Sathya Sai Baba spricht über Buddha.fm - beim Rosenkreis

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Sathya Sai Baba spricht über Buddha.fm - beim Rosenkreis
SATHYA SAI BABA
Der Purna-Avatar
Spricht über Buddha
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Die Lehre des Purna-Avatars
Die weiterführende Lehre Sathya Sai Babas, des Purna-Avatars, über
die Zeitlose Wahrheit und Weisheit wird für die kommenden Jahrtausende verbindlich sein. Es ist deshalb wichtig, dass sie auch in deutscher
Sprache erhalten bleibt.
Am 24. April 2011 verliess Sathya Sai Baba seinen grobstofflichen Körper. Die Lehre von Ihm kam dadurch zum Abschluss.
Der Purna-Avatar ist zu den Menschen aller Religionen gekommen.
Seine dritte Inkarnation als Prema-Baba wird bald stattfinden. Er wird seine neue Tätigkeit ebenfalls in Indien aufnehmen.
Rosenkreis-Verlag, Reinertstrasse 6, 4515 Oberdorf
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DER PURNA-AVATAR SATHYA SAI BABA
Bei jedem Übergang der grossen Zeitalter verkörpert sich ein Purna-Avatar.
Am Ende des Silbernen Zeitalters war es Rama
Am Ende des Kupfernen Zeitalters war es Krishna
Am Ende des Eisernen Zeitalters war es Sathya Sai Baba
Ein Purna-Avatar ist die höchste Form eines Avatars. Sathya Sai Baba
war der Purna-Avatar des Eisernen Zeitalters, des unsrigen. Er besass
alle sechzehn Göttlichen Kräfte und hatte einen vollständigen, umfassenden Überblick über Alles und Jedes. Er war voller Liebe und brachte
die Richtlinien, um die Einheit der Menschen in allen Nationen und Religionen herzustellen. Ein Avatar ist eine Inkarnation des Göttlichen Bewusstseins und befindet sich jenseits der Dualitäten. Er wirkt zur Unterstützung aller Menschen und zur Wiedereinsetzung der Göttlichen
Ordnung.
Sathya Sai Baba, 1926-2011
Der Purna-Avatar unserer Zeit, des Eisernen Zeitalters
WER IST SATHYA SAI BABA?
Er selbst sagte, dass er ein Avatar sei der gekommen ist, um die Menschheit vor der Vernichtung zu bewahren. Anlässlich der ersten Weltkonferenz erklärte er nachdrücklich: „Ihr könnt die Natur meiner Wirklichkeit
nicht verstehen, weder jetzt noch in Tausenden von Jahren, selbst wenn
sich die ganze Menschheit an diesem Bemühen beteiligte. Dies hier ist
die menschliche Gestalt, in der sich alle göttlichen Wesen, alle Aspekte
des Göttlichen, d.h. alle Namen und Formen die der Mensch Gott zuschreibt, offenbaren.”
Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit durften wir eine göttliche Verkörperung zu seiner Lebenszeit erkennen. Das war weder während der Zeit von Rama noch von Krishna der Fall. Gott wandelte unter
den Menschen und wir durften es sehen. (...)
Sathya Sai Baba gab bekannt, dass er der Kosmische Christus ist. Er
erklärte auch, dass er in seinen früheren Inkarnationen Rama und Krishna war. Für die Aufgabe, für die er jetzt da ist, wird er sich dreimal verkörpern. Bis zu Beginn des letzten Jahrhunderts lebte er als Shirdi Baba
in Shirdi. Vom 23.11.1926 bis 24.4.2011 weilte er als Sathya Sai Baba
in Prashanti Nilayam unter uns, und noch in diesem Jahrhundert wird er
als Prema Baba von der ganzen Menschheit als Welt-Avatar anerkannt
sein.
Von Anfang an erklärte er, dass er nicht gekommen sei, um eine neue
Religion zu gründen, sondern um die alten Strassen zu Gott in allen Religionen wieder instand zu setzen. (Annrose)
SATHYA SAI BABA, DER PURNA-AVATAR
SPRICHT ÜBER BUDDHA
Buddha - Der Name, den man Gautama gegeben hat. In Indien etwa um das
Jahr 621 v. Ch. geboren, wurde er im Jahr 592 v. Ch. ein vollendeter Buddha.
Der Buddha ist ein „Erleuchteter“ und hat die höchste Wissensstufe erlangt, die
für einen Menschen in diesem Sonnensystem möglich ist. (Mittwede)
Alle Religionen predigen die Grösse der spirituellen Reinheit. Alle Religionen rufen die Leute auf, am Pfad der Wahrheit festzuhalten. Sie lehren, dass gute Qualitäten für den Menschen wesentlich sind. Wenn also
die Essenz aller Religionen ein und dieselbe ist, wenn alle Schriften die
gleiche Wahrheit proklamieren, wenn das Ziel für alle menschlichen Bemühungen das Gleiche ist, was gibt es dann für eine Basis für Differenzen? Die Wege mögen verschieden sein, aber das Ziel ist das Gleiche.
Es ist ein Zeichen für die Erniedrigung des Menschen, dass er trotz dieser
Wahrheit die Bedeutung von Differenzen so wichtig nimmt. Bei einem Regenguss ist das Wasser das herabfällt noch rein. Der Regen fällt auf Berge, Ebenen, Bäche, Seen usw. Je nachdem auf welche Region der Regen fällt, verändert sich sein Name und seine Form. Trotzdem kann nicht
gesagt werden, das Wasser sei verschieden.
Die Gründer der verschiedenen Religionen mussten auf die Bedürfnisse
der Zeit, die Umstände einzelner Länder und deren Bewohner Rücksicht
nehmen und stellten entsprechende Gesetze und Regeln auf. Deshalb
darf eine Religion nicht als höher oder niedriger eingestuft werden. Die
erste Pflicht eines Menschen muss es sein, diese heilige Wahrheit zu erkennen und in seinem Leben in die Praxis umzusetzen.
Wahrheit ist ein fundamentales Prinzip. Alle Religionen erklären, dass
ein gegebenes Wort eingehalten werden muss. „Der Mensch muss die
Versprechen einhalten und Worte als seinen Lebensatem betrachten.”
Das war die Lehre des Kaisers Manu, des ersten und grössten Gesetzgebers. (Sai, 25.12.1990)
Aufopferung, Mitgefühl, Moralität, Integrität und ähnliche Eigenschaften
sind allen Religionen gemeinsam. Auf verschiedene Arten verkünden
alle Religionen die Einheit in der Vielfalt. Indiens Philosophie, Kultur und
heilige Art zu leben durchdringen wie ein unterirdischer Strom alle Religionen. Indiens Kultur bestätigt die Behauptung der Veden: „Der eine
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Geist durchdringt alle Menschen.” Diese Einheit des Geistes ist in verschiedenen Schriften des Buddhismus, des Christentums und im Islam
proklamiert. Obwohl in der physischen Form Unterschiede bestehen,
sind die Menschen im Geist alle Eins. Das ist die Wahrheit die auch das
Christentum verkündet. Es erklärt, dass alle Menschen Kinder Gottes
sind und betont die Vaterschaft Gottes und die Bruderschaft der Menschen und dass deshalb Alle in Harmonie leben sollten. (Sai, 25.12.1991)
Die Geschichte Buddhas. Der König Suddhodhana und seine Frau Mayadevi bekamen nach langer Zeit einen Sohn, den sie Siddhartha nannten. Einmal kam ein sehr hochstehender Pandit, ein Prophet, zum Palast.
Als er das Kind sah, sagte er zum König: „Suddhodhana! Dieser Junge
wird ein Entsagender und ein grosser Weisheitslehrer für das Volk werden“. Suddhodhana war darüber tief bestürzt. Er befürchtete, dass der
Prinz die völlige Loslösung dann entwickeln könnte, wenn er das Leiden
in der Welt erkannte. Der König verheiratete ihn, als er sein 18. Lebensjahr erreicht hatte und krönte ihn zum rechtmässigen Erben als er 28 Jahre alt wurde. Er hoffte, ihn dadurch an den Palast zu binden.
Nach seiner Krönung hatte Siddhartha den Wunsch, sich das Königreich
anzuschauen. Er hatte nicht die Absicht, sich als Herrscher auf den Palast
zu beschränken und wollte wissen, wie die Leute lebten. Trotz seinen Befürchtungen stimmte der König der Bitte des Prinzen zu, da er nun verheiratet war und ein Kind hatte. Es schien ihm unwahrscheinlich, dass
er auf diese verzichten würde.
Siddhartha setzte sich in seine Kutsche und brach zu einer Fahrt durch
die Hauptstadt auf. Er sah eine vom Alter gebeugte Frau, die, auf ihren
Stock gestützt, sich auf der Strasse fortschleppte. Er fragte den Kutscher:
„Wer ist diese seltsame Gestalt, die sich dort auf der Strasse bewegt?“
„Mein Herrscher! Wenn man alt wird, krümmt sich der Rücken und man
wird schwach. Das ist eine alte Frau.“ Der Prinz fragte: „Passiert dies allen
Menschen, wenn sie alt werden?“ Der Kutscher antwortete: „Es ist unausweichlich. Es ist ein Gesetz der Natur.“
Die Kutsche fuhr weiter. Unter einem Baum sass ein kranker Mann, der
hustete und wehklagte. Der Prinz erkundigte sich, was mit dem Mann unter dem Baum los sei. Der Kutscher antwortete: „Der menschliche Körper
ist anfällig für eine Vielzahl von Leiden. Dieser Mann dort leidet an einer
ernsten Erkrankung. Niemand weiss, wann er von einer Krankheit heimgesucht wird.“ Das merkte sich der Prinz.
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Die Kutsche fuhr weiter. Vier Menschen trugen einen Leichnam auf einer
Totenbahre. Der Prinz fragte, was es sei, das die Menschen trügen. Der
Kutscher antwortete: „Ein Toter.“ „Was ist ein Toter?“ fragte der Prinz.
„Ein Toter lebt nicht mehr. Und wir, wir leben.“ Der Prinz fragte weiter:
„Verliert Jeder einmal sein Leben?“ „Ja, der Tod ist unvermeidbar, er
kommt früher oder später.“ Der Prinz hörte dies. Er liess das Schwert aus
seiner Hand fallen und fuhr zum Palast zurück.
Er war tief beunruhigt. An diesem Abend ass er nicht. Er ging zu Bett,
konnte aber nicht einschlafen. Neben ihm schliefen seine Frau Yasodhara und sein kleiner Sohn. Er betrachtete sie sehr eingehend. Da blitzte
der Gedanke in ihm auf: „Alles ist Kummer“. Dann kam er zu der Erkenntnis: „Alles ist erfüllt von Angst, Angst, Angst“. Als Nächstes erklärte
er: „Alles ist vergänglich, vergänglich, vergänglich“. Schliesslich erklärte
er: „Alles ist Leere, Leere, Leere“. Nach diesen Erklärungen verliess er
den Palast.
Was für ein grosser Verzicht war das! Ihr seht eine Menge leidender
Personen, alte Menschen und auch Verstorbene, doch wie viele von
euch bekommen das Gefühl verzichten zu wollen, nachdem sie solche
Szenen gesehen haben? Nur Siddhartha empfand so. Um eine solche
Herrschaft über die Sinne zu erlangen - um alle Anhaftungen aufzugeben - ist Gottes Gnade nötig. (Sai, 10.9.1996)
Buddha sagte einmal: „Dienen im rechten Geist ist Pflichterfüllung
(Dharma).“ Ihr solltet eure Intelligenz benutzen, um über euch hinauszuwachsen und euch mit der Gesellschaft zu identifizieren. Auf diese
Weise lernt ihr, das Einssein mit der Gesellschaft zu erkennen. Aber
auch das ist nicht genug. Ihr müsst die Verpflichtung, die ihr der Gesellschaft gegenüber habt erkennen und sie dadurch erfüllen, dass ihr dieser dient. Das ist es, was „Dienen im rechten Geist“ bedeutet. (Sai,
2.10.1987)
Meine lieben Studenten!
Ihr seid die Blumen in Gottes Garten,
Ihr seid die Sterne an Gottes Himmel,
Ihr seid die wunderbarsten Wesen in Gottes Welt.
Ihr müsst einen Kopf haben wie Shankara,
Ihr müsst ein Herz haben wie Buddha und
Hände wie Janaka.
Dann seid ihr vollkommene Menschen.
(Sai, 21.11.1987)
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Buddha wurde einmal gefragt: „Wer ist der reichste Mensch auf der
Welt?“ Seine Antwort war: „Wer mit dem, was er hat zufrieden ist, ist der
reichste Mensch.“ Auf die Frage: „Wer ist der ärmste Mensch?“ antwortete Buddha: „Wer viele Wünsche hat.“
Einmal wollte ein Maharadscha, der Buddhas Reden über Zufriedenheit
und Opfer hörte, dessen Anerkennung gewinnen. Buddha pflegte immer
eine Rassel-Trommel mit sich zu führen. Seine Schüler fragten ihn einmal: „Meister! Warum hast du immer die Rassel-Trommel bei dir?“ Buddha antwortete: „Ich werde diese Trommel an dem Tag schlagen, an dem
der Mensch zu mir kommt, der das grösste Opfer gebracht hat.“ Jeder
hätte gerne gewusst, wer diese Person sein würde. Solche Menschen
werden oft von der Geschichte übergangen.
Ein Maharadscha, der sich diese Auszeichnung verdienen wollte, belud
seine Elefanten mit beträchtlichen Schätzen und begab sich zu Buddha.
Er hoffte, dieser würde ihm ein Lob schenken, wenn er ihm die Schätze
zum Geschenk machte.
Unterwegs grüsste eine alte Frau den Maharadscha und flehte: „Ich bin
hungrig. Gib mir bitte etwas zu essen.“ Der Maharadscha holte einen Granatapfel aus seiner Sänfte und gab ihn der alten Frau. Die alte Frau kam
mit der Frucht zu Buddha.
Bis dahin war auch der Maharadscha schon zu Buddha gekommen und
wartete gespannt darauf, wann er die Trommel schlagen würde. Lange
Zeit geschah das nicht. Der Maharadscha blieb.
Die alte Frau ging unsicheren Schrittes auf Buddha zu und reichte ihm
den Granatapfel. Buddha nahm ihn sofort an und schlug die kleine Trommel.
Der Maharadscha fragte Buddha: „Ich habe dir so viele Schätze geschenkt. Die Trommel blieb stumm. Aber nachdem du eine kleine Frucht
bekommen hast, ertönte das Rasseln der Trommel. Ist dies ein grosses
Opfer?“
Buddha erwiderte: „Maharadscha! Beim Opfer zählt nicht die Quantität.
Es kommt auf die Qualität des Opfers an. Es ist ganz natürlich, dass ein
Maharadscha Geld anbietet. Aber welch grosses Opfer bringt eine alte
hungrige Frau, wenn sie trotz ihres Hungers ihrem Meister einen Granatapfel anbietet! Sie schenkte die Frucht weiter, ohne an ihr eigenes Leben zu denken. Gibt es ein grösseres Opfer? Es ist kein Opfer, das zu
geben, was ihr im Überfluss habt. Wenn ihr gebt, was euch das Liebste
ist, was ihr am meisten schätzt, das ist ein wahres Opfer.“ (Sai,
23.6.1988)
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Buddha sagte, dass wenn das menschliche Leben erlöst werden soll, die
Menschen Liebe kultivieren müssten. Wenn wir die grundlegende Wahrheit der Religionen verstehen wollen, müssen wir die Einheit erkennen,
die sie lehren. Religionen zu unterscheiden ist Gift für den Geist. Niemand
sollte diesen Bestrebungen Raum geben. Spirituell sind alle gleich.
In diesem Zusammenhang muss erkannt werden, dass von Zeit zu Zeit
Propheten, Messias und Avatare sich selbst auf der Erde inkarnieren, um
die Glorie des menschlichen Status zu demonstrieren und die menschlichen Werte zum Blühen zu bringen. (Sai, 25.12.1991)
Wenn euch Jemand beschuldigt und ihr nicht in der gleichen Weise Antwort gebt, sondern es ignoriert, geht die Anschuldigung zum Ankläger
zurück, wie ein eingeschriebener Brief, dessen Annahme ihr verweigert.
Ein Ereignis im Leben Buddhas illustriert das.
Da war ein Gemeindepräsident, der den Lebensweg Buddhas nicht billigte. Er betrachtete ihn als eine faule Person, die um sich junge Männer
versammelte und sie zu einem müssigen Leben verführte. Buddha, der
um seine Veranlagung wusste, ging eines Tages mit seinen Jüngern zu
seinem Haus und bat um eine Spende: „Oh Gesegneter! Gib mir Almosen!” Der Präsident, der das Kommen Buddhas zu seinem Haus erspäht
hatte, um für eine Spende zu bitten schrie: „Du fauler Kerl! Du verdienst
keine Spende! Geh weg! Du verschwendest nur deine Zeit!” Der Gemeindepräsident beschimpfte Buddha und gab ihm verschiedene abwertende Namen. Buddha amüsierte sich und lächelte. Nachdem der
Präsident alle Schmähungen erschöpft hatte, wurde er ruhiger und fragte
Buddha: „Herr! Ich habe einen Zweifel. Willst du ihn aufklären? Sprich
es aus.” Buddha fragte: „An was zweifelst du? Sag es mir.” Der Präsident
fragte, warum Buddha bei all den Anschuldigungen gegen ihn unberührt
geblieben sei. Buddha sagte: „Ich kam zu dir um Nahrung zu erbitten.
