Wir im Finale

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Wir im Finale
Wir im Finale
von Marc Becker
27.01.
Fotografie: Jochen Klenk
Ab
HeidelbergTicket 06221.5820000
www.theaterheidelberg.de
BESETZUNG
Regieassistenz
Ton
Isabell Steidl
Wolfgang Freymüller Leitung
Martin Rohr
Eins Alexander Peutz
Dramaturgieassistenz
Zwei Antonia Mohr
Verena Vollertsen
Drei Ronald Funke
Regiehospitanz
Helli Weiß
Vier Victor Calero
Viola Schütze Leitung
Norma Dubber
Maske
Soufflage
Fünf Joanna Kitzl
Kostümabteilung
Hanno Nehring
Sechs Björn Bonn
Kerstin Geiger Leitung
Anja Dehn Stellvertreterin
Requisite
TECHNIK UND WERKSTÄTTEN
Esther Hilkert Leitung
Christiane Förster
INSZENIERUNGSTEAM
Technische Leitung
Ivica Fulir Techn. Direktor
Raphael A. Weber Techn. Leiter
Malsaal
Regie
Technische Einrichtung
Dekorationswerkstatt
Udo Weber Bühnen-Obermeister
Enrico Knorr Bühnenmeister
Ralf Beisel
Willi Voll
Markus Rothmund
Licht
Schreinerei
Steff Flächsenhaar Leitung
Hartmut Horn Lichtgestaltung
Klaus Volpp Leitung
Dietmar Lechner Vorstand
Marc Becker
Bühne
Klaus Teepe
Kostüme
Schlosserei
Karl-Heinz Weis Vorstand
Frank Bloching
Material für einen patriotischen Fußballabend
von Marc Becker
Dramaturgie
Axel Preuß
Zum Stück
Der Autor und Regisseur Marc Becker bezeichnet seinen Theatertext nicht als
Stück, sondern als „Material für einen patriotischen Fußballabend“. Diese
Bezeichnung ist durchaus richtig, führt aber zugleich in die Irre. Richtig ist,
dass Becker keinen konventionellen Theatertext geschrieben hat. Sein Stück als
„Material“ zu bezeichnen ist darum schlüssig, weil jeder Regisseur für sich entscheiden muss, wie er die Sammlung von Texten gedanklich ordnet und an seine
Schauspieler verteilt. Und auch Patriotismus spielt eine nicht unerhebliche Rolle.
Spätestens seit der Fußballweltmeisterschaft 2006 wissen wir, zu welch patriotischen Ausdrucksformen die
Deutschen befähigt sind. Kaum ein Fahrzeug, dass nicht einen Deutschlandwimpel spazieren fuhr, kaum
ein Fan, der sich nicht schwarz-rot-gold bemalte. Aber geht es hier wirklich nur um Fußball, wenn Millionen von Menschen in einen kollektiven Taumel nationaler Begeisterung verfallen?
An der Oberfläche zeichnet Beckers Stück die Dramaturgie eines Fußballspiels nach. Unterteilt ist es in fünf
Phasen: Vor dem Spiel, erste Halbzeit, Pause, zweite Halbzeit, nach dem Spiel. In den Stimmen verschiedenster Beobachter spiegelt sich der Spielverlauf, den der Theaterbesucher selbst nie direkt zu sehen bekommt. Insofern ist Beckers Stück eine einzige lange „Mauerschau“, ein seit der Antike verwendetes Mittel,
um den Zuschauer an Vorgängen teilhaben zu lassen, die er selber nicht sehen kann. An diesem Punkt
setzt Becker klug auf die Phantasie der Besucher, wissend, dass auf dem Theater nichts so stark ist wie
die Einbildungskraft. Trotzdem vermittelt sich dem Zuschauer die Sogwirkung, die ein massenkulturelles
Phänomen wie Fußball besitzt. Unter der Oberfläche eines netten „Fußballabends“ brodelt das Politische
sinn- und kollektivstiftender Prozesse. Hier findet sich sicher auch einer der Gründe, warum selbst BundeskanzlerInnen heute wichtige Spiele persönlich besuchen müssen.
