DER BRIEFWECHSEL ZWISCHEN HUGO VON
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DER BRIEFWECHSEL ZWISCHEN HUGO VON
RICCARDO CONCETTI DER BRIEFWECHSEL ZWISCHEN HUGO VON HOFMANNSTHAL UND ROBERT MICHEL 1898-1929 Historisch-kritische Ausgabe Zwei Bände. Bd. 2 Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie aus der Studienrichtung Deutsche Philologie eingereicht an der Geistes- und Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien Wien, 2003 APPARAT 111 EDITORISCHE BEMERKUNGEN Hofmannsthals Briefe gehören »zu den schönsten […], die deutsche Dichter geschrieben haben, […] weil sie so ganz ohne literarische Ambition sind«.1 Mit dieser Behauptung – möge man ihr verzeihen, dass sie uns wieder einmal Stefan Zweigs ganze, unbeirrbare Verehrung für sein Jugendidol vor Augen führt – wird das Kräftefeld beschrieben, in dem sich das alltägliche Briefeschreiben Hofmannsthals bewegt. Denn seine Briefe gravitieren tatsächlich zwischen zwei entgegengesetzten Polen: zwischen dem einen der intimen Erfahrungswelt und dem anderen des literaturgeschäftlichen Treibens – nicht minder als zwischen dem der stilbewussten Ausdrucksweise und dem der selbst auferlegten Wortkargheit. Die Bedingungen eines Lebens mit der Literatur und die Suche nach dem Leben über die Literatur hinaus bestimmen sie. Dass viele darunter in einem Zug niedergeschrieben wurden und mit einer bestechenden Selbstsicherheit jede Geziertheit entbehren, soll nicht als angeborene Attitüde angesehen werden, sondern als Ergebnis einer Anstrengung. Es ist nämlich nur zu verständlich, dass der Autor, der wie kein anderer die Ausdruckskraft des fiktiven Briefes beherrschte, streng darauf bedacht war, dass kein Hauch der literarischen Illusion, keine Scheinwelt, seinen privaten Mitteilungen anhaftete. Damit seine Briefe »unmittelbare[r] Ausdruck des Lebens«2 sein könnten, mussten sie vor der Interferenz eines allumfassenden Willens zur Stilisierung geschützt werden – mit einem Wort: Sie mussten gegen die Gefahr des Literatentums gesichert werden. Trotz alledem wäre verfehlt, zu glauben, dass eine scharfe Trennungslinie zwischen dem Werk und dem Briefwerk verläuft, denn beiden Aspekten der Kreativität des Dichters lag eine und dieselbe Haltung zugrunde. Strebte Hofmannsthal mit seiner Produktion eine »Continuität der Wirkung, ein ausgebreitete[s] Netzwerk von Wirkungen und geistigen (culturellen) Resultaten« an – wie er an Robert Michel schreibt3 – sah er wohl ein, dass dies nicht ohne das Teilnehmen-Lassen der Mitmenschen geschehen konnte. Denn Kultur geschieht erst im Wechsel der Gedanken und der Formen: Sie entsteht – genauso wie Briefe – als Reaktion auf einen Kontakt, oder auf den Verlust eines Kontaktes. Somit stellt für Hofmannsthal der Dialog das Modell nicht nur der Erkenntnis dar – ganz nach der griechisch-platonischen Tradition: Er schafft vielmehr die Bedingungen der künstlerischen 1 In: Victor Wittkowski (aus Gespächen mit): Stefan Zweig über Hugo von Hofmannsthal. In: HB, 23/24 (1980/81), S. 57-63, hier 61. 2 Ebd. 3 In H. v. Hofmannsthals Brief an R. Michel vom 2.1.1906, S. 31 der vorliegenden Arbeit. 112 Gestaltungskraft. Dass Hofmannsthals Werke sich im Gespräch von der anfänglichen Intuition zur höchsten Formvollendung entwickeln, davon legt der Briefwechsel mit Richard Strauss das überzeugendste Zeugnis ab.4 Über die Jahre hinweg, seitdem uns Richard Alewyn gelehrt hat, diesen Grundzug der Hofmannsthal’schen Gedankenwelt »unendliches Gespräch«5 zu nennen, scheint das überlieferte Bild von einem schöpferischen Menschen, der über alles das Gespräch suchte – und dies sowohl mit den Nahe- als auch mit den Fernstehenden, räumlich und zeitlich –, der es freilich nicht immer fand, aber in diesem ethischen Bestreben geradezu die Rechtfertigung seiner Dichterexistenz erblickte, nichts von seiner Überzeugungs- und Anziehungskraft verloren zu haben. Aus diesem Grund, und weil Alewyn schreibt: »Hofmannsthals Gespräch ist verloren, […] aber es ist in einer anderen Form aufgehoben, in seinen Briefen«6, drängt es sich geradezu auf, am Anfang eines editorischen Berichts die Bedeutung der Herausgabe eines Briefwechsels als Gesprächsverlust, aber gleichzeitig Gesprächsgewinn zu vergegenwärtigen. Dies geschieht auf keinen Fall deswegen, um den Faden eines Hofmannsthal-Mythos weiterzuspinnen. Es ist dennoch unentbehrlich, bevor einzelne technische Aspekte dieses philologischen Unterfangens beleuchtet werden, das theoretische, besser noch: das symbolische Feld, in dem das vorliegende Editionsvorhaben situiert ist, vorerst abzutasten und abzustecken. Denn jede Briefwechseledition, so wissenschaftlich nachvollziehbar und überprüfbar sie auch sein möge, ist ein fiktiver Text, ein fingiertes Sprachgebilde, das einer semantischen Ordnung untersteht und dessen Existenzberechtigung wohl zur Sprache kommen muss. Die Frage, der wir uns mithin stellen wollen, ist nämlich die, warum Hofmannsthals Briefwerk weiterhin als Briefwechsel zwischen zwei Briefpartnern herausgegeben wird, wo um der Vollständigkeit und des Überblicks willen andere Formen in Erwägung gezogen werden könnten bzw. sollten. Theoretische Studien, die darauf hinauslaufen, praktikable Modelle zur Erschließung des gesamten Briefwerkes des Autors zu erarbeiten, wurden in der Vergangenheit bereits vorgelegt. Insbesondere verdanken wir Günther Fetzer und der von ihm geleiteten Arbeitsstelle zur Erschließung des Hofmannsthalschen Briefnachlasses – die im Mai 1977 im Deutschen Literaturarchiv (Marbach a. N.) eingerichtet wurde – wichtige Erkenntnisse über quantitative Aspekte der 4 Hugo von Hofmannsthal, Richard Strauss: Briefwechsel. Hrsg. v. Willi Schuh. 5. erg. Aufl. Zürich: Atlantis, 1978. 5 R. Alewyn: Unendliches Gespräch. Die Briefe Hugo von Hofmannsthals (1954). In: Ders.: Über Hugo von Hofmannsthal. 4., verm. Aufl. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1967 (= Kleine Vandenhoeck- Reihe; 57, 57a, 57b), S. 17-45. 6 Ebd., S. 18. 113 Gesamtkorrespondenz des Autors, sowie beachtenswerte Vorschläge, mit welchen editorischen Strategien derselben Rechnung getragen werden könnte.7 Jedoch scheint es, dass die editorische und verlegerische Praxis den von der Marbacher Werkstatt vorgeschlagenen Modellen im Wesentlichen entgegensteht. Streitet wohl niemand diesen Editionsweisen ihre Gültigkeit ab – und so wünschenswert eine Gesamtausgabe der Briefe des Autors auch ist –, der bevorzugte Modus der Veröffentlichung bleibt immer noch derjenige der Herausgabe geschlossener Korrespondenzen. Nun soll man sich nicht täuschen. Finanzielle Berechnungen sind am Werk, wenn einer groß angelegten Gesamtedition die Arbeit einzelner Herausgeber an kleineren Textgebilden vorgezogen wird. Das ist allerdings nur ein Teil der Wahrheit. Denn das Paradigma der Edition des Briefverkehrs zweier Briefschreiber, nach dem auch die vorliegende Arbeit strukturiert wurde, hat nicht nur Tradition in der HofmannsthalForschung. Dieses Modell ist geradezu ein autorisiertes. Dem ist so, seitdem Hofmannsthal und Richard Strauss den gemeinsamen Entschluss fassten, eine wohlbedachte Auswahl aus ihrer Korrespondenz an die Öffentlichkeit zu bringen.8 Von der Hoffnung getragen, dass die Mitwelt durch die Einsicht in seine Zusammenarbeit mit dem Komponisten und in die Entstehungsgeschichte ihrer Opern mehr Verständnis für seine Produktion aufbringen würde, musste Hofmannsthal zusehen, wie mit dieser Ausgabe die Literatur in die Privatsphäre der Briefe – selbst der Arbeitsbriefe – eingriff. Gleichzeitig aber zeigte er indirekt, wie seine Werke im Gespräch entstanden sind und sein Schaffen (auch) als Gespräch zu lesen ist. Hat also die Stilisierung des Briefwerkes Hofmannsthals in einem Dialog zwischen zweien Briefpartnern einen durchaus hohen erkenntnistheoretischen und literarischen Wert, sollten jedenfalls die Forderungen der Philologie nicht auf der Strecke bleiben. Dies ist hingegen oft genug geschehen: Dass so manch edierter Hofmannsthal-Briefwechsel durchaus nicht vor philologischem Eifer glänzt, braucht hier nicht weiter diskutiert zu werden. Jedoch fehlt es selbst den jüngsten Editionen, bei aller Genauigkeit der Textwiedergabe und Vollständigkeit der Erläuterungen, an editionswissenschaftlicher Gründlichkeit. Damit wird, wohlgemerkt, weder ein pauschaler Vorwurf erhoben, noch an der guten Leistung der neuen Forscher-Generation Kritik ausgeübt. Es wird lediglich bedauert, dass von den einzelnen Herausgebern das Bedürfnis nach einer 7 historisch-kritischen Erfassung des G. Fetzer: Das Briefwerk Hugo von Hofmannsthals. Modelle für die Edition umfangreicher Korrespondenzen. Marbach am Necker: Deutsche Schillergesellschaft e. V., 1980. 8 R. Strauss: Briefwechsel mit Hugo von Hofmannsthal. Hrsg. v. Franz Strauss. Berlin, Wien, Leipzig: P. Zsolnay, 1926. 114 Hofmannsthalschen Briefwerks auf eine Weise, die dem Editionsverfahren der „Kritischen Ausgabe“9 der Werke nahe käme, noch nicht wahrgenommen wurde. Darüber herrscht wohl Einigkeit, dass das ferne ideale Ziel jeder editorischen Bemühung um die Briefe Hofmannsthals die historisch-kritische Gesamtausgabe bleiben soll. Nicht minder offensichtlich ist es auch, dass sie sehr lange auf sich warten lassen wird. Aus diesem Grund wäre es ratsam, die Gelegenheit, auch bei einem kleinen Textkorpus das Analyseverfahren einer historisch-kritischen Ausgabe anzuwenden, nicht zu versäumen. Denn das Surplus an Informationen, die diese Darstellungsweise bietet (die Analyse der Textträger, die Angaben zur Überlieferung, die diachronischen Varianten oder auch die Recherche nach unveröffentlichten Zeugnissen usw.) dürfen nicht als entbehrlich betrachtet werden. In diesem Sinne versteht sich die vorliegende Arbeit als ein Vorschlag an die Gemeinschaft der Hofmannsthal-Forscher, ja als ein Versuch, sie von der Gültigkeit einer in der Branche noch nicht mit Konsequenz durchgeführten Editionsweise zu überzeugen. Zum Text Diese Edition schließt alle ermittelten Dokumente ein, die der Korrespondenz zwischen Hugo von Hofmannsthal und Robert Michel zuzuordnen sind: Briefe ebenso wie Korrespondenz-, Post-, Rohrpost-, Feldpost-, Ansichts-, Visitenkarten oder Telegramme. (All dies wird im Folgenden mit „Brief“ bezeichnet.) Mit einbezogen wird darüber hinaus jener Briefverkehr, der aus dem unmittelbaren Familienumfeld stammt: Dies betrifft die zwischen Gerty von Hofmannsthal und Robert Michel gewechselte Korrespondenz. Denn bei der Bewältigung der Massen an einlaufender Korrespondenz war für Hofmannsthal der tatkräftige Beistand seiner Frau unentbehrlich. Auch der vorliegende Briefwechsel legt Zeugnis davon ab, wie sie die mühsame Redaktion vieler Nachrichten auf sich nahm, indem sie sie nach Diktat mit der Hand oder mit der Maschine schrieb, bzw. sie im Sinne ihres Mannes verfasste. Doch von der Beobachtung ausgehend, dass unter den Briefen Gerty von Hofmannsthals an Robert Michel auch solche sind, die nicht gleichsam per Prokura entstanden sind, sondern einen persönlicheren Ton erkennen lassen, wurde die Entscheidung getroffen, ihre Briefe nicht chronologisch in den Korpus derjenigen zwischen den beiden Männern einzureihen, sondern sie separat wieder zu geben. 9 Hugo von Hofmannsthal: Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe. Veranstaltet vom Freien Deutschen Hochstift. Hrsg. v. Rudolf Hirsch u. a. Frankfurt a. M.: S. Fischer. 115 In einem anschließenden, getrennten Teil werden Hofmannsthals Widmungen an Robert Michel abgedruckt. Somit gliedert sich der Textteil in drei Unterteilungen: Den Kern bilden die 85 Briefe Hugo von Hofmannsthals an Robert Michel, dessen Originale zusammen mit dem Nachlass des letzteren Autors vom Österreichischen Literaturarchiv in Wien erworben wurden, und die 41 Gegenbriefe Robert Michels an Hugo von Hofmannsthal, die im Freien Deutschen Hochstift in Frankfurt a. M. als Dauerleihgabe der Stiftung Volkswagenwerk verwahrt werden. Es ist dabei hervorzuheben, dass die Überlieferung nicht vollständig ist. Vor allem die Teilkorrespondenz der Briefe Michels an Hofmannsthal weist Lücken auf. Ein sehr grober Vergleich zwischen der Anzahl der Briefe Hofmannsthals und jener der Antworten Michels führt zur Annahme, dass ungefähr die Hälfte der von Hofmannsthal erhaltenen Briefe schon zu seiner Lebzeit vernichtet wurden bzw. im Laufe der Zeit verloren gegangen sind. Insbesondere der Briefverkehr aus den 20er Jahren ist nur lückenhaft dokumentiert. Die überlieferten Briefe werden chronologisch nach dem vorhandenen bzw. erschlossenen Datum geordnet und durchlaufend mit arabischen Ziffern nummeriert. Entgegen den Aufforderungen Winfried Woeslers10 und im Gegensatz zur „Kritischen Ausgabe“ der Briefe Franz Kafkas11 – welche der vorliegenden Edition in mancher Hinsicht als Modell dient – werden verlorene Briefe, deren Existenz und chronologische Einreihung der Herausgeber zu vermuten geneigt wäre, nicht verzeichnet und nicht in die Nummerierung eingeschlossen. Dies liegt darin begründet, dass zu wenige Informationen verfügbar sind, als dass eine auch nur annährend befriedigende Erfassung der verschollenen Korrespondenz gewährleistet werden könnte. Angesichts der daraus resultierenden Unvollständigkeit wurde beschlossen, jeden Hinweis zu verschollenen Briefen lediglich im Briefkommentar zu erwähnen. Zur Textdarbietung ist zuerst folgendes Prinzip zu beachten: Der edierte Text steht recte, während der Text des Herausgebers kursiv gesetzt wird. Die Zeilen des edierten Textes wurden zwecks einfacherer Handhabung nummeriert; beim Seitenwechsel fängt die Zählung wieder von vorne an. 10 Winfried Woesler: Vorschläge für eine Normierung von Briefeditionen. In: „Editio“, 2 (1988), S. 8-18. Und: Ders.: Richtlinienvorschläge für Briefkommentare. In: Hans-Gert Roloff (Hrsg.): Wissenschaftliche Briefeditionen und ihre Probleme. Editionswissenschaftliches Symposion. Berlin: 1998, S. 87-96. 11 Franz Kafka: Schriften Tagebücher Briefe. Kritische Ausgabe. Hrsg. v. Gerhard Neumann, Malcom Pasley und Jost Schillimeit. Frankfurt a. M.: S. Fischer. 116 Jedem Brief ist eine Kopfleiste vorangestellt, welche aus zwei bzw. drei Zeilen besteht: In der ersten linksbündig gesetzten Zeile werden der Autor des Briefes und der Empfänger genannt; im Anschluss daran wird der Aufenthaltsort des Empfängers mitgeteilt, falls dieser aus der auf dem Umschlag mitgeteilten Adresse zu ermitteln war. Die zweite, rechtsbündig gesetzte Zeile enthält Angaben zum Ort der Abfassung des Briefes, sowie zum Datum und Wochentag. Eine dritte Zeile kommt nur in solchen Fällen vor, in denen die edierte Mitteilung in einem an einen Dritten gerichteten Brief enthalten ist. Der Kopfleiste folgt unmittelbar der edierte Brief, es sein denn, der Brief wurde auf einem mit gedruckten Briefkopf versehenen Papier geschrieben; in solchen Fällen wird der Briefkopf schematisch (d.h. unter Auslassung des Inhaltes, der für geringfügig befunden wird) in eckigen Klammern und kursiv gesetzt. Dem edierten Text liegen in allen Fällen die Originale zugrunde, die diplomatisch transkribiert wurden. Unter dem Begriff der diplomatischen Umschrift soll hier verstanden werden, dass die originale Orthographie und Zeichensetzung beibehalten werden, während äußere Merkmale des Briefes – wie etwa die Zeilenlänge oder Seitenwechsel – einem Standardisierungsprozess unterzogen wurden. Eine Abweichung von der streng diplomatischen Praxis stellen auch die Emendationen dar, die an manchen Stellen geboten zu sein schienen. Durchgeführt wurden sie: bei offensichtlichem Schreibfehler (z.B. Nr. 3, S. 3,21: »durchgieng« statt »durgieng«); bei Schreibfehlern, die als solche und nicht als orthographische Gepflogenheiten zu erkennen sind, da die in Frage stehende Schreibart nur einmal vorkommt, wo sich der Autor sonst immer für die (emendierte) Lösung entscheidet (z.B. Nr. 15, S. 12,17-18: »im vorhinein« statt »imvorhinein«, wie in Nr. 64, S. 53,5 oder Nr. 82, S. 64,12); offensichtliche Fehler beim Maschinenschreiben (Nr. 50, S. 38,7: »ihn ersucht« statt »ihm ersucht«). Ferner wurde die Zeichensetzung da geändert, wo das Fehlen des zu erwartenden Zeichens als Vergessen bzw. Verschreiben interpretiert wurde (z.B. Nr. 15, S. 12,34: »übt […] disziplinierend auf mich ein, da ich […]«); sowie in anderen wenigen Fällen, in denen das Auslassen des zu erwartenden Satzzeichens die Lektüre bzw. das Verständnis des Briefes erschwert hätte. Allen Emendationen wurde im kritischen Apparat Rechnung getragen. Der zweite Teil des Textkorpus besteht aus dem Briefwechsel zwischen Gerty von Hofmannsthal und Robert Michel. Die Briefe Gertys werden im Österreichischen Literaturarchiv aufbewahrt, während sich die einzig erhaltene Mitteilung Michels an sie im Freien Deutschen Hochstift (Stiftung Volkswagenwerk) befindet. Diese Briefe werden ebenso 117 chronologisch eingereiht und erhalten eine eigene Nummerierung mit lateinischen Zahlen. Für die Textdarbietung dieser Briefe gelten die oben dargelegten Editionsprinzipien. Den Textkorpus schließen Hugo von Hofmannsthals Widmungen an Robert Michel ab. Diese werden ebenso chronologisch geordnet, erhalten jedoch keine Nummerierung. Die Kopfleiste besteht aus den bibliographischen Daten des Buches, in dem sich die Widmungen befinden. Die Originale sind im Privatbesitz der Erben Robert Michels. Als Textvorlage dienten Photokopien. Zum kritischen Apparat Der kritische Apparat soll als der Rahmen verstanden werden, an dem die Textträger auf ihre nicht-inhaltliche Aussagekraft hin analysiert werden. Mit anderen Worten wird hier der Versuch angestellt, jene mehr oder minder wichtigen Informationen, welche bei jeder Veröffentlichung einmaliger privater Mitteilungen notgedrungen verloren gehen, durch eine diachronische (also historische) und kritische Erfassung in die Edition – wenn auch nur partiell – hinüberzuretten. Jeder Brief wird derselben Analyse unterzogen, welche sich folgendermaßen gliedert: Der unmittelbare Bezug auf den edierten Text erfolgt durch die Wiederholung der Kopfleiste, die auch im Textteil zu finden ist. Unter der Überschrift TEXTTRÄGER wird erläutert, um welche Art der Mitteilung es sich handelt: ob Brief bzw. Korrespondenz-, Post-, Rohrpost-, Feldpost-, Ansichts-, Visitenkarte oder Telegramm. Bei Briefen wird näher beschrieben: ob er mit oder ohne Umschlag überliefert ist, ob das Schreibmaterial in einem Einzel- oder Doppelblatt besteht, wie viele Seiten beschriftet wurden. Wenn das Briefpapier mit einem gedruckten Briefkopf versehen ist, wird dieser in Anführungsstrichen wiedergegeben; falls dabei Bilder vorhanden sind, werden diese durch ein leeres Feld signalisiert. Ferner wird angegeben, in welcher Folge sie beschriftet wurden, ob handschriftlich oder mit der Maschine, ob eigenhändig oder diktiert, ob mit Tinte oder Bleistift. Bei der Zählung der Seiten der Handschriften richtete man sich nach der (aus der Paläographie stammenden) Konvention, zwischen recto und verso eines Blattes zu unterscheiden. Bei der Beschreibung der äußeren Merkmale des Schriftträgers wurde darauf verzichtet, Angaben zu Maß, Farben, Papiertyp usw. zu machen. (Dies geschieht nicht so sehr aus dem Grund, dass solche Informationen für entbehrlich gehalten werden, sondern, weil eine solche Erfassung nur dann sinnvoll ist, wenn eine systematische Untersuchung sämtlicher Briefe durchgeführt werden kann. Zu dieser 118 Entscheidung trägt ferner der glückliche Umstand bei, dass alle hier veröffentlichten Briefe in öffentlichen Archiven zugänglich sind und daher jeder Interessierte relativ mühelos – auch über Bestellung von Reproduktionen – Einsicht darin nehmen kann.) Ist auch der Umschlag erhalten – was hier lediglich bei den Briefen Hofmannsthal der Fall ist – wird dessen Beschriftung mitgeteilt: Den Angaben zur Art der Beschriftung (ob hand- oder maschinenschriftlich, ob mit Tinte oder Bleistift, ob in Latein- oder Kurrentschrift) folgt hier die (weil Autortext, recte stehende) diplomatische Transkription der Adresse (zur Bedeutung der diakritischen Zeichen siehe unten). Anders wird dagegen bei der Wiedergabe der Poststempel verfahren: Sie werden nicht diplomatisch, sondern nach folgender Syntax mitgeteilt: Ort, Tag.Monat.Jahr, ohne Anführungsstriche. Wo sie nur zum Teil lesbar sind, ersetzen xx (für die arabischen Ziffer) und xxx (für die Orte) die fehlenden Informationen. Unter dem Stichwort ÜBERLIEFERUNG wird der Aufbewahrungsort des Schriftträgers angegeben, während im Anschluss daran unter DRUCKVORLAGE spezifiziert wird, ob der Originalbrief oder eine Kopie Vorlage der Textedition war. Sofern ermittelt, wird auch der ERSTDRUCK mitgeteilt, wobei unterschieden wird, ob der Brief in seiner Gänze oder mit Auslassungen veröffentlicht wurde, bzw. ob nur Auszüge davon bereits gedruckt wurden. Bemerkungen zum ABFASSUNGSORT und zur DATIERUNG sind ausschließlich in jenen Fällen zu finden, in denen diese Informationen nicht direkt vom Briefautor stammen, sondern ermittelt werden mussten. Bei der Formel „aus dem Inhalt erschlossen“ wird auf die im Briefkommentar erläuterten Zusammenhänge hingewiesen. Besondere Aspekte der Beschaffenheit der Briefe werden unter dem Stichwort BEMERKUNGEN angeführt. Zur Herstellung eines Verweises auf die Stelle im edierten Text wird ein Lemma eingesetzt, welches aus der Seiten- und Zeilenangabe besteht, worauf die Textstelle folgt, auf die sich die Bemerkung bezieht. Hier gilt das Prinzip, dass der Autortext recte und er Herausgebertext kursiv steht. An dieser Stelle werden insbesondere die Notate abgeschrieben, die R. Michel auf den Originalen der Hofmannsthal-Briefe in späteren Jahren (40er oder 50er Jahre) – vielleicht als persönlicher Gedächtnisstütze, vielleicht in Erwägung einer Veröffentlichung – vermerkte. Andere Beschriftungen, die sich auf den Originalen befinden, wie etwa die Nummerierung von der Hand Agathe Michel-Mosettigs, wurden nicht berücksichtigt. Darüber hinaus findet man hier Angaben zur Schriftart der einzelnen Wörter: ob Latein- oder Kurrentschrift. Denn so marginal das sein könnte, folgte die Abwechslung zwischen den beiden Schriftarten einer gewissen Systematik und hatte somit auch eine semantische Bedeutung. 119 In der Unterteilung EMENDATIONEN werden jene Abweichungen zwischen Originaltext und ediertem Text aufgelistet, die auf den Eingriff des Herausgebers zurückzuführen sind. In der Sektion der VARIANTEN wird mit Hilfe von diakritischen Zeichen der Schriftduktus diachronisch untersucht. Bei dieser Analyse treten Korrekturvorgänge sowie Umschriften und Neuformulierungen zutage, welche in ihrem zeitlichen Ablauf rekonstruiert werden. Jedes Lemma entspricht einer Korrektur. Innerhalb eines Lemmas bezeichnen die Zeilen subsekutive Stufen eines Korrekturvorganges. Zu beachten ist, dass bei Typoskripten die aufgezeichneten Varianten sich nur auf handschriftliche Korrekturen beschränken, während die bereits mit der Schreibmaschine durchgeführten Korrekturen nicht berücksichtigt wurden. Die diakritischen Zeichen sind folgendermaßen zu interpretieren: [] Texttilgung in der Handschrift (a>b) Textänderung durch Überschrift °a° oder °abc° Nachträglich eingefügter Buchstabe oder eingefügtes Wort x Unleserlicher Buchstabe xxx Unleserliches Wort bzw. Wortteil aA Ansatz des Buchstaben a oder abc Unsichere Lesung eines Buchstaben bzw. Wortes sich ↔es. Durch ein Zeichen signalisierte Wortumstellung im Autortext | Zeilenwechsel || Seitenwechsel die9sem Vom Autor getilgter Zwischenraum (besonders bei Typoskripten) <> Vermutliche Rekonstruktion von Textteilen, die wegen Schadens am Textträger verloren gegangen sind. Zum Briefkommentar Der Briefkommentar dient der Aufklärung der in den Briefen erwähnten Zusammenhänge mit Hilfe sowohl unveröffentlichter Dokumente (meistens Archivalien) als auch der in der Sekundärliteratur bereits vorhandenen Erkenntnisse. Hier gliedert sich die Untersuchung folgendermaßen: Jedem Brief wird genau dieselbe Kopfleiste vorangestellt, die auch beim Text und beim kritischen Apparat zu finden ist. 120 Dieser folgen Erklärungen bezüglich der DATIERUNG in jenen Fällen, in denen diese weder vom Briefautor stammt noch von den Poststempeln erschlossen werden konnte. An zweiter Stelle unter dem Stichwort ABFASSUNGSORT werden Informationen zum Aufenthaltsort des Schreibers während der Abfassung des Briefes angeboten. Diese Angabe entfällt, wenn die nachfolgenden Briefe am selben Aufenthaltsort verfasst wurden. Der Hauptteil des Kommentars besteht jedoch aus den ERLÄUTERUNGEN der in den Briefen erwähnten Sachverhalte. Auch hier wird der Bezug auf den Textkorpus durch Lemmata hergestellt. Zu den Recherchen, die im Hinblick auf die Zusammenstellung des Briefkommentars geführt wurden, sei zunächst bemerkt, dass ihr Ausgangspunkt die Sichtung des Nachlasses Robert Michels war, wobei das Augenmerk den Werkmanuskripten und -typoskripten, der erhaltenen Korrespondenz und den (unveröffentlichten) autobiographischen Schriften galt. Die Untersuchung der Textträger, in denen die Novellen, Romane, Dramen und die ethnographischen Arbeiten Robert Michels in ihren ersten Konzeptions- und Ausführungsstufen überliefert sind, lief darauf hinaus, die Entstehungsgeschichte der Werke zu beleuchten. Auf diese Weise übernimmt die Arbeit quasi die Aufgaben einer anfänglichen Michel’schen Philologie, die andernorts nicht möglich wäre. Wohlgemerkt erhebt dieser Versuch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern die Recherchen beschränken sich auf die Werke, die im Briefwechsel Erwähnung finden, unter besonderer Beachtung jener, bei deren Ausarbeitung Hofmannsthal eine wichtige Beraterrolle einnahm. Dabei hängt die Ausführlichkeit und Breite der Beschreibung von der Komplexität der Entstehungsgeschichte einerseits, andererseits von der Materiallage ab. Wovon abgesehen wurde, ist, die Inhalte der erwähnten (fiktiven und nicht-fiktiven) Werke zusammenzufassen. Unter den eingesehenen Korrespondenzen (u. a. Briefe an Hermann Bahr, Moritz Heimann, Ludwig von Ficker, Arthur Schnitzler usw.) nimmt diejenige Robert Michels mit Leopold von Andrian sowohl inhaltlich als auch quantitativ den größten Platz ein. Ohne die ausführlichen Berichte über sein Leben und seine literarische Tätigkeit, die Michel seinem Freund Andrian mit erstaunlicher Regelmäßigkeit übersandte, wären viele Zusammenhänge im Dunkeln geblieben. Aus diesem sehr umfangreichen Briefwechsel sowie aus allen anderen eingesehenen Korrespondenzen werden bis auf wenige Ausnahmen nur einzelne Stellen zitiert. Die Erläuterung der Umstände, die die Werke und die Biographie Hugo von Hofmannsthals betreffen, stützt sich auf die Forschungsergebnisse, die in der Kritischen Ausgabe der Werke des Autors sowie in den bereits erschienenen Briefwechsel präsentiert 121 wurden. Der Ausmaß der unveröffentlichten Dokumente ist hier, dem hohen Entwicklungsstand der Hofmannsthal-Forschung entsprechend, auffällig geringer. Bei den zum ersten Mal gedruckten Dokumenten erfolgt die Textwiedergabe auch im Briefkommentar buchstabengetreu. Von der heute geltenden Norm stark abweichende Schreibweisen bzw. Schreibfehler wurden durch [sic], unleserliche Worte bzw. Wortteile durch [unleserlich], unsichere Lesungen durch [?] kenntlich gemacht. (Diese Abweichung von den im kritischen Apparat verwendeten diakritischen Zeichen erschien notwendig, um Verwirrung und Leseschwierigkeiten zu vermeiden. Zeilen- und Seitenwechsel wurden wie im kritischen Apparat gekennzeichnet.) Zur Zitierweise im Briefkommentar sei ferner angemerkt, dass hier um der Vereinfachung willen zwischen Text der Autoren in recte und Herausgebertext in kursiv nicht mehr unterschieden wurde. Hingegen wurde durchlaufend folgende Regel eingehalten: Alle Zitate werden durch spitze Anführungszeichen (»…«) ausgewiesen. Werktitel wurden in runde Anführungszeichen („…“) gesetzt, jedoch nicht in den bibliographischen Angaben. Zum Schluss sei bemerkt, dass alle nicht aus unveröffentlichtem Material sondern aus der bereits vorhandenen Literatur gewonnenen Erkenntnisse (z. B. über erwähnte Theater, Tageszeitungen und Zeitschriften, bekannte Autoren sowie bekannte Werke usw.) mit gebührender Knappheit übernommen wurden. Nachschlagewerke wurden nicht zitiert. Zum Gesamtverzeichnis Im Gesamtverzeichnis werden Personen, Werke, Theater und Zeitungen mit Bezug auf die betreffende Seite aufgelistet. Das Gesamtregister bezieht sich ausschließlich auf den Textteil und den Briefkommentar. Von den erwähnten Personen werden, sofern ermittelbar, möglichst vollständige Angaben zu den Lebensdaten angeführt. 122 SIGLEN- und ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS Primärliteratur – Werke Hugo von Hofmannsthals: GW Hugo von Hofmannsthal. Gesammelte Werke in zehn Einzelbänden. Hrsg. Von Bernd Schoeller in Beratung mit Rudolf Hirsch. Frankfurt a. M.: S. Fischer 1979f. GW D III Dramen III: 1893-1927 GW RA I Reden und Aufsätze I: 1891-1913 GW RA II Reden und Aufsätze II: 1914-1924 GW RA III Reden und Aufsätze III: 1925-1929. Buch der Freunde. Aufzeichnungen: 1889-1929. SW Hugo von Hofmannsthal: Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe. Veranstaltet vom Freien Deutschen Hochstift. Hrsg. v. Rudolf Hirsch, Clemens Köttelwisch, Christoph Perels, Edward Reichel, Heinz Rölleke, Ernst Zinn. Frankfurt a. M.: S. Fischer. SW I Gedichte 1. Hrsg. v. Eugene Weber. 1984. SW III Dramen 1. Hrsg. v. Götz Eberhard Hübner, Klaus-Gerhard Pott und Christoph Michel. 1982. SW IV Dramen 2. Das gerettete Venedig. Hrsg. v. Michael Müller, 1984. SW V Dramen 3. Die Hochzeit der Sobeïde. Der Abenteurer und die Sängerin. Hrsg. v. Manfred Moppe. 1992. SW VI Dramen 4. Das Bergwerk zu Falun. Semiramis. Die beiden Götter. Hrsg. v. Hans-Georg Dewitz. 1995. SW VII Dramen 5. Alkestis. Elektra. Hrsg. v. Klaus E. Bohnenkamp und Mathias Mayer. 1997 SW VIII Dramen 6. Ödipus und die Sphinx. König Ödipus. Hrsg. v. Wolfgang Nehring und Klaus E. Bohnenkamp. 1983. SW IX Dramen 7. Jedermann. Hrsg. v. Heinz Rölleke. 1990. 123 SW XI Dramen 9. Florindos Werk. Cristinas Heimreise. Hrsg. v. Mathias Mayer. 1992. SW XII Dramen 10. Der Schwierige. Hrsg. v. Martin Stern. 1993. SW XIV Dramen 12. Timon der Redner. Hrsg. v. Jürgen Fackert. 1975. SW XV Dramen 13. Das Leben ein Traum. Dame Kobold. Hrsg. v. Christoph Michel und Michael Müller. 1989. SW XVI.1 Dramen 14.1. Der Turm. Erste Fassung. Hrsg. v. Werner Bellmann. 1990. SW XVI.2 Dramen 14.2. Der Turm. Zweite und dritte Fassung. Hrsg. v. Werner Bellmann. 2000. SW XVIII Dramen 16. Fragmente aus dem Nachlaß 1. Hrsg. v. Ellen Ritter. 1987. SW XX Dramen 18. Silvia im „Stern“. Hrsg. v. Hans-Georg Dewitz. 1987. SW XXI Dramen 19. Lustspiele aus dem Nachlaß 1. Hrsg. v. Mathias Mayer. 1993. SW XXII Dramen 20. Lustspiele aus dem Nachlaß 2. Hrsg. v. Mathias Mayer. 1994. SW XXV.1 Operndichtungen 3.1. Die Frau ohne Schatten. Danae oder die Vernunftheirat. Hrsg. v. Hans-Albrecht Koch und Ingeborg Beyer-Ahlert. 1998. SW XXVI Operndichtungen 4. Arabella. Lucidor. Der Fiaker als Graf. Hrsg. v. Hans-Albrecht Koch. SW XXVIII Erzählungen 1. Hrsg. v. Ellen Ritter. 1975. SW XXX Roman. Andreas. Der Herzog von Reichstadt. Philipp II. und Don Juan d’Austria. Hrsg. v. Manfred Pape. 1982. Briefwechsel: BW I Hugo von Hofmannsthal: Briefe 1890-1901. Berlin: S. Fischer, 1935. BW II Hugo von Hofmannsthal: Briefe 1900-1909. Wien: BermannFischer, 1937. 124 BW Andrian Hugo von Hofmannsthal, Leopold von Andrian: Briefwechsel. Hrsg. v. Walter H. Pearl. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1968. BW Bebenburg Hugo von Hofmannsthal, Edgar Karg von Bebenburg: Briefwechsel. Hrsg. v. Mary E. Gilbert. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1966. BW Beer-Hofmann Hugo von Hofmannsthal, Richard Beer-Hofmann: Briefwechsel. Hrsg. v. Eugene Weber. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1972. BW Bodenhausen Hugo von Hofmannsthal, Eberhard von Bodenhausen: Briefe der Freundschaft. Hrsg. v. Dora von Bodenhausen. [Düsseldorf]: Eugen Diederich, 1953 BW Borchardt Hugo von Hofmannsthal, Rudolf Borchardt: Briefwechsel. Hrsg. v. Marie Borchardt und Herbert Steiner. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1954. BW Burckhardt (1956) Hugo von Hofmannsthal, Carl J. Burckhardt: Briefwechsel. Hrsg. v. Carl J. Burckhardt. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1956. BW Degenfeld (1986) Hugo von Hofmannsthal: Briefwechsel mit Ottonie Gräfin Degenfeld und Julie Freifrau von Wendelstadt. Hrsg. v. Marie Therese Miller-Degenfeld unter Mitwirkung von Eugene Weber. Eingel. von Theodora von der Mühll. 2. verb. und erw. Aufl. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1986. BW Fischer Hugo von Hofmannsthal: Briefwechsel mit S. Fischer und seinen Mitarbeitern 1898-1929. Hrsg. v. Knut Beck und J. Hellmut Freund. In: Almanach. Das siebenundachtzigste Jahr. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1973, S. 43-181. BW Franckenstein Hugo von Homannsthal: Briefwechsel mit Clemens Franckenstein. Hrsg. v. Ulrike Landfester. Freiburg i. B.: Rombach, 1998. BW Heymel Hugo von Hofmannsthal: Briefwechsel mit Walter Alfred Heymel. Hrsg. v. Werner Volke. Freiburg i. B.: Rombach, 1998. BW Insel Hugo von Hofmannsthal: Briefwechsel mit dem Inselverlag 1901-1929. Hrsg. v. Gerhard Schuster. In: „Archiv für Geschichte des Buchwesens“ 25 (1984), Sp. 1-1090. 125 BW Kessler Hugo von Hofmannsthal, Harry Graf Kessler: Briefwechsel 1898-1929. Hrsg. v. Hilde Burger. Frankfurt a. M.: Insel, 1968. BW von Lieben Hugo von Hofmannsthal, Robert und Annie von Lieben: Briefwechsel. Hrsg. v. Mathias Mayer. In: HJ 4 (1996), S. 3166. BW Mann Thomas Mann, Hugo von Hofmannsthal: Briefwechsel. In: J. Hellmut Freund, Gerda Niedeck (Hrsg.): Almanach. Das zweiundachtzigste Jahr. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1968, S. 13-44. BW Mell Hugo von Hofmannsthal, Max Mell: Briefwechsel. Hrsg. von Margret Dietrich und Heinz Kindermann. Heidelberg: L. Schneider, 1982 BW Nostitz Hugo von Hofmannsthal, Helene von Nostitz: Briefwechsel. Hrsg. von Oswalt von Nostitz. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1965. BW Pannwitz Hugo von Hofmannsthal, Rudolf Pannwitz: Briefwechsel. 1907-1926. In Verb. mit dem Deutschen Literaturarchiv hrsg. v. Gerhard Schuster. Mit einem Essay von Erwin Jaeckle. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1994. BW Redlich Hugo von Hofmannsthal, Josef Redlich: Briefwechsel. Hrsg. v. Helga Fußgänger. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1971. BW Schmujlow-Claassen Ria Schmujlow-Claassen, Hugo von Hofmannsthal: Briefe. Aufsätze. Dokumente. Hrsg. v. Claudia Abrecht mit einem Nachwort von Martin Stern. Marbach am Necker: 1982 (=Marbacher Schriften) BW Schnitzler Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler: Briefwechsel. Hrsg. v. Therese Nickl und Heinrich Schnitzler. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1964. BW Strauss (1978) Hugo von Hofmannsthal, Richard Strauss: Briefwechsel. Hrsg. v. Willi Schuh. 5. erg. Aufl. Zürich: Atlantis, 1978. BW Thun-Salm Hugo von Hofmannsthal, Christiane Gräfin Thun-Salm: Briefwechsel. Mit Briefen Hofmannsthals an Paul Graf Thun- 126 Hohenstein. Hrsg. v. Renate Moering. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1999. BW Zifferer Hugo von Hofmannsthal, Paul Zifferer: Briefwechsel. Hrsg. von Hilde Burger. Wien: Verl. d. österr. Staatsdrückerei, 1983. Primärliteratur – Werke Robert Michels: AeW Robert Michel: Aus eigener Werkstatt.. Unveröffentlichtes Typoskript (Nr. 134). In: Österreichisches Literaturarchiv, Nachlass R. Michel. MWaD Robert Michel: Mein Weg als Dramatiker. Unveröffentlichtes Typoskript (Nr. 130). In: Österreichisches Literaturarchiv, Nachlass R. Michel. Ika Robert Michel: Ich klage an. Unveröffentlichtes (?) Typoskript. In: Österreichisches Literaturarchiv, Nachlass R. Michel. Tagebücher (dritter Autoren): TB Schnitzler 1893-1902 Arthur Schnitzler: Tagebuch. 1893-1902. Hrsg. v. W. Welzig. Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften, 1989. TB Schnitzler1903-1908 Arthur Schnitzler: Tagebuch. 1903-1908. Hrsg. v. W. Welzig. Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften, 1991. TB Schnitzler1913-1916 Arthur Schnitzler: Tagebuch. 1913-1916. Hrsg. v. W. Welzig. Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften, 1983. TB Schnitzler1920-1923 Arthur Schnitzler: Tagebuch. 1920-1923. Hrsg. v. W. Welzig. Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften, 1993. TB Christiane Christiane von Hofmannsthal. Tagebücher 1918–1923 und Briefe des Vaters an die Tochter 1903-1929. Hrsg. v. Maya Rauch und Gerhard Schuster. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1991. 127 Sekundärliteratur: DBdV Agathe Michel-Mossetig: Das Bild des Vaters. In: „Die Furche“ Nr. 51/52 v. 21.12.1968, S. 31f. HB Hofmannsthal-Blätter. Veröffentlichungen der Hugo von Hofmannsthal-Gesellschaft. Hrsg. v. Martin Stern u. a., 1971f. HJ Hofmannsthal-Jahrbuch. Zur europäischen Moderne. Im Auftrag der Hugo von Hofmannsthal-Gesellschaft. Hrsg. v. Gerhard Neumann u. a., 1993f. Archive und andere Institutionen AUW Archiv der Universität Wien BA Brenner-Archiv DLA Deutsches Literaturarchiv, Marbach FDH Freies Deutsches Hochstift, Frankfurt a. M. KA Kriegsarchiv Leihg. Stiftg. VW. Leihgabe Stiftung Volkswagenwerk ÖLA Österreichisches Literaturarchiv ÖNB Österreichische Nationalbibliothek ÖStA Österreichisches Staatsarchiv… ÖThM Österreichisches Theatermuseum WStLA Wiener Stadt- und Landesarchiv WStLB Wiener Stadt- und Landesbibliothek Sonstiges: HSS Handschriftenabteilung NL Nachlass HHS Handschriftensammlung 128 Hugo von Hofmannsthal, R o b e r t M i c h e l: Briefe 1898-1929 Kritischer Apparat 129 1. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Wien, 7. Mai 1898, Samstag TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte (zur pneumatischen Expressbeförderung/Rohrpost). – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Bleistift in Latein- und Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Bleistift in Lateinschrift. Adresse: Herrn Lieutenant Robert Michel | 4 bosn. Inf Reg. | Alserkaserne IX. Ausgangs- und Eingangsstempel: Wien 7.5.1898. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: aus den Poststempeln erschlossen. BEMERKUNGEN: 2 1 Westbahn ... nicht] Kurrentschrift 1-6 wegen ... Andrian] Lateinschrift 2. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Mostar, 25. November 1898, Freitag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszug in: Ludwig Greve, Werner Volke: Jugend in Wien. Literatur um 1900. Eine Ausstellung des Deutschen Literaturarchivs im Schiller-Nationalmuseum Marbach a. N. München: Kösel, 1974, S. 166. BEMERKUNGEN: 2 7-8 Mostar ... Hugo!] Lateinschrift 9 Zeit] Lateinschrift 9 Ganghofer] Lateinschrift 17 Rom] Lateinschrift 20 Poldi] Lateinschrift 24 Robbi] Lateinschrift EMENDATIONEN: 2 10 schwer sagen.)] schwer sagen) 130 VARIANTEN: 2 12 Demütigung] Demütigung[,] 13 Bewunderung] (V>B)ewunderung 16 und in meine eigene] und °in° meine eigene 21 verspricht immer nur] verspricht [nur] immer nur 22 leid, dass] leid, [xA] dass 3. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Mostar, 1. Februar 1899, Mittwoch TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r und 4v. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalte erschlossen. BEMERKUNGEN: 3 4 1 Mostar] Lateinschrift 3 Florenz] Lateinschrift 4 Wien] Lateinschrift 6 Mostar] Lateinschrift 7 Mostar] Lateinschrift 8 Wien] Lateinschrift 12 Saltens] Lateinschrift 15 „Jod in der Schlacht“] Lateinschrift 17 „Der Degradierte“] Lateinschrift 18 Zeit] Lateinschrift 2 Robbi] Lateinschrift EMENDATIONEN: 3 20 zu können.] zu können 21 durchgieng] durgieng VARIANTEN: 3 4 Neben dem Poldi] Neben °dem° Poldi 12 Osternummer] Oster[ausgabe]nummer 131 3 12 und würde] und (h>w)ürde 25 die zweimonatliche] d(er>ie) zweitmonatliche 25-26 der mittlerweilige Fortschritt] d[i]e°r° mittlerweilige[n] Fortschritt[e] 4. R. Michel an H. v. Hofmannsthal in Wien Ljubuški, 18. März 1899, Samstag TEXTTRÄGER: Telegramm. Anschrift: = hugo von hofmannsthal wien | burgtheater =. Alle Poststempel: 18.3.1899. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original DATIERUNG: aus den Stempeln erschlossen. 5. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Wien, 23. Juni 1899, Freitag TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte (zur pneumatischen Expressbeförderung/Rohrpost). – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Lieut Robert Michl | XIII. Hietzingerhof Wien. Ausgangs- und Eingangsstempel: Wien, 23.6.1899. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: aus den Poststempeln erschlossen. ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen. 6. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Wien, 11. Februar 1901, Montag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszug in: SW III, S. 748. DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen. 132 BEMERKUNGEN: 4 15 übersetzt habe und] Darunter vermerkt Michel mit Bleistift: (poil de carotte) procédé] Lateinschrif 5 8 nicht straffer ... Seiten. Bitte] Senkrecht am rechten Rand der Seite 2v 9-10 geschrieben 10-11 thue das ... Dein Hugo] Senkrecht am linken Rand der Seite 1r geschrieben 12-13 Man muss ... Plaudern.] Senkrecht am rechten Rand der Seite 1r geschrieben VARIANTEN: 4 18-19 Innerhalb nicht zu kurzer Zeit] Innerhalb (ein>ni)cht zu kurzer Zeit 5 5 voll Wärme und Licht] voll Wärme und (l>L)icht 7. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Wien, 20. Februar 1901, Mittwoch TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, und 2v. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: BW I, S. 327f. DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen. BEMERKUNGEN: 5 29 métier] Lateinschrift 8. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Wien, 22. März 1901, Freitag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen. EMENDATIONEN: 6 23 Insectengeschichten] Insecten geschichten 133 VARIANTEN: 6 13 In Deinen Arbeiten] (X>I)n Deinen Arbeiten Vorgang] (v>V)organg 9. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Wien, 8. April 1901, Montag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, und 2r; 2v leer. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen. Im Jahr 1901 fiel Ostern auf den 7. April. BEMERKUNGEN: 7 12 Hansl] Lateinschrift VARIANTEN: 7 14-15 in mehreren Exemplaren] in [taus] mehreren Exemplaren 10. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Wien, 31. Mai 1901, Freitag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, und 2r; 2v leer. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberleutnant Robert Michel | Innsbruck | Fallmerayerstrasse 10. Ausgangsstempel: Wien, 31.xx.1901. Eingangsstempel: Innsbruck, xx.6.1901. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus dem Ausgangsstempel erschlossen. ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen. BEMERKUNGEN: 7 21 Rodaun] Lateinschrift 22 Badgasse] Lateinschrift 23 Stelzer] Lateinschrift 134 11. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 28. Juli 1901, Sonntag TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oblt. Robert Michel | Innsbruck | Fallmerayerstrasse 10. Straße und Hausnummer wurden (vom Postbeamten?) durchgestrichen und mit »Anichstrasse 25« korrigiert. Ausgangsstempel: Rodaun, 29.7.1901. Eingangsstempel: Innsbruck, 30.7.1901. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: ergibt sich aus dem Umstand, dass der 29.7.1901 (vgl. Ausgangsstempel) Montag war und Hofmannsthal die Karte mit Sonntag datiert. BEMERKUNGEN: 8 7 In Eile Sonntag] Darunter vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1901 9 Poldy] Lateinschrift 12. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 29. Oktober 1901, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberleutnant R. Michel | Innsbruck | Fallmerayerstrasse 10. Ausgangsstempel: Rodaun, 29.10.1901. Eingangsstempel: Innsbruck, xx.10.1903. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszüge in: SWVIII, S. 484 und SW XV, S. 255. BEMERKUNGEN: 8 13 Rodaun] Lateinschrift EMENDATIONEN: 8 18 Auflösung, ich] Auflösung ich 135 13. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 31. Oktober 1901, Donnerstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v, 2r, 2v, 3r und 3v; 4r und 4v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 9 10 4-5 Annichgasse ... Hugo] Lateinschrift 7 Poldis] Lateinschrift 8 Insel] Lateinschrift 11 Bie] Lateinschrift 15 Insel] Lateinschrift 20 Poldi] Lateinschrift 21 Rodaun] Lateinschrift 5 Kainz] Lateinschrift 8 Robbi] Lateinschrift EMENDATIONEN: 9 11 „N.D.R“.] „N.B.R.“ in Lateinschrift VARIANTEN: 9 9 erscheinen lassen] erscheinen °lassen° 10 zurückschicken] zur(u> ü)ckschicken 12 könne aber] könne °aber° 14 die „Musikanten“] die „Musikanten“[,] 14 nur] nu(xA>r) 17 an ihren guten Eigenschaften] (von>an) ihren guten Eigenschaften 20-21 in Italien bist] in Italien °bist° 23 Wirklichkeit] Wirklichke°i°t 28 herausgebracht sei] herausgebracht (x>s)ei 28-29 möglich sein wird (es könne] (1) möglich sein wird. es könne (2) möglich sein wird(.>()es könne 29 interessantes Fragment] interessantes [Manuscript] Fragment 136 10 1 Vorige] Vorige[n] 1 zog ich] zog °i°(d>ch) 1 die Änderungen] die [Ve] Änderungen 14. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 23. November 1901, Samstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit schwarzer Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen. ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen. BEMERKUNGEN: 10 25 Viele Grüße ... zieht in] Am rechten Rande der Seite 2v geschrieben 25 einigen ... Kegel heraus] Das Postskriptum wird am unteren Rande der Seite 1r, durch einen langen Strich vom Rest des Briefes getrennt, zu Ende geschrieben VARIANTEN: 10 11-12 Das Ganze] Das (g>G)anze 15. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 28. November1901,Donnerstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Zwei Doppelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r, 4v. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen. BEMERKUNGEN: 11 2 Liebster Hugo] Lateinschrift 3 „Angelo“] Lateinschrift 9 N.D.R.] Lateinschrift 137 11 12 15 Poldi] Lateinschrift 19 Poldi] Lateinschrift 2 Poldi] Lateinschrift 3 Hugo] Lateinschrift 12 zu Weihnachten] zu Weihnachten 15 Klattau] Lateinschrift 19 „Die Invaliden“] Lateinschrift 21 Insel] Lateinschrift 24 „Vom Podvelež“] Lateinschrift 2 Freien Presse] Lateinschrift 26 Neuen Wiener] Lateinschrift 30 Robbi] Lateinschrift 12, 32-13, 1 12 32 Ich bin Dir dankbar, dass … gelesen hab.] Beschriftung folgt auf Seite 4v. Dostojevskys „Brüder Karamasow“] Lateinschrift EMENDATIONEN: 12 8 Indessen hab ich das Gefühl, dass] Indessen hab ich das Gefühl, das 17-18 im vorhinein] imvorhinein 12, 34-13, 1 auf mich ein, da ich seit lange] auf mich ein da ich seit lange, siehe unten VARIANTEN: 11 3 Ich danke Dir] °I°[i]ch 3-4 erst darauf recht aufmerksam] erst °darauf° recht aufmerksam 6 misslungen erschienen] misslungen [s] erschienen 8 dass sie mich] dass (S>s)ie mich 14-15 fast zu gleicher Zeit wie den Poldi] (1) fast gleichzeitig mit Poldi (2) fast gleichzeitig mit °dem° Poldi (3) fast [gleichzeitig mit °dem°] °zu gleicher Zeit wie den° Poldi 21 competent (nicht richtiges Wort)] competent °(nicht richtiges Wort)° unterhalb der Zeile eingefügt 12 23-24 an der Sache viel ändern] an der Sache viel (xin>änd)ern 1 durchaus nicht geeignet] (1) durchaus nicht geeinigt (2) geei(n>g)igt (3) ge[ei(n>g)igt]°eignet° 138 12 2 zu ermöglichen. Ich schreibe Dir] zu ermöglichen. [Warum] Ich schreibe 4 wäre] wä[h]re 5-6 Der eigentliche Grund ... ist, weil ich weiß] (1) Der eigentliche Grund ... ist, weil (2) ist, [weil] dass ich weiß (3) ist, [dass] °weil° ich weiß 8-9 mir ein einmaliges] [mich] °mir° ein einmaliges 9-10 was ich zu thun hab] was °i°(s>ch) zu thun hab 10 mit mir wäre] mit mir[,] wäre 11 genug Leid zugefügt habe.] genug Leid zugefügt °habe°. 22 ich gieng aberdarauf nicht ein] ich gieng aber [nicht] darauf nicht ein 26 Weihnachtsbeilagen] Weihn(ichA>ac)htsbeilagen 34 auf mich ein, da ich] (1) auf mich ein. (2) auf mich ein[.]((x>i)ch hab schon seit lange nichts Ge (3) [(ich hab schon seit lange nichts Ge] da ich, emendiert 16. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 4. Januar 1902, Samstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Hochwohlg. | Herrn Oberleutnant Robert Michel | Innsbruck | Annichgasse 25. Ausgangstempel: Rodaun, 5.xx.1902. Eingangsstempel: Innsbruck 6.4.1902. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: aus dem Inhalt und den Posttempeln erschlossen. ABFASSUNGSORT: aus dem Eingangsstempel erschlossen. 139 17. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 18. Januar 1902, Samstag TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutenant Robert Michel | Innsbruck | Annichgasse 25. Ausgangsstempel: Rodaun, 18.1.1902. Eingangsstempel: Innsbruck,19.1.1902. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. 18. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 6. März 1902, Donnerstag TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutenant Robert Michel | Innsbruck | Annichgasse 25. Ausgangsstempel: Rodaun, 7.3.1902. Eingangsstempel: Innsbruck, 8.3.1902. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 14 6 Rodaun. 6.III] Lateinschrift. Daneben vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1902 19. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 6. März 1902, Donnerstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, und 4r; 4v leer. Das zweite Blatt ist am oberen Rand der Seite 3r, in der Mitte, mit der Ziffer: II gekennzeichnet. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 14 8 Liebster Hugo] Lateinschrift 9 „Zeit“] Lateinschrift 140 14 15 11 Böhmen] Lateinschrift 11 Klattau] Lateinschrift 12 Lola] Lateinschrift 17 Lola] Lateinschrift 23 Lola] Lateinschrift 25 Pilsen] Lateinschrift 25 Lolas] Lateinschrift 1 Lola] Lateinschrift 9 Poldi] Lateinschrift 16 Robbi] Lateinschrift EMENDATIONEN: 14 19-20 Am vorletzten Tag] Am vorletzen Tag 23-24 am letzten Tag] am letzen Tag VARIANTEN: 14 14 interressant] inter[r]essant 15 das zuwidere Hotel in Klattau, Regen lange Märsche auf kothigen Straßen etc.] das zuwidere Hotel °in Klattau°, Regen °lange Märsche auf kothigen Straßen° etc. 16 an einigen schönen] an (dA>e)inigen schönen 16-17 Dass in den 3½ Jahren] Da°s°s in den 3½ Jahren 17 das alles sich voll verwirklicht hatte] das alles °sich voll° verwirklicht hatte 17-18 was ich damals] was ich da[s]mals 21-22 Durch eine Ungeschicklichkeit meinerseits] Durch [m]eine Ungeschicklichkeit meinerseits 15 25 zu sprechen.] zu sprechen [x]. 26 sie hätten nichts gegen,] sie hätten nichts gegen °mich°, 1 nach ihrer Mutter] nach [der] ihrer Mutter 7 weiß ich wirklich noch nicht] weiß ich wirklich °noch° nicht 13 damit ich mir] damit ich mi(x>r)[x] 141 20. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 26. März 1902, Mittwoch TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberleutnant Robert Michel | Innsbruck | Fallmerayerstrasse 10. Der Ausgangspoststempel ist aufgrund der Entfernung der Briefmarke unleserlich. Kein Eingangsstempel. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen. ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen. BEMERKUNGEN: 15 16 17 26 III.] Darüber vermerkt R. Michel mit Bleistift: (1900?) 27 découragement] Lateinschrift 1 Podvelež] Lateinschrift 1 Rodaun] Lateinschrift 3 Mérimée] Lateinschrift 4 Leb wohl Dein Hugo] Auf Seite 2v, senkrecht amRand geschrieben 5 (P.S. Der Einacter ... gekommen.)] Auf Seite 1r, senkrecht am Rand geschrieben VARIANTEN: 15 18 lieber Robby] l(e>i)eber Robby 21. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 31. Mai 1902, Samstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Drei Blätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r, 4v, 5r, 5v und 6r; 6v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. 142 BEMERKUNGEN: 16 17 7 Mein lieber Hugo] Lateinschrift 13 Klattau] Lateinschrift 13 Lolas] Lateinschrift 16 Lola] Lateinschrift 16 Sadská] Lateinschrift 16 Prag] Lateinschrift 21 Böhmen] Lateinschrift 22 Wien] Lateinschrift 25 N. F. Presse] Lateinschrift 25 Deutschen Rundschau] Lateinschrift 25 Victor Hugo] Lateinschrift 1 „Die Ameisen“] Lateinschrift 4 „Der Vater im Felde“] Lateinschrift 8 „Hercegovinische Novellen“]Lateinschrift 9 Hercegovina] Lateinschrift 13 Fischer] Lateinschrift 14 „Osmanbegović“ (Zeit] Lateinschrift 14-15 Hercegovinische Hirten (Insel), Vom Podvelež (Zeit)] Lateinschrift 15 „Die drei Musikanten“] Lateinschrift 15-16 Neuen Deutschen Rundschau] Lateinschrift 16 Der Deserteur] Lateinschrift 19 Poldi] Lateinschrift 20 Der Deserteur] Lateinschrift 21 „Drei Musikanten“] Lateinschrift 22 Wien] Lateinschrift 23 Beer-Hofmann] Lateinschrift 29 Robbi] Lateinschrift EMENDATIONEN: 16 17 10 wahr] war 15 „Die drei Musikanten“ (angenommen] „Die drei Musikanten (angenommen 8 Hercegovinische Novellen] HercegovinischeNovellen, Lateinschrift 143 VARIANTEN: 16 18 Die erste Zeit wird es uns sehr knapp gehn] Die erste Zeit wird es uns sehr knapp °gehn° 18-19 ich muss mich mit dem Gedanken vertraut machen] ich muss mich °mit° dem Gedanken vertraut machen 17 24 ins Stocken gerathen sind (?), so] ins Stocken gerathen sind[, so] (?), so 1 in dieser ungeordneten Zeit eine längere] in dieser ungeordneten °Zeit° eine längere 2 geschrieben] geschr[e]ieben 3 wenn er Dir endlich] wenn [Du] er Dir endlich 4-5 Um mir ... hinwegzuhelfen] Um [mich] mir ... hinwegzuhelfen 12 warten sollte. Ob] warten sollte. [Dann:] Ob 12 Ob der Band nicht zu arm wäre] Ob der Band °nicht° zu arm wäre 13 eignet? Welchen Verleger] eignet(,>?) (w>W)elchen Verleger 20 ganz gut gefallen hat und] ganz gut gefallen °hat° und 21 wegen der „Drei Musikanten“] wegen de(n>r) „Drei Musikanten“ 22. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 13. Juli 1902, Sonntag TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Am Rande oben rechts vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1902. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutenant Robert Michel | Innsbruck | Annichgasse 25. Ausgangsstempel: Rodaun 13.7.1902. Eingangsstempel: Innsbruck, xx.7.1902. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. 23. H. v. Hofmannsthal an R. Michel zwischen dem 13. und dem 27. Juli 1902 TEXTTRÄGER: Text ohne Begleitungsbrief und ohne Umschlag. – Textträger: Ein Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung in Kurrentschrift auf Seite 1r und 1v. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. 144 DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: aus inhaltlicher Entsprechung mit Nr. 22 und Nr. 23 ist der Terminus post quem mit dem 13. Juli und der Terminus ante quem mit dem 27. Juli 1902 zu festzulegen. BEMERKUNGEN: 18 5 Der Vater im Felde v. R. Michel] Lateinschrift VARIANTEN: 18 8 nach der Seite der Charakteristik] nach der Seite de(s>r) Charakteristik 14 der banal-spannenden Situation] der (B>b)anal-spannenden Situation 24. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 27. Juli 1902, Sonntag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r und 3v; 4r und 4v leer. Das zweite Blatt ist auf Seite 3r oben in der Mitte mit der Ziffer II gekennzeichnet. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 19 20 7 Innsbruck] Lateinschrift 8 Hugo] Lateinschrift 3 Bie] Lateinschrift 3 Musikanten] Lateinschrift 5 Poldi] Lateinschrift 9 Robbi] Lateinschrift EMENDATIONEN: 19 13 da sein] dasein VARIANTEN: 19 10 Dir für Deine Mühe] Dir für [für] Deine Mühe 17 Verantwortlichkeitsgefühl] Verantwor(l>t)lich(kA>-) | keitsgefühl 145 25. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 30 September 1902, Dienstag TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Handschriftliche Beschriftung durch Gerty v. Hofmannsthal mit Tinte in Lateinschrift. Textseite: Handschriftliche Beschriftung durch Gerty v. Hofmannsthal mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutnant Robert Michel | Innsbruck | Annichgasse 25. Ausgangsstempel: Rodaun, 30.9.1902. Eingangsstempel: 1.10.1902 INNSBRUCK. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ABFASSUNGSORT: aus den Poststempeln erschlossen. 26. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 3. Dezember 1902, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 2r; 1v und 2v sind leer. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen. ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen. BEMERKUNGEN: 20 15 3 XII]. Die arabische Ziffer ist schwer leserlich. Neben dem Datum vermerkt R. Michel die (irrtümliche) Jahresangabe: 1906 27. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Ende 1902 TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v, 2r und 2v leer. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: aus dem Inhalt erschlossen. 146 BEMERKUNGEN: 21 8 Deserteur] Lateinschrift 28. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 13. Januar 1903, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Diktierter Text: Eigenhändige Beschriftung durch Gerty v. Hofmannsthal mit Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung durch Gerty v. Hofmannsthal mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutenant Robert Michel | Innsbruck | Leopoldstrasse 33. Ausgangsstempel: Rodaun, 13.1.xx. Eingangsstempel: Innsbruck, 14.1.1903. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: SW IV, S. 248. BEMERKUNGEN: 21 22 Hugo] Unterschrift in Hofmannsthals Handschrift EMENDATIONEN: 21 16 lernst] lerntst VARIANTEN: 21 12 schmeichelhaft] sch(c>m)eichelhaft 14-15 baldigst nach] baldigst [aA] nach 29. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Brenner, 1. Juli 1903, Mittwoch TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutenant Robert Michel | Innsbruck | Leopoldstrasse«. Ausgangsstempel: Brenner in Tirol, 1.7.1903. Eingangsstempel: Innsbruck, 1. 7.1903. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus den Poststempeln erschlossen. ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen. 147 BEMERKUNGEN: 22 4 1ten July.] Darunter vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1903 30. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 7. August 1903, Freitag TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutenant Robert Michel | Innsbruck | Leopoldstrasse 33. Ausgangsstempel: Kalksburg, 8.8.1903. Eingangsstempel: Innsbruck, 9.8.1903. Auf der Adressseite vermerkt Michel mit Bleistift: über Novelle (erste Fassung) „Die Verhüllte“. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 22 12 Schreibe ... näheres.] senkrecht am Rande geschrieben 31. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 21. August 1903, Freitag TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutenant R. Michel | Innsbruck | Leopoldstrasse 33. Ausgangsstempel: Laxenburg, 22.8.1903. Eingangsstempel: Innsbruck, xx.8.1903. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus den Poststempeln erschlossen. ABFASSUNGSORT: Aus dem Ausgangsstempel erschlossen. BEMERKUNGEN: 22 20 „Welttheater“ ... an Dich.] senkrecht am Rande geschrieben VARIANTEN: 22 15 Ist es Dir] (x>I)st es Dir 16 ich schicke sie] ich schicke (S>s)ie 148 32. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Klenau Rodaun, 8. September 1903, Dienstag TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Bleistift in Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Bleistift in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberleutnant R. Michel | Innsbruck | Leopoldstrasse 33. Die Adresse wurde dann vom Postbeamten durchgestrichen und mit »Schloß Klenau | bei Klattau | Böhmen« richtiggestellt. Ausgangsstempel: Rodaun, 9.9.1903. Erster Eingangsstempel: Innsbruck, 10.8.19. Zweiter Eingangsstempel: Janowitz a. d. Angel, 11.9.1903. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus den Poststempeln erschlossen. ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen. 33. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 10 Oktober 1903, Samstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an: dann 1v, 2r und 2v. Michel vermerkt auf Seite 1r am oberen Rand: „Die Verhüllte“. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutenant R. Michel | Innsbruck | Speckbacherstrasse 20. Ausgangsstempel: Rodaun, 10.xx.1903. Eingangsstempel: xxx, 11.10.xx. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. MICHEL. DRUCKVORLAGE: ORIGINAL. DATIERUNG: Jahr aus dem Ausgangsstempel erschlossen. ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen. 34. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 20. Oktober 1903, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. 149 BEMERKUNGEN: 24 1 Innsbruck] Lateinschrift 2 Hugo] Lateinschrift 11 Mostar] Lateinschrift 17 Wien] Lateinschrift 21 Robby] Lateinschrift VARIANTEN: 24 5 Dich aber um Gotteswillen] Dich [um] aber um Gotteswillen 5 nicht davon abschrecken] nicht °davon° abschrecken 9 warte eine ruhigere Zeit ab und] warte eine ruhigere Zeit °ab° und 9-10 ob ich sie umarbeiten oder beiseite legen soll] ob ich sie umarbeiten [soll] oder beiseite legen soll 11 als verläßlicher Versuchsleser dient] als verläßlicher [Mxxx] °Versuchsleser° dient 17-18 Die Freude, Euch] D(er>ie) [W] Freude, Euch 35. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 2. Dezember 1903, Mittwoch TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Unschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutenant Michel | Innsbruck | Speckbacherstrasse 20. Ausgangsstempel: Rodaun, 2.xx.1903. Eingangsstempel: Innsbruck, 4.12.xx. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus dem Ausgangsstempel erschlossen. BEMERKUNGEN: 24 22 R. 2 XII.] Darunter vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1903 25 15 Robespierre] Lateinschrift VARIANTEN: 24 25 den 29t October] den (30>29)t October 150 36. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 31. März 1904, Donnerstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v; 2r und 2v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 25 17 Innsbruck] Lateinschrift 25 Robby] Lateinschrift VARIANTEN: 25 20-21 daß ich Dir trotz meiner aufrichtigen Freundschaft wohl keinen Trost geben kann] daß °ich° Dir °trotz° meine°r° aufrichtige°n° Freundschaft wohl keinen Trost geben kann 37. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Klenau, 1. September 1904, Donnerstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 26 1 Schloss ... Böhmen] Lateinschrift 19 Innsbrcuck] Lateinschrift 23 Berlin] Lateinschrift 29 Robbi] Lateinschrift VARIANTEN: 26 5-6 daß Du vielleicht meine letzte Karte] daß °Du° vielleicht meine letzte Karte 26-27 wenn ich wieder einmal von Dir selbst etwas über Dich erfahren könnte] wenn °ich° wieder einmal von Dir selbst etwas über Dich [zu] erfahren °könnte° 151 38. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Klenau Lueg, 5. September 1904, Montag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 2r und 1v; 2v leer. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: S. H. | Herrn | Robert Michel | Schloss Klenau | bei Klattau | Böhmen. Ausgangsstempel: St. Gilgen, 6.9.1904. Eingangsstempel: Janowitz a. d. Angel, 7.9.1904. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 27 1 Lueg 5 IX.] Darunter vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1910. Der (irrtümliche) Vermerk ist durchgestrichen worden EMENDATIONEN: 27 9 Landwehrinstructionscurs] Landwehr instructionscurs 9 einberufen] ein berufen 39. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Klenau, 9. September 1904, Freitag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v und 2r; 2v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 27 28 16 Klenau] Lateinschrift 17 Hugo] Lateinschrift 22 Olmütz] Lateinschrift 23 Rodaun] Lateinschrift 24 Venedig] Lateinschrift 24 Innsbruck] Lateinschrift 6 Robby] Lateinschrift 152 40. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 23. Oktober 1904, Sonntag TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Bleistift in Lateinschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Bleistift in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberleutnant Robert Michel | Innsbruck | Speckbacherst. | 20. Ausgangsstempel: Wien, 24.10.1904. Eingangsstempel: Innsbruck, 25.10.1904. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus den Poststempeln erschlossen. 41. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 30. November 1904, Mittwoch TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Am unteren Rande der Textseite vermerkt R. Michel mit Bleistift: über Novelle „Oberleutnant Neviny“. Oben rechts setzt er das (irrtümliche) Jahr: 1906? Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberleutnant Robert Michel | Innsbruck | Templstrasse 2. Ausgangsstempel: Rodaun, 2.12.xx. Eingangsstempel: Innsbruck, 3.XII.1904. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus dem Eingangsstempel erschlossen. BEMERKUNGEN: 28 12 Duse] Lateinschrift EMENDATIONEN: 28 14 denkst Du sie] denkst Du Sie 42. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 14. Februar 1905, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: S. H. | Oberlieutenant Robert Michel | Innsbruck | 153 Infanteriecadettenschule. Ausgangsstempel: Rodaun, 15.2.xx. Eingangsstempel: Innsbruck, 16.2.1905. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: BW II, S. 197. DATIERUNG: Jahr aus dem Eingangsstempel erschlossen. BEMERKUNGEN: 28 18 R. 14 II] Daneben vermerkt Michel: 1900?. Der Vermerk ist aber durchgestrichen, vielleicht von dritter Hand 43. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Klenau Rodaun, 10. August 1905, Donnerstag TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. – Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberleutnant Michel | Schloss Klenau | bei Klattau | Böhmen. Ausgangsstempel: Kalksburg, 10.8.1905. Eingangsstempel: Janowitz a. d. Angel, 11.8.1905. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus den Poststempeln erschlossen. ABFASSUNGSORT: Aus dem Ausgangsstempel erschlossen. 44. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 20. Dezember 1905, Mittwoch TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 29 30 19 Innsbruck] Lateinschrift 20 Hugo] Lateinschrift 21 „Jäger“] Lateinschrift 13 „Schaubühne“] Lateinschrift 14 „Oedipus“] Lateinschrift 154 30 17 „Oberleutnant Bjässnowaschi“] Lateinschrift 18 Bahrs] Lateinschrift 20 „Der Jäger“] Lateinschrift 21-22 „Oberleutnant Neviny“] Lateinschrift 22 „Neviny“] Lateinschrift 22 Fischer] Lateinschrift 22 N. R.] Lateinschrift 24 Poldi] Lateinschrift 24 Eberhard] Lateinschrift 25 Poldi] Lateinschrift 29 Robby] Lateinschrift EMENDATIONEN: 30 3 behältst] behälst VARIANTEN: 30 1 Erinnerung an] Erinnerung [fur] an 3 als daß] als da(ss>ß) 5 Du sollst] Du s(e>o)llst 5 aus diesen Zeilen] aus diesen Z(i>e)ilen 8 stehst Du mir bei mit Rat und Tat] stehst Du mir bei (i>m)it Rat und Tat 11 Zeit in Beschlag nehmen] Zeit [mit] °in° Beschlag nehmen 12 schon aus der Ferne] schon [von] aus der Ferne 23 Novellen. Eine Entscheidung] (1) Novellen. (bie>Eine) Entscheidung (2) [(bie>Eine)] °Eine° Entscheidung 24 Eberhard] Eberhar(t>d) 25 Aber der große Poldi ärgert] Aber der große Poldi [aber] ärgert 45. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 2. Januar 1906, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt und ein halbiertes Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 2v an, dann: 1r, 1v, 2r, 3r und 3v. Das zweite (halbe) Doppelblatt ist auf Seite 3r oben in der Mitte mit der Ziffer: 2. gekennzeichnet. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. 155 Adresse: Herrn Oberleutnant Robert Michel | Innsbruck | Infanterie Cadetten Schule. Ausgangsstempel: Liesing, 2.1.1906. Kein Eingangsstempel. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 31 4 es der Fall, wenn man die bloße] es der Fall, wenn man die bloße 11 Stück und las es sogleich] Darüber vermerkt Michel mit Bleistift: Das unveröffentlichte Drama „Der Jäger“ 30 reizvoll] R. Michel, dem das Wort schwer leserlich vorkam, schreibt es darüber in seiner Handschrift (mit Bleistift) neu EMENDATIONEN: 31 21 meinst, nämlich:] meinst, namlich: 26 ihre Relationen zueinander] ihre Relationen zu einander VARIANTEN: 31 32 11 nahm das Stück] nahm das [Buch] °Stück° 12 in einem Zug] in einem [Stx] Zug 15 Als der schwerste Fehler] Als [das] der schwerste Fehler 2 mit ein paar Worten. (XVIII Spöttelgasse 7.)] mit ein paar Worten. °(XVIII Spöttelgasse 7.)° Eigentlich oberhalb der Zeile eingefügt und nicht nach Satzende 46. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, zwischen 2. und 8. Januar 1906 In einem Brief Arthur Schnitzlers an H. v. Hofmannsthal vom 2. Januar 1906 TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Mitteilung auf einem handschriftlichen Brief Arthur Schnitzlers an den Schreibenden. Ein Doppelblatt. Hofmannsthals eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift befindet sich auf der oberen Hälfte der Seite 2v. 156 Schnitzlers Brief an Hofmannsthal: »[Gedruckter Briefkopf: Dr. Arthur Schnitzler Wien, XVIII. Spoettelgasse 7.] 2. 1. 905 [eigentlich: 1906] lieber Hugo, das Stück von Michel hab ich gelesen. Der Einfall ist immerhin merkwürdig; die Durchführung meines Erachtens von so völliger Unzulänglichkeit, dass auch durch Aenderung irgendwelcher Art nichts zu erreichen wäre. Vielleicht dass es Michel gelänge, novellistisch die tragische Anekdote des seltsamen Förstersohnes herauszukriegen, die er hier dialogisch auszudrücken versucht hat. – Von Brahm hab ich heut einen Brief erhalten, in dem er sich sehr entzückt über Ihren ersten Akt äußert. Was würde er sagen, wenn die mürbe Königin erscheint! Herzlich Ihr A. Was soll mit dem Michelschen Product erfolgen? An Sie zurück?« Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberlieutenant | R. Michel | Innsbruck | Infant. Cadetten Schule. Ausgangsstempel: Wien, xx.xx.xx. Eingangsstempel: Innsbruck, 8.I.1906 ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ABFASSUNGSORT: aus dem Umstand erschlossen, dass der Brief in Wien aufgegeben wurde. DATIERUNG: Genauer Tag nicht festzustellen. Den Terminus post quem stellt Schnitzlers Datierung, den Terminus ante quem der Eingangsstempel dar. 47. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 24. Februar 1906, Samstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt, Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 32 14 Innsbruck] Lateinschrift 15 Hugo] Lateinschrift 157 32 33 21 Ödipus] Lateinschrift 22 Jokaste] Lateinschrift 23 Kreon] Lateinschrift 2 Ödipus] Lateinschrift 8 „Bjässnowaschi“ ] Lateinschrift 12 Jarno] Lateinschrift 14 „Oberleutnant Neviny“] Lateinschrift 14 Neuen Rundschau] Lateinschrift 15 Österreichischen Rundschau] Lateinschrift 16 Verhüllte] Lateinschrift 17 Neviny] Lateinschrift 17 Fischer] Lateinschrift 19 Langen] Lateinschrift 22 Ödipus] Lateinschrift 24 Robby] Lateinschrift EMENDATIONEN: 33 4 Reinhardts] Reinhards, in Lateinschrift 15 eine kürzere ältere Novelle] ein kürzere ältere Novelle VARIANTEN: 32 33 22 die Königin Jokaste] die Königi(m>n) Jokaste 23-25 Und die Sprache ... wieder bestätigt.] °Und die Sprache ... wieder bestätigt.° 7 erscheinen, mit einem] erscheinen, [d] mit einem 10 Das erste Heft] D(ie>as) erste Heft der 48. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 3. Februar 1907, Sonntag Brief mit Umschlag. – Brief: Zwei Einzelblätter. Maschinenschriftliche Beschriftung (vermutlich diktiert) mit eigenhändigen Korrekturen mit Tinte in Lateinschrift. Text befindet sich auf den Seiten 1r und 2r; 1v und 2v leer. Am Rande der Seite 1r vermerkt R. Michel mit Bleistift: „Der Jäger“. Adressseite des Umschlags: Maschinenschriftliche Beschriftung. Adresse: Herrn | Oberlieutenant | M i c h e l | I N N S B R U C K | k. k. InfanterieCadettenschule. Ausgangsstempel: Rodaun, 158 3.3.07. Öffnungsseite des Umschlags: Eigenhändige Beschriftung in Lateinschrift: Hofmannsthal | Rodaun. Kein Ausgangsstempel. Eingangsstempel: Innsbruck, 4.3.07 ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 34 25 P.S. Bei nächstem ... Deines Bandes.] Eigenhändig in Kurrentschrift nachgetragen EMENDATIONEN: 33 29 seinem Ziel zu.] seinem Ziel zu.. VARIANTEN: 33 34 27 Poldy hat mir] Poldy (H>h)at mir 28 sicherlich, rein technisch] sicherlich°,° rein technisch 28 jetzt] (z>j)etzt 9 rein technisch gesprochen] rein technisch gesprochen°,° 2-3 wünschenswert (“Liebelei” ... Stück).] wünschenswert(.>()“Liebelei” ... Stück(.>).) 3 Jetzt aber] Jetzt aber°,° 6 Schritte Mühe] Schritte[,] Mühe 9 diesem Affect] diese(n>m) Affect 9-10 (das steht hundert gegen eins)] °(°das steht hundert gegen eins°)° 10 durch Lachen] durch (l>L)achen 12 hervorwagen] hervor(r>w)agen 13 reell gemeinten] reel°l° gemeinten 14 zu bewegen wären] zu bewegen w(erd>är)en 15 fühlte, auffordern] fühlte, [zureden] auffordern 16 in diesem Versuch] in die9sem Versuch 18 Pathetischen] (p>P)athetischen 18 des Bewegten] d°e°s Bewegten 24 Dein Hugo] Dein (Hugo>Hugo), zuerst maschinen- dann handschriftlich 159 49. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 8. März 1907, Freitag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Vier Doppelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1ran, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r, 4v, 5r, 5v, 6r, 6v, 7r, 7v und 8r; 8v leer. Das zweite, dritte und vierte Blatt sind auf den Seiten 3r, 5r, 7r, oben in der Mitte, jeweils mit der Ziffer: 2., 3., 4. gekennzeichnet. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 34 26 Innsbruck ... Brennerstr. 5] Lateinschrift 35 1 Bahrs] Lateinschrift 6 „Oberleutnant Bjässnowaschi“] Lateinschrift 8 Fischer] Lateinschrift 13 Poldy] Lateinschrift 13-14 Schiller ... Ibsen etc.] Lateinschrift 17 Fischer] Lateinschrift 24 „Der steinerne Mann“] Lateinschrift 27 „Neviny“]Lateinschrift 5 Hearn] Lateinschrift 7 etc.] Lateinschrift 19 das Bifinden] sic 23 Robby] Lateinschrift 36 37 EMENDATIONEN: 36 30 Nachricht] Nahricht, siehe unten 37 4-5 Dein Eintreten für Hearn hatte.)] Dein Eintreten für Hearn hatte) VARIANTEN: 34, 28-35, 1 Ein ungünstiges Urteil ... ist mir lieber als so manches Lob] Ein °ungünstiges° Urteil ... ist mir lieber als °so manches° Lob 35 1 (etwa das Lob Bahrs für dieses Stück.)] (etwa das Lob Bahrs[)] für dieses Stück.) 2-3 ich bin zum Umarbeiten mehr durch mein Bedürfnis getrieben worden,] ich [hab] °bin° zum Umarbeiten mehr durch [das] °mein° Bedürfnis getrieben °worden°, 160 35 9 vervielfältigen] ver[fi]vielfältigen 16 eine sehr umständliche] eine sehr [U] umständliche 21 zu nichts Recht komme] zu nichts Recht[x] komme 21-22 einige halbe Tage der Woche] einige halbe Tage der (TA>W)oche 23 Aber im vorigen Sommer] (1) Aber (heuer) im Sommer (2) Aber °v° ([heuer]) im Sommer (3) Aber [°v°] ([heuer]) im °vorigen° Sommer 23-24 unter welchen Bedingungen nur ich gut arbeiten könnte] unter welchen Bedingungen °nur° ich gut arbeiten könnte 36 27 vielleicht ausgesetzt habe] vielleicht ausgesetzt °habe° 30 Freilich hätte ich mir im Laufe] Freilich hätte ich °mir° im Laufe 32 Daß ich beides nicht konnte] Da(s>ß) ich beides nicht konnte 7 und Wirkens] (um>und) Wirken°s° 8 Die Möglichkeit zu einem solchen] Die Möglichkeit zu [s] einem solchen 8-9 das Erscheinen eines Bandes meiner Prosa] das Erscheinen °eines° Band°es° meiner Prosa 37 10 daß ich] da(ss>ß) ich 13 mit Beispielen, wie] mit [den] Beispielen, wie 17 Und vor anderthalb Jahren] Und [seit] vor anderthalb Jahren 18-19 seither verschiebt er es aber immer] seither verschiebt °er es° aber immer 22 den beabsichtigten Schritt] den beabsichtig[xA]ten Schritt 25 begonnen habe] begonnen ha(tt>b)e 30 Nachricht] Na(x>h)richt, emendiert 32 in Zeitungen, die ich hier] in Zeitungen, die ich (n>h)ie°r° 33 in einem Buch viel zugänglicher] in einem °Buch° viel zugänglicher 1 und doch kennen] und doch k(o>e)nnen 38 nicht so tief gehn wie] nicht so tief gehn[,] wie 8 jene Novelle von dem Löwenbändiger] jene Novelle[n] von dem Löwenbändiger 10 haben sollte, die wissenswerten Aufklärungen] haben sollte, [und] die wissenswerten Aufklärungen 13-14 zurückkommen werde] zurückkommen werde[n] 161 37 14 worüber ich gerade Dich so gerne sprechen höre.] worüber ich gerade Dich so gerne °sprechen° [an]höre. 15 Nur] Nu(n>r) 50. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 15. März 1907, Freitag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche Beschriftung (vermutlich diktiert) mit eigenhändigen Korrekturen mit Tinte in Lateinschrift. Text befindet sich auf der Seite 1r; 1v leer. Umschlag: Maschinenschriftliche Beschriftung. Adresse: Herrn | Oberlieutenant | Robert M i c h e l | I N N S B R U C K | Brennerstrasse 5. Ausgangsstempel: Rodaun, xx.xx.1907. Eingangsstempel unleserlich. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. EMENDATIONEN: 38 5 5-600 Kr] 5-600Kr 7 ihn ersucht] ihm ersucht 16 anonym] annonym 13 Hugo] Handschriftlich unterschrieben VARIANTEN: 38 15 Boulevarddramatischem] (b>B)oulevard9(D>d)ramatischem 51. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 17. März 1907, Sonntag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann 1v, 2r, 2v, 3r und 3v; 4r, 4v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 38 18 Innsbruck ... Brennerstr.] Lateinschrift 19 Hugo] Lateinschrift 162 39 12 Fischer] Lateinschrift 16 Poldys] Lateinschrift 20 Burian] Lateinschrift 22 Poldy] Lateinschrift 27 Robby] Lateinschrift VARIANTEN: 38 22 aufopferungsvolle] au(x>f)opferungsvolle 39 2-3 reicht das gegenwärtig nicht] reicht das °gegenwärtig° nicht 3-4 zur Unabhängigkeit gelangen] zu(x>r) [Frei] Unabhängigkeit gelangen 7 Auch der Stundenplan] Auch [die] der Stundenplan 11 die ich gut zu nützen gedenke] die °ich° gut zu nützen gedenke 18 Als wir nun bei seinem Besuch] Als [ich] wir nun bei seinem Besuch 52. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, zwischen 19. und 21. März 1907 In einem Brief Samuel Fischers an H. v. Hofmannsthal vom 19. März 1907 TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Mitteilung auf einem maschinenschriftlichen Brief Samuel Fischers an den Schreibenden. Ein Doppelblatt. Hofmannsthals eigenhändige Beschriftung mit Bleistift in Lateinschrift befindet sich zwischen Datum und Anrede. Brief Fischers lautet: »[Gedruckter Briefkopf: S. FISCHER, VERLAG, BERLIN W., BÜLOWSTR.90 BERLIN W., DEN] 19. März 07 Sehr geehrter Herr von Hofmannsthal, ich übersende Ihnen mitfolgend den soeben eingetroffenen Vertrag aus England. Ich füge eine Übersetzung hinzu, mit Correctur derjenigen Stellen, die ich im Interesse einer grösseren Klarheit und Sicherheit verändert habe. Bitte äussern Sie sich darüber, ob der Vertrag in der vorliegenden Gestalt abgeschlossen werden kann. Die Engländer drängen jetzt plötzlich auf Abschluss des Vertrages, sie haben sogar das Geld telegraphisch angeboten, ich möchte es aber nicht annehmen, bevor Sie den Vertrag nicht gesehen und gutgeheissen haben. Den Passus wegen Ihrer Beteiligung an der Buchausgabe haben die Vertreter von Mrs. Campbell aus dem Vertrag ganz weggelassen, wie sie schreiben, in folge der Correspondenz zwischen Ihnen und Mr. Symons. Ich nehme an, dass Sie mit Mr. Symons einig sind und dass diese Vereinbarungen nunmehr in diesem Vertrage entbehrlich sind. Ich übersende Ihnen anliegend die erste Correctur des Prospekts zur Einsichtnahme. Falls Sie irgend welche Wünsche haben, bitte ich um Nachricht. Von der Angabe der Spezialtitel für jeden Band habe ich Abstand genommen, da beim ersten und letzten Band die Buchtitel mit dem Inhalt der Bände identisch wären. Da es sich um ein Sammelwerk handelt, 163 genügt es vollständig, wenn Titel, Umschlag und Einband für jeden Band gleichmässig lauten: Hugo von Hofmannsthal: Die prosaischen Schriften, Gesammelt, Band I, Band II, Band III, Band IV. Bezüglich des Novellenbandes von Robert Michel hat bisher die Auswahl der Novellen für den Band Schwierigkeiten gemacht (Herr Michel hat uns eine grössere Anzahl von Novellen zur Auswahl geschickt). Wir sind jetzt mit der Feststellung des Bandes beschäftigt, sein Novellenbuch wird, wie ich es ihm versprochen habe, im Frühjahr erscheinen. Mit besten Grüssen Ihr ergebener [handschriftlich:] S. Fischer« Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberleut. Robert Michel | Innsbruck | Brennerstrasse | 5. Ausgangsstempel: Rodaun, 21.xx.07. Eingangsstempel: Innsbruck, 22.3.1907. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Terminus post quem ist S. Fischers Datierung (19.3.1907), Terminus ante quem ist das Datum auf dem Ausgangsstempel (21.3.1907). ABFASSUNGSORT: aus den Ausgangsstempel erschlossen. 53. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 22. Mai 1907, Mittwoch TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seit 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 40 1 Innsbruck] Lateinschrift 2 Brennerstr.] Lateinschrift 3 Hugo] Lateinschrift 7 Wien] Lateinschrift 10 Rodaun] Lateinschrift 15 Robby] Lateinschrift VARIANTEN: 40 5 eine große Freude] eine große Fre(mxA>ud)e 8 Ich gedenke] Ich ged(a>e)nke 164 40 11 gediehn ist] [fertig] gediehn ist 12 unternehme] un(x>t)ernehme 54. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Lido di Venezia, zweite Hälfte des Juni 1907 TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf Seite 2v (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 2v an, dann: 1r; 1v und 2r leer. Auf Seite 2v vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1907. Briefkopf: » GRAND HÔTEL DES BAINS LIDO-VENISE Bild [Bild] SOCIETE DES BAINS ET DES HO TEL Propriétaire „A. TEPERINO“ Directeur de l’Hôtel Lido (Venise) 190 « ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: aus dem Inhalt erschlossen. BEMERKUNGEN: 40 17 Veränderung in § 9] arabische Zahl schwer leserlich, vielleicht auch: 4 EMENDATIONEN: 41 2 hast. (Sobald es ... meine ich.)] hast. (sobald es ... meine ich.) 3 PS. PS.] PS PS. VARIANTEN: 41 3 PS. PS. Ich kanns ... zu sonderbar aus.] Mit Bleistift nachträglich dazugeschrieben 55. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Klenau, 19. August 1907, Montag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. 165 ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 41 42 4 Klenau bei Klattau, Böhmen] Lateinschrift 7 Prosaischen Schriften] Lateinschrift 18 Berlin] Lateinschrift 20 Innsbruck] Lateinschrift 23 Der steinerne Mann] Lateinschrift 24 Poldy] Lateinschrift 3 Fischer] Lateinschrift 4 Neue Wiener Tagblatt] Lateinschrift 6-7 Mit freundlichen ... Robby] Auf Seite 1r unter einem Trennungsstrich nachgetragen 7 Robby] Lateinschrift EMENDATIONEN: 41 20-21 allzu gerne] allzugerne VARIANTEN: 41 14 nur auf Deine prosaischen] nur auf Deine [Deine] | prosaischen 15 so wäre es] so [würde] wäre es 19 wieder die Gewißheit] wieder °die° Gewißheit 29 ganz spontan] ganz s(t>p)ontan 56. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 10. Oktober 1907, Donnerstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1ran, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r und 4v. Das zweite Blatt ist auf Seite 3r oben, in der Mitte, mit der Ziffer: II. gekennzeichnet. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 42 8 Innsbruck] Lateinschrift 9 Brennerstr.] Lateinschrift 10 Hugo] Lateinschrift 166 42 11-12 „Der steinerne Mann“] Lateinschrift 43 22 Neuen Rundschau] Lateinschrift 24 Fischer] Lateinschrift 27 Bjässnowaschi] Lateinschrift 28 Deutsche Theater Berlin] Lateinschrift 30 Raimundtheater] Lateinschrift 11 Robby] Lateinschrift 44 VARIANTEN: 42 11 ob es Dir jetzt möglich wäre] ob °es° Dir jetzt möglich wäre 19-20 sah ich, daß nach dem ersten] sah ich, daß [ich] nach dem ersten 21 die Streichung verschiedener] die Streichung [des] verschiedener 24 nach denen ich mich ... gezwungen sah] nach denen ich mich ... gezwungen °sah° 43 26-27 nichtig zu machen] nichtig °zu° machen 27 solche Sachen vor: Beschuldigen] solche Sachen vor: [Vorver] Beschuldigen 28 ein Protokoll über] ein Protokoll [verfaßt] über 6 zu entheben bin (Sonntag).] zu entheben bin(.> ()Sonntag). 16 das Minus an Materiellem ausgleichen] das Minus an (m>M)ateriellem [Au] ausgleichen 44 27-28 Um ... interessiert sich sogar] Um ... interessiert °sich° sogar 28 das Deutsche Theater Berlin] das Deutsche [Berlin] Theater Berlin 32 es ist eben] es °ist° eben 6-7 es auf der Post mit der nötigen Versicherung zu behandeln] es [mit] auf der Post mit der nötigen Versicherung zu behandeln 57. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 14. Oktober 1907, Montag TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Oberleutnant | Robert Michel | Innsbruck | Brennerstrasse | 5. Ausgangsstempel: Rodaun, xx.xx.xx. Eingangsstempel: Innsbruck, 10.19.1907. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszug in: SW XX, S. 231. 167 ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen. 58. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 20. und 21. Oktober 1907, Sonntag und Montag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text befindet sich auf Seite 1r und 2r. Auf Seite 2v, unten: Zusatz von der Hand Hofmannsthals an Leopold von Andrian, dem der Brief nachgeschickt wurde: lieber guter Poldy Wie Du aus umstehendem siehst ist die Angelegenheit schon entschieden und wie es scheint in milder Weise. Ich freue mich auf Dich. Dein Hugo. ÜBERLIEFERUNG: DLA, NL L. v. Andrian. DRUCKVORLAGE: Original. VARIANTEN: 45 1 wenn mir die Verhältnisse] wenn [d] mir die Verhältnisse 10 wann ich Dich besuchen kann] wann ich Dich besuchen k(x>a)nn 59. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Mostar Rodaun, 19. Dezember 1907, Donnerstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche Beschriftung (vermutlich diktiert) auf der Seite 1r. Am Rande vermerkt Michel mit Bleistift: „Der steinerne Mann“. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn k. u. k. Oberleutnant | Robert Michel | Mostar | Hercegovina. Ausgangsstempel: Wien, 19.12.1907. Eingangsstempel: Mostar, 21.12.1907. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 46 4-5 Dein Hugo] Unterschrift eigenhändig hinzugefügt, mit Tinte in Lateinschrift EMENDATIONEN: 45 28 Alfred Gold] Alfred Goll 168 60. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Mostar Rodaun, 5. April 1908, Sonntag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche Beschriftung (vermutlich diktiert) auf der Seite 1r, mit eigenhändigen Korrekturen mit Tinte in Lateinschrift versehen. Am Rande vermerkt Michel mit Bleistift: „Mejrima“. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: oben links: recomm, dann: Herrn Oberleutnant | Robert Michel | Mostar | Hercegovina. Ausgangsstempel: Rodaun, xx.xx.xx. Eingangsstempel: Mostar, 7.4.1908. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 46 29-30 Herzlich dein Hugo.] Gruß und Unterschrift sind handschriftlich EMENDATIONEN: 46 13-14 An diesen beiden ... Theatern] An diesen beiden ... Theater 19 zusammen mit] zusammen mir 20 ganz todt gemacht worden ist] ganz tod gemacht worden ist 24 geschickte und unternehmungslustige Dirctoren] geschickte un unternehmungslustige Dirctoren VARIANTEN: 46 47 15 alles todt] alles tod°t° 19 „Thor und Tod“] °„°Thor und Tod°“° 25-26 an den ich ... schreiben könnte] an de(m>n) ich ... schreiben könnte 28 Zobeltitz] °Z°(Z>o)beltitz 1-2 Schreib einmal … gereist] Das Postskriptum wurde nachträglich auf 1v senkrecht oben links hinzugefügt 61. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 21. November 1908, Samstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann 1v, 2r und 2v. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. 169 BEMERKUNGEN: 47 48 3 Innsbruck ... Brennerstr.] Lateinschrift 4 Hugo] Lateinschrift 5 Zobeltitz] Lateinschrift 11 Innsbruck] Lateinschrift 12 Klenau] Lateinschrift 12 Karlsbad] Lateinschrift 13 Prag] Lateinschrift 16 Angelo-Neumann] Lateinschrift 16 Paul Eger] Lateinschrift 18 Mejrima] Lateinschrift 19 Vom Podvelež] Lateinschrift 22 Fischer] Lateinschrift 28 Prag] Lateinschrift 2 Neue Rundschau] Lateinschrift 12 Robby] Lateinschrift VARIANTEN: 47 48 20 vom Prager Theater ... angenommen] °vom° Prager Theater ... angenommen 26 der die Annexion Bosniens] der °die° Annexion Bosniens 6 einstellen sollte] einstellen (w>s)ollte 6 daß ich] da(nk>ß) ich 8 von Dir ein neues Stück aufgeführt] von Dir ein neues Stück [von Dir] aufgeführt 62. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 2. März 1909, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Zwei Einzelblätter. Maschinenschriftliche Beschriftung (vermutlich diktiert) auf den Seiten 1r und 2r; 1v und 2v sind leer. Am Rande der Seite 1r vermerkt R. Michel mit Bleistift: „Mejrima“. Umschlag: Maschinenschriftliche Beschriftung. Adresse: Herrn | Oberlieutenant | Robert M i c h e l | I N N S B R U C K | Brennerstrasse 5. Ausgangsstempel: Rodaun, xx.xx.xx. Eingangsstempel: Innsbruck, 3.3.1909. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszug in: SW XI, S. 771. 170 BEMERKUNGEN: 48 13 Rodaun 2 III 09.] Eigenhändig EMENDATIONEN: 48 22 die Drucklegung des Dramas] die Drucklegung des Drama 49 11 vorschwebt] vorschebt 16 Dein Drama] Dei Drama 17 paketweise] Paketweise 63. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 4. März 1909, Donnerstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt und ein halbiertes Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r und 3v. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 49 50 25 Innsbruck ... Brennerstr.] Lateinschrift 26 Hugo] Lateinschrift 29 Fischer] Lateinschrift 1 Berlin] Lateinschrift 1 Heimann] Lateinschrift 2 Fischer] Lateinschrift 2 Mejrima] Lateinschrift 7 Bahr] Lateinschrift 9 Bahr] Lateinschrift 9 Dalmatienbuches] Lateinschrift 9 Salten] Lateinschrift 13 Heimann] Lateinschrift 15 Fischer] Lateinschrift 17 Zobeltitz] Lateinschrift 27 Neue Rundschau] Lateinschrift 27 Fischer] Lateinschrift 2 Österr. R.] Lateinschrift 171 50 28 „Morgen“] Lateinschrift 34 Florindos] Lateinschrift 3 Robby] Lateinschrift VARIANTEN: 50 4 Unrecht hatte] (u>U)nrecht hatte 10 sein Gesamturteil erfuhr ich auch nicht.] [dessen] °sein° Gesamturteil °erfuhr° ich auch nicht [erfuhr]. 11 aber für Deine Beurteilung] aber für Dein°e° [Urteil] °Beurteilung° 18-19 nacheinander vier verschiedene Beiträge] nacheinander °vier° verschiedene Beiträge 32 Die Nachricht ... kommt mir wie die Nachricht] (1) Die Nachricht ... kommt wi(x>e) die Nachricht (2) Die Nachricht ... kommt °mir° wie die Nachricht 64. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 6. Juli 1909, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Drei Doppelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r, 4v, 5r, 5v, und 6r; 6v leer. Das zweite und dritte Blatt sind jeweils auf Seite 3r und 5r oben in der Mitte mit der Ziffer: 2 und 3 gekennzeichnet. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 51 52 4 Innsbruck ... Brennerstr.] Lateinschrift 5 Hugo] Lateinschrift 6 S. D.] Lateinschrift 6 Schröders] Lateinschrift 10 Adalbert] Lateinschrift 12 Klenau] Lateinschrift 14 Klenau] Lateinschrift 19 Klenau] Lateinschrift 2 Poldy] Lateinschrift 9 Poldy] Lateinschrift 172 52 53 12 Mejrima] Lateinschrift 13 Bahr] Lateinschrift 13 Mejrima] Lateinschrift 17 Prag] Lateinschrift 22 Mostarbuch] Lateinschrift 26 S. Fischer] Lateinschrift 33 Die Narenta, Die Radobolje, Die Alte Brücke, Friedhöfe] Lateinschrift 14 Robby] Lateinschrift EMENDATIONEN: 51 52 7 danach] danah 7-8 wieder einmal] viedereinmal 27 viele Kleine] viel kleine 32-33 Absätze (besonders in den Kapiteln: Die Narenta] Absätze. (besonders in den Kapiteln (Die Narenta VARIANTEN: 51 7 vor meine Augen kam] vor meine Augen ka(um>m) 7 sehne mich danach,] sehne mich dana(x>h), emendiert, siehe oben 7-8 wieder einmal] (xxx in>vieder)°einmal°, emendiert, siehe oben 14 gewohnt war, den Aufenthalt] (1) gewohnt war, diese Zeit als (2) gewohnt war, (diese>den) (Zeit als>Aufenth) (3) gewohnt war, [(diese>den) (Zeit als>Aufenth)] den Aufenthalt 20 zwischen alten dicken Mauern] (1) zwischen alten dicken (xxx>MauA) (2) zwischen alten dicken [(xxx>MauA)] Mauern 52 53 24 hie und da] hie °und° da 9-10 aber bis heute weiß ich nicht] aber bis [jetzt] °heute° weiß ich nicht 19 Katalog mit der Jahreszahl] Katalog [für] mit der Jahreszahl 23 in der letzten Zeit viel Freude] in der letzten °Zeit° viel Freude 23 weil ich gesehn hatte,] weil ich gesehn ha(b>t)°te°, 31-32 an vielen Stellen wischte ich] an vielen Stellen [b] wischte ich 33 Die Radobolje] (d>D)ie Radobolje 7 Aktivmonate vorher zu dienen] Aktivmonate °vorher° zu dienen 173 65. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 2. Dezember 1910, Freitag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Eine Karte. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Robert Michel | Wien | XIII 7. Ausgangsstempel: Wien, 2.12.1910. Kein Eingangsstempel. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 53 15 Rodaun 2 XII.] Lateinschrift. Daneben vermerkt Michel mit Bleistift: 1910 26 Ich würde Dich (Euch) von ½ 4 an erwarten.] Senkrecht, am linken Rande von Seite 1v geschrieben EMENDATIONEN: 53 18 obwohl es ihrer ... nicht viele sind] obwohl es Ihrer ... nicht viele sind 21 täglich] taglich 66. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Semmering, 13. Dezember 1910, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf Seite 1r (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 2v und senkecht auf 1v; 2r ist leer. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Ro<bert Michel> | Wien | XIII 7. Ausgangsstempel: Semmering, xx.xx.xx. Kein Eingangsstempel. Briefkopf: » Südbahn - Hotel SEMMERING bei Wien 1000 Meter über dem Meere Sommerund WinterKurort ersten Ranges Größter, vornehmster Wintersportplatz Österreichs Bild Telegramm- und Briefadresse Südbahnhotel Semmering. - Telefon: Semmering 5. - « 174 ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 54 1 13 XII.] Daneben vermerkt Michel mit Bleistift: 1910 67. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, Mitte April 1911 TEXTTRÄGER: Visitenkarte mit dem gedruckten Text »Hugo von Hofmannsthal«. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift, ausschließlich auf der Textseite. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Ostersonntag fiel im Jahre 1911 auf den 16. April. 68. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 16. Dezember 1911, Samstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Eine Karte. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Robert Michel | Wien | XIII 7 Hauptstrasse. Ausgangsstempel: Rodaun 16.12.1911. Eingangsstempel unleserlich. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: aus dem Ausgangsstempel erschlossen. 69. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 20. März 1912, Mittwoch TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Eine Karte. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Robert Michel | Wien | XIII 7 Hietzingerhauptstrasse 105. Ausgangsstempel (muss irrtümlich gesetzt worden sein): Rodaun, 30.3.12. Eingangsstempel: Wien, 21.3.12. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. 175 DRUCKVORLAGE: Original. 70. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Semmering, 14. Juni 1913, Samstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf Seite 1r (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Robert Michel | Wien | XIII 7, dann unten links: Hofmannsthal. Auf der Adressseite vermerkt R. Michel mit Bleistift: Bezieht sich auf den Roman „Häuser an der Džamija“. Ausgangsstempel: Semmering, 14.6.1913. Kein Eingangsstempel. Briefkopf: » Bild SÜDBAHN-HOTEL SEMMERING BEI WIEN ERSTES HOTEL m. 350 ZIMMERN, GESCHÜTZTE, SCHÖNSTE U: KLIMATISCH GÜNSTIGSTE LAGE AM SEMMERING MIT AUSSICHT AUF RAX, SCHNEEBERG 1000 M. ÜBER DEM MEERE. SOMMER- UND WINTERKURORT ERSTEN RANGES GRÖSSTER UND VORNEHMSTER WINTERSPORTPLATZ EISENBAHNLINIE ETC. K.K. HAUPTPOST, TELEGRAPHEN ÖSTERREICHS. 2 STUNDEN EISENBAHNFAHRT U. TELEPHONAMT IM HOTEL VON WIEN UND GRAZ TELEGR. u. BRIEF-ADR: SÜDBAHNHOTEL SEMMERING, TELEPHON SEMMERING 5. Semmering, am…………………… « ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus dem Ausgangsstempel erschlossen. BEMERKUNGEN: 56 1 14. VI] Daneben vermerkt Michel mit Tinte: (1913) 9 Zutrauen] R. Michel, der das Wort schwer leserlich fand, glossiert es, indem er es oberhalb der Schrift Hofmannsthals in seiner Handschrift (mit Bleistift) neu schreibt EMENDATIONEN: 56 6 das Schlangenabenteuer] der Schlangenabenteuer 176 56 11-12 fühle ich in Dir (und nun ... den Dichter] fühle ich in (und nun ... den Dichter, auch R. Michel ergänzt mit Bleistift das fehlende Wort VARIANTEN: 56 17 an Benedikt oder wen immer] an Benedikt [ans] oder wen immer 19 Dienstag, oder Mittwoch] Dienstag, [ein] °oder° Mittwoch 71. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Wien, 15. Juni 1913, Sonntag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v; 2r und 2v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen. BEMERKUNGEN: 57 2 Hugo] Lateischrift 7 Fischer] Lateischrift 9 Poldy] Lateischrift 11 Aussee] Lateischrift 15 Robert] Lateischrift VARIANTEN: 57 11 wird er nach Aussee] wird (x>e)r nach Aussee 72. H. v. Hofmannsthal an Robert Michel in Wien Bad Aussee, 15. Juli 1913, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Eine Karte. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Robert Michel | Wien | XIII 7. Ausgangsstempel: Bad Aussee, 10.7.1913. Kein Eingangsstempel. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus dem Ausgangsstempel erschlossen. 177 BEMERKUNGEN: 57 26 hinweisen kann. Herzlich Dein Hugo] Senkrecht am Rande der Seite 1v geschrieben EMENDATIONEN: 57 18 hier zu finden] hierzufinden 26 Concurrenzanträge] Concurrenz anträge 73. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Wien, 27. September 1913, Samstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Ein Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 58 1 Wien] Lateinschrift 2 Hugo] Lateinschrift 10 Poldys] Lateinschrift 14 Rosenbaum] Lateinschrift 15 Thiemig] Lateinschrift 16 N. Fr. Pr.] Lateinschrift 20 Robert] Lateinschrift VARIANTEN: 58 5 bühnenwirksam] bühnenwirk(x>s)am 9 daß Du auf Reisen] daß °Du° auf Reisen 16 trotz] t(zA>r)otz 74. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien München, 30. September 1913, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf Seite 2v (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 2v an, dann: 1r und 1v; 2r leer. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in 178 Lateinschrift. Oben: einschreiben! Adresse: Herrn Hauptmann | Robert Michel | Wien | XIII 7. Keine Stempel. Briefkopf: » HOTEL MARIENBAD MÜNCHEN. « ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 58 21 30 IX.] Daneben vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1913 23 Aber dein Stück] Über der Zeile vermerkt R. Michel mit Bleistift: „Der weiße und der schwarze Beg“ VARIANTEN: 58 21 30 IX.] (2>3)0 IX. 75. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 6. Oktober 1913, Montag TEXTTRÄGER: Korrespondenzkarte. Textseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Adressseite: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann | Robert Michel | Wien | XIX Kaasgraben. Ausgangsstempel: Rodaun, 6.xx.x3. Kein Eingangsstempel. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Monat und Jahr aus dem Inhalt, Tag aus dem Poststempel erschlossen. BEMERKUNGEN: 59 9 Benedikt] Lateinschrift 76. H. v. Hofmannsthal an R. Michel München, 10. Oktober 1913, Freitag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf Seite 2v (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 2v an, dann: 1r, 1v und 2r. 179 Briefkopf: » HOTEL MARIENBAD MÜNCHEN. « ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen. BEMERKUNGEN: 59 16 10 X.] Daneben vermerkt R. Michel mit Bleistift die irrtümliche Jahresangabe: 1911. Ebenso notiert er zwischen Datum und Anschrift: „Der weiße und der schwarzer Beg“ VARIANTEN: 60 1 auf dem Zauber] auf dem (s>Z)auber 77. R. Michel an H. v. Hofmannsthal in Wien Dukla, 15. August 1914, Samstag In einer Feldpostkarte Josef Redlichs an H. v. Hofmannsthal vom 15. August 1914 TEXTTRÄGER: Feldpostkarte. – Textseite: Eigenhändiger Zusatz mit Tinte in Kurrentschrift am Rande folgender mit Tinte in Lateinschrift geschriebener Mitteilung J. Redlichs: »Lieber Freund, Ich sende Ihnen herzliche Grüsse und hoffe, dass es Ihnen gut geht und dass Sie auch einmal meinen verwaisten Garten besuchen, in dem meine liebe Schwester jetzt hoffentlich umhergeht, sich an den Blumen erfreuend, die immer weiterblühen – trotz Krieg! Mir geht es Redlich« sehr gut! Herzlichst der Ihrige Adressseite: Eigenhändige Beschriftung durch J. Redlich mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: »Herrn | Hugo von Hofmannsthal | Rodaun bei Wien | Badgasse 8«. Stadt, Straße und Hausnummer wurden durchgestrichen und mit »Wien | I Elisabethstrasse 8« korrigiert. Links der Adresse: »abs. | Prof. Dr. Josef | Redlich | Kriegspresse | Quartier | Feldpostamt | 39«. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Photokopie. ERSTDRUCK: BW Redlich, S. 13f. 180 78. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Sillein, 23. Januar 1915, Samstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 2r 3r;1v, 2v, 3v, 4r und 4v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“. Zum 100. Geburtstag von Robert Michel und als Beitrag zur Geschichte von Hofmannsthals „Österreichischer Bibliothek“. In: HB, 15 (1976), S. 128-139, hier 131 (mit Auslassungen). BEMERKUNGEN: 60 61 18 Hugo] Lateinschrift 23 Dr. Braun] Lateinschrift 24 AEIOU] Lateinschrift 2 Bartsch] Lateinschrift 3 Rittner] Lateinschrift 3 AEIOU] Lateinschrift 5 Galizien] Lateinschrift 6-7 Tirol, Ungarn, Steiermark] Lateinschrift 9 Söhnstorff] Lateinschrift 14 Kappus] Lateinschrift 14 Söhnstorff] Lateinschrift 20 F.C. Nowak] Lateinschrift 20 Neuen Rundschau] Lateinschrift 25 Robert] Lateinschrift EMENDATIONEN: 60 20 alswie] als wie 61 2 besprochen haben] besprachen haben, siehe unten VARIANTEN: 60 23 60, 24-61,1 Bei meiner Rückkehr] Bei [xxx] meiner Rückkehr meine Zusammenstellung] meine Zu[st]sammenstellung besprochen haben.] besprachen °haben°, emendiert Verschiedenes] (v>V)erschiedenes 181 79. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 24. Januar 1915, Sonntag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag und Beilage. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift, fängt auf Seite 1r an, folgen dann 1v, 2r und 2v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Feldpost. | Herrn Hauptmann R. Michel | beim Kommando des Kriegspressequartieres | Feldpost | 39. Unten links: Absend: H. v. Hofmannsthal | Rodaun | 6. Wien. Ausgangsstempel: Wien 25.1.15. Kein Eingangsstempel. Beilage: Druckfahne (Ein Blatt) zu: »ANKÜNDIGUNG. A. E. I. O. V. BÜCHER AUS ÖSTERREICH.« Gedruckt in: Klaus Peter Dencker: Aus unbekannten Briefen Hofmannsthals an Felix Braun. Teil II. In: „Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts“ (1969), S 370-397, hier 377-79, sowie GW RA II, S. 429-431. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“ a. a. O., S. 131f. (mit Auslassungen). BEMERKUNGEN: 61 26 R. 24 I.] Daneben vermerkt R. Michel mit Bleistift: 1915 VARIANTEN: 62 3 als loyale Untertanen zu verschaffen.] als loyale Untertanen °zu verschaffen°. 12 Bitte schau Dich um jemanden ... um,] Bitte schau Dich um jemanden ... °um,° 20-21 durch das ... aufgebrochene Fenster] durch das ... °auf°gebrochene Fenster 80. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Sillein, 30. Januar 1915, Samstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v; 2r und 2v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“ a. a. O., S. 132. BEMERKUNGEN: 62 25 Hugo] Lateinschrift 26 Hoen] Lateinschrift 27 Erzherzog Carl] Lateinschrift 182 62 28 Hoen] Lateinschrift 81. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Krakau, 10. März 1915, Mittwoch TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v, 2r und 2v. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“ a. a. O., S. 132f. (mit Auslassungen). BEMERKUNGEN: 63 63 64 7 Krakau, Hotel Francuski] Lateinschrift 8 Hugo] Lateinschrift 9 AEIOU] Lateinschrift 17 Poldi] Lateinschrift 20 Poldi] Lateinschrift 21 Auf der Südbastion unseres Reiches] Lateinschrift 23 Sarejevo ... Jaice] Lateinschrift 24 Herzegowinische Hirten] Lateinschrift 28 Joseph] Lateinschrift 3 Miechów] Lateinschrift 3 Mirka] Lateinschrift 8 Robert] Lateinschrift EMENDATIONEN: 63 7 Hotel Francuski] Hotel francuski 15 abgerundete Stücke] abgerundete Stück VARIANTEN: 63 13 beabsichtigt hattest.] beabsichtigt hattest(,>.) 13-14 über die Moslim] über °die° Moslim 14 gehabt hätte] gehabt °hätte° 15-16 bei näherer Vertrautheit] bei näherer [An] Vertrautheit 25 die von Dir eingeräumte Bogenzahl] d(en>ie) von Dir eingeräumte[n] Bogenzahl 64 1 Nach dem Kriege] Nach °dem° Kriege 183 64 5 entwickeln sich äußerst günstig] °ent°wickeln sich äußerst günstig 82. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Krakau, 14. März 1915, Sonntag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann 1v, 2r und 2v. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“ a. a. O., S. 133 (mit Auslassungen). BEMERKUNGEN: 64 9 Krakau, Hotel Francuski, 14. März 1915.] Lateinschrift 11 AEIOU] Lateinschrift 14 Hercegovinischen Hirten] Lateinschrift 16 Deutsch-österreichischen Verlag] Lateinschrift 30 Robert] Lateinschrift VARIANTEN: 64 23 in einer Anmerkung] in eine(m>r) Anmerkung 83. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 5. April 1915, Montag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift, fängt auf Seite 1r, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r und 4v. Das zweite Blatt ist auf Seite 3r, oben in der Mitte, mit der Ziffer: 2. gekennzeichnet. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: 1915 fiel Ostersonntag auf den 4. April. VARIANTEN: 65 9 seit Pržemysl, durch das Gefühl] seit Pržemysl, [da alles lähmte], durch das Gefühl, zweiter Beistrich emendiert 29-30 Officiere neuerlich überprüft werden sollen.] Officiere °neuerlich° überprüft werden sollen. 184 66 2 nicht undenkbar (obwohl unwahrscheinlich),] nicht undenkbar °(obwohl unwahrscheinlich)°, 13 unwahrscheinlichen] unwahrscheinlichen, vielleicht auch unwahrscheinliche°r°n 84. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Wien, 18. April 1915, Sonntag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, und 3v; 4r und 4v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“ a. a. O., S. 134 (mit Auslassungen). BEMERKUNGEN: 66 67 19 Wien] Lateinschrift 20 Hugo] Lateinschrift 21 Czenstochau] Lateinschrift 22 Oppeln] 22 Poldy] Lateinschrift 22 Berlin] Lateinschrift 22-23 HP Mercedes] Lateinschrift 24 Oppeln] Lateinschrift 28 Oppeln. Poldy] Lateinschrift 28 Berlin] Lateinschrift 29 Teschen] Lateinschrift 29 Poldys] Lateinschrift 2 EOK] Lateinschrift 3 Poldy] Lateinschrift 5 Teschen] Lateinschrift 5 Poldy] Lateinschrift 5 Teschen] Lateinschrift 6 Poldy] Lateinschrift 185 67 7 Kattowitz] Lateinschrift 11 Teschen] Lateinschrift 15 „Der kleine Hauptmann“] Lateinschrift 17-18 „Muharrem der Christ“] Lateinschrift 19-20 „Von der Südbastion“] Lateinschrift 20 „Auf ...“] Lateinschrift 23 Hercegovina] Lateinschrift 23 Herzegowina] Lateinschrift 27 Robert] Lateinschrift EMENDATIONEN: 67 21 gesetzt werden:] gesetzt werden. VARIANTEN: 66 22 auffangen sollte] auff(ie>a)ngen sollte 85. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Wien, 12. September 1915, Sonntag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf Seite 2v (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung in Kurrentschrift mit Tinte. Text fängt auf Seite 2v, dann 1r, 1v und 2r. Briefkopf: » HOTEL KRANTZ °°° WIEN, ..........................191.... STADT-TELEPHON 1376 INTERURBAN. TELEPHON 10.176 I., NEUER MARKT 5 «. ––––- ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“ a. a. O., S. 134 (mit Auslassungen). BEMERKUNGEN: 68 2 Hugo] Lateinschrift 2 Poldi] Lateinschrift 3 Berlin] Lateinschrift 4 Klenau] Lateinschrift 5 Poldi] Lateinschrift 186 68 69 6 österreichische Bibliothek] Lateinschrift 8 Wallensteins Briefen] Lateinschrift 8 Paul Thun] Lateinschrift 9 Poldi] Lateinschrift 11 Warschau] Lateinschrift 14 Warschau] Lateinschrift 19 Kleistpreis] Lateinschrift 24 Rodaun] Lateinschrift 2 Robert] Lateinschrift 4 Warschau, Jerozolimska] Lateinschrift EMENDATIONEN: 68 18 vor mehreren Wochen] vor mehreren Woche VARIANTEN: 68 10 Die verlorengegangenen] Die verloren9gegangenen 15-16 hat, sind da recht willkommen.] hat, °sind da° recht willkommen. 20 hoffentlich verwirklicht es sich.] hoffentlich verwirklicht sich ↔ es. 86. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Warschau Bad Aussee, 8. August 1916,Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: S. Hw. | Herrn Hauptmann Michel | zugeteilt dem Vertreter der | oest. ungar. Regierung beim | kais. Generalgouvernement. Kein Stempel und keine Briefmarke. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 70 1 Viele Grüße der Schwester!] Senkrecht am linken Rande der Seite 2v geschrieben 2-4 P. S. Ich habe ... eine Arbeit angefangen!] Senkrecht am rechten Rande der Seite 2r geschrieben 187 87. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Warschau, 19. August 1916, Samstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung in Kurrentschrift mit Tinte. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 70 5 Warschau] Lateinschrift 6 Hugo] Lateinschrift 7 Klenau] Lateinschrift 11 Bisier] Lateinschrift 17 Poldi] Lateinschrift 17 Paszkowski] Lateinschrift 23 Warschau] Lateinschrift 24 Poldi] Lateinschrift 29 Robert] Lateinschrift VARIANTEN: 70 14-15 ist mir, so wie Du sie anregst, sehr willkommen,] ist mir, [sehr] so wie Du sie anregst, sehr willkommen, 17 Paszkowski] Pa(z>s)zkowski 88. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Bad Aussee, 7. September 1916, Donnerstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Robert Michel. Kein Stempel. Keine Briefmarke. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen. 188 BEMERKUNGEN: 71 4 Delbrück Schickler u. Cie Berlin Mauerstrasse] Lateinschrift 6 Elisabethstrasse] Lateinschrift 6 Kiki] Lateinschrift 7 Wien] Lateinschrift 14 Bitte ... verbringst.] Hervorgehoben durch doppelte Unterstreichung am Rand VARIANTEN: 71 11 für den guten Verkauf] für den °guten° Verkauf 89. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Warschau, 9. September 1916,Samstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 71 72 18 Warschau] Lateinschrift 19 Hugo] Lateinschrift 22 Bisier] Lateinschrift 23 Wien] Lateinschrift 24 Klenau] Lateinschrift 26 Warschau] Lateinschrift 26 Rodaun] Lateinschrift 1 Wien] Lateinschrift 2 Poldi] Lateinschrift 2 Wien] Lateinschrift 6 „Heiligen Josaphat“ ] Lateinschrift 11 Robert] Lateinschrift EMENDATIONEN: 72 3 Aussee).] Aussee.). Lateinschrift 189 90. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Warschau, 26. September 1916, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 72 73 12 Warschau] Lateinschrift 14 Warschau] Lateinschrift 14 Poldis] Lateinschrift 15 Wassermann] Lateinschrift 18 Bisier] Lateinschrift 21 Bisier] Lateinschrift 27 Poldi] Lateinschrift 28 Berlin] Lateinschrift 4 Robert] Lateinschrift VARIANTEN: 72 73 20 Besonders] (X>B)esonders 24 Vormundschaftsbehörde] V(e>o)rmundschaftsbehörde 2 Abschluß des ersten] Abschluß de(n>s) ersten 91. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 12. Oktober 1916, Donnerstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein halbiertes Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann 1v. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Jahr aus dem Inhalt erschlossen. 190 92. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 7. November 1916, Dienstag TEXTTRÄGER: Postkarte. Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf der Adressseite, links der Adresse, an und folgt auf der hinteren Seite. Adresse: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift: Herrn Hauptmann Michel | Wien | XIX Kaasgraben. Beide Stempel sind kaum leserlich; auf den einen (Eingangsstempel?) erkennt man das Jahr: xx.xx.xx16. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: aus Hofmannsthals Angaben zum Wochentag und aus dem Inhalt erschlossen. ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen. BEMERKUNGEN: 73 20 Elisabethstrasse] Lateinschrift 93. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Berlin, 14. November 1916, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. –Brief: Ein Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 2v an, dann: 1r, 1v und 2r. Briefkopf: » Hotel Adlon Berlin W Unter den Linden 1 am Pariser Platz. « Hotelwapp en ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 74 1 14t abends.] Daneben vermerkt R. Michel mit Bleistift die irrtümliche Jahresangabe: 1919. Ebenso notiert er zwischen Datum und Anschrift: „Der heilige Candidus“ 10 Warschau] Lateinschrift VARIANTEN: 74 17 mit der N. Wiener Bühne] mit der °N.° Wiener Bühne 191 94. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 12. Juni 1917, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Feldpost 395 | Herrn Hauptmann Robert Michel | des IVten Reg. der Tiroler Kaiserjäger. Ausgangsstempel: Rodaun, 12.6.1917. Kein Eingangsstempel. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen. VARIANTEN: 75 11-12 dem äußeren eines ... klaren Himmels.] dem äußeren eine(r>s) klaren Himmels. 95. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Monte Pasubio, 27. Juni 1917, Mittwoch TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt und zwei Einzelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r und 4v. Das zweite und dritte Blatt sind jeweils mit der Ziffer: 2) auf Seite 3r oben links, sowie 3) auf Seite 4r oben links gekennzeichnet. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen. BEMERKUNGEN: 76 7 Hugo] Lateinschrift 77 3-4 Cousine Bette Balzacs] Lateinschrift 4 Seraphita] Lateinschrift 10 Klenau bei Klattau, Böhmen] Lateinschrift 12 Poldi] Lateinschrift 12 Alt Aussee] Lateinschrift 14 Prag] Lateinschrift 27 Rom] Lateinschrift 192 77 34 Dorotheum] Lateinschrift 78 13 Poldi] Lateinschrift 17 Hugo] Lateinschrift 19 Robert] Lateinschrift 20 Frieda] Lateinschrift 20 Bremen] Lateinschrift EMENDATIONEN: 77 22 Eben ... sattle ich um.] Eben ... sattle ich um, dann folgt eine kurvige Linie, die die Verknüpfung mit dem auf Seite 3r fortgesetzten Text symbolisiert VARIANTEN: 77 78 5-6 verbindet mich auch die Literatur] verbindet mich °auch° die Literatur 9 so gut und läßt sie] so gut °und° läßt sie 27 von seinem Posten in Rom her.] von seinem Posten in Rom [aus] °her°. 33 und er schickt] und [ich] er schickt 34 ans Dorotheum gegeben,] ans Dorotheum °gegeben°, 13 Erzähle davon] Erzähle d(e>a)von 96. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 11. Juli 1917, Mittwoch TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Hauptmann Robert Michel | des 4ten Reg. der Tiroler Kaiserjäger | Feldpost 395. Ausgangsstempel: Rodaun 12.7.1917. Kein Eingangsstempel. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszug in: Martin Stern: Hofmannsthal und Böhmen (3). Hofmannsthals Plan einer „Tschechischen Bibliothek“ (1918). Ein Aufklärungswerk für die Deutschen. Mit unveröffentlichten Briefen und Notizen von und an Paul Eisner, Franz Spina und Ottokar Winicky. In: HB 3 (1969), S. 205. DATIERUNG: Jahr folgt dem Poststempel. VARIANTEN: 79 18 glaube ich nützlich *) sein] glaube ich nützlich °*)° sein, siehe unten 25 *) Vielleicht wäre ... nichts!] Senkrecht am linken Rande nachgetragen 193 97. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Monte Pasubio, 16. Juli 1917, Montag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Drei Einzelblätter Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v. Die Seiten 2r und 3r sind oben links jeweils mit den Ziffern: 2) und 3) gekennzeichnet. Auf Seite 2v ist eine Zeichnung (siehe Text). ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN:. 79 27 Hugo] Lateinschrift 80 23 Sèvresvase] Lateinschrift 34 Poldis] Lateinschrift 34 Aussee] Lateinschrift 3 Poldi] Lateinschrift 10 Hugo] Lateinschrift 11 Robert] Lateinschrift 81 EMENDATIONEN: 80 10 angewiesen] angewesen VARIANTEN: 80 14-15 Mein Kamerad hat ..., aber er sagt,] Mein Kamerad hat ..., aber °er° sagt, 98. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Monte Pasubio, 31. Juli 1917 Dienstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Fünf Einzelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r, 2v, 3r, 3v, 4r, 4v, 5r und 5v. Die Seiten 2r, 3r, 4r, 5r sind oben links jeweils mit den Ziffern: 2), 3), 4), 5) gekennzeichnet. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. ABFASSUNGSORT: Aus dem Inhalt erschlossen. BEMERKUNGEN: 81 13 Hugo] Lateinschrift 194 82 83 12 Klenau] Lateinschrift 17 Meissner] Lateinschrift 18 etc.] Lateinschrift 21 etc. etc.] Lateinschrift 6 etc. etc.] Lateinschrift 13 Belvedère] Lateinschrift 13 August] Lateinschrift 18 Nieborów] Lateinschrift 23 Robert] Lateinschrift EMENDATIONEN: 81 28 wie immer] wieimmer VARIANTEN: 81 20 jener berüchtigte Gipfel, jener kritische Punkt] (1) jener berüchtigte (Punkt >Gipf) (2) jener berüchtigte [(Punkt >Gipf)] Gipfel, jener kritische Punkt ] 81, 30-82, 1 82 wie lang die Lunte ist.] wie lang[e] die Lunte ist. 2-3 bevor es zum Krachen kommt.] bevor °es° zum Krachen kommt. 10 und vor allem] und [daA] vor allem 23 als ganzes abzugeben.] als ganzes [zu ver] abzugeben. 24-25 Der Preis, auf den wir uns ... einigen könnten] Der Preis, auf de(m>n) wir uns ... einigen könnten 33 Für die restliche 40 Stück] Für die [die] restliche 40 Stück 99. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Bad Aussee, 5. August 1917, Sonntag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Zwei Doppelblätter. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r, dann: 1v, 2r,2v, 3r, 3v, 4r und 4v. Das zweite Blatt ist auf Seite 3r, oben in der Mitte, mit der Ziffer: 2 gekennzeichnet. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Feldpost 395 | Herrn k. u. k. Hauptmann Robert Michel | des 4ten Reg. der Tiroler Kaiserjäger. Ausgangsstempel: Bad Aussee, 7.8.1917. Eingangsstempel unleserlich. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. 195 DATIERUNG: Jahr aus dem Ausgangsstempel erschlossen. BEMERKUNGEN: 84 85 2 Wiener] Lateinschrift 13 Kändler] Lateinschrift 14 Marcolini] Lateinschrift 32 Abbé] Lateinschrift 1 Fayencen] Lateinschrift 3 Fayencen] Lateinschrift 4 Strasbourg, Holics] Lateinschrift VARIANTEN: 83 27 vom 31. VII.] vom (1>3)1. VII. 84 7 was willst Du damit?] was willst Du damit(!>?) 8 wird ja immer bestehen] wird ja immer [bestehen] °bestehen°, weil ein Tintenfleck das ursprüngliche Wort beinahe unleserlich gemacht hatte 9 nach der Bildung] nach der (x>B)ildung 14 aus der Epoche Marcolini] aus der Epoche [m] Marcolini 100. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Bad Aussee, 27. September 1917, Donnerstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein halbiertes Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt af Seite 1r an, dann: 1v. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszug in: SW XII, S. 479. DATIERUNG: aus dem Inhalt erschlossen EMENDATIONEN: 85 20 Überwältigendes] Überwaltigendes VARIANTEN: 85 26-27 wo Dein Geschick Dich jetzt hingeführt hat.] wo [es] °Dein Geschick° Dich jetzt hingeführt hat. 196 101. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Wien, 27. September 1917, Donnerstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 86 1 Wien ... Kaasgraben] Lateinschrift 5 Klenau-Wien] Lateinschrift 18 Wawra] Lateinschrift 19 W.] Lateinschrift 23 Robert] Lateinschrift EMENDATIONEN: 86 4 in Bewegung war,] in Bewegung war VARIANTEN: 86 18 Auctionsmöglichkeiten] Au°c°tionsmöglichkeiten 102. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Bad Aussee, 1. Oktober 1917, Montag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein halbiertes Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit schwarzer Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Major Robert Michel | Wien | XIX. Grinzing | Kaasgraben. Ausgangsstempel: Bad Aussee, 2.10.1917. Eingangsstempel unleserlich. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: aus dem Inhalt erschlossen. VARIANTEN: 87 4 Lass Dich nur] Lass [DicA] Dich nur 5 Auctionsveranstaltern etc.] Auctionsveranstaltern °etc.° 9 sofort verschaffen] °sofort° verschaffen 197 103. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 21. April 1919, Montag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Major Robert Michel | Wien | XIX Grinzing | Kaasgraben. Ausgangsstempel: Wien, 22.4.1919. Eingangsstempel: Wien, xx.xx.19. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 87 12 Rodaun] Lateinschrift 104. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Ferleiten, 7. August 1919, Donnerstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Oben links: Offen. Adresse: Herrn Major Robert Michel | nachsenden | Wien | XIX Grinzing | Kaasgraben. Ausgangsstempel: Bruck im Pinzgau, xx.xx.xx. Kein Eingangsstempel. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Auszug in: SW XXVIII, S. 424. BEMERKUNGEN: 88 9 Ferleiten, den 7 August 1919.] Lateinschrift VARIANTEN: 88 28 verbringe ich mit Poldy den Tag] verbringe ich mit Poldy (ei>de)n Tag 89 2-3 (womöglich vor dem 1.IX.)] unterhalb der Zeile eingefügt 198 105. H. v. Hofmannsthal an R. Michel August 1919 TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Latein- und Kurrentschrift. Adresse: Herrn | °Major° Robert Michel | durch Güte. Unten links: Hofmannsthal. Keine Poststempel und keine Briefmarke. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Datierungsvorschläge im Kommentar. BEMERKUNGEN: 89 13-14 M.H. A.F. R.P.] M.H. A.F. R P 21 PS. Kriegst Du ... Verkäufe?] Senkrecht am rechten Rande der Seite 1v geschrieben 106. H. v. Hofmannsthal an R. Michel 10. Oktober 1919, Freitag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text befindet sich auf 2v; 1r, 1v und 2r sind leer. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 89 24 Seipel] Lateinschrift 107. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 23. Juli 1920, Freitag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. 90 3 Rodaun] Lateinschrift 10 Galgenmännlein] Lateinschrift 199 108. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 24. Juli 1920, Samstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf Seite 1r (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer. Briefkopf: » RODAUN BEI WIEN. «. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 90 12 24 VII. 20.] Zwischen Datum und Anschrift vermerkt R. Michel mit Bleistift: bezieht sich auf Film. 16 R. Strauss] Lateinschrift 17 Elektra, Trauerspiel] Lateinschrift 17-18 Mrs. Patrick-Campbell ... etc.] Lateinschrift 19 Hochzeit der Sobeide … Milwakee] Lateinschrift 20 Jedermann (Everyman)] Lateinschrift 20 Los Angeles] Lateinschrift 20-21 Mr. Martin Harvey] Lateinschrift VARIANTEN: 90 17-18 in New York, Chicago etc.] in New York, [Chigo] | Chicago etc. 20 Los Angeles 1915 in Vorbereitung] Los Angeles 1915 | [ange] in Vorbereitung 109. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Salzburg, 30. Juli 1920, Freitag TEXTTRÄGER: Postkarte. – Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Kurrentschrift. Text fängt auf der Adressseite, links der Adresse, an und folgt auf der hinteren Seite. Adresse: Eigenhändige Beschriftung mit schwarzer Tinte in Lateinschrift: Herrn Major Robert Michel | Wien | XIX | Grinzing | Kaasgraben. Ausgangsstempel: Salzburg, 31.7.1920. Kein Eingangsstempel. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. 200 DRUCKVORLAGE: Original. VARIANTEN: 91 3 schon nach Rodaun] schon nach [Aussee] Rodaun 4 abgeschickt] abgeschi(b>ck)t 110. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Bad Aussee, 1. September 1920, Mittwoch. TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt und ein halbiertes Einzelblatt. Maschinenschriftliche Beschriftung. Text befindet sich auf Seite 1r, 1v und 2r; 2v leer. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 93 8 Hugo] eigenhändig, in Kurrentschrift. EMENDATIONEN: 91 21 Umgehend darauf] Umgehend dar<au>f 92 8 Ich nahm der Gesellschaft gegenüber] Ich nehm der Gesellschaft gegenüber 20 unscharfem Denken] unscharfen Denken 22 tilgen zu lassen, denn] tilgen zu lassen<,> denn 23 berechtigt war, freilich] berechtigt war<,> freilich 111. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 19. Juni 1923, Dienstag TEXTTRÄGER: Postkarte. – Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf der Adressseite, links der Adresse, an und folgt auf der hinteren Seite. Adresse: Eigenhändige Beschriftung mit schwarzer Tinte in Lateinschrift: Herrn Robert Michel | Wien | XIX Kaasgraben. Ausgangsstempel: Rodaun, 19.6.1923. Kein Eingangsstempel. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. 201 112. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 16. Juni 1925, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf Seite 1r (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text befindet sich auf Seite 1r. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Robert Michel | Wien | XIX Kaasgraben. Ausgangsstempel nicht erhalten wegen Abrisses der Briefmarke. Kein Eingangsstempel. Briefkopf: » R ODAUN B. WIEN «. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. 113. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 16. Februar 1926, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag und Beilage. – Brief. Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche Beschriftung. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer. Umschlag: Maschinenschriftliche Beschriftung. Adresse: Herrn | Robert Michel | Wien XIX | Grinzing | Kaasgraben. Ausgangsstempel: Wien, 12.2.1926. Kein Eingangsstempel. Beilage: Abschrift eines Briefes H. v. Hofmannsthals an Richard Pflaum, den Direktor des Münchner Georg Hirth-Verlags. Ein Einzelblatt mit gedrucktem Briefkopf: »Geschäftstelle des Verbandes Deutscher Filmautoren G.m.b.H. | Zweigstelle Wien | Telephon Nr. 94-9-72 | Wien, XIX., | Kaasgraben | Suttingengasse 12«. Maschinenschriftliche Beschriftung mit handschriftlichen Korrekturen mit Bleistift (durch R. Michel?). Text befindet sich auf Seite 1v; 1r ist (abgesehen vom Briefkopf) leer. Der Text lautet: »Rodaun,16.II.1926. Sehr geehrter Herr Verlagsdirektor. Vielleicht werden Sie es nicht unfreundlich aufnehmen, wenn ich mir gestatte, auch ohne Ihre persönliche Bekanntschaft zu haben, einige Worte über einen vieljährigen Freund und meinen Landmann Herrn Robert Michel zu sagen, obwohl etwa die Arbeiten, welche Michel im S. Fischer- und anderen namhaften Verlägen [sic] hat in den letzten 20 Jahren erscheinen lassen, beredter für ihn sprechen möchten als dieser Brief. Um mich ganz kurz zu fassen: unter hundert und mehr österreichischen lebenden Schriftstellern, die es gibt, dürften doch wohl, wenn man die Sache ernst nimmt, kaum 8 oder 10 als giltige Erscheinungen zu nennen sein – ich meine darunter solche, bei denen ein 202 wirklicher Lebensinhalt, getragen von Sprachgefühl zum Kunstwerk geworden ist. Zu diesem wenigen rechne ich unbedingt diesen Berufsoffizier (dies war sein Lebensberuf; er hat die Armee erst bei deren Auflösung als Major verlassen). Ein wirklicher Lebenssinn, Natursinn, Sinn für das Volkhafte und die einfache Existenz bis zum Tier und zur Pflanze, eine gesunde niemals verzerrte, niemals verstiegene Phantasie, das sind die Gaben, die ihn vor vielen auszeichnen. Sein Sprachsinn ist gleichfalls rein und wesenhaft, näher einer anständigen Convention als die journalistische Verwahrlosung, die heute beliebt ist. Ich wäre sehr glücklich, wenn diese Zeilen einem Dichter, den ich aufrichtig liebe und achte, gegenüber von Personen, die über seine Zukunft zu entscheiden haben, von Nutzen sein könnten. Ich verbleibe in besonderer Hochschätzung Ihr ganz ergebener H. v. Hofmannsthal« ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ERSTDRUCK: Beilage in: BW Mann, S. 43. BEMERKUNGEN: 94 9-10 Hugo ... helfen zu können!] Unterschrift und Postskriptum eigenhändig in Lateinschrift 114. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 12. März 1926, Freitag. TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Robert Michel | Wien | XIX Kaasgraben. Ausgangsstempel: Rodaun, 12.xx.xx. Kein Eingangsstempel. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: aus dem Ausgangsstempel und aus dem Inhalt erschlossen. VARIANTEN: 94 13 14 Mittwoch 1 2] Mittwoch 1 2 4 (2>4) Ich kann Dir] Ich kann (d>D)ir 18 um 12h30] um 12h(45>30) 203 115. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 22. März 1926, Montag TEXTTRÄGER: Postkarte. – Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf der Adressseite, links der Adresse, an und folgt auf der hinteren Seite. Adresse: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift: Herrn Robert Michel | Wien | XIX Kaasgraben. Ausgangsstempel: Rodaun, 22.3.1926. Kein Eingangsstempel. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. 116. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, Ende April 1926 TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf Seite 1r (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text befindet sich auf Seite 1r und 1v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn Robert Michel | Wien | XIX Kaasgraben. Ausgangstempel: Rodaun, 13.xx.xx. Kein Eingangsstempel. Briefkopf: RODAUN » BEI WIEN«. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: aus dem Ausgangsstempel und aus dem Inhalt erschlossen. 117. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Wien, 29. April 1926, Donnerstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v; 2r und 2v leer. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. 204 118. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 8. Mai 1926, Samstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche Beschriftung mit handschriftlichen Korrekturen. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 97 5 Hugo] Eigenhändige Unterschrift in Lateinschrift VARIANTEN: 96 17-18 dass ich, sowie ich es Poldi gesagt habe, mithelfen will] dass ich, sowie ich es Poldi gesagt habe°,° mithelfen will 19 unter den nichtverarmten Verwandten finde] unter den (N>n)ichtverarmten °Verwandten° finde 119. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Bad Aussee, 28. Oktober 1927, Freitag TEXTTRÄGER: Postkarte. – Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf der Adressseite, links der Adresse, an und folgt auf der hinteren Seite. Adresse: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift: Herrn Robert Michel | Wien XIX | Grinzing Kaasgraben. Ausgangsstempel: Bad Aussee, 29.10.1927. Kein Eingangsstempel. Am Rande der hinteren Seite vermerkt R. Michel mit Bleistift: „Jesus im Böhmerwald“. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. 120. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Bad Aussee, 25. November 1927, Freitag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche Beschriftung. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer. Umschlag: Maschinenschriftliche Beschriftung. Adresse: Herrn | Robert M i c h e l | W i e n XIX | Grinzing Baracke Ecke 205 Daringerg. Oben links: raccomandiert. Ausgangsstempel: Bad Aussee, 26. 11.1927. Kein Eingangsstempel. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 97 15 Bad Aussee d 25/XI 27] Darunter vermerkt R. Michel mit Bleistift: „Jesus im Böhmerwald“ 23 Hugo] Eigenhändige Unterschrift in Lateinschrift VARIANTEN: 97 18 über Dein Buch denke zusammenfasste] über Dein Buch denke [vielleicht] zusammenfasste 121. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 10. April 1928, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche Beschriftung mit eigenhändigen Korrekturen. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 98 25 Hugo] eigenhändig in Lateinschrift, siehe auch unten EMENDATIONEN: 98 10 Vortrag] Vortag VARIANTEN: 98 3 Nachrichten, sei versichert,] Nachrichten°,° sei versichert°,° 5 der zweiten Hälfte, denn] der zweiten Hälfte°,° denn 7-8 irgend welche Besprechungen] ir[e]gend welche Besprechungen 20 Noch besser: komm] °Noch besser:° (K>k)omm, eigenhändig in Lateinschrift 21 Um ¾ 12] um °¾° 12 24 Hugo] [Ho] Hugo 206 122. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Wien, 30. September 1928, Sonntag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt mit gedrucktem Briefkopf auf Seite 1r (siehe unten). Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text befindet sich auf Seite 1r und 1v. Briefkopf: » ROBERT MICHEL WIEN XIX.,..................................... KAASGRABEN «. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. VARIANTEN: 99 14 kaum eines anderen Autors Wort] kaum ein°es° andere(r>n) Autor°s° Wort 18 trete ich eine Radiotournee ... an und] trete ich eine Radiotournee ... °an° und 123. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 22. Januar 1929, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche Beschriftung. Der Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer. Umschlag: Maschinenschriftliche Beschriftung. Adresse: Herrn | Robert Michel | W i e n | XIX Kaasgraben. Unten links: Hofmannsthal | Rodaun b Wien. Ausgangsstempel: Eingangsstempel. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. BEMERKUNGEN: 100 12 Hugo.] eigenhändig in Lateinschrift, siehe unten VARIANTEN: 100 12 Hugo.] [Hofmannsthal] °Hugo.° 207 Rodaun, 22.1.1919. Kein 124. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Wien, 25. Januar 1929, Freitag TEXTTRÄGER: Eine Postkarte mit kleiner Ansicht von Bregenz auf der Adressseite. – Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf der Adressseite, links der Adresse, an und folgt auf der hinteren Seite. Adresse: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift: Herrn Robert Michel | Wien XIX | Kaasgraben Baracke. Ausgangs- und Eingangsstempel: Wien, 25.1.1929. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. ABFASSUNGSORT: aus dem Ausgangsstempel erschlossen. DATIERUNG: Monat und Jahr aus dem Ausgangsstempel erschlossen. BEMERKUNGEN: 100 15 problematisch] Am oberen Rande der Adressseite geschrieben 125. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 1. Mai 1929, Mittwoch TEXTTRÄGER: Postkarte. – Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf der Adressseite, links der Adresse, an und folgt auf der hinteren Seite. Adresse: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift: Herrn Robert Michel | Wien XIX | Kaasgraben | (Baracke). Ausgangsstempel: Rodaun, 1.5.1929. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. UNZUREICHEND DATIERT: 126. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Salzburg, 3. September TEXTTRÄGER: Postkarte. – Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text befindet sich auf der Adressseite, links der Adresse. Adresse: Eigenhändige Beschriftung mit schwarzer Tinte in Lateinschrift: Herrn Robert Michel | Wien | XIX | Kaasgraben. Kein Stempel. Keine Briefmarke. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. 208 Gertrude von Hofmannsthal, Robert Michel: Briefe 1907-1948 Kritischer Apparat 209 I. G. von Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 3. Juni 1907, Montag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein halbiertes r Einzelblatt. v Maschinenschriftliche Beschriftung. Text befindet sich auf Seite 1 ; 1 leer. Umschlag: Maschinenschriftliche Beschriftung. Adresse: Herrn | Oberlieutenant | Robert M i c h e l | I N N S B R U C K | Brennerstrasse 5. Ausgangsstempel: Rodaun, 3.6.1907. Eingangsstempel: Innsbruck, 4.6.1907. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA; NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. II. Gertrud von Hofmannsthal an R. Michel in Klenau Rodaun, 3. September 1907, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v, 2r und 2v. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn | Oberlieutenant | Robert Michel | Schloss Klenau | b. Klattau | Böhmen. Ausgangsstempel: Rodaun, 3.9.1907. Eingangsstempel: Janowitz an der Angel, 4.9.1907. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. DATIERUNG: Aus den Poststempeln erschlossen. EMENDATIONEN: 103 15 mitten in einer grösseren Arbeit] Mitten in einer grösseren Arbeit VARIANTEN: 103 19 20-21 noch auf einige Zeit nach Aussee] noch °auf° einige Zeit nach Aussee ein paar Worte] ein [xA] paar Worte III. Gertrud v. Hofmannsthal an R. Michel in Klattau Rodaun, 22. Dezember 1907, Sonntag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v; 2r und 2v leer. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn | Oberlieutenant | Robert 210 Michel | Mostar | Herzegowina. Adresse (vom Postbeamten?) durchgestrichen und in »Schloss Klenau bei Klattau | Böhmen« richtiggestellt. Ausgangsstempel: Rodaun, 23.12.1907. Erster Eingangsstempel unleserlich. Zweiter Eingangsstempel: Janowitz an der Angel, 29.12.1907. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. EMENDATIONEN: 104 5 zu thun] zuthun VARIANTEN: 104 4 angekommen] a(ufA>ng)ekommen IV. Gertrud von Hofmannsthal an R. Michel in Graz Rodaun, 28. November 1909, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Doppelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text fängt auf Seite 1r an, dann: 1v und 2r; 2v leer. Umschlag: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Adresse: Herrn | Oberlieutenant | Robert Michel | Graz | Korpsoffiziersschule. Ausgangsstempel: Rodaun, xx.xx.xx. Eingangsstempel unleserlich. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. EMENDATIONEN: 104 17 erwischt, ihn aber leicht überstanden] erwischt ihn aber leicht überstanden V. Gerty v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 15. Juni 1925, Montag TEXTTRÄGER: Brief ohne Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text befindet sich auf Seite 1r; 1v leer. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. DRUCKVORLAGE: Original. 211 VI. R. Michel an G. v. Hofmannsthal in Wien 26.1.1935 TEXTTRÄGER: Postkarte. – Textkörper: Eigenhändige Beschriftung mit Tinte in Lateinschrift. Text befindet sich auf der Adressseite, links der Adresse. Adresse: Eigenhändige Beschriftung mit schwarzer Tinte in Lateinschrift: Frau | Gerty | von Hofmannsthal | Wien IV. | Mozartgasse, 1. Ausgangsstempel: 26.1.1935. Kein Eingangsstempel. DATIERUNG: folgt dem Ausgangsstempel. ÜBERLIEFERUNG: FDH, Leihg. Stiftg. VW. DRUCKVORLAGE: Original. VARIANTEN: 105 10 alle vier] alle [f] vier VII. G. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Oxford, 27. Juli 1948, Dienstag TEXTTRÄGER: Brief mit Umschlag. – Brief: Ein Einzelblatt. Maschinenschriftliche Beschriftung mit eigenhändigen Korrekturen und Nachträgen. Text befindet auf der Seite 1r; 1v leer. Auf Seite 1r unten links ist der Stempel der Österreichischen Zensurstelle. Umschlag: Maschinenschriftliche Beschriftung. Adresse: Herrn Robert Michel | W i e n VII | Lerchenfelderstrasse 9 | Austria. Adresse des Absenders oben links: Mrs G. von Hofmannsthal | 107 | Woodstock Rd Oxford. Ausgangsstempel: London, 9.7.1948. Kein Eingangsstempel, stattdessen: Stempel der Österreichischen Zensurstelle. DRUCKVORLAGE: Original. ÜBERLIEFERUNG: ÖLA, NL R. Michel. BEMERKUNGEN: 105 12 107 Woodstock Rd | Oxford] Eigenhändig oben links nachgetragen 106 27 Gerty H.] eigenhändige Unterschrift EMENDATIONEN: 105 17-18 die guetige Vermittlung] die gutige Vermittlung 106 5 aelter wird] alter wird 20 2 jaehrigen Buben] 2 jahrigen Buben 23 nach Harvard] nach Harward 212 VARIANTEN: 105 17 eines Tages] eines Tage°s° 23-24 hatte eigentlich gehofft] (ah>ha)tte eigentlich gehof°f°t 24-25 ueber alle Berge.] u | ueber alle Berge. 26 wiederzubekommen] wiederz°u°bekommen 106 2 so habe ich vor, diesen Sommer] so habe ich vor°,° diesen Sommer 3 kommen!] kommen.[v] °!°, Punkt emendiert 4 Dass Hugo so anerkannt wird jetzt, und] Das°s° Hugo so anerkannt wird jetzt°,° und 5 Man will auch] Man wil°l° auch 17 gekocht] nachträglich handschriftlich unterstrichen 18 in erster Ehe] in erster Ehe[e] 23 Christiane ihr aeltester] Christiane ihr ae°l°tester 213 Hugo von Hofmannsthals Widmungen an Robert Michel Kritischer Apparat 214 Hugo von Hofmannsthal: Der Tod des Tizian, geschrieben 1892 aufgefuehrt als totenfeier fuer Arnold Boecklin im Kuenstlerhaus zu Muenchen den 14. februar 1901. [Erschienen im Verlage der Insel bei Schuster & Loeffler Berlin SW 46. Gedruckt in der Offizin W. Drugulin Leipzig.] ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels. DRUCKVORLAGE: Photokopie. BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift. Hugo von Hofmannsthal: Elektra. Berlin: S. Fischer, Berlin 1904. ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels. DRUCKVORLAGE: Photokopie. BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift. Hugo von Hofmannsthal: Das gerettete Venedig. Berlin: S. Fischer, 1905. ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels. DRUCKVORLAGE: Photokopie. BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift. Hugo von Hofmannsthal: Ödipus und die Sphinx. Berlin: S. Fischer, 1906. ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels. DRUCKVORLAGE: Photokopie. BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift. 215 Hugo von Hofmannsthal: Die prosaischen Schriften. Gesammelt. Band I. Berlin: S. Fischer, 1907. ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels. DRUCKVORLAGE: Photokopie. BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift. Hugo von Hofmannsthal: Cristinas Heimreise. Berlin: S. Fischer, 1910. ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels. DRUCKVORLAGE: Photokopie. BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift. Hugo von Hofmannsthal: Der Rosenkavalier. Berlin: S. Fischer, 1911. ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels. DRUCKVORLAGE: Photokopie. BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift. Hugo von Hofmannsthal: Die Gedichte und kleinen Dramen. Leipzig: Insel, 1911. ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels. DRUCKVORLAGE: Photokopie. BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift. Hugo von Hofmannsthal: Die Frau ohne Schatten. Berlin: S. Fischer, 1919. ÜBERLIEFERUNG: Privatbesitz der Erben Robert Michels. DRUCKVORLAGE: Photokopie. BEMERKUNGEN: Beschriftung in Kurrentschrift. 216 Hugo von Hofmannsthal, R o b e r t M i c h e l: Briefe 1898-1929 Briefkommentar 217 1. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Wien, 7. Mai 1898, Samstag ABFASSUNGSORT: Noch wohnte Hofmannsthal im Elternhaus, das sich in der Salesianergasse Nr. 12 im III. Wiener Bezirk befand.1 ERLÄUTERUNGEN: 2 1 Wegen Seminar] Vermutlich handelt es sich um das Seminar „Französische Metrik“ des Professors Adolf Mussafia, das freitags und samstags von 11 bis 12 Uhr stattfand. Am Samstag besuchte Hofmannsthal außer diesem Kurs noch das „romanische Seminar“ Wilhelm Meyer-Lübkes, das von 7 bis 9 Uhr dauerte und den Titel „Besprechung neuer wissenschaftlicher Erscheinungen“ hatte. Der Umstand, dass Hofmannsthal um 10 Uhr in Michels Wohnung gewesen sein soll (wohl um ein vereinbartes Treffen mit ihm und Andrian abzusagen), lässt Lehrveranstaltungen, auf die den späteren Hofmannsthal Kurs in seinem schließen. Weitere zehnten Semester (Sommersemester 1898) besuchte, sind: bei Mussafia die Vorlesungen: „Lectüre und Interpretation des altfranzösischen Rolandsliedes“ (Montag, Dienstag, Donnerstag, 11 bis 12 Uhr) sowie das „Seminar für romanische Philologie“ mit dem Titel „Lectüre und Erklärung italienischer Schriften des XIII. Jahrhunderts“ (Mittwoch, 11 bis 1 Uhr); bei Meyer-Lübke die Vorlesungen: „Geschichte der neufranzösischen Schriftsprache“ (Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag, 7 bis 8 Uhr früh) und „Bedeutungswandel im Französischen“ (Mittwoch, 7 bis 8 Uhr früh).2 1 Robbys Wohnung] Michels Wiener Wohnung war im ersten Stock der Alserkaserne in der Alserstraße (IX. Bezirk), wenige Hunderte Meter vom Hauptgebäude der Universität entfernt.3 2 Dissertationseinreichung] Der Titel der Arbeit ist „Über den Sprachgebrauch bei den Dichtern der Pléjade“. Das eigenhändig verfasste »Gesuch um Zulassung zu den strengen Prüfungen« – dem: »1. Maturitätszeugniss | 2. Absolutorium | 3. Dissertationsschrift | 4. 1 Vgl. u. a. H. v. Hofmannsthals Eintrag in den Nationalien der Philosophischen Fakultät für das Sommersemester 1898. In: AUW. 2 Vgl. H. v. Hofmannsthals Eintrag in den Nationalien der Philosophischen Fakultät für das Sommersemester 1898. In: AUW. Ferner: „Öffentliche Vorlesungen an der k. k. Universität zu Wien im Sommer-Semester 1898“. Wien: A. Holzhausen, 1898, S. 47f. 3 Vgl. die Adressen auf den Briefen und Karten Andrians an Michel bis September 1898. In: ÖLA, NL R. Michel. 218 Curriculum vitae« beilagen – datiert vom 6.5.1898, wurde aber am folgenden Tag (7.5.) eingereicht, wie sich aus der Beschriftung des Umschlages, der den „Rigorosenakt“ umschloss, ergibt: »Nr. 1135 | Rigorosen | des | Hugo Hofmann v. Hofmannsthal | prs. 7. Mai 1898, Z. 1267. | Dissertation: Mussafia, Meyer-Lübke«.4 Das Rigorosum fand am 23.6.1898 bei A. Mussafia, W. Meyer-Lübke und Friedrich Marx, Professor der klassischen Philologie, das Nebenrigorosum am 7.2.1899 (bei den Philosophieprofessoren Laurenz Müllner und Friedrich Jodl) statt. Am 20.3.1899 wurde Hofmannsthal promoviert.5 2 3 Wattmannstrasse] Eigentlich Wattmanngasse: Damals wohnte Andrian im Hotel Hietzinger Hof in Hietzing (Jodlgasse 7, XIII. Bezirk).6 Die Wattmanngasse ist nicht weit davon entfernt. Näheres zu diesem Treffpunkt wurde nicht ermittelt. 4 ich reise Montag Berlin] Grund dieser Reise war die Uraufführung von „Die Frau im Fenster“, welche am 15.5.1898 in einer Matinee der Freien Bühne des Deutschen Theaters in Berlin durch Otto Brahm stattfand. Sie war die erste Inszenierung eines Dramas von Hofmannsthal. 2. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Mostar, 25. November 1898, Freitag ABFASSUNGSORT: Nach seiner Dienstzeit in Wien7 wurde Michel nach Mostar versetzt, wo er von ca. Anfang Oktober bis Februar 1899 blieb.8 Sowohl in Wien als auch in Mostar 4 In: Rigorosenakt der Philosophischen Fakultät der Universität Wien, Nr. 1135. In: AUW. Vgl. Rigorosenprotokoll, Nr. 1135. In: AUW. Vgl. auch Ch. König: Hofmannsthal: Ein moderner Dichter unter den Philologen. Göttingen: Wallstein, 2001 (= Marbacher Wissenschaftsgeschichte; 4), S. 43-46 und F. Hadamowsky: Hugo von Hofmannsthal. Ausstellung 26.7.-30.9.1959 in der Residenz zu Salzburg. Salzburg: 1959, S. 28. Vgl. schließlich Hofmannsthals Brief an Schnitzler vom 21.6.1898, in: BW Schnitzler, S. 103, und an Beer-Hofmann vom 12.6.1898, in: BW Beer-Hofmann, S. 73. 6 Vgl. Die Adressen auf den Karten Michels an Andrian vom 25.5.1898, 12.7.1898 und 10.9.1898. In: ÖLA, NL R. Michel. 7 Michel war am 27.4.1895 dem bosnisch-herzegowinischen Regiment Nr. 4 zugeteilt worden. Vom 1.5.1895 bis zum 21.9.1898 stationierte er in Wien. Am 1.11.1895 wurde er zum Leutnant ernannt. Vgl. Makularpare. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb. 1876. Diese, sowie alle weiteren dem Makularpare entnommenen Daten sind amtlicher Natur und besitzen daher eine nicht auf den Tag genaue Aussagekraft in Bezug auf den Aufenthaltsort R. Michels. 8 Vom 6.10.1898 datiert die erste Eintragung in Michels Tagebuch aus Mostar (29.6.1898 bis 9.11.1902). In: ÖLA, NL R. Michel. Das im Makularpare aufgenommene Datum der Versetzung ist hingegen der 25.9.1898. Mit 1.2.1899 trat dann die nächste Versetzung, nach Ljubuški, in Kraft. Vgl. Makularpare. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb. 1876. 5 219 erledigte er »Kompagniedienst«.9 In seinen Erinnerungen schreibt er: »Es ist begreiflich, dass ich sehr unglücklich war, als ich im Jahre 1898 zu einem Bataillon unseres Regiments nach Mostar versetzt wurde. Eben war ich zum erstenmal an sichtbarer Stelle gedruckt worden; Hermann Bahr hatte meine Erzählung „Osmanbegović“ in seiner Wochenschrift „Die Zeit“ erscheinen lassen, und zu meiner Freude hatte ich neben diesem eifrigen Förderer junger Begabungen auch noch Schnitzler, Beer-Hofmann, Ginzkey, Salten und andere markante Erscheinungen kennen gelernt und wurde von ihnen wohlwollend aufgenommen. So betrachtete ich anfangs diesen Wechsel als ein schweres Unglück. Gerade in dem Augenblick, da ich begonnen hatte, im literarischen Leben Wiens Wurzel zu fassen und Beziehungen zu festigen, die mein geistiges Wachsen gefördert hätten, musste ich mich von Wien trennen. Dass ich in ein Land kommen würde, für das mein Interesse ständig zunahm und in dem ich wohl vielerlei Anregungen für mein Schaffen finden könnte, war vorerst ein schwacher Trost. | Und doch packte mich dieses neue Land mit seinem grossen vielfältigen Zauber gleich bei der ersten Überquerung und zog mich in seinen Bann. Ich nahm während der Reise aufgeregt Einblick in dieses Bilderbuch von Tausendundeiner Nacht. Im nördlichen Bosnien richtete ich meine Beobachtung hauptsächlich auf die Menschen, auf ihre Siedlungen mit den Gotteshäusern und Friedhöfen. Die liebliche Landschaft längs der Bosna fand ich in ihrem Wesen manchen Gebieten unserer Heimat ähnlich und so lenkte sie mich nicht sonderlich ab. Als aber die Reise über den Ivansattel in das herzegowinische Karsthochland weiter ging, war ich von der Tragik dieser aufgerissen Kalksteingebirge nicht weniger ergriffen als von der gewaltigen Schönheit des Laufes der grünen Narenta. | In Mostar wartete in den Baracken des Südlagers ein Zug Rekruten darauf, von mir abgerichtet zu werden. So war ich für zwei Monate ausgiebig mit Arbeit versorgt und konnte über die ersten Eindrücke nur flüchtige Aufzeichnungen machen.«10 ERLÄUTERUNGEN: 2 9 Wie die letzte „Zeit“ mit dem Brief von Ganghofer kam] „Die Zeit. Wiener Wochenschrift für Politik, Volkswirtschaft, Wissenschaft und Kunst“ erschien wöchentlich von Oktober 1894 bis Oktober 1904.11 Hier12 veröffentlichte Ludwig Ganghofer eine in Briefform gehaltene Besprechung des Dramas „Der Thor und der Tod“, das er selbst am 13. November 1898 als Veranstaltung 9 Vgl. Makularpare. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb. 1876. In: MWaD, S. 9-10. 11 Die Herausgeber waren Heinrich Kanner, Isidor Singer und Hermann Bahr (von 1984 bis 1899), dann Max Eugen Burckhard (von 1899 bis 1902), später auch Otto Julius Bierbaum und Richard Muther (von 1902 bis 1904). 12 „Die Zeit. Wiener Wochenschrift […]“, 19.11.1898, S. 122 f. 10 220 seiner „Münchener Litterarischen Gesellschaft“ im Theater am Gärtnerplatz in München uraufführte.13 2 17 Ich fahre im nächsten Monat auf 4 Wochen nach Rom] Am 3.12.1898 trat Michel seine Reise an. Über Venedig, wo er am 5.12. ankam und zwei Tage verweilte, fuhr er nach Florenz.14 Am 27.12. traf Andrian daselbst ein.15 Michels Aufenthalt dauerte bis ca. Ende Januar 1899. Am 26.1.1899 war er bereits auf dem Rückweg in die Herzegowina.16 Zu dieser Bildungsreise schreibt Michel in seinen Erinnerungen: »Nach Beendigung dieser [d. h. der Rekrutenabrichtung] wollte ich einen Urlaub nehmen und mir Italien anschauen; denn die Gelegenheit solcher Nachbarschaft sollte nicht ungenützt bleiben. Ich wollte vor allem nach Rom und auch nach Neapel und erbat mir von Hofmannsthal Ratschläge für diese Reise. Die gab er mir in einem ausführlichen Brief17 und bald darauf fuhr ich guten Mutes los. In Spalato versäumte ich aber das Schiff, das nur einmal in der Woche quer über die Adria nach Italien fuhr, und so entschloß ich mich, die Reise längs der Küste fortzusetzen. In Venedig blieb ich drei Tage und wählte als nächstes Ziel Florenz. Diese Stadt nahm mich aber so gefangen, daß ich an eine Fortsetzung der Reise nicht mehr dachte, sondern volle acht Wochen hier verweilte, abgesehen von kurzen Ausflügen nach Pisa, Pistoja und Lucca. Auf der Heimreise besuchte ich auch noch Perugia, Assisi und Ancona. Mit fünf Kreuzern und einigen Centesimi in der Tasche kam ich Ende Jänner wieder nach Mostar zurück.«18 17-19 Mit ausnahme der Sprache ... und so fahr ich wie ein Bettler] Vgl. Michels Tagebucheintragung vom 7.11.1898 aus Mostar: »Ich lerne seit einem Monat Italienisch, es geht gut, gestern angefangen zu lesen: Gabriele D’Annunzio – 13 Vgl. Günther Fetzer, „...Mit den Ihnen beliebenden Kürzungen“. Der Briefwechsel zwischen Hugo von Hofmannsthal und Ludwig Ganghofer (1898-1915). In: „Jahrbuch der Deutschen Schiller-Gesellschaft“ XXII (1978), S. 165f. 14 Vgl. Eintragung vom 2.12.1898 aus Mostar: »Morgen 5h früh Abreise nach Italien.« In: Tagebuch (29.6.1898 bis 9.11.1902), S. 16r. Vgl. auch Eintragung vom 25.12.1898 aus Florenz: »Am 5. Dezember früh im Morgengraun kam ich nach Venedig. […] In den zwei Tagen meines Aufenthaltes sah ich mir so ziemlich Alles Sehenswerte an, mit Ausnahme der entlegeneren Kirchen.« In: Tagebuch (29.6.1898 bis 9.11.1902), S. 17v-18r. In: ÖLA, NL R. Michel. 15 Vgl. Andrians Brief an Hofmannsthal vom 26.12.1898 aus Venedig: »Morgen fahre ich nach Florenz; ich wäre froh, Dich oder Hans dort zu haben.« In: BW Andrian, S. 125. 16 Vgl. Michels Karte an Andrian vom 26.1.1899 aus Ancona: »Alles geht glatt! Dein Robbi«. In: DLA, NL L. v. Andrian. Andrian hielt sich noch einige Zeit in Florenz auf, vgl. seinen Brief an Hofmannsthal vom 4.2.1899. In: BW Andrian, S. 130. 17 Nicht überliefert. 18 In: AeW, S. 9. 221 Le Virgini [sic] delle Rocce. Bis jetzt galt mir von den Lebenden das Meiste: Hofmannsthal, und von D’Annunzio erwarte ich sehr Vieles ––– obzwar ich bis jetzt nur kleine Übersetzungen von ihm kenne. Aber Alles: was ich von ihm und über ihn gelesen habe, bewegt mich zu diesen Erwartungen, und ähnliche Erwartungen täuschen mich nicht.«19 Vgl. ferner folgende Eintragung in der Qualifikationsliste bezüglich der Sprachkenntnisse im Jahr 1898: »Deutsch: spricht und schreibt vollkommen; | croatisch: (Regimentssprache) spricht zum Dienstgebrauch genügend; | böhmisch: spricht und schreibt vollkommen; | französisch: spricht und schreibt gut.« Im Jahr 1899 heißt es hingegen: »italienisch vollkommen, sonst | wie im Vorjahr«.20 3. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Mostar, 1. Februar 1899, Mittwoch ERLÄUTERUNGEN: 3 3 Dein Brief kam erst in Florenz in meine Hände] Es dürfte sich um einen nicht überlieferten Brief Hofmannsthals an Michel handeln, vermutlich um jenen, den Michel in seinen Erinnerungen an die Italienreise erwähnt, vgl. Kommentar zu Nr. 2. 3 den Tag vor Poldis Ankunft] Möglicherweise der 27. oder 28.12.1898, vgl. Fußnote 15. 5-6 Poldi schrieb Dir und so verschob ich meine Antwort für Mostar] Gemeint ist Andrians Brief an Hofmannsthal vom 23.1.1899 aus Florenz21. 12 Osternummer Saltens] Möglicherweise bezieht sich Michel auf die Osterbeilage der „Wiener Allgemeinen Zeitung“ vom 5.4.1898, wo Hofmannsthal die Gedichte „Gespräch“, „Verse auf ein kleines Kind“, „Gesellschaft“ und „Der Kaiser von China spricht“ hatte veröffentlichen lassen.22 Felix Salten zählte zu den Mitarbeitern der Zeitschrift. 15 „Jod in der Schlacht“] Unedierte Novelle, Manuskript nicht ermittelt. Sie wird auch in Michels Brief an Andrian vom 31.1.1899 aus Mostar erwähnt: »Ich habe heute meine alte Geschichte „Jod in der Schlacht“ durchgelesen 19 In: ÖLA, NL R. Michel. In: ÖStA/KA. Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, 21.2.1876, S. 8. 21 In: BW Andrian, S. 127-129. 22 Vgl. SW I, S. 324 und passim. 20 222 und sie hat mir sehr gefallen. Ich würde sie gelegentlich abschreiben und dem Hugo schicken, ob er sie nicht in die Osternummer geben will […].«23 3 17-18 „Der Degradierte“ ... in der Redaktion der Zeit liegen muß] Unedierte Novelle, Manuskript nicht ermittelt. Vgl. auch Michels Brief an Andrian vom 16.8.1898 aus Chudrim: »Ich war selbst in der Redaktion der „Zeit“ und habe mit Gold24 gesprochen. Es war eine Verwechslung geschehn, der Bahr hatte ihm nicht „Osmanbegović“ sondern Den Degradierten dort gelassen. Er hat gesagt, er werde sofort bei Bahr nachfragen und die Correctur schickt er Dir auch.«25 24-25 das Militärjahr für ihn ... die zweimonatliche Versäumnis] Andrian hatte im November 1898 den Wehrdienst als Einjährfreiwilliger beim 5. Dragonerregiment in Steinamanger/Szombathely begonnen. Aus gesundheitlichen Gründen brach er ihn vorzeitig ab. 25 die ... Versäumnis] Veraltet. 28 der Major] Nicht ermittelt. 4. R. Michel an H. v. Hofmannsthal in Wien Ljubuški, 18. März 1899, Samstag ABFASSUNGSORT: Nach Ljubuški wurde Michel offiziell am 1.2.1899 versetzt. Hier blieb er fünf Monate, d.h. bis zum 1.7.1899, und diente in derselben Verwendung wie vorher. In der Zeit vom 1.7.1899 bis zum 1.3.1900 befand er sich wieder in Mostar, wo er vom 5.10 an als Proviantoffizier beim selbständig detachierten Bataillon tätig war. Am 1.11.1899 wurde er zum Oberleutnant befördert.26 Michel erklärt in seinen Erinnerungen: »Der Konak, das ehemalige türkische Regierungsgebäude von Mostar, in dem eine Kompagnie untergebracht war, wurde baufällig, und deshalb musste wegen Platzmangels eine Kompagnie aus der Garnison wegverlegt werden. Das Los traf die meine, die nunmehr in eine seit Jahren verlassene kleine Kaserne nach Ljubuški beordert wurde. Dieses kleine Städtchen im Tal des Trebižat, nahe der dalmatinischen Grenze und abseits der Bahnlinie gelegen, mit seiner 23 In: DLA, NL L. v. Andrian. Alfred Gold war bis 1901 Redakteur bei der „Zeit“, für die er Feuilletons und Kritiken verfasste. 25 In: DLA, NL L. v. Andrian. 26 Vgl. Makularpare. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb. 1876. Es sei hier darauf hingewiesen, dass der im Makularpare vermerkte Tag der Versetzung nach Ljubuški in Widerspruch zur von Michel in Nr. 2 angegebenen Orts- und Datumsangabe steht. Auch ist auffällig, dass in diesem Brief die bevorstehende Versetzung keine Erwähnung findet. 24 223 weitläufigen Ruine einer türkischen Burg und den schwalbennestartigen Häusern auf dem Hang darunter bescherte mir neue Eindrücke […].«27 ERLÄUTERUNGEN: 4 3 Deinen Abend] Am 18.3.1899 fand gleichzeitig am Deutschen Theater in Berlin und im Wiener Burgtheater die Premiere der Stücke „Die Hochzeit der Sobeïde“ und „Der Abenteurer und die Sängerin“ statt.28 5. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Wien, 23. Juni 1899, Freitag ERLÄUTERUNGEN: 4 4 Ich reise schon morgen abend ab] Es geht um den gemeinsam mit den Eltern verbrachten Ferienaufenthalt in Marienbad, wo Hofmannsthal am 29.6.1899 mit der Arbeit an „Das Bergwerk zu Falun“ begann.29 6. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Wien, 11. Februar 1901, Montag ERLÄUTERUNGEN: 4 12-13 eine zeitlang recht unwohl ... alles ins Stocken gekommen] Vgl. auch den undatierten Brief an Georg von Frankenstein (der von Heinrich Zimmer in die Zeit zwischen November 1900 und Februar 1901 eingeordnet wurde)30, in dem sich Hofmannsthal für sein schlechtes physisches Befinden entschuldigt und Schwierigkeiten bei der Arbeit erwähnt.31 14-15 an der Burg ... Stück das ich aus dem französ.] Wie Michel auf dem Brief vermerkt (vgl. kritischen Apparat zu Nr. 6), handelt es sich um das Schauspiel in einem Akt „Poil de carotte“ von Jules Renard, in Hofmannsthals deutscher Übertragung: „Fuchs“. Die Aufführung fand am 16.2.1901 statt.32 Hofmannsthal plante einen ganzen Band übersetzter Stücke herauszugeben. 27 In: MWaD, S. 11. Vgl. SW V, S. 313. 29 Vgl. SW VI, S. 160. 30 Meint aber der Autor da, wo er schreibt, er möchte den Freund am liebsten »allein, heraußen bei mir« sehen, sein Haus in Rodaun, so ist die chronologische Einordnung falsch und folglich auch dieser Verweis. 31 In: BW II, S. 40f. 32 Vgl. dazu R. Kassner: Burgtheater: Der Fuchs in 1 Act von Jules Renard, übersetzt von Hugo von Hofmannsthal. In: „Wiener Rundschau“ 5 (1901), S. 113. 28 224 4 16-17 nach München fahren ... der „Tod des Tizian“ aufgeführt] »Am 14. Februar 1901 fand im Münchner Künstlerhaus eine Trauerfeier für den am 16. Januar in San Domenico bei Fiesole verstorbenen Arnold Böcklin statt, in der eine Bearbeitung des Fragments „Der Tod des Tizian“ zur Aufführung kam. […] die Regie führte Paul Brann.«33 »Gerade acht Tage vor der Aufführung bot [Hofmannsthal] der „Insel“ eine selbständige Veröffentlichung des erweiterten Textes an und fand, als er zur Premiere eintraf, tatsächlich dank Schröders Initiative das broschierte Großformat-Heft in 1000 Exemplaren zum Preis von 1 Mark versandfertig vor.«34 Michel erhielt ein gewidmetes Exemplar, vgl. Widmungen. 17 hoffentlich anders als das, was Du in Wien gesehen hast] Vermutlich handelt es sich um eine der Wiener Aufführungen von „Der Abenteurer und die Sängerin“. Dabei ist es auszuschließen, dass die Premiere vom 18.3.1899 gemeint ist, weil Michel an jenem Tag in Ljubuški war, wie Nr. 4 beweist. Weitere Aufführungen von „Der Abenteurer und die Sängerin“ fanden am 19., 21., 24.3.1899; 14.5.1899; 23.9.1899; 7.10.1899 und 30.3.1900 statt.35 Hypothetisch wäre Michel im Stande gewesen, der letzten Aufführung vom 30.3. auf der Durchreise von Mostar nach Innsbruck (wohin er versetzt worden war, vgl. Kommentar zu Nr. 13) beizuwohnen. 19 die 3 größeren Geschichten] „Die drei Musikanten“, „Vom Podvelež“ und „Hercegovinische Hirten“ bot Hofmannsthal Rudolf Alexander Schröder an, der zusammen mit Otto Julius Bierbaum die von Alfred Walter Heymel finanzierte Zeitschrift „Die Insel“ herausbrachte. Vgl. dazu Kommentar zu Nr. 12. Nur die letzte Novelle wurde angenommen, wie Michel in Nr. 13 mitteilt. 20 „Oberst Günzl“] Erstdruck in: „Innsbrucker Nachrichten. WeihnachtsBeilage“, 24.12.1906, S. 4f. Manuskript nicht ermittelt. 20 den „Deserteur“] Erstdruck in: „Die Zeit. Wiener Wochenschrift […]“, 4.4.1903, S. 12-13 und „Die Zeit. Wiener Wochenschrift […]“, 11.4.1903, S. 25-26. Die Entstehungszeit der Novelle ist nicht feststellbar: Das einzig 33 In: SW III, S. 735. Gerhard Schuster: Einleitung. In: BW Insel, Sp 14. 35 Vgl. Alexander v. Weilen: Der Spielplan des neuen Burgtheaters 1888-1914. Wien: Verl. d. Literarischen Vereins, 1916, S. 1. 34 225 überlieferte Manuskript (Heft Nr. 39, betitelt: »Fortsetzung: Der Deserteur Popović«) gibt keinen Aufschluss dazu.36 4 21 ich möchte das Schiff nicht mit ihnen belasten] Gemeint ist wohl die „Die Insel.“ Innerhalb der Redaktion sprach man oft vom "Inselschiff", Bezug nehmend auf das von Peter Behrens entworfene Signet.37 7. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Wien, 20. Februar 1901, Mittwoch ERLÄUTERUNGEN: 5 16 ich danke Dir ... für Deinen ... Brief] Brief nicht überliefert. 16 und das Bild] Vermutlich handelt es sich um das einzige fotografische Porträt Robert Michels, das im FDH aufbewahrt wird. Das Bild ist mit »Robbi 1901« beschriftet und stellt ihn als Oberleutnant dar.38 20 die „Neue Deutsche Rundschau“] Die „Neue Deutsche Rundschau“ war die Monatszeitschrift des S. Fischer-Verlages: Sie hieß zuerst „Freie Bühne für modernes Leben“ (1890-1891, wöchentliche Erscheinung), dann „Freie Bühne für den Entwicklungskampf der Zeit“ (1892-1893), erst von 1894 bis 1903 „Neue Deutsche Rundschau“, später, bis 1944, „Die Neue Rundschau“. Chefredakteur war von 1894 bis 1921 Oskar Bie. Die erste Sendung an die „Neue Deutsche Rundschau“ erfolgte erst, nachdem Hofmannsthal von Michel die Novellengruppe „Insekten“ erhielt, für die er sich am 8.4.1901 (Nr. 9) bedankt. Vgl. dazu Kommentar zu Nr. 10. 21 Verbindung mit dem Fischer’schen Verlag] Das 1886 in Berlin von Samuel Fischer gegründete Unternehmen war um 1901 zum repräsentativsten Verlag der modernen Literatur innerhalb des deutschen Sprachraums avanciert. Hofmannsthals erste Kontakte mit der Zeitschrift und dem Verlag datieren aus dem späten 1891.39 36 In: ÖLA, NL R. Michel. Hier ist eine weitere, 1897 entstandene, unveröffentlichte Novelle mit demselben Titel, „Der Deserteur“, zu finden (Hefte Nr. 28 und 50). Aufgrund dessen, was Michel in Nr. 21 an Hofmannsthal schreibt, und zwar dass es sich um eine der herzegowinischen Novellen handle, kann sie jedoch nicht mit der hier gemeinten Erzählung identifiziert werden. Denn diese frühere Novelle „Der Deserteur“, die ausgeprägte autobiographische Züge zeigt, spielt in Fiume und Wien. 37 Ich danke Kurt Ifkovits für diesen Hinweis. 38 Das gleiche Foto (vermutlich aber aus den Beständen des DLAs) ist in: Ferruccio Delle Cave: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“. Robert Michel: Autorschaft zwischen Böhmen und Bosnien. In: „StifterJahrbuch“ 9 (1995), S. 38-53, hier 39 abgebildet. 39 Vgl. Peter de Mendelssohn: S. Fischer und sein Verlag. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1970, S. 195-200. 226 6 1 das Theaterstück] Titel nicht eruiert. Hofmannsthal bespricht es in Nr. 8. 8. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Wien, 22. März 1901, Freitag ERLÄUTERUNGEN: 6 6 in Deinem vorigen Brief] Nicht überliefert. 11 Das kleine Theaterstück] Titel nicht eruiert, vgl. Kommentar zu Nr. 7. 20 Die Leute von der „Insel“ … „Lobetanz“ in Wien] Otto Julius Bierbaums Singspiel „Lobetanz“, für das Ludwig Thuille die Musik komponiert hatte, wurde im März 1901 in Wien aufgeführt. Aus München kamen, außer dem Autor, Heymel und Schröder.40 21-22 ob sie eine oder zwei von den Novellen behalten] Vgl. Kommentar zu Nr. 6. 22-23 die „Neue Deutsche Rundschau“.] Vgl. Kommentar zu Nr. 7. 23 Die „Insectengeschichten“ von Dir kenne ich gar nicht] Erstdruck: R. Michel: Insekten (Skizzen). In: „Neue Deutsche Rundschau“ 13 (1902) S. 205214, enthält: „Die Fliege“, „Noch eine Fliege“, „Libellen“, „Die Gelsen“, „Der Floh“. In der HSS/WSLB ist ein (undatiertes) Konvolut loser Einzelblätter (Inv. Nr. 39.096) verwahrt, welches den Titel „Insekten“ trägt und die Reinschrift folgender Geschichten beinhaltet: „Die Fliege“, „Die schwarze Fliege“, „Noch eine Fliege“, „Libellen“, „Die Gelsen“, „Der Floh“. 9. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Wien, 8. April 1901, Montag ERLÄUTERUNGEN: 7 4 ich danke Dir schön für die „Insecten“] Vgl. Kommentar zu Nr. 8. 5 meinen Namenstag] 1. April.41 6 Die „Insel“ bringt wahrscheinlich 2 von den Geschichten] Zuerst dürften wohl die Novellen „Hercegovinische Hirten“ und „Vom Podvelež“ behalten worden sein. Diese Schlussfolgerung ergibt sich aus Nr. 15, wo Michel 40 41 Vgl. BW Heymel, S. 19 Ich danke Ellen Ritter für diesen Hinweis. 227 schreibt, dass „Die Insel“ nur eine Geschichte herausbringe und ihm „Vom Podvelež“ zurückgeschickt worden sei. 7 7 des anständigen … Honorars wegen] »Zu den geänderten Verhältnissen im dritten Jahrgang gehörten auch radikal gekürzte Honorare. Anfänglich scheinen einige Mitarbeiter – etwa Blei und Symons – 7,5 Mark pro Seite erhalten zu haben. Beiträge, die man unbedingt haben wollte, wie das Nietzsche-Manuskript, bezahlte man anfänglich noch mit zehn Mark. Spätestens ab dem Februar 1902 wurde das Seitenhonorar auf fünf Mark vereinheitlicht.«42 Für seine zehn Seiten lange Novelle wurden R. Michel am 17.2.1902 50 Mark ausgezahlt.43 7-8 Die übrigen schicke ich ... an die Fischer’sche Rundschau] Hofmannsthal meint hier wohl die „Insekten“, vgl. Kommentar zu Nr. 10. 9 Gerty] Gertrude Maria Laurentia Petronilla Schlesinger (16.3.1880, Wien – 9.11.1959, London) ist Hofmannsthals (zukünftige) Ehefrau. 9 Gerty hat Scharlach] Das gleiche schreibt Hofmannsthal am selben Tag an Edgar Karg von Bebenburg.44 Siehe auch Hofmannsthals Brief an BeerHofmann vom 13.3.1901.45 10 für 14 Tage nach dem Süden gehen] Der gewünschte Urlaub wurde wohl einige Wochen hinausgezögert und fiel mit der Hochzeitsreise zusammen (von 9. bis 30.6.1901 in Venedig), vgl. auch Brief an Beer-Hofmann vom 18.6.1901 aus Lido.46 Zum Hochzeitstag siehe Nr. 10. 12 schön dass Du den Hansl besuchen willst] Hannibal Karg von Bebenburg war der jüngere Bruder Edgars, eines der intimsten Jugendfreunde Hofmannsthals. Die Existenz der Familie Karg von Bebenburg war um 1900 von der Krankheit der Mutter, die 1900 unter Kuratel gestellt wurde, und von finanziellen sowie weiteren gesundheitlichen Sorgen erschwert. Hofmannsthal stand ihnen sehr nahe.47 42 In: Kurt Ifkovits: Die Insel. Eine Zeitschrift der Jahrhundertwende. Wien: Diss. 1996, S. 154f. Vgl. ebd., S. 504. 44 Vgl. BW Bebenburg, S. 17. 45 Vgl. BW Beer-Hofmann, S. 105. 46 Vgl. BW Beer-Hofmann, S. 107. 47 Vgl. BW Bebenburg, S. 5-13 und passim. 43 228 7 14 Ich schicke Dir ... ein (gedrucktes) Gedicht] Es handelt sich vermutlich um Schröders „Empedocles“48. Vgl. Schröders Brief an Hofmannsthal vom 31.3.1901: »Empedokles kommt in diesen Tagen. Ich schicke Ihnen einige Exemplare.«49 Vgl. auch Hofmannsthals Antwort vom 19.4.1901: »Um Sie nicht durch langes Stillschweigen ungeduldig zu machen, denn ich kenne selbst sehr gut diese peinliche Empfindung, will ich Ihnen nur in Eile für die Manuscripte und für das Buch Empedokles danken, von welchem mir mehrere Exemplare zugekommen sind, die gewiß von mir nur an solche Menschen kommen werden, denen das Buch etwas sein kann.«50 10. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Wien, 31. Mai 1901, Freitag ERLÄUTERUNGEN: 7 20 und ich am 8ten Juni ... heiraten] Die Hochzeit fand in der Schottenkirche in Wien statt. 21 Rodaun] Ortschaft im XXIII. Wiener Bezirk, war bis 1938 selbständige Gemeinde. Hofmannsthal mietete sich in das kleine Schloss ein, das Maria Theresia für ihre Erzieherin Charlotte Gräfin Fuchs erbauen ließ. Die heutige Adresse ist: Wien-Rodaun, Ketzergasse 471. Das Haus befindet sich im Privatbesitz. Eintragungen Robert Michels im Rodauner Gästebuch erfolgten am 18., 20., 23., 27., 30. August 1901. Am 22. Januar 1913 hat sich Eleonora Michel51 eingetragen.52 24 ob ich Dir für die „Insecten“ schon gedankt habe] Vgl. Nr. 9. 25-26 Ich fand ... Deine stärkste] Vgl. Kommentar zu Nr. 8. 48 Empedocles. Ein Gedicht von Rudolf Alexander Schröder. Im Auftrag v. A. W. Heymel gedruckt. München: Insel, o.J. Ein Exemplar dieses Druckes ließ sich allerdings nicht unter den von den Enkelkindern vererbten Büchern R. Michels finden. Schriftliche Mitteilung Robert H. Michels. 49 Vorlage: Abschrift. In: FDH. 50 Vorlage: Abschrift. In: FDH. Ich danke Konrad Heumann für den Hinweis. 51 Vgl. Kommentar zu Nr. 15. 52 Mündliche Mitteilung von Catherine Schlaud. 229 8 2 an die „Neue Deutsche Rundschau“ nach Berlin geschickt] Vgl. Hofmannsthal Empfehlungsbrief vom 4.5.1901 an Oskar Bie: »Ich habe gar nicht die Gewohnheit mich mit dem „Empfehlen“ zweifelhafter Producte abzugeben. Wenn ich Ihnen die Arbeiten eines völlig unbekannten Menschen einschicke, eines jungen österreichischen Officiers, so geschieht es, weil ich sie wirklich recht ungewöhnlich finde. Ich hoffe es kann Sie kaum langweilen, z. B. den Cyclus dieser kleinen Thiergeschichten zu lesen, von denen ich die eine „Libelle“ obwohl auch die anderen gut sind, wirklich mit nichts vergleichen kann, so viel zurückhaltende Kraft ist darin, Fülle, Sinnlichkeit, geschlossenes Weltbild. Ebenso auch in der größeren Geschichte, deren Anfang übrigens nicht so gut geschrieben ist. Ich habe sehr lebhaft die Hoffnung, daß Sie geneigt sein werden, die Sachen für die „Rundschau“ zu nehmen; vielleicht irre ich mich ja, aber jedenfalls bitte ich Sie aufs Herzlichste um die besondere Freundlichkeit einer Erledigung etwa innerhalb 3-4 Wochen.«53 Die „Insekten“ wurden angenommen, vgl. Nr. 12 und Kommentar zu Nr. 8. 11. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 28. Juli 1901, Sonntag ERLÄUTERUNGEN: 8 9-10 es geht alles gut aus, Poldy ... aufhalten] Vgl. Andrians Brief an Hofmannsthal vom 19.7.1901 aus Athen (wo Andrian an der österreichischungarischen Botschaft arbeitete): »Ich reise etwa am 10ten von hier ab und bin Mitte August in Wien.«54 Offensichtlich rechnete Hofmannsthal mit einem Besuch Michels bei ihm in Rodaun während Andrians Anwesenheit in Wien. Michels Einträge im Hofmannsthal’schen Gästebuch (vgl. Kommentar zu Nr. 10) beweisen, dass der Besuch tatsächlich stattfand. 53 54 In: BW Fischer, S. 64. In: BW Andrian, S. 155. 230 12. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 29. Oktober 1901, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 8 15-16 denn ich hätte Dir für mehr als einen Brief zu danken] Die Briefe sind nicht überliefert. Am 10.8.1901 schreibt Hofmannsthal an Schnitzler: »Michel hat mir einen so netten Brief geschrieben.«55 16-20 Der Hauptgrund meines Schweigens ... beruhigende Auskunft] Bereits seit dem März 1901 war Schröders Ausscheiden aus der Redaktion der Zeitschrift beschlossene Sache. Im Oktober übersiedelte dieser nach Paris, um Mitarbeiter Julius Meier-Graefes zu werden. Zur selben Zeit hatte Heymel sein Einjährfreiwilligenjahr angetreten. Bierbaum allein war mit der Redaktion des dritten Jahrgangs betraut worden, wobei ihm jedoch Franz Blei behilflich war.56 Vgl. dazu Hofmannsthals Brief an R. A. Schröder vom 14.10.1901: »Von Ihnen persönlich muß ich aber noch die Erledigung einer andern Sache erbitten, die mir nicht weniger ernsthaft und wichtig ist. Ich habe Ihnen im Februar drei Prosamanuscripte von Robert Michel übergeben: 1.) 3 Musikanten 2.) Mumljanin (et Rudi)57 3.) herzegowinische Hirten. Zwei dieser Erzählungen haben Sie für die „Insel“ angenommen, die dritte zurückzuschicken versprochen. Weder ist dies nicht angenommene Manuscript mir zugekommen, noch fühle ich mich nach Ihrem Ausscheiden aus der „Insel“ der „angenommenen“ irgendwie sicher, fühle mich aber dem Autor gegenüber, der mir seine einzige Handschrift der 3 Erzählungen anvertraut hat, in der peinlichsten Weise verantwortlich. Bisher habe ich ihn hingehalten. Was soll ich aber weiter thun?! Nichtwahr, wo es so viel des Peinlichen und Belastenden giebt, wollen wir untereinander uns dergleichen möglichst ersparen.«58 55 In: BW Schnitzler, S. 151. Für eine sehr detaillierte Rekonstruktion der Schwierigkeiten der Zeitschrift im Übergang zum dritten Jahrgang, vgl. K. Ifkovits: Die Insel, a. a. O., S. 140-150. 57 Das muss eine falsche Lesung sein. Die hier zur Rede stehende Novelle ist „Vom Podvelež“, vgl. Nr. 15. Das im NL des Autors (ÖLA) erhaltene Manuskript (Notizhefte Nr. 22, 23, 24) trägt zwar keinen Titel, wohl aber den Untertitel: »Warum Mohammet Mumljamin nicht in Wien dient.« Vgl. Heft Nr. 22, S. 1v. 58 Vorlage: Abschrift. In: FDH, Leihg. Stiftg. VW. 56 231 8 20 von Bierbaum die beiliegende … Auskunft] Nicht ermittelt. 24 Den Dr. Bie ... die „Insecten“] Brief nicht überliefert. 25 Mein Trauerspiel ist nicht um eine Zeile weiter als damals im August] Der Titel des Fragment gebliebenen Stückes ist „Die Gräfin Pompilia oder das Leben“. Hofmannsthal arbeitete seit Ende Juli 1901 an dieser Dramatisierung von Robert Brownings Verserzählung „The Ring and the Book“. »Mehr als ein paar vereinzelte Notizen sind nach dem August 1901 nicht entstanden.«59 8-9 26-1 Die Zeit ... in Italien ganz leer und stumpf] Zur Reise nach Italien vgl. Hofmannsthals Brief an Beer-Hofmann vom 19.9.1901: »Ich gehe Montag 22ten nach Torbole, später etwa einen anderen Ort: Fasano oder sonst, nicht weiter und nicht länger als 3 Wochen«.60 9 etwas anderes Dramatisches angefangen] Gemeint ist die gegen Oktober 1 1901 begonnene Bearbeitung von Calderóns „La vida es sueño“ („Das Leben ein Traum“).61 Siehe auch Nr. 14. 13. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 31. Oktober 1901, Donnerstag ABFASSUNGSORT: Am 24.2.1900 wurde Michel »aufgrund [s]einer ersten novellistischen Publikationen«62 der Infanteriekadettenschule in Innsbruck zugeteilt. Hier arbeitete er zuerst als Lehreraspirant für die deutsche und französische Sprache, bis er am 11.8.1900 zum Lehrer für dieselben Fächer befördert wurde; seit 1904/1905 unterrichtete er Militärgeschäftsstil; ferner war er Bibliotheksverwalter in derselben Schule. In diesen Positionen blieb er bis zum 18.10.1907, als er wieder ins Regiment in Mostar einrücken musste (Dienstantritt: 1.11.1907).63 ERLÄUTERUNGEN: 9 7 auf Poldis Drängen] Nicht ermittelt mangels überlieferter Korrespondenz aus diesem Jahr. 59 In SW XVIII, S. 463 In: BW Beer-Hofmann, S. 111. 61 Vgl. SW XV, S. 157-161 u. 255. 62 In: MWaD, S. 12. 63 Zu diesen Informationen vgl. Qualifikationsliste Robert Michels für die Jahre 1904 bis 1906 und Makularpare. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel). 60 232 9 8-9 Von der „Insel“ ... baldigst eine Novelle erscheinen lassen] Gemeint ist „Hercegovinische Hirten“. Erstdruck in: „Die Insel“ 3 (1901), Nr. 3, S. 201210. 10 die nicht acceptierten Sachen zurückschicken] „Vom Podvelež“ und „Die drei Musikanten“. 11-13 Bie schreibt ... nicht bestimmt] Nicht überliefert. 14-15 die „Musikanten“ ... vornahm] Die Novelle „Die drei Musikanten“ ist im Dezember 1899 in Mostar entstanden und ist Michels erste Erzählung, die in der Herzegowina spielt: »[…] im Laufe des Dezember schrieb ich die erste Erzählung aus der Herzegowina, „Die drei Musikanten“. Die Handlung spielte sich in Ljubuški ab, anknüpfend an einen Musikabend, den ich dort erlebt hatte. Aber sie war doch nicht so richtig aus der herzegowinischen Landschaft hervorgegangen, vor allem nicht aus dem dortigen Volkstum.«64 Es bleibt unklar, über welchen Weg die Novelle, die zuerst an die „Insel“ geschickt (vgl. Kommentar zu Nr. 6 und 12) aber dort abgelehnt wurde (vgl. Kommentar zu Nr. 9), in die Redaktion der „Neuen Deutschen Rundschau“ gelangte. 20-21 Poldi ... gesagt, daß Du in Italien bist] Zu Hofmannsthals Italienreise vgl. Kommentar zu Nr. 12. 21-22 um Dein Stück ... zuende zu schreiben] „Die Gräfin Pompilia“, vgl. Kommentar zu Nr. 12. 25 meine italienische Novelle vorgelesen] In Nr. 15 nennt Michel die Novelle „Angelo“; zu Hofmannsthals Meinung darüber vgl. Nr. 14. Erstdruck: R. Michel: Leuchtende Fliegen. In: Ders.: Geschichten von Insekten. Berlin: S. Fischer, 1911, S. 81-116. 10 5 Ist Deine Pantomime fertig?] „Der Schüler“. Erstdruck in: „Neue Deutsche Rundschau“ 12 (1901), H . 3, S. 1204-1211. Vgl. auch Nr. 15. 5 Ich hätte gerne Deine Gedichte von Kainz gehört] Vgl. folgende Zeitungsannonce: »Schauspieler Josef Kainz wird an seinem, Dienstag den 5. November, Abends ½ 8 Uhr, im großen Musikvereinssaale stattfindenden Vortragsabend Ernstes und Heiteres von Wiener Autoren lesen, und zwar: Marie Ebner-Eschenbach, delle Grazie, Kory Towska, Gedichte; Hermann Bahr „Das Käferl“; Dr. Max Burckhard, Bruchstücke aus „Tannhäuser“; Vinzenz Chiavacci, Humoristisches; J. J. David, H. v. Hofmannsthal, Gedichte; 64 In: MWaD, S. 11. 233 C. Karlweis, „Der Wurstel“; Eduard Pötzl, „Aus Jung-Wien“; Arthur Schnitzler, Novelletten.«65 Vgl. auch Schnitzlers Tagebucheintragung vom 5.11.1901: »Dann bei Schlesinger, mit Hugo und Frau soupirt, kamen von Kainz’s missglücktem Autorenabend –«.66 14. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 23. November 1901, Samstag ERLÄUTERUNGEN: 10 11 diese Geschichte nur als eine Skizze zu betrachten ist] Hofmannsthal schließt sich Andrians Urteil über „Angelo“ bzw. „Leuchtende Fliege“ an, über das Michel in Nr. 13 berichtet hatte. 20-21 mein Trauerspiel vorläufig weggelegt habe] „Die Gräfin Pompilia“, vgl. Kommentar zu Nr. 12. 22-23 eine andere Arbeit ... die Bearbeitung eines Stückes von Calderon] „Das Leben ein Traum“, vgl. ebenso Kommentar zu Nr. 12. 25 Beer Hofmann zieht in einigen Tagen mit Kind u. Kegel heraus] Im Dezember 1901 übersiedelte Richard Beer-Hofmann nach Rodaun, wo er bis Ende 1906 blieb. Auf das Haus, das er bezog, machte ihn Hofmannsthal aufmerksam, der es in seinem Brief vom. 5.5.1901 beschreibt.67 15. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 28. November 1901,Donnerstag ERLÄUTERUNGEN: 11 10 gerade den Punkt gelöst hast, der Dir am unklarsten war] „Der Schüler“, vgl. Nr. 13. Welcher Punkt Hofmannsthal Schwierigkeiten bereitete, konnte nicht ermittelt werden. 11-12 oder soll es wo gespielt werden?] Keine Aufführungen sind bekannt.68 65 In: „Neues Wiener Tagblatt“, 29.10.1901, S. 7. Ich danke Peter Michael Braunwarth für diesen Hinweis. In: TB Schnitzler 1893-1902, S. 359. 67 Vgl. BW Beer-Hofmann, S. 106 u. 233. 68 Schriftliche Mitteilung von Klaus-Dieter Krabiel. 66 234 11 12 Jetzt legst Du Honig in alte Waben] Vermutlich handelt es sich um ein freies Zitat, eine Variation des letztes Verses aus Hofmannsthals „Ballade des äußeren Lebens“: »Wie schwerer Honig aus den hohlen Waben«.69 13 in Chrudim ... Liebe zu einem jungen Mädchen] Eleonora Snížkova (29.8.1878, Sadská bei Poděbrad70 – Juni 1941, Salzburg?), genannt Lola, zukünftige Frau Robert Michels (vgl. dazu Nr. 34). In Chrudim lebten Michels Mutter, Karoline, geborene Štastný, und seine zwei Schwestern, die Helene und Marie hießen.71 Sein Vater, Adalbert Michel, kaiserlicher Rentverwalter, war bereits 1890 gestorben. 26 den Tod ihrer Mutter] Antonia, geborene Hončíkova.72 26 die Wiederheirat des Vaters] Anton Snížek, k. k. Inspektor bei der Finanzkontrolle im Pilsner Bezirk, Böhmen, vgl. Kommentar zu Nr. 19. 12 14-15 auf dem Schloss ihrer Stiefmama (bei Klattau) lebt] Der Name der Stiefmutter Eleonoras konnte nicht ermittelt werden. Klenau/Klenová ist ein kleines Dorf im Pilsner Bezirk, etwa 13 km südwestlich von Klattau/Klatovy. Hier befindet sich eine mittelalterliche Burgruine, an die im XIX. Jahrhundert ein Schloss angebaut wurde, auf das sich Michel hier bezieht. Dieses Schloss war bis 1945 Familienbesitz der Michels.73 Heute ist der Baukomplex der Burg und des Schlosses zu einem Museum geworden.74 17 Ich schreibe an einem Einacter] Nicht ermittelt: Die mangelhaften Informationen lassen nur Hypothesen zu. Da Michel behauptet, er habe „Der Vater im Felde“ (vgl. Nr. 19, 20, 22 und 23) im Januar 1902 geschrieben, dürfte es sich um einen früheren handeln. Dieser Umstand legt die Vermutung nahe, dass es sich um den „Psychologen in Uniform“ handelt, den Hofmannsthal in Nr. 20 bewertet. 19 „Die Invaliden“] Nicht ermittelt: Im Nachlass des Autors (ÖLA) lässt sich kein Werk mit diesem Titel ausfindig machen. 21 Die Druckerei der Insel] Offizin W. Drugulin in Leipzig.75 69 In: SW I, S. 44. Vgl. Trauungsbuch der k. und k. Infanterie-Cadettenschule in Innsbruck. Angefangen am 1/9. 1900. Tomus I. Fol. 10. In: ÖStA/KA, Matr., AB 0373. 71 Vgl. Zueignung des Romans: R. Michel: Die Augen des Waldes. Wien: Scholle,1946. 72 Ebd. 73 Vgl. F. Delle Cave (Hrsg.): Correspondenzen. Briefe an Leopold von Andrian 1894-1950. Marbach am Necker: Deutsche Schillergesellschaft, 1989 (= Marbacher Schriften), S. 126. 74 Vgl. http://www.galerie-klatovy.cz. 75 Vgl. G. Schuster: Einleitung. In: BW Insel, Sp. 8. 70 235 12 21-23 Die Druckerei der Insel ... Antwort] Nicht ermittelt: Die erwähnten Briefe wurden nicht im Nachlass des Autors gefunden. 24 „Vom Podvelež“] Vgl. Kommentar zu Nr. 17. 26 der Freien Presse] Die „Neue Freie Presse“ wurde 1864 gegründet, erschien bis Ende 1939, als sie mit dem „Neuen Wiener Tagblatt“ zusammengelegt wurde. 26 oder des Neuen Wiener] Das „Neue Wiener Tagblatt“ wurde1867 gegründet, 1945 eingestellt. 32 Dostojevskys Brüder Karamsov] Vgl. Hofmannsthals Brief vom 22.8.1895 an Edgar Karg von Bebenburg: »Mir haben die Karamasov sehr viel gesagt: ich bin dann anders in den Straßen herumgegangen, es war mir nachher größeres Ereignis, den Leuten in der Tramway ins Gesicht zu sehen. Ich habe meine Freunde lieber gehabt, das Schöne stärker und das Grauenhafte grauenhafter gespürt.«76 16. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 4. Januar 1902, Samstag ERLÄUTERUNGEN: 13 3 Deinen neuen lieben Brief] Nicht überliefert. 7 „Herc. Hirten“ im Druck] Vgl. Kommentar zu Nr. 13. 10 Clemens Franckenstein] Clemens Freiherr von und zu Franckenstein gehörte mit seinem Bruder Georg (vgl. Kommentar zu Nr. 65) dem engsten Freundeskreis des jungen Hofmannsthal an. (Sie lernten sich durch die Vermittlung Andrians, der mit den Franckensteins das Wiener Schottengymnasium besuchte, kennen.) Er war Komponist und Dirigent, leitete vom September 1912 bis zur Revolution im November 1918 die Münchner Hoftheater, wurde im Mai 1924 an die Münchner Staatsoper zurückberufen, wo er bis zum März 1934 blieb.77 11 Première von 4 Einactern von Schnitzler] Der Einakter-Zyklus „Lebendige Stunden“ (Inhalt: „Lebendige Stunden“, „Die Frau mit dem Dolche“, „Die letzten Masken“ und „Literatur“) wurde am 4.1.1902 im Berliner Deutschen 76 77 In: BW Bebenburg, S. 94. Vgl. Ulrike Landfester: Einleitung. In: BW Franckenstein, S. 9-34. 236 Theater uraufgeführt. Schnitzler schreibt in seinem Tagebuch: »4/1 […] Theater. Prem. Lebend. Stunden. Großer Erfolg.«78 12 seine ... bedeutendste schönste Arbeit] Vermutlich meint Hofmannsthal „Literatur“.79 12-13 Ich hoffe sie Dir bald schicken zu können] Die Buchausgabe von „Lebendige Stunden“ erschien 1902 bei S. Fischer in Berlin. 13 14-15 Meine … wieder in Fluss zu kommen] Möglicherweise ist hier „Das Leben ein Traum“ gemeint. Die erste Arbeitsphase an der Calderón-Bearbeitung verlief ohne wesentliche Unterbrechungen von ca. Mitte Oktober 1901 (nach der Rückkehr aus Italien) bis Anfang Dezember, als der Autor im vierten Akt stecken blieb. »Im Frühjahr 1902 entstehen zahlreiche, die in den Entwürfen entwickelte Handlung differenzierende, aber auch sie erweiternde Notizen«.80 Außerdem machte sich Hofmannsthal auch Notizen zur „Elektra“.81 17. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 18. Januar 1902, Samstag ERLÄUTERUNGEN: 13 18 Einsendung an „Zeit“] Es handelt sich um die Novelle „Vom Podvelež“, vgl. Michels Brief an den befreundeten Schriftsteller und Offizier Franz Karl Ginzkey vom 20.4.1902 aus Innsbruck: »Meine Novelle „Vom Podvelež“ z.B. ist schon im December 1899 geschrieben gewesen. Im Sommer darauf war sie beim Gold, der sie für die „Zeit“ nehmen wollte, nach einigen Monaten aber refusierte. Dann war sie mit einer anderen bei der „Insel“, die andere wurde angenommen, „Vom P.“ zurückgeschickt. Hätte ich jetzt nicht Burkhard in die Hand bekommen, der sie lobte und dem Redacteur des Feuillentons der „Zeit“ (Kanner) empfahl, so könnte ich noch länger mit ihr hausieren gehn.«82 18 an Burckhard] Max Eugen Burckhard. Vgl. Kommentar zu Nr. 2. 18-19 auf den Einacter freue ich mich sehr] „Der Psychologe in Uniform“, von Hofmannsthal in Nr. 20 beurteilt. 78 In: TB Schnitzler 1893-1902, S. 362. Ich danke Giuseppe Farese (Universität Bari) für den Hinweis. 80 In: SW XV, S. 160. 81 Vgl. SW VII, S. 306. 82 In: HSS/WStLB, Inv. Nr. 168.472. 79 237 18. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 6. März 1902, Donnerstag ERLÄUTERUNGEN: 14 1 Ich vermuthe Dich ... abwesend von Innsbruck] Hofmannsthal glaubt Michel noch in Böhmen. Am 6.3.1902 war dieser dagegen bereits seit 14 Tagen in Innsbruck zurück, vgl. Nr. 19. 2 das Manuscript] Nicht ermittelt. 19. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 6. März 1902, Donnerstag ERLÄUTERUNGEN: 14 9-10 für die Verwendung bei der „Zeit ... Correcturbogen bekommen] „Vom Podvelez“, vgl. Kommentar zu. Nr. 17. 15 1-7 das Vermögen... weiß ich wirklich noch nicht] Aktive Militärpersonen waren verpflichtet, vor ihrer Vermählung eine Bewilligung der zuständigen Militärbehörden zu beantragen, deren Erteilung v. a. davon abhing, ob der Ehewerber ein sicherzustellendes jährliches Nebeneinkommen nachweisen konnte.83 »Der Grund, der in Österreich […] zur Einführung einer Heiratskaution von Seiten des Hofkriegsrates geführt hat, war primär die prekäre wirtschaftliche Situation, in der viele Offizierswitwen nach dem Tode ihrer Männer gerieten, da sie von den Offizierspensionen ausgeschlossen waren. Es blieb diesen Frauen […] nichts anderes übrig, als den Kaiser um eine Gnadenpension zu bitten […]. Man war allerdings von Seiten des Hofkriegsrates von solchen Gnadenpensionen nicht begeistert […]. Deshalb entschloss sich der Hofkriegsrat 1750 zur Einführung einer Heiratskaution (Einzahlung eines bestimmten Geldbetrages vor der Heirat), deren Ertrag der Höhe der Pension des Offiziers in etwa angeglichen war und in weiterer Folge die Staatskassa von der Auszahlung der Gnadenpension entlasten sollte.«84 Im Laufe des 19. Jahrhundert wurde das den Eheleuten bereitzustehende Kapital 83 Vgl. Vorschrift über die Heiraten im k. k. Heere. Wien: k. k. Hof- und Staatsdruckerei, 1887, passim. In: Gerwin Müller: Heiratsvorschriften und Heiratsverhalten im altösterreichischen Offizierskorps. Wien: Diss., 1980, S. 81. 84 238 immer höher angesetzt, so dass die Kaution – besonders für junge Offiziere – zu einem ernsten Ehehindernis wurde: War 1887 das Verhältnis von Jahresgage und Nebeneinkommen bereits hemmend (1:21), so belief sich 1907 die Höhe der Kaution auf bis das bis zu 41fache des Jahreseinkommens.85 Michels persönliche Situation war daher sehr kompliziert. Andrian erklärt ihm am 10.4.1902: »Du kannst Lola als Officier nur im Fall heiraten, daß sie 1500 fl. Einkommen hat.86 Hat sie soviel, so seid ihr bei Deiner steigenden Gage in Innsbruck nicht ganz so schlecht dran. Hat sie das nicht, so könnt ihr jetzt (bis sich ihre Verhältnisse nicht gebessert haben) vorläufig nicht heiraten. Denn Daß [sic] Du aus den Eltern, wenn sie sehen, daß Du längere Zeit hindurch beständig bleibst, die Caution herausbekommen wirst, scheint mir ja sehr wahrscheinlich.«87 Obwohl Michels Braut aus einer sehr wohlhabenden Familie stammte, war sie nicht im Besitz eines Kapitals, das ihr Zinse in solcher Höhe hätte bringen können. Die Lösung wurde darin gefunden, dass Michel am 2.6.1903 ein Hofgesuch einreichte, um mit unzulänglicher Kaution heiraten zu dürfen. Der kaiserliche Gnadenakt wurde am 18.8.1903 unterschrieben. Robert Michel und Eleonora Snížek heirateten am Montag, den 26.10.1903, in der Schlosskapelle des Hl. Felix in Klenau.88 Im Folgenden wird die eigenhändig verfasste Bittschrift an den Kaiser abgedruckt: »Eure Majestät! Der alleruntertänigst Gefertigte wagt es zum drittenmal Eure Majestät ehrfurchtsvollst zu bitten um die Allergnädigste Bewilligung zur Eheschließung mit dem Fräulein Eleonore, Tochter des k. k. Inspektors bei der technischen Finanzkontrolle in Pilsen, Herrn Anton Snížek, gegen eine Sicherstellung eines niedrigeren als des vorgeschriebenen Jahreseinkommens. Ich bin k. u. k. Oberleutnant ü. k.89 im bosnisch-herzegowinischen Infanterieregiment Nro. 4, seit 1. September 1900 in Verwendung als Lehrer an der k. u. k. Infanterie-Kadettenschule zu Innsbruck. Mein Vater war kaiserlicher Rentverwalter. 85 Vgl. ebd., S. 98 Im Gutachten des Obersten Militärgerichtshofes, das vom 5.8.1903 datiert, wird expliziert: »Gesuchsteller ist laut Taufschein im Jahre 1876 geboren, daher derselbe gemäß § 11 und 12 des Dienstbuches A-36 ein Nebeneinkommen von 3000 K. auszuweisen hat. [Es folgt die Einschätzung der finanziellen Verhältnisse, RC] Daher Hochgesuchsteller ein jährliches Gesammteinkommen von 1455 K. ausweisen würde. | Somit fehlt zum vorgeschriebenen Nebeneinkommen noch jährlich 1545 K., bezüglich welchen Betrages eventuell die Allerhöchste Majestät zu erbitten wäre.« In: ÖStA/KA, KM., 1.A. 60 – 311/ 4 (1903). 87 In: ÖLA, NL R. Michel. 88 Vgl. Trauungsbuch der k. und k. Infanterie-Cadettenschule in Innsbruck. Angefangen am 1/9. 1900. Tomus I. Fol. 10. In: ÖStA/KA, Matr., AB 0373. 89 Überkomplett. 86 239 Ich stehe im vollen Bezuge meiner Gebühren nebst der Diensteszulage als Lehrer im Betrage von 348 K. jährlich. Durch meine Tätigkeit auf dem Gebiete deutschen Schrifttums erwuchs mir schon im vergangenen Jahre ein Nebeneinkommen von über 1000 K.; diese Einnahmsquelle dürfte in den nächsten Jahren nach Ausreifen meiner Begabung bedeutend reichlicher fließen. Da es nicht angeht, alle meine Arbeiten vorzulegen, weil sie vorläufig nicht gesammelt sondern in literarischen Zeitschriften zerstreut sind, will ich mich darauf beschränken, zwei Briefe beizulegen, welche für meine Angaben zeugen mögen. Es wurden mir zwar Anträge von kleinen Verlegern gemacht, aber ich bleibe bei dem Entschlusse, nur bei einem der größten Verlage in die Öffentlichkeit zu treten; der Brief vom Verlage S. Fischer, Berlin beweist, daß ich von diesem Ziele nicht mehr weit entfernt bin. Daß ich mich trotzdem in literarischen Kreisen jetzt schon des besten Rufes erfreue, kann man aus dem Brief von der „Zeit“ erkennen.90 Größere Materielle Erfolge dürften daher nicht lange auf sich warten lassen. Ich möchte noch betonen, daß die Novellen meines künftigen ersten Bandes und ebenso der Roman, an dem ich jetzt arbeite91, neben ihrem künstlerischen Wert auch einen Wert für die Ethnographie Bosniens und der Herzegovina [sic] haben und daß ich mich somit in die Reihen jener Schar gestellt habe, welche auf die geistige Eroberung der jüngsten Länder Eurer Majestät anstrebt. Die jährlichen mir zur Verfügung stehenden Subsistenzmittel belaufen sich jetzt schon auf: 2040 K. Gage 384 – Diensteszulage 692 – Quartiergeld 692 – Quartiergeld92 1000 – Erlös meiner Arbeiten 4118 K. Meine Braut besitzt zur Kautionsstellung eine Realität in Sadská bei Prag, welche aber im Werte leider nicht so hoch steht, als es nach der Vorschrift für Heiraten im k. u. k. Heere verlangt wird; die Schätzungsdokumente liegen bei. Auf dieser Realität lastet eine Schuld von 14.000 K., die in Annuitäten von 800 K. abgezahlt wird. Nach Abzug dieser Annuität und sämtlicher Steuern und Reparaturskosten [sic] bleiben vom Pachtzins jährlich über 1400 K. als Reinertrag. Hinzu kommt nunmehr noch ein Geschenk ihrer Stiefmutter in der Höhe von 16.000 K. Mit 4-5% berechnet ergibt dies einen Zuschuß von 640 – 800 K. Somit würde sich unser Gesamteinkommen folgend darstellen: 2040 K. Gage 384 – Diensteszulage 692 – Quartiergeld 1000 – Erlös meiner Arbeiten 1400 – Aus der Realität 640 – bis 800 K. aus dem Kapital. 6156 K. bis 6356 K. 90 Die erwähnten beigelegten Briefe sind nicht in: ÖStA/KA, KM., 1A 60 – 311/4 (1903) enthalten. „Oberleutnant Neviny“. 92 Versehentlich beim Seitenwechsel zweimal wiederholt. 91 240 Bei den Resultaten, die ich als Lehrer erziele, und den günstigen Urteilen meiner Vorgesetzten habe ich die Hoffnung, daß mich das k. u. k. Reichskriegsministerium bei späterer Übernahme in die erste Gruppe des Armeestandes im Lehrfache belassen wird. Dadurch würden sich schon in zwei Jahren die Einkünfte durch die Erhöhung der Diensteszulage um jährlich 192 K. vermehren. Schließlich versprechen uns die Eltern, welche sehr wohlhabend sind, reichliche Unterstützung. Abgesehen von den Bezügen des Vaters, der als Inspektor bei der technischen Finanzkontrolle in der VII. Rangklasse steht, ist die Stiefmutter meiner Braut die Besitzerin des landtäflichen Gutes Klenau bei Klattau und eines zweiten Grundbesitzes in Janowitz an der Angel. Da aus ihrer ersten Ehe mit dem Großindustriellen Edlen von Heintschel keine Kinder da sind und auch die jetzige Ehe kinderlos geblieben ist, hat meine Braut mit ihrer Schwester Anna – die ebenfalls eine Realität bei Sadská besitzt – die Anwartschaft auf das Erbe dieser großen Besitzungen. Daher würde sich das materielle Fundament unserer Ehe in weiterer Zukunft bedeutend festigen. Ich wende mich daher an die Allerhöchste Gnade Eurer Majestät und bitte in tiefster Ehrfurcht mir bei Berücksichtigung der dargelegten Umstände mein Anliegen Allergnädigst zu gewähren. Innsbruck, am 2. Juni 1903. Robert Michel k. u. k. Oberleutnant«.93 Zur Kaution vgl. auch Brief Nr. 28. 15 9 Poldi über die kleine dramatische Arbeit] „Der Vater im Felde“. Erstdruck in: „Die Zeit. Sonntags-Zeit, belletristische Beilage“, 30.10.1904, S. 1f. Vgl. den Brief Andrians an Michel vom 24.2.1902 aus Athen: »ich habe heute, – nach langem Zwischenraum – Deinen kleinen Dialog oder Trialog zum zweitenmal gelesen. Es hat mir nichts daran misfallen, manches gefallen, und doch find ich, daß einem die ganze Arbeit nicht viel bietet: kein Character, keine an sich interessante Situation – das einzige was Einen interessiren kann, das Verhältnis zwischen dem, was Marie vor dem Eintreffen der Nachricht zu Gretl über die Wirkung sagt, welche die Todesnachricht auf sie haben würde, zu ihrem Verhalten, als die wirklich kommt, ist zu vereinzelt, nicht reich und kräftig genug, um den Leser zu halten. Die kleine Arbeit ist sympathisch, aber nicht sehr schön, immerhin, scheint mir, für eine Zeitschrift ganz geeignet. Ganz hübsch ist auch die Figur des Kindes.«94 93 94 In: ÖStA/KA, KM., 1903: 1.A. 60 – 311/ 4. In: ÖLA, NL R. Michel. 241 20. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 26. März 1902, Mittwoch ERLÄUTERUNGEN: 15 19-28 der Einacter ... probieren] „Der Psychologe in Uniform“. Der unveröffentlichte Einakter ist in zwei Exemplaren überliefert: Das eine ist eine auf zwei Hefte (Nr. 88 und Nr. 99) verteilte Niederschrift (möglicherweise die Erstfassung), das andere eine Reinschrift auf losen Blättern. Auf dem Umschlag des Hefts Nr. 88 lässt sich der durchstrichene Titel „Der Psychologe in Uniform“ noch lesen; das Heft Nr. 99, das die Fortsetzung enthält, ist einfach mit „Psychologe“ betitelt. Auf der Reinschrift wurde zwar die Datierung, »Geschrieben Dezember 1901« (Seite 2r), aber kein Titel vermerkt.95 16 1 alle 4 Bewohner von Rodaun (auch die 2 Frauen)] Hofmannsthal schreibt in der dritten Person und meint sich selbst, seine Frau, Gertrud Schlesinger, Richard Beer-Hofmann und dessen Frau Paula Lissy. Die Beer-Hofmanns übersiedelten im November 1901 nach Rodaun, vgl. Nr. 14: »Beer Hofmann zieht in einigen Tagen mit Kind u. Kegel heraus«. 3 an Mérimée ... erinnert] »Mérimée’sche Schärfe« war ein Maßstab, den Hofmannsthal auch an Arbeiten anderer Freunde anlegte, wie an seiner Bewertung der Erzählung „Spiele“ von A. W. Heymel in seinem Brief vom 7.7.1908 an denselben zu ersehen ist.96 5 Der Einacter von Poldy ist noch nicht gekommen] Wohl „Der Vater im Felde“, vgl. Nr. 22. 21. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 31. Mai 1902, Samstag ERLÄUTERUNGEN: 16 25 Deutschen Rundschau] Die Monatsschrift „Deutsche Rundschau“ wurde Ende 1874 gegründet und erschien bis April 1942. 95 96 In: ÖLA, NL R. Michel. In: BW Heymel, S. 72. 242 16 25 Deinen Victor Hugo gelesen] Gemeint sind folgende Artikel: H. v. Hofmannsthal: Styl und Ausdruck bei Victor Hugo. In: „Neue Freie Presse“, 18.5.1902, S. 38-40, und Ders.: Victor Hugo. Das Weltbild in seinen Werken. In: „Deutsche Rundschau“ 28 (1901-1902), Bd. II, (15.3.1902) S. 452-463.97 Dabei handelt es sich um zwei Teildrucke aus Hofmannsthals (zuerst eingereichter dann im Dezember 1901 zurückgezogener98) Habilitationsschrift mit dem Titel: „Studie über die Entwickelung des Dichters Victor Hugo“ (Wien: Verlag von Dr. Hugo von Hofmannsthal, 1901). 17 1 „Die Ameisen“] Erstdruck: R. Michel: Die Ameisen. In: „Österreichische Rundschau“ 5 (1905-06), S. 489-493. Die Erstfassung bzw. erste Niederschrift der Novelle ist im Notizheft Nr. 48 überliefert.99 2 Poldi bezeichnet sie als misslungen] Vgl. dazu Andrians Brief an Michel vom 8.5.1902 aus Athen: »Deine Ameisengeschichte will mir nicht sehr gefallen. Die Charaktere von den Buben kommen gar nicht heraus, ein paar hübsche allgemein bubenhafte Züge sind das einzige anziehende bis zu dem peinlichekelhaften, und peinlich-zufälligen Unglück, das sie betrifft. Das Benehmen des Theodor gegenüber seinem Freund, in diesen letzten Stunden ist an einigen Stellen interessant geschildert, dagegen wirkt wegen der schwachen Charakteristik der früheren Partien ein Motiv, wie das der Zärtlichkeit und Hingebung des Kleinen auch unsympathisch roh, auf mich z. B. verletzend. Höchst widerwärtig sind mir Anfang und Schluß der Geschichte. Warum Du die Leser mit Deinem Verhältnis zu den Ameisen langweilst, weiß ich nicht. Die ganze Belehrung über das Treiben der Ameisen hat übrigens gar nichts mit der eigentlichen erzählung [sic] zu tun. Die ganze Einleitung wäre zu streichen. Sehr häßlich und roh, – ich glaube absichtlich, affectirt roh, – ist die Art und Weise, wie Du von den Helden Deiner Erzählung plötzlich abspringend, mit der uninteressanten naturalistischen Schilderung des Effectes, den das Unglück auf die Bauern hat, schließt. Und gar am Ende die frivol klingende, gestaltlose Anekdote mit der Müllnerstochter, die nebenbeigesagt gar nichts mit der Erinnerung an das Unglück der beiden Buben zu thun hat. ––– Wenn 97 Vgl. Horst Weber: Hugo von Hofmannsthal. Bibliographie. Werke Briefe Gespräche Übersetzungen Vertonungen. Berlin, New York: Walter de Gruyter, 1972, S. 438-440, wobei der Druck in der „Neuen Freien Presse“ nicht verzeichnet ist. 98 Ausführlich dazu in: Ch. König: Hofmannsthal: Ein moderner Dichter, a. a. O., S. 49-55. 99 In: ÖLA, NL R. Michel. 243 anders nicht Laune oder Krankheit mein Urtheil fälscht, so ist dieses neue Product nicht gelungen, –––– verbrenn es und schreib was neues Besseres!«100 17 7-8 die Herausgabe ... „Hercegovinische Novellen“.] Das Projekt der Novellensammlung hat sich erst 1907 verwirklicht, als der Band „Die Verhüllte“ erschien, vgl. dazu Kommentar zu Nr. 53. 14 „Osmanbegović“ (Zeit, August 1898)] Erstdruck in: „Die Zeit. Wiener Wochenschrift […]“, 20.8.1898, S. 127f. 14-15 Hercegovinische Hirten (Insel)] Zum Erstdruck vgl. Kommentar zu Nr. 13. 15 Vom Podvelež (Zeit)] Erstdruck in: „Die Zeit. Wiener Wochenschrift […]“, 15.3.1902, S. 175f. und „Die Zeit. Wiener Wochenschrift […]“, 22.3.1902, S. 190-192. 15 „Die drei Musikanten“ ... muß nächstens erscheinen)] Erstdruck in: „Neue Deutsche Rundschau“ 13 (1902), S.1102-1109. 16 „Der Deserteur“] Vgl. Kommentar zu Nr. 6. 17 mit einer andern als zu studienhaft zurückgeschickt] Vgl. Nr. 6. Der Titel der anderen Novelle ist „Oberst Günzl“. 21-23 wegen der „Drei Musikanten“ ... darunter Beer-Hofmann] Vgl. dazu Andrians Brief an Michel vom 27.2.1900 aus Wien: »Ich habe diese erste Geschichte vor Bahr, Schnitzler, Hirschfeld, Servaes, Gold, (Hugo war krank) vorgelesen. Hirschfeld hat gesagt die Erzählung habe ihn sehr ergriffen; die anderen haben manches ausgesetzt, vorausgesetzt wie sie sagten, dass es sich um eine Arbeit von einer gewissen Höhe des Niveaus handle; daß Du auf dieser Höhe stehst (dieses [sic] Höhe des Niveaus ist es auch, die ich als das Erfreuliche an der Arbeit bezeichnete,) schienen sie bei Dir nach dem Osmanbegovic für selbstverständlich zu halten.«101 Vgl. dazu Schnitzlers Tagebucheintragung vom 10.1.1900: »Andrian las Einigen eine leidliche Novelle von Michel vor.«102 Dabei ist auffällig, dass hier Richard BeerHofmann – der durch Andrian auch mit Michel befreundet war – gar nicht vorkommt. 100 In: ÖLA, NL R. Michel. In: ÖLA, NL R. Michel. 102 In: TB Schnitzler 1893-1902, S. 319. 101 244 22. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 13 Juli 1902, Sonntag ERLÄUTERUNGEN: 17 30 des kl. Einacters den mir Poldy brachte] Gemeint ist wohl „Der Vater im Felde“. 18 1 den „Deserteur“] Vgl. Kommentar zu Nr. 6. 23. H. v. Hofmannsthal an R. Michel zwischen dem 13. und dem 27. Juli 1902 DATIERUNG: Der Monat und das Jahr ergeben sich aus der Einreihung dieses Briefes zwischen Nr. 22 und 24. ERLÄUTERUNGEN: 18 5 Vater im Felde] Die Entstehung des Stückes wird in Michels Erinnerungen folgendermaßen dargestellt: »Vorerst stellte sich abermals ein Stoff aus der militärischen Atmosphäre ein, aber der war gerade nur für ein Spiel von etwa zehn Minuten ausreichend. Es war damals die Zeit des russisch-japanischen Krieges und da wollte ich die Wirkung gestalten, die auf eine junge Frau die Entdeckung des Namens ihres Mannes in der Verlustliste der Gefallenen ausübt, während sie sich dazu zwingen will, vor ihrem kleinen Töchterchen103 nicht die Fassung zu verlieren. Dieses kleine Proverb, in dem ausser der Mutter und dem Kind nur noch die Schwester der Mutter auftrat, gelang mir zwar, aber bei den Theatern etwas damit zu versuchen, erschien wohl als ausgeschlossen. Da ergab sich der Zufall, dass ich von den Elf Scharfsrichtern [sic], dem damals sehr bekannten Überbrettl,104 eine Anfrage erhielt, ob ich nicht etwas für die Kleinbühne Geeignetes einsenden könnte. Mittelerweile [sic] war das kleine Werk in Zeitungen gedruckt worden und so schickte ich es auf gut Glück ein. Bei jenem Überbrettel war damals Franz Blei der Maßgebende für die Wahl und er entschied sich für die Annahme. Ich kam 103 In Wirklichkeit handelte es sich um einen fünfjährigen Jungen, genannt Bubi. Die Elf Scharfrichter: Münchner Künstlerkabarett, das – wie viele andere ähnliche Kleinbühnen auch – als Reaktion zum Gesetzentwurf zur Einschränkung künstlerischer Freiheit (sog. Lex Heinze) entstand. Die erste Aufführung fand im April 1901 statt. Im Herbst 1904 löste sich das Kabarett auf. Ria Schmujlow-Claasen, die selber hier spielte, setzte auch Hofmannsthal von der Tätigkeit der Elf Scharfrichter in Kenntnis. Vgl. ihren Brief vom 8.5.1901 und Hofmannsthals Antwort vom 4.6.1901, in: BW Schmujlow-Claasen, S. 81-83. 104 245 wenige Tage später auf der Rückfahrt von meiner Hochzeit auf dem Abkürzungswege vom Böhmerwald über München, so suchte ich Blei auf, der mir versicherte, er hätte für die nicht leichte Rolle des Kindes ein vorzügliches Theaterkind zur Verfügung und er freue sich schon auf die baldige Aufnahme des Stückes ins Programm. Aber gerade in dieser Zeit war das Geschäft in München flauer geworden und die 11 Scharfrichter entschlossen sich kurzer Hand zu einer Gastspieltournee, auf der sie aber nur ihre bereits erprobten Nummern zeigen und hören lassen wollten. Einige Wochen später waren sie überhaupt vom Schauplatz verschwunden.«105 Vgl. dazu auch Kommentar zu Nr. 25. 24. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 27. Juli 1902, Sonntag ERLÄUTERUNGEN: 19 24 Die kleine Änderung ... durchgeführt] Das Stück ist mit zwei Textträgern überliefert: Das Notizbuch Nr. 97 enthält eine handschriftliche Fassung, welche Korrekturen aufweist, die nicht auf Hofmannsthals Hinweise zurückzuführen sind. Im Typoskript (Nr. 108) befindet sich eine Fassung, die vermutlich die endgültige ist. Diese zeigt Abweichungen von der Fassung im Notizbuch Nr. 97, die auf Hofmannsthals Vorschläge zurückgeführt werden können: Wo beispielsweise in Nr. 97 noch „Irrenhaus“ (S. 15r) zu lesen ist, findet sich im Typoskript Nr. 108 die spätere Variante „Heilanstalt“ (S. 5).106 20 3 Bie hat geantwortet] Bies Brief ist nicht überliefert. 5-6 Poldi hat mir vor drei Tagen telegraphiert ... nach Südtyrol] Vgl. Andrians Brief an Michel vom 28.7.1902 aus Wien: »ich komme Freitag früh in Innsbruck an […]. Hoffentlich ist es Dir möglich, Samstag mit mir nach Südtyrol zu reisen.«107 105 In: MWaD, S. 16. In: ÖLA, NL R. Michel. 107 In: ÖLA, NL R. Michel. 106 246 25. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 30 September 1902, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 20 10 Rom; daselbst Hotel Hassler] Hier verbrachte Hofmannsthal den ganzen Oktober.108 10-11 Vertrieb des Einacters hat Bahr ... Dir direct berichten] Gemeint ist wohl „Der Vater im Felde“. Über den Zusammenhang informiert Michels Brief an Bahr vom 10.9.1903 aus Klenau, woraus ein detaillierteres Bild erkennbar wird als jenes, das der Autor in MWaD schildert (vgl. Kommentar zu Nr. 23): »Verehrter Herr Bahr, | Sie hatten die Güte, F. Blei aufmerksam zu machen, daß ich auch fürs Theater schreibe. Leider konnte ich ihm nur den kurzen Einakter „Der Vater im Felde“ schicken, den er auch für das Theater der Elf Scharfrichter angenommen hat. | Ich hatte Ihnen mein Debüt in der Prosa zu verdanken und nun halfen Sie mir auch beim ersten Schritt im Drama. Es ist mir nicht gleichgültig, wem ich dankbar sein muß; und so bitte ich Sie, die Versicherung entgegenzunehmen, daß es mir eine große Freude macht, es Ihnen sein zu dürfen. | Ihr ganz ergebener | Robert Michel«.109 Vgl. ebenso Michels Brief an Bahr vom 1.9.1905 aus Klenau: »Sollte es zu einer Aufführung kommen110, so würde sich vielleicht zum bessern Ausfüllen des Abends als Leva ein älterer Dialog von mir „Der Vater im Felde“ eignen. Diesen kleinen Einakter hat seinerzeit Blei für die Elf Scharfrichter zur Aufführung angenommen. Trotz meiner Bedenken versprach er sich eine gute Wirkung. Wegen des bald darauf erfolgten Kraches kam es nicht zur Darstellung. Später hab ich der Arbeit der Zeit zum Abdruck überlassen; sie erschien anfangs November des vorigen Jahrs in einer Sonntagszeit. Leider hab ich kein Exemplar bei der Hand; aber von Innsbruck könnte ich dann einige schicken.«111 Vgl. auch Kommentar zu Nr. 23 und Brief Nr. 31. 108 Vgl. SW IV, S. 149-151. In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21055. 110 Gemeint ist wohl „Oberleutnant Bjässnowaschi“, wie H. Bahrs Brief an Michel vom 30.8.1905 zu entnehmen ist, vgl. dazu Kommentar zu Nr. 44. 111 In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21059. 109 247 26. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 3. Dezember 1902, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 20 21 täglich 8 – 10 Stunden arbeitend (4t Act)] Gemeint ist „Das gerettete Venedig“. Denn am selben Tag (3.12.1902) schrieb Hofmannsthal an seine Eltern, er habe Beer-Hofmann den Abend zuvor die ersten drei, eben fertig geschriebenen Akte vorgelesen.112 27. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Ende 1902 ERLÄUTERUNGEN: 21 2 in meinem Brief an Fischer] Nicht überliefert. 8 Beiliegend M. Deserteur] Eine Reinschrift der Novelle „Der Deserteur“ wurde nicht ermittelt. 28. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 13. Januar 1903, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 21 11 der Brief] Nicht überliefert. 12 Cautionssache] Vgl. Kommentar zu Nr. 19. 13 Hans] Hans Schlesinger war Jugendfreund Andrians und Hofmannsthals, Bruder seiner Frau Gerty: Maler. »1915 trat [er] in den Dominikanerorden ein, wo er 1919 als Pater Antonin die Weihen empfing.«113 14 einen jungen Erzherzog kennen gelernt (ich glaube Heinrich)] Es handelt sich vermutlich um Heinrich Ferdinand Salvator, den Sohn des Großherzogs Ferdinand IV. von Toskana aus zweiter Ehe mit Alice Maria von Parma. Näheres zu dieser Begegnung wurde nicht ermittelt. 112 Vgl. SW IV, S. 246. In der kritischen Ausgabe wird allerdings vergessen, diesen Brief unter die Zeugnisse der Entstehung aufzunehmen. 113 In: F. Delle Cave (Hrsg.): Correspondenzen, a. a. O., S. 112. 248 21 17 Mein Stück ist fertig] Wie bei Nr. 26 handelt es sich um „Das gerettete Venedig“.114 29. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Brenner, 1. Juli 1903, Mittwoch ABFASSUNGSORT: siehe unten. ERLÄUTERUNGEN: 21 23 morgen ¾ 1 (vom Brenner aus) in Innsbruck] In der zweiten Hälfte des Juni 1903 machten Hugo und Gerty von Hofmannsthal Urlaub in Norditalien: Cortina, Vicenza, Bassano, Trient.115 Das Treffen in Innsbruck fand tatsächlich statt, vgl. Nr. 39. 30. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 7. August 1903, Freitag ABSENDEORT (vgl. kritischen Apparat zu Nr. 30): Kalksburg (wo die Karte aufgegeben wurde) ist ein Vorort Wiens, wenige Kilometer von Rodaun entfernt. Hier befindet sich seit 1856 das Jesuitenkonvikt (heute Gymnasium der Jesuiten), eines der angesehensten Lehrinstitute der Habsburgischen Monarchie. ERLÄUTERUNGEN: 22 5 Novelle] Es handelt sich um die erste Fassung der Novelle „Die Verhüllte“, wie auch aus Michels Vermerk ersichtlich ist, vgl. kritischen Apparat zu Nr. 30. Davon ist ein undatiertes Notizheft (Nr. 29) überliefert, welches die erste Niederschrift der Novelle enthält. Im Februar 1906 nahm Michel die Novelle wieder auf und arbeitete sie um, vgl. Kommentar zu Nr. 47. Erstdruck in: „Die Neue Rundschau“ 17 (1906), S. 735-747. 9 114 115 B. H.] Richard Beer-Hofmann. Vgl. SW IV, S. 248. Vgl. BW Beer Hofmann, S. 118-120, und BW II, S. 110-117. 249 31. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 21. August 1903, Freitag ABFASSUNGSORT: Die Karte wurde am Samstag, den 22.8. (einen Tag, nachdem sie geschrieben wurde), in Laxenburg (im Bezirk Mödling, Niederösterreich) aufgegeben. Da in Laxenburg ein Sommerschloss mit einem großen englischen Landschaftspark ist (der Lieblingssitz Maria Theresias), welches immer noch ein beliebtes Ziel von Wochenendausflügen ist, liegt die Vermutung nahe, dass sich Hofmannsthal tags zuvor noch in Rodaun befand. ERLÄUTERUNGEN: 22 13 Bin erfreut über chance mit Einacter] Hofmannsthal bezieht sich offensichtlich auf einen nicht überlieferten Brief Michels, in dem er von der Annahme des Einakters „Der Vater im Felde“ durch Franz Blei für die Münchner „Elf Scharfrichter“ in Kenntnis gesetzt wurde. Ausführlich dazu bereits in den Kommentaren zu Nr. 23 u. 25. 13-14 Ich arbeite äußerst angestrengt ... Befinden] Wie er am 22.8.1903 an Kessler schreibt, hatte er in den vorhergegangen zwei Wochen mit großer Mühe an der „Elektra“ gearbeitet.116 14-15 26t dieses ... an den Weimarischen Hof] Bereits einen Monat zuvor, am 18.7.1903, hatte Hofmannsthal Dora Bodenhausen mitgeteilt, er habe von Harry Kessler im Namen der Erbgroßherzogin Pauline von Sachsen-WeimarEisenach eine Einladung nach Weimar bekommen (Kessler war damals Direktor des Weimarer Museums): »Man wird, während ich dort bin, in dem kleinen alten Naturtheater im Belvedere den „Tod des Tizian“ aufführen lassen, mit Dilettanten, Pagen und Hoffräulein.«117 Zur Aufführung kam es nicht, »entgegen irrigen Annahmen, die sich in mancher HofmannsthalBiographie finden –, auch nicht im folgenden Jahr oder später.«118 15-16 Novelle ... an Salten („Zeit“) leite?] Wohl „Die Verhüllte“. 20 „Welttheater“ geht morgen an Dich.] H. v. Hofmannsthal: Das kleine Welttheater oder die Glücklichen. Leipzig: Insel, 1903. Der Band ist nicht unter den gewidmeten Hofmannsthal-Büchern im Besitz der Erben R. Michels. 116 Vgl. BW Kessler, S. 53. In: BW Bodenhausen, S. 32. Vgl. dazu vor allem BW Kessler, S. 48-53. 118 In: Hilde Burger: Nachwort. In: BW Kessler, S. 438. 117 250 32. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Klenau Rodaun, 8. September 1903, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 22 22 Möchte nun Manuscript an „Zeit“ schicken] „Die Verhüllte“. 23 1 einige sehr anregende … Tage in Weimar.] Vgl. Kommentar zu Nr. 31. 33. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 10 Oktober 1903, Samstag ERLÄUTERUNGEN: 23 5 lieber, über eine Arbeit wie diese Novelle] „Die Verhüllte“ laut Michels Vermerk, vgl. kritischen Apparat zu Nr. 33. 19-20 Salten schickte mir die Novelle zurück ... ähnliches] Vgl. F. Saltens Brief an Hofmannsthal vom 29.9.1903: »Mein lieber Hofmannsthal, die Novelle von Michel sende ich Ihnen heute zurück. Mit unseren besten Grüßen bitte ich Sie, ihm auch auszurichten, dass ich sehr bedauere, diese Arbeit nicht annehmen zu können. Rücksichten auf die Leser, die rothe Laterne und Starrkrämpfe nicht vertragen. Wenn er mir kleine Skizzen schicken will, die zum einmaligen Abdruck taugen, nehme ich sie gerne. «.119 34. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 20. Oktober 1903, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 24 3 Dein Urteil] Siehe Nr. 33. 10-11 meines hiesigen Freundes] Nicht ermittelt. 16 119 am Montag ist Hochzeit] Vgl. Kommentar zu Nr. 19. In: FDH, Sammlung Rudolf Hirsch. 251 35. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 2. Dezember 1903, Mittwoch ERLÄUTERUNGEN: 24 24-25 Unser kleines baby Franz Eberhard, geboren den 29t October] Franz Eberhard wurde am 29.10.1903 geboren. Er nahm sich am 13.7.1929 in seinem Zimmer in Rodaun das Leben. 25 einen Tag vor der „Elektra“] Die Erstaufführung der Tragödie in einem Aufzug „Elektra“ fand am 30.10.1903 im Kleinen Theater in Berlin durch Max Reinhardt statt. 25 4-5 eine ... Bruckmann’sche Heliogravüre] Das 1878 erfundene Verfahren der Heliogravüre erlaubte die Vervielfältigung photographischer Aufnahmen mittels der Herstellung von Ätzungen auf Kupferplatten, die dann für den Handpressen-Tiefdruck verwendet wurden. Der von Friedrich Bruckmann 1858 in München gegründete Verlag war führend in der graphischen Reproduktion von Kunstwerken. 5-6 nach dem ... heiligen Hain von Böcklin] Das 1886 entstandene Ölgemälde „Heiliger Hain“ von Arnold Böcklin befindet sich in der Hamburger Kunsthalle. 10 Preisausschreibung] Nicht ermittelt. 36. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 31. März 1904, Donnerstag ERLÄUTERUNGEN: 25 19 Deine geliebte Mutter verloren hast] Anna Maria Josefa Hofmann von Hofmannsthal, geb. Fohleutner wurde am 26.1.1849 in Wien geboren und starb am 22.3.1904 ebenfalls in Wien.120 120 Ich danke Ellen Ritter für diese Angaben, die alle anderen in der Sekundärliteratur verbreiteten – insbesondere: F. Hadamowsky: Hugo von Hofmannsthal, a. a. O., Ahnentafel – berichtigen. 252 37. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Klenau, 1. September 1904, Donnerstag ABFASSUNGSORT: Vgl. Kommentar zu Nr. 15. ERLÄUTERUNGEN: 26 7-8 Ich fragte Dich ... neue Arbeit von mir zu lesen] Wie aus Nr. 38 ersichtlich ist, dürfte Hofmannsthal diesen Brief nicht erhalten haben. 11-14 Roman ... meiner Frau diktiert] Aus Hofmannsthals Erwähnung in Nr. 41 lässt sich der Titel erschließen: „Oberleutnant Neviny“. Von diesem Text – eher eine lange Novelle als ein Roman – ist die vermutlich erste Niederschrift überliefert, welche auf die Notizhefte Nr. 31, 32 und 33 verteilt ist. Die Beschriftung der Hefte geht auf zwei Schreiber zurück, von denen der eine bestimmt der Autor ist, der andere seine Frau sein dürfte.121 Das erste Entstehungszeugnis ist in der Bittschrift an den Kaiser vom 2.6.1903 enthalten, vgl. Kommentar zu Nr. 12. 14-15 Poldi... günstiges Urteil] Vgl. Andrians Brief an Michel vom 27.6.1904 aus Petropolis: »beiliegend bekommst Du mit kritischen Marginalien122 versehen Deine letzte Arbeit zurück. Die einzelnen mir tadelnswerth scheinenden Stellen habe ich angestrichen, die schönen nicht, – so wird mein Beifall Dir vielleicht etwas schwach klingen. Dennoch finde ich die Arbeit schön und interessant und von Deiner wahren dichterischen Begabung legt sie mir Zeugnis ab. Mir war die Lektüre mitten unter den verschiedenen Preoccupationen meines hiesigen Lebens und meiner hiesigen Geschäftsträgerschaft besonders erfreulich, weil sie mir Deine Persönlichkeit wieder in den Vordergrund rückte und mir mit freundschaftlicher Genugtuung unserer Beziehung, mit Erwarten und Freude unsers Wiedersehens gedenken machte. In 6-8 Monaten wird wohl der Moment gekommen sein!«123 17-18 zwei kleine Skizzen geschrieben, die noch beim Poldi sind] Nicht ermittelt. 18 ein vieraktiges Stück] Es handelt sich um das Drama „Der Jäger“. Dazu in Michels späteren Erinnerungen: »Die Wahl des Stoffes war recht verfehlt und das Werk war im Vorhinein zum Scheitern bestimmt. Trotzdem quälte ich mich 121 In: ÖLA, NL R. Michel. Die im NL R. Michel, ÖLA überlieferten Manuskripte sind nicht datiert und enthalten keinerlei „Marginalien“ von der Hand Andrians. 123 In: ÖLA, NL R. Michel. 122 253 damit lange ab, mit diesem Drama aus dem Leben eines Jägers, für den das Töten der Tiere zu geradezu krankhaften Lösungen drängte.«124 Von dem Jäger-Stoff sind zwei dramatische Fassungen und eine in Prosa bekannt. Zur ersten Arbeitsphase (vieraktiges Drama) gehören drei undatierte Notizhefte: Nr. 106 enthält das Szenarium zum ersten Akt, Nr. 107 die Niederschrift des zweiten Aktes und Szenarien-Skizzen zum dritten und vierten Akt sowie Skizzen bzw. Umarbeitungen der vorigen Szenen, Nr.108 den 3. und 4. Akt. Hinzu kommt die Reinschrift, welche sich im Notizheft Nr. 92 befindet und den Titel trägt: »Jäger. Schauspiel in vier Akten.« Zur Umarbeitung in drei Akten und zur späteren Verwendung des Stoffen für einen Roman vgl. Kommentar zu Nr. 48. 26 23 Aufführung Deines großen Stückes in Berlin] Gemeint ist „Das gerettete Venedig“, welches am 21.1.1905 im Berliner Lessing-Theater unter Otto Brahm uraufgeführt wurde. 38. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Klenau Lueg, 5. September 1904, Montag ABFASSUNGSORT: Pass Lueg ist eine Talenge der Salzach südlich von Gölling, im Bundesland Salzburg. ABSENDEORT (vgl. kritischen Apparat zu Nr. 38): St. Gilgen liegt am Wolfgangsee, ebenso im Bundesland Salzburg, vgl. Ausgangsstempel. ERLÄUTERUNGEN: 27 4 die Todesanzeige Deiner Schwiegermutter] Nicht ermittelt. 7 Deine größere Arbeit] Gemeint ist wohl „Oberleutnant Neviny“, vgl. Kommentar zu Nr. 37. 9 November bin ich ... nach Olmütz einberufen] Am 1.11.1904 begann Hofmannsthal, welcher Reserve-Leutnant im Landwehrulanenregiment Nr. 4 war, eine 30-tägige Waffenübung in Olmütz, Böhmen.125 10-11 Für jetzt bis Mitte October gehe ich mit einer ... Arbeit nach Venedig] Vom 14. bis zum 25.9. hielt sich Hofmannsthal in Venedig auf. Seinem Plan nach hätte er sich der Arbeit am „Jedermann“ widmen müssen, wie seinem Brief an 124 In: MWaD, S. 14. Vgl. Qualifikationsliste. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Hugo Hofmann von Hofmannsthal, geb. 1874. 125 254 Hermann Bahr vom 11.9.1904 zu entnehmen ist: »Wir sind in wenigen Tagen in Venedig im Hotel Europe. Dort hoffe ich „Jedermann“ zu machen.«126 In Wirklichkeit fing er eine neue Arbeit an, die freie Übersetzung von Joséphin Péladans „Oedipe et la Sphinx“.127 27 15 P.S. Ich schickte Dir im Juli ein kleines Buch von mir] Es handelt sich um „Elektra“ (Berlin: S. Fischer, 1904). Wie aus Nr. 39 hervorgeht, erhielt Michel das Buch zuerst nicht, woraufhin Hofmannsthal ihm ein zweites Exemplar schenkte, das noch im Besitz der Erben ist, vgl. Widmungen. 39. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Klenau, 9. September 1904, Freitag ERLÄUTERUNGEN: 28 2 in der Zeitung über neue Arbeiten von Dir gelesen] Vermutlich „Jedermann“. »Bereits im August 1904 hatte die Theaterabteilung von S. Fischer in einem Prospekt das Werk128 [eben „Jedermann“, RC] als „in Vorbereitung“ befindlich annonciert.«129 40. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 23. Oktober 1904, Sonntag ERLÄUTERUNGEN: 28 7 Manuscript] Wohl „Oberleutnant Neviny“, vgl. Kommentar zu Nr. 37. 41. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 30. November 1904, Mittwoch ERLÄUTERUNGEN: 28 12 Wiesbaden (eine Besprechung mit der Duse)] Hofmannsthal bemühte sich um eine italienische Aufführung der „Elektra“, für deren Titelrolle er Eleonora Duse zu gewinnen hoffte. Zur Dauer des Aufenthaltes in Wiesbaden 126 In: SW IX, S. 240. Vgl. SW VIII, S. 188. 128 „Jedermann“. 129 In: SW IX, S. 241 (Fußnote 14). 127 255 gibt Hofmannsthal selbst in einer Aufzeichnung Aufschluss: »Montag 5ten – Donnerstag 8ten <Dezember> in Wiesbaden. in einem Hotel mit der Duse, Kessler, van den Velde, Bodenhausens.«130 Im Laufe der Verhandlungen mit dem italienischen Übersetzer und mit dem Bühnenbildner Edward Gordon Craig traten Schwierigkeiten ein, die schließlich zur Einstellung des Projekts führten.131 28 14 Krankheitsgeschichte des Leutnants Unschuld] Gemeint ist die Novelle „Oberleutnant Neviny“, wie auch Michel vermerkt, vgl. kritischen Apparat zu Nr. 41. Im Titel der Novelle steckt ein Wortspiel, das hier Hofmannsthal andeutet: Denn „nevina“ bedeutet auf tschechisch „Unschuld“ und „nevinný“ ist das daraus abgeleitete Adjektiv. Vgl. auch folgende Tagebucheintragung Hofmannsthals von Ende November 1904: »Lectüre: die Novelle „Lieutnant Newiny“ von R. Michel.«132 14-15 Wohin ... zum Abdruck ... dachte an die „Zeit“?] Siehe unten, Nr. 42 und Kommentar dazu. 42. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 14. Februar 1905, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 28 19 danke schön für den Brief] Nicht überliefert. 19 das Stück] „Der Jäger“. Hofmannsthal liest das Drama erst ein Jahr später und schreibt darüber in Nr. 45. 19-20 Salten ... von Deiner Prosaarbeit] Gemeint ist die Novelle „Oberleutnant Neviny“. Vgl. dazu Hofmannsthals Brief an F. Salten vom 7.2.1905: »Mein lieber Salten, […] [i]ch sandte Ihnen vor 2 Tagen eine grössere Novelle von Robert Michel, ich glaube es ist weitaus seine beste Arbeit. Eine Erzählung von ganz merkwürdiger, nicht nur mit dem Verstand erkennbarer, sondern beinahe sinnlich fühlbarer Eigenart. Er hat mir die Freiheit gelassen sie Bie oder Ihnen anzubieten und ich finde, dass gerade ein Product dieser Art eigentlich in Oesterreich abgedruckt werden sollte. Seine einzigen Wünsche sind: Abdruck in absehbarer Zeit und ein in bescheidenen Grenzen anständiges Honorar. Er 130 Zitiert nach: SW VII, S. 410. Vgl. SW VII, S. 312f. 132 In: Hughton Library, Harvard, Sign. H VII 16, S. 13. Ich danke Ellen Ritter für diesen Hinweis. 131 256 ist in sehr gedrückten Verhältnissen und eine kleine ausserhalb seiner Officiersgage verdiente Geldsumme würde ihm ermöglichen seine kranke Mutter zur Consultation eines Arztes vom Lande nach Prag reisen zu lassen. Ich bitte Sie herzlich, erledigen Sie ihn bald. Schon ich habe nothgedrungen seine Arbeit wochenlang liegen gelassen und dergleichen ist für eine bescheidene isolierte Existenz recht drückend. Dabei ist die Arbeit wirklich ausserordentlich schön. Seine Adresse: Oberleutnant Robert Michel Innsbruck Templgasse 2.«133 Aus Nr. 47 ergibt sich, dass Salten die Novelle nicht annahm, da Michel berichtet, er warte noch auf eine Entscheidung von Seiten der „Neuen Rundschau“, wobei impliziert ist, dass „Die Zeit“ bereits abgelehnt hatte. 28 21 Chefredacteur Kanner] Heinrich Kanner gründete 1894 die Wiener Wochenschrift „Die Zeit“ (vgl. Kommentar zu Nr. 2), wandelte 1902 das Blatt in eine Tageszeitung um, die er bis 1917 redigierte. 29 1 Das „gerettete Venedig“] Auch von diesem Drama (Berlin: S. Fischer, 1905) erhielt Michel ein gewidmetes Exemplar, vgl. Widmungen. 6 in Gedanken ... in einer neuen Arbeit] Vermutlich handelt es sich um „Ödipus und die Sphinx“. An einer früheren, der Quelle noch sehr nahen Fassung arbeitete Hofmannsthal im September 1904, vgl. auch Kommentar zu Nr. 38. Im März 1905 nahm er die Arbeit wieder auf, wobei diese neue Phase weniger eine Fortsetzung als ein Neubeginn darstellt.134 11 dass der gute Edgar in einem Sanatorium liegt] Edgar Karg von Bebenburg (geb. 22.12.1872) starb am 23.6.1905 an Tuberkulose.135 43. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Klenau Rodaun, 10. August 1905, Donnerstag ABSENDEORT (vgl. kritischen Apparat zu Nr. 43): Kalksburg, vgl. Kommentar zu Nr. 30. ERLÄUTERUNGEN: 29 16 Poldy sich .. nach Europa eingeschifft hat] Seit dem September 1902 diente Andrian als Legationssekretär an der österreichisch-ungarischen Botschaft in Rio de Janeiro. Bevor er seine neue Stelle als Attaché an der Botschaft in St. 133 Vorlage: Abschrift. In: FDH, Leihg. Stiftg. VW. Ich danke Ellen Ritter für diesen Hinweis. Vgl. SW VIII, S. 191. 135 Vgl. BW Bebenburg, S. 5-13. 134 257 Petersburg antrat, besuchte er im August Hofmannsthal in Rodaun, verbrachte dann den November und Dezember in Altaussee. 29 17 Ausssee] Hier hatte Leopolds Vater, der Anthropologe und Ethnologe Ferdinand von Andrian, bereits 1871 ein Anwesen erworben und es zu einer Villa umgebaut. 44. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 20. Dezember 1905, Mittwoch ERLÄUTERUNGEN: 30 13 die „Schaubühne“] „Die Schaubühne. Wochenschrift für die gesamten Interessen des Theaters“, erschien von 1905 bis 1918 in Berlin, woraufhin sie in „Die Weltbühne“ aufging. 13-14 zu Deinem Schaffen] Möglicherweise bezieht sich Michel sowohl auf einen Teildruck aus Hofmannsthals „Ödipus und die Sphinx“136 als auch auf folgenden Aufsatz: Julius Bab: Dramatischer Nachwuchs. II. In: „Die Schaubühne“ 1 (1905), Nr. 2, S. 38-42137. Beide Veröffentlichungen erschienen im September. 14 Nun, bis der „Oedipus“ kommt] Es ist unklar, ob Michel die Erstaufführung (dazu siehe Kommentar zu Nr. 47) oder die erste Buchausgabe meint, welche im Februar 1906 erschien138. 15 Essay über den Dichter] H. v. Hofmannsthal: Der Dichter und diese Zeit. Erstdruck in: „Die Neue Rundschau“ 18 (1907), S. 257-276. Allerdings musste bereits Ende 1905 bekannt gewesen sein, dass dieser Aufsatz in Vorbereitung war. Dies geht aus Hofmannsthals Brief vom 26.9.1905 an den Chefredakteur der „Neuen Rundschau“, Oskar Bie, hervor: »Dann zeigen Sie bitte, wenn Sie wollen, einen Aufsatz an: Der Dichter und diese Zeit.«139 136 H. v. Hofmannsthal: Ödipus. (Aus einer ältern, unveröffentlichten Arbeit.) In: „Die Schaubühne“ 1 (1905), Nr. 1, S. 2-4. 137 Nachgedruckt in: Gotthart Wunberg (Hrsg.): Hofmannsthal im Urteil seiner Kritiker. Dokumente zur Wirkungsgeschichte Hugo von Hofmannsthals in Deutschland. Frankfurt a. M.: Athenäum, 1972 (=Wirkung der Literatur; 4), S. 126-132. 138 H. v. Hofmannsthal: Ödipus und die Sphinx. Tragödie in drei Aufzügen. 1. Aufl. Berlin: S. Fischer Verl. 1906. 139 In: BW II, S. 216. Auch in: BW Fischer, S. 92. 258 30 17 „Oberleutnant Bjässnowaschi“] Zur Entstehungsgeschichte dieses Stückes informiert Michel in seinen Erinnerungen: »Der Einfall hiezu kam mir sozusagen blitzartig während einer feierlichen Feldmesse im Freien auf dem Aufstellungsplatz in Innsbruck, zu der die ganze Garnison ausgerückt war. In diesem Stück sollte nun ein junger Offizier mit Anlagen zu einem höheren Führer auf waghalsige Art Befehle fälschen und dadurch einem ganzen russischen Armeekorps zum Siege verhelfen. Ich nannte das Stück damals „Hauptmann Bjässnowaschi“, welcher Name auf russisch etwa „Der Besessene“ bedeutet. Das Drama fand bei Bühnenleitungen einiges Interesse. Das Josefstädter Theater erklärte sich zu einer eventuellen Aufführung bereit, wenn es mir gelänge, die drei Akte in einen wirksamen Einakter zusammenzuziehen. Ich unterzog mich dieser Aufgabe; die Aufführung kam aber doch nicht zustande, weil sich gerade nichts Passendes zu einer Ergänzung des Abends vorfand. Dann interessierte sich das Hebbeltheater in Berlin dafür; aber bevor es zu einem Abschluss kam hatte dieser Musentempel sein Leben aufgegeben140. Von ähnlichen Missgeschicken gibt es in meiner Laufbahn als Dramatiker eine grosse Fülle. Der „Hauptmann Bjässnowaschi“ wurde dann in der Wiener Zeitschrift „Der Merker“ in Fortsetzungen publiziert; diesmal verzichtete ich auf eine Bearbeitung in epischer Form. Schliesslich kam dieser umfangreiche Einakter doch auf die Bühne, aber auf keine deutsche, sondern in kroatischer Sprache im Landestheater in Agram, wo er zusammen mit Strindbergs „Fräulein Julie“141 im Jahre 1914 einen guten Erfolg erzielte.«142 Das Stück ist in drei handschriftlichen Exemplaren und zwei Typoskripten überliefert. Die verschiedenen Textträger entsprechen verschiedenen Textstufen: Heft Nr. 105 enthält die erste Niederschrift: Hier heißt das Stück noch „Die Sieger“ und ist in drei Akten gegliedert. Diese Fassung dürfte auf dem »IdeenSzenarium« basieren, das im Heft Nr. 104 enthalten ist. Dieses Heft trägt auf Seite 1r das Datum »15.4.1905«. 140 Das 1908 gegründete Theater wurde mehrmals im Laufe seiner Geschichte geschlossen und mit neuem Namen wieder eröffnet. 141 Einakter, deutsche Uraufführung am 3.4.1889 in der Freien Bühne, Berlin. 142 In: MWaD, S. 17. 259 In Heft Nr. 94/a befindet sich die erste Schönschrift, die gleichzeitig eine Neubearbeitung des Dramas ist, das zum ersten Mal den Titel „Oberleutnant Bjässnowaschi“ erhält. Ferner ist festzustellen, dass sich der Autor, der beim Beginn der Schönschrift noch die Dreiakter-Konzeption im Sinn hatte, im Laufe der Niederschrift sich für die Umarbeitung zu einem Einakter entschloss. Heft Nr. 94/b enthält eine weitere Fassung, die sich aber nur mehr in Einzelheiten von der Textstufe in Heft Nr. 94/a abhebt. Die auffälligste dieser Änderungen ist die Verschmelzung der dreizehnten und vierzehnten Szene. Die wenigen Streichungen und Ergänzungen, die das Heft zeigt, können als Sofortkorrekturen gedeutet werden. In beiden Manuskripte (H. 94/a und H 94/b) lauten Titel und Datierung gleichfalls: »Oberleutnant Bjässnowaschi. Ein Akt«, und: »15.IV – 13.V. / 1905. umgearbeitet in einem Akt, Oktober 1905.« Diese Entsprechungen lassen darauf schließen, dass sie chronologisch in keinem großen Abstand stehen dürften. (Weitere Merkmale, wie das Format der Hefte und die Graphie bestätigen diese Annahme). Die Textfassung in H. 94/b könnte die Version sein, die Michel (maschinenschriftlich?) vervielfältigen ließ. Weiter finden sich Zeugnisse einer späteren Umarbeitung, die mit März 1906 bereits abgeschlossen sein müsste, wie aus Michels Brief an Andrian vom 8.3.1906 aus Innsbruck zu entnehmen ist: »Die letzte Zeit über beschränkte ich mich nur auf Umarbeitungen. Da waren erst „Die Ameisen“, dann nahm ich den Einakter „Oberleutnant Bjässnowaschi“ ein drittes Mal durch […].« Welchem im Nachlass des Autors überlieferten Manuskript bzw. Typoskript diese Textfassung entspricht, ist nicht zu ermitteln. Ferner ist ein Typoskript (Nr. 112) überliefert, das den Titel „Das russische Herz. Drama in 3 Akten“ trägt und eine spätere Überarbeitung des „Bjässnowaschi“-Dramas ist. Eine genaue Datierung dieses Typoskripts scheint nicht möglich zu sein. Schließlich sind eine Übersetzung in französischer Sprache (Typoskript Nr. 175) und ein auf dem Bjässnowaschi-Stoff basierendes Filmexposé (Typ. Nr. 174) zu erwähnen, vgl. Kommentar zu Nr. 49.143 30 18 Bahrs Lob dieses Stückes hat mir sehr wohl getan] Vgl. Bahrs Brief vom 30.8.1905 aus Wien: »Ihr Stück hat mir eine große Freude gemacht, weil ich 143 In: ÖLA, NL R. Michel. 260 darin, was ich eigentlich nicht erwartet hatte, einen ausgesprochen dramatischen Zug fand. Bei einer Aufführung wird es allerdings viel weniger, als es verdient, wirken, fürcht ich, weil es Wichtiges blos [sic] skizziert, vielfach überhaupt etwas von einem erst noch auszuführenden Entwurf hat und einen stärker aus eigenem mithelfenden Zuschauer verlangt, als unsere sind. Praktisch rate ich: es, mit Berufung auf mein Interesse, an Direktor Josef Jarno, Josefstädter Theater, zu senden. Wollen Sie, dass ich ihm das Manuskript direkt schicke? Ihre Weisung erwartend, behalt ich’s einstweilen noch.«144 Darauf antwortete Michel am 1.9.1905: »Ich nehme Ihr Anerbieten mit aufrichtiger Dankbarkeit entgegen und bitte Sie also die Güte zu haben, das Stück an Jarno zu senden.«145 30 24 Mein kleiner Poldi] Leopold Michel (November 1905, Innsbruck – 1997). 25 der große Poldi ... kommt weder er noch eine Nachricht.] Zu diesem geplanten Besuch Andrians in Innsbruck kam es nicht; vgl. Andrians Brief an Michel vom 8.11.1905 aus Berlin: »Ich komme, sobald ich die hiesigen sehr wichtigen Geschäfte erledigt habe nach Innsbruck zu Dir« und denjenigen vom 26.12.1905 aus St. Petersburg: »Lieber guter Robby | hast Du meinen Brief bekommen, in dem ich Dir meine telegraphische Einberufung nach Petersburg mitteile, und recht traurig darüber Dich nicht zu Weihnachten gesehen zu haben, Dich frage ob ein guter Moment Dich zu besuchen, und den kleinen Poldi zu sehn, Ostern wäre???«146 45. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 2. Januar 1906, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 31 10 Nach Deinem Brief] Gemeint ist Nr. 44 11 nahm das Stück] Gemeint ist die vieraktige Version von „Der Jäger“, vgl. Kommentar zu Nr. 37. Siehe auch Michels Vermerk auf dem Brief, vgl. kritischen Apparat zu Nr. 45. 144 In: ÖLA, NL R. Michel. In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21059. 146 In: ÖLA, NL R. Michel. 145 261 31 19 Hauptfigur (Robert heißt sie wohl?)] Es handelt sich um eine Verwechslung. Die Hauptfigur heißt Richard, vgl. Manuskript (Heft Nr. 92).147 25-27 die 2 in Reclam … Eulenberg ... „ein halber Held.“] Gemeint sind folgende Stücke Herbert Eulenbergs: das Trauerspiel „Leidenschaft“ (Leipzig: Reclam, 1901, Universalbibliothek; Nr. 4202) und die Tragödie „Ein halber Held“ (Leipzig: Reclam, 1903, Universalbibliothek; Nr. 4429). 32 1 Ich habe das Stück Arthur Schnitzler gegeben] In seinem Tagebuch unter dem Eintrag vom 1.1. vermerkt Schnitzler: »Abds. las ich ein recht kindisches Stück von Michel „Die Jäger“ das mir Hugo mitgegeben hatte.«148 Am 2.1. bittet ihn Hofmannsthal, ein Urteil über das Drama direkt an Michel zu senden.149 Zu Schnitzlers Antwort vgl. Nr. 46. 9-10 Poldy ... St. Petersburg fahren.] Vgl. Kommentar zu Nr. 43 und 44. (46. A. Schnitzlers an H. v. Hofmannsthal Wien, 2. Januar 1906) Beilage zu Nr. 46, vgl. kritischen Apparat. ERLÄUTERUNGEN: Ihren ersten Akt ... die mürbe Königin] Wohl „Ödipus und die Sphinx“, vgl. Kommentar zu Nr. 44. 47. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 24. Februar 1906, Samstag ERLÄUTERUNGEN: 32 16 Dank für Dein Buch] „Ödipus und die Sphinx“, vgl. Widmungen. 21-23 der Schauspieler ... eine hohe Achtung] Die von Max Reinhardt inszenierte Erstaufführung fand am 2.2.1906 im Deutschen Theater in Berlin statt. In der Rolle der Königin Jokaste war Agnes Sorma, während Alexander Moissi den Kreon spielte.150 147 In: ÖLA, NL R. Michel. In: TB Schnitzler 1903-1908, S. 176. 149 Vgl. BW Schnitzler, S. 225. Die von den Herausgebern des BWs Schnitzler erschlossene Jahresangabe muss wohl für falsch gehalten werden. Das Datum soll nicht 2.1.1907, sondern 2.1.1906 lauten. 150 Vgl. F. Hadamowsky: Hugo von Hofmannsthal, a. a. O., S. 90 und SW VIII, S. 200. 148 262 33 6-7 eine neue militärische Monatsrevue] Nach Nr. 49 zu schließen, brachte die Zeitschrift das Stück nicht heraus. Näheres zu der von Michel gemeinten Zeitschrift wurde nicht ermittelt. „Oberleutnant Bjässnowaschi“ erschien später in Fortsetzungen in: „Der Merker“ 1 (1909/1910), S. 464-469, S. 506509, S. 558-561. 12 Jarno] Joseph Jarno war Schauspieler in Wien und Berlin, dann von 1899 bis 1923 Leiter des Theaters in der Josefstadt. 14 Der „Oberleutnant Neviny“ wartet bei den Neuen Rundschau] Die Novelle wurde zum ersten Mal in: R. Michel: Die Verhüllte. Berlin: S. Fischer, 1907, S. 137-234 gedruckt. 15 bei der Österreichischen Rundschau ist eine kürzere ältere Novelle] „Die Ameisen“. Erstdruck in: „Österreichische Rundschau“ 5 (1906), H. 63, S. 489493. Michel muss hier wohl meinen, dass die Novelle in der „Österreichischen Rundschau“ schon erschienen ist. Vgl. dazu Michels Brief an Andrian vom 20.1.1906 aus Innsbruck: »Anfangs dieses Monats wollte ich der Österreichischen Rundschau151 etwas schicken, weil sie mich schon lange um etwas gebeten hat. Ich wählte die Novelle Ameisen aus dem Jahr 1902 und änderte einiges an ihr. Es kam expreß der Korrekturbogen zurück und im nächsten Heft kam die Novelle. Ich nahm dieses Verhalten als ein Kompliment entgegen.«152 16 Auch die „Verhüllte“ hab ich nunmehr umgearbeitet] Vgl. Michels Brief an Andrian vom 8.3.1906 aus Innsbruck: »Die letzte Zeit über beschränkte ich mich nur auf Umarbeitungen. Da waren erst „Die Ameisen“, dann nahm ich den Einakter „Oberleutnant Bjässnowaschi“ ein drittes Mal durch und endlich jene verunglückte Novelle mit dem jungen Franzosen, die Dir einst so mißfiel. Sie ist auf die Hälfte ihres früheren Umfangs zusammengeschmolzen. Ich schickte sie an die Neue Rundschau und Bie schrieb mir recht entzückt von ihr. Er nennt sie eine ausgezeichnete Arbeit; die orientalische Illusion so wunderbar und der Abenteurerstil so reizvoll getroffen. Ich hoffe, daß sie in der jetzigen Fassung auch vor Dir bestehn wird; ich stütze diese Hoffnung 151 Die „Österreichische Rundschau“ wurde von Alfred von Berger gegründet und erschien vom November 1904 bis 1924. 152 In: F. Delle Cave (Hrsg.): Correspondenzen, a. a. O., S. 37. 263 darauf, daß Du „Die Ameisen“ erst auch verworfen hast – allerdings nicht so sehr wie „Die Verhüllte“.«153 Das Manuskript mit der 2. Fassung der Novelle „Die Verhüllte“ (Nr. 49) enthält auf Seite 43r den Vermerk: »Umarbeitung 2.2.1906«.154 33 19 Langen] Im Verlag Albert Langens, dessen Sitz seit 1895 in München war, ließen Autoren wie Heinrich Mann, Jakob Wassermann, Guy de Maupassant, Émile Zola, Knut Hamsun, Björnstjerne Björnson usw. ihre Werke veröffentlichen. Hier wurde u. a. die Monatsschrift „Simplicissimus“ gedruckt. 48. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 3. Februar 1907, Sonntag ERLÄUTERUNGEN: 33 27 Poldy … Dein umgearbeitetes Stück] Es handelt sich um die dreiaktige Fassung des Dramas „Der Jäger“, wie Michel auf dem Brief vermerkt (vgl. kritischen Apparat zu Nr. 48). Diese ist in einer handschriftlichen Reinschrift (Heft Nr. 93) überliefert. Das Stück trägt den Titel: »Der Jäger. Schauspiel in drei Akten.« Hier auf Seite 9v ist eine Randbemerkung Hofmannsthals zu lesen: »Gefährlich auf dem Theater (man lacht leicht darüber).«155 Vgl. auch Andrians Karte an Michel vom 20.2.1907 aus Bukarest: »ich habe dem Hugo Dein Stück zum Lesen gegeben in der neuen Fassung und er hat auch versprochen Fischer wegen Deines Novellenbandes zu urgiren. Schreib dem Hugo in dieser Sache.«156 Angesichts der Schwierigkeiten, eine Bühne für dieses Drama zu finden, entschloss sich der Autor, Schnitzlers Rat folgend (vgl. Nr. 46), das Drama in eine längere Novelle umzuarbeiten. Zu dieser letzten Arbeitsphase ist das Notizheft Nr. 26 überliefert, welches die Niederschrift der Prosafassung enthält. Das Manuskript ist undatiert. Erstdruck in: R. Michel: Das letzte Weinen. Wien: Deutsch-österreichischer Verl., 1912, S. 7-140. 34 2 „Liebelei“] Schauspiel in drei Akten von Arthur Schnitzler, uraufgeführt am 9.10.1895 im Wiener Burgtheater. 153 In: DLA, NL L. v. Andrian. In: ÖLA; NL R. Michel. 155 In: ÖLA NL R. Michel. 156 In: ÖLA NL R. Michel. 154 264 34 25 mahne ich Fischer ... wegen Deines Bandes] Vgl. Fischers Antwort Nr. 53. 49. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 8. März 1907, Freitag ERLÄUTERUNGEN: 35 1 das Lob Bahrs für dieses Stück] „Der Jäger“. Michel bezieht sich auf den Brief Bahrs vom 23.1.1907 (o. O.): »In aller Eile […] will ich Ihnen nur geschwind sagen, dass ich Ihr Stück mit grossem Interesse gelesen und einen starken Eindruck davon habe, die Bedenken Schnitzlers keineswegs teile, als Director das Stück mit grosser Freude spielen würde, mir aber nicht verhehle, dass es das Publikum, wie es nun einmal ist, nur befremden, vielleicht sogar erbittern wird.«157 6-8 „Oberleutnant Bjässnowaschi“ ... in der älteren Form in Vertrieb] Vgl. Kommentar zu Nr. 44. 9-10 Das Stück ist ins Französische übersetzt] Überliefert ist ein Manuskript (Heft Nr. 175), in welchem sich folgendes Drama befindet: „Les Endiablés. Pièce en un acte par Robert Michel. Traduction autorisé par Gérard Katsch.“ Die Beschriftung stammt vom Autor und weist spärliche Korrekturen unbekannter Hand auf. Auf Seite 44 ist die Datierung zu lesen: »6./2.1907«.158 11 Antoinetheater] Vgl. Ludwig von Fickers159 Brief an Michel vom 19.2.1907 aus Paris: »[...] für den Augenblick scheint mir die Tatsache wichtiger, dass Ihr „Bjässnowaschi“ bei Antoine eingereicht wurde. Ich vermute, dass Sie damit das Theater A. meinen, dessen Leitung seit dem Herbst Gemier, der Exgemahl der Réjane, führt, während Antoine selbst das Odéon übernommen hat.«160 1887 übernahm André Antoine das Theater Les Menus Plaisirs und taufte es in Théâtre Libre um (von 1897 an hieß es Théâtre Antoine). Damit schuf er eine literarische Bühne, die die Pariser Theaterpraxis revolutionierte. Hier ließen 157 In: ÖLA, NL R. Michel. In: ÖLA, NL R. Michel. Seitenzählung durch den Autor. 159 Zu den Beziehungen Michels mit Ficker vgl. F. Delle Cave: Robert Michel als Mitarbeiter des „Brenner“. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte und zu den frühen Jahrgängen der Zeitschrift. In: „Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv“ 5 (1986), S. 63-72. 160 In: ÖLA, NL R. Michel. 158 265 die bedeutendsten Autoren der europäischen Moderne ihre Werke aufführen: Ibsen, Hauptmann, Tolstoi, Strindberg, Zola usw. 35 11 Gegenwärtig übersetzt es ein Engländer] Überliefert ist ein sechs Blätter umfassendes Typoskript (Nr. 174) in englischer Sprache mit dem Titel: »The Russian Heart[.] A play in Three Acts«, welches offensichtlich auf dem Drama „Das Russische Herz. Drama in 3 Akten“ (Typ. Nr. 112) basiert (vgl. Kommentar zu Nr. 44). Der Umstand, dass sich das Typoskript unter den die Filme betreffenden Dokumenten befindet, lässt dennoch die Vermutung zu, es gehe dabei um ein Exposé für einen geplanten Film und daher nicht um die hier gemeinte Übersetzung.161 13-14 Poldy erklärte den russischen Ton ... erklären] Diesbezüglicher Brief nicht überliefert. 34 Ich trage mich ... viel Sonne in mein Leben bringen] Vgl. Kommentar zu Nr. 61 36 7 „eine schöne freundliche Gewohnheit des Daseins und Wirkens“] Zitat aus Goethes „Egmont“, fünfter Aufzug, vorletzte Szene.162 11 von der bosnischen Landesregierung ein Stipendium zu bekommen] Vgl. Kommentar zu Nr. 51. 17 Der Fischer zieht mich nun beiläufig fünf Jahre hin] Vgl. Michels Brief an Andrian vom 8.3.1906 aus Innsbruck: »Nunmehr ist Fischer bereit, einen Band meiner Prosa herauszugeben. Ich bin noch in Unterhandlung mit ihm. Der Band wird entweder schon im Mai oder erst im Herbst erscheinen. Wir können uns noch nicht recht einigen, welche Arbeiten er enthalten soll. Fischer ist dafür, daß die „Verhüllte“ unbedingt mitgenommen wird; er möchte sie aber vorher gern in der Rundschau bringen, und so könnte der Band erst im Herbst kommen. Mir wäre es aber wichtig, noch vor dem Sommer gedruckt zu werden. Ich glaube, es wäre ein ausgezeichneter Rettungsanker, um mich in meiner jetzigen Stellung zu erhalten. | Natürlich macht es mir viel Freude, daß meine Arbeiten endlich gesammelt herauskommen und daß ich für sie einen so bedeutenden Verlag gefunden habe.«163 161 In: ÖLA, NL R. Michel. Vgl. Johann Wolfgang von Goethe: Goethes Werke. Bd. 9. Hrsg. im Auftr. der Großherzogin Sophie von Sachsen. Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger, 1890 (unveränd. Nachdr., Weimar: Böhlau, 1999), S. 299. 163 In: ÖLA, NL R. Michel. 162 266 36 24 „Der steinerne Mann“, den ich im Sommer ... begonnen habe] Die erste Fassung des Romans ist in den Notizheften Nr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8 überliefert.164 Eine Datumsangabe ist im Heft Nr. 4 zu finden: »Der steinerne Mann. | Nur – Angefangen 8. XII. 1905. | dann erst wieder aufgenommen im Sommer 1906 Klenau.«165 Im August 1907 war diese erste Phase der Niederschrift beendet, wie Michel Hofmannsthal am 19.8.1907 (Nr. 55) mitteilt. Zur weiteren Umarbeitung vgl. Kommentar zu Nr. 61. Erstdruck: R. Michel: Der steinerne Mann. Berlin: S. Fischer, 1909. 30-31 Deine gesammelten Prosaschriften] Mit der Herausgabe der „Prosaischen Schriften gesammelt in vier Bänden“ nahm sich S. Fischer vor, die Konkurrenz des Insel-Verlages zu schlagen, der für das Jahr 1907 das Erscheinen der „Gesammelten Gedichte“ angekündigt hatte. Die ersten zwei Bände tragen das Erscheinungsjahr 1907 (der zweite lag aber im Spätherbst 1906 bereits vor). Aufgrund der schlechten Verkaufszahlen wurde das Projekt stillgelegt. Erst 1917 kam der dritte Band heraus, während der vierte nie zusammengestellt wurde.166 Auch davon erhielt Michel ein gewidmetes Exemplar, vgl. Widmungen. 37 5 Dein Eintreten für Hearn] Lafcadio Hearn, Sohn eines irischen Militärchirurgen und einer Einheimischen der griechischen Insel Lefkas, verbrachte die Jugend in Dublin, zog mit neunzehn Jahren nach Cincinnati, Ohio, wo er als Journalist arbeitete. Seit 1890 lebte er in Japan, wo er seit 1896 als Professor für englische Literatur an der Universität Tokio tätig war. Die Wichtigkeit seiner Vermittlung der japanischen Kultur unterstreicht auch Hofmannsthal in seinem Nekrolog. Vgl. H. v. Hofmannsthal: Lafcadio Hearn. Geschrieben unter dem Eindruck von Lafcadio Hearns im Herbst 1904 erfolgten Tode. L. Hearn, Kokoro, mit Vorwort von Hugo von Hofmannsthal, einzig autorisirte [sic!] Übersetzung aus dem Englischen v. B. Franzos, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1905, S. 4-8.167 164 In: ÖLA, NL R. Michel. In: Heft Nr. 4, S. 1r. In: ÖLA, NL R. Michel. 