Drama um ein Hundeleben
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Drama um ein Hundeleben
B Waiblingen UND UMGEBUNG Nummer 50 – WNNA1 Mittwoch, 2. März 2011 8 TELEFON 0 71 51 / 566 -576 FAX 0 71 51 / 566 -402 Drama um ein Hundeleben Kernen: Die 13-jährige Hündin Kimby steckt im Abwasserrohr fest und wird von der Feuerwehr freigeschaufelt E-MAIL [email protected] ONLINE www.waiblinger-kreiszeitung.de Kompakt 4000 Euro für Diakoniestation Weissach im Tal. Die Aktion Spenden statt Karten hat einen Erlös von 4135 Euro erbracht, berichtet die Backnanger Kreiszeitung. Anteilsmäßig gingen aus Allmersbach 875, aus Auenwald 720 und aus Weissach im Tal 2540 Euro an Spenden ein. Die Bürger der drei Gemeinden waren Ende vergangenen Jahres aufgerufen worden, anstatt Weihnachtskarten zu kaufen, für die Diakoniestation zu spenden. Wacker aus Auenwald als Sachverständiger vereidigt Backnang. Roland Wacker aus Auenwald ist von der IHK Region Stuttgart als Sachverständiger für Instandhaltung und Sanierung von Entwässerungsnetzen öffentlich bestellt und vereidigt worden. Der Diplomingenieur beschäftigt sich seit 1993 intensiv mit der Problematik der Kanalzustandserhaltung und -sanierung und hat durch Mitarbeit und Leitung in Fachgremien Standards mitgestaltet. Endlich wieder vereint: Hündin Kimby im Arm ihres Herrchens. Von unserem Redaktionsmitglied Christian Rottler Kernen. Den Tag von Karl Theodor zu Guttenbergs Rücktritt werden Hündin Kimby und ihr Herrchen so schnell nicht vergessen. Auch hier handelt es sich um einen folgenreichen Fehltritt. Fast drei Stunden steckte die 13-jährige Hündin in einem Abwasserrohr im Kernener Haldenbachtal fest und verursachte so eine schweißtreibende Rettungsaktion der Kernener Feuerwehr. Hektische Betriebsamkeit im Haldenbachtal. Feuerwehrmänner, Polizei, städtische Mitarbeiter und zahlreiche Schaulustige lassen schon von der Ferne vermuten, dass sich ein Drama abspielt. „Der Hund steckt im Abwasserrohr fest, zudem ist der Hund wohl herzkrank“, sagt Peter Schneider, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Kernen. Die 13jährige Hündin Kimby war mit ihrem Fellbacher Herrchen und dessen Partnerin unterhalb von Eichensee spazieren „Der Hund hat bestimmt einen Fuchs oder Dachs gerochen. Das ist der Jagdtrieb“, mutmaßt einer der zahlreichen Schaulustigen während der Rettungsaktion, bei der neun Feuerwehrleute beteiligt sind. Sie wurden um 13.52 Uhr alarmiert und waren um 14 Uhr vor Ort. Kimby ist genau an der Stelle eingeklemmt, bei der sich das Rohr von 300 Millimeter Breite konisch auf 150 Millimeter verengt. „Es sind 10,4 Meter vom Putzschacht aus“, sagt Schneider. Mit Hilfe ei- Tierische Einsätze ᔡ Insgesamt waren drei Fahrzeuge der Feuerwehr mit neun Wehrmännern im Einsatz. Der Kernener Bauhof stellte den Bagger und zwei Mitarbeiter für die Rettungsaktion ab. Bilder: Habermann Winnender Schanzenmodell ausgezeichnet nes Lasers konnte die genaue Distanz ermittelt werden. Der Kernener Bauhofleiter Uwe Heinrich ließ umgehend einen Bagger kommen, der den Asphalt der Straße aufriss. Genau dort fließt das Abwasser der Straße zunächst in das Kunststoffrohr und anschließend in das breitere Betonrohr. Das Kunststoffrohr wird ringsrum mit Steinen, die anschließend betoniert wurden, in