Karlovy Vary
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Anstieg der Finanzmittel in der tschechischen Wirtschaft um ein Drittel Außenhandelsbilanz mit Rekordüberschuss Breitgefächertes Angebot an Rechtsdienstleistungen in Tschechien Bezirk Karlovy Vary 03–04 2006 112 Luxuszimmer und 116 Zimmer der First Class Kategorie in einem bezaubernden Hotel in einer der schönsten Stadteile von Karlovy Vary Verpassen Sie nicht das unvergessliche Erlebnis erstklassiger Serviceleistungen! 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Myslíkova 25, 110 00 Praha 1, Tschechische Republik PP Agency Gesellschaft mit zertifiziertem Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 für Herausgebertätigkeit ■ EINLEITUNG Frage des Monats an Milan Urban, Minister für Industrie und Handel ..............4 ■ WIRTSCHAFTSPOLITIK Erfolg oder nur aufgeschobene Krise? Der harte Kampf um die Liberalisierung des Welthandels............................................................5 ■ WIE MAN BEI UNS UNTERNEHMERISCH TÄTIG WIRD Anstieg der Finanzmittel in der tschechischen Wirtschaft um ein Drittel...........7 Das neue Baugesetz – eine Reihe kleinerer Änderungen, aber unveränderte Hauptprinzipien ...............................................................10 ■ UNTERNEHMEN UND UNTERNEHMERTÄTIGKEIT REDAKTIONSKOLLEGIUM: Martin Tlapa (Vorsitzender), Ivan Angelis, Zdena Balcerová, Jiří Eibel, Zbyněk Frolík, Jiří Havlíček, Růžena Hejná, Alžběta Honsová, Josef Jílek, Ivan Jukl, Marie Košťálová, Marie Pavlů, Pavla Podskalská, Josef Postránecký, Libor Rouček, Jiřina Semanová, Jarmila Škvrnová, Ivan Voleš ■ INVESTITIONEN CHEFREDAKTEURIN: Jana Vápeníková ■ REGION REDAKTEURE: Jaroslava Bradová, Naďa Vávrová STÄNDIGE MITARBEITER: Eva Tomášková ÜBERSETZUNG: Annett Harzerová, Angelika Hlavatá, Margarete Maternová, Josef Novák, Ivana Pálková, Ingeborg Šestáková, René Weinhold LEKTOREN: Josef Novák, Ingeborg Šestáková GRAPHISCHE GESTALTUNG: Miloslav Bucvan, Helena Dvořáková REDAKTIONSSCHLUSS: 31. 01. 2006 Außenhandelsbilanz mit Rekordüberschuss ...................................................12 2005 – neuer Rekord in der Anwerbung von Neuinvestitionen .....................14 Kaleidoskop ...................................................................................................34 NUTS III – Bezirk Karlovy Vary.................................................................16 – 31 ■ DIENSTLEISTUNGEN Breitgefächertes Angebot an Rechtsdienstleistungen in Tschechien ...............32 ■ FIRMEN STELLEN SICH VOR HOTEL AMBASSADOR ZLATÁ HUSA spol. s r.o....................................20 – 21 Veletrhy Brno ...................................................................................................35 M. I. P. Group, a.s. .....................................................................................36 DINOCOMMERCE, spol. s r.o., Elektro, výrobní družstvo v Bečově nad Teplou, GRANDHOTEL PUPP K.V., a.s., HEXION SPECIALTY CHEMICAL, a. s., LÉČEBNÉ LÁZNĚ MARIÁNSKÉ LÁZNĚ a.s., MARIENBAD WATERS a.s., PETERKA & PARTNERS v.o.s., Richmond a.s., ROTAS Strojírny spol. s r.o., SOKOLOVSKÉ STROJÍRNY a.s. ADRESSE: Myslíkova 25, 110 00 Praha 1 Tschechische Republik Tel.: +420 221 406 623, +420 221 406 626 Fax: +420 224 934 383 E-Mail: [email protected] www.ppagency.cz www.mpo.cz/eng Auflage: 13.500 gedruckte Exemplare Die gedruckte und verkaufte Auflage überprüft die Auditorfirma HZ Praha, s.r.o., Mitglied von PANNELL KERR FORSTER worldwide. Ein Nachdruck ohne Zustimmung unserer Redaktion ist nicht gestattet. Die Ansichten der Autoren unserer Artikel müssen nicht mit der offiziellen Stellungnahme des Editors übereinstimmen. MK ČR E 6379, ISSN 1211-2216 „Podávání novinových zásilek povoleno: Českou poštou, s. p., odštěpný závod Přeprava, č. j. 3468/95, dne 24. 10. 1995“ Anstieg der Finanzmittel in der tschechischen Wirtschaft um ein Drittel 2005 – neuer Rekord in der Anwerbung von Neuinvestitionen Bezirk Karlovy Vary 3| EINLEITUNG Frage des Monats an Milan Urban, Minister für Industrie und Handel ■ Die Außenhandelsbilanz der Tschechischen Republik schloss 2005 zum ersten Mal seit ihrem Bestehen als selbstständiger Staat mit einem Überschuss. An der Spitze der erfolgreichen Exporteure stehen die Automobilhersteller, also vor allem die, die Investitionsanreize der tschechischen Regierung in Anspruch genommen haben. Wie beurteilen Sie nach acht Jahren, in denen die Firmen vergünstigte Bedingungen zur Errichtung neuer oder zur Modernisierung der vorhandenen Produktionskapazitäten in Anspruch nehmen können, die Effizienz der Investitionsanreize? MEHR UNTER: www.mpo.cz www.czechtrade.cz www.ceb.cz www.egap.cz www.export.cz |4 Die treffendste Antwort auf diese Frage ist die Tatsache, dass gerade die Firmen die Leader im tschechischen Export sind, die Anreize genutzt haben. Die ausländischen Firmen haben dank dieser Fördermaßnahmen nicht nur Know-how und Aufträge für tschechische Zulieferer ins Land gebracht, sondern vor allem ihre Kontakte zu den Auslandsmärkten genutzt, auf die ein großer Teil dieser Produktion geht. Dabei ist die tschechische Volkswirtschaft, die man gut und gern als kleine, aber offene Wirtschaft bezeichnen kann, stark von der Exportleistung abhängig. Fast 250 Firmen (davon 42 tschechische Unternehmen), die in den vergangenen acht Jahren Investitionsanreize in Anspruch genommen haben, tragen ganz erheblich zur BIPSchöpfung bei. Schätzungen zufolge beteiligten sich diese Firmen 2005 mit mehr als 3 Prozent an der Bildung des tschechischen Bruttoinlandsproduktes. Und was die Wertschöpfung in der verarbeitenden Industrie konkret betrifft, kommen wir auf fast 15 Prozent. Die Unternehmen, die von der tschechischen Regierung diese Form der Förderung erfuhren, erreichen eine doppelt so hohe Arbeitsproduktivität als der in Tschechien übliche Durchschnitt. Dazu kommt, dass die großen ausländischen Firmen, die dank dieser Anreize in die Tschechische Republik kamen, an langjährige Kontakte mit tschechischen Zulieferanten anknüpften. Und das ist auch eine höchst wertvolle, nicht zu vernachlässigende Sache. Das Ergebnis der Investitionsanreize lässt sich nicht anders als positiv beurteilen. ■ Was sind eigentlich die Bedingungen für die Gewährung von Investitionsanreizen? Da gibt es eine ganze Reihe, aber ich will mich hier kurz fassen. Es muss sich um eine Investition in der verarbeitenden Industrie handeln. Und zwar entweder um eine der im Gesetz definierten Hightech-Branchen oder um eine andere Branche der Verarbeitungsindustrie, vorausgesetzt, dass mindestens 50 Prozent des Preises einer Fertigungsstraße auf Anschaffungskosten für hoch entwickelte technische Ausrüstungen (Hightech) entfallen. Es muss sich um die Einführung einer neuen Produktion, um die Erweiterung der vorhandenen Produktion oder um ihre Modernisierung handeln. Der Investor muss mindestens 200 Millionen CZK (ca. 6,72 Mio. EUR) investieren, in Regionen mit einer mindestens 25 Prozent über dem Landesdurchschnitt liegenden Arbeitslosenquote wurde dieses Limit auf 150 Millionen CZK (ca. 5,04 Mio. EUR) herabgesetzt. Handelt es sich aber um eine Region, in der die Arbeitslosenquote mindestens 50 Prozent über den Durchschnitt in der Tschechischen Republik liegt, muss die Investition nur mindestens 100 Mio. CZK (ca. 3,36 Mio. EUR) betragen. Dazu kommt, dass die beabsichtigte Produktion alle tschechischen legislativen Forderungen an den Umweltschutz erfüllen muss. Die tschechische Regierung bietet juristischen Personen Einkommensteuerferien für die Dauer von zehn Jahren, die Übertragung von technisch erschlossenen Grundstücken zu vergünstigten Preisen und die Eigentumsübertragung dieser Grundstücke nach Sondergesetz, finanzielle Unterstützung zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bis zu 200 Millionen CZK für das Personal (ca. 6,72 Mio. EUR) sowie die Unterstützung der Umschulung oder Schulung des Personals an. Das hängt jedoch immer von der konkreten Vereinbarung ab. ■ Viele Zuschussmittel gingen vor allem in die Automobilindustrie. Jetzt entschloss sich ein weiterer Automobilkonzern, sein neues Werk in Tschechien zu errichten – die koreanische Firma Hyundai. Fürchten Sie nicht eine zu große Abhängigkeit von einem einzigen Industriezweig? Ja, es ist so, die Exportlokomotive ist ŠkodaAuto in Mladá Boleslav, bei Kolín ist die Produktion bei der Firma TPCA angelaufen und jetzt kommt Hyundai als drittes Automobilwerk. Obwohl die Fahrzeugindustrie einen grundlegenden Einfluss auf die tschechische Wirtschaft hat, macht sie nach wie vor nur 18 % der Gesamtumsätze der Industrie aus. Ich glaube, die Investitionen in den Fahrzeugbau sind effizient. Dazu kommt, dass tschechische Zulieferanten einen großen Anteil an dieser Branche haben. Sie beliefern Automobilwerke in ganz Europa. Aber es gibt noch andere Argumente. Beispielsweise ist es eine Tatsache, dass der Automobilsektor schon lange weltweit zu den stabilsten Industriezweigen gehört. Verglichen beispielsweise mit der elektrotechnischen Industrie unterliegt er minimalen Schwankungen. Und die Kapitalinvestitionen sind so aufwendig, dass es sich immer um eine langlebige Investition handelt. WIRTSCHAFT UND HANDEL IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK Erfolg oder nur aufgeschobene Krise? Der harte Kampf um die Liberalisierung des Welthandels Mitte Dezember 2005 fand in Hongkong die VI. Ministerkonferenz der Mitgliedsländer der Welthandelsorganisation statt. Ursprünglich hatte man erwartet, dass sich die Minister auf die Verabschiedung umfassender Modalitäten (Verhandlungsabläufe) für eine wesentliche Beschleunigung des Abschlusses der Doha-Handelsrunde einigen. Mit näherrückendem Konferenztermin zeigte sich jedoch, dass die Situation dafür bei weitem noch nicht reif ist, da über zahlreiche grundlegende Ansätze zu den Verhandlungsbereichen noch keine Einigung bestand. Unter diesen Umständen drohte das Scheitern der Konferenz, wodurch das Ansehen der Welthandelsorganisation und das Vertrauen in das multilaterale Handelssystem als solches stark gelitten hätten. Daher entschied man sich für weniger ehrgeizige Ziele, um zumindest einen Teilfortschritt zu garantieren. Trotzdem bestand die Hoffnung, dass die Anwesenheit der Handelsminister umfassendere Lösungen ermöglichen würde. Das war aber nicht der Fall. Das drohende Scheitern wurde zwar verhindert und die Minister einigten sich auf den Text einer Deklaration, die die Fortsetzung der Verhandlungen im Sinne von Doha ermöglicht, Fortschritte gab es allerdings nur in einigen Bereichen. Auch die Atmosphäre von Hongkong als Motor des Ostasiengeschäfts und als Land mit äußerst liberaler Handelsauffassung vermochte keine entscheidende Wende herbeizuführen. Außerdem wurde der Entwurf der Deklaration in der zweiten Hälfte der Konferenz derart zum Nachteil der EU-Interessen geändert, dass abzuwägen war, ob diese Version überhaupt verabschiedet werden kann. Erst die vereinten Anstrengungen der Unterhändler der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit Experten aus den Mitgliedstaaten vermochten den Entwurf der Deklaration ganz am Ende der Konferenz zumindest teilweise in eine für Europa akzeptable Form auszubalancieren. ■ GRÖßERER FORTSCHRITT I N D E R L A N D W I R T S C H A F T, KLEINERER IM D I E N S T L E I S T U N G S S E K TO R Erneut ging es vor allem um ein zentrales Element der Verhandlungen - die Agrarreform in der Welthandelsorganisation; diesmal im Teil zum Exportwettbewerb. Im definitiven Text konnte Einigung darüber erzielt werden, dass die WTO-Mitglieder spätestens bis 2013 alle Agrarexportstützungen abbauen. Im Wesentlichen sollen sie bereits bis 2010 verschwunden sein. Entwicklungsländern wird dabei im Rahmen einer Sonderbehandlung die Nutzung dieser Instrumente für weitere 5 Jahre nach Ablauf der genannten Zeiträume ermöglicht. In Genf werden unverzüglich Verhandlungen über die genaue Definition „verdeckter" Formen von Exportsubventionierung folgen. Dazu gehören beispielsweise Exportkredite oder ihre Garantie und Versicherung, die Tätigkeit staatlicher Exportunternehmen und die Verfahrensweise bei der Gewährung von Lebensmittelhilfen. Bei den übrigen Verhandlungsthemen zu Agrarfragen, wie Marktzugang und nationale Förderung, einigte man sich nicht auf die Verabschiedung neuer Verhandlungsmodalitäten. Ein Fortschritt wurde jedoch in jeder Hinsicht für den Baumwollhandel erzielt, der insbesondere für einige der wirtschaftlich am schwächsten entwickelte afrikanische Länder von grundlegender Bedeutung ist. Eine Verbesserung wollten wir im Dienstleistungshandel erreichen, wo in der Anlage zur Deklaration der Minister weitere Ziele, Ansätze und Verhandlungspläne vorgeschlagen wurden. Im Verlaufe der Konferenz zeigte sich jedoch, dass auch der beigefügte Tätigkeitsentwurf für zahlreiche Entwicklungsländer unakzeptabel ist. Erst nach komplizierten Verhandlungen gelang es, die genannte Anlage als Bestandteil der Deklaration – wenn auch als Kompromisslösung – zu retten. Auch diese Version könnte jedoch bei künftigen Verhandlungen die mögliche Durchsetzung europäischer Interessen gewährleisten. ■ E N T TÄ U S C H U N G Ü B E R DIE LIBERALISIERUNG DES AGRARHANDELS Aus Sicht der vorrangigen tschechischen In- teressen bei den Verhandlungen über das Entwicklungsprogramm von Doha waren die Verhandlungen über die Liberalisierung des Handels mit nicht landwirtschaftlichen Erzeugnissen (sog. NAMA) kein voller Erfolg. Auch wenn für die flächendeckende Liberalisierung die Anwendung der sog. Schweizer Formel bestätigt wurde, konnte man sich nicht auf ihre Koeffizienten einigen. Diese Formel ist nicht linear, senkt also höhere Zölle progressiver und gewährleistet auch die Aufhebung sog. Tarifspitzen (deutlich höherer Zolltarife). Um dies zu gewährleisten, müssen jedoch geeignete Koeffizienten gefunden werden. Die Diskussion über die Anzahl dieser Koeffizienten, ihre Höhe und die Anwendung für bestimmte Ländergruppen wird also in Genf fortgesetzt. In die Deklaration wurde auch ein Text über die sog. Sektoreninitiativen eingearbeitet. Diese betrachtet Tschechien im Kontext der Gesamtliberalisierung jedoch nur als ergänzendes Element. Einigen Entwicklungsländern, die sich zweckgerichtet für diese Aufgabe in der NAMA11Gruppe unter der Führung Brasiliens, Indiens und der Südafrikanischen Republik zusammengetan haben, ist es gelungen, auch eine völlig neue Passage über die notwendige Ausbalancierung der hohen Ambitionen für die Liberalisierung des Handels mit landwirtschaftlichen und nicht landwirtschaftlichen Erzeugnissen durchzusetzen. Dabei handelt es sich eigentlich um die erste direkte Erwähnung des Bezugs zwischen beiden Bereichen. Über diese Ausbalancierung wurde bislang nicht detailliert verhandelt, und ihre Anhänger legten auch keine profunde Analyse vor. Erst die weiteren Verhandlungen werden zeigen, wie tief und in welche Richtung der genannte Grundsatz die multilateralen Verhandlungen zu beeinflussen vermag. Klar ist nämlich, dass sich der Schutz des Marktes mit landwirtschaftlichen und nicht landwirtschaftlichen Erzeugnissen historisch völlig unterschiedlich entwickelte und die in beiden Bereichen angewendeten Instrumente auch heute nicht immer ganz vergleichbar sind. Auf Initiative der Europäischen Union konnte eine deutliche Verbesserung des Handels mit Waren der bedürftigsten, am wenigsten entwickelten Staaten durchgesetzt werden. Die Minister verabschiedeten die schrittweise vollständige Öffnung ihrer Märkte für Waren aus diesen Staaten. Alle Industrieländer sowie die über entsprechende Voraussetzungen verfügenden Entwicklungsländer ermöglichen ab 2008 den zoll- und quotenfreien Zugang zu ihren Märkten für die betreffenden Waren. Die Geberländer sind berechtigt, im Umfang von 3 % des Imports sensible Produkte festzulegen, die von diesem Prozess ausgeschlossen sind. Die Verhandlungen über die Vereinfachung und Übersichtlichkeit der Regeln zur Warenherkunft bei solchen Importen bzw. die Ermöglichung re5| WIRTSCHAFTSPOLITIK Pascal Lamy, Generaldirektor der WTO (links) und John Tsang, Sekretär für Handel, Industrie und Technologie der Honkonger Verwaltungsregion (in der Mitte) gionaler Herkunftskumulationen werden fortgeführt. ■ TSCHECHIEN FÜR EINE AUSWEITUNG DES Z U S ÄT Z L I C H E N S C H U T Z E S Bei den übrigen Verhandlungsthemen wurde gegenüber der vorgeschlagenen Deklaration der Minister kein Fortschritt erzielt. Die Tschechische Republik ist insgesamt damit zufrieden, dass die Konsultationen über die Aufnahme von Verhandlungen zur Ausweitung des zusätzlichen Schutzes geographischer Herkunftsbezeichnungen für neue Produkte fortgesetzt werden sollen. Die tschechische