166 Vgl. dazu P. de Mendelssohn: S. Fischer und sein Verlag, a. a. O., S. 493-496. 167 Auch in: GW RA I, S. 331-333. Laut H. Webers Angabe sollte der Nekrolog zuerst in der Tageszeitung (nicht zu verwechseln mit der Wochenschrift, die zu diesem Zeitpunkt bereits eingegangen war): „Die Zeit“, 2.12.1904, erschienen sein. Dies wurde überprüft und konnte nicht bestätigen werden. Vgl. H. Weber: Hugo von Hofmannsthal. Bibliographie, a. a. O., S. 453. 165 267 37 8 jene Novelle von dem Löwenbändiger, der seine Lieblingstiere vergiftet] Michel bezieht sich auf eine Passage aus dem Vortrag „Der Dichter und diese Zeit“, in der Hofmannsthal eine Anspielung auf Herman Bangs Novelle „Fratelli Bedini“168 macht.169 Bemerkenswert ist, dass Hofmannsthal den Schluss der Novelle leicht verändert erzählt, was vielleicht mit ein Grund sein könnte, warum er weder den Titel noch den Autor erwähnt. 12 Deinen Vortrag über den Dichter und diese Zeit] Siehe oben. 15-17 Die Toten stehen ihm auf ... immerhin sie stehen ihm auf] Wortwörtliches Zitat aus Hofmannsthals „Der Dichter und diese Zeit“.170 20-21 etwas über Deine Kinder ... Christine, Eberhard] Christiane (Maria Anna Katharina Pompilia) wurde am 14.5.1902 als erstes von drei Kindern in Rodaun geboren (sie starb am 5.1.1987 in New York). Ihr folgten Franz Eberhard (vgl. Kommentar zu Nr. 35) und Raimund Heinrich Hugo (26.5.1906, Rodaun – 20.3.1974, London?). 50. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 15. März 1907, Freitag ERLÄUTERUNGEN: 38 1 Burian] Stefan Graf Burián-Rajecz war von 1893 bis 1912 k. u. k. Finanzminister, und als solcher für die Verwaltung Bosnien-Herzegowina zuständig. Zur Erwägung eines Einschreitens Andrians bei Burián vgl. Kommentar zu Nr. 51. 6 an Fischer heute vormittags ... geschrieben] Brief nicht überliefert. 9-10 Sobald seine Antwort einläuft, übermittle ich sie Dir] Vgl. Nr. 52 14 Das Stück aus dem russ. japan. Krieg] „Oberleutnant Bjässnowaschi“. 168 Vgl. H. Bang: Exzentrische Novellen. Berlin: S. Fischer, 1905, S. 5-48). H. v. Hofmannsthal: Der Dichter und diese Zeit“. In: GW RA I, S. 54-81, hier S. 71. Erstdruck in: „Die Neue Rundschau“ 18 (1907) S. 257-276. 170 In: GW RA I, S. 69. 169 268 51. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 17. März 1907, Sonntag ERLÄUTERUNGEN: 38 24 die einfache Kaution] Vgl. Kommentar zu Nr. 19. 39 10 ein Kapitel meines Romans] „Der steinerne Mann“, vgl. Kommentar zu Nr. 49. 16 Gesuch an die Bosnische Landesregierung ... den Poldy finden wird] Die Briefe an Andrian, in denen Michel seine Absicht äußert, ein Stipendium von der bosnischen Landesregierung anzustreben, sind nicht überliefert, wohl aber zwei Antworten Andrians an Michel. Am 26.4.1907 schreibt er aus Bukarest: »Die Frage mit der Widmung verstehe ich nicht ganz, finde aber, Du sollst jedenfalls alles machen um das bosnische Stipendium zu bekommen.«171 Am 17.6.1907 (aus Odessa) bittet er um weitere Erklärung, ohne dabei seine Zweifel unerwähnt zu lassen: »Bitte schreib mir, was es mit dem bosnischen Preis für eine Bewandtnis hat. Wofür er ausgesetzt ist und wie hoch er ist und wer ihn vergiebt. Mit der Empfehlung an Burian [sic] ist es eine eigene Sache. Ich kann ihm doch eigentlich nur empfehlen Deine Geschichten zu lesen, nicht Dir den Preis zu geben, nur auf mein Urtheil hin. Nun fürchte ich aber, dass Burian, wie ich ihn kenne, die auffälligen Fehler in den beiden langen Geschichten mehr abstossen werden, als ihn die ja auch in diesen vorhandenen Vorzüge anziehen dürften. Ich glaube mit einem Wort nicht, dass er zu Deinem Publicum zu gewinnen sein wird. Andrerseits würde er gewiss Dir nie, gegen seine Überzeugung, den Preis zuerkennen. So erhoffe ich mir nicht viel von einem Einschreiten bei ihm. Immerhin bitte ich Dich mir den Sachverhalt genau zu expliciren, damit ich mit voller Sachkenntnis urtheilen kann. Würde vom Podvelez [sic] allein genügen, den Preis zu erlangen so würde ich Dir rathen, dich um ihn zu bewerben.«172 Zu diesen Dokumenten sei der Briefentwurf Michels hinzugefügt, in dem er sein Gesuch formuliert: »In äußerst bedrängter Lage bitte ich zur Herstellung des materiellen Gleichgewichtes um ein Stipendium. Ich bin k. u. k. Oberleutnant im bosnischherceg. I. R. Nro. 4 in Mostar und bin der Autor des beiliegenden 171 172 In: ÖLA, NL R. Michel. In: ÖLA, NL R. Michel. 269 Novellenbandes „Die Verhüllte“. Zu meiner Bitte bewegen mich folgende Gründe: Bekanntlich ist die materielle Stellung eines Subalternoffiziers durchaus nicht glänzend. Bei mir ist sie umso düsterer, da ich vor vier Jahren nach wiederholtem Vorlegen eines Majestätsgesuchs mit unzureichender Kaution heiraten durfte. Schon vorher war eine Reise nach Italien, die für meine geistige Entwicklung unumgänglich geworden war, nur durch die Aufnahme eines größern Darlehns durchführbar geworden. Überdies wurden meine Schulden im Laufe der Jahre durch Ausgaben für Sprachunterrichte und für unbedingt notwendige Studienbehelfe und Bücher stetig vergrößert. Nun hatte ich noch das Unglück, daß ich nach siebenj. Tätigkeit als Lehrer an der Inft.K.S. in Innsbruck zum Rgt. rückversetzt wurde. Das bedeutet den empfind. Wegfall der Lehrerzugabe im Betrage von K 48 monatlich. Die Transferierungsgebühren sind leider so gering, daß sie nur einen Bruchteil der Übersiedlungskosten decken würden. So war ich tatsächlich gezwungen die Möbel in Innsbruck zu lassen und Frau und Kind zu den Eltern nach Böhmen zu schicken. Unter diesen widrigen äußeren Verhältnissen müsste meine Schaffenskraft erlahmen. Deshalb bitte ich, es mir durch Zuweisung einer größeren Geldsumme zu ermöglichen, daß ich mich wieder mit meiner Familie vereinigen, die Übersiedlung nach Mostar bewirken und wenigstens die dringendsten Schulden begleichen kann. Ich bin im Jahre 1876 in Chabeřic an der Sazawa geboren, wo der Vater kais. Verwalter war. Mein Vater war der Sohn eines deutschen Magistratsbeamten in Prag. Als wir Kinder schulpflichtig geworden waren, ließ er sich in einen deutschen Ort versetzen und zwar nach Pl. bei Leitm.173 Von da aus besuchte ich die Volksschule in P. dann kam ich auf das Altstädter Staatsgymnasium in Prag. Nach dem Tode meines Vaters trat ich aus der Tertia in die Prager Kadettenschule ein. Meine mittellose Mutter lebt mit meinen zwei Schwestern in Chrudim, wo sich die ältere Schwester als deutsche Lehrerin fortbringt. Mein materieller Erfolg als Schriftsteller war bisher sehr gering, obzwar ich Mitarbeiter der literarisch vornehmsten Zeitschriften bin. Mit dem Verlage S. Fischer habe ich einen ziemlich günstigen Vertrag geschlossen, jedoch muß ich auf die erste Abrechnung bis zum Herbst 1908 warten. Dagegen ist der künstl. Erfolg des Buches recht ermutigend für mich. In der leitenden Presse des In- und Auslandes erscheinen fortgesetzt anerkennende Besprechungen. (Die Prage [sic] Blätter haben allerdings – wohl in Unwissenheit des Umstandes, daß ich ein Deutschböhme bin – nur den Waschzettel des Verlegers abgedruckt.) Zum Schlusse bitte ich, die Angelegenheit in einer Weise zu behandeln, daß dieser Schritt meinen vorgesetzten Behörden nicht bekannt wird, da mir sonst daraus Unannehmlichkeiten erwachsen könnten. 173 Ploschkowitz bei Leitmeritz. 270 In der Hoffnung auf eine günstige Erledigung des Gesuches, die mich aus meiner Notlage befr., meine Schaffensfreude wieder beleben würde, zeichne ich mich in aller Ergebenheit R. M. O. bh. Rgt. 4 Mos«.174 Über den Erfolg oder Misserfolg seines Gesuches berichtet Michel an keiner Stelle. (52. S. Fischer an H. v. Hofmannsthal Berlin 19. März 1907) Beilage zu Nr. 52, vgl. kritischen Apparat. ERLÄUTERUNGEN: den soeben eingetroffenen Vertrag aus England] Den Inhalt des Vertrags dürften die Aufführungs- und Veröffentlichungsrechte des Dramas (und nicht der Oper) „Elektra“ ausgemacht haben.175 Mrs. Campbell ... Mr. Symons] Die bedeutende englische Schauspielerin Beatrice Stella Patrick-Campbell beabsichtigte, Hofmannsthals „Elektra“ zu spielen, und ließ aus diesem Grund Arthur William Symons eine Übersetzung des Dramas anfertigen. »In der Tat wurde 1908 im New Theatre in London „Elektra“ mit ihr [d.h. Stella Patrick Campbell] in der Hauptrolle aufgeführt, später wiederholt in Edinburgh und in den USA.«176 die erste Correctur des Prospekts ... Die prosaischen Schriften] Nicht ermittelt. 53. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 22. Mai 1907, Mittwoch ERLÄUTERUNGEN:: 40 4 in meinem Buch] R. Michel: Die Verhüllte. Berlin: S. Fischer, 1907. 174 In: Notizheft Nr. 5, S. 67r, 68r, 69r, 70r, 70v und 71r. In: ÖLA, NL R. Michel. Die von mir beauftragten Recherchen im ÖStA, die Herbert Hutterer in den Beständen „4.1 k. u. k. gemeinsames Finanzministerium, Präsidium“ sowie „4.2 k. u. k. gemeinsames Finanzministerium, allgemeine Abteilungen“, jeweils für den Jahrgang 1907, durchgeführt hat, blieben leider ohne Erfolg, nicht zuletzt deshalb, weil die Ministerialkorrespondenz für das k. u. k. gemeinsame Ministerium nicht erhalten ist. 175 Vgl. dazu P. de Mendelssohn: S. Fischer und sein Verlag, a. a. O., S. 434. Vgl. auch Brief Nr. 108. 176 Mary E. Gilbert: Arbeitsbericht aus England. In: HB 2 (1969), S. 97-101, hier S. 98. 271 40 10-11 mein neuer Roman fertig sein] „Der steinerne Mann“. Vgl. Kommentar Nr. 49. 54. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Lido di Venezia, Mitte Juni 1907 DATIERUNG: Das genaue Datum kann nicht festgelegt werden. Zur Orientierung vgl. Gertys Brief an Michel vom 3.6.1907 (Nr. I), in dem sie schreibt, ihr Mann sei in Italien, sie würde »in circa 10 Tagen« den Vertag – den Michel vermutlich mit einem nicht überlieferten Brief nach Rodaun geschickt hatte – selbst nach Venedig mitnehmen.177 ERLÄUTERUNGEN: 40 17 den … Vertrag] Gemeint ist der Vertrag zwischen dem S. Fischer-Verlag und R. Michel. Ein Exemplar dieses Vertrages wurde nicht gefunden. 22 wenn Du in Innsbruck darüber schreibst] In seinem vorausgehenden, nicht überlieferten Brief muss ihn Michel über seine Absicht informiert haben, eine Rezension der Hofmannsthalschen „Prosaischen Schriften“ (vgl. dazu Kommentar zu Nr. 49) für eine Innsbrucker Zeitung zu schreiben, vgl. Kommentar zu Nr. 55. 55. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Klenau, 19. August 1907, Montag ERLÄUTERUNGEN: 41 7 meine Besprechung Deiner Prosaischen Schriften] R. Michel: Die Prosaischen Schriften von Hugo von Hofmannsthal. In: „Innsbrucker Nachrichten“, 17.8.1907, S. 17. 8 weil vorerst eine Besprechung meiner Novellen erscheinen sollte] Josef Barbolani: Die Verhüllte. Ein Novellenbuch. In: „Innsbrucker Nachrichten“, 5.8.1907, S. 1-3. 177 Zum Abfassungsort vgl. auch Hofmannsthals Brief an E. v. Bodenhausen vom 18.6.1907 aus Venedig, Grand Hôtel des Bains. In: BW Bodenhausen, S. 94f. 272 41 17-18 ein neues Stück von Dir in Berlin zur Aufführung kommen soll] Es handelt sich um die Prosakomödie „Silvia im ‚Stern‘“, an der Hofmannsthal im Sommer 1907 mit großem Elan arbeitete, sodass er mit ihrer Fertigstellung bis Anfang Oktober rechnete und mithin den Plan gefasst hatte, sie im Januar 1908 in Berlin durch Max Reinhardt inszenieren zu lassen. Die unerwartete Stockung, die ihn etwa Mitte September befall (vgl. Nr. 57), machte dies unmöglich. Die Komödie wurde nie vollendet und blieb ein Fragment.178 23 meinen ... Roman Der steinerne Mann beendigt] Vgl. Kommentar zu Nr. 49. 24 bei Poldy angefragt, ob ich ihn ihm gleich schicken kann] Es sind keine Briefe von Michel an Andrian aus diesem Jahr erhalten, wohl aber Andrians Antwort vom 7.9.1907 aus Sinaia: »ich bin jetzt mit Arbeit überladen […] und will Dir nur zweierlei sagen. […] Dass ich sehr gern Deinen „steinernen Mann“ hätte und Dir sehr gern meine Ansicht über die Arbeit sage, wenn Du derselben auch voraussichtlich nicht folgen wirst.«179 28-29 Schnitzler ... anerkennende Zeilen über mein Buch] Vgl. Schnitzlers Brief vom 27.7.1907 aus Waldbrunn bei Welsberg: »ich habe, auf einer kleinen Reise, Ihr Novellenbuch „die Verhüllte“ gelesen; in eine Welt, von der ich wenig wußte einen rein belohnten Blick gethan; mich an der schönen Einfachheit Ihrer Darstellung sehr erfreut und danke Ihnen herzlich.«180 Daraufhin antwortete Michel am 3.8.1907 aus Klenau: »Ihre anerkennenden Zeilen haben in mir die größte Freude hervorgerufen. Sie kamen mir gerade in einem solchen Augenblick, da sie mir das sein konnten, was einem müden Wanderer auf dem Wege eine frische Quelle ist; ich brauchte zu den letzten Seiten meines neuen Romans sehr notwendig, daß meine Zuversicht irgend gehoben würde. | Ich hatte mich nicht getraut, Ihnen ein Exemplar meines Buches zu übersenden, weil ich mir dachte, daß Sie manches Unausgeglichene, besonders in der letzten Novelle, eher abstoßen könnte. Und von Ihnen nach der Lektüre des Buches einen Dank zu empfangen, mußte mich gleichzeitig beschämen; denn wie viel hätte vorerst ich zu danken für so manches, was ich bewußt, und wohl für vieles, was ich unbewußt von Ihnen für meine Prosa genommen habe. Vermöchte ich nur auch im Drama von Ihnen zu lernen!«181 178 Vgl. SW XX, S. 93-103, insbesondere 96f. In: ÖLA, NL R. Michel. 180 In: ÖLA, NL R. Michel. 181 In: DLA, Marbach, Teil-NL A. Schnitzler. 179 273 42 2-3 Geschäftserfolg … 2000 … nichts gedruckt.] „Die Verhüllte“ erschien im Mai 1907 in zwei Auflagen (2150 Kopien), wovon am 30.6.1908 lediglich 527 Kopien verkauft wurden.182 Zu weiteren Auflagen des Buches kam es nicht. 4-5 das Neue Wiener Tagblatt ein Feuilleton … angekündigt wurde] Es handelt sich vermutlich um eine nicht ermittelte183 Besprechung des Novellenbandes „Die Verhüllte“. Zur Zeitung vgl. Kommentar zu Nr. 16. 56. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 10. Oktober 1907, Donnerstag ERLÄUTERUNGEN: 42 12-13 die geplanten Änderungen] Zur ersten Arbeitsphase am Roman „Der steinerne Mann“ vgl. Kommentar zu Nr. 49. 14-15 einen neuen Kommandanten] Nicht ermittelt. 43 25 R. K. Ministerium] Reichskriegsministerium. 11 (wohl allein)] Ohne dass ihm seine Familie folgen konnte, vgl. Nr. 58. 12 einen langen Urlaub zu bekommen] Vgl. Kommentar zu Nr. 61. 13 in den Ruhestand zu gehn] Erst im Juni 1913 gelang es Michel, in den Ruhestand versetzt zu werden.184 24-25 bei Fischer ..., daß er die Auflagen vorausbezahlt?] Ob Hofmannsthal diesbezüglich einschritt, ist nicht bekannt. Jedoch ist sicher, dass Michel die erhoffte Vorausbezahlung von S. Fischer erhielt, wie Michels Brief an Hermann Hesse vom 26.12.1907 beweist: »Die Vereinigung mit der Familie wurde mir durch einen Vorschuß von S. Fischer ermöglicht.«185 27-28 Um den Einakter Bjässnowaschi ... das Deutsche Theater Berlin] Nicht ermittelt. 27 ersuchte den Verlag] Gemeint ist die Theaterabteilung des S. FischerVerlags. 29 die alte Fassung, die auch Du gelesen hast] Vgl. Nr. 50. 182 Vgl. Tantièmen-Abrechnungen des S. Fischer-Verlages vom 30.8.1908. In: ÖLA, Nachlass R. Michel. Eingesehen wurde das „Neue Wiener Tagblatt“ vom 19.8.1907 bis zum 3.10.1907. 184 Vgl. Makularpare. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb. 1876. 185 In: DLA, NL H. Hesse. 183 274 43 30 das Raimundtheater] 1893 gegründete Wiener Bühne in der Wallgasse (VI. Bezirk). Kontakte zwischen Michel und Mitarbeitern des Raimundtheaters wurden nicht ermittelt. 31 vor der bosnischen Landesregierung] Vgl. Kommentar zu Nr. 51. 57. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 14. Oktober 1907, Montag ERLÄUTERUNGEN: 44 14-15 Stockung ... in einer fürs Theater bestimmten Arbeit] Hans-Georg Dewitz nimmt diese Mitteilung unter die Zeugnisse zur Entstehung von „Silvia im ‚Stern‘“.186 58. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 20. und 21. Oktober 1907, Sonntag und Montag ERLÄUTERUNGEN: 44, 26-45, 1 Im Jänner käme ich nach Sarajevo in die Korpsschule] Nicht passiert: Vgl. Michels Brief an L. v. Ficker vom 14.11.1907 aus Mostar: »Von meiner Frau hab ich gute Nachrichten; hätte ich geahnt, daß ich nicht in die Korpsschule nach Sarajevo komme, so hätte ich sie gleich mitgenommen.«187 59. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Mostar Rodaun, 19. Dezember 1907, Donnerstag 45 14 Ende November meine Arbeit abbrechend nach Deutschland] Gemeint st wohl die Arbeit an „Silvia im ‚Stern’“, wie folgender Tagebucheintragung zu entnehmen ist: »Der stockenden Arbeit an der Silvia müde, fahre 23ten November nach Dresden«.188 In Dresden wohnte das befreundete Ehepaar Helene und Alfred von Nostitz-Wallwitz, bei denen Hofmannsthal auch während dieses Aufenthalts wohnte.189 Hier traf er sich außerdem mit der 186 Vgl. SW XX, S. 96 u. 231. In: BA, NL L. v. Ficker, Inv. Nr. 31/38-2. 188 In: SW XX: 234. 189 Vgl. BW Nostitz, S. 167. 187 275 befreundeten amerikanischen Tänzerin Ruth St. Denis, vgl. seinen Brief an Helene von Nostitz von Anfang Dezember 1907.190 45 16 Deine Novelle] „Der steinerne Mann“, den Michel aber als Roman bezeichnete. 25 „März“] „März. Halbmonatsschrift für deutsche Kultur“ erschien in München von 1907 bis 1919 (ab 1911 wöchentlich). Zu Michels Versuchen, mit der Redaktion des „März“ Kontakt aufzunehmen vgl. seinen Brief vom 26.12.1907 aus Klenau an den Mitherausgeber Hermann Hesse: »Mein Lesekreis scheint bis jetzt trotz einiger günstiger Besprechungen meines Novellenbandes „Die Verhüllte“ recht klein zu sein. Dieses Übel ginge wohl dadurch zu mildern, daß ich selbst neue Leser suche. Und ich denke da besonders an die Leser des „März“. Denn, wenn ich meine neue Arbeit wieder der Neuen Rundschau gebe, so bleibe ich in demselben Kreisel und ich möchte gar so gerne einmal auch anderswo mittun. Deshalb möchte ich Sie mit einem neuen Roman „Der steinerne Mann“ um die Vermittlung beim „März“ bitten.«191 Vgl. auch Michel an Ludwig von Ficker vom 7.1.1908 aus Klenau: »Von Hofmannsthal konnte ich die Lektüre des Steinernen Mannes nicht erreichen, so fragte ich mich letzthin bei Hesse an, wie es beim März wäre. Er antwortete sehr freundlich, mußte aber ablehnen, da die Vorräte dort weitaus im voraus den Bedarf für dieses Jahr überschreiten. Daraufhin schickte ich es an S. Fischer und will es ihm überlassen, was er damit machen will.«192 27-28 Die letzte Nummer der Rundschau ... Alfred Gold] Vgl. Alfred Gold: Österreicher. In: „Die Neue Rundschau“ 18 (1907) Bd. 2, S. 1534f. Zusammen mit „Die Verhüllte“ wird hier auch Peter Altenbergs (ebenfalls 1907 bei S. Fischer erschienenes) „Märchen des Lebens“ rezensiert. 190 Vgl. BW Nostitz, S. 46. In: DLA, NL H. Hesse. 192 In: BA, NL L. v. Ficker, Inv. Nr. 31/38-3. 191 276 60. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Mostar Rodaun, 5. April 1908, Sonntag ERLÄUTERUNGEN: 46 8 ich bin vorgestern aus Berlin zurück] Der Aufenthalt in Berlin dauerte vom 20.2. bis zum 3.4.1908. 193 Am 30.3.1908 wurde „Der Thor und der Tod“ in den Kammerspielen des Deutschen Theaters durch Max Reinhardt aufgeführt. Die Musik für die Geige des Todes komponierte Eugen d’Albert. 8 fahre in 5 Tagen nach Griechenland] Am selben Tag schreibt Hofmannsthal an Kessler: »Meine Ankunft Athen ist am 16ten.«194 »Hofmannsthals Ankunft in Athen war, da Kessler und Maillol195 von Frankreich aus reisten, zunächst für den 16., dann für den 17. April vorgesehen. Diese Planung wurde durch eine Erkränkung Maillols zunichte. Erst zwei Wochen später nahm Hofmannsthal dann das Schiff von Triest nach Patras, um von dort mit der Bahn weiter nach Athen zu fahren.«196 9 das Stück] „Mejrima“, laut Michels eigenhändigem Vermerk, vgl. kritischen Apparat zu Nr. 60. 10-11 Moritz Heimann dem Lektor des Fischer’schen Verlages] Moritz Heimann war Schriftsteller. Von 1895 bis zu seinem Tod war er als Lektor des S. Fischer-Verlages tätig.197 12-13 an den Theatern von Brahm oder Reinhardt] Otto Brahm war seit 1905 Direktor des Lessing-Theaters in Berlin. Max Reinhardt war hingegen Eigentümer und Direktor des Deutschen Theaters. 19-20 Stück eines jungen Russen ... mit „Thor und Tod“ gespielt] Gemeint ist Ossip Dymow, dessen Stück „Nju“ hieß. Die Regie führte Max Reinhardt.198 23-24 Das Berliner Theater ... zwei neue ... Directoren]»Das Th. wurde unter der Direktion Meinhard und Bernauer199 am 16. September 1908 neu eröffnet.«200 193 Vgl. Hofmannsthals Karte an Kessler vom 24.2.1908 aus Berlin, in BW Kessler, S. 178. In: BW Kessler, S. 178. 195 Aristide Maillol, französischer Bildhauer und Zeichner. 196 In: W. Volke: Unterwegs mit Hofmannsthal. Berlin – Griechenland – Venedig. Aus Harry Graf Kesslers Tagebüchern und aus Briefen Kesslers und Hofmannsthals. In: HJ 35/36 (1987), S. 50-104, hier 52. Zu dieser Reise vgl. auch: Burkhard Stenzel: Harry Graf Kessler. Ein Leben zwischen Kultur und Politik. Weimar, Köln, Wien: Böhlau, 1995, S. 117-126. 197 Vgl. P. de Mendelssohn: S. Fischer und sein Verlag, a. a. O., S. 186. 198 Vgl. SW III, S. 431 u. 473. 199 Carl Meinhard und Rudolf Bernauer begannen ihre Karriere als Schauspieler am Berliner Lessingtheater unter Otto Brahm. 200 In: „Neues Theater-Almanach“ 20 (1909), S. 279. 194 277 46 24-25 Albert Heine vom Burgtheater] Albert Heine war von 1900 bis 1905, dann ständig seit 1910 am Wiener Hofburgtheater engagiert. Von 1918 bis 1921 war er dessen Direktor. 28 Inliegend ein Brief an Zobeltitz] Hanns von Zobeltitz war von 1896 bis zu seinem Tod Herausgeber und Redakteur der Zeitschriften des Verlages Velhagen & Klasing, und zwar der Wochenzeitschrift „Daheim. Ein deutsches Familienblatt mit Illustrationen“ sowie der „Velhagen & Klasings Monatshefte“. Michel wünschte sich offensichtlich, einen Kontakt zu diesen angesehenen Zeitschriften herzustellen, und hatte Hofmannsthal um eine (nicht ermittelte) Empfehlung gebeten. Vgl. auch Nrn. 61 und 63, sowie die Kommentare dazu.201 47 1-2 Schreib einmal an Moriz Heymann wie er Dein Stück findet] Michel muss diesem Rat gefolgt sein, jedoch ließ sich sein Brief im Nachlass des S. FischerVerlags (DLA) nicht ausfindig machen.202 Dagegen ist Heimanns Antwort vom 16.7.1908 überliefert: »ich hätte Ihnen gerne nach Empfang Ihres Briefes geantwortet, brauchte aber dazu Ihr Drama, das ich zwar noch in Erinnerung habe, aber doch nicht in so treuer, wie nötig ist, um darüber etwas zu sagen. Das Berliner Theater hatte das Drama abgelehnt und ich ließ das Exemplar dort einfordern; nun höre ich aber, dass das Stück, versehentlich, ohne dass mir Mitteilung gemacht wäre [sic], dem Kleinen Theater eingereicht sei und mir also entzogen ist. Ich getraue mich nicht, aus der Erinnerung mehr über das Werk zu sagen, als dass es mir hinter der Novelle zurückzustehen schien. Ich hatte den Eindruck, als ob es technisch nicht straff genug – ich möchte sagen: nicht zweckbewusst genug – gearbeitet sei und dadurch die Vorzüge der Arbeit: das Poetisch-Ethnographische, die Naivität und Simplizität der Charaktere, das Pittoreske und dabei Treuherzige der Situationen, an ihrer Wirkung Einbusse erlitten.«203 201 Zu Michels Kontakten zu den Zeitschriften des Verlages Velhagen & Klasing gehört auch seine Teilnahme an einem vom „Daheim“ ausgerufenen literarischen Wettbewerb (vgl. „Daheim. Ein deutsches Familienblatt.“ 44 (1907/1908), Nr. 17, S. 1), bei dem er allerdings keinen Erfolg erzielen konnte. Vgl. dazu Michels Brief an Ficker vom 15.3.1908 aus Mostar: »Ganz müßig war ich während der „Krankheit“ doch nicht. Ich habe zwei ältere Novellen für die Novellenkonkurrenz der Familienzeitschrift „Daheim“ hergerichtet.« (In: BA, NL L. v. Ficker, Inv. Nr. 31-38-6.) Siehe ebenso Michels Brief an denselben vom 30.5.1908 aus Innsbruck: »In der „Literatur“ hatte ich in den letzten Monaten viel Pech. „Daheim“ gab nicht nur keinen Preis, sondern refusierte gründlich. Velhagen & Klasing schickte mir alles zurück […].« (In: BA, NL L. v. Ficker, Inv. Nr. 31-39-1.) 202 Ich danke Ingrid Kussmaul (DLA) für ihre Nachforschungen. 203 In: ÖLA, NL R. Michel. 278 61. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 21. November 1908, Samstag ERLÄUTERUNGEN: 47 5-9 den Brief an Zobeltitz … zweimal zwei Arbeiten … abgelehnt] Unter anderem handelt es sich – wie Michel in Nr. 63 erklärt – um die Sendung zweier Kapitel aus seinem Buch über Mostar und seine Landschaft (siehe unten), wozu ihn auch M. Heimann geraten hatte (siehe ebenso unten). 6 weil ich Dich auf Reisen wußte] Wohl ist die Reise nach Griechenland gemeint, vgl. Kommentar zu Nr. 60. 13-14 in Prag ... Verleger für mein Buch über Mostar (mit Photographien)] Das Verlagshaus hieß Carl Bellmann; das Buch, für das Hauptmann Wilhelm Wiener die photographischen Aufnahmen besorgte, kam 1909 heraus. Vgl. dazu Michels Brief an Andrian vom 12.11.1908 aus Innsbruck: »Auch mit einem Verlag (Carl Bellmann) hab ich dort einen ziemlich guten Kontrakt für ein Mostarbuch geschlossen. Ich habe mich nämlich in Mostar mit einem Hauptmann204, der ausgezeichnete Photographien macht, zusammengetan; wir wollen ein Buch über Mostar herausgeben, Schilderungen mit photogr. Aufnahmen. Bisher hab ich aber nur sehr weiniges [sic] von diesem Buch schreiben können, indessen in einigen Tagen kann ich mich wohl dieser Arbeit widmen.«205 Für dieses Buch muss zunächst wohl der Fischer-Verlag in Betracht gezogen worden sein, der sich aber für eine solche Publikation nicht erwärmen ließ. Vgl. dazu M. Heimanns Brief vom 16.7.1908: »Was Ihr geplantes, mit Photographien zu schmückendes Landschaftsbuch angeht, so habe ich mit Herrn Fischer darüber gesprochen und bin mit ihm einig, dass ein Verlag dafür schwer zu finden sein wird. Arbeiten dieser Art werden aber mit grossem Vergnügen von Zeitschriften angenommen und ich glaube, dass sie bei der „Woche“, bei Velhagen & Klasing, in Westermanns Monatsheften206, aber auch in den populären illustrierten Zeitschriften der Deutschen Verlagsanstalt, sehr willkommen wären.«207 204 Wilhelm Wiener. In: ÖLA, NL R. Michel. 206 Unterhaltungs- und Familienzeitschrift, gegründet 1856. 207 In: ÖLA, NL R. Michel. Notabene: Michel musste zum Zeitpunkt, da er diese Ratschläge Heimanns erhielt, die Zeitschriften Zobeltitz’ bereits kontaktiert haben. 205 279 Erstdruck: R. Michel: Mostar. Mit photographischen Aufnahmen von Wilhelm 47 Wiener. Prag: C. Bellmann, 1909. 16 Angelo Neuman] Angelo Neumann war von 1885 bis 1910 Direktor des Deutschen Landestheaters in Prag.208 16-20 Paul Eger ... Mejrima ... zur Uraufführung angenommen] Vgl. dazu Michels Brief an Andrian vom 12.11.1908 aus Innsbruck: »Vor einigen Tagen bekam ich vom Dramaturgen, einem jungen Wiener, Paul Eger (Dichter der Mandragola209), die Nachricht, dass die Annahme ziemlich bestimmt ist.«210 Paul Felix Eger wurde gleich nach dem Studium in Wien und Berlin Dramaturg und Oberregisseur am Deutschen Landestheater in Prag, wo er bis 1912 blieb. „Mejrima“ wurde am 24.1.1910 am Deutschen Theater in Prag uraufgeführt.211 Erstdruck: R. Michel: Mejrima. Drama in drei Akten. Berlin: S. Fischer, 1909. 20-21 Am Burgtheater ... anfangs September abgelehnt] Vgl. Michels Brief an Bahr vom 15.4.1909 aus Innsbruck: »Das Burgtheater hat übrigens die Mejrima schon im Herbst abgelehnt. Freilich war das Stück, wir mir scheint, recht ungeschickt eingereicht. Franz Schamann212, den ich einmal hier kennen gelernt hatte, machte sich mir erbötig, das Stück durch Pernerstorfer213, der mit Schlenther214 befreundet sein soll, einreichen zu lassen. Mir war es willkommen, da ich keine andere Aussicht wahrnahm, dort ernstlich geprüft zu werden. Nach dem Refusschreiben aber ersah ich, daß das Stück nur von Schamann eingereicht worden war. Nun kann ich mir aber wohl denken, daß eine Vermittlung Schamanns kaum förderlich sein konnte.«215 208 Zu A. Neumann und seiner Ära am Deutschen Theater in Prag vgl. u.a. Richard Rosenheim: Die Geschichte der deutschen Bühnen in Prag. 1883-1918. Prag: Heinr. Mercy Sohn, 1938, S. 147-194. 209 Paul Felix Eger: Mandragola. Eine Komödie in 3 Akten. Nach dem Stoffe eines alten Lustspieles des Macchiavelli. Berlin: Fleischel, 1906. 210 In: ÖLA, NL R. Michel. 211 Vgl. F. Delle Cave: Robert Michel. Eine Monographische Studie. Innsbruck: Diss. [masch.] 1978, S. 162. 212 Franz Schamann war Bühnenschriftsteller und Erzähler. 213 Engelbert Pernerstorfer war sozialdemokratischer Abgeordneter, Feuilleton- und Kunstredakteur der „Arbeiter-Zeitung“. 214 Paul Schlenther war von 1898 bis 1910 Direktor des k. k. Hofburgtheaters. 215 In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21069BaM. 280 47 22 Volks- und beim Josefstädtertheater] Das (deutsche) Volkstheater wurde 1887-1889 im VII. Wiener Bezirk errichtet. Das 1788 gegründete Theater in der Josefstadt befindet sich im VIII. Bezirk und ist die zweitälteste Bühne Wiens nach dem Burgtheater. 48 1 Die Umarbeitung des Romans ist vorgestern fertig geworden] Gemeint ist: „Der steinerne Mann“. Nachdem die erste Fassung im August 1907 beendet wurde (vgl. Nr. 49 und 55), überreichte Michel dem Lektor des S. FischerVerlags, Moritz Heimann, das Manuskript, welcher ihm zur Umarbeitung riet. Dies ist Heimanns Brief vom 16.7.1908 an den Autor zu entnehmen: »Das Eigentümliche für mich ist, dass ich, indem ich diesen Einwand mache, nicht sagen kann, ob er einen Zweifel an Ihrem spezifisch dramatischen Talent enthalte; denn ich muss ihn auch gegen Ihren Roman „Der steinerne Mann“ erheben. Auch dieses Werk entbehrt der zweckbewussten Führung und ich hatte schon Herrn Fischer vor seiner Abreise das ausgesprochen, was ich Ihnen jetzt zu sagen veranlasst bin: dass mir Ihr Manuscript wie ein Entwurf – stellenweis eine Skizze, stellenweis schon ausgeführt – zu einem grossen Roman vorkommt. Das was jetzt vorliegt, ist keine rein ausgebildete Form. Zuweilen will es scheinen, als ob Sie selber im Schreiben das spürten; zum Beispiel erscheint die Chargiertheit, die kunstlose Deutlichkeit in der Führung des Hauptthemas wie ein Ausfluss der Hast, mit der ein Dichter sich erst einmal, wie immer es sei, des Stoffes entledigen will. Auch die Art, wie die Frauengestalt, nach ein paar schönen Scenen im Anfang, schliesslich summarisch abgetan wird, wirkt skizzenhaft. Das Werk enthält aber eine Fülle so schöner, ja hinreissender, herrlicher Stellen, dass es ausserordentlich zu bedauern wäre, wenn es durch seine Unausgeglichenheit um den Erfolg betrogen würde. Ich habe aus der Produktion der letzten Zeit nicht viel gelesen, was mich so entzückt hätte, wie, um ein Beispiel für ein halbes Dutzend zu setzen, der Wachtraum Ihres Helden am Feuer im Walde. Wenn Sie sich entschliessen könnten, Ihr jetziges Manuscript nur als eine Vorlage anzusehen, da eine Durcharbeitung mit Rücksicht auf die Energie und Korrektheit des Ausdrucks ohnehin sehr erwünscht wäre, nach dem schönen Rezept: mit Feuer entwerfen und mit Phlegma ausführen, noch einmal an die Arbeit gingen, so glaube ich, dass ein Werk zustande käme, das Ihre 281 schriftstellerische Position mit einem Schlage fixierte.«216 Diesbezüglich berichtet Michel in seinem Brief an Andrian am 12.11.1908 aus Innsbruck: »In Innsbruck erwartete mich eine große Arbeit. Vor allem die nochmalige Reinschrift der Mejrima, (um sie in Prag einreichen zu können) und die Reinschrift des Romans „Der steinerne Mann“. Ich entschloß mich lieber schweren Herzens zu der großen Ausgabe für eine Schreibmaschine, um diese Arbeit leichter und rascher zu bewältigen. Jetzt klopfe ich schon die letzten Seiten des Romans. Den Anfang der Arbeit kennst Du ja. Im vorigen Herbst glaubte ich mit dem Roman fertig zu sein, mußte mich aber zu noch einer Umarbeitung entschließen, der ich den ganzen freien Sommer widmete.«217 Von dieser zweiten Arbeitsphase sind zwei Hefte (Nr. 9 und 10) überliefert, welche Korrekturen enthalten, die sich vermutlich auf ein nicht überliefertes Typoskript der ersten Romanfassung beziehen.218. 48 1-3 Ich habe ihn an die Neue Rundschau geschickt] Vgl. dazu Heimanns Brief an Michel vom 16.4.1909: »endlich kann ich Ihnen den „Steinernen Mann“ zurückschicken. Ich nehme das Resultat der Erwägungen des Verlags voraus und habe Ihnen also mitzuteilen, dass der Verlag Ihr Werk für die Buchausgabe annimmt und für den Abdruck in der Rundschau sehr in Erwägung zieht, sich aber hierin noch eine Entscheidung vorbehält, bis das von Ihnen gekürzte Werk vorliegt.«219 4 Urlaub mit Wartegebühr ... ein ganzes freies Jahr vor mir] Tatsächlich gelang es Michel, diese Pläne zu verwirklichen: Im November 1907 wurde er in sein bosnisches Bataillon rückversetzt (vgl. Nr. 58). In Mostar blieb er bis Anfang Mai, woraufhin er krankheitshalber bis ca. Jahresende beurlaubt wurde. Diese freie Zeit verbrachte er in Italien, Innsbruck, Klenau, Karlsbad, Prag. Vom 1.3.1909 an ließ er sich ein Jahr lang mit Wartegebühr beurlauben. Zu diesen Angaben vgl. Michels Brief an Andrian vom 12.11.1908 aus Innsbruck: »Ich bin schon seit 1. Mai auf Urlaub. Einige Tage verbrachten wir noch in Mostar; dann fuhren wir über Italien nach Innsbruck, mit Aufenthalten in Ragusa, Zara, Venedig. Hier waren wir nur wenige Tage, dann führte ich Frau und Kind nach Klenau; ich selbst ging für einen Monat nach Karlsbad. 216 In: ÖLA, NL R. Michel. In: DLA, NL L. v. Andrian. 218 In: ÖLA, NL R. Michel. 219 In: ÖLA, NL R. Michel. 217 282 Den Sommer verbrachten wir in Klenau. Anfang Oktober gingen wir auf eine Woche nach Prag. […] Ich bekomme jetzt keine Verlängerung des Urlaubs mehr; ich habe schon um die Superarbitrierung eingereicht und nehme ein Jahr mit Wartegebühr.« Vgl. ferner den Brief an Bahr vom 4.3.1909 ebenso aus Innsbruck: »Ich bin gegenwärtig auf ein Jahr mit Wartegebühr beurlaubt. In dieser freien Zeit hätte ich mir gerne den Beweis erbracht, ob ich mich durch meine literarische Tätigkeit in der Unabhängigkeit von meinem Militärberuf erhalten könnte oder nicht. Denn bei meiner Art zu arbeiten, die viel freie Zeit und vor allem Kontinuität erfordert, ist die Gebundenheit durch einen Beruf eine Qual.«220 Im Makularpare ist zu lesen: »bis 1. März 1909 krank bzw. krankheitshalber beurlaubt; seit 1/3 1909 beurlaubt mit Wartegebühr.«221 48 8-9 gehört … neues Stück aufgeführt wird.] Gemeint ist die auf einer Episode aus den Memoiren Casanovas fußende Komödie „Florindos Werk“ (später umgearbeitet unter dem Titel „Cristinas Heimreise“). Wie aus Hofmannsthals Brief and den Vater vom 10.8.1908222 und aus dem an Harry Graf Kessler vom 28.8.1908223 hervorgeht, rechnete der Autor »mit einer Aufführung […] durch Reinhardts Truppe im Januar«224 1909. Die Uraufführung durch Max Reinhardt fand indessen erst am 9.5.1910 in Budapest statt.225 62. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 2. März 1909, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 48 15 Als ich vor 4 Tagen aus Berlin zurückkam] Anfang Februar hielt sich Hofmannsthal in Weimar auf, wo er gemeinsam mit Kessler das Szenarium des „Rosenkavalier“ entwarf. Die Zeit vom 13.2.1909226 bis Ende Februar 220 In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21071BaM. Vgl. Makularpare. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb. 1876, Makularpare, S. 2. 222 Vgl. BW II, S. 336, auch SW XI, S. 747. 223 Vgl. BW Kessler, S. 190, auch SW XI, S. 748. 224 In: SW XI, S. 420. 225 Vgl. SW XI, S. 428. 226 Vgl. Brief an Strauss vom 11.2.1909. In: BW Strauss (1978), S. 53f. 221 283 verbrachten die beiden in Berlin, wo sie für „Florindos Werk“ („Cristinas Heimreise“) ein neues Szenarium ausarbeiteten.227 48 17-19 das Verhältniss zwischen Dir und Fischer ... in Bezug auf den Roman] Diese von Hofmannsthal befürchtete Situation stellte sich nicht ein, ganz im Gegenteil akzeptierte der Verlag den Roman, vgl. Kommentar zu Nr. 61. 22 Drucklegung des Dramas] Gemeint ist „Mejrima“, vgl. unten Kommentar zu Nr. 63 23-24 Heimann ... dessen ... Briefe ich übrigens beilege] Nicht ermittelt.. 49 2 Die versunkene Glocke] Gerhart Hauptmanns Versdrama „Die versunkene Glocke. Ein deutsches Märchendrama“ wurde am 2.12.1896 im Deutschen Theater, Berlin, uraufgeführt. 2-3 Florian Geyer] G. Hauptmanns historisches Drama mit dem Untertitel: „Die Tragödie des Bauernkrieges in fünf Akten, mit einem Vorspiel“, wurde am 4.1.1896 ebenfalls im Deutschen Theater, Berlin, uraufgeführt. 15-16 Kennt Bahr Dein Drama?] Vgl. Kommentar zu Nr. 63. 18 Oesterr Rundschau] Zur „Österreichischen Rundschau“ vgl. Kommentar zu Nr. 47. 18 „Morgen“] „Morgen. Wochenschrift für deutsche Kultur“, erschien von 1907 bis 1909 in Berlin. In den ersten zwei Jahrgängen zählte Hofmannsthal mit Georg Brandes, Richard Muther, Werner Sombart und Richard Strauß zu den Herausgebern. 18 Schaubühne] Vgl. Kommentar zu Nr. 44. 20 dann war wieder ich monatelang recht krank] Zwischen Oktober und Dezember 1908 – während der Arbeit am vierten Akt von „Cristinas Heimreise“228 – erlitt Hofmannsthal einen ernsten Nervenzusammenbruch, vgl. dazu u.a. die Andeutungen, die Kesslers Briefe an Hofmannsthal aus der Zeitspanne vom 28.10.1908 bis zum 2.1.1909 enthalten.229 21 meine Comödie ... bekommt eine ganz neue Fassung] Gemeint ist „Florindos Werk“. Ausschlaggebend für Hofmannsthals Zuversicht, die Schwierigkeiten der früheren Konzeption durch eine neue Fassung zu überwinden, war das mit Kessler in Berlin ausgedachte neue Szenarium, siehe 227 Vgl. SW XI, S. 423f. und 768f. Vgl. SW XI, S. 422 229 Vgl. BW Kessler, S. 205-211. 228 284 oben.230 Diese Briefstelle wird unter die Zeugnisse der Entstehungsgeschichte aufgenommen.231 49 21-22 Poldy wiederzusehen ... verfehlt] Vgl. dazu Hofmannsthals Brief an Andrian vom 7.4.1909 und Andrians Antwort vom 24.5.1909.232 63. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 4. März 1909, Donnerstag ERLÄUTERUNGEN: 50 2 Fischer ... Entschluß bezüglich der Mejrima] Wie auch Nr. 62 zu entnehmen ist, bemühte sich Michel um eine Drucklegung seines Dramas, was Fischer am Anfang angesichts der geringen Resonanz bei den Theaterdirektionen ablehnte. Vgl. dazu Michels Brief an Bahr vom 4.3.1909 aus Innsbruck: »Mit dem 3aktigen Drama Mejrima (Milieu türkisches Dorf bei Mostar) geht aber alles sehr schwerfällig. Das Prager Theater hat es zur Uraufführung angenommen; und es soll noch in dieser Saison daran kommen. Sonst scheint sich aber kein andres Theater dafür erwärmen zu wollen. Dadurch ist auch der Verleger skeptisch geworden und will es vorläufig nicht drucken. So dürfte das Stück im Provinzsand ersticken. Ich glaube, gerade dem Ethnographischen gehen die Bühnen so aus dem Wege. Als ob bei entsprechender Treue in dieser Hinsicht kein gutes Drama zustande kommen könnte. Es wäre nicht uninteressant aufzuklären, warum die Leute ein „wirkliches Milieu“, welches nicht das ihrige ist, nicht mögen. Tatsächlich scheint dem Publikum irgendein phantastisches Milieu genehmer zu sein, weil es durch seine Vermittlung eine Dichtung eher als eine eigene Angelegenheit zu empfinden geneigt ist; und damit rechnen wohl die Theaterdirektoren. Oder sind sie inbezug auf die Echtheit des Milieus mißtrauisch?«233 Erst Anfang März 1909 ließ sich Fischer überzeugen, wie Moritz Heimanns Brief an Michel vom 6.3.1909 zu entnehmen ist: »ich habe mit Herrn Fischer noch einmal gesprochen und ihm auch die Aktualität des Stückes infolge seines Schauplatzes vorgestellt. Darauf erzählte er mir, dass schon versucht sei, die Novellen dem Publikum durch den Hinweis 230 Vgl. SW XI, S. 424. Eda., S. 771. 232 Vgl. BW Andrian, S. 179-182. 233 In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21071BaM. 231 285 auf ihr Milieu einzuflössen, und das dieses missglückt sei. Erst recht werde es mit dem Drama als Buch missglücken; wohl aber sei es möglich, dass die Bühne Profit von dem Milieu ziehen könnte. Ich glaube, er hat vollkommen recht. Was einen provisorischen Druck des Werkes anbelangt, so meint Herr Fischer, dass sich vielleicht schon für 200 Mark oder nicht viel darüber 100 Exemplare herstellen liessen. Mit dieser Summe würden freilich Sie, wie die Kaufleute sagen, belastet. Schreiben Sie mir doch bitte gleich, ob wir drucken sollen. Ich persönlich rate Ihnen durchaus dazu. Schlägt das Drama in Prag auch nur einigermassen ein, so ist es von Vorteil, möglichst vielen Bühnen möglichst vie[le] leserliche Exemplare zukommen zu lassen. Und das lässt sich doch nicht besser als durch gedruckte Bücher machen.«234 Vgl. auch Michels Brief an Bahr vom 8.3.1909 aus Innsbruck: »denn eben schreibt mir Fischer, daß er 100 Theaterexemplare drucken lassen wird.«235 50 5 an Heimann schreiben] Nicht überliefert. 7-8 Bahr ... Ich bekam keine Nachricht von ihm] Vgl. Kommentar zu Nr. 64. 8-9 Ich schreibe eben an Bahr bezüglich seines Dalmatienbuches] Am 4.3.1909 schreibt Michel aus Innsbruck an Hermann Bahr, um ihn auf den Photographen aufmerksam zu machen, der bereits die Abbildungen für das Buch „Mostar“ besorgt hatte, Wilhelm Wiener (vgl. Kommentar zu Nr. 61), Hauptmann im bosnisch-herzegowinischen Regiment Nr. 4 (demselben, dem Michel zugeteilt war): »Verehrter Herr Bahr, | gestern las ich im Feuilleton der N.F.P., daß Sie die Absicht haben, ein Buch über Dalmatien zu schreiben. Das löste bei mir gleich eine große Freude aus. Es ist wirklich ein Jammer, wie wenig für unsere schönen merkwürdigen Länder da unten getan wird. Es gibt ja hin und wieder ein Buch; aber entweder ist es geistig vornehm und für die Menge unzugänglich oder für die Menge gemeint, dabei jedoch mangels verschiedener Eigenschaften unzureichend in der Wirkung. Ich meine, es tut nicht so sehr Not um verlässliche Reisebücher als um Bücher, die den Leuten draußen die Impression dieser Länder einzugeben vermöchten. Und dazu bedarf es eben besonderer Verfasser. Die gründlichen Reisebücher werden dann schon nachkommen. Freilich halte ich die Invasion von Fremden nicht für ein Glück; am liebsten wäre es mir, wenn ich zum Beispiel vor die 234 235 In: ÖLA, NL R. Michel. In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21072BaM. 286 Herzegowina oder besonders an den Eingängen von Mostar Tafeln aufhängen dürfte mit der Aufschrift „Fremden ist der Zutritt verboten“. Aber es ist nun einmal für diese Länder unabwendbar eine Zeit der Verjüngung und Entwicklung gekommen; und da scheint es, daß es viel vorteilhafter wäre, wenn diese Entwicklung unter der Kontrolle und vor den Augen der weitesten Oeffentlichkeit vor sich ginge und nicht unter der bloßen Aufsicht eines Häufleins unklar interessierter Menschen. | Von diesem Gesichtspunkt aus hab ich es unternommen, ein Buch über Mostar zu schreiben; so habe ich nun das angenehme Gefühl, mit Ihnen Schulter an Schulter zu gehn. Allerdings hab ich während der Arbeit erst erkannt, daß es für mich nicht gar leicht ist, ein derartiges Buch zu schreiben, und daß der materielle Erfolg in keinem Verhältnis stehn wird zu dem Opfer an Mühe und Zeit; aber nun hab ich doch ein gutes Bewusstsein nach der Arbeit, als hätte ich eine Geliebte bei Abschied gut versorgt. […]«236 50 9 seines Dalmatienbuches] H. Bahr: Dalmatinische Reise. Berlin: S. Fischer, 1909. 9-10 Salten ... sein Gesamturteil erfuhr ich auch nicht] Nicht ermittelt. 13-14 Heimann ... „zweiten Fassung“] Nicht überliefert. 17-18 Bezüglich meines Fiaskos bei Zobeltitz ... verloren gegangen sein.] Der gemeinte Brief (Nr. 61) ist nicht verloren gegangen. Vgl. auch Kommentar zu Nr. 61. 21 Deine gütige Empfehlung] Den Empfehlungsbrief erhielt Michel als Beilage zu Nr. 60. Nicht überliefert. 22-23 Ich werde es aber später ... versuchen] Nicht ermittelt. 24 das Kriegsgespenst doch wieder zu verziehn] Gemeint ist die diplomatische Krise, die der Annexion Bosnien-Herzegowinas durch Österreich-Ungarn (5.10.1908) folgte. Zum Zeitpunkt dieses Briefes waren Entspannungssignale bereits vernehmbar geworden: Das serbische Ministerrat gab Anzeichen, auf Kompensations- und Autonomieforderungen gegenüber der Monarchie verzichten zu wollen. Am 25.3.1909 erteilte schließlich die russische Regierung ihr Einverständnis zur Angliederung Bosnien-Herzegowinas an ÖsterreichUngarn, womit diese Phase der Balkankrise ein Ende nahm. 32 236 Die Nachricht von Deiner Erkrankung] Vgl. Kommentar zu Nr. 62. In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21071BaM. 287 50 34 Florindos und der andern Schicksale] Vgl. ebenso Kommentar zu Nr. 62. 64. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Innsbruck, 6. Juli 1909, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 51 6 gestern las … Schröders Elegie] R. A. Schröder: Der Landbau. Elegie als Epistel an Hugo von Hofmannsthal. In: „Süddeutsche Monatshefte“ 6 (1909), Bd. 2, S. 1-7. 8-9 Gerty … den giftigen Trank bereitet] Michel zitiert auswendig aus Schröders Elegie: »Stets, wenn Gerty, die Frau, das giftige, braune Getränk uns, | Das der begehrliche Gast immer nach Tische verlangt, | Sorglich bereitet […].«237 10-11 unser zweites Kind – Adalbert – glücklich zur Welt gekommen] Adalbert Michel (17.6.1909, Innsbruck – 11.6.1925, Wien).238 52 11-12 Bezüglich seines Besuches bei Dir ... vorenthalten] Vgl. dazu Michels Brief an Andrian vom 1.7.1909 aus Innsbruck: »Hast Du den Hugo in Rodaun getroffen? Du hast auch versprochen, mir seine Äußerungen über mein Stück mitzuteilen. Warst Du dann noch irgendwo?«239 Darauf antwortete Andrian am 27.7.1909 aus Sinaia (Rumänien): »Mit Hugo, der für Dich sehr freundschaftliche Gefühle hat und übrigens ebenso wie ich der Ansicht ist, dass Du keinesfalls vom Militär weg sollst, habe ich viel über Dich gesprochen.«240 13 Bahr schrieb mir] Vgl. dazu Bahrs Brief an Michel vom 12.4.1909 aus Wien: »Ich habe gezögert, Ihnen gleich den starken Eindruck zu melden, den mir Ihr Stück gemacht hat. Da er aber, beim zweiten Mal, durchaus nicht gewichen ist, kann ich Ihnen jetzt sagen, dass ich es für durchaus vortrefflich halte und seiner Wirkung, bei halbwegs zulänglicher Darstellung, gewiss bin. Allerdings glaube ich nicht, dass ein Berliner Publikum damit etwas anzufangen weiss. Das Stück gehört nach meinem Ermessen durchaus ins Burgtheater.«241 Vgl. ebenso Bahrs Brief an Michel vom 18.4.1909 aus Wien: »Wenn Sie glauben, dass irgendwo eine Empfehlung von mir Ihrem wunderbaren Schauspiel nützen 237 In: R. A. Schröder: Elysium. Gesammelte Gedichte. Leipzig: Insel, 1912, S. 163. Vgl. F. Delle Cave: Robert Michel. Eine Monographische Studie, a. a. O., S. 147 u. 153. 239 In: DLA, NL L. v. Andrian. 240 In: ÖLA, NL R. Michel. 241 In: ÖLA, NL R. Michel. 238 288 oder helfen kann, so verfügen sie, bitte, nur immer ganz ohne Scheu über | Ihren herzlich ergebenen | Hermann Bahr«.242 52 17 nach der Première in Prag (Oktober)] Vgl. Kommentar zu Nr. 61. 11-12 Fischer ... in seinem neuen Katalog] Nicht ermittelt.243 „Mejrima“ erschien im November 1909 in einer Auflage von 900 Exemplaren, wovon am 14.9.1910 nur 51 verkauft wurden, vgl. die vom selben Tag datierende TantièmenAbrechnung.244 20-21 bezüglich des Romans ... im Herbst in seinem Verlag herauskommt] „Der steinerne Mann“ erschien im Oktober 1909 in einer Auflage von 1150 Exemplaren, wovon am 14.9.1910 nur 256 verkauft wurden, vgl. die vom selben Tag datierende Tantièmen-Abrechnung.245 22 mein Mostarbuch] Vgl. Kommentar zu Nr. 61. 26-27 von den zwei Büchern… für S. Fischer korrigiert habe] Michel bezieht sich mit Sicherheit auf „Die Verhüllte“. Weniger klar ist indessen, welches zweite Buch gemeint ist. Vermutlich hatte er zu dem Zeitpunkt die Korrektur der Fahnen des Romans „Der steinerne Mann“ bereits besorgt. 52, 33 - 53, 1 Der Verleger ... die Änderungen nicht mehr aufgenommen habe] Die Korrespondenz mit dem C. Bellmann-Verlag ist nicht überliefert. Die neuen Korrekturen hatte Michel zusammen mit Andrian durchgeführt, wie aus Michels Brief an Andrian vom 24.9.1909 aus Klenau hervorgeht: »Meine Freude daran ist nicht ungetrübt, denn die guten Korrekturen, die ich der Lektüre mit Dir verdanke, waren nur mehr im letzten Winkel des Buches durchführbar, das damals noch nicht gesetzt war.«246 53 1 für die zweite Auflage] Von einer zweiten Auflage des Buches ist nichts bekannt. Es hat sie mit ziemlicher Sicherheit nicht gegeben. 242 In: ÖLA, NL R. Michel. Ich danke Roland Spahr für seine Nachforschungen im Archiv des S. Fischer-Verlags, Frankfurt a. M. 244 In: ÖLA, NL R. Michel. 245 In: ÖLA, NL R. Michel. 246 In: DLA, NL L. v. Andrian. 243 289 53 6-8 nahe zum Hauptmann daran ... Korpsschule in Innsbruck] Am 1.5.1910 wurde Michel zum Hauptmann ernannt und dem Infanterieregiment Nr. 90 zugeteilt.247 Seit dem 1.3.1909 war er mit Wartegebühr beurlaubt (vgl. Kommentar zu Nr. 61). Die Korpsoffiziersschule absolvierte er nicht in Innsbruck sondern in Graz, vgl. Gertys Brief an Michel vom 28.11.1909 (Nr. IV). 65. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 2. Dezember 1910, Freitag ZUM AUFENTHALTSORT R. MICHELS: Nach Abschluss der Korpsoffiziersschule in Graz (November 1909 – Juli 1910) kehrte Michel nicht nach Innsbruck zurück, sondern er übersiedelte im November 1910 nach Wien, wo er zuerst eine Wohnung in der Hietzinger Hauptstrasse Nr. 105 im XIII. Bezirk bezog. Vgl. seinen Brief an Schnitzler vom 22.11.1910: »ich hab mich vor einigen Wochen in Wien angesiedelt […]«.248 ERLÄUTERUNGEN: 53 18 Georg Frankenstein] Georg Albert von und zu Franckenstein, später Sir George Franckenstein, war einer der engsten Jugendfreunde Hofmannsthals und Andrians. Genauso wie letzterer trat er in den diplomatischen Dienst ein. 1938 erwarb er die britische Staatsbürgerschaft.249 66. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Semmering, 13. Dezember 1910, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 54 3 Deine Reiseschilderungen hab ich mit großem Vergnügen gelesen] Möglicherweise handelt es sich um „Notizen von der Korpsschulreise“. Diese Reiseschilderungen gehen auf Aufzeichnungen zurück, die Michel während einer im Juli 1910 mit seiner Klasse der Grazer Offizierskorpsschule unternommenen Reise in die südslawischen Gebiete niederschrieb. Vgl. seinen Brief an L .v. Ficker vom 17.7.1910 aus Sisek: »Dieses Herdenreisen ist nicht 247 Vgl. Makularpare. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, 24.2.1876. 248 In: DLA, Teil-NL A. Schnitzler. 249 Vgl. seine Selbstbiographie: Sir George Franckenstein: Facts and Features of My Life. Austrian Minister to the Court of St. James. With 28 half-tone illustrations. London, Toronto [ect.]: Cassel, 1939. 290 nach meinem Geschmack, aber es fällt doch viel Gutes für mich ab. An manchen Orten mache ich fleißig Notizen (bisher besonders in Pettau und Sisek). Vielleicht mache ich später eine geschlossene Arbeit daraus oder einige Feuilletons.«250 Der Entschluss, die Notizen zu überarbeiten, wurde Ende August während eines Urlaubs mit Andrian in Edlach (Niederösterreich) gefasst. Vgl. Michels Brief an Ficker vom 31.8.1910 aus Edlach: »Jetzt möchte ich nämlich vor allem meine Notizen von der Korpsschulreise druckreif machen. Ich habe diese Aufzeichnungen mit Andrian durchgesprochen und er hat mich zur Ausarbeitung sehr ermuntert.«251 Dieses Entstehungszeugnis stimmt mit der Datierung überein, die sich im Manuskript befindet: »30.8.1910«.252 Im Laufe des Novembers dürfte Michel die Niederschrift abgeschlossen haben, wie sich anhand seines Briefes an Ficker vom 28.10.1910 aus Wien herausstellt: »Ich schreibe noch immer an den Notizen von der Korpsschulreise; eben bin ich in der Tabakfabrik in Sarajevo. Es sind bisher cca 40 Maschinseiten [sic] fertig, die aber schon Andrians Zensur passiert haben und als interessant befunden wurden. Das Publikum wird sie aber „sachlich und trocken“ finden. In 1 – 2 Wochen dürfte ich fertig werden; […].«253. Erstdruck in: R. Michel: Fahrten in den Reichslanden. Bilder und Skizzen aus Bosnien und der Hercegovina. Mit 25 Zeichnungen von Max Bucherer. WienLeipzig: Deutsch-Österreichischer Verl., 1912, S. 97-169. 54 5 Dr. Zifferer ... dieser Sache wegen] Paul Zifferer studierte an der Sorbonne in Paris, wurde Mitarbeiter der „Neuen Freien Presse“, dann Feuilletonist. Zudem war er als Berichterstatter der Friedensverhandlung von St. Germain tätig und in der Nachkriegszeit wurde er Pressechef der österreichischen Gesandtschaft in Paris. Hofmannsthal, der mit ihm befreundet war, dürfte wohl versucht haben, ihn zu bewegen, Michels „Notizen von der Korpsschulreise“ in der „Neuen Freien Presse“ herauszugeben. 20 oesterr. Rundschau] Zur „Österreichischen Rundschau“ vgl. Kommentar zu Nr. 47. 250 In: BA, NL L. v. Ficker, Inv. Nr. 31/43-3. In: BA, NL L. v. Ficker, Inv. Nr. 31/44-1. 252 Das Manuskript ist auf den Heften Nr. 58 und 59 verteilt. Die Datierung ist auf der Seite 2v des Heftes Nr. 58 zu lesen. In: ÖLA, NL R. Michel. 253 In: BA, NL L. v. Ficker, Inv. Nr, 31/44-7. 251 291 54 20 Lloyd? Frage Salten] Gemeint ist der „Pester Lloyd“. Hier sind gelegentlich Feuilletons Felix Saltens zu finden, z. B.: F. Salten: Der Meister des Lebens. In: „Pester Lloyd. Morgenblatt“, 6.11.1910, S. 1f. 68. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 16. Dezember 1911, Samstag ERLÄUTERUNGEN: 55 5 seit 5 Tagen zurück … nur bis Weihnachten anwesend] Hauptgrund dieses Berliner Aufenthalts war die Premiere von „Jedermann“, die am 1.12.1911 im Cirkus Schumann stattfand.254 Am 31.12.1911 hielt er sich im Schloss Neubeuern am Inn, dem Gut der Gräfin Ottonie Degenfeld, auf, wo er dem Bildhauer Fritz Behn für eine Büste Modell saß.255 69. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 20. März 1912, Mittwoch ERLÄUTERUNGEN: 55 12 mit einer Arbeit fertig zu sein] Gemeint ist Hofmannsthals Rezension von R. A. Schröders Übertragung der Odyssee mit dem Titel: H. v. Hofmannsthal: Ein deutscher Homer von heute. In: „Neue Freie Presse“ 7.4.1912, S. 32-36.256 Am selben Tag schrieb Hofmannsthal an E. v. Bodenhausen: »Meine Tage jetzt sind ganz dem nicht leichten, großen Aufsatz über Schroeders Homer gewidmet«.257 70. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Semmering, 14. Juni 1913, Samstag ERLÄUTERUNGEN: 56 3 Deine hercegovinische Dorfgeschichte] Es handelt sich um den Roman „Die Häuser an der Džamija“. 254 Vgl. SW IX, S. 106. Vgl. BW Degenfeld, S. 193. 256 Vgl. H. Weber: Hugo von Hofmannsthal. Bibliographie, a. a. O., S. 493. 257 In: BW Bodenhausen, S. 139. 255 292 Im Nachlass des Autors sind vier Notizhefte verwahrt (Nr. 11, 12, 13, 14), welche die Erstfassung des Romans enthalten, mit Ausnahme des Schlusskapitels, das sich in einem verschollenen Heft befunden haben dürfte. Aus einer Randbemerkung kann das Anfangsdatum eruiert werden: »23.VII.1912«258. Das zuletzt vermerkte Datum ist der »4.V.« des Jahres 1913259 und bezieht sich auf das vorletzte (siebte) Kapitel des Romans. Bis Mitte Mai 1913 dürfte die Arbeit vollendet gewesen sein, wie sich aus einem vom 16.5.1913 datierenden Brief Michels an August Sauer, den Literaturhistoriker und Professor in Prag, ergibt: »Ich bin jetzt endlich mit meinem neuen bosnischen Roman Die Häuser an der Džamija fertig geworden und hoffe noch im Laufe des Jahres als Buch senden zu können.«260 Vgl. dazu auch Andrians Brief an Michel vom 21.5.1913 aus Warschau: »Nun habe ich auch den zweiten Teil Deiner Arbeit bekommen […]. Du wirst kleine Correkturen oder vielmehr Wünsche nach Correkturen im Texte der Arbeit finden. Dieselbe gefällt mir ausserordentlich gut, und ich gratuliere Dir herzlichst zu ihr. Es findet sich ungemein viel Interessantes über das Land und die Leute darin und auch über allgemein Menschliches. Dass Dir eine so grosse Arbeit so gut gelingen konnte, scheint mir ein erfreuliches Zeichen für Deine Entwicklung zu sein.«261 Siehe ebenso Michels Brief an Andrian vom 02.06.1913, o. O.262: »Für die aufmerksame Lektüre der Häuser a. d. Dž. danke ich Dir von Herzen. Ich hab alle Korrekturen in Deinem Sinne bewirkt, nur bei etwa 3 weniger wichtigen Fällen fand ich keine Verbesserung.«263 56 16 meinen Eindruck ... an Zifferer telegraphiert] Nicht überliefert. 17 Benedikt] Moritz Benedikt wurde 1880 Mitherausgeber der „Neuen Freien Presse“, seit 1908 bis zu seinem Tod war er dann alleiniger Leiter. 18 erhielt inliegende Antwort] Nicht ermittelt. Sowohl aus diesem Brief als auch aus den folgenden (Nr. 72, 74 und 75) stellt sich mit Deutlichkeit heraus, dass Michel Hoffnungen auf eine Veröffentlichung seines Romans in der „Neuen Freien Presse“ hegte und Hofmannsthal ihn darin bestärkte. Zu dieser Publikation kam es nicht. 258 In: Heft Nr. 11, S. 1v. In: ÖLA, NL R. Michel. In: Heft Nr. 14, S. 70v. In: ÖLA, NL R. Michel. 260 In: HSS/WStLB, Inv. Nr. 164.177. 261 In: ÖLA, NL R. Michel. 262 Vermutlich Wien. 263 In: DLA, NL L. v. Andrian. 259 293 56 23-24 gerne wüsste ich gerade diese schöne Arbeit bei Fischer] Michel dürfte in einem verschollenen Brief an S. Fischer seinen Roman zur Veröffentlichung angeboten haben. Fischers Antwort vom 16.6.1913 lautet: »Sehr geehrter Herr Michel, | Ihr kleiner Roman ist sehr schön; ich bewundere die poetische Bildkraft dieses Buches und ich freue mich, zu sehen, dass Sie inzwischen ein ganzes Stück weiter Verwertungsmöglichkeiten gekommen Ihres sind. Buches | lässt Über die praktischen sich etwas annährend Zuverlässiges nicht sagen, denn ich habe das Gefühl, dass bei aller Aktualität des Stoffes die Fremdartigkeit des Milieus dem Buche nicht gerade förderlich sein wird. Es kommt hinzu, dass ein stilles, poetisches Buch gerade in unserer lauten Zeit einen schwierigeren Stand hat wie je. Ich möchte Ihnen aber gern behilflich sein und Ihnen, wenn sich keine Zeitung findet, für den Vorabdruck in der „Neuen Rundschau“ ein Honorar von 1000 Mark anbieten. Die Verrechnung des Buchhonorars würde in der üblichen Form: nach Massgabe des Absatzes geschehen. Die Schwierigkeit ist nur die, dass wir in diesem Jahr das Buch in der Rundschau nicht drucken könnten, dass also das Erscheinen des Buches auf nächstes Jahr verschoben werden müsste. Ich glaube nicht, ob das für das Buch von Nachteil wäre, denn die Aktualität des Stoffes ist bei einem poetischen Werk eine Frage zweiten Ranges. | Von der Aufnahme von Illustrationen würde ich bitten abzusehen. Von der Ausschmückung durch Initialen sind wir längst wieder abgekommen, und wenn sich nicht Illustrationen von allererstem Rang schaffen lassen, so ist es immer besser, darauf zu verzichten. Ihr danke Ihnen für das Buch, das ich mit vielen [sic] Freude gelesen habe, und begrüsse Sie | hochachtungsvoll | Ihr ergebener | S. Fischer«.264 Erstdruck in: „Die neue Rundschau“ 26 (1915), S. 15-36, 171-187, 309-327, 451-464, 591-602. Gleichzeitig auch als Buch erschienen: R. Michel, Die Häuser an der Džamija. Berlin: S. Fischer 1915. 264 In: ÖLA, NL R. Michel. 294 71. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Wien, 15. Juni 1913, Sonntag ERLÄUTERUNGEN: 57 3 Dein Brief hat mir eine innige Freude bereitet] Eine Abschrift dieses für ihn sehr wichtigen Briefes – zusammen mit der Abschrift von Nr. 23 – übersandte Michel an Herbert Steiner. In seinem Brief vom 20.9.1948 schreibt er: »Lieber verehrter Professor Steiner, | Hier schicke ich Ihnen zwei Abschriften von Handschriften Hofmannsthals; die Originale möchte ich schicken, nur wenn es unerlässlich ist, um nicht in Gefahr zu kommen, daß sie verloren gehen. | Das für mich besonders Wertvolle ist der Brief vom Semmering 14.VII.1913, denn bei seinem Lesen hatte ich danach das Gefühl, einen Ritterschlag erlebt zu haben. […] Das zweite, die Besprechung des Einakters, hatte er mir ohne Begleitbrief zugeschickt, sodaß ich seine Ratschläge noch ausnützen konnte. Aber seine Stellungnahme zu ähnlichen Gebilden scheint mir auch allgemeine Gültigkeit zu haben.«265 Dazu schrieb er an Andrian im Brief vom 20.11.1948: »Von Herbert Steiner bekam ich einen guten Brief schon von Amerika, in dem er mir für die zwei Hofmannsthalschriften (ein Brief über „Die Häuser an der Džamija“ und eine Kritik meines Einakters „Der Vater im Felde“) [dankt] und sichert mir zu, dass beide in die gesammelten Werke aufgenommen werden.«266 Beide Hofmannsthal-Texte werden hier zum ersten Mal veröffentlicht. 7-8 Manuscript an Fischer... Entscheidung versprach] Vgl. Kommentar zu Nr. 71. 265 266 In: DLA, NL H. Steiner. In: DLA, NL L. v. Andrian. 295 72. H. v. Hofmannsthal an Robert Michel in Wien Bad Aussee, 15. Juli 1913, Dienstag ABFASSUNGSORT: In den Sommermonaten »[v]on 1908 bis 1918 wohnt [Hofmannsthal] in Obertressen 14, Aussee. Dieses Haus ist heute das Gasthaus „Stieger“.«267 Eine Beschreibung seines Ausseer Quartiers gibt Hofmannsthal Alfred von Nostitz im Brief vom 24.8.1916.268 ERLÄUTERUNGEN: 57 18 ich war traurig Euch nicht mehr hier zu finden] Vermutlich war Michel Gast bei Andrian in Altaussee gewesen. 22-23 Zifferer für Dich ... habhaft zu werden] Vgl. Kommentar zu Nr. 70. Siehe auch Nr. 74 und 75. Vgl. dazu Michels Brief an Andrian vom 24.7.1913 aus Wien: »Von Zifferer noch nichts.«269 73. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Wien, 27. September 1913, Samstag ERLÄUTERUNGEN: 58 3 3aktiges bosnisches Lustspiel] Es handelt sich um das Drama „Der weiße und der schwarze Beg“. Überliefert sind drei Notizhefte: Nr. 101 enthält das Szenarium und ist auf der Verso-Seite des Heftumschlages folgendermaßen beschriftet: »Der Beg von Radobolje. | Erster Entwurf | angefangen 5.VIII.1913.« Auf der Verso-Seite des Heftumschlages von Nr. 102 liest man: »Der Beg von Radobolje. | II. Akt. | 31.VIII.1913.« Auf der Verso-Seite des Umschlages des Heftes Nr. 103: »Der Beg von Radobolje. | III. Akt. | 9.IX.1913.« 270 Erstdruck: R. Michel: Der weiße und der schwarze Beg (Lustspiel in 4 Akten). Berlin: S. Fischer, 1917. Aus dem Briefwechsel mit Andrian seien folgende Zeugnisse herangezogen: Michels Brief an Andrian vom 22.9.1913 aus Wien: »Ich erwarte jetzt schon 267 In: Viktor Suchy: Ausseerland – Zuflucht des schöpferischen Geistes. In: Hugo von Hofmannsthal und die Kultur im steirischen Salzkammergut: Zu einer Ausstellung anlässlich des 50. Todestages des Dichters. Bad Aussee: o. V. 1979, S. 13-67, hier 41. 