der Mitte gehalten. Immer wieder kommt der Bagger zum Einsatz, zwischendurch bearbeiten die Feuerwehrleute mit Spaten, Schaufeln, Stemmeisen, Hämmern und Meißeln den Boden. Es ist Vorsicht geboten, schließlich darf das orangene Kunststoffrohr, das in das Betonrohr mündet, nicht zerstört werden. Winnenden. „Way to Sky“, so heißt das Modell einer Schanze, mit dem die Schüler Lars Knabe und Nils Mursinsky aus der Albertville-Realschule einen achten Platz beim Wettbewerb der Ingenieurkammer Baden-Württemberg erreicht haben. Die zwei Schüler sind auf der Bildungsmesse didacta vor rund 1100 Gästen, darunter auch Kultusministerin Marion Schick, ausgezeichnet worden. Bücherflohmarkt öffnet wieder seine Pforten Winnenden. „Bei den Vibrationen dreht der Hund durch“ Die Hunderetter stoßen bei ihren Grabungen auf Bauabfälle, „tote Rohre“ und metallische Gegenstände. „Mit der Flex können wir hier nicht arbeiten. Bei den Vibrationen dreht der Hund durch“, sagt Feuerwehrmann Bernd Grossmann mit zahlreichen Schweißperlen auf der Stirn. Er ist die treibende Muskelkraft bei der Rettungsaktion. „Man sieht den Hund vom Putzschacht aus sich bewegen und wir hören ihn winseln. Das ist ein gutes Zeichen“, sagt Schneider, der den Stressfaktor durch den verursachten Lärm für die herzkranke Kimby betont. Kurz vor vier Uhr haben die Retter Sichtkontakt. Die Sorgenfalten von Kimbys Herrchen sind nun im einstelligen Bereich. Mit besorgter Miene starrt der muskulöse Mann fassungslos auf die Rohrmündung. Auch seiner Partnerin geht die Rettungsaktion sichtlich an die Nieren. Nervös hält es sie kaum länger als eine Minute auf der gleichen Stelle. Endlich ist der Durchbruch geschafft, doch Kimby ist nicht aus dem Rohr zu locken. „Die hat Angst, die zittert wie Espenlaub“, sagt Feuerwehrmann Florian Michalke, der auf dem Bauch liegt und mit einer Taschenlampe und netten Worten versucht, Kimby aus dem Rohr zu locken. Auch das Herrchen und seine Partnerin rufen vergeblich nach der 13-jährigen Hündin. Der wahrscheinlich größte Bücherflohmarkt in der Region öffnet ab sofort wieder samstags seine Pforten. In der Alten Kelter können Leseratten künftig von 10 bis 18 Uhr stöbern. Das Angebot umfasst neben Langspielplatten auch Bücher, die vor 1950 gedruckt worden sind. So reicht das antiquarische Angebot bis in die frühen 1800er Jahre. Der Erlös soll ein Theater in der Alten Kelter finanzieren. Zur Rettung von Kimby musste der Asphalt mit einem Bagger des Bauhofes aufgerissen werden. Feuerwehrmänner übernahmen behutsam die Feinarbeit. Niemand hat „Leckerlis“ dabei, die Feuerwehrmänner diskutieren, Kimby rauszuspülen. Vor einem Jahr habe diese Möglichkeit bei Füchsen funktioniert. Michalke lässt sich einen Stock geben, um Kimby am Halsband herauszuziehen. Vergeblich, der Stock ist zu dick. Schnell machen sich die Feuerwehrmänner daran, den geeigneten Stock aus dem Gebüsch zu schneiden. „Das ist typische Feuerwehrarbeit: Immer improvisieren“, sagt Schneider. Wersch rechnet mit erheblichen Kosten Ein dünner Metallstab ist zwar stabil und dünn genug, aber gut 30 Zentimeter zu kurz. Mit Panzer-Tape wird kurzerhand ein Stock zur Verlängerung angebracht. Kaum ist die Hilfskonstruktion fertiggestellt, angelt sich Florian Michalke im ersten Versuch das Halsband