.116
14-15 26t dieses ... an den Weimarischen Hof] Bereits einen Monat zuvor, am
18.7.1903, hatte Hofmannsthal Dora Bodenhausen mitgeteilt, er habe von
Harry Kessler im Namen der Erbgroßherzogin Pauline von Sachsen-WeimarEisenach eine Einladung nach Weimar bekommen (Kessler war damals
Direktor des Weimarer Museums): »Man wird, während ich dort bin, in dem
kleinen alten Naturtheater im Belvedere den „Tod des Tizian“ aufführen
lassen, mit Dilettanten, Pagen und Hoffräulein.«117 Zur Aufführung kam es
nicht, »entgegen irrigen Annahmen, die sich in mancher HofmannsthalBiographie finden –, auch nicht im folgenden Jahr oder später.«118
15-16 Novelle ... an Salten („Zeit“) leite?] Wohl „Die Verhüllte“.
20
„Welttheater“ geht morgen an Dich.] H. v. Hofmannsthal: Das kleine
Welttheater oder die Glücklichen. Leipzig: Insel, 1903. Der Band ist nicht
unter den gewidmeten Hofmannsthal-Büchern im Besitz der Erben R. Michels.
116
Vgl. BW Kessler, S. 53.
In: BW Bodenhausen, S. 32. Vgl. dazu vor allem BW Kessler, S. 48-53.
118
In: Hilde Burger: Nachwort. In: BW Kessler, S. 438.
117
250
32. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Klenau
Rodaun, 8. September 1903, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
22
22
Möchte nun Manuscript an „Zeit“ schicken] „Die Verhüllte“.
23
1
einige sehr anregende … Tage in Weimar.] Vgl. Kommentar zu Nr. 31.
33. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 10 Oktober 1903, Samstag
ERLÄUTERUNGEN:
23
5
lieber, über eine Arbeit wie diese Novelle] „Die Verhüllte“ laut Michels
Vermerk, vgl. kritischen Apparat zu Nr. 33.
19-20 Salten schickte mir die Novelle zurück ... ähnliches] Vgl. F. Saltens Brief an
Hofmannsthal vom 29.9.1903: »Mein lieber Hofmannsthal, die Novelle von
Michel sende ich Ihnen heute zurück. Mit unseren besten Grüßen bitte ich Sie,
ihm auch auszurichten, dass ich sehr bedauere, diese Arbeit nicht annehmen zu
können. Rücksichten auf die Leser, die rothe Laterne und Starrkrämpfe nicht
vertragen. Wenn er mir kleine Skizzen schicken will, die zum einmaligen
Abdruck taugen, nehme ich sie gerne. «.119
34. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 20. Oktober 1903, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
24
3
Dein Urteil] Siehe Nr. 33.
10-11 meines hiesigen Freundes] Nicht ermittelt.
16
119
am Montag ist Hochzeit] Vgl. Kommentar zu Nr. 19.
In: FDH, Sammlung Rudolf Hirsch.
251
35. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 2. Dezember 1903, Mittwoch
ERLÄUTERUNGEN:
24
24-25 Unser kleines baby Franz Eberhard, geboren den 29t October] Franz
Eberhard wurde am 29.10.1903 geboren. Er nahm sich am 13.7.1929 in
seinem Zimmer in Rodaun das Leben.
25
einen Tag vor der „Elektra“] Die Erstaufführung der Tragödie in einem
Aufzug „Elektra“ fand am 30.10.1903 im Kleinen Theater in Berlin durch Max
Reinhardt statt.
25
4-5
eine ... Bruckmann’sche Heliogravüre] Das 1878 erfundene Verfahren der
Heliogravüre erlaubte die Vervielfältigung photographischer Aufnahmen
mittels der Herstellung von Ätzungen auf Kupferplatten, die dann für den
Handpressen-Tiefdruck verwendet wurden. Der von Friedrich Bruckmann
1858 in München gegründete Verlag war führend in der graphischen
Reproduktion von Kunstwerken.
5-6
nach dem ... heiligen Hain von Böcklin] Das 1886 entstandene Ölgemälde
„Heiliger Hain“ von Arnold Böcklin befindet sich in der Hamburger
Kunsthalle.
10
Preisausschreibung] Nicht ermittelt.
36. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 31. März 1904, Donnerstag
ERLÄUTERUNGEN:
25
19
Deine geliebte Mutter verloren hast] Anna Maria Josefa Hofmann von
Hofmannsthal, geb. Fohleutner wurde am 26.1.1849 in Wien geboren und
starb am 22.3.1904 ebenfalls in Wien.120
120
Ich danke Ellen Ritter für diese Angaben, die alle anderen in der Sekundärliteratur verbreiteten –
insbesondere: F. Hadamowsky: Hugo von Hofmannsthal, a. a. O., Ahnentafel – berichtigen.
252
37. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Klenau, 1. September 1904, Donnerstag
ABFASSUNGSORT: Vgl. Kommentar zu Nr. 15.
ERLÄUTERUNGEN:
26
7-8
Ich fragte Dich ... neue Arbeit von mir zu lesen] Wie aus Nr. 38 ersichtlich
ist, dürfte Hofmannsthal diesen Brief nicht erhalten haben.
11-14 Roman ... meiner Frau diktiert] Aus Hofmannsthals Erwähnung in Nr. 41
lässt sich der Titel erschließen: „Oberleutnant Neviny“. Von diesem Text –
eher eine lange Novelle als ein Roman – ist die vermutlich erste Niederschrift
überliefert, welche auf die Notizhefte Nr. 31, 32 und 33 verteilt ist. Die
Beschriftung der Hefte geht auf zwei Schreiber zurück, von denen der eine
bestimmt der Autor ist, der andere seine Frau sein dürfte.121 Das erste
Entstehungszeugnis ist in der Bittschrift an den Kaiser vom 2.6.1903 enthalten,
vgl. Kommentar zu Nr. 12.
14-15 Poldi... günstiges Urteil] Vgl. Andrians Brief an Michel vom 27.6.1904 aus
Petropolis: »beiliegend bekommst Du mit kritischen Marginalien122 versehen
Deine letzte Arbeit zurück. Die einzelnen mir tadelnswerth scheinenden Stellen
habe ich angestrichen, die schönen nicht, – so wird mein Beifall Dir vielleicht
etwas schwach klingen. Dennoch finde ich die Arbeit schön und interessant
und von Deiner wahren dichterischen Begabung legt sie mir Zeugnis ab. Mir
war die Lektüre mitten unter den verschiedenen Preoccupationen meines
hiesigen Lebens und meiner hiesigen Geschäftsträgerschaft besonders
erfreulich, weil sie mir Deine Persönlichkeit wieder in den Vordergrund rückte
und mir mit freundschaftlicher Genugtuung unserer Beziehung, mit Erwarten
und Freude unsers Wiedersehens gedenken machte. In 6-8 Monaten wird wohl
der Moment gekommen sein!«123
17-18 zwei kleine Skizzen geschrieben, die noch beim Poldi sind] Nicht ermittelt.
18
ein vieraktiges Stück] Es handelt sich um das Drama „Der Jäger“. Dazu in
Michels späteren Erinnerungen: »Die Wahl des Stoffes war recht verfehlt und
das Werk war im Vorhinein zum Scheitern bestimmt. Trotzdem quälte ich mich
121
In: ÖLA, NL R. Michel.
Die im NL R. Michel, ÖLA überlieferten Manuskripte sind nicht datiert und enthalten keinerlei
„Marginalien“ von der Hand Andrians.
123
In: ÖLA, NL R. Michel.
122
253
damit lange ab, mit diesem Drama aus dem Leben eines Jägers, für den das
Töten der Tiere zu geradezu krankhaften Lösungen drängte.«124 Von dem
Jäger-Stoff sind zwei dramatische Fassungen und eine in Prosa bekannt.
Zur ersten Arbeitsphase (vieraktiges Drama) gehören drei undatierte
Notizhefte: Nr. 106 enthält das Szenarium zum ersten Akt, Nr. 107 die
Niederschrift des zweiten Aktes und Szenarien-Skizzen zum dritten und vierten
Akt sowie Skizzen bzw. Umarbeitungen der vorigen Szenen, Nr.108 den 3. und
4. Akt. Hinzu kommt die Reinschrift, welche sich im Notizheft Nr. 92 befindet
und den Titel trägt: »Jäger. Schauspiel in vier Akten.« Zur Umarbeitung in
drei Akten und zur späteren Verwendung des Stoffen für einen Roman vgl.
Kommentar zu Nr. 48.
26
23
Aufführung Deines großen Stückes in Berlin] Gemeint ist „Das gerettete
Venedig“, welches am 21.1.1905 im Berliner Lessing-Theater unter Otto
Brahm uraufgeführt wurde.
38. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Klenau
Lueg, 5. September 1904, Montag
ABFASSUNGSORT: Pass Lueg ist eine Talenge der Salzach südlich von Gölling, im
Bundesland Salzburg.
ABSENDEORT (vgl. kritischen Apparat zu Nr. 38): St. Gilgen liegt am Wolfgangsee, ebenso
im Bundesland Salzburg, vgl. Ausgangsstempel.
ERLÄUTERUNGEN:
27
4
die Todesanzeige Deiner Schwiegermutter] Nicht ermittelt.
7
Deine größere Arbeit] Gemeint ist wohl „Oberleutnant Neviny“, vgl.
Kommentar zu Nr. 37.
9
November bin ich ... nach Olmütz einberufen] Am 1.11.1904 begann
Hofmannsthal, welcher Reserve-Leutnant im Landwehrulanenregiment Nr. 4
war, eine 30-tägige Waffenübung in Olmütz, Böhmen.125
10-11 Für jetzt bis Mitte October gehe ich mit einer ... Arbeit nach Venedig] Vom
14. bis zum 25.9. hielt sich Hofmannsthal in Venedig auf. Seinem Plan nach
hätte er sich der Arbeit am „Jedermann“ widmen müssen, wie seinem Brief an
124
In: MWaD, S. 14.
Vgl. Qualifikationsliste. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Hugo Hofmann
von Hofmannsthal, geb. 1874.
125
254
Hermann Bahr vom 11.9.1904 zu entnehmen ist: »Wir sind in wenigen Tagen
in Venedig im Hotel Europe. Dort hoffe ich „Jedermann“ zu machen.«126 In
Wirklichkeit fing er eine neue Arbeit an, die freie Übersetzung von Joséphin
Péladans „Oedipe et la Sphinx“.127
27
15
P.S. Ich schickte Dir im Juli ein kleines Buch von mir] Es handelt sich um
„Elektra“ (Berlin: S. Fischer, 1904). Wie aus Nr. 39 hervorgeht, erhielt Michel
das Buch zuerst nicht, woraufhin Hofmannsthal ihm ein zweites Exemplar
schenkte, das noch im Besitz der Erben ist, vgl. Widmungen.
39. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Klenau, 9. September 1904, Freitag
ERLÄUTERUNGEN:
28
2
in der Zeitung über neue Arbeiten von Dir gelesen] Vermutlich
„Jedermann“. »Bereits im August 1904 hatte die Theaterabteilung von S.
Fischer in einem Prospekt das Werk128 [eben „Jedermann“, RC] als „in
Vorbereitung“ befindlich annonciert.«129
40. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 23. Oktober 1904, Sonntag
ERLÄUTERUNGEN:
28
7
Manuscript] Wohl „Oberleutnant Neviny“, vgl. Kommentar zu Nr. 37.
41. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 30. November 1904, Mittwoch
ERLÄUTERUNGEN:
28
12
Wiesbaden (eine Besprechung mit der Duse)] Hofmannsthal bemühte sich
um eine italienische Aufführung der „Elektra“, für deren Titelrolle er
Eleonora Duse zu gewinnen hoffte. Zur Dauer des Aufenthaltes in Wiesbaden
126
In: SW IX, S. 240.
Vgl. SW VIII, S. 188.
128
„Jedermann“.
129
In: SW IX, S. 241 (Fußnote 14).
127
255
gibt Hofmannsthal selbst in einer Aufzeichnung Aufschluss: »Montag 5ten –
Donnerstag 8ten <Dezember> in Wiesbaden. in einem Hotel mit der Duse,
Kessler, van den Velde, Bodenhausens.«130 Im Laufe der Verhandlungen mit
dem italienischen Übersetzer und mit dem Bühnenbildner Edward Gordon
Craig traten Schwierigkeiten ein, die schließlich zur Einstellung des Projekts
führten.131
28
14
Krankheitsgeschichte des Leutnants Unschuld] Gemeint ist die Novelle
„Oberleutnant Neviny“, wie auch Michel vermerkt, vgl. kritischen Apparat zu
Nr. 41. Im Titel der Novelle steckt ein Wortspiel, das hier Hofmannsthal
andeutet: Denn „nevina“ bedeutet auf tschechisch „Unschuld“ und „nevinný“
ist das daraus abgeleitete Adjektiv. Vgl. auch folgende Tagebucheintragung
Hofmannsthals von Ende November 1904: »Lectüre: die Novelle „Lieutnant
Newiny“ von R. Michel.«132
14-15 Wohin ... zum Abdruck ... dachte an die „Zeit“?] Siehe unten, Nr. 42 und
Kommentar dazu.
42. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 14. Februar 1905, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
28
19
danke schön für den Brief] Nicht überliefert.
19
das Stück] „Der Jäger“. Hofmannsthal liest das Drama erst ein Jahr später
und schreibt darüber in Nr. 45.
19-20 Salten ... von Deiner Prosaarbeit] Gemeint ist die Novelle „Oberleutnant
Neviny“. Vgl. dazu Hofmannsthals Brief an F. Salten vom 7.2.1905: »Mein
lieber Salten, […] [i]ch sandte Ihnen vor 2 Tagen eine grössere Novelle von
Robert Michel, ich glaube es ist weitaus seine beste Arbeit. Eine Erzählung von
ganz merkwürdiger, nicht nur mit dem Verstand erkennbarer, sondern beinahe
sinnlich fühlbarer Eigenart. Er hat mir die Freiheit gelassen sie Bie oder Ihnen
anzubieten und ich finde, dass gerade ein Product dieser Art eigentlich in
Oesterreich abgedruckt werden sollte. Seine einzigen Wünsche sind: Abdruck
in absehbarer Zeit und ein in bescheidenen Grenzen anständiges Honorar. Er
130
Zitiert nach: SW VII, S. 410.
Vgl. SW VII, S. 312f.
132
In: Hughton Library, Harvard, Sign. H VII 16, S. 13. Ich danke Ellen Ritter für diesen Hinweis.
131
256
ist in sehr gedrückten Verhältnissen und eine kleine ausserhalb seiner
Officiersgage verdiente Geldsumme würde ihm ermöglichen seine kranke
Mutter zur Consultation eines Arztes vom Lande nach Prag reisen zu lassen.
Ich bitte Sie herzlich, erledigen Sie ihn bald. Schon ich habe nothgedrungen
seine Arbeit wochenlang liegen gelassen und dergleichen ist für eine
bescheidene isolierte Existenz recht drückend. Dabei ist die Arbeit wirklich
ausserordentlich schön. Seine Adresse: Oberleutnant Robert Michel Innsbruck
Templgasse 2.«133 Aus Nr. 47 ergibt sich, dass Salten die Novelle nicht
annahm, da Michel berichtet, er warte noch auf eine Entscheidung von Seiten
der „Neuen Rundschau“, wobei impliziert ist, dass „Die Zeit“ bereits
abgelehnt hatte.
28
21
Chefredacteur Kanner] Heinrich Kanner gründete 1894 die Wiener
Wochenschrift „Die Zeit“ (vgl. Kommentar zu Nr. 2), wandelte 1902 das Blatt
in eine Tageszeitung um, die er bis 1917 redigierte.
29
1
Das „gerettete Venedig“] Auch von diesem Drama (Berlin: S. Fischer, 1905)
erhielt Michel ein gewidmetes Exemplar, vgl. Widmungen.
6
in Gedanken ... in einer neuen Arbeit] Vermutlich handelt es sich um
„Ödipus und die Sphinx“. An einer früheren, der Quelle noch sehr nahen
Fassung arbeitete Hofmannsthal im September 1904, vgl. auch Kommentar zu
Nr. 38. Im März 1905 nahm er die Arbeit wieder auf, wobei diese neue Phase
weniger eine Fortsetzung als ein Neubeginn darstellt.134
11
dass der gute Edgar in einem Sanatorium liegt] Edgar Karg von Bebenburg
(geb. 22.12.1872) starb am 23.6.1905 an Tuberkulose.135
43. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Klenau
Rodaun, 10. August 1905, Donnerstag
ABSENDEORT (vgl. kritischen Apparat zu Nr. 43): Kalksburg, vgl. Kommentar zu Nr. 30.
ERLÄUTERUNGEN:
29
16
Poldy sich .. nach Europa eingeschifft hat] Seit dem September 1902 diente
Andrian als Legationssekretär an der österreichisch-ungarischen Botschaft in
Rio de Janeiro. Bevor er seine neue Stelle als Attaché an der Botschaft in St.
133
Vorlage: Abschrift. In: FDH, Leihg. Stiftg. VW. Ich danke Ellen Ritter für diesen Hinweis.
Vgl. SW VIII, S. 191.
135
Vgl. BW Bebenburg, S. 5-13.
134
257
Petersburg antrat, besuchte er im August Hofmannsthal in Rodaun, verbrachte
dann den November und Dezember in Altaussee.
29
17
Ausssee] Hier hatte Leopolds Vater, der Anthropologe und Ethnologe
Ferdinand von Andrian, bereits 1871 ein Anwesen erworben und es zu einer
Villa umgebaut.
44. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 20. Dezember 1905, Mittwoch
ERLÄUTERUNGEN:
30
13
die „Schaubühne“] „Die Schaubühne. Wochenschrift für die gesamten
Interessen des Theaters“, erschien von 1905 bis 1918 in Berlin, woraufhin sie
in „Die Weltbühne“ aufging.
13-14 zu Deinem Schaffen] Möglicherweise bezieht sich Michel sowohl auf einen
Teildruck aus Hofmannsthals „Ödipus und die Sphinx“136 als auch auf
folgenden Aufsatz: Julius Bab: Dramatischer Nachwuchs. II. In: „Die
Schaubühne“ 1 (1905), Nr. 2, S. 38-42137. Beide Veröffentlichungen erschienen
im September.
14
Nun, bis der „Oedipus“ kommt] Es ist unklar, ob Michel die Erstaufführung
(dazu siehe Kommentar zu Nr. 47) oder die erste Buchausgabe meint, welche
im Februar 1906 erschien138.
15
Essay über den Dichter] H. v. Hofmannsthal: Der Dichter und diese Zeit.
Erstdruck in: „Die Neue Rundschau“ 18 (1907), S. 257-276. Allerdings musste
bereits Ende 1905 bekannt gewesen sein, dass dieser Aufsatz in Vorbereitung
war. Dies geht aus Hofmannsthals Brief vom 26.9.1905 an den Chefredakteur
der „Neuen Rundschau“, Oskar Bie, hervor: »Dann zeigen Sie bitte, wenn Sie
wollen, einen Aufsatz an: Der Dichter und diese Zeit.«139
136
H. v. Hofmannsthal: Ödipus. (Aus einer ältern, unveröffentlichten Arbeit.) In: „Die Schaubühne“ 1 (1905),
Nr. 1, S. 2-4.
137
Nachgedruckt in: Gotthart Wunberg (Hrsg.): Hofmannsthal im Urteil seiner Kritiker. Dokumente zur
Wirkungsgeschichte Hugo von Hofmannsthals in Deutschland. Frankfurt a. M.: Athenäum, 1972 (=Wirkung der
Literatur; 4), S. 126-132.
138
H. v. Hofmannsthal: Ödipus und die Sphinx. Tragödie in drei Aufzügen. 1. Aufl. Berlin: S. Fischer Verl. 1906.
139
In: BW II, S. 216. Auch in: BW Fischer, S. 92.
258
30
17
„Oberleutnant Bjässnowaschi“] Zur Entstehungsgeschichte dieses Stückes
informiert Michel in seinen Erinnerungen: »Der Einfall hiezu kam mir
sozusagen blitzartig während einer feierlichen Feldmesse im Freien auf dem
Aufstellungsplatz in Innsbruck, zu der die ganze Garnison ausgerückt war. In
diesem Stück sollte nun ein junger Offizier mit Anlagen zu einem höheren
Führer auf waghalsige Art Befehle fälschen und dadurch einem ganzen
russischen Armeekorps zum Siege verhelfen. Ich nannte das Stück damals
„Hauptmann Bjässnowaschi“, welcher Name auf russisch etwa „Der
Besessene“ bedeutet. Das Drama fand bei Bühnenleitungen einiges Interesse.
Das Josefstädter Theater erklärte sich zu einer eventuellen Aufführung bereit,
wenn es mir gelänge, die drei Akte in einen wirksamen Einakter
zusammenzuziehen. Ich unterzog mich dieser Aufgabe; die Aufführung kam
aber doch nicht zustande, weil sich gerade nichts Passendes zu einer
Ergänzung des Abends vorfand. Dann interessierte sich das Hebbeltheater in
Berlin dafür; aber bevor es zu einem Abschluss kam hatte dieser Musentempel
sein Leben aufgegeben140. Von ähnlichen Missgeschicken gibt es in meiner
Laufbahn als Dramatiker eine grosse Fülle. Der „Hauptmann Bjässnowaschi“
wurde dann in der Wiener Zeitschrift „Der Merker“ in Fortsetzungen
publiziert; diesmal verzichtete ich auf eine Bearbeitung in epischer Form.
Schliesslich kam dieser umfangreiche Einakter doch auf die Bühne, aber auf
keine deutsche, sondern in kroatischer Sprache im Landestheater in Agram, wo
er zusammen mit Strindbergs „Fräulein Julie“141 im Jahre 1914 einen guten
Erfolg erzielte.«142
Das Stück ist in drei handschriftlichen Exemplaren und zwei Typoskripten
überliefert.
Die
verschiedenen
Textträger
entsprechen
verschiedenen
Textstufen:
Heft Nr. 105 enthält die erste Niederschrift: Hier heißt das Stück noch „Die
Sieger“ und ist in drei Akten gegliedert. Diese Fassung dürfte auf dem »IdeenSzenarium« basieren, das im Heft Nr. 104 enthalten ist. Dieses Heft trägt auf
Seite 1r das Datum »15.4.1905«.
140
Das 1908 gegründete Theater wurde mehrmals im Laufe seiner Geschichte geschlossen und mit neuem
Namen wieder eröffnet.
141
Einakter, deutsche Uraufführung am 3.4.1889 in der Freien Bühne, Berlin.
142
In: MWaD, S. 17.
259
In Heft Nr. 94/a befindet sich die erste Schönschrift, die gleichzeitig eine
Neubearbeitung des Dramas ist, das zum ersten Mal den Titel „Oberleutnant
Bjässnowaschi“ erhält. Ferner ist festzustellen, dass sich der Autor, der beim
Beginn der Schönschrift noch die Dreiakter-Konzeption im Sinn hatte, im
Laufe der Niederschrift sich für die Umarbeitung zu einem Einakter entschloss.
Heft Nr. 94/b enthält eine weitere Fassung, die sich aber nur mehr in
Einzelheiten von der Textstufe in Heft Nr. 94/a abhebt. Die auffälligste dieser
Änderungen ist die Verschmelzung der dreizehnten und vierzehnten Szene. Die
wenigen Streichungen und Ergänzungen, die das Heft zeigt, können als
Sofortkorrekturen gedeutet werden. In beiden Manuskripte (H. 94/a und H
94/b) lauten Titel und Datierung gleichfalls: »Oberleutnant Bjässnowaschi.
Ein Akt«, und: »15.IV – 13.V. / 1905. umgearbeitet in einem Akt, Oktober
1905.« Diese Entsprechungen lassen darauf schließen, dass sie chronologisch
in keinem großen Abstand stehen dürften. (Weitere Merkmale, wie das Format
der Hefte und die Graphie bestätigen diese Annahme).
Die Textfassung in H. 94/b könnte die Version sein, die Michel
(maschinenschriftlich?) vervielfältigen ließ.
Weiter finden sich Zeugnisse einer späteren Umarbeitung, die mit März 1906
bereits abgeschlossen sein müsste, wie aus Michels Brief an Andrian vom
8.3.1906 aus Innsbruck zu entnehmen ist: »Die letzte Zeit über beschränkte ich
mich nur auf Umarbeitungen. Da waren erst „Die Ameisen“, dann nahm ich
den Einakter „Oberleutnant Bjässnowaschi“ ein drittes Mal durch […].«
Welchem im Nachlass des Autors überlieferten Manuskript bzw. Typoskript
diese Textfassung entspricht, ist nicht zu ermitteln.
Ferner ist ein Typoskript (Nr. 112) überliefert, das den Titel „Das russische
Herz. Drama in 3 Akten“ trägt und eine spätere Überarbeitung des
„Bjässnowaschi“-Dramas ist. Eine genaue Datierung dieses Typoskripts
scheint nicht möglich zu sein.
Schließlich sind eine Übersetzung in französischer Sprache (Typoskript Nr.
175) und ein auf dem Bjässnowaschi-Stoff basierendes Filmexposé (Typ. Nr.
174) zu erwähnen, vgl. Kommentar zu Nr. 49.143
30
18
Bahrs Lob dieses Stückes hat mir sehr wohl getan] Vgl. Bahrs Brief vom
30.8.1905 aus Wien: »Ihr Stück hat mir eine große Freude gemacht, weil ich
143
In: ÖLA, NL R. Michel.
260
darin, was ich eigentlich nicht erwartet hatte, einen ausgesprochen
dramatischen Zug fand. Bei einer Aufführung wird es allerdings viel weniger,
als es verdient, wirken, fürcht ich, weil es Wichtiges blos [sic] skizziert,
vielfach überhaupt etwas von einem erst noch auszuführenden Entwurf hat und
einen stärker aus eigenem mithelfenden Zuschauer verlangt, als unsere sind.
Praktisch rate ich: es, mit Berufung auf mein Interesse, an Direktor Josef
Jarno, Josefstädter Theater, zu senden. Wollen Sie, dass ich ihm das
Manuskript direkt schicke? Ihre Weisung erwartend, behalt ich’s einstweilen
noch.«144 Darauf antwortete Michel am 1.9.1905: »Ich nehme Ihr Anerbieten
mit aufrichtiger Dankbarkeit entgegen und bitte Sie also die Güte zu haben,
das Stück an Jarno zu senden.«145
30
24
Mein kleiner Poldi] Leopold Michel (November 1905, Innsbruck – 1997).
25
der große Poldi
... kommt weder er noch eine Nachricht.] Zu diesem
geplanten Besuch Andrians in Innsbruck kam es nicht; vgl. Andrians Brief an
Michel vom 8.11.1905 aus Berlin: »Ich komme, sobald ich die hiesigen sehr
wichtigen Geschäfte erledigt habe nach Innsbruck zu Dir« und denjenigen vom
26.12.1905 aus St. Petersburg: »Lieber guter Robby | hast Du meinen Brief
bekommen, in dem ich Dir meine telegraphische Einberufung nach Petersburg
mitteile, und recht traurig darüber Dich nicht zu Weihnachten gesehen zu
haben, Dich frage ob ein guter Moment Dich zu besuchen, und den kleinen
Poldi zu sehn, Ostern wäre???«146
45. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 2. Januar 1906, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
31
10
Nach Deinem Brief] Gemeint ist Nr. 44
11
nahm das Stück] Gemeint ist die vieraktige Version von „Der Jäger“, vgl.
Kommentar zu Nr. 37. Siehe auch Michels Vermerk auf dem Brief, vgl.
kritischen Apparat zu Nr. 45.
144
In: ÖLA, NL R. Michel.
In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21059.
146
In: ÖLA, NL R. Michel.
145
261
31
19
Hauptfigur (Robert heißt sie wohl?)] Es handelt sich um eine Verwechslung.
Die Hauptfigur heißt Richard, vgl. Manuskript (Heft Nr. 92).147
25-27 die 2 in Reclam … Eulenberg ... „ein halber Held.“] Gemeint sind folgende
Stücke Herbert Eulenbergs: das Trauerspiel „Leidenschaft“ (Leipzig: Reclam,
1901, Universalbibliothek; Nr. 4202) und die Tragödie „Ein halber Held“
(Leipzig: Reclam, 1903, Universalbibliothek; Nr. 4429).
32
1
Ich habe das Stück Arthur Schnitzler gegeben] In seinem Tagebuch unter
dem Eintrag vom 1.1. vermerkt Schnitzler: »Abds. las ich ein recht kindisches
Stück von Michel „Die Jäger“ das mir Hugo mitgegeben hatte.«148 Am 2.1.
bittet ihn Hofmannsthal, ein Urteil über das Drama direkt an Michel zu
senden.149 Zu Schnitzlers Antwort vgl. Nr. 46.
9-10
Poldy ... St. Petersburg fahren.] Vgl. Kommentar zu Nr. 43 und 44.
(46. A. Schnitzlers an H. v. Hofmannsthal
Wien, 2. Januar 1906)
Beilage zu Nr. 46, vgl. kritischen Apparat.
ERLÄUTERUNGEN:
Ihren ersten Akt ... die mürbe Königin] Wohl „Ödipus und die Sphinx“, vgl. Kommentar zu
Nr. 44.
47. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 24. Februar 1906, Samstag
ERLÄUTERUNGEN:
32
16
Dank für Dein Buch] „Ödipus und die Sphinx“, vgl. Widmungen.
21-23 der Schauspieler ... eine hohe Achtung] Die von Max Reinhardt inszenierte
Erstaufführung fand am 2.2.1906 im Deutschen Theater in Berlin statt. In der
Rolle der Königin Jokaste war Agnes Sorma, während Alexander Moissi den
Kreon spielte.150
147
In: ÖLA, NL R. Michel.
In: TB Schnitzler 1903-1908, S. 176.
149
Vgl. BW Schnitzler, S. 225. Die von den Herausgebern des BWs Schnitzler erschlossene Jahresangabe muss
wohl für falsch gehalten werden. Das Datum soll nicht 2.1.1907, sondern 2.1.1906 lauten.
150
Vgl. F. Hadamowsky: Hugo von Hofmannsthal, a. a. O., S. 90 und SW VIII, S. 200.
148
262
33
6-7
eine neue militärische Monatsrevue] Nach Nr. 49 zu schließen, brachte die
Zeitschrift das Stück nicht heraus. Näheres zu der von Michel gemeinten
Zeitschrift wurde nicht ermittelt. „Oberleutnant Bjässnowaschi“ erschien
später in Fortsetzungen in: „Der Merker“ 1 (1909/1910), S. 464-469, S. 506509, S. 558-561.
12
Jarno] Joseph Jarno war Schauspieler in Wien und Berlin, dann von 1899 bis
1923 Leiter des Theaters in der Josefstadt.
14
Der „Oberleutnant Neviny“ wartet bei den Neuen Rundschau] Die Novelle
wurde zum ersten Mal in: R. Michel: Die Verhüllte. Berlin: S. Fischer, 1907, S.
137-234 gedruckt.
15
bei der Österreichischen Rundschau ist eine kürzere ältere Novelle] „Die
Ameisen“. Erstdruck in: „Österreichische Rundschau“ 5 (1906), H. 63, S. 489493. Michel muss hier wohl meinen, dass die Novelle in der „Österreichischen
Rundschau“ schon erschienen ist. Vgl. dazu Michels Brief an Andrian vom
20.1.1906 aus Innsbruck: »Anfangs dieses Monats wollte ich der
Österreichischen Rundschau151 etwas schicken, weil sie mich schon lange um
etwas gebeten hat. Ich wählte die Novelle Ameisen aus dem Jahr 1902 und
änderte einiges an ihr. Es kam expreß der Korrekturbogen zurück und im
nächsten Heft kam die Novelle. Ich nahm dieses Verhalten als ein Kompliment
entgegen.«152
16
Auch die „Verhüllte“ hab ich nunmehr umgearbeitet] Vgl. Michels Brief an
Andrian vom 8.3.1906 aus Innsbruck: »Die letzte Zeit über beschränkte ich
mich nur auf Umarbeitungen. Da waren erst „Die Ameisen“, dann nahm ich
den Einakter „Oberleutnant Bjässnowaschi“ ein drittes Mal durch und endlich
jene verunglückte Novelle mit dem jungen Franzosen, die Dir einst so mißfiel.
Sie ist auf die Hälfte ihres früheren Umfangs zusammengeschmolzen. Ich
schickte sie an die Neue Rundschau und Bie schrieb mir recht entzückt von ihr.
Er nennt sie eine ausgezeichnete Arbeit; die orientalische Illusion so
wunderbar und der Abenteurerstil so reizvoll getroffen. Ich hoffe, daß sie in
der jetzigen Fassung auch vor Dir bestehn wird; ich stütze diese Hoffnung
151
Die „Österreichische Rundschau“ wurde von Alfred von Berger gegründet und erschien vom November 1904
bis 1924.
152
In: F. Delle Cave (Hrsg.): Correspondenzen, a. a. O., S. 37.
263
darauf, daß Du „Die Ameisen“ erst auch verworfen hast – allerdings nicht so
sehr wie „Die Verhüllte“.«153
Das Manuskript mit der 2. Fassung der Novelle „Die Verhüllte“ (Nr. 49)
enthält auf Seite 43r den Vermerk: »Umarbeitung 2.2.1906«.154
33
19
Langen] Im Verlag Albert Langens, dessen Sitz seit 1895 in München war,
ließen Autoren wie Heinrich Mann, Jakob Wassermann, Guy de Maupassant,
Émile Zola, Knut Hamsun, Björnstjerne Björnson usw. ihre Werke
veröffentlichen. Hier wurde u. a. die Monatsschrift „Simplicissimus“ gedruckt.
48. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 3. Februar 1907, Sonntag
ERLÄUTERUNGEN:
33
27
Poldy … Dein umgearbeitetes Stück] Es handelt sich um die dreiaktige
Fassung des Dramas „Der Jäger“, wie Michel auf dem Brief vermerkt (vgl.
kritischen Apparat zu Nr. 48). Diese ist in einer handschriftlichen Reinschrift
(Heft Nr. 93) überliefert. Das Stück trägt den Titel: »Der Jäger. Schauspiel in
drei Akten.« Hier auf Seite 9v ist eine Randbemerkung Hofmannsthals zu lesen:
»Gefährlich auf dem Theater (man lacht leicht darüber).«155 Vgl. auch
Andrians Karte an Michel vom 20.2.1907 aus Bukarest: »ich habe dem Hugo
Dein Stück zum Lesen gegeben in der neuen Fassung und er hat auch
versprochen Fischer wegen Deines Novellenbandes zu urgiren. Schreib dem
Hugo in dieser Sache.«156
Angesichts der Schwierigkeiten, eine Bühne für dieses Drama zu finden,
entschloss sich der Autor, Schnitzlers Rat folgend (vgl. Nr. 46), das Drama in
eine längere Novelle umzuarbeiten. Zu dieser letzten Arbeitsphase ist das
Notizheft Nr. 26 überliefert, welches die Niederschrift der Prosafassung
enthält. Das Manuskript ist undatiert. Erstdruck in: R. Michel: Das letzte
Weinen. Wien: Deutsch-österreichischer Verl., 1912, S. 7-140.
34
2
„Liebelei“] Schauspiel in drei Akten von Arthur Schnitzler, uraufgeführt am
9.10.1895 im Wiener Burgtheater.
153
In: DLA, NL L. v. Andrian.
In: ÖLA; NL R. Michel.
155
In: ÖLA NL R. Michel.
156
In: ÖLA NL R. Michel.
154
264
34
25
mahne ich Fischer ... wegen Deines Bandes] Vgl. Fischers Antwort Nr. 53.
49. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 8. März 1907, Freitag
ERLÄUTERUNGEN:
35
1
das Lob Bahrs für dieses Stück] „Der Jäger“. Michel bezieht sich auf den
Brief Bahrs vom 23.1.1907 (o. O.): »In aller Eile […] will ich Ihnen nur
geschwind sagen, dass ich Ihr Stück mit grossem Interesse gelesen und einen
starken Eindruck davon habe, die Bedenken Schnitzlers keineswegs teile, als
Director das Stück mit grosser Freude spielen würde, mir aber nicht verhehle,
dass es das Publikum, wie es nun einmal ist, nur befremden, vielleicht sogar
erbittern wird.«157
6-8
„Oberleutnant Bjässnowaschi“ ... in der älteren Form in Vertrieb] Vgl.
Kommentar zu Nr. 44.
9-10
Das Stück ist ins Französische übersetzt] Überliefert ist ein Manuskript (Heft
Nr. 175), in welchem sich folgendes Drama befindet: „Les Endiablés. Pièce en
un acte par Robert Michel. Traduction autorisé par Gérard Katsch.“ Die
Beschriftung stammt vom Autor und weist spärliche Korrekturen unbekannter
Hand auf. Auf Seite 44 ist die Datierung zu lesen: »6./2.1907«.158
11
Antoinetheater] Vgl. Ludwig von Fickers159 Brief an Michel vom 19.2.1907
aus Paris: »[...] für den Augenblick scheint mir die Tatsache wichtiger, dass
Ihr „Bjässnowaschi“ bei Antoine eingereicht wurde. Ich vermute, dass Sie
damit das Theater A. meinen, dessen Leitung seit dem Herbst Gemier, der
Exgemahl der Réjane, führt, während Antoine selbst das Odéon übernommen
hat.«160
1887 übernahm André Antoine das Theater Les Menus Plaisirs und taufte es in
Théâtre Libre um (von 1897 an hieß es Théâtre Antoine). Damit schuf er eine
literarische Bühne, die die Pariser Theaterpraxis revolutionierte. Hier ließen
157
In: ÖLA, NL R. Michel.
In: ÖLA, NL R. Michel. Seitenzählung durch den Autor.
159
Zu den Beziehungen Michels mit Ficker vgl. F. Delle Cave: Robert Michel als Mitarbeiter des „Brenner“.
Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte und zu den frühen Jahrgängen der Zeitschrift. In: „Mitteilungen aus dem
Brenner-Archiv“ 5 (1986), S. 63-72.
160
In: ÖLA, NL R. Michel.
158
265
die bedeutendsten Autoren der europäischen Moderne ihre Werke aufführen:
Ibsen, Hauptmann, Tolstoi, Strindberg, Zola usw.
35
11
Gegenwärtig übersetzt es ein Engländer] Überliefert ist ein sechs Blätter
umfassendes Typoskript (Nr. 174) in englischer Sprache mit dem Titel: »The
Russian Heart[.] A play in Three Acts«, welches offensichtlich auf dem Drama
„Das Russische Herz. Drama in 3 Akten“ (Typ. Nr. 112) basiert (vgl.
Kommentar zu Nr. 44). Der Umstand, dass sich das Typoskript unter den die
Filme betreffenden Dokumenten befindet, lässt dennoch die Vermutung zu, es
gehe dabei um ein Exposé für einen geplanten Film und daher nicht um die
hier gemeinte Übersetzung.161
13-14 Poldy erklärte den russischen Ton ... erklären] Diesbezüglicher Brief nicht
überliefert.
34
Ich trage mich ... viel Sonne in mein Leben bringen] Vgl. Kommentar zu Nr.
61
36
7
„eine schöne freundliche Gewohnheit des Daseins und Wirkens“] Zitat aus
Goethes „Egmont“, fünfter Aufzug, vorletzte Szene.162
11
von der bosnischen Landesregierung ein Stipendium zu bekommen] Vgl.
Kommentar zu Nr. 51.
17
Der Fischer zieht mich nun beiläufig fünf Jahre hin] Vgl. Michels Brief an
Andrian vom 8.3.1906 aus Innsbruck: »Nunmehr ist Fischer bereit, einen Band
meiner Prosa herauszugeben. Ich bin noch in Unterhandlung mit ihm. Der
Band wird entweder schon im Mai oder erst im Herbst erscheinen. Wir können
uns noch nicht recht einigen, welche Arbeiten er enthalten soll. Fischer ist
dafür, daß die „Verhüllte“ unbedingt mitgenommen wird; er möchte sie aber
vorher gern in der Rundschau bringen, und so könnte der Band erst im Herbst
kommen. Mir wäre es aber wichtig, noch vor dem Sommer gedruckt zu werden.
Ich glaube, es wäre ein ausgezeichneter Rettungsanker, um mich in meiner
jetzigen Stellung zu erhalten. | Natürlich macht es mir viel Freude, daß meine
Arbeiten endlich gesammelt herauskommen und daß ich für sie einen so
bedeutenden Verlag gefunden habe.«163
161
In: ÖLA, NL R. Michel.
Vgl. Johann Wolfgang von Goethe: Goethes Werke. Bd. 9. Hrsg. im Auftr. der Großherzogin Sophie von
Sachsen. Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger, 1890 (unveränd. Nachdr., Weimar: Böhlau, 1999), S. 299.
163
In: ÖLA, NL R. Michel.
162
266
36
24
„Der steinerne Mann“, den ich im Sommer ... begonnen habe] Die erste
Fassung des Romans ist in den Notizheften Nr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8
überliefert.164 Eine Datumsangabe ist im Heft Nr. 4 zu finden: »Der steinerne
Mann. | Nur – Angefangen 8. XII. 1905. | dann erst wieder aufgenommen im
Sommer 1906 Klenau.«165 Im August 1907 war diese erste Phase der
Niederschrift beendet, wie Michel Hofmannsthal am 19.8.1907 (Nr. 55)
mitteilt. Zur weiteren Umarbeitung vgl. Kommentar zu Nr. 61.
Erstdruck: R. Michel: Der steinerne Mann. Berlin: S. Fischer, 1909.
30-31 Deine gesammelten Prosaschriften] Mit der Herausgabe der „Prosaischen
Schriften gesammelt in vier Bänden“ nahm sich S. Fischer vor, die Konkurrenz
des Insel-Verlages zu schlagen, der für das Jahr 1907 das Erscheinen der
„Gesammelten Gedichte“ angekündigt hatte. Die ersten zwei Bände tragen das
Erscheinungsjahr 1907 (der zweite lag aber im Spätherbst 1906 bereits vor).
Aufgrund der schlechten Verkaufszahlen wurde das Projekt stillgelegt. Erst
1917 kam der dritte Band heraus, während der vierte nie zusammengestellt
wurde.166
Auch davon erhielt Michel ein gewidmetes Exemplar, vgl. Widmungen.
37
5
Dein Eintreten für Hearn] Lafcadio Hearn, Sohn eines irischen
Militärchirurgen und einer Einheimischen der griechischen Insel Lefkas,
verbrachte die Jugend in Dublin, zog mit neunzehn Jahren nach Cincinnati,
Ohio, wo er als Journalist arbeitete. Seit 1890 lebte er in Japan, wo er seit
1896 als Professor für englische Literatur an der Universität Tokio tätig war.
Die Wichtigkeit seiner Vermittlung der japanischen Kultur unterstreicht auch
Hofmannsthal in seinem Nekrolog. Vgl. H. v. Hofmannsthal: Lafcadio Hearn.
Geschrieben unter dem Eindruck von Lafcadio Hearns im Herbst 1904
erfolgten Tode. L. Hearn, Kokoro, mit Vorwort von Hugo von Hofmannsthal,
einzig autorisirte [sic!] Übersetzung aus dem Englischen v. B. Franzos, Rütten
& Loening, Frankfurt a. M. 1905, S. 4-8.167
164
In: ÖLA, NL R. Michel.
In: Heft Nr. 4, S. 1r. In: ÖLA, NL R. Michel.
166
Vgl. dazu P. de Mendelssohn: S. Fischer und sein Verlag, a. a. O., S. 493-496.
167
Auch in: GW RA I, S. 331-333. Laut H. Webers Angabe sollte der Nekrolog zuerst in der Tageszeitung (nicht
zu verwechseln mit der Wochenschrift, die zu diesem Zeitpunkt bereits eingegangen war): „Die Zeit“, 2.12.1904,
erschienen sein. Dies wurde überprüft und konnte nicht bestätigen werden. Vgl. H. Weber: Hugo von
Hofmannsthal. Bibliographie, a. a. O., S. 453.
165
267
37
8
jene Novelle von dem Löwenbändiger, der seine Lieblingstiere vergiftet]
Michel bezieht sich auf eine Passage aus dem Vortrag „Der Dichter und diese
Zeit“, in der Hofmannsthal eine Anspielung auf Herman Bangs Novelle
„Fratelli Bedini“168 macht.169 Bemerkenswert ist, dass Hofmannsthal den
Schluss der Novelle leicht verändert erzählt, was vielleicht mit ein Grund sein
könnte, warum er weder den Titel noch den Autor erwähnt.