Ich nahm an, du gabst mir zu Essen, aber ich verweigerte die Annahme.
Was soll mit dem Essen geschehen?” „Ich werde es zurücknehmen“,
sagte der Mann. Buddha erklärte dann: „Nun, anstelle von Essen gabst
du mir alle die Schmähungen. Ich verweigerte die Annahme. Was geschieht mit ihnen? Sie kommen zu dir zurück. Ich habe keine Verbindung
mit ihnen.“ Der Gemeindepräsident lernte eine gute Lektion.
Ihr solltet nicht mit der Tugend und mit der Schlechtigkeit Anderer verbunden sein. Habt gute Gedanken und richtet euren Geist auf Gott. Glück
wird durch Einheit mit dem Göttlichen erreicht.
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Die vedantische Botschaft der Einheit wurde durch Exponenten verdreht,
welche die entzweienden Tendenzen förderten. Die höchste Botschaft
der Veden ist die Einheit, die im folgenden Mantra proklamiert wird: „Mögen wir alle zusammen geschützt sein. Mögen wir alle zusammen ernährt
sein. Mögen wir alle zusammen mit Energie arbeiten.”
Lasst uns alle zusammen arbeiten. Nur dann werden wir Frieden haben.
Mutter Veda versucht die Einheit zu fördern und eine allumarmende, universale Vision zu vermitteln.
Die Menschen von heute empfangen alle Arten von Ausbildung ihres
Kopfes in einer verzerrten Form und benehmen sich wie geistesgestörte
Personen. Was sie auch lesen, was sie auch hören, sie füllen ihren Geist
mit allen möglichen Arten des Wissens über die Dinge der Welt. Wenn
sie am Morgen aufwachen, lesen sie die Zeitungen um zu wissen, was
in dem einen oder anderen Land geschieht und füllen ihren Geist mit einer
Menge Plunder. Füllt dies ihre Herzen mit göttlichen Gefühlen? Anstatt
ihren Kopf mit allem möglichen Abfall vollzustopfen, sollten sie versuchen
ihr Herz mit Liebe zu füllen. Ohne Liebe im Herzen seid ihr nur eine andere
Zeitung. Von der Zeit des Aufwachens bis zum ins Bett gehen, ist die Zeit
mit Morgenessen, Mittagessen und Abendessen ausgefüllt. Was ist die
Bedeutung dieser täglichen routinemässigen Wiederholung? Was ist das
neue Ding, das ihr tun solltet? Es ist die Kontemplation auf Gott. Habt
ihr in dieser Richtung Fortschritte gemacht?
Wissenschaft und Technologie haben schnelle Fortschritte gemacht. Sie
sind in die Tiefe des Raums vergedrungen. Aber wurde die kleinste Anstrengung gemacht, die Tiefe des Herzens zu erforschen? Der Mensch
ist nicht einen Zentimeter in die Richtung gegangen, um sein Herz zu verstehen. (Sai,15.3.1992)
Um wirkliche Liebe zu erfahren, braucht ihr weder die Meditation, noch
Gottesdienst oder Rituale. In diesen Praktiken befindet sich immer ein
Element der Selbstsucht. Liebe könnt ihr nur durch totale Versunkenheit
in Spiritualität erfahren. Deswegen hat Krishna in der Bhagavadgita erklärt: „Transzendiere alle Gesetze.” Jesus erklärte: „Ich bin der Pfad.”
Buddha äusserte das Gleiche: „Ich habe Alles übergeben.” Das bedeutet,
dass die Essenz aller Religionen, die Wurzel aller Schriften, das Ziel aller
Tugenden, die Erfahrung der Einheit in der Spiritualität ist. Die Gopis veranschaulichten einen solchen Geist der Ergebenheit und Einheit. (Sai,
21.8.1992)
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In einigen Fällen jedoch werden manche Kinder durch die Gnade und
das Eingreifen des Göttlichen davor bewahrt, vom rechten Weg abzukommen und ungeachtet der Wünsche ihrer Eltern auf den richtigen Weg
geleitet. König Suddhodana zum Beispiel liess nichts unversucht, um seinen Sohn Siddhartha (der spätere Buddha) davon abzubringen, den Weg
der Entsagung zu wählen. Er konnte es jedoch nicht verhindern, denn
es geschah durch den Willen Gottes. Erst wenn menschliches Bemühen
und göttlicher Wille in Einklang sind, findet die grosse Erfüllung statt. (Sai,
6.5.1993)
Buddha sah sich einst einer Frau gegenüber, die wegen seiner grossen
Beliebtheit von Missgunst besessen war. Als Buddha sich ihr näherte,
machte sie Anstalten, ihn mit einem Messer anzugreifen und zu töten,
aber Buddha sagte lächelnd zu ihr: „Auch dich, Dämonin, liebe ich!“ Dies
überraschte die Dämonin, weil sie dachte, dass Niemand sie liebe, und
ihr Herz wandelte sich augenblicklich. Sie verwandelte sich in eine Taube
und liess sich zu seinen Füssen nieder. Zorn erzeugt Zorn, und Missgunst
erzeugt Missgunst. Einzig durch das Gefühl von Einssein und Liebe ist
dieser Zyklus zu durchbrechen. (Sai, 1.1.1995)
Die fünf Grundprinzipien sind: Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Enthaltsamkeit, Nichtstehlen und Nichtergreifen. Diese fünf Verhaltensweisen
sind im rechten Handeln enthalten. Die erste ist Gewaltlosigkeit. Buddha
schrieb ihr die grösste Bedeutung zu. Er betrachtete Gewaltlosigkeit als
die erste Pflicht.
Was bedeutet Gewaltlosigkeit? Es bedeutet nicht bloss, anderen keinen
Schaden und kein Unrecht zuzufügen. Es bedeutet genauso, sich selbst
nicht zu schädigen. Wer sich selbst Gewalt antut, kann nicht umhin, auch
andere zu verletzen. Jeder, der Gewaltlosigkeit übt, muss zusehen, dass
er sich selbst keine Gewalt antut. Wie macht man das? Durch ständige
Prüfung, ob das eigene Verhalten richtig oder falsch ist. Zum Beispiel
beim Sprechen müsst ihr beobachten, ob die eigenen Worte anderen
Schmerz verursachen oder nicht. Ihr müsst achtgeben, dass das Ansehen nicht von bösen Absichten oder Gedanken befleckt wird. Man sollte
nicht auf schlechte Reden hören. All dies verursacht dem Einzelnen
Schaden. So sollte jeder sich bemühen, schlechtem Sehen, schlechtem
Hören, schlechtem Sprechen, schlechtem Denken und schlechtem Handeln keinen Raum zu geben: (Sai, 18.1.1996)
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Die Menschen geraten aufgrund ihrer weltlichen Bindungen ins Elend,
weil sie die spirituelle Grundlage des Universums vergessen. In Erkenntnis dieser Wahrheit erklärte Buddha: „Überall herrscht Kummer. Alles existiert nur einen Moment und muss dann vergehen.“ Weltliche Dinge als
dauerhaft anzusehen ist die Ursache von Kummer. Nur durch die Erkenntnis, dass die Welt von Brahman, der vollkommenen Glückseligkeit,
durchdrungen ist, befreien sich die Menschen von der Ursache des Kummers. Es gelingt ihnen nicht, die Göttlichkeit zu erkennen, die der Natur
oder dem gegenständlichen Universum zugrundeliegt. Statt dessen betrachten sie das Göttliche als eine Art Naturereignis. Obgleich das göttliche Wirken in der Natur gesehen werden kann versäumt es der Mensch
in seiner Torheit, die Göttlichkeit zu erkennen. (...)
Unter den Lehren, die Buddha der Welt schenkte, war die Wichtigste Jene, niemandem Schaden zuzufügen. Gewaltlosigkeit besteht nicht nur
darin, Andere mit dem eigenen Körper oder durch Waffen zu verletzen.
Gewaltlosigkeit muss mit der Reinheit von Geist, Körper und Zunge einhergehen. Da sollten keine böswilligen Gefühle sein, die auch eine Form
von Gewalt sind. Nicht einmal durch Worte sollte man Andere verletzen.
Die Sprache sollte sanft angenehm und wohltuend sein. Alle Handlungen
sollten anderen helfen.
Buddha stellte für alle Handlungen drei Regeln auf:
„Alles, was die Hände tun, sollte gut sein.
Der rechte Schmuck für die Kehle ist die Wahrheit.
Die höchste Zierde für die Ohren ist das Hören heiliger Lehren.
Wer bedarf noch anderen Schmuck?“
(Sanskrit-Vers)
Was tun die Menschen heutzutage? Sie hören Ungutes. Sie betrachten
hässliche Szenen. Wie können sie dann hoffen, Frieden zu finden? Das
ist nur im Einklang von Geist, Herz und Zunge möglich. Gedanke, Wort
und Tat sollten eine Einheit bilden. (...)
Es ist die Aufgabe jeder Verkörperung der Göttlichkeit (Avatar), die Herrschaft von Wahrheit und Rechtschaffenheit wieder herzustellen. Alles,
was übel, falsch und nicht rechtschaffen in der Welt ist, zu verbannen
und der Menschheit zu helfen, ihre Göttlichkeit zu offenbaren.
Der Avatar Rama kam, um die Herrschaft der Rechtschaffenheit zu begründen. Niemand sollte sein einmal gegebenes Wort brechen. Kein göttliches Gebot ist grösser als die Wahrheit. Um das Versprechen seines
Vaters zu erfüllen, zog Rama es vor, ins Waldexil zu gehen.
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Auch der Avatar Krishna erklärte: „Um die Göttliche Ordnung zu schützen, inkarniere ich mich, Zeitalter um Zeitalter“.
Wenn ihr diesen Darlegungen zuhört wird euch klar werden, dass die
Göttliche Wahrheit das höchste Ideal darstellt. Was ist Rechtschaffenheit? Jede Tat, die mit der Reinheit von Gedanke, Wort und Tat ausgeführt wurde, ist rechtschaffen. Aber wieviele handeln gemäss dieses
Grundsatzes? Sehr wenige verstehen dies oder leben dementsprechend. Die praktische Anwendung ist das Wichtigste.
Die Geschichte Indiens ist voller Erzählungen von grossen Männern, welche die Rechtschaffenheit aufrechterhalten haben. Auch Buddha hatte
der Kritik seiner Zeitgenossen zu begegnen. Das ist eine allen Avataren
vertraute Erfahrung. Es gab keine Verkörperung, die nicht verleumdet
worden ist. Es ist nun einmal so, dass alles Gute auch Kritik erdulden
muss. Trotz dieser Angriffe bringt das Wirken der Avatare Frieden und
Gutes. (...)
Buddhas erste Lehre war: Gebt schlechte Gesellschaft auf. Buddha pflegte auf seinen Wanderungen einige junge Männer mitzunehmen. Einige
Menschen kritisierten Buddha und warfen ihm vor, die jungen Männer
zu verderben. Buddha erlaubte seinen Verleumdern, ihn nach Herzenslust zu diffamieren. Er hörte ruhig ihren Anschuldigungen zu und ging
dann davon, ohne ein Wort darauf zu erwidern. Als seine Schüler ihn fragten, warum er sich nicht gegen jene Kritik verteidigt habe, sagte Buddha,
dass unbeantwortete Kritik auf jenen zurückfällt, der sie geäussert hat.
Dadurch, dass man sich über die zornigen Worte eines Kritikers nicht erregt, erweist man sich als dem Kritiker überlegen. Andernfalls erniedrigt
man sich auf das Niveau des Kritikers. Wünscht Niemandem Böses. Diese goldene Regel lehrt die Bhagavadgita. Buddha setzte seine Mission
in diesem Geist von Gleichmut und Duldsamkeit fort.
Es ist die Eigenschaft grosser Menschen, Hindernissen und Widerstand
mit Mut und Gelassenheit zu begegnen. Es ist nicht leicht die tieferen
Beweggründe grosser Menschen oder die Motive und Handlungen der
Avatare zu verstehen. Das Wirkungsspektrum der Avatare ist unendlich
weit. (...)
Es ist bedeutsam, dass eine grosse Anzahl Devotees aus Sri Lanka ihr
nationales Fest, den Geburtstag Buddhas, in Brindavan in Anwesenheit
Swamis feierten. Es ist eine Gunst des Schicksals, dass sie trotz aller Unbequemlichkeit und Unannehmlichkeiten dieses Fest hier begehen konnten. Ihre Bhajans haben ihnen während dieser Feiern Kraft gegeben.
Überall und sooft sie konnten, sangen sie Bhajans. Dadurch fanden sie
Glück und Frieden. (Sai, 15.5.1996)
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Gautama Buddha stand mitten in der Nacht auf, schaute auf seine Frau
und seinen Sohn und dachte an sein Königreich. Dann sagte er zu sich
selbst: „Wie lange dauert Etwas in dieser Welt? Das Glück, das von diesen Objekten ausgeht ist vergänglich. Ich muss das immerwährende
Glück von Nirvana (Befreiung) erreichen. Als er diesen Entschluss gefasst
hatte, verzichtete er auf Alles. Wenn der Mensch in dieser kurzlebigen
Welt ewiges Glück erfahren möchte, dann muss er sein Leben mit Anteilnahme und Zurückhaltung führen. Der Wunsch nach ewigem Glück bringt
euch zum inneren Pfad, während der Wunsch nach weltlichem Glück euch
auf den äusseren Pfad führt. Macht deshalb jede Anstrengung das ewige
Glück zu erreichen. Obchon der Mensch von heute hoch intelligent ist,
kann er diese Wahrheit nicht erkennen. (Sai, 22.7.1996)
In den ersten Jahrhunderten des Eisernen Zeitalters waren der Buddhismus und der Jainismus die vorherrschenden Religionen. In jener Zeit (788
n. Chr. A.d.Ü.) wurde in einem Dorf namens Kaladi in Kerala ein Kind geboren, der spätere Adi Shankaracarya. Seine Eltern hiessen Shivaguru
und Aryamba. Damals gab es häufig kriegerische Auseinandersetzungen
zwischen den Herrschern der verschiedenen Stämme.
Diese Kriege bewirkten, dass sich die Menschen in den verschiedenen
Gebieten feindselig gegenüberstanden. Das Gefühl der nationalen Einheit
war verlorengegangen. Mit dem Verlust der Einheit ging einher, dass sich
alle möglichen schlechten Gewohnheiten breitmachten. Unwahrheit, Ungerechtigkeit, Unehrlichkeit und schamloses Verhalten waren an der Tagesordnung. Aber damit nicht genug: Selbst die gebildeten Pandits, die
Gelehrten und Intellektuellen jener Zeit fingen an, die Veden auf abartige
Weise auszulegen. Das Antlitz der heiligen Schriften wurde angeschwärzt, mit dem Erfolg, dass der Glaube des Volkes an die Veden und
die anderen heiligen Schriften unterhöhlt wurde. (Sai, 7.9.1996)
Einmal versammelten sich mehrere Personen um Buddha und baten ihn,
sie etwas von Gott zu lehren, da er dem spirituellen Pfad schon so lange
gefolgt war. Buddha schwieg. Niemand ist fähig, Diskussionen über Gott
zu führen. Gott ist im „Ja“ und im „Nein“; er ist in Rechtschaffenheit und in
Rechtlosigkeit, in Wahrheit und in Unwahrheit. Wie kann man über Jemanden diskutieren, der allgegenwärtig ist? Das ist nur Zeitverschwendung. Gott ist die Verkörperung von Rechtschaffenheit, Wahrheit und von
Gewaltlosigkeit. Deshalb ermahnt der Vedanta die Menschheit: Sprich die
Wahrheit, folge der Rechtschaffenheit. (Sai, 27.8.1996)
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Eines Tages kamen einige Leute zu Buddha und stellten ihm Fragen über
Gott. Er sagte zu ihnen: „Warum vergeudet ihr eure Zeit mit diesen Fragen? Die fundamentalen Erfordernisse für ein Leben in dieser Welt sind
Wahrhaftigkeit, Rechtschaffenheit und Gewaltlosigkeit. Seht Gott in der
Wahrheit. Haltet an der Wahrheit fest. Dann wird euch Alles klar werden.“
Einige Leute mögen fragen: „Wie können wir an Gott glauben, wenn wir
keine Vorstellung von seiner Form haben?“ Das ist völliger Unsinn! Hier ist
eine Blume. Sie hat eine Form, aber der Duft, der von ihr ausgeht, hat keine Form. Könnt ihr den Duft verleugnen weil er formlos ist? Der Duft hat
eine Form, aber diese Form manifestiert sich in der Blume. (...)