und zieht Kimby ans Tageslicht. Die Schaulustigen applaudieren und Kimby wird von Herrchen auf Händen zum Auto getragen. Der Tierarzt wartet schon. „Da Tiere als Sache gelten, haftet der Besitzer. Ob das die Hunde-Haftpflicht bezahlt, weiß ich nicht. Die Straße muss neu gemacht werden. Das wird bestimmt so zwischen 10 000 und 15 000 Euro kosten“, sagt der Kernener Kommandant Andreas Wersch, der in seiner Eigenschaft als CDUFraktionsvorsitzender ein Treffen mit Landesvater Stefan Mappus und Landtagspräsident Peter Haug platzen ließ, um der Rettungsaktion beizuwohnen. Am Ortskern sollen Bauplätze entstehen In Winnenden-Höfen ergibt sich ein kleines Baugebiet an der Eckehardtstraße beim Schlössle. Die Stadt bereitet einen Bebauungsplan vor. Dies hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Auf lange Sicht könnte das Gewann Hofäcker bis zum Feldweg hinauf zum Baugebiet mit insgesamt 3,5 Hektar werden. Für den Augenblick aber bereitet Stadtentwickler Daniel Güthler ein kleines Wohngebiet mit knapp 0,8 Hektar ganz dicht am Ortskern, hinter dem Schlössle und dem Kindergarten, vor. Die meisten Grundstücke in diesem Gebiet gehörten einer Frau, die gestorben ist. Die Erben wollen nun die Grundstücke verkaufen, haben aber ein Problem dabei: Es gibt keinen Bebauungsplan. „Wir konnten einige Bauanträge nicht genehmigen, weil es diesen Plan nicht gibt“, erklärte Stadtentwickler Daniel Güthler im Gemeinderat. Die Grundstücke sind im Augenblick so zugeschnitten, dass sie fürs Häuserbauen und eine Zufahrtstraße weniger geeignet wären. Die Stadt möchte deshalb zusammen mit den Eigentümern die Grundstücke neu einteilen. Von Vorteil ist dabei, dass ein Grundstück der Stadt selbst gehört. Unklar ist noch, welche Nachbarn mitmachen würden. „Es laufen noch Gespräche“, sagte Daniel Güthler. Das neue, kleine Wohngebiet würde den Ortsrand von Höfen abrunden und den Ort mit gewünschten neuen Wohnbauflächen versorgen. Das betroffene Gebiet ist im aktuellen Flächennutzungsplan als Bauerwartungsland ausgewiesen und hat die Zweckbestimmung für Wohnflächen. Der südliche Teil dieser Fläche ist seit 1975 als künftiges Wohngebiet in den Flächennutzungsplänen eingetragen, schreibt Stadtentwickler Daniel Güthler in der schriftlichen Vorlage für den Gemeinderat. Der Gemeinderat hat die Aufstellung des Bebauungsplans „Am Schlössle“ und die Anordnung der Baulandumlegung einstimmig beschlossen. Impressum ZVW-Redaktion Waiblinger Kreiszeitung (Remstal-Bote) Albrecht-Villinger-Straße 10, 71328 Waiblingen, Postfach 1813, Telefon 07151/ 566 -0, www.waiblinger-kreiszeitung.de Verlag: Zeitungsverlag GmbH & Co. Waiblingen KG Druck: Im Druckhaus Waiblingen, Albrecht-Villinger Str. 10, 71332 Waiblingen. Zur Herstellung der Waiblinger Kreiszeitung verwenden wir Recycling-Papier. Redaktion allgemeiner Teil: Chefredakteur Wolfgang Molitor (komm.), Stuttgarter Nachrichten, Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart 80 (Möhringen), Telefon 07 11/7 20 50 Leitung: Frank Nipkau (nip), Stellvertreter: Hans Pöschko (hap). Sekretariat/Serviceseite: Elke Neher, Tel. 07151/566-270, Fax -402 Lokalredaktion Waiblingen: Leitung: Jutta Pöschko (jup); Stellvertreter und Blattmacher Andreas Kölbl (kö), Gisela Benkert (gis), Sandra Dambacher (sad), Nadine Hilber (hil), Sigrid Krügel (krü), Hans-Joachim Schechinger (schi). Rems-Murr-Rundschau: Leitung: Martin Winterling (wtg); Blattmacher: Nils Graefe (ngr); Reporter: Dr. Pia Eckstein (pia), Peter Schwarz (pes), Andrea Wüstholz (awus); Rems-Murr-Wirtschaft: Martin Winterling (wtg); Rems-Murr-Kultur: Jörg Nolle (no); Nicht Jugendfrei: Anne-Katrin Schneider (aks) Rems-Murr-Sport: Leitung: Gisbert Niederführ (gni), Mathias Schwardt (sch), Thomas Wagner (twa). Schorndorf. Jetzt ist es amtlich: Oberbürgermeister Matthias Klopfer hat die neugewählten Jugendgemeinderäte verpflichtet – und dafür 20 Hände geschüttelt. Drei Jugendliche kannten die Prozedur schon vom Beginn ihrer ersten Amtszeit vor zwei Jahren. Der Großteil aber ist unerfahren und sehr gespannt auf die neue Aufgabe. Zunächst steht ein Einführungsseminar auf dem Programm. Echte Uraufführung im Plüderhäuser Theaterbrettle Plüderhausen. In diesem Jahr feiert das Plüderhäuser Theaterbrettle seinen 25. Geburtstag. Erster Höhepunkt im Jubiläumsjahr ist am Samstag, 26. März, die Premiere des neuen Bühnenwerks „Dr Hemmel wartet net“. Markus Scheble und Sebastian Kolb von der Feilnbacher Autorenwerkstatt haben die Komödie speziell für die Plüderhäuser geschrieben, und so erleben die Gäste eine echte Uraufführung. Baugebiet für Höfen Winnenden (itz). Jugendgemeinderäte vom OB auf ihr Amt verpflichtet Naturfreundehaus hat eine Zukunft Welzheim. Das Welzheimer Naturfreudehaus auf der Heide hat eine Zukunft. Die gerne genutzte Übernachtungs- und Feiermöglichkeit wird vom Touristenverein Die Naturfreunde betrieben. Im Vorstand des Vereins hat es jetzt einen Generationswechsel gegeben. Willy Waibler hat nach 13 Jahren als Erster Vorsitzender sein Amt zur Verfügung gestellt. Nachfolgerin wurde Dörte Schaal. Bilder: Rainer Bernhardt (verantwortlich), Gabriel Habermann, Smiljka Pavlović, Gaby Schneider, Hardy Zürn. E-Mail-Redaktion Lokalredaktion: [email protected] Rems-Murr-Rundschau: [email protected] Rems-Murr-Kultur: [email protected] Rems-Murr-Wirtschaft: [email protected] Rems-Murr-Sport: [email protected] Rems-Murr-Jugend: [email protected] Bilder: [email protected] Aboservice Telefon 0 71 51/566 -444, Fax 0 71 51/566 -403, E-Mail: [email protected] Vertrieb Anzeigen ZVW Zeitungsvertrieb Rems–Murr GmbH, Albrecht-Villinger-Str. 10, 71332 Waiblingen. Der monatliche Bezugspreis – mit kostenlos erscheinender Beilage rtv – beträgt durch Zusteller 27,20 Euro, durch Postbezug 29,70 Euro, inkl. 7 % Mehrwertsteuer. Das Abonnement schließt „Sonntag aktuell“ ein. Soweit Sonntagszustellung nicht möglich ist, z.B. bei Postbeziehern, wird „Sonntag aktuell“ der Montagausgabe beigelegt. Bei Bezugsunterbrechung wird das Bezugsgeld ab dem 8. Erscheinungstag (Sonntage ausgenommen) erstattet. Abbestellungen müssen bis zum 5. eines Monats schriftlich – zum Monatsende – beim Verlag erfolgen. Bei Nichtbelieferung im Fall höherer Gewalt, bei Störungen des Betriebsfriedens, Arbeitskampf (Streik, Aussperrung) bestehen keine Entschädigungsansprüche gegen den Verlag. Verantwortlich: Michael Feßler. Es gilt die Preisliste Nr. 44 vom 1. 1. 2011. Beilagentexte und PR: Ute Baumann (bm), Hans-Peter Grella (pg), Andreas Krohberger (akr), Dagmar Bode (db). 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