Enthüllung einer Gedenkstele für Oberförster Karl Jahn am 24

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Enthüllung einer Gedenkstele für Oberförster Karl Jahn am 24
Enthüllung einer Gedenkstele für Oberförster Karl Jahn am 24. November 2013
Das Foto links zeigt Forstamtsleiter Dr. Markus Biernath (links im Bild) mit Frau Renate Theilen (Tochter von K. Jahn)
und Herrn Eggert, Sächsisches Forstamt Klotzsche nach der Enthüllung der Gedenkstelle am Karl-Jahn-Weg auf dem Dresdner
Heller. Rechts eine Abbildung der Bronzetafel. (2 Fotos vom 24. November 2013, S. Bannack)
Karl Jahn wurde am 23. März 1910 in Buchholz im Westerzgebirge geboren. Er stammte aus einfachsten
Verhältnissen und besuchte zunächst die Volksschule und danach von 1920 - 1929 das Realgymnasium
in Annaberg. Aufgrund guter Leistungen konnte er ein Studium der Forstwissenschaften in München
und Tharandt aufnehmen. 1933 schloss er die Universität als Diplomforstingenieur ab.
Seine Referendarzeit leistete er bis 1937 u.a. in den Staatlichen Forstämtern Dresden, Rautenkranz u.
Bärenfels ab. 1937 heiratete er Käthe Eichler in Bärenfels und hatte später drei Kinder mit ihr.
1937 erhielt er den Dienstgrad Forstassessor und 1940 den eines Forstmeister. Da er wegen mehrerer
schwerer Magenoperationen kriegsuntauglich war, wurde er vom Wehrdienst freigestellt und 1942 zum
Leiter der ehemals preußischen Forstwartschule in Margonin, heute Landkreis Chodiziez (ehem.
Kolberg) in Polen, berufen. 1945 flüchtete er als Leiter eines Flüchtlingstrecks nach Bärenfels in Sachsen,
der Heimat seiner Ehefrau.
Von 1945 im November bis 1948 im August überlebte Karl Jahn die kommunistischen Internierungslager
in Bautzen und Mühlberg.
Danach hatte er in der DDR zunächst Berufsverbot. Erst 1954 wurde er wieder in den Staatlichen Forst
berufen und war über die Stationen Dippoldiswalde, Löbau und Dresden als Oberforstmeister erneut in
seinem geliebten Wald tätig. Im Rahmen einer sogenannten Säuberungsaktion der DDR wurde er zum
Oberförster degradiert. In dieser Funktion arbeitete Karl Jahn von 1958 bis 1975 als Oberförster in seiner
geliebten Dresdner Heide. Hier brachte er seine gesamten langjährigen forstlichen Erfahrungen zum
Wohle und zum Erhalt der Heide ein. Zuletzt wohnte das Ehepaar Jahn in Klotzsche, wo Karl Jahn am
19. Dezember 1996 im Alter von 86 Jahren verstarb. Sein Grab befindet sich auf dem Heimatfriedhof der
Familie in Schellerhau im Osterzgebirge (Angaben nach Informationen von Renate Theilen, Tochter des
Verstorbenen). Der Text auf der Bronzegedenktafel lautet:
„Oberförster KARL JAHN – 1938 – 1945, Forstmeister an der Forstschule Margonin, 1958 – 1975 Oberförster
der Dresdner Heide. Mit Herz und Verstand interessierte er viele Naturbegeisterte für den Wald. Mit der
Schaffung des Landschaftsschutzgebietes erfüllten sich 1968 seine Bestrebungen für den dauerhaften
Erhalt der Dresdner und Jungen Heide. 1970 Verleihung der Goldenen Ehrennadel durch die
Naturschutzverwaltung der DDR. Bis 1996 enge Verbundenheit mit den Förstern und Freunden der Heide.
Forstbezirk Dresden – Wander- und Heimatverein – Klotzsche 2013“
Siegfried Bannack, Dezember 2013 – www.klotzscher-heideblatt.de
Besuchen Sie Klotzsche – den schönen 700jährigen Dresdner Stadtteil am Rande der grünen Dresdner Heide.