12
Deinen Vortrag über den Dichter und diese Zeit] Siehe oben.
15-17 Die Toten stehen ihm auf ... immerhin sie stehen ihm auf] Wortwörtliches
Zitat aus Hofmannsthals „Der Dichter und diese Zeit“.170
20-21 etwas über Deine Kinder ... Christine, Eberhard] Christiane (Maria Anna
Katharina Pompilia) wurde am 14.5.1902 als erstes von drei Kindern in
Rodaun geboren (sie starb am 5.1.1987 in New York). Ihr folgten Franz
Eberhard (vgl. Kommentar zu Nr. 35) und Raimund Heinrich Hugo (26.5.1906,
Rodaun – 20.3.1974, London?).
50. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 15. März 1907, Freitag
ERLÄUTERUNGEN:
38
1
Burian] Stefan Graf Burián-Rajecz war von 1893 bis 1912 k. u. k.
Finanzminister, und als solcher für die Verwaltung Bosnien-Herzegowina
zuständig. Zur Erwägung eines Einschreitens Andrians bei Burián vgl.
Kommentar zu Nr. 51.
6
an Fischer heute vormittags ... geschrieben] Brief nicht überliefert.
9-10
Sobald seine Antwort einläuft, übermittle ich sie Dir] Vgl. Nr. 52
14
Das Stück aus dem russ. japan. Krieg] „Oberleutnant Bjässnowaschi“.
168
Vgl. H. Bang: Exzentrische Novellen. Berlin: S. Fischer, 1905, S. 5-48).
H. v. Hofmannsthal: Der Dichter und diese Zeit“. In: GW RA I, S. 54-81, hier S. 71. Erstdruck in: „Die Neue
Rundschau“ 18 (1907) S. 257-276.
170
In: GW RA I, S. 69.
169
268
51. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 17. März 1907, Sonntag
ERLÄUTERUNGEN:
38
24
die einfache Kaution] Vgl. Kommentar zu Nr. 19.
39
10
ein Kapitel meines Romans] „Der steinerne Mann“, vgl. Kommentar zu Nr.
49.
16
Gesuch an die Bosnische Landesregierung ... den Poldy finden wird] Die
Briefe an Andrian, in denen Michel seine Absicht äußert, ein Stipendium von
der bosnischen Landesregierung anzustreben, sind nicht überliefert, wohl aber
zwei Antworten Andrians an Michel. Am 26.4.1907 schreibt er aus Bukarest:
»Die Frage mit der Widmung verstehe ich nicht ganz, finde aber, Du sollst
jedenfalls alles machen um das bosnische Stipendium zu bekommen.«171 Am
17.6.1907 (aus Odessa) bittet er um weitere Erklärung, ohne dabei seine
Zweifel unerwähnt zu lassen: »Bitte schreib mir, was es mit dem bosnischen
Preis für eine Bewandtnis hat. Wofür er ausgesetzt ist und wie hoch er ist und
wer ihn vergiebt. Mit der Empfehlung an Burian [sic] ist es eine eigene Sache.
Ich kann ihm doch eigentlich nur empfehlen Deine Geschichten zu lesen, nicht
Dir den Preis zu geben, nur auf mein Urtheil hin. Nun fürchte ich aber, dass
Burian, wie ich ihn kenne, die auffälligen Fehler in den beiden langen
Geschichten mehr abstossen werden, als ihn die ja auch in diesen vorhandenen
Vorzüge anziehen dürften. Ich glaube mit einem Wort nicht, dass er zu Deinem
Publicum zu gewinnen sein wird. Andrerseits würde er gewiss Dir nie, gegen
seine Überzeugung, den Preis zuerkennen. So erhoffe ich mir nicht viel von
einem Einschreiten bei ihm. Immerhin bitte ich Dich mir den Sachverhalt
genau zu expliciren, damit ich mit voller Sachkenntnis urtheilen kann. Würde
vom Podvelez [sic] allein genügen, den Preis zu erlangen so würde ich Dir
rathen, dich um ihn zu bewerben.«172
Zu diesen Dokumenten sei der Briefentwurf Michels hinzugefügt, in dem er sein
Gesuch formuliert:
»In äußerst bedrängter Lage bitte ich zur Herstellung des materiellen
Gleichgewichtes um ein Stipendium. Ich bin k. u. k. Oberleutnant im bosnischherceg. I. R. Nro. 4 in Mostar und bin der Autor des beiliegenden
171
172
In: ÖLA, NL R. Michel.
In: ÖLA, NL R. Michel.
269
Novellenbandes „Die Verhüllte“. Zu meiner Bitte bewegen mich folgende
Gründe:
Bekanntlich ist die materielle Stellung eines Subalternoffiziers durchaus
nicht glänzend. Bei mir ist sie umso düsterer, da ich vor vier Jahren nach
wiederholtem Vorlegen eines Majestätsgesuchs mit unzureichender Kaution
heiraten durfte. Schon vorher war eine Reise nach Italien, die für meine
geistige Entwicklung unumgänglich geworden war, nur durch die Aufnahme
eines größern Darlehns durchführbar geworden. Überdies wurden meine
Schulden im Laufe der Jahre durch Ausgaben für Sprachunterrichte und für
unbedingt notwendige Studienbehelfe und Bücher stetig vergrößert. Nun hatte
ich noch das Unglück, daß ich nach siebenj. Tätigkeit als Lehrer an der
Inft.K.S. in Innsbruck zum Rgt. rückversetzt wurde. Das bedeutet den empfind.
Wegfall der Lehrerzugabe im Betrage von K 48 monatlich. Die
Transferierungsgebühren sind leider so gering, daß sie nur einen Bruchteil der
Übersiedlungskosten decken würden. So war ich tatsächlich gezwungen die
Möbel in Innsbruck zu lassen und Frau und Kind zu den Eltern nach Böhmen
zu schicken.
Unter diesen widrigen äußeren Verhältnissen müsste meine
Schaffenskraft erlahmen. Deshalb bitte ich, es mir durch Zuweisung einer
größeren Geldsumme zu ermöglichen, daß ich mich wieder mit meiner Familie
vereinigen, die Übersiedlung nach Mostar bewirken und wenigstens die
dringendsten Schulden begleichen kann.
Ich bin im Jahre 1876 in Chabeřic an der Sazawa geboren, wo der
Vater kais. Verwalter war. Mein Vater war der Sohn eines deutschen
Magistratsbeamten in Prag. Als wir Kinder schulpflichtig geworden waren,
ließ er sich in einen deutschen Ort versetzen und zwar nach Pl. bei Leitm.173
Von da aus besuchte ich die Volksschule in P. dann kam ich auf das Altstädter
Staatsgymnasium in Prag. Nach dem Tode meines Vaters trat ich aus der
Tertia in die Prager Kadettenschule ein. Meine mittellose Mutter lebt mit
meinen zwei Schwestern in Chrudim, wo sich die ältere Schwester als deutsche
Lehrerin fortbringt.
Mein materieller Erfolg als Schriftsteller war bisher sehr gering,
obzwar ich Mitarbeiter der literarisch vornehmsten Zeitschriften bin. Mit dem
Verlage S. Fischer habe ich einen ziemlich günstigen Vertrag geschlossen,
jedoch muß ich auf die erste Abrechnung bis zum Herbst 1908 warten.
Dagegen ist der künstl. Erfolg des Buches recht ermutigend für mich. In der
leitenden Presse des In- und Auslandes erscheinen fortgesetzt anerkennende
Besprechungen. (Die Prage [sic] Blätter haben allerdings – wohl in
Unwissenheit des Umstandes, daß ich ein Deutschböhme bin – nur den
Waschzettel des Verlegers abgedruckt.)
Zum Schlusse bitte ich, die Angelegenheit in einer Weise zu behandeln,
daß dieser Schritt meinen vorgesetzten Behörden nicht bekannt wird, da mir
sonst daraus Unannehmlichkeiten erwachsen könnten.
173
Ploschkowitz bei Leitmeritz.
270
In der Hoffnung auf eine günstige Erledigung des Gesuches, die mich
aus meiner Notlage befr., meine Schaffensfreude wieder beleben würde,
zeichne ich mich in
aller Ergebenheit
R. M.
O. bh. Rgt. 4 Mos«.174
Über den Erfolg oder Misserfolg seines Gesuches berichtet Michel an keiner
Stelle.
(52. S. Fischer an H. v. Hofmannsthal
Berlin 19. März 1907)
Beilage zu Nr. 52, vgl. kritischen Apparat.
ERLÄUTERUNGEN:
den soeben eingetroffenen Vertrag aus England] Den Inhalt des Vertrags dürften die
Aufführungs- und Veröffentlichungsrechte des Dramas (und nicht der Oper) „Elektra“
ausgemacht haben.175
Mrs. Campbell ... Mr. Symons] Die bedeutende englische Schauspielerin Beatrice Stella
Patrick-Campbell beabsichtigte, Hofmannsthals „Elektra“ zu spielen, und ließ aus diesem
Grund Arthur William Symons eine Übersetzung des Dramas anfertigen. »In der Tat wurde
1908 im New Theatre in London „Elektra“ mit ihr [d.h. Stella Patrick Campbell] in der
Hauptrolle aufgeführt, später wiederholt in Edinburgh und in den USA.«176
die erste Correctur des Prospekts ... Die prosaischen Schriften] Nicht ermittelt.
53. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 22. Mai 1907, Mittwoch
ERLÄUTERUNGEN::
40
4
in meinem Buch] R. Michel: Die Verhüllte. Berlin: S. Fischer, 1907.
174
In: Notizheft Nr. 5, S. 67r, 68r, 69r, 70r, 70v und 71r. In: ÖLA, NL R. Michel.
Die von mir beauftragten Recherchen im ÖStA, die Herbert Hutterer in den Beständen „4.1 k. u. k.
gemeinsames Finanzministerium, Präsidium“ sowie „4.2 k. u. k. gemeinsames Finanzministerium, allgemeine
Abteilungen“, jeweils für den Jahrgang 1907, durchgeführt hat, blieben leider ohne Erfolg, nicht zuletzt deshalb,
weil die Ministerialkorrespondenz für das k. u. k. gemeinsame Ministerium nicht erhalten ist.
175
Vgl. dazu P. de Mendelssohn: S. Fischer und sein Verlag, a. a. O., S. 434. Vgl. auch Brief Nr. 108.
176
Mary E. Gilbert: Arbeitsbericht aus England. In: HB 2 (1969), S. 97-101, hier S. 98.
271
40
10-11 mein neuer Roman fertig sein] „Der steinerne Mann“. Vgl. Kommentar Nr.
49.
54. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Lido di Venezia, Mitte Juni 1907
DATIERUNG: Das genaue Datum kann nicht festgelegt werden. Zur Orientierung vgl. Gertys
Brief an Michel vom 3.6.1907 (Nr. I), in dem sie schreibt, ihr Mann sei in Italien, sie würde
»in circa 10 Tagen« den Vertag – den Michel vermutlich mit einem nicht überlieferten Brief
nach Rodaun geschickt hatte – selbst nach Venedig mitnehmen.177
ERLÄUTERUNGEN:
40
17
den … Vertrag] Gemeint ist der Vertrag zwischen dem S. Fischer-Verlag und
R. Michel. Ein Exemplar dieses Vertrages wurde nicht gefunden.
22
wenn Du in Innsbruck darüber schreibst] In seinem vorausgehenden, nicht
überlieferten Brief muss ihn Michel über seine Absicht informiert haben, eine
Rezension der Hofmannsthalschen „Prosaischen Schriften“ (vgl. dazu
Kommentar zu Nr. 49) für eine Innsbrucker Zeitung zu schreiben, vgl.
Kommentar zu Nr. 55.
55. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Klenau, 19. August 1907, Montag
ERLÄUTERUNGEN:
41
7
meine Besprechung Deiner Prosaischen Schriften] R. Michel: Die
Prosaischen Schriften von Hugo von Hofmannsthal. In: „Innsbrucker
Nachrichten“, 17.8.1907, S. 17.
8
weil vorerst eine Besprechung meiner Novellen erscheinen sollte] Josef
Barbolani: Die Verhüllte. Ein Novellenbuch. In: „Innsbrucker Nachrichten“,
5.8.1907, S. 1-3.
177
Zum Abfassungsort vgl. auch Hofmannsthals Brief an E. v. Bodenhausen vom 18.6.1907 aus Venedig, Grand
Hôtel des Bains. In: BW Bodenhausen, S. 94f.
272
41
17-18 ein neues Stück von Dir in Berlin zur Aufführung kommen soll] Es handelt
sich um die Prosakomödie „Silvia im ‚Stern‘“, an der Hofmannsthal im
Sommer 1907 mit großem Elan arbeitete, sodass er mit ihrer Fertigstellung bis
Anfang Oktober rechnete und mithin den Plan gefasst hatte, sie im Januar
1908 in Berlin durch Max Reinhardt inszenieren zu lassen. Die unerwartete
Stockung, die ihn etwa Mitte September befall (vgl. Nr. 57), machte dies
unmöglich. Die Komödie wurde nie vollendet und blieb ein Fragment.178
23
meinen ... Roman Der steinerne Mann beendigt] Vgl. Kommentar zu Nr. 49.
24
bei Poldy angefragt, ob ich ihn ihm gleich schicken kann] Es sind keine
Briefe von Michel an Andrian aus diesem Jahr erhalten, wohl aber Andrians
Antwort vom 7.9.1907 aus Sinaia: »ich bin jetzt mit Arbeit überladen […] und
will Dir nur zweierlei sagen. […] Dass ich sehr gern Deinen „steinernen
Mann“ hätte und Dir sehr gern meine Ansicht über die Arbeit sage, wenn Du
derselben auch voraussichtlich nicht folgen wirst.«179
28-29 Schnitzler ... anerkennende Zeilen über mein Buch] Vgl. Schnitzlers Brief
vom 27.7.1907 aus Waldbrunn bei Welsberg: »ich habe, auf einer kleinen
Reise, Ihr Novellenbuch „die Verhüllte“ gelesen; in eine Welt, von der ich
wenig wußte einen rein belohnten Blick gethan; mich an der schönen
Einfachheit Ihrer Darstellung sehr erfreut und danke Ihnen herzlich.«180
Daraufhin antwortete Michel am 3.8.1907 aus Klenau: »Ihre anerkennenden
Zeilen haben in mir die größte Freude hervorgerufen. Sie kamen mir gerade in
einem solchen Augenblick, da sie mir das sein konnten, was einem müden
Wanderer auf dem Wege eine frische Quelle ist; ich brauchte zu den letzten
Seiten meines neuen Romans sehr notwendig, daß meine Zuversicht irgend
gehoben würde. | Ich hatte mich nicht getraut, Ihnen ein Exemplar meines
Buches zu übersenden, weil ich mir dachte, daß Sie manches Unausgeglichene,
besonders in der letzten Novelle, eher abstoßen könnte. Und von Ihnen nach
der Lektüre des Buches einen Dank zu empfangen, mußte mich gleichzeitig
beschämen; denn wie viel hätte vorerst ich zu danken für so manches, was ich
bewußt, und wohl für vieles, was ich unbewußt von Ihnen für meine Prosa
genommen habe. Vermöchte ich nur auch im Drama von Ihnen zu lernen!«181
178
Vgl. SW XX, S. 93-103, insbesondere 96f.
In: ÖLA, NL R. Michel.
180
In: ÖLA, NL R. Michel.
181
In: DLA, Marbach, Teil-NL A. Schnitzler.
179
273
42
2-3
Geschäftserfolg … 2000 … nichts gedruckt.] „Die Verhüllte“ erschien im
Mai 1907 in zwei Auflagen (2150 Kopien), wovon am 30.6.1908 lediglich 527
Kopien verkauft wurden.182 Zu weiteren Auflagen des Buches kam es nicht.
4-5
das Neue Wiener Tagblatt ein Feuilleton … angekündigt wurde] Es
handelt sich vermutlich um eine nicht ermittelte183 Besprechung des
Novellenbandes „Die Verhüllte“. Zur Zeitung vgl. Kommentar zu Nr. 16.
56. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 10. Oktober 1907, Donnerstag
ERLÄUTERUNGEN:
42
12-13 die geplanten Änderungen] Zur ersten Arbeitsphase am Roman „Der
steinerne Mann“ vgl. Kommentar zu Nr. 49.
14-15 einen neuen Kommandanten] Nicht ermittelt.
43
25
R. K. Ministerium] Reichskriegsministerium.
11
(wohl allein)] Ohne dass ihm seine Familie folgen konnte, vgl. Nr. 58.
12
einen langen Urlaub zu bekommen] Vgl. Kommentar zu Nr. 61.
13
in den Ruhestand zu gehn] Erst im Juni 1913 gelang es Michel, in den
Ruhestand versetzt zu werden.184
24-25 bei Fischer ..., daß er die Auflagen vorausbezahlt?] Ob Hofmannsthal
diesbezüglich einschritt, ist nicht bekannt. Jedoch ist sicher, dass Michel die
erhoffte Vorausbezahlung von S. Fischer erhielt, wie Michels Brief an
Hermann Hesse vom 26.12.1907 beweist: »Die Vereinigung mit der Familie
wurde mir durch einen Vorschuß von S. Fischer ermöglicht.«185
27-28 Um den Einakter Bjässnowaschi ... das Deutsche Theater Berlin] Nicht
ermittelt.
27
ersuchte den Verlag] Gemeint ist die Theaterabteilung des S. FischerVerlags.
29
die alte Fassung, die auch Du gelesen hast] Vgl. Nr. 50.
182
Vgl. Tantièmen-Abrechnungen des S. Fischer-Verlages vom 30.8.1908. In: ÖLA, Nachlass R. Michel.
Eingesehen wurde das „Neue Wiener Tagblatt“ vom 19.8.1907 bis zum 3.10.1907.
184
Vgl. Makularpare. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb.
1876.
185
In: DLA, NL H. Hesse.
183
274
43
30
das Raimundtheater] 1893 gegründete Wiener Bühne in der Wallgasse (VI.
Bezirk). Kontakte zwischen Michel und Mitarbeitern des Raimundtheaters
wurden nicht ermittelt.
31
vor der bosnischen Landesregierung] Vgl. Kommentar zu Nr. 51.
57. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 14. Oktober 1907, Montag
ERLÄUTERUNGEN:
44
14-15 Stockung ... in einer fürs Theater bestimmten Arbeit] Hans-Georg Dewitz
nimmt diese Mitteilung unter die Zeugnisse zur Entstehung von „Silvia im
‚Stern‘“.186
58. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 20. und 21. Oktober 1907, Sonntag und Montag
ERLÄUTERUNGEN:
44, 26-45, 1
Im Jänner käme ich nach Sarajevo in die Korpsschule] Nicht passiert: Vgl.
Michels Brief an L. v. Ficker vom 14.11.1907 aus Mostar: »Von meiner Frau
hab ich gute Nachrichten; hätte ich geahnt, daß ich nicht in die Korpsschule
nach Sarajevo komme, so hätte ich sie gleich mitgenommen.«187
59. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Mostar
Rodaun, 19. Dezember 1907, Donnerstag
45
14
Ende November meine Arbeit abbrechend nach Deutschland] Gemeint st
wohl die Arbeit an „Silvia im ‚Stern’“, wie folgender Tagebucheintragung zu
entnehmen ist: »Der stockenden Arbeit an der Silvia müde, fahre 23ten
November nach Dresden«.188 In Dresden wohnte das befreundete Ehepaar
Helene und Alfred von Nostitz-Wallwitz, bei denen Hofmannsthal auch
während dieses Aufenthalts wohnte.189 Hier traf er sich außerdem mit der
186
Vgl. SW XX, S. 96 u. 231.
In: BA, NL L. v. Ficker, Inv. Nr. 31/38-2.
188
In: SW XX: 234.
189
Vgl. BW Nostitz, S. 167.
187
275
befreundeten amerikanischen Tänzerin Ruth St. Denis, vgl. seinen Brief an
Helene von Nostitz von Anfang Dezember 1907.190
45
16
Deine Novelle] „Der steinerne Mann“, den Michel aber als Roman
bezeichnete.
25
„März“] „März. Halbmonatsschrift für deutsche Kultur“ erschien in München
von 1907 bis 1919 (ab 1911 wöchentlich). Zu Michels Versuchen, mit der
Redaktion des „März“ Kontakt aufzunehmen vgl. seinen Brief vom 26.12.1907
aus Klenau an den Mitherausgeber Hermann Hesse: »Mein Lesekreis scheint
bis jetzt trotz einiger günstiger Besprechungen meines Novellenbandes „Die
Verhüllte“ recht klein zu sein. Dieses Übel ginge wohl dadurch zu mildern, daß
ich selbst neue Leser suche. Und ich denke da besonders an die Leser des
„März“. Denn, wenn ich meine neue Arbeit wieder der Neuen Rundschau
gebe, so bleibe ich in demselben Kreisel und ich möchte gar so gerne einmal
auch anderswo mittun. Deshalb möchte ich Sie mit einem neuen Roman „Der
steinerne Mann“ um die Vermittlung beim „März“ bitten.«191 Vgl. auch Michel
an Ludwig von Ficker vom 7.1.1908 aus Klenau: »Von Hofmannsthal konnte
ich die Lektüre des Steinernen Mannes nicht erreichen, so fragte ich mich
letzthin bei Hesse an, wie es beim März wäre. Er antwortete sehr freundlich,
mußte aber ablehnen, da die Vorräte dort weitaus im voraus den Bedarf für
dieses Jahr überschreiten. Daraufhin schickte ich es an S. Fischer und will es
ihm überlassen, was er damit machen will.«192
27-28 Die letzte Nummer der Rundschau ... Alfred Gold] Vgl. Alfred Gold:
Österreicher. In: „Die Neue Rundschau“ 18 (1907) Bd. 2, S. 1534f. Zusammen
mit „Die Verhüllte“ wird hier auch Peter Altenbergs (ebenfalls 1907 bei S.
Fischer erschienenes) „Märchen des Lebens“ rezensiert.
190
Vgl. BW Nostitz, S. 46.
In: DLA, NL H. Hesse.
192
In: BA, NL L. v. Ficker, Inv. Nr. 31/38-3.
191
276
60. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Mostar
Rodaun, 5. April 1908, Sonntag
ERLÄUTERUNGEN:
46
8
ich bin vorgestern aus Berlin zurück] Der Aufenthalt in Berlin dauerte vom
20.2. bis zum 3.4.1908. 193 Am 30.3.1908 wurde „Der Thor und der Tod“ in
den Kammerspielen des Deutschen Theaters durch Max Reinhardt aufgeführt.
Die Musik für die Geige des Todes komponierte Eugen d’Albert.
8
fahre in 5 Tagen nach Griechenland] Am selben Tag schreibt Hofmannsthal
an Kessler: »Meine Ankunft Athen ist am 16ten.«194 »Hofmannsthals Ankunft in
Athen war, da Kessler und Maillol195 von Frankreich aus reisten, zunächst für
den 16., dann für den 17. April vorgesehen. Diese Planung wurde durch eine
Erkränkung Maillols zunichte. Erst zwei Wochen später nahm Hofmannsthal
dann das Schiff von Triest nach Patras, um von dort mit der Bahn weiter nach
Athen zu fahren.«196
9
das Stück] „Mejrima“, laut Michels eigenhändigem Vermerk, vgl. kritischen
Apparat zu Nr. 60.
10-11 Moritz Heimann dem Lektor des Fischer’schen Verlages] Moritz Heimann
war Schriftsteller. Von 1895 bis zu seinem Tod war er als Lektor des S.
Fischer-Verlages tätig.197
12-13 an den Theatern von Brahm oder Reinhardt] Otto Brahm war seit 1905
Direktor des Lessing-Theaters in Berlin. Max Reinhardt war hingegen
Eigentümer und Direktor des Deutschen Theaters.
19-20 Stück eines jungen Russen ... mit „Thor und Tod“ gespielt] Gemeint ist
Ossip Dymow, dessen Stück „Nju“ hieß. Die Regie führte Max Reinhardt.198
23-24 Das Berliner Theater ... zwei neue ... Directoren]»Das Th. wurde unter der
Direktion Meinhard und Bernauer199 am 16. September 1908 neu eröffnet.«200
193
Vgl. Hofmannsthals Karte an Kessler vom 24.2.1908 aus Berlin, in BW Kessler, S. 178.
In: BW Kessler, S. 178.
195
Aristide Maillol, französischer Bildhauer und Zeichner.
196
In: W. Volke: Unterwegs mit Hofmannsthal. Berlin – Griechenland – Venedig. Aus Harry Graf Kesslers
Tagebüchern und aus Briefen Kesslers und Hofmannsthals. In: HJ 35/36 (1987), S. 50-104, hier 52. Zu dieser
Reise vgl. auch: Burkhard Stenzel: Harry Graf Kessler. Ein Leben zwischen Kultur und Politik. Weimar, Köln,
Wien: Böhlau, 1995, S. 117-126.
197
Vgl. P. de Mendelssohn: S. Fischer und sein Verlag, a. a. O., S. 186.
198
Vgl. SW III, S. 431 u. 473.
199
Carl Meinhard und Rudolf Bernauer begannen ihre Karriere als Schauspieler am Berliner Lessingtheater
unter Otto Brahm.
200
In: „Neues Theater-Almanach“ 20 (1909), S. 279.
194
277
46
24-25 Albert Heine vom Burgtheater] Albert Heine war von 1900 bis 1905, dann
ständig seit 1910 am Wiener Hofburgtheater engagiert. Von 1918 bis 1921 war
er dessen Direktor.
28
Inliegend ein Brief an Zobeltitz] Hanns von Zobeltitz war von 1896 bis zu
seinem Tod Herausgeber und Redakteur der Zeitschriften des Verlages
Velhagen & Klasing, und zwar der Wochenzeitschrift „Daheim. Ein deutsches
Familienblatt mit Illustrationen“ sowie der „Velhagen & Klasings
Monatshefte“. Michel wünschte sich offensichtlich, einen Kontakt zu diesen
angesehenen Zeitschriften herzustellen, und hatte Hofmannsthal um eine (nicht
ermittelte) Empfehlung gebeten. Vgl. auch Nrn. 61 und 63, sowie die
Kommentare dazu.201
47
1-2
Schreib einmal an Moriz Heymann wie er Dein Stück findet] Michel muss
diesem Rat gefolgt sein, jedoch ließ sich sein Brief im Nachlass des S. FischerVerlags (DLA) nicht ausfindig machen.202 Dagegen ist Heimanns Antwort vom
16.7.1908 überliefert: »ich hätte Ihnen gerne nach Empfang Ihres Briefes
geantwortet, brauchte aber dazu Ihr Drama, das ich zwar noch in Erinnerung
habe, aber doch nicht in so treuer, wie nötig ist, um darüber etwas zu sagen.
Das Berliner Theater hatte das Drama abgelehnt und ich ließ das Exemplar
dort einfordern; nun höre ich aber, dass das Stück, versehentlich, ohne dass
mir Mitteilung gemacht wäre [sic], dem Kleinen Theater eingereicht sei und
mir also entzogen ist. Ich getraue mich nicht, aus der Erinnerung mehr über
das Werk zu sagen, als dass es mir hinter der Novelle zurückzustehen schien.
Ich hatte den Eindruck, als ob es technisch nicht straff genug – ich möchte
sagen: nicht zweckbewusst genug – gearbeitet sei und dadurch die Vorzüge der
Arbeit: das Poetisch-Ethnographische, die Naivität und Simplizität der
Charaktere, das Pittoreske und dabei Treuherzige der Situationen, an ihrer
Wirkung Einbusse erlitten.«203
201
Zu Michels Kontakten zu den Zeitschriften des Verlages Velhagen & Klasing gehört auch seine Teilnahme an
einem vom „Daheim“ ausgerufenen literarischen Wettbewerb (vgl. „Daheim. Ein deutsches Familienblatt.“ 44
(1907/1908), Nr. 17, S. 1), bei dem er allerdings keinen Erfolg erzielen konnte. Vgl. dazu Michels Brief an
Ficker vom 15.3.1908 aus Mostar: »Ganz müßig war ich während der „Krankheit“ doch nicht. Ich habe zwei
ältere Novellen für die Novellenkonkurrenz der Familienzeitschrift „Daheim“ hergerichtet.« (In: BA, NL L. v.
Ficker, Inv. Nr. 31-38-6.) Siehe ebenso Michels Brief an denselben vom 30.5.1908 aus Innsbruck: »In der
„Literatur“ hatte ich in den letzten Monaten viel Pech. „Daheim“ gab nicht nur keinen Preis, sondern refusierte
gründlich. Velhagen & Klasing schickte mir alles zurück […].« (In: BA, NL L. v. Ficker, Inv. Nr. 31-39-1.)
202
Ich danke Ingrid Kussmaul (DLA) für ihre Nachforschungen.
203
In: ÖLA, NL R. Michel.
278
61. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 21. November 1908, Samstag
ERLÄUTERUNGEN:
47
5-9
den Brief an Zobeltitz … zweimal zwei Arbeiten … abgelehnt] Unter
anderem handelt es sich – wie Michel in Nr. 63 erklärt – um die Sendung
zweier Kapitel aus seinem Buch über Mostar und seine Landschaft (siehe
unten), wozu ihn auch M. Heimann geraten hatte (siehe ebenso unten).
6
weil ich Dich auf Reisen wußte] Wohl ist die Reise nach Griechenland
gemeint, vgl. Kommentar zu Nr. 60.
13-14 in Prag ... Verleger für mein Buch über Mostar (mit Photographien)] Das
Verlagshaus hieß Carl Bellmann; das Buch, für das Hauptmann Wilhelm
Wiener die photographischen Aufnahmen besorgte, kam 1909 heraus. Vgl.
dazu Michels Brief an Andrian vom 12.11.1908 aus Innsbruck: »Auch mit
einem Verlag (Carl Bellmann) hab ich dort einen ziemlich guten Kontrakt für
ein Mostarbuch geschlossen. Ich habe mich nämlich in Mostar mit einem
Hauptmann204, der ausgezeichnete Photographien macht, zusammengetan; wir
wollen ein Buch über Mostar herausgeben, Schilderungen mit photogr.
Aufnahmen. Bisher hab ich aber nur sehr weiniges [sic] von diesem Buch
schreiben können, indessen in einigen Tagen kann ich mich wohl dieser Arbeit
widmen.«205
Für dieses Buch muss zunächst wohl der Fischer-Verlag in Betracht gezogen
worden sein, der sich aber für eine solche Publikation nicht erwärmen ließ.
Vgl. dazu M. Heimanns Brief vom 16.7.1908: »Was Ihr geplantes, mit
Photographien zu schmückendes Landschaftsbuch angeht, so habe ich mit
Herrn Fischer darüber gesprochen und bin mit ihm einig, dass ein Verlag
dafür schwer zu finden sein wird. Arbeiten dieser Art werden aber mit grossem
Vergnügen von Zeitschriften angenommen und ich glaube, dass sie bei der
„Woche“, bei Velhagen & Klasing, in Westermanns Monatsheften206, aber
auch in den populären illustrierten Zeitschriften der Deutschen Verlagsanstalt,
sehr willkommen wären.«207
204
Wilhelm Wiener.
In: ÖLA, NL R. Michel.
206
Unterhaltungs- und Familienzeitschrift, gegründet 1856.
207
In: ÖLA, NL R. Michel. Notabene: Michel musste zum Zeitpunkt, da er diese Ratschläge Heimanns erhielt,
die Zeitschriften Zobeltitz’ bereits kontaktiert haben.
205
279
Erstdruck: R. Michel: Mostar. Mit photographischen Aufnahmen von Wilhelm
47
Wiener. Prag: C. Bellmann, 1909.
16
Angelo Neuman] Angelo Neumann war von 1885 bis 1910 Direktor des
Deutschen Landestheaters in Prag.208
16-20 Paul Eger ... Mejrima ... zur Uraufführung angenommen] Vgl. dazu
Michels Brief an Andrian vom 12.11.1908 aus Innsbruck: »Vor einigen Tagen
bekam ich vom Dramaturgen, einem jungen Wiener, Paul Eger (Dichter der
Mandragola209), die Nachricht, dass die Annahme ziemlich bestimmt ist.«210
Paul Felix Eger wurde gleich nach dem Studium in Wien und Berlin
Dramaturg und Oberregisseur am Deutschen Landestheater in Prag, wo er bis
1912 blieb.
„Mejrima“
wurde
am
24.1.1910
am
Deutschen
Theater
in
Prag
uraufgeführt.211
Erstdruck: R. Michel: Mejrima. Drama in drei Akten. Berlin: S. Fischer, 1909.
20-21 Am Burgtheater ... anfangs September abgelehnt] Vgl. Michels Brief an
Bahr vom 15.4.1909 aus Innsbruck: »Das Burgtheater hat übrigens die
Mejrima schon im Herbst abgelehnt. Freilich war das Stück, wir mir scheint,
recht ungeschickt eingereicht. Franz Schamann212, den ich einmal hier kennen
gelernt hatte, machte sich mir erbötig, das Stück durch Pernerstorfer213, der
mit Schlenther214 befreundet sein soll, einreichen zu lassen. Mir war es
willkommen, da ich keine andere Aussicht wahrnahm, dort ernstlich geprüft zu
werden. Nach dem Refusschreiben aber ersah ich, daß das Stück nur von
Schamann eingereicht worden war. Nun kann ich mir aber wohl denken, daß
eine Vermittlung Schamanns kaum förderlich sein konnte.«215
208
Zu A. Neumann und seiner Ära am Deutschen Theater in Prag vgl. u.a. Richard Rosenheim: Die Geschichte
der deutschen Bühnen in Prag. 1883-1918. Prag: Heinr. Mercy Sohn, 1938, S. 147-194.
209
Paul Felix Eger: Mandragola. Eine Komödie in 3 Akten. Nach dem Stoffe eines alten Lustspieles des
Macchiavelli. Berlin: Fleischel, 1906.
210
In: ÖLA, NL R. Michel.
211
Vgl. F. Delle Cave: Robert Michel. Eine Monographische Studie. Innsbruck: Diss. [masch.] 1978, S. 162.
212
Franz Schamann war Bühnenschriftsteller und Erzähler.
213
Engelbert Pernerstorfer war sozialdemokratischer Abgeordneter, Feuilleton- und Kunstredakteur der
„Arbeiter-Zeitung“.
214
Paul Schlenther war von 1898 bis 1910 Direktor des k. k. Hofburgtheaters.
215
In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21069BaM.
280
47
22
Volks- und beim Josefstädtertheater] Das (deutsche) Volkstheater wurde
1887-1889 im VII. Wiener Bezirk errichtet. Das 1788 gegründete Theater in
der Josefstadt befindet sich im VIII. Bezirk und ist die zweitälteste Bühne
Wiens nach dem Burgtheater.
48
1
Die Umarbeitung des Romans ist vorgestern fertig geworden] Gemeint ist:
„Der steinerne Mann“. Nachdem die erste Fassung im August 1907 beendet
wurde (vgl. Nr. 49 und 55), überreichte Michel dem Lektor des S. FischerVerlags, Moritz Heimann, das Manuskript, welcher ihm zur Umarbeitung riet.
Dies ist Heimanns Brief vom 16.7.1908 an den Autor zu entnehmen: »Das
Eigentümliche für mich ist, dass ich, indem ich diesen Einwand mache, nicht
sagen kann, ob er einen Zweifel an Ihrem spezifisch dramatischen Talent
enthalte; denn ich muss ihn auch gegen Ihren Roman „Der steinerne Mann“
erheben. Auch dieses Werk entbehrt der zweckbewussten Führung und ich
hatte schon Herrn Fischer vor seiner Abreise das ausgesprochen, was ich
Ihnen jetzt zu sagen veranlasst bin: dass mir Ihr Manuscript wie ein Entwurf –
stellenweis eine Skizze, stellenweis schon ausgeführt – zu einem grossen
Roman vorkommt. Das was jetzt vorliegt, ist keine rein ausgebildete Form.
Zuweilen will es scheinen, als ob Sie selber im Schreiben das spürten; zum
Beispiel erscheint die Chargiertheit, die kunstlose Deutlichkeit in der Führung
des Hauptthemas wie ein Ausfluss der Hast, mit der ein Dichter sich erst
einmal, wie immer es sei, des Stoffes entledigen will. Auch die Art, wie die
Frauengestalt, nach ein paar schönen Scenen im Anfang, schliesslich
summarisch abgetan wird, wirkt skizzenhaft. Das Werk enthält aber eine Fülle
so schöner, ja hinreissender, herrlicher Stellen, dass es ausserordentlich zu
bedauern wäre, wenn es durch seine Unausgeglichenheit um den Erfolg
betrogen würde. Ich habe aus der Produktion der letzten Zeit nicht viel
gelesen, was mich so entzückt hätte, wie, um ein Beispiel für ein halbes
Dutzend zu setzen, der Wachtraum Ihres Helden am Feuer im Walde. Wenn Sie
sich entschliessen könnten, Ihr jetziges Manuscript nur als eine Vorlage
anzusehen, da eine Durcharbeitung mit Rücksicht auf die Energie und
Korrektheit des Ausdrucks ohnehin sehr erwünscht wäre, nach dem schönen
Rezept: mit Feuer entwerfen und mit Phlegma ausführen, noch einmal an die
Arbeit gingen, so glaube ich, dass ein Werk zustande käme, das Ihre
281
schriftstellerische Position mit einem Schlage fixierte.«216 Diesbezüglich
berichtet Michel in seinem Brief an Andrian am 12.11.1908 aus Innsbruck: »In
Innsbruck erwartete mich eine große Arbeit. Vor allem die nochmalige
Reinschrift der Mejrima, (um sie in Prag einreichen zu können) und die
Reinschrift des Romans „Der steinerne Mann“. Ich entschloß mich lieber
schweren Herzens zu der großen Ausgabe für eine Schreibmaschine, um diese
Arbeit leichter und rascher zu bewältigen. Jetzt klopfe ich schon die letzten
Seiten des Romans. Den Anfang der Arbeit kennst Du ja. Im vorigen Herbst
glaubte ich mit dem Roman fertig zu sein, mußte mich aber zu noch einer
Umarbeitung entschließen, der ich den ganzen freien Sommer widmete.«217
Von dieser zweiten Arbeitsphase sind zwei Hefte (Nr. 9 und 10) überliefert,
welche Korrekturen enthalten, die sich vermutlich auf ein nicht überliefertes
Typoskript der ersten Romanfassung beziehen.218.
48
1-3
Ich habe ihn an die Neue Rundschau geschickt] Vgl. dazu Heimanns Brief
an Michel vom 16.4.1909: »endlich kann ich Ihnen den „Steinernen Mann“
zurückschicken. Ich nehme das Resultat der Erwägungen des Verlags voraus
und habe Ihnen also mitzuteilen, dass der Verlag Ihr Werk für die
Buchausgabe annimmt und für den Abdruck in der Rundschau sehr in
Erwägung zieht, sich aber hierin noch eine Entscheidung vorbehält, bis das
von Ihnen gekürzte Werk vorliegt.«219
4
Urlaub mit Wartegebühr ... ein ganzes freies Jahr vor mir] Tatsächlich
gelang es Michel, diese Pläne zu verwirklichen: Im November 1907 wurde er
in sein bosnisches Bataillon rückversetzt (vgl. Nr. 58). In Mostar blieb er bis
Anfang Mai, woraufhin er krankheitshalber bis ca. Jahresende beurlaubt
wurde. Diese freie Zeit verbrachte er in Italien, Innsbruck, Klenau, Karlsbad,
Prag. Vom 1.3.1909 an ließ er sich ein Jahr lang mit Wartegebühr beurlauben.
Zu diesen Angaben vgl. Michels Brief an Andrian vom 12.11.1908 aus
Innsbruck: »Ich bin schon seit 1. Mai auf Urlaub. Einige Tage verbrachten wir
noch in Mostar; dann fuhren wir über Italien nach Innsbruck, mit Aufenthalten
in Ragusa, Zara, Venedig. Hier waren wir nur wenige Tage, dann führte ich
Frau und Kind nach Klenau; ich selbst ging für einen Monat nach Karlsbad.
216
In: ÖLA, NL R. Michel.
In: DLA, NL L. v. Andrian.
218
In: ÖLA, NL R. Michel.
219
In: ÖLA, NL R. Michel.
217
282
Den Sommer verbrachten wir in Klenau. Anfang Oktober gingen wir auf eine
Woche nach Prag. […] Ich bekomme jetzt keine Verlängerung des Urlaubs
mehr; ich habe schon um die Superarbitrierung eingereicht und nehme ein
Jahr mit Wartegebühr.« Vgl. ferner den Brief an Bahr vom 4.3.1909 ebenso
aus Innsbruck: »Ich bin gegenwärtig auf ein Jahr mit Wartegebühr beurlaubt.
In dieser freien Zeit hätte ich mir gerne den Beweis erbracht, ob ich mich
durch meine literarische Tätigkeit in der Unabhängigkeit von meinem
Militärberuf erhalten könnte oder nicht. Denn bei meiner Art zu arbeiten, die
viel freie Zeit und vor allem Kontinuität erfordert, ist die Gebundenheit durch
einen Beruf eine Qual.«220 Im Makularpare ist zu lesen: »bis 1. März 1909
krank bzw. krankheitshalber beurlaubt; seit 1/3 1909 beurlaubt mit
Wartegebühr.«221
48
8-9
gehört … neues Stück aufgeführt wird.] Gemeint ist die auf einer Episode
aus den Memoiren Casanovas fußende Komödie „Florindos Werk“ (später
umgearbeitet unter dem Titel „Cristinas Heimreise“). Wie aus Hofmannsthals
Brief and den Vater vom 10.8.1908222 und aus dem an Harry Graf Kessler vom
28.8.1908223 hervorgeht, rechnete der Autor »mit einer Aufführung […] durch
Reinhardts Truppe im Januar«224 1909. Die Uraufführung durch Max
Reinhardt fand indessen erst am 9.5.1910 in Budapest statt.225
62. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 2. März 1909, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
48
15
Als ich vor 4 Tagen aus Berlin zurückkam] Anfang Februar hielt sich
Hofmannsthal in Weimar auf, wo er gemeinsam mit Kessler das Szenarium des
„Rosenkavalier“ entwarf. Die Zeit vom 13.2.1909226 bis Ende Februar
220
In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21071BaM.
Vgl. Makularpare. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb.
1876, Makularpare, S. 2.
222
Vgl. BW II, S. 336, auch SW XI, S. 747.
223
Vgl. BW Kessler, S. 190, auch SW XI, S. 748.
224
In: SW XI, S. 420.
225
Vgl. SW XI, S. 428.
226
Vgl. Brief an Strauss vom 11.2.1909. In: BW Strauss (1978), S. 53f.
221
283
verbrachten die beiden in Berlin, wo sie für „Florindos Werk“ („Cristinas
Heimreise“) ein neues Szenarium ausarbeiteten.227
48
17-19 das Verhältniss zwischen Dir und Fischer ... in Bezug auf den Roman]
Diese von Hofmannsthal befürchtete Situation stellte sich nicht ein, ganz im
Gegenteil akzeptierte der Verlag den Roman, vgl. Kommentar zu Nr. 61.
22
Drucklegung des Dramas] Gemeint ist „Mejrima“, vgl. unten Kommentar zu
Nr. 63
23-24 Heimann ... dessen ... Briefe ich übrigens beilege] Nicht ermittelt..
49
2
Die versunkene Glocke] Gerhart Hauptmanns Versdrama „Die versunkene
Glocke. Ein deutsches Märchendrama“ wurde am 2.12.1896 im Deutschen
Theater, Berlin, uraufgeführt.
2-3
Florian Geyer] G. Hauptmanns historisches Drama mit dem Untertitel: „Die
Tragödie des Bauernkrieges in fünf Akten, mit einem Vorspiel“, wurde am
4.1.1896 ebenfalls im Deutschen Theater, Berlin, uraufgeführt.
15-16 Kennt Bahr Dein Drama?] Vgl. Kommentar zu Nr. 63.
18
Oesterr Rundschau] Zur „Österreichischen Rundschau“ vgl. Kommentar zu
Nr. 47.
18
„Morgen“] „Morgen. Wochenschrift für deutsche Kultur“, erschien von 1907
bis 1909 in Berlin. In den ersten zwei Jahrgängen zählte Hofmannsthal mit
Georg Brandes, Richard Muther, Werner Sombart und Richard Strauß zu den
Herausgebern.
18
Schaubühne] Vgl. Kommentar zu Nr. 44.