268 Vgl. BW Nostitz, S. 133f. Vgl. auch Mayrhuber 1979, S. 8f. 269 In: DLA, NL L. v. Andrian. 270 In: ÖLA, NL R. Michel. 296 stündlich Dein Urteil über mein Lustspiel. Jetzt hat es Grossmann gelesen, der jahrelang Theaterdirektor war, und hat es sehr gelungen gefunden.«271 Andrians eingehende Besprechung wird gänzlich abgedruckt: »[Druckkopf: CONSULAT GÉNÉRAL D’AUTRICHE-HONGRIE Varsovie,] 25.IX.1913. Mein lieber Robert! Gestern Abend habe ich Dein neues Stück beendigt und beeile mich, Dir einige Worte über dasselbe zu sagen. Vor allem möchte ich betonen, dass das Stück viel besser ist, als ichs erwartet habe, da ich der Ansicht war, dass sowohl das Dramatische, wie auch das Komische gerade nicht Elemente für Deine Begabung seien. Nun bist Du mit diesen beiden feindlichen Mächten wider Erwarten gut fertig geworden, wozu ich Dir recht herzlich gratuliere. Hervorheben muss ich allerdings, dass mir der eigentliche Einfall, um den sich das Stück dreht, nicht glaubwürdig genug scheint, so anmutig er auch ist. Das Verlieben in die Stimme mag ja hingehn, aber dass diese Singstimme beim Sprechen ganz unmerklich wird, so dass dieser Singkampf veranstaltet werden muss, ist nicht recht plausibel. Auch die Verkleidung der Rukeja als Knabe und was damit zusammenhängt, ist etwas unglaubwürdig. So etwas passt in eine ganz naive Komödie, die sich etwa wie eine dramatisierte Erzählung aus „Tausend und eine Nacht“ geben würde. Aber das ist nicht der Styl des Stückes in seinen übrigen Teilen und deswegen finde ich diese Art Lösung des Knoten, (zu der eigentlich nur der flüchtige Schluss passt), nicht angemessen. Bei Erwähnung des StimmProblems vergass ich noch zu sagen, dass die Art, wie der Derwisch Alija die Sing-Parade der männlichen Bevölkerung des Dorfes vorschlägt, mir ein wenig bei den Haaren herbeigezogen und zu einfach eingefädelt erscheint. Allerdings gestehe ich gerne zu, dass ich kein Fachmann im Dramatischen bin, aber mir kommt es vor, als wäre da ein schweres Fundamentalgebrechen, welches sich kaum ausmerzen lassen wird. Im Übrigen hat das Stück glänzende Eigenschaften: Eine Reihe anmutiger bei richtiger Regie gewiss sehr gefälliger Bilder, dem ein Wechsel hübscher ganz geistreicher und unterhaltender Motive entspricht. Die Charaktere sind, ohne besonders tief ausgegraben zu sein, interessant und jeder, bis auf das junge Mädchen, recht gut auf die Füsse gestellt. Das Stück ist durchweht von angenehmer Heiterkeit, welche auch in derben Stellen nicht unerfreulich wird, wie ich fürchtete; das glaube ich könnte kein Hindernis für das Burgtheater sein. Die Eigentümlichkeiten des Landes werden in glücklicher und ausführlicher Weise dazu verwendet, ein neues Element des Interesses für die Zuschauer zu gewinnen. Besonders in den Gestalten des Schwarzen Begs und des Alija findet sich als Gegengewicht zum Komischen Ernstes beigemischt, wie mir scheint, in sehr glücklicher Proportion. Auch die Nebenfiguren sind durchaus klar und wirkungsvoll hingestellt und bereichern das ganze. 271 In: DLA, NL L. v. Andrian. 297 Meiner Ansicht nach solltest Du nun Dein Stück, das ich Dir am nächsten Sonntag mit dem Courier zurückschicke, dem Hofmannsthal zusammen mit meinem Brief geben, und wenn er es Dir zurückgeschickt hat, es ebenfalls mit meinem Brief, dem Bahr senden. Schreibe mir dann, wie die Beiden das Stück aufgenommen haben. Lass mich auch wissen, ob Dein Roman von Fischer angenommen worden ist; diese Ungewissheit in einer Sache, an der mir viel liegt, ist mir unangenehm. Habe noch vielen Dank für deinen letzten Brief und für die Zusendung des Spray-Apparates, schreib bald und sei von Herzen gegrüsst von Deinem alten Poldi«.272 Michels Brief an Andrian vom 5.10.1913 aus Wien: »Welcher von den folgenden Titeln würde Dir für das Lustspiel am besten gefallen: „Der schwarze und der weiße Beg“; „Die Kula an der Radobolje“; „Der Ehebuschen273“?«274 Überliefert ist schließlich auch eine Abschrift des Briefes von Hermann Bahr, in dem er seine Beurteilung des Stückes geliefert hatte: »Ich bin in Ihr neues Stück, das ich gleich las, ganz verliebt, es hat bei größter Realität, einen Märchenzauber, den ich ganz unvergleichlich finde. Dazu kommt, daß es so von Grund aus österreichisch ist, es hat was von Raimund, wenn freilich das Feenland hier Bosnien ist. Hätten wir noch ein Burgtheater, es müßte jauchzen über das Glück, das ihm damit in den Mund fliegt. Leider ist, was sich heute Burgtheater nennt, ganz unfähig, den Gehalt dieses Gedichtes in Anschauung, ins Scenische zu übersetzen, das wird der kluge Thimig spüren und sich hinter Ausflüchten verstecken. Tut er das aber nicht und nimmt es zur Aufführung an, so wird diese es so denaturieren und eine so grobe Caricatur daraus machen, daß es nicht wiederzuerkennen ist. Für Dichtungen, gar aber österreichische, haben wir zur Zeit in Oesterreich kein Theater. | Reinhardt? Könnte es. Geht aber nur aufs große Geschäft. Er wird Sie erst hinhalten, es dann annehmen und doch jahrelang ungespielt lassen. Ich kann nur raten: entweder Münchner Residenztheater, was Hofmannsthal vermitteln könnte, während ich Franckenstein275 eben ein Stück Levetzovs versetzt habe und so gleich darauf nicht wiederkommen kann; oder, vielleicht noch besser, Darmstadt, Hoftheater, dessen Intendant Dr. Eger mir befreundet ist; wenn Sie wollen, 272 In: ÖLA, NL R. Michel. Der Buschn: Wiener Mundart für Blumenstrauß. Ich danke Werner Rotter für diesen Hinweis. 274 In: DLA, NL L. v. Andrian. 275 Clemens von und zu Franckenstein, vgl. Kommentar zu Nr. 16. 273 298 kann ich gleich an ihn schreiben; ich denke dem Großherzog müßte gerade das sehr gefallen.«276 Zur Uraufführung: (nach jahrelangen Verschiebungen) vgl. Kommentar zu Nr. 122. 58 9 daß Du auf Reisen bist] Am 19.8.1913 kündigt Hofmannsthal Ottonie Gräfin Degenfeld an, er werde den September in Venedig verbringen.277 Vom 21.9.1913 datiert ein Brief an sie eben aus Venedig.278 9 vor einer größeren Arbeit stehst] Es ist nicht klar, worauf sich Michel bezieht. Im Sommer 1913 arbeitete Hofmannsthal vor allem an der „Frau ohne Schatten“ (Oper, vgl. Kommentar zu Nr. 74) und an „Andreas“, wie er am 12.8.1913 E. v. Bodenhausen mitteilt.279 Was den Roman anbelangt, so kam er mit der im September des vorhergegangenen Jahres begonnenen Niederschrift nicht voran; am 29.8.1913 brach er die Arbeit daran endgültig ab.280 14 Rosenbaum] Richard Rosenbaum kam 1898 als Dramaturg bzw. künstlerischer und artistischer Sekretär an das k. k. Hofburgtheater, das er 17 Jahre später, im Mai 1915, aufgrund einer Fehde mit dem Direktor Hugo Thimig verließ. 1920 gründete er den Donau-Verlag (Wien-Leipzig). 15 gab es an Thiemig weiter] Eigentlich: Hugo Thimig, war Schauspieler, von 1912 bis 1917 Direktor des Burgtheaters. 16-17 Von der N. Fr. Pr. ... noch immer keine Entscheidung] Es ging wohl um „Die Häuser an der Džamija“, vgl. Nr. 70 und Kommentar dazu. 74. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien München, 30. September 1913, Dienstag ABFASSUNGSORT: Siehe unten. ERLÄUTERUNGEN: 58 23 ich bin im Princip unsichtbar und für Briefe unerreichbar] Vom selben Tag datiert ein Brief Hofmannsthals an R. Strauss, in dem er ihm versichert, er 276 In: ÖLA, NL R. Michel. Die Abschrift enthält keine Datierung. Vgl. BW Degenfeld, S. 280. 278 Vgl. BW Degenfeld, S. 282. 279 Vgl. BW Bodenhausen, S. 151f. 280 Vgl. SW XXX, S. 307. 277 299 werde »mit dem heutigen oder morgigen Tage« die Arbeit an der Oper „Die Frau ohne Schatten“ angreifen.281 58 23 Aber Dein Stück] „Der weiße und der schwarze Beg“, wie Michel selbst auf dem Brief vermerkt (vgl. kritischen Apparat zu Nr. 74). Zu Hofmannsthals Meinung darüber vgl. Nr. 76. 59 2-3 Die Sache mit der N. Fr. Presse ... Zifferer?] „Die Häuser an der Džamija“, vgl. Kommentar zu Nr. 70. 6 Fischer ... Tod seines einzigen Sohnes] Samuel Fischers Sohn, Gerhart, starb am 9.9.1913 im Alter von 19 Jahren an Typhus.282 75. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 6. Oktober 1913, Montag ERLÄUTERUNGEN: 59 9-11 Benedikt ... Deine Novelle] „Die Häuser an der Džamija“, vgl. Kommentar zu Nr. 70. Eine direkte Mitteilung R. Michels in Bezug auf eine Annahme bzw. Ablehnung des Romans durch die „Neue Freie Presse“ konnte nicht ermittelt werden. 15 Über das Stück reden wir demnächst] „Der weiße und der schwarze Beg“. Hofmannsthals Bewertung in Nr. 76. 76. H. v. Hofmannsthal an R. Michel München, 10. Oktober 1913, Freitag ERLÄUTERUNGEN: 59 18 das kleine Stück hat wirklich viel charme] „Der weiße und der schwarze Beg“. In seinem Brief vom 11.10.1913 an Bahr aus Wien, kommentiert Michel die Stellungnahme Hofmannsthals: »Hugo hat für viele meiner erzählenden Arbeiten – ganz besonders für meinen neuen kleinen bosnischen Roman – das höchste Lob; dagegen stand er meiner dramatischen Produktion bis jetzt sehr 281 282 In: BW Strauss (1978), S. 242f. Vgl. auch SW XXV.1, S. 128f. Vgl. P. de Mendelssohn: S. Fischer und sein Verlag, a. a. O., S. 643-646. 300 kühl gegenüber, so daß ich mit seinem diesmaligen Urteil relativ sehr zufrieden sein könnte.«283 1914 führte Michel eine Umarbeitung des Stückes durch, von der ein Notizheft (Nr. 110) mit einem Vorspiel und einer Neubearbeitung des dritten Aktes überliefert ist. Das Heft trägt auf der Innenseite des Einbanddeckels die Datierung: »Begonnen am 8.I.1914 in Pegli«. Nach der Umarbeitung reichte der Autor das Stück erneut beim Burgtheater ein, dazu sei folgender Brief an Hugo Thimig erwähnt: »Wien XIX/5, Kaasgraben. 14. Mai 1914 Hochverehrter Herr Direktor! Da ich gestern die Ehre hatte beim Wedekindabend Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen, darf ich mir wohl erlauben einige Zeilen an Sie zu richten. Ich habe vor drei Tagen mein neues bosnisches Lustspiel „Der schwarze und der weiße Beg“ dem Burgtheater eingereicht und möchte Sie nun bitten, dem Stück gütigst Ihre Aufmerksamkeit zu widmen. Zu Dr. Rosenbaum, dem ich das Manuscript übergeben habe, hege ich das vollste Vertrauen, umsomehr da er mir stets mit dem größten Wohlwollen entgegengekommen ist; aber ich weiß sehr wohl, daß es für den Autor wünschenswert ist, nicht von einer Persönlichkeit allein beurteilt zu werden, und daß erst dann alle Chancen für sein Stück erschöpft sind, wenn es von der höchsten Instanz bewertet wurde. Hugo von Hofmannsthal, mit dem mich langjährige Freundschaft verbindet, hat sich erbötig gemacht, für den Fall als Sie im Für und Wider für mein Stück schwankend sein sollten, persönlich mit Ihnen darüber zu sprechen. Aber ich glaube, wenn das Stück von Ihnen selbst auf seine Wirkungsmöglichkeiten auf der Burgtheaterbühne eingehend geprüft wird, kann ich auf jede weitere Unterstützung verzichten. In Berlin hab ich gute Aussicht mit dem Stück bei Reinhardt unterzukommen. Ich lernte im Winter auf einer Italienreise zufällig Felix Hollaender kennen und las ihm das Stück in seiner ersten Fassung vor. Ich fand bei ihm das lebhafteste Interesse und er versprach, falls die von mir skizzierte Umarbeitung gelingen werde, sich für die Annahme bei Reinhardt voll einzusetzen. Überdies führte mich unlängst Hofmannsthal mit Reinhardt zusammen und sprach ihm bei Gelegenheit von meinem Lustspiel. Die Hoftheater in München und Darmstadt dürften sich mir dank einem begeisterten Brief Hermann Bahrs über das Stück öffnen. Trotzdem zielen alle meine Wünsche nach dem Burgtheater, da für ein solchermaßen österreichisches Drama kein anderer Anfang gewünscht werden kann. Ich bitte Sie, sehr verehrter Herr Direktor, nicht ungehalten zu sein, wenn ich noch eine Bitte beischließe. Hollaender und seine junge Frau waren nach Anhören des Stückes sofort einig, daß die berufenste Darstellerin der 283 In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21079BaM. 301 weiblichen Hauptrolle Fräulein Thimig wäre. Unabhängig davon sagte mir dies auch ein führender Berliner Kritiker und in meinem Verlag (S. Fischer) bekam ich die gleiche Ansicht zu hören. (Freilich wurde mir aber nicht geraten, das Stück beim Kgl. Schauspielhaus einzureichen.) Ich konnte mich erst jetzt bei dem Gastspiel Frl. Thimigs zu meiner großen Freude von der Richtigkeit jener Ansicht überzeugen. (Allerdings ist es noch die Frage, ob Frl. Thimig selbst der Ansicht wäre.) Das brachte mich auf den Gedanken: Für den Fall als das Stück für das Burgtheater nicht tauglich sein sollte, könnte ich jener Wiener Bühne, die sich für das Stück bereit erklären wird, vielleicht die Bedingung stellen, daß sie es mit Frl. Thimig als Gast herausbringen muß. Sie, hochgeehrter Herr Direktor, werden gewiß am sichersten beurteilen können, ob die Rolle in der Tat für Frl. Thimig erstrebenswert wäre und ob die für den ungünstigeren Eventualfall geplante Kombination empfehlenswert ist, und mir dann freundlichst die Ansicht nicht vorenthalten. Einstweilen gebe ich mich aber der schönen Hoffnung hin, daß mir das Burgtheater selbst Gastfreundschaft bieten wird und zeichne verehrungsvoll Robert Michel«.284 77. R. Michel an H. v. Hofmannsthal in Wien Dukla, 15. August 1914, Samstag In einer Feldpostkarte Josef Redlichs an H. v. Hofmannsthal vom 15. August 1914 ABFASSUNGSORT: Nach Dukla, einer galizischen Kleinstadt in den Waldkarpaten, hatte sich der gesamte Stab des Kriegspressequartiers (im folgenden: KPQ) mit der Mannschaft und den betreuten – bzw. überwachten – Kriegsberichterstattern bereits am 11.8. begeben: »Das Kriegspressequartier […] wurde 1914 als Untergruppe des Armeeoberkommandos […] gegründet […]. Seiner ursprünglichen Bestimmung nach war [es] zur Aufnahme der in- und ausländischen Presse im Kriegsfalle ausersehen, erweiterte seine Agenden jedoch sukzessive und übernahm schließlich die wesentlichen Aufgabenbereiche aller zur Verfügung stehenden Propagandaapparate und Zensureinrichtungen.«285 Kommandant war vom 28.7.1914 bis Mitte März 1917 Maximilian Ritter von Hoen. Von Anfang an gehörte auch Robert Michel dem Stab an. 286 Er diente als Gruppenführer und Zensor für die ausländischen Journalisten. Im Auftrag des KPQs durfte er auch Kriegsberichte für die „Österreichische Rundschau“ und fallweise für die „Vossische Zeitung“ schreiben. Der angesehene Reichsratsabgeordnete und 284 Der Brief stammt aus einer noch nicht bearbeiteten Sammlung. Ich danke Jamila Weißenböck (ÖThM), die mir Einsicht gewährt hat. 285 Vgl. Alexandra Elmer: Der Bohemien unter den Generälen: Maximilian Ritter von Hoen (1867-1949). Ein österreichischer Historiker und Militärjournalist. Wien: Diss. 1992, S. 501. 286 Vgl. ebd., S. 521. Siehe auch Klaus Mayer: Die Organisation des Kriegspressequartiers beim k. u. k. AOK im ersten Weltkrieg 1914-1918. Wien: Diss., 1963, S. 14. 302 Jurist Josef Redlich hatte die Hinreise nach Dukla mitgemacht287 und blieb dort bis zum 9.9.1914.288 Vgl. Michels Brief an Andrian vom 24.08.1914 (o. O.): »Ich war sehr glücklich, daß ich den Posten im Kriegspressequartier bekam. Schon in den Wiener Tagen habe ich sehr viel zu tun gehabt. Auch hier ist der Dienst ziemlich anstrengend, besonders seitdem die Journalisten neben schriftlichen Berichten auch Telegramme absenden dürfen. Anfangs schrieb ich Berichte für die Vossische Zeitung, das erwies sich aber als unvereinbar mit meiner Stellung als Zensor für die ausländische Presse. Das ist ein großer materieller Verlust für mich, da ich 200 M. per Bericht bekommen hätte. Für die Österr. Rundschau darf ich Berichte senden.« Einige Monate später fügt er in seinem Brief an Andrian vom 6.2.1915 (o. O.) hinzu: »Ich bin der einzige Gruppenführer, der sich von Biginn [sic] an hier zu behaupten wußte und habe mir eine ausgezeichnete Position geschaffen. Der Dienst, besonders die häufigen Ausflüge in die Front sagen mir ungemein zu.«289 ERLÄUTERUNGEN: 60 14 eine Nachricht über Deine Kriegstätigkeit] Der landsturmpflichtige Hofmannsthal290 wurde von der „teilweise[n] Mobilisierung und teilweise[n] Aufbietung und Einberufung des Landsturmes“ (25.7.1914) betroffen und musste sich an seinem Gestellungsort (Pisino in Istrien) einfinden, wo er am 29.7.1914 ankam; durch das Einschreiten J. Redlichs wurde ihm möglich, nach wenigen Tagen einen Urlaub zu bekommen, so dass er Anfang August nach Wien zurückfahren konnte. »Sofort wurde eine neue, Hofmannsthal konvenierende militärische Verwendung gesucht […] Hofmannsthal wurde am 12. August 1914 offiziell der Pressegruppe des Kriegsfürsorgeamtes zugeteilt«.291 Dem von Feldmarschall Johann Ritter Löbl von Tauernstorff geleiteten und unmittelbar nach Kriegsbeginn gegründeten Kriegsfürsorgeamt oblagen die Planung und Durchführung von Wohltätigkeitsaktionen zugunsten der Soldaten im Felde, der Invaliden, der Witwen und Waisen gefallener 287 J. Redlich: Schicksalsjahre Österreichs 1908-1919. Das politische Tagebuch Josef Redlichs. Bd. 1, 19081914. Bearbeitet von Fritz Fellner. Graz, Köln: H. Böhlaus Nachf., 1953 (= Veröffentlichungen der Kommission für neuere Geschichte Österreichs; 39), S. 247f. Siehe auch A. Elmer: Der Bohemien unter den Generälen, a. a. O., S. 522-529. 288 Vgl. BW Redlich, S. 172. 289 In: DLA, NL L. v. Andrian. 290 Vgl. Kommentar zu Nr. 83. 291 In: Heinz Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit in den Jahren 1914 bis 1917. Frankfurt a.M., Bern, Cirencester/U.K.: Lang, 1981 (= Europäische Hochschulschriften, Reihe I, Deutsche Sprache und Literatur; 380), S. 28. 303 Krieger.292 Auch Michel spielte bei dieser Überstellung eine wichtige Rolle, indem er Hofmannsthal zwischen dem 4. und dem 7.8. bei Löbl vorstellte. Dies ist den Erinnerungen Felix Brauns zu entnehmen: »[ich] erblickte […] ihn selbst in der Uniform eines Reserveleutnants im Stiegenhaus des Amtes. Robert Michel begleitete ihn, um ihm den Leiter vorzustellen, damit der Dichter durch eine Beschäftigung in diesem wichtigen Institut dem Militärdienst entzogen würde.«293 Aus diesem Umstand ersieht sich, dass Michels Frage in dieser Feldpostkarte keine allgemeine war, sondern dass er vielmehr darum bittet, über den Erfolg seiner (und Redlichs) Rettungsaktion auf den Laufenden gehalten zu werden. 78. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Sillein, 23. Januar 1915, Samstag ABFASSUNGSORT: Das Feldpostamt 39 entsprach dem KPQ – wie u. a. dem Brief S. Fischers an Erzherzog Joseph von 18.2.1915 zu entnehmen ist: »Herr Hauptmann Robert Michel (des Kriegsarchivs, zur Zeit im Kriegspressequartier, Postamt 39) schreibt uns […]«.294 Aus dem Inhalt geht mit Deutlichkeit hervor, dass sich Michel bei der Niederschrift des Briefes in der Zentrale des KPQs befand. Nun wurde im Laufe des Krieges der Standort des KPQs mehrmals gewechselt, den Übersiedlungen des AOK folgend. Ab 10.11.1914 befand es sich in Zsolna (deutsch: Sillein)295; von dort schreibt R. Michel an seine Frau noch am 6.2.1915 (vgl. Kommentar zu Nr. 81): Aus diesen Eckdaten lässt sich darauf schließen, dass sich Michel zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Briefes in Sillein aufgehalten haben dürfte. ERLÄUTERUNGEN: 60 21-22 die neue große Aktion, die ... nunmehr einsetzen soll] Gemeint ist die gescheiterte Offensive gegen die Russen über die Karpaten, welche mit dem Fall der Festung Pržemysl (vgl. Kommentar zu Nr. 83) ihren Tiefpunkt erreichte. Die Kämpfe des Karpatenwinters kosteten beiden Kriegsgegnern enorme Verluste. 292 Ebd., S. 36. In: F. Braun: Begegnungen mit Hofmannsthal. In: Ders.: Die Eisblume. Ausgewählte Essays. Salzburg: Otto Müller, 1955, S. 155- 173, hier 158. Vgl. dazu auch: H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 37. 294 In: ÖLA, NL R. Michel. 295 Vgl. K. Mayer: Die Organisation des Kriegspressequartiers, a. a. O., S. 19f. 293 304 60 23 einen Brief von Dr. Braun] Der gemeinte Brief Felix Brauns wurde nicht ermittelt. 24 Deine AEIOU Bücher] Für den Titel seiner zuerst beim Wiener Verleger Hugo Heller geplanten patriotischen Bücherserie hatte Hofmannsthal an die Devise Kaiser Friedrichs III. gedacht: „Aller Ehre Ist Österreich Voll“. Als Schwierigkeiten mit dem österreichischen Verlag auftraten und sich Hofmannsthal an den Insel-Verlag wandte, wurde man auf den neuen Namen „Österreichische Bibliothek“ einig. Von 1915 bis 1917 erschienen unter diesem Titel 26 Bände in vier Serien, darunter Robert Michels eigener Band, vgl. Kommentar zu Nr. 82.296 61 2 Bartsch] »Der österreichische Erzähler Rudolf Hans Bartsch […] war wie Michel in der Bibliotheksabteilung des Kriegsarchivs in Wien tätig gewesen. Hofmannsthal war seit 1909 mit ihm bekannt. Der Roman „Zwölf aus der Steiermark“ (1908), das Loblied des gebürtigen Grazers auf seine Heimatstadt und die steirische Landschaft, war mit ein Grund, Bartsch für ein Bändchen über „Österreichische Landschaft“ vorzusehen, als dessen Verfasser er auch in der „Ankündigung. A.E.I.O.V. Bücher aus Österreich“297 genannt wird. Der Band ist in der „Österreichischen Bibliothek“ nicht erschienen.«298 3 Rittner] Thaddäus/Tadeusz Rittner »aus Lemberg gebürtiger österreichischpolnischer Dramatiker, wird im Eingang der „Ankündigung“299 ebenfalls als Mitwirkender aufgeführt. Doch auch von ihm ist schließlich nichts in Hofmannsthals Reihe erschienen.«300 5 Verschiedenes über Galizien] Die zahlreiche novellistische Produktion Th. Rittners scheint alles andere als intensiv mit dem galizischen Milieu befasst zu sein. In den früheren Sammlungen „Drei Frühlingstage“ (Berlin, Leipzig: Schuster & Loeffler, 1900) und „Ich kenne sie“ (Wien: DeutschÖsterreichischer Verlag, 1912) ist die galizische Landschaft nicht vertreten. Unter Ritters vielen Novellen, die E. J. Steiner untersucht hat, spielt nur eine in 296 Vgl. W. Volke: „Wir haben nicht wie die Franzosen einen Kanon…“ Herausgeben als Aufgabe des Dichters. In: HJ 6 (1998), S. 177-205, hier S. 187-193. Vgl. auch H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 92f. 297 Vgl. GW RA II, S. 429-31, hier S. 431. 298 In: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“. Zum 100. Geburtstag von Robert Michel und als Beitrag zur Geschichte von Hofmannsthals „Österreichischer Bibliothek“. In: HB 15 (1976), S. 128-139, hier S. 136. 299 Vgl. kritischen Apparat zu Nr. 79. 300 Ebd. 305 dieser Region: „Homunkulus“ (in: „Österreichische Rundschau“ 37 (1913), H. 7, S. 53-69.)301 61 9-14 Söhnstorff … Franz Xaver Kappus] »Alfred Söhnstorff war das Pseudonym für den 1864 in Döbling geborenen Arthur Luzatto. Luzatto hatte als Rittmeister in Lemberg gedient und sich 1912 als Major eines WienerNeustädter Dragoner-Regiments das Leben genommen. Er hatte u. a. 1905 „Reiterbriefe aus Österreich“ und 1910 unter dem Titel „Von der Grenze. Nordöstliches“ Skizzen aus Galizien veröffentlicht. Auch hier kam es nicht zu dem vorgeschlagenen Band, als dessen Herausgeber sich Michel den 1883 in Temesvar geborenen Franz Xaver Kappus gedacht hatte. Kappus, der zeitweilig Herausgeber der Wiener „Militärischen Rundschau“ war, Komödien, Humoresken und Romane schrieb, mit denen er wegen der geschickten, auf ein breites Publikum wirkenden Stoff- und Milieuwahl viel Erfolg hatte, ist heute nur noch als der „junge Dichter“ bekannt, dem die von 1903 bis 1908 geschriebenen Briefe Rilkes gelten.«302 19-20 Nowak … Neuen Rundschau] »Der von Michel als Herausgeber in Betracht gezogene, 1882 in Wien geborene Essayist Karl Friedrich Nowak arbeitete im Kriegspressequartier als Berichterstatter. Den von Michel erwähnten Beitrag brachte „Die neue Rundschau“ bereits in ihrem Februar-Heft (26, 1915, S. 273-77). Die „Diagonale Reise“ Nowaks303 gibt Impressionen von einer Truppenverlegung aus Galizien quer durch Ungarn und Slawonien an die serbische Grenze. Zu einer Zusammenarbeit Hofmannsthals mit Nowak kam es nicht.«304 Hingegen vermochte ihn Michel für die Fischer-Serie „Dokumente des Krieges“ zu gewinnen, vgl. Kommentar zu Nr. 81. 301 Erich Johannes Steiner: Thaddäus Rittner. Sein Leben und sein Werk. Wien: Diss., 1932, S. 150-153. In: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“, a. a. O., S. 136f. 303 Karl Friedrich Nowak: Diagonale Reise. In: „Die Neue Rundschau“ 26 (1915), S. 273-77. 304 In: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“, a. a. O., S. 137. 302 306 79. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 24. Januar 1915, Sonntag ERLÄUTERUNGEN: 62 1 Vorrede oder Nachwort Deines Bändchens] Für seinen Band „Auf der Südostbastion unseres Reiches“ schrieb Michel weder eine Vorrede noch ein Nachwort. Auch geht aus Nr. 81 hervor, dass er seine Sammlung von einem anderen Gesichtspunkt ausgehend zusammenstellte, als von dem von Hofmannsthal suggerierten. 4 Rittner werde ich sprechen] Nicht ermittelt. 6 Hauptmann C] Franz Xaver Kappus, vgl. Nr. 78 und Kommentar dazu. 12 jemanden von Deinen Tiroler Freunden] Hofmannsthal meint hier wohl in erster Linie Ludwig von Ficker. Diesem schreibt Michel am 26.2.1915: »Aus der Beilage305 ersiehst Du einen Plan Hofmannsthals. Ich werde für diese Serie eine kleine Anthologie aus meinen bosnischen Büchern hergeben. Auch verfasste ich schon andere Beiträge. Wüßtest Du nichts passendes Tirolerisches? (Ein Buch soll etwa 60 Seiten umfassen.) Dem H. läge daran, ein Buch über die Patres Haspinger, Flir, und Cajus zu bekommen. Wüßtest Du einen, der nicht verbohrt deutschnational oder klerikal ist und dem das läge?«306 13-14 P. Haspinger] Johann Simon Haspinger trat 1802 in den Kapuzinerorden ein. Sein Name ist untrennbar mit den Tiroler Freiheitskämpfen der Jahre 1796/97, 1805 und 1809 verbunden. 14 P. Flir] Alois Kasimir Flir war Schriftsteller, Ästhetiker und Priester; 1835 Universitätsprofessor in Innsbruck; 1848 Mitglied des Frankfurter Parlaments. Später war er in Rom aktiv, wo er den Mittelpunkt eines Gelehrten- und Künstlerkreises bildete. 14 P. Cajus] Nicht ermittelt. Es wurden lediglich lückenhafte Informationen zu einem Kapuzinerpater namens Cajus Perathoner eruiert, der im Ersten Weltkrieg als Feldkurat diente. Dies wird einem Notizheft entnommen – Nr. 72, mit »Tagebücher« überschrieben –, welches Eintragungen enthält, in denen Michel seine Kontakte zu österreichischen Persönlichkeiten des Militärs und 305 306 Vgl. kritischen Apparat zu Nr. 79. In: Brenner-Archiv, NL L. v. Ficker, Inv. Nr. 31/52-1. 307 der Politik festhielt, die er auf Grund seiner Tätigkeit als Herausgeber der „Dokumente des Krieges“ bei S. Fischer knüpfte (Näheres dazu im Kommentar zu Nr. 81). Hier befindet sich folgende Aufzeichnung: »Pater Cajus Perathoner | Feldkurat | 88. Landesschützenbrigade Feldpost 207«307 Ferner ist folgenden Brief S. Fischers vom 2.8.1915 aus Oberstdorf in Bayern zu erwähnen: »Sehr erfreut hat mich der Vertrag mit dem Capuziner Pater Cajus, von dem ich mir aus irgend einem Grund der sich nur in meinem Instinct rechtfertigt ein saftiges und volkstümliches Buch verspreche.«308 62 15-19 Erzherzog Karl ... Verfasser des schönen alten Exercierreglements] In den Folgen der Besatzung Wiens von 1805 durch Napoleon I. wurde Erzherzog Karl von Kaiser Franz I. mit der Reorganisation des Heers betraut. In dieser Amtsrolle verfasste er verschiedene Exerzierreglements, die auch wegen der hohen Qualität der Sprache und des Stils berühmt wurden: u.a. „ExercierReglement für die k. k. Cavallerie“ (Wien: k. k. Hof- und Staatsdruckerey, 1806); „Exercier-Reglement für die k. k. Infanterie“ (Wien: k. k. Hof- und Staatsdruckerey, 1807); „Exercier-Reglement für die k. k. Gränz-Infanterie“ (Wien: k. k. Hof- und Staatsdruckerey, 1808).309 Der Plan dieses Bandes wurde fallen gelassen. 17 Oberst Höhn] Eigentlich: Maximilian Ritter von Hoen. Vgl. Kommentar zu Nr. 77. 17-18 Preußen hat Scharnhorst Gneisenau York Boyen] Gerhard Johann David von Scharnhorst, General, und August Wilhelm Anton Graf Neidhardt von Gneisenau waren die Hauptverantwortlichen für die preußische Heeresreform von 1807 bis 1809. Hans David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg war einer der Protagonisten der preußischen Befreiungskriege, seit 1821 preußischer Feldmarschall. Hermann von Boyen war Mitarbeiter Scharnhorsts und Gneisenaus, Kriegsminister von 1814 bis 1819 und wieder von 1841 bis 1847, seit 1847 Generalfeldmarschall. Vgl. auch Michels Brief an Gerty (Nr. VI). 307 In: „Tagebuch“ (Notizheft Nr. 72), S. 73r. In: ÖLA, NL R. Michel, In: ÖLA, NL R. Michel 309 Näheres dazu in: F. H. Baer: Zum Reformwerk des Kriegsministers Generalissimus Erzherzog Karl 18011804, 1805-1809. In: „Die K. K. Österreichische Armee im Kampf gegen die Französische Revolution und Napoleon I. 1792-1815. Materialien zum Vortragszyklus. Wien: Gesell. f. österr. Heereskunde. Heeresgesch. Museum, 1989, S. 45-63. 308 308 80. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Sillein, 30. Januar 1915, Samstag ABFASSUNGSORT: Vgl. Kommentar zu Nr. 78. ERLÄUTERUNGEN: 62 26 Oberst von Hoen … wahrscheinlich Generalmajor)] Maximilian Ritter von Hoen wurde am 1.3.1915 zum Generalmajor ernannt.310 63 2 An die Front ... Mezö Laborz] oder Mezölaborcz: Kampfschauplatz in den Karpaten, die die russischen am 4.2.1915 einnahmen.311 81. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Krakau, 10. März 1915, Mittwoch ABFASSUNGSORT: Im Februar 1915 wurde Andrian als Vertreter des Ministeriums des Äußeren beim k. u. k. Etappen-Ober-Kommando nach Krakau kommandiert. Dabei gelang es ihm, Michel als „militärischen Adlatus“ seiner Mission zugeteilt zu bekommen. Vgl. dazu den Bericht, den Michel seiner Frau im Brief vom 6.2.1915 aus Sillein gab: »Gestern fand ich einen Brief vom Poldi vom 2. d. M. vor, in dem er mir mitteilt, daß er etwa in 10 Tagen als Vertreter des Ministeriums des Äußeren nach Russisch-Polen gehn wird; er war auch schon in Teschen und hat mich als militärischen Adlatus verlangt; man soll es ihm zugesagt haben, unter der Voraussetzung, daß mich mein Oberst freilässt. Ich fahre heute nach Teschen und dürfte Näheres erfahren. Das wäre ein schöner Posten, aber der Abschied von hier und besonders der Verzicht auf die Frontausflüge fiele mir doch schwer. Ich muß mich nun rasch mit Poldi verständigen, da ich ihm noch Bedingungen stellen muß.«312 In seinen Erinnerungen schildert Michel diese Begebenheiten folgendermaßen: »Anfang 1915 wurde vom Ministerium des Äusseren eine Sondermission für die von unseren Truppen besetzten Gebiete Rußlands errichtet, mit der Nebenaufgabe, auch die politischen Verhältnisse in Galizien zu bearbeiten. Ich wurde dieser Mission als militärischer Berater zugeteilt. Der Sitz war zu Beginn Krakau, von wo aus ständig Fahrten durch alle zugänglichen Gebiete 310 Vgl. A. Elmer: Der Bohemien unter den Generälen, a. a. O., S. 1001. Vgl. Edmund Glaise-Horstenau (unter der Leitung von): Das Kriegsjahr 1915. Erster Teil. Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk. In: Österreich-Ungarns letzter Krieg. Hrsg. Vom Österr. Bundesministerium für Heereswesen und vom Kriegsarchiv. Bd. II. Wien: Verl. der militärwissenschaftlichen Mitteilungen [1930-1931], S. 140f., 153 u. 157. 312 Im Privatbesitz der Erben R. Michels. Ähnliches schreibt Michel am selben Tag an Andrian. In: DLA, NL L. v. Andrian. 311 309 Galiziens und Russisch-Polens unternommen wurden. Nach der siegreichen Offensive im Sommer 1915 wurde die Mission nach Warschau verlegt.«313 ERLÄUTERUNGEN: 63 23-24 eine Szene aus dem Lustspiel] Vgl. R. Michel: Aus dem Lustspiel „Der weiße und der schwarze Beg“. In: Ders.: Auf der Südostbastion unseres Reiches. Leipzig: Insel, [1915] (= Österreichische Bibliothek; 11), S. 35- 43. 25 Rekrutenbrief] Vgl. Kommentar zu Nr. 82. 28 Erzherzog Joseph] Josef August, genannt Josef von Alcsut. Zur Identifizierung dient u.a. Michels Brief an seine Frau vom 6.2.1915 aus Sillein: »gestern abends bin ich wieder glücklich heimgekehrt. Wir machten von Kaschau aus noch eine wunderbare Tour zum 7. Korps, Erzherzog Josef (der ungarische Erzherzog, nicht zu verwechseln mit Joseph Ferdinand, dem Kommandanten der 4. Armee). […] Denke Dir, sogar von Erzherzog Josef werde ich die Tagebücher für meine Fischerausgabe bekommen.«314 Vgl. auch folgende Aufzeichnung: »General der Infanterie Erzherzog Josef | Kdt. des 7. A.K.315 | Feldpostamt 91. | Mündlich gesprochen. | 9./II. Gewarnt, zu vieles den Berichterstattern zu geben. | 11./II. Anregung zum A.E.I.O.U. Buch. […] Bis nach Friedensschluß Entscheidung vorbehalten.«316 64 28 Erzherzog Joseph ... einen sehr freundlichen Brief] Nicht ermittelt. 3 nach Miechów, wo Obstlt. von Mirka der Kreiskommandant ist] Michel ist hier ungenau: Es handelt sich nämlich um den Oberst (und nicht Oberstleutnant) Alfred Mierka von Morva-Lieszko.317 Mit ihm nahm Michel auf Grund der „Dokumente des Krieges“ Kontakt auf, wie aus folgender, besser informierter, Aufzeichnung zu ersehen ist: »Oberst Alfred Mierka von MorvaLieszko | K. u. k. Kreiskommandant in | Miechów | Feldpostamt 150 | 16.III. mündlich zugesagt. | 17. III. den Vertrag zur Unterschrift zugeschickt. | 29. III. den unterschriebenen Vertrag erhalten und | 30. III. rekd. an F. geschickt.«318 5 Meine Pläne mit S. Fischer entwickeln sich äußerst günstig] Gemeint ist Michels Tätigkeit als Herausgeber der Serie „Dokumente des Krieges“ beim S. 313 In: AeW, S. 15. Im Privatbesitz der Erben R. Michels. 315 D.h.: »Kommandant des 7. Armeekorps« 316 In: „Tagebuch“ (Notizheft Nr. 72), S. 34r. In: ÖLA, NL R. Michel. 317 Vgl.: Ranglisten des k. u. k. Heers. Wien: k. k. Hof- u. Staatsdruckerei, 1917, S. 1275. 318 In: „Tagebuch“ (Notizheft Nr. 72), S. 58r. In: ÖLA, NL R. Michel. 314 310 Fischer-Verlag, wobei er für die Redaktion von Kriegsbüchern, Tagebüchern und Darstellungen österreichischer Feldherren, Schriftsteller und Kriegsberichterstatter zuständig war. In seiner fragmentarisch gebliebenen Autobiographie319 schrieb Michel: »Im Anfang des Krieges, als ich im Dienste des Kriegspressequartiers an viele Punkte der Kampffront hinauskam, betraute mich der Verlag S. F. mit der Aufgabe, Verträge mit interessanten Gestalten des Heeres und seiner Führer auf spätere Herausgaben von Kriegstagebüchern hin und dergleichen zu schließen. Es gelang mir gleich in den ersten Monaten, etwa vierzig solcher Vorträge zu besorgen, die es dem Verlag ermöglicht hätten, nach dem Kriege aus dieser Zusammenstellung unterschiedlicher Einzelerlebnisse des Krieges den österreichischen Anteil an diesem Weltringen von individuellen Stellen aus erläutert vorzuführen. Da sich aber der Krieg immer mehr in die Länge zog, und persönlich Heldisches und Leidvolles sich weiter anhäufte, die Ereignisse, eines das andere überschattend einander folgten, stellte sich diese Absicht des Verlags allmählich so dar, als wollte er mit einer Nußschale das Meer ausschöpfen, und so wurde die Aktion abgebrochen.«320 Die bei S. Fischer erschienenen Kriegsbücher, die mit Sicherheit auf Michels vermittelnde Arbeit zurückgeführt werden müssen, sind: Aage Madelung: Mein Kriegstagebuch. Berlin: S. Fischer, 1915. Franz-Carl Ginzkey: Die Front in Tirol. Berlin: S. Fischer, 1916 (= Sammlung von Schriften zur Zeitgeschichte; 15), Karl Friedrich Nowak: Hötzendorfs Lager. Berlin: S. Fischer, 1916. Ferenc Molnár: Kriegsfahrten eines Ungarn. Deutsch von Ernst Goth. Berlin: S. Fischer, 1916.321 82. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Krakau, 14. März 1915, Sonntag ERLÄUTERUNGEN: 64 14 S. Fischer gab mir die Einwilligung ... angekündigt werden] Nicht überliefert. 319 Von dieser sogenannten „Autobiographie“ schrieb Michel nur die „Einleitung“ und den „Anfang“. Das Manuskript datiert vom »13.Juli 45«. In: ÖLA, NL R. Michel, Heft Nr. 75, Bl. 1r. 320 In: Heft Nr. 75, S. 8 v, 9 v. In: ÖLA, NL R. Michel. 321 Vgl. Tantièmen-Abrechnungen des S. Fischer-Verlages vom 9.1.1917 und 15.2.1918. In: ÖLA, NL R. Michel. 311 64 16-18 Dem Deutsch-österreichischen Verlag ... Schwierigkeiten machen sollte] Es handelt sich um R. Michel: Ein Brief des Rekruten Mustajbegović. In: Ders.: Auf der Südostbastion unseres Reiches, a. a. O., S. 54-58. Der Text erschien zunächst in: R. Michel: Fahrten in den Reichslanden. Bilder und Skizzen aus Bosnien und der Hercegovina. Mit 25 Zeichnungen von Max Bucherer. Wien, Leipzig: Deutsch-Österreichischer Verl., 1912, S. 45-51. Der von 1911 bis 1928 bestehende Deutsch-Österreichische Verlag war »einer der rührigsten und profiliertesten belletristischen Verlage in Österreich zumindest von 1918.«322 20-21 dem Publikum gegenüber ... entnommen ist] „Auf der Südostbastion unseres Reiches“ enthält keine bibliographischen Anmerkungen. 83. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 5. April 1915, Montag ERLÄUTERUNGEN: 65 9 seit Pržemysl] Nach viereinhalbmonatiger Belagerung durch die Russen kapitulierte die österreichisch-ungarische Festung Pržemysl am 22.3.1915. 11 mein eigenes Bändchen] Hugo von Hofmannsthal (Hrsg.): Grillparzers politisches Vermächtnis. Leipzig: Insel, [1915] (= Österreichische Bibliothek; Bd. 1). 11 das über Bismarck] Franz Zweybrück323 (Hrsg.): Bismarck und Österreich. Leipzig: Insel, [1915] (= Österreichische Bibliothek; 4). 21 Mein Vater hatte ... einen Schlaganfall] Hugo August Peter Hofmann von Hofmannsthal (21.12.1841, Wien – 8.12.1915, ebd.) Vgl. dazu E. v. Bodenhausens Brief an Hofmannsthal vom 8.4.1915: »nun auch noch diese schwere Sorge um den Papa.«324 Hugo von Hofmannsthal sen. starb noch im selben Jahr. 26 Hoyos] Alexander Graf Hoyos war Diplomat, von April 1912 bis 12.1.1917 Chef des Kabinetts des Ministerium des Äußern. 322 In: Murray G. Hall: Österreichische Verlagsgeschichte 1918-1938. 2. Bd. Belletristische Verlage der Ersten Republik. Wien, Köln, Graz: Böhlau, 1985, S. 112f. 323 Franz Zweybrück war Historiker und Publizist. 324 In: BW Bodenhausen, S. 193. 312 65 27-28 mich aus Gründen des „öffentlichen Interesses“ ... Krankenurlaub] Die befürchtete Überprüfung durch die Superarbitrierungskommission325 fand nicht statt. 326 65, 30-66, 1 ich war nach Kriegsbeginn ... classificierte] Der auf der medizinischen Untersuchung basierende „Befund und Superarbitrierungskommission“ datiert vom 1.10.1914. 66 4-6 Antrag der 327 nie Infanterist war ... aus der Evidenz der Landwehr-cavallerie ausgetreten bin] Die Behauptung Hofmannsthals, er sei immer in der Kavallerie gewesen, kann anhand der im Österreichischen Kriegsarchiv verwahrten Akten nachgewiesen werden: Als Einjähr-Freiwilliger diente er im Dragoner-Regiment Nr. 6; am 28.12.1895 wurde er in das Ulanen-Regiment Freiherr von Ramberg Nr. 8 versetzt, in dem er bis 31.12.1903 blieb, als er in das Landwehrulanenregiment Nr. 4 übersetzt wurde. Weniger klar ist, was er mit dem Austritt aus der »Evidenz der Landwehr-Kavallerie« meinte. Denn in Wirklichkeit war Hofmannsthal bereits am 31.12.1905 aus der k. k. Landwehr »bei Ablegung der Offizierscharge und nach vollstreckter gesetzlicher Landwehrdienstpflicht« ausgetreten, also nicht zum von ihm erwähnten Zeitpunkt.328 Dennoch war mit dem 1905 erfolgten Austritt aus der Landwehr Hofmannsthals Bindung an das Militär selbstverständlich nicht gelöst. Das „Gesetz vom 6. Juni 1886, betreffend den Landsturm für die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, mit Ausnahme von Tirol und Vorarlberg“ sah nämlich Folgendes vor: »Der Landsturmpflicht nach Maßgabe der Wehrfähigkeit, und zwar bis zum vollendeten 60. Lebensjahre unterliegen alle aus der Kategorie des Offiziers- und Militärbeamtenstandes in den Ruhestand oder das Verhältnis außer Dienst des Heeres (Kriegsmarine) und der Landwehr versetzten Personen, insofern sie nicht in den vorbenannten Teilen der bewaffneten Macht verwendet werden.«329 Nun waren die Personaldaten 325 »Die Superarbitrierung, d. i. die auf dem Amtsweg zu erreichende Abberufung vom Truppendienst in den Lokaldienst aus gesundheitlichen Gründen«. In: H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 28. Superarbitrium: Obergutachten, Oberschiedsspruch; Superarbitrieren: überprüfen, nachprüfen, ein Obergutachten abgeben. Vgl. Karl Bruns: Die Amtssprache. 8. vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin: Verl. des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins, 1910, S. 164. 326 Zu einer eingehenden und reich dokumentierten Rekonstruktion der Bestrebungen Hofmannsthals, dem Kriegsdienst enthoben zu werden vgl. H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 123-140. 327 Nachzulesen in: H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 28. 328 Zu diesen Daten vgl. Qualifikationsliste und Unterabteilungs-Grundbuchblatt. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Hugo Hofmann von Hofmannsthal, geb. 1874. 329 In: Gesetze und Verordnungen betreffend den Landsturm [...]. Wien: k. k. Hof- und Staatsdruckerei, 1914 (= Handausgabe der österreichischen Gesetze und Verordnungen; H. 84), S. 1f. 313 der Landsturmpflichtigen gesetzmäßig in Übersichtslisten (Evidenzlisten) erfasst, damit diese den Militärbehörden immer zur Verfügung stehen könnten. Die im Kriegsarchiv verwahrten Landsturmevidenzblätter weisen aber keinerlei Anhaltspunkte zu einem Austritt aus der Kavallerie auf. Andererseits scheint Hofmannsthals Behauptung von dem Umstand bestätigt zu sein, dass er infolge der am 25.7.1914 kundgemachten teilweisen Mobilisierung und teilweise[n] Aufbietung des Landsturmes einem InfanterieRegiment (Landsturm-Infanterie-Regimente Nr. 5 in Pisino, Istrien) zugeteilt wurde: Dies berichtet er seiner Frau am 29. Juli 1914.330 66 7-9 Rückwirkung auf meinen Vater ... wieder verlor] Nicht ermittelt. 84. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Wien, 18. April 1915, Sonntag ERLÄUTERUNGEN: 66 21 wir waren Mittwoch nachmittag] D.h. am 14. April 1915. 21 in Czenstochau] Tschenstochau, polnisch: Częstochowa. Wichtiger Wallfahrtsort in Oberschlesien. 21-28 am Abend fuhren ... nach Oppeln] Zu diesem Autounfall vgl. den Brief Hofmannsthals an Andrian vom 21.4.1915: »von dem Auto-unfall bin ich unterrichtet, und habe allen Anlaß Gott zu danken daß er Dich, und den guten Robert, erhalten hat.«331 22 Oppeln] Polnisch: Opole. Stadt in Oberschlesien, war ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. 29 Teschen] Tschechisch: Těšín. Polnisch: Cieszyn. Heutige Grenzstadt zwischen der Tschechischen Republik und Polen. Hier war damals das Etappen-OberKommando stationiert, d.h. die für die besetzten Gebiete zuständige Abteilung des Armee-Ober-Kommandos.332 29 Von dort telegraphierte ich Dir in Namen Poldys] Nicht ermittelt: Das Telegramm ist im BW Andrian nicht zu finden. 330 Vgl. H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 25 u. 27. In: BW Andrian, S. 211. 332 Vgl. H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 141. 331 314 66,29-67,1 daß das Telegramm in Deiner Angelegenheit] Da Hofmannsthal mit seiner Dienstverwendung im Kriegsfürsorgeamt (vgl. Kommentar zu Nr. 77) unzufrieden war und danach strebte, seine literarisch-publizistische Fähigkeiten im Dienst der Politik und der Diplomatie in einer angemessenen Art und Weise verwendet zu wissen, setzte er seinen Freundeskreis (vor allem J. Redlich, L. v. Andrian, R. Michel und G. Franckenstein) in Bewegung, um vom Dienst freigestellt und zu werden und in halb-offizieller, halb-offiziöser Weise als »Vermittler und Pressemann«333 an verschiedene Kriegsschauplätze entsandt zu werden. Ein erwogener und dann tatsächlich realisierter Plan sah eine Reise an das k. u. k. Etappen-Ober-Kommando vor, bei dem Andrian das Außenministerium vertrat. Zur ausführlichen Rekonstruktion Lunzers und der von ihm aufgearbeiteten Dokumentation, sei folgender Briefentwurf Robert Michels an Maximilian von Hoen erwähnt. Die Abfassung des Briefes334 muss (spätestens) am 13.5.1915 erfolgt sein, da ein von diesem Tag datierender Brief Andrians an Hofmannsthal vorliegt, in dem von dem Inhalt dieses Briefentwurfes berichtet wird.335 »[gedruckter Briefkopf: DER VERTRETER DES K. u. K. MINSTERIUMS DES ÄUSZEREN BEI DEM K. u. K. ARMEE-ETAPPEN-OBERKOMMANDO.] Generalvikar Im Ministerium des Äussern ist die Idee aufgetaucht nach den okkupierten Gebieten Russich-Polens einen Schriftsteller zu entsenden, der es vermöchte, die Taten der Militärverwaltung in den eroberten Teilen ins rechte Licht zu stellen. Den Ereignissen in der Front wendet sich das öffentliche Interesse von selbst zu; die fruchtbringende Tätigkeit der Heeresverwaltung im eroberten Hinterland müßte einen wahrheitsliebenden und doch phantasie- und schwungvollen Verdolmetscher finden, damit sie in der ganzen Welt die gebührende Würdigung findet. Im Ministerium des Äusseren dachte man daran mit dieser Aufgabe Hugo von Hofmannsthal zu betrauen, der im Kriegsfürsorgeamt gedient hat, wo seine Fähigkeiten nicht entsprechend auszunützen gingen. Baron Andrian sollte nun im Auftrag des Ministeriums des Äussern Hofmannsthal beim EOK für jene Aufgabe in Vorschlag bringen. Der 333 Ebd., S. 134. Im Nachlass Maximilian Ritter von Hoens (ÖStA, B/ 46: 1 bis 22) wurde ohne Erfolg nach dem tatsächlich abgeschickten Brief gesucht. 335 Vgl. BW Andrian, S. 215f. Der maschinenschriftliche Text des im folgenden wiedergegebenen Briefes weist handschriftliche Korrekturen sowohl von der Hand R. Michels als auch von der L. v. Andrians auf. Da Andrians mit Bleistift angebrachte Streichungen und Einfügungen nicht darauf aus waren, den Wortsinn des Briefes zu ändern, sondern eher stilistische Mängel zu beseitigen – und sie darüber hinaus schwer leserlich sind – wurden sie in dieser Transkription nicht berücksichtigt. 334 315 Herr Oberst Höfer336 hieß den Vorschlag willkommen und sagte, das EOK werde für Hofmannsthal die Möglichkeit schaffen, daß er die Freiheit genieße sich über die Tätigkeit in den besetzten Gebieten zu orientieren, um seine Eindrücke dann nach eigenem Ermessen in einer Reihe von Aufsätzen zu verarbeiten, von denen man mit Recht erwarten kann, daß sie dem mühevollen Walten des EOK in Russisch-Polen ein würdiges und bleibendes Denkmal setzen werden. Gestern telephonierte nun Herr Oberst Höfer, daß die Berufung des Landsturmleutnants von Hofmannsthal eine beschlossen Sache sei und daß hochverehrter Herr General als Leiter jeglicher publizistischer Tätigkeit im Kriege die Berufung und Instradierung Hofmannsthals übernehmen würden. Euer Hochwohlgeboren dürfen sich dabei wohl entschließen, Hofmannsthal eine offene Ordre für die gesamten besetzten Gebiete auszustellen. In die südlichen Gebiete, die dem 1. AEK unterstehen, gelangt man bei den jetzigen Wegverhältnissen am einfachsten über Krakau, so daß diese Festung wohl besonders als Reisedurchzugspunkt in der Offenen Ordre angegeben werden müßte. Es wäre im Interesse der Sache auch erwünscht, wenn sich Hofmannsthal, der ja die allgemeinen Direktiven schon im Hauptquartier empfangen dürfte, sich bei uns noch eine detaillierte Orientierung über die Verhältnisse des zu bereisenden Gebietes einholen könnte; bei dieser Gelegenheit könnten wir ihn auch mit Empfehlungsschreiben an die Kreiskommandanten und an verschiedene Persönlichkeiten ausstatten, damit er an die Überwindung äußerlicher Hindernisse nicht unnütz viel Kräfte verliert, die er besser für die Aufgabe selbst verwenden kann. Ich erlaube mir nun auch hochverehrtem Herr General das Memorandum bezüglich der Publizierung der Tagebücher zur geneigten wohlwollenden Interpretierung beim AOK zu unterbreiten.337 Ich hoffe, daß auch diese Art wieder der Schatten von meinem Werke genommen wird, der durch den Armeebefehl darauf gefallen ist.« 67 2 der Generalstabschef des EOK] Oberst Anton Höfer war von 1914 bis zum 1.1.1916 Generalstabschef des Etappenoberkommandos.338 2-3 an ihn wollte sich der Poldy ... wenden] Siehe unten. 5-7 In Teschen … neue Konferenz … in Kattowitz zusammentrifft] Nicht ermittelt. 6 Eben erhalte ich aber von Poldy ein Telegramm] Nicht überliefert. 7 Kattowitz] Polnisch: Katowice. Stadt in Oberschlesien, nahe der österreichisch-ungarischen Grenze. 8-9 in Deiner Angelegenheit ... Verzögerung von etwa 3 Tagen] Vgl. Andrians Brief an Hofmannsthal vom 25.4.1915 aus Krakau, wo er ihm mitteilt, er habe in Teschen mit Höfer gesprochen, welcher sehr viel Verständnis zeigte.339 336 Siehe unten Gemeint ist die von Michel bei S. Fischer herausgegebene Reihe „Dokumente des Krieges“, vgl. Kommentar zu Nr. 81. 338 Ebd., S. 402. 339 Vgl. BW Andrian, S. 212f. 337 316 67 15 „Der kleine Hauptmann“] Überliefert ist die erste Niederschrift, die sich in Notizheft Nr. 47 befindet. Auf der Verso-Seite des Einbanddeckels hat Michel die Datierung eingetragen: »Oktober 1912.«340 Erstdruck: R. Michel: Der kleine Hauptmann. In: Der bunte Almanach auf das Jahr 1914. Leipzig, Wien: Deutsch-Österreichischer Verl., o. J., S. 57-74.341 17-18 die dramatische Skizze „Muharrem der Christ“ ... die Du ja kennst] Im Nachlass des Autors (ÖLA) ist das kleine Stück in zwei Exemplaren überliefert: Das Notizheft Nr. 100 enthält eine erst Skizze der Szeneneinteilung und die erste Niederschrift, welche noch den Titel „Muharrem“ trägt. Die auf dieser Textfassung basierende Schönschrift befindet sich auf dem Typoskript Nr. 113, auf dem das Drama bereits den Titel „Muharrem, der Christ. Drama für Musik“ erhalten hat. Michel verfasste den Text in der Hoffnung, dass er vertönt werden könnte, und dachte dabei an den jungen steirischen Komponisten Joseph Marx. Die Datierung des Textes ergibt sich aus dem Brief des Autors vom 10.7.1911 eben an Marx: »Lieber Marx, | ich teile Ihnen in Eile mit, daß MUHARREM, DER CHRIST seit Samstag vollendet ist. Ich bin recht zufrieden mit der Arbeit. Das herzegowinische Milieu kommt darin sehr ergiebig zum Ausdruck und für die Musik sind die schönsten Möglichkeiten darin.«342 Ferner lässt sich anhand eines weiteren – undatierten, im September 1911 geschriebenen – Briefes Michels an denselben in Erfahrung bringen, wie Hofmannsthal den Text kennen lernte: »Unlängst las ich den Muharrem dem Hofmannsthal vor und auch er war der Ansicht, daß mit einer entsprechenden Musik das Ganze auf der Bühne sehr schön werden müßte.«343 Das Projekt der Vertonung dürfte sich als unmöglich erwiesen haben. Bei „Muharrem der Christ“ handelt es sich um eine erste Ausführung des Stoffes, den der Autor später im Roman „Die Häuser an der Džamija“ ausarbeitete, so wie Michel selbst Joseph Marx im Brief vom 12.8.1911 mitteilt: »Meine nächste Arbeit wird EIN HERZEGOWINISCHES DORF sein, aus dem ich ja den Muharrem herausgenommen habe.«344 24 Ich hoffte ... Dich gestern bei Frau von Förster zu treffen] Lilith Förster, geb. Lang, war die Schwester des Malers und Bühnenbildners Erwin Lang. 340 In: ÖLA, NL R. Michel. Vgl. auch F. Delle Cave: Robert Michel. Eine Monographische Studie, a. a. O., S. 165. 342 In: HSS/ÖNB, NL J. Marx, Sign. 841/40-1. 343 In: HSS/ÖNB, NL J. Marx, Sign. 841/40-6. 344 In: HSS/ÖNB, NL J. Marx, Sign. 841/40-2. 341 317 Vermutlich waren die Michels mit den Langs befreundet, was sich aus folgender Stelle aus einem Brief Michels an seine Frau vom 26.9.1914 herauslesen lässt: »Foerster sitzt als serbischer Kriegsgefangener in der Festung Nisch. Geh auch zur Mama Lang! Wenn Du etwas brauchst kannst Du Dich auch an Hofmannsthal wenden. Er wohnt bei der Tante Fanny, I. Elisabethstr. 6.«345 67 25 ein gutes Wiedersehn dort draußen] Michel meint die zu dem Zeitpunkt noch nicht feststehende (erste) Reise Hofmannsthals in die besetzten polnischen Gebiete.346 85. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Wien, 12. September 1915, Sonntag ERLÄUTERUNGEN: 68 8 Auswahl aus Wallensteins Briefen zusammengestellt von Paul Thun] Paul Graf Thun-Hohenstein war »von 1912 bis zum August 1914 und wieder von Juni 1915 bis Oktober 1916 als Attaché an der österreichisch-ungarischen Botschaft in Berlin. […] Für die von Hofmannsthal herausgegebene „Österreichische Bibliothek“ wollte er Briefe Wallensteins edieren. Da er durch seine Mutter derselben Familie Wallensteins entstammte, väterlicherseits diesen sogar als direkten Vorfahren hatte, besaß er Zugang zum Nachlass. Wahrscheinlich dachte er sogar an die Publikation unveröffentlichter Briefe […].«347»Zu dem Wallenstein-Bändchen kam es nicht«348, wohl aber zu einem Beitrag im „Österreichischen Almanach“.349 19 für den Roman] „Die Häuser an der Džamija“. 19 den diesjährigen Kleistpreis] Der Preis wurde von 1912 an jährlich durch die 1911 anlässlich des 100. Todestages Heinrich von Kleists von Fritz Engel gegründete Kleist-Stiftung als »Ehrengabe aufstrebenden und wenig bemittelten Dichtern deutscher Sprache, Männern und Frauen«350 verliehen. 345 Im Privatbesitz der Erben R. Michels. Vgl. dazu. H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 141-142. 347 In: BW Thun-Salm, S. 239f. 348 In: W. Volke: „Auf der Südostbastion unseres Reiches“, a. a. O., S. 139. 349 Vgl. Paul Thun: Grabschrift für Hauptmann Sp. In: H. v. Hofmannsthal (Hrsg.): Österreichischer Almanach auf das Jahr 1916. Leipzig: Insel, [1915], S. 185. 350 Aus der Satzung 1912, zitiert nach Helmut Sembdner (Hrsg.): Der Kleist-Preis 1912-1932: Eine Dokumentation. Berlin: E. Schmidt, 1968, S. 16. 346 318 Die Wahl erfolgte durch einen vom Kunstrat der Stiftung eingesetzten Vertrauensmann, der 1915 Paul Wiegler war. Die Ehrengabe, die 1915 sowohl Michel als auch Arnold Zweig zuteil wurde, belief sich auf 1000 M.351 Pressemeldungen sind in „Das literarische Echo“ 18 (1915/16), Sp. 260 zu lesen. Die Mitteilung, dass ihm der Kleistpreis zuerkannt wurde, erhielt Michel von Stefan Grossmann, der 1913 Wien verlassen und seine Tätigkeiten nach Berlin verlagert hatte. Dies geht aus Michels Brief an seine Frau vom 25. Juni 1915 hervor: »Grossmanns Mitteilung von dem Kleistpreis ist höchst erfreulich.«352 Seine Tochter Agathe Michel-Mossetig (4.4.1912, Wien – Juli 1997, Wien) erinnert sich: »1915 wurde ihm für den Roman „Die Häuser an der Džamija“ der Kleist-Preis zugesprochen, der mit einer Weltreise des Bremer Lloyd verbunden war. Die Freude darüber wurde durch den Weltkrieg zerstört und der Preis zu seiner großen Enttäuschung in ein Honorar umgewandelt.«353 Schließlich sei auf das Postskriptum des Briefes Hofmannsthals an Andrian vom 17.8.1915 hingewiesen: »Ich beglückwünsche Robert zu dem Kleist-preis! Sag ihm: ich schrieb nicht über sein Buch, weil niemand auf ein Feuilleton über solchen Gegenstand jetzt achtet, es ist ganz vergeudet, ich tus, sobald die Situation sich wendet. Gebe Gott, daß wir diesem Tag nicht mehr sehr ferne sind!«354 68 23 Aussee] Von Mitte Juli bis zum 26. September hielt sich Hofmannsthal in Bad Aussee auf.355 25 Hauptquartier] In Warschau, wie u.a. der von Michel mitgeteilten Adresse zu entnehmen ist. 26-27 wo die Berliner Verhandlungen noch fortgesetzt werden] Am 13.8.1915 befand sich der k. u. k. Außenminister Burián in Berlin, wo es ihm gelang, den Reichskanzler Bethmann Hollweg für die Annexion Kongresspolens und den Anschluss an die Habsburgermonarchie – die so genannte austropolnische Lösung – zu gewinnen. Weitere Streitfragen wurden späteren Verhandlungen vorbehalten: »Auf der Konferenz in Teschen am 13. und 14. September 1915 351 In Eva Dambacher: Literatur- und Kulturpreise 1859-1949. Eine Dokumentation. Vorwort von R. Tgahrt. Marbach: Deutsche Schillergesellschaft, 1996, S. 91f. 352 Im Privatbesitz der Erben R. Michels. 353 In: DBdV, S. 31. 354 In: BW Andrian, S. 223. 355 Vgl. dazu H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 147-149. 319 wurde man nur über die Abgrenzung der beiden Okkupationsgebiete östlich der Weichsel einig. Über die Stellung der Donaumonarchie in Warschau konnte keine Übereinstimmung erzielt werden. Erst nach langwierigen Verhandlungen wurde am 14. Dezember in Berlin das Abkommen von Jagow und Hohenlohe unterzeichnet.«356 86. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Warschau Bad Aussee, 8. August 1916,Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 69 9 die Photographie des Bildes ... nicht an mich gekommen] Wie aus Nr. 87 ersichtlich ist, handelt es sich dabei um die Reproduktion eines Madonnenbildes. Dieses befand sich zunächst in Klenau und Michel beabsichtigte, es zu kaufen. Vgl. dazu Michels Brief an Andrian vom 23.7.1914 aus Klenau: »So dürfte es mir gelingen das große Madonnenbild zu erwerben, das vor etwa 60 Jahren von Rom hergebracht worden ist, und von dem ich Dir oft gesprochen habe. Ich will es den Mitbesitzern um 1000 K abkaufen. ¼ der Summe braucht nicht gezahlt zu werden, weil es auf die Lola entfällt, auch die Schwiegermama will auf ihr Viertel verzichten, sodaß ich um 500 K in den Besitz dieses prachtvollen Gemäldes gelangen werde.«357 12 dort durch Bisier] Vermutlich ein Warschauer Porzellan-Händler, dessen Geschäft Hofmannsthal zusammen mit Michel während seines Warschauer Aufenthalts (29.6. bis 11.7.1916) aufgesucht haben dürfte. Vgl. auch Nr. 89. 70 1 Viele Grüße der Schwester] Vermutlich Schwester Frieda, wie sie in Nr. 95 mit Namen genannt wird. Vgl. auch Nr. 87. Näheres nicht ermittelt. 2-3 in Polen ... Entscheidungen ... ein Gespräch, dass ich dann gerne hinkäme] Offensichtlich dachte Hofmannsthal an eine dritte – nicht zustande gekommene – Reise in die besetzten Gebiete Polens, über die er mit Andrian und Michel diskutiert haben musste. Die Verwirklichung dieses Planes machte er vom Ablauf der aus militärischen Gründen notwendig bevorstehenden Niederlegung der Streitigkeit zwischen der Wiener und Berliner Regierung hinsichtlich der 356 Heinz Lemke: Allianz und Rivalität. Die Mittelmächte und Polen im ersten Weltkrieg. (Bis zur Februarrevolution). Wien, Köln, Graz: H. Böhlaus Nachf., 1977 (= Quellen und Studien zur Geschichte Osteuropas; 18), S. 184. 357 In: DLA, NL L. v. Andrian. 320 polnischen Frage abhängig. Tatsächlich wurden am 11. und 12.8.1916 Verhandlungen zwischen dem k. und k. Minister Burián und dem Reichskanzler Bethmann Hollweg durchgeführt, welche mit der Einigung über die Errichtung eines von den Bündnispartnern gemeinsam kontrollierten polnischen Pufferstaates endeten.358 70 4 Habe endlich wieder eine Arbeit angefangen!] Im Sommer 1916 lassen sich vielfältige, meist qualvolle Bemühungen um Komödienstoffe nachweisen. Bereits am Jahresbeginn notiert Hofmannsthal im Tagebuch: »In Berlin 21. XII 1915 – 21. III 1916 […] Sonntagabende bei Reinhardt. Comödienpläne: Raimund-Comödie umzugestalten; der Emporkömmling; der Schwierige. | Schreibe die „Lästigen“ (Ende Februar); lese sie Eberhard u. Gustav Richter vor. (Sie werden später, Ende April anonym gespielt.) | Mache mit Reinhardt das Scenarium zu dem Ballet: „die grüne Flöte“.«359 Ebenso von Belang ist Schnitzlers Tagebucheintrag vom 23.8.1916: »Mit Hugo spazieren gegen die Blaa. Er ist deprimiert, seit 5 Jahren nichts rechtes gearbeitet, plagt sich mit Komoedienstoffen, ist unsicher, weicher und aufrichtiger als sonst.«360 Im August 1916 sind Arbeiten zur Raimund-Bearbeitung „Der Sohn des Geisterkönigs“ (zweiter Akt, Ende Juli361) belegt. Auch gewinnt das Projekt der Molière-Nachdichtung „Der Emporkömmling“ an Konturen.362 Arbeiten am „Schwierigen“ können zwar nicht gänzlich ausgeschlossen werden, sind aber eher unwahrscheinlich und jedenfalls nicht belegbar.363 Darüber hinaus datiert vom 20.8.1916 die erste Notiz zum Lustspiel „Timon der Redner“, wobei der damalige Arbeitstitel „Die Rhetorenschule“ war.364 Schließlich sind die letzten Änderungen am Libretto „Die Frau ohne Schatten“ dokumentiert.365 Auch an der Prosa-Version desselben Stoffes arbeitet er, obschon es sich hier bestimmt nicht um diese handeln kann. 358 H. Lemke: Allianz und Rivalität, a. a. O., S. 321-327. In: Rudolf Hirsch: Ein Vorspiel zum Ballet „Die grüne Flöte“. In: HB 8/9 (1972), S. 95-112: hier 96. 360 In: TB Schnitzler 1913–1916, S. 309. 361 Vgl. SW XXI, S. 247 362 Vgl. SW XXII, S. 172. 363 Vgl. SW XII, S. 155. 364 Vgl. SW XIV, S. 97. 365 Vgl. SW XXV.1, S. 140. 359 321 87. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Warschau, 19. August 1916, Samstag ERLÄUTERUNGEN: 70 8 meinen Brief erhalten] Nicht überliefert bzw. auf dem Postweg verloren gegangen. 17 Prof. Paszkowski] Wilhelm Paszkowsky, Hochschullehrer in Warschau, organisierte gemeinsam mit Andrian und Michel Hofmannsthals Vortrag „Österreich im Spiegel seiner Dichtung“, den dieser anlässlich seiner zweiten Reise nach Polen am 7.7.1916 im Redoutensaal des Großen Theaters in Warschau hielt.366 20 Die Schwester] Vgl. Nr. 86, Nr. 95 sowie den Kommentar dazu. 21 einen inhaltsreichen 18. August] Am 18. August feierte man in ÖsterreichUngarn den Geburtstag des Kaisers Franz Josef. Am 18.8.1916 hieß es: »Wien hat Festkleid angetan. In allen Straßen kennzeichnen Fahnen, Girlanden, patriotische Bilder, Wappen und Transparente die festliche Bedeutung des Tages. In den Gotteshäusern wurde Vormittag feierlicher Gottesdienst abgehalten.«367 23 Eventualität Deiner neuerlichen Reise nach Warschau] Vgl. Nr. 86 und Kommentar dazu. 88. H. v. Hofmannsthal an R.. Michel Bad Aussee, 7. September 1916, Donnerstag ERLÄUTERUNGEN: 71 6 Elisabethstrasse] In der Elisabethstrasse Nr. 6, im I. Wiener Bezirk, wohnte Gertys Mutter Franziska Schlesinger, genannt Fanny. Hier pflegte Hofmannsthal in dieser Zeit zu übernachten, wenn er in der Stadt bleiben musste. 6 Kiki] Marie Kaemmlein war Erzieherin im Hause Schlesinger.368 366 Vgl. H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 193-195. In: „Neue Freie Presse“, 18.8.1916, S. 3. 368 Vgl. BW Andrian, S. 476. 367 322 89. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Warschau, 9. September 1916, Samstag ERLÄUTERUNGEN: 72 6 vor einigen Tagen den „Heiligen Josaphat“ begonnen] Arbeitstitel des Dramas: „Der heilige Candidus“, wie aus dem Manuskript (Heft Nr. 91) hervorgeht.369 Die Niederschrift wurde am 15.10.1916 in Warschau abgeschlossen.370 Erstdruck: R. Michel: Der Heilige Candidus. Schauspiel in 4 Akten. Berlin: S. Fischer, 1919. Dazu schreibt Michel in seinen Erinnerungen: »Ich hatte noch während des Weltkrieges ein Glaubensdrama „Der heilige Candidus“ verfasst, dessen Stoff mir zugetragen wurde, als ich als militärischer Adlatus der Mission des Ministerium des Aeusseren für die okkup[i]erten Provinzen in Warschau tätig war. Damals hatte sich unser Amt mit einer Affaire zu befassen, bei der es sich um die Rückführung der Reliquien eines Heiligen handelte, die von den Russen etwa ein Jahrhundert zuvor ins innere Russland weggeführt worden waren, und es hatte sich nun die Möglichkeit geboten, seine Gebeine ins polnische Land zurückzubringen, da jener Ort, in dem sie die Zwischenzeit überdauert hatten, nunmehr von den Mittelmächten besetzt war. | Dieses Drama wurde noch im Frühjahr 1917 fertig, bevor ich an die südtiroler [sic] Front zu den Kaiserjägern einrückte. Der Verlag S. Fischer gab es im Jahre 1919 als Buch heraus, aber zu einer Aufführung kam es nie, obschon sich einige hervorragende Darsteller darum bemüht hatten, eine Aufführung durchzusetzen, da ihnen die Hauptrolle des Pilgers Konstanty darin sehr verlockend erschien. Es stellten sich abermals störende Tücken ein, diesmal hauptsächlich religiöser und auch politischer Natur. Zu einer rettenden epischen Überarbeitung kam es aber in diesem Falle nicht.«371 7-8 ob Du Deine neue Arbeit glücklich weiterbringst] Vgl. Kommentar zu Nr. 86. 369 Vgl. Heft Nr. 91, S. 10r. In: ÖLA, NL R. Michel. Ebd., S. 5r. 371 In: MWaD, S. 25f. 370 323 90. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Warschau, 26. September 1916, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 72 15 mit Poldis Brief über Dich] nicht überliefert. 15 Frau Wassermann] Julie Wassermann-Speyer (geb. Speyer) war Schriftstellerin und Übersetzerin, lebte in Wien und Altausee. Sie war von 1901 bis 1915 mit Jakob Wassermann verheiratet. Gemeinsam mit R. Michel verfasste sie: „Die Antwortenden. Briefe der Unbekannten an den Landsturmleutnant.“ (Wien-Leipzig: Holzbauer, 1920)372 Auch sei hier auf ein undatiertes Typoskript mit dem Titel: „Firnistag. Komödie in drei Akten von Robert Michel und Julie Wassermann-Speyer“, das sich im Nachlass des Autors (ÖLA) befindet. Näheres nicht ermittelt. 73 1-2 mein Stück fertig werden; ... beim Abschluß des ersten Aktes] „Der Heilige Candidus“, vgl. Kommentar zu Nr. 89. 91. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 12. Oktober 1916, Donnerstag ERLÄUTERUNGEN: 73 12-13 Deine Gattin ... wieder in Grinzing ist] Gemeint ist Michels Villa im Kaasgraben (XIX. Bezirk), deren Bauarbeiten bereits 1912 angefangen hatten, wie Michel an Schnitzler am 6.8.1912 mitteilt: »In Wien werde ich Ihnen örtlich ein wenig näher rücken. Ich beginne gerade mit dem Bau einer Villa im Kaasgraben in Grinzing, unterhalb des Friedhofs.«373 Im September 1914 war das Haus schon bewohnt.374 Zu der Villa erzählt Agathe Michel-Mossetig: »Noch genossen wir Kinder […] eine herrliche Kindheit im geliebten Kaasgraben in der oberen Suttigergasse, in der von Josef Hoffmann erbauten Villa meiner Eltern, umgeben von Wiesen und Weingärten.«375 372 Vgl. F. Delle Cave: Robert Michel. Eine Monographische Studie, a. a. O., S. 168. In: DLA, Teil-NL A. Schnitzler. 374 Vgl. Michels Brief an seine Frau vom 26.9.1914. Im Privatbesitz der Erben Michels. 375 In: DBdV, S. 31. 373 324 92. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 7. November 1916, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 73 17 bevor ich (Freitag abend) abreise] »Im April 1916 lud die Studentenvereinigung von Stockholm Hofmannsthal zu einem Vortrag in ihre Stadt. Der Schriftsteller nahm das Angebot an, verschob jedoch den Termin der Reise auf Herbst 1916. Im Juli 1916 schlossen sich norwegische Studentenschaften der Städte Christiania/Oslo und Trondheim der Einladung an.«376 18-19 2 ganz frische weitausgreifende unpolitische Vorträge] Ausführlicher schreibt Hofmannsthal am 4.11.1916 an Max Mell: »[…] ich habe nur mehr sieben Tage vor mir und es ist mir indessen klar geworden, dass ich mir für Norwegen und Schweden angesichts der grossen tiefen Verschiedenheit der Völker zwei ganz verschiedene Vorträge vorbereiten muss und da beide unpolitisch sein sollen und doch eine gewisse Höhe erreichen müssen, so geht dies […] fast über meine Kräfte.«377 Die zwei zur Rede stehenden Vorträge waren „Die Idee Europa“ (die er nur in Christiania/Oslo hielt) und „Freiheit und Gesetz“.378 20 Elisabethstrasse] Vgl. Nr. 88. 93. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Berlin, 14. November 1916, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 74 3 Photographie erhalten] Es muss sich um die Photographie des Madonnenbildes handeln, vgl. Nr. 86 und 87. 376 H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 216. Dieses Briefzeugnis kann zu einer geringfügigen Berichtigung der Rekonstruktion H. Lunzers (ebd., S. 219) herangezogen werden, welcher, von Hofmannsthals Brief an Andrian vom 1.11.1916 ausgehend (in: BW Andrian, S. 244), schreibt, Hofmannsthal sei am Abend des 9.11 (also am Donnerstag) abgereist, wogegen hier hervorgeht, er habe erst am darauf folgenden Tag die Reise angetreten. 377 In: BW Mell, S. 118. 378 Vgl. H. v. Hofmannsthal: [Aufzeichnungen zu Reden in Skandinavien]. In: GW RA II, S. 28-42. Vgl. dazu H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 219f. 325 74 3 ebenso Mpt.] „Der Heilige Candidus“, nach Michels eigenhändigem Vermerk (vgl. kritischen Apparat zu Nr. 93). 11-12 Bei Kahane habe unverbindlich angeklopft] Arthur Kahane war Dramaturg bei Max Reinhardt am Deutschen Theater Berlin. Kein diesbezüglicher Brief wurde ermittelt. 13 Hat Grossmann keinen Rat gegeben?] Stefan Grossman, u. a. ehemaliger Leiter der Wiener Volksbühne, war mit der Theaterszene gut vertraut. 14 Die Münchner Kammerspiele?] Die Münchner Kammerspiele wurden 1911 als Privattheater gegründet und nahmen ein Jahr später im Münchner Lustspielhaus an der Augustenstraße ihre Arbeit auf. 15-16 ein Reinhardt analoges Unternehmen in Wien] Vermutlich sind die Kammerspiele gemeint, die Max Reinhardt 1906 an das deutsche Theater Berlin anbauen ließ. 17 wie ists mit der N. Wiener Bühne?] Das im Januar 1866 eröffnete und 1934 demolierte Theater in der Wasagasse (IX. Wiener Bezirk) wurde zunächst Harmonietheater, erst seit Januar 1909 Neue Wiener Bühne genannt. Zur Zeit dieses Briefes war Geschäftsführer und Leiter Dr. Emil Geyer.379 94. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 12. Juni 1917, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 75 3-4 dass wir in Krakau zusammen waren ... wieder Warschau uns zusammengeführt] Während seiner propagandistischen Polen-Reisen380 konnte Hofmannsthal viel Zeit mit Michel verbringen. Dazu können einige Dokumente erwähnt werden: Der erste Aufenthalt dauerte vom 29.5. bis zum 21.6.1915 an und diente vor allem der Vorbereitung einer geplanten Reihe von Artikeln über die Erfolge der österreichisch-ungarischen Militärverwaltung in Polen, wovon ein einziger zustande kam: „Unsere Militärverwaltung in Polen“.381 Kontakte während dieser ersten Reise bezeugt folgende Stelle aus Michels Brief an seinen Sohn Adalbert vom 13.6.1915: »gestern war ich mit 379 Vgl. Franz Hadamowsky: Wien. Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Wien, München: Jugend und Volk, 1988, S. 662-669. 380 Vgl. dazu H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 123-146 u. 192-211. 381 Vgl. GW RA II, S. 421-428. 326 dem Onkel Hugo spazieren und da erzählte er mir auch wie seine Kinder gern Rad fahren. Ich hab dabei an Euch gedacht und hab mir vorgenommen, Euch nach dem Kriege auch Räder zu kaufen.«382 Bei der Planung und Durchführung des zweiten Aufenthalts (29.6.bis 11.7.1916, dessen Höhepunkt der am 7.7.1916 im Redoutensaal des Großen Theaters in Warschau gehaltene Vortrag „Österreich im Spiegel seiner Dichtung“ war) spielte Michel wiederum eine große Rolle. Vgl. folgende Stellen aus Briefen an seine Frau: Vom 10.6.1916 aus Warschau: »Liebste Lola, | der Termin der Aufnahmsprüfung383 fällt verteufelt ungünstig. Gerade etwa 24. soll hier der Hofmannsthalsche Vortrag sein. Es ginge überhaupt nicht gut, in der Zeit, wenn H. hier ist, abzukommen, und gar durch den Vortrag, dessen Arragement vielfach durch meine Hände geht, wird die Hoffnung ganz illusorisch.« Vom 21.6.1916 aus Warschau: »Der Hofmannsthal ist noch nicht hier. Erst heute schicken wir ihm die Reisedokumente. Ob der Vortrag zustande kommt, ist jetzt fraglich, da bei den jetzigen Mißerfolgen in Galizien der Augenblick für den Vortrag eines Österreichers nicht günstig ist. Hugo kommt aber auf jeden Fall. Den Ausflug nach Wilna, der mit ihm geplant war, werden wir auch nicht machen können.« Vom 25.6.1916 aus Warschau: »Der Hofmannsthal dürfte morgen oder übermorgen kommen. Der Vortrag soll doch stattfinden.« Vom 6.7.1916 aus Warschau: »Morgen ist der Vortrag von Hofmannsthal „Österreich im Spiegel seiner Dichtung“. Ich bin täglich mit ihm viel beisammen und natürlich gibt es viel Rummel: Gesellschaft, Theater, Autoausflüge etc.« Vom 12.7.1916 aus Warschau: »Hofmannsthal ist gestern abends abgereist.«384 75 6-7 im Süden ... und unter den Kämpfenden und Gefährdeten] Nachdem Andrian von seiner Warschauer Stelle nach Wien zurück transferiert wurde, um dort als Referent für polnische Angelegenheiten des Ministeriums des Äußeren als Czernins Berater zu arbeiten385, erbat Michel Anfang 1917 freiwillig seine Einteilung an die Front und wurde in das 4. Tiroler 382 Im Privatbesitz der Erben Michels. Gemeint ist die Aufnahmeprüfung seines Sohnes Leopold in das Wiener Schottengymnasium. 384 Alle zitierten Briefe sind unveröffentlicht und befinden sich im Privatbesitz der Erben R. Michels. 385 Ebd., S. 49. 383 327 Kaiserjägerregiment eingereiht, das die Stellung auf dem Pasubio besetzt hielt; in dieser Position blieb er vom 12.4. bis zum 12.9.1917.386 75 10-12 Meine Tage sind ... von dem inneren Licht der Productivität erleuchtet] Am 24.5.1917 schrieb Hofmannsthal aus Rodaun an Ottonie Gräfin Degenfeld: »Die monströse Weltsituation mit ihrem endlosen Beharren, dazu hier fortwährend Zerstreuendes, das mich aus mir herausruft, und schließlich, gerade weil sie immerfort zurückgedämmt wird, mit eigensinniger Gewalt hervorwollende Produktivität, der Tisch voller unbeantworteter Briefe, angefangener politischer Schreibereien, neuer Entwürfe, Comödiennotizen, Strauss, der à tout prix seinen „Bürger als Edelmann“ haben, Fischer, der à tout prix meine politischen Aufsätze und womöglich zugleich den dritten Band der Prosaschriften herausbringen will, ein Handkoffer gepackt für eine Reise nach Prag, so müssen Sie sich, aus der Hand in den Mund, aber nicht ohne Resultate, meine Tage und Wochen vorstellen. […] Ich werde mir das „Märchen“ (die Erzählung von der Frau ohne Schatten) und die neue, d.h. noch ungeschriebene Gesellschaftscomödie mitnehmen […].«387 Mit der Gesellschaftskomödie meint Hofmannsthal den „Schwierigen“. Deine „Briefe eines Landsturmmanns“ gelesen] R. Michel: Briefe eines Hauptmanns an seinen Sohn. Berlin: S. Fischer, 1916. Vgl. Kommentar zu Nr. 95. 17 Poldy ... beständig zu viel zu tun] Siehe oben. 23 Ich gehe demnächst für eine Zeit nach Prag] »Hofmannsthals Aufenthalt in Prag dauerte von 18. bis 25. Juni 1917.«388 76 3 Dieser Rand von Tirol ... 7 Gemeinden] Auf dem Altipiano dei Sette Comuni oder di Asiago (Hochfläche östlich der Etsch/Adige in den Venetischen Voralpen) hatte am 10.6.1917 der massive Vorstoß der italienischen Sechsten Armee gegen die Tiroler Front eingesetzt, den jedoch die Österreicher am 25.6 kontern konnten. Vermutlich hatte Hofmannsthal diese Gegend während seiner Fahrradtour durch Norditalien im August und September 1897 besucht. 386 Vgl. Michels Schreiben vom 22.1.1918 an das k. u. k. Regimentskommando. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb. 1876. 387 In: BW Degenfeld, S. 346. 388 In: H. Lunzer: Hofmannsthals politische Tätigkeit, a. a. O., S. 241. Eine Dokumentation zur Prager Reise: Martin Stern (Hrsg.): Hofmannsthal und Böhmen (2). Die Rolle der Tschechen und Slowaken in Hofmannsthals Österreich-Bild der Kriegszeit und seine Prager Erfahrung im Juni 1917. Mit unveröffentlichten Briefen und Notizen. In: HB 2 (1969), S. 102-35. 328 95. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Monte Pasubio, 27. Juni 1917, Mittwoch ABFASSUNGSORT: vgl. Kommentar zu Nr. 94. ERLÄUTERUNGEN: 76 8-9 schon seit Dein lieber Brief eingetroffen ist] Nr. 94. Vgl. dazu Michels Brief an Andrian vom 21.6.1917: »Vorgestern bekam ich vom Hugo einen sehr lieben Brief, der mir doppelt lieb war, weil ich auch Dich sehr herausspürte.« 27 Daß Du produktiv bist, ist eine besonders freudige Nachricht] Vgl. ebenso Nr. 94. 77 1-2 Ich schreibe ... Schilderungen vom hiesigen Leben] Vgl. Michels Brief an Andrian vom 21.6.1917 (o. O.): »Eigentlich leichter als mit dem Lesen geht es mit dem Schreiben. Mein Schmocktum hat sich da wieder bewährt. Besonders meine Gewohnheit im Frieden manchmal an Orten zu schreiben, wo es voll Unruhe ist, befähigt mich jetzt zu arbeiten, auch wenn ich jeden Augenblick gerufen oder gestört werde. Ich diktiere einem Soldaten und wenn es auch nur wenige Sätze sind, in einigen Tagen wächst es sich zu einem Ganzen aus. Ich halte diese Tätigkeit in meiner Unbescheidenheit sogar für verdienstlich. Es gibt wirklich so vieles hier, was außer mir sicher niemandem einfallen wird, es festzuhalten, und was nach dem Krieg für immer verschwinden wird. Zwei solcher Schilderungen sind schon in der Vossischen erschienen: Das kleine Fenster (was alles ich aus meinem Fenster sehe) und Unter dem Schnee (was alles allmählich aus dem schmelzenden Schnee hervorkommt.) Weitere zwei sind schon abgeschickt: Wasser für die Soldaten (die ganze Wasserversorgung im Winter und Sommer) und Wege in den Alpen. Ich habe die Absicht noch über vieles andere zu schreiben. Morgen, wenn sich einige freie Zeit ergibt, werde ich die Skizze Gott und der Infanterist beginnen.«389 R. Michel: Das kleine Fenster. In: „Vossische Zeitung. Abend-Ausgabe“, 5.6.1917, S. [2-3]. R. Michel: Unter dem Schnee. In: „Vossische Zeitung. Abend-Ausgabe“, 12.6.1917, S. [2-3]. 389 In: DLA, NL L. v. Andrian. 329 R. Michel: Wasser für die Soldaten. In: „Vossische Zeitung. Abend-Ausgabe“, 30.7.1917, S. [2-3].390 R. Michel: Wege in den Alpen. In: „Vossiche Zeitung. Morgen-Ausgabe“, 7.8.1917, S. [2-3]. 77 5 Durch den Erfolg meines neuen Buches] Tatsächlich erschien im Mai 1917 beim S. Fischer-Verlag ein neues Buch: „Briefe eines Landsturmleutnants an Frauen“, wovon vier Auflagen (4200 Exemplare) gedruckt wurden.391 Allerdings ist es wahrscheinlicher, dass Michel die Neuauflage der „Briefe eines Hauptmanns an seinen Sohn“ meint. Dieses Buch erschien zwar bereits im Januar 1916 in vier Auflagen (4200 Exemplare), erlebte aber dann im Juni 1917 eine fünfte und sechste Auflage (weitere 2000 Exemplare). Am 15.2.1918 waren davon insgesamt 2629 Kopien verkauft worden, vgl. TantièmenAbrechnung vom selben Datum.392 Dazu schreibt Michel in seinen Erinnerungen: »Das Buch erschien erst im Frühjahr 1916, also zu einer Zeit da sich das Lesepublikum von den Kriegsschilderungen abzuwenden begann. Ich konnte aber mit dem Erfolg noch zufrieden sein und besonders damit, daß das österreichische Unterrichtsministerium eine Auflage aufkaufte, um sie in den Schulen zu verteilen.«393 Dies geschah allerdings nicht ohne Michels Zutun, wie sich aus seinem Brief vom 4.2.1917 an Andrian aus Warschau ersehen lässt: »Heute schreibe ich das Gesuch an das Ministerium des Äußeren wegen der „Hauptmannsbriefe“. […] Ich habe in dem Gesuch angeregt, daß eventuell auch Übersetzungen in anderen Sprachen bestellt werden und speziell in der polnischen. Für eine Propaganda in den besetzten Gebieten würde sich das Buch sehr eignen, da doch vielfach polnische Orte und Landschaften darin geschildert werden und ein polenfreundlicher Ton das Ganze beherrscht.«394 Siehe auch Michels Brief an Andrian vom 8.6.1917 (o. O.): »Herzlichen Dank für die angenehme Nachricht, daß das Ministerium 500 E. meines Buches ankauft.«395 390 Zu diesem letzten Feuilleton vgl. auch F. Delle Cave: Robert Michel. Eine Monographische Studie, a. a. O., S. 167. 391 Am 15.2.1918 waren davon 739 verkauft Kopien worden, vgl. die vom selben Tag datierende TantièmenAbrechung. In: ÖLA, Nachlass R. Michel. 392 In: ÖLA, Nachlass R. Michel. 393 In: AeW, S. 16. 394 In: DLA, NL L. v. Andrian. 395 In: DLA, NL L. v. Andrian. 330 77 25-26 Ein Beamter aus unserem Amt] Nicht ermittelt. 34 Dorotheum] Das am 14.3.1707 von Kaiser Joseph I. gegründete Versatz- und Fragamt wurde in der Jahrhundertwende eingehend erneuert: Es erhielt einen prunkvollen Sitz im neuen Palais in der Dorotheergasse (I. Bezirk) – daher der Name – und wurde durch ein Versteigerungsamt erweitert. »Das Versteigerungsgewerbe erfuhr 1907 […] nochmals eine Erweiterung: Von diesem Zeitpunkt an durften auch Pretiosen höheren Wertes, Antiquitäten, Kunstgegenstände, Gemälde und Sammlungen (etwa Bücher, Briefmarken, Münzen oder Waffen) […] im Versteigerungsamt feilgeboten werden.«396 78 1-3 zwei Affen aus … böhmisches Kaffeeservice … im Herbst.] Die hier zur Rede stehenden Objekte wurden nicht im Herbst, sondern im Dezember 1917 versteigert. Dabei handelte es sich laut Auktionskatalog um folgendes: »34. Kaffeeservice aus böhmischem Biedermeierporzellan. Bestehend aus Kaffeekanne mit Deckel, Milchkanne, Zuckerdose mit Deckel, Spülkumme und sechs Schalen mit Untertassen. Bemalt mit bunten Streublumen. Ränder vergoldet und mit reliefierten, goldgehöhten Rocaillen.«397 »168. Meißner Porzellanfigur. „Klarinettenspieler aus der Affenkapelle“. Bunt bemalt. Höhe 13 cm.«398 »183. Meißner Porzellanfigur. „Kapellmeister der Affenkapelle“. Bunt bemalt. XIX. Jahrhundert. Höhe 18 cm.«399 Die 22 Stück umfassende, zwischen 1747 und 1764 entstandene Serie der Affenkapelle entsprang der Phantasie J. J. Kaendlers (vgl. Kommentar zu Nr. 99) und dessen Mitarbeiters, des Modelleurs Peter Reinecke.400 Die Meißner Manufaktur besteht seit 1710. 20 Schwester Frieda] Nicht ermittelt. 396 Felix Czeike: Das Dorotheum. Vom Versatz- und Fragamt zum modernen Auktionshaus. Wien, München: Jugend & Volk, 1982, S. 107. 397 In: K. k. Versteigerungsamt Dorotheum Wien: Antiquitäten, Gemälde, Miniaturen aus verschiedenem österreichischem Privatbesitz. 280. Kunstauktion. 13. bis 18. Dezember 1917, S. 3. 398 Ebd., S. 13 399 Ebd., S. 14. 400 Vgl. u. a. Bettina Schuster: Meissen : Geschichten zur Geschichte und Gegenwart der ältesten PorzellanManufaktur Europas . Wien : Neff, 1993, S. 296f. 331 96. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 11. Juli 1917, Mittwoch ERLÄUTERUNGEN: 79 7 Ich hoffe Poldy in wenigen Tagen in Aussee zu sehen] Vgl. auch Hofmannsthals undatierten Brief an Andrian: »schon seit längerer Zeit machte mir der Gedanke Freude, daß ich Dich hier treffen würde.«401 17 ich bin ja so ein Porzellannarr] Zur Leidenschaft Hofmannsthals für das Porzellan vgl. u.a. seine Briefe an Bodenhausen vom 15.12.1916 und 17.1.1917.402 97. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Monte Pasubio, 16. Juli 1917, Montag ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen. ERLÄUTERUNGEN:. 80 19-20 „Raub der Sabinerinnen“] Nicht ermittelt. 20-23 „Sorbetschale“ … Reliefblattwerk.] Nicht ermittelt. 23-24 Sèvresvase mit Miniaturmalerei (Schlachtbild)] Nicht ermittelt. 34 Der erste Brief Poldis aus Aussee] Vgl. Andrians Brief vom 8.7.1917 aus Altaussee: »Ich habe meine Schwester seit ein paar Tagen hier, und damit kommt eine geistige Anregung in meinen hiesigen Aufenthalt, die sonst fehlen würde; außerdem eine Menge Bekannte, u.a. die Franckensteins, Hugo aber noch nicht.«403 81 3 Veränderungen, worüber Dir wohl Poldi erzählen wird] Vgl. Michels Brief an Andrian vom 15.7.1917 (o. O.): »In der nächsten Zeit habe ich wohl verschiedene Veränderungen zu erwarten. Unsere Ablösung, resp. bataillonsweise Verschiebung soll einige Tage vor dem Letzten einsetzen und sich diesmal etwa durch zehn Tage hinziehen. Nach den Bemerkungen meiner Vorgesetzten ist es aber nicht zu erwarten, daß ich auch diesmal in der ersten Stellung behalten werde, sondern doch, daß ich in eine Reservestellung komme. Nun, eine neue Kompagnie werden sie mir jedenfalls nicht geben. Sollte sich da eine kurze kommandolose Zeit ergeben, so müßte ich trachten 401 In: BW Andrian, S. 251. Vgl. BW Bodenhausen, S. 225f. 403 In: ÖLA, NL R. Michel. 402 332 etwa drei Tage Absentierung nachhause zu bekommen. […] Was sie dann mit dem Major Michel machen werden, weiß ich erst recht nicht. Von einem Vorgesetzten hörte ich die Vermutung, daß ich dann wieder ins Kriegspressequartier zurückkommen, von einem andern, daß ich ein Boon [?] im Rgt. bekomme etc. etc. Oberstl. Schmedes verfolgte diesmal meine Beförderungseingabe und teilte mir mit, dass ich sie bei allen Kden glatt durchgegangen sei und daß ich wohl bestimmt Major werden müsse (17. Aug.)«404 98. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Monte Pasubio, 31. Juli 1917 Dienstag ABFASSUNGSORT: aus dem Inhalt erschlossen. ERLÄUTERUNGEN: 81 20 jener kritische Punkt der ganzen Tiroler Front] Gemeint ist die Front auf dem Monte Pasubio. »Über den Pasubio sagt ein Bericht hiezu, daß er der Schlüsselpunkt der Tridentinerfront vom Adamello bis zur Brenta war. [...] Die Absicht der k. u. k. Heeresleitung, während der Frühjahrsoffensive 1916 die ganze Pasubiohochfläche in Besitz zu bekommen, und das Streben der Italiener, die Verteidigung aktiv zu führen und ihre Linie mindestens bis auf den Colsanto vorzuverlegen […], führte zu den hartnäckigsten Kämpfen, die im Herbst 1916 ihren Höhepunkt erreichten und Angreifern wie Verteidigern die schwersten Blutopfer auferlegten. Die Jahre 1917 und 1918 brachten zwar keine Großangriffe mehr, doch zehrten das nie aufhörende Artillerie- und Minenwerferfeuer, der Hochgebirgswinter und schließlich der Minenkampf in hohem Maße an den Nerven der Kämpfer.«405 Die feindlichen Heere postierten auf zwei entgegengesetzten Bergplatten: die Italienische und die Österreichische Platte (Dente Italiano und Dente Austriaco). 82 10 Goldkragen] Am 1.8.1917 wurde Michel zum Major befördert.406 404 In: DLA, NL L. v. Andrian. In: Viktor Schemsil: Die Pasubio-Kämpfe 1916–1918. Bregenz: Teutsch, 1937, S. 5. 406 Vgl. Vormerkblatt für die Qualifikationsbeschreibung für die Zeit vom 12./4.1917 bis 12./9.1917. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel, geb. 1876. 405 333 82 18 1 Kavalier (Wien, wundervoll)] Nicht ermittelt. Die Porzellanmanufaktur Wien wurde 1717 gegründet und bestand bis 1864. 18 1 Harlekin (Meißen)] Von J. J. Kaendler um 1740 modellierte Figur. 19-21 ein Kürassier … Berlin) etc. etc.] Nicht ermittelt. Die erste Berliner Porzellanmanufaktur wurde 1751 eröffnet. Ihren Hochglanz erreichte sie 1763 mit der Übernahme durch Friedrich den Großen. 21-22 aus dem Königreich] Königreich Polen, auch Kongresspolen genannt: von Russland abhängiger Teil der polnischen Gebiete. 83 13 unter August] August II. der Starke war König von Polen von 1697 bis 1706, dann wieder von 1709 bis 1733. 18 Stücke Nieborów.] Nieborów liegt ca. 90 km südwestlich von Warschau und ist einer der berühmtesten Paläste in Polen. Das Schloss wurde von 1690 bis 1696 durch Tylman von Gameren im Stil des Barock für den Kardinal Radzjejowski errichtet. Ob hier eine Porzellanmanufaktur war, wurde nicht ermittelt. 99. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Bad Aussee, 5. August 1917, Sonntag ERLÄUTERUNGEN: 83 27 83, 29-84,1 Dein lieber Brief, vom 31. VII.] Nr. 98. Ähnlich gute Karten und Briefe ... von Max Mell … aufnehmen kann] Im Sommer 1917 pflegten Hofmannsthal und Max Mell, der in der galizischen Front diente, einen regen Briefverkehr. »Zu den dichterisch farbenreichsten Frontbriefen Mells an Hofmannsthal gehört der vom 22. Juli 1917, in dem Mell nach dem Durchbruch bei Zlogow die plötzlich eintretende Stille schildert […].«407 84 13 Epoche Kändler] Johann Joachim Kaendler war von 1731 bis zum Tod Modellmeister der Porzellanmanufaktur in Meißen. 14 Epoche Marcolini] Camillo Graf von Marcolini war von 1774 bis 1814 Direktor der Meißner Manufaktur. 407 Heinz Kindermann: Einleitung. In: BW Mell, S. 13-57, hier 27. 334 84 85 20 Die Tasse Wien 1810 die ich voriges Jahr ... kaufte] Vgl. Nr. 86. 24 Gärtner u. Gärtnerin] Vgl. ebenso Nr. 86. 32 der gewisse adelige Domherr oder Abbé] Nicht ermittelt. 4 ein eventuelles künftiges Landhaus] Es könnte sich um das Ferienhaus in der Obertressen Nr. 6 in Bad Aussee handeln, das die Hofmannsthals ab 1919 bewohnten, vgl. Kommentar zu Nr. 110. 4 Strasbourg] Gemeint ist die 1721 gegründete Fayencefabrik, welche bis 1754 bestand. 4 Holics] (Deutsch: Hollitsch) Gemeint ist die 1743 eröffnete FayenceManufaktur im Schloss Holics auf dem historischen Gebiet Ungarns (heute Slowakei).408 6 Auf den goldenen Kragen freu ich mich für Dich u. mit Dir] Vgl. Nr. 98. 6-7 Mit Poldy hatte ich nur wenige, aber gute u. reiche Gespräche] Andrian hatte seine Ferien in Altaussee verbracht, vgl. Nr. 96. 9 Ich arbeite mehr u. mit größerer Anspannung als seit Jahren] Vgl. Hofmannsthals Brief an Max Mell vom 15.7.1917 aus Bad Aussee: »Von meiner Arbeit soviel der kleine Raum erlaubt: Band III der Prosaschriften ist abgeschlossen und ich empfange die Correcturen, muß aber, habe ich erkannt, das letzte der drei griechischen Reisebilder nochmals umschreiben. Dann geht es an das Märchen, wovon in den verflossenen drei Jahren vieles Korrigierte wieder verworfen wurde. Hoffentlich kann ich’s in diesem Sommer abschließen.«409 Darüber hinaus fällt in die Zeit nach der Rückkehr aus Prag die zweite und wichtigste Arbeitsphase am Schwierigen, wovon die erste überlieferte Aufzeichnung vom 6.8.1917 datiert.410 408 Vgl. Ákos Kiss: Ungarische Barock-Fayencen aus Holics und Tata. Budapest: Corvina, 1966, S. 7f. In: BW Mell, S. 125. 410 Vgl. SW XII, S. 157. 409 335 100. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Bad Aussee, 27. September 1917, Donnerstag ERLÄUTERUNGEN: 85 16 mit Deiner Ernennung zum Major] Vgl. Nr. 98. 18-19 dass ich seit Ende Juli an einer Comödie arbeite] Wohl ist „Der Schwierige“ gemeint.411 101. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Wien, 27. September 1917, Donnerstag ABFASSUNGSORT: Vgl. Kommentar zu Nr. 91. ERLÄUTERUNGEN: 86 3 Deinen lieben Brief vom Anfang vorigen Monats] Vgl. Nr. 99. 6 Kommandierung nach Trient] Nicht ermittelt. 7-8 die Transferierung ... im Nordostwinkel von Galizien] »Im August wurde ich zum Major befördert, und da bei den Kaiserjägern kein Platz für einen neuen Stabsoffizier frei war, wurde ich zu einem andern Regiment transferiert und zwar zum Wiener Regiment Nr. 84, das an der russischen Front die Stellung im Nordostwinkel Galiziens an der Boldurka bezogen hatte.«412 Aus dieser Erfahrung ist folgendes Buch entstanden: R. Michel, Viktor Zoll: Das Vierundachtzigerbuch. Im Auftrag des Regimentskommandos. Wien: Holzbauer, 1919. 18 Wawra] »Das von Carl Josef Wawra (1839-1905) gegründete und von seinem Sohn Alfred Wawra (1877-1931) weitergeführte Auktionshaus veranstaltete mehr als 300 Auktionen. 1915 übernahm die Firma, die bis 1935 bestand, das Geschäftslokal des Kunstsalons Pisko, wo in der Folge auch Ausstellungen veranstaltet wurden.«413 411 Vgl. SW XII, S. 479. In: AeW, S. 15. 413 In: Werner J. Schweiger: „Damit Wien einen ernsten Kunstsalon besitze“. Eine kleine Geschichte der Galerie Miethke unter besonderer Berücksichtigung von Carl Moll als Organisator. In: „Belvedere“ 4 (1998), H. 2, S. 64-85: hier 76. 412 336 102. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Bad Aussee, 1. Oktober 1917, Montag ERLÄUTERUNGEN: 86 26 Kaasgraben] Vgl. Kommentar zu Nr. 91. 87 1 mein Zetterl] Es muss sich um Nr. 100 handeln. 3 weil ich beständig sehr angespannt arbeite] Wohl an der Komödie „Der Schwierige“, vgl. Nr. 100; siehe auch Kommentar zu Nr. 99. 103. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 21. April 1919, Montag ERLÄUTERUNGEN: 87 14 krank im Bett liegend] Im April 1919 war Hofmannsthal vier Wochen krank mit Grippe und Rippenfellreizung.414 Vgl. auch seinen Brief an Ottonie Gräfin Degenfeld vom 14.4.1919: »ich bin die ganze Zeit krank, Grippe und so, immer wieder bißchen Fieber, und recht müd.«415 14 Dein Buch „Gott u. der Infanterist“] R. Michel: Gott und der Infanterist. Berlin: S. Fischer, 1919. 104. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Ferleiten, 7. August 1919, Donnerstag ABFFASSUNGSORT: »zwischen dem 15. Juli und 9. August war Hofmannsthal allein im Fuscher Tal, um das Märchen der „Frau ohne Schatten“ zu vollenden«.416 ERLÄUTERUNGEN: 88 11 Deinen ... Brief im Juni] Nicht überliefert. 12 Ich war gar nicht gesund] Vgl. Hofmannsthals Brief an Ottonie Gräfin Degenfeld vom 11.6.1919 aus Rodaun: »ich bin ein bißchen müde u. schwach von dem Kranksein, brauche es, mich für ein paar Wochen in hoher Luft zu isolieren.«417 Mitteilung von Ellen Ritter. In: BW Degenfeld, S. 380. 416 In: TB Christiane, S. 219. 417 In: BW Degenfeld, S. 402f. 414 415 337 88 16-20 Vom Kino … Hauptmanns Plan] Unter den vielen und vielseitigen Beschäftigungen Michels im Kinobereich ist die Gründung des Filmverlages Michel-Pascal zusammen mit Gabriel Pascal, einem Berliner Geschäftspartner. »Der Zweck dieser Gründung ist:«, heißt es in einem Brief an die J. G Cotta’sche Buchhandlung/Nachfolger vom 11.9.1919, »Werke von Autoren an die Filmfabriken zu vertreiben, günstige materielle und künstlerische Bedingungen für die Werke der Autoren durchzusetzen, die Verrechnungen zu kontrollieren und sämtliche mit dem Film zusammenhängende Interessen der Autoren der mit uns arbeitenden Verlage wahrzunehmen.«418 Mit solchen Absichten hat sich Michel (bzw. sein Kompagnon Pascal) an Gerhart Hauptmann gewendet, um sich die Verfilmungsrechte der sehr erfolgreichen Erzählung „Der Ketzer von Soana“ (1918) zu sichern, wie dem undatierten Brief Michels an Hauptmann zu entnehmen ist: »Sehr verehrter Herr Hauptmann | Es war eine große Freude für mich, als mir Herr Pascal nach seiner Rückkehr von Berlin berichtete, daß Sie gewillt wären, uns Ihren „Ketzer“ zur Verfilmung zu überlassen. Einige Zeit darauf erhielten wir Ihre Drahtnachricht mit der grundsätzlichen Zusage […]«419 25 das Märchen von der Frau ohne Schatten] Mit der Jahresangabe 1913 kann Hofmannsthal »nur den Beginn der endgültigen Niederschrift der ersten Kapitel meinen«.420 28-29 Poldy ... steht, schreibt er mir vor weittragenden Entschlüssen] Aus Andrians Brief an Hofmannsthal vom 2.8.1919 wortwörtlich zitiert: »umsomehr als ich während der Wochen in der Schweiz vielleicht werde weittragende Entschlüsse fassen müssen. Da liegt mir an Deinem Rat sehr viel.«421 89 2 S. B.] Sibylla Blei, die Tochter Franz Bleis, debütierte als Schauspielerin am 13.11.1914 als stumme „Vertraute“ in Max Reinhardts Berliner Inszenierung von Hofmannsthals „Elektra“.422 Erwähnenswert ist ihre Beteiligung als 418 In: DLA, NL Cotta. In: Andrea Frindt: „Will man gegen andere Nationen gerecht sein, so muß man ihre Probleme kennen.“ (Tomáš Garrigue Masaryk). Übernationale Haltung und Vermittlung slawischer Landschaft und Kultur im Werk Robert Michels (1876-1957). Berlin: Magisterarbeit [masch.], 1996, S. 116. 420 In: SW XXVIII, S. 271. 421 In: BW-Andrian, S. 303. 422 Gabi Einsele: „Ursprünglich wollten wir nach Kanada auswandern…“ Stationen im Leben von Sibylla Blei (1897-1962). In: „frau ohne herz. Feministische Lesbenzeitschrift“ 34 (1994), S. 4-9. 419 338 Hauptdarstellerin in „Die Wila der Narenta“ und „Der Schatzgräber von Blagaj“, den zwei Filmen, die Michel im Auftrag des Armeeoberkommandos im Juni 1918 in Bosnien drehte.423 89 3-4 die schöne stumme Rolle übernähme!] Eine Stelle aus dem Tagebuch Schnitzlers lässt vermuten, dass die Michels mit Sibylla Blei gut bekannt waren, vgl. Eintragung vom 22.2.1920: »Michel;– allerlei zum Film. […] Unten warteten seine Frau, seine Kinder, und Sibylle Blei; ich bat alle ins Haus.«424 Aus diesem Umstand erscheint nachvollziehbar, warum Hofmannsthal ausgerechnet Michel bat, Sibylla Blei auszurichten, dass er sie gerne in der Rolle des Jünglings bei der Uraufführung der „Frau ohne Schatten“ (Staatsoper Wien, am 10.10.1919) sehen würde. Tatsächlich hat S. Blei die Nachricht erhalten, und somit auch die Aufforderung, sich bei Alfred Roller zu melden, dem sie einen Brief am 12. August 1919425 schrieb. 105. H. v. Hofmannsthal an R. Michel August 1919 DATIERUNG: Auf Grund inhaltlicher Entsprechungen kann man davon ausgehen, dass dieser Brief dem an Ottonie Gräfin Degenfeld vom 6.2.1919 folgen muss: »des MüllerHofmann bin ich endlich habhaft geworden. Er sitzt in München in der jammervollsten Lage von der Welt. Armer Kerl. Er bemalt Teller, die ein Freund dann brennt und sie zu verkaufen suchen. Ich schickte ihm spontan eine Summe, so viel ich konnte – ich tu was ich kann, es sind lauter solche Existenzen um mich. Pannwitz hab ich jetzt endlich abgeschüttelt, vielmehr Hebra426 löst mich ab und macht die Sache weiter.«427 Einen weiteren Stützpunkt stellt das Versprechen Hofmannsthals dar, über die Sache mündlich in Bad Aussee zu sprechen. Hofmannsthal blieb in den Wintermonaten 1919 bis ca. Mitte Juni in Rodaun428, während sich im Sommer seine Aufenthaltsorte relativ schnell abwechselten. Im Juni war er in Ferleiten.429 423 Vgl. R. Michel: Mein erster Film. In: „Neue Freie Presse“, 2.5.1920, S. 1-3. In: TB Schnitzler 1920-1922, S. 24. 425 Auszug in: SW XXV.1, S. 649. 426 Wilhelm von Hebra, Schriftsteller und Feuilletonist, organisierte die Aktion „Pannwitz-Spende“ vgl. BW Pannwitz, S. 829. 427 In: BW Degenfeld, S. 395. 428 Vgl. Brief vom 24.6.1919 an Max Mell, in: BW Mell, S. 155. 429 Die Briefe aus dem Juli tragen Ferleiten als Ortsangabe, vgl. den vom 19.7.1919 an Ottonie Gräfin Degenfeld, in BW Degenfeld, S. 404; oder den vom 29.7.19 an Zifferer, in BW Zifferer, S. 62. 424 339 Vom 11. bis zum ca. 18.8. hielt er sich in Salzburg auf.430 Hier kam er am 11.8. mit Andrian zusammen, wie aus Nr. 104 zu ersehen ist. Gegen Ende August ist er bereits in Bad Aussee431, das er erst Mitte November verlässt, um nach Rodaun zurückzukehren.432 Die Umstände, a) dass der Brief nicht auf Postwegen geschickt wurde, sondern dem Empfänger von einem Dritten überreicht wurde, wie aus der Beschriftung des Umschlages: »durch Güte« hervorgeht, vgl. kritischen Apparat zu Nr. 105; b) dass der gemeinsame Aufenthalt in Bad Aussee als unmittelbar bevorstehend hingestellt wird; c) dass dieser Brief dem Sinn nach Nr. 104 (Hofmannsthals Brief an Michel vom 7.8.1919 aus Ferleiten: »es drückt mich schon lange, dass ich Deinen guten ausführlichen Brief im Juni unbeantwortet gelassen habe«) folgen muss: lassen die Hypothese als möglich erscheinen, dass er im August geschrieben wurde; Hofmannsthal könnte ihn dann in Salzburg Andrian mit der Bitte überlassen haben, er möge ihn Michel geben, welcher sich des Öfteren in Andrians Ausseer Villa aufgehalten haben dürfte.433 ABFASSUNGSORT: Wenn die obige Rekonstruktion korrekt ist, müsste der Brief in Ferleiten oder spätestens in Salzburg geschrieben worden sein. ERLÄUTERUNGEN: 89 6 eine hässliche italienische Fälscherarbeit von circa 1880] Vermutlich handelt es sich um das Madonnenbild, von dem bereits in Nr. 86 (auch in Nr. 88 und 90) die Rede ist. 9 gegen den übrigen Besitz des Mannes] Nicht ermittelt. 13 meinen Doctor in Rodaun] »Obermedizinalrat Dr. Maximilian Wimmer der langjährige Hausarzt der Familie in Rodaun.«434 13 M.H.] Wilhelm Müller-Hofmann war Maler, Grafiker, Plakatmaler, Bühnenbildner, später Professor an der Staatlichen Kunstgewerbeschule in Wien. 14 A.F.] Anton Faistauer war Maler und Lithograph. Hofmannsthal lernte ihn durch die Vermittlung Erwin Langs kennen. Von ihm stammen die Fresken des Salzburger Festspielhauses, die 1939 als entartete Kunst entfernt, dann 1956 wieder angebracht wurden; zudem ist er Autor eines Porträts Hofmannsthals. 430 Vgl. Brief vom 12.8.1919 an C. J. Burckhardt, in: BW Burckhardt (1956), S. 21, und Brief vom 18.8.1919 an den Insel-Verlag, in BW Insel, Sp. 740. 431 Vgl. Brief vom 30.8.1919 an Redlich, in BW Redlich, S. 44f. 432 Vgl. Brief vom 14.11.1917 an Marie Luise Borchardt, in: BW Borchardt, S. 146f. 433 Ich danke Ellen Ritter, die mir dabei geholfen hat, Hofmannsthals Wechsel der Aufenthaltsorte zu verfolgen. 434 In: TB Christiane, S. 292. 340 89 14 R.P.] Rudolf Pannwitz war Philosoph, Dichter, Naturwissenschaftler, Übersetzer. 21 durch die Verkäufe?] Nicht ermittelt. 106. H. v. Hofmannsthal an R. Michel 10. Oktober 1919, Freitag ERLÄUTERUNGEN: 89 24 bitte lies diesen Brief] Möglicherweise handelt es sich um einen nicht überlieferten Brief Andrians an Hofmannsthal. 24-26 mach das mit Seipel ... beides nicht confundieren will] Zu einer eingehenden Rekonstruktion des Sachverhaltes reichen die ermittelten Zeugnisse leider nicht aus. Fest steht, dass Andrian nach seinem Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst bemüht war, durch politik- und geschichtswissenschaftliche Publizistik sich »einen Ruf als politischer Schriftsteller« zu verschaffen, wie er am 20.8.1919 an Hofmannsthal schreibt.435 Insbesondere schwebten ihm damals »drei Artikel über die Politik des Gfen Aehrenthal u. die Entstehung des Weltkriegs, dann vorläufig zwei kleinere Aufsätze über den Vorarlberger Anschluß an die Schweiz u. über das neue Buch von Czernin, u. endlich im Spätherbst drei Artikel über Polen vor.« Auch erwog er die Möglichkeit einer Stelle als Auslandskorrespondent für eine Zeitung: Aus diesem Grund bittet er Hofmannsthal am 13.9.1919 brieflich darum, für ihn bei der „Frankfurter Zeitung“ und bei Ullstein das Terrain zu sondieren. Diese Hilfeleistung mag hier Hofmannsthal andeuten, indem er von einem »anderen wichtigeren Auftrag« schreibt. Dass Michel aufgefordert wird, den Kontakt zwischen Andrian und Ignaz Seipel herzustellen, ist nicht weiter verwunderlich, da der meistens in Altaussee weilende Andrian oft und gerne Michels Freundschaftsdienste in Anspruch nahm, wie ihr Briefwechsel genügend belegt. Der Prälat Seipel, der spätere Bundeskanzler, war bereits Minister für soziale Fürsorge in der letzten k. k. Regierung, der von Heinrich Lammasch, gewesen; zum Zeitpunkt dieses Briefes war er Mitglied der konstituierenden Nationalversammlung der Republik Österreich und saß in den Reihen der Christlich-Sozialen. Vgl. Michels Brief an Andrian vom 17.10.1919 435 Vgl. BW Andrian, S. 304. 341 aus Wien: »Der Chefredakteur des Neuen Wiener Tagblattes436 sagte, er würde Deinen Artikel sehr gerne bringen […]. Bitte telegraphiere mir also, ob ich den Artikel an Dich senden soll, ob ich ihn Seipel überbringen soll oder ob mit allem auf Deine Ankunft hier gewartet werden soll.«437 Um welchen Artikel es sich hier handelt, und aus welchem Grund Seipel mit einbezogen wurde, bleibt ungeklärt. 107. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 23. Juli 1920, Freitag ERLÄUTERUNGEN: 90 5 den für mich so günstig formulierten Vertrag] Vertrag für den Verkauf der Verfilmungsrechte an amerikanische Filmfabriken. Vgl. Nr. 110. 6 Berliner Stelle] Es handelt sich um den Verband deutscher Filmautoren, dessen Vertreter für Österreich und Jugoslawien Michel war. Diesbezüglich ist der Vertrag erhalten, der zwischen R. Michel und der Geschäftsstelle des Verbandes Deutscher Filmautoren (Berlin W 66, Wilhelmstr. 52) geschlossen wurde. Der erste Paragraph lautet: »Herr Major Robert Michel übernimmt die Vertretung der Geschäftsstelle des Verbandes Deutscher Filmautoren für den Bezirk Deutsch Oesterreich und Jugoslawien. Er ist berechtigt mit Autoren für die Geschäftsstelle wegen Übertragung der Verfilmungsrechte Verträge abzuschliessen und mit Fabriken über den Verkauf von Manuskripten und Verfilmungsrechten von Romanen und Bühnenwerken zu verhandeln, doch hat in diesem Falle stets der endgültige Abschluss durch die Geschäftsstelle zu erfolgen.«438 Vgl. ferner Michels Brief an Hermann Bahr vom 2.2.1920 aus Wien: »Ich habe vor einigen Wochen die Vertretung des Verbandes Deutscher Filmautoren in Berlin für Österreich übernommen. Dieser Verband, der sich den Schutz der Autoren gegen die Filmfabriken und die Förderung des künstlerischen Films zur Aufgabe gemacht hat, will durch mich besonders die Autoren von Rang für den Film heranziehen. Da ich schon eine langjährige 436 Es muss sich um Emil Löbl handeln, Chefredakteur vom Oktober 1917 bis zum Januar 1934. In: DLA, NL L. v. Andrian. 438 In: ÖLA, NL R. Michel. 437 342 Erfahrung im Filmwesen besitze, hoffe ich in dieser Stellung manches Erspriessliche zu leisten.«439 90 7 die liebe Art, wie Du mir helfen willst] Hofmannsthal bezieht sich vermutlich auf den Filmvertrag. 8-10 Märchenname für den „Teufel in der Flasche“ … „Galgenmännlein“] Die Sage vom Galgenmännlein hängt sehr eng mit dem Glauben an die Zauberkraft der Wurzel der Mandragora zusammen. Das Galgenmännlein (auch Alraun genannt) soll ein menschenähnlicher Wurzelstock sein, der unter dem Galgen aus dem Harn oder Sperma eines Gehängten wächst. Seinem Besitzer soll es Reichtum und Glück bringen. In einer niederösterreichischen Version der Sage wird es mit dem Teufel identifiziert; dabei wird auch erzählt, das Galgenmännlein müsse »an einem geheimen Ort in einer Schachtel oder Flasche aufbewahrt werden, denn wenn [es] jemand außer ihrem rechtmäßigen Besitzer sieht, so wird alles zu Wasser, was [es] bisher zusammengetragen ha[t].«440 Bei Michel kommt dieses Sagenmotiv im Märchen „Der dienende Teufel“ vor, in: R. Michel: Slowakische Märchen. Mit Zeichnungen von Grete Hartmann. 1. bis 5. Tausend. Wien, Leipzig: Wiener Verlagsgesellschaft, 1941, S. 5-10. Offensichtlich fällt aber die Konzeption der Sammlung slawischer Märchenstoffe auf eine viel frühere Zeit, als dass Erscheinungsjahr des Buches annehmen lassen würde. Ein früherer Abdruck in einer Zeitung bzw. Zeitschrift wurde nicht ermittelt, ist jedoch anzunehmen. 108. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 24. Juli 1920, Samstag ERLÄUTERUNGEN: 90 14 dem gestrigen Brief] Vgl. Nr. 107. 17 Mrs. Patrick-Campbell] Vgl. Nr. 52. 20-21 Mr. Martin Harvey] Der Schauspieler und Theaterproduzent Sir John Martin-Harvey half 1921 durch die Vermittlung Georg Franckensteins die Londoner Aufführung des „Jedermann“ zustande zu bringen.441 439 In: HSS/ÖThM, NL H. Bahr, Inv. Nr. A 21082. In: Alfred Schlosser: Die Sage vom Galgenmännlein im Volksglauben und in der Literatur. Münster i. W: Theissingschen Buchhandlung, 1912, S. 14. 441 Vgl. auch G. Franckenstein: Facts and Features, a. a. O., S. 239. Ich danke Ellen Ritter für den Hinweis. 440 343 109. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Salzburg, 30. Juli 1920, Freitag ERLÄUTERUNGEN: 91 2 den Amerik. Vertrag] Vgl. Nr. 107. 6 Neubeuern am Inn] Vom 31.7 bis zum 19.8. hielt sich Hofmannsthal im Schloss Neubeuern auf.442 Hier gelang es ihm, den dritten Akt des Lustspiels „Der Schwierige“ abzuschließen.443 Auch schrieb er den ersten Auftritt des ersten Aktes des Trauerspiels „Der Turm“.444 110. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Bad Aussee, 1. September 1920, Mittwoch. ABFASSUNGSORT: »Erst als 1919 die Zimmer für die eigene Familie benötigt wurden und nicht mehr vermietet werden konnte, übersiedelte die Familie Hofmannsthal in das Haus Obertressen Nr. 6.«445 Vgl. auch Kommentar zu Nr. 72. ERLÄUTERUNGEN: 91 12 Gestrige Depesche hoffe in deinen Händen] Nicht überliefert. 14 ohne seines Verlegers Zustimmung] Fürstner-Verlag. Adolf Fürstner gründete 1866 den seinen Namen tragenden Verlag, der der Hauptverlag Richard Strauss’ war. 18 Berliner Hauptstelle] Vgl. Kommentar zu Nr. 107. 442 Vgl. die entsprechende Eintragung im Gästebuch von Ottonie Gräfin Degenfeld, in SW XII, S. 494 und in SW XVI.1, S. 146. 443 Vgl. SW XII, S. 169. 444 Vgl. SW XVI.1, S. 148-150. 445 In: Alois Mayrhuber: Hugo von Hofmannsthal und Aussee. In: Hugo von Hofmannsthal und die Kultur im steirischen Salzkammergut, a. a. O., S. 5-11, hier S. 8. Photographien des Hauses in Obertressen 6 sind in: ebd., S. 76 und bei W. Volke: Hugo von Hofmannsthal: Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbeck bei Hamburg, Rowohlt, 1967 (= rowohlts monographien; 50127), S. 61. 344 91 19-21 eine Zeitungsnotiz versandt ... Straussachen zur Verfilmung] »Die Geschäftstelle des Verbandes Deutscher Filmautoren [...] übernahm den Verfilmbetrieb folgender Werke von Hugo von Hofmannsthal: „Rosenkavalier“, „Frau ohne Schatten“, „Dame Kobold“ und „Elektra“.«446 Der Zeitungsausschnitt ist dem Brief des Fürstner-Verlags an Hofmannsthal vom 17.8.1920 beigelegt, siehe unten. 21-22 schärfster Einspruch ... von Strauss Vertreter Fürstner] Gemeint ist der Brief Johannes Oertels, Geschäftsführer des Verlags Adolph Fürstner, vom 17.8.1920.447 23 von der Genossenschaft deutscher Tonsetzer] Möglicherweise ist ein Brief von Friedrich Rösch, dem Mitbegründer der Genossenschaft deutscher Tonsetzer und Vorsitzendem des Allgemeinen Deutschen Musikvereins, sowie dem Freund Richard Strauss’ gemeint. 91, 24-92, 3 Ich schrieb sofort an die Straussvertreter ... Filmanträgen getan sei] Vgl. Hofmannsthals Brief an Oertel vom 24.8.1920.448 92 3-4 Die beiden Herren billigten ... Irrtum in der Rechtslage.] Vgl. J. Oertels Brief an Hofmannsthal vom 21.8.1920. Siehe außerdem Hofmannsthals Antwort vom 1.9.1920, sowie sein Telegramm an denselben vom selben Datum. Ferner: Hofmannsthal an J. Oertel am 21.9.1920 (siehe unten), sowie J. Oertel an Hofmannsthal vom 24.9.1920 und 27.9.1920. 449 15-17 bring du jetzt sofort die Sache ... in Ordnung] In seinem Brief an J. Oertel vom 21.9.1920 aus Bad Aussee schreibt Hofmannsthal: »Der momentan hier anwesende Robert Michel, Wiener Vertreter der Gesellschaft deutscher Filmautoren, bestätigt mir mündlich wie schon schriftlich, dass bei unseren Abmachungen nichts anderes jemals in Frage gekommen ist als über die von mir gemeinsam mit Strauss verfassten Werke Filmanträge hervorzurufen, die ich, freibleibend, Strauss und seinen Vertretern in jedem einzelnen Fall zur Annahme oder Ablehnung hätte vorlegen können. Gemäss unserem Briefwechsel hat Herr Michel seitdem auch die Berliner Hauptstelle verständigt, dass die Opernwerke gänzlich aus der Behandlung auszuschalten seien. Willens, mich Ihrer und Herrn Rösch Anschauung unbedingt 446 In: „ Der Tag. Abendausgabe“, 10.8.1920. In: FDH, Sammlung Rudolf Hirsch. Ich danke Klaus-Dieter Krabiel, der mir Einsicht in diese Materialien gewährt hat. 448 In: FDH, Sammlung Rudolf Hirsch 449 In: FDH, Sammlung Rudolf Hirsch 447 345 anzuschliessen, habe ich auch die Erzählung „Frau ohne Schatten“ ausschliessen lassen.«450 93 5-6 ich bin in schwerer angreifender Arbeit] Vermutlich handelt es sich um den „Turm“. Diesbezüglich schreibt Werner Bellmann: »Während des etwa achtwöchigen Aufenthalts in Aussee entwickelt Hofmannsthal eine geradezu erstaunliche Produktivität.«451 111. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 19. Juni 1923, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 93 11 auf Brief 16 V.] Nicht überliefert. 13-14 Welttheater für Film ... gemeinsam mit Reinhardt, Otto Kahn] Gemeint ist „Das Salzburger Große Welttheater“. »Als Reinhardt im Anschluß an die Festspiele 1922 Verhandlungen mit Otto H. Kahn (dem amerikanischen Mäzen) anknüpfte, gedachte er sein Gastspiel in New York mit dem „Welttheater“ zu eröffnen. […] Ursprünglich vorgesehen für den Winter 1922 wurde das Gastspiel später auf den Herbst 1923 verlegt.«452 112. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 16. Juni 1925, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 93 19 aus London zurückgekommen] Vom 1. bis zum 8.6.1925 hielt sich Hofmannsthal in London auf, um im PEN-Club Vorträge zu halten und um Georg Franckenstein zu besuchen.453 19 Nachricht von dem Unglück] Es handelt sich um den Tod des Sohnes Adalbert, der am 11.6.1925 an Blutvergiftung infolge einer Nierenentzündung starb.454 Die familiäre Tragödie folgte einer langen Reihe von Missglücken, die die Michels heimsuchten. Agathe Michel-Mossetig erinnert sich: »Es folgten 450 In: FDH, Sammlung Rudolf Hirsch. In: SW XVI.1, S. 151. 452 In: Cynthia Walk: Hofmannsthal und Reinhardt: Das amerikanische Debüt. Zwei Briefe über eine geplante Aufführung des „Salzburger Großen Welttheater“ in New York. In: HB 12 (1974), S. 428-438, hier S. 428f. 453 Ich danke Ellen Ritter für diese Information. 454 Vgl. WStLA, Totenbeschaubefund, JA 4380/25. 451 346 bittere Jahre. Der Besitz im Kaasgraben wurde verkauft. Spekulationen einer Clique, denen mein leichtgläubiger Vater erlag, ließen Geld und Hoffnungen in einer neugegründeten Filmgesellschaft, in sogenannten Ölbohrungen und anderen vagen Unternehmungen zerfließen. Wir landeten – treu dem Kaasgraben – in einer Künstlerkolonie der ehemaligen Kriegsbaracken, die von dem Künstler Antios (Trcka)455, bekannt durch seine wunderbaren Altenberger-, Klimt- und Schiele-Kunstphotographien, verwaltet wurde.«456 Als Andrian von der Erkrankung Adalberts erfuhr, schrieb er am 10.6.1925 aus Altaussee: »Soeben erhalte ich Dein Telegramm und bitte Dich vor allem den Professor Kaufmann für Adi holen zu lassen, so oft es nothwendig ist […]. Wir werden dann seine Rechnung, wenn er sie am Ende des Jahres schickt, auf meine übertragen. […] Du kannst Dir denken, dass ich den größten Anteil an der schweren Prüfung nehme, die ihr jetzt durchmacht, aber ich hoffe, dass jetzt, wo sich die eigentliche Krankheit erklärt hat, das Ärgste überwunden sein wird. Wie steht es mit der Ernährung?«457Am 18.6.1925, nach dem großen Unglück, schrieb er immer aus Alt Aussee: »Mein guter Robert, | So sehr beständig der Gedanke an Dich, an Deinen u. Lolas großen Kummer in mir ist, so zögere ich doch ein wenig zu schreiben. Was soll ich sagen? Ich weiß so gut, wie Dein Heim u. Deine Beziehung zu Deinen Kindern war, u. so kann ich ermessen, wie Dir, mein Armer, zumuthe ist. Unsere Trennung in den letzten Jahren macht, dass ich mir nicht Rechenschaft gebe, wieweit Du von den Lehren der Religion durchdrungen bist, doch glaube ich, dass Du an eine Identität der Seele mit der sichtbaren Materie nicht glaubst, u. also auch nicht vermuthest, dass Dein theurer Entschwundener ganz zerstört, ganz gestorben ist. Dass ist doch ein großer Trost, u. von da bis zum Glauben, dass auch das Band zwischen Euch nicht zerschnitten ist, dass Ihr noch auf einander einwirken u. Euch auch noch wieder sehn könnt, ist nur ein Schritt. Möge Dir auch noch das Bewusstsein dessen was Dir geblieben ist, Deiner Kinder, Deiner Frau u. in letzter Linie auch das meiner Anhänglichkeit u. Freundschaft einen gewissen Trost bieten! […] | Immer wieder kommt mir der Gedanke, dass die unglückselige Baracke mitschuldig am überaus traurigen Schicksal 455 Von Anton Josef Trčka existiert auch ein Fotoporträt Robert Michels, vgl. Monika Faber: Anton Josef Trčka. 1893-1940. Wien: Brandstätter, 1999, S. 83. Ich danke Kurt Ifkovits für den Hinweis 456 In: DBdV, S. 31. Zur Baracke in Grinzing vgl. auch die Adressen auf den Umschlägen der Nrn. 120, 124, 125. 457 In: ÖLA, NL R. Michel. 347 Deines armen Buben ist. […] Schreib mir gelegentlich eine Zeile, wie es Euch allen geht u. sei innigst umarmt von Deinem alten | Poldi«.458 Eine erste literarische Auslassung dieses Unglücks ist folgendes Gedicht, das auf einem maschinenschriftlichen Einzelblatt überliefert ist: »DIES IST DIE STUNDE / in der Du verstehest Die Sprache der Vögel / Des Fisches/ Des Windes stillklingendes Lied: Wenn die Kerzen brennen/ Der schwerste Schmerz uns bedrängt/ Ernst uns der Schmerz bedrängt Ewiger Trennung: Wenn unter den Zeichen des Kreuzes die Hände sich falten/ Als müßten wir endlos verzweifeln/ Klingt unser Gruß Hinüber herüber von Ufer zu Ufer/ Klingt unser Gruß ein letztes letztes letztes Mal: Doch hohe und heilige Hoffnung erhebt sich/ Schwebt über dem Grabe/ Weihrauch voll Wohlgeruchs/ Speise der Götter: Dann wißen wir/ und dankbar sagen wir: Es starb ein Stern/ um schöner und stärker Ob anderen Talen Zu strahlen/ Und nur ein großer Berg Trennt uns für kurze Zeit: Und nur ein großer/ großer Berg Trennt uns kurze/ kurze Zeit: Des Menschen Leben steht in Gottes Hand: Unsterblich ist er/ Und Himmel ist Sein Vaterland: 458 In: ÖLA, NL R. Michel. 348 Vergeblich müht sich um ihn Der Tod/ Die schwarze/ Schwarze Hölle! 1925/6/15//adi Michel in memoriam ROBERT MICHEL [unleserlich]459 «.460 113. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 16. Februar 1926, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 94 5 Inliegend die Zeilen an den Verlagsdirector] Wie Hofmannsthal an Thomas Mann erklärt: »Der Brief geht an den Verlagsdirektor des ehemals G Hirt Verlages, ich glaube Pflaum; es handelt sich um eine Stelle bei der Münchner Zeitung. Wenn es möglich ist helfen Sie meinem Freund um dessen Existenz es geht durch ein befürwortendes teleph Wort.« Woraufhin Thomas Mann am 24.2.1926 aus München antwortet: »ein Brief von mir in Sachen Robert Michel geht gleichzeitig mit diesen Zeilen ab an die Direktion des G. Hirth Verlages A. G. Ich kenne Michel recht gut und schätze ihn aufrichtig.«461 Georg Hirth ist der Gründer des gleichnamigen Verlags, der zuerst in Leipzig, dann in München angesiedelt war. Nach seinem Tod ging der Verlag an die Richard Pflaum Druckerei und Verlags AG über, und wurde unter dem Namen G. Hirth Verlag Nachf. (Richard Pflaum AG) weitergeführt. Parallel dazu war 1894 der Knorr und Hirth Verlag entstanden, welcher die „Münchner Neuesten Nachrichten“ herausbrachte.462 Da keine Kontakte mit dem G. Hirth-Verlag anhand der im Nachlass des Autors überlieferten Dokumente nachweisbar sind, bleibt dahingestellt, ob Michel tatsächlich eine Anstellung in der Redaktion der „Münchner Neuesten Nachrichten“ anstrebte. 459 Handschriftlich hinzugefügt, von unbekannter Hand. In: ÖLA, NL R. Michel. 461 In: BW Mann, S. 26f. 462 Vgl. dazu: Reinhard Würffel: Lexikon deutscher Verlage von A-Z. 1071 Verlage und 2800 Verlagssignete vom Anfang der Buchdruckerkunst bis 1945. Adresse – Daten – Fakten – Namen. Berlin: Grotesk, 2000, S. 364-366 und 650f. 460 349 114. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 12. März 1926, Freitag DATIERUNG: Der Monat und das Jahr ergeben sich aus der Einreihung dieses Briefes zwischen Nr. 113 und 115. ERLÄUTERUNGEN: 94 14 uns zusammen das „Interview“ zurechtlegen] Im Mai 1926 veröffentlichte Michel einen Aufsatz über Hofmannsthal mit dem Titel „Ein Besuch bei Hofmannsthal“, vgl. Kommentar zu Nr. 116. Es ist wahrscheinlich, dass Hofmannsthal – wenn auch in freundschaftlicher Form – eine direkte Aufsicht über diesen Artikel ausüben wollte, zumal er in Nr. 115 Michel bittet, ihm noch vor der Erscheinung »das Geschriebene in diesem wichtigen Fall« zu zeigen. 17 die Stadtbahn bis Hietzing] Gemeint ist die ehemalige Gürtel- und Wientalstrecke der in der Jahrhundertwende entstandenen Stadtbahnlinien. Nachdem der Zugverkehr mit dem Krieg weitgehend stillgelegt wurde, übernahm die Gemeinde Wien 1924 die Verwaltung der Linien – mit Ausnahme der Vorortelinie – und führte Elektrifizierungsarbeiten, die die gänzliche Wiederaufnahme des Verkehres ermöglichten; »ab 20. Oktober 1925 war das gesamte Stadtbahnnetz […]in Betrieb.«463 17 Hietzinger Brücke] heute: Kennedybrücke.464 18 Mauer] Mauer bei Wien (heute in den XXIII. Wiener Bezirk eingemeindet), unweit von Rodaun, ist ein beliebter Heurigenort entlang der Südbahn. 463 Vgl. Alfred Horn [u. A]: Wiener Stadtbahn. 90 Jahre Stadtbahn. 10 Jahre U-Bahn. Wien: Bohmann, 1988, S. 139. 464 Ebd., S. 30 350 115. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 22. März 1926, Montag ERLÄUTERUNGEN: 95 3 das Geschriebene] Vgl. Kommentar zu Nr. 114. 116. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, Ende April 1926 DATIERUNG: siehe unten. ERLÄUTERUNGEN: 95 9 hier die Unterschrift mit vielem Dank.] Nicht ermittelt. 13-17 Das Zeitungsgeschwätz ... Castiglionischen] Im September 1923 übernahm Max Reinhardt die Direktion des Theaters in der Josefstadt, das seit 1899 von Jarno (vgl. Kommentar zu Nr. 47) geleitet worden war. Im Oktober desselben Jahres erwarb die neu gegründete Wiener Schauspielhaus A.G. die dem Theater gehörigen Liegenschaften, damit dieses nach Reinhardts Wünschen umgebaut werden könnte. Die Neueröffnung des Theaters fand am 1.4.1924 statt, bei welchem Anlass Goldonis „Der Diener zweier Herrn“ mit einem Vorspiel von Hofmannsthal465 gegeben wurde. Hinter dem Namen der Aktiengesellschaft standen der Industrielle Isidor Mautner, der mit seiner Österreichische Textilwerke A.G. Inhaber eines der größten Industriekonzerne Österreich-Ungarns war, der Großindustrielle Max Wertheimer, Berthold Schweiger, aber vor allem – wie hier Hofmannsthal klarstellte – der „Inflationskönig“466 Camillo Castiglioni.467 Mautners finanzielle Schwierigkeiten, von denen hier die Rede ist, dürften mit der sich im Laufe des 465 Vgl. GW D III, S. 495-502. C. Castiglioni, als armer Rabbinersohn geboren, kam 1908 nach Wien, wurde vor dem Ersten Weltkrieg Direktor des Gummiwerks Semperit, erwarb Anfang der 20er Jahre durch kühne Börsengeschäfte ein enormes Vermögen, so dass er zu den mächtigsten Finanzmagnaten Österreichs avancierte, ja sogar als Zeitungszar sich einen Namen machte, weil er über das Elbemühl-Papier-Konzern das „Extrablatt“, die „Mittagszeitung“ und die „Wiener Allgemeine Zeitung“ besaß. Durch Fehlspekulationen erlitt er 1924 große Vermögensverluste (ohne aber seinen Anteil an der Wiener Schauspielhaus A.G. verkaufen zu müssen). Nach 1924 verlegte er seine Aktivitäten zunächst nach Berlin, dann nach Italien (wo er u. a. Mussolini Kredite verschaffte). 467 Angela Eger: Das Theater in der Josefstadt. 1788–1996. Vom k. k. priviligierten Schauspielunternehmen zur Betriebsgesellschaft m. b. H. Eine Studie des Institutes für Theaterwissenschaft der Universität Wien in Zusammenarbeit mit W. Greisenegger und R. Jungbluth. Wien: Theater in der Josefstadt, 1996, S. 56-74. 466 351 Jahres 1926 abzeichnenden Krise der Neuen Wiener Bankgesellschaft zusammenhängen, deren Präsident Isidor Mautners Sohn Stephan war.468 Der eigentliche Grund für diesen Brief muss allerdings in den Ende April 1926 kursierenden und sofort dementierten Gerüchten gesucht werden, wonach das Theater in der Josefstadt in der folgenden Saison zu einer Singspielbühne hätte umgewandelt werden sollen.469 Dies dürfte Michel in Unruhe versetzt haben, da er vermutlich Hoffungen an eine Aufführung seines Lustspiels „Der weiße und schwarze Beg“ durch Max Reinhardt knüpfte, wozu ihm der in Nr. 122 von Michel erwähnte, nicht überlieferte Brief Hofmannsthals Anlass gegeben haben dürfte. Zur Aufführung des Dramas, vgl. Kommentar zu Nr. 122. 117. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Wien, 29. April 1926, Donnerstag ERLÄUTERUNGEN: 96 4 mit Poldi in Cristinas Heimreise] »Am 23. April 1926 geht unter der Regie von Stefan Hock „Cristinas Heimreise“ mit Gustaf Gründgens, Helene Thimig und Gustav Waldau am Theater in der Josephstadt in die Szene. Wiederum ist der Erfolg nicht durchschlagend, nach sieben Vorstellungen wird die Inszenierung abgesetzt […]«.470 Michel muss der Vorstellung am 27.4. beigewohnt haben. Vgl. auch Andrians Brief an Hofmannsthal vom 28.4.1926.471 5-6 mit Lolas Schicksal großes Mitgefühl] »Meine unglückliche Mutter«, erinnert sich Agathe Michel-Mossetig, »verfiel über den großen Verlust des Sohnes in Melancholie und wurde in einem Landeskrankenhaus im Jahre 1941 ein Opfer der Euthanasie.«472 Vgl. dazu Michels Brief an Andrian vom 468 Die Bank trat Ende Oktober 1926 in Liquidation, vgl. folgende Anzeige: »Gläubigeraufforderung. In der außerordentlichen Generalversammlung der Aktionäre der Neuen Wiener Bankgesellschaft vom 30. Oktober 1926 wurde die Auflösung und Liquidation der Gesellschaft beschlossen. […]« In: „Wiener Zeitung“, 2.12.1926, S. 8. Vgl. ferner „Die Fackel“ Nr. 743-750, Dezember 1926, Jg. 27, S 31. 469 Vgl. folgenden Artikel mit dem Titel: „Keine Richtungsänderungen im Josefstädtertheater“:»Gestern war das Gerücht verbreitet, daß das Repertoire des Theaters in der Josefstadt in der kommenden Saison auf das Singspiel umgestellt werde, da Professor Max Reinhardt an dem Theater nicht mehr sonderlich interessiert sei und die finanzielle Lage des Unternehmens zu wünschen übrig lasse. || Auf unsere Anfrage bei der Direktion des Theaters in der Josefstadt teilte uns Herr Direktor Dr. Geyer mit, daß die erwähnten Gerüchte vollkommen aus der Luft gegriffen seien. […] Die Richtungsänderung des Josefstädter Theaters ist also […] in keiner Weise beabsichtigt.« In: „Illustriertes Wiener Extrablatt“, 28.4.1926, S. 7. 470 In: SW XI, S. 429. 471 In: BW Andrian, S. 372. 472 In: DBdV, S. 31. 352 2.9.1925 aus Klenau: »Vorläufig leidet sie abgesehen von der Trauer an Schlaflosigkeit, Angstzuständen, Schwäche etc.« Michel an Andrian vom 26.9.1925 aus Wien: »Bei meiner Rückkehr fand ich den seelischen Zustand der Lola wieder verschlechtert, sie hatte schon Anfälle von Selbstmordabsichten etc. Ich erhoffte von der Rückkehr nach Wien eine Besserung, aber hier wurde es noch schlimmer, sodaß ich sie vor zwei Tagen in die psychiatrische Klinik zu Wagner-Jauregg473 schaffen mußte. Die Ärzte erklären den Fall als heilbar, aber es kann lange, auch Monate dauern.