Seite ist an einem solchen Schutz für Bier interessiert. In einigen weiteren Bereichen würden wir einen größeren Fortschritt begrüßen, so bei Handel und Umwelt, Vereinfachung des Handels und multilateralen Regeln. Mit den vereinbarten Formulierungen ist dieser Fortschritt jedoch in naher Zukunft denkbar. Wie angedeutet, kam man bei der Lösung von Sachfragen nur begrenzt voran. Das war für die Minister jedoch kein Hindernis, in ihrer Deklaration eine Reihe von Aufgaben und vor allem von Terminen für die anschließenden Verhandlungen in Genf festzulegen. Vor allem der |6 Zeitrahmen zur Einigung auf Modalitäten für den Agrarbereich und für NAMA, d.h. Ende April 2006, ist äußerst knapp. Ein ähnlich kurzer Zeitraum ist auch für die Verhandlungen zur Dienstleistungsproblematik vorgesehen. Bei den übrigen Verhandlungsthemen (insbesondere Handelsregeln und Vereinfachungen oder Handel und Umwelt) hat es hingegen den Anschein, dass keine Zeitvorgaben in diesem Sinne gemacht wurden. Entscheidender Termin für einen Fortschritt ist dabei Juli dieses Jahres, wenn der Generalrat ausgehend von den Ergebnissen für das erste Halbjahr die Schlussfolgerungen für die weitere Vorgehensweise verabschieden wird. ■ WEITERE V E R H A N D L U N G S P R I O R I TÄT E N DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK Die Tschechische Republik wird sich auch weiterhin aktiv an den koordinierenden Vorbereitungsverhandlungen der Europäischen Union im Einklang mit ihrem liberalen Ansatz zur weiteren Lockerung des Welthandels beteiligen. Als Binnenstaat mit unbedeutender Rohstoffbasis ist Tschechien abhängig von Verarbeitungsprozessen und damit auch von der Marktöffnung für Partner sowie der Schaffung weiterer Exportmöglichkeiten. Priorität bleibt die Liberalisierung des Handels mit nicht landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Dienstleistungen, die Erweiterung des zusätzlichen Schutzes von geographischen Herkunftsbezeichnungen, aber auch einige Bereiche multilateraler Regeln des Handels sowie die Problematik Handel und Umwelt. Entscheidend wird dabei die Balance des Gesamtresultats im Hinblick auf die reale Öffnung von Märkten der Partner sowie die Schaffung neuer Exportchancen für die tschechische Wirtschaft sein. Es ist damit zu rechnen, dass die Verhandlungen in Genf in den bevorstehenden Monaten sehr kompliziert und hart im Ansatz der Partner werden. Auch wenn die multilateralen Verhandlungen einen ausgeprägten entwicklungsfördernden Charakter haben, müssen die Ergebnisse allen beteiligten Partnern nützen, nicht nur den Entwicklungsländern und den wirtschaftlich schwächsten Ländern. František Peer Referat Multilaterale Handelspolitik und gemeinsame EU-Handelspolitik Ministerium für Industrie und Handel (E-Mail: [email protected]) WIRTSCHAFT UND HANDEL IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK Anstieg der Finanzmittel in der tschechischen Wirtschaft um ein Drittel In den Jahren der Gründung der selbstständigen Tschechischen Republik (1993) und dem Wandel von der Plan- zur Marktwirtschaft litten die tschechischen Firmen unter Mangel an Eigenkapital. In ihren Bilanzen dominierte deshalb natürlich Fremdkapital in Form von Bankkrediten. Diese Situation hat sich jedoch verändert. In den letzten sieben Jahren hat sich der Firmensektor in der Tschechischen Republik deutlich erholt und der Umfang der den Unternehmen zur Verfügung stehenden Mittel stieg fast um ein Drittel. 2004 disponierten die Firmen über Gesamtmittel (Gesamtpassiva) von fast 7 Billionen CZK (ca. 233 Mrd. EUR), davon entfielen mehr als 40 % auf Eigenkapital. Die Analyse der Jahre 1997-2004 zeigt auch, dass sich im genannten Zeitraum dieser Anteil nicht mehr wesentlich veränderte. Was jedoch eine große Veränderung erfuhr, war die enorm wachsende Kapitalausstattung einheimischer Firmen. Trotzdem sind jedoch der massive Kapitalübergang auf das unter ausländischer Kontrolle stehende Firmensegment und die damit verbundenen Folgen ihrer Verwendung der bedeutendste Strukturwandel, der in der tschechischen Wirtschaft eingetreten ist. Der Unternehmenssektor in der tschechischen Wirtschaft, d. h. alle juristischen und natürlichen Personen, die der Pflicht zur doppelten Buchführung unterliegen (ohne Banken), wies Ende 2004 Bilanzmittel von 6 748,4 Mrd. CZK (ca. 212 Mrd. EUR) und 2 800 Mrd. CZK (ca. 88 Mrd. EUR) Eigenmittel aus. Dabei hatten noch 1997 die Mittel der einheimischen Firmen einen Anteil von fast 70 % an den Mitteln des Unternehmenssektors insgesamt. Das Gewicht dieses Segments in der tschechischen Wirtschaft war also nicht mehr dominierend, aber immer noch stark. Sieben Jahre später betrug ihr Anteil nur noch 51,5 %. Der Umfang des Eigenkapitals im gesamten Segment der einheimischen Firmen schwächte im Zeitraum 1997-2004 mäßiger als ihre Gesamtmittel ab; das ist ein Positivum und zeugt von der wachsenden Kapitalausstattung dieser Firmen. Dieser Umstand ist Bestandteil eines weiteren bedeutenden Strukturwandels. Außer der Verschiebung der Mittel zum unter ausländischer Kontrolle stehenden Firmensegment verstärkte sich die Ausstattung mit Eigenkapital in der gesamten Wirtschaft, vor allem bei den einheimischen Firmen. Wesentlich ging auch der Umfang der in Anspruch genommenen Bankkredite zurück. Das gilt sowohl für die absoluten Zahlen als auch für ihren Anteil an den Fremdmitteln in den Firmenbilanzen bzw. am dem Unternehmenssektor zur Verfügung stehenden Gesamtmitteln. ■ DOMINANZ DER VERARBEITENDEN INDUSTRIE Die verarbeitende Industrie hat in der Wirtschaft der Tschechischen Republik, gemessen an der Gesamtsumme der Eigenund Fremdmittel (1 901 Mrd. CZK 2004, d. h. ca. 59,6 Mrd. EUR) nach wie vor das größte Gewicht. Genau so ist es auch im Segment der einheimischen Firmen in der verarbeitenden Industrie. Hier kam es jedoch zu einer starken Reduzierung der Mittel – einerseits durch den Übergang der Unternehmen in den Besitz ausländischer Gesellschaften, andererseits durch Betriebsstilllegungen und den effizienteren Einsatz ausländischer Finanzmittel. In der Unternehmenssphäre aller institutionellen Sektoren (statistisch handelt es sich gemäß der Kategorisierung des nationalen Kontensystems um „öffentliche Unternehmen", „private nationale Unternehmen ohne Auslandskapital" und „Privatunternehmen unter ausländischer Kontrolle") befanden sich 1997 in der verarbeitenden Industrie Gesamtmittel von 1 478,3 Mrd. CZK (ca. 46,3 Mrd. EUR). Davon entfielen auf das Eigenkapital der Firmen 536,3 Mrd. CZK (ca. 16,8 Mrd. EUR) und auf das Grund- bzw. Stammkapital 537,4 Mrd. CZK (ca. 16,8 Mrd. EUR). Die Tatsache, dass das Firmengrundkapital sogar den Umfang des Eigenkapitals überstieg, zeugt davon, dass die Unternehmen in der verarbeitenden Industrie 1997 nicht gewinnbringend arbeiteten. Trotz des Anstiegs der Mittel um fast eine halbe Milliarde CZK innerhalb von sieben Jahren kam es hinsichtlich der Mittel nicht zur Verstärkung des Gewichts der verarbeitenden Industrie gegenüber den übrigen Wirtschaftszweigen – es blieb fast gleich: Beteiligten sich nämlich 1997 die Gesamtmittel der Unternehmen in der verarbeitenden Industrie an den Mitteln des gesamten Unternehmenssektors mit 28,4 %, waren es 2004 lediglich 28,2 %. Ihr Eigenkapital überstieg 2004 857 Mrd. CZK (26,9 Mrd. EUR) und war im Vergleich zu 1997 1,6-mal höher. Die Gesamtmittel in der verarbeitenden Industrie stiegen dabei nur um das 1,3fache. Die verarbeitende Industrie verbesserte also ihre Kapitalausstattung, ihr Abstand zu den übrigen Wirtschaftszweigen vertiefte sich nicht mehr. ■ …ABER ANDERSWO WACHSEN DIE MITTEL SCHNELLER Die höchste Dynamik verzeichnete in der Zunahme der Gesamtmittel der Bereich Immobilien und Vermietung, Computertechnik, Forschung und Entwicklung sowie sonstige unternehmerische Tätigkeiten (Tätigkeiten gemäß NACE-Klassifikation). Seine Mittel erreichten 2004 eine Höhe von 1 404 Mrd. CZK (44 Mrd. EUR) und lagen damit um 81 % über dem Stand von 1997. Die einheimischen Firmen verfügten in diesem Zweig über Mittel in Höhe von 613 Mrd. CZK (19,2 EUR). Unter der NACE-Kategorie „Tätigkeiten im Bereich Immobilien und Vermietung; unternehmerische Tätigkeit" verbirgt sich eine reiche Vielfalt an Aktivitäten, bei denen nach der Höhe der Mittel der Immobilienbereich dominiert. Die hier tätigen Firmen verfügten 2004 über Bilanzmittel in Höhe von 885,9 Mrd. CZK (ca. 27,8 Mrd. EUR), dabei betrug das Eigenkapital 314,6 Mrd. CZK (9,9 Mrd. EUR). Der Anstieg gegenüber 1997 war hier wirklich enorm, vor allem jedoch bei den Gesamtmitteln, die in dieser kurzen Zeit auf das 2,3-fache gestiegen waren. Das war die größte Zunahme im Vergleich zu den übrigen Zweigen der tschechischen Wirtschaft (gemäß der NACE-Klassifikation). Auch das Eigenkapital erhöhte sich im Gegensatz zu anderen Zweigen erheblich (1,4-mal). Aber verglichen mit der schon genannten Dyna7| W I E M A N B E I U N S U N T E R N E H M E R I S C H TÄT I G W I R D Der Stellenwert der Verarbeitungsindustrie in der tschechischen Wirtschaft, gemessen am Gesamtumfang der Eigen- und Fremdmittel (1 901 Mrd. CZK in 2004, etwa 59,6 Mrd. EUR), ist ständig der höchste mik der Gesamtmittel der Immobilienfirmen handelt es sich um ein wesentlich geringeres Wachstum. Das Ergebnis ist der Rückgang der Kapitalausstattung. Die Entwicklung der Mittel im Bereich Computertechnik zeugt von einer schnellen Besetzung von Positionen durch unter ausländischer Kontrolle stehende Firmen, deren Wachstum wesentlich schneller war (+460 %) als der Gesamtumfang für diese „neue Wirtschaft" (+230 %). Insgesamt ist hier jedoch die Ausstattung mit Mitteln (50,8 Mrd. CZK 2004 - ca. 1,59 Mrd. EUR) und Eigenkapital (17,8 Mrd. CZK - ca. 0,56 Mrd. EUR) wesentlich geringer als auf den Gebieten Immobilien oder sonstige unternehmerische Tätigkeiten, die nach NACE auch zu diesem Zweig gehören. Die Verschiebung der Gesamtmittel (auf 430 Mrd. CZK 2004 – ca. 13,5 Mrd. EUR) und des Eigenkapitals (auf 267 Mrd. CZK – ca. 8,4 Mrd.. EUR) in der „sonstigen unternehmerischen Tätigkeit" weist offensichtlich auf die großen Veränderungen, die vor allem im Segment der kleinen und mittelständischen Firmen eingetreten sind. schen Republik nur wenig entwickelt ist. Der recht geringe Umfang der Mittel dieses Fachbereichs von 6,739 Mrd. CZK (ca. 0,211 Mrd. EUR) im Jahre 1997 ging sogar 2004 auf 6,665 Mrd. CZK (ca. 0,209 Mrd. EUR) zurück. Strukturell gebührt der Stärkung dieser einheimischen Forschungs- und Entwick- lungsfirmen mehr Aufmerksamkeit, die offenbar nur durch Privatisierung entstanden sind; denn im etwa gleichen Verhältnis, wie die Mittel im öffentlichen Sektor zurückgingen, stiegen die bei den einheimischen Forschungs- und Entwicklungsfirmen. Die Tätigkeit der unter ausländischer Kontrolle ste- TABELLE 1: VERGLEICH DER EIGENKAPITAL-AUSSTATTUNG BEI EINHEIMISCHEN FIRMEN UND FIRMEN INSGESAMT (OHNE BANKEN) 1997-2004 Sektion NACE ■ FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG OHNE UNTERNEHMERISCHE TÄ T I G K E I T Land- und Forstwirtschaft Fischerei und Fischzucht Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Verarbeitendes Gewerbe Energie- und Wasserversorgung Baugewerbe Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz. und Gebrauchsgütern 16,0% H Gastgewerbe 13,9% I Verkehr und Nachrichtenübermittlung 65,5% J Kredit und Versicherungsgewerbe 39,7% K Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermieteung beweglicher Sachen, Erbringung von Dienstleistungen für Unternehmen 47,4% L bis O* 38,4% C+D+E 55,3% A bis O 40,8% Alarmierend ist die Stagnation der schon an sich sehr schwachen Kapitalausstattung im Sektor selbstständige Forschungs- und Entwicklungsfirmen, der in der Tschechi- * L Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung M Erziehung und Unterricht N Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen O Erbringung von sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen Quelle: Tschechisches Amt für Statistik, Eigenberechnungen |8 A B C D E F G Firmen in der Tschechischen Republik insgesamt Eigenkapital/Passiva Insgesamt 1997 2004 56,4% 68,1% 33,2% 67,0% 67,6% 68,3% 36,3% 45,1% 59,0% 59,0% 20,5% 29,6% Einheimische Firmen in der Tschechischen Republik insgesamt Eigenkapital/Passiva insgesamt 1997 2004 41,6% 55,3% 56,6% 73,5% 64,6% 74,3% 35,9% 45,4% 57,8% 59,0% 20,6% 29,5% 31,5% 20,3% 63,1% 12,7% 15,9% 13,5% 35,3% 43,0% 31,0% 25,6% 57,1% 14,3% 43,7% 44,9% 47,9% 41,4% 51,1% 43,0% 41,6% 37,7% 52,2% 42,4% 50,1% 44,3% WIRTSCHAFT UND HANDEL IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK henden Firmen in diesem Sektor ist augenscheinlicher, hinsichtlich der Mittel ist sie aber fast belanglos (0,423 Mrd. CZK – ca. 0,013 Mrd. EUR 2004 gegenüber 0,163 Mrd. CZK – ca. 0,005 Mrd. EUR 1997). Berücksichtigt werden muss aber, dass die Entwicklungsbereiche innerhalb von Industrieund sonstigen Firmen in dieser Statistik nicht erfasst sind. Schaubild 1: Anteil einheimischer Unternehmen an den Gesamtmitteln des Unternehmenssektors 1997 31,8 % ■ K A P I TA L S TA R K E HANDELSBEREICHE Dritte in der Rangliste der Wirtschaftszweige Tschechiens nach der Kapitalausstattung waren 2004 wie bereits 1997 die Unternehmen der NACE-Kategorie „Handel einschl. Reparatur von Kraftfahrzeugen und Gütern des persönlichen Bedarfs und vor allem Haushaltsgüter" insgesamt. 1997 rangierte dieser Zweig noch an zweiter Stelle hinter der verarbeitenden Industrie. 2004 erreichten die Gesamtmittel im Handel 961,6 Mrd. CZK (ca. 30,1 Mrd. EUR) und erhöhten sich damit gegenüber 1997 (762,2 Mrd. CZK – ca. 23,4 Mrd. EUR) etwa um ein Viertel. Hier ist auch ein sehr starkes Wachstum der Eigenkapitalausstattung ersichtlich, denn die Eigenmittel der Firmen stiegen von 1997 bis 2004 fast um 150 % (von 121,7 Mrd. CZK 1997 – ca. 3,81 Mrd. EUR auf 302,7 Mrd. CZK – ca. 9,49 Mrd. EUR). 68,2 % Gesamtmittel der einheimischen Unternehmen (i-Sektor „private nationale Unternehmen“) Gesamtmittel der Unternehmen in den sonstigen i-Sektoren Schaubild 2: Anteil einheimischer Unternehmen an den Gesamtmitteln des Unternehmenssektors 2004 48,5 % 51,5 % Gesamtmittel der einheimischen Unternehmen (i-Sektor „private nationale Unternehmen“) ■ GESCHWÄCHTE PRIMÄRPRODUKTION, KRÄFTIGE ZUNAHME DER ÖFFENTLICHEN DIENSTLEISTUNGEN Die Zweige der Primärproduktion verzeichneten insgesamt eine Dämpfung der Mittel. In der Landwirtschaft kam es auch dank des Rückgangs von lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten zur Senkung; das Grundkapital sank jedoch nur sehr mäßig (von 73,7 Mrd. – ca. 2,31 Mrd. EUR in 1997 auf 70,5 Mrd. CZK – ca. 2,21 Mrd. EUR in 2004). In der hohen Kapitalausstattung des Forstwesens (89,5 % Eigenmittel im Verhältnis zu den Gesamtpassiva) spielen die Sacheinlagen (Werte der Waldbestände) im Grundkapital der Forstbetriebe eine große Rolle. Bei den öffentlichen Dienstleistungen kam es zu einem deutlichen Anstieg der Mittel, doch die Unternehmen dieses Sektors beteiligen sich nur in sehr geringem Maße an den Gesamtmittel des Unternehmenssektors der tschechischen Wirtschaft. In den Bereichen Bildung, Gesundheitswesen, öffentliche Verwaltung und Verteidigung, Pflichtsozialfürsorge und sonstige öffentliche soziale und persönlicher Dienstleistungen beliefen sich 2004 die Firmenmittel le- Gesamtmittel der Unternehmen in den sonstigen i-Sektoren diglich auf etwa 130,1 Mrd. CZK (ca. 4,08 Mrd. EUR). Das sind nur 1,9 % der Mittel des Unternehmenssektors in der Tschechischen Republik. Das starke Wachstum gegenüber 1997 resultiert aus der niedrigen Ausgangsbasis. ■ SCHLUSSBEMERKUNGEN Zum Wachstum der Gesamtmittel im Unternehmenssektor der tschechischen Wirtschaft kam es allgemein durch Gewinnerhöhung, Rückgang der aufgenommenen Bankkredite und beträchtlichen Anstieg der langund kurzfristigen Verbindlichkeiten in den Firmenbilanzen, zu denen auch Lieferantenkredite gehören. Gerade aus dem Letztgenannten lässt sich die Tatsache ableiten, dass offensichtlich eine bedeutenden Kultivierung des Handelsklimas durch Inanspruchnahme von alternativen Finanzierungsdienstleistungen vor sich geht, wie beispielsweise des Factorings oder einfacher Abmachungen über die Verlängerung von Fälligkeitsterminen. Das erhöht die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen und stärkt die Marktentwicklung. So gab es zum Beispiel in der ersten Hälfte der 90er Jahre im Grunde genommen keinen Abkauf von Forderungen im Inland und die Factoringgesellschaften orientierten sich nur auf den Abkauf von Forderungen im Ex- bzw. Import. Heute ist das Inlandsfactoring im Umfang viel größer als das Factoring im Ex- und Import. Daraus ergibt sich, dass die Risiken von Geschäftsbeziehungen auf dem nationalen Markt wesentlich eliminiert werden. Die Auswirkung