Autor, Inszenierungsteam & Schauspieler
Marc Becker Regisseur & Autor
Marc Becker, geboren 1969 in Bremen, studierte Theater- und Politikwissenschaft sowie Neuere Deutsche Literatur. 1998 war er Regieassistent, dann freier
Regisseur am Theater Erlangen. Für seine „Macbeth“-Inszenierung am Theater
Erlangen erhielt er den Preis der Bayerischen Theatertage 2004. Als Autor wurde er 2005 mit dem Fußballkrimi „Wir im Finale“ zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen und erhielt den Förderpreis für Kunst und Wissenschaft der
Stadt Nürnberg. Weitere Stücke von ihm sind u. a. „U.S.-Amok“, „My Name is Peggy“, „Margot und Hannelore“,
„Weltuntergänge“ und „Jung und unschuldig“.
Seit 2006 ist er Hausautor und Hausregisseur am Oldenburgischen Staatstheater – die dortige Inszenierung
seines Stückes „Terrorprogramm“ war beim HEIDELBERGER STÜCKEMARKT 07 zu Gast. Als Regisseur arbeitete
Becker außerdem in Tübingen und Groningen. Am Heidelberger Theater waren von ihm bisher „Warten auf
Godot“ (05_06), „Der tollste Tag“ (06_07) sowie „Wir im Finale“ als Freilichtinszenierung (05_06) zu sehen. In
dieser Spielzeit wird er darüber hinaus auf der Städtischen Bühne Becketts „Endspiel“ inszenieren.
„Ist es vielleicht die Liebe zur Freiheit, was immer
das so genau ist, die uns im Inneren zusammenhält.
Der Glaube an Gerechtigkeit und Solidarität. Oder
ist es unsere Kultur. Ist es unsere gemeinsame Geschichte. Sind es Traditionen. Ist es unser Liedgut.
Ist es vielleicht die frische Luft, die
Wurst und das Kraut, um die es uns
eigentlich geht.“
Wir im Finale
Alexander Peutz
1971 in Klagenfurt geboren. Er studierte Sozialpädagogik in Wien und Schauspiel an der Hochschule für Theater in Bern. Anschließend wirkte Alexander Peutz in Peter Steins FAUST-Projekt
mit und arbeitete am Luzerner Theater und am Landestheater Tübingen. Seit der Spielzeit
05_06 ist er in Heidelberg engagiert. Er spielte u. a. Frank’N’Furter in „The Rocky Horror
Show“ und ist in dieser Spielzeit außer in seinem gefeierten Liederabend „Kitsch!!!“ in „Die
Räuber“, „Michael Kohlhaas“ und „Die Mountainbiker“ zu sehen.
Antonia Mohr
1967 in Trier geboren. Sie absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule der Künste in
Berlin und spielte am Theater der Altmark in Stendal, an den Westfälischen Kammerspielen in
Paderborn und am Landestheater Tübingen. Seit der Spielzeit 05_06 ist sie am Heidelberger
Theater, wo sie u. a. als Jokaste in „König Ödipus“, in „Planet Porno 1 & 2“ und „Der Sturm“
zu sehen war. In dieser Spielzeit steht sie u. a. in „Idioten“, „Die Mountainbiker“ und „Tag der
Gnade“ auf der Bühne.
Ronald Funke
Klaus Teepe Bühne
1943 in Bromberg geboren, war er zunächst an den Städtischen Bühnen Freiburg als Assistent der Ausstattungsleitung, ab 1969 als Bühnen- und Kostümbildner tätig. Nach einem
Engagement an den Bühnen der Landeshauptstadt Kiel kehrte er als Ausstattungsleiter
nach Freiburg zurück. 1976 holte ihn Peter Stolzenberg in gleicher Position an das Theater
Bremen und später auch nach Heidelberg, wo er seitdem als Ausstattungsleiter tätig ist.
Neben Bühnenbildern für die Oper, zuletzt für „Die Olympiade“ von Vivaldi für den „Winter
in Schwetzingen“. Diese Spielzeit wird er im Schauspiel auch das Bühnenbild für Marc
Beckers Inszenierung von „Endspiel“ auf der Städtischen Bühne entwerfen.