20
dann war wieder ich monatelang recht krank] Zwischen Oktober und
Dezember 1908 – während der Arbeit am vierten Akt von „Cristinas
Heimreise“228 – erlitt Hofmannsthal einen ernsten Nervenzusammenbruch, vgl.
dazu u.a. die Andeutungen, die Kesslers Briefe an Hofmannsthal aus der
Zeitspanne vom 28.10.1908 bis zum 2.1.1909 enthalten.229
21
meine Comödie ... bekommt eine ganz neue Fassung] Gemeint ist
„Florindos Werk“. Ausschlaggebend für Hofmannsthals Zuversicht, die
Schwierigkeiten der früheren Konzeption durch eine neue Fassung zu
überwinden, war das mit Kessler in Berlin ausgedachte neue Szenarium, siehe
227
Vgl. SW XI, S. 423f. und 768f.
Vgl. SW XI, S. 422
229
Vgl. BW Kessler, S. 205-211.
228
284
oben.230 Diese Briefstelle wird unter die Zeugnisse der Entstehungsgeschichte
aufgenommen.231
49
21-22 Poldy wiederzusehen ... verfehlt] Vgl. dazu Hofmannsthals Brief an Andrian
vom 7.4.1909 und Andrians Antwort vom 24.5.1909.232
63. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 4. März 1909, Donnerstag
ERLÄUTERUNGEN:
50
2
Fischer ... Entschluß bezüglich der Mejrima] Wie auch Nr. 62 zu entnehmen
ist, bemühte sich Michel um eine Drucklegung seines Dramas, was Fischer am
Anfang angesichts der geringen Resonanz bei den Theaterdirektionen ablehnte.
Vgl. dazu Michels Brief an Bahr vom 4.3.1909 aus Innsbruck: »Mit dem
3aktigen Drama Mejrima (Milieu türkisches Dorf bei Mostar) geht aber alles
sehr schwerfällig. Das Prager Theater hat es zur Uraufführung angenommen;
und es soll noch in dieser Saison daran kommen. Sonst scheint sich aber kein
andres Theater dafür erwärmen zu wollen. Dadurch ist auch der Verleger
skeptisch geworden und will es vorläufig nicht drucken. So dürfte das Stück im
Provinzsand ersticken. Ich glaube, gerade dem Ethnographischen gehen die
Bühnen so aus dem Wege. Als ob bei entsprechender Treue in dieser Hinsicht
kein gutes Drama zustande kommen könnte. Es wäre nicht uninteressant
aufzuklären, warum die Leute ein „wirkliches Milieu“, welches nicht das
ihrige ist, nicht mögen. Tatsächlich scheint dem Publikum irgendein
phantastisches Milieu genehmer zu sein, weil es durch seine Vermittlung eine
Dichtung eher als eine eigene Angelegenheit zu empfinden geneigt ist; und
damit rechnen wohl die Theaterdirektoren. Oder sind sie inbezug auf die
Echtheit des Milieus mißtrauisch?«233 Erst Anfang März 1909 ließ sich Fischer
überzeugen, wie Moritz Heimanns Brief an Michel vom 6.3.1909 zu entnehmen
ist: »ich habe mit Herrn Fischer noch einmal gesprochen und ihm auch die
Aktualität des Stückes infolge seines Schauplatzes vorgestellt. Darauf erzählte
er mir, dass schon versucht sei, die Novellen dem Publikum durch den Hinweis
230
Vgl. SW XI, S. 424.
Eda., S. 771.
232
Vgl. BW Andrian, S. 179-182.
233
In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21071BaM.
231
285
auf ihr Milieu einzuflössen, und das dieses missglückt sei. Erst recht werde es
mit dem Drama als Buch missglücken; wohl aber sei es möglich, dass die
Bühne Profit von dem Milieu ziehen könnte. Ich glaube, er hat vollkommen
recht. Was einen provisorischen Druck des Werkes anbelangt, so meint Herr
Fischer, dass sich vielleicht schon für 200 Mark oder nicht viel darüber 100
Exemplare herstellen liessen. Mit dieser Summe würden freilich Sie, wie die
Kaufleute sagen, belastet. Schreiben Sie mir doch bitte gleich, ob wir drucken
sollen. Ich persönlich rate Ihnen durchaus dazu. Schlägt das Drama in Prag
auch nur einigermassen ein, so ist es von Vorteil, möglichst vielen Bühnen
möglichst vie[le] leserliche Exemplare zukommen zu lassen. Und das lässt sich
doch nicht besser als durch gedruckte Bücher machen.«234 Vgl. auch Michels
Brief an Bahr vom 8.3.1909 aus Innsbruck: »denn eben schreibt mir Fischer,
daß er 100 Theaterexemplare drucken lassen wird.«235
50
5
an Heimann schreiben] Nicht überliefert.
7-8
Bahr ... Ich bekam keine Nachricht von ihm] Vgl. Kommentar zu Nr. 64.
8-9
Ich schreibe eben an Bahr bezüglich seines Dalmatienbuches] Am 4.3.1909
schreibt Michel aus Innsbruck an Hermann Bahr, um ihn auf den
Photographen aufmerksam zu machen, der bereits die Abbildungen für das
Buch „Mostar“ besorgt hatte, Wilhelm Wiener (vgl. Kommentar zu Nr. 61),
Hauptmann im bosnisch-herzegowinischen Regiment Nr. 4 (demselben, dem
Michel zugeteilt war): »Verehrter Herr Bahr, | gestern las ich im Feuilleton
der N.F.P., daß Sie die Absicht haben, ein Buch über Dalmatien zu schreiben.
Das löste bei mir gleich eine große Freude aus. Es ist wirklich ein Jammer, wie
wenig für unsere schönen merkwürdigen Länder da unten getan wird. Es gibt
ja hin und wieder ein Buch; aber entweder ist es geistig vornehm und für die
Menge unzugänglich oder für die Menge gemeint, dabei jedoch mangels
verschiedener Eigenschaften unzureichend in der Wirkung. Ich meine, es tut
nicht so sehr Not um verlässliche Reisebücher als um Bücher, die den Leuten
draußen die Impression dieser Länder einzugeben vermöchten. Und dazu
bedarf es eben besonderer Verfasser. Die gründlichen Reisebücher werden
dann schon nachkommen. Freilich halte ich die Invasion von Fremden nicht
für ein Glück; am liebsten wäre es mir, wenn ich zum Beispiel vor die
234
235
In: ÖLA, NL R. Michel.
In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21072BaM.
286
Herzegowina oder besonders an den Eingängen von Mostar Tafeln aufhängen
dürfte mit der Aufschrift „Fremden ist der Zutritt verboten“. Aber es ist nun
einmal für diese Länder unabwendbar eine Zeit der Verjüngung und
Entwicklung gekommen; und da scheint es, daß es viel vorteilhafter wäre,
wenn diese Entwicklung unter der Kontrolle und vor den Augen der weitesten
Oeffentlichkeit vor sich ginge und nicht unter der bloßen Aufsicht eines
Häufleins unklar interessierter Menschen. | Von diesem Gesichtspunkt aus hab
ich es unternommen, ein Buch über Mostar zu schreiben; so habe ich nun das
angenehme Gefühl, mit Ihnen Schulter an Schulter zu gehn. Allerdings hab ich
während der Arbeit erst erkannt, daß es für mich nicht gar leicht ist, ein
derartiges Buch zu schreiben, und daß der materielle Erfolg in keinem
Verhältnis stehn wird zu dem Opfer an Mühe und Zeit; aber nun hab ich doch
ein gutes Bewusstsein nach der Arbeit, als hätte ich eine Geliebte bei Abschied
gut versorgt. […]«236
50
9
seines Dalmatienbuches] H. Bahr: Dalmatinische Reise. Berlin: S. Fischer,
1909.
9-10
Salten ... sein Gesamturteil erfuhr ich auch nicht] Nicht ermittelt.
13-14 Heimann ... „zweiten Fassung“] Nicht überliefert.
17-18 Bezüglich meines Fiaskos bei Zobeltitz ... verloren gegangen sein.] Der
gemeinte Brief (Nr. 61) ist nicht verloren gegangen. Vgl. auch Kommentar zu
Nr. 61.
21
Deine gütige Empfehlung] Den Empfehlungsbrief erhielt Michel als Beilage
zu Nr. 60. Nicht überliefert.
22-23 Ich werde es aber später ... versuchen] Nicht ermittelt.
24
das Kriegsgespenst doch wieder zu verziehn] Gemeint ist die diplomatische
Krise, die der Annexion Bosnien-Herzegowinas durch Österreich-Ungarn
(5.10.1908) folgte. Zum Zeitpunkt dieses Briefes waren Entspannungssignale
bereits vernehmbar geworden: Das serbische Ministerrat gab Anzeichen, auf
Kompensations- und Autonomieforderungen gegenüber der Monarchie
verzichten zu wollen. Am 25.3.1909 erteilte schließlich die russische Regierung
ihr Einverständnis zur Angliederung Bosnien-Herzegowinas an ÖsterreichUngarn, womit diese Phase der Balkankrise ein Ende nahm.
32
236
Die Nachricht von Deiner Erkrankung] Vgl. Kommentar zu Nr. 62.
In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21071BaM.
287
50
34
Florindos und der andern Schicksale] Vgl. ebenso Kommentar zu Nr. 62.
64. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Innsbruck, 6. Juli 1909, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
51
6
gestern las … Schröders Elegie] R. A. Schröder: Der Landbau. Elegie als
Epistel an Hugo von Hofmannsthal. In: „Süddeutsche Monatshefte“ 6 (1909),
Bd. 2, S. 1-7.
8-9
Gerty … den giftigen Trank bereitet] Michel zitiert auswendig aus
Schröders Elegie: »Stets, wenn Gerty, die Frau, das giftige, braune Getränk
uns, | Das der begehrliche Gast immer nach Tische verlangt, | Sorglich bereitet
[…].«237
10-11 unser zweites Kind – Adalbert – glücklich zur Welt gekommen] Adalbert
Michel (17.6.1909, Innsbruck – 11.6.1925, Wien).238
52
11-12 Bezüglich seines Besuches bei Dir ... vorenthalten] Vgl. dazu Michels Brief
an Andrian vom 1.7.1909 aus Innsbruck: »Hast Du den Hugo in Rodaun
getroffen? Du hast auch versprochen, mir seine Äußerungen über mein Stück
mitzuteilen. Warst Du dann noch irgendwo?«239 Darauf antwortete Andrian
am 27.7.1909 aus Sinaia (Rumänien): »Mit Hugo, der für Dich sehr
freundschaftliche Gefühle hat und übrigens ebenso wie ich der Ansicht ist, dass
Du keinesfalls vom Militär weg sollst, habe ich viel über Dich gesprochen.«240
13
Bahr schrieb mir] Vgl. dazu Bahrs Brief an Michel vom 12.4.1909 aus Wien:
»Ich habe gezögert, Ihnen gleich den starken Eindruck zu melden, den mir Ihr
Stück gemacht hat. Da er aber, beim zweiten Mal, durchaus nicht gewichen ist,
kann ich Ihnen jetzt sagen, dass ich es für durchaus vortrefflich halte und
seiner Wirkung, bei halbwegs zulänglicher Darstellung, gewiss bin. Allerdings
glaube ich nicht, dass ein Berliner Publikum damit etwas anzufangen weiss.
Das Stück gehört nach meinem Ermessen durchaus ins Burgtheater.«241 Vgl.
ebenso Bahrs Brief an Michel vom 18.4.1909 aus Wien: »Wenn Sie glauben,
dass irgendwo eine Empfehlung von mir Ihrem wunderbaren Schauspiel nützen
237
In: R. A. Schröder: Elysium. Gesammelte Gedichte. Leipzig: Insel, 1912, S. 163.
Vgl. F. Delle Cave: Robert Michel. Eine Monographische Studie, a. a. O., S. 147 u. 153.
239
In: DLA, NL L. v. Andrian.
240
In: ÖLA, NL R. Michel.
241
In: ÖLA, NL R. Michel.
238
288
oder helfen kann, so verfügen sie, bitte, nur immer ganz ohne Scheu über |
Ihren herzlich ergebenen | Hermann Bahr«.242
52
17
nach der Première in Prag (Oktober)] Vgl. Kommentar zu Nr. 61.
11-12 Fischer ... in seinem neuen Katalog] Nicht ermittelt.243 „Mejrima“ erschien
im November 1909 in einer Auflage von 900 Exemplaren, wovon am 14.9.1910
nur 51 verkauft wurden, vgl. die vom selben Tag datierende TantièmenAbrechnung.244
20-21 bezüglich des Romans ... im Herbst in seinem Verlag herauskommt] „Der
steinerne Mann“ erschien im Oktober 1909 in einer Auflage von 1150
Exemplaren, wovon am 14.9.1910 nur 256 verkauft wurden, vgl. die vom
selben Tag datierende Tantièmen-Abrechnung.245
22
mein Mostarbuch] Vgl. Kommentar zu Nr. 61.
26-27 von den zwei Büchern… für S. Fischer korrigiert habe] Michel bezieht sich
mit Sicherheit auf „Die Verhüllte“. Weniger klar ist indessen, welches zweite
Buch gemeint ist. Vermutlich hatte er zu dem Zeitpunkt die Korrektur der
Fahnen des Romans „Der steinerne Mann“ bereits besorgt.
52, 33 - 53, 1 Der Verleger ... die Änderungen nicht mehr aufgenommen habe] Die
Korrespondenz mit dem C. Bellmann-Verlag ist nicht überliefert.
Die neuen Korrekturen hatte Michel zusammen mit Andrian durchgeführt, wie
aus Michels Brief an Andrian vom 24.9.1909 aus Klenau hervorgeht: »Meine
Freude daran ist nicht ungetrübt, denn die guten Korrekturen, die ich der
Lektüre mit Dir verdanke, waren nur mehr im letzten Winkel des Buches
durchführbar, das damals noch nicht gesetzt war.«246
53
1
für die zweite Auflage] Von einer zweiten Auflage des Buches ist nichts
bekannt. Es hat sie mit ziemlicher Sicherheit nicht gegeben.
242
In: ÖLA, NL R. Michel.
Ich danke Roland Spahr für seine Nachforschungen im Archiv des S. Fischer-Verlags, Frankfurt a. M.
244
In: ÖLA, NL R. Michel.
245
In: ÖLA, NL R. Michel.
246
In: DLA, NL L. v. Andrian.
243
289
53
6-8
nahe zum Hauptmann daran ... Korpsschule in Innsbruck] Am 1.5.1910
wurde Michel zum Hauptmann ernannt und dem Infanterieregiment Nr. 90
zugeteilt.247 Seit dem 1.3.1909 war er mit Wartegebühr beurlaubt (vgl.
Kommentar zu Nr. 61). Die Korpsoffiziersschule absolvierte er nicht in
Innsbruck sondern in Graz, vgl. Gertys Brief an Michel vom 28.11.1909 (Nr.
IV).
65. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 2. Dezember 1910, Freitag
ZUM AUFENTHALTSORT R. MICHELS: Nach Abschluss der Korpsoffiziersschule in Graz
(November 1909 – Juli 1910) kehrte Michel nicht nach Innsbruck zurück, sondern er
übersiedelte im November 1910 nach Wien, wo er zuerst eine Wohnung in der Hietzinger
Hauptstrasse Nr. 105 im XIII. Bezirk bezog. Vgl. seinen Brief an Schnitzler vom 22.11.1910:
»ich hab mich vor einigen Wochen in Wien angesiedelt […]«.248
ERLÄUTERUNGEN:
53
18
Georg Frankenstein] Georg Albert von und zu Franckenstein, später Sir
George Franckenstein, war einer der engsten Jugendfreunde Hofmannsthals
und Andrians. Genauso wie letzterer trat er in den diplomatischen Dienst ein.
1938 erwarb er die britische Staatsbürgerschaft.249
66. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Semmering, 13. Dezember 1910, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
54
3
Deine Reiseschilderungen hab ich mit großem Vergnügen gelesen]
Möglicherweise handelt es sich um „Notizen von der Korpsschulreise“. Diese
Reiseschilderungen gehen auf Aufzeichnungen zurück, die Michel während
einer im Juli 1910 mit seiner Klasse der Grazer Offizierskorpsschule
unternommenen Reise in die südslawischen Gebiete niederschrieb. Vgl. seinen
Brief an L .v. Ficker vom 17.7.1910 aus Sisek: »Dieses Herdenreisen ist nicht
247
Vgl. Makularpare. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel,
24.2.1876.
248
In: DLA, Teil-NL A. Schnitzler.
249
Vgl. seine Selbstbiographie: Sir George Franckenstein: Facts and Features of My Life. Austrian Minister to
the Court of St. James. With 28 half-tone illustrations. London, Toronto [ect.]: Cassel, 1939.
290
nach meinem Geschmack, aber es fällt doch viel Gutes für mich ab. An
manchen Orten mache ich fleißig Notizen (bisher besonders in Pettau und
Sisek). Vielleicht mache ich später eine geschlossene Arbeit daraus oder einige
Feuilletons.«250 Der Entschluss, die Notizen zu überarbeiten, wurde Ende
August während eines Urlaubs mit Andrian in Edlach (Niederösterreich)
gefasst. Vgl. Michels Brief an Ficker vom 31.8.1910 aus Edlach: »Jetzt möchte
ich nämlich vor allem meine Notizen von der Korpsschulreise druckreif
machen. Ich habe diese Aufzeichnungen mit Andrian durchgesprochen und er
hat mich zur Ausarbeitung sehr ermuntert.«251 Dieses Entstehungszeugnis
stimmt mit der Datierung überein, die sich im Manuskript befindet:
»30.8.1910«.252 Im Laufe des Novembers dürfte Michel die Niederschrift
abgeschlossen haben, wie sich anhand seines Briefes an Ficker vom
28.10.1910 aus Wien herausstellt: »Ich schreibe noch immer an den Notizen
von der Korpsschulreise; eben bin ich in der Tabakfabrik in Sarajevo. Es sind
bisher cca 40 Maschinseiten [sic] fertig, die aber schon Andrians Zensur
passiert haben und als interessant befunden wurden. Das Publikum wird sie
aber „sachlich und trocken“ finden. In 1 – 2 Wochen dürfte ich fertig werden;
[…].«253.
Erstdruck in: R. Michel: Fahrten in den Reichslanden. Bilder und Skizzen aus
Bosnien und der Hercegovina. Mit 25 Zeichnungen von Max Bucherer. WienLeipzig: Deutsch-Österreichischer Verl., 1912, S. 97-169.
54
5
Dr. Zifferer ... dieser Sache wegen] Paul Zifferer studierte an der Sorbonne
in Paris, wurde Mitarbeiter der „Neuen Freien Presse“, dann Feuilletonist.
Zudem war er als Berichterstatter der Friedensverhandlung von St. Germain
tätig und in der Nachkriegszeit wurde er Pressechef der österreichischen
Gesandtschaft in Paris.
Hofmannsthal, der mit ihm befreundet war, dürfte wohl versucht haben, ihn zu
bewegen, Michels „Notizen von der Korpsschulreise“ in der „Neuen Freien
Presse“ herauszugeben.
20
oesterr. Rundschau] Zur „Österreichischen Rundschau“ vgl. Kommentar zu
Nr. 47.
250
In: BA, NL L. v. Ficker, Inv. Nr. 31/43-3.
In: BA, NL L. v. Ficker, Inv. Nr. 31/44-1.
252
Das Manuskript ist auf den Heften Nr. 58 und 59 verteilt. Die Datierung ist auf der Seite 2v des Heftes Nr. 58
zu lesen. In: ÖLA, NL R. Michel.
253
In: BA, NL L. v. Ficker, Inv. Nr, 31/44-7.
251
291
54
20
Lloyd? Frage Salten] Gemeint ist der „Pester Lloyd“. Hier sind gelegentlich
Feuilletons Felix Saltens zu finden, z. B.: F. Salten: Der Meister des Lebens.
In: „Pester Lloyd. Morgenblatt“, 6.11.1910, S. 1f.
68. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 16. Dezember 1911, Samstag
ERLÄUTERUNGEN:
55
5
seit 5 Tagen zurück … nur bis Weihnachten anwesend] Hauptgrund dieses
Berliner Aufenthalts war die Premiere von „Jedermann“, die am 1.12.1911 im
Cirkus Schumann stattfand.254 Am 31.12.1911 hielt er sich im Schloss
Neubeuern am Inn, dem Gut der Gräfin Ottonie Degenfeld, auf, wo er dem
Bildhauer Fritz Behn für eine Büste Modell saß.255
69. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 20. März 1912, Mittwoch
ERLÄUTERUNGEN:
55
12
mit einer Arbeit fertig zu sein] Gemeint ist Hofmannsthals Rezension von R.
A. Schröders Übertragung der Odyssee mit dem Titel: H. v. Hofmannsthal: Ein
deutscher Homer von heute. In: „Neue Freie Presse“ 7.4.1912, S. 32-36.256 Am
selben Tag schrieb Hofmannsthal an E. v. Bodenhausen: »Meine Tage jetzt
sind ganz dem nicht leichten, großen Aufsatz über Schroeders Homer
gewidmet«.257
70. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Semmering, 14. Juni 1913, Samstag
ERLÄUTERUNGEN:
56
3
Deine hercegovinische Dorfgeschichte] Es handelt sich um den Roman „Die
Häuser an der Džamija“.
254
Vgl. SW IX, S. 106.
Vgl. BW Degenfeld, S. 193.
256
Vgl. H. Weber: Hugo von Hofmannsthal. Bibliographie, a. a. O., S. 493.
257
In: BW Bodenhausen, S. 139.
255
292
Im Nachlass des Autors sind vier Notizhefte verwahrt (Nr. 11, 12, 13, 14),
welche die Erstfassung des Romans enthalten, mit Ausnahme des
Schlusskapitels, das sich in einem verschollenen Heft befunden haben dürfte.
Aus einer Randbemerkung kann das Anfangsdatum eruiert werden:
»23.VII.1912«258. Das zuletzt vermerkte Datum ist der »4.V.« des Jahres
1913259 und bezieht sich auf das vorletzte (siebte) Kapitel des Romans. Bis
Mitte Mai 1913 dürfte die Arbeit vollendet gewesen sein, wie sich aus einem
vom
16.5.1913
datierenden
Brief
Michels
an
August
Sauer,
den
Literaturhistoriker und Professor in Prag, ergibt: »Ich bin jetzt endlich mit
meinem neuen bosnischen Roman Die Häuser an der Džamija fertig geworden
und hoffe noch im Laufe des Jahres als Buch senden zu können.«260
Vgl. dazu auch Andrians Brief an Michel vom 21.5.1913 aus Warschau: »Nun
habe ich auch den zweiten Teil Deiner Arbeit bekommen […]. Du wirst kleine
Correkturen oder vielmehr Wünsche nach Correkturen im Texte der Arbeit
finden. Dieselbe gefällt mir ausserordentlich gut, und ich gratuliere Dir
herzlichst zu ihr. Es findet sich ungemein viel Interessantes über das Land und
die Leute darin und auch über allgemein Menschliches. Dass Dir eine so
grosse Arbeit so gut gelingen konnte, scheint mir ein erfreuliches Zeichen für
Deine Entwicklung zu sein.«261 Siehe ebenso Michels Brief an Andrian vom
02.06.1913, o. O.262: »Für die aufmerksame Lektüre der Häuser a. d. Dž.
danke ich Dir von Herzen. Ich hab alle Korrekturen in Deinem Sinne bewirkt,
nur bei etwa 3 weniger wichtigen Fällen fand ich keine Verbesserung.«263
56
16
meinen Eindruck ... an Zifferer telegraphiert] Nicht überliefert.
17
Benedikt] Moritz Benedikt wurde 1880 Mitherausgeber der „Neuen Freien
Presse“, seit 1908 bis zu seinem Tod war er dann alleiniger Leiter.
18
erhielt inliegende Antwort] Nicht ermittelt. Sowohl aus diesem Brief als auch
aus den folgenden (Nr. 72, 74 und 75) stellt sich mit Deutlichkeit heraus, dass
Michel Hoffnungen auf eine Veröffentlichung seines Romans in der „Neuen
Freien Presse“ hegte und Hofmannsthal ihn darin bestärkte. Zu dieser
Publikation kam es nicht.
258
In: Heft Nr. 11, S. 1v. In: ÖLA, NL R. Michel.
In: Heft Nr. 14, S. 70v. In: ÖLA, NL R. Michel.
260
In: HSS/WStLB, Inv. Nr. 164.177.
261
In: ÖLA, NL R. Michel.
262
Vermutlich Wien.
263
In: DLA, NL L. v. Andrian.
259
293
56
23-24 gerne wüsste ich gerade diese schöne Arbeit bei Fischer] Michel dürfte in
einem verschollenen Brief an S. Fischer seinen Roman zur Veröffentlichung
angeboten haben. Fischers Antwort vom 16.6.1913 lautet: »Sehr geehrter Herr
Michel, | Ihr kleiner Roman ist sehr schön; ich bewundere die poetische
Bildkraft dieses Buches und ich freue mich, zu sehen, dass Sie inzwischen ein
ganzes
Stück
weiter
Verwertungsmöglichkeiten
gekommen
Ihres
sind.
Buches
|
lässt
Über
die
praktischen
sich
etwas
annährend
Zuverlässiges nicht sagen, denn ich habe das Gefühl, dass bei aller Aktualität
des Stoffes die Fremdartigkeit des Milieus dem Buche nicht gerade förderlich
sein wird. Es kommt hinzu, dass ein stilles, poetisches Buch gerade in unserer
lauten Zeit einen schwierigeren Stand hat wie je. Ich möchte Ihnen aber gern
behilflich sein und Ihnen, wenn sich keine Zeitung findet, für den Vorabdruck
in der „Neuen Rundschau“ ein Honorar von 1000 Mark anbieten. Die
Verrechnung des Buchhonorars würde in der üblichen Form: nach Massgabe
des Absatzes geschehen. Die Schwierigkeit ist nur die, dass wir in diesem Jahr
das Buch in der Rundschau nicht drucken könnten, dass also das Erscheinen
des Buches auf nächstes Jahr verschoben werden müsste. Ich glaube nicht, ob
das für das Buch von Nachteil wäre, denn die Aktualität des Stoffes ist bei
einem poetischen Werk eine Frage zweiten Ranges. | Von der Aufnahme von
Illustrationen würde ich bitten abzusehen. Von der Ausschmückung durch
Initialen sind wir längst wieder abgekommen, und wenn sich nicht
Illustrationen von allererstem Rang schaffen lassen, so ist es immer besser,
darauf zu verzichten. Ihr danke Ihnen für das Buch, das ich mit vielen [sic]
Freude gelesen habe, und begrüsse Sie | hochachtungsvoll | Ihr ergebener | S.
Fischer«.264
Erstdruck in: „Die neue Rundschau“ 26 (1915), S. 15-36, 171-187, 309-327,
451-464, 591-602. Gleichzeitig auch als Buch erschienen: R. Michel, Die
Häuser an der Džamija. Berlin: S. Fischer 1915.
264
In: ÖLA, NL R. Michel.
294
71. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Wien, 15. Juni 1913, Sonntag
ERLÄUTERUNGEN:
57
3
Dein Brief hat mir eine innige Freude bereitet] Eine Abschrift dieses für ihn
sehr wichtigen Briefes – zusammen mit der Abschrift von Nr. 23 – übersandte
Michel an Herbert Steiner. In seinem Brief vom 20.9.1948 schreibt er: »Lieber
verehrter Professor Steiner, | Hier schicke ich Ihnen zwei Abschriften von
Handschriften Hofmannsthals; die Originale möchte ich schicken, nur wenn es
unerlässlich ist, um nicht in Gefahr zu kommen, daß sie verloren gehen. | Das
für mich besonders Wertvolle ist der Brief vom Semmering 14.VII.1913, denn
bei seinem Lesen hatte ich danach das Gefühl, einen Ritterschlag erlebt zu
haben. […] Das zweite, die Besprechung des Einakters, hatte er mir ohne
Begleitbrief zugeschickt, sodaß ich seine Ratschläge noch ausnützen konnte.
Aber seine Stellungnahme zu ähnlichen Gebilden scheint mir auch allgemeine
Gültigkeit zu haben.«265 Dazu schrieb er an Andrian im Brief vom 20.11.1948:
»Von Herbert Steiner bekam ich einen guten Brief schon von Amerika, in dem
er mir für die zwei Hofmannsthalschriften (ein Brief über „Die Häuser an der
Džamija“ und eine Kritik meines Einakters „Der Vater im Felde“) [dankt] und
sichert mir zu, dass beide in die gesammelten Werke aufgenommen werden.«266
Beide Hofmannsthal-Texte werden hier zum ersten Mal veröffentlicht.
7-8
Manuscript an Fischer... Entscheidung versprach] Vgl. Kommentar zu Nr.
71.
265
266
In: DLA, NL H. Steiner.
In: DLA, NL L. v. Andrian.
295
72. H. v. Hofmannsthal an Robert Michel in Wien
Bad Aussee, 15. Juli 1913, Dienstag
ABFASSUNGSORT: In den Sommermonaten »[v]on 1908 bis 1918 wohnt [Hofmannsthal] in
Obertressen 14, Aussee. Dieses Haus ist heute das Gasthaus „Stieger“.«267 Eine
Beschreibung seines Ausseer Quartiers gibt Hofmannsthal Alfred von Nostitz im Brief vom
24.8.1916.268
ERLÄUTERUNGEN:
57
18
ich war traurig Euch nicht mehr hier zu finden] Vermutlich war Michel
Gast bei Andrian in Altaussee gewesen.
22-23 Zifferer für Dich ... habhaft zu werden] Vgl. Kommentar zu Nr. 70. Siehe
auch Nr. 74 und 75. Vgl. dazu Michels Brief an Andrian vom 24.7.1913 aus
Wien: »Von Zifferer noch nichts.«269
73. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Wien, 27. September 1913, Samstag
ERLÄUTERUNGEN:
58
3
3aktiges bosnisches Lustspiel] Es handelt sich um das Drama „Der weiße
und der schwarze Beg“.
Überliefert sind drei Notizhefte: Nr. 101 enthält das Szenarium und ist auf der
Verso-Seite des Heftumschlages folgendermaßen beschriftet: »Der Beg von
Radobolje. | Erster Entwurf | angefangen 5.VIII.1913.« Auf der Verso-Seite des
Heftumschlages von Nr. 102 liest man: »Der Beg von Radobolje. | II. Akt. |
31.VIII.1913.« Auf der Verso-Seite des Umschlages des Heftes Nr. 103: »Der
Beg von Radobolje. | III. Akt. | 9.IX.1913.« 270
Erstdruck: R. Michel: Der weiße und der schwarze Beg (Lustspiel in 4 Akten).
Berlin: S. Fischer, 1917.
Aus dem Briefwechsel mit Andrian seien folgende Zeugnisse herangezogen:
Michels Brief an Andrian vom 22.9.1913 aus Wien: »Ich erwarte jetzt schon
267
In: Viktor Suchy: Ausseerland – Zuflucht des schöpferischen Geistes. In: Hugo von Hofmannsthal und die
Kultur im steirischen Salzkammergut: Zu einer Ausstellung anlässlich des 50. Todestages des Dichters. Bad
Aussee: o. V. 1979, S. 13-67, hier 41.
268
Vgl. BW Nostitz, S. 133f. Vgl. auch Mayrhuber 1979, S. 8f.
269
In: DLA, NL L. v. Andrian.
270
In: ÖLA, NL R. Michel.
296
stündlich Dein Urteil über mein Lustspiel. Jetzt hat es Grossmann gelesen, der
jahrelang Theaterdirektor war, und hat es sehr gelungen gefunden.«271
Andrians eingehende Besprechung wird gänzlich abgedruckt:
»[Druckkopf:
CONSULAT GÉNÉRAL
D’AUTRICHE-HONGRIE
Varsovie,] 25.IX.1913.
Mein lieber Robert!
Gestern Abend habe ich Dein neues Stück beendigt und beeile mich,
Dir einige Worte über dasselbe zu sagen.
Vor allem möchte ich betonen, dass das Stück viel besser ist, als ichs
erwartet habe, da ich der Ansicht war, dass sowohl das Dramatische, wie auch
das Komische gerade nicht Elemente für Deine Begabung seien. Nun bist Du
mit diesen beiden feindlichen Mächten wider Erwarten gut fertig geworden,
wozu ich Dir recht herzlich gratuliere. Hervorheben muss ich allerdings, dass
mir der eigentliche Einfall, um den sich das Stück dreht, nicht glaubwürdig
genug scheint, so anmutig er auch ist. Das Verlieben in die Stimme mag ja
hingehn, aber dass diese Singstimme beim Sprechen ganz unmerklich wird, so
dass dieser Singkampf veranstaltet werden muss, ist nicht recht plausibel. Auch
die Verkleidung der Rukeja als Knabe und was damit zusammenhängt, ist
etwas unglaubwürdig. So etwas passt in eine ganz naive Komödie, die sich
etwa wie eine dramatisierte Erzählung aus „Tausend und eine Nacht“ geben
würde. Aber das ist nicht der Styl des Stückes in seinen übrigen Teilen und
deswegen finde ich diese Art Lösung des Knoten, (zu der eigentlich nur der
flüchtige Schluss passt), nicht angemessen. Bei Erwähnung des StimmProblems vergass ich noch zu sagen, dass die Art, wie der Derwisch Alija die
Sing-Parade der männlichen Bevölkerung des Dorfes vorschlägt, mir ein wenig
bei den Haaren herbeigezogen und zu einfach eingefädelt erscheint. Allerdings
gestehe ich gerne zu, dass ich kein Fachmann im Dramatischen bin, aber mir
kommt es vor, als wäre da ein schweres Fundamentalgebrechen, welches sich
kaum ausmerzen lassen wird.
Im Übrigen hat das Stück glänzende Eigenschaften: Eine Reihe
anmutiger bei richtiger Regie gewiss sehr gefälliger Bilder, dem ein Wechsel
hübscher ganz geistreicher und unterhaltender Motive entspricht. Die
Charaktere sind, ohne besonders tief ausgegraben zu sein, interessant und
jeder, bis auf das junge Mädchen, recht gut auf die Füsse gestellt. Das Stück ist
durchweht von angenehmer Heiterkeit, welche auch in derben Stellen nicht
unerfreulich wird, wie ich fürchtete; das glaube ich könnte kein Hindernis für
das Burgtheater sein. Die Eigentümlichkeiten des Landes werden in
glücklicher und ausführlicher Weise dazu verwendet, ein neues Element des
Interesses für die Zuschauer zu gewinnen. Besonders in den Gestalten des
Schwarzen Begs und des Alija findet sich als Gegengewicht zum Komischen
Ernstes beigemischt, wie mir scheint, in sehr glücklicher Proportion. Auch die
Nebenfiguren sind durchaus klar und wirkungsvoll hingestellt und bereichern
das ganze.
271
In: DLA, NL L. v. Andrian.
297
Meiner Ansicht nach solltest Du nun Dein Stück, das ich Dir am
nächsten Sonntag mit dem Courier zurückschicke, dem Hofmannsthal
zusammen mit meinem Brief geben, und wenn er es Dir zurückgeschickt hat, es
ebenfalls mit meinem Brief, dem Bahr senden. Schreibe mir dann, wie die
Beiden das Stück aufgenommen haben. Lass mich auch wissen, ob Dein Roman
von Fischer angenommen worden ist; diese Ungewissheit in einer Sache, an
der mir viel liegt, ist mir unangenehm.
Habe noch vielen Dank für deinen letzten Brief und für die Zusendung
des Spray-Apparates, schreib bald und sei von Herzen gegrüsst von
Deinem alten
Poldi«.272
Michels Brief an Andrian vom 5.10.1913 aus Wien: »Welcher von den
folgenden Titeln würde Dir für das Lustspiel am besten gefallen: „Der
schwarze und der weiße Beg“; „Die Kula an der Radobolje“; „Der
Ehebuschen273“?«274
Überliefert ist schließlich auch eine Abschrift des Briefes von Hermann Bahr,
in dem er seine Beurteilung des Stückes geliefert hatte: »Ich bin in Ihr neues
Stück, das ich gleich las, ganz verliebt, es hat bei größter Realität, einen
Märchenzauber, den ich ganz unvergleichlich finde. Dazu kommt, daß es so
von Grund aus österreichisch ist, es hat was von Raimund, wenn freilich das
Feenland hier Bosnien ist. Hätten wir noch ein Burgtheater, es müßte jauchzen
über das Glück, das ihm damit in den Mund fliegt. Leider ist, was sich heute
Burgtheater nennt, ganz unfähig, den Gehalt dieses Gedichtes in Anschauung,
ins Scenische zu übersetzen, das wird der kluge Thimig spüren und sich hinter
Ausflüchten verstecken. Tut er das aber nicht und nimmt es zur Aufführung an,
so wird diese es so denaturieren und eine so grobe Caricatur daraus machen,
daß es nicht wiederzuerkennen ist. Für Dichtungen, gar aber österreichische,
haben wir zur Zeit in Oesterreich kein Theater. | Reinhardt? Könnte es. Geht
aber nur aufs große Geschäft. Er wird Sie erst hinhalten, es dann annehmen
und doch jahrelang ungespielt lassen. Ich kann nur raten: entweder Münchner
Residenztheater,
was
Hofmannsthal
vermitteln
könnte,
während
ich
Franckenstein275 eben ein Stück Levetzovs versetzt habe und so gleich darauf
nicht wiederkommen kann; oder, vielleicht noch besser, Darmstadt,
Hoftheater, dessen Intendant Dr. Eger mir befreundet ist; wenn Sie wollen,
272
In: ÖLA, NL R. Michel.
Der Buschn: Wiener Mundart für Blumenstrauß. Ich danke Werner Rotter für diesen Hinweis.
274
In: DLA, NL L. v. Andrian.
275
Clemens von und zu Franckenstein, vgl. Kommentar zu Nr. 16.
273
298
kann ich gleich an ihn schreiben; ich denke dem Großherzog müßte gerade das
sehr gefallen.«276
Zur Uraufführung: (nach jahrelangen Verschiebungen) vgl. Kommentar zu Nr.
122.
58
9
daß Du auf Reisen bist] Am 19.8.1913 kündigt Hofmannsthal Ottonie Gräfin
Degenfeld an, er werde den September in Venedig verbringen.277 Vom
21.9.1913 datiert ein Brief an sie eben aus Venedig.278
9
vor einer größeren Arbeit stehst] Es ist nicht klar, worauf sich Michel
bezieht. Im Sommer 1913 arbeitete Hofmannsthal vor allem an der „Frau ohne
Schatten“ (Oper, vgl. Kommentar zu Nr. 74) und an „Andreas“, wie er am
12.8.1913 E. v. Bodenhausen mitteilt.279 Was den Roman anbelangt, so kam er
mit der im September des vorhergegangenen Jahres begonnenen Niederschrift
nicht voran; am 29.8.1913 brach er die Arbeit daran endgültig ab.280
14
Rosenbaum]
Richard
Rosenbaum
kam
1898
als
Dramaturg
bzw.
künstlerischer und artistischer Sekretär an das k. k. Hofburgtheater, das er 17
Jahre später, im Mai 1915, aufgrund einer Fehde mit dem Direktor Hugo
Thimig verließ. 1920 gründete er den Donau-Verlag (Wien-Leipzig).
15
gab es an Thiemig weiter] Eigentlich: Hugo Thimig, war Schauspieler, von
1912 bis 1917 Direktor des Burgtheaters.
16-17 Von der N. Fr. Pr. ... noch immer keine Entscheidung] Es ging wohl um
„Die Häuser an der Džamija“, vgl. Nr. 70 und Kommentar dazu.
74. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
München, 30. September 1913, Dienstag
ABFASSUNGSORT: Siehe unten.
ERLÄUTERUNGEN:
58
23
ich bin im Princip unsichtbar und für Briefe unerreichbar] Vom selben Tag
datiert ein Brief Hofmannsthals an R. Strauss, in dem er ihm versichert, er
276
In: ÖLA, NL R. Michel. Die Abschrift enthält keine Datierung.
Vgl. BW Degenfeld, S. 280.
278
Vgl. BW Degenfeld, S. 282.
279
Vgl. BW Bodenhausen, S. 151f.
280
Vgl. SW XXX, S. 307.
277
299
werde »mit dem heutigen oder morgigen Tage« die Arbeit an der Oper „Die
Frau ohne Schatten“ angreifen.281
58
23
Aber Dein Stück] „Der weiße und der schwarze Beg“, wie Michel selbst auf
dem Brief vermerkt (vgl. kritischen Apparat zu Nr. 74). Zu Hofmannsthals
Meinung darüber vgl. Nr. 76.
59
2-3
Die Sache mit der N. Fr. Presse ... Zifferer?] „Die Häuser an der Džamija“,
vgl. Kommentar zu Nr. 70.
6
Fischer ... Tod seines einzigen Sohnes] Samuel Fischers Sohn, Gerhart, starb
am 9.9.1913 im Alter von 19 Jahren an Typhus.282
75. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 6. Oktober 1913, Montag
ERLÄUTERUNGEN:
59
9-11
Benedikt ... Deine Novelle] „Die Häuser an der Džamija“, vgl. Kommentar zu
Nr. 70. Eine direkte Mitteilung R. Michels in Bezug auf eine Annahme bzw.
Ablehnung des Romans durch die „Neue Freie Presse“ konnte nicht ermittelt
werden.
15
Über das Stück reden wir demnächst] „Der weiße und der schwarze Beg“.
Hofmannsthals Bewertung in Nr. 76.
76. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
München, 10. Oktober 1913, Freitag
ERLÄUTERUNGEN:
59
18
das kleine Stück hat wirklich viel charme] „Der weiße und der schwarze
Beg“.
In seinem Brief vom 11.10.1913 an Bahr aus Wien, kommentiert Michel die
Stellungnahme Hofmannsthals: »Hugo hat für viele meiner erzählenden
Arbeiten – ganz besonders für meinen neuen kleinen bosnischen Roman – das
höchste Lob; dagegen stand er meiner dramatischen Produktion bis jetzt sehr
281
282
In: BW Strauss (1978), S. 242f. Vgl. auch SW XXV.1, S. 128f.
Vgl. P. de Mendelssohn: S. Fischer und sein Verlag, a. a. O., S. 643-646.
300
kühl gegenüber, so daß ich mit seinem diesmaligen Urteil relativ sehr zufrieden
sein könnte.«283
1914 führte Michel eine Umarbeitung des Stückes durch, von der ein Notizheft
(Nr. 110) mit einem Vorspiel und einer Neubearbeitung des dritten Aktes
überliefert ist. Das Heft trägt auf der Innenseite des Einbanddeckels die
Datierung: »Begonnen am 8.I.1914 in Pegli«.
Nach der Umarbeitung reichte der Autor das Stück erneut beim Burgtheater
ein, dazu sei folgender Brief an Hugo Thimig erwähnt:
»Wien XIX/5, Kaasgraben.
14. Mai 1914
Hochverehrter Herr Direktor!
Da ich gestern die Ehre hatte beim Wedekindabend Ihre persönliche
Bekanntschaft zu machen, darf ich mir wohl erlauben einige Zeilen an Sie zu
richten.
Ich habe vor drei Tagen mein neues bosnisches Lustspiel „Der
schwarze und der weiße Beg“ dem Burgtheater eingereicht und möchte Sie nun
bitten, dem Stück gütigst Ihre Aufmerksamkeit zu widmen. Zu Dr. Rosenbaum,
dem ich das Manuscript übergeben habe, hege ich das vollste Vertrauen,
umsomehr da er mir stets mit dem größten Wohlwollen entgegengekommen ist;
aber ich weiß sehr wohl, daß es für den Autor wünschenswert ist, nicht von
einer Persönlichkeit allein beurteilt zu werden, und daß erst dann alle Chancen
für sein Stück erschöpft sind, wenn es von der höchsten Instanz bewertet
wurde.
Hugo von Hofmannsthal, mit dem mich langjährige Freundschaft
verbindet, hat sich erbötig gemacht, für den Fall als Sie im Für und Wider für
mein Stück schwankend sein sollten, persönlich mit Ihnen darüber zu sprechen.
Aber ich glaube, wenn das Stück von Ihnen selbst auf seine
Wirkungsmöglichkeiten auf der Burgtheaterbühne eingehend geprüft wird,
kann ich auf jede weitere Unterstützung verzichten.