auf die Firmenfinanzen ist gerade aus dem wachsenden Umfang der lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten ersichtlich. Drahomíra Dubská Abteilung Volkswirtschaftsanalyse Tschechisches Amt für Statistik (E-Mail: [email protected]) www.czso.cz Anmerkung der Redaktion: Die Umrechnungen von CZK in EUR beruhen auf dem Durchschnittskurs von 2004 9| W I E M A N B E I U N S U N T E R N E H M E R I S C H TÄT I G W I R D Das neue Baugesetz – eine Reihe kleinerer Änderungen, aber unveränderte Hauptprinzipien Ab 1. Januar 2007 wird mit größter Wahrscheinlichkeit das neue Baugesetz in Kraft treten, das die bisherige seit 30 Jahren bestehende Rechtsregelung ersetzt. Die Arbeiten an der Vorlage liefen in etwa fünf Jahre und das Hauptziel bestand darin, das Bauverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen. Gleich eingangs muss angemerkt werden, dass wir uns hier zu einem noch nicht endgültigen Gesetzestext äußern. Das neue Gesetz wurde bisher nämlich nur vom Abgeordnetenhaus des tschechischen Parlaments verabschiedet, im Senat fand es keine Zustimmung. Unmittelbar vor Redaktionsschluss dieses Beitrags wurde bekannt, dass es vom Senat mit einer Reihe Änderungsvorschlägen an die untere Kammer zurückverwiesen wurde. Die betreffen jedoch eher politisch empfindliche Fragen; einen grundsätzlichen Einfluss auf den augenehmigungsprozess, der die Öffentlichkeit und Investoren in erster Linie interessiert, haben sie nicht. Das Abgeordnetenhaus kann jetzt das Gesetz entweder in der ursprünglichen oder in der vom Senat verabschiedeten Fassung beschließen. Es besteht zwar noch die theoretische Möglichkeit, dass der Staatspräsident sein Veto einlegt, aber mit größter Wahrscheinlichkeit wird das Gesetz ab 1. Januar 2007 Gültigkeit erlangen. | 10 Wie bereits erwähnt, soll das Hauptziel des neuen Baugesetzes darin bestehen, den Baugenehmigungsprozess zu beschleunigen und zu vereinfachen. Die vom Ministerium für Regionalentwicklung im Parlament eingebrachte Vorlage bringt jedoch keine revolutionären Veränderungen in der Konzeption. Sie enthält zwar eine ganze Reihe von Teilverbesserungen, bewahrt jedoch alle wesentlichen Charakterzüge des bisherigen Systems, das sich nur schwer als ideal betrachten lässt. Überwiegend wurde die Meinung vertreten, dass das neue Gesetz die der Öffentlichkeit auf diesem Gebiet erbrachten Dienstleistungen auf ein völlig neues Qualitätsniveau anheben soll. Das neue Gesetz dagegen bringt letztendlich nichts Wesentliches für die Praxis. In den Parlamentsdebatten wurden Meinungen laut, dass das neue Gesetz so grundlegende Mängel hat, dass es schon bald durch eine neue Rechtsregelung ersetzt werden muss. Zur Beschleunigung des Verfahrens soll die differenzierte Behandlung der einzelnen Kategorien von Bauwerken beitragen. Schwierigere Bauwerke sollen also eingehender beurteilt werden als einfachere. Das hat gleichzeitig zur Folge, dass die Rechtsregelung sowohl für die Öffentlichkeit als auch für die Mitarbeiter der Bauämter schwieriger und unübersichtlicher wird; denn die sind in der Regel eher technisch, nicht aber juristisch ausgebildet. Das Baugesetz wurde natürlich dadurch deutlich umfangreicher. ■ UNVERÄNDERTE ROLLE DER BAUÄMTER Für das Funktionieren des Gesetzes in der Praxis ist wesentlich, dass das Gesetz keine Änderung der Rolle der Bauämter vorsieht. Auch künftig ist nicht beabsichtigt, in den Bauämtern Fachleute aller relevanten Berufe zu beschäftigen, die in der Lage wären, das Bauwerk unter allen Aspekten komplex zu beurteilen und ihre Entscheidung auf dieser Basis zu fällen. Die Bauämter werden auch künftig in erster Linie kontrollieren, wie sich die Fachbehörden, wie beispielsweise das Hygieneamt, Verkehrsexperten, Naturschützer, die Feuerwehr u. Ä., dazu äußern und können nur mit Zustimmung dieser Fachbehörden einen positiven Entscheid fällen. Es werden jedoch ständig mehr dieser Äußerungen und Stellungnahmen von Fachbehörden und anderen Personen gefordert und auch bei den einfachsten Bauobjekten sind es mehrere Dutzend. Jeder, der in der Praxis irgendwann mit einem Verfahren vor Bauämtern in Berührung gekommen ist, weiß, dass die Probleme meistens nicht bei den Bauämtern, sondern bei den anderen Verwaltungsbehörden liegen. Dabei muss der Investor diese Stellungnah- men alle selbst einholen. Die Vorstellung, dass das Bauamt für diese Stellungnahmen sorgen sollte, hat sich nicht durchgesetzt. Auch künftig werden es also die Bürger selbst und nicht die Akten sein, die von einer Behörde zur anderen laufen, wie es eigentlich sein könnte. Dieses neue Gesetz ändert schon relativ früh nach der letzten Novelle erneut die bisherigen Anforderungen an das Paket der vorzulegenden Raumplanungsunterlagen und Dokumente und zwingt die Gemeinden und Bezirke dazu, neue Dokumente zu erarbeiten und alle bisher genehmigten Raumordnungspläne zu revidieren. Nach wie vor bestehen Zweifel daran, dass der erwartete höhere Aufwand an Mitteln und die Einstellung neuer Mitarbeiter durch die Behörden in der Praxis etwas bringen. Zweifellos positiv ist dagegen die neu verankerte Haftung der den Raumplan genehmigenden Behörde für den Fall, dass dem Grundstückseigner irgendein Schaden dadurch entsteht, dass sich die Nutzbarkeit des Grundstücks ändert und es von der Bebauung ausgeschlossen wird. Es ist nur schade, dass diese Gesetzesregelung erst ab 2012 gilt. Der grundsätzliche Weg von der ersten Investitionsplanung bis zur Inbetriebnahme des Bauwerks wird sich bis 2007 nicht wesentlich ändern. Sofern das Bauobjekt im Einklang mit dem Raumplan steht, muss zuerst die Raumordnungsgenehmigung bzw. eine andere sie ersetzende Entscheidung oder Maßnahme des Bauamtes eingeholt werden. Danach ist die Baugenehmigung zu beantragen bzw. das Bauwerk beim Bauamt anzumelden. Im Rahmen dieser Verfahren wird die technische Lösung des beabsichtigten Bauwerks näher untersucht. In jeder einzelnen Phase dieses Prozesses findet ein selbstständiges Verwaltungsverfahren statt. Dazu ist die Zustimmung der Fachbehörden einzuholen und die Verfahrensteilnehmer können Einspruch einlegen. Das trägt nicht gerade zur Beschleunigung der ganzen Sache bei. Nichtsdestoweniger versucht das neue Baugesetz, wenigsten teilweise eine Lösung zu bringen und ermöglicht es bei einer relativ breiten Gruppe von Bauobjekten, Raumordnungs- und Baugenehmigungsverfahren zusammenzulegen. Das vielleicht deutlichste Beispiel für die differenzierte Behandlung der einzelnen Kategorien von Bauwerken findet man in der Phase des Raumordnungsverfahrens. Gegenwärtig machen die überwiegend meisten Bauwerke die Herausgabe einer Raumordnungszulassung erforderlich. Nach Inkrafttreten der neuen Regelung kommt jedoch eine ganze Reihe neuer Maßnahmen der Bauämter hinzu, die in bestimmten Fällen die Raumordnungsgenehmigung ersetzen können. Beispielsweise durch eine Raumordnungszustimmung, ein WIRTSCHAFT UND HANDEL IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK Der Entwurf des neuen Baugesetzes bringt eine einwandfreie Vereinfachung bezüglich der Übergabe des fertiggestellten Baus zur Nutzung. vereinfachtes Raumordnungsverfahren und einen sog. öffentlich-rechtlichen Vertrag, also eine Vereinbarung zwischen Investor und Bauamt über die Bedingungen der Bauausführung. Für jede dieser Maßnahmen gelten etwas andere Bedingungen und auch die Verfahrensverläufe sind unterschiedlich. Natürlich stellt sich hier die Frage, ob das immer angebracht und zum Nutzen der Sache ist. Der Werbeslogan des neuen Gesetzes war, dass ein Einfamilienhaus bis zu 150 m2 verbaute Fläche auf Grundlage einer bloßen Anmeldung beim Bauamt gebaut werden kann. Das ist tatsächlich so und die Zahl der Bauvorhaben, die nur der Meldung bedürfen, hat sich erweitert. Das hat allerdings auch gewisse paradoxe Folgen: Das neue Gesetz hat nämlich gleichzeitig die Meldepflicht des Bauwerks wesentlich verkompliziert, denn gegenüber der bisherigen Praxis müssen zu diesem Zweck eine wesentlich größere Anzahl von Stellungnahmen und eine ausführlichere Dokumentation vorgelegt werden. Die Anmeldung nähert sich dadurch in so manchem der klassischen Baugenehmigung. ■ I N S T I T U T D E S A U TO R I S I E R T E N I N S P E K TO R S Das Gesetz führt auch das Institut des au- torisierten Inspektors ein. Dabei würde es sich um einen unabhängigen Berufsstand handeln, der bis zu einem gewissen Grad die Aufgaben des Bauamtes im Bereich der Prüfung der Projektdokumentation und weiterer für die Genehmigung notwendiger Unterlagen übernehmen würde. Die Bauobjekte, deren Dokumentation von einem autorisierten Inspektor geprüft würde, ließen sich nur auf der Grundlage einer Meldung ausführen und eine Baugenehmigung wäre für sie nicht erforderlich. ■ V E R E I N FA C H U N G B E I D E R ÜBERGABE EINES BAUOBJEKTES ZUR NUTZUNG Eine unbestrittene Vereinfachung würde die neue Regelung im Zusammenhang mit der Übergabe eines fertigen Bauobjektes zur Nutzung bedeuten. Eine ganze Reihe Bauwerke ließen sich nur auf Grundlage einer Anmeldung beim Bauamt zur Nutzung übergeben, ohne dass das Bauamt eine Genehmigung dazu ausstellen muss. Sollte der Bauverlauf von einem sog. autorisierten Inspektor verfolgt, würde bei der verbleibenden Gruppe von Bauwerken die Besichtigung des Baus durch das Bauamt vor Herausgabe der Abnahmegenehmigung nicht erforderlich sein. Das Baugesetz löst nicht nur die Genehmi- gung des Baus, sondern auch eine ganze Reihe damit verbundener Fragen. Zu den strittigsten Bestimmungen des neuen Gesetzes gehört auch die Einrichtung des Vorkaufsrechts des Staates, der Gemeinden und Bezirke an den für den Bau von gesellschaftlich wichtigen Bauwerken und für öffentliche Anlagen bestimmten Grundstücken. Diese Bestimmung greift in wesentlichem Maße in die Eigentumsrechte ein. In der Praxis würde das bedeuten, dass im Fall der Übertragung eines Grundstücks immer sorgfältig geprüft werden muss, ob – und sei es nur auf seinem Teil – der Bau eines gesellschaftlich wichtigen Bauwerkes oder eine öffentliche Anlage geplant ist. Im positiven Fall kann das eine mehr als halbjährliche Verzögerung zur Folge haben. Das neue Baugesetz ist ein umfangreiches Normenwerk, das sich in einem so beschränkten Raum, wie dieser Beitrag es ist, nicht erschöpfend behandeln lässt. In jedem Fall hat es zahlreiche positive Seiten. Ungeachtet dessen wird die Praxis die Zweifel lösen, ob es in naher Zeit nicht erforderlich sein wird, an einer neuen Norm zu arbeiten. Ladislav Chundela Rechtsanwalt PETERKA&PARTNERS v.o.s.. 11 | U N T E R N E H M E N U N D U N T E R N E H M E R TÄT I G K E I T Außenhandelsbilanz mit Rekordüberschuss Der Außenhandel1) der Tschechischen Republik verzeichnete 2005 die besten Ergebnisse seit Bestehen des Landes. Der Außenhandelsumsatz erreichte Rekordwerte, in der Geschichte des Landes war der Export erstmals höher als der Import und die Außenhandelsbilanz schloss zum ersten Mal mit einem Überschuss. 2005 WAR DER AUßENHANDEL VERGLICHEN MIT 2004 VON F O L G E N D E M B E G L E I T E T: – Umsatzwachstum 14,1 %. Der Außenhandelsumsatz erreichte 124,4 Mrd. EUR und der Export hatte mit 57,3 % den überwiegenden Anteil daran. Der Einfluss des Imports betrug 42,7 %. Die Ausfuhren stiegen im Jahresvergleich um 16,3 % und machten 62,9 Mrd. EUR aus, der Zuwachs der Einfuhren betrug 12,0 % und erreichte 61,5 Mrd. EUR. – Wachstumsdynamik der Ausfuhren höher als bei den Einfuhren, so dass sich die Handelsbilanz erheblich verbesserte. 2005 betrug der Aktivsaldo der Bilanz 1,4 Mrd. EUR gegenüber einem Minus von 0,8 Mrd. EUR im Jahre 2004. Der Schwerpunkt der Handelsbilanzverbesserung konzentrierte sich nach der Länderstruktur auf die Staaten der EU25 (2,4 Mrd. EUR) und nach der Warenstruktur auf Maschinen und Fahrzeuge (3,1 Mrd. EUR). Einen positiven Einfluss auf die Handelsbilanz hatte vor allem die Zunahme der Industrieproduktion in der verarbeitenden Industrie. In diesem Wachstum schlugen die aufgrund von Kapitaldirektinvestitionen neu entstandenen Kapazitäten zu Buche. Diese Fertigung hat einen bedeutenden Anteil an der gegenwärtigen positiven Entwicklung der Warenausfuhren und ermöglicht außerdem einigen Zulieferern die Belieferung des einheimischen Marktes, so dass die Importintensität sinkt. Dabei handelt es sich vor allem um die allmähliche Produktionserhöhung in den neuen Automobilbau-Kapazitäten, aber auch z.B. in der Herstellung elektrischer Maschinen und Geräte, in der Rechentechnik, der Gummi- und Kunststoffverarbeitung, der Metall- und Metallwarenindustrie. ■ EXPORTPOSITION NUMMER 1 - PERSONENWAGEN Die bedeutendste Ausfuhrposition der verarbeitenden Industrie waren Straßenkraftfahrzeuge mit 16,2 % Anteil an der Gesamtausfuhr. Davon entfiel jeweils die Hälfte auf Personenwagen (7,9 %) und auf Kfz-Teile und Zubehör (7,2 %). An der Erhöhung des Gesamtexports beteiligten sich Personenkraftwagen mit mehr als einem Fünftel und Kfz-Teile und Zubehör mit 9,3 %. Die aktive Bilanz im Außenhandel mit Personenwagen stieg von 2,0 Mrd. EUR im Jahre 2004 auf 3,4 Mrd. EUR in 2005. Bei Kfz-Teilen und Zubehör erhöhte sich der Überschuss von 1,7 Mrd. EUR in 2004 auf 1,9 Mrd. EUR in 2005. ■ N E G AT I V E A U S W I R K U N G DER PREISENTWICKLUNG BEI ERDÖL UND ERDGAS AUF DIE HANDELSBILANZ Negativ wirkte sich besonders die Entwicklung der Ausfuhr- und Einfuhrpreise auf die Handelsbilanz aus. Am stärksten belastet wurde sie aber durch den außergewöhnlichen Kauf von Jagdflugzeugen Jas-Gripen für die tschechische Armee. Die Außenhandelspreise standen unter dem Einfluss der steigenden Weltmarktpreise und der Festi- Langzeitentwicklung der Handelsbilanz 3 Mrd. EUR 2 1 0 -1 -2 -3 -4 1999 2000 2001 Handelsbilanz | 12 2002 2003 2004 Jahresindex 2005 gung der Tschechischen Krone gegenüber Dollar und Euro. Von Januar bis Dezember 2005 festigte die Krone gegenüber 2004 im Schnitt um 7,1 % gegenüber dem Euro und um 7,3 % gegenüber dem Dollar. Die Weltmarktpreise für industrielle Rohstoffe und Nahrungsmittel stiegen zusammen um 38,3 %. Dieses Wachstum stand unter dem starken Einfluss der Weltmarktpreise für Erdöl und Erdgas, denn die stiegen im Jahresvergleich um 46,3 %. Die hohen Erdöl- und Erdgaspreise hatten einen negativen Einfluss auf die Handelsbilanz und führten erheblich zur Senkung des Handelsbilanzüberschusses. 2005 erreichte das Handelsbilanzdefizit in der Warengruppe Erdöl, Erdölprodukte und verwandte Stoffe 3,1 Mrd. EUR (2,0 Mrd. EUR in 2004). Bei Heizgas, Erd- und Industriegas waren es 1,6 Mrd. EUR (1,0 Mrd. EUR in 2004). ■ ZUNAHME DER AUS- UND EINFUHR IM HANDEL MIT DER G U S U N D D E N E U R O PÄ I S C H E N REFORMWIRTSCHAFTEN – Die Ausfuhr stieg in alle Hauptterritorien. Hoch war das relative Exportwachstum vor allem bei der GUS2) (vorrangig bei Russland und der Ukraine), den Entwicklungsländern (in erster Linie den asiatischen) und den europäischen Reformländern (vor allem bei Rumänien). Es kam aber auch zur Stärkung der Position dieser Ländergruppen an der Gesamtausfuhr auf 9,1 %. Unbedeutend war die Exportzunahme in die Sonstigen Staaten3), beeinflusst durch die niedrigen Exporte nach China. Der größte absolute Zuwachs (wenn auf bei einem unterdurchschnittlichen Wachstumstempo) war mit den Marktwirtschaftsländern bzw. mit den Ländern der EU25 zu verzeichnen. Überdurchschnittlich stieg auch die Ausfuhr in die sonstigen Marktwirtschaftsländer (vor allem nach Japan und in die USA). Die Dynamik des Exportwachstums in die Länder der EU25 war jedoch von Land zu Land recht unterschiedlich. Für die überwiegend meisten dieser Länder (vor allem Frankreich, Polen und die Slowakei) war die Zunahme des Exports jedoch typisch. – Höher war die Einfuhr bei den Marktwirtschaftsländern, der GUS (vor allem aus Russland), den europäischen Reformländern und den Sonstigen Staaten (hauptsächlich aus China). Der Import aus den Entwicklungsländern stagnierte praktisch. Die Zunahme der Einfuhren aus den Marktwirtschaftsländern lag vor allem in der Importerhöhung aus den Staaten der EU25, die Zunahme bei den sonstigen Marktwirtschaftsländern ist vernachlässig- WIRTSCHAFT UND HANDEL IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK bar. Der Anstieg mit den EU-Ländern war jedoch unterdurchschnittlich und entwickelte sich bei den einzelnen Ländern unterschiedlich. Weit überdurchschnittlich war er vor allem aus Schweden und den Niederlanden, rückläufig u. a. bei Großbritannien und Italien – Die aktive Handelsbilanz war das Ergebnis eines höheren Überschusses im Handel mit den Marktwirtschaftsländern und den europäischen Reformländern, der Handel mit den Entwicklungsländern wies ein geringeres Defizit aus. Vertieft hat sich dagegen das Defizit mit der GUS und den Sonstigen Staaten. Das höchste Aktivum konzentrierte sich auf die EU25. Zur Erhöhung des Aktivsaldos kam es mit der Slowakei, Großbritannien, Polen und Deutschland. Erheblich rückgängig war das Defizit bei Italien, die Handelsbilanz mit Frankreich verzeichnete einen Übergang vom Defizit zum Überschuss. Mit einem hohen Defizit schloss die Bilanz mit China und Russland. Betrachtet man die Warenstruktur, wuchsen Aus- und Einfuhr in allen SITC-Klassen. Überdurchschnittlich erhöhten sich die Ausfuhren bei landwirtschaftlichen und Nahrungsmittelrohstoffen, Chemikalien und verwandten Erzeugnissen, nicht essbaren Rohstoffen und mineralischen Brennstoffen, H A U P T H A N D E L S PA RT N E R Ausfuhr Mio. EUR 2005/2004 Anteil %1) Index Deutschland 20 874 106,8 33,2 Slowakei 5 456 119,2 8,7 Österreich 3 434 105,6 5,5 Polen 3 429 120,7 5,5 Frankreich 3 365 134,8 5,4 Großbritannien 2 904 114,1 4,6 Italien 2 658 113,5 4,2 Staat 1) Einfuhr Mio. EUR 2005/2004 Anteil %1) Index Deutschland 18 411 105,8 29,9 Russland 3 448 154,9 5,5 Slowakei 3 308 112,1 5,4 China 3 178 111,4 5,2 Polen 3 017 115,5 4,9 Italien 2 916 99,9 4,7 Frankreich 2 784 106,9 4,5 Staat %-Anteil an der Gesamt-Ausfuhr/Einfuhr aber auch bei Maschinen und Fahrzeugen, die ihre Position am Gesamtexport ziemlich festigten (51,2 %). Von einem hohen Wachstum waren die Importe von mineralischen Brennstoffen, landwirtschaftlichen und Nahrungsmittelrohstoffen und Erzeugnissen gekennzeichnet, unterdurchschnittlich waren sie jedoch bei Maschinen und Ausrüstungen. Mit einem Gesamtüberschuss von 9,0 Mrd. EUR (3,6 Mrd. EUR mehr als im Vorjahr) schloss die Außenhandels-Teilbilanz bei Maschinen und Fahrzeugen, industriellen Verbrauchsgütern, Halbfertigwaren sowie Materialien, bestehen blieb das Defizit von insgesamt 7,6 Mrd. EUR bei landwirtschaftlichen und Nahrungsmittelrohstoffen und Erzeugnissen, nicht essbaren Rohstoffen und mineralischen Brennstof- fen sowie Chemikalien und verwandten Produkten und vertiefte sich im Jahresvergleich um 1,4 Mrd. EUR. Jiřina Semanová Tschechisches Amt für Statistik (E-Mail: [email protected]) www.czso.cz 1) 2) 3) Alle Angaben und Berechnungen sind in Euro angegeben und wurden statistischen Quellen des Tschechischen Amtes für Statistik entnommen. Die Angaben bis 2004 sind endgültige Zahlen, die für 2005 sind vorläufige Schätzungen. Die engültigen Zahlen werden im August 2006 zugänglich sein. Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) China, VR Korea, Kuba, Laos, Mongolei und Vietnam BEISPIELE FÜR TSCHECHISCHE EXPORTERFOLGE ■ WACHSENDES INTERESSE AN TURBOGEBLÄSEN MARKE ČZ Die bekannte tschechische Firma ČZ a. s. („TscheZet") aus Strakonice produziert ein breite Skala von Erzeugnissen für die Automobiloder Rüstungsindustrie, aber auch Transportkarren, verschiedene Formen, Werkzeuge und Werkzeugmaschinen. Gegenstand einer Anfrage aus Russland waren Turbokompressoren. Die in Strakonice hergestellten Turbolader sind nicht nur für in Lastkraftwagen, Nutzfahrzeugen, Bussen und Traktoren eingesetzte Dieselmotoren bestimmt, sondern lassen sich auch für stationäre Motoren nutzen. Die Qualität der Erzeugnisses, die auf der Anwendung einer Reihe von Spezialtechnologien beruht, ermöglicht es der Firma, rund 80 % ihrer Produktion zu exportieren. Zu den bedeutenden Abnehmer von ČZ gehört auch einer der weltweit größten Hersteller von Landtechnik – die Firma John Deere. Die ČZ a.s., Strakonice, ist in Russland seit Jahrzehnten eine bekannte Firma. In Nischni Nowgorod wurde sogar vor Jahren ein tschechisch-russisches Gemeinschaftsunternehmen gegründet, das vorläufig ein beschränktes Sortiment von Turbogebläsen produziert. Der russische Partner ist aber auch in anderen Bereichen an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert. Dank der richtiger Prognose der Marktentwicklung bei Turbogebläsen investierte ČZ rechtzeitig in die Erweiterung der Produktionskapazitäten durch Anschaffung neuer Maschinen. Dadurch ist es ihr gelungen, zur rechten Zeit den starken Anstieg der Marktnachfrage zu befriedigen. Es ist nichts Neues, dass ČZ immer stärker die Expansionsmöglichkeiten auf dem Weltmarkt durch Gründung neuer Produktionskapazitäten im Ausland in Erwägung zieht. Die ständig wachsenden Ansprüche an die Motorenhersteller ma- chen auch erhebliche Änderungen in der Konstruktion von Turbogebläsen erforderlich und der ČZ a.s. gelingt es, diesen Anforderungen durch die unablässige Weiterentwicklung ihrer Produkte nachzukommen. Sie konstruierte beispielsweise Turbogebläse mit variabler Turbinengeometrie und elektronischer Steuerung sowie Turbogebläse für Mehrstufen-Aufladung. Mehr unter: www.czas.cz ■ TSCHECHISCHE FIRMEN ERSCHLIEßEN DEN SERBISCHEN MARKT Der Vertreter der Agentur CzechTrade in Belgrad initiierte die Vertiefung des Handelskontakts mit der tschechischen Gesellschaft PREMOT Františkovy Lázně a.s. Diese Firma stellt Kolben für im Bau von Landtechnik und Lastkraftwagen eingesetzte Dieselmotoren her und komplettiert auch Kundendienst-Baugruppen für die Reparatur mobiler Technik sowohl einheimischer als auch ausländischer Produktion. "Wir waren dank der Qualität und dem Preis für unsere Produkte und unserem flexiblen Verhalten erfolgreich und haben bei den Schlüsselverhandlungen die Dienste der Agentur CzechTrade in Anspruch genommen. Das künftige Geschäftspotenzial liegt vor allem in den fruchtbaren Gebieten Bačka und Banat, auf die wir gegenwärtig zusammen mit der CzechTrade unsere Kräfte konzentrieren. In diesen Regionen ist nämlich eine ganze Reihe von alten Typen von Landtechnik und Lkw in Betrieb. Wir arbeiten deshalb zusammen mit CzechTrade an der Einsetzung eines ständigen Handelsvertreters in diesem Territorium", sagt Petr Dvořák, Direktor der Gesellschaft PREMOT Františkovy Lázně a. s. Mehr unter: www.premot.cz 13 | INVESTITIONEN 2005 – neuer Rekord in der Anwerbung von Neuinvestitionen Die Agentur für Wirtschafts- und Investitionsförderung CzechInvest vermittelte im Laufe des Jahres 2005 insgesamt 154 neue ausund inländische Investitionsprojekte im Gesamtwert von mehr als 73 Milliarden CZK (3,2 Milliarden USD*). Das sind 8 Projekte und 20 Milliarden Kronen mehr als im Vorjahr. Dank diesen Neuinvestitionen werden in der Tschechischen Republik in den nächsten Jahren mindestens 21 663 neue Arbeitsplätze entstehen. Rund die Hälfte davon werden mit qualifizierten Arbeitskräften (Mittelschulabsolventen 31,75 % und Hochschulabsolventen 14,68 %) besetzt. „Es zeigt sich, dass sich die pessimistischen Erwartungen, die Investoren könnten ihr Interesse an Tschechien verlieren und in billigere Länder abwandern, nicht bestätigt haben. Im Gegenteil, im vergangene Jahr erlebten wir etwas ganz anderes – die bestehenden Unternehmen expandieren weiter und erweitern bei uns nicht nur ihre Produktionskapazitäten, sondern gründen auch Dienstleistungszentren und verlagern ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten nach Tschechien", erläuterte der stellvertretende Minister für Industrie und Handel, Václav Petříček. Die Anzahl der angeworbenen Investitionsprojekte war noch nie so hoch wie 2005. „Bei Investitionen mit hoher Wertschöpfung, um die im internationalen Maßstab der größte Kampf geführt wird, hat die Tschechische Republik ihre hohe Erfolgsquote halten können. Genau so wie 2004 ist es uns auch im vorigen Jahr gelungen, 39 neue Projekte zu vermitteln", sagte der Generaldirektor der CzechInvest, Tomáš Hruda, und GRÖßTE INVESTITIONSPROJEKTE 2005 – PRODUKTIONSFIRMEN Investor Škoda Auto Fachbereich Herkunftsland Investitionen Arbeits(Mio. CZK) plätze Automobilbau Deutschland Nahrungsmittelindustrie Israel Tivall SUNG WOO HITECH Automobilbau SWP Trading Chemie PEGAS Textilchemie 6 121,80 2 150 2 940,00 300 Südkorea 2 500,00 1 041 Tschechien Tschechien 1 212,00 1 195,00 76 35 Bezirk Hradec Králové Ústí nad Labem MährischSchlesien MährischSchlesien Südmähren www www.skoda-auto.cz www.tivall.co.il www.swhitech.co.kr/ www.pegasas.cz www.pegasas.cz GRÖßTE INVESTITIONSPROJEKTE 2005 – TECHNOLOGISCHE UND DIENSTLEISTUNGSZENTREN Investor Fachbereich České aerolinie Luftfahrt Computer Associates InformationsInternational technologien FTE automotive ** Automobilbau Lonza Group Biotechnologien LATECOERE Luftfahrt Herkunftsland Investitionen Arbeitsplätze Bezirk (Mio. CZK) www Tschechien 1 347,00 400 Prag www.csa.cz USA 1 100,00 218 www.ca.com Deutschland 1 039,80 588 Schweiz Frankreich 50 150 Prag Ústí nad Labem Mittelböhmen Prag ** Herstellungswerk + technologisches Zentrum | 14 412,70 200,00 www.fte.de/ www.lonzabiotec.cz/ www.latecoere.fr/ fügte hinzu: „Die Gesamtzunahme der Anzahl der Projekte ist ein positives Zeichen für den Stand des Unternehmensklimas in Tschechien. Zunehmend werden mittelständische Firmen zum Motor unserer Wirtschaft. Wichtig ist, dass sie nicht nur an einen einzigen Sektor gebunden sind, sondern dass ihre Unternehmensaktivitäten ein breites Produktions- und Entwicklungsspektrum abdecken." ■ I N V E S TO R E N AU S DEUTSCHLAND AN DER SPITZE Die meisten Investoren, sei es in der Produktion, Entwicklung oder bei strategischen Dienstleistungen, kamen traditionsgemäß aus Deutschland (42). Es folgten Unternehmen aus der Tschechischen Republik (29) sowie den USA (21). Dabei gelingt es, die Projekte in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit anzusiedeln. Im vergangenen Jahr war der Bezirk Südmähren für die Investoren am attraktivsten, denn 32 Projekte für 7,7 Milliarden Kronen fanden dort ihren Standort. Dicht darauf folgen die beiden strukturschwächsten Bezirke – Ústí und MährischSchlesien. In diese Regionen gingen 49 Investitionsprojekt für 26 Milliarden Kronen. Dank diesen Vorhaben werden mindestens 6 865 neue Arbeitsplätze entstehen. ■ EINMALIGER ZUSTROM AN INVESTITIONEN Das Jahr 2005 ist nicht nur hinsichtlich der Anzahl der neuen Investitionsprojekte einmalig, es kann auch in Bezug auf den von der Tschechischen Nationalbank verfolgten Gesamtzustrom an Auslandsinvestitionen das Beste oder eines der Besten werden. In den ersten drei Quartalen flossen 224 Milliarden CZK nach Tschechien. Im gesamten Jahr 2004 dagegen waren es nur 115 Milliarden. „Auch wenn der Investitionszufluss faktisch die im Jahre 2002 vorgelegte Summe von 278 Milliarden CZK nicht überschritt, ist bereits nach drei Quartalen klar, dass wir 2005 im internationalen Vergleich einen Rekord erzielten. Das liegt daran, dass sich die CZK zum USD nahezu um ein Drittel verbesserte und der UN-Unterausschuss, der die CzechInvest beteiligte sich seit ihres Bestehens an 605 Investitionsprojekt für insgesamt über 460 Milliarden Kronen (ca. 15,3 Milliarden EUR). Dank diesen Investitionen sollen nach und nach fast 125 000 Arbeitsplätze unmittelbar in diesen Werken entstehen. WIRTSCHAFT UND HANDEL IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK Das größte Investitionsprojekt in 2005 im Bereich Technologische und Dienstleistungszentren lag im Rahmen der Tschechischen Airlines (České aerolinie - ČSA) vor globalen Zahlen nach einzelnen Ländern erarbeitet, diese Ergebnisse in Dollar ausdrückt", sagte René Samek, der Direktor der Fachabteilung Investitionen und angewandte Forschung bei der Agentur CzechInvest. Anzahl der von CzechInvest vermittelten Projekte nach Herkunftsländern Sonstige 3% USA 14 % Belgien, Luxemburg 4% Tschechien 19 % Taiwan 2 % Österreich, Schweiz 6 % Finnland, Schweden 2% Kanada 1 % Tomáš Grombíř CzechInvest www.czechinvest.org Frankreich 4 % * Nach dem Wechselkurs der TschNB zum 3. 1. 2005 (1 USD = 23,95 CZK, 1 EUR = 29,78 CZK) A N Z A H L D E R VO N C Z E C H I N V E S T 2 0 0 5 V E R M I T T E LT E N I N V E S T I T I O N S VO R H A B E N Angemeldete Projekte insgesamt.........154 Langfristig neu geschaffene Arbeitsplätze ..................................21 663 Deutschland 27 % Irland und Großbritannien 6 % Italien, Spanien 6 % Japan 4% Niederlande 2% Anzahl der von CzechInvest vermittelten Projekte nach Branchen Sonstige 16 % Automobilbau 16 % Luftverkehr 3 % Elektrotechnische Industrie 12 % Informationstechnologien 5 % Textilindustrie 3% Erwartete Investitionshöhe (Mio. USD) .......................................3 245 Erwartete Investitionshöhe (Mio. CZK)......................................73 014 Maschinenbau, Präzisionsmaschinenbau, Metallverarbeitung 18 % Bauwesen, Baustoffe 3 % Holz verarbeitende, Papier- und polygrafische Industrie 5 % Chemie, Biotechnologien, Kunststoff- und Gummiindustrie 19 % 15 | REGION NUTS III – Bezirk Karlovy Vary Im Zusammenhang mit dem EUBeitritt der Tschechischen Republik wurden nach der verbindlichen Verordnung des Europaparlaments und des EG-Rates über die einheitliche Klassifizierung der statistischen Gebietseinheiten (NUTS) in der Tschechischen Republik 8 statistische Gebietseinheiten NUTS II geschaffen. Die sollen der objektiven Auswertung und dem Vergleich verschiedener europäischer Regionen, vor allem für Aufgaben dienen, die mit der Inanspruchnahme von Mitteln aus den EU-Fonds verbunden sind. Krajský úřad Karlovarského kraje (Bezirksamt Karlovy Vary) Závodní 353/88 360 21 Karlovy Vary Tschechische Republik Telefon: +420 353 502 111 Telefax: +420 353 502 108 E-Mail:[email protected] www.kr-karlovarsky.cz Karlovy Vary – Stadtansicht | 16 Sokolov Karlovy Vary Cheb Der Bezirk Karlovy Vary (Karlsbad) bildet gemeinsam mit dem Bezirk Ústí die Gebietseinheit NUTS II Nordwest, die die EU als grenznahen Bereich definiert. Der Bezirk Karlovy Vary besteht aus den Kreisen Karlovy Vary (Karlsbad), Sokolov (Falkenau) und Cheb (Eger) (NUTS IV). ■ T E R R I TO R I A L E G L I E D E R U N G, LAGE Der Bezirk Karlovy Vary liegt im westlichen Teil der Tschechischen Republik und grenzt an die Bundesrepublik Deutschland, und zwar im Westen an Bayern und im Norden an Sachsen. Seine tschechischen Nachbarbezirke sind im Süden Plzeň und im Osten Ústí. Landschaftlich hat der Bezirk überwiegend hügeligen bis Mittelgebirgscharakter und seine Klima- und Bodenverhältnisse bilden keine günstigen Bedingungen für die Landwirtschaft und ihre Entwicklung. 43,2 % der Bezirksfläche sind von Wäldern bedeckt und in ganz Tschechien ist der Bezirk Karlovy Vary der einzige, dessen landwirtschaftliche Nutzfläche kleiner ist als die Waldfläche. Von den Naturressourcen sind die Vorkommen an Braunkohle, Keramiktonen und in kleinerem Maße Erzlagerstätten die wichtigsten. Von höchster Bedeutung sind aber die Mineral- und Heilwasserquellen. Die Grenzlage des Bezirks bietet Möglichkeiten zu einer effizienten Zusammenarbeit in der Produktion, der Infrastrukturentwicklung, im Umweltschutz, in der kulturellen und Bildungstätigkeit und vor allem im Fremdenverkehr. Zu diesem Zweck wurde die Euroregion Egrensis (www.euregio-egrensis.org) geschaffen, die durch ihre aktive Tätigkeit beachtlich zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beiträgt. ■ FLÄCHE, BEVÖLKERUNG Der Bezirk Karlovy Vary umfasst 4,2 % der Gesamtfläche der Tschechischen Republik und ist ihr zweitkleinster Bezirk. Hier leben etwa 3 % der Bevölkerung des Landes, davon lebt (mit 81 %) der deutlich höhere Anteil in Städten. Für den überwiegenden Teil des Bezirksgebiets ist die höhere Anzahl von kleineren Gemeinden typisch. Insgesamt hat der Bezirk 132 Gemeinden, davon sind 28 Städte. Die Bezirksstadt ist Karlovy Vary; hier leben fast 18 % der Bezirksbevölkerung. Weitere große Städte sind Cheb (www.mestocheb.cz) und Sokolov (www.mu-sokolov.cz), deren Anteil an der Bezirksbevölkerung über 10 % bzw. 8,5 % darstellt. ■ WIRTSCHAFTSCHARAKTERISTIK Die Wirtschaftsstruktur der Region ist sehr vielfältig. In den Kreisen Karlovy Vary (www.mmkv.cz) und Cheb (www.mestocheb.cz) haben das Kurwesen und der Fremdenverkehr Priorität. Der Kreis Sokolov (www.mu-sokolov.cz) zeichnet sich durch die Konzentration der Braunkohleförderung, Energieerzeugung, chemische Produktion und Maschinenbau aus. Traditionelle Wirtschaftsbereiche des Bezirks sind die Glas-, Porzellan- und Spirituosenherstellung, Mineralwasser-Abfüllung und der Musikinstrumentenbau. In den letzten Jahren verzeichnet vor allem der Kreis Cheb dank den neuen Gewerbegebieten einen Zustrom von ausländischen Investoren aus der Bundesrepublik Deutschland und dadurch auch die Entwicklung der Leichtindustrie. Nach der Statistik beträgt der alljährliche Anstieg der Arbeitnehmeranzahl etwa 1 %. 