Frank
rank Bloching Kostüme
Geboren 1969, lebt und arbeitet er seit 1998 in Heidelberg. Zunächst war Frank Bloching
als Kostümassistent und Gewandmeister am Heidelberger Theater tätig und entwarf
eigene Kostümbilder für „Tosca“ und „Eugen Onegin“. Daneben war er bei den Schlossfestspielen Wernigerode, in Annaberg-Buchholz und bei Musikakzente im 21. Jahrhundert als Kostümbildner engagiert. In der Spielzeit 05_06 leitete Frank Bloching die
Kostümabteilung des Heidelberger Theaters. Er entwarf in Heidelberg bereits die Kostümbilder, zuletzt u. a. für „Frau Luna“, „Die Olympiade“, „Amerika“ und „Bunbury – Ernst ist
das Leben“.
Impressum
Herausgeber Theater und Philharmonisches
Orchester der Stadt Heidelberg
zwinger1-Programmheft Nr. 04
Intendant Peter Spuhler
Verwaltungsleiterin Andrea Bopp
Redaktion Axel Preuß & Verena Vollertsen
Gestaltung Danica Schlosser
Herstellung abcdruck GmbH, Heidelberg
Nachweise Die Texte sind Originalbeiträge
der Redaktion.
Premiere *27.1.08
Aufführungsdauer ca. 1 ½ Stunden, eine Pause
Aufführungsrechte Verlag der Autoren,
Frankfurt am Main
Theater und Philharmonisches Orchester
der Stadt Heidelberg 07_08
1954 in Berlin geboren, studierte Funke Schauspiel in Rostock. Engagements hatte er u. a. am
Nationaltheater Mannheim, am Volkstheater Rostock, am Hans-Otto-Theater Potsdam und am
Theater Osnabrück. Seit der Spielzeit 05_06 ist er fest am Heidelberger Theater engagiert, wo er
u. a. in „Der Sturm“, „Die Frau vom Meer“ und „Der tollste Tag“ zu sehen war. In dieser Spielzeit
steht er u. a. in „Die fetten Jahre sind vorbei“ und „Bunbury – Ernst ist das Leben“ auf der Bühne
und wird bald als Hamm in Becketts berühmten „Endspiel“ (Regie Marc Becker) zu sehen sein.
Victor Calero
1966 in Köln geboren, wanderte er für eine Schauspielausbildung in die Sowjetunion aus. Darauf folgte ein Studium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Nach
einem Anfängerengagement am Theater Aachen arbeitet er seit vielen Jahren als freischaffender Schauspieler an namhaften Bühnen wie dem Theater Basel, der Berliner Schaubühne am
Lehniner Platz, dem Schauspielhaus Zürich und dem Staatsschauspiel Dresden. In Heidelberg
ist er auch in „Die Mountainbiker“ zu sehen.
Joanna Kitzl
Geboren 1980, studierte Joanna Kitzl an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
In dieser Zeit hatte sie Gastengagements u. a. am Deutschen Schauspielhaus. 2002 erhielt
sie den Solopreis des Schauspielschultreffens und hatte Festengaments am Landestheater
Tübingen und am Theater am Neumarkt Zürich. Seit der Spielzeit 05_06 ist sie fest engagiert
in Heidelberg und derzeit u. a. in „Bunbury – Ernst ist das Leben“ und „Idioten“ zu sehen.
Björn Bonn
Björn Bonn wurde 1978 geboren und studierte Schauspiel an der Folkwang Hochschule
Essen, Studiengang Schauspiel Bochum. Als Gast war er an den Wuppertaler Bühnen und am
Schauspielhaus Bochum. 2004 folgte ein Festengagement am Landestheater Tübingen. Seit
der Spielzeit 05_06 ist er festes Ensemblemitglied in Heidelberg und in dieser Spielzeit u. a. in
„Idioten“, „Antigone“ und „Bunbury – Ernst ist das Leben“ zu sehen.