In Berlin hab ich gute Aussicht mit dem Stück bei Reinhardt
unterzukommen. Ich lernte im Winter auf einer Italienreise zufällig Felix
Hollaender kennen und las ihm das Stück in seiner ersten Fassung vor. Ich
fand bei ihm das lebhafteste Interesse und er versprach, falls die von mir
skizzierte Umarbeitung gelingen werde, sich für die Annahme bei Reinhardt
voll einzusetzen. Überdies führte mich unlängst Hofmannsthal mit Reinhardt
zusammen und sprach ihm bei Gelegenheit von meinem Lustspiel. Die
Hoftheater in München und Darmstadt dürften sich mir dank einem
begeisterten Brief Hermann Bahrs über das Stück öffnen. Trotzdem zielen alle
meine Wünsche nach dem Burgtheater, da für ein solchermaßen
österreichisches Drama kein anderer Anfang gewünscht werden kann.
Ich bitte Sie, sehr verehrter Herr Direktor, nicht ungehalten zu sein,
wenn ich noch eine Bitte beischließe. Hollaender und seine junge Frau waren
nach Anhören des Stückes sofort einig, daß die berufenste Darstellerin der
283
In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21079BaM.
301
weiblichen Hauptrolle Fräulein Thimig wäre. Unabhängig davon sagte mir
dies auch ein führender Berliner Kritiker und in meinem Verlag (S. Fischer)
bekam ich die gleiche Ansicht zu hören. (Freilich wurde mir aber nicht
geraten, das Stück beim Kgl. Schauspielhaus einzureichen.) Ich konnte mich
erst jetzt bei dem Gastspiel Frl. Thimigs zu meiner großen Freude von der
Richtigkeit jener Ansicht überzeugen. (Allerdings ist es noch die Frage, ob Frl.
Thimig selbst der Ansicht wäre.) Das brachte mich auf den Gedanken: Für den
Fall als das Stück für das Burgtheater nicht tauglich sein sollte, könnte ich
jener Wiener Bühne, die sich für das Stück bereit erklären wird, vielleicht die
Bedingung stellen, daß sie es mit Frl. Thimig als Gast herausbringen muß. Sie,
hochgeehrter Herr Direktor, werden gewiß am sichersten beurteilen können,
ob die Rolle in der Tat für Frl. Thimig erstrebenswert wäre und ob die für den
ungünstigeren Eventualfall geplante Kombination empfehlenswert ist, und mir
dann freundlichst die Ansicht nicht vorenthalten.
Einstweilen gebe ich mich aber der schönen Hoffnung hin, daß mir das
Burgtheater selbst Gastfreundschaft bieten wird und zeichne
verehrungsvoll
Robert Michel«.284
77. R. Michel an H. v. Hofmannsthal in Wien
Dukla, 15. August 1914, Samstag
In einer Feldpostkarte Josef Redlichs an H. v. Hofmannsthal vom 15. August 1914
ABFASSUNGSORT: Nach Dukla, einer galizischen Kleinstadt in den Waldkarpaten, hatte
sich der gesamte Stab des Kriegspressequartiers (im folgenden: KPQ) mit der Mannschaft
und den betreuten – bzw. überwachten – Kriegsberichterstattern bereits am 11.8. begeben:
»Das Kriegspressequartier […] wurde 1914 als Untergruppe des Armeeoberkommandos […]
gegründet […]. Seiner ursprünglichen Bestimmung nach war [es] zur Aufnahme der in- und
ausländischen Presse im Kriegsfalle ausersehen, erweiterte seine Agenden jedoch sukzessive
und übernahm schließlich die wesentlichen Aufgabenbereiche aller zur Verfügung stehenden
Propagandaapparate und Zensureinrichtungen.«285 Kommandant war vom 28.7.1914 bis
Mitte März 1917 Maximilian Ritter von Hoen. Von Anfang an gehörte auch Robert Michel
dem Stab an. 286 Er diente als Gruppenführer und Zensor für die ausländischen Journalisten.
Im Auftrag des KPQs durfte er auch Kriegsberichte für die „Österreichische Rundschau“ und
fallweise für die „Vossische Zeitung“ schreiben. Der angesehene Reichsratsabgeordnete und
284
Der Brief stammt aus einer noch nicht bearbeiteten Sammlung. Ich danke Jamila Weißenböck (ÖThM), die
mir Einsicht gewährt hat.
285
Vgl. Alexandra Elmer: Der Bohemien unter den Generälen: Maximilian Ritter von Hoen (1867-1949). Ein
österreichischer Historiker und Militärjournalist. Wien: Diss. 1992, S. 501.
286
Vgl. ebd., S. 521. Siehe auch Klaus Mayer: Die Organisation des Kriegspressequartiers beim k. u. k. AOK im
ersten Weltkrieg 1914-1918. Wien: Diss., 1963, S. 14.
302
Jurist Josef Redlich hatte die Hinreise nach Dukla mitgemacht287 und blieb dort bis zum
9.9.1914.288
Vgl. Michels Brief an Andrian vom 24.08.1914 (o. O.): »Ich war sehr glücklich, daß ich den
Posten im Kriegspressequartier bekam. Schon in den Wiener Tagen habe ich sehr viel zu tun
gehabt. Auch hier ist der Dienst ziemlich anstrengend, besonders seitdem die Journalisten
neben schriftlichen Berichten auch Telegramme absenden dürfen. Anfangs schrieb ich
Berichte für die Vossische Zeitung, das erwies sich aber als unvereinbar mit meiner Stellung
als Zensor für die ausländische Presse. Das ist ein großer materieller Verlust für mich, da ich
200 M. per Bericht bekommen hätte. Für die Österr. Rundschau darf ich Berichte senden.«
Einige Monate später fügt er in seinem Brief an Andrian vom 6.2.1915 (o. O.) hinzu: »Ich bin
der einzige Gruppenführer, der sich von Biginn [sic] an hier zu behaupten wußte und habe
mir eine ausgezeichnete Position geschaffen. Der Dienst, besonders die häufigen Ausflüge in
die Front sagen mir ungemein zu.«289
ERLÄUTERUNGEN:
60
14
eine Nachricht über Deine Kriegstätigkeit] Der landsturmpflichtige
Hofmannsthal290 wurde von der „teilweise[n] Mobilisierung und teilweise[n]
Aufbietung und Einberufung des Landsturmes“ (25.7.1914) betroffen und
musste sich an seinem Gestellungsort (Pisino in Istrien) einfinden, wo er am
29.7.1914 ankam; durch das Einschreiten J. Redlichs wurde ihm möglich, nach
wenigen Tagen einen Urlaub zu bekommen, so dass er Anfang August nach
Wien zurückfahren konnte. »Sofort wurde eine neue, Hofmannsthal
konvenierende militärische Verwendung gesucht […] Hofmannsthal wurde am
12. August 1914 offiziell der Pressegruppe des Kriegsfürsorgeamtes
zugeteilt«.291 Dem von Feldmarschall Johann Ritter Löbl von Tauernstorff
geleiteten und unmittelbar nach Kriegsbeginn gegründeten Kriegsfürsorgeamt
oblagen die Planung und Durchführung von Wohltätigkeitsaktionen zugunsten
der Soldaten im Felde, der Invaliden, der Witwen und Waisen gefallener
287
J. Redlich: Schicksalsjahre Österreichs 1908-1919. Das politische Tagebuch Josef Redlichs. Bd. 1, 19081914. Bearbeitet von Fritz Fellner. Graz, Köln: H. Böhlaus Nachf., 1953 (= Veröffentlichungen der Kommission
für neuere Geschichte Österreichs; 39), S. 247f. Siehe auch A. Elmer: Der Bohemien unter den Generälen, a. a.
O., S. 522-529.
288
Vgl. BW Redlich, S. 172.
289
In: DLA, NL L. v. Andrian.
290
Vgl. Kommentar zu Nr. 83.
291
In: Heinz Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit in den Jahren 1914 bis 1917. Frankfurt a.M., Bern,
Cirencester/U.K.: Lang, 1981 (= Europäische Hochschulschriften, Reihe I, Deutsche Sprache und Literatur;
380), S. 28.
303
Krieger.292 Auch Michel spielte bei dieser Überstellung eine wichtige Rolle,
indem er Hofmannsthal zwischen dem 4. und dem 7.8. bei Löbl vorstellte. Dies
ist den Erinnerungen Felix Brauns zu entnehmen: »[ich] erblickte […] ihn
selbst in der Uniform eines Reserveleutnants im Stiegenhaus des Amtes. Robert
Michel begleitete ihn, um ihm den Leiter vorzustellen, damit der Dichter durch
eine Beschäftigung in diesem wichtigen Institut dem Militärdienst entzogen
würde.«293 Aus diesem Umstand ersieht sich, dass Michels Frage in dieser
Feldpostkarte keine allgemeine war, sondern dass er vielmehr darum bittet,
über den Erfolg seiner (und Redlichs) Rettungsaktion auf den Laufenden
gehalten zu werden.
78. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Sillein, 23. Januar 1915, Samstag
ABFASSUNGSORT: Das Feldpostamt 39 entsprach dem KPQ – wie u. a. dem Brief S.
Fischers an Erzherzog Joseph von 18.2.1915 zu entnehmen ist: »Herr Hauptmann Robert
Michel (des Kriegsarchivs, zur Zeit im Kriegspressequartier, Postamt 39) schreibt uns
[…]«.294 Aus dem Inhalt geht mit Deutlichkeit hervor, dass sich Michel bei der Niederschrift
des Briefes in der Zentrale des KPQs befand. Nun wurde im Laufe des Krieges der Standort
des KPQs mehrmals gewechselt, den Übersiedlungen des AOK folgend. Ab 10.11.1914
befand es sich in Zsolna (deutsch: Sillein)295; von dort schreibt R. Michel an seine Frau noch
am 6.2.1915 (vgl. Kommentar zu Nr. 81): Aus diesen Eckdaten lässt sich darauf schließen,
dass sich Michel zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Briefes in Sillein aufgehalten haben
dürfte.
ERLÄUTERUNGEN:
60
21-22 die neue große Aktion, die ... nunmehr einsetzen soll] Gemeint ist die
gescheiterte Offensive gegen die Russen über die Karpaten, welche mit dem
Fall der Festung Pržemysl (vgl. Kommentar zu Nr. 83) ihren Tiefpunkt
erreichte. Die Kämpfe des Karpatenwinters kosteten beiden Kriegsgegnern
enorme Verluste.
292
Ebd., S. 36.
In: F. Braun: Begegnungen mit Hofmannsthal. In: Ders.: Die Eisblume. Ausgewählte Essays. Salzburg: Otto
Müller, 1955, S. 155- 173, hier 158. Vgl. dazu auch: H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S.
37.
294
In: ÖLA, NL R. Michel.
295
Vgl. K. Mayer: Die Organisation des Kriegspressequartiers, a. a. O., S. 19f.
293
304
60
23
einen Brief von Dr. Braun] Der gemeinte Brief Felix Brauns wurde nicht
ermittelt.
24
Deine AEIOU Bücher] Für den Titel seiner zuerst beim Wiener Verleger
Hugo Heller geplanten patriotischen Bücherserie hatte Hofmannsthal an die
Devise Kaiser Friedrichs III. gedacht: „Aller Ehre Ist Österreich Voll“. Als
Schwierigkeiten mit dem österreichischen Verlag auftraten und sich
Hofmannsthal an den Insel-Verlag wandte, wurde man auf den neuen Namen
„Österreichische Bibliothek“ einig. Von 1915 bis 1917 erschienen unter
diesem Titel 26 Bände in vier Serien, darunter Robert Michels eigener Band,
vgl. Kommentar zu Nr. 82.296
61
2
Bartsch] »Der österreichische Erzähler Rudolf Hans Bartsch […] war wie
Michel in der Bibliotheksabteilung des Kriegsarchivs in Wien tätig gewesen.
Hofmannsthal war seit 1909 mit ihm bekannt. Der Roman „Zwölf aus der
Steiermark“ (1908), das Loblied des gebürtigen Grazers auf seine Heimatstadt
und die steirische Landschaft, war mit ein Grund, Bartsch für ein Bändchen
über „Österreichische Landschaft“ vorzusehen, als dessen Verfasser er auch
in der „Ankündigung. A.E.I.O.V. Bücher aus Österreich“297 genannt wird. Der
Band ist in der „Österreichischen Bibliothek“ nicht erschienen.«298
3
Rittner] Thaddäus/Tadeusz Rittner »aus Lemberg gebürtiger österreichischpolnischer Dramatiker, wird im Eingang der „Ankündigung“299 ebenfalls als
Mitwirkender aufgeführt. Doch auch von ihm ist schließlich nichts in
Hofmannsthals Reihe erschienen.«300
5
Verschiedenes über Galizien] Die zahlreiche novellistische Produktion Th.
Rittners scheint alles andere als intensiv mit dem galizischen Milieu befasst zu
sein. In den früheren Sammlungen „Drei Frühlingstage“ (Berlin, Leipzig:
Schuster & Loeffler, 1900) und „Ich kenne sie“ (Wien: DeutschÖsterreichischer Verlag, 1912) ist die galizische Landschaft nicht vertreten.
Unter Ritters vielen Novellen, die E. J. Steiner untersucht hat, spielt nur eine in
296
Vgl. W. Volke: „Wir haben nicht wie die Franzosen einen Kanon…“ Herausgeben als Aufgabe des Dichters.
In: HJ 6 (1998), S. 177-205, hier S. 187-193. Vgl. auch H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O.,
S. 92f.
297
Vgl. GW RA II, S. 429-31, hier S. 431.
298
In: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“. Zum 100. Geburtstag von Robert Michel und als
Beitrag zur Geschichte von Hofmannsthals „Österreichischer Bibliothek“. In: HB 15 (1976), S. 128-139, hier S.
136.
299
Vgl. kritischen Apparat zu Nr. 79.
300
Ebd.
305
dieser Region: „Homunkulus“ (in: „Österreichische Rundschau“ 37 (1913),
H. 7, S. 53-69.)301
61
9-14
Söhnstorff … Franz Xaver Kappus] »Alfred Söhnstorff war das Pseudonym
für den 1864 in Döbling geborenen Arthur Luzatto. Luzatto hatte als
Rittmeister in Lemberg gedient und sich 1912 als Major eines WienerNeustädter Dragoner-Regiments das Leben genommen. Er hatte u. a. 1905
„Reiterbriefe aus Österreich“ und 1910 unter dem Titel „Von der Grenze.
Nordöstliches“ Skizzen aus Galizien veröffentlicht. Auch hier kam es nicht zu
dem vorgeschlagenen Band, als dessen Herausgeber sich Michel den 1883 in
Temesvar geborenen Franz Xaver Kappus gedacht hatte. Kappus, der
zeitweilig Herausgeber der Wiener „Militärischen Rundschau“ war,
Komödien, Humoresken und Romane schrieb, mit denen er wegen der
geschickten, auf ein breites Publikum wirkenden Stoff- und Milieuwahl viel
Erfolg hatte, ist heute nur noch als der „junge Dichter“ bekannt, dem die von
1903 bis 1908 geschriebenen Briefe Rilkes gelten.«302
19-20 Nowak … Neuen Rundschau] »Der von Michel als Herausgeber in Betracht
gezogene, 1882 in Wien geborene Essayist Karl Friedrich Nowak arbeitete im
Kriegspressequartier als Berichterstatter. Den von Michel erwähnten Beitrag
brachte „Die neue Rundschau“ bereits in ihrem Februar-Heft (26, 1915, S.
273-77). Die „Diagonale Reise“ Nowaks303 gibt Impressionen von einer
Truppenverlegung aus Galizien quer durch Ungarn und Slawonien an die
serbische Grenze. Zu einer Zusammenarbeit Hofmannsthals mit Nowak kam es
nicht.«304
Hingegen vermochte ihn Michel für die Fischer-Serie „Dokumente des
Krieges“ zu gewinnen, vgl. Kommentar zu Nr. 81.
301
Erich Johannes Steiner: Thaddäus Rittner. Sein Leben und sein Werk. Wien: Diss., 1932, S. 150-153.
In: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“, a. a. O., S. 136f.
303
Karl Friedrich Nowak: Diagonale Reise. In: „Die Neue Rundschau“ 26 (1915), S. 273-77.
304
In: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“, a. a. O., S. 137.
302
306
79. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 24. Januar 1915, Sonntag
ERLÄUTERUNGEN:
62
1
Vorrede oder Nachwort Deines Bändchens] Für seinen Band „Auf der
Südostbastion unseres Reiches“ schrieb Michel weder eine Vorrede noch ein
Nachwort. Auch geht aus Nr. 81 hervor, dass er seine Sammlung von einem
anderen Gesichtspunkt ausgehend zusammenstellte, als von dem von
Hofmannsthal suggerierten.
4
Rittner werde ich sprechen] Nicht ermittelt.
6
Hauptmann C] Franz Xaver Kappus, vgl. Nr. 78 und Kommentar dazu.
12
jemanden von Deinen Tiroler Freunden] Hofmannsthal meint hier wohl in
erster Linie Ludwig von Ficker. Diesem schreibt Michel am 26.2.1915: »Aus
der Beilage305 ersiehst Du einen Plan Hofmannsthals. Ich werde für diese Serie
eine kleine Anthologie aus meinen bosnischen Büchern hergeben. Auch
verfasste ich schon andere Beiträge. Wüßtest Du nichts passendes
Tirolerisches? (Ein Buch soll etwa 60 Seiten umfassen.) Dem H. läge daran,
ein Buch über die Patres Haspinger, Flir, und Cajus zu bekommen. Wüßtest
Du einen, der nicht verbohrt deutschnational oder klerikal ist und dem das
läge?«306
13-14 P. Haspinger] Johann Simon Haspinger trat 1802 in den Kapuzinerorden ein.
Sein Name ist untrennbar mit den Tiroler Freiheitskämpfen der Jahre 1796/97,
1805 und 1809 verbunden.
14
P. Flir] Alois Kasimir Flir war Schriftsteller, Ästhetiker und Priester; 1835
Universitätsprofessor in Innsbruck; 1848 Mitglied des Frankfurter Parlaments.
Später war er in Rom aktiv, wo er den Mittelpunkt eines Gelehrten- und
Künstlerkreises bildete.
14
P. Cajus] Nicht ermittelt. Es wurden lediglich lückenhafte Informationen zu
einem Kapuzinerpater namens Cajus Perathoner eruiert, der im Ersten
Weltkrieg als Feldkurat diente. Dies wird einem Notizheft entnommen – Nr. 72,
mit »Tagebücher« überschrieben –, welches Eintragungen enthält, in denen
Michel seine Kontakte zu österreichischen Persönlichkeiten des Militärs und
305
306
Vgl. kritischen Apparat zu Nr. 79.
In: Brenner-Archiv, NL L. v. Ficker, Inv. Nr. 31/52-1.
307
der Politik festhielt, die er auf Grund seiner Tätigkeit als Herausgeber der
„Dokumente des Krieges“ bei S. Fischer knüpfte (Näheres dazu im Kommentar
zu Nr. 81). Hier befindet sich folgende Aufzeichnung: »Pater Cajus Perathoner
| Feldkurat | 88. Landesschützenbrigade Feldpost 207«307 Ferner ist folgenden
Brief S. Fischers vom 2.8.1915 aus Oberstdorf in Bayern zu erwähnen: »Sehr
erfreut hat mich der Vertrag mit dem Capuziner Pater Cajus, von dem ich mir
aus irgend einem Grund der sich nur in meinem Instinct rechtfertigt ein
saftiges und volkstümliches Buch verspreche.«308
62
15-19 Erzherzog Karl ... Verfasser des schönen alten Exercierreglements] In den
Folgen der Besatzung Wiens von 1805 durch Napoleon I. wurde Erzherzog
Karl von Kaiser Franz I. mit der Reorganisation des Heers betraut. In dieser
Amtsrolle verfasste er verschiedene Exerzierreglements, die auch wegen der
hohen Qualität der Sprache und des Stils berühmt wurden: u.a. „ExercierReglement für die k. k. Cavallerie“ (Wien: k. k. Hof- und Staatsdruckerey,
1806); „Exercier-Reglement für die k. k. Infanterie“ (Wien: k. k. Hof- und
Staatsdruckerey, 1807); „Exercier-Reglement für die k. k. Gränz-Infanterie“
(Wien: k. k. Hof- und Staatsdruckerey, 1808).309
Der Plan dieses Bandes wurde fallen gelassen.
17
Oberst Höhn] Eigentlich: Maximilian Ritter von Hoen. Vgl. Kommentar zu
Nr. 77.
17-18 Preußen hat Scharnhorst Gneisenau York Boyen] Gerhard Johann David
von Scharnhorst, General, und August Wilhelm Anton Graf Neidhardt von
Gneisenau waren die Hauptverantwortlichen für die preußische Heeresreform
von 1807 bis 1809.
Hans David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg war einer der Protagonisten
der preußischen Befreiungskriege, seit 1821 preußischer Feldmarschall.
Hermann von Boyen war Mitarbeiter Scharnhorsts und Gneisenaus,
Kriegsminister von 1814 bis 1819 und wieder von 1841 bis 1847, seit 1847
Generalfeldmarschall.
Vgl. auch Michels Brief an Gerty (Nr. VI).
307
In: „Tagebuch“ (Notizheft Nr. 72), S. 73r. In: ÖLA, NL R. Michel,
In: ÖLA, NL R. Michel
309
Näheres dazu in: F. H. Baer: Zum Reformwerk des Kriegsministers Generalissimus Erzherzog Karl 18011804, 1805-1809. In: „Die K. K. Österreichische Armee im Kampf gegen die Französische Revolution und
Napoleon I. 1792-1815. Materialien zum Vortragszyklus. Wien: Gesell. f. österr. Heereskunde. Heeresgesch.
Museum, 1989, S. 45-63.
308
308
80. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Sillein, 30. Januar 1915, Samstag
ABFASSUNGSORT: Vgl. Kommentar zu Nr. 78.
ERLÄUTERUNGEN:
62
26
Oberst von Hoen … wahrscheinlich Generalmajor)] Maximilian Ritter von
Hoen wurde am 1.3.1915 zum Generalmajor ernannt.310
63
2
An die Front ... Mezö Laborz] oder Mezölaborcz: Kampfschauplatz in den
Karpaten, die die russischen am 4.2.1915 einnahmen.311
81. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Krakau, 10. März 1915, Mittwoch
ABFASSUNGSORT: Im Februar 1915 wurde Andrian als Vertreter des Ministeriums des
Äußeren beim k. u. k. Etappen-Ober-Kommando nach Krakau kommandiert. Dabei gelang es
ihm, Michel als „militärischen Adlatus“ seiner Mission zugeteilt zu bekommen. Vgl. dazu den
Bericht, den Michel seiner Frau im Brief vom 6.2.1915 aus Sillein gab: »Gestern fand ich
einen Brief vom Poldi vom 2. d. M. vor, in dem er mir mitteilt, daß er etwa in 10 Tagen als
Vertreter des Ministeriums des Äußeren nach Russisch-Polen gehn wird; er war auch schon
in Teschen und hat mich als militärischen Adlatus verlangt; man soll es ihm zugesagt haben,
unter der Voraussetzung, daß mich mein Oberst freilässt. Ich fahre heute nach Teschen und
dürfte Näheres erfahren. Das wäre ein schöner Posten, aber der Abschied von hier und
besonders der Verzicht auf die Frontausflüge fiele mir doch schwer. Ich muß mich nun rasch
mit Poldi verständigen, da ich ihm noch Bedingungen stellen muß.«312 In seinen
Erinnerungen schildert Michel diese Begebenheiten folgendermaßen: »Anfang 1915 wurde
vom Ministerium des Äusseren eine Sondermission für die von unseren Truppen besetzten
Gebiete Rußlands errichtet, mit der Nebenaufgabe, auch die politischen Verhältnisse in
Galizien zu bearbeiten. Ich wurde dieser Mission als militärischer Berater zugeteilt. Der Sitz
war zu Beginn Krakau, von wo aus ständig Fahrten durch alle zugänglichen Gebiete
310
Vgl. A. Elmer: Der Bohemien unter den Generälen, a. a. O., S. 1001.
Vgl. Edmund Glaise-Horstenau (unter der Leitung von): Das Kriegsjahr 1915. Erster Teil. Vom Ausklang der
Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk. In: Österreich-Ungarns letzter Krieg.
Hrsg. Vom Österr. Bundesministerium für Heereswesen und vom Kriegsarchiv. Bd. II. Wien: Verl. der
militärwissenschaftlichen Mitteilungen [1930-1931], S. 140f., 153 u. 157.
312
Im Privatbesitz der Erben R. Michels. Ähnliches schreibt Michel am selben Tag an Andrian. In: DLA, NL L.
v. Andrian.
311
309
Galiziens und Russisch-Polens unternommen wurden. Nach der siegreichen Offensive im
Sommer 1915 wurde die Mission nach Warschau verlegt.«313
ERLÄUTERUNGEN:
63
23-24 eine Szene aus dem Lustspiel] Vgl. R. Michel: Aus dem Lustspiel „Der weiße
und der schwarze Beg“. In: Ders.: Auf der Südostbastion unseres Reiches.
Leipzig: Insel, [1915] (= Österreichische Bibliothek; 11), S. 35- 43.
25
Rekrutenbrief] Vgl. Kommentar zu Nr. 82.
28
Erzherzog Joseph] Josef August, genannt Josef von Alcsut. Zur Identifizierung
dient u.a. Michels Brief an seine Frau vom 6.2.1915 aus Sillein: »gestern
abends bin ich wieder glücklich heimgekehrt. Wir machten von Kaschau aus
noch eine wunderbare Tour zum 7. Korps, Erzherzog Josef (der ungarische
Erzherzog, nicht zu verwechseln mit Joseph Ferdinand, dem Kommandanten
der 4. Armee). […] Denke Dir, sogar von Erzherzog Josef werde ich die
Tagebücher für meine Fischerausgabe bekommen.«314 Vgl. auch folgende
Aufzeichnung: »General der Infanterie Erzherzog Josef | Kdt. des 7. A.K.315 |
Feldpostamt 91. | Mündlich gesprochen. | 9./II. Gewarnt, zu vieles den
Berichterstattern zu geben. | 11./II. Anregung zum A.E.I.O.U. Buch. […] Bis
nach Friedensschluß Entscheidung vorbehalten.«316
64
28
Erzherzog Joseph ... einen sehr freundlichen Brief] Nicht ermittelt.
3
nach Miechów, wo Obstlt. von Mirka der Kreiskommandant ist] Michel ist
hier ungenau: Es handelt sich nämlich um den Oberst (und nicht
Oberstleutnant) Alfred Mierka von Morva-Lieszko.317 Mit ihm nahm Michel auf
Grund der „Dokumente des Krieges“ Kontakt auf, wie aus folgender, besser
informierter, Aufzeichnung zu ersehen ist: »Oberst Alfred Mierka von MorvaLieszko | K. u. k. Kreiskommandant in | Miechów | Feldpostamt 150 | 16.III.
mündlich zugesagt. | 17. III. den Vertrag zur Unterschrift zugeschickt. | 29. III.
den unterschriebenen Vertrag erhalten und | 30. III. rekd. an F. geschickt.«318
5
Meine Pläne mit S. Fischer entwickeln sich äußerst günstig] Gemeint ist
Michels Tätigkeit als Herausgeber der Serie „Dokumente des Krieges“ beim S.
313
In: AeW, S. 15.
Im Privatbesitz der Erben R. Michels.
315
D.h.: »Kommandant des 7. Armeekorps«
316
In: „Tagebuch“ (Notizheft Nr. 72), S. 34r. In: ÖLA, NL R. Michel.
317
Vgl.: Ranglisten des k. u. k. Heers. Wien: k. k. Hof- u. Staatsdruckerei, 1917, S. 1275.
318
In: „Tagebuch“ (Notizheft Nr. 72), S. 58r. In: ÖLA, NL R. Michel.
314
310
Fischer-Verlag, wobei er für die Redaktion von Kriegsbüchern, Tagebüchern
und
Darstellungen
österreichischer
Feldherren,
Schriftsteller
und
Kriegsberichterstatter zuständig war. In seiner fragmentarisch gebliebenen
Autobiographie319 schrieb Michel: »Im Anfang des Krieges, als ich im Dienste
des Kriegspressequartiers an viele Punkte der Kampffront hinauskam, betraute
mich der Verlag S. F. mit der Aufgabe, Verträge mit interessanten Gestalten
des
Heeres
und
seiner
Führer
auf
spätere
Herausgaben
von
Kriegstagebüchern hin und dergleichen zu schließen. Es gelang mir gleich in
den ersten Monaten, etwa vierzig solcher Vorträge zu besorgen, die es dem
Verlag ermöglicht hätten, nach dem Kriege aus dieser Zusammenstellung
unterschiedlicher Einzelerlebnisse des Krieges den österreichischen Anteil an
diesem Weltringen von individuellen Stellen aus erläutert vorzuführen. Da sich
aber der Krieg immer mehr in die Länge zog, und persönlich Heldisches und
Leidvolles sich weiter anhäufte, die Ereignisse, eines das andere überschattend
einander folgten, stellte sich diese Absicht des Verlags allmählich so dar, als
wollte er mit einer Nußschale das Meer ausschöpfen, und so wurde die Aktion
abgebrochen.«320
Die bei S. Fischer erschienenen Kriegsbücher, die mit Sicherheit auf Michels
vermittelnde Arbeit zurückgeführt werden müssen, sind: Aage Madelung: Mein
Kriegstagebuch. Berlin: S. Fischer, 1915. Franz-Carl Ginzkey: Die Front in
Tirol. Berlin: S. Fischer, 1916 (= Sammlung von Schriften zur Zeitgeschichte;
15), Karl Friedrich Nowak: Hötzendorfs Lager. Berlin: S. Fischer, 1916.
Ferenc Molnár: Kriegsfahrten eines Ungarn. Deutsch von Ernst Goth. Berlin:
S. Fischer, 1916.321
82. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Krakau, 14. März 1915, Sonntag
ERLÄUTERUNGEN:
64
14
S. Fischer gab mir die Einwilligung ... angekündigt werden] Nicht
überliefert.
319
Von dieser sogenannten „Autobiographie“ schrieb Michel nur die „Einleitung“ und den „Anfang“. Das
Manuskript datiert vom »13.Juli 45«. In: ÖLA, NL R. Michel, Heft Nr. 75, Bl. 1r.
320
In: Heft Nr. 75, S. 8 v, 9 v. In: ÖLA, NL R. Michel.
321
Vgl. Tantièmen-Abrechnungen des S. Fischer-Verlages vom 9.1.1917 und 15.2.1918. In: ÖLA, NL R. Michel.
311
64
16-18 Dem Deutsch-österreichischen Verlag ... Schwierigkeiten machen sollte] Es
handelt sich um R. Michel: Ein Brief des Rekruten Mustajbegović. In: Ders.:
Auf der Südostbastion unseres Reiches, a. a. O., S. 54-58. Der Text erschien
zunächst in: R. Michel: Fahrten in den Reichslanden. Bilder und Skizzen aus
Bosnien und der Hercegovina. Mit 25 Zeichnungen von Max Bucherer. Wien,
Leipzig: Deutsch-Österreichischer Verl., 1912, S. 45-51. Der von 1911 bis
1928 bestehende Deutsch-Österreichische Verlag war »einer der rührigsten
und profiliertesten belletristischen Verlage in Österreich zumindest von
1918.«322
20-21 dem Publikum gegenüber ... entnommen ist] „Auf der Südostbastion unseres
Reiches“ enthält keine bibliographischen Anmerkungen.
83. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 5. April 1915, Montag
ERLÄUTERUNGEN:
65
9
seit Pržemysl] Nach viereinhalbmonatiger Belagerung durch die Russen
kapitulierte die österreichisch-ungarische Festung Pržemysl am 22.3.1915.
11
mein eigenes Bändchen] Hugo von Hofmannsthal (Hrsg.): Grillparzers
politisches Vermächtnis. Leipzig: Insel, [1915] (= Österreichische Bibliothek;
Bd. 1).
11
das über Bismarck] Franz Zweybrück323 (Hrsg.): Bismarck und Österreich.
Leipzig: Insel, [1915] (= Österreichische Bibliothek; 4).
21
Mein Vater hatte ... einen Schlaganfall] Hugo August Peter Hofmann von
Hofmannsthal (21.12.1841, Wien – 8.12.1915, ebd.) Vgl. dazu E. v.
Bodenhausens Brief an Hofmannsthal vom 8.4.1915: »nun auch noch diese
schwere Sorge um den Papa.«324 Hugo von Hofmannsthal sen. starb noch im
selben Jahr.
26
Hoyos] Alexander Graf Hoyos war Diplomat, von April 1912 bis 12.1.1917
Chef des Kabinetts des Ministerium des Äußern.
322
In: Murray G. Hall: Österreichische Verlagsgeschichte 1918-1938. 2. Bd. Belletristische Verlage der Ersten
Republik. Wien, Köln, Graz: Böhlau, 1985, S. 112f.
323
Franz Zweybrück war Historiker und Publizist.
324
In: BW Bodenhausen, S. 193.
312
65
27-28 mich aus Gründen des „öffentlichen Interesses“ ... Krankenurlaub] Die
befürchtete Überprüfung durch die Superarbitrierungskommission325 fand
nicht statt. 326
65, 30-66, 1
ich war nach Kriegsbeginn ... classificierte] Der auf der medizinischen
Untersuchung
basierende
„Befund
und
Superarbitrierungskommission“ datiert vom 1.10.1914.
66
4-6
Antrag
der
327
nie Infanterist war ... aus der Evidenz der Landwehr-cavallerie
ausgetreten bin] Die Behauptung Hofmannsthals, er sei immer in der
Kavallerie gewesen, kann anhand der im Österreichischen Kriegsarchiv
verwahrten Akten nachgewiesen werden: Als Einjähr-Freiwilliger diente er im
Dragoner-Regiment Nr. 6; am 28.12.1895 wurde er in das Ulanen-Regiment
Freiherr von Ramberg Nr. 8 versetzt, in dem er bis 31.12.1903 blieb, als er in
das Landwehrulanenregiment Nr. 4 übersetzt wurde. Weniger klar ist, was er
mit dem Austritt aus der »Evidenz der Landwehr-Kavallerie« meinte. Denn in
Wirklichkeit war Hofmannsthal bereits am 31.12.1905 aus der k. k. Landwehr
»bei Ablegung der Offizierscharge und nach vollstreckter gesetzlicher
Landwehrdienstpflicht« ausgetreten, also nicht zum von ihm erwähnten
Zeitpunkt.328 Dennoch war mit dem 1905 erfolgten Austritt aus der Landwehr
Hofmannsthals Bindung an das Militär selbstverständlich nicht gelöst. Das
„Gesetz vom 6. Juni 1886, betreffend den Landsturm für die im Reichsrate
vertretenen Königreiche und Länder, mit Ausnahme von Tirol und Vorarlberg“
sah nämlich Folgendes vor: »Der Landsturmpflicht nach Maßgabe der
Wehrfähigkeit, und zwar bis zum vollendeten 60. Lebensjahre unterliegen alle
aus der Kategorie des Offiziers- und Militärbeamtenstandes in den Ruhestand
oder das Verhältnis außer Dienst des Heeres (Kriegsmarine) und der
Landwehr versetzten Personen, insofern sie nicht in den vorbenannten Teilen
der bewaffneten Macht verwendet werden.«329 Nun waren die Personaldaten
325
»Die Superarbitrierung, d. i. die auf dem Amtsweg zu erreichende Abberufung vom Truppendienst in den
Lokaldienst aus gesundheitlichen Gründen«. In: H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 28.
Superarbitrium: Obergutachten, Oberschiedsspruch; Superarbitrieren: überprüfen, nachprüfen, ein
Obergutachten abgeben. Vgl. Karl Bruns: Die Amtssprache. 8. vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin: Verl.
des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins, 1910, S. 164.
326
Zu einer eingehenden und reich dokumentierten Rekonstruktion der Bestrebungen Hofmannsthals, dem
Kriegsdienst enthoben zu werden vgl. H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 123-140.
327
Nachzulesen in: H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 28.
328
Zu diesen Daten vgl. Qualifikationsliste und Unterabteilungs-Grundbuchblatt. In: ÖStA/KA
Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Hugo Hofmann von Hofmannsthal, geb. 1874.
329
In: Gesetze und Verordnungen betreffend den Landsturm [...]. Wien: k. k. Hof- und Staatsdruckerei, 1914 (=
Handausgabe der österreichischen Gesetze und Verordnungen; H. 84), S. 1f.
313
der Landsturmpflichtigen gesetzmäßig in Übersichtslisten (Evidenzlisten)
erfasst, damit diese den Militärbehörden immer zur Verfügung stehen könnten.
Die im Kriegsarchiv verwahrten Landsturmevidenzblätter weisen aber
keinerlei Anhaltspunkte zu einem Austritt aus der Kavallerie auf.
Andererseits scheint Hofmannsthals Behauptung von dem Umstand bestätigt zu
sein, dass er infolge der am 25.7.1914 kundgemachten teilweisen
Mobilisierung und teilweise[n] Aufbietung des Landsturmes einem InfanterieRegiment (Landsturm-Infanterie-Regimente Nr. 5 in Pisino, Istrien) zugeteilt
wurde: Dies berichtet er seiner Frau am 29. Juli 1914.330
66
7-9
Rückwirkung auf meinen Vater ... wieder verlor] Nicht ermittelt.
84. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Wien, 18. April 1915, Sonntag
ERLÄUTERUNGEN:
66
21
wir waren Mittwoch nachmittag] D.h. am 14. April 1915.
21
in
Czenstochau]
Tschenstochau,
polnisch:
Częstochowa.
Wichtiger
Wallfahrtsort in Oberschlesien.
21-28 am Abend fuhren ... nach Oppeln] Zu diesem Autounfall vgl. den Brief
Hofmannsthals an Andrian vom 21.4.1915: »von dem Auto-unfall bin ich
unterrichtet, und habe allen Anlaß Gott zu danken daß er Dich, und den guten
Robert, erhalten hat.«331
22
Oppeln] Polnisch: Opole. Stadt in Oberschlesien, war ein wichtiger
Verkehrsknotenpunkt.
29
Teschen] Tschechisch: Těšín. Polnisch: Cieszyn. Heutige Grenzstadt zwischen
der Tschechischen Republik und Polen. Hier war damals das Etappen-OberKommando stationiert, d.h. die für die besetzten Gebiete zuständige Abteilung
des Armee-Ober-Kommandos.332
29
Von dort telegraphierte ich Dir in Namen Poldys] Nicht ermittelt: Das
Telegramm ist im BW Andrian nicht zu finden.
330
Vgl. H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 25 u. 27.
In: BW Andrian, S. 211.
332
Vgl. H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 141.
331
314
66,29-67,1
daß das Telegramm in Deiner Angelegenheit] Da Hofmannsthal mit seiner
Dienstverwendung im Kriegsfürsorgeamt (vgl. Kommentar zu Nr. 77)
unzufrieden
war
und
danach
strebte,
seine
literarisch-publizistische
Fähigkeiten im Dienst der Politik und der Diplomatie in einer angemessenen
Art und Weise verwendet zu wissen, setzte er seinen Freundeskreis (vor allem
J. Redlich, L. v. Andrian, R. Michel und G. Franckenstein) in Bewegung, um
vom Dienst freigestellt und zu werden und in halb-offizieller, halb-offiziöser
Weise als »Vermittler und Pressemann«333 an verschiedene Kriegsschauplätze
entsandt zu werden. Ein erwogener und dann tatsächlich realisierter Plan sah
eine Reise an das k. u. k. Etappen-Ober-Kommando vor, bei dem Andrian das
Außenministerium vertrat.
Zur ausführlichen Rekonstruktion Lunzers und der von ihm aufgearbeiteten
Dokumentation, sei folgender Briefentwurf Robert Michels an Maximilian von
Hoen erwähnt. Die Abfassung des Briefes334 muss (spätestens) am 13.5.1915
erfolgt sein, da ein von diesem Tag datierender Brief Andrians an
Hofmannsthal vorliegt, in dem von dem Inhalt dieses Briefentwurfes berichtet
wird.335
»[gedruckter Briefkopf:
DER VERTRETER DES K. u. K. MINSTERIUMS
DES ÄUSZEREN BEI DEM
K. u. K. ARMEE-ETAPPEN-OBERKOMMANDO.]
Generalvikar
Im Ministerium des Äussern ist die Idee aufgetaucht nach den
okkupierten Gebieten Russich-Polens einen Schriftsteller zu entsenden, der es
vermöchte, die Taten der Militärverwaltung in den eroberten Teilen ins rechte
Licht zu stellen. Den Ereignissen in der Front wendet sich das öffentliche
Interesse von selbst zu; die fruchtbringende Tätigkeit der Heeresverwaltung im
eroberten Hinterland müßte einen wahrheitsliebenden und doch phantasie- und
schwungvollen Verdolmetscher finden, damit sie in der ganzen Welt die
gebührende Würdigung findet. Im Ministerium des Äusseren dachte man daran
mit dieser Aufgabe Hugo von Hofmannsthal zu betrauen, der im
Kriegsfürsorgeamt gedient hat, wo seine Fähigkeiten nicht entsprechend
auszunützen gingen. Baron Andrian sollte nun im Auftrag des Ministeriums des
Äussern Hofmannsthal beim EOK für jene Aufgabe in Vorschlag bringen. Der
333
Ebd., S. 134.
Im Nachlass Maximilian Ritter von Hoens (ÖStA, B/ 46: 1 bis 22) wurde ohne Erfolg nach dem tatsächlich
abgeschickten Brief gesucht.
335
Vgl. BW Andrian, S. 215f. Der maschinenschriftliche Text des im folgenden wiedergegebenen Briefes weist
handschriftliche Korrekturen sowohl von der Hand R. Michels als auch von der L. v. Andrians auf. Da Andrians
mit Bleistift angebrachte Streichungen und Einfügungen nicht darauf aus waren, den Wortsinn des Briefes zu
ändern, sondern eher stilistische Mängel zu beseitigen – und sie darüber hinaus schwer leserlich sind – wurden
sie in dieser Transkription nicht berücksichtigt.
334
315
Herr Oberst Höfer336 hieß den Vorschlag willkommen und sagte, das EOK
werde für Hofmannsthal die Möglichkeit schaffen, daß er die Freiheit genieße
sich über die Tätigkeit in den besetzten Gebieten zu orientieren, um seine
Eindrücke dann nach eigenem Ermessen in einer Reihe von Aufsätzen zu
verarbeiten, von denen man mit Recht erwarten kann, daß sie dem mühevollen
Walten des EOK in Russisch-Polen ein würdiges und bleibendes Denkmal
setzen werden. Gestern telephonierte nun Herr Oberst Höfer, daß die Berufung
des Landsturmleutnants von Hofmannsthal eine beschlossen Sache sei und daß
hochverehrter Herr General als Leiter jeglicher publizistischer Tätigkeit im
Kriege die Berufung und Instradierung Hofmannsthals übernehmen würden.
Euer Hochwohlgeboren dürfen sich dabei wohl entschließen, Hofmannsthal
eine offene Ordre für die gesamten besetzten Gebiete auszustellen. In die
südlichen Gebiete, die dem 1. AEK unterstehen, gelangt man bei den jetzigen
Wegverhältnissen am einfachsten über Krakau, so daß diese Festung wohl
besonders als Reisedurchzugspunkt in der Offenen Ordre angegeben werden
müßte. Es wäre im Interesse der Sache auch erwünscht, wenn sich
Hofmannsthal, der ja die allgemeinen Direktiven schon im Hauptquartier
empfangen dürfte, sich bei uns noch eine detaillierte Orientierung über die
Verhältnisse des zu bereisenden Gebietes einholen könnte; bei dieser
Gelegenheit könnten wir ihn auch mit Empfehlungsschreiben an die
Kreiskommandanten und an verschiedene Persönlichkeiten ausstatten, damit er
an die Überwindung äußerlicher Hindernisse nicht unnütz viel Kräfte verliert,
die er besser für die Aufgabe selbst verwenden kann.
Ich erlaube mir nun auch hochverehrtem Herr General das
Memorandum bezüglich der Publizierung der Tagebücher zur geneigten
wohlwollenden Interpretierung beim AOK zu unterbreiten.337 Ich hoffe, daß
auch diese Art wieder der Schatten von meinem Werke genommen wird, der
durch den Armeebefehl darauf gefallen ist.«
67
2
der Generalstabschef des EOK] Oberst Anton Höfer war von 1914 bis zum
1.1.1916 Generalstabschef des Etappenoberkommandos.338
2-3
an ihn wollte sich der Poldy ... wenden] Siehe unten.
5-7
In Teschen … neue Konferenz … in Kattowitz zusammentrifft] Nicht
ermittelt.
6
Eben erhalte ich aber von Poldy ein Telegramm] Nicht überliefert.