2004 beteiligte sich der Bezirk an der Erwirtschaftung des BIP der Tschechischen Republik mit 2,4 % und im ersten Halbjahr wuchs das BIP im Bezirk im Jahresvergleich um 4,9 %. Den stärksten Beitrag dazu lieferte der Außenhandel. WIRTSCHAFT UND HANDEL IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK ■ K U LT U R U N D STATISTISCHE ANGABEN FREMDENVERKEHR Im Bezirk befindet sich die größte Konzentration von Kurorten in der Tschechischen Republik. Das sind im Kreis Karlovy Vary die Kurorte Karlovy Vary (Karlsbad - www.karlovyvary. cz) und Jáchymov (St. Joachimsthal - www. jachymov.cz) und im Kreis Cheb Mariánské Lázně (Marienbad - www.marianskelazne.cz), Františkovy Lázně (Franzensbad - www.frantiskovylazne.cz) und Lázně Kynžvart (Königswart - www.laznekynzvart.cz). . Dank der Kurtradition der Region ist das Angebot an kulturellen und sportlichen Einrichtungen sehr breit. Das gilt auch für die vielen sich regelmäßig wiederholenden kulturellen Veranstaltungen, wie beispielsweise das Internationale Filmfestival Karlovy Vary, der Dvořák-Herbst Karlovy Vary, Tourfilm, das Internationale Jazzfestival, die Beethoven-Tage, der Internationale Antonín-Dvořák-Gesangswettbewerb, das Ota-Hofman-Kinderfilmund -Fernsehfestival und eine Reihe anderer. Von den Sportveranstaltungen sind die bekanntesten Canoe Mattoni, Canon Cup, Carlsbad Triatlon u. a. Von den Tausenden Besuchern kommen NUTS Fläche (km2) NUTS IV – Karlovy Vary 1 628 NUTS IV – Sokolov 754 NUTS IV – Cheb 933 NUTS III – Bezirk Karlovy Vary 3 315 NUTS I – Tschechische Republik 78 868 beinahe 70 % aus dem Ausland (aus 80 Ländern der Welt). Auch wenn auch das Hauptziel der Besucher die Kurorte sind, gibt es daneben im Bezirk eine Reihe attraktiver Ziele, wie etwa die historischen Stadtkerne von Cheb, Jáchymov, Loket (www.loket.cz), Ostrov (www.ostrov.cz), Horní Slavkov (www. muhslavkov.cz) u. a. ■ VERKEHR In den letzten Jahren kam es im Zusammenhang mit der Grenzöffnung zum Anstieg des Straßenverkehrs um ein Vielfaches. Vor allem die Fracht- und Verkehrsstruktur entspricht nicht den Bedürfnissen der Bezirksent- Bezirk Karlovy Vary 427 12 522 10 459 300 4 100 2 2001 10,07 9,81 10,62 10,31 10,75 2002 2003 2004 9,47 6 200 0 8,71 8,9 Tschechische Republik 8 400 % EUR 500 491 wicklung. Der Bezirk Karlovy Vary hat ein dichtes Straßen- und Schienennetz. Zu den bedeutendsten gehören die Fernstraßen I/6 von Prag über Cheb nach Deutschland, I/13 Chomutov-Děčín, I/20 Karlovy Vary-České Budějovice und I/25 von Ostrov nach Deutschland. Die exponiertesten Bahnstrecken sind die Nr. 140 Cheb-Karlovy Vary-ChomutovPrag, die Nr. 170 Prag-Plzeň-Deutschland und die Nr. 147 Cheb-Vojtanov-Deutschland. Karlovy Vary hat einen internationalen Flughafen (www.airport-k-vary.cz) mit regelmäßigen Flügen nach Moskau und Tel Aviv. Der nächstliegende Großflughafen ist Prag-Ruzyně (110 km). Bezirk Karlovy Vary 620 583 505 Siedlungsdichte (Einw./km2) 74 124 97 92 130 Entwicklung der Arbeitslosenquote 2001- 2004 (%) Tschechische Republik 700 541 121 006 93 404 90 130 304 540 10 246 522 Anzahl der Gemeinden 55 38 39 132 6 248 Quelle: Tschechisches Amt für Statistik (Stand zum 30.6.2005) Entwicklung der durchschnittlichen Bruttolöhne 2001- 2004 (EUR) 600 Einwohner 2002 2003 2004 0 2001 EUR-Kurs zum 31.12.2004 (1 EUR = 30,465 CZK) Der Warenexport des Bezirks Karlovy Vary belief sich 2005 auf 49 324 Mio. CZK, womit der Bezirk den geringsten Anteil aller Bezirke (2,6 %) am Gesamtexport Tschechiens (1 871 439 Mio. CZK) verzeichnete. Der geringere Export ist das Ergebnis der geringeren Anzahl an industriellen Produktionskapazitäten im Bezirk und wird bis zu einem gewissen Grad durch die stärkere Rolle des Dienstleistungsexports (z. B. Fremdenverkehr) im Gesamtexport des Bezirkes im Vergleich zu den übrigen Bezirken kompensiert. Nach Umrechnung der Warenausfuhr auf 1 Einwohner nimmt der Bezirk Karlovy Vary den 8. Rang unter den 14 Bezirken Tschechiens ein. Zu den wichtigsten Posten des Warenexports im Bezirk Karlovy Vary zählten 2005 Metallerzeugnisse (SITC 69) – 17,5 %1), andere elektrische Maschinen, Apparate, Geräte (SITC 77) - 12,8 %, Waren aus nichtmetallischen Mineralstoffen (SITC 66) – 11,1%, Straßenfahrzeuge (SITC 78) - 6,7 % und Textilfasern (SITC 26) – 5,8 %. Die genannten Posten stellten 2005 mehr als die Hälfte (53,9 %) des Exports der Region dar. Anteil am Gesamtwarenexport des Bezirks Karlovy Vary in 2005 Anmerkung: Bei den Angaben für 2005 handelt es sich um vorläufige Werte nach dem Stand zum 27. Januar 2006. 1) 17 | REGION Bezirk Karlovy Vary – Eingangstor nach Tschechien Der Bezirk Karlovy Vary (Karlsbad) ist zwar ein relativ kleiner, aber strategisch äußerst wichtiger Bezirk der Tschechischen Republik. Er ist der westlichste Teil des Landes und spürt immer sowohl die Vor- als auch die Nachteile dieser Lage. In den Zeiten des Kalten Krieges war er ein vergessenes Grenzgebiet, in ruhigeren Zeiten aber immer eine prosperierende Region. Diese Prosperität war in der Vergangenheit vor allem in der vernünftigen Nutzung der Naturressourcen begründet. Weltruhm brachte dem Bezirk das nun schon seit 650 Jahre bestehende Kurwesen – Namen wie Karlsbad, Marienbad, Franzensbad oder St. Joachimsthal kennen weltweit Millionen von Menschen. Zu den Naturressourcen gehören aber auch nutzbare Bodenschätze; im Mittelalter war der Bezirk dank seiner Vorkommen an Edelmetallen, vor allem an Silber, und deren Abbau in Jáchymov berühmt geworden. Aus diesem Silber wurden dann Münzen geprägt, der sog. Joachimsthaler – kurz Thaler, (tschechisch: tolar), der durch seinen Feingehalt und seine Qualität berühmt war. Die Taler wurden die Grundlage der heutigen größten Weltwährung, des amerikanischen Dollars. Neben Silber wurden hier auch Zinn, Kupfer, Wolfram und bis heute Braunkohle sowie Kaolin und Ton für die Porzellanherstellung abgebaut. Die Jahrzehnte vor 1989 waren für unseren Bezirk nicht besonders günstig. Sie hinterließen eine ungenügende Industriestruktur sowie eine mangelhafte und technisch verwahrloste Verkehrsinfrastruktur. Unser Bezirk ist bemüht, mit diesen Problemen so schnell wie möglich fertig zu werden. Die Verkehrsinfrastruktur wird anhaltend ausgebaut. Das Ziel ist die Anbindung des Bezirks durch Verkehrswege mit ausreichender Kapazität an sein Umland. Die größte Priorität hat die Schnellstraße R6 Prag–Karlovy Vary–Sokolov–Cheb–Deutschland, die zurzeit modernisiert und zu einer vierspurigen Schnellstraße ausgebaut wird. Einen besonderen Stellenwert haben auch die Fernstraßen I/13 (Karlovy Vary– Ostrov–Bezirk Ústí) und I/21 (Cheb–Mariánské Lázně–Bezirk Plzeň). Der Bezirk besitzt, verwaltet und wartet ein umfangreiches Straßennetz der II. und III. Ordnung, das die Verkehrserschließung der gesamten Region und ihre Anbindung an die Hauptfernstraßen gewährleistet. Ein besonderes Kapitel im Verkehr ist der internationa- le Flughafen Karlovy Vary, der sich ebenfalls im Besitz des Bezirkes befindet. Unter Inanspruchnahme von europäischen Finanzmitteln werden demnächst umfangreiche Rekonstruktionsarbeiten an der Lande- und Startbahn sowie den Abfertigungsräumen aufgenommen. Die Modernisierung der Flugleitsysteme ermöglicht den Flughafenbetrieb auch bei schlechteren Witterungsverhältnissen, die neue Abfertigungshalle bereitet den Flughafen auf die Zeit vor, in der die Tschechische Republik Mitglied des Schengener Abkommens über den Verkehr innerhalb des gemeinsamen europäischen Raumes wird. Allerdings haben für die Weiterentwicklung des unternehmerischen Umfeldes auch besondere Gewerbe- und Industriegebiete herausragende Bedeutung, die in der Nähe der größeren Industriestädte im Bezirk entstehen. Die größte Zone wird in der näheren Umgebung der Stadt Sokolov, dem Industriezentrum der Region, auf rekultivierten Flächen eines ehemaligen Braunkohletagebaus errichtet. Die Braunkohleförderung wird nach und nach eingeschränkt, und Sokolov und Umgebung haben ein riesiges Potenzial an technisch ausgebildeten und beruflich gut vorbereiteten Arbeitskräften. Ich bin deshalb überzeugt, dass der hiesige Industriepark für die Unternehmer sehr interessant sein wird. Der Bezirk Karlovy Vary hat dank seinen Naturressourcen, seiner sich ständig verbessernden Verkehrsinfrastruktur, die notwendigerweise die Entwicklung von Industriezentren reflektiert, und auch dank den hochwertiger Humanressourcen, zu denen auch das Schulwesen im Bezirk seinen Beitrag leistet, gute Bedingungen für unternehmerische Tätigkeiten. Wir sind vielleicht kein großer Bezirk, haben jedoch ein großes Wachstumspotenzial für die Zukunft. Josef Pavel Hauptmann des Bezirks Karlovy Vary Pa r k h o t e l R i c h m o n d K A R L O V Y V A R Y Das Parkhotel Richmond befindet sich in einem ruhigen Teil Karlsbads, auf dem Ufer des Tepl Flusses. Es ist mit einem englischen Stilpark umgeben, der in die umliegende Natur übergeht. Das Parkhotel Richmond reiht sich unter die schönsten Hotels in Karlsbad. Das Parkhotel Richmond bietet seinen Gästen Dienstleistungen höchster Qualität. Alle Kurbehandlungen werden direkt im Hause angeboten, ein wunderschönes Schwimmbecken fehlt auch nicht. Neben der traditionellen Komplexkur kann der Klient aus einem reichen Angebot von speziellen Heil-und Entspannungsprogrammen wählen. e Komplexe Heilkur e Sanfte Schönheitswoche e e Gesundheitswoche e Golfpackage für aktive Golfer u.a. e e Festsaal mit Kapazität 250 Sitzen e Café mit Sommerterasse e e Kosmetiksalon e Ärztliche Kosmetik e Hallenbad, Sauna e Richmond, a.s., Slovenská 567/3, 360 01 Karlovy Vary, Tschechische Republik Tel.: +420 353 177 505, Fax: +420 353 222 169 [email protected], www.richmond.cz | 18 WIRTSCHAFT UND HANDEL IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK Innovationen voll im Trend Die Regionale Entwicklungsagentur Egrensis (RRAE), die bereits seit 1998 im Bezirk Karlovy Vary tätig ist, hat bereits vor dem EUBeitritt Tschechiens ansehnliche Erfahrungen bei der Verwaltung der so genannten Phare-CBCKleinprojekte gesammelt. Diese Erfahrungen bringt sie jetzt bei der Bearbeitung von Durchführbarkeitsstudien zu verschiedenen Entwicklungsprojekten und der Ausarbeitung von Förderanträgen für nationale Programme und Strukturfonds ein. Eine wichtige Tätigkeit war auch die Mitarbeit am Entwicklungsprogramm des Bezirks und an strategischen Dokumenten mehrerer Mikroregionen und Städte im Bezirk Karlovy Vary. Regionální rozvojová agentura Egrensis (Regionale Entwicklungsagentur Egrensis) Závodní 357/90 360 06 Karlovy Vary Tschechische Republik Tel./Fax: +420 353 560 777 E-Mail: [email protected] www.rrae.cz Die Weiterentwicklung des Klein- und mittelständischen Gewerbes ist ein weiterer vorrangiger Bereich, auf den sich die RRAE konzentriert. Seit 2001 arbeitet sie mit der Agentur CzechInvest bei der Suche nach Liegenschaften und der Erbringung von Leistungen für kleine und mittelständische Firmen aus dem Ausland im Bezirk Karlovy Vary zusammen. Das Interesse dieser Investoren an den Grenzregionen ist besonders nach dem EU-Beitritt der Tschechischen Republik gestiegen. Für den Industriepark in Cheb und das Industriegebiet Ostrov 2000 wurden innerhalb kurzer Zeit so viele Investoren gefunden, dass jetzt die zweite Bauphase beider Gewerbeparks vorbereitet wird. Ein erhöhtes Interesse ausländischer Investoren wird nach dem Ausbau der Fernstraße I/6 zu einer Schnellstraße erwartet. Ihre Hilfe bietet die Agentur natürlich auch inländischen Firmen aus traditionellen Industriezweigen, aber auch Unternehmern aus spezifischen Branchen, wie dem für die Entwicklung des Bezirks Karlovy Vary so bedeutenden Fremdenverkehr, an. Diese Hilfe besteht aus der Vorbereitung von Unternehmensplänen und Anträgen auf Zuschüsse und Fördermittel aus Strukturfonds und Initiativen der Europäischen Union. Einige Gewerbebetriebe aus dem Bezirk haben die Möglichkeiten des Operationsprogramms Industrie und Gewerbe (30 erfolgreiche Antragsteller werden Fördermittel und vergünstigte Darlehen in Höhe von etwa 61 Mio. CZK - ca. 2 Mio. EUR - in Anspruch nehmen können), andere haben die Fördermodelle des Gemeinsamen regionalen Operationsprogramms der Maßnahme 1.1 (22 Anträge nach der 1. Runde) oder 4.1.2 für kleine und mittelständische Unternehmer aus der Fremdenverkehrsbranche genutzt. Ein wichtiger Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg eines Produktions- und Dienstleistungsunternehmens in Industrie- und Entwicklungsländern sind Innovationen und die Tschechische Republik behält diese Erfordernisse auch im Auge. Seit 2002 ist die RRAE die regionale Vertretung der Assoziation für innovative Unternehmertätigkeit in der Tschechischen Republik für den Bezirk Karlovy Vary. Zusammen mit den Agenturen des Bezirks Ústí und Liberec erarbeitete sie 2004 auf regionaler und Bezirksebene den Entwurf der Innovationsstrategie unter Einbeziehung von Erfahrungen aus Deutschland und Italien. Der Austausch von Erfahrungen mit Innovationen, der Transfer von Technologien und die Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen in Mitteleuropa sind das Hauptziel des 3-CIP-Projekts (Three Countries Innovation Push), in dem die RRAE nicht nur mit den genannten beiden tschechischen Bezirken, sondern auch mit den deutschen Bundesländern Sachsen und Brandenburg sowie den polnischen Woiwodschaften Lubuskie, Dolny Śląsk und Wielkopolska zusammenarbeitet. Über das neu installierte viersprachige Inter net-Portal www. 3-cip.com können kleine und mittlere Firmen aus diesen Ländern Kontakte knüpfen, sich bestehenden Netzwerke anschließen oder neue aufbauen. Jana Michková Direktorin Regionale Entwicklungsagentur Egrensis 19 | A M B A S S A D O R G R O U P Ambassador Group is offering luxurious accommodation for congress participants, relaxation lovers and golf players in Prague as well as in West Bohemia. Václavské námûstí 5-7, 111 24 Prague 1, Czech Republic e-mail: [email protected] www.ambassador.cz Operator: tel.: 00420-224 193 111 Reception: tel.: 00420-224 193 121 fax: 00420-224 230 620 Reservation: tel.: 00420-224 193 876 fax: 00420-224 226 167 Banquet Dpt.: tel.: 00420-224 193 817 fax: 00420-224 193 651 GDS Access Codes: Amadeus – TPPRGAMB, Sabre – TP37657, Worldspan – TP24542, Galileo – TP75154 Tyr‰ova 31, 353 01 Marienbad, Czech Republic Reception: tel.: 00420-354 611 111, fax: 00420-354 622 754 e-mail: [email protected] • www.hotel-agricola.cz A M B A S S A D O R G R O U P Ambassador Group is offering luxurious accommodation for congress participants, relaxation lovers and golf players in West Bohemia as well as in Prague member of Karlovarská 438, 353 01 Marienbad, Czech Republic e-mail: [email protected] www.esplanade-marienbad.cz Operator: tel.: 00420-354 676 111 Reception: tel.: 00420-354 622 162 fax: 00420-354 627 850 Reservation: tel.: 00420-354 627 855 fax: 00420-354 627 860 Banquet Dpt.: tel.: 00420-354 627 853 fax: 00420-354 627 863 GDS Access Codes: Amadeus - GW KLVESP, Apollo/Galileo - GW 41889, Sabre/Abacus - GW 5588, Worldspan - GW 5111 REGION Unsere aktive Förderung gehört der Unternehmungsentwicklung Die Regionale Wirtschaftskammer Egergebiet (Regionální hospodářská komora Poohří RHKP) befasst sich mit der Unternehmungsförderung in der Region, der Erbringung von fachlichen Dienstleistungen vor allen auf den Gebieten Firmenberatung, Firmen- oder Gewerbebetriebsgründung sowie der Kontaktvermittlung zu Kooperationspartnern im In- und Ausland. Über ihre weiteren Ziele befragten wir ihren Direktor, Herrn Josef Písecký. Ihre Kammer unterstützt die Unternehmen und ihre Entwicklung in der Region. Welche weiteren Tätigkeiten und Dienstleistungen erbringt die Kammer gegenwärtig? Zu unseren weiteren Aktivitäten gehören die Organisierung von Firmenbegegnungen, die Veranstaltung von Konsultationstagen für tschechische und ausländische Firmen, die Mitveranstaltung von Ausstellungen in der Region sowie die Organisierung von Schulungen und Seminaren für Unternehmer. Wir beteiligen uns auch an der Umsetzung der Projekte Informationsstellen für Unternehmer und Kontaktzentren für deutsch-tschechische Zusammenarbeit sowie an der Arbeit des Regionalen Beratungs- und Informationszentrums (Regionální poradenské a informační centrum – RPIC). Dazu kommt das Projekt Partnerschaft für die Zukunft, das in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Karlovy Vary realisiert wird. Zu unseren wesentlichen Aufgabenfeldern gehört die aktive Förderung und Mitbeteiligung an der Bildung von Clustern im Bezirk. Können Sie uns nähere Informationen zu einigen Projekten geben? Unsere Kammer war bis Ende 2005 als Regionales Informationszentrum für kleine und mittelständische Unternehmen im Bezirk Karlovy Vary tätig. Sie erbrachte für diese Unternehmen subventionierte Dienstleistungen und Beratungsdienste in Form von Konsultationen, Ausarbeitung von Anträgen, Projekten, Durchführbarkeitsstudien und Formularen für Entwicklungs- und Förderprogramme der Tschechischen Republik und der Europäischen Union. Zum 1.1.2006 wurde dieses Zentrum in das Regionale Beratungszentrum Egergebiet (Regionální poradenské centrum Poohří - RPCP) umgewandelt, das aber seine