«474 Ganz im Gegensatz zur ärztlichen Prognose dürfte sich die Situation dermaßen verschlimmert haben (vgl. Michels Brief an Andrian vom 18.10.1925 aus Wien: »Lolas Zustand hat sich leider noch nicht gebessert«475), dass sich nur mehr eine lange Verweildauer in einer Heilanstalt als Lösung bot. Im Sommer 1926 wurde Eleonora Michel in ein Salzburger Sanatorium gebracht. Jedoch geht aus dem Briefverkehr zwischen Michel und Andrian und aus dem zwischen Andrian und Hofmannsthal hervor, dass Michel nicht im Stande war, für die Gebühr allein aufzukommen und auf die Hilfe von Freunden und Verwandten angewiesen war. Es dürften geholfen haben, abgesehen von Hofmannsthal und Andrian: Eleonoras Stiefmutter476 und der Fabrikant Arnold Schereschewsky, der mit Mimi Schlesinger, Gertys jüngerer Schwester, verheiratet war. Vgl. Andrians Brief an Michel vom 29.4.1926 aus Baden: »So sehr ich Deine Discretion, Deine Freunde nicht mit Deinen persönlichen Angelegenheiten beschweren zu wollen, schätze, so glaube ich, dass gegenwärtig bei Dir alles zurücktreten sollte hinter Deine Pflicht, Deine Frau, in deren Schuld Du in jedem Sinn so tief stehst, aus einer unwürdigen, schmählichen u. peinigenden Lage zu befreien. Du solltest buchstäblich jeden freien Moment benützen, um concreten Möglichkeiten ihrer Unterkunft nachzuspüren u. Dich nicht mit allgemeinen Erwägungen wie etwa über die Unsicherheit bei einer Pflegefamilie begnügen. Wenn Du die acht oder zehn Tage die vor uns liegen dazu benützest, ernstlich eine Lösung zu suchen, u. gleichzeitig durch Hugo eine Anzahl von Leuten, die sich auf eine gewisse Summe für Lolas Unterkunft verpflichten zu gewinnen trachten würdest, kann man, wenn wir uns nach 473 Julius Wagner-Jauregg, Nobelpreisträger für Medizin 1927. In: DLA, NL L. v. Andrian. 475 In: DLA, NL L. v. Andrian. 476 Es handelt sich nicht um die Stiefmutter, von der in Nr. 19 die Rede ist, da sie 1904 starb, vgl. Nr. 38. Eleonaras Vater sei, wie mir von Robert H. Michel mitgeteilt wurde, mehrmals verheiratet gewesen. 474 353 Ablauf dieser Zeit wiedersehen, vielleicht schon an ihre Transferierung gehen.«477 Siehe ebenso Andrians Brief an Michel vom 12.5.1926 aus Baden: »Hugo schreibt mir, dass er bereit wäre 50 Sch. monatlich für Lolas Verpflegskosten beizusteuern, u. wie er glaubt Schereschewsky auch.478 Da ja noch zwei andere Personen da sind, die bereit sind dasselbe zu geben (Lolas Stiefmutter u. auch ich), um die arme Frau dieser Hölle zu entreißen, so obliegt Dir nur die Aufgabe, entweder diese Summe durch andere Beiträge zu completiren, oder eine mögliche Unterkunft für sie um 2 Mill. zu finden. Ich glaube u. hoffe bestimmt, dass es Deiner Energie u. Deinem Pflichtgefühl gelingen wird, aus eigenen Stücken die Aktion wirklich durchzuführen, u. die Hilfsbereitschaft Deiner Freunde zu nützen.«479 Ferner soll Michels Brief an Andrian vom 14.8.1926 aus Wien erwähnt werden: »Vor einer Woche war ich in Salzburg, um die Lola zu sehen und die Verrechnung mit der Direktion in Ordnung zu bringen.«480 Elenora Michel wurde nicht mehr wieder gesund. Ob sie in Salzburg oder andernorts starb bzw. gemordet wurde, muss noch ermittelt werden. 96 10 Das Blatt der M. N. Nachrichten [...] mein Aufsatz über Dich] R. Michel: Ein Besuch bei Hofmannsthal. In: „Münchner Neueste Nachrichten“ Nr. 113, 24.4.1926, S. 3.481 11-12 eine Mission vom Schutzverband Deutscher Schriftsteller an Dich] Worum es sich bei dieser »Mission« handelte, konnte mangels einschlägiger Materialfunde nicht ermittelt werden. Bekannt ist jedoch, dass der 1909 als Berufsorganisation der deutschen Schriftsteller in Berlin gegründete Schutzverband Hofmannsthal bereits seit dem März 1911 zu seinen Reihen zählte. 1920 bildete sich aus der 1917 entstandenen österreichischen Ortsgruppe der „Schutzverband Deutscher Schriftsteller in Österreich“. Seit 1923 war Hofmannsthal dessen Vorsitzender; er blieb im Amt sechs Jahre lang bis zu seinem Tod.482 Dass auch Michel Mitglied war, ist wohl anzunehmen. 477 In: ÖLA, NL R. Michel. Vgl. Hofmannsthals Brief an Andrian vom 8.5.1926 aus Rodaun. In: BW Andrian, S. 373. 479 In: ÖLA, NL R. Michel. 480 In: DLA, NL L. v. Andrian. 481 Der Aufsatz wurde im Laufe der Jahre mehrmals publiziert, vgl. H. Weber: Hugo von Hofmannsthal. Bibliographie des Schrifttums 1892-1963. Berlin: Walter de Gruyter, 1966, S. 56. 482 Vgl. Ernst Fischer: Der »Schutzverband deutscher Schriftsteller« 1909–1933. Frankfurt a. M.: BuchhändlerVereinigung, 1980 (=: Archiv für Geschichte des Buchwesens; 21, Lfg. 1-3), Sp. 127 und vor allem 289-292. 478 354 118. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 8. Mai 1926, Samstag ERLÄUTERUNGEN: 96 17-19 dass ich ... mithelfen will ... nichtverarmten Verwandten] Vgl. Kommentar zu Nr. 116. 22 Ich muss den 19ten abreisen] Nach Weimar zu Kessler, vgl. Abfassungsort der Postkarte an Andrian vom 27.5.1926.483 22 vorher mehrer durch Termine fixierte Dinge schreiben] Vermutlich: H. v. Hofmannsthal: Jubiläumswünsche und Sprüche. In: Festschrift. Zum 50jährigen Jubiläum des Magdeburger Stadttheaters. 1876-1926. Hrsg. v. Magistrat des Stadt Magdeburg. Magdeburg: Mitteldeutsche. Reklame-Gesell., 1926, S. 65-72.484 Und auch: H. v. Hofmannsthal: Humanismus. Worte, gerichtet an den Verein der „Freunde des humanistischen Gymnasiums“ anläßlich der Feier seines zwanzigjährigen Bestandes. In: „Neue Freie Presse“, 4.6.1926.485 119. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Bad Aussee, 28. Oktober 1927, Freitag ERLÄUTERUNGEN: 97 8 morgen … nach Berlin fahren] Wohl ging es um die Vorbereitungen zur Uraufführung der „Ägyptischen Helena“, vgl. Hofmannsthals Brief an Andrian vom 7.11.1927, aus dem auch ersichtlich ist, dass der Aufenthalt länger als 48 Stunden dauerte.486 9 meinen Dank für Dein Buch] Michel vermerkt dazu: „Jesus im Böhmerwald“, vgl. kritischen Apparat zu Nr. 119. Erstdruck: R. Michel: Jesus im Böhmerwald. 1. bis 6. Auflage. Wien: F. G. Speidel’sche Verlagsbuchhandlung, 1927. Der Roman kann einerseits als unmittelbare Reaktion auf den Tod des Sohnes Adalbert betrachtet werden – er ist aber ebenso gut aus dem Bedürfnis 483 Vgl. BW Andrian, S. 377. Vgl. H. Weber: Hugo von Hofmannsthal. Bibliographie, a. a. O., S. 568. 485 Ebd., S. 569. Diese Angabe wurde überprüft und für unkorrekt befunden. Dieselbe Rede ist unter dem Titel „Vermächtnis der Antike“ bekannt, vgl. GW RA III, S. 13-16. 486 Vgl. BW Andrian, S. 398. 484 355 entstanden, sich in möglichst kurzer Zeit durch literarische Produkte aus der großen finanziellen Not zu retten. Die erste Arbeitsphase fällt vermutlich bereits in die Sommerzeit 1925, die Michel in Klenau verbrachte. Dies lässt sich den Anspielungen entnehmen, die in Andrians Brief vom 6.7.1925 aus Wien (adressiert: Schloss Klenau bei Klattau) enthalten sind: »Dass Du in Klenau noch mehr wie in Wien Adis Verlust empfindest, scheint mir nicht unbegreiflich […]. Aber ich glaube, Du wirst mit dem Willen reagiren [sic] können […] indem Du bewusst u. absichtlich künstlerische Werte schaffst, u. neben dieses so traurige Erlebnis stellst. Vielleicht wird Deine Produktion dann schwerer [unleserlich] aber auch werthvoller werden.«487 Bereits im August 1925 erhielt Andrian die ersten vollendeten Kapitel des neuen Romans zu lesen. In seinem Brief vom 24.8.1925 aus Alt Aussee (nach Klenau adressiert) beurteilt er folgendermaßen: »Den ersten Theil Deines Romans 88 Seiten habe ich erhalten u. durchgelesen. Wohin soll ich das M.S. schicken? Über das Buch selbst kann ich nicht viel sagen, weil ich kein rechtes Verhältnis zu Unterhaltungslitteratur habe u. eigentlich nur mit dem Maßstab des Kunstwerks messen kann, was bei einem solchen Product unbillig wäre. Ich glaube aber mit gutem Gewissen sagen zu können, dass es lebhafter, amusanter u. reicher an guten feinen Einzelheiten, die zeigen, dass aus dem Tagesschriftsteller unter günstigeren Umständen wieder ein Dichter werden kann, ist, als der Roman, den ich in Wien zu lesen anfieng.488 Auch Ansätze zur Characterisierung einer Figur, – Rosenauer – findet man. Am fatalsten ist mir der Styl, der so ist, wie ich mir den der Marlitt u. der Kurths-Mahler [sic] die ich nicht kenne, vorstelle, [der] außerdem aber noch an manchen Stellen dunkle Flecken von übermarlittischer Unverständlichkeit hat, u. GrammatikFehler, die ich bei der Marlitt nicht vermuthe. Peinlich kalt, tot und verlegen herausgebracht wirken auch die erotischen Stellen. – Ich finde aber alles das nicht von großer Bedeutung, wenn Du Dir mit derlei Productionen Geld machen kannst. Nicht einmal gegen Deine Begabung als Dichter sprechen sie, denn kein Dichter könnte wohl in so kurzer Zeit so viel produciren. Ich hoffe 487 In: ÖLA, NL R. Michel. Nicht ermittelt. Es könnte sich dabei um den Roman bzw. längere Novelle „Der Schatzgräber“ (in: „Vossischen Zeitung“, Beilage „Unterhaltungsblatt“, vom 10.4.1926 bis zum 16.4.1926). Auch käme der Roman „Ein Kind dreier Väter“ in Betracht, für den Michel am 7.3.1925 einen Vertrag mit dem S. Fischer Verlag abschloss, wobei er dafür einen Vorschuss von M. 3.000,- bekam. Eine Kopie des Vertrags ist im Nachlass des Autor, ÖLA, erhalten geblieben. 488 356 auch auf künstlerische Leistungen von Dir, wenn Du einmal wieder ruhig athmen u. arbeiten kannst.«489 Im September 1925 war der Roman bereits vollendet und der Autor machte sich auf den Weg nach Berlin, um einen Verleger zu finden. S. Fischer nahm zunächst das Werk an, wie aus Michels Brief an Andrian vom 26.9.1925 aus Wien hervorgeht: »In Berlin habe ich im Verlags- und Zeitungsgeschäft die tristesten Verhältnisse getroffen. Kein Mensch kauft jetzt Bücher und die Verleger sind äußerst zurückhaltend und Vorschüsse sind nicht zu haben. Fischer hat zwar den neuen Roman angenommen, wird aber in diesem Jahr weder diesen, noch den früheren bringen.490 Geld wollte er überhaupt keines hergeben und hat sich endlich bereit erklärt, mich drei Monate zu ernähren, wenn ich mich verpflichte bis Jahresschluss wieder einen neuen Roman zu liefern. So bekomme ich jetzt 600 M. monatlich.« Ein Jahr später musste der Roman noch auf seine Veröffentlichung warten, vgl. Michels Brief an Andrian vom 14.8.1926 aus Wien: »Von meinem neuen Buch verlangt Fischer noch eine Umarbeitung […].« Dass es sich dabei um den Böhmerwaldroman handelt, zeigt folgende Stelle aus Michels Brief an Andrian vom 9.11.1926 aus Wien: »wegen der ständigen Umarbeitung des „Jesus im Böhmerwald“«.491 Gegen Ende 1926 dürfte der Verleger den endgültigen Entschluss gefasst haben, den Roman nicht zu veröffentlichen. Daraufhin wandte sich Michel anderen Verlegern zu. Zunächst wurden Verhandlungen mit dem 1848 gegründeten Berliner Ullstein-Verlag durchgeführt, der u. a. seit 1914 Inhaber der altehrwürdigen Berliner „Vossischen Zeitung“ geworden war492. Darüber berichtet Michel ausführlich in seinem Brief an Andrian vom 18.2.1927 aus Berlin: »Ich bekam nach langem Warten Mitte Jänner von Ullstein die telegraphische Nachricht, mein neuer Roman sei für den Vorabdruck in der Vossischen angenommen und ich bekäme in einigen Tagen den Vertrag. Nach einer Woche kam aber statt des Vertrages ein Brief, in dem doch wieder Bedenken wegen des religiösen Sujets vorgebracht wurden, es mache noch Schwierigkeiten etc. Eine weitere Woche später kam wieder ein Brief, in dem alle Einwände genau formuliert waren und der eigentlich einer Ablehnung 489 In: ÖLA, Nachlass R. Michel. Darauf antwortet Michel mit wenigen Worten des Dankes am 27.8.1925 aus Klenau (in: DLA, Nachlass L. v. Andrian). 490 Gemeint ist wohl „Ein Kind dreier Väter“, vgl. Fußnote 486. 491 In: DLA, NL L. v. Andrian. 492 Vgl. R. Würffel: Lexikon deutscher Verlage von A-Z., a. a. O., S. 894. 357 gleichkam. Ich war natürlich verzweifelt, da ich nach dem Telegramm schon das Geld sicher zu haben glaubte und verschiedene Gläubiger schon darauf verwiesen hatte. Ich setzte mich hin und arbeitete das Buch so um, das [sic] alle Einwände hinfällig wurden. Alle Parallelen mit den biblischen Begebenheiten mußten heraus und auch die Namen wurden geändert. Dann setzte ich mich auf und fuhr nach Berlin – ein Verzweiflungsakt. Hier waren die künstlerischen Beurteiler sofort wieder für die Annahme, aber doch zogen sich die Schwierigkeiten wieder 14 Tage lang, bevor es zur Entscheidung kam. Ich war schon ganz zermürbt. Aber jetzt bin ich mit dem Resultat doch recht zufrieden. Für den Vorabdruck in der Vossischen bekam ich 6.000 M. und habe die große Chance, daß der Roman („Ein Kind im Böhmerwald“) schon um die Osterzeit zu erscheinen beginnt. Ullstein hat die Option auf die Buchausgabe und muß sich 4 Wochen nach dem Vorabdruck entscheiden. Greift er zu, so bekomme ich wieder etwa 3.000 M. für die ersten Auflagen vorausgezahlt. Wenn er es nicht nimmt, habe ich schon einen anderen Verlag, der mir auch vorauszahlt.« Diesbezüglich ist auch ein mit 17.2.1927 unterschriebener „Vorabdrucks-Vertrag“ zwischen dem Autor und dem Berliner Ullstein Verlag erhalten.493 „Ein Kind im Böhmerwald“ erschien in siebzehn Folgen in der Beilage „Unterhaltungsblatt“ der „Vossischen Zeitung“ vom 7.4. bis zum 28.4.1927. Zu einer Buchausgabe bei Ullstein kam es nicht. Neben diesen Verhandlungen war Michel auch bemüht, einen Verleger zu finden, der gewillt wäre, den Roman in seiner Originalfassung herauszubringen. Wohl dürfte sich dazu der ehemalige Lektor des RikolaVerlags Felix Speidel bereit erklärt haben, welcher im November 1926 einen eigenen Verlag gegründet hatte.494 Zu den Verhandlungen mit der F. G. Speidel’schen Verlagesbuchhandlung wurde keine Korrespondenz gefunden. Hingegen ist im Nachlass des Autors (ÖLA) der vom 13.5.1927 datierende Vertrag betreffs des Romans „Jesus im Böhmerwald“ überliefert. Hier im dritten Paragraphen werden 50 Auflagen geplant (50.000 Exemplare).495 493 In: ÖLA, NL R. Michel. Zum Speidel-Verlag vgl. M. G. Hall: Österreichische Verlagsgeschichte 1918-1938. 2. Bd., a. a. O., S. 347352. 495 In: ÖLA, NL R. Michel. 494 358 Von diesem Roman ist auch eine englische Übersetzung erschienen: R. Michel: The Christ of the Forest. Translated by Sybil Campbell Lethbridge. London: Methuen & Co., 1930. Vgl. dazu den Brief aus dem Verlag Methuen & Co. Ltd. vom 2.7.1930: »We are very glad to know that you are pleased with our edition of “THE CHRIST IN THE FOREST”. Unfortunately the book has not received any support and the sales have been negligible.«496 Einige Jahre später folgte die tschechische Übersetzung: R. Michel: Ježíš na Šumavě. Z němčiny přeložil J. R. Marek. V Praze: Topičova edice, 1938. Näheres nicht ermittelt. 120. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Bad Aussee, 25. November 1927, Freitag ERLÄUTERUNGEN: 97 17 Deinem Verleger] Es handelt sich um die F. G. Speidel’sche Verlagsbuchhandlung und den Roman „Jesus im Böhmerwald“. 21 so wirf den kleinen Zettel nur ruhig weg] Nicht ermittelt: Auf dem Waschzettel des Romans497 ist ohne Nennung des Autors ein Satz abgedruckt worden, der durchaus von Hofmannsthal stammen könnte: »Nie hat der Dichter aus tieferer Ergriffenheit und Reinheit geschaffen, denn beim Gestalten dieses neuen Werkes, das die erschütternde Geschichte des Knaben im Böhmerwald erzählt und bei aller Alltagsgebundenheit an die Wunder der Seele rührt.« 496 497 In: ÖLA, NL R. Michel. Vorlage: Photokopie. In: ÖLA, NL R. Michel. 359 121. H. v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 10. April 1928, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 98 5 denn bis gegen die Mitte werde ich abwesend sein] Vgl. Hofmannsthals Brief vom 3.5.1928 an J. Redlich aus Rodaun: »Ich fahre jetzt auf kurze 14 Tage mit Gerty und dem vorübergehend hier weilenden Californier Raimund ein bißl nach Oberitalien, Vicenza, Bergamo, vielleicht Duino […].«498 8-20 Ansprache ... unter dem Thema „der Schriftsteller“] Nicht ermittelt.499 12-13 Der Vortrag damals in Warschau] „Österreich im Spiegel seiner Dichtung“, vgl. Kommentar zu Nr. 87 und 94. 14 Der Münchner Vortrag] „Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation“ wurde 10.1.1927 im Auditorium Maximum der Universität München gehalten. Erstdruck in: „Die Neue Rundschau“ 38 (1927) H. 7 S. 11-26.500 19 Deine Freunde] Nicht ermittelt. 21 Stallburggasse 2] Atelier-Wohnung in der Stallburggasse, die Hofmannsthal im Juni 1917 in Miete nahm. Vgl. u. a. Andrians Brief an Michel vom 2.6.1917 aus Wien: »Letzthin hatte ich ein paar recht anregende Stunden mit Hugo, dessen kleine Atelierwohnung in Einrichtung u. durch ihren Blick geradezu entzückend ist«.501 21-22 Ich möchte noch etwas anderes mit Dir besprechen] Nicht ermittelt. 122. R. Michel an H. v. Hofmannsthal Wien, 30. September 1928, Sonntag ABFASSUNGSORT: Noch wohnte Michel in der Baracke im Kaasgraben (Ecke Daringergasse.502 ERLÄUTERUNGEN: 99 4 Infolge günstiger Besetzungsmöglichkeiten] Nicht ermittelt. 498 In: BW Redlich, S. 95. Durchsucht wurden die Spalten „Kleine Chronik“ und „Vorträge und Versammlungen“ in der „Neuen Freien Presse“ von 10.5. bis zum 1.6.1928. 500 Vgl. H. Weber: Hugo von Hofmannsthal. Bibliographie, a. a. O., S 576. 501 In: ÖLA, NL R. Michel. 502 Vgl. dazu die Anschrift auf den Umschlägen der Briefe Andrians an Michel aus den Jahren 1928-29. In: ÖLA, NL R. Michel. 499 360 99 5 Buschbeck] Der Schriftsteller Erhard Buschbeck wurde im September 1918 von Hermann Bahr (noch zur Zeit des Dreierkollegiums) als Dramaturg an das Burgtheater geholt. 5 seinem Chef] Von 1926 bis 1933 war Franz Schneiderhan Generaldirektor der Bundestheater der Kulturfunktionär und Industrieller. Direktor des 503 Burgtheaters war von 1923 bis 1930 Franz Herterich. 7 Deines Briefes über dieses Stück] Nicht überliefert. Vgl. auch Kommentar zu Nr. 116. 10-12 ein gutes Wort für das Stück ... auf der Bühne ein Durchbruch] »Das Lustspiel [„Der weiße und der schwarze Beg“, RC] reichte ich im Burgtheater ein, wo es erst – nach einer energischen Intervention durch Hofmannsthal – im Jahre 1931 zur Aufführung im Akademietheater angenommen wurde.«504 Die Uraufführung fand in Wirklichkeit am 24.5.1930, weitere Wiederholungen am 25.5., 29.5, 31.5 statt.505 16-17 Gegenwärtig beginnt ein neuer Roman in der Wochenschau] Nicht ermittelt.506 17-18 Bei Reclam erscheint in einigen Tagen „Die geliebte Stimme“ als Buch] R. Michel: Die geliebte Stimme. Mit einem Nachwort von Paul Wiegler. Leipzig: Reclam, 1928. Der Roman basiert auf demselben Stoff des Lustspiels „Der weiße und der schwarze Beg“. 18-19 Radiotournee durch Deutschland ... Reise mit Vorlesungen durch Nordböhmen] Vgl. Michels Brief an Andrian vom 11.8.1928 aus Wien: »Vom 4.-20. Okt. dürfte meine Rundfunktournee durch Deutschland dauern. Außerdem soll ich eine Vortragstournee durch die Sudetenländer machen. Da habe ich aber die Termine noch nicht fixiert.« Vgl. auch Michels Brief an Mary Gräfin Dobržensky vom 8.12.1928 aus Wien: »Ich habe Montag in Breslau Rundfunk und in einer Woche in Prag.«507 503 Vgl. „Deutsches Bühnen-Jahrbuch“ 39 (1928), S. 581. In: Ika, S. 1. 505 Vgl. „Deutscher Bühnenspielplan“ 34 (1929/30), S. 190. Vgl. auch F. Delle Cave: Robert Michel. Eine Monographische Studie, a. a. O., S. 154, wo allerdings den 22.5.1930 als Tag der Premiere angegeben wird. 506 Eingesehen wurde die „Neue Illustrierte Wochenschau“ vom 30.9.1928 bis zum 31.12.1928. 507 In: DLA, NL Dobržensky. Vgl. Auch F. Delle Cave: Robert Michel. Eine Monographische Studie, a. a. O., S. 153. 504 361 123. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 22. Januar 1929, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 100 3-4 Dein lieber freundschaftlicher Brief vom 30/XII] Nicht überliefert. 9 Stallburggasse] Vgl. Nr. 121. 9-10 vor meiner Abreise, die nächste Woche erfolgt] Hofmannsthal verbrachte den ganzen Februar und den Anfang des März in C. J. Burckhardts Landsitz auf dem Schönenberg bei Basel. Dort hoffte er, die Bearbeitung des ersten Aktes der „Arabella“ durchzuführen, was ihm jedoch nicht gelang.508 Wie aus Hofmannsthals Brief an Burckhardt vom 20.1.1929 und Burckhardts Antwort vom 24.1.1929 ersichtlich ist, plante Hofmannsthal am Mittwoch, den 30.1. in Basel anzukommen.509 Vgl. auch Burckhardts „Erinnerungen an Hofmannsthal“.510 124. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Wien, 25. Januar 1929, Freitag ERLÄUTERUNGEN: 100 18-19 dem armen so schwer kranken Z.] Nach fünf Monaten qualvollen Leidens an Krebs der Nebenniere starb Paul Zifferer am 14.2.1929.511 125. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Rodaun, 1. Mai 1929, Mittwoch ERLÄUTERUNGEN: 101 3 ich freue mich wirklich riesig, dass das gelungen ist!] Dazu Michels Bericht: »Damals rieten mir Freunde, ich solle das Buch512 dem Komponisten Franz Lehar [sic] als komischen Opernstoff zur Komposition anbieten. Ich unternahm 508 Vgl. SW XXVI, S. 187. Vgl. BW Burckhardt (1956) , S. 300-302. 510 In: Helmut A. Fiechtner (Hrsg.): Hugo von Hofmannsthal. Der Dichter im Spiegel der Freunde. 2., veränderte Aufl. Bern, München: Francke, 1963, S. 127-149, hier 144. 511 Vgl. H. Burger: Einleitung. In: BW Zifferer, S. 5-15 hier, hier S. 14. 512 Gemeint ist „Die geliebte Stimme“, vgl. Kommentar zu Nr. 122. 509 362 diesen Versuch, wurde aber mit folgenden Worten abgewiesen: „Was glauben Sie eigentlich, ich soll mich nach den Riesenerfolgen meiner Operetten in der ganzen Welt jetzt hinsetzen und eine Oper schreiben und damit bei Operndirektoren antichambrieren? Nein, das fällt mir nicht ein.“ | Einige Tage später verbrachte ich wieder einmal einen Nachmittag in Rodaun bei Hofmannsthal und erzählte ihm dabei auch von dieser Ablehnung Lehar’s. | Hofmannsthal lächelte und wurde nachdenklich. Dann sagte er: „Da könnte vielleicht ich mit einem guten Rat dienen.“ Ich horchte begierig auf. Er setzte fort: „Vorige Woche war ich in München bei Clemens Franckenstein, um mit ihm über die künftige Aufführung meiner neuen Oper mit Strauss zu sprechen. Da erzählte er mir auch mit grosser Bewunderung über einen jungen tschechischen Komponisten Jaromir Weinberger, dessen erste Oper unter dem Titel „Schwanda, der Dudelsackpfeifer“ in Prag viel Erfolg gehabt hatte und nun in München die deutsche Uraufführung erleben sollte. Vielleicht könntest Du bei diesem Komponisten anfragen.“ | Ich beschaffte mir die Adresse Weinbergers und sandte ihm „Die geliebte Stimme“. Nach kurzer Frist bat er mich in einem Telegramm um das Recht, diesen Stoff als Oper zu komponieren. Ich antwortete ihm, dass mich sein Wunsch sehr beglücke, ich müsse aber an die endgültige Zusage noch die Bedingung stellen, dass er mit mir vorher mindestens vier Wochen lang durch ganz Bosnien und die Herzegowina umherstreichen müsse. Er erklärte sich mit Freuden einverstanden.«513 Vgl. ebenso Andrians Brief an Michel vom 20.5.1929 aus Altaussee: »Es freut mich sehr, dass Deine Aussichten mit dem Libretto für Weinberger so gut stehen«.514 Zur Aufführung kam es Anfang März 1931 in der Münchner Staatsoper, wo Clemens Franckenstein Generalintendant war. Die Wirkung der Oper „Die geliebte Stimme“, die bei der Premiere einen großen Publikumserfolg geerntet habe, sei – schreibt Michel – über die politische Lage gestolpert: »Aber in München stellten sich alle möglichen schädigenden Tücken ein. Die Opernpremiere musste ins nächste Frühjahr verschoben werden, da im Herbst noch ein Boykott der tschechischen Kunst in Deutschland aufrecht war. Als sie dann im Frühjahr 1931 drankam, war im Zuge der Hitlerbewegung der Antisemitismus in Deutschland schon sehr stark und Jaromir Weinberger als Jude bekannt. Auch seine tschechische Nationalität wirkte sich noch ungünstig 513 In: Ika, S. 1. 363 aus. Der Erfolg der Oper beim Münchner Publikum war zwar geradezu triumphal, die Kritik aber doch von einer Art, das dieses Opernwerk nur noch in Karlsruhe und in Siegen herauskam und dann klanglos verstummte.«515 101 4 Die Mpte.] Nicht ermittelt. 4 mit meinem für Dich bestimmten Brief] Nicht überliefert. 4-5 sind währenddessen direct an Frau Tandler] Cäcilie Tandler (Mädchennahme unbekannt) vermittelte berufsmäßig Feuilletons und kurze Erzählungen an Zeitungsredaktionen im ganzen deutschsprachigen Raum. Unter den Autoren, deren Arbeiten sie zur Veröffentlichung verhalf, sind Mell, Hofmannsthal, Michel und, in den 30er Jahren, Hermann Hesse zu zählen. Der geschäftliche Kontakt mit R. Michel – dessen Beginn mit Sicherheit nicht festzustellen ist – muss im Laufe der 30er und 40er Jahre sehr intensiv gewesen sein. 1933, nach Hitlers Machtübernahme in Deutschland, gründete Michel den Feuilletonvertrieb (RO.MI.), mit dem er formell das Geschäft Cäcilie Tandlers übernahm, welche auf Grund ihrer jüdischen Abstammung mit reichsdeutschen Redaktionen nicht mehr arbeiten konnte. Während des Krieges soll er sie als seine Schwester ausgegeben und ihr Unterschlupf gewährt haben, vgl. u. a. Michels Brief an Andrian vom 11.3.1949 aus Wien: »Aber seit dem leichtfertig eingegangenen Versteckmanöver mit der Cäcilie T. verschütteten die vielen Sorgen mit dieser Affaire und anschließend die Erlebnisse des Krieges und der Nachkriegszeit die einstigen guten Fähigkeiten des Erinnerns.«516 514 In: ÖLA, NL R. Michel. In: MWaD, S. 25. 516 In: DLA, NL L. v. Andrian. 515 364 UNZUREICHEND DATIERT: 126. H. v. Hofmannsthal an R. Michel in Wien Salzburg, 3. September DATIERUNG: Die Karte ist sicher in den späten 20er Jahren entstanden. Da Hofmannsthal jedoch jedes Jahr anlässlich der Festspiele den Anfang September in Salzburg verbrachte, kann das Jahr mit Sicherheit nicht erschlossen werden. ERLÄUTERUNGEN: 101 11 nach Empfang Deines Briefes] Nicht überliefert. 12 an die Buchgemeinschaft] Möglicherweise hegte Michel den Wunsch, seinen Roman „Jesus im Böhmerwald“ auch als Lizenzausgabe auflegen zu lassen. Zu diesem Zweck dürfte er Hofmannsthal darum gebeten haben, ihn bei der Deutschen Buchgemeinschaft vorzustellen. Von diesem Verlag sind in den 20er Jahre viele Veröffentlichungen nachzuweisen. 365 Gertrude von Hofmannsthal, Robert Michel: Briefe 1907-1948 Briefkommentar 366 I. G. von Hofmannsthal an R. Michel in Innsbruck Rodaun, 3. Juni 1907, Montag ERLÄUTERUNGEN: 103 2 Hugo ... mit seinem Vater in Italien] Vgl. Hofmannsthals Brief an Helene von Nostitz vom 20.5.1907: »Ich gehe für den Juni nach Italien (zunächst Umbrien, später Venedig).«1 Anfang Juni war Hofmannsthal mit dem Vater in Perugia und Florenz, vgl. seinen Brief an Robert von Lieben vom 2.6.1907 aus Perugia2, ferner auch den Brief an Schnitzler vom 8.6.1907 aus Florenz3. 3 den Vertrag] Gemeint ist der Vertrag mit dem Fischer-Verlag. Vgl. auch Kommentar zu Nr. 54. 7 das Baby] Gemeint ist Leopold Michel, vgl. Kommentar zu Nr. 44. 8 ein kleines Baby] Gemeint ist Raimund von Hofmannsthal, vgl. Kommentar zu Nr. 49. II. Gertrud von Hofmannsthal an R. Michel in Klenau Rodaun, 3. September 1907, Dienstag 103 15 er eben Mitten in einer grösseren Arbeit ist] Es handelt sich um „Silvia im ‚Stern‘“, so wie die Mitteilung vom 4.9.1907 an Hans Carossa bestätigt: »ich bin aber in einer Arbeit, einer Comödie, so intensiv drin wie möglich, kann nicht Briefe schreiben.«4 Vgl. auch Nr. 57 und Kommentar dazu. 17 das Lesen dieser Arbeit] „Der steinerne Mann“, vgl. Nr. 55 und 56. 18-19 jetzt auf dem Semmering … auf einige Zeit nach Aussee] Der Aufenthalt auf dem Semmering dauerte vom 17.8. bis zum 8.9.1907, wie sich aus einer Tagebucheintragung ergibt: »gehe 17ten auf den Semmering. Nach einigen Tagen der Stockung schreibe 22-29 den 1ten Act der Silvia. lese den ersten Act (grösstenteils) am IX. Felix Holländer vor. Stockung. fahre 8 IX. mit Gerty nach Aussee«.5 In Aussee wohnt er in einem Bauernhaus (dessen Adresse 1 In: BW Nostitz, S. 39. In BW von Lieben, S. 59. 3 Vgl. BW Schnitzler, S. 228 4 In: SW XX, S. 228. 5 Zitiert nach: SWXX, S. 229. 2 367 Puchen 111 ist), das er in einem vom September 1907 datierenden Brief an A. W. Heymel beschreibt.6 III. Gertrud v. Hofmannsthal an R. Michel in Klenau Rodaun, 22. Dezember 1907, Sonntag ERLÄUTERUNGEN: 104 3 mit den Bilderln von Ihrem Buberl] Fotografien nicht ermittelt. Leopold Michel war damals zwei Jahre alt. 4 Inzwischen ist der Hugo angekommen] Laut Tagebucheintragung fuhr Hofmannsthal am 23.11.1907 »der stockenden Arbeit an der Silvia müde«7 nach Dresden zu Helene und Alfred von Nostitz. Dort schreibt am 21.11.1907 an Kessler: »Ich fahre vielleicht von hier nach Berlin um einen Tanz der St. Denis zu sehen – dann vielleicht wieder hierher – jedenfalls suche ich nur die Zeit zu verbringen und bin den 1ten oder 2ten je nachdem du wünschen wirst in Weimar«.8 Am 4.12.1907 war er jedenfalls in Weimar, wie sein Brief an den Insel-Verlag vom selben Datum eben aus Weimar beweist.9 IV. Gertrud von Hofmannsthal an R. Michel in Graz Rodaun, 28. November 1909, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 104 10 Hugo … seit wenigen Tagen zurückgekommen] Seit Mitte Juli war Hofmannsthal fern von Rodaun. Mit der Arbeit am „Rosekavalier“ beschäftigt, hielt er sich zuerst in Aussee auf. Anschließend fuhr er Ende September nach Deutschland. Am 20.9.1909 schreibt er an Richard Strauss aus Aussee: »Wohin ich mich verstecke, weiß ich noch nicht, doch wird mich durch meine Frau jeder Brief Ihrer Schrift sofort erreichen, wenn Sie adressieren: 23.28.IX., München, Hotel Marienbad […]; 29.IX.-12.X. wieder Aussee, 12.-25.X. Schloß Neubeuern am Inn, Oberbayern«.10 11 das hübsche Buch Mostar] Vgl. Kommentar zu Nr. 61. 6 Vgl. BW Heymel, S. 42f. Zitiert nach: SWXX, S. 234. 8 In: BW Kessler, S. 165. 9 Vgl. BW Insel, Sp. 290. 10 In: BW Strauss (1978), S. 83. 7 368 12 Auch auf das andere Buch … freut er sich sehr] Nicht ermittelt. Dabei könnte es sich sowohl um den im Oktober 1909 erschienenen Roman „Der steinerne Mann“ als auch um das im November 1909 erschienene Drama „Mejrima“, vgl. Kommentar zu Nr. 64. 104 14 er hat fleissig an seiner Comödie gearbeitet] Gemeint ist wohl „Florindos Werk“ (späterer Titel: „Cristinas Heimreise“).11 Am 11.10.1909 schreibt Hofmannsthal an seine Frau aus München: »ich habe jahrelang nicht so gute und angenehme Arbeitstage ohne fieberhafte Nervosität und ohne Abstumpfung gehabt wie hier trotz des Wetters«.12 17-18 Jetzt wird man Sie wohl bald einmal sehen, da Sie so nah sind] Vom 1.11.1909 bis zum 30.6.1910 besuchte Michel die Korpsoffiziersschule in Graz.13 V. Gerty v. Hofmannsthal an R. Michel Rodaun, 15. Juni 1925, Montag ERLÄUTERUNGEN: 105 3 dem lieben Kind die letzte Ehre nicht zu erweisen] Vgl. Kommentar zu Nr. 112. 4 kam Hugo von einer langen Reise … abholen] Vgl. ebenso Kommentar zu Nr. 112. VI. R. Michel an G. v. Hofmannsthal 26.1.1935 ERLÄUTERUNGEN: 105 10 York, Horst, Gneisenau und von Boyen] Vgl. Kommentar zu Nr. 79. 10 Horst] Wohl: Scharnhorst, vgl. ebenso Kommentar zu Nr. 79. 11 Vgl. SW XI, S. 425. In: SW XI, S. 781. 13 Vgl. Makularpare. In: ÖStA/KA Qualifikationslisten für Offiziere, Qualifikationsliste Robert Michel (24.2.1876). 12 369 VII. G. v. Hofmannsthal an R. Michel Oxford, 27. Juli 1948, Dienstag ERLÄUTERUNGEN: 105 17-18 die guetige Vermittlung Ihres Schwiegersohnes] Edwin Mosettig (4.6.1904 – Januar 1992). 21-22 Grete Wiesenthal] Grete Wiesenthal war Tänzerin, ebenso wie ihre Schwestern Elsa und Berta, erreichte aber größere Bekanntheit als sie. Hofmannsthal hatte die Schwestern Grete und Elsa am 6.11.1907 im Atelier des Males Rudolf Huber, des Verlobten Elsa Wiesenthals, zum ersten Mal tanzen gesehen. 26 mein Haus in Zell] »Es handelt sich um das von Gerty von Hofmannsthal 1932 angekaufte Schloß Prielau in Maishofen (Pinzgau), aus dem sie 1938 vertrieben wurde.«14 Später gelang es ihr, wieder in den Besitz ihres Anwesens zu kommen, vgl. ihren Brief an Agathe Michel-Mosettig vom 29.3.1957 aus Battersea bei London: »Ich bin jedes Jahr jetzt in Zell/ See Schloss Prielau. Ich hab das Haus nach vielen Kämpfen mit einem Ober-Nazi zurückbekommen.«15 106 4-5 dass der „Turm“ mit grossem Erfolg gespielt wurde] Gemeint ist die Aufführung der ersten Fassung des Trauerspiels „Der Turm“, der so genannten Kinderkönig-Fassung, die am 10.6.1948 unter der Regie von Leopold Lindtberg im Wiener Ronacher Theater uraufgeführt wurde.16 5-6 in Salzburg eine kl Feier … Bueste wieder aufgestellt] Am 8.9.1937 war in der Vorhalle zum Faistauer-Foyer im Kleinen Festspielhaus eine von Viktor Hammer (1882-1968) angefertigte Hofmannsthals-Büste mit der Inschrift »Hugo von Hofmannsthal zum Ruhm und Gedenken XCMXXXVII« enthüllt worden.17 Georg von Franckenstein hielt die Festrede.18 Ob die Feier zur Wiederaufstellung der Büste stattfand, wurde nicht ermittelt.19 14 In: F. Delle Cave (Hrsg.): Correspondenzen. Briefe an Leopold von Andrian 1894 – 1950. Marbach am Necker: Deutsche Schillergesellschaft, 1898 (= Marbacher Schriften), S. 147. 15 Im Privatbesitz der Erben R. Michels. 16 In: SW XVI.2, S. 257. Vgl. auch Günther Erken: Hofmannsthal auf den deutschsprachigen Bühnen seit 1945 (1). In: HB 1 (1968), S. 31-40, hier 38. 17 Vgl. Edda Fuhrich, Gisela Prossnitz: Die Salzburger Festspiele. Ihre Geschichte in Daten, Zeitzeugnissen und Bildern. Bd. 1. 1920-945. Salzburg, Wien: Residenz, 1990, S. 208. 18 Vgl. Sir George Franckenstein: Facts and Features of My Life. Austrian Minister to the Court of St. James. With 28 half-tone illustrations. London, Toronto ect.: Cassel, 1939, S. 318-321. 19 Erfolglos wurden die „Salzburger Nachrichten“ vom 27.7. bis zum 28.8. eingesehen. 370 106 7 Puthon] Heinrich Freiherr von Puthon war von 1926 bis 1938, dann wieder von 1945 bis 1960 Präsident der Salzburger Festspiele.20 8-9 Mit Poldi … wieder den Contact aufgenommen] Vgl. Gertys Brief an L. v. Andrian vom 19.4.1948.21 10-13 Sendung des Buches … gluehende Kaiserin-Anhaengerin.] R. Michel: Die allerhöchste Frau. Wien: Amandus, 1947. 20 Vgl. Walter Herrmann: 75 Jahre Salzburger Festspiele. Bad Aussee: Ausseer Kammerhof Museum, 1995 (= Schriftenreihe des Kammerhofmuseums Bad Aussee; Bd. 16), S. 85. 21 Vgl. F. Delle Cave: Correspondenzen, a. a. O., S. 100f. 371 Gesamtverzeichnis 372 Agramer Landestheater (Zagreb): 259. Akademietheater (Wien): 361. d’Albert, Eugen (10.4.1864, Glasgow – 3.3.1932, Riga): 277. Allgemeiner Deutscher Musikverein: 345. Andrian, Ferdinand von (20.9.1835, Vornbach am Inn – 10.4.1914, Nizza): 258. Andrian, Leopold von (9.5.1875, Berlin – 19.11.1951, Fribourg): 2, 3, 7, 8, 9, 11, 12, 15, 17, 20, 22, 25, 26, 29, 30, 32, 34, 35, 39, 41, 45, 49, 52, 53, 56, 57, 58, 63, 65, 66, 67, 68, 70, 72, 75, 77, 78, 79, 80, 81, 85, 87, 88, 89, 92, 95, 96, 218, 219, 221, 222, 223, 230, 234, 235, 236, 239, 242, 243, 244, 246, 248, 253, 257, 258, 260, 261, 263, 264, 265, 266, 268, 269, 273, 279, 280, 282, 285, 288, 289, 290, 291, 293, 295, 296, 297, 298, 299, 303, 309, 314, 315, 319, 320, 322, 325, 327, 329, 330, 332, 333, 335, 338, 340, 341, 342, 343, 347, 352, 353, 354, 355, 356, 357, 360, 361, 363, 364, 370. Annunzio, Gabriele D’. Siehe: D’Annunzio, Gabriele. Antoine, André (31.1.1858, Limoges – 19.10.1943, Le Pouliguen): 265. Antoinetheater. Siehe: Théâtre Antoine (Paris). Antonin: Pater Antonin. Siehe: Schlesinger, Hans. August II. von Polen, der Starke (12.5.1670, Dresden – 1.2.1733, Warschau): 83, 334. Bahr, Hermann (19.7.1863, Linz – 15.1.1934, München): 20, 30, 35, 41, 50, 52, 220, 223, 233, 244, 247, 255, 260, 261, 265, 280, 283, 284, 285, 286, 287, 288, 289, 298, 300, 301, 342, 361. Dalmatinische Reise: 50, 286, 287. Balzac, Honoré de (20.5.1799, Tours – 18.8.1850, Paris): 77. La Cousine Bette (Kusine Lisbeth): 77. Séraphîta (Seraphita): 77. Barbolani, Josef: 272. 373 Bartsch, Rudolf Hans (11.2.1873, Graz – 7.2. 1952, St. Peter bei Graz): 61, 305. - Zwölf aus der Steiermark: 305. Bebenburg, Edgar Karg von. Siehe: Karg von Bebenburg, Edgar. Bebenburg, Hannibal Karg von. Siehe: Karg von Bebenburg, Hannibal. Benedikt, Moritz (27.5.1849, Kwassitz, Mähren – 18.3.1920, Wien): 56, 59, 293, 300. Beer-Hofmann, Paula (geb. Lissy, gest. 30.10.1939, Zürich): 10, 16, 242. Beer-Hofmann, Richard (11.7.1866, Wien – 26.9.1945, New York): 10, 15, 16, 17, 22, 23, 84, 219, 220, 228, 232, 234, 242, 244, 248, 249. Behn, Fritz (16.6.1878, Klein Grabow, Mecklenburg – 26.1.1970, München): 292. C. Bellmann-Verlag: 47, 279, 280, 289. Berliner Theater: 46, 277, 278. Bernauer, Rudolf (20.1.1880, Wien – 27.11.1953, London): 46, 277. Bethmann Hollweg, Theobald von (29.11.1856, Hohenfinow bei Eberswalde – 2.1.1921, ebd.): 319, 321. Bie, Oskar (9.2.1864, Breslau – 21.4.1938, Berlin): 8, 9, 20, 232, 233, 246, 256, 263. Bierbaum, Otto Julius (26.6.1865, Grünberg, Schlesien – 1.2.1910, Kötzschen-Broda bei Dresden): 6, 8, 220, 225, 227, 231, 232. Lobetanz: 6, 227. Bisier: 69, 70, 71, 72, 85, 320. Blei, Franz (18.1.1971, Wien – 10.7.1942, Westbury, USA): 228, 231, 245, 246, 247, 250, 338. Blei, Sibylla (23.3.1897, Zürich – gest. 1962, Costa da Caparica, Portugal?): 89, 338, 339. 374 Bodenhausen, Dora (geb. Dorothea Gräfin von Degenfeld-Schonburg, 1877-1969): 250, 256. Bodenhausen, Hans Eberhard von (12.6.1868, Wiesbaden – 6.5.1918, Meineweh, Sachsen): 250, 272, 256, 292, 299, 312, 332. Böcklin, Arnold (16.10.1827, Basel – 16.1.1901, Fiesole): 4, 25, 225, 252. Borchardt, Marie Luise (geb. Voigt): 340. Borchardt, Rudolf (9.6.1877, Königsberg – 10.1.1945, Trins bei Steinach): 340. Bosnische Landesregierung: 35, 39, 43, 266, 269, 275. Boyen, Hermann von (23.6.1771, Kreuzburg, Ostpreußen – 15.2.1848, Berlin): 62, 105, 308, 369. Brahm, Otto. Eigentlich: Otto Abrahamsohn (5.2.1856, Hamburg – 28.11.1912, Berlin): 46, 219, 254, 277. Brandes, Georg (4.2.1842, Kopenhagen – 19.2.1927, ebd.): 284. Brann, Paul (5.1.1873, Oels, Schlesien – 2.9?.1955, Oxford): 225. Braun, Felix (4.11.1885, Wien – 29.11.1973, Klosterneuburg): 60,304, 305. Bruckmann, Friedrich (6.4.1814, Deutz – 17.3.1898, Arco am Gardasee) und BruckmannVerlag: 25, 252. Burckhard, Max Eugen (14.7.1854 Kornenburg – 16.3.1912 Wien): 13, 220, 233, 237. Burckhardt, Carl Jakob (10.9.1891, Basel – 3.3.1974, Vinzel, Kt. Waadt): 340, 362. Burgtheater (Wien): 4, 46, 47, 52, 58, 99, 224, 225, 264, 278, 280, 281, 288, 297, 298, 299, 301, 302, 361. Burián von Rajecz, Stefan Graf (16.1.1852, Stampfen bei Pressburg – 20.10.1922, Wien): 38, 39, 268, 269, 319, 321. 375 Buschbeck, Erhard (6.1.1889, Salzburg – 2.9.1960, Wien): 99, 361. Cajus: Pater Cajus: 62, 307, 308. Calderón de la Barca, Pedro (7.1.1600, Madrid – 25.5.1681, ebd.): 232, 234, 237. Carossa, Hans (15.12.1878, Bad Tölz – 15.9.1956, Rittsteig bei Passau) 367. Castiglioni, Camillo (22.10.1879, Triest – 9.12.1957, Rom): 94, 351. Chiavacci, Vinzenz (15.6.1847, Wien – 2.2.1916, ebd.): 233. Cirkus Schumann: 292. Courths-Mahler, Hedwig (geb. Mahler, 18.2.1867, Nebra/Unstrut – 26.11.1950, Tegernsee): 356. „Daheim“: 278. D’Annunzio, Gabriele (12.3.1863, Pescara – 1.3.1938, Gardone Riviera): 221, 222. Degenfeld-Schonburg, Gräfin Ottonie (geb. von Schwartz, 1882-1970): 292, 299, 328, 337, 339, 344. Dennis, Ruth. Siehe: St. Denis, Ruth. Darmstädter Hoftheater: 298, 301. David, Jakob Julius (6.2.1859, Mährisch-Weißkirchen – 20.11.1906, Wien): 233. Deutsches Landestheater (Prag): 47, 50, 280, 285. „Deutsche Rundschau“: 16, 242, 243. Deutsches Theater (Berlin): 43, 219, 224, 236, 262, 274, 277, 284, 326. 376 Dobržensky, Mary Gräfin: 361. Dorotheum: 77, 79, 80, 86, 331. Dostojewskij, Fjodor Michajlowitsch (11.11.1821, Moskau – 9.2.1881, St. Petersburg): 12. - Die Brüder Karamasow: 12. Duse, Eleonora (3.10.1858, Vigevano – 21.4.1924, Pittsburgh): 28, 255. Dymow, Ossip. Eigentlich: Perelman Osip Isidorovich (1878-1959): 46, 277. - Nju: 46, Ebner-Eschenbach, Marie (geb. Gfin. Dubský, 13.9.1930, Zdislawitz bei Kremsier, Mähren – 12.3.1916, Wien): 233. Eger, Paul Felix (23.1.1881, Wien – 9.4.1947, Luzern): 47, 280, 298. Elf Scharfrichter: 245, 246, 247, 250. Erzherzog Heinrich. Siehe: Heinrich Ferdinand Salvator, Erzherzog von Österreich. Erzherzog Josef. Siehe: Josef August, Erzherzog von Österreich. Erzherzog Karl. Siehe: Karl, Erzherzog von Österreich. Eulenberg, Herbert (25.1.1876, Köln-Mülheim – 4.9.1949, Düsseldorf): 31, 262. - Leidenschaft: 31, 262. - Ein halber Held: 31, 262. Faistauer, Anton (14.2.1887, St. Martin – 13.2.1930, Wien): 89, 340. Faistauer-Foyer (Kleines Festspielhaus, Salzburg): 370. Ficker, Ludwig von (13.4.1880, München – 20.3.1967, Innsbruck): 265, 275, 276, 278, 290, 291, 307. Fischer, Gerhart (27.8.1894 – 9.9.1913): 300. 377 Fischer, Samuel (24.12.1859, Liptó Szent Miklós – 15.10.1934, Berlin) und S. FischerVerlag: 5, 7, 17, 20, 21, 33, 34, 35, 36, 38, 39, 40, 43, 46, 48, 49, 50, 52, 56, 57, 63, 226, 228, 230, 233, 236, 240, 248, 255, 257, 258, 263, 264, 265, 266, 267, 268, 270, 271, 272, 274, 276, 277, 278, 279, 280, 281, 284, 285, 286, 287, 289, 294, 295, 296, 298, 300, 302, 304, 306, 308, 310, 311, 316, 323, 328, 330, 337, 350, 356, 357, 368. Flir, Alois Kasimir (7.10.1805, Landeck – 7.3.1859, Rom): 62, 284, 307. Förster, Lilith von (geb. Lang, 22.8.1891, Wien? – 1.9.1952, Wien): 67, 317. Fohleutner, Anna. Siehe: Hofmannsthal, Anna. Franckenstein, Clemens von und zu (14.7.1875, Wiesentheid – 19.8.1942, Pilsensee): 13, 236, 298, 363. Franckenstein, Georg von und zu (18.3.1878, Dresden – 14.10.1953): 53, 224, 236, 290, 343, 346, 370.. Franz I., Kaiser von Österreich (12.2.1768, Florenz – 2.3.1835, Wien): 308. Franz Joseph I., Kaiser von Österreich, König von Ungarn (18.8.1830, Schloss Schönbrunn – 21.11.1916, ebd.): 238, 239, 253, 322. „Freie Bühne für modernes Leben“. Siehe: „Neue Deutsche Rundschau“. „Freie Bühne für den Entwicklungskampf der Zeit“. Siehe: „Neue Deutsche Rundschau“. Frieda: Schwester Frieda: 69, 70, 78, 320, 331. Friedrich III., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (21.9.1415, Innsbruck – 19.8.1493, Linz): 305. Fürstner, Adolf (2.4.1835, Berlin – 6.6.1908, Bad Nauheim) und Fürstner-Verlag: 91, 92, 344, 345. Fulda, Ludwig (15.7.1864, Frankfurt a. M. – 30.3.1939, Berlin): 46. Ganghofer, Ludwig (7.7.1855, Kaufbeuren – 24.7.1920, Tegernsee): 2, 220, 221. 378 Genossenschaft deutscher Tonsetzer: 91, 92, 354. Gerty. Siehe: Hofmannsthal, Gertrude von. Geyer, Emil. Eigentlich: Dr. Emil Goldmann: 326, 352. Ginzkey, Franz Karl (8.9.1871, Pola – 11.4.1963, Wien): 220, 237, 311. - Die Front in Tirol: 311. Gneisenau, August Wilhelm Anton Graf Neidhardt von (27.10.1760, Schildau bei Torgau – 23.8.1831, Posen): 62, 105, 308, 369. Gold, Alfred. Eigentlich Alwin Goldeck (28.6.1874, Wien – 24.10.1958, New York): 45, 223, 237, 244, 276. Goldoni, Carlo (25.2.1707, Venedig – 6.2.1793, Paris): 351. Grazie, Marie Eugenie delle (18.4.1864, Weißkirchen, Banat – 18.2.1931, Wien): 233. Großes Theater. Siehe: Redoutensaal des Großen Theaters (Warschau). Grossmann, Stefan (18.5.1875, Wien – 13.1.1935, ebd.): 74, 297, 319, 326. Gründgens, Gustaf (22.12.1899, Düsseldorf-Oberkassel – 7.10.1963, Manila): 352. Hammer, Viktor (9.12.1882, Wien – 10.7.1968, Lexington, Kentucky): 370. Hansl. Siehe: Karg von Bebenburg, Hannibal. Harmonietheater. Siehe Neue Wiener Bühne. Haspinger, Johann Simon (28.10.1776, St. Martin im Gsieser Tal – 12.1.1858, Salzburg): 62, 307. Hauptmann, Gerhart (15.11.1962, Obersalzbrunn – 6.6.1946, Agnetendorf): 88, 266, 284, 338. - Der Ketzer von Soana: 338. - Die versunkene Glocke: 49, 284. - Florian Geyer: 49, 284. 379 Hearn, Lafcadio (27.6.1850, Lefkas – 26.9.1904, Tokio): 37, 267. Hebra, Wilhelm von (31.10.1885, Wien – 27.10.1944, Münich): 339. Hebbel, Christian Friedrich (18.3.1813, Wesselburen – 13.12.1863, Wien): 36. Hebbeltheater (Berlin): 259. Heimann, Moritz (19.7.1868, Werder bei Rehfeld – 22.9.1925, Berlin): 46, 47, 48, 49, 50, 277, 278, 279, 281, 282, 284, 285, 286, 287. Heine, Albert (16.11.1867, Braunschweig – 13.4.1949, Westerland): 46, 278. Heinrich Ferdinand Salvator, Erzherzog von Österreich (13.2.1878, Salzburg – 21.5.1969, ebd.): 21, 248. Heller, Hugo (8.5.1870, Alba, Ungarn – 29.11.1923, Wien): 305. Herterich, Franz (3.10.1877, München – 28.10.966, Wien): 361. Hesse, Hermann (2.7.1877, Calw – 9.8.1962, Montagola): 274, 276, 364. Heymel, Alfred Walter (6.3.1878, Dresden – 26.11.1914, Berlin): 6, 225, 227, 229, 231, 242, 368. Hirth, Georg (13.7.1841 – 28.3.1916) und G. Hirth-Verlag: 94, 349. Hock, Stefan (9.1.1877, Wien – 19.5.1947, London) 352. Hoen, Maximilian Ritter von (17.2.1867, Fulda – 2.9.1940, Wien): 62, 302, 308, 309, 315. Höfer, Anton (1.1.1871, Bozen – 22.7.1949, Wien) 1: 67, 316. Höhn (Oberst). Siehe: Hoen, Maximilian Ritter von. 1 Vgl. WStLA, Biographische Sammlung, Zettelkatalog. Unsichere Zuerkennung: Es könnte auch ein Fall von Namensgleichheit vorliegen. 380 Hofmannsthal, Anna Hofmann von (geb. Fohleutner): 25, 252. Hofmannsthal, Christiane Hofmann von. Siehe: Zimmer, Christiane. Hofmannsthal, Franz Hofmann von (29.10.1903, Rodaun – 13.7.1929, ebd.): 24, 30, 37, 252, 268. Hofmannsthal, Gertrude Hofmann von (geb. Schlesinger, 16.3.1880, Wien – 9.11.1959, London?): 7, 9, 10, 12, 15, 16, 17, 20, 37, 51, 73, 97, 103-106, 228, 367-371. Hofmannsthal, Hugo Hofmann von (21.12.1841, Wien – 8.12.1915, ebd.): 65,66, 103, 312, 314, 367. Hugo von Hofmannsthals Werke: - AEIOU-Bücher. Siehe: Österreichische Bibliothek. - Der Abenteurer und die Sängerin: 4, 224, 225. - Arabella: 362. - Cristinas Heimreise: 48, 49, 50, 95, 104, 283, 284, 288, 352, 369. - Ein deutscher Homer von heute: 55, 292. - Der Dichter und diese Zeit: 37, 258, 268. - Elektra: 24, 27, 29, 48, 90, 91, 237, 250, 252, 255, 271, 338, 345. - Der Emporkömmling: 321. - Florindos Werk. Siehe: Cristinas Heimreise. - Frau ohne Schatten (Märchen): 88, 328, 337, 338, 346. - Frau ohne Schatten (Oper): 91, 299, 300, 321, 339, 345. - Freiheit und Gesetz: 73, 325. - Fuchs: 4, 224. - Das gerettete Venedig: 20, 21, 26, 29, 248, 249, 254, 257. - Gesellschaft: 222. - Gespräch: 222. - Die Gräfin Pompilia oder das Leben: 8, 9, 10, 232, 233, 234. - Grillparzers politisches Vermächtnis: 65, 312. - Die Hochzeit der Sobeïde: 4, 90, 224. - Humanismus. Siehe: Vermächtnis der Antike. - Die Idee Europa: 73, 325. - Jedermann: 27, 28, 90, 91, 254, 255, 292, 343. - Jubiläumswünsche und Sprüche. Siehe: Vermächtnis der Antike - Der Kaiser von China spricht: 222. - Das kleine Welttheater oder die Glücklichen: 22, 250. - Lafcadio Hearn: 37, 267. - Die Lästigen: 321. - Das Leben ein Traum: 9, 10, 13, 232, 234, 237. - Ödipus und die Sphinx: 30, 32, 33, 48, 257, 258, 262. - Österreichische Bibliothek: 60, 68, 77, 305-312, 318. - Österreich im Spiegel seiner Dichtung: 98, 322, 327, 360. - Die prosaischen Schriften. Gesammelt: 36, 41, 267, 271, 272. - Die Rhetorenschule. Siehe: Timon der Redner. - Der Rosenkavalier: 91, 283, 345. - Das Salzburger Große Welttheater: 93, 346. 381 - Der Schüler: 10, 11, 233, 234. - Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation: 98, 360. - Der Schwierige: 85, 321, 328, 335, 336, 337, 344. - Der Sohn des Kinderkönigs: 321. - Silvia im „Stern“: 41, 44, 103, 273, 275, 367, 368. - Der Thor und der Tod: 46, 220, 277. - Timon der Redner: 321. - Der Tod des Tizian: 4, 225, 250. - Der Turm: 93, 344, 370. - Vermächtnis der Antike: 355. - Verse auf ein kleines Kind: 222. - Victor Hugo: 16, 243. Hofmannsthal, Raimund Hofmann von (26.5.1906, Rodaun – 20.3.1974, London?): 103, 106, 268, 360, 367. Holländer, Felix (1.11.1867, Leoschütz, Schlesien – 29.5.1931, Berlin): 301, 367. Hončíkova, Antonia. Siehe: Snížkova, Antonia. Hoyos, Graf Alexander (13.5.1876, Fiume – 20.10.1937, Schwertberg): 65, 289. Huber, Rudolf: 370. Ibsen, Henrik (20.3.1828, Skien – 23.5.1906, Kristiania): 36, 266. „Die Insel“ und Insel-Verlag 4, 6, 7, 9, 12, 225, 226, 227, 228, 229, 231, 233, 235, 237, 244, 250, 267, 305, 310, 312, 318, 340, 368. Jarno, Josef (24.8.1866, Budapest – 11.1.1932, Wien),: 33, 261, 263, 351. Jodl, Friedrich (23.8.1849, München – 26.1.1914, Wien): 219. Josef August, Erzherzog von Österreich (9.8.1872, Alcsut, Ungarn – 6.7.1962, Rain bei Straubing): 63, 310. Josefstädter Theater. Siehe: Theater in der Josefstadt (Wien). Joseph I., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (26.6.1678, Wien – 17.4.1711, ebd.): 331. Kaemmlein, Marie (gest. 21.1.1924): 71, 322. 382 Kaendler, Johann Joachim (15.6.1706, Fischbach bei Dresden – 18.5.1775, Meißen): 84, 331, 334. Kahn, Otto Heinrich (21.2.1867, Mannheim – 29.3.1934, Cold Spring Harbor, Long Island?): 93, 346. Kainz, Josef Gottfried Ignaz (2.1.1858, Wieselburg – 20.9.1910, Wien): 10, 233, 234. Kahane, Arthur (2.5.1872, Jassy – 7.10.1932, Berlin): 74, 326. Kanner, Heinrich (9.11.1864, Galaţi – 15.2.1930, Wien): 28, 237, 257. Kappus, Franz Xaver (17.5.1883, Temesvar – 9.10.1966, Berlin): 61, 62, 306, 307. Karlweis Carl. Eigentlich Carl Weiß (23.11.1850, Wien – 27.10.1901, Wien): 234. Karg von Bebenburg, Edgar (22.12.1872 – 23.6.1905): 29, 228, 257. Karg von Bebenburg, Hannibal (1874-1940): 7, 228. Karl, Erzherzog von Österreich (5.9.1771, Florenz – 30.4.1847, Wien): 62, 308. Kiki. Siehe: Kaemmlein, Marie. Kessler, Harry Clemens Ulrich Graf (23.5.1868, Paris – 30.11.1937, Lyon): 250, 256, 277, 283, 284, 355, 368. Kleines Theater (Berlin): 252, 278. Kleistpreis: 68, 318, 319. Klopstock, Friedrich Gottlieb (2.7.1724, Quedlinburg – 14.3.1803, Hamburg): 36. Knorr und Hirth Verlag. Siehe: G. Hirth-Verlag. Kurths-Mahler: Siehe Courths-Mahler, Hedwig. Lang, Erwin (22.7.1886, Wien – 10.2.1962, ebd.): 340. 383 Langen, Albert (8.7.1869, Antwerpen – 30.4.1909, München) und Langen-Verlag: 33, 264. Lehár, Franz (30.4.1870, Komorn – 24.10.1948, Bad Ischl): 362. Lessing-Theater (Berlin): 46, 254, 277. Levetzow, Karl Michael von (1871, Dobomlitz, Mähren – 1945, Murnau): 298. Lieben, Robert von (5.9.1878, Wien – 20.2.1913, ebd.): 367. Lindtberg, Leopold. Eigentlich: Lemberger Leopold (1.6.1902, Wien – 18.4.1984, Sils Maria, Kt. Engandin): 370. Lissy, Paula. Siehe: Beer-Hofmann, Paula. Lola. Siehe: Michel, Eleonora. Luzatto, Arthur. Siehe: Söhnstorff, Alfred. Madelung, Aage (1872-1949): 311. - Mein Kriegstagebuch: 311. Magdeburger Stadttheater: 335. Maillol, Aristide (8.12.1861, Banyuls-sur-Mer – 27.9.1944, ebd.): 277. Marcolini, Camillo Graf von (2.4.1739, Fano – 10.7.1814, Prag): 84, 334. Marlitt, Eugenie. Eigentlich Eugenie John (5.12.1825, Arnstadt, Thüringen – 22.6.1887, ebd.): 356. Martin-Harvey, Sir John (22.6.1863, Wivenhoe, Essex – 14.5.1944, East Sheen, Surrey): 90, 343. Marx, Friedrich (22.4.1859, Darmstadt – 17.10.1941, Bonn) 219. Marx, Joseph (11.5.1882, Graz – 3.9.1964, ebd.): 317. 384 „März“: 45, 276. Mautner, Isidor (7.10.1852, Enns – 12.2.1949, London): 94, 351. Mautner, Stephan (12.2.1877, Wien – 1944, ins KZ Auschwitz deportiert): 351. Meinhard, Carl, (1886 – März 1949, Buenos Aires): 46, 277. Mell, Max (10.11.1882, Marburg/Maribor – 12.12.1971, Wien): 83, 325, 334, 335, 364. Mérimée, Prosper (28.9.1803, Paris – 23.9.1870, Cannes): 16, 242. „Der Merker“: 263. Meyer-Lübke, Wilhelm (30.1.1861, Dübendorf – 4.10.1936, Bonn): 218, 219. Michel, Adalbert (gestorben 1890): 235. Michel, Adalbert (17.6.1909, Innsbruck – 11.6.1925, Wien): 51, 105, 288, 326, 346, 347, 355, 369. Michel, Helene: 235. Michel, Eleonora (geb. Snížkova, 29.8.1878, Sadská bei Poděbrad – Juni 1941, Salzburg?): 11, 14, 15, 16, 24, 25, 26, 34, 38, 45, 51, 53, 54, 73, 89, 93, 95, 103, 104, 105, 229, 235, 239, 253, 270, 275, 282, 304, 309, 310, 314, 318, 319, 320, 327, 339, 347, 352, 353, 354. Michel, Leopold (November 1905, Innsbruck – 1997): 30, 34, 45, 103, 104, 261, 327, 367. Michel, Marie: 235. Robert Michels Werke: - Auf der Südostbastion unseres Reiches: 61, 63, 64, 65, 67, 307, 310, 312. - Die allerhöchste Frau: 106, 371. - Die Ameisen: 17, 243, 260, 263, 264. - Angelo. Siehe: Leuchtende Fliegen. - Ein Besuch bei Hofmannsthal: 94, 95, 350, 351. - Ein Brief des Rekruten Mustajbegović: 63, 65, 312. 385 - Briefe eines Hauptmanns an seinen Sohn: 328, 330. - Briefe eines Landsturmleutnants an Frauen: 330. - Der Degradierte: 3, 223. - Der Deserteur: 4, 17, 18, 21, 225, 226, 244, 245, 248. - Dokumente des Krieges: 64, 306, 307, 308, 310, 311, 316. - Die drei Musikanten: 9, 17, 20, 225, 231, 233, 244. - Die geliebte Stimme: 99, 361, 363. - Gott und der Infanterist: 87, 329, 337, - Die Häuser an der Džamija: 56, 57, 59, 292, 293, 294, 295, 299, 300, 317, 318, 319. - Der heilige Candidus: 72, 73, 74, 323, 324, 326. - Der heilige Josaphat. Siehe: Der heilige Candidus. - Herzegowinische Hirten: 4f., 5, 9, 13, 17, 63, 225, 227, 231, 233, 236, 244. - Herzegowinische Novellen. Siehe: Die Verhüllte. (Novellensammlung). - Insekten: 6, 7, 9, 226, 227, 228, 229, 230, 232, 233. - Die Invaliden: 12, 235. - Der Jäger: 26, 29f., 30, 31, 33, 34, 35, 253, 254, 256, 261, 262, 264, 265. - Jesus im Böhmerwald: 97, 355-359, 365. - Jod in der Schlacht: 3, 222. - Ein Kind dreier Väter: 356, 357. - Ein Kind im Böhmerwald: 358. - Leuchtende Fliegen: 9, 10, 11, 233, 234. - Die Libellen. Siehe: Insekten. - Mejrima: 46, 47, 48, 50, 52, 277, 280, 282, 284, 285, 289, 369. - Mostar: 47, 49, 52, 104, 279, 280, 286, 287, 289, 368. - Muharrem der Christ: 67, 317. - Mutter Marie. Siehe: Gott und der Infanterist. - Notizen von der Korpsschulreise, 54, 290, 291. - Oberleutnant Bjässnowaschi: 30, 33, 35, 38, 39, 43, 259, 260, 263, 265, 268, 274. - Oberleutnant Neviny: 26, 27, 28, 30, 33, 36, 253, 254, 255, 256, 263. - Oberst Günzl: 4, 225, 244. - Osmanbegović: 17, 220, 223, 244. - Die Prosaischen Schriften von Hugo von Hofmannsthal: 40, 41, 272. - Der Psychologe in Uniform: 13, 15, 237, 242. - Der steinerne Mann: 36, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 48, 52, 103, 267, 269, 272, 273, 274, 276, 281, 282, 289, 367, 368. - Tagebücher. Siehe: Dokumente des Krieges. - Der Vater im Felde: 15, 17, 18f., 19, 20, 22, 235, 241, 242, 245, 247, 250, 295. - Die Verhüllte. (Erzählung): 22, 23, 24, 33, 249, 250, 251, 263, 264. - Die Verhüllte. (Novellensammlung): 17, 36, 38, 40, 41, 244, 263, 270, 271, 272, 273, 274, 276, 289. - Vom Podvelež: 12, 16, 17, 47, 225, 227, 228, 233, 236, 237, 244. - Der weiße und der schwarze Beg: 58, 59, 63, 99, 296, 300, 310, 352, 361. Michel-Mosettig, Agathe (geb. Michel, 4.4.1912, Wien – Juli 1997, ebd.): 105, 319, 324, 346, 352. 386 Mierka von Morva-Lieszko, Alfred: 64, 310. „Militärische Rundschau“: 306. Moissi, Alexander (2.4.1880, Triest – 22.3.1935, Wien): 262. Molnár, Ferenc (12.1.1878, Budapest – 1.4.1952, New York): 311. - Kriegsfahrten eines Ungarn: 311. „Morgen“: 49, 50, 284. Mosettig, Edwin (4.6.1904 – Januar 1992, Wien): 105, 370. Müller-Hofmann, Wilhelm (5.4.1885, Brünn – 2.1.1948, Wien): 89, 340. Müllner, Laurenz (29.7.148, Groß Grillowitz, Mähren – 28.11.1911, Meran): 219. Die Münchner Kammerspiele: 74, 326. „Münchner Neueste Nachrichten“ 95, 349, 354. Münchner Residenztheater: 298, 301. Mussafia, Adolf (15.2.1835, Split – 7.6.1905, Florenz): 218, 219. Muther, Richard (25.2.1860, Ohrdruf, Thüringen – 28.6.1909, Wölfelsgrund bei Glatz, Schlesien): 284. „Neue Deutsche Rundschau“: 5, 6, 7, 8, 9, 11, 33, 45, 48, 61, 226, 227, 228, 230, 233, 244, 249, 257, 258, 263, 266, 276, 282, 294, 306, 360. „Neue Freie Presse“: 12, 16, 54, 57, 59, 236, 243, 291, 292, 293, 300, 355. „Die neue Rundschau“. Siehe: „Neue Deutsche Rundschau“. 387 Neue Wiener Bühne: 74, 326. „Neue Wiener Tagblatt“: 12, 42, 236, 274, 342. Neumann, Angelo. Eigentlich: Amschel (18.8.1838, Wien – 20.12.1910, Prag): 47, 280. Nostitz-Wallwitz, Alfred von (1870-1953): 275, 296, 368. Nostitz-Wallwitz, Helene von (geb. Beneckendorff und Hindenburg, 18.11.1878, Berlin – 17.7.1944, Bassenheim bei Koblenz): 275, 276, 367, 368. Nowak, Karl Friedrich (1.1.1882, Wien – 17.12.1932, Berlin): 61, 62, 306, 311. - Diagonale Reise: 306. - Hötzendorfs Lager: 311. Lammasch, Heinrich (21.5.1853, Seitenstetten, Niederösterreich – 6.1.1920, Salzburg): 341. Löbl, Emil (5.2.1863, Wien – 26.8.1942, Wien): 342. Löbl von Tauernstorff, Johann Ritter von (1859 – 17.10.1917): 303, 304. Oertel, Johannes (1878-1961): 345. „Österreichische Rundschau“: 33, 49, 50, 54, 243, 263, 302, 306. Pannwitz, Rudolf (27.5.1881, Crossen an der Oder – 23.3.1969, Astano, Tessin): 89, 339, 341. Pascal, Gabriel: 338. Paszkowsky, Wilhelm (1867-1918): 70, 322. Patrick-Campbell, Beatrice Stella (9.2.1865, London – 9.4.1940, Pau, Frankreich): 90, 271, 343. 388 Pernerstorfer, Engelbert (27.4.1850, Wien – 6.1.1918, ebd.): 280. „Pester Lloyd“: 54, 292. Pflaum, Richard (1884 – 14.4.1951) und Richard Pflaum Druckerei und Verlags AG: 94, 349. Pötzl, Eduard (17.3.1851, Wien – 21.8.1914, Mödling): 234. Poldy, Poldi. Siehe: Andrian, Leopold von. Prager Theater. Siehe: Deutsches Landestheater (Prag). Puthon, Heinrich von (1872-1960): 106, 370. Raimund, Ferdinand. Eigentlich Ferdinand Jakob Raimann (1.6.1790, Wien – 30.8.1836, ebd.): 298, 321. Raimundtheater (Wien): 43, 275. Reclam-Verlag: 99, 361. Redlich, Josef (18.6.1869, Göding – 12.11.1936 Wien): 60, 302, 303, 304, 315, 360. Redoutensaal des Großen Theaters (Warschau): 322, 327. Reinecke, Peter (1715-1768): 331. Reinhardt, Max. Eigentlich: Max Goldmann (9.9. 1873, Baden – 31.10.1943, New York): 33, 46, 74, 93, 98, 252, 262, 273, 277, 283, 298, 301, 321, 326, 338, 346, 351, 352. Renard, Jules (22.2.1864, Châlons-du-Maine – 22.5.1910, Paris): 224. Richter, Gustav: 321. Rilke, Rainer Maria (4.12.1875, Prag – 29.12.1926, Val-Mont, Montreux): 306. 389 Rittner, Thaddäus/Tadeusz (31.5.1873, Lemberg – 19.6.1921, Badgastein): 61, 62, 305, 307. Rösch, Friedrich (12.12.1862, Memmingen – 29.10.1925, Berlin): 345. Roller, Alfred (2.10.1864, Brünn – 21.6.1935, Wien): 89, 339. Ronacher Theater (Wien): 370. Rosenbaum, Kory Elisabeth (geb. Korytowski, 1968, Berlin – 1930, Wien): 233. Rosenbaum, Richard (4.11.1867, Žižow – 25.6.1942, KZ Theresienstadt): 299, 301. Sachsen-Weimar-Eisenach, Erbgroßherzogin oder Großherzoginmutter Pauline (25.7.1852 – 17.5.1904): 250. Salten, Felix. Eigentlich: Siegmund Salzmann (6.9.1869 Budapest – 8.10.1945 Zürich): 3, 22, 23, 28, 54, 220, 222, 250, 251, 256, 257, 287, 292. Sauer, August (12.10.1855, Wiener Neustadt – 17.9.1926, Prag): 293. Schamann, Franz (4.9.1876, Brünn – 5.11.1909, Wien): 280. Scharnhorst, Gerhard Johann David von, (12.11.1755, Bordenau – 28.6.1813, Prag): 62, (105), 308, (369). „Die Schaubühne“: 30, 49, 50, 258, 284. Schereschewsky, Arnold (1878-1959): 353, 354. Schiller, Johann Christoph Friedrich von (10.11.1759, Marbach a. N. – 9.5.1805, Weimar): 36. Schlenther, Paul (20.8.1854, Insterburg, Ostpreussen – 30.4.1916, Berlin): 280. Schlesinger, Franziska: 322. Schlesinger, Gertrude. Siehe: Hofmannsthal, Gertrude von. 390 Schlesinger, Hans Bernhard (20.7.1875, Wien – 1932): 21, 248. Schlesinger, Mimi (1886-1970): 353. Schneiderhan, Franz (9.10.1863, Wien – 20.9.1938? Kaprun bei Salzburg): 361. Schnitzler, Arthur (15.5.1862, Wien – 21.12.1931, ebd.): 13, 15, 32, 41, 220, 231, 234, 236, 244, 262, 264, 265, 273, 290, 321, 324, 339, 367. - Lebendige Stunden: 13, 236. - Die Frau mit dem Dolche: 13, 236. - Die letzten Masken: 13, 236. - Literatur: 13, 236. - Liebelei: 34, 264. Schröder, Rudolf Alexander, (26.1.1878, Bremen – 22.8.1962, Bad Wiessee): 6, 7, 51, 225, 227, 229, 231, 288, 292. Der Landbau: 51, 288. Schutzverband Deutscher Schriftsteller: 96, 354. Seipel, Ignaz (19.7.1876, Wien – 2.8.1932, Pernitz): 89, 341, 342. Singer, Isidor (10.9.1859, Weisskirchen – 20.2.1939, New York): 220. Snížek, Anton: 11, 14, 16, 26, 39, 235, 239, Snížkova, Antonia (geb. Hončíkova): 11, 15, 235. Snížkova, Eleonora. Siehe: Michel, Eleonora. Söhnstorff, Alfred. Eigentlich: Luzzatto, Alfred (9.11.1864, Wien – 1912): 61, 62, 306. - Reiterbriefe aus Österreich: 61, 306. - Von der Grenze. Nordöstliches: 306. Sombart, Werner (19.1.1863, Ermsleben am Harz – 18.5.1941, Berlin): 284. 391 Sorma, Agnes. Eigenlich: Agnes Maria Caroline Zaremba (17.5.1865, Breslau – 10.2.1927, Crownsend, Arizona): 262. Speidel, Felix (geb. 2.7.1875, Stuttgart) und F. G. Speidel’sche Verlagsbuchhandlung: 97, 355, 358, 359. St. Denis, Ruth. Eigentlich Ruth Dennis (20.1.1877, Newark, N. J. – 21.7.1968, Los Angeles) 276, 368. Steiner, Herbert (1892-1966): 295. Stiefmutter (Eleonora Snížkovas): 12, 14, 16, 26, 235, 240, 241, (353-354). Strauss, Richard (11.6.1864, München – 8.9.1949, Garmisch-Partenkirchen): 90, 91, 92, 299, 328, 344, 345, 363, 368. Sudermann, Hermann (30.9.1857, Matzicken –21.11.1928, Berlin): 46. Symons, Arthur William (28.2.1865, Milford Haven, Wales – 22.1.1945, Wittersham, Kent): 228, 271. Tandler, Cäcilie: 100, 364. Théâtre Antoine (Paris): 35, 265. Théâtre Les Menus Plaisirs (Paris): 265. Théâtre Libre (Paris): 265. Theater in der Josefstadt (Wien): 47, 94, 259, 261, 263, 281, 351, 352. Thimig-Reinhardt, Helene (geb. Thimig, 5.6.1889, Wien – 7.11. 1974, ebd.): 302, 352. Thimig, Hugo (16.6.1854, Dresden – 24.9.1944, Wien): 58, 59, 60, 298, 299, 301, 302. Thuille, Ludwig (30.11.1861, Bozen – 5.2.1907, München): 227. 392 Thun-Hohenstein, Paul Graf (10.11.1884, Prag – 13.9.1963, Wien): 68, 294. Towska, Kory. Siehe: Rosenbaum, Kory Elisabeth. Trčka, Anton Josef (1893-1940): 347. Ullstein-Verlag: 341, 357, 358. „Velhagen & Klasings Monatshefte“: 278, 279. Verbandes Deutscher Filmautoren: 90, 91, 92, 342, 345. Volkstheater (Wien): 47, 281. „Vossischen Zeitung“: 302, 303, 329, 330, 357, 358. Wagner-Jauregg, Julius (7.3.1857, Wels – 27.9.1940, ebd.): 353. Waldau, Gustav. Eigentlich Rummel, Gustav von (27.2.1871, Piflas – 25.5.1958, München) 352. Wassermann, Jakob (10.1.1873, Fürth – 1.1.1934, Altaussee): 300. Wassermann-Speyer, Julie (5.12.1876, Wien – gest. April 1963 in der Schweiz): 72, 300. Wawra, Alfred (1877-1931): 336. Wawra, Carl Josef (1839-1905): 336. Weinberger, Jaromír (8.1.1896, Prag – 8.9.1967, St. Petersburg, Florida): 363. „Westermanns Monatsheften“: 279. Wiegler, Paul: 319, 361. 393 „Wiener Allgemeine Zeitung“: 222. Wiener, Wilhelm: 279, 280, 286, Wiesenthal Berta: 370. Wiesenthal, Elsa: 370. Wiesenthal, Grethe (9.12.1885, Wien – 22.6.1970, ebd.): 105, 370. Wimmer, Maximilian: 89, 340. Yorck von Wartenburg, Hans David Ludwig Graf (26.9.1759, Potsdam – 4.10.1830, Klein Oels bei Oels): 62, 105, 308, 369. „Die Zeit“ (Wochenschrift): 2, 14, 22, 28, 220, 225, 244, 257. „Die Zeit“ (Tageszeitung): 241, 257. Zifferer, Paul (9.3.1879, Bistritz – 14.2.1919, Wien): 54, 56, 57, 59, 85, 100, 291, 293, 296, 300, 362. Zimmer, Christiane (geb. Hofmann von Hofmannsthal, 4.5.1902, Wien – 5.1.1987, New York): 37, 106, 268. Zimmer, Heinrich: 224. Zobeltitz, Hanns von (9.9.1853, Schloss Spiegelberg, Neumark – 4.4.1918, Bad Oeynhausen): 46, 49, 50, 278, 279, 287. Zweybrück, Franz (9.1.1853, Wien – 13.8.1925, ebd.): 312. - Bismarck und Österreich: 65, 312. 394