7
Kattowitz]
Polnisch:
Katowice.
Stadt
in
Oberschlesien,
nahe
der
österreichisch-ungarischen Grenze.
8-9
in Deiner Angelegenheit ... Verzögerung von etwa 3 Tagen] Vgl. Andrians
Brief an Hofmannsthal vom 25.4.1915 aus Krakau, wo er ihm mitteilt, er habe
in Teschen mit Höfer gesprochen, welcher sehr viel Verständnis zeigte.339
336
Siehe unten
Gemeint ist die von Michel bei S. Fischer herausgegebene Reihe „Dokumente des Krieges“, vgl. Kommentar
zu Nr. 81.
338
Ebd., S. 402.
339
Vgl. BW Andrian, S. 212f.
337
316
67
15
„Der kleine Hauptmann“] Überliefert ist die erste Niederschrift, die sich in
Notizheft Nr. 47 befindet. Auf der Verso-Seite des Einbanddeckels hat Michel
die Datierung eingetragen: »Oktober 1912.«340
Erstdruck: R. Michel: Der kleine Hauptmann. In: Der bunte Almanach auf das
Jahr 1914. Leipzig, Wien: Deutsch-Österreichischer Verl., o. J., S. 57-74.341
17-18 die dramatische Skizze „Muharrem der Christ“ ... die Du ja kennst] Im
Nachlass des Autors (ÖLA) ist das kleine Stück in zwei Exemplaren überliefert:
Das Notizheft Nr. 100 enthält eine erst Skizze der Szeneneinteilung und die
erste Niederschrift, welche noch den Titel „Muharrem“ trägt. Die auf dieser
Textfassung basierende Schönschrift befindet sich auf dem Typoskript Nr. 113,
auf dem das Drama bereits den Titel „Muharrem, der Christ. Drama für
Musik“ erhalten hat. Michel verfasste den Text in der Hoffnung, dass er
vertönt werden könnte, und dachte dabei an den jungen steirischen
Komponisten Joseph Marx. Die Datierung des Textes ergibt sich aus dem Brief
des Autors vom 10.7.1911 eben an Marx: »Lieber Marx, | ich teile Ihnen in
Eile mit, daß MUHARREM, DER CHRIST seit Samstag vollendet ist. Ich bin
recht zufrieden mit der Arbeit. Das herzegowinische Milieu kommt darin sehr
ergiebig zum Ausdruck und für die Musik sind die schönsten Möglichkeiten
darin.«342 Ferner lässt sich anhand eines weiteren – undatierten, im September
1911 geschriebenen – Briefes Michels an denselben in Erfahrung bringen, wie
Hofmannsthal den Text kennen lernte: »Unlängst las ich den Muharrem dem
Hofmannsthal vor und auch er war der Ansicht, daß mit einer entsprechenden
Musik das Ganze auf der Bühne sehr schön werden müßte.«343 Das Projekt der
Vertonung dürfte sich als unmöglich erwiesen haben.
Bei „Muharrem der Christ“ handelt es sich um eine erste Ausführung des
Stoffes, den der Autor später im Roman „Die Häuser an der Džamija“
ausarbeitete, so wie Michel selbst Joseph Marx im Brief vom 12.8.1911
mitteilt: »Meine nächste Arbeit wird EIN HERZEGOWINISCHES DORF sein,
aus dem ich ja den Muharrem herausgenommen habe.«344
24
Ich hoffte ... Dich gestern bei Frau von Förster zu treffen] Lilith Förster,
geb. Lang, war die Schwester des Malers und Bühnenbildners Erwin Lang.
340
In: ÖLA, NL R. Michel.
Vgl. auch F. Delle Cave: Robert Michel. Eine Monographische Studie, a. a. O., S. 165.
342
In: HSS/ÖNB, NL J. Marx, Sign. 841/40-1.
343
In: HSS/ÖNB, NL J. Marx, Sign. 841/40-6.
344
In: HSS/ÖNB, NL J. Marx, Sign. 841/40-2.
341
317
Vermutlich waren die Michels mit den Langs befreundet, was sich aus
folgender Stelle aus einem Brief Michels an seine Frau vom 26.9.1914
herauslesen lässt: »Foerster sitzt als serbischer Kriegsgefangener in der
Festung Nisch. Geh auch zur Mama Lang! Wenn Du etwas brauchst kannst Du
Dich auch an Hofmannsthal wenden. Er wohnt bei der Tante Fanny, I.
Elisabethstr. 6.«345
67
25
ein gutes Wiedersehn dort draußen] Michel meint die zu dem Zeitpunkt noch
nicht feststehende (erste) Reise Hofmannsthals in die besetzten polnischen
Gebiete.346
85. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Wien, 12. September 1915, Sonntag
ERLÄUTERUNGEN:
68
8
Auswahl aus Wallensteins Briefen zusammengestellt von Paul Thun] Paul
Graf Thun-Hohenstein war »von 1912 bis zum August 1914 und wieder von
Juni 1915 bis Oktober 1916 als Attaché an der österreichisch-ungarischen
Botschaft in Berlin. […] Für die von Hofmannsthal herausgegebene
„Österreichische Bibliothek“ wollte er Briefe Wallensteins edieren. Da er
durch
seine
Mutter
derselben
Familie
Wallensteins
entstammte,
väterlicherseits diesen sogar als direkten Vorfahren hatte, besaß er Zugang
zum Nachlass. Wahrscheinlich dachte er sogar an die Publikation
unveröffentlichter Briefe […].«347»Zu dem Wallenstein-Bändchen kam es
nicht«348, wohl aber zu einem Beitrag im „Österreichischen Almanach“.349
19
für den Roman] „Die Häuser an der Džamija“.
19
den diesjährigen Kleistpreis] Der Preis wurde von 1912 an jährlich durch die
1911 anlässlich des 100. Todestages Heinrich von Kleists von Fritz Engel
gegründete Kleist-Stiftung als »Ehrengabe aufstrebenden und wenig
bemittelten Dichtern deutscher Sprache, Männern und Frauen«350 verliehen.
345
Im Privatbesitz der Erben R. Michels.
Vgl. dazu. H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 141-142.
347
In: BW Thun-Salm, S. 239f.
348
In: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“, a. a. O., S. 139.
349
Vgl. Paul Thun: Grabschrift für Hauptmann Sp. In: H. v. Hofmannsthal (Hrsg.): Österreichischer Almanach
auf das Jahr 1916. Leipzig: Insel, [1915], S. 185.
350
Aus der Satzung 1912, zitiert nach Helmut Sembdner (Hrsg.): Der Kleist-Preis 1912-1932: Eine
Dokumentation. Berlin: E. Schmidt, 1968, S. 16.
346
318
Die Wahl erfolgte durch einen vom Kunstrat der Stiftung eingesetzten
Vertrauensmann, der 1915 Paul Wiegler war. Die Ehrengabe, die 1915 sowohl
Michel als auch Arnold Zweig zuteil wurde, belief sich auf 1000 M.351
Pressemeldungen sind in „Das literarische Echo“ 18 (1915/16), Sp. 260 zu
lesen.
Die Mitteilung, dass ihm der Kleistpreis zuerkannt wurde, erhielt Michel von
Stefan Grossmann, der 1913 Wien verlassen und seine Tätigkeiten nach Berlin
verlagert hatte. Dies geht aus Michels Brief an seine Frau vom 25. Juni 1915
hervor: »Grossmanns Mitteilung von dem Kleistpreis ist höchst erfreulich.«352
Seine Tochter Agathe Michel-Mossetig (4.4.1912, Wien – Juli 1997, Wien)
erinnert sich: »1915 wurde ihm für den Roman „Die Häuser an der Džamija“
der Kleist-Preis zugesprochen, der mit einer Weltreise des Bremer Lloyd
verbunden war. Die Freude darüber wurde durch den Weltkrieg zerstört und
der Preis zu seiner großen Enttäuschung in ein Honorar umgewandelt.«353
Schließlich sei auf das Postskriptum des Briefes Hofmannsthals an Andrian
vom 17.8.1915 hingewiesen: »Ich beglückwünsche Robert zu dem Kleist-preis!
Sag ihm: ich schrieb nicht über sein Buch, weil niemand auf ein Feuilleton
über solchen Gegenstand jetzt achtet, es ist ganz vergeudet, ich tus, sobald die
Situation sich wendet. Gebe Gott, daß wir diesem Tag nicht mehr sehr ferne
sind!«354
68
23
Aussee] Von Mitte Juli bis zum 26. September hielt sich Hofmannsthal in Bad
Aussee auf.355
25
Hauptquartier] In Warschau, wie u.a. der von Michel mitgeteilten Adresse zu
entnehmen ist.
26-27 wo die Berliner Verhandlungen noch fortgesetzt werden] Am 13.8.1915
befand sich der k. u. k. Außenminister Burián in Berlin, wo es ihm gelang, den
Reichskanzler Bethmann Hollweg für die Annexion Kongresspolens und den
Anschluss an die Habsburgermonarchie – die so genannte austropolnische
Lösung – zu gewinnen. Weitere Streitfragen wurden späteren Verhandlungen
vorbehalten: »Auf der Konferenz in Teschen am 13. und 14. September 1915
351
In Eva Dambacher: Literatur- und Kulturpreise 1859-1949. Eine Dokumentation. Vorwort von R. Tgahrt.
Marbach: Deutsche Schillergesellschaft, 1996, S. 91f.
352
Im Privatbesitz der Erben R. Michels.
353
In: DBdV, S. 31.
354
In: BW Andrian, S. 223.
355
Vgl. dazu H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 147-149.
319
wurde man nur über die Abgrenzung der beiden Okkupationsgebiete östlich
der Weichsel einig. Über die Stellung der Donaumonarchie in Warschau
konnte keine Übereinstimmung erzielt werden. Erst nach langwierigen
Verhandlungen wurde am 14. Dezember in Berlin das Abkommen von Jagow
und Hohenlohe unterzeichnet.«356
86. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Warschau
Bad Aussee, 8. August 1916,Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
69
9
die Photographie des Bildes ... nicht an mich gekommen] Wie aus Nr. 87
ersichtlich ist, handelt es sich dabei um die Reproduktion eines
Madonnenbildes. Dieses befand sich zunächst in Klenau und Michel
beabsichtigte, es zu kaufen. Vgl. dazu Michels Brief an Andrian vom 23.7.1914
aus Klenau: »So dürfte es mir gelingen das große Madonnenbild zu erwerben,
das vor etwa 60 Jahren von Rom hergebracht worden ist, und von dem ich Dir
oft gesprochen habe. Ich will es den Mitbesitzern um 1000 K abkaufen. ¼ der
Summe braucht nicht gezahlt zu werden, weil es auf die Lola entfällt, auch die
Schwiegermama will auf ihr Viertel verzichten, sodaß ich um 500 K in den
Besitz dieses prachtvollen Gemäldes gelangen werde.«357
12
dort durch Bisier] Vermutlich ein Warschauer Porzellan-Händler, dessen
Geschäft Hofmannsthal zusammen mit Michel während seines Warschauer
Aufenthalts (29.6. bis 11.7.1916) aufgesucht haben dürfte. Vgl. auch Nr. 89.
70
1
Viele Grüße der Schwester] Vermutlich Schwester Frieda, wie sie in Nr. 95
mit Namen genannt wird. Vgl. auch Nr. 87. Näheres nicht ermittelt.
2-3
in Polen ... Entscheidungen ... ein Gespräch, dass ich dann gerne hinkäme]
Offensichtlich dachte Hofmannsthal an eine dritte – nicht zustande gekommene
– Reise in die besetzten Gebiete Polens, über die er mit Andrian und Michel
diskutiert haben musste. Die Verwirklichung dieses Planes machte er vom
Ablauf der aus militärischen Gründen notwendig bevorstehenden Niederlegung
der Streitigkeit zwischen der Wiener und Berliner Regierung hinsichtlich der
356
Heinz Lemke: Allianz und Rivalität. Die Mittelmächte und Polen im ersten Weltkrieg. (Bis zur
Februarrevolution). Wien, Köln, Graz: H. Böhlaus Nachf., 1977 (= Quellen und Studien zur Geschichte
Osteuropas; 18), S. 184.
357
In: DLA, NL L. v. Andrian.
320
polnischen Frage abhängig. Tatsächlich wurden am 11. und 12.8.1916
Verhandlungen zwischen dem k. und k. Minister Burián und dem Reichskanzler
Bethmann Hollweg durchgeführt, welche mit der Einigung über die Errichtung
eines von den Bündnispartnern gemeinsam kontrollierten polnischen
Pufferstaates endeten.358
70
4
Habe endlich wieder eine Arbeit angefangen!] Im Sommer 1916 lassen sich
vielfältige, meist qualvolle Bemühungen um Komödienstoffe nachweisen.
Bereits am Jahresbeginn notiert Hofmannsthal im Tagebuch: »In Berlin 21.
XII 1915 – 21. III 1916 […] Sonntagabende bei Reinhardt. Comödienpläne:
Raimund-Comödie umzugestalten; der Emporkömmling; der Schwierige. |
Schreibe die „Lästigen“ (Ende Februar); lese sie Eberhard u. Gustav Richter
vor. (Sie werden später, Ende April anonym gespielt.) | Mache mit Reinhardt
das Scenarium zu dem Ballet: „die grüne Flöte“.«359 Ebenso von Belang ist
Schnitzlers Tagebucheintrag vom 23.8.1916: »Mit Hugo spazieren gegen die
Blaa. Er ist deprimiert, seit 5 Jahren nichts rechtes gearbeitet, plagt sich mit
Komoedienstoffen, ist unsicher, weicher und aufrichtiger als sonst.«360 Im
August 1916 sind Arbeiten zur Raimund-Bearbeitung „Der Sohn des
Geisterkönigs“ (zweiter Akt, Ende Juli361) belegt. Auch gewinnt das Projekt der
Molière-Nachdichtung „Der Emporkömmling“ an Konturen.362 Arbeiten am
„Schwierigen“ können zwar nicht gänzlich ausgeschlossen werden, sind aber
eher unwahrscheinlich und jedenfalls nicht belegbar.363
Darüber hinaus datiert vom 20.8.1916 die erste Notiz zum Lustspiel „Timon
der Redner“, wobei der damalige Arbeitstitel „Die Rhetorenschule“ war.364
Schließlich sind die letzten Änderungen am Libretto „Die Frau ohne Schatten“
dokumentiert.365 Auch an der Prosa-Version desselben Stoffes arbeitet er,
obschon es sich hier bestimmt nicht um diese handeln kann.
358
H. Lemke: Allianz und Rivalität, a. a. O., S. 321-327.
In: Rudolf Hirsch: Ein Vorspiel zum Ballet „Die grüne Flöte“. In: HB 8/9 (1972), S. 95-112: hier 96.
360
In: TB Schnitzler 1913–1916, S. 309.
361
Vgl. SW XXI, S. 247
362
Vgl. SW XXII, S. 172.
363
Vgl. SW XII, S. 155.
364
Vgl. SW XIV, S. 97.
365
Vgl. SW XXV.1, S. 140.
359
321
87. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Warschau, 19. August 1916, Samstag
ERLÄUTERUNGEN:
70
8
meinen Brief erhalten] Nicht überliefert bzw. auf dem Postweg verloren
gegangen.
17
Prof. Paszkowski] Wilhelm Paszkowsky, Hochschullehrer in Warschau,
organisierte gemeinsam mit Andrian und Michel Hofmannsthals Vortrag
„Österreich im Spiegel seiner Dichtung“, den dieser anlässlich seiner zweiten
Reise nach Polen am 7.7.1916 im Redoutensaal des Großen Theaters in
Warschau hielt.366
20
Die Schwester] Vgl. Nr. 86, Nr. 95 sowie den Kommentar dazu.
21
einen inhaltsreichen 18. August] Am 18. August feierte man in ÖsterreichUngarn den Geburtstag des Kaisers Franz Josef. Am 18.8.1916 hieß es: »Wien
hat Festkleid angetan. In allen Straßen kennzeichnen Fahnen, Girlanden,
patriotische Bilder, Wappen und Transparente die festliche Bedeutung des
Tages. In den Gotteshäusern wurde Vormittag feierlicher Gottesdienst
abgehalten.«367
23
Eventualität Deiner neuerlichen Reise nach Warschau] Vgl. Nr. 86 und
Kommentar dazu.
88. H. v. Hofmannsthal an R.. Michel
Bad Aussee, 7. September 1916, Donnerstag
ERLÄUTERUNGEN:
71
6
Elisabethstrasse] In der Elisabethstrasse Nr. 6, im I. Wiener Bezirk, wohnte
Gertys
Mutter
Franziska
Schlesinger, genannt Fanny. Hier pflegte
Hofmannsthal in dieser Zeit zu übernachten, wenn er in der Stadt bleiben
musste.
6
Kiki] Marie Kaemmlein war Erzieherin im Hause Schlesinger.368
366
Vgl. H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 193-195.
In: „Neue Freie Presse“, 18.8.1916, S. 3.
368
Vgl. BW Andrian, S. 476.
367
322
89. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Warschau, 9. September 1916, Samstag
ERLÄUTERUNGEN:
72
6
vor einigen Tagen den „Heiligen Josaphat“ begonnen] Arbeitstitel des
Dramas: „Der heilige Candidus“, wie aus dem Manuskript (Heft Nr. 91)
hervorgeht.369 Die Niederschrift wurde am 15.10.1916 in Warschau
abgeschlossen.370 Erstdruck: R. Michel: Der Heilige Candidus. Schauspiel in 4
Akten. Berlin: S. Fischer, 1919.
Dazu schreibt Michel in seinen Erinnerungen: »Ich hatte noch während des
Weltkrieges ein Glaubensdrama „Der heilige Candidus“ verfasst, dessen Stoff
mir zugetragen wurde, als ich als militärischer Adlatus der Mission des
Ministerium des Aeusseren für die okkup[i]erten Provinzen in Warschau tätig
war. Damals hatte sich unser Amt mit einer Affaire zu befassen, bei der es sich
um die Rückführung der Reliquien eines Heiligen handelte, die von den Russen
etwa ein Jahrhundert zuvor ins innere Russland weggeführt worden waren,
und es hatte sich nun die Möglichkeit geboten, seine Gebeine ins polnische
Land zurückzubringen, da jener Ort, in dem sie die Zwischenzeit überdauert
hatten, nunmehr von den Mittelmächten besetzt war. | Dieses Drama wurde
noch im Frühjahr 1917 fertig, bevor ich an die südtiroler [sic] Front zu den
Kaiserjägern einrückte. Der Verlag S. Fischer gab es im Jahre 1919 als Buch
heraus, aber zu einer Aufführung kam es nie, obschon sich einige
hervorragende
Darsteller
darum
bemüht
hatten,
eine
Aufführung
durchzusetzen, da ihnen die Hauptrolle des Pilgers Konstanty darin sehr
verlockend erschien. Es stellten sich abermals störende Tücken ein, diesmal
hauptsächlich religiöser und auch politischer Natur. Zu einer rettenden
epischen Überarbeitung kam es aber in diesem Falle nicht.«371
7-8
ob Du Deine neue Arbeit glücklich weiterbringst] Vgl. Kommentar zu Nr.
86.
369
Vgl. Heft Nr. 91, S. 10r. In: ÖLA, NL R. Michel.
Ebd., S. 5r.
371
In: MWaD, S. 25f.
370
323
90. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Warschau, 26. September 1916, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
72
15
mit Poldis Brief über Dich] nicht überliefert.
15
Frau
Wassermann]
Julie
Wassermann-Speyer
(geb.
Speyer)
war
Schriftstellerin und Übersetzerin, lebte in Wien und Altausee. Sie war von 1901
bis 1915 mit Jakob Wassermann verheiratet. Gemeinsam mit R. Michel
verfasste sie: „Die Antwortenden. Briefe der Unbekannten an den
Landsturmleutnant.“ (Wien-Leipzig: Holzbauer, 1920)372 Auch sei hier auf ein
undatiertes Typoskript mit dem Titel: „Firnistag. Komödie in drei Akten von
Robert Michel und Julie Wassermann-Speyer“, das sich im Nachlass des
Autors (ÖLA) befindet. Näheres nicht ermittelt.
73
1-2
mein Stück fertig werden; ... beim Abschluß des ersten Aktes] „Der Heilige
Candidus“, vgl. Kommentar zu Nr. 89.
91. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 12. Oktober 1916, Donnerstag
ERLÄUTERUNGEN:
73
12-13 Deine Gattin ... wieder in Grinzing ist] Gemeint ist Michels Villa im
Kaasgraben (XIX. Bezirk), deren Bauarbeiten bereits 1912 angefangen hatten,
wie Michel an Schnitzler am 6.8.1912 mitteilt: »In Wien werde ich Ihnen
örtlich ein wenig näher rücken. Ich beginne gerade mit dem Bau einer Villa im
Kaasgraben in Grinzing, unterhalb des Friedhofs.«373 Im September 1914 war
das Haus schon bewohnt.374 Zu der Villa erzählt Agathe Michel-Mossetig:
»Noch genossen wir Kinder […] eine herrliche Kindheit im geliebten
Kaasgraben in der oberen Suttigergasse, in der von Josef Hoffmann erbauten
Villa meiner Eltern, umgeben von Wiesen und Weingärten.«375
372
Vgl. F. Delle Cave: Robert Michel. Eine Monographische Studie, a. a. O., S. 168.
In: DLA, Teil-NL A. Schnitzler.
374
Vgl. Michels Brief an seine Frau vom 26.9.1914. Im Privatbesitz der Erben Michels.
375
In: DBdV, S. 31.
373
324
92. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 7. November 1916, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
73
17
bevor
ich
(Freitag
abend)
abreise]
»Im
April
1916
lud
die
Studentenvereinigung von Stockholm Hofmannsthal zu einem Vortrag in ihre
Stadt. Der Schriftsteller nahm das Angebot an, verschob jedoch den Termin
der Reise auf Herbst 1916. Im Juli 1916 schlossen sich norwegische
Studentenschaften der Städte Christiania/Oslo und Trondheim der Einladung
an.«376
18-19 2 ganz frische weitausgreifende unpolitische Vorträge] Ausführlicher
schreibt Hofmannsthal am 4.11.1916 an Max Mell: »[…] ich habe nur mehr
sieben Tage vor mir und es ist mir indessen klar geworden, dass ich mir
für
Norwegen
und
Schweden
angesichts
der
grossen
tiefen
Verschiedenheit der Völker zwei ganz verschiedene Vorträge vorbereiten
muss und da beide unpolitisch sein sollen und doch eine gewisse Höhe
erreichen müssen, so geht dies […] fast über meine Kräfte.«377 Die zwei
zur Rede stehenden Vorträge waren „Die Idee Europa“ (die er nur in
Christiania/Oslo hielt) und „Freiheit und Gesetz“.378
20
Elisabethstrasse] Vgl. Nr. 88.
93. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Berlin, 14. November 1916, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
74
3
Photographie
erhalten]
Es
muss
sich
um
die
Photographie
des
Madonnenbildes handeln, vgl. Nr. 86 und 87.
376
H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 216. Dieses Briefzeugnis kann zu einer
geringfügigen Berichtigung der Rekonstruktion H. Lunzers (ebd., S. 219) herangezogen werden, welcher, von
Hofmannsthals Brief an Andrian vom 1.11.1916 ausgehend (in: BW Andrian, S. 244), schreibt, Hofmannsthal sei
am Abend des 9.11 (also am Donnerstag) abgereist, wogegen hier hervorgeht, er habe erst am darauf folgenden
Tag die Reise angetreten.
377
In: BW Mell, S. 118.
378
Vgl. H. v. Hofmannsthal: [Aufzeichnungen zu Reden in Skandinavien]. In: GW RA II, S. 28-42. Vgl. dazu H.
Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 219f.
325
74
3
ebenso Mpt.] „Der Heilige Candidus“, nach Michels eigenhändigem Vermerk
(vgl. kritischen Apparat zu Nr. 93).
11-12 Bei Kahane habe unverbindlich angeklopft] Arthur Kahane war Dramaturg
bei Max Reinhardt am Deutschen Theater Berlin. Kein diesbezüglicher Brief
wurde ermittelt.
13
Hat Grossmann keinen Rat gegeben?] Stefan Grossman, u. a. ehemaliger
Leiter der Wiener Volksbühne, war mit der Theaterszene gut vertraut.
14
Die Münchner Kammerspiele?] Die Münchner Kammerspiele wurden 1911
als Privattheater gegründet und nahmen ein Jahr später im Münchner
Lustspielhaus an der Augustenstraße ihre Arbeit auf.
15-16 ein Reinhardt analoges Unternehmen in Wien] Vermutlich sind die
Kammerspiele gemeint, die Max Reinhardt 1906 an das deutsche Theater
Berlin anbauen ließ.
17
wie ists mit der N. Wiener Bühne?] Das im Januar 1866 eröffnete und 1934
demolierte Theater in der Wasagasse (IX. Wiener Bezirk) wurde zunächst
Harmonietheater, erst seit Januar 1909 Neue Wiener Bühne genannt. Zur Zeit
dieses Briefes war Geschäftsführer und Leiter Dr. Emil Geyer.379
94. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 12. Juni 1917, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
75
3-4
dass wir in Krakau zusammen waren ... wieder Warschau uns
zusammengeführt] Während seiner propagandistischen Polen-Reisen380
konnte Hofmannsthal viel Zeit mit Michel verbringen. Dazu können einige
Dokumente erwähnt werden: Der erste Aufenthalt dauerte vom 29.5. bis zum
21.6.1915 an und diente vor allem der Vorbereitung einer geplanten Reihe von
Artikeln über die Erfolge der österreichisch-ungarischen Militärverwaltung in
Polen, wovon ein einziger zustande kam: „Unsere Militärverwaltung in
Polen“.381 Kontakte während dieser ersten Reise bezeugt folgende Stelle aus
Michels Brief an seinen Sohn Adalbert vom 13.6.1915: »gestern war ich mit
379
Vgl. Franz Hadamowsky: Wien. Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges.
Wien, München: Jugend und Volk, 1988, S. 662-669.
380
Vgl. dazu H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 123-146 u. 192-211.
381
Vgl. GW RA II, S. 421-428.
326
dem Onkel Hugo spazieren und da erzählte er mir auch wie seine Kinder gern
Rad fahren. Ich hab dabei an Euch gedacht und hab mir vorgenommen, Euch
nach dem Kriege auch Räder zu kaufen.«382 Bei der Planung und
Durchführung des zweiten Aufenthalts (29.6.bis 11.7.1916, dessen Höhepunkt
der am 7.7.1916 im Redoutensaal des Großen Theaters in Warschau gehaltene
Vortrag „Österreich im Spiegel seiner Dichtung“ war) spielte Michel
wiederum eine große Rolle. Vgl. folgende Stellen aus Briefen an seine Frau:
Vom 10.6.1916 aus Warschau: »Liebste Lola, |
der Termin der
Aufnahmsprüfung383 fällt verteufelt ungünstig. Gerade etwa 24. soll hier der
Hofmannsthalsche Vortrag sein. Es ginge überhaupt nicht gut, in der Zeit,
wenn H. hier ist, abzukommen, und gar durch den Vortrag, dessen Arragement
vielfach durch meine Hände geht, wird die Hoffnung ganz illusorisch.« Vom
21.6.1916 aus Warschau: »Der Hofmannsthal ist noch nicht hier. Erst heute
schicken wir ihm die Reisedokumente. Ob der Vortrag zustande kommt, ist jetzt
fraglich, da bei den jetzigen Mißerfolgen in Galizien der Augenblick für den
Vortrag eines Österreichers nicht günstig ist. Hugo kommt aber auf jeden Fall.
Den Ausflug nach Wilna, der mit ihm geplant war, werden wir auch nicht
machen können.« Vom 25.6.1916 aus Warschau: »Der Hofmannsthal dürfte
morgen oder übermorgen kommen. Der Vortrag soll doch stattfinden.« Vom
6.7.1916 aus Warschau: »Morgen ist der Vortrag von Hofmannsthal
„Österreich im Spiegel seiner Dichtung“. Ich bin täglich mit ihm viel
beisammen und natürlich gibt es viel Rummel: Gesellschaft, Theater,
Autoausflüge etc.« Vom 12.7.1916 aus Warschau: »Hofmannsthal ist gestern
abends abgereist.«384
75
6-7
im Süden ... und unter den Kämpfenden und Gefährdeten] Nachdem
Andrian von seiner Warschauer Stelle nach Wien zurück transferiert wurde,
um dort als Referent für polnische Angelegenheiten des Ministeriums des
Äußeren als Czernins Berater zu arbeiten385, erbat Michel Anfang 1917
freiwillig seine Einteilung an die Front und wurde in das 4. Tiroler
382
Im Privatbesitz der Erben Michels.
Gemeint ist die Aufnahmeprüfung seines Sohnes Leopold in das Wiener Schottengymnasium.
384
Alle zitierten Briefe sind unveröffentlicht und befinden sich im Privatbesitz der Erben R. Michels.
385
Ebd., S. 49.
383
327
Kaiserjägerregiment eingereiht, das die Stellung auf dem Pasubio besetzt hielt;
in dieser Position blieb er vom 12.4. bis zum 12.9.1917.386
75
10-12 Meine Tage sind ... von dem inneren Licht der Productivität erleuchtet]
Am 24.5.1917 schrieb Hofmannsthal aus Rodaun an Ottonie Gräfin Degenfeld:
»Die monströse Weltsituation mit ihrem endlosen Beharren, dazu hier
fortwährend Zerstreuendes, das mich aus mir herausruft, und schließlich,
gerade weil sie immerfort zurückgedämmt wird, mit eigensinniger Gewalt
hervorwollende Produktivität, der Tisch voller unbeantworteter Briefe,
angefangener politischer Schreibereien, neuer Entwürfe, Comödiennotizen,
Strauss, der à tout prix seinen „Bürger als Edelmann“ haben, Fischer, der à
tout prix meine politischen Aufsätze und womöglich zugleich den dritten Band
der Prosaschriften herausbringen will, ein Handkoffer gepackt für eine Reise
nach Prag, so müssen Sie sich, aus der Hand in den Mund, aber nicht ohne
Resultate, meine Tage und Wochen vorstellen. […] Ich werde mir das
„Märchen“ (die Erzählung von der Frau ohne Schatten) und die neue, d.h.
noch ungeschriebene Gesellschaftscomödie mitnehmen […].«387 Mit der
Gesellschaftskomödie meint Hofmannsthal den „Schwierigen“.
Deine „Briefe eines Landsturmmanns“ gelesen] R. Michel: Briefe eines
Hauptmanns an seinen Sohn. Berlin: S. Fischer, 1916. Vgl. Kommentar zu Nr.
95.
17
Poldy ... beständig zu viel zu tun] Siehe oben.
23
Ich gehe demnächst für eine Zeit nach Prag] »Hofmannsthals Aufenthalt in
Prag dauerte von 18. bis 25. Juni 1917.«388
76
3
Dieser Rand von Tirol ... 7 Gemeinden] Auf dem Altipiano dei Sette Comuni
oder di Asiago (Hochfläche östlich der Etsch/Adige in den Venetischen
Voralpen) hatte am 10.6.1917 der massive Vorstoß der italienischen Sechsten
Armee gegen die Tiroler Front eingesetzt, den jedoch die Österreicher am 25.6
kontern konnten. Vermutlich hatte Hofmannsthal diese Gegend während seiner
Fahrradtour durch Norditalien im August und September 1897 besucht.
386
Vgl. Michels Schreiben vom 22.1.1918 an das k. u. k. Regimentskommando. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten
für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb. 1876.
387
In: BW Degenfeld, S. 346.
388
In: H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 241. Eine Dokumentation zur Prager Reise:
Martin Stern (Hrsg.): Hofmannsthal und Böhmen (2). Die Rolle der Tschechen und Slowaken in Hofmannsthals
Österreich-Bild der Kriegszeit und seine Prager Erfahrung im Juni 1917. Mit unveröffentlichten Briefen und
Notizen. In: HB 2 (1969), S. 102-35.
328
95. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Monte Pasubio, 27. Juni 1917, Mittwoch
ABFASSUNGSORT: vgl. Kommentar zu Nr. 94.
ERLÄUTERUNGEN:
76
8-9
schon seit Dein lieber Brief eingetroffen ist] Nr. 94. Vgl. dazu Michels Brief
an Andrian vom 21.6.1917: »Vorgestern bekam ich vom Hugo einen sehr
lieben Brief, der mir doppelt lieb war, weil ich auch Dich sehr herausspürte.«
27
Daß Du produktiv bist, ist eine besonders freudige Nachricht] Vgl. ebenso
Nr. 94.
77
1-2
Ich schreibe ... Schilderungen vom hiesigen Leben] Vgl. Michels Brief an
Andrian vom 21.6.1917 (o. O.): »Eigentlich leichter als mit dem Lesen geht es
mit dem Schreiben. Mein Schmocktum hat sich da wieder bewährt. Besonders
meine Gewohnheit im Frieden manchmal an Orten zu schreiben, wo es voll
Unruhe ist, befähigt mich jetzt zu arbeiten, auch wenn ich jeden Augenblick
gerufen oder gestört werde. Ich diktiere einem Soldaten und wenn es auch nur
wenige Sätze sind, in einigen Tagen wächst es sich zu einem Ganzen aus. Ich
halte diese Tätigkeit in meiner Unbescheidenheit sogar für verdienstlich. Es
gibt wirklich so vieles hier, was außer mir sicher niemandem einfallen wird, es
festzuhalten, und was nach dem Krieg für immer verschwinden wird. Zwei
solcher Schilderungen sind schon in der Vossischen erschienen: Das kleine
Fenster (was alles ich aus meinem Fenster sehe) und Unter dem Schnee (was
alles allmählich aus dem schmelzenden Schnee hervorkommt.) Weitere zwei
sind schon abgeschickt: Wasser für die Soldaten (die ganze Wasserversorgung
im Winter und Sommer) und Wege in den Alpen. Ich habe die Absicht noch
über vieles andere zu schreiben. Morgen, wenn sich einige freie Zeit ergibt,
werde ich die Skizze Gott und der Infanterist beginnen.«389
R. Michel: Das kleine Fenster. In: „Vossische Zeitung. Abend-Ausgabe“,
5.6.1917, S. [2-3].
R. Michel: Unter dem Schnee. In: „Vossische Zeitung. Abend-Ausgabe“,
12.6.1917, S. [2-3].
389
In: DLA, NL L. v. Andrian.
329
R. Michel: Wasser für die Soldaten. In: „Vossische Zeitung. Abend-Ausgabe“,
30.7.1917, S. [2-3].390
R. Michel: Wege in den Alpen. In: „Vossiche Zeitung. Morgen-Ausgabe“,
7.8.1917, S. [2-3].
77
5
Durch den Erfolg meines neuen Buches] Tatsächlich erschien im Mai 1917
beim S. Fischer-Verlag ein neues Buch: „Briefe eines Landsturmleutnants an
Frauen“, wovon vier Auflagen (4200 Exemplare) gedruckt wurden.391
Allerdings ist es wahrscheinlicher, dass Michel die Neuauflage der „Briefe
eines Hauptmanns an seinen Sohn“ meint. Dieses Buch erschien zwar bereits
im Januar 1916 in vier Auflagen (4200 Exemplare), erlebte aber dann im Juni
1917 eine fünfte und sechste Auflage (weitere 2000 Exemplare). Am 15.2.1918
waren davon insgesamt 2629 Kopien verkauft worden, vgl. TantièmenAbrechnung vom selben Datum.392
Dazu schreibt Michel in seinen Erinnerungen: »Das Buch erschien erst im
Frühjahr 1916, also zu einer Zeit da sich das Lesepublikum von den
Kriegsschilderungen abzuwenden begann. Ich konnte aber mit dem Erfolg
noch zufrieden sein und besonders damit, daß das österreichische
Unterrichtsministerium eine Auflage aufkaufte, um sie in den Schulen zu
verteilen.«393 Dies geschah allerdings nicht ohne Michels Zutun, wie sich aus
seinem Brief vom 4.2.1917 an Andrian aus Warschau ersehen lässt: »Heute
schreibe ich das Gesuch an das Ministerium des Äußeren wegen der
„Hauptmannsbriefe“. […] Ich habe in dem Gesuch angeregt, daß eventuell
auch Übersetzungen in anderen Sprachen bestellt werden und speziell in der
polnischen. Für eine Propaganda in den besetzten Gebieten würde sich das
Buch sehr eignen, da doch vielfach polnische Orte und Landschaften darin
geschildert werden und ein polenfreundlicher Ton das Ganze beherrscht.«394
Siehe auch Michels Brief an Andrian vom 8.6.1917 (o. O.): »Herzlichen Dank
für die angenehme Nachricht, daß das Ministerium 500 E. meines Buches
ankauft.«395
390
Zu diesem letzten Feuilleton vgl. auch F. Delle Cave: Robert Michel. Eine Monographische Studie, a. a. O.,
S. 167.
391
Am 15.2.1918 waren davon 739 verkauft Kopien worden, vgl. die vom selben Tag datierende TantièmenAbrechung. In: ÖLA, Nachlass R. Michel.
392
In: ÖLA, Nachlass R. Michel.
393
In: AeW, S. 16.
394
In: DLA, NL L. v. Andrian.
395
In: DLA, NL L. v. Andrian.
330
77
25-26 Ein Beamter aus unserem Amt] Nicht ermittelt.
34
Dorotheum] Das am 14.3.1707 von Kaiser Joseph I. gegründete Versatz- und
Fragamt wurde in der Jahrhundertwende eingehend erneuert: Es erhielt einen
prunkvollen Sitz im neuen Palais in der Dorotheergasse (I. Bezirk) – daher der
Name – und wurde durch ein Versteigerungsamt erweitert. »Das
Versteigerungsgewerbe erfuhr 1907 […] nochmals eine Erweiterung: Von
diesem Zeitpunkt an durften auch Pretiosen höheren Wertes, Antiquitäten,
Kunstgegenstände, Gemälde und Sammlungen (etwa Bücher, Briefmarken,
Münzen oder Waffen) […] im Versteigerungsamt feilgeboten werden.«396
78
1-3
zwei Affen aus … böhmisches Kaffeeservice … im Herbst.] Die hier zur
Rede stehenden Objekte wurden nicht im Herbst, sondern im Dezember 1917
versteigert. Dabei handelte es sich laut Auktionskatalog um folgendes:
»34. Kaffeeservice aus böhmischem Biedermeierporzellan. Bestehend aus
Kaffeekanne mit Deckel, Milchkanne, Zuckerdose mit Deckel, Spülkumme und
sechs Schalen mit Untertassen. Bemalt mit bunten Streublumen. Ränder
vergoldet und mit reliefierten, goldgehöhten Rocaillen.«397
»168. Meißner Porzellanfigur. „Klarinettenspieler aus der Affenkapelle“. Bunt
bemalt. Höhe 13 cm.«398
»183. Meißner Porzellanfigur. „Kapellmeister der Affenkapelle“. Bunt bemalt.
XIX. Jahrhundert. Höhe 18 cm.«399
Die 22 Stück umfassende, zwischen 1747 und 1764 entstandene Serie der
Affenkapelle entsprang der Phantasie J. J. Kaendlers (vgl. Kommentar zu Nr.
99) und dessen Mitarbeiters, des Modelleurs Peter Reinecke.400 Die Meißner
Manufaktur besteht seit 1710.
20
Schwester Frieda] Nicht ermittelt.
396
Felix Czeike: Das Dorotheum. Vom Versatz- und Fragamt zum modernen Auktionshaus. Wien, München:
Jugend & Volk, 1982, S. 107.
397
In: K. k. Versteigerungsamt Dorotheum Wien: Antiquitäten, Gemälde, Miniaturen aus verschiedenem
österreichischem Privatbesitz. 280. Kunstauktion. 13. bis 18. Dezember 1917, S. 3.
398
Ebd., S. 13
399
Ebd., S. 14.
400
Vgl. u. a. Bettina Schuster: Meissen : Geschichten zur Geschichte und Gegenwart der ältesten PorzellanManufaktur Europas . Wien : Neff, 1993, S. 296f.
331
96. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 11. Juli 1917, Mittwoch
ERLÄUTERUNGEN:
79
7
Ich hoffe Poldy in wenigen Tagen in Aussee zu sehen] Vgl. auch
Hofmannsthals undatierten Brief an Andrian: »schon seit längerer Zeit machte
mir der Gedanke Freude, daß ich Dich hier treffen würde.«401
17
ich bin ja so ein Porzellannarr] Zur Leidenschaft Hofmannsthals für das
Porzellan vgl. u.a. seine Briefe an Bodenhausen vom 15.12.1916 und
17.1.1917.402
97. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Monte Pasubio, 16. Juli 1917, Montag
ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen.
ERLÄUTERUNGEN:.
80
19-20 „Raub der Sabinerinnen“] Nicht ermittelt.
20-23 „Sorbetschale“ … Reliefblattwerk.] Nicht ermittelt.
23-24 Sèvresvase mit Miniaturmalerei (Schlachtbild)] Nicht ermittelt.
34
Der erste Brief Poldis aus Aussee] Vgl. Andrians Brief vom 8.7.1917 aus
Altaussee: »Ich habe meine Schwester seit ein paar Tagen hier, und damit
kommt eine geistige Anregung in meinen hiesigen Aufenthalt, die sonst fehlen
würde; außerdem eine Menge Bekannte, u.a. die Franckensteins, Hugo aber
noch nicht.«403
81
3
Veränderungen, worüber Dir wohl Poldi erzählen wird] Vgl. Michels Brief
an Andrian vom 15.7.1917 (o. O.): »In der nächsten Zeit habe ich wohl
verschiedene
Veränderungen
zu
erwarten.
Unsere
Ablösung,
resp.
bataillonsweise Verschiebung soll einige Tage vor dem Letzten einsetzen und
sich diesmal etwa durch zehn Tage hinziehen. Nach den Bemerkungen meiner
Vorgesetzten ist es aber nicht zu erwarten, daß ich auch diesmal in der ersten
Stellung behalten werde, sondern doch, daß ich in eine Reservestellung
komme. Nun, eine neue Kompagnie werden sie mir jedenfalls nicht geben.
Sollte sich da eine kurze kommandolose Zeit ergeben, so müßte ich trachten
401
In: BW Andrian, S. 251.
Vgl. BW Bodenhausen, S. 225f.
403
In: ÖLA, NL R. Michel.
402
332
etwa drei Tage Absentierung nachhause zu bekommen. […] Was sie dann mit
dem Major Michel machen werden, weiß ich erst recht nicht. Von einem
Vorgesetzten hörte ich die Vermutung, daß ich dann wieder ins
Kriegspressequartier zurückkommen, von einem andern, daß ich ein Boon [?]
im Rgt. bekomme etc. etc. Oberstl. Schmedes verfolgte diesmal meine
Beförderungseingabe und teilte mir mit, dass ich sie bei allen Kden glatt
durchgegangen sei und daß ich wohl bestimmt Major werden müsse (17.
Aug.)«404
98. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Monte Pasubio, 31. Juli 1917 Dienstag
ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen.
ERLÄUTERUNGEN:
81
20
jener kritische Punkt der ganzen Tiroler Front] Gemeint ist die Front auf
dem Monte Pasubio. »Über den Pasubio sagt ein Bericht hiezu, daß er der
Schlüsselpunkt der Tridentinerfront vom Adamello bis zur Brenta war. [...] Die
Absicht der k. u. k. Heeresleitung, während der Frühjahrsoffensive 1916 die
ganze Pasubiohochfläche in Besitz zu bekommen, und das Streben der
Italiener, die Verteidigung aktiv zu führen und ihre Linie mindestens bis auf
den Colsanto vorzuverlegen […], führte zu den hartnäckigsten Kämpfen, die im
Herbst 1916 ihren Höhepunkt erreichten und Angreifern wie Verteidigern die
schwersten Blutopfer auferlegten. Die Jahre 1917 und 1918 brachten zwar
keine Großangriffe mehr, doch zehrten das nie aufhörende Artillerie- und
Minenwerferfeuer, der Hochgebirgswinter und schließlich der Minenkampf in
hohem Maße an den Nerven der Kämpfer.«405 Die feindlichen Heere postierten
auf
zwei
entgegengesetzten
Bergplatten:
die
Italienische
und
die
Österreichische Platte (Dente Italiano und Dente Austriaco).
82
10
Goldkragen] Am 1.8.1917 wurde Michel zum Major befördert.406
404
In: DLA, NL L. v. Andrian.
In: Viktor Schemsil: Die Pasubio-Kämpfe 1916–1918. Bregenz: Teutsch, 1937, S. 5.
406
Vgl. Vormerkblatt für die Qualifikationsbeschreibung für die Zeit vom 12./4.1917 bis 12./9.1917. In:
ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb. 1876.
405
333
82
18
1 Kavalier (Wien, wundervoll)] Nicht ermittelt. Die Porzellanmanufaktur
Wien wurde 1717 gegründet und bestand bis 1864.
18
1 Harlekin (Meißen)] Von J. J. Kaendler um 1740 modellierte Figur.
19-21 ein Kürassier … Berlin) etc. etc.] Nicht ermittelt. Die erste Berliner
Porzellanmanufaktur wurde 1751 eröffnet. Ihren Hochglanz erreichte sie 1763
mit der Übernahme durch Friedrich den Großen.
21-22 aus dem Königreich] Königreich Polen, auch Kongresspolen genannt: von
Russland abhängiger Teil der polnischen Gebiete.
83
13
unter August] August II. der Starke war König von Polen von 1697 bis 1706,
dann wieder von 1709 bis 1733.
18
Stücke Nieborów.] Nieborów liegt ca. 90 km südwestlich von Warschau und
ist einer der berühmtesten Paläste in Polen. Das Schloss wurde von 1690 bis
1696 durch Tylman von Gameren im Stil des Barock für den Kardinal
Radzjejowski errichtet. Ob hier eine Porzellanmanufaktur war, wurde nicht
ermittelt.
99. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Bad Aussee, 5. August 1917, Sonntag
ERLÄUTERUNGEN:
83
27
83, 29-84,1
Dein lieber Brief, vom 31. VII.] Nr. 98.
Ähnlich gute Karten und Briefe ... von Max Mell … aufnehmen kann] Im
Sommer 1917 pflegten Hofmannsthal und Max Mell, der in der galizischen
Front diente, einen regen Briefverkehr. »Zu den dichterisch farbenreichsten
Frontbriefen Mells an Hofmannsthal gehört der vom 22. Juli 1917, in
dem Mell nach dem Durchbruch bei Zlogow die plötzlich eintretende
Stille schildert […].«407
84
13
Epoche Kändler] Johann Joachim Kaendler war von 1731 bis zum Tod
Modellmeister der Porzellanmanufaktur in Meißen.
14
Epoche Marcolini] Camillo Graf von Marcolini war von 1774 bis 1814
Direktor der Meißner Manufaktur.
407
Heinz Kindermann: Einleitung. In: BW Mell, S. 13-57, hier 27.
334
84
85
20
Die Tasse Wien 1810 die ich voriges Jahr ... kaufte] Vgl. Nr. 86.
24
Gärtner u. Gärtnerin] Vgl. ebenso Nr. 86.
32
der gewisse adelige Domherr oder Abbé] Nicht ermittelt.
4
ein eventuelles künftiges Landhaus] Es könnte sich um das Ferienhaus in der
Obertressen Nr. 6 in Bad Aussee handeln, das die Hofmannsthals ab 1919
bewohnten, vgl. Kommentar zu Nr. 110.
4
Strasbourg] Gemeint ist die 1721 gegründete Fayencefabrik, welche bis 1754
bestand.
4
Holics] (Deutsch: Hollitsch) Gemeint ist die 1743 eröffnete FayenceManufaktur im Schloss Holics auf dem historischen Gebiet Ungarns (heute
Slowakei).408
6
Auf den goldenen Kragen freu ich mich für Dich u. mit Dir] Vgl. Nr. 98.
6-7
Mit Poldy hatte ich nur wenige, aber gute u. reiche Gespräche] Andrian
hatte seine Ferien in Altaussee verbracht, vgl. Nr. 96.
9
Ich arbeite mehr u. mit größerer Anspannung als seit Jahren] Vgl.
Hofmannsthals Brief an Max Mell vom 15.7.1917 aus Bad Aussee: »Von
meiner Arbeit soviel der kleine Raum erlaubt: Band III der Prosaschriften ist
abgeschlossen und ich empfange die Correcturen, muß aber, habe ich erkannt,
das letzte der drei griechischen Reisebilder nochmals umschreiben. Dann geht
es an das Märchen, wovon in den verflossenen drei Jahren vieles Korrigierte
wieder verworfen wurde. Hoffentlich kann ich’s in diesem Sommer
abschließen.«409
Darüber hinaus fällt in die Zeit nach der Rückkehr aus Prag die zweite und
wichtigste Arbeitsphase am Schwierigen, wovon die erste überlieferte
Aufzeichnung vom 6.8.1917 datiert.410
408
Vgl. Ákos Kiss: Ungarische Barock-Fayencen aus Holics und Tata. Budapest: Corvina, 1966, S. 7f.
In: BW Mell, S. 125.
410
Vgl. SW XII, S. 157.
409
335
100. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Bad Aussee, 27. September 1917, Donnerstag
ERLÄUTERUNGEN:
85
16
mit Deiner Ernennung zum Major] Vgl. Nr. 98.
18-19 dass ich seit Ende Juli an einer Comödie arbeite] Wohl ist „Der
Schwierige“ gemeint.411
101. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Wien, 27. September 1917, Donnerstag
ABFASSUNGSORT: Vgl. Kommentar zu Nr. 91.
ERLÄUTERUNGEN:
86
3
Deinen lieben Brief vom Anfang vorigen Monats] Vgl. Nr. 99.
6
Kommandierung nach Trient] Nicht ermittelt.
7-8
die Transferierung ... im Nordostwinkel von Galizien] »Im August wurde
ich zum Major befördert, und da bei den Kaiserjägern kein Platz für einen
neuen Stabsoffizier frei war, wurde ich zu einem andern Regiment transferiert
und zwar zum Wiener Regiment Nr. 84, das an der russischen Front die
Stellung im Nordostwinkel Galiziens an der Boldurka bezogen hatte.«412 Aus
dieser Erfahrung ist folgendes Buch entstanden: R. Michel, Viktor Zoll: Das
Vierundachtzigerbuch.
Im
Auftrag
des
Regimentskommandos.
Wien:
Holzbauer, 1919.
18
Wawra] »Das von Carl Josef Wawra (1839-1905) gegründete und von seinem
Sohn Alfred Wawra (1877-1931) weitergeführte Auktionshaus veranstaltete
mehr als 300 Auktionen. 1915 übernahm die Firma, die bis 1935 bestand, das
Geschäftslokal des Kunstsalons Pisko, wo in der Folge auch Ausstellungen
veranstaltet wurden.«413
411
Vgl. SW XII, S. 479.
In: AeW, S. 15.
413
In: Werner J. Schweiger: „Damit Wien einen ernsten Kunstsalon besitze“. Eine kleine Geschichte der
Galerie Miethke unter besonderer Berücksichtigung von Carl Moll als Organisator. In: „Belvedere“ 4 (1998),
H. 2, S. 64-85: hier 76.
412
336
102. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Bad Aussee, 1. Oktober 1917, Montag
ERLÄUTERUNGEN:
86
26
Kaasgraben] Vgl. Kommentar zu Nr. 91.
87
1
mein Zetterl] Es muss sich um Nr. 100 handeln.
3
weil ich beständig sehr angespannt arbeite] Wohl an der Komödie „Der
Schwierige“, vgl. Nr. 100; siehe auch Kommentar zu Nr. 99.
103. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 21. April 1919, Montag
ERLÄUTERUNGEN:
87
14
krank im Bett liegend] Im April 1919 war Hofmannsthal vier Wochen krank
mit Grippe und Rippenfellreizung.414 Vgl. auch seinen Brief an Ottonie Gräfin
Degenfeld vom 14.4.1919: »ich bin die ganze Zeit krank, Grippe und so, immer
wieder bißchen Fieber, und recht müd.«415
14
Dein Buch „Gott u. der Infanterist“] R. Michel: Gott und der Infanterist.
Berlin: S. Fischer, 1919.
104. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Ferleiten, 7. August 1919, Donnerstag
ABFFASSUNGSORT: »zwischen dem 15. Juli und 9. August war Hofmannsthal allein im
Fuscher Tal, um das Märchen der „Frau ohne Schatten“ zu vollenden«.416
ERLÄUTERUNGEN:
88
11
Deinen ... Brief im Juni] Nicht überliefert.
12
Ich war gar nicht gesund] Vgl. Hofmannsthals Brief an Ottonie Gräfin
Degenfeld vom 11.6.1919 aus Rodaun: »ich bin ein bißchen müde u. schwach
von dem Kranksein, brauche es, mich für ein paar Wochen in hoher Luft zu
isolieren.«417
Mitteilung von Ellen Ritter.
In: BW Degenfeld, S. 380.
416
In: TB Christiane, S. 219.
417
In: BW Degenfeld, S. 402f.
414
415
337
88
16-20 Vom Kino … Hauptmanns Plan] Unter den vielen und vielseitigen
Beschäftigungen Michels im Kinobereich ist die Gründung des Filmverlages
Michel-Pascal
zusammen
mit
Gabriel
Pascal,
einem
Berliner
Geschäftspartner. »Der Zweck dieser Gründung ist:«, heißt es in einem Brief
an die J. G Cotta’sche Buchhandlung/Nachfolger vom 11.9.1919, »Werke von
Autoren an die Filmfabriken zu vertreiben, günstige materielle und
künstlerische Bedingungen für die Werke der Autoren durchzusetzen, die
Verrechnungen
zu
kontrollieren
und
sämtliche
mit
dem
Film
zusammenhängende Interessen der Autoren der mit uns arbeitenden Verlage
wahrzunehmen.«418 Mit solchen Absichten hat sich Michel (bzw. sein
Kompagnon Pascal) an Gerhart Hauptmann gewendet, um sich die
Verfilmungsrechte der sehr erfolgreichen Erzählung „Der Ketzer von Soana“
(1918) zu sichern, wie dem undatierten Brief Michels an Hauptmann zu
entnehmen ist: »Sehr verehrter Herr Hauptmann | Es war eine große Freude
für mich, als mir Herr Pascal nach seiner Rückkehr von Berlin berichtete, daß
Sie gewillt wären, uns Ihren „Ketzer“ zur Verfilmung zu überlassen. Einige
Zeit darauf erhielten wir Ihre Drahtnachricht mit der grundsätzlichen Zusage
[…]«419
25
das Märchen von der Frau ohne Schatten] Mit der Jahresangabe 1913 kann
Hofmannsthal »nur den Beginn der endgültigen Niederschrift der ersten
Kapitel meinen«.420
28-29 Poldy ... steht, schreibt er mir vor weittragenden Entschlüssen] Aus
Andrians Brief an Hofmannsthal vom 2.8.1919 wortwörtlich zitiert:
»umsomehr als ich während der Wochen in der Schweiz vielleicht werde
weittragende Entschlüsse fassen müssen. Da liegt mir an Deinem Rat sehr
viel.«421
89
2
S. B.] Sibylla Blei, die Tochter Franz Bleis, debütierte als Schauspielerin am
13.11.1914 als stumme „Vertraute“ in Max Reinhardts Berliner Inszenierung
von Hofmannsthals „Elektra“.422 Erwähnenswert ist ihre Beteiligung als
418
In: DLA, NL Cotta.
In: Andrea Frindt: „Will man gegen andere Nationen gerecht sein, so muß man ihre Probleme kennen.“
(Tomáš Garrigue Masaryk). Übernationale Haltung und Vermittlung slawischer Landschaft und Kultur im Werk
Robert Michels (1876-1957). Berlin: Magisterarbeit [masch.], 1996, S. 116.
420
In: SW XXVIII, S. 271.
421
In: BW-Andrian, S. 303.
422
Gabi Einsele: „Ursprünglich wollten wir nach Kanada auswandern…“ Stationen im Leben von Sibylla Blei
(1897-1962). In: „frau ohne herz. Feministische Lesbenzeitschrift“ 34 (1994), S. 4-9.
419
338
Hauptdarstellerin in „Die Wila der Narenta“ und „Der Schatzgräber von
Blagaj“, den zwei Filmen, die Michel im Auftrag des Armeeoberkommandos im
Juni 1918 in Bosnien drehte.423
89
3-4
die schöne stumme Rolle übernähme!] Eine Stelle aus dem Tagebuch
Schnitzlers lässt vermuten, dass die Michels mit Sibylla Blei gut bekannt
waren, vgl. Eintragung vom 22.2.1920: »Michel;– allerlei zum Film. […]
Unten warteten seine Frau, seine Kinder, und Sibylle Blei; ich bat alle ins
Haus.«424
Aus
diesem
Umstand
erscheint
nachvollziehbar,
warum
Hofmannsthal ausgerechnet Michel bat, Sibylla Blei auszurichten, dass er sie
gerne in der Rolle des Jünglings bei der Uraufführung der „Frau ohne
Schatten“ (Staatsoper Wien, am 10.10.1919) sehen würde. Tatsächlich hat S.
Blei die Nachricht erhalten, und somit auch die Aufforderung, sich bei Alfred
Roller zu melden, dem sie einen Brief am 12. August 1919425 schrieb.
105. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
August 1919
DATIERUNG: Auf Grund inhaltlicher Entsprechungen kann man davon ausgehen, dass
dieser Brief dem an Ottonie Gräfin Degenfeld vom 6.2.1919 folgen muss: »des MüllerHofmann bin ich endlich habhaft geworden. Er sitzt in München in der jammervollsten Lage
von der Welt. Armer Kerl. Er bemalt Teller, die ein Freund dann brennt und sie zu verkaufen
suchen. Ich schickte ihm spontan eine Summe, so viel ich konnte – ich tu was ich kann, es sind
lauter solche Existenzen um mich. Pannwitz hab ich jetzt endlich abgeschüttelt, vielmehr
Hebra426 löst mich ab und macht die Sache weiter.«427 Einen weiteren Stützpunkt stellt das
Versprechen Hofmannsthals dar, über die Sache mündlich in Bad Aussee zu sprechen.
Hofmannsthal blieb in den Wintermonaten 1919 bis ca. Mitte Juni in Rodaun428, während sich
im Sommer seine Aufenthaltsorte relativ schnell abwechselten. Im Juni war er in Ferleiten.429
423
Vgl. R. Michel: Mein erster Film. In: „Neue Freie Presse“, 2.5.1920, S. 1-3.
In: TB Schnitzler 1920-1922, S. 24.
425
Auszug in: SW XXV.1, S. 649.
426
Wilhelm von Hebra, Schriftsteller und Feuilletonist, organisierte die Aktion „Pannwitz-Spende“ vgl. BW
Pannwitz, S. 829.
427
In: BW Degenfeld, S. 395.
428
Vgl. Brief vom 24.6.1919 an Max Mell, in: BW Mell, S. 155.
429
Die Briefe aus dem Juli tragen Ferleiten als Ortsangabe, vgl. den vom 19.7.1919 an Ottonie Gräfin
Degenfeld, in BW Degenfeld, S. 404; oder den vom 29.7.19 an Zifferer, in BW Zifferer, S. 62.
424
339
Vom 11. bis zum ca. 18.8. hielt er sich in Salzburg auf.430 Hier kam er am 11.8. mit Andrian
zusammen, wie aus Nr. 104 zu ersehen ist. Gegen Ende August ist er bereits in Bad Aussee431,
das er erst Mitte November verlässt, um nach Rodaun zurückzukehren.432 Die Umstände, a)
dass der Brief nicht auf Postwegen geschickt wurde, sondern dem Empfänger von einem
Dritten überreicht wurde, wie aus der Beschriftung des Umschlages: »durch Güte«
hervorgeht, vgl. kritischen Apparat zu Nr. 105; b) dass der gemeinsame Aufenthalt in Bad
Aussee als unmittelbar bevorstehend hingestellt wird; c) dass dieser Brief dem Sinn nach Nr.
104 (Hofmannsthals Brief an Michel vom 7.8.1919 aus Ferleiten: »es drückt mich schon
lange, dass ich Deinen guten ausführlichen Brief im Juni unbeantwortet gelassen habe«)
folgen muss: lassen die Hypothese als möglich erscheinen, dass er im August geschrieben
wurde; Hofmannsthal könnte ihn dann in Salzburg Andrian mit der Bitte überlassen haben, er
möge ihn Michel geben, welcher sich des Öfteren in Andrians Ausseer Villa aufgehalten
haben dürfte.433
ABFASSUNGSORT: Wenn die obige Rekonstruktion korrekt ist, müsste der Brief in Ferleiten
oder spätestens in Salzburg geschrieben worden sein.
ERLÄUTERUNGEN:
89
6
eine hässliche italienische Fälscherarbeit von circa 1880] Vermutlich
handelt es sich um das Madonnenbild, von dem bereits in Nr. 86 (auch in Nr.
88 und 90) die Rede ist.
9
gegen den übrigen Besitz des Mannes] Nicht ermittelt.
13
meinen Doctor in Rodaun] »Obermedizinalrat Dr. Maximilian Wimmer der
langjährige Hausarzt der Familie in Rodaun.«434
13
M.H.]
Wilhelm
Müller-Hofmann
war
Maler,
Grafiker,
Plakatmaler,
Bühnenbildner, später Professor an der Staatlichen Kunstgewerbeschule in
Wien.
14
A.F.] Anton Faistauer war Maler und Lithograph. Hofmannsthal lernte ihn
durch die Vermittlung Erwin Langs kennen. Von ihm stammen die Fresken des
Salzburger Festspielhauses, die 1939 als entartete Kunst entfernt, dann 1956
wieder angebracht wurden; zudem ist er Autor eines Porträts Hofmannsthals.
430
Vgl. Brief vom 12.8.1919 an C. J. Burckhardt, in: BW Burckhardt (1956), S. 21, und Brief vom 18.8.1919 an
den Insel-Verlag, in BW Insel, Sp. 740.
431
Vgl. Brief vom 30.8.1919 an Redlich, in BW Redlich, S. 44f.
432
Vgl. Brief vom 14.11.1917 an Marie Luise Borchardt, in: BW Borchardt, S. 146f.
433
Ich danke Ellen Ritter, die mir dabei geholfen hat, Hofmannsthals Wechsel der Aufenthaltsorte zu verfolgen.
434
In: TB Christiane, S. 292.
340
89
14
R.P.] Rudolf Pannwitz war Philosoph, Dichter, Naturwissenschaftler,
Übersetzer.
21
durch die Verkäufe?] Nicht ermittelt.
106. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
10. Oktober 1919, Freitag
ERLÄUTERUNGEN:
89
24
bitte lies diesen Brief] Möglicherweise handelt es sich um einen nicht
überlieferten Brief Andrians an Hofmannsthal.
24-26 mach das mit Seipel ... beides nicht confundieren will] Zu einer eingehenden
Rekonstruktion des Sachverhaltes reichen die ermittelten Zeugnisse leider nicht
aus. Fest steht, dass Andrian nach seinem Ausscheiden aus dem
diplomatischen
Dienst
bemüht
war,
durch
politik-
und
geschichtswissenschaftliche Publizistik sich »einen Ruf als politischer
Schriftsteller« zu verschaffen, wie er am 20.8.1919 an Hofmannsthal
schreibt.435 Insbesondere schwebten ihm damals »drei Artikel über die Politik
des Gfen Aehrenthal u. die Entstehung des Weltkriegs, dann vorläufig zwei
kleinere Aufsätze über den Vorarlberger Anschluß an die Schweiz u. über das
neue Buch von Czernin, u. endlich im Spätherbst drei Artikel über Polen vor.«
Auch erwog er die Möglichkeit einer Stelle als Auslandskorrespondent für eine
Zeitung: Aus diesem Grund bittet er Hofmannsthal am 13.9.1919 brieflich
darum, für ihn bei der „Frankfurter Zeitung“ und bei Ullstein das Terrain zu
sondieren. Diese Hilfeleistung mag hier Hofmannsthal andeuten, indem er von
einem »anderen wichtigeren Auftrag« schreibt. Dass Michel aufgefordert wird,
den Kontakt zwischen Andrian und Ignaz Seipel herzustellen, ist nicht weiter
verwunderlich, da der meistens in Altaussee weilende Andrian oft und gerne
Michels Freundschaftsdienste in Anspruch nahm, wie ihr Briefwechsel
genügend belegt. Der Prälat Seipel, der spätere Bundeskanzler, war bereits
Minister für soziale Fürsorge in der letzten k. k. Regierung, der von Heinrich
Lammasch, gewesen; zum Zeitpunkt dieses Briefes war er Mitglied der
konstituierenden Nationalversammlung der Republik Österreich und saß in den
Reihen der Christlich-Sozialen. Vgl. Michels Brief an Andrian vom 17.10.1919
435
Vgl. BW Andrian, S. 304.
341
aus Wien: »Der Chefredakteur des Neuen Wiener Tagblattes436 sagte, er würde
Deinen Artikel sehr gerne bringen […]. Bitte telegraphiere mir also, ob ich den
Artikel an Dich senden soll, ob ich ihn Seipel überbringen soll oder ob mit
allem auf Deine Ankunft hier gewartet werden soll.«437 Um welchen Artikel es
sich hier handelt, und aus welchem Grund Seipel mit einbezogen wurde, bleibt
ungeklärt.
107. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 23. Juli 1920, Freitag
ERLÄUTERUNGEN:
90
5
den für mich so günstig formulierten Vertrag] Vertrag für den Verkauf der
Verfilmungsrechte an amerikanische Filmfabriken. Vgl. Nr. 110.
6
Berliner Stelle] Es handelt sich um den Verband deutscher Filmautoren,
dessen Vertreter für Österreich und Jugoslawien Michel war. Diesbezüglich ist
der Vertrag erhalten, der zwischen R. Michel und der Geschäftsstelle des
Verbandes Deutscher Filmautoren (Berlin W 66, Wilhelmstr. 52) geschlossen
wurde. Der erste Paragraph lautet: »Herr Major Robert Michel übernimmt die
Vertretung der Geschäftsstelle des Verbandes Deutscher Filmautoren für den
Bezirk Deutsch Oesterreich und Jugoslawien. Er ist berechtigt mit Autoren für
die Geschäftsstelle wegen Übertragung der Verfilmungsrechte Verträge
abzuschliessen und mit Fabriken über den Verkauf von Manuskripten und
Verfilmungsrechten von Romanen und Bühnenwerken zu verhandeln, doch hat
in diesem Falle stets der endgültige Abschluss durch die Geschäftsstelle zu
erfolgen.«438 Vgl. ferner Michels Brief an Hermann Bahr vom 2.2.1920 aus
Wien: »Ich habe vor einigen Wochen die Vertretung des Verbandes Deutscher
Filmautoren in Berlin für Österreich übernommen. Dieser Verband, der sich
den Schutz der Autoren gegen die Filmfabriken und die Förderung des
künstlerischen Films zur Aufgabe gemacht hat, will durch mich besonders die
Autoren von Rang für den Film heranziehen. Da ich schon eine langjährige
436
Es muss sich um Emil Löbl handeln, Chefredakteur vom Oktober 1917 bis zum Januar 1934.
In: DLA, NL L. v. Andrian.
438
In: ÖLA, NL R. Michel.
437
342
Erfahrung im Filmwesen besitze, hoffe ich in dieser Stellung manches
Erspriessliche zu leisten.«439
90
7
die liebe Art, wie Du mir helfen willst] Hofmannsthal bezieht sich vermutlich
auf den Filmvertrag.
8-10
Märchenname für den „Teufel in der Flasche“ … „Galgenmännlein“] Die
Sage vom Galgenmännlein hängt sehr eng mit dem Glauben an die Zauberkraft
der Wurzel der Mandragora zusammen. Das Galgenmännlein (auch Alraun
genannt) soll ein menschenähnlicher Wurzelstock sein, der unter dem Galgen
aus dem Harn oder Sperma eines Gehängten wächst. Seinem Besitzer soll es
Reichtum und Glück bringen. In einer niederösterreichischen Version der Sage
wird es mit dem Teufel identifiziert; dabei wird auch erzählt, das
Galgenmännlein müsse »an einem geheimen Ort in einer Schachtel oder
Flasche aufbewahrt werden, denn wenn [es] jemand außer ihrem
rechtmäßigen Besitzer sieht, so wird alles zu Wasser, was [es] bisher
zusammengetragen ha[t].«440 Bei Michel kommt dieses Sagenmotiv im
Märchen „Der dienende Teufel“ vor, in: R. Michel: Slowakische Märchen. Mit
Zeichnungen von Grete Hartmann. 1. bis 5. Tausend. Wien, Leipzig: Wiener
Verlagsgesellschaft, 1941, S. 5-10. Offensichtlich fällt aber die Konzeption der
Sammlung slawischer Märchenstoffe auf eine viel frühere Zeit, als dass
Erscheinungsjahr des Buches annehmen lassen würde. Ein früherer Abdruck in
einer Zeitung bzw. Zeitschrift wurde nicht ermittelt, ist jedoch anzunehmen.
108. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 24. Juli 1920, Samstag
ERLÄUTERUNGEN:
90
14
dem gestrigen Brief] Vgl. Nr. 107.
17
Mrs. Patrick-Campbell] Vgl. Nr. 52.
20-21 Mr. Martin Harvey] Der Schauspieler und Theaterproduzent Sir John
Martin-Harvey half 1921 durch die Vermittlung Georg Franckensteins die
Londoner Aufführung des „Jedermann“ zustande zu bringen.441
439
In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21082.
In: Alfred Schlosser: Die Sage vom Galgenmännlein im Volksglauben und in der Literatur. Münster i. W:
Theissingschen Buchhandlung, 1912, S. 14.
441
Vgl. auch G. Franckenstein: Facts and Features, a. a. O., S. 239. Ich danke Ellen Ritter für den Hinweis.
440
343
109. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Salzburg, 30. Juli 1920, Freitag
ERLÄUTERUNGEN:
91
2
den Amerik. Vertrag] Vgl. Nr. 107.
6
Neubeuern am Inn] Vom 31.7 bis zum 19.8. hielt sich Hofmannsthal im
Schloss Neubeuern auf.442 Hier gelang es ihm, den dritten Akt des Lustspiels
„Der Schwierige“ abzuschließen.443 Auch schrieb er den ersten Auftritt des
ersten Aktes des Trauerspiels „Der Turm“.444
110. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Bad Aussee, 1. September 1920, Mittwoch.
ABFASSUNGSORT: »Erst als 1919 die Zimmer für die eigene Familie benötigt wurden und
nicht mehr vermietet werden konnte, übersiedelte die Familie Hofmannsthal in das Haus
Obertressen Nr. 6.«445 Vgl. auch Kommentar zu Nr. 72.
ERLÄUTERUNGEN:
91
12
Gestrige Depesche hoffe in deinen Händen] Nicht überliefert.
14
ohne seines Verlegers Zustimmung] Fürstner-Verlag. Adolf Fürstner
gründete 1866 den seinen Namen tragenden Verlag, der der Hauptverlag
Richard Strauss’ war.
18
Berliner Hauptstelle] Vgl. Kommentar zu Nr. 107.
442
Vgl. die entsprechende Eintragung im Gästebuch von Ottonie Gräfin Degenfeld, in SW XII, S. 494 und in SW
XVI.1, S. 146.
443
Vgl. SW XII, S. 169.
444
Vgl. SW XVI.1, S. 148-150.
445
In: Alois Mayrhuber: Hugo von Hofmannsthal und Aussee. In: Hugo von Hofmannsthal und die Kultur im
steirischen Salzkammergut, a. a. O., S. 5-11, hier S. 8. Photographien des Hauses in Obertressen 6 sind in: ebd.,
S. 76 und bei W. Volke: Hugo von Hofmannsthal: Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbeck bei
Hamburg, Rowohlt, 1967 (= rowohlts monographien; 50127), S. 61.
344
91
19-21 eine Zeitungsnotiz versandt ... Straussachen zur Verfilmung] »Die
Geschäftstelle des Verbandes Deutscher Filmautoren [...] übernahm den
Verfilmbetrieb
folgender
Werke
von
Hugo
von
Hofmannsthal:
„Rosenkavalier“, „Frau ohne Schatten“, „Dame Kobold“ und „Elektra“.«446
Der Zeitungsausschnitt ist dem Brief des Fürstner-Verlags an Hofmannsthal
vom 17.8.1920 beigelegt, siehe unten.
21-22 schärfster Einspruch ... von Strauss Vertreter Fürstner] Gemeint ist der
Brief Johannes Oertels, Geschäftsführer des Verlags Adolph Fürstner, vom
17.8.1920.447
23
von der Genossenschaft deutscher Tonsetzer] Möglicherweise ist ein Brief
von Friedrich Rösch, dem Mitbegründer der Genossenschaft deutscher
Tonsetzer und Vorsitzendem des Allgemeinen Deutschen Musikvereins, sowie
dem Freund Richard Strauss’ gemeint.
91, 24-92, 3
Ich schrieb sofort an die Straussvertreter ... Filmanträgen getan sei] Vgl.
Hofmannsthals Brief an Oertel vom 24.8.1920.448
92
3-4
Die beiden Herren billigten ... Irrtum in der Rechtslage.] Vgl. J. Oertels
Brief an Hofmannsthal vom 21.8.1920. Siehe außerdem Hofmannsthals
Antwort vom 1.9.1920, sowie sein Telegramm an denselben vom selben Datum.
Ferner: Hofmannsthal an J. Oertel am 21.9.1920 (siehe unten), sowie J. Oertel
an Hofmannsthal vom 24.9.1920 und 27.9.1920. 449
15-17 bring du jetzt sofort die Sache ... in Ordnung] In seinem Brief an J. Oertel
vom 21.9.1920 aus Bad Aussee schreibt Hofmannsthal: »Der momentan hier
anwesende Robert Michel, Wiener Vertreter der Gesellschaft deutscher
Filmautoren, bestätigt mir mündlich wie schon schriftlich, dass bei unseren
Abmachungen nichts anderes jemals in Frage gekommen ist als über die von
mir gemeinsam mit Strauss verfassten Werke Filmanträge hervorzurufen, die
ich, freibleibend, Strauss und seinen Vertretern in jedem einzelnen Fall zur
Annahme oder Ablehnung hätte vorlegen können. Gemäss unserem
Briefwechsel hat Herr Michel seitdem auch die Berliner Hauptstelle
verständigt, dass die Opernwerke gänzlich aus der Behandlung auszuschalten
seien. Willens, mich Ihrer und Herrn Rösch Anschauung unbedingt
446
In: „ Der Tag. Abendausgabe“, 10.8.1920.
In: FDH, Sammlung Rudolf Hirsch. Ich danke Klaus-Dieter Krabiel, der mir Einsicht in diese Materialien
gewährt hat.
448
In: FDH, Sammlung Rudolf Hirsch
449
In: FDH, Sammlung Rudolf Hirsch
447
345
anzuschliessen, habe ich auch die Erzählung „Frau ohne Schatten“
ausschliessen lassen.«450
93
5-6
ich bin in schwerer angreifender Arbeit] Vermutlich handelt es sich um den
„Turm“. Diesbezüglich schreibt Werner Bellmann: »Während des etwa
achtwöchigen Aufenthalts in Aussee entwickelt Hofmannsthal eine geradezu
erstaunliche Produktivität.«451
111. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 19. Juni 1923, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
93
11
auf Brief 16 V.] Nicht überliefert.
13-14 Welttheater für Film ... gemeinsam mit Reinhardt, Otto Kahn] Gemeint ist
„Das Salzburger Große Welttheater“. »Als Reinhardt im Anschluß an die
Festspiele 1922 Verhandlungen mit Otto H. Kahn (dem amerikanischen
Mäzen) anknüpfte, gedachte er sein Gastspiel in New York mit dem
„Welttheater“ zu eröffnen. […] Ursprünglich vorgesehen für den Winter 1922
wurde das Gastspiel später auf den Herbst 1923 verlegt.«452
112. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 16. Juni 1925, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
93
19
aus London zurückgekommen] Vom 1. bis zum 8.6.1925 hielt sich
Hofmannsthal in London auf, um im PEN-Club Vorträge zu halten und um
Georg Franckenstein zu besuchen.453
19
Nachricht von dem Unglück] Es handelt sich um den Tod des Sohnes
Adalbert, der am 11.6.1925 an Blutvergiftung infolge einer Nierenentzündung
starb.454 Die familiäre Tragödie folgte einer langen Reihe von Missglücken, die
die Michels heimsuchten. Agathe Michel-Mossetig erinnert sich: »Es folgten
450
In: FDH, Sammlung Rudolf Hirsch.
In: SW XVI.1, S. 151.
452
In: Cynthia Walk: Hofmannsthal und Reinhardt: Das amerikanische Debüt. Zwei Briefe über eine geplante
Aufführung des „Salzburger Großen Welttheater“ in New York. In: HB 12 (1974), S. 428-438, hier S. 428f.
453
Ich danke Ellen Ritter für diese Information.
454
Vgl. WStLA, Totenbeschaubefund, JA 4380/25.
451
346
bittere Jahre. Der Besitz im Kaasgraben wurde verkauft. Spekulationen einer
Clique, denen mein leichtgläubiger Vater erlag, ließen Geld und Hoffnungen in
einer neugegründeten Filmgesellschaft, in sogenannten Ölbohrungen und
anderen vagen Unternehmungen zerfließen. Wir landeten – treu dem
Kaasgraben – in einer Künstlerkolonie der ehemaligen Kriegsbaracken, die
von dem Künstler Antios (Trcka)455, bekannt durch seine wunderbaren
Altenberger-, Klimt- und Schiele-Kunstphotographien, verwaltet wurde.«456 Als
Andrian von der Erkrankung Adalberts erfuhr, schrieb er am 10.6.1925 aus
Altaussee: »Soeben erhalte ich Dein Telegramm und bitte Dich vor allem den
Professor Kaufmann für Adi holen zu lassen, so oft es nothwendig ist […]. Wir
werden dann seine Rechnung, wenn er sie am Ende des Jahres schickt, auf
meine übertragen. […] Du kannst Dir denken, dass ich den größten Anteil an
der schweren Prüfung nehme, die ihr jetzt durchmacht, aber ich hoffe, dass
jetzt, wo sich die eigentliche Krankheit erklärt hat, das Ärgste überwunden sein
wird. Wie steht es mit der Ernährung?«457Am 18.6.1925, nach dem großen
Unglück, schrieb er immer aus Alt Aussee: »Mein guter Robert, | So sehr
beständig der Gedanke an Dich, an Deinen u. Lolas großen Kummer in mir ist,
so zögere ich doch ein wenig zu schreiben. Was soll ich sagen? Ich weiß so
gut, wie Dein Heim u. Deine Beziehung zu Deinen Kindern war, u. so kann ich
ermessen, wie Dir, mein Armer, zumuthe ist. Unsere Trennung in den letzten
Jahren macht, dass ich mir nicht Rechenschaft gebe, wieweit Du von den
Lehren der Religion durchdrungen bist, doch glaube ich, dass Du an eine
Identität der Seele mit der sichtbaren Materie nicht glaubst, u. also auch nicht
vermuthest, dass Dein theurer Entschwundener ganz zerstört, ganz gestorben
ist. Dass ist doch ein großer Trost, u. von da bis zum Glauben, dass auch das
Band zwischen Euch nicht zerschnitten ist, dass Ihr noch auf einander
einwirken u. Euch auch noch wieder sehn könnt, ist nur ein Schritt. Möge Dir
auch noch das Bewusstsein dessen was Dir geblieben ist, Deiner Kinder,
Deiner Frau u. in letzter Linie auch das meiner Anhänglichkeit u. Freundschaft
einen gewissen Trost bieten! […] | Immer wieder kommt mir der Gedanke,
dass die unglückselige Baracke mitschuldig am überaus traurigen Schicksal
455
Von Anton Josef Trčka existiert auch ein Fotoporträt Robert Michels, vgl. Monika Faber: Anton Josef Trčka.
1893-1940. Wien: Brandstätter, 1999, S. 83. Ich danke Kurt Ifkovits für den Hinweis
456
In: DBdV, S. 31. Zur Baracke in Grinzing vgl. auch die Adressen auf den Umschlägen der Nrn. 120, 124,
125.
457
In: ÖLA, NL R. Michel.
347
Deines armen Buben ist. […] Schreib mir gelegentlich eine Zeile, wie es Euch
allen geht u. sei innigst umarmt von Deinem alten | Poldi«.458
Eine erste literarische Auslassung dieses Unglücks ist folgendes Gedicht, das
auf einem maschinenschriftlichen Einzelblatt überliefert ist:
»DIES IST DIE STUNDE / in der Du verstehest
Die Sprache der Vögel /
Des Fisches/
Des Windes stillklingendes Lied:
Wenn die Kerzen brennen/
Der schwerste Schmerz uns bedrängt/
Ernst uns der Schmerz bedrängt
Ewiger
Trennung:
Wenn unter den Zeichen des Kreuzes die Hände sich falten/
Als müßten wir endlos verzweifeln/
Klingt unser Gruß
Hinüber herüber von Ufer zu Ufer/
Klingt unser Gruß ein letztes letztes letztes Mal:
Doch hohe und heilige Hoffnung erhebt sich/
Schwebt über dem Grabe/
Weihrauch voll Wohlgeruchs/
Speise der Götter:
Dann wißen wir/ und dankbar sagen wir:
Es starb ein Stern/ um schöner und stärker
Ob anderen Talen
Zu strahlen/
Und nur ein großer Berg
Trennt uns für kurze Zeit:
Und nur ein großer/ großer Berg
Trennt uns kurze/ kurze Zeit:
Des Menschen Leben steht in Gottes Hand:
Unsterblich ist er/
Und Himmel ist
Sein Vaterland:
458
In: ÖLA, NL R. Michel.
348
Vergeblich müht sich um ihn
Der Tod/
Die schwarze/
Schwarze Hölle!
1925/6/15//adi Michel in memoriam
ROBERT MICHEL [unleserlich]459 «.460
113. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 16. Februar 1926, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
94
5
Inliegend die Zeilen an den Verlagsdirector] Wie Hofmannsthal an Thomas
Mann erklärt: »Der Brief geht an den Verlagsdirektor des ehemals G Hirt
Verlages, ich glaube Pflaum; es handelt sich um eine Stelle bei der Münchner
Zeitung. Wenn es möglich ist helfen Sie meinem Freund um dessen Existenz es
geht durch ein befürwortendes teleph Wort.« Woraufhin Thomas Mann am
24.2.1926 aus München antwortet: »ein Brief von mir in Sachen Robert Michel
geht gleichzeitig mit diesen Zeilen ab an die Direktion des G. Hirth Verlages A.
G. Ich kenne Michel recht gut und schätze ihn aufrichtig.«461
Georg Hirth ist der Gründer des gleichnamigen Verlags, der zuerst in Leipzig,
dann in München angesiedelt war. Nach seinem Tod ging der Verlag an die
Richard Pflaum Druckerei und Verlags AG über, und wurde unter dem Namen
G. Hirth Verlag Nachf. (Richard Pflaum AG) weitergeführt. Parallel dazu war
1894 der Knorr und Hirth Verlag entstanden, welcher die „Münchner
Neuesten Nachrichten“ herausbrachte.462
Da keine Kontakte mit dem G. Hirth-Verlag anhand der im Nachlass des
Autors überlieferten Dokumente nachweisbar sind, bleibt dahingestellt, ob
Michel tatsächlich eine Anstellung in der Redaktion der „Münchner Neuesten
Nachrichten“ anstrebte.
459
Handschriftlich hinzugefügt, von unbekannter Hand.
In: ÖLA, NL R. Michel.
461
In: BW Mann, S. 26f.
462
Vgl. dazu: Reinhard Würffel: Lexikon deutscher Verlage von A-Z. 1071 Verlage und 2800 Verlagssignete vom
Anfang der Buchdruckerkunst bis 1945. Adresse – Daten – Fakten – Namen. Berlin: Grotesk, 2000, S. 364-366
und 650f.
460
349
114. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 12. März 1926, Freitag
DATIERUNG: Der Monat und das Jahr ergeben sich aus der Einreihung dieses Briefes
zwischen Nr. 113 und 115.
ERLÄUTERUNGEN:
94
14
uns zusammen das „Interview“ zurechtlegen] Im Mai 1926 veröffentlichte
Michel einen Aufsatz über Hofmannsthal mit dem Titel „Ein Besuch bei
Hofmannsthal“, vgl. Kommentar zu Nr. 116. Es ist wahrscheinlich, dass
Hofmannsthal – wenn auch in freundschaftlicher Form – eine direkte Aufsicht
über diesen Artikel ausüben wollte, zumal er in Nr. 115 Michel bittet, ihm noch
vor der Erscheinung »das Geschriebene in diesem wichtigen Fall« zu zeigen.
17
die Stadtbahn bis Hietzing] Gemeint ist die ehemalige Gürtel- und
Wientalstrecke der in der Jahrhundertwende entstandenen Stadtbahnlinien.
Nachdem der Zugverkehr mit dem Krieg weitgehend stillgelegt wurde,
übernahm die Gemeinde Wien 1924 die Verwaltung der Linien – mit Ausnahme
der Vorortelinie – und führte Elektrifizierungsarbeiten, die die gänzliche
Wiederaufnahme des Verkehres ermöglichten; »ab 20. Oktober 1925 war das
gesamte Stadtbahnnetz […]in Betrieb.«463
17
Hietzinger Brücke] heute: Kennedybrücke.464
18
Mauer] Mauer bei Wien (heute in den XXIII. Wiener Bezirk eingemeindet),
unweit von Rodaun, ist ein beliebter Heurigenort entlang der Südbahn.
463
Vgl. Alfred Horn [u. A]: Wiener Stadtbahn. 90 Jahre Stadtbahn. 10 Jahre U-Bahn. Wien: Bohmann, 1988, S.
139.
464
Ebd., S. 30
350
115. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 22. März 1926, Montag
ERLÄUTERUNGEN:
95
3
das Geschriebene] Vgl. Kommentar zu Nr. 114.
116. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, Ende April 1926
DATIERUNG: siehe unten.
ERLÄUTERUNGEN:
95
9
hier die Unterschrift mit vielem Dank.] Nicht ermittelt.
13-17 Das Zeitungsgeschwätz ... Castiglionischen] Im September 1923 übernahm
Max Reinhardt die Direktion des Theaters in der Josefstadt, das seit 1899 von
Jarno (vgl. Kommentar zu Nr. 47) geleitet worden war. Im Oktober desselben
Jahres erwarb die neu gegründete Wiener Schauspielhaus A.G. die dem
Theater gehörigen Liegenschaften, damit dieses nach Reinhardts Wünschen
umgebaut werden könnte. Die Neueröffnung des Theaters fand am 1.4.1924
statt, bei welchem Anlass Goldonis „Der Diener zweier Herrn“ mit einem
Vorspiel von Hofmannsthal465 gegeben wurde. Hinter dem Namen der
Aktiengesellschaft standen der Industrielle Isidor Mautner, der mit seiner
Österreichische Textilwerke A.G. Inhaber eines der größten Industriekonzerne
Österreich-Ungarns war, der Großindustrielle Max Wertheimer, Berthold
Schweiger, aber vor allem – wie hier Hofmannsthal klarstellte – der
„Inflationskönig“466
Camillo
Castiglioni.467
Mautners
finanzielle
Schwierigkeiten, von denen hier die Rede ist, dürften mit der sich im Laufe des
465
Vgl. GW D III, S. 495-502.
C. Castiglioni, als armer Rabbinersohn geboren, kam 1908 nach Wien, wurde vor dem Ersten Weltkrieg
Direktor des Gummiwerks Semperit, erwarb Anfang der 20er Jahre durch kühne Börsengeschäfte ein enormes
Vermögen, so dass er zu den mächtigsten Finanzmagnaten Österreichs avancierte, ja sogar als Zeitungszar sich
einen Namen machte, weil er über das Elbemühl-Papier-Konzern das „Extrablatt“, die „Mittagszeitung“ und
die „Wiener Allgemeine Zeitung“ besaß. Durch Fehlspekulationen erlitt er 1924 große Vermögensverluste (ohne
aber seinen Anteil an der Wiener Schauspielhaus A.G. verkaufen zu müssen). Nach 1924 verlegte er seine
Aktivitäten zunächst nach Berlin, dann nach Italien (wo er u. a. Mussolini Kredite verschaffte).
467
Angela Eger: Das Theater in der Josefstadt. 1788–1996. Vom k. k. priviligierten Schauspielunternehmen zur
Betriebsgesellschaft m. b. H. Eine Studie des Institutes für Theaterwissenschaft der Universität Wien in
Zusammenarbeit mit W. Greisenegger und R. Jungbluth. Wien: Theater in der Josefstadt, 1996, S. 56-74.
466
351
Jahres 1926 abzeichnenden Krise der Neuen Wiener Bankgesellschaft
zusammenhängen, deren Präsident Isidor Mautners Sohn Stephan war.468
Der eigentliche Grund für diesen Brief muss allerdings in den Ende April 1926
kursierenden und sofort dementierten Gerüchten gesucht werden, wonach das
Theater in der Josefstadt in der folgenden Saison zu einer Singspielbühne hätte
umgewandelt werden sollen.469 Dies dürfte Michel in Unruhe versetzt haben,
da er vermutlich Hoffungen an eine Aufführung seines Lustspiels „Der weiße
und schwarze Beg“ durch Max Reinhardt knüpfte, wozu ihm der in Nr. 122 von
Michel erwähnte, nicht überlieferte Brief Hofmannsthals Anlass gegeben
haben dürfte. Zur Aufführung des Dramas, vgl. Kommentar zu Nr. 122.
117. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Wien, 29. April 1926, Donnerstag
ERLÄUTERUNGEN:
96
4
mit Poldi in Cristinas Heimreise] »Am 23. April 1926 geht unter der Regie
von Stefan Hock „Cristinas Heimreise“ mit Gustaf Gründgens, Helene Thimig
und Gustav Waldau am Theater in der Josephstadt in die Szene. Wiederum ist
der Erfolg nicht durchschlagend, nach sieben Vorstellungen wird die
Inszenierung abgesetzt […]«.470 Michel muss der Vorstellung am 27.4.
beigewohnt haben. Vgl. auch Andrians Brief an Hofmannsthal vom
28.4.1926.471
5-6
mit Lolas Schicksal großes Mitgefühl] »Meine unglückliche Mutter«,
erinnert sich Agathe Michel-Mossetig, »verfiel über den großen Verlust des
Sohnes in Melancholie und wurde in einem Landeskrankenhaus im Jahre 1941
ein Opfer der Euthanasie.«472 Vgl. dazu Michels Brief an Andrian vom
468
Die Bank trat Ende Oktober 1926 in Liquidation, vgl. folgende Anzeige: »Gläubigeraufforderung. In der
außerordentlichen Generalversammlung der Aktionäre der Neuen Wiener Bankgesellschaft vom 30. Oktober
1926 wurde die Auflösung und Liquidation der Gesellschaft beschlossen. […]« In: „Wiener Zeitung“,
2.12.1926, S. 8. Vgl. ferner „Die Fackel“ Nr. 743-750, Dezember 1926, Jg. 27, S 31.
469
Vgl. folgenden Artikel mit dem Titel: „Keine Richtungsänderungen im Josefstädtertheater“:»Gestern war das
Gerücht verbreitet, daß das Repertoire des Theaters in der Josefstadt in der kommenden Saison auf das
Singspiel umgestellt werde, da Professor Max Reinhardt an dem Theater nicht mehr sonderlich interessiert sei
und die finanzielle Lage des Unternehmens zu wünschen übrig lasse. || Auf unsere Anfrage bei der Direktion des
Theaters in der Josefstadt teilte uns Herr Direktor Dr. Geyer mit, daß die erwähnten Gerüchte vollkommen aus
der Luft gegriffen seien. […] Die Richtungsänderung des Josefstädter Theaters ist also […] in keiner Weise
beabsichtigt.« In: „Illustriertes Wiener Extrablatt“, 28.4.1926, S. 7.
470
In: SW XI, S. 429.
471
In: BW Andrian, S. 372.
472
In: DBdV, S. 31.
352
2.9.1925 aus Klenau: »Vorläufig leidet sie abgesehen von der Trauer an
Schlaflosigkeit, Angstzuständen, Schwäche etc.« Michel an Andrian vom
26.9.1925 aus Wien: »Bei meiner Rückkehr fand ich den seelischen Zustand
der
Lola
wieder
verschlechtert,
sie
hatte
schon
Anfälle
von
Selbstmordabsichten etc. Ich erhoffte von der Rückkehr nach Wien eine
Besserung, aber hier wurde es noch schlimmer, sodaß ich sie vor zwei Tagen
in die psychiatrische Klinik zu Wagner-Jauregg473 schaffen mußte. Die Ärzte
erklären den Fall als heilbar, aber es kann lange, auch Monate dauern.«474
Ganz im Gegensatz zur ärztlichen Prognose dürfte sich die Situation dermaßen
verschlimmert haben (vgl. Michels Brief an Andrian vom 18.10.1925 aus Wien:
»Lolas Zustand hat sich leider noch nicht gebessert«475), dass sich nur mehr
eine lange Verweildauer in einer Heilanstalt als Lösung bot. Im Sommer 1926
wurde Eleonora Michel in ein Salzburger Sanatorium gebracht. Jedoch geht
aus dem Briefverkehr zwischen Michel und Andrian und aus dem zwischen
Andrian und Hofmannsthal hervor, dass Michel nicht im Stande war, für die
Gebühr allein aufzukommen und auf die Hilfe von Freunden und Verwandten
angewiesen war. Es dürften geholfen haben, abgesehen von Hofmannsthal und
Andrian: Eleonoras Stiefmutter476 und der Fabrikant Arnold Schereschewsky,
der mit Mimi Schlesinger, Gertys jüngerer Schwester, verheiratet war. Vgl.
Andrians Brief an Michel vom 29.4.1926 aus Baden: »So sehr ich Deine
Discretion, Deine Freunde nicht mit Deinen persönlichen Angelegenheiten
beschweren zu wollen, schätze, so glaube ich, dass gegenwärtig bei Dir alles
zurücktreten sollte hinter Deine Pflicht, Deine Frau, in deren Schuld Du in
jedem Sinn so tief stehst, aus einer unwürdigen, schmählichen u. peinigenden
Lage zu befreien. Du solltest buchstäblich jeden freien Moment benützen, um
concreten Möglichkeiten ihrer Unterkunft nachzuspüren u. Dich nicht mit
allgemeinen Erwägungen wie etwa über die Unsicherheit bei einer
Pflegefamilie begnügen. Wenn Du die acht oder zehn Tage die vor uns liegen
dazu benützest, ernstlich eine Lösung zu suchen, u. gleichzeitig durch Hugo
eine Anzahl von Leuten, die sich auf eine gewisse Summe für Lolas Unterkunft
verpflichten zu gewinnen trachten würdest, kann man, wenn wir uns nach
473
Julius Wagner-Jauregg, Nobelpreisträger für Medizin 1927.
In: DLA, NL L. v. Andrian.
475
In: DLA, NL L. v. Andrian.
476
Es handelt sich nicht um die Stiefmutter, von der in Nr. 19 die Rede ist, da sie 1904 starb, vgl. Nr. 38.
Eleonaras Vater sei, wie mir von Robert H. Michel mitgeteilt wurde, mehrmals verheiratet gewesen.
474
353
Ablauf dieser Zeit wiedersehen, vielleicht schon an ihre Transferierung
gehen.«477 Siehe ebenso Andrians Brief an Michel vom 12.5.1926 aus Baden:
»Hugo schreibt mir, dass er bereit wäre 50 Sch. monatlich für Lolas
Verpflegskosten beizusteuern, u. wie er glaubt Schereschewsky auch.478 Da ja
noch zwei andere Personen da sind, die bereit sind dasselbe zu geben (Lolas
Stiefmutter u. auch ich), um die arme Frau dieser Hölle zu entreißen, so obliegt
Dir nur die Aufgabe, entweder diese Summe durch andere Beiträge zu
completiren, oder eine mögliche Unterkunft für sie um 2 Mill. zu finden. Ich
glaube u. hoffe bestimmt, dass es Deiner Energie u. Deinem Pflichtgefühl
gelingen wird, aus eigenen Stücken die Aktion wirklich durchzuführen, u. die
Hilfsbereitschaft Deiner Freunde zu nützen.«479 Ferner soll Michels Brief an
Andrian vom 14.8.1926 aus Wien erwähnt werden: »Vor einer Woche war ich
in Salzburg, um die Lola zu sehen und die Verrechnung mit der Direktion in
Ordnung zu bringen.«480 Elenora Michel wurde nicht mehr wieder gesund. Ob
sie in Salzburg oder andernorts starb bzw. gemordet wurde, muss noch
ermittelt werden.
96
10
Das Blatt der M. N. Nachrichten [...] mein Aufsatz über Dich] R. Michel:
Ein Besuch bei Hofmannsthal. In: „Münchner Neueste Nachrichten“ Nr. 113,
24.4.1926, S. 3.481
11-12 eine Mission vom Schutzverband Deutscher Schriftsteller an Dich] Worum
es sich bei dieser »Mission« handelte, konnte mangels einschlägiger
Materialfunde nicht ermittelt werden. Bekannt ist jedoch, dass der 1909 als
Berufsorganisation der deutschen Schriftsteller in Berlin gegründete
Schutzverband Hofmannsthal bereits seit dem März 1911 zu seinen Reihen
zählte. 1920 bildete sich aus der 1917 entstandenen österreichischen
Ortsgruppe der „Schutzverband Deutscher Schriftsteller in Österreich“. Seit
1923 war Hofmannsthal dessen Vorsitzender; er blieb im Amt sechs Jahre lang
bis zu seinem Tod.482 Dass auch Michel Mitglied war, ist wohl anzunehmen.
477
In: ÖLA, NL R. Michel.
Vgl. Hofmannsthals Brief an Andrian vom 8.5.1926 aus Rodaun. In: BW Andrian, S. 373.
479
In: ÖLA, NL R. Michel.
480
In: DLA, NL L. v. Andrian.
481
Der Aufsatz wurde im Laufe der Jahre mehrmals publiziert, vgl. H. Weber: Hugo von Hofmannsthal.
Bibliographie des Schrifttums 1892-1963. Berlin: Walter de Gruyter, 1966, S. 56.
482
Vgl. Ernst Fischer: Der »Schutzverband deutscher Schriftsteller« 1909–1933. Frankfurt a. M.: BuchhändlerVereinigung, 1980 (=: Archiv für Geschichte des Buchwesens; 21, Lfg. 1-3), Sp. 127 und vor allem 289-292.
478
354
118. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 8. Mai 1926, Samstag
ERLÄUTERUNGEN:
96
17-19 dass ich ... mithelfen will ... nichtverarmten Verwandten] Vgl. Kommentar
zu Nr. 116.
22
Ich muss den 19ten abreisen] Nach Weimar zu Kessler, vgl. Abfassungsort
der Postkarte an Andrian vom 27.5.1926.483
22
vorher mehrer durch Termine fixierte Dinge schreiben] Vermutlich: H. v.
Hofmannsthal: Jubiläumswünsche und Sprüche. In: Festschrift. Zum
50jährigen Jubiläum des Magdeburger Stadttheaters. 1876-1926. Hrsg. v.
Magistrat des Stadt Magdeburg. Magdeburg: Mitteldeutsche. Reklame-Gesell.,
1926, S. 65-72.484 Und auch: H. v. Hofmannsthal: Humanismus. Worte,
gerichtet an den Verein der „Freunde des humanistischen Gymnasiums“
anläßlich der Feier seines zwanzigjährigen Bestandes. In: „Neue Freie
Presse“, 4.6.1926.485
119. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Bad Aussee, 28. Oktober 1927, Freitag
ERLÄUTERUNGEN:
97
8
morgen … nach Berlin fahren] Wohl ging es um die Vorbereitungen zur
Uraufführung der „Ägyptischen Helena“, vgl. Hofmannsthals Brief an Andrian
vom 7.11.1927, aus dem auch ersichtlich ist, dass der Aufenthalt länger als 48
Stunden dauerte.486
9
meinen Dank für Dein Buch] Michel vermerkt dazu: „Jesus im
Böhmerwald“, vgl. kritischen Apparat zu Nr. 119. Erstdruck: R. Michel: Jesus
im
Böhmerwald.
1.
bis
6.
Auflage.
Wien:
F.
G.
Speidel’sche
Verlagsbuchhandlung, 1927.
Der Roman kann einerseits als unmittelbare Reaktion auf den Tod des Sohnes
Adalbert betrachtet werden – er ist aber ebenso gut aus dem Bedürfnis
483
Vgl. BW Andrian, S. 377.
Vgl. H. Weber: Hugo von Hofmannsthal. Bibliographie, a. a. O., S. 568.
485
Ebd., S. 569. Diese Angabe wurde überprüft und für unkorrekt befunden. Dieselbe Rede ist unter dem Titel
„Vermächtnis der Antike“ bekannt, vgl. GW RA III, S. 13-16.
486
Vgl. BW Andrian, S. 398.
484
355
entstanden, sich in möglichst kurzer Zeit durch literarische Produkte aus der
großen finanziellen Not zu retten. Die erste Arbeitsphase fällt vermutlich
bereits in die Sommerzeit 1925, die Michel in Klenau verbrachte. Dies lässt
sich den Anspielungen entnehmen, die in Andrians Brief vom 6.7.1925 aus
Wien (adressiert: Schloss Klenau bei Klattau) enthalten sind: »Dass Du in
Klenau noch mehr wie in Wien Adis Verlust empfindest, scheint mir nicht
unbegreiflich […]. Aber ich glaube, Du wirst mit dem Willen reagiren [sic]
können […] indem Du bewusst u. absichtlich künstlerische Werte schaffst, u.
neben dieses so traurige Erlebnis stellst. Vielleicht wird Deine Produktion
dann schwerer [unleserlich] aber auch werthvoller werden.«487 Bereits im
August 1925 erhielt Andrian die ersten vollendeten Kapitel des neuen Romans
zu lesen. In seinem Brief vom 24.8.1925 aus Alt Aussee (nach Klenau
adressiert) beurteilt er folgendermaßen: »Den ersten Theil Deines Romans 88
Seiten habe ich erhalten u. durchgelesen. Wohin soll ich das M.S. schicken?
Über das Buch selbst kann ich nicht viel sagen, weil ich kein rechtes Verhältnis
zu Unterhaltungslitteratur habe u. eigentlich nur mit dem Maßstab des
Kunstwerks messen kann, was bei einem solchen Product unbillig wäre. Ich
glaube aber mit gutem Gewissen sagen zu können, dass es lebhafter,
amusanter u. reicher an guten feinen Einzelheiten, die zeigen, dass aus dem
Tagesschriftsteller unter günstigeren Umständen wieder ein Dichter werden
kann, ist, als der Roman, den ich in Wien zu lesen anfieng.488 Auch Ansätze zur
Characterisierung einer Figur, – Rosenauer – findet man. Am fatalsten ist mir
der Styl, der so ist, wie ich mir den der Marlitt u. der Kurths-Mahler [sic] die
ich nicht kenne, vorstelle, [der] außerdem aber noch an manchen Stellen
dunkle Flecken von übermarlittischer Unverständlichkeit hat, u. GrammatikFehler, die ich bei der Marlitt nicht vermuthe. Peinlich kalt, tot und verlegen
herausgebracht wirken auch die erotischen Stellen. – Ich finde aber alles das
nicht von großer Bedeutung, wenn Du Dir mit derlei Productionen Geld
machen kannst. Nicht einmal gegen Deine Begabung als Dichter sprechen sie,
denn kein Dichter könnte wohl in so kurzer Zeit so viel produciren. Ich hoffe
487
In: ÖLA, NL R. Michel.
Nicht ermittelt. Es könnte sich dabei um den Roman bzw. längere Novelle „Der Schatzgräber“ (in:
„Vossischen Zeitung“, Beilage „Unterhaltungsblatt“, vom 10.4.1926 bis zum 16.4.1926). Auch käme der Roman
„Ein Kind dreier Väter“ in Betracht, für den Michel am 7.3.1925 einen Vertrag mit dem S. Fischer Verlag
abschloss, wobei er dafür einen Vorschuss von M. 3.000,- bekam. Eine Kopie des Vertrags ist im Nachlass des
Autor, ÖLA, erhalten geblieben.
488
356
auch auf künstlerische Leistungen von Dir, wenn Du einmal wieder ruhig
athmen u. arbeiten kannst.«489
Im September 1925 war der Roman bereits vollendet und der Autor machte
sich auf den Weg nach Berlin, um einen Verleger zu finden. S. Fischer nahm
zunächst das Werk an, wie aus Michels Brief an Andrian vom 26.9.1925 aus
Wien hervorgeht: »In Berlin habe ich im Verlags- und Zeitungsgeschäft die
tristesten Verhältnisse getroffen. Kein Mensch kauft jetzt Bücher und die
Verleger sind äußerst zurückhaltend und Vorschüsse sind nicht zu haben.
Fischer hat zwar den neuen Roman angenommen, wird aber in diesem Jahr
weder diesen, noch den früheren bringen.490 Geld wollte er überhaupt keines
hergeben und hat sich endlich bereit erklärt, mich drei Monate zu ernähren,
wenn ich mich verpflichte bis Jahresschluss wieder einen neuen Roman zu
liefern. So bekomme ich jetzt 600 M. monatlich.« Ein Jahr später musste der
Roman noch auf seine Veröffentlichung warten, vgl. Michels Brief an Andrian
vom 14.8.1926 aus Wien: »Von meinem neuen Buch verlangt Fischer noch eine
Umarbeitung […].« Dass es sich dabei um den Böhmerwaldroman handelt,
zeigt folgende Stelle aus Michels Brief an Andrian vom 9.11.1926 aus Wien:
»wegen der ständigen Umarbeitung des „Jesus im Böhmerwald“«.491
Gegen Ende 1926 dürfte der Verleger den endgültigen Entschluss gefasst
haben, den Roman nicht zu veröffentlichen. Daraufhin wandte sich Michel
anderen Verlegern zu. Zunächst wurden Verhandlungen mit dem 1848
gegründeten Berliner Ullstein-Verlag durchgeführt, der u. a. seit 1914 Inhaber
der altehrwürdigen Berliner „Vossischen Zeitung“ geworden war492. Darüber
berichtet Michel ausführlich in seinem Brief an Andrian vom 18.2.1927 aus
Berlin: »Ich bekam nach langem Warten Mitte Jänner von Ullstein die
telegraphische Nachricht, mein neuer Roman sei für den Vorabdruck in der
Vossischen angenommen und ich bekäme in einigen Tagen den Vertrag. Nach
einer Woche kam aber statt des Vertrages ein Brief, in dem doch wieder
Bedenken wegen des religiösen Sujets vorgebracht wurden, es mache noch
Schwierigkeiten etc. Eine weitere Woche später kam wieder ein Brief, in dem
alle Einwände genau formuliert waren und der eigentlich einer Ablehnung
489
In: ÖLA, Nachlass R. Michel. Darauf antwortet Michel mit wenigen Worten des Dankes am 27.8.1925 aus
Klenau (in: DLA, Nachlass L. v. Andrian).
490
Gemeint ist wohl „Ein Kind dreier Väter“, vgl. Fußnote 486.
491
In: DLA, NL L. v. Andrian.
492
Vgl. R. Würffel: Lexikon deutscher Verlage von A-Z., a. a. O., S. 894.
357
gleichkam. Ich war natürlich verzweifelt, da ich nach dem Telegramm schon
das Geld sicher zu haben glaubte und verschiedene Gläubiger schon darauf
verwiesen hatte. Ich setzte mich hin und arbeitete das Buch so um, das [sic]
alle Einwände hinfällig wurden. Alle Parallelen mit den biblischen
Begebenheiten mußten heraus und auch die Namen wurden geändert. Dann
setzte ich mich auf und fuhr nach Berlin – ein Verzweiflungsakt. Hier waren
die künstlerischen Beurteiler sofort wieder für die Annahme, aber doch zogen
sich die Schwierigkeiten wieder 14 Tage lang, bevor es zur Entscheidung kam.
Ich war schon ganz zermürbt. Aber jetzt bin ich mit dem Resultat doch recht
zufrieden. Für den Vorabdruck in der Vossischen bekam ich 6.000 M. und habe
die große Chance, daß der Roman („Ein Kind im Böhmerwald“) schon um die
Osterzeit zu erscheinen beginnt. Ullstein hat die Option auf die Buchausgabe
und muß sich 4 Wochen nach dem Vorabdruck entscheiden. Greift er zu, so
bekomme ich wieder etwa 3.000 M. für die ersten Auflagen vorausgezahlt.
Wenn er es nicht nimmt, habe ich schon einen anderen Verlag, der mir auch
vorauszahlt.« Diesbezüglich ist auch ein mit 17.2.1927 unterschriebener
„Vorabdrucks-Vertrag“ zwischen dem Autor und dem Berliner Ullstein Verlag
erhalten.493
„Ein Kind im Böhmerwald“ erschien in siebzehn Folgen in der Beilage
„Unterhaltungsblatt“ der „Vossischen Zeitung“ vom 7.4. bis zum 28.4.1927.
Zu einer Buchausgabe bei Ullstein kam es nicht.
Neben diesen Verhandlungen war Michel auch bemüht, einen Verleger zu
finden,
der
gewillt
wäre,
den
Roman
in
seiner
Originalfassung
herauszubringen. Wohl dürfte sich dazu der ehemalige Lektor des RikolaVerlags Felix Speidel bereit erklärt haben, welcher im November 1926 einen
eigenen Verlag gegründet hatte.494 Zu den Verhandlungen mit der F. G.
Speidel’schen Verlagesbuchhandlung wurde keine Korrespondenz gefunden.
Hingegen ist im Nachlass des Autors (ÖLA) der vom 13.5.1927 datierende
Vertrag betreffs des Romans „Jesus im Böhmerwald“ überliefert. Hier im
dritten Paragraphen werden 50 Auflagen geplant (50.000 Exemplare).495
493
In: ÖLA, NL R. Michel.
Zum Speidel-Verlag vgl. M. G. Hall: Österreichische Verlagsgeschichte 1918-1938. 2. Bd., a. a. O., S. 347352.
495
In: ÖLA, NL R. Michel.
494
358
Von diesem Roman ist auch eine englische Übersetzung erschienen: R. Michel:
The Christ of the Forest. Translated by Sybil Campbell Lethbridge.
London: Methuen & Co., 1930. Vgl. dazu den Brief aus dem Verlag Methuen
& Co. Ltd. vom 2.7.1930: »We are very glad to know that you are pleased with
our edition of “THE CHRIST IN THE FOREST”. Unfortunately the book has
not received any support and the sales have been negligible.«496
Einige Jahre später folgte die tschechische Übersetzung: R. Michel: Ježíš na
Šumavě. Z němčiny přeložil J. R. Marek. V Praze: Topičova edice, 1938.
Näheres nicht ermittelt.
120. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Bad Aussee, 25. November 1927, Freitag
ERLÄUTERUNGEN:
97
17
Deinem
Verleger]
Es
handelt
sich
um
die
F.
G.
Speidel’sche
Verlagsbuchhandlung und den Roman „Jesus im Böhmerwald“.
21
so wirf den kleinen Zettel nur ruhig weg] Nicht ermittelt: Auf dem
Waschzettel des Romans497 ist ohne Nennung des Autors ein Satz abgedruckt
worden, der durchaus von Hofmannsthal stammen könnte: »Nie hat der
Dichter aus tieferer Ergriffenheit und Reinheit geschaffen, denn beim Gestalten
dieses neuen Werkes, das die erschütternde Geschichte des Knaben im
Böhmerwald erzählt und bei aller Alltagsgebundenheit an die Wunder der
Seele rührt.«
496
497
In: ÖLA, NL R. Michel.
Vorlage: Photokopie. In: ÖLA, NL R. Michel.
359
121. H. v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 10. April 1928, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
98
5
denn bis gegen die Mitte werde ich abwesend sein] Vgl. Hofmannsthals
Brief vom 3.5.1928 an J. Redlich aus Rodaun: »Ich fahre jetzt auf kurze 14
Tage mit Gerty und dem vorübergehend hier weilenden Californier Raimund
ein bißl nach Oberitalien, Vicenza, Bergamo, vielleicht Duino […].«498
8-20
Ansprache ... unter dem Thema „der Schriftsteller“] Nicht ermittelt.499
12-13 Der Vortrag damals in Warschau] „Österreich im Spiegel seiner Dichtung“,
vgl. Kommentar zu Nr. 87 und 94.
14
Der Münchner Vortrag] „Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation“
wurde 10.1.1927 im Auditorium Maximum der Universität München gehalten.
Erstdruck in: „Die Neue Rundschau“ 38 (1927) H. 7 S. 11-26.500
19
Deine Freunde] Nicht ermittelt.
21
Stallburggasse 2] Atelier-Wohnung in der Stallburggasse, die Hofmannsthal
im Juni 1917 in Miete nahm. Vgl. u. a. Andrians Brief an Michel vom 2.6.1917
aus Wien: »Letzthin hatte ich ein paar recht anregende Stunden mit Hugo,
dessen kleine Atelierwohnung in Einrichtung u. durch ihren Blick geradezu
entzückend ist«.501
21-22 Ich möchte noch etwas anderes mit Dir besprechen] Nicht ermittelt.
122. R. Michel an H. v. Hofmannsthal
Wien, 30. September 1928, Sonntag
ABFASSUNGSORT: Noch wohnte Michel in der Baracke im Kaasgraben (Ecke
Daringergasse.502
ERLÄUTERUNGEN:
99
4
Infolge günstiger Besetzungsmöglichkeiten] Nicht ermittelt.
498
In: BW Redlich, S. 95.
Durchsucht wurden die Spalten „Kleine Chronik“ und „Vorträge und Versammlungen“ in der „Neuen
Freien Presse“ von 10.5. bis zum 1.6.1928.
500
Vgl. H. Weber: Hugo von Hofmannsthal. Bibliographie, a. a. O., S 576.
501
In: ÖLA, NL R. Michel.
502
Vgl. dazu die Anschrift auf den Umschlägen der Briefe Andrians an Michel aus den Jahren 1928-29. In: ÖLA,
NL R. Michel.
499
360
99
5
Buschbeck] Der Schriftsteller Erhard Buschbeck wurde im September 1918
von Hermann Bahr (noch zur Zeit des Dreierkollegiums) als Dramaturg an das
Burgtheater geholt.
5
seinem Chef] Von 1926 bis 1933 war Franz Schneiderhan Generaldirektor der
Bundestheater
der
Kulturfunktionär
und
Industrieller.
Direktor
des
503
Burgtheaters war von 1923 bis 1930 Franz Herterich.
7
Deines Briefes über dieses Stück] Nicht überliefert. Vgl. auch Kommentar zu
Nr. 116.
10-12 ein gutes Wort für das Stück ... auf der Bühne ein Durchbruch] »Das
Lustspiel [„Der weiße und der schwarze Beg“, RC] reichte ich im Burgtheater
ein, wo es erst – nach einer energischen Intervention durch Hofmannsthal – im
Jahre 1931 zur Aufführung im Akademietheater angenommen wurde.«504 Die
Uraufführung fand in Wirklichkeit am 24.5.1930, weitere Wiederholungen am
25.5., 29.5, 31.5 statt.505
16-17 Gegenwärtig beginnt ein neuer Roman in der Wochenschau] Nicht
ermittelt.506
17-18 Bei Reclam erscheint in einigen Tagen „Die geliebte Stimme“ als Buch] R.
Michel: Die geliebte Stimme. Mit einem Nachwort von Paul Wiegler. Leipzig:
Reclam, 1928. Der Roman basiert auf demselben Stoff des Lustspiels „Der
weiße und der schwarze Beg“.
18-19 Radiotournee durch Deutschland ... Reise mit Vorlesungen durch
Nordböhmen] Vgl. Michels Brief an Andrian vom 11.8.1928 aus Wien: »Vom
4.-20. Okt. dürfte meine Rundfunktournee durch Deutschland dauern.
Außerdem soll ich eine Vortragstournee durch die Sudetenländer machen. Da
habe ich aber die Termine noch nicht fixiert.« Vgl. auch Michels Brief an Mary
Gräfin Dobržensky vom 8.12.1928 aus Wien: »Ich habe Montag in Breslau
Rundfunk und in einer Woche in Prag.«507
503
Vgl. „Deutsches Bühnen-Jahrbuch“ 39 (1928), S. 581.
In: Ika, S. 1.
505
Vgl. „Deutscher Bühnenspielplan“ 34 (1929/30), S. 190. Vgl. auch F. Delle Cave: Robert Michel. Eine
Monographische Studie, a. a. O., S. 154, wo allerdings den 22.5.1930 als Tag der Premiere angegeben wird.
506
Eingesehen wurde die „Neue Illustrierte Wochenschau“ vom 30.9.1928 bis zum 31.12.1928.
507
In: DLA, NL Dobržensky. Vgl. Auch F. Delle Cave: Robert Michel. Eine Monographische Studie, a. a. O., S.
153.
504
361
123. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 22. Januar 1929, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
100
3-4
Dein lieber freundschaftlicher Brief vom 30/XII] Nicht überliefert.
9
Stallburggasse] Vgl. Nr. 121.
9-10
vor meiner Abreise, die nächste Woche erfolgt] Hofmannsthal verbrachte
den ganzen Februar und den Anfang des März in C. J. Burckhardts Landsitz
auf dem Schönenberg bei Basel. Dort hoffte er, die Bearbeitung des ersten
Aktes der „Arabella“ durchzuführen, was ihm jedoch nicht gelang.508 Wie aus
Hofmannsthals Brief an Burckhardt vom 20.1.1929 und Burckhardts Antwort
vom 24.1.1929 ersichtlich ist, plante Hofmannsthal am Mittwoch, den 30.1. in
Basel
anzukommen.509
Vgl.
auch
Burckhardts
„Erinnerungen
an
Hofmannsthal“.510
124. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Wien, 25. Januar 1929, Freitag
ERLÄUTERUNGEN:
100
18-19 dem armen so schwer kranken Z.] Nach fünf Monaten qualvollen Leidens an
Krebs der Nebenniere starb Paul Zifferer am 14.2.1929.511
125. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Rodaun, 1. Mai 1929, Mittwoch
ERLÄUTERUNGEN:
101
3
ich freue mich wirklich riesig, dass das gelungen ist!] Dazu Michels Bericht:
»Damals rieten mir Freunde, ich solle das Buch512 dem Komponisten Franz
Lehar [sic] als komischen Opernstoff zur Komposition anbieten. Ich unternahm
508
Vgl. SW XXVI, S. 187.
Vgl. BW Burckhardt (1956) , S. 300-302.
510
In: Helmut A. Fiechtner (Hrsg.): Hugo von Hofmannsthal. Der Dichter im Spiegel der Freunde. 2.,
veränderte Aufl. Bern, München: Francke, 1963, S. 127-149, hier 144.
511
Vgl. H. Burger: Einleitung. In: BW Zifferer, S. 5-15 hier, hier S. 14.
512
Gemeint ist „Die geliebte Stimme“, vgl. Kommentar zu Nr. 122.
509
362
diesen Versuch, wurde aber mit folgenden Worten abgewiesen: „Was glauben
Sie eigentlich, ich soll mich nach den Riesenerfolgen meiner Operetten in der
ganzen Welt jetzt hinsetzen und eine Oper schreiben und damit bei
Operndirektoren antichambrieren? Nein, das fällt mir nicht ein.“ | Einige Tage
später verbrachte ich wieder einmal einen Nachmittag in Rodaun bei
Hofmannsthal und erzählte ihm dabei auch von dieser Ablehnung Lehar’s. |
Hofmannsthal lächelte und wurde nachdenklich. Dann sagte er: „Da könnte
vielleicht ich mit einem guten Rat dienen.“ Ich horchte begierig auf. Er setzte
fort: „Vorige Woche war ich in München bei Clemens Franckenstein, um mit
ihm über die künftige Aufführung meiner neuen Oper mit Strauss zu sprechen.
Da erzählte er mir auch mit grosser Bewunderung über einen jungen
tschechischen Komponisten Jaromir Weinberger, dessen erste Oper unter dem
Titel „Schwanda, der Dudelsackpfeifer“ in Prag viel Erfolg gehabt hatte und
nun in München die deutsche Uraufführung erleben sollte. Vielleicht könntest
Du bei diesem Komponisten anfragen.“ | Ich beschaffte mir die Adresse
Weinbergers und sandte ihm „Die geliebte Stimme“. Nach kurzer Frist bat er
mich in einem Telegramm um das Recht, diesen Stoff als Oper zu komponieren.
Ich antwortete ihm, dass mich sein Wunsch sehr beglücke, ich müsse aber an
die endgültige Zusage noch die Bedingung stellen, dass er mit mir vorher
mindestens vier Wochen lang durch ganz Bosnien und die Herzegowina
umherstreichen müsse. Er erklärte sich mit Freuden einverstanden.«513 Vgl.
ebenso Andrians Brief an Michel vom 20.5.1929 aus Altaussee: »Es freut mich
sehr, dass Deine Aussichten mit dem Libretto für Weinberger so gut stehen«.514
Zur Aufführung kam es Anfang März 1931 in der Münchner Staatsoper, wo
Clemens Franckenstein Generalintendant war. Die Wirkung der Oper „Die
geliebte Stimme“, die bei der Premiere einen großen Publikumserfolg geerntet
habe, sei – schreibt Michel – über die politische Lage gestolpert: »Aber in
München stellten sich alle möglichen schädigenden Tücken ein. Die
Opernpremiere musste ins nächste Frühjahr verschoben werden, da im Herbst
noch ein Boykott der tschechischen Kunst in Deutschland aufrecht war. Als sie
dann im Frühjahr 1931 drankam, war im Zuge der Hitlerbewegung der
Antisemitismus in Deutschland schon sehr stark und Jaromir Weinberger als
Jude bekannt. Auch seine tschechische Nationalität wirkte sich noch ungünstig
513
In: Ika, S. 1.
363
aus. Der Erfolg der Oper beim Münchner Publikum war zwar geradezu
triumphal, die Kritik aber doch von einer Art, das dieses Opernwerk nur noch
in Karlsruhe und in Siegen herauskam und dann klanglos verstummte.«515
101
4
Die Mpte.] Nicht ermittelt.
4
mit meinem für Dich bestimmten Brief] Nicht überliefert.
4-5
sind
währenddessen
direct
an
Frau
Tandler]
Cäcilie
Tandler
(Mädchennahme unbekannt) vermittelte berufsmäßig Feuilletons und kurze
Erzählungen an Zeitungsredaktionen im ganzen deutschsprachigen Raum.
Unter den Autoren, deren Arbeiten sie zur Veröffentlichung verhalf, sind Mell,
Hofmannsthal, Michel und, in den 30er Jahren, Hermann Hesse zu zählen.
Der geschäftliche Kontakt mit R. Michel – dessen Beginn mit Sicherheit nicht
festzustellen ist – muss im Laufe der 30er und 40er Jahre sehr intensiv gewesen
sein. 1933, nach Hitlers Machtübernahme in Deutschland, gründete Michel
den Feuilletonvertrieb (RO.MI.), mit dem er formell das Geschäft Cäcilie
Tandlers übernahm, welche auf Grund ihrer jüdischen Abstammung mit
reichsdeutschen Redaktionen nicht mehr arbeiten konnte. Während des Krieges
soll er sie als seine Schwester ausgegeben und ihr Unterschlupf gewährt
haben, vgl. u. a. Michels Brief an Andrian vom 11.3.1949 aus Wien: »Aber seit
dem leichtfertig eingegangenen Versteckmanöver mit der Cäcilie T.
verschütteten die vielen Sorgen mit dieser Affaire und anschließend die
Erlebnisse des Krieges und der Nachkriegszeit die einstigen guten Fähigkeiten
des Erinnerns.«516
514
In: ÖLA, NL R. Michel.
In: MWaD, S. 25.
516
In: DLA, NL L. v. Andrian.
515
364
UNZUREICHEND DATIERT:
126. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien
Salzburg, 3. September
DATIERUNG: Die Karte ist sicher in den späten 20er Jahren entstanden. Da Hofmannsthal
jedoch jedes Jahr anlässlich der Festspiele den Anfang September in Salzburg verbrachte,
kann das Jahr mit Sicherheit nicht erschlossen werden.
ERLÄUTERUNGEN:
101
11
nach Empfang Deines Briefes] Nicht überliefert.
12
an die Buchgemeinschaft] Möglicherweise hegte Michel den Wunsch, seinen
Roman „Jesus im Böhmerwald“ auch als Lizenzausgabe auflegen zu lassen. Zu
diesem Zweck dürfte er Hofmannsthal darum gebeten haben, ihn bei der
Deutschen Buchgemeinschaft vorzustellen. Von diesem Verlag sind in den 20er
Jahre viele Veröffentlichungen nachzuweisen.
365
Gertrude von Hofmannsthal,
Robert Michel:
Briefe
1907-1948
Briefkommentar
366
I. G. von Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck
Rodaun, 3. Juni 1907, Montag
ERLÄUTERUNGEN:
103
2
Hugo ... mit seinem Vater in Italien] Vgl. Hofmannsthals Brief an Helene von
Nostitz vom 20.5.1907: »Ich gehe für den Juni nach Italien (zunächst Umbrien,
später Venedig).«1 Anfang Juni war Hofmannsthal mit dem Vater in Perugia
und Florenz, vgl. seinen Brief an Robert von Lieben vom 2.6.1907 aus
Perugia2, ferner auch den Brief an Schnitzler vom 8.6.1907 aus Florenz3.
3
den Vertrag] Gemeint ist der Vertrag mit dem Fischer-Verlag. Vgl. auch
Kommentar zu Nr. 54.
7
das Baby] Gemeint ist Leopold Michel, vgl. Kommentar zu Nr. 44.
8
ein kleines Baby] Gemeint ist Raimund von Hofmannsthal, vgl. Kommentar zu
Nr. 49.
II. Gertrud von Hofmannsthal an R. Michel in Klenau
Rodaun, 3. September 1907, Dienstag
103
15
er eben Mitten in einer grösseren Arbeit ist] Es handelt sich um „Silvia im
‚Stern‘“, so wie die Mitteilung vom 4.9.1907 an Hans Carossa bestätigt: »ich
bin aber in einer Arbeit, einer Comödie, so intensiv drin wie möglich, kann
nicht Briefe schreiben.«4 Vgl. auch Nr. 57 und Kommentar dazu.
17
das Lesen dieser Arbeit] „Der steinerne Mann“, vgl. Nr. 55 und 56.
18-19 jetzt auf dem Semmering … auf einige Zeit nach Aussee] Der Aufenthalt
auf dem Semmering dauerte vom 17.8. bis zum 8.9.1907, wie sich aus einer
Tagebucheintragung ergibt: »gehe 17ten auf den Semmering. Nach einigen
Tagen der Stockung schreibe 22-29 den 1ten Act der Silvia. lese den ersten Act
(grösstenteils) am IX. Felix Holländer vor. Stockung. fahre 8 IX. mit Gerty
nach Aussee«.5 In Aussee wohnt er in einem Bauernhaus (dessen Adresse
1
In: BW Nostitz, S. 39.
In BW von Lieben, S. 59.
3
Vgl. BW Schnitzler, S. 228
4
In: SW XX, S. 228.
5
Zitiert nach: SWXX, S. 229.
2
367
Puchen 111 ist), das er in einem vom September 1907 datierenden Brief an A.
W. Heymel beschreibt.6
III. Gertrud v. Hofmannsthal an R. Michel in Klenau
Rodaun, 22. Dezember 1907, Sonntag
ERLÄUTERUNGEN:
104
3
mit den Bilderln von Ihrem Buberl] Fotografien nicht ermittelt. Leopold
Michel war damals zwei Jahre alt.
4
Inzwischen ist der Hugo angekommen] Laut Tagebucheintragung fuhr
Hofmannsthal am 23.11.1907 »der stockenden Arbeit an der Silvia müde«7
nach Dresden zu Helene und Alfred von Nostitz. Dort schreibt am 21.11.1907
an Kessler: »Ich fahre vielleicht von hier nach Berlin um einen Tanz der St.
Denis zu sehen – dann vielleicht wieder hierher – jedenfalls suche ich nur die
Zeit zu verbringen und bin den 1ten oder 2ten je nachdem du wünschen wirst in
Weimar«.8 Am 4.12.1907 war er jedenfalls in Weimar, wie sein Brief an den
Insel-Verlag vom selben Datum eben aus Weimar beweist.9
IV. Gertrud von Hofmannsthal an R. Michel in Graz
Rodaun, 28. November 1909, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
104
10
Hugo … seit wenigen Tagen zurückgekommen] Seit Mitte Juli war
Hofmannsthal fern von Rodaun. Mit der Arbeit am „Rosekavalier“ beschäftigt,
hielt er sich zuerst in Aussee auf. Anschließend fuhr er Ende September nach
Deutschland. Am 20.9.1909 schreibt er an Richard Strauss aus Aussee:
»Wohin ich mich verstecke, weiß ich noch nicht, doch wird mich durch meine
Frau jeder Brief Ihrer Schrift sofort erreichen, wenn Sie adressieren: 23.28.IX., München, Hotel Marienbad […]; 29.IX.-12.X. wieder Aussee, 12.-25.X.
Schloß Neubeuern am Inn, Oberbayern«.10
11
das hübsche Buch Mostar] Vgl. Kommentar zu Nr. 61.
6
Vgl. BW Heymel, S. 42f.
Zitiert nach: SWXX, S. 234.
8
In: BW Kessler, S. 165.
9
Vgl. BW Insel, Sp. 290.
10
In: BW Strauss (1978), S. 83.
7
368
12
Auch auf das andere Buch … freut er sich sehr] Nicht ermittelt. Dabei
könnte es sich sowohl um den im Oktober 1909 erschienenen Roman „Der
steinerne Mann“ als auch um das im November 1909 erschienene Drama
„Mejrima“, vgl. Kommentar zu Nr. 64.
104
14
er hat fleissig an seiner Comödie gearbeitet] Gemeint ist wohl „Florindos
Werk“ (späterer Titel: „Cristinas Heimreise“).11 Am 11.10.1909 schreibt
Hofmannsthal an seine Frau aus München: »ich habe jahrelang nicht so gute
und angenehme Arbeitstage ohne fieberhafte Nervosität und ohne Abstumpfung
gehabt wie hier trotz des Wetters«.12
17-18 Jetzt wird man Sie wohl bald einmal sehen, da Sie so nah sind] Vom
1.11.1909 bis zum 30.6.1910 besuchte Michel die Korpsoffiziersschule in
Graz.13
V. Gerty v. Hofmannsthal an R. Michel
Rodaun, 15. Juni 1925, Montag
ERLÄUTERUNGEN:
105
3
dem lieben Kind die letzte Ehre nicht zu erweisen] Vgl. Kommentar zu Nr.
112.
4
kam Hugo von einer langen Reise … abholen] Vgl. ebenso Kommentar zu
Nr. 112.
VI. R. Michel an G. v. Hofmannsthal
26.1.1935
ERLÄUTERUNGEN:
105
10
York, Horst, Gneisenau und von Boyen] Vgl. Kommentar zu Nr. 79.
10
Horst] Wohl: Scharnhorst, vgl. ebenso Kommentar zu Nr. 79.
11
Vgl. SW XI, S. 425.
In: SW XI, S. 781.
13
Vgl. Makularpare. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel
(24.2.1876).
12
369
VII. G. v. Hofmannsthal an R. Michel
Oxford, 27. Juli 1948, Dienstag
ERLÄUTERUNGEN:
105
17-18 die guetige Vermittlung Ihres Schwiegersohnes] Edwin Mosettig (4.6.1904 –
Januar 1992).
21-22 Grete Wiesenthal] Grete Wiesenthal war Tänzerin, ebenso wie ihre
Schwestern Elsa und Berta, erreichte aber größere Bekanntheit als sie.
Hofmannsthal hatte die Schwestern Grete und Elsa am 6.11.1907 im Atelier
des Males Rudolf Huber, des Verlobten Elsa Wiesenthals, zum ersten Mal
tanzen gesehen.
26
mein Haus in Zell] »Es handelt sich um das von Gerty von Hofmannsthal
1932 angekaufte Schloß Prielau in Maishofen (Pinzgau), aus dem sie 1938
vertrieben wurde.«14 Später gelang es ihr, wieder in den Besitz ihres Anwesens
zu kommen, vgl. ihren Brief an Agathe Michel-Mosettig vom 29.3.1957 aus
Battersea bei London: »Ich bin jedes Jahr jetzt in Zell/ See Schloss Prielau. Ich
hab das Haus nach vielen Kämpfen mit einem Ober-Nazi zurückbekommen.«15
106
4-5
dass der „Turm“ mit grossem Erfolg gespielt wurde] Gemeint ist die
Aufführung der ersten Fassung des Trauerspiels „Der Turm“, der so
genannten Kinderkönig-Fassung, die am 10.6.1948 unter der Regie von
Leopold Lindtberg im Wiener Ronacher Theater uraufgeführt wurde.16
5-6
in Salzburg eine kl Feier … Bueste wieder aufgestellt] Am 8.9.1937 war in
der Vorhalle zum Faistauer-Foyer im Kleinen Festspielhaus eine von Viktor
Hammer (1882-1968) angefertigte Hofmannsthals-Büste mit der Inschrift
»Hugo von Hofmannsthal zum Ruhm und Gedenken XCMXXXVII« enthüllt
worden.17 Georg von Franckenstein hielt die Festrede.18 Ob die Feier zur
Wiederaufstellung der Büste stattfand, wurde nicht ermittelt.19
14
In: F. Delle Cave (Hrsg.): Correspondenzen. Briefe an Leopold von Andrian 1894 – 1950. Marbach am
Necker: Deutsche Schillergesellschaft, 1898 (= Marbacher Schriften), S. 147.
15
Im Privatbesitz der Erben R. Michels.
16
In: SW XVI.2, S. 257. Vgl. auch Günther Erken: Hofmannsthal auf den deutschsprachigen Bühnen seit 1945
(1). In: HB 1 (1968), S. 31-40, hier 38.
17
Vgl. Edda Fuhrich, Gisela Prossnitz: Die Salzburger Festspiele. Ihre Geschichte in Daten, Zeitzeugnissen und
Bildern. Bd. 1. 1920-945. Salzburg, Wien: Residenz, 1990, S. 208.
18
Vgl. Sir George Franckenstein: Facts and Features of My Life. Austrian Minister to the Court of St. James.
With 28 half-tone illustrations. London, Toronto ect.: Cassel, 1939, S. 318-321.
19
Erfolglos wurden die „Salzburger Nachrichten“ vom 27.7. bis zum 28.8. eingesehen.
370
106
7
Puthon] Heinrich Freiherr von Puthon war von 1926 bis 1938, dann wieder
von 1945 bis 1960 Präsident der Salzburger Festspiele.20
8-9
Mit Poldi … wieder den Contact aufgenommen] Vgl. Gertys Brief an L. v.
Andrian vom 19.4.1948.21
10-13 Sendung des Buches … gluehende Kaiserin-Anhaengerin.] R. Michel: Die
allerhöchste Frau. Wien: Amandus, 1947.
20
Vgl. Walter Herrmann: 75 Jahre Salzburger Festspiele. Bad Aussee: Ausseer Kammerhof Museum, 1995 (=
Schriftenreihe des Kammerhofmuseums Bad Aussee; Bd. 16), S. 85.
21
Vgl. F. Delle Cave: Correspondenzen, a. a. O., S. 100f.
371
Gesamtverzeichnis
372
Agramer Landestheater (Zagreb):
259.
Akademietheater (Wien):
361.
d’Albert, Eugen (10.4.1864, Glasgow – 3.3.1932, Riga):
277.
Allgemeiner Deutscher Musikverein:
345.
Andrian, Ferdinand von (20.9.1835, Vornbach am Inn – 10.4.1914, Nizza):
258.
Andrian, Leopold von (9.5.1875, Berlin – 19.11.1951, Fribourg):
2, 3, 7, 8, 9, 11, 12, 15, 17, 20, 22, 25, 26, 29, 30, 32, 34, 35, 39, 41, 45, 49, 52, 53, 56,
57, 58, 63, 65, 66, 67, 68, 70, 72, 75, 77, 78, 79, 80, 81, 85, 87, 88, 89, 92, 95, 96, 218, 219,
221, 222, 223, 230, 234, 235, 236, 239, 242, 243, 244, 246, 248, 253, 257, 258, 260, 261, 263,
264, 265, 266, 268, 269, 273, 279, 280, 282, 285, 288, 289, 290, 291, 293, 295, 296, 297, 298,
299, 303, 309, 314, 315, 319, 320, 322, 325, 327, 329, 330, 332, 333, 335, 338, 340, 341, 342,
343, 347, 352, 353, 354, 355, 356, 357, 360, 361, 363, 364, 370.
Annunzio, Gabriele D’. Siehe: D’Annunzio, Gabriele.
Antoine, André (31.1.1858, Limoges – 19.10.1943, Le Pouliguen):
265.
Antoinetheater. Siehe: Théâtre Antoine (Paris).
Antonin: Pater Antonin. Siehe: Schlesinger, Hans.
August II. von Polen, der Starke (12.5.1670, Dresden – 1.2.1733, Warschau):
83, 334.
Bahr, Hermann (19.7.1863, Linz – 15.1.1934, München):
20, 30, 35, 41, 50, 52, 220, 223, 233, 244, 247, 255, 260, 261, 265, 280, 283, 284, 285,
286, 287, 288, 289, 298, 300, 301, 342, 361.
Dalmatinische Reise: 50, 286, 287.
Balzac, Honoré de (20.5.1799, Tours – 18.8.1850, Paris):
77.
La Cousine Bette (Kusine Lisbeth): 77.
Séraphîta (Seraphita): 77.
Barbolani, Josef:
272.
373
Bartsch, Rudolf Hans (11.2.1873, Graz – 7.2. 1952, St. Peter bei Graz):
61, 305.
- Zwölf aus der Steiermark: 305.
Bebenburg, Edgar Karg von. Siehe: Karg von Bebenburg, Edgar.
Bebenburg, Hannibal Karg von. Siehe: Karg von Bebenburg, Hannibal.
Benedikt, Moritz (27.5.1849, Kwassitz, Mähren – 18.3.1920, Wien):
56, 59, 293, 300.
Beer-Hofmann, Paula (geb. Lissy, gest. 30.10.1939, Zürich):
10, 16, 242.
Beer-Hofmann, Richard (11.7.1866, Wien – 26.9.1945, New York):
10, 15, 16, 17, 22, 23, 84, 219, 220, 228, 232, 234, 242, 244, 248, 249.
Behn, Fritz (16.6.1878, Klein Grabow, Mecklenburg – 26.1.1970, München):
292.
C. Bellmann-Verlag:
47, 279, 280, 289.
Berliner Theater:
46, 277, 278.
Bernauer, Rudolf (20.1.1880, Wien – 27.11.1953, London):
46, 277.
Bethmann Hollweg, Theobald von (29.11.1856, Hohenfinow bei Eberswalde – 2.1.1921,
ebd.):
319, 321.
Bie, Oskar (9.2.1864, Breslau – 21.4.1938, Berlin):
8, 9, 20, 232, 233, 246, 256, 263.
Bierbaum, Otto Julius (26.6.1865, Grünberg, Schlesien – 1.2.1910, Kötzschen-Broda bei
Dresden):
6, 8, 220, 225, 227, 231, 232.
Lobetanz: 6, 227.
Bisier:
69, 70, 71, 72, 85, 320.
Blei, Franz (18.1.1971, Wien – 10.7.1942, Westbury, USA):
228, 231, 245, 246, 247, 250, 338.
Blei, Sibylla (23.3.1897, Zürich – gest. 1962, Costa da Caparica, Portugal?):
89, 338, 339.
374
Bodenhausen, Dora (geb. Dorothea Gräfin von Degenfeld-Schonburg, 1877-1969):
250, 256.
Bodenhausen, Hans Eberhard von (12.6.1868, Wiesbaden – 6.5.1918, Meineweh, Sachsen):
250, 272, 256, 292, 299, 312, 332.
Böcklin, Arnold (16.10.1827, Basel – 16.1.1901, Fiesole):
4, 25, 225, 252.
Borchardt, Marie Luise (geb. Voigt):
340.
Borchardt, Rudolf (9.6.1877, Königsberg – 10.1.1945, Trins bei Steinach):
340.
Bosnische Landesregierung:
35, 39, 43, 266, 269, 275.
Boyen, Hermann von (23.6.1771, Kreuzburg, Ostpreußen – 15.2.1848, Berlin):
62, 105, 308, 369.
Brahm, Otto. Eigentlich: Otto Abrahamsohn (5.2.1856, Hamburg – 28.11.1912, Berlin):
46, 219, 254, 277.
Brandes, Georg (4.2.1842, Kopenhagen – 19.2.1927, ebd.):
284.
Brann, Paul (5.1.1873, Oels, Schlesien – 2.9?.1955, Oxford):
225.
Braun, Felix (4.11.1885, Wien – 29.11.1973, Klosterneuburg):
60,304, 305.
Bruckmann, Friedrich (6.4.1814, Deutz – 17.3.1898, Arco am Gardasee) und BruckmannVerlag:
25, 252.
Burckhard, Max Eugen (14.7.1854 Kornenburg – 16.3.1912 Wien):
13, 220, 233, 237.
Burckhardt, Carl Jakob (10.9.1891, Basel – 3.3.1974, Vinzel, Kt. Waadt):
340, 362.
Burgtheater (Wien):
4, 46, 47, 52, 58, 99, 224, 225, 264, 278, 280, 281, 288, 297, 298, 299, 301, 302, 361.
Burián von Rajecz, Stefan Graf (16.1.1852, Stampfen bei Pressburg – 20.10.1922, Wien):
38, 39, 268, 269, 319, 321.
375
Buschbeck, Erhard (6.1.1889, Salzburg – 2.9.1960, Wien):
99, 361.
Cajus: Pater Cajus:
62, 307, 308.
Calderón de la Barca, Pedro (7.1.1600, Madrid – 25.5.1681, ebd.):
232, 234, 237.
Carossa, Hans (15.12.1878, Bad Tölz – 15.9.1956, Rittsteig bei Passau)
367.
Castiglioni, Camillo (22.10.1879, Triest – 9.12.1957, Rom):
94, 351.
Chiavacci, Vinzenz (15.6.1847, Wien – 2.2.1916, ebd.):
233.
Cirkus Schumann:
292.
Courths-Mahler, Hedwig (geb. Mahler, 18.2.1867, Nebra/Unstrut – 26.11.1950, Tegernsee):
356.
„Daheim“:
278.
D’Annunzio, Gabriele (12.3.1863, Pescara – 1.3.1938, Gardone Riviera):
221, 222.
Degenfeld-Schonburg, Gräfin Ottonie (geb. von Schwartz, 1882-1970):
292, 299, 328, 337, 339, 344.
Dennis, Ruth. Siehe: St. Denis, Ruth.
Darmstädter Hoftheater:
298, 301.
David, Jakob Julius (6.2.1859, Mährisch-Weißkirchen – 20.11.1906, Wien):
233.
Deutsches Landestheater (Prag):
47, 50, 280, 285.
„Deutsche Rundschau“:
16, 242, 243.
Deutsches Theater (Berlin):
43, 219, 224, 236, 262, 274, 277, 284, 326.
376
Dobržensky, Mary Gräfin:
361.
Dorotheum:
77, 79, 80, 86, 331.
Dostojewskij, Fjodor Michajlowitsch (11.11.1821, Moskau – 9.2.1881, St. Petersburg):
12.
- Die Brüder Karamasow: 12.
Duse, Eleonora (3.10.1858, Vigevano – 21.4.1924, Pittsburgh):
28, 255.
Dymow, Ossip. Eigentlich: Perelman Osip Isidorovich (1878-1959):
46, 277.
- Nju: 46,
Ebner-Eschenbach, Marie (geb. Gfin. Dubský, 13.9.1930, Zdislawitz bei Kremsier, Mähren –
12.3.1916, Wien):
233.
Eger, Paul Felix (23.1.1881, Wien – 9.4.1947, Luzern):
47, 280, 298.
Elf Scharfrichter:
245, 246, 247, 250.
Erzherzog Heinrich. Siehe: Heinrich Ferdinand Salvator, Erzherzog von Österreich.
Erzherzog Josef. Siehe: Josef August, Erzherzog von Österreich.
Erzherzog Karl. Siehe: Karl, Erzherzog von Österreich.
Eulenberg, Herbert (25.1.1876, Köln-Mülheim – 4.9.1949, Düsseldorf):
31, 262.
- Leidenschaft: 31, 262.
- Ein halber Held: 31, 262.
Faistauer, Anton (14.2.1887, St. Martin – 13.2.1930, Wien):
89, 340.
Faistauer-Foyer (Kleines Festspielhaus, Salzburg):
370.
Ficker, Ludwig von (13.4.1880, München – 20.3.1967, Innsbruck):
265, 275, 276, 278, 290, 291, 307.
Fischer, Gerhart (27.8.1894 – 9.9.1913):
300.
377
Fischer, Samuel (24.12.1859, Liptó Szent Miklós – 15.10.1934, Berlin) und S. FischerVerlag:
5, 7, 17, 20, 21, 33, 34, 35, 36, 38, 39, 40, 43, 46, 48, 49, 50, 52, 56, 57, 63, 226, 228,
230, 233, 236, 240, 248, 255, 257, 258, 263, 264, 265, 266, 267, 268, 270, 271, 272, 274, 276,
277, 278, 279, 280, 281, 284, 285, 286, 287, 289, 294, 295, 296, 298, 300, 302, 304, 306, 308,
310, 311, 316, 323, 328, 330, 337, 350, 356, 357, 368.
Flir, Alois Kasimir (7.10.1805, Landeck – 7.3.1859, Rom):
62, 284, 307.
Förster, Lilith von (geb. Lang, 22.8.1891, Wien? – 1.9.1952, Wien):
67, 317.
Fohleutner, Anna. Siehe: Hofmannsthal, Anna.
Franckenstein, Clemens von und zu (14.7.1875, Wiesentheid – 19.8.1942, Pilsensee):
13, 236, 298, 363.
Franckenstein, Georg von und zu (18.3.1878, Dresden – 14.10.1953):
53, 224, 236, 290, 343, 346, 370..
Franz I., Kaiser von Österreich (12.2.1768, Florenz – 2.3.1835, Wien):
308.
Franz Joseph I., Kaiser von Österreich, König von Ungarn (18.8.1830, Schloss Schönbrunn –
21.11.1916, ebd.):
238, 239, 253, 322.
„Freie Bühne für modernes Leben“. Siehe: „Neue Deutsche Rundschau“.
„Freie Bühne für den Entwicklungskampf der Zeit“. Siehe: „Neue Deutsche Rundschau“.
Frieda: Schwester Frieda:
69, 70, 78, 320, 331.
Friedrich III., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (21.9.1415, Innsbruck – 19.8.1493,
Linz):
305.
Fürstner, Adolf (2.4.1835, Berlin – 6.6.1908, Bad Nauheim) und Fürstner-Verlag:
91, 92, 344, 345.
Fulda, Ludwig (15.7.1864, Frankfurt a. M. – 30.3.1939, Berlin):
46.
Ganghofer, Ludwig (7.7.1855, Kaufbeuren – 24.7.1920, Tegernsee):
2, 220, 221.
378
Genossenschaft deutscher Tonsetzer:
91, 92, 354.
Gerty. Siehe: Hofmannsthal, Gertrude von.
Geyer, Emil. Eigentlich: Dr. Emil Goldmann:
326, 352.
Ginzkey, Franz Karl (8.9.1871, Pola – 11.4.1963, Wien):
220, 237, 311.
- Die Front in Tirol: 311.
Gneisenau, August Wilhelm Anton Graf Neidhardt von (27.10.1760, Schildau bei Torgau –
23.8.1831, Posen):
62, 105, 308, 369.
Gold, Alfred. Eigentlich Alwin Goldeck (28.6.1874, Wien – 24.10.1958, New York):
45, 223, 237, 244, 276.
Goldoni, Carlo (25.2.1707, Venedig – 6.2.1793, Paris):
351.
Grazie, Marie Eugenie delle (18.4.1864, Weißkirchen, Banat – 18.2.1931, Wien):
233.
Großes Theater. Siehe: Redoutensaal des Großen Theaters (Warschau).
Grossmann, Stefan (18.5.1875, Wien – 13.1.1935, ebd.):
74, 297, 319, 326.
Gründgens, Gustaf (22.12.1899, Düsseldorf-Oberkassel – 7.10.1963, Manila):
352.
Hammer, Viktor (9.12.1882, Wien – 10.7.1968, Lexington, Kentucky):
370.
Hansl. Siehe: Karg von Bebenburg, Hannibal.
Harmonietheater. Siehe Neue Wiener Bühne.
Haspinger, Johann Simon (28.10.1776, St. Martin im Gsieser Tal – 12.1.1858, Salzburg):
62, 307.
Hauptmann, Gerhart (15.11.1962, Obersalzbrunn – 6.6.1946, Agnetendorf):
88, 266, 284, 338.
- Der Ketzer von Soana: 338.
- Die versunkene Glocke: 49, 284.
- Florian Geyer: 49, 284.
379
Hearn, Lafcadio (27.6.1850, Lefkas – 26.9.1904, Tokio):
37, 267.
Hebra, Wilhelm von (31.10.1885, Wien – 27.10.1944, Münich):
339.
Hebbel, Christian Friedrich (18.3.1813, Wesselburen – 13.12.1863, Wien):
36.
Hebbeltheater (Berlin):
259.
Heimann, Moritz (19.7.1868, Werder bei Rehfeld – 22.9.1925, Berlin):
46, 47, 48, 49, 50, 277, 278, 279, 281, 282, 284, 285, 286, 287.
Heine, Albert (16.11.1867, Braunschweig – 13.4.1949, Westerland):
46, 278.
Heinrich Ferdinand Salvator, Erzherzog von Österreich (13.2.1878, Salzburg – 21.5.1969,
ebd.):
21, 248.
Heller, Hugo (8.5.1870, Alba, Ungarn – 29.11.1923, Wien):
305.
Herterich, Franz (3.10.1877, München – 28.10.966, Wien):
361.
Hesse, Hermann (2.7.1877, Calw – 9.8.1962, Montagola):
274, 276, 364.
Heymel, Alfred Walter (6.3.1878, Dresden – 26.11.1914, Berlin):
6, 225, 227, 229, 231, 242, 368.
Hirth, Georg (13.7.1841 – 28.3.1916) und G. Hirth-Verlag:
94, 349.
Hock, Stefan (9.1.1877, Wien – 19.5.1947, London)
352.
Hoen, Maximilian Ritter von (17.2.1867, Fulda – 2.9.1940, Wien):
62, 302, 308, 309, 315.
Höfer, Anton (1.1.1871, Bozen – 22.7.1949, Wien) 1:
67, 316.
Höhn (Oberst). Siehe: Hoen, Maximilian Ritter von.
1
Vgl. WStLA, Biographische Sammlung, Zettelkatalog. Unsichere Zuerkennung: Es könnte auch ein Fall von
Namensgleichheit vorliegen.
380
Hofmannsthal, Anna Hofmann von (geb. Fohleutner):
25, 252.
Hofmannsthal, Christiane Hofmann von. Siehe: Zimmer, Christiane.
Hofmannsthal, Franz Hofmann von (29.10.1903, Rodaun – 13.7.1929, ebd.):
24, 30, 37, 252, 268.
Hofmannsthal, Gertrude Hofmann von (geb. Schlesinger, 16.3.1880, Wien – 9.11.1959,
London?):
7, 9, 10, 12, 15, 16, 17, 20, 37, 51, 73, 97, 103-106, 228, 367-371.
Hofmannsthal, Hugo Hofmann von (21.12.1841, Wien – 8.12.1915, ebd.):
65,66, 103, 312, 314, 367.
Hugo von Hofmannsthals Werke:
- AEIOU-Bücher. Siehe: Österreichische Bibliothek.
- Der Abenteurer und die Sängerin: 4, 224, 225.
- Arabella: 362.
- Cristinas Heimreise: 48, 49, 50, 95, 104, 283, 284, 288, 352, 369.
- Ein deutscher Homer von heute: 55, 292.
- Der Dichter und diese Zeit: 37, 258, 268.
- Elektra: 24, 27, 29, 48, 90, 91, 237, 250, 252, 255, 271, 338, 345.
- Der Emporkömmling: 321.
- Florindos Werk. Siehe: Cristinas Heimreise.
- Frau ohne Schatten (Märchen): 88, 328, 337, 338, 346.
- Frau ohne Schatten (Oper): 91, 299, 300, 321, 339, 345.
- Freiheit und Gesetz: 73, 325.
- Fuchs: 4, 224.
- Das gerettete Venedig: 20, 21, 26, 29, 248, 249, 254, 257.
- Gesellschaft: 222.
- Gespräch: 222.
- Die Gräfin Pompilia oder das Leben: 8, 9, 10, 232, 233, 234.
- Grillparzers politisches Vermächtnis: 65, 312.
- Die Hochzeit der Sobeïde: 4, 90, 224.
- Humanismus. Siehe: Vermächtnis der Antike.
- Die Idee Europa: 73, 325.
- Jedermann: 27, 28, 90, 91, 254, 255, 292, 343.
- Jubiläumswünsche und Sprüche. Siehe: Vermächtnis der Antike
- Der Kaiser von China spricht: 222.
- Das kleine Welttheater oder die Glücklichen: 22, 250.
- Lafcadio Hearn: 37, 267.
- Die Lästigen: 321.
- Das Leben ein Traum: 9, 10, 13, 232, 234, 237.
- Ödipus und die Sphinx: 30, 32, 33, 48, 257, 258, 262.
- Österreichische Bibliothek: 60, 68, 77, 305-312, 318.
- Österreich im Spiegel seiner Dichtung: 98, 322, 327, 360.
- Die prosaischen Schriften. Gesammelt: 36, 41, 267, 271, 272.
- Die Rhetorenschule. Siehe: Timon der Redner.
- Der Rosenkavalier: 91, 283, 345.
- Das Salzburger Große Welttheater: 93, 346.
381
- Der Schüler: 10, 11, 233, 234.
- Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation: 98, 360.
- Der Schwierige: 85, 321, 328, 335, 336, 337, 344.
- Der Sohn des Kinderkönigs: 321.
- Silvia im „Stern“: 41, 44, 103, 273, 275, 367, 368.
- Der Thor und der Tod: 46, 220, 277.
- Timon der Redner: 321.
- Der Tod des Tizian: 4, 225, 250.
- Der Turm: 93, 344, 370.
- Vermächtnis der Antike: 355.
- Verse auf ein kleines Kind: 222.
- Victor Hugo: 16, 243.
Hofmannsthal, Raimund Hofmann von (26.5.1906, Rodaun – 20.3.1974, London?):
103, 106, 268, 360, 367.
Holländer, Felix (1.11.1867, Leoschütz, Schlesien – 29.5.1931, Berlin):
301, 367.
Hončíkova, Antonia. Siehe: Snížkova, Antonia.
Hoyos, Graf Alexander (13.5.1876, Fiume – 20.10.1937, Schwertberg):
65, 289.
Huber, Rudolf:
370.
Ibsen, Henrik (20.3.1828, Skien – 23.5.1906, Kristiania):
36, 266.
„Die Insel“ und Insel-Verlag
4, 6, 7, 9, 12, 225, 226, 227, 228, 229, 231, 233, 235, 237, 244, 250, 267, 305, 310,
312, 318, 340, 368.
Jarno, Josef (24.8.1866, Budapest – 11.1.1932, Wien),:
33, 261, 263, 351.
Jodl, Friedrich (23.8.1849, München – 26.1.1914, Wien):
219.
Josef August, Erzherzog von Österreich (9.8.1872, Alcsut, Ungarn – 6.7.1962, Rain bei
Straubing):
63, 310.
Josefstädter Theater. Siehe: Theater in der Josefstadt (Wien).
Joseph I., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (26.6.1678, Wien – 17.4.1711, ebd.):
331.
Kaemmlein, Marie (gest. 21.1.1924):
71, 322.
382
Kaendler, Johann Joachim (15.6.1706, Fischbach bei Dresden – 18.5.1775, Meißen):
84, 331, 334.
Kahn, Otto Heinrich (21.2.1867, Mannheim – 29.3.1934, Cold Spring Harbor, Long Island?):
93, 346.
Kainz, Josef Gottfried Ignaz (2.1.1858, Wieselburg – 20.9.1910, Wien):
10, 233, 234.
Kahane, Arthur (2.5.1872, Jassy – 7.10.1932, Berlin):
74, 326.
Kanner, Heinrich (9.11.1864, Galaţi – 15.2.1930, Wien):
28, 237, 257.
Kappus, Franz Xaver (17.5.1883, Temesvar – 9.10.1966, Berlin):
61, 62, 306, 307.
Karlweis Carl. Eigentlich Carl Weiß (23.11.1850, Wien – 27.10.1901, Wien):
234.
Karg von Bebenburg, Edgar (22.12.1872 – 23.6.1905):
29, 228, 257.
Karg von Bebenburg, Hannibal (1874-1940):
7, 228.
Karl, Erzherzog von Österreich (5.9.1771, Florenz – 30.4.1847, Wien):
62, 308.
Kiki. Siehe: Kaemmlein, Marie.
Kessler, Harry Clemens Ulrich Graf (23.5.1868, Paris – 30.11.1937, Lyon):
250, 256, 277, 283, 284, 355, 368.
Kleines Theater (Berlin):
252, 278.
Kleistpreis:
68, 318, 319.
Klopstock, Friedrich Gottlieb (2.7.1724, Quedlinburg – 14.3.1803, Hamburg):
36.
Knorr und Hirth Verlag. Siehe: G. Hirth-Verlag.
Kurths-Mahler: Siehe Courths-Mahler, Hedwig.
Lang, Erwin (22.7.1886, Wien – 10.2.1962, ebd.):
340.
383
Langen, Albert (8.7.1869, Antwerpen – 30.4.1909, München) und Langen-Verlag:
33, 264.
Lehár, Franz (30.4.1870, Komorn – 24.10.1948, Bad Ischl):
362.
Lessing-Theater (Berlin):
46, 254, 277.
Levetzow, Karl Michael von (1871, Dobomlitz, Mähren – 1945, Murnau):
298.
Lieben, Robert von (5.9.1878, Wien – 20.2.1913, ebd.):
367.
Lindtberg, Leopold. Eigentlich: Lemberger Leopold (1.6.1902, Wien – 18.4.1984, Sils Maria,
Kt. Engandin):
370.
Lissy, Paula. Siehe: Beer-Hofmann, Paula.
Lola. Siehe: Michel, Eleonora.
Luzatto, Arthur. Siehe: Söhnstorff, Alfred.
Madelung, Aage (1872-1949):
311.
- Mein Kriegstagebuch: 311.
Magdeburger Stadttheater:
335.
Maillol, Aristide (8.12.1861, Banyuls-sur-Mer – 27.9.1944, ebd.):
277.
Marcolini, Camillo Graf von (2.4.1739, Fano – 10.7.1814, Prag):
84, 334.
Marlitt, Eugenie. Eigentlich Eugenie John (5.12.1825, Arnstadt, Thüringen – 22.6.1887,
ebd.):
356.
Martin-Harvey, Sir John (22.6.1863, Wivenhoe, Essex – 14.5.1944, East Sheen, Surrey):
90, 343.
Marx, Friedrich (22.4.1859, Darmstadt – 17.10.1941, Bonn)
219.
Marx, Joseph (11.5.1882, Graz – 3.9.1964, ebd.):
317.
384
„März“:
45, 276.
Mautner, Isidor (7.10.1852, Enns – 12.2.1949, London):
94, 351.
Mautner, Stephan (12.2.1877, Wien – 1944, ins KZ Auschwitz deportiert):
351.
Meinhard, Carl, (1886 – März 1949, Buenos Aires):
46, 277.
Mell, Max (10.11.1882, Marburg/Maribor – 12.12.1971, Wien):
83, 325, 334, 335, 364.
Mérimée, Prosper (28.9.1803, Paris – 23.9.1870, Cannes):
16, 242.
„Der Merker“:
263.
Meyer-Lübke, Wilhelm (30.1.1861, Dübendorf – 4.10.1936, Bonn):
218, 219.
Michel, Adalbert (gestorben 1890):
235.
Michel, Adalbert (17.6.1909, Innsbruck – 11.6.1925, Wien):
51, 105, 288, 326, 346, 347, 355, 369.
Michel, Helene:
235.
Michel, Eleonora (geb. Snížkova, 29.8.1878, Sadská bei Poděbrad – Juni 1941, Salzburg?):
11, 14, 15, 16, 24, 25, 26, 34, 38, 45, 51, 53, 54, 73, 89, 93, 95, 103, 104, 105, 229,
235, 239, 253, 270, 275, 282, 304, 309, 310, 314, 318, 319, 320, 327, 339, 347, 352, 353, 354.
Michel, Leopold (November 1905, Innsbruck – 1997):
30, 34, 45, 103, 104, 261, 327, 367.
Michel, Marie:
235.
Robert Michels Werke:
- Auf der Südostbastion unseres Reiches: 61, 63, 64, 65, 67, 307, 310, 312.
- Die allerhöchste Frau: 106, 371.
- Die Ameisen: 17, 243, 260, 263, 264.
- Angelo. Siehe: Leuchtende Fliegen.
- Ein Besuch bei Hofmannsthal: 94, 95, 350, 351.
- Ein Brief des Rekruten Mustajbegović: 63, 65, 312.
385
- Briefe eines Hauptmanns an seinen Sohn: 328, 330.
- Briefe eines Landsturmleutnants an Frauen: 330.
- Der Degradierte: 3, 223.
- Der Deserteur: 4, 17, 18, 21, 225, 226, 244, 245, 248.
- Dokumente des Krieges: 64, 306, 307, 308, 310, 311, 316.
- Die drei Musikanten: 9, 17, 20, 225, 231, 233, 244.
- Die geliebte Stimme: 99, 361, 363.
- Gott und der Infanterist: 87, 329, 337,
- Die Häuser an der Džamija: 56, 57, 59, 292, 293, 294, 295, 299, 300, 317,
318, 319.
- Der heilige Candidus: 72, 73, 74, 323, 324, 326.
- Der heilige Josaphat. Siehe: Der heilige Candidus.
- Herzegowinische Hirten: 4f., 5, 9, 13, 17, 63, 225, 227, 231, 233, 236, 244.
- Herzegowinische Novellen. Siehe: Die Verhüllte. (Novellensammlung).
- Insekten: 6, 7, 9, 226, 227, 228, 229, 230, 232, 233.
- Die Invaliden: 12, 235.
- Der Jäger: 26, 29f., 30, 31, 33, 34, 35, 253, 254, 256, 261, 262, 264, 265.
- Jesus im Böhmerwald: 97, 355-359, 365.
- Jod in der Schlacht: 3, 222.
- Ein Kind dreier Väter: 356, 357.
- Ein Kind im Böhmerwald: 358.
- Leuchtende Fliegen: 9, 10, 11, 233, 234.
- Die Libellen. Siehe: Insekten.
- Mejrima: 46, 47, 48, 50, 52, 277, 280, 282, 284, 285, 289, 369.
- Mostar: 47, 49, 52, 104, 279, 280, 286, 287, 289, 368.
- Muharrem der Christ: 67, 317.
- Mutter Marie. Siehe: Gott und der Infanterist.
- Notizen von der Korpsschulreise, 54, 290, 291.
- Oberleutnant Bjässnowaschi: 30, 33, 35, 38, 39, 43, 259, 260, 263, 265, 268,
274.
- Oberleutnant Neviny: 26, 27, 28, 30, 33, 36, 253, 254, 255, 256, 263.
- Oberst Günzl: 4, 225, 244.
- Osmanbegović: 17, 220, 223, 244.
- Die Prosaischen Schriften von Hugo von Hofmannsthal: 40, 41, 272.
- Der Psychologe in Uniform: 13, 15, 237, 242.
- Der steinerne Mann: 36, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 48, 52, 103, 267, 269, 272,
273, 274, 276, 281, 282, 289, 367, 368.
- Tagebücher. Siehe: Dokumente des Krieges.
- Der Vater im Felde: 15, 17, 18f., 19, 20, 22, 235, 241, 242, 245, 247, 250,
295.
- Die Verhüllte. (Erzählung): 22, 23, 24, 33, 249, 250, 251, 263, 264.
- Die Verhüllte. (Novellensammlung): 17, 36, 38, 40, 41, 244, 263, 270, 271,
272, 273, 274, 276, 289.
- Vom Podvelež: 12, 16, 17, 47, 225, 227, 228, 233, 236, 237, 244.
- Der weiße und der schwarze Beg: 58, 59, 63, 99, 296, 300, 310, 352, 361.
Michel-Mosettig, Agathe (geb. Michel, 4.4.1912, Wien – Juli 1997, ebd.):
105, 319, 324, 346, 352.
386
Mierka von Morva-Lieszko, Alfred:
64, 310.
„Militärische Rundschau“:
306.
Moissi, Alexander (2.4.1880, Triest – 22.3.1935, Wien):
262.
Molnár, Ferenc (12.1.1878, Budapest – 1.4.1952, New York):
311.
- Kriegsfahrten eines Ungarn: 311.
„Morgen“:
49, 50, 284.
Mosettig, Edwin (4.6.1904 – Januar 1992, Wien):
105, 370.
Müller-Hofmann, Wilhelm (5.4.1885, Brünn – 2.1.1948, Wien):
89, 340.
Müllner, Laurenz (29.7.148, Groß Grillowitz, Mähren – 28.11.1911, Meran):
219.
Die Münchner Kammerspiele:
74, 326.
„Münchner Neueste Nachrichten“
95, 349, 354.
Münchner Residenztheater:
298, 301.
Mussafia, Adolf (15.2.1835, Split – 7.6.1905, Florenz):
218, 219.
Muther, Richard (25.2.1860, Ohrdruf, Thüringen – 28.6.1909, Wölfelsgrund bei Glatz,
Schlesien):
284.
„Neue Deutsche Rundschau“:
5, 6, 7, 8, 9, 11, 33, 45, 48, 61, 226, 227, 228, 230, 233, 244, 249, 257, 258, 263, 266,
276, 282, 294, 306, 360.
„Neue Freie Presse“:
12, 16, 54, 57, 59, 236, 243, 291, 292, 293, 300, 355.
„Die neue Rundschau“. Siehe: „Neue Deutsche Rundschau“.
387
Neue Wiener Bühne:
74, 326.
„Neue Wiener Tagblatt“:
12, 42, 236, 274, 342.
Neumann, Angelo. Eigentlich: Amschel (18.8.1838, Wien – 20.12.1910, Prag):
47, 280.
Nostitz-Wallwitz, Alfred von (1870-1953):
275, 296, 368.
Nostitz-Wallwitz, Helene von (geb. Beneckendorff und Hindenburg, 18.11.1878, Berlin –
17.7.1944, Bassenheim bei Koblenz):
275, 276, 367, 368.
Nowak, Karl Friedrich (1.1.1882, Wien – 17.12.1932, Berlin):
61, 62, 306, 311.
- Diagonale Reise: 306.
- Hötzendorfs Lager: 311.
Lammasch, Heinrich (21.5.1853, Seitenstetten, Niederösterreich – 6.1.1920, Salzburg):
341.
Löbl, Emil (5.2.1863, Wien – 26.8.1942, Wien):
342.
Löbl von Tauernstorff, Johann Ritter von (1859 – 17.10.1917):
303, 304.
Oertel, Johannes (1878-1961):
345.
„Österreichische Rundschau“:
33, 49, 50, 54, 243, 263, 302, 306.
Pannwitz, Rudolf (27.5.1881, Crossen an der Oder – 23.3.1969, Astano, Tessin):
89, 339, 341.
Pascal, Gabriel:
338.
Paszkowsky, Wilhelm (1867-1918):
70, 322.
Patrick-Campbell, Beatrice Stella (9.2.1865, London – 9.4.1940, Pau, Frankreich):
90, 271, 343.
388
Pernerstorfer, Engelbert (27.4.1850, Wien – 6.1.1918, ebd.):
280.
„Pester Lloyd“:
54, 292.
Pflaum, Richard (1884 – 14.4.1951) und Richard Pflaum Druckerei und Verlags AG:
94, 349.
Pötzl, Eduard (17.3.1851, Wien – 21.8.1914, Mödling):
234.
Poldy, Poldi. Siehe: Andrian, Leopold von.
Prager Theater. Siehe: Deutsches Landestheater (Prag).
Puthon, Heinrich von (1872-1960):
106, 370.
Raimund, Ferdinand. Eigentlich Ferdinand Jakob Raimann (1.6.1790, Wien – 30.8.1836,
ebd.):
298, 321.
Raimundtheater (Wien):
43, 275.
Reclam-Verlag:
99, 361.
Redlich, Josef (18.6.1869, Göding – 12.11.1936 Wien):
60, 302, 303, 304, 315, 360.
Redoutensaal des Großen Theaters (Warschau):
322, 327.
Reinecke, Peter (1715-1768):
331.
Reinhardt, Max. Eigentlich: Max Goldmann (9.9. 1873, Baden – 31.10.1943, New York):
33, 46, 74, 93, 98, 252, 262, 273, 277, 283, 298, 301, 321, 326, 338, 346, 351, 352.
Renard, Jules (22.2.1864, Châlons-du-Maine – 22.5.1910, Paris):
224.
Richter, Gustav:
321.
Rilke, Rainer Maria (4.12.1875, Prag – 29.12.1926, Val-Mont, Montreux):
306.
389
Rittner, Thaddäus/Tadeusz (31.5.1873, Lemberg – 19.6.1921, Badgastein):
61, 62, 305, 307.
Rösch, Friedrich (12.12.1862, Memmingen – 29.10.1925, Berlin):
345.
Roller, Alfred (2.10.1864, Brünn – 21.6.1935, Wien):
89, 339.
Ronacher Theater (Wien):
370.
Rosenbaum, Kory Elisabeth (geb. Korytowski, 1968, Berlin – 1930, Wien):
233.
Rosenbaum, Richard (4.11.1867, Žižow – 25.6.1942, KZ Theresienstadt):
299, 301.
Sachsen-Weimar-Eisenach, Erbgroßherzogin oder Großherzoginmutter Pauline (25.7.1852 –
17.5.1904):
250.
Salten, Felix. Eigentlich: Siegmund Salzmann (6.9.1869 Budapest – 8.10.1945 Zürich):
3, 22, 23, 28, 54, 220, 222, 250, 251, 256, 257, 287, 292.
Sauer, August (12.10.1855, Wiener Neustadt – 17.9.1926, Prag):
293.
Schamann, Franz (4.9.1876, Brünn – 5.11.1909, Wien):
280.
Scharnhorst, Gerhard Johann David von, (12.11.1755, Bordenau – 28.6.1813, Prag):
62, (105), 308, (369).
„Die Schaubühne“:
30, 49, 50, 258, 284.
Schereschewsky, Arnold (1878-1959):
353, 354.
Schiller, Johann Christoph Friedrich von (10.11.1759, Marbach a. N. – 9.5.1805, Weimar):
36.
Schlenther, Paul (20.8.1854, Insterburg, Ostpreussen – 30.4.1916, Berlin):
280.
Schlesinger, Franziska:
322.
Schlesinger, Gertrude. Siehe: Hofmannsthal, Gertrude von.
390
Schlesinger, Hans Bernhard (20.7.1875, Wien – 1932):
21, 248.
Schlesinger, Mimi (1886-1970):
353.
Schneiderhan, Franz (9.10.1863, Wien – 20.9.1938? Kaprun bei Salzburg):
361.
Schnitzler, Arthur (15.5.1862, Wien – 21.12.1931, ebd.):
13, 15, 32, 41, 220, 231, 234, 236, 244, 262, 264, 265, 273, 290, 321, 324, 339, 367.
- Lebendige Stunden: 13, 236.
- Die Frau mit dem Dolche: 13, 236.
- Die letzten Masken: 13, 236.
- Literatur: 13, 236.
- Liebelei: 34, 264.
Schröder, Rudolf Alexander, (26.1.1878, Bremen – 22.8.1962, Bad Wiessee):
6, 7, 51, 225, 227, 229, 231, 288, 292.
Der Landbau: 51, 288.
Schutzverband Deutscher Schriftsteller:
96, 354.
Seipel, Ignaz (19.7.1876, Wien – 2.8.1932, Pernitz):
89, 341, 342.
Singer, Isidor (10.9.1859, Weisskirchen – 20.2.1939, New York):
220.
Snížek, Anton:
11, 14, 16, 26, 39, 235, 239,
Snížkova, Antonia (geb. Hončíkova):
11, 15, 235.
Snížkova, Eleonora. Siehe: Michel, Eleonora.
Söhnstorff, Alfred. Eigentlich: Luzzatto, Alfred (9.11.1864, Wien – 1912):
61, 62, 306.
- Reiterbriefe aus Österreich: 61, 306.
- Von der Grenze. Nordöstliches: 306.
Sombart, Werner (19.1.1863, Ermsleben am Harz – 18.5.1941, Berlin):
284.
391
Sorma, Agnes. Eigenlich: Agnes Maria Caroline Zaremba (17.5.1865, Breslau – 10.2.1927,
Crownsend, Arizona):
262.
Speidel, Felix (geb. 2.7.1875, Stuttgart) und F. G. Speidel’sche Verlagsbuchhandlung:
97, 355, 358, 359.
St. Denis, Ruth. Eigentlich Ruth Dennis (20.1.1877, Newark, N. J. – 21.7.1968, Los Angeles)
276, 368.
Steiner, Herbert (1892-1966):
295.
Stiefmutter (Eleonora Snížkovas):
12, 14, 16, 26, 235, 240, 241, (353-354).
Strauss, Richard (11.6.1864, München – 8.9.1949, Garmisch-Partenkirchen):
90, 91, 92, 299, 328, 344, 345, 363, 368.
Sudermann, Hermann (30.9.1857, Matzicken –21.11.1928, Berlin):
46.
Symons, Arthur William (28.2.1865, Milford Haven, Wales – 22.1.1945, Wittersham, Kent):
228, 271.
Tandler, Cäcilie:
100, 364.
Théâtre Antoine (Paris):
35, 265.
Théâtre Les Menus Plaisirs (Paris):
265.
Théâtre Libre (Paris):
265.
Theater in der Josefstadt (Wien):
47, 94, 259, 261, 263, 281, 351, 352.
Thimig-Reinhardt, Helene (geb. Thimig, 5.6.1889, Wien – 7.11. 1974, ebd.):
302, 352.
Thimig, Hugo (16.6.1854, Dresden – 24.9.1944, Wien):
58, 59, 60, 298, 299, 301, 302.
Thuille, Ludwig (30.11.1861, Bozen – 5.2.1907, München):
227.
392
Thun-Hohenstein, Paul Graf (10.11.1884, Prag – 13.9.1963, Wien):
68, 294.
Towska, Kory. Siehe: Rosenbaum, Kory Elisabeth.
Trčka, Anton Josef (1893-1940):
347.
Ullstein-Verlag:
341, 357, 358.
„Velhagen & Klasings Monatshefte“:
278, 279.
Verbandes Deutscher Filmautoren:
90, 91, 92, 342, 345.
Volkstheater (Wien):
47, 281.
„Vossischen Zeitung“:
302, 303, 329, 330, 357, 358.
Wagner-Jauregg, Julius (7.3.1857, Wels – 27.9.1940, ebd.):
353.
Waldau, Gustav. Eigentlich Rummel, Gustav von (27.2.1871, Piflas – 25.5.1958, München)
352.
Wassermann, Jakob (10.1.1873, Fürth – 1.1.1934, Altaussee):
300.
Wassermann-Speyer, Julie (5.12.1876, Wien – gest. April 1963 in der Schweiz):
72, 300.
Wawra, Alfred (1877-1931):
336.
Wawra, Carl Josef (1839-1905):
336.
Weinberger, Jaromír (8.1.1896, Prag – 8.9.1967, St. Petersburg, Florida):
363.
„Westermanns Monatsheften“:
279.
Wiegler, Paul:
319, 361.
393
„Wiener Allgemeine Zeitung“:
222.
Wiener, Wilhelm:
279, 280, 286,
Wiesenthal Berta:
370.
Wiesenthal, Elsa:
370.
Wiesenthal, Grethe (9.12.1885, Wien – 22.6.1970, ebd.):
105, 370.
Wimmer, Maximilian:
89, 340.
Yorck von Wartenburg, Hans David Ludwig Graf (26.9.1759, Potsdam – 4.10.1830, Klein
Oels bei Oels):
62, 105, 308, 369.
„Die Zeit“ (Wochenschrift):
2, 14, 22, 28, 220, 225, 244, 257.
„Die Zeit“ (Tageszeitung):
241, 257.
Zifferer, Paul (9.3.1879, Bistritz – 14.2.1919, Wien):
54, 56, 57, 59, 85, 100, 291, 293, 296, 300, 362.
Zimmer, Christiane (geb. Hofmann von Hofmannsthal, 4.5.1902, Wien – 5.1.1987, New
York):
37, 106, 268.
Zimmer, Heinrich:
224.
Zobeltitz, Hanns von (9.9.1853, Schloss Spiegelberg, Neumark – 4.4.1918, Bad Oeynhausen):
46, 49, 50, 278, 279, 287.
Zweybrück, Franz (9.1.1853, Wien – 13.8.1925, ebd.):
312.
- Bismarck und Österreich: 65, 312.
394