Dienstleistungen im gleichen Ausmaß erbringen wird. Das Projekt Informationsstellen für Unternehmer wird landesweit umgesetzt und für den Bezirk Karlovy Vary ist die Regionale Wirtschaftskammer Egergebiet als Koordinator zuständig. Im Rahmen dieses Projektes informieren wir über die Unternehmung im Rahmen der EU, über die tschechische und europäische Gesetzgebung für Unternehmer, über das Vorgehen bei der Gewerbebetriebs- und Firmengründung u. Ä. Seit Januar 2005 fungiert bei der Regionalen Wirtschaftskammer Egergebiet das Kontaktzentrum für tschechisch-deutsche Zusammenarbeit, das mit dem Kontaktzentrum bei der IHK Plauen zusammenarbeitet. Womit befasst sich das Zentrum? Dieses Zentrum erbringt eine Reihe von Dienstleistungen. Es veranstaltet beispielsweise Konsultationstage für tschechische und deutsche Unternehmer, UnternehmerFachbegegnungen (Kontaktbörsen) und Seminare zu aktuellen Themenkreisen aus den Bereichen Wirtschaft und Gesetzgebung, es leistet tschechischen und deutschen Unternehmen Hilfe bei der Kontaktanknüpfung mit Partnern aus dem Nachbarland, fördert bilaterale Geschäftsbeziehungen und erteilt Informationen über einzelne Fachbereiche, Länder und Regionen, den EU-Binnenmarkt sowie Messen und Ausstellung in Deutschland. Wie verläuft Ihre Mitarbeit bei der Clusterbildung? Die RHKP war erheblich an der Bildung zweier Cluster im Bezirk Karlovy Vary beteiligt. Beim Cluster TABLE WARE (Glas, Porzellan, Raum- und Tischtextilien) beschäftigte sie sich mit der Vorbereitung und Erarbeitung der Kartierungsstudie und beteiligt sich gegenwärtig an den Vorbereitungen zu seiner Gründung. Wesentlich war auch ihre Mitarbeit bei der Vorbereitung des Clusters Musikinstrumentenbau, das im Bezirk entstehen soll. Das Gespräch führte Eva Tomášková Begegnung von Unternehmern der Region aus dem Fachbereich Maschinenbau-Metallbearbeitung in der Regionalen Wirtschaftskammer Egergebiet | 22 Mehr unter: www.rhkpoohri.cz WIRTSCHAFT UND HANDEL IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK Investitionen aus Deutschland beschäftigungsfördernd für den Bezirk Die Firma WITTE Nejdek ist bereits seit mehr als 14 Jahren in der Fahrzeugindustrie tätig und entwickelte sich von einer kleinen Montagewerkstatt zum zweitgrößten Arbeitgeber des Bezirks Karlovy Vary. Das Unternehmen wurde als „Arbeitgeber 2005 für den Bezirk Karlovy Vary" ausgezeichnet. Auch auf die Auszeichnung für ihr Projekt „System zur Weiterbildung und Zertifizierung von Mitarbeitern" ist die Firma stolz. Es gelang ihr in all den Jahren, sich nicht nur auf dem europäischen Markt eine stabile Position in der Entwicklung und Produktion von Fahrzeug-Schließsystemen aufzubauen. WITTE Nejdek ist ein eigenständiges Unternehmen mit Kapitalbeteiligung der deutschen Ewald Witte Verwaltungsgesellschaft mbH, die 1992 die Produktion in angemieteten Räumen mit zehn Mitarbeitern aufnahm. Seither hat das Unternehmen eine bemerkenswerte Entwicklung erfahren. 2003 investierte die Firma 700 Millionen CZK (ca. 23,3 Mio. EUR) in den Bau der bereits dritten Fertigungshalle. Damals beschäftigte sie rund 1 300 Mitarbeiter. In den vergangenen zwei Jahren kamen 310 neue Arbeitsplätze hinzu. Dafür nahm die Firma Witte unter anderem auch Fördermittel des Ministeriums für Arbeit und Soziales im Rahmen von Investitionsanreizen in Anspruch. Die Zukunft des Unternehmens wird in einem eigenen Entwicklungszentrum mitgestaltet. Fester Bestandteil der Produktentwicklung sind Konstruktion und technische Produktionsvorbereitung als Voraussetzung für neue Entwicklungsprojekte. WITTE Nejdek erfüllt alle Anforderungen der Automobilhersteller aus aller Welt. Die Erzeugnisse werden überwiegend auf EUMärkte exportiert, wobei die Wertschöpfung in Tschechien mehr als 20 % beträgt. 2005 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von über 5 Mrd. CZK (ca. 166 Mio. EUR) und möchte diesen ausgehend von seinem realistischen Strategieplan bis 2011 verdoppeln. Dem Vorbild von WITTE Nejdek folgen im Ausbau ihrer Aktivitäten in der Tschechischen Republik auch weitere deutsche Firmen. Expansionspläne haben u.a. die Firmen Linde, Demag, Continental und Kostal angekündigt. Die deutschen Unternehmen sind also in Tschechien zufrieden und sehen hier ein großes Entwicklungspotenzial. Sie haben auch Vertrauen an die Fähigkeiten der tschechischen Arbeitskräfte und beziehen sie in ihre künftigen Aktivitäten mit ein. Kontakt: www.witte.cz 23 | REGION Moser – Glas der Könige, König des Glases Die Glashütte Moser erfüllt seit 1857 das Vermächtnis ihres Gründers, Ludwig Moser, eines ausgezeichneten Graveurs und talentierten Geschäftsmanns. Die ruhmreiche Tradition der Handarbeit konnte bis heute ihren Charakter in Form traditioneller Glashandwerke wie Glasblasen, Handschleifen, Malen mit 24-karätigem Gold, Goldpolieren und Gravieren bewahren. Die aus bleifreiem Sodakaliumglas gefertigten Moserprodukte weisen eine spezielle Härte und Brillanz auf. Moser-Glas ist mechanisch härter als Bleikristall, was bei einem einzigen Blick auf die scharf geschliffenen Kanten der Gläser und die Bearbeitung der gravierten Dekore erkennbar ist. Die Glasherstellung ist umweltfreundlich, denn beim Schmelzen wird die Luft nicht mit Schwermetallen kontaminiert und die Gesundheit der Glasmacher nicht beeinträchtigt. Zu den typischen Merkmalen der Moser-Produkte zählt der Eckenschliff, nach Pabst Pius XI. auch Pabst-Schliff genannt. Die edelste dekorative Technik in der einzigartigen Ausführung der Moser-Meister ist das Glasgravieren. ■ MOSER-GLAS AUF F E S T TA F E L N Das heutige Sortiment der Glashütte besteht vor allem aus klassischen TrinkglasSets, mit denen die Marke Moser ihre Berühmtheit erlangte. Einige Modelle, wie Maharani, Splendid oder Paula, werden bereits seit Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts hergestellt, sind jedoch mit ihrer Zeitlosigkeit noch immer modern. Eine ganz besondere Produktgruppe sind limitierte Serien und Einzelstücke. Dank der Zusammenarbeit mit führenden tschechischen und ausländischen Designern entstehen ständig neue Stücke, die das Sortiment um ein ganz modernes und originelles Design bereichern. Gleichgültig, ob traditionelles oder zeitgenössisches Schaffen – alle Produkte zeichnen sich durch hohe Qualität und die meisterhafte Beherrschung des Glasmacherhandwerks aus. Moser ziert die Festtafeln vieler prominenter Kunden aus der ganzen Welt – die der englischen Königin Elizabeth II. genau so wie die des spanischen Königs Juan Carlos I., des norwegischen Königs Haakon VII. und anderer. Dem Schaffen der Glasmacher von Moser begegnet man auch an vielen Orten Europas, Nord- und Südamerikas, Asiens und Australiens. Anfang 2006 hatte die Glashütte über 360 Beschäftigte. Im letzten Jahr konnte sie Rekordergebnisse im Export verzeichnen. Die Gesamtausfuhr in 2005 lag 15 % über dem Gesamtexport von 2004. Markt Nummer eins sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Weitere Schlüsselmärkte sind Russland, Japan, Taiwan und Großbritannien. Umsätze in Höhe von mehr als 50 % des geplanten Exports gewährleisten, wobei damit gerechnet wird, dass 46 % des erwarteten Umsatzvolumens im Export und 54 % auf dem inländischen Markt umgesetzt werden. Auf dem Lieferplan für dieses Jahr steht auch der Auftrag für den jordanischen Königspalast und den norwegischen Königshof. Für einen Kunden aus Taiwan und Japan sind wertvolle Gravierungen - die apokalyptischen Reiter - auf einer 38 cm hohen Vase in Arbeit. Ebenso laufen Verhandlungen über eine bedeutende Lieferung nach Marokko und in die Türkei. E-Mail: [email protected] www.moser-glass.com ■ 2006 IM ZEICHEN DES WACHSTUMS Obwohl im letzten Jahr der historisch höchste Exportumsatz erzielt wurde, ist auch 2006 eine positive Entwicklung zu erwarten. Die genannten Märkte dürften | 24 Das gegenwärtige Glaswerksortiment bilden vor allem klassische Getränkeglas-Sets WIRTSCHAFT UND HANDEL IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK Kreis Cheb Cheb Městský úřad Cheb (Stadtamt Cheb) Nám. Krále Jiřího z Poděbrad 14 350 20 Cheb Tschechische Republik Telefon: +420 354 440 111 Telefax: +420 354 440 550 E-Mail: [email protected], www.mestocheb.cz Der Kreis hat 39 Gemeinden, davon sind 9 Städte. Verwaltungszentrum ist die Stadt Cheb (www.mestocheb.cz), in der rund 32 000 Einwohner leben. Weitere größere Städte sind Mariánské Lázně (Marienbad - www.marianskelazne. cz) mit 14 400 Einwohnern und Aš (Asch - www.muas.cz) mit 12 560 Einwohnern. Dank seiner günstigen Lage gehört der Kreis zu den günstigsten Investitionsregionen. An-gesiedelt sind hier vor allem Maschinenbau, Textil-, Keramik- und Holzverarbeitungsindustrie. Für das vergangene Jahrzehnt ist das Wachstum der kleinen und mittelständischen Firmen typisch, die sich der Herstellung von Komponenten für den Fahrzeugbau und der Komplettierung mannigfaltiger Produkte für deutsche Firmen widmen (Textilien, Elektrotechnik und Keramik) oder die im Fremdenverkehr, Handel und Dienstleistungssektor sowie im Bauwesen tätig sind. In Cheb und Aš wurden Industriezonen eingerichtet, die in bedeutender Weise die Wirtschaftsbasis des Kreises erweitern und zur Senkung der Arbeitslosenquote beitragen. Das Gewerbegebiet in Cheb ist überwiegend durch Investoren aus Deutschland voll belegt. Einen unverzichtbaren Platz nehmen auch Fremden- S TA T I S T I S C H E A N G A B E N Kennziffer Kreis Fläche (km2) 933 Einwohner 90 130 Siedlungsdichte (Einw./km2) 97 Durchschnittlicher BruttoMonatslohn (EUR) 538 Arbeitslosenquote (%) 7,47 Bezirk 3 315 304 540 92 542 9,47 Quelle: Tschechisches Amt für Statistik (Stand zum 30.9.2005) Anmerkung: Wechselkurs 1 EUR = 29,55 CZK (Stand zum 30.9.2005) verkehr und Kurwesen ein, vor allem dank dem Kurort Františkovy Lázně (Franzensbad www.frantiskovy-lazne.cz) mit seinen mehr als 24 Mineralquellen und Mariánské Lazně (Marienbad) mit 40 eisenhaltigen und alkalisch-salinischen Quellen. A U S G E W Ä H LT E F I R M E N Name Lázně Františkovy Lázně, a. s. Tekaz Cheb Eutit, s.r.o. Akord Kvint, s.r.o. Bohemia Lignum, s.r.o. Standort Františkovy Lázně Cheb Stará Voda Luby u Chebu Cheb Fachbereich Kurwesen, Fremdenverkehr Baustoffe, Konstruktionen Basaltgussstücke Streichinstrumente Holzprodukte Kontakt www.franzensbad.cz www.tekaz–cheb.cz www.eutit.cz www.akordkvint.com www.bohemialignum.cz AU S L Ä N D I S C H E I N V E S TO R E N Investor Danubius Hotels Group Schneeberger AG Dachser GmbH Playmobil Merchandising GmbH JSP International S.A.R.L. Herkunftsland Ungarn, Großbritannien Schweiz Deutschland Tschechische Firma Léčebné lázně Mariánské Lázně, a.s. Schneeberger, s.r.o. Dachser, s.r.o. Fachbereich Kontak Kurwesen Maschinenbau Logistik www.marienbad.cz www.schneeberger.cz www.dachser.cz Deutschland Frankreich Playmobil CZ, s.r.o. JSP International, s.r.o. Kunststoffprodukte Kunststoffprodukte www.playmobil.cz www.jsp.com 25 | REGION Kreis Karlovy Vary Karlovy Vary Magistrát města Karlovy Vary (Magistrat der Stadt Karlovy Vary) Moskevská 21 361 20 Karlovy Vary Tschechische Republik Telefon: +420 353 118 111 Telefax: +420 353 222 913 E-Mail: [email protected] www.mmkv.cz Die Region Karlovy Vary (Karlsbad) hat ein mildes Gebirgsklima, das vom Erzgebirge und ausgedehnten Wäldern beeinflusst wird. Im Norden des Kreises verläuft die Grenze zu Deutschland, im Landesinneren grenzt er im Westen an die Kreise Sokolov (Falkenau) und Cheb (Eger), im Süden an den Kreis Pl- zeň-sever (Pilsen-Nord) und im Osten an die Kreise Chomutov (Komotau) und Louny (Laun). Das administrative und kulturelle Zentrum ist die Stadt Karlovy Vary (www.karlovyvary.cz), in der 45 % der Kreisbevölkerung leben und die einer der meist besuchten Kurorte in der Tschechischen Republik ist. 70 % aller Gäste kommen aus dem Ausland. Im Kreis befindet sich noch ein weiterer Kurort von Weltruf – Lázně Jáchymov (Bad Joachimsthal) (www.laznejachymov.cz), der wegen der herausragenden Heilwirkung seiner radioaktiven Quellen bekannt ist. In seiner Umgebung liegen mehrere Wintersport- und Erholungszentren. Der dominierende Fremdenverkehr und das Kurwesen bilden ein Gleichgewicht zur Industrie des Kreises, die vor allem von traditionellen und in der ganzen Welt bekannten Branchen geprägt ist: S TA T I S T I S C H E A N G A B E N Kennziffer Kreis Fläche (km2) 1 628 Einwohner 121 006 Siedlungsdichte (Einw./km2) 74 Durchschnittlicher Brutto -Monatslohn (EUR) 535 Arbeitslosenquote (%) 14,1 Bezirk 3 315 304 540 92 542 11,7 Quelle: Tschechisches Amt für Statistik (Stand zum 30.9.2005) Anmerkung: Wechselkurs 1 EUR = 29,55 CZK (Stand zum 30.9.2005) von der Glasindustrie (Marke Moser) und vom Karlsbader Porzellan, das aus lokalen Kaolin-Lagerstätten erstklassiger Qualität hergestellt wird. Weltbekannt ist auch der Jan Becher-Kräuterlikör, einer großen Beliebtheit erfreuen sich ebenfalls die Mineralwässer Marke Mattoni und Magnesia. Ansicht des Kurorts Karlovy Vary A U S G E W Ä H LT E F I R M E N Name Swiss-Form, a.s. Epiag Lofida – Porcelán CZ s.r.o. Karlovarský porcelán, a.s. Moser, a. s. Škoda Ostrov, s. r. o. Starorolský porcelán MZ, a. s. Vlnap, a. s. BMP Bohemia Metal Produkt,s.r.o. G. Benedikt Karlovy Vary, s.r.o. Demio, s.r.o. Actum Trade, s.r.o. Standort Nejdek Karlovy Karlovy Karlovy Ostrov Karlovy Nejdek Karlovy Karlovy Nejdek Karlovy Vary Vary Vary Vary Vary Vary Vary Fachbereich Maschinenbau Porzellanfertigung Porzellanfertigung Porzellan- und Glasfertigung Busse Porzellanfertigung Textilindustrie Behälter, Container Porzellan- und Keramikfertigung Möbelbau Sprudelsalz Kontakt www.swissform.cz www.lofida.cz www.thun.cz www.moser-glass.com www.skoda.cz/ostrov www.starporc.cz www.vlnap.cz www.bmp.cz www.hotelovy-porcelan.cz www.demio.cz www.vridelnisul.cz AU S L Ä N D I S C H E I N V E S TO R E N Investor G. Modiano Limited Pernod Ricard Tschechische Firma Nejdecká česárna vlny, a.s. Jan Becher – Karlovarská Becherovka, a.s. E. W. Bowman, Incorporated USA Ronaldsay B.V. Italien, Niederlande Karlovarské minerální vody, a.s. Schindler Group Schweiz Schindler CZ, a.s. Witte GmbH Deutschland WITTE Nejdek, s.r.o. | 26 Herkunftsland Großbritannien Frankreich Fachbereich Wollkämmerei Likör- und Getränkeherstellung Getränkeglas Getränke Aufzüge Automobilkomponenten Kontak www.ncv.cz www.becherovka.cz www.ewbowman.com www.mattoni.cz www.schindler.com www.witte.cz WIRTSCHAFT UND HANDEL IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK Karlovy Vary – Stadt der Kurkolonnaden und Festivals Karlovy Vary liegt am Zusammenfluss von Teplá und Ohře am Rand des Landschaftsschutzgebiets Slavkovský les (Kaiserwald) in Westböhmen. Die Stadtrechte wurden der Stadt vom böhmischen König und römischen Kaiser Karl IV. im Jahre 1370 verliehen. Im Mittelalter wurden hier Silber und Buntmetalle, später Keramik- und Porzellantone sowie Braunkohle abgebaut. Der kostbarste in der Erde verborgene Schatz sind jedoch die Mineralwasserquellen, die Karlovy Vary zum ältesten böhmischen und größten weltbekannten Kurort gemacht haben. Die heißen Sprudel in Karlovy Vary haben eine Ergiebigkeit von 2 000 Litern pro Minute und befördern in 24 Stunden ungefähr 18 Tonnen Mineralsalze an die Oberfläche. Die heilsamen heißen Mineralsprudel gelangen aus einer Tiefe von 2 000 Metern an die Oberfläche und sind 35 000 Jahre alt. Das Wasser wird zu Trinkkuren, Heilbädern, Inhalationen und vielen anderen Prozeduren angewandt. Weitere natürliche Heilquellen (Naturgas, Moor, Torf usw.) werden ebenfalls in Kombination mit den modernsten Heilmethoden genutzt. Nicht umsonst wird Karlovy Vary auch „Stadt der Kolonnaden" genannt; den es sind gerade die Kolonnaden, die den Charakter dieser Stadt am besten ausdrücken. Sie wurden als Bestandteil der Kuranwendungen errichtet, damit die Gäste dort spazieren gehen und das Mineralwasser langsam direkt in der Nähe der Quellen trinken können. Gleichzeitig wurden sie aber auch zum Schauplatz des Kurlebens. Karlovy Vary ist alljährlich Ziel mehrerer Zehntausend Hotelgäste. Ungefähr 70 % davon kommen aus den verschiedensten Ländern der ganzen Welt. Am stärksten vertreten sind Gäste aus Deutschland, Russland, Österreich, den Niederlanden, den USA und Italien. An erster Stelle steht nämlich für die Stadt das Kurwesen, und dieser Schwerpunkt ist seit dem EU-Beitritt noch wichtiger geworden. Deshalb begrüßt Karlovy Vary in diesem Sektor Investoren aus dem In- und Ausland, die ihre Zusammenarbeit anbieten und so zur Entwicklung des Kurwesens beitragen. Die Stadt Karlovy Vary als eine für Zusammenarbeit aufgeschlossene Stadt mit ihrer langen internationalen Tradition hat in den vergangenen Jahren offizielle Partnerschaften mit Städten aus Europa und der ganzen Welt geschlossen, wie zum Beispiel