Buddha hat erklärt: „Gewaltlosigkeit ist die höchste Tugend.“ Sathya Sai
erklärt: „Nur die Liebe ist Ausdruck des Göttlichen.“
Liebe ist alles. Sie ist Gottes Eigentum. Sie gehört nicht den Menschen.
Man kann sie nicht kaufen. Sie entspringt dem Herzen. Nur von ihr kann
man sagen, dass sie göttlich ist. Göttliche Liebe ist anders als menschliche Bindungen. Sie ist zeitlos und allgegenwärtig. Macht sie zu eurem einzigen Ideal. Sie ruht in euch. Verwirklicht sie auf die richtige Art und Weise. (Sai, 13. 2.1997)
Wie kann Jemand, der sich seiner Menschlichkeit nicht bewusst ist, das
Göttliche in sich erkennen?
Die erste Voraussetzung ist daher zu erkennen, worin die Essenz des
Menschseins besteht. In Erkenntnis dieser Tatsache erklärte Buddha,
dass Jeder sich um Reinheit seiner inneren Einstellung bemühen sollte.
Nur wenn er diese besitzt, kann er die Unreinheiten des Körpers, der
Sprache und des Geistes loswerden. Diese Reinheit bewahrt den Menschen davor, Unreinheiten mit den verschiedenen Sinnen aufzunehmen,
und ist deshalb für Jeden die erste Voraussetzung.
Als Zweites braucht der Mensch reine Gedanken. Darauf muss Jeder achten. Nur wer eine reine innere Einstellung hat, kann reine Gedanken haben.
Als Drittes muss der Mensch darauf achten, dass sein Handeln rein, d.h.
frei von egoistischen Motiven, ist. Dadurch wird er befähigt, die Essenz
seines Menschseins zu erkennen. Der Mensch ist nicht nur belebte Materie. Durch seine Fähigkeit, seine innere Einstellung, seine Gedanken und
sein Handeln zum Guten hin zu beeinflussen, besitzt er die Fähigkeit, seine Menschlichkeit in Göttlichkeit zu verwandeln.
Eine vierte Notwendigkeit ist die Beschäftigung mit heiligen Texten. Wer
sich mit unheiligen Dingen beschäftigt, hat unheilige Gedanken.
Als Fünftes schreibt Buddha „reines Leben“ vor. Was meint er damit? Er
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meint ein Leben, das nicht ausschliesslich auf weltliche Ziele ausgerichtet
ist. Wahrhaft zu leben, heisst, dem Leben durch ideales Handeln einen
Sinn zu geben. Das Leben des Menschen muss von einem „Idealismus in
Aktion“ bestimmt sein. (Sai, 6.5.1997)
Buddhapurnima, 15.5.1997
Verkörperungen der Liebe! Weisheit bedeutet nicht nur zu wissen, was in
Büchern steht. Sie besteht auch nicht aus weltlichem Wissen. Nur wer die
Einheit der individuellen Seele mit dem universalen Geist versteht, ist ein
wahrer Weiser. Wirkliche Weisheit besteht in der Erkenntnis des Einsseins des Individuellen mit dem Universalen.
Wie kann Jemand der sich seiner Menschlichkeit nicht bewusst ist, das
Göttliche in sich erkennen?
Die erste Voraussetzung ist daher zu erkennen, worin die Essenz des
Menschseins besteht. In Erkenntniss dieser Tatsache erklärte Buddha,
dass Jeder sich um Reinheit seiner inneren Einstellung bemühen sollte.
Nur wenn er diese besitzt, kann er die Unreinheiten seines Körpers, der
Sprache und des Geistes loswerden. Diese Reinheit bewahrt den Menschen davor, Unreinheiten mit den verschiedenen Sinnen aufzunehmen.
Das ist für Jeden die erste Voraussetzung.
Als Zweites braucht der Mensch reine Gedanken. Darauf muss Jeder achten. Nur wer eine reine innere Einstellung hat, kann reine Gedanken haben.
Als Drittes muss der Mensch darauf achten; dass sein Handeln rein d.h.
frei von egoistischen Motiven ist. Dadurch wird er befähigt, die Essenz seines Menschseins zu erkennen. Der Mensch ist nicht nur belebte Materie.
Durch seine Fähigkeit, seine innere Einstellung, seine Gedanken und sein
Handeln zum Guten hin zu beeinflussen, besitzt er die Fähigkeit, seine
Menschlichkeit in Göttlichkeit zu verwandeln.
Eine vierte Notwendigkeit ist die Beschäftigung mit heiligen Texten. Wer
sich mit unheuligen Dingen beschäftigt, hat unheilige Gedanken.
Als Fünftes schreibt Buddha ein reines Leben vor. Was meint er damit? Er
meint ein Leben, das nicht ausschliesslich auf weltliche Ziele gerichtet ist.
Wahrhaft zu leben heisst, dem Leben durch ideales Handeln einen Sinn
zu geben. Das Leben des Menschen muss von einem „Idealismus in Aktion“ bestimmt sein.
Als Nächstes erklärte Buddha, dass Jeder echte spirituelle Methoden
praktizieren sollte. Damit meint er das Überwinden aller negativen Tendenzen und den Erwerb guter Eigenschaften. Wirkliche spirituelle Bemühung ist das radikale Entfernen alles Bösen im Menschen und das Erlan20
gen guter und heiliger Eigenschaften. Wahres spirituelles Bemühen
besteht nicht nur aus dem Studium heiliger Texte, Meditation und
Bussübungen. Es erfordert auch das Entfernen aller Unreinheiten aus
dem Geist.
Danach kommt, was Buddha reine Einheitserfahrung oder Befreiung
nennt. Was ist damit gemeint? Gemeint ist, unbeeinflusst zu sein von
Freude, Leid, Gewinn, Verlust, Anerkennung und Kritik Buddha nannte
diese ausgeglichene Gelassenheit Nirvana.
Wirkliches Menschsein besteht darin, die Reinheit und Heiligkeit der
Sinne herzustellen. Dazu gehört vor allem, die Zunge im Zaum zu halten. Das wird als Reinheit der Sprache bezeichnet. Sie besteh darin,
dass die Zunge sich nicht herablässt, Lügen, Verleumdungen und
Schimpfworte zu gebrauchen.
Als Nächstes sollten auch die Augen nur auf Ding gerichtet werden die
mit dem Gewissen vereinbar sind. Das Betrachten weltlicher Dinge ist
nicht das Sehen auf das es ankommt.
Buddha betonte, wie wichtig es ist, Gutes zu sehen, Gutes zu denken,
Gutes zu sagen und Gutes zu tun. Es ist nicht förderlich für den Menschen, sich unkritisch Alles anzusehen. Die Augen sollten nur dazu benutzt werden, um das zu sehen, was rein, heilig und aufbauen ist.
Obwohl alle Avatare gelehrt haben, wie man leben sollte, geben sich
die Menschen heute damit zufrieden, ihre Geburtstage zu feiern ohne
aber ihre Lehren zu befolgen.
Buddha hielt nichts von Opferhandlungen (und anderen religiösen Ritualen. Er glaubte, dass es wichtiger sei, die Sinne in Schach zu halten.
Er wollte herausfinden, was zur Verwirrung des Geistes führt. Da er voller Mitgefühl war, störten ihn das Leiden Anderer, der Prozess des Alterns und der Anblick eines Toten. Sie störten seinen inneren Frieden,
obwohl dies ebenso natürliche Vorgänge waren wie die Bewegung der
Planeten, der Sterne und der Sonne. Er unterzog sich vielen spirituellen
Übungen, um herauszufinden, wie er diese natürlichen Vorgänge transzendieren könnte. Da diese Übungen erfolglos waren, suchte er Rat
bei vielen alten und weisen Männern. Keiner konnte ihm eine befriedigende Antwort geben. Schliesslich kam er nach Gaya, setzte sich unter
einen Banyan-Baum und meditierte über das Problem, das ihn so sehr
beschäftigte.
Weil Buddha sich nicht für die Veden interessierte und Opferhandlungen nicht für wichtig hielt, wurde er als Atheist bezeichnet. Das ist vollkommen falsch. Buddha hatte ein reines Herz. Bei seiner Geburt hatte
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ein berühmter Astrologe prophezeit, dass er entweder zu einem Entsagenden oder zu einem grossen Heiligen heranwachsen werde. Da Buddhas Vater Shuddhodhana das wusste, sorgte er dafür, dass seinem
Sohn der Anblick unschöner weltlicher Ereignisse erspart blieb. Von
Kindheit an konnte es Buddha nicht ertragen, andere leiden zu sehen.
Es stimmte ihn traurig zu sehen, wie die Erwachsenen ihre Kinder
schlecht behandelten, wie die Mächtigen die Menschen quälten, wie die
grossen Fische die kleinen verschlangen. Er erkannte, dass es grundsätzlich falsch ist, einem Anderen weh zu tun. Deshalb erklärte er: „Gewaltlosigkeit ist die höchste Tugend.“ Niemand sollte einem Anderen in
irgend einer Form Leid zufügen. Seiner Meinung nach besteht wahre
Rechtschaffenheit darin, Niemanden durch Gedanken, Worte oder Taten zu verletzen. Gott ist Wahrheit. Buddha lehrte die Menschen, sich
an die Wahrheit zu halten und sie zu achten.
Die wichtigsten Grundsätze in Buddhas Lehren sind Wahrheit und
Rechtschaffenheit. Dasselbe lehren die Veden, denn es heisst: „Sprich
die Wahrheit und lebe rechtschaffen.“
Bei seiner Geburt wurde Buddha der Name Siddharta gegeben. Sein
Vater befürchtete, dass er sich von der Welt abwenden und Mönch werden würde, wenn er sich selbst überlassen bliebe. Deshalb verheiratete
er ihn mit Yashodhara, der Tochter seines Schwagers als er 18 Jahre
alt war. Doch Buddha erkannte, dass das Eheleben nicht das Richtige
für ihn sei. Er sah, dass der Mensch im weltlichen Leben durch vielerlei
Bande gefesselt wird. Freunde und Verwandte stellen solche Fesseln
da. Diese Fesseln sind die Ursache allen Kummers. Er erklärte: „Alles
ist Leiden“, „Nichts ist von Dauer“ und „Alles ist vergänglich.“
Buddha erkannte, dass es nichts wirklich Dauerhaftes gibt. Die Eltern
knüpfen die Bande welche die Kinder unglücklich machen. Sobald sie
herangewachsen sind organisieren sie eine Heirat. Welche Art von
Glück bringt das Eheleben? Welches Glück hat es den Eltern in körperlicher, geistiger oder in irgendeiner Hinsicht gebracht? Selbst intelligente Menschen denken nicht darüber nach welchen Sinn es hat, weltliche
Freuden zu suchen, anstatt nach dem zu streben, was jenseits der Sinne liegt. Buddha war sehr unglücklich, dass seine Eltern und Andere
ihm die Bande des Ehelebens aufzwangen. Eines Tages, um Mitternacht, verliess Buddha den Palast, seine Frau und seinen kleinen Sohn
Rahul.
Auf Grund seiner Überzeugung: „Vater, Mutter, Verwandte, Freunde,
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Heim und Besitz sind nichts Wirkliches“, verliess er Alle „Erwache zu dir
selbst!“ sagte er sich. Er beschloss, Etwas zu finden das alle weltlichen
Beziehungen und Freuden transzendiert. Er fragte sich: „Was bringt
dieses Leben? Die Geburt ist schmerzhaft, das Alte bringt Leiden, das
Eheleben ist voller Probleme und am Ende wartet der Tod. Deshalb sei
klug und erwache!“
Die Dinge der Welt bringen kein Glück. Alles ist vergänglich. Der
Mensch vergeudet sein Leben mit der Jagd nach flüchtigen Freuden.
Nirvana ist die einzige Wahrheit. Es ist das Bewusstsein, eins mit Allern
Leben zu sein. Den Geist auf das auszurichten, was unvergänglich ist,
ist Nirvana.
Bevor er in Nirvana einging, rief Buddha seinen Halbbruder Ananda zu
sich. Buddhas Mutter, Mayadevi, starb sieben Tage nach seiner Geburt. Shuddhodhanas zweite Frau, Gautami, zog ihn gross. Deshalb
wird er Gautama Buddha genannt. Im Alter von 28 Jahren gab er Alles
auf und wurde ein Wandermönch. Warum tat er das? Er selbst erklärte:
„Hände müssen in der Gesellschaft, aber der Kopf muss in der Einsamkeit sein.“ Er gab Alles auf, um darüber nachzudenken, wie er der Gesellschaft helfen könne.
Er fragte sich: „Was ist Rechtschaffenheit“ Und er fand als Antwort:
„Rechtschaffenheit besteht darin, Niemanden zu verletzen.
Dies waren die Grundsätze seiner Lehre die er überall verkündete. Seine Botschaft erreichte viele Länder: Tibet, China, Sri Lanka (Ceylon),
Burma, Thailand und Japan. Im Lauf der Zeit traten jedoch Spaltungen
auf, die zum Verfall des Buddhismus führten.
Buddha legte grossen Wert auf Reinheit in allen Aspekten des täglichen
Lebens. Reinheit in Dem, was man sieht, denkt, sagt und tut. Er sah im
Geist der Entsagung das wirkliche Opfer. Das Lösen der Bindung an
die weltliche Existenz ist das Mittel um Nirvana zu erreichen. Buddha
war dagegen, dass Irgendjemand gegen seinen Willen zu einem weltlichen Leben gezwungen wird.
Als Buddha, um Almosen bettelnd, umherzog, rief ihn sein Vater zu sich
und sagte: „Mein Sohn, warum bettelst du um Almosen. Ich bin König
und du führst das Leben eines Bettlers. Das ist nicht richtig.“ Buddha
gab ihm eine passende Antwort: „Vater, du bist Brahman, das Göttliche
und ich bin Brahman. Du bist nicht Vater und ich bin nicht Sohn. Wir
sind beide Brahman. In der materiellen Welt gehörst du zu den Herrschern und ich gehöre zu Denen, die verzichten. Alle, die meinen Idealen folgen, sind Verzichtende. Dein Leben wird von Bindungen bestimmt. Mein Leben wird von Entsagung bestimmt. Wer in Bindungen
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lebt, wird krank. Für die Verzichtenden führt das Lösen von Bindungen
zur Befreiung.“ Diese Botschaft gab Buddha seinem Vater, seiner Frau
und seinem Sohn.
Das Gebet der Buddhisten muss richtig verstanden werden. Wenn sie
sagen: „Buddham sharanam gachami, dharmam sharanam gachami,
sangham sharanam gachami,“ bedeutet das: Benutze deine Intelligenz
um dich auf den Weg rechten Verhaltens zu begeben, und lass dieses
Verhalten dem Wohl der Gesellschaft dienen Wenn die Menschen das
tun, wird die Gesellschaft erblühen.
Es genügt nicht, Geschichten über die Avatare und Botschaften Gottes
zu lesen. Ihre Lehren müssen so gut wie möglich in die Praxis umgesetzt werden. Die Menschen müssen allmählich ihren materieller Bindungen entwachsen und göttliche Liebe entwickeln.
Shuddhodhana versuchte, alle äusseren Einflüsse von seinem Sohn
fern zu halten, indem er ihn nicht aus dem Palast liess und ihn nicht einmal in die Schule schickte. Und was geschah schliesslich? Buddha beschloss, auf Alles zu verzichten und nach der Wahrheit der menschlichen Existenz zu suchen. Er verkündete, dass Gewaltlosigkeit die
höchste Tugend sei.
Was brauchen die Menschen heute? Diese drei Dinge: ein Herz so
weiss und rein wie der Mond, eine Sprache so sanft und süss wie Butter
und Gesichter, die liebevoll und freundlich sind. Heute ist die ganze Atmosphäre erschreckend. Überall unfreundliche Worte und keine empfindsamen Herzen. Das Herz sollte rein und weich sein wie Butter. Heute dagegen sind die Menschen hartherzig. Erfüllt euer Herz mit
Mitgefühl und lasst eure Worte freundlich und wahrhaftig sein. Dann
erst seid ihr wirklich menschlich.
Buddha lehrte die Welt eine grosse Wahrheit. Er erklärte, dass es nicht
darauf ankommt, was die Veden und heiligen Schriften sagen, sondern
dass die Menschen nie vergessen, dass das Nicht-Verletzen Anderer
die höchste Tugend ist. Verletzt nie Jemanden in Gedanken, durch
Worte oder Taten. Die Zunge ist euch gegeben, um die Wahrheit zu sagen. Jayadeva ermahnte seine Zunge, ihre Freundlichkeit durch das
Singen der Namen des Herren „Govinda, Damodara, Madhava“ zu beweisen.
Wie viele Religionen es auch geben mag, ihre Ziele sind dieselben. (Sai
sang ein Lied, welches darauf hinwies, dass es viele Glaubensrichtungen, aber nur einen Gott gibt). Im täglichen Leben üben die
Menschen viele Berufe aus. Aber besteht darin der Sinn des Lebens?
Kann ein Leben, das nicht im Bewusstsein der Allgegenwart Gottes ge-
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führt wird, wirklich Leben genannt werden? Nur Moral und Integrität
können zur Erlösung führen. Diese Eigenschaften fehlen heute. Die
Menschen müssen sich bemühen, ihr Leben auf Moral und Integrität
aufzubauen. Sie müssen, wie Jesus sagt, zu Botschaftern Gottes werden.
Verkörperungen der Liebe! Wir feiern heute Buddhapurnima, das heisst
Buddhas Geburtstag. Worauf deutet der Tag des Vollmondes hin? Der
Vollmond repräsentiert Ganzheit und Fülle. Der Geist kann mit dem
Vollmond verglichen werden, wenn er von Liebe erfüllt ist. Solange das
Dunkel böser Gedanken darin herrscht, hat es keinen Zweck, Buddhapurnima zu feiern. Vertreibt diese Dunkelheit. Welchen Sinn hat eine
festliche Beleuchtung, wenn das Licht der Liebe im Herzen fehlt? Entzündet das Licht des Göttlichen in eurem Geist und befreit eure Herzen
von Hass und Neid. Der Mensch ist das Opfer von zwei bösen Kräften:
Abhängigkeit und Hass, das heisst Zu- und Abneigung. Der einzige
Weg, ihnen zu entkommen, besteht darin, Liebe zu entwickeln. (Sai;
Ansprache in der Sai Ramesh Halle, Brindavan, am 15. Mai 1997)
Buddha begab sich auf die Suche nach der spirituellen Wahrheit und
bedauerte am Ende, sein Leben mit äusserlichen Bemühungen vergeudet zu haben, während er Alles, was er suchte, in sich selbst hatte. Der
Mensch vergisst das Göttliche in sich selbst und stürzt sich in vergebliche Unternehmungen. (Sai, 16.7.1997)
Bevor Buddha in das Nirvana einging, rief er seinen Stiefbruder Ananda
zu sich, um ihm seine letzte Botschaft mitzuteilen. Ananda war in Tränen aufgelöst. Buddha sagte zu ihm: „Ananda! Seit vielen Jahren habe
ich nach diesem glückseligen Zustand gestrebt. Warum vergiesst du
jetzt Tränen? Wie Viele sind in der Lage, diese Glückseligkeit zu erlangen? Nur sehr Wenige. Du schaust nur auf meinen menschlichen Körper. Du kennst das innere Glück nicht, das ich in diesem Augenblick erfahre. Durch die Verwirrung meines Geistes habe ich in den
vergangenen dreissig Jahren viel gelitten. Es war der Geist, der zwischen mir und der Selbstverwirklichung stand. Heute bin ich frei vom
Griff meines Geistes. Das ist der Grund für meine Glückseligkeit. Wenn
der Geist abwesend ist, stellt sich Glückseligkeit ein.“ Das lehrte Buddha Ananda. Ananda bat Buddha, ihn in einen ähnlichen Zustand des
abwesenden Geistes zu versetzen.
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Das Glück, das durch den Geist vermittelt wird, ist nicht spirituelles
Glück. Es ist vergängliche physische Freude. Viele erkennen diese
Wahrheit nicht und beschäftigen ihren Geist mit so genannten spirituellen Übungen. Der Geist sollte ignoriert werden. Er befasst sich nur
mit Gedanken der einen oder anderen Art. Das göttliche Prinzip kann
nicht durch solche Gedankenprozesse verstanden werden. Stattdessen wendet eure Aufmerksamkeit dem Göttlichen Selbst (Atman) zu
und entlasst alle Gedanken. Wenn ihr die Gedanken nicht loswerden
könnt, dann entwickelt jedenfalls gute Gedanken. Wendet sie dem
höchsten Herrn zu. Ich habe oft das Herz mit einem Schloss verglichen.
Wenn ihr den Schlüssel nach links dreht, wird es zugeschlossen. Dreht
ihr ihn rechts herum, öffnet sich das Schloss. Wendet Gott euer Herz
zu. (Sai, 6.10.1997)
Buddha hat, bevor er in Nirvana einging, seine Lehren klar erläutert.
Der Sohn seiner Stiefmutter, Ananda, war zu dieser Zeit in Tränen aufgelöst. Buddha sagte zu ihm: „Ananda! Du solltest nicht so viele Tränen
vergiessen! Warum weinst du denn?“ Ananda antwortete: „Ich bin traurig, weil du bald sterben wirst.“ Buddha erklärte: „Ich werde weder sterben noch bist du jetzt am Leben. Alle müssen diesen Körper aufgeben.
Deshalb brauchst du keine Tränen zu vergiessen.“
Wie viele beachten solche Worte? Ihr müsst lernen, ein vorbildliches
Leben zu führen. Das ist die richtige Weise, den Geburtstag Christi zu
feiern. Nur wenige halten sich an die Ideale der grossen Lehrer. (Sai,
22.11.1997)
Buddha erklärte, dass das erste Erfordernis das rechte Erkennen ist.
Die Folgerung aus dieser Feststellung ist, dass das grosse Geschenk
der Augen zum Sehen heiliger Objekte und heiliger Menschen bestimmt ist. Im Gegensatz dazu verführt das Betrachten von unheiligen
Objekten und Personen den Menschen zu schlechten Gedanken und er
wird das Opfer schlechter Tendenzen. Was ihr seht, beeinflusst die
Empfindung in euren Herzen. Die Verfassung des Herzens entscheidet
über die Gedanken und diese beeinflussen die Sprache und das Leben.
(...)
Buddha erklärte also, dass das erste Erfordernis das rechte Erkennen
ist. Die Folgerung aus dieser Feststellung ist, dass das grosse Geschenk der Augen zum Sehen heiliger Objekte und heiliger Menschen
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bestimmt ist. Im Gegensatz dazu verführt das Betrachten von unheiligen Objekten und Personen den Menschen zu schlechten Gedanken
und er wird das Opfer schlechter Tendenzen. Was wir sehen, beeinflusst die Empfindung in unseren Herzen. Die Verfassung des Herzens
entscheidet über die Gedanken und diese beeinflussen die Sprache
und das Leben. (...)
Buddha sprach von Gelehrten die ohne Bezug zu einem rechtschaffenen
Leben handeln. Er befasste sich mit vielen Studien und begegnete vielen
grossen Männern. Er hörte vielen Vorträgen zu. Aber er erkannte, dass
das wahre Wissen durch all dies nicht erreicht werden konnte. Er realisierte, dass nur ein reines makelloses Bewusstsein das höchste Wissen
schenken kann. Das wahre Wissen ist abhängig vom inneren Bewusstsein, der Antahkarana. (...)
Buddha legte den Schwerpunkt auf Güte in Aktion. Das Kennzeichen von
Güte ist die Harmonie in Gedanken, Worten und Taten. Fehlt eine solche
Harmonie, widerspricht eine Handlung den gesprochenen Worten und
Gedanken. Buddha betonte, dass gute Handlungen den spirituellen Fortschritt begleiten. Bloss formelle Anbetung, Verehrung oder Rituale stellen noch kein spirituelles Bemühen dar. Diese religiösen Praktiken sind
gut auf dem Weg, aber es sind keine spirituellen Methoden. Wahre Spiritualität besteht in der Einheit von Gedanken, Worten und Taten in all
ihrer Reinheit und Heiligkeit. Buddha sagte, dass dieses spirituelle Bemühen zu einem heiligen Leben führt. In diesem Sinn sollten die fünf Lebenshauche die den Körper beleben benutzt werden.
Eine gute Sichtweise, gute Gedanken, gute Taten und ein gutes spirituelles Bemühen sind für ein gutes Leben erforderlich. (...)
Was ist Pflicht? Ist es die Ehelosigkeit, die Pflicht eines Hausvaters oder
Entsagenden? Das sind vorübergehende Verpflichtungen die in einem
Leben erfüllt werden müssen. Die oberste Pflicht ist es, Niemand zu verletzen. Sprich die Wahrheit, sprich aus, was Freude macht. Diese freundliche Sprechweise wird in den heiligen Schriften als höchste Pflicht angesehen.
Buddha erzählte Ananda, dass das die Wahrheit war, die er von seiner
ersten Erfahrung gelernt habe. Er sagte: „Als ich den Palast verliess, sagte mein Vater, der König, dass ich einen grossen Fehler mache, wenn
ich auf die Familie verzichte. Meine Eltern, Verwandte und Andere versuchten mich zu nötigen in die Bande des Familienlebens zurückzukehren. Diese falschen Anstrengungen ihrerseits bestärkten meinen Entschluss, den spirituellen Pfad einzuschlagen. Auf der Suche nach spirituellem Frieden mussten verschiedene Prüfungen bewältigt werden.
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Heute habe ich die Wahrheit über das Leben gefunden. Was ist es? Die
fünf Sinne zu heiligen ist der Weg zur Wahrheit. Wenn der Wassertank
verschmutzt ist, wird aus allen Hähnen schmutziges Wasser fliessen.
Das Herz ist der Tank. Die Sichtweise und die Gedanken werden verschmutzt. Die Sprache wird schlecht. Wenn das Herz in einer solchen
Weise verunreinigt wird, werden es auch die Sinne sein. Wenn das Herz
mit guten Gedanken und Gefühlen gefüllt ist, wird die Sprache, die Sicht
und die Handlung rein und heilig sein. Sprecht freundlich und äussert keine harschen Worte. Leute von heute sind immerzu auf der Jagd nach
vergänglichen Vergnügen und nur Wenige sind an spirituellen Erkenntnissen interessiert, die göttliches Glück gewähren. Sie sind mit alltäglichen Dingen beschäftigt und haben keine Zeit für spirituelle Bemühungen. (Sai, 5.2.1998)
Nachdem Buddha Mönch wurde, zog er durch die Wälder. Er war zu dem
Zeitpunkt jung und hübsch und voller Leuchten. Viele staunten, als sie
seine strahlende Gestalt sahen. Sie dachten bei sich: „Was brachte diesen jungen und hübschen Mann, der einem Prinzen gleicht, dazu, das
ockerfarbene Gewand anzuziehen und das Leben eines Entsagenden
zu führen?” Jeder versuchte für sich eine Antwort zu finden. Eines Tages
kam Buddha in eine Stadt. Als er den Weg entlangging, glich seine Ausstrahlung einer grossen Flamme. Eine Frau namens Ambashali sah ihn;
angezogen von seiner Leuchtkraft sprach sie ihn an: „Du erscheinst vornehm und gross und voller Licht. Was ist der Grund dafür, dass du als
junger Prinz dieses Gewand des Entsagenden angelegt hast?” Buddha
erwiderte: „Amma, ich bin Entsagender geworden, um die Antwort auf
drei Fragen herauszufinden. Dieser Körper wird seine Jugend und
Schönheit verlieren, altern, krank werden und schliesslich sterben. Ich
will die Ursache von Altern, Krankheit und Tod herausfinden.” Die Frau
war von seiner Suche nach Wahrheit beeindruckt. Sie sagte: „Swami, du
bist so ein grosser Mensch, du versuchst die Wahrheit zu verstehen, du
weihst dein Leben diesem Zweck, du forschst nach der Wahrheit und bist
auf dem Weg der Wahrheit. Bitte komme heute zum Essen in mein Haus.”
Diese Neuigkeit verbreitete sich wie ein Lauffeuer im ganzen Dorf. Alle
Einwohner kamen zu Buddha und forderten ihn auf, die Einladung abzulehnen: „Swami, du magst es wissen oder nicht, du magst vielleicht
nicht nachgefragt haben, du bist eine edle Seele, die allem gegenüber,
Gut wie Böse, Gleichmut empfindet, aber Niemand gleicht dieser Frau
an schlechtem Charakter. Es ist nicht angemessen für Jemanden wie
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dich, diese schlechte Frau zu besuchen.” Alle Bewohner, Jung wie Alt,
Männer wie Frauen brachten die gleiche Klage vor. Buddha hörte geduldig, mit geschlossenen Augen und lächelnd, diesen Klagen zu.
Schliesslich öffnete er seine Augen und fragte: „Ist euer Vorrat an Klagen
erschöpft?” Sie erwiderten: „Es würde Monate brauchen, alle Vorwürfe
aufzuzählen.” Buddha rief das Oberhaupt des Dorfes und fragte: „Du bist
der Dorfvorsteher; bist auch du der Ansicht, dass sie eine schlechte Frau
ist?” Dieser antwortete: „Nicht nur einmal, sondern tausendmal würde ich
für ihren schlechten Charakter Zeugnis ablegen. Bitte besuche sie nicht
zum Essen.” Buddha fasste die rechte Hand dieses Mannes und forderte
ihn auf, in die Hände zu klatschen. Dieser fragte: „Wie kann ich klatschen,
wenn du eine Hand festhältst?” Buddha erwiderte: „So, wie du mit einer
Hand nicht klatschen kannst, ebenso kann auch diese Frau allein nicht
schlecht sein. Sie wurde schlecht, weil in diesem Dorf viele Männer mit
schlechtem Charakter sind. Wenn ihr alle gut wäret, dann wäre auch sie
nicht schlecht geworden. Deshalb seid auch ihr schlecht. Aufgrund eures
Geldes, eures Mittuns und eurer Kraft wurde sie schlecht. Eure Eigenschaften sind die Ursache ihrer Schlechtigkeit. Wenn in dieser Versammlung irgendein vollkommener Mensch ist, in dem nichts Schlechtes ist,
werde ich sein Haus besuchen.” Niemand rührte sich. Buddha sagte:
„Wenn hier so viele schlechte Männer sind, wie könnt ihr dann behaupten,
sie allein sei schlecht? Ihr seid starke Männer, aber klagt diese Frau an.
Das ist ein grosser Irrtum! Allein kann sie nicht schlecht sein; weil ihr alle
schlecht seid, wurde sie schlecht. Der starke Einfluss eurer Gesellschaft
machte sie schlecht. Deshalb heisst es: Zeige mir, mit wem du zusammen
bist, und ich sage dir, wie du bist. Sie wurde aufgrund eurer schlechten
Gesellschaft schlecht. Deshalb seid ihr als Erstes schlecht.” Die Leute
erkannten diese Wahrheit, fielen Buddha zu Füssen, baten ihn um Vergebung und gingen gemeinsam mit ihm zum Haus von Ambashali. Ambashali erkannte ebenfalls ihren Fehler und sah ein, dass sie durch üble
Gesellschaft schlecht geworden war. Aufgrund von Buddhas Worten
wurde sie Sannyasin. Sie gab ihr altes Leben auf, führte ein reines Leben
voll reiner, göttlicher Empfindungen und heiligte ihr Leben. Ihr solltet deshalb nicht urteilen, wer gut oder böse ist. Gebt zuerst das Schlechte in
euch selbst auf. Schliesst Freundschaft mit guten Menschen. Wie könnt
ihr mit all dem Schlechten in euch selbst Andere verurteilen und als
schlecht bezeichnen? Aber das ist der Trend in der modernen Welt. Der
Mensch vergisst seine eigenen Fehler, die Bergen gleichen, und zeigt
mit dem Finger auf die Fehler anderer, die demgegenüber klein wie ein
Atom sind. Auch Jesus sagte dies: Man zeigt auf den Splitter im Auge
29
des Anderen, ohne den Balken im eigenen Auge zu sehen. Der Mensch
bemüht sich heutzutage nicht, seine eigenen Fehler zu erkennen, sondern sucht mit tausend Augen bei Anderen nach Fehlern, die sie in Wirklichkeit nicht haben. Das ist die Verschmutzung des Menschen von heute. (Sai, 14.2.1998)
Trotz vieler Anstrengungen und spiritueller Übungen seid ihr nicht imstande, Gottverwirklichung zu erlangen, weil eure Sichtweise nicht gut
ist. Buddha erforschte dieses sehr tief und fand am Ende heraus, dass
der Geist der Stolperstein für den Fortschritt in Richtung Verwirklichung
ist. Er eliminierte die Hindernisse des Geistes und erlangte Befreiung.
Er verwirklichte den Atman. Wie kann man diesen „Geist“ überwinden?
Ihr könnt dies nur erreichen, wenn ihr eure Aufmerksamkeit auf den Intellekt richtet und anfangt zu unterscheiden, was ewig und was vergänglich ist.
Ihr müsst die Jagd nach oberflächlichem Buchwissen aufgeben und nach
dem Wissen der Unterscheidung trachten. Dabei solltet ihr nicht aus Eigennutz Unterscheidungen machen. Ihr solltet grundsätzlich Unterscheidungen zum Wohl Aller treffen. Das zeugt von Grosszügigkeit und Ausdehnung der Liebe. (Sai, 20.4.1998)
Was ist die Ursache des Leids? Eure eigenen Handlungen. Buddha tat
sechs lange Jahre Busse. Eines Tages öffnete er die Augen und sagte,
dass er den Dieb erwischt habe. Wer ist der Dieb? Es ist der Geist. Er
erkannte, dass der Geist die Ursache allen Leids war. Wenn ihr euren
Geist kontrolliert, werdet ihr niemals leiden.(Sai, 25.9.1998)
Als Buddha einst einen Weg entlang ging, näherte sich ihm ein Pandit
(Gelehrter). Er forderte Buddha mit folgender Rede zu einer Debatte heraus: Wenn Buddha über ihn siegen würde, würden er und seine 3’000
Anhänger dem Buddhismus folgen und Buddha dienen; wenn er siegen
würde, sollte Buddha ihm nachfolgen. Buddha erwiderte lächelnd:
“Ein wahrer Pandit bewahrt Gleichmut, er unterscheidet nicht zwischen
Freude und Leid, zwischen hoch und niedrig. Das Kennzeichen eines
Pandits ist Gleichmut. Jemand mit Zorn und Ego kann sich nicht Pandit
nennen. In Pilgerzentren wie Hardwar, Rishikesh, Badrinath und Amamath findet man Pandas, die Mantren geben, die verstorbenen Seelen
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Befreiung gewähren. Solche Pandas kann man nicht Pandits nennen. In
dieser Welt gibt es viele, welche die heiligen Texte studiert haben. Es
gibt viele Pandits. Die Kenntnis des Göttlichen Selbst, die göttliche Weisheit, kann man weder durch blosses Gelehrtentum noch durch das Studium von Büchern noch durch einen spirituellen Lehrer erhalten. Wie viele Bücher ihr auch lesen mögt, ihr könnt die göttliche Weisheit so nicht
erhalten. Viele lesen umfangreiche Bücher, aber befolgen sie auch nur
ein Wort des Gelesenen? Ohne Umsetzen ist alles Gelehrtentum nutzlos.
Wenn ihr euer ganzes Leben mit Lesen zubringt, wann wollt ihr dann
praktizieren? Was ist das Wesen von Gelehrsamkeit?”
Niemand antwortete, als Buddha diese Frage stellte. Das Wesen des
Menschen verlangt, sich entsprechend dem wahren Wortsinn des Gelesenen zu verhalten. Was bringt es, alle Vokabular, alle Nomenklatur
und Terminologie zu kennen, ohne das Gelesene umzusetzen?
Die Bhagavadgita erklärt: “Kavi Purana shasithara.” Wer ist ein Poet (kavi)? Nicht Derjenige, welcher mit Worten spielt, der erzählt oder beschreibt. Derjenige ist ein Poet, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kennt. Gott allein ist der Dichter der Dichter. Der Titel Poet trifft nur
auf Gott zu. Was bedeutet Purana? Purana bezeichnet alte Dichtungen
(Epen), welche die Geschichten vieler erzählen. Buddha erläuterte die
innere Bedeutung:
“Der Körper ist pura; in diesem Körper bewegt sich die Göttlichkeit von
Kopf bis Fuss. Purana ist Derjenige, der die Göttlichkeit erkennt, die sich
von Kopf bis Fuss in diesem Körper bewegt. Gott allein ist Purana.
Als Nächstes Derjenige, der seinen Geist kontrolliert. Wenn Jemand Fehler oder Verbrechen begeht und anderen Schaden zufügt, wird er zeitweilig bestraft. Diebe werden gefangen und eingesperrt. Auch wenn der
Körper im Gefängnis ist, kann der Geist des Gefangenen überall hinwandern. Der im Körper wohnende Geist kann die ihm Nahestehenden
besuchen und überall hingehen. Niemand kann dem Geist befehlen. Viele Richter bestrafen den Körper, aber Gott ist der einzige Richter, der dem
Geist befehlen kann. Gott ist der, welcher den Geist beherrscht.”
In dieser Weise gab Buddha Deutungen und brachte den Pandit zum
Schweigen. Buddha riet dem Pandit, nicht Pomp und Show hinterher zu
sein und Stolz und Ego keinen Raum zu geben.
“Egoismus wird dich ruinieren. Diese Verrücktheit ist nichts als Ego, es
ist Alles weltliches Wissen. Erwirb das immer frische, immer neue göttliche Wissen. Göttliche Weisheit bedeutet, sich Gott zu ergeben. Ich unterzog mich so lange spirituellen Übungen. Ich opferte Essen, Trinken
und Schlafen. Ich strengte mich sehr an, um die Wahrheit zu kennen. Ich
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habe mehr Bücher gelesen als du. Ich traf viele Gelehrte - mehr als du.
Ich diente vielen spirituellen Lehrern, aber ich war nicht zufrieden. Was
ist der Grund? Einen Gesichtspunkt muss man als Erstes erkennen: Gott
persönlich hat dem Menschen fünf Gaben in Form der fünf Sinne gegeben. Diese fünf Sinne sollen geheiligt werden und ihren Zweck erfüllen.
Wenn ihr die Heiligkeit der fünf Sinne bewahrt, könnt ihr für eure Befreiung arbeiten. Wenn ihr die Sinne in rechter Weise nutzt, kommt das dem
spirituellen Wissen, dem atmischen Wissen, gleich. Was bedeutet es,
das Selbst zu kennen? Die Hauptursache für Glückseligkeit besteht darin, die fünf Sinne zu beherrschen und sie recht zu nutzen. Was bringt es,
viele Bücher zu lesen und spirituelle Übungen durchzuführen, ohne die
Sinne zu heiligen und recht zu nutzen? Ich folgte dem, nutzte die Sinne
in rechter Weise und beherrschte sie. Jetzt bin ich zur Verkörperung der
Glückseligkeit geworden.”
Buddha rief vor seinem Tod Ananda, seinen Halbbruder, herbei und sagte: “Ich erreiche Nirvana.”
Was ist Nirvana? Nirvana bedeutet, mit Glückseligkeit zu verschmelzen.
Eine Wasserblase entsteht aus Wasser, wird von Wasser ernährt und
geht wieder in Wasser ein. Der Mensch gleicht dieser Wasserblase, und
das Wasser ist Gott. Der Mensch wird aus Glückseligkeit geboren,
wächst in Glückseligkeit heran, bewegt sich in Glückseligkeit und geht
wieder in Glückseligkeit ein. Es gibt keinen anderen Weg. Das ist das
höchste Wissen. Wahre Glückseligkeit ist durch Beherrschung der fünf
Sinne zu erreichen. Das ist wahre spirituelle Disziplin, nicht das Singen
von Gottesnamen. Als Erstes solltet ihr die fünf Sinne beherrschen, dann
erhaltet ihr die Kenntnis des Göttlichen Selbst. Buddha sagte zu Ananda:
“Ich bin dabei, Nirvana zu erlangen. Weine nicht. Obwohl du Ananda
(Glückseligkeit) heisst, empfindest du keine Glückseligkeit. Ananda, du
verkörperst Glückseligkeit, du verkörperst das Göttliche. Alle verkörpern
Gott. Gräme dich nicht!” Mit diesen Worten legte er sanft seine Hand auf
Ananda und starb.
Wer diese Wahrheit erkennt, kann den Zustand der Glückseligkeit erfahren und die Göttlichkeit erreichen. Wenn die Befreiung so leicht und
einfach ist, warum müht ihr euch dann so ab? Es zeigt, dass ihr euch nicht
bemüht habt, die innere Wahrheit zu verstehen. Ihr vermischt das Metall
weltlicher Wünsche mit dem Gold eures Herzens. Deshalb ist das Herz
verschmutzt und hat sein wahres Wesen, die Glückseligkeit, vergessen.
Die Alten sagten, Glückseligkeit bestünde darin, sein wahres Wesen zu
schauen und zu erfahren. Eure eigene wahre Identität ist Atman, das
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Göttliche Selbst. Der Weise Patanjali sagt: “Die Kontrolle der Sinne ist
der wahre Yoga.” Keine spirituelle Praxis ist grösser als diese. Ihr mögt
asketische Übungen und gute Taten tun, aber ihr müsst eure Sinne beherrschen. Ihr mögt fragen: “Ist es einem Menschen möglich, die fünf Sinne zu beherrschen?” Sinnesbeherrschung bedeutet nicht, euch aller Tätigkeiten zu enthalten. Erfüllt all eure Pflichten und Verantwortlichkeiten
in der Familie, im Studium und im Beruf - tut eure Pflicht. Erfüllt alle eure
Pflichten, um Gott zu erfreuen, das ist genug. Wenn ihr dieses Gefühl
entwickelt, werden all eure Sinne kontrolliert sein. (Sai, 15.2.1999)
Die erste Pflicht des Menschen liegt nicht darin, seinen Reichtum und
seine Güter zu beschützen, sondern darin, die fünf Elemente zu erhalten
und die fünf Sinne vor üblen Einflüssen zu schützen. Die gleiche Botschaft wurde auch von Gautama Buddha gelehrt. Am Anfang studierte
er viele Texte, lernte bei vielen Lehrern und praktizierte verschiedene spirituelle Übungswege. Doch sein spiritueller Durst war nicht gestillt.
Schliesslich erkannte er, dass allein der rechte Gebrauch der fünf Sinne
geistigen Frieden schenkt. Allem voran betonte er die Wichtigkeit der reinen Sichtweise. Alles was ihr seht, Gutes oder Schlechtes, wird auf immer im Herzen eingeprägt.
Seht nichts Schlechtes, seht das Gute.
Hört nichts Schlechtes, hört das Gute.
Sprecht nichts Schlechtes, sprecht das Gute.
Denkt nichts Schlechtes, denkt das Gute.
Tut nichts Schlechtes, tut Gutes.
Das ist der Weg zu Gott.
Rechtes Sehen und rechtes Hören führen zur Reinheit des Fühlens. Euer
Leben wird erst geheiligt, wenn ihr rechtes Fühlen entwickelt. Die Basis
menschlichen Lebens sind die Gefühle. Menschliches Leben kann nicht
existieren ohne Gefühle. Heute fehlt dem Menschen der Frieden des Geistes, weil er keine reine Sichtweise, kein reines Hören und keine Reinheit
des Fühlens besitzt. Wir machen Andere für unsere Leiden verantwortlich. Beschuldigt nicht Andere wegen eurer Leiden, denn ihr seid selbst
die Ursache eures Unglückes. Ihr habt euer Glück oder Unglück selbst
geschaffen. Alles, was ihr erlebt, ist nichts anderes als Reflektion, Reaktion und Echo auf das, was in euch ist. Buddha, der diese Wahrheit
verstanden hatte, nutzte seine fünf Sinne in der rechten Weise und konn-
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te so in das Nirvana eingehen. Er war in einem Zustand höchster Glückseligkeit, als er Befreiung erlangte. Dieser Zustand kann folgendermassen beschrieben werden: Ewige Glückseligkeit, Verkörperung von Weisheit, Nicht-Dualität, Unendlichkeit, Ursprungszustand, Endziel, Einheit,
Ewigkeit, Reinheit, Unveränderlichkeit, allgegenwärtige Zeugenschaft,
frei von Gefühlen, frei von den drei Grundeigenschaften Reinheit, Aktivität und Trägheit.
Als Buddha im Begriff war, Befreiung zu erlangen, begann sein Bruder
Ananda, der bei ihm war, Tränen zu vergiessen. Da lächelte Buddha und
sagte: „Es überrascht mich, mein Lieber, dass du über mein Erreichen
der höchsten Glückseligkeit traurig bist. Du solltest stattdessen auch versuchen, diese Glückseligkeit durch Kontrolle deiner Sinne zu erlangen.“
(Sai, 12.3.1999)
Buddha unterzog sich viele Jahre lang Bussübungen um seine fünf Sinne
auf den heiligen Weg zu bringen. Reines Buchwissen bleibt ohne Ergebnisse. Es ist verwandt mit Kunst und ist tatsächlich etwas Künstliches.
Die blosse Kenntnis von Buchtexten führt euch nicht zum rechten Sehen.
Ebenso wird euer Gehörsinn nicht heilig vom Hören auf die Unterweisungen eines Lehrers. Gute Gedanken können nicht erworben werden
durch das Lesen von Schriften oder das Hören der Lehren eines Lehrers.
Durch eigene Anstrengung sollt ihr euren Gehörsinn, Tastsinn, Sichtsinn,
Geschmackssinn und Geruchssinn in rechter Weise gebrauchen. Das allein führt euch zur richtigen spirituellen Praxis.
Wenn ihr eure Sinne in die richtige Richtung lenkt, wird auch euer Leben
auf dem richtigen Weg verlaufen. Für die falsche Haltung des Menschen
von heute sind seine Sinne verantwortlich. Wenn die Sinne unrein werden, wird auch das ganze Leben unrein und unheilig. Wollt ihr euer Leben
heiligen, müsst ihr zuerst eure Sinne heiligen. Buddha, der jahrelang Busse tat, erkannte, dass alle rituellen Übungen nutzlos waren. Er erklärte,
dass das rechte Sehen, das rechte Hören, das rechte Sprechen, das
rechte Denken und das rechte Handeln die fünf uranfänglichen Prinzipien
für die Führung des Menschen sind. (Sai, 28.4.1999, Kodaikanal)
Buddha wurde in diesem heiligen Land Indien geboren. Er erklärte der
Welt: „Gewaltlosigkeit ist die grösste Tugend. Er unterzog sich mehrere
Jahre lang der Busse, begegnete vielen edlen Seelen, lauschte spirituellen Vorträgen und studierte verschiedene Schriften. Doch er war nicht
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zufrieden gestellt. Der Mensch strebt nach Glückseligkeit - aber wie kann
er sie erreichen? Wo Glaube ist, da ist Liebe. Wo Liebe ist, da ist Frieden.
Wo Frieden ist, da ist Wahrheit. Wo Wahrheit ist, da ist Gott. Wo Gott
ist, da ist Glückseligkeit. Der Weg der Spiritualität beginnt mit dem Glauben und endet mit Glückseligkeit. Glückseligkeit kann man nicht aus materiellen Freuden gewinnen noch von den Menschen der Welt bekommen. Man kann sie nur erfahren, wenn man seine fünf Sinne in der
rechten Weise gebraucht. Heutzutage liest der Mensch heilige Bücher,
um Glückseligkeit zu erlangen, doch all diese Bücher haben ihre Grenzen. Man kann nicht unendliche Glückseligkeit durch das Studium der
Schriften erreichen. Man muss ein unendliches Buch studieren, um unendliche Glückseligkeit zu erfahren. Diese Welt selbst ist ein unendliches
Buch. Es gibt so viele Dinge von dieser Welt zu lernen. Wer sind eure
Freunde? Nicht eure Klassenkameraden oder Zimmergenossen. Allein
Gott ist euer wahrer und ewiger Freund. Nur mit der Hilfe dieses Freundes
werdet ihr fähig sein, das unendliche Buch, nämlich die Welt, zu studieren. Wenn man das Studium dieses unendlichen Buches unternimmt,
muss man die fünf wichtigen Lehren Buddhas in die Praxis umsetzen.
Es sind:
Reine Sichtweise.
Reines Fühlen.
Reinheit des Hörens.
Reinheit der Sprache.
Richtiges Handeln.
Ein wahres menschliches Wesen folgt dem Weg der Wahrheit. Wahrheit,
Rechtschaffenheit und Opfergeist sollten den Lebensweg bestimmen.
Buddha sagte: Der Intellekt sollte dem Weg der Rechtschaffenheit folgen
und Rechtschaffenheit sollte in der Gesellschaft gepflegt werden. Nur
dann wird das Land gedeihen. Dies ist auch die innere Bedeutung des
Wortes SAI.
S bezeichnet die spirituelle Wandlung;
A bedeutet Assoziation, d.h. gesellschaftliche Wandlung;
I bezieht sich auf individuelle Wandlung.
Der Geist des Menschen wird nur dann rein und heilig werden, wenn diese drei Wandlungen stattfinden.
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In jedem Individuum ist Göttlichkeit verborgen. Aber heute hat der
Mensch seine göttliche Natur vergessen und lässt sich von weltlichen,
flüchtigen Freuden täuschen. Wahrheit, Rechtschaffenheit, Frieden, Liebe und Gewaltlosigkeit sind wahrhaftig die fünf Lebensprinzipien des
Menschen. (...)
Niemand kann die Heiligkeit und Grösse Indiens richtig einschätzen. Ein
Inder zu sein ist bereits eine grosse Auszeichnung und Ehre. Wie kann
Jemand dieses wunderbare Glück der Inder beschreiben, in deren heiligem Land der Herr selbst einige Male Geburt angenommen hat, um der
Menschheit den Weg zur Göttlichkeit zu zeigen? Viele Heilige, Weise und
Menschen mit Opfersinn wurden in diesem Land geboren. Die Heiligkeit
und der Ruhm Indiens sind unvergleichlich. Aus diesem Grund wählte
Buddha dieses Land als sein Mutterland.
Die Lebensgeschichte Buddhas ist erhaben und heilig. Er opferte Alles
und suchte überall nach der Wahrheit. Er sagte: „Ich suche Zuflucht in
der Rechtschaffenheit.“ Man muss Rechtschaffenheit praktizieren, propagieren und erfahren. Aber heutzutage ist die Rechtschaffenheit im
Schwinden. Die Menschen denken, Geld bedeute alles. So wie die Erde
die Sonne umkreist, so umkreisen die Menschen das Geld.
Manche Leute verdienen ihr Geld auf korrupte Weise.
Sie mögen Andere betrügen aber kann Irgendjemand Gott hinters Licht führen?
Sie werden mit Sicherheit die Früchte ihrer Missetaten ernten.
(Gedicht in Telugu)
Dies war die Lehre Buddhas. Charakter ist wichtig, nicht Geld. Glückseligkeit kann man nur durch die Kontrolle der Sinne erreichen, nicht durch
Bussübungen, Rezitation eines heiligen Namens oder Meditation. Weder
durch Busse noch durch das Lesen heiliger Schriften noch durch das Baden in heiligen Flüssen kann man Befreiung erlangen. Nur durch den
Dienst für edle Seelen kann man den Ozean der weltlichen Existenz, den
Kreislauf von Geburt und Tod überqueren. Es gibt keinen leichteren Weg
zu Frieden und Glückseligkeit als den der Beherrschung der eigenen Sinne. (...)
Die rechte Sichtweise hat einen doppelten Vorzug: Sie stärkt die Willenskraft, und sie erhöht die Strahlkraft der Augen. Buddha hatte diese
Wahrheit erkannt und machte grösste Anstrengungen in der Beherrschung seiner Sinne. Meditation und Bussübungen vermitteln nur zeitlich
begrenztes Glück. Ewigwährendes Glück ist das Ergebnis der Sinnes-
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kontrolle. Buddha war ein Kronprinz und hatte das gesamte Königreich
unter seiner Herrschaft, doch er opferte Alles und versuchte, Herrschaft
über seine Sinne zu gewinnen. Er konnte Glückseligkeit erfahren und erreichte Befreiung - aber erst, nachdem er seine Sinne unter Kontrolle gebracht hatte. (...)
Buddhas Mutter, Mayadevi, starb, als er gerade acht Tage alt war. Seine
Stiefmutter Gautami zog ihn auf. Deshalb nannte man ihn Gautama. Er
wurde Siddharta getauft, als er geboren wurde. Unter dem Namen Buddha wurde er bekannt, weil er Intellekt und Unterscheidungsvermögen
besass. Es gibt zwei Arten von Unterscheidungskraft: die individuelle und
die fundamentale. Die individuelle Unterscheidungskraft entsteht aus der
Selbstsucht, während die fundamentale Unterscheidungskraft sich mit
dem Wohl Aller befasst. Ihr müsst die individuelle Unterscheidungskraft
aufgeben und nur die fundamentale Unterscheidungskraft pflegen. Dies
war Buddhas Unterweisung für Ananda, den Sohn von Gautami, bevor
dieser in den Zustand der Befreiung einging. Als Buddha sich anschickte,
ins Nirvana einzugehen, vergoss Ananda Tränen der Trauer. Buddha tröstete ihn und sagte: „Ananda, warum bist du unglücklich darüber, dass
ich ins Nirvana eingehe? Ich habe mich viele Jahre nach dem Zustand
des Nirvana gesehnt. Warum weinst du und bist traurig, wenn ich die
höchste Glückseligkeit erfahre?“ Ananda verstand diese Wahrheit und
folgte den Lehren Buddhas. Schliesslich erreichte auch er Nirvana.
Das wahre Ideal ist, Anderen praktisches Wissen über Rechtschaffenheit
und das Gebot Gottes zu vermitteln. Man sollte ein Held sein im praktischen Handeln, nicht bloss im Predigen. Dies war das Ideal Buddhas.
Alle Avatare und edlen Seelen führten ihr Leben in höchst vorbildlicher
Weise und verhalfen den Menschen dazu, Gott zu erfahren. Buddha sagte: „Oh Mensch, du brauchst Gott nicht irgendwo zu suchen. Du selbst
bist Gott.“ Die Bhagavadgita, die Upanishaden und die Veden verkünden
dasselbe Prinzip. Die Veden erklären: „Das bist du, deine wahre Realität
ist göttlicher Natur.” Heute übt der Mensch Meditation am Morgen wie
ein Yogi, nimmt üppige Mahlzeiten während des Tages zu sich wie ein
Geniesser und schläft nachts wie eine kranke Person. Das ist nicht die
richtige Lebensart. Ihr solltet allezeit ein Yogi sein und immer mit göttlichen Gefühlen angefüllt sein. Was immer ihr tut, verrichtet es um Gott
zu gefallen. Gott ist jenseits von Raum und Zeit. Alles ist Gott. Um diese
Wahrheit zu verstehen, solltet ihr die Tugenden kultivieren. Die Tugenden sind nicht allein gute Eigenschaften. Sat bedeutet Sein, das ewig ist.
So beinhaltet Tugendhaftigkeit, göttliche Gefühle zu haben. Ebenso be-
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deutet Satsanga nicht nur die Gemeinschaft mit Guten, sondern die Gemeinschaft mit Gott. Gott ist in euch. Das ist absolutes, unwandelbares
Sein; die Existenz an sich, die im Tiefsten der individuellen Persönlichkeit
wohnt. Entwickelt Freundschaft mit dem ewigen Sein. Das ist wahre Gemeinschaft und wahre Freundschaft. Macht euch nie von weltlicher
Freundschaft abhängig. Weltliche Freunde kommen und gehen. Nur die
Freundschaft mit Gott ist wahr und ewig. Gott ist euer wahrer Freund,
die Welt ist ein Lehrbuch und das Herz ist euer Lehrer. Euer Leben wird
Erfüllung finden, wenn ihr diese Wahrheit versteht und sie in die Tat umsetzt. Alle diese weltlichen Lehrer geistiger Disziplinen (Gurus) sind im
strengen Sinn des Wortes keine Gurus. Wie kann man sie Gurus nennen,
wenn sie euch das Ziel des Lebens nicht zeigen können? Euer Geist
selbst wird euer Guru werden, wenn ihr einmal sein Geheimnis verstanden habt. (...)
Kultiviert den Geist des Opferns und seid bereit, jeder Schwierigkeit ins
Auge zu sehen. Glück kann nicht durch Glück erlangt werden. Die alten
Weisen und Seher mussten viele Hindernisse überwinden. Sie mussten
im Wald leben und Blätter und Knollen essen. Die Vision Gottes wurde
ihnen erst zuteil, nachdem sie viel Leiden durchgemacht hatten. Sie verkündeten der Welt: „Oh ihr Menschen, wir haben Gott, der jenseits von
Dunkelheit und Unwissen ist, in strahlendem Glanz gesehen, leuchtend
mit der Helligkeit unzählbarer Sonnen.” Weiter erklärten sie: „Er ist allesdurchdringend. Wir haben ihn nicht aussen gesehen, sondern in uns
selbst. Auch ihr könnt ihn sehen, wenn ihr euren Blick nach innen richtet.“
(Sai, 30.5.1999)
Buddhas Herz war von Mitgefühl erfüllt. Der Anblick eines Toten, eines
Kranken und eines altersschwachen Menschen war für ihn genug, um
sich zu wandeln und das Nirvana zu erreichen. Obwohl ihr unzähligen
Toten, alten Menschen und Kranken begegnet, gibt es leider keinerlei
Wandlung in euch. Unglücklicherweise ist euer Herz hart wie Stein geworden - gleichgültig gegenüber dem Leiden Anderer. Um Nirvana oder
Befreiung zu erlangen, solltet ihr euch mit Anderen identifizieren und
euch bemühen, ihre Leiden zu lindern.
Der Geist hat keine Macht mehr, wenn die Sinne beherrscht und edle Gedanken gehegt werden. Heute ist die Welt in Unordnung, weil unreine
Gedanken den Menschen vom rechten Weg wegführen.
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Oh Mensch, frage dich,
welch grosses Glück du erlangt hast,
indem du Gott vergessen hast und
deine gesamte Bildung und Energie
völlig darauf verwendest,
dich von früh bis spät für
deinen Lebensunterhalt abzumühen.
(Gedicht in Telugu)
Was immer ihr tut, betrachtet euer Tun als Tun Gottes. (Sai, 21.11.1999)
Buddha zog einmal durch das Land, um die Wahrheit zu verkünden. Als
er ein bestimmtes Dorf erreichte war er so müde, dass er seine Rede nicht
halten konnte. So wies er einen seiner Hauptjünger an, zu den Versammelten zu sprechen, während er sich zurückzog um sich auszuruhen. Da
er keinen Schlaf fand, hörte er der Rede seines Schülers zu. Der Schüler
sagte: „Oh Leute, ein Mensch wie Buddha wurde noch nie zuvor geboren
und wird auch in Zukunft nie wieder geboren werden. Wir alle haben das
grosse Glück, seine Zeitgenossen zu sein. Nutzt also diese goldene Gelegenheit nach Kräften.“ Als die Versammlung dies hörte, bezeugte sie
donnernden Beifall. Buddha kam heraus und fragte seinen Schüler: „Nityananda, wie alt bist du?“ Nityananda sagte, er sei 35 Jahre alt. Buddha
fragte dann: „Bist du schon weit herumgekommen?“ Nityananda sagte,
er habe bisher nur einige wenige Städte gesehen. Buddha tadelte ihn daraufhin und fragte mit welcher Autorität er, Nityananda, der noch so wenig
Erfahrung habe und erst 35 Jahre alt sei, behaupten könne, eine Person
wie Buddha sei noch nie geboren worden und werde niemals mehr geboren werden. „Viele edle Seelen wurden schon geboren und viele weitere werden in Zukunft geboren werden. Die Welt kann nicht weiterbestehen, wenn keine edlen Seelen darin wohnen.“
Es gibt keinen Ort auf der Welt, an dem Gott nicht gegenwärtig ist. Ihr
mögt es nicht sehen können, doch das gesamte Universum ist von Göttlichkeit durchdrungen. Alles, was ihr seht, sagt und tut, ist nichts als
Gottes Wille. Niemand kann das göttliche Prinzip beschreiben. (Sai,
12.4.2000)
Buddha predigte die Notwendigkeit, die rechte Sichtweise zu kultivieren.
Durch eine schlechte Sichtweise werdet ihr schlecht werden. Einmal
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machte Sokrates einen Abendspaziergang, wobei er den Blick vor sich
hin richtete. Da er seine Schüler die rechte Sichtweise lehrte, hielt er sich
selbst strikt daran. Er war tief in die Selbsterforschung versunken. Da kam
ihm ein Beamter entgegen. Sokrates bemerkte ihn nicht und stiess mit
ihm zusammen. In einem Anfall von Zorn fragte ihn der Beamte: „Wer
bist du?“ Sokrates antwortete prompt: „Herr, genau das habe ich den ganzen Weg über zu verstehen versucht. Ich bitte freundlich darum, mich
wissen zu lassen, wer ich bin.“ Sokrates war ein idealer Mensch, der niemandem böse Blicke zuwarf. Auch hörte er nie auf etwas Schlechtes. Ihr
solltet nie etwas Schlechtes sehen. Ihr solltet nie etwas Schlechtes hören. Ihr solltet nie schlecht denken. Die Kauravas schwelgten in schlechtem Denken und schlechtem Hören und brachten Zerstörung über den
gesamten Kaurava-Clan. Sie hegten den bösen Vorsatz, die rechtschaffenen Pandavas auszurotten. Ihr solltet keine bösen Worte äussern. Ihr
müsst immer auf angenehme Weise sprechen. Ihr könnt nicht immer gefällig sein, aber ihr könnt immer in einer gefälligen Art sprechen. (Sai,
17.5.2000)
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21. Mai
Buddha und seine Lehre der Liebe
Wenn man Sandelholz fest reibt,
gibt es einen süssen Duft ab;
je stärker man Zuckerrohr auspresst,
desto mehr süssen Saft gibt es ab;
je stärker man Gold erhitzt,
desto grösser wird sein Glanz.
Ebenso strahlt der Adel eines
tugendhaften Menschen mit vermehrtem Glanz,
wenn er die Wechselfälle des Lebens durchläuft.
(Vers in Sanskrit)
Verkörperungen der Liebe! Je mehr Liebe ein Mensch über Andere ausschüttet, desto grösser wird seine innere Glückseligkeit. Folglich sollte
ein Mensch, der seine eigene innere Glückseligkeit vergrössern möchte,
seine Liebe zu den Mitmenschen steigern. Dies ist der Königsweg zu
Gott. Die beste Art, Gott zu lieben, ist Alle zu lieben und Allen zu dienen.
Dies ist das Geheimnis, das Buddha enthüllte. “Ich suche Zuflucht bei
dem Buddha; ich suche Zuflucht in der Gemeinschaft; ich suche Zuflucht
in der Lehre.” Die Erste dieser Maximen weist euch an, euren Intellekt
durch Umgang mit guten Menschen zu reinigen. Zum Zweiten solltet ihr
euren Intellekt in den Dienst der Gesellschaft stellen. Dies wird euch auf
den rechten Weg führen. Ihr solltet kein Lebewesen verletzen. Helft immer, verletzt niemals.
Die Hauptlehre Buddhas ist die Lehre über die Gewaltlosigkeit als höchste Tugend. Niemand soll durch Gedanken, Worte oder Taten verletzt
oder geschädigt werden. Ihr fragt euch vielleicht, ob eine solche Haltung
überhaupt möglich ist. Ja, sie ist wirklich möglich. Wenn ihr fest entschlossen seid, könnt ihr jede grosse Aufgabe meistern. Wenn ihr einmal
erkennt, dass es nur einen Gott gibt, der in jedem Menschen wohnt, werdet ihr niemals Jemanden verletzen oder ihm Schaden zufügen. Dann
braucht ihr nichts mehr zu fürchten. Prahlada gab sich Gott hin. Hiranyakashipu, der Vater von Prahlada, gehörte zu Denen, die sich durch Namen und Formen täuschen liessen. Namen und Formen sind immer vergänglich. Gott ist die ewige Wahrheit. Der höchste und edelste aller
Namen ist ‚Sat-Cit-Ananda’. ‚Sat’ ist das, was in allen drei Zeiten - in der
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Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft - gleich bleibt. Dieses unveränderliche ‚Sat’ kann nur auf dem Weg der Wahrheit erfahren
werden. ‚Cit’ ist absolutes Bewusstsein. Mit Hilfe dieses absoluten Bewusstseins könnt ihr den absoluten Gott schauen. Wenn ihr sowohl ‚Sat’
als auch ‚Cit’ erfahrt, manifestiert sich Glückseligkeit in euch. Jeder
Mensch sehnt sich nach Glückseligkeit. Wo ist diese Glückseligkeit? Sie
ist in euch. Es ist eine Tatsache, dass der Mensch in Glückseligkeit geboren wird, in der Glückseligkeit lebt und in die Glückseligkeit eingeht.
Sein ganzes Wesen ist eine Manifestation der Glückseligkeit. Der
menschliche Körper ist nichts Bleibendes. Das durch diesen vergänglichen Körper erfahrene Glück ist vergänglich. Der Körper kann kein immerwährendes Glück verleihen. Buddha verliess sein Zuhause auf der
Suche nach dem bleibenden, immerwährenden Glück. (...)
Als Buddha von Ort zu Ort wanderte, stiess er in einem Dorf auf eine
Gruppe von Menschen, die ein rituelles Opfer darbrachten. Für dieses
Opfer mussten Tiere getötet werden. Buddha protestierte dagegen. Er
sagte den Menschen, dass der allgegenwärtige Gott in allen Lebewesen
wohne. Es sei deshalb nicht richtig, Lebewesen zu opfern. Derjenige, der
das Ritual ausführte, sagte, die geopferten Tiere würden Befreiung erlangen. Buddha lachte darüber und sagte:
„Du willst diesen Tieren Befreiung schenken, die nicht danach verlangt
haben! Warum tust du nicht das Gleiche mit all den Menschen, die sich
nach Befreiung sehnen? Ich akzeptiere deine Behauptung nicht, dass
diese Opfertiere Befreiung erlangen werden. Welche Upanishad oder
welcher Veda spricht von Tieropfern? Wie kannst du an Jemandes Befreiung denken, wenn ein Tier getötet wird? Das ist höchste Unwahrheit.
Dieses Tier hat keinerlei Wunsch nach Befreiung zum Ausdruck gebracht. Aber deine Mutter, dein Vater, deine Frau, deine Kinder, deine
Verwandten und viele Andere wünschen sich Befreiung. Warum opferst
du sie nicht und erfüllst ihren Wunsch? Ja, warum beginnst du nicht mit
dir selbst? Niemand kann durch Gewalt gegen Lebewesen Befreiung erlangen. Dies ist die schlimmste Sünde.“
So verbreitete Buddha das Prinzip der Gewaltlosigkeit. Die dem Menschen innewohnende Liebe ist auch in Vögeln und anderen Tieren. Teilt
eure Liebe mit den Vögeln, den Tieren und euren Mitmenschen. Absolute
Liebe ist wahre Befreiung. Um Befreiung zu erlangen, braucht ihr nirgendwo hinzugehen. Ihr findet sie nicht an einem weit entfernten Ort. Reine Liebe verleiht Befreiung. Nach dieser alles umfassenden Liebe solltet
ihr streben.
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Die Menschen führen zahlreiche spirituelle Übungen durch, um Befreiung zu erlangen. Aber diese spirituellen Übungen schenken nur vorübergehende Befriedigung. In den Schriften wird der neunfache Weg der Hingabe empfohlen:
Hören der höchsten Wahrheit,
singen zu Ehren Gottes,
ständiges Nachsinnen über Gott,
den Lotosfüssen des Herrn dienen,
Anbetung,
Lobpreis und Ehrerbietung,
Dienen,
Freundschaft und
sich der göttlichen Gegenwart gänzlich anvertrauen.
Selbst dieser neunfache Weg verleiht nur vorübergehende Freude. Aber
das Wichtigste auf diesem Weg ist die Liebe. Liebe sollte alle spirituellen
Übungen durchströmen. Wahre Hingabe ist eine auf Liebe basierende
spirituelle Praxis. Hingabe besteht nicht nur aus dem Singen von Bhajans, dem Rezitieren von heiligen Texten oder der Verrichtung heiliger
Rituale. Wahre Hingabe ist der direkte Fluss selbstloser und bedingungsloser Liebe von eurem Herzen hin zu Gott. Allen spirituellen Übungen,
die der Mensch ausführt, wohnt eine Spur von Selbstsucht inne. Schenkt
Gott eure Liebe ohne die geringste Spur von Selbstsucht oder Wünschen. Dies ist wahre Hingabe. Befreiung kann nicht durch das Studium
von Texten erlangt werden. Sie kann nicht durch das Hören der Lehren
Anderer erlangt werden. Befreiung ist das Ausmerzen von Wünschen
und Zerstörung der Täuschung. Es gibt nur einen Gott und nur ein Ziel.
Die Quelle der Hingabe sollte aus dem Inneren sprudeln. In euch wohnt
höchste Glückseligkeit. Euer Herz ist die Quelle, aus der die höchste
Freude spontan hervorquillt. Ihr solltet diese höchste spontane Liebe Gott
darbringen. Der Körper ist der Tempel Gottes, und der innewohnende
Geist ist ewig göttlich. Ihr müsst Andere so lieben wie ihr euch selbst liebt.
Alle Körper sind Tempel Gottes. Aber es gibt nur einen Gott, der in allen
diesen Tempeln wohnt.
Verschiedene Menschen geben ein und derselben Person verschiedene
Namen. Der Sohn sagt Vater, die Schwiegertochter sagt Schwiegervater,
der Bruder sagt Bruder und der Enkel sagt Grossvater. Obwohl ein
Mensch unterschiedlich angesprochen wird, ist und bleibt er ein und derselbe Mensch. Ähnlich verhält es sich, wenn die Moslems Gott ‘Allah’
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nennen, die Christen ‘Vater’, die Parsen ‘Ahura Masdah’, die Buddhisten
‘Buddha’ und die Hindus ‘Rama’ oder ‘Krishna’. Aber alle diese Namen
beziehen sich auf nur einen Gott. Ihr könnt weiter die von euch gewählte
Gottheit als Allah, Buddha, Rama, Krishna usw. verehren. Welchen Namen ihr ihm auch geben mögt, es gibt nur einen Gott, zu dem alle eure
Gebete gehen. Also ist Gott Einer und das Ziel ist Eines. Ihr solltet keine
Unterschiede in Bezug auf Göttlichkeit machen. Die Ehrerbietungen, die
ihr verschiedenen Gottheiten erweist, erreichen immer nur den einen
Gott. So sollten euch also die Unterschiede zwischen den Kasten, den
Glaubensbekenntnissen und den Sprachen nicht kümmern. Wie der Aussenminister von Sri Lanka zuvor gesagt hat, gehören alle zur Kaste der
Menschheit.
Es gibt nur eine Sprache, die Sprache des Herzens.
Es gibt nur eine Kaste, die Kaste der Menschheit.
Es gibt nur eine Religion, die Religion der Liebe.
Es gibt nur einen Gott und der ist allgegenwärtig.
Gott hat keine bestimmte Bezeichnung oder Form. Er ist reine Energie.
Ihr solltet eure Energie richtig gebrauchen. Nahrung und Lebensweise
sind die Ursachen von Begierde, Zorn, Habgier, Stolz, Anhaftung und
Neid. Deshalb solltet ihr in Bezug auf eure Nahrung und euren Lebensstil
äusserste Sorgfalt und Zurückhaltung üben. Reine Nahrungsmittel nähren die reinen Eigenschaften. Buddha nahm nur reine Nahrung zu sich,
und sein Intellekt wurde entsprechend perfekt und vollkommen.
In den Veden heisst es: „Die den Geist beherrschende Gottheit ist der
Mond.“ Der Mond scheint durch die Reflektion des Sonnenlichts. Das
Mondlicht ist kühl und angenehm, das Sonnenlicht ist strahlend und
leuchtend. Das Mondlicht bedeutet Liebe, das Sonnenlicht Weisheit.
Ohne Weisheit blüht die Liebe nicht. Eine Blume entwickelt sich zu einer
unreifen Frucht, und diese wird eine reife Frucht. So sind die Blume, die
unreife Frucht und die reife Frucht ein und dasselbe. Genauso sind das
Handeln, die Hingabe und die Weisheit ein und dasselbe. Liebe ist der
untergründig fliessende Strom, der allen diesen drei Wegen zugrunde
liegt. Deshalb müsst ihr das Prinzip der Liebe verstehen und entwickeln.
Ihr solltet reine und göttliche Gefühle der Liebe hegen. Ihr solltet euch
nicht Kritik und Verleumdung hingeben. (...)
Verkörperungen der Liebe! Es genügt nicht, am Buddha-Purnima-Tag
über die Grösse Buddhas nachzudenken. Ihr müsst die von Buddha gelehrten Ideale in die Tat umsetzen und die dadurch gewonnene Freude
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erfahren. Doch die Menschen sind heute Helden, wenn es darum geht,
Reden zu halten, aber Nullen, wenn es darum geht, das Gesagte in die
Tat umzusetzen. Setzt die Lehren Buddhas in eurem Leben in die Praxis
um. Dies ist die beste Art, eure Verehrung für Buddha zum Ausdruck zu
bringen. Die Lehren Buddhas sind edel, erhaben und heilig. Die Hauptlehre Buddhas ist die Lehre der Gewaltlosigkeit als höchster Tugend.
Buddha rief die Menschen nachdrücklich dazu auf, eine reine Sichtweise
zu entwickeln. Nur durch die Entwicklung einer reinen Sichtweise könnt
ihr ein reines Leben führen. Ihr solltet euch um eine reine Sichtweise,
rechtes Hören, rechtes Fühlen, Reinheit des Redens, Reinheit im Leben
usw. bemühen. Buddha wies nachdrücklich darauf hin, dass Alles im Leben im Zeichen der Güte stehen sollte. Als Erstes solltet ihr eine reine
Sichtweise entwickeln. Wenn die Sichtweise gut und rein ist, werden
auch die Gedanken rein sein. Wenn ihr einen Kieselstein in einen See
werft, verursacht er kleine Wellen. Wie weit breiten sich diese Wellen
aus? Bis ans Ufer des Sees. Folgt dem Beispiel und werft den Kieselstein
guter Gedanken in den See eures Herzens. Die Wellen der guten Gedanken werden dann durch alle Teile eures Körpers wie Augen, Ohren,
Hände, Beine usw. zum Ausdruck kommen. Wenn diese Wellen der guten Gedanken eure Augen erreichen, werdet ihr nur Gutes sehen; wenn
sie eure Ohren erreichen, werdet ihr nur Gutes hören; wenn sie eure Zunge erreichen, werdet ihr nur Gutes sprechen; wenn sie eure Hände erreichen, werden diese nur Gutes tun; wenn sie eure Beine erreichen, werden diese nur zu guten Orten gehen. So wird der See des menschlichen
Körpers voll von Wellen reiner Gedanken sein und den Körper von Kopf
bis Fuss reinigen. Bemüht euch deshalb um eine reine Sichtweise.
Das Studium von Büchern allein genügt nicht. Ihr fühlt euch herausgehoben, solange ihr heilige Bücher studiert. Die erhabenen Lehren grosser
Menschen müssen in die Praxis umgesetzt werden. So wie der Duft des
Sandelholzes durch kontinuierliches Schleifen freigesetzt wird, hinterlassen diese Lehren durch wiederholtes Studium und wiederholtes Praktizieren eine bleibende Wirkung auf euren Geist. Viele grosse Menschen
haben ihre Fussspuren im Sand der Zeit hinterlassen. Sie haben grosse
Ideen und edle Lehren hinterlassen. Es genügt, wenn ihr nur einige ihrer
Lehren in die Tat umsetzt. Gott hat dem Menschen so viel Zeit gegeben.
Aber der Mensch vergeudet sie. Zeit ist Gott. Verschwendet keine Zeit.
Zeitverschwendung ist Lebensverschwendung. Der Mensch verschwendet drei Viertel seiner Zeit mit weltlichen Aktivitäten. Den Rest verschwendet er mit nutzlosen Aktivitäten wie Fernsehen und anderen unbedeutenden Vergnügungen. Warum heiligt er seine Zeit nicht, indem er gute
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Werke tut und sich rechtschaffenen Tätigkeiten widmet? Auch dieses gehörte zur Lehre Buddhas. Als Buddha seinen physischen Körper verliess,
hatte er eine kleine Münze bei sich, die er in einem Knoten seines Tuches
sorgfältig aufbewahrt hatte. Könige und Kaiser bauten grossartige Klöster für die buddhistischen Mönche. Das erfreute ihn aber nicht besonders. Eines Tages kam eine alte Bettlerin zu ihm und gab ihm von ganzem
Herzen diese Münze und sagte, es sei Alles, was sie geben könne. Buddha nahm die Münze mit beiden Händen entgegen und schätzte sie wert
wegen des Gefühls, mit dem sie gegeben worden war. Es kommt nicht
darauf an, wie viel ihr gebt; Pomp und Zurschaustellung beflecken jede
Barmherzigkeit. Barmherzigkeit wird erst durch Liebe und Demut zu einem kostbaren Gut. Was nützen Fässer voller Eselsmilch? Ein Teelöffel
Kuhmilch ist nützlicher. Selbst eine Paisa wird heilig, wenn sie mit reinem
Herzen gegeben wird. Buddha legte nicht Wert auf Grösse, er wertschätzte Güte.
Einst sass Buddha allein in einem Wald. Eine wilde Dämonin erschien
vor ihm und sagte: „Oh Buddha, ich bin sehr hungrig. Erlaubst du mir,
dich zu essen?“ Buddha gewährte der Dämonin bereitwillig ihre Bitte und
sagte lächelnd zu ihr: „Man braucht keine Angst vor dem Tod zu haben.
Der Tod ist eine Gewissheit und muss eines Tages kommen. Du bist
hungrig; verspeise mich und sei glücklich.“ Sobald Buddha lächelnd diese Worte gesprochen hatte, verwandelte sich die Dämonin in eine Taube
und sagte: „Oh Buddha, ich werde deine Lehre der Opferbereitschaft verbreiten. Die Menschen fürchten sich vor dem Tod, aber du freust dich
über die Aussicht, dich aufopfern zu können, um Jemandes Hunger zu
stillen. Ich bin keine Dämonin, ich bin eine Taube. Ich bin nur herabgekommen, um dich zu prüfen. Ich werde jetzt deine Lehre der Liebe und
Opferbereitschaft in der Welt verbreiten.“ Das Hauptprinzip von Buddhas
Lehren ist selbstlose Liebe.
Sai verkündet auch die Botschaft der Liebe. Sais Grundlehre ist die Liebe.
Liebe ist der Kern der Lehren aller Avatare. Liebe ist die grundlegende
Wahrheit, die jeder Mensch entwickeln sollte. Die ganze Welt wird mit
euch sein, wenn ihr Liebe entwickelt. Niemand kann die Macht der Liebe
ganz ermessen. Die Liebe ist unendlich, äusserst kostbar und schenkt
Glückseligkeit. Die Glückseligkeit der Liebe übertrifft Diejenige, die Nektar verleiht. Die Liebe entzieht sich allen Definitionen und Beschreibungen. Diese Lehre der Liebe hat Buddha verbreitet. Diese Liebe genoss
und erfuhr er und in sie ging er am Ende seines Lebens ein. Buddha war
in Liebe geboren worden, war in Liebe aufgewachsen und ist in die Liebe
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eingegangen. Liebe und Gott sind nicht voneinander getrennt. Die Blase
auf dem Wasser wird im Wasser geboren. Sie wird vom Wasser getragen
und geht schliesslich im Wasser auf. Der Mensch ist die Blase auf dem
Wasser und Gott ist das Wasser. Der Mensch ist Gott, und Gott ist
Mensch. Das individuelle Selbst ist das Göttliche Selbst, und das Göttliche Selbst ist das individuelle Selbst.
Verkörperungen der Liebe! Behandelt Jeden als die Verkörperung Gottes. Liebe ist eure Lebensaufgabe. Eure Eltern haben euch einen Namen
gegeben. Benutzt ihn für die Abwicklung weltlicher Geschäfte. Ihr könnt
eure Visitenkarte mit eurem Namen und eurer Adresse euren Freunden
geben. Aber wenn es um Gott geht, ist eure Visitenkarte nur aus Liebe,
durch Liebe und für die Liebe. Liebe ist ein anderer Name für Gott.
An diesem heiligen Buddha-Purnima-Tag solltet ihr das Prinzip der Liebe
hegen. Von heute an müsst ihr die Liebe als die wahre Aufgabe eures
Lebens akzeptieren. Es gibt keine grössere Aufgabe als diese. Nur durch
die Kenntnis der Veden und Upanishaden wird man noch nicht zu einem
Gelehrten (pandit). Ein Pandit ist ein wahrhaft Weiser, der in allen Dingen
das Göttliche sieht. Aber heute besitzen die Gelehrten nicht diese Sichtweise. Sie studieren Bücher und halten sich für grosse Gelehrte. Dies
ist nichts Anderes als reiner Egoismus. Es ist das Ego, das dem Menschen Unglück bringt. Was nützt es, alle Schriften zu kennen, wenn dies
nur euer Ego aufbläst? Es genügt, wenn ihr nur ein Prinzip praktiziert.
Das grösste dieser Prinzipien ist die Liebe. Was euch im Grunde beschützt, ist allein die Liebe. Was euch letztlich bestraft, ist auch die Liebe.
Es ist die Liebe, die euch erhebt. Auf der Strasse der Liebe herrscht Einbahnverkehr und es gibt keine Schwellen, welche die Geschwindigkeit
abbremsen. Auf der Strasse der Liebe könnt ihr euch mit jeder Geschwindigkeit fortbewegen. Ihr könnt mit hoher Geschwindigkeit zu Gott eilen.
Die Flüsse lehren und demonstrieren das Prinzip der Liebe. Sie eilen in
schnellem Lauf dem Ozean zu, um in ihm aufzugehen. Sie bleiben unerschrocken trotz aller Hindernisse. Genauso sollte der Fluss des Lebens
zum Ozean Gottes fliessen. Ihr solltet alle Hindernisse überwinden, genauso wie die Flüsse die Steine und Felsen überwinden, die versuchen,
ihr Fliessen zu blockieren. Das ist die Anstrengung, die ihr machen müsst,
um zum Ozean Gottes zu gelangen.
Sorgt dafür, dass es keine Lücken und Schwächen in eurem Bemühen
gibt. Eilt schnell voran und haltet euch dabei an die Tugenden der reinen
Sichtweise, des rechten Fühlens und der reinen Gedanken. Wenn alle
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eure Handlungen von diesen Prinzipien der Güte beherrscht werden,
werdet ihr auch mit Güte belohnt werden.
Verkörperungen der göttlichen Liebe! Ihr braucht nirgendwo hinzugehen
auf der Suche nach Gott. Weder Tempel noch Kirchen noch Moscheen
sind die wahren Wohnstätten Gottes. Diese sind von Menschen geschaffen. Die wahre Wohnung Gottes ist der Körper, den Gott selbst entworfen
und erschaffen hat. Der Körper ist ein lebender Tempel, ein sprechender
Tempel, ein wandelnder Tempel. Dieser Tempel wurde von keinem gewöhnlichen Ingenieur entworfen. Er wurde durch den reinen Willen Gottes geschaffen. Somit ist er ein heiliges Geschenk Gottes. Ihr müsst dieses heilige Geschenk mit der grössten Sorgfalt hüten. Ihr müsst den
Körper auf die richtige Art und Weise für die Erkenntnis des höchsten
Selbst benutzen. Der Körper wurde gegeben, um heilige Handlungen zu
vollbringen. Folglich sollte der Körper für spirituelle Übungen und nicht
nur zum Essen und Trinken benutzt werden. Natürlich ist Nahrung für die
Erhaltung des Körpers unerlässlich. Die Nahrung dient dem Schutz des
Körpers, und die Kleidung bewahrt ihn vor Kälte. Aber wenn ihr die ganze
Zeit an die Nahrung und an den Kopf denkt - was ist dann mit Gott? Wenn
die Nahrung gut ist, wird auch der Kopf gut sein. Mit einem guten Kopf
könnt ihr zu Gott gelangen. Ihr müsst erkennen, dass die Nahrung und
der Kopf für Gott bestimmt sind.
Einst ritt der Herrscher Ashoka durch einen Wald. Er bemerkte einen buddhistischen Mönch, der ihm entgegenkam. Der Herrscher stieg sofort von
seinem Pferd, ging zu dem Mönch, warf sich vor ihm nieder und legte
den Kopf auf seine Füsse. Der Minister, der ihn begleitete, war darüber
entsetzt. Er war der Meinung, dass Ashoka als grosser und mächtiger
Herrscher der er war, seinen Kopf nicht auf die Füsse eines Mönchs hätte
legen sollen. So nahm er sich vor, den Herrscher zu einem geeigneten
Zeitpunkt darüber zu befragen. Eines Tages bemerkte er, dass Ashoka
in fröhlicher Stimmung war. Er sagte zu Ashoka: „Oh Herrscher, du trägst
eine Krone auf deinem Kopf. Du verfügst über einen grossen Verstand.
Du bist ebenso ein tapferer und mächtiger Herrscher, wie ein grosser Gelehrter, von Allen verehrt und geehrt. Warum hast du deinen Kopf auf die
Füsse eines buddhistischen Mönches gelegt, als wir in den Wald ritten?“
Ashoka lächelte und sagte nichts. Nach ein paar Tagen bat er den Minister, ihm den Kopf eines Schafes, den Kopf einer Ziege und auch den
Kopf eines Menschen zu bringen. Der Minister brachte diese dem Herrscher. Dann befahl ihm Ashoka, diese Köpfe auf dem Markt zum Verkauf
anzubieten. Die Köpfe der Ziege und des Schafes waren im Nu verkauft,
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aber Niemand kam, um den Kopf des Menschen zu kaufen. Der Herrscher sagte ihm, er solle den Kopf des Menschen kostenlos anbieten.
Aber selbst umsonst war Niemand bereit, den menschlichen Kopf zu nehmen. So kehrte der Minister zurück und berichtete dem König, dass Niemand diesen Kopf haben wollte. Darauf sagte der Herrscher zu seinem
Minister: „Neulich hast du mich gefragt, warum ich meinen Kopf auf die
Füsse eines Mönches gelegt habe. Du hast jetzt erkannt, dass der
menschliche Kopf keinen Wert hat, denn Niemand will ihn nehmen, selbst
wenn er nichts kostet. Der Kopf erlangt nur dann ungeheuren Wert und
Heiligkeit, wenn er mit den Füssen edler Menschen in Berührung kommt.“
Und weiter: „Das Sehen einer heiligen Persönlichkeit tilgt alle Sünden;
die Berührung befreit von karmischen Konsequenzen; das Sprechen mit
einer solchen Persönlichkeit zerstört alles Leiden.“ Nachdem der Minister
diese weisen Worte Ashokas gehört hatte, erwachte Weisheit in ihm. Er
erkannte, dass man die Gelegenheit, grosse Persönlichkeiten zu sehen,
grosse Persönlichkeiten zu berühren und mit ihnen zu sprechen, nutzen
sollte, solange man lebt. Wenn der Körper einmal nicht mehr ist, kann
nichts mehr getan werden.
Verkörperungen der Liebe! Ihr seid mit grosser Hingabe und Ergebenheit
hierher gekommen. Eure Hingabe und Ergebenheit sind lobenswert.
Buddha war der Edelste aller Edlen. Beschliesst an diesem Buddha-Purnima-Tag, die Lehren Buddhas zu praktizieren, und erlebt die Freude,
die daraus folgt. Dies ist die beste Art und Weise, den Buddha-PurnimaTag zu feiern. Es ist nicht genug, wenn ihr einmal im Jahr, am BuddhaPurnima-Tag, an Buddha denkt. Ihr müsst meditieren und rekapitulieren
wie eine wiederkäuende Kuh, welche die Erfahrung der Nahrungsaufnahme erneut geniesst. Ihr müsst Alles, woran ihr euch hier erfreut habt,
im Gedächtnis behalten und euch erneut zu Eigen machen. Vergesst
nicht Alles in dem Augenblick, in dem ihr diesen Ort verlasst. Alles, was
ihr hier gehört und gelernt habt, sollte ein Teil eures Wesens, eures innersten Blutstroms, werden. Die Veden beschreiben Gott als die Essenz
des Süssen. Nehmt diese Süsse in euch auf. Die göttliche Essenz, die
durch euren Körper fliesst, sorgt für seinen Schutz im Wachzustand, im
Traumzustand und im Zustand des Tiefschlafs. Im Wachzustand könnt
ihr euch selbst beschützen. Aber wer beschützt euch im Zustand des Tiefschlafs und im Traumzustand? Nur Gott kann euch in diesen Zuständen
schützen. Ihr solltet fest und stark bleiben und euch nicht durch Kummer
und Leid entmutigen lassen. Sie kommen und gehen wie vorüberziehende Wolken. Nur Gott ist unveränderlich und unvergänglich. Ihr müsst ihn
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zur wahren Grundlage eures Lebens machen. Denkt immer an ihn, behaltet ihn immer im Gedächtnis und meditiert immer über ihn. Dies ist die
allererste Lektion, die ihr lernen müsst. Dann werdet ihr den Zweck, zu
dem ihr hierher gekommen seid, erfüllen. (Sai, 17.5.2000)
Gott unterscheidet sich nicht von der Liebe. Ihr könnt ihn als Jesus, Zoroaster, Allah, Rama, Krishna, Buddha oder Guru Nanak verehren. Ihr
könnt Gott mit jedem Namen rufen. Diese Alle sind nur Namen, die ihm
gegeben worden sind. Liebe allein ist sein natürlicher Name. Namen, die
gegeben werden, unterliegen dem Wandel, aber die Liebe bleibt immer
gleich. Um diese Liebe solltet ihr euch bemühen. Das ist wahre Hingabe.
Hingabe verleiht euch Unterscheidungsvermögen, Gleichmut und Befreiung. (Sai, 16.7.2000)
In Zukunft werdet ihr Zeugen vieler weiterer wunderbarer Ereignisse werden. Es gibt nichts, was Sai nicht vollbringen kann. Tatsächlich würden
die Menschen starr werden vor Ehrfurcht und Staunen über seine Taten.
Aber sein einziges Ziel ist es, Jedermann glücklich zu machen. Mögen
alle Welten glücklich sein! Die sich für das Wohlergehen der Anderen einsetzen, werden nie in Schwierigkeiten geraten. Kein Hindernis kann sie
je erschüttern. Ein kleines Beispiel dazu. Einmal begegnete Buddha dem
Dämon des Neides, der zu ihm sagte: „Buddha, ich werde dich verschlingen.“ Buddha lächelte und entgegnete mit süsser Stimme: „Oh Dämon
des Neides, ich liebe auch dich.“ Als der Dämon die lieblichen Worte Buddhas hörte, verwandelte er sich auf der Stelle in eine Taube, das Symbol
für Frieden und Liebe, und flog davon. Man wird erst ein Devotee im wahren Sinn des Wortes, wenn man Geduld entwickelt und die Übel des Zornes, des Hasses und des Neides durch Liebe überwindet. Fühlt euch
nicht emporgehoben durch Lob und niedergedrückt durch Tadel. Es ist
nicht richtig von euch, nur Diejenigen zu lieben die euch loben und die
zu hassen, die euch kritisieren. Bewahrt Gleichmut gegenüber Beidem,
Lob und Kritik. Kritik hilft euch voranzuschreiten. Hegt deshalb keinen
Hass gegen Diejenigen, welche euch tadeln. Nehmt alles Gute an, das
euch begegnet. Das Schlechte überseht. Die Leute mögen loben oder
kritisieren, Nichts kann Sai erschüttern. Sai lebt in der Wahrheit. Niemand
hat je zu irgendeinem Zeitpunkt die Wahrheit erschüttern können. Führt
euer Leben mit einer solchen starken Überzeugung. Verstärkt euren
Glauben an Gott mit jedem Tag. Wenn der Glaube wächst, wird alle Bos-
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heit vergehen. Gebt die spirituellen Übungen nicht auf, die ihr schon immer praktiziert habt. Jesus wird bis auf den heutigen Tag angebetet und
verehrt, weil er alle Schwierigkeiten mit Festigkeit ertragen hat. Einmal
fragte ein junger Anhänger Jesus: „Oh Meister, wenn Probleme auf mich
zukommen, wie soll ich sie lösen?“ Jesus erwiderte: „Oh du Einfältiger,
suche nicht nach Lösungen für deine Probleme. Liebe Gott, der in deinem
Herzen wohnt. Liebe sogar Diejenigen, welche dich hassen, denn Gott
ist auch in ihnen gegenwärtig. Wie kann Leid über dich kommen, wenn
du Alle liebst? Dein Herz wird von Glückseligkeit erfüllt sein, wenn du Jedermann liebst.“ (Sai, 25.12.2000)
Verkörperungen der Liebe! Auf dieser Welt gibt es weder Verdienst noch
Sünde, Glück oder Sorgen. Mantras, Opfer und Opferzeremonien sind
nichts weiter als Rituale. Gott allein durchdringt Alles. Ihr seid die wahre
Form des Göttlichen. Wahres Menschsein besteht darin, die Bedeutung
von Wahrheit und Rechtschaffenheit zu verstehen und sie zu leben.
Wahrheit bezeichnet man als moralischen Grundsatz, Rechtschaffenheit
bezieht sich auf die göttlichen Gebote und Opferbereitschaft führt zu einem guten Ruf. Das Menschengeschlecht ist die Kombination von moralischen Grundsätzen, göttlichen Geboten und Opferbereitschaft. Unglücklicherweise sind diese Drei in der heutigen Welt nicht zu finden. Der
erste Schritt zum Nirvana ist die reine Sichtweise. Siddharta, der als
Gautama Buddha bekannt wurde, praktizierte verschiedene spirituelle
Übungen, um sein wahres Selbst zu verwirklichen. Er studierte die Veden
und die heiligen Schriften. Er begegnete vielen älteren Weisen und suchte die Wahrheit von ihnen zu erfahren. Aber keine dieser Praktiken konnte
ihm den Weg zum Nirvana zeigen. Schliesslich erkannte er, dass das Nirvana darin besteht, die fünf Sinne, nämlich Sprechen, Berühren, Sehen,
Schmecken und Riechen, in einer heiligen Art und Weise zu gebrauchen. Er verstand, dass das Wiederholen eines heiligen Namens, Mantras oder Gebetes, Meditation, Yoga, Opfer etc. rein physische Handlungen sind. Diese spirituellen Praktiken sind für Menschen nötig, die
dem Körper verhaftet sind.
Jemand, der am Göttlichen Selbst festhält, braucht keine dieser Übungen
zu praktizieren. Buddha lehrte, dass das Nirvana nur dadurch zu erreichen ist, dass der Mensch eine reine Sichtweise, Reinheit der Sprache,
Reines hören, Reinheit der Gefühle und Reinheit des Handelns entwikkelt. Heutzutage verschmutzt der Mensch seinen Geist durch seine
schlechte Sichtweise. Wie kann er erwarten, Nirvana zu erreichen, wenn
der Geist verschmutzt ist? Zuallererst sollte er also eine heilige Sicht-
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weise entwickeln. Seht nichts Schlechtes; seht was gut ist. Der Mensch
ist wegen seiner unheiligen Sichtweise Schwierigkeiten unterworfen.
Eine schlechte Sichtweise führt unweigerlich zu sündigem Handeln. Tatsächlich zerstört sie sogar seine Menschlichkeit.
Buddha hat verschiedene Arten von spirituellen Übungen unternommen,
liess sie jedoch alle letzten Endes wieder sein. Er konnte die Wahrheit
nur dadurch erkennen, dass er Allem entsagte und in der Vielfalt der Welt
die Einheit erkannte. Er konnte die höchste Wahrheit durch Opfer erfahren. Das sagen die Veden: Unsterblichkeit kann nur durch Opfergeist erlangt werden und nicht durch Wohlstand, Nachkommenschaft oder
Handlung. (...)
Nachdem Buddha lange Zeit die verschiedensten spirituellen Übungen
durchgeführt hatte, war er traurig darüber, dass er so viel Zeit verschwendet hatte, ohne das erwünschte Ergebnis erreicht zu haben. Er erkannte,
dass man das Göttliche nur erreichen kann, indem man die fünf Sinne
angemessen benutzt. Gott hat allen Menschen, seien sie reich oder arm,
diese fünf Sinne gleichermassen gegeben. (...)
Ihr müsst euch darum bemühen, die Einheit in der Vielfalt zu verstehen
und zu erfahren. Buddha konnte Glückseligkeit erst erfahren, als er dieses Prinzip der Einheit verstanden hatte. Er opferte alle sinnlichen Vergnügen. Er hatte verstanden, dass Alles, was wir durch die Sinne erfahren, nutzlos ist und zu Bindung führt. Er erkannte, dass der Missbrauch
der Sinne die ursprüngliche Menschlichkeit zerstört. Er verliess sein Elternhaus und seine Familie und entsagte der Welt. Schliesslich verwirklichte er die atmische Einheit und erreichte Nirvana.
Als Buddha dabei war, seine sterbliche Hülle hinter sich zu lassen, war
sein Halbbruder Ananda bei ihm. Ananda begann zu weinen. Da sagte
Buddha zu ihm: “Du bist dazu geboren, Glückseligkeit zu erleben. Das
ist nur möglich, wenn du deine Sinne in der richtigen Weise gebrauchst.
Gott ist die Verkörperung der höchsten Glückseligkeit, er ist absolute
Weisheit, er ist Eines ohne ein Zweites, er ist jenseits aller Gegensätze,
ausgedehnt und Alles durchdringend wie der Himmel, er ist das Ziel, das
durch das grosse Wort “DAS bist DU’ gekennzeichnet ist, er ist ewig, rein,
unveränderlich und Zeuge aller Funktionen des Intellekts.“
Anstatt solche ewige Glückseligkeit zu erfahren, wird der Mensch heute
durch sinnliche Vergnügungen in die Irre geführt. Welchen Sinn hat es,
als Mensch geboren zu werden, wenn ihr euch von den Sinnesfreuden
hinreissen lasst wie Hunde und Affen? Auch ein Affe erfährt dieselbe Art
sinnlicher Lust, in der ihr schwelgt. Warum seid ihr dann überhaupt als
Mensch geboren worden? Ihr solltet euch nicht wie die Affen verhalten.
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Ihr gehört der Menschheit an. Ihr solltet Güte und Mitgefühl haben. Ihr
seid dazu geboren worden, ewige Glückseligkeit zu erfahren, nicht um
in vergänglichen Vergnügungen zu schwelgen. (...)
Verkörperungen der Liebe! Verschmutzt euren Geist nicht mit weltlichen
Wünschen. Ihr habt dieses Leben als Mensch erhalten, weil ihr in früheren Leben Gutes getan habt. Missbraucht es nicht. Das menschliche Leben ist äusserst wertvoll. Erhaltet seinen Wert, indem ihr menschliche
Werte praktiziert. Das war die Lehre Buddhas.
Die Menschen wollen Nirvana erlangen. Um Nirvana zu erreichen, solltet
ihr ein reines Herz haben. Wahres Nirvana besteht darin, Gott zu lieben,
die Sünde zu fürchten und sich in der Gesellschaft moralisch zu verhalten. Tiere wissen nicht, was Sünde ist. Deshalb haben sie keine Angst
vor der Sünde. Aber ihr solltet die Sünde fürchten weil ihr wisst, was Sünde ist. Ihr solltet eure Sinne beherrschen.
Denkt noch einmal über Alles nach, was ihr hier gehört und erfahren habt.
Ladet eure spirituellen Batterien auf, indem ihr euch guten Menschen anschliesst. Nur dann werdet ihr im Leben vorankommen und zu einem Vorbild werden. (Sai, 7.5.2001)
Die Leute glaubten, Buddha lehne die Veden ab. Später suchte Adi Shankaracarya diese falsche Vorstellung aus dem Denken der Leute zu vertreiben und erklärte, Buddha habe niemals die Veden abgelehnt. Er stellte stattdessen fest, dass die Menschen selbst aus Unwissenheit gegen
die Veden verstiessen. Buddha konnte Wünsche und Lust bezwingen,
was nicht Jedem gelingt. Ihr braucht keine grosse spirituelle Disziplin
durchzuführen, um das Verlangen zu beherrschen. Wenn ihr die innere
Bedeutung des Lebens versteht, belästigen euch Wünsche und Lust
nicht mehr. Der Mensch ist heutzutage bereit, für Geld auf jede Ebene
herabzusinken. Er tut, wie wenn er ein grosser Gottergebener wäre und
versucht zugleich Menschen zu betrügen. Sollte er so etwas tun? Nein.
Er sollte sein Verlangen bezwingen und die Sinne kontrollieren. (Sai,
5.7.2001)
Buddha und Jesus bemühten sich Beide um die Schau Atmans. Buddha
erkannte, dass Namen, Formen und körpergebundene Beziehungen alle
vergänglich sind und