mit Carlsbad in Kalifornien, Kusatsu in Japan, Casino in Italien oder Varberg in Schweden. Seit dem EU-Beitritt der Tschechischen Republik findet in Karlovy Vary alljährlich die Konferenz europäischer Partnerstädte statt, deren Ziel es ist, die Bürger verschiedener Länder einander näher zu bringen, das Dienstleistungsniveau zu verbessern und vor allem die nachhaltige Entwicklung der Städte zu fördern. Nicht nur die Kurgäste kehren immer wieder nach Karlovy Vary zurück, jedes Jahr finden hier auch regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt, die das Kurleben berei- chern. Die Stadt ist Schauplatz mehrer Festivals. Zu den bedeutendsten gesellschaftlichen Ereignissen gehören die Eröffnung der Kursaison, das Internationale Filmfestival (www.iffkv.cz), das Filmfestival mit Fremdenverkehrsthematik Tourfilm (www.tourfilm.cz), Musikfestivals und -wettbewerbe. Karlovy Vary ist eine touristisch sehr anziehende Stadt; nicht nur als Stadt selbst mit ihren Heilquellen und ihrer Architektur. Auch die anmutige Umgebung ist ein starker Anziehungspunkt. Auf den umliegenden Hügeln befindet sich jede Menge Aussichtspunkte und -türme, in den Kurwäldern Lauben und Gedenktafeln. Eine Besonderheit der Stadt sind ihre Seilbahnen, die überwiegend im 19. Jahrhundert errichtet wurden. Die Stadt wird immer häufiger zum Veranstaltungsort für Sportereignisse von internationaler Bedeutung. Die Vielfalt an Sportzentren bietet auch ein reiches Spektrum an Erholungsmöglichkeiten – von den beliebtesten seien Golf (die Golfanlage in Olšová Vrata (Espenthor) gehört zu den schönsten in ganz Tschechien) und Tennis, Reitsport, Volleyball, Beachvolleyball, Kegeln, Ricochet, Skateboard, Squash, Sportschießen und Fitnesszentren genannt. Zu den bedeutendsten Industriezweigen gehört traditionell die Glas- und Porzellanherstellung. Zu Karlovy Vary gehören aber auch der Original Karlsbader Jan-BecherKräuterlikör, Mattoni-Mineralwässer und Karlsbader Oblaten. Karlovy Vary ist seit dem Jahr 2000 auch die Metropole des gleichnamigen Bezirks. Gleich nach Prag ist sie wegen ihrer Architektur, ihrem reichen Kulturleben und vor allem wegen ihrer unerschöpflichen Schätze der am zweithäufigsten besuchte Ort in der Tschechischen Republik, was von ihrem Weltruf im internationalen Maßstab zeugt. Kontakt: www.mmkv.cz Ansicht der Kurkolonnade 27 | REGION Kreis Sokolov Sokolov Městský úřad Sokolov (Stadtamt Sokolov) Rokycanova 1929 356 20 Sokolov Tschechische Republik Telefon: +420 352 623 321 Telefax: +420 352 602 510 E-Mail: [email protected] www.mu-sokolov.cz Der Kreis Sokolov liegt an der westlichen Grenze im Bäderdreieck Karlovy Vary – Mariánské Lázně – Františkovy Lázně (Karlsbad – Marienbad - Franzensbad). Er wird vom Erzgebirge (www.krusnehory.net) im Norden und vom Oberpfälzer Wald (www.ceskehory.cz) im Süden eingerahmt. Im Norden grenzt er an die Bundesrepublik Deutschland, seine binnenstaatlichen Nachbarn sind die Kreise Karlovy Vary und Cheb. Zusammen mit den genannten tschechischen Kreisen gehört er zur Euroregion Euregio Egrensis (www.euregio-egrensis.org). Größtes Zentrum des Kreises ist die Stadt Sokolov (www.sokolov.cz), in der 35 % der Kreisbevölkerung leben. Sokolov ist nicht nur als Industriestadt, sondern im Inland und Ausland auch dank den Erfolgen ihrer Sportler, vor allem der Gewichtheber, Hockeyspieler oder Basketballspieler, bekannt. Die zweitgrößte Stadt des Kreises ist Chodov (www.mestochodov.cz) mit 15 000 Einwohnern. Im Unterschied zu den Nachbarkreisen handelt es sich um einen stark industrialisierten Kreis, in dem Maschinenbau, Chemieindustrie, Förderung und Verarbeitung von Braunkohle, Stromerzeugung, Glas- und Porzellanherstellung, Musikinstrumentenbau, Textil- und Spirituosenherstellung angesiedelt sind. Industriezonen, die Investitions- und Handelsgelegenheiten bieten, befinden sich in den S TA T I S T I S C H E A N G A B E N Kennziffer Kreis Fläche (km2) 754 Einwohner 93 404 Siedlungsdichte (Einw./km2) 124 Durchschnittlicher BruttoMonatslohn (EUR) 557 Arbeitslosenquote (%) 13,2 | 28 Herkunftsland USA Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland 542 11,7 Quelle: Tschechisches Amt für Statistik (Stand zum 30.9.2005) Anmerkung: Wechselkurs 1 EUR = 29,55 CZK (Stand zum 30.9.2005) Städten Sokolov, Chodov und Dolní Rychnov. A U S G E W Ä H LT E F I R M E N Name Standort Amati-Denak, s. r. o. Kraslice Sametex, s.r.o. Kraslice Chodos Chodov, s.r.o. Chodov Sokolovská uhelná, a. s. Sokolov Sokolovské strojírny, a. s. Sokolov Svatavské strojírny, s.r.o. Svatava Hexion Speciality Chemicals, a.s. Sokolov Kornet, s.r.o. Kraslice Torf Krásno, s.r.o. Krásno Stax Metal Fibers, s.r.o. Sokolov Fachbereich Musikinstrumente Samttextilien Maschinenbau Kohleförderung Maschinenbau Maschinenbau Chemieproduktion Bremssysteme Heilbadartikel aus Torf Metallfaserproduktion Kontakt www.amati-denak.cz www.sametex.cz www.chodos.cz www.suas.cz www.sokstr.cz www.svssro.cz www.hexion.cz www.imteso.cz www.torf.cz www.stax.cz AU S L Ä N D I S C H E I N V E S TO R E N Investor Eastman Chemicals Lias International GmbH Car Trim GmbH EPT GmbH Linde AG Wieland Holding GmbH Bezirk 3 315 304 540 92 Tschechische Firma Eastman Sokolov, a.s. Lias Vintířov, k.s. Car Trim, s.r.o. EPT Connector, s.r.o. Linde Gas, a.s. Wieland Electric, s.r.o. Fachbereich Chemieproduktion Leichte Baustoffe Autositze Kunststofferzeugnisse Technische Gase Elektronikteile Kontak www.eastman.com www.liapor.cz www.cartrim.cz www.ept.de www.lindegas.cz www.wieland.cz WIRTSCHAFT UND HANDEL IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK LINDE GAS – Marktführer bei technischen Gasen in Tschechien Technische Gase von Linde spielen in den meisten Industriebereichen eine bedeutende Rolle: in der Metallverarbeitung und Metallurgie, in der Chemieindustrie und Stromwirtschaft, in der Nahrungsgüterindustrie und im Umweltschutz, in der Glasindustrie und Elektronik, im Bauwesen und bei der Gummiherstellung, im Gesundheitswesen sowie in Forschung und Wissenschaft. Gleichzeitig verbessern sie die Lebensqualität, ermöglichen eine kostengünstigere Produktion und unterstützen damit die Schaffung zukunftsträchtiger Werte. Die LINDE GAS a.s. begann im September vergangenen Jahres mit der Produktion technischer Gase in Vřesová bei Sokolov. Vor zwei Jahren unterzeichnete das Unternehmen mit der Sokolovská uhelná, a.s. einen Vertrag über die Errichtung einer Anlage. In den zwei Jahre dauernden Bau der Spitzenanlage zur Verflüssigung und Trennung von Luft wurden 1,8 Milliarden CZK (ca. 60 Mio. EUR) investiert. Die neue Technologie gewährleistet eine stabile, störungsfreie Gasversorgung für die Braunkohlevergasung und unterstützt den Einsatz dieses Energieträgers bei der Stromversorgung aus einheimischen Ressourcen. Indirekt wird dadurch auch die Beschäftigung in der Region Sokolov unterstützt. Die Gesamtkapazität der Anlage ermöglicht gleichzeitig die Herstellung von Flüssigprodukten und in geringer Menge auch einiger seltener Gase wir Xenon und Krypton. Die Trennvorrichtung wurde bei Linde Engineering in Deutschland konstruiert und hat im Vergleich zu den herkömmlichen Anlagen einen niedrigeren Stromverbrauch je produzierte Gaseinheit. Die Tech- nologie ist praktisch abfallfrei und daher sehr umweltfreundlich. LINDE GAS a.s. war zum Teil auch an der Modernisierung der Wasserstoffproduktion bei BorsodChem MCHZ in Ostrava beteiligt. Die Gesamtinvestition in die Füllstation für Wasserstofftrailer betrug mehr als 90 Mio. CZK (ca. 3 Mio. EUR). Der in Trailer abgefüllte Wasserstoff ist zu rund 70 % für den tschechischen Markt bestimmt, der Rest geht nach Polen und in die Slowakei. Die Inbetriebnahme dieser Anlage ersetzt teilweise Wasserstoffimporte aus dem Ausland. Mit dieser Investition gehört LINDE GAS a.s. zu einem der Hauptakteure auf dem tschechischen Wasserstoffmarkt. LINDE GAS a.s. ist eine Aktiengesellschaft mit ausländischer Beteiligung (100%iger Eigentümer ist die Muttergesellschaft Linde AG in Wiesbaden). Kontakt: www.lindegas.cz Rotas Strojírny spol. s r.o. Nejdecká 183, 357 01 Rotava Tschechische Republik Telefon: +420 352 668 289 Telefax: +420 352 668 211 E-Mail: [email protected] – Dreißig Jahre Tradition im Bau von Vulkanisierpressen 55", 63,5", 65", 75", 90", 100", 110" und 120" – Bedeutende Abnehmer: Michelin Group, Continental Group, Bridgestone-Firestone, STIP und Mitas 29 | REGION Industriepark Cheb – eines der erfolgreichsten Gewerbegebiete Tschechiens Nur noch drei Grundstücke kann gegenwärtig das Rathaus Cheb künftigen Investoren im Industriepark in Dolní Dvory am östlichen Stadtrand anbieten. Unerwartet rasch, praktisch achtzehn Monate nach Fertigstellung des Infrastrukturnetzes und der Verkehrswege, ist es gelungen, diese neue Industriezone der Stadt Cheb fast völlig zu besetzen. In verschiedenen Vorbereitungsphasen befinden sich hier Investitionsobjekte von dreizehn Firmen. Die Firmen investieren hier „auf der grünen Wiese" fast 2,5 Milliarden CZK (ca. 83 Mio. Euro) und werden bis Ende 2007 etwa 450 neue Arbeitsplätze schaffen. Sollte es gelingen alle Vorhaben zu realisieren, werden bis zum Jahr 2013 in der Zone ca. 1 100 Arbeitsplätze entstehen. Gegenwärtig ist bereits der erste Betrieb fertig, vier weitere befinden sich in Bau. Im nächsten Jahr wollen sieben Firmen mit den Bauarbeiten für ihre Fabriken beginnen. Von den ursprünglich angebotenen insgesamt 35,9 ha komplett mit Netzen bestückten Grundstücken sind schon 29,7 ha, also mehr als 82 % belegt. Frei sind bereits, wie gesagt, nur noch drei kleinere Grundstücke, von denen eins für eine deutsche Druckerei reserviert ist. Für die beiden anderen interessierte sich eine deutsche Produktionsfirma. Den Investoren wird somit nur ein kleineres 0,5 ha großes Grundstück aktiv angeboten. In Zusammenarbeit mit der Regierungsagentur CzechInvest gewannen wir einen bedeutenden Investor, die Gesellschaft JSP International (www.jsp.cz). Diese Firma ist Teil des großen japanischen Konzerns JSP. Die Verhandlungen über die Ansiedelung im Industriepark nahm sie mit der Stadt im April 2004 auf und bereits im September erhielt sie die Zustimmung mit der Bestimmung des genauen Standorts ihrer Investition. Nach Vereinbarung der technischen Bedingungen für diesen Investor wurde Anfang Januar 2005 der Vertrag unterschrieben. Zurzeit befindet sich der Betrieb in Bau. Die Investition der Firma JSP International in Cheb war 2004 die sechstgrößte angemeldete Kapitalanlage in Tschechien. JSP wird in Cheb bis zu zweihundert Arbeitsplätze schaffen. Der Industriepark Cheb hat vor allem Im vorjährigen Wettbewerb „Industriezone des Jahres" wurde Cheb Sieger in der Kategorie „Gewerbezone mit der vorteilhaftesten urbanistischen Lösung" | 30 aus logistischer Sicht Anziehungskraft für deutsche Investoren. An der Jahreswende 2004/2005 wurde die Ansiedelung von zwei bedeutenden deutschen Gesellschaften in der Zone vereinbart. Die Firma Playmobil (www.playmobil.cz), der bekannte Hersteller von beliebtem Kunststoffspielzeug und Baukästen schließt gegenwärtig den Bau ihres Betriebes ab. Im Mai 2005 erhielt die Firma Dachser (www.dachser.com) die Genehmigung für den Industriepark Cheb. Diese Firma ist eine der größten Logistikgesellschaften in Deutschland (europaweit etwa 12 000 Beschäftigte) und errichtet in Cheb ein Zentrum für sog. Endlogistik. Beide Firmen werden je hundert Arbeitnehmer beschäftigen. Im Frühjahr 2005 nahm die Stadt Cheb Verhandlungen mit der schweizerischen Gesellschaft Schneeberger auf. Dieser Präzisionsmaschinenbauer kam über die Regierungsagentur CzechInvest nach Cheb. Nach kurzen intensiven Verhandlungen wurde im Juni 2005 der Vertrag mit den Bedingungen für die Grundstücksübertragung genehmigt. Die Firma wird rund sechzig Arbeitsplätze schaffen. Die größte Kapitalanlage hinsichtlich Vorhaben und Arbeitsplatzzahl wird die deutsche Firma Hammerwerk aus Frinding bzw. ihre Tochtergesellschaft HF-Czechforge tätigen. Sie plant in zwei Etappen den Bau eines Maschinenbaubetriebes – bis 2009 sollen in der Firma 100 Personen Arbeit finden, nach Beendung der zweiten Etappe sollen es bis zu 300 Arbeitnehmer sein. Der Investor entschied sich im Juli vorigen Jahres für den Eintritt in den Industriepark in Cheb und bereits nach drei Monaten wurde der Vertrag feierlich unterzeichnet. Im vergangenen Jahrgang des Wettbewerbs „Industriezone des Jahres" ging Cheb in der Kategorie „Industriezone mit der vorteilhaftesten urbanistischen Lösung" als Sieger hervor. In diesem Jahr wurde der Industriepark bereits in die Hauptkategorie „Industriezone mit dem größten Wirtschaftsbeitrag" angemeldet, wo u. a. der Prozentsatz der Belegung für den gegebenen Zeitraum, die Anzahl der geschaffenen Arbeitsplätze, die Höhe der angemeldeten Investitionen und weitere Wirtschaftsdaten bewertet werden. Bessere Ergebnisse als Cheb hatten nur noch die erfolgreiche Industriezone Černovická terasa in Brno und die Industriezone in Kadaň vorzuweisen. Die kleine 30-Hektar-Zo- WIRTSCHAFT UND HANDEL IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK ne in Cheb befindet sich mit ihrem dritten Platz in der guten Gesellschaft der größten und am besten vorbereiteten Industriezonen in Tschechien. Einen großen Erfolg erzielte in diesem Wettbewerb auch der Park-Manager Jiří Strádal; denn er wurde von dreißig Mit- wettbewerbern für die dreiköpfige Finalgruppe in der Kategorie „Manager der Industriezone des Jahres" ausgewählt. In diesem Jahr beabsichtigt die Stadt Cheb mit der Aufnahme der Arbeiten an der zweiten Ausbaustufe der Industriezone. Die Fläche des Industrieparks wird da- durch um rund 15 Hektar erweitert. Das Rathaus Cheb würde gern noch bis Ede dieses Jahres die Verkehrswege und die Netze für zwei mittelgroße Grundstücke vorbereiten. Kontakt: www.mestocheb.cz F R E I E G E W E R B E F L Ä C H E N F Ü R I N V E S TO R E N I M B E Z I R K K A R L O V Y VA RY Bezeichnung Ostrov 2000 *** Průmyslový park Cheb *** (Industriepark) Sokolov – Vítkov – Staré Sedlo Sokolov – Jih Dolní Rychnov – Silvestr Hospodářský park Aš (Wirtschaftspark) Kreis Karlovy Vary Cheb Eigentümer Stadt Ostrov Stadt Cheb Sokolov Bodenfonds TschR, Privateigentum Sokolov Bodenfonds TschR, Privateigentum Sokolov Bodenfonds TschR, Privateigentum Cheb Hospodářský park Aš, a.s. Fläche Preis (ha) EUR/qm* 9,1 1,7 35 13 73 nach Vereinbarung 20 nach Vereinbarung 24 nach Vereinbarung 75 6,9 Arealnutzung Netze ** Kontakt Industrieproduktion Industrieproduktion Industrieproduktion, Kleinfertigung und Dienstleistungen Industrieproduktion, Kleinfertigung und Dienstleistungen Industrieproduktion, Kleinfertigung und Dienstleistungen Industrieproduktion G, W, K, S, F, T [email protected] G, W, K, S, F, T [email protected] G,W,S [email protected] S,T [email protected] G, W, K, S, F, T [email protected] G,T [email protected] Quelle: Regionale Entwicklungsagentur Egrensis (Regionální rozvojová agentura), Stand zum 31.1.2006 *Wechselkurs 1 EUR = 29 CZK (Stand zum 30.12.2005) ** G - Gas, W - Wasser, K - Kanalisation, S - Strom, F - Fernwärme, T - Telekommunikation *** schon besetzt, zweite Etappe wird vorbereitet 31 | DIENSTLEISTUNGEN Breitgefächertes Angebot an Rechtsdienstleistungen in Tschechien Nach Angaben der Tschechischen Anwaltskammer (Česká advokátní komora) gibt es in der Tschechischen Republik fast 8 000 Rechtsanwälte und mehr als 2000 Rechtsanwaltskonzipienten. Für einen ausländischen Geschäftspartner kann es manchmal schwierig sein, sich in dieser ungemein hohen Anzahl von Rechtsanwälten auszukennen; denn er weiß nicht, an wen er sich wenden soll und was ihm ein juristischer Ratschlag kosten wird. Beabsichtigt er, auf dem Gebiet der Tschechischen Republik unternehmerisch tätig zu werden, ist es angebracht, sich an einen Rechtsanwalt zu wenden, der ihm nicht nur in schwierigen Geschäftsbeziehungen zur Seite steht, sondern ihm auch bei formellen und Prozessfragen hilft. Eine notarielle Niederschrift ist beispielsweise bei jedem Gründungsvertrag einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung notwendig, aber auch bei einer Reihe handelsrechtlicher Vorgänge ein unverzichtbares Muss. Der Rechtsanwalt hilft Ihnen beim Markteintritt in Handels-, Unternehmungsbeziehungen, sowie mit formalen und prozessualen Anforderungen | 32 HÖHERE GEBÜHREN FÜR RECHTSDIENSTLEISTUNGEN I N G R O ß E N S TÄ D T E N Der Durchschnitts-Stundensatz eines Rechtsanwalts bewegt sich in den größeren Städten um die 1000 CZK (ca. 33,60 Euro). In Prag sind die Sätze erheblich höher; sie liegen zwischen 2 500 und 3 000 CZK (d.h. 100,70 Euro). Allgemein gilt, dass die Art der Gebühren eines Rechtsanwalts und ihre Wahl immer ganz von der zwischen Rechtsanwalt und Klienten getroffenen Absprache über die Art der Erbringung dieser Rechtsdienstleistungen abhängen. Die Stundenvergütung ist die häufigste, von gängigen Bürgern gewählte Variante und auch Firmen wird empfohlen, einen Pauschalbetrag zu vereinbaren. Der Pauschalbetrag bezieht sich auf eine bestimmte Zeitspanne (Monat, Halbjahr, Jahr) und auf das gesamte Paket von Rechtsdienstleistungen. Im Zusammenhang mit Rechtsdiensten findet man jedoch auch außervertragliche Gebühren, für die sog. Rechtsanwaltstarife genau festgelegt sind (www. lawyers.cz/czech/dokumenty/atarif.htm). Ein Rechtsanwalt hat außerdem Anspruch auf Ersatz sog. Barausgaben. Dabei handelt es sich um mit Gerichtsverfahren und Versendung von Schriftsachen verbundene Kosten. Aber auch verlorene Zeit kann ein Rechtsanwalt berechnen, wenn er beispielsweise den Klienten an einen entfernten Ort aufsuchen muss. (In diesem Fall kommen die Kraftstoffkosten hinzu.) Dieser Betrag bewegt sich um die 50 CZK (ca. 1,70 Euro) je angefangene halbe Stunde. Es ist nichts Ungewöhnliches, wenn Rechtsanwaltsbüros ihren Stammkunden Nachlässe zwischen 10 und 30 Prozent gewähren. ■ N OTA R E : W A N N B R A U C H E N S I E DEREN DIENSTE? In einigen Fällen werden Sie unbedingt notarielle Dienstleistungen in Anspruch nehmen müssen. Wissen Sie nicht, an wen Sie sich wenden sollen, dann ziehen Sie die Notarkammer der Tschechischen Republik zu Rate. Die besteht aus acht Regionalkammern: den Kammern in Brno, České Budějovice, Hradec Králové, Ostrava, Plzeň, Ústí nad Labem, Prag und der in Prag ansässigen Kammer für den Bezirk Mittelböhmen. Nähere Informationen finden Sie auf unter den Internetadressen des Mitteleuropäischen Notarregisters (www.central-europe-notaries.org) und der Notarkammer (www. vd.cz). Die Kammer ist eine Standesvertretung in den Beziehungen zu den staatlichen und gesetzgebenden Organen, den Behörden der öffentlichen Selbstverwaltung und gegenüber der Öffentlichkeit. Sie repräsentiert diesen Stand auch in den internationalen Beziehungen. (Seit 1994 ist sie Mitglied der Internationalen Union des lateinischen Notarwesens (The International Union of Latin Notaries) und seit 2004 der Kon- ferenz des Notarwesens der Europäischen Union (Conférence des Notariats de l‘Union Européenne)). ■ N OT W E N D I G E INANSPRUCHNAHME EINES N OTA R S I N D E R T S C H E C H I S C H E N REPUBLIK: – Immobilienübertragung Ein Haus, eine Wohnung oder ein Grundstück werden am häufigsten durch einen Kaufoder Schenkungsvertrag übertragen. Der Notar setzt Ihnen einen solchen Vertrag in Form einer notariellen Niederschrift auf, die im Unterschied zu einem beispielsweise von einem Rechtsanwalt oder einem Immobilienbüro ausgefertigten Vertrag den Charakter einer öffentlichen Urkunde hat. Das bedeutet, dass im Streitfall vor Gericht die Gleichschrift der notariellen Niederschrift als eindeutiger Beweis zur Bestätigung der Wahrheitstreue der darin gemachten Angaben verwendet werden kann. Zur Erstellung des Vertrags sind Dokumente erforderlich, die das Eigentumsrecht des Übertragenden an der Immobilie nachweisen (beispielsweise Erbschein oder Kaufvertrag) und die sich in der Regel im Besitz der übertragenden Person befinden. Außerdem ist der Auszug aus dem Liegenschaftskataster erforderlich. – Pfandvertrag und Pfandregister Pfandverträge gehören zu den Möglichkeiten zur Absicherung der Forderungen eines Gläubigers gegenüber dem Schuldner. Als Pfand können Immobilien, bewegliche Sachen und andere Eigentumsrechte dienen. Eine Sonderregelung des Pfandrechts betrifft die Fälle, in denen Immobilien Gegenstand der Verpfändung sind, die nicht im Liegenschaftskataster eingetragen sind (z.B. Keller), bei denen es sich um eine Massensache (beispielsweise einen Betrieb), eine Gruppe von Sachen (beispielsweise eine Sammlung) oder eine bewegliche Sache (beispielsweise einen Kraftwagen) handelt, die bei Abschluss des Pfandvertrags dem Gläubiger nicht übergeben wird. Zur Ausfertigung eines solchen Pfandvertrags ist die Form einer notariellen Niederschrift erforderlich und das Pfandrecht wird in einem solchen Fall durch Eintragung in das von der Notarkammer der Tschechischen Republik geführte Pfandregister rechtswirksam. Für die Eintragung sorgt der Notar. Der Notar kann auch einen Vertrag über die Entstehung des Pfandrechts an einer im Liegenschaftskataster geführten Immobilie ausfertigen; das Pfandrecht erlangt in diesem Fall durch die Einlage ins Liegenschaftskataster Rechtskraft. – Beglaubigung und Bescheinigung Jedes beliebige Notariat bestätigt Ihnen die Echtheit Ihrer Unterschrift (Legalisierung) oder WIRTSCHAFT UND HANDEL IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK die Übereinstimmung der Abschrift oder Kopie einer Urkunde mit ihrem Original (Vidimation). Während bei der Legalisierung die persönliche Anwesenheit der Person erforderlich ist, deren Unterschrift beglaubigt wird, und von ihr der gültige Personalausweises vorzulegen ist, kann sich jede beliebige Person die Übereinstimmung einer Kopie mit dem Original beurkunden lassen. Bestimmte Urkunden sind von Gesetzes wegen von der Beglaubigung ausgeschlossen. Müssen Sie eine beglaubigte Urkunde auf dem Gebiet eines anderen Staates vorlegen, muss sie von einem Notar oder seinem ständigen Vertreter unterschrieben und mit der Apostille, also der Bestätigung einer höheren behördlichen Instanz, versehen sein. In der Regel nimmt das Justizministerium diesen Verwaltungsakt vor. ■ F E S T E G E B Ü H R E N S S ÄT Z E : • Ausfertigung eines Testamentes oder einer Enterbungsurkunde oder einer Urkunde zur Widerrufung dieser Handlungen in Form einer notariellen Niederschrift - 900 CZK (ca. 30,Euro) • Ausfertigung eines Testaments, das gleichzeitig eine Enterbungsklausel enthält, in Form einer notariellen Niederschrift - 1 500 CZK (ca. 50,- Euro) • Ausfertigung einer Vollmacht in Form einer notariellen Niederschrift - 1 000 CZK (ca. 33,30 Euro) • Annahme eines Testamentes oder einer anderen Urkunde zur Aufbewahrung, ausgenommen Wertpapiere - 800 CZK (ca. 26,70 Euro) • Herausgabe eines Auszugs aus einer notariellen Niederschrift – je angefangene Seite des herausgegebenen Textauszugs 200 CZK; (sofern er enthalten ist) • Alle mit der Vornahme einer Änderung von Angaben im Pfandregister erforderlichen Handlungen - 200 CZK (ca. 6,70 Euro) ■ WO MÜSSEN SIE SUCHEN? Sollten Sie einen Rechtsvertreter suchen und wissen Sie nicht wo, versuchen Sie es über das Portal der Tschechischen Anwaltskammer (Česká advokátní komora – www.cak.cz), wo Sie im Textsucher einen Rechtsanwalt nicht nur nach dem Tätigkeitsfeld, sondern auch nach der Region finden können. Nützliche Informationen finden Sie auch auf den Rechts-Webseiten www.epravo.cz und www.ipravnik.cz, Hinweise auf Gesetzblätter und internationale Verträge der Tschechischen Republik unter www.mvcr.cz/ sbirka/ oder www.sbirka.cz sowie notwendige Informationen über das Recht in der Tschechischen Republik im Rechts-Informationssystem www.lexdata.cz/web/lexdata.nsf. ■ WEITERE TIPPS Im Handelsregister blättern können Sie unter der Adresse www.justice.cz/xqw/xervlet/insl/index und auf den Seiten des Finanzministeriums wwwinfo.mfcr.cz/ares/ares_fr.html.cz finden Sie unternehmerisch tätige Personen, die nicht im Handelsregister eingetragen sind. Milan Zelený Rechtsanwalt NEU – VORLAGE DER NOVELLE D E S R E C H T S A N W A LT S C H A F T S G E S E T Z E S Das Abgeordnetenhaus verabschiedete in dritter Lesung die Regierungsvorlage zur Änderung des Rechtsanwaltschaftsgesetzes. Die Vorlage legt genauere Regeln zur Anrechnung der Rechtspraxis für Anwaltspraktikanten fest, führt die Pflicht zur lebenslangen Weiterbildung von Rechtsanwälten ein, ändert die Regeln zur Wahl in Organe der Rechtsanwaltskammer, bringt die gegenwärtige Rechtsregelung in Einklang mit der Änderung des Verwaltungsgerichtswesens und ergänzt einige Bestimmungen über die Niederlassung eines europäischen Rechtsanwaltes, damit die Erbringung von Rechtsdiensten in der Tschechischen Republik bei tschechischen Rechtsanwälten wie bei niedergelassenen europäischen Rechtsanwälten im Prinzip den gleichen Bedingungen unterliegt. Die Vorlage regelt auch detaillierter die Schadenshaftpflichtversicherung der Anwälte und verankert die Möglichkeit der Kammer, zugunsten der Rechtsanwälte eine Sammelversicherung abzuschließen. Die Novelle bringt neue Möglichkeiten für Formen der Erbringung von Rechtsdienstleistungen für Rechtsanwälte: neben den bisherigen Formen der Ausübung des Anwaltsberufs als selbstständiger Anwalt, in Anwaltsvereinigungen und als Gesellschafter einer Offenen Handelsgesellschaft ermöglicht die Novelle die Ausübung der Anwaltstätigkeit in Kommanditgesellschaften, Gesellschaften mit beschränkter Haftung oder als Arbeitnehmer eines anderen Rechtsanwalts oder einer Gesellschaft, wobei der Unternehmensgegenstand einer solchen Gesellschaft allein die Ausübung von Rechtsanwaltstätigkeit sein kann und ihre Gesellschafter lediglich Anwälte sein dürfen. www.cabinet.cz ▲ ▲ www.cabinet.sk Mergers & Acquisitions ▲ Immobilien und Bauentwicklung Gerichts- und Schiedsver fahren ▲ ▲ Bank- und Finanzwesen Arbeitsrecht ▲ ▲ ▲ Gesellschafts- und Handelsrecht Geistiges Eigentum und IT Konkursver fahren ▲ EU- Recht ▲ Steuerrecht PETERKA & PARTNERS v.o.s., Na Příkopě 15/583, CZ-110 00 Prague 1, tel.: +420 246 085 300, fax: +420 246 085 370, [email protected] PETERKA & PARTNERS, Kapitulská 18/A, SK-811 01 Bratislava, tel.: +421 2 544 18 700, fax: +421 2 544 18 701, [email protected] 33 | INVESTITIONEN Kaleidoskop V E R S TÄ R K T E A K T I V I TÄT E N D E R S PA N I S C H E N L A N A C O N STRUCTION IN TSCHECHIEN Deutsche Playmobil wird in Tschechien Spielzeugteile aus Kunststoff herstellen Das spanische Unternehmen Lana, renommierter Hersteller von Dreischichtholzplatten für die Bauindustrie, entschloss sich, seine Aktivitäten in der Tschechischen Republik zu verstärken und einen neuen Produktionsbetrieb in Ždírec nad Doubravou zu errichten. In dieses Objekt, mit dessen Bau im Frühjahr d. J. begonnen wird, wird die Firma 350 Millionen Kronen (ca. 11,8 Mio. EUR) investieren. Im neuen Werk finden mindestens 50 Menschen Arbeit. „Wir haben uns entschlossen, unsere Produktionskapazitäten in Europa auszubauen, um der wachsenden Nachfrage nach unseren Produkten gerecht werden zu können", äußerte sich Pablo Rozas, Produktionsleiter von Lana Construction, und fügte hinzu: „Nach einer umfangreichen Erhebung haben wir die Tschechische Republik gewählt, denn sie bietet erfahrene Arbeitskräfte und eine ausgezeichnete Verkehrsinfrastruktur". „Es ist kein Zufall, dass Lana in unmittelbarer Nähe des großen Holzstoff verarbeitenden Unternehmens Stora Enso Timber Ždirec, einer Tochtergesellschaft des internationalen Holzverarbeitungskonzerns Stora Enso, bauen will", erklärte der Projektmanager von CzechInvest, Radek Zatloukal. „Die Tschechische Republik ist in Europa als Exporteur von hochwertigem Holz bekannt. Damit kam sie auch auf die Liste der Standorte, die für die Produktionserweiterung des spanischen Investors in Frage kamen." Mehr unter: www.lana.coop 왘 Playmobil CZ, die Tochtergesellschaft der deutschen Horst Brandstätter Holding GmbH, wird in Cheb eine Fabrik zur Herstellung von Kunststoff- und Gummispielzeug bauen. Innerhalb der nächsten drei Jahre wird die Firma fast 220 Millionen Kronen (ca. 7,4 Mio. EUR) investieren und schrittweise 65 Menschen beschäftigen. „Das Unternehmen rechnet mit einer Produktionserweiterung. Da sich der Geschäftsitz bisher in gemieteten Räumen in Aš befindet, wurde der Bau eines eigenen Werkes im Industriepark der Stadt Cheb beschlossen", äußerte sich der Generaldirektor der Agentur CzechInvest, Tomáš Hruda. „Das Ziel der Investition besteht, abgesehen von einer Umsatzsteigerung, auch in der Erhöhung der Arbeitsproduktivität und Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter", fügt er hinzu. „Das Projekt ist in zwei Etappen unterteilt. In der ersten Phase werden wir die Produktions- und Montagehalle mit den Verwaltungsräumen bauen. Später werden wir das Gelände erweitern und Maschinen zum Pressen und Spritzen der Spielzeugteile aus Kunststoff anschaffen", äußerte sich Kurt Gertler, Manager des Unternehmens Playmobil CZ, zur geplanten Investition. „Bisher komplettiert und verpackt Playmobil in Tschechien nur die aus Deutschland eingeführten Bauteile. Auf den erwähnten Maschinen werden dann aber eigene Halbfabrikate hergestellt – Spielzeugteile aus Kunststoff, die anschließend auf Verpackungs- und Montagemaschinen komplettiert werden." Die Playmobil-Gruppe möchte aus der tschechischen Niederlassung zukünftig einen ausländischen Schwerpunktbetrieb für die Montage und Produktion von Spielzeugteilen und Figuren machen. Die Hauptgründe hierfür sind die geringeren Produktionskosten und die Nähe zum Mutterbetrieb in Dietenhofen. ADC KRONE wählte Brno vor allem aus logistischen Gründen Deutsche Playmobil wird in Tschechien Spielzeugteile aus Kunststoff herstellen | 34 Von Großbritannien ins Gewerbegebiet Černovická terasa in Brno kommt das internationale Unternehmen ADC KRONE, Anbieter von Netzwerkprodukten und -dienstleistungen. Die Geschäftsleitung hat bereits den Vertrag mit dem holländischen Developer CTP Invest über die Vermietung einer Produktionshalle in dieser Industriezone unterzeichnet. „In die Errichtung seines Werks möchte das Unternehmen einen Betrag in der Größenordnung von mehreren Hundert Millionen Kronen investieren. Bereits Ende 2006 dürften im neuen Betrieb etwa 200 Menschen arbeiten", meinte Tomáš Hruda, Generaldirektor der Agentur CzechInvest. „Dank diesem Projekt senken wir die Gesamtbetriebskosten und können gleichzeitig unsere Produktionskapazitäten in Europa wesentlich erhöhen. Dies ermöglicht uns ein besseres Dienstleistungsangebot nicht nur für unsere Kunden hier, sondern auch im Mittleren Osten und in Afrika", äußerte sich Ross Ferguson, geschäftsführender Direktor von ADC KRONE, und fügte hinzu: „Die Tschechische Republik bietet logistische Vorteile hinsichtlich der Bedienung unserer Kunden auf den europäischen Schlüsselmärkten." Die Firma ADC KRONE ist ein führender Hersteller von Ausrüstung für die Netzinfrastruktur, wie Kupfer- und Glasfaserkabel, Kabelverbindungen und Verteilertafeln. Ross Ferguson rechnet damit, dass sich der Anteil von ADC Krone am europäischen Kommunikationsmarkt dank des neuen Werks noch erhöhen könnte, was in diesem sich schnell entwickelnden Fachbereich sehr wichtig ist. Mehr unter: www.adckrone.com Produktion elektronischer Bauteile in Nordmähren Die amerikanische CTS Corporation, führender Konstrukteur und Hersteller elektronischer Bauteile für die Automobil- und Elektronikindustrie, beabsichtigt, fast eine halbe Milliarde Kronen (ca. 17 Mio. EUR) in den Bau eines neuen Werks im Industriepark Ostrava-Hrabová zu investieren. Spätestens innerhalb von drei Jahren werden dadurch mehr als 160 neue Arbeitsplätze geschaffen. „Dank dieser Investition in der Tschechischen Republik werden wir unsere Produktionskapazitäten erhöhen und den europäischen Markt besser versorgen können, den wir derzeitig überwiegend aus unserem Betrieb in Großbritannien beliefern", äußert sich Ron Bell, Direktor der europäischen Vertretung von CTS, und fügt hinzu: „Im Werk Ostrava werden wir elektronische Bauteile und Sensoren für die Automobilindustrie sowie weitere elektronische Bauteile herstellen." „Die Tschechische Republik ist nach Großbritannien erst das zweite europäische Land, in dem CTS Corporation in den Bau eines neuen Werks investiert", betont Marcela Kolveková, Projektmanagerin der Agentur CzechInvest. „Die Produktion aus der Ostraver Betriebsstätte von CTS wird allerdings überwiegend für den Export bestimmt sein und auf dieselben Märkte gehen wie die Erzeugnisse aus Großbritannien. Die Produktion dürfte bereits im Juni 2007 anlaufen. Mehr unter: www.ctscorp.com 48. Internationale Maschinenbaumesse Melden Sie sich jetzt an! 48. Internationale Maschinenbaumesse 5. Internationale Messe für Metallbearbeitung Mess-, Steuer-, Automatisierungsund Regeltechnik Messe Brünn Výstaviště 1 647 00 Brno Tschechische Republik Tel.: +420 541 152 926 Fax: +420 541 153 044 [email protected] [email protected] www.bvv.cz/msv www.bvv.cz/imt Prestigious forms of presentation prominently displayed in Prague airport Organisation of prestigious foreign trade fairs Reklama & Polygraf 13 th international trade show of advertising services, marketing and media, March 29 – 31 2006, Exhibition Grounds Prague 7 Conferences and seminars M. I. P. Group, a.s., Hollarovo náměstí 11, 130 00 Praha 3, Tel.: +420 267 315 585-8, Fax: +420 267 315 589, E-mail: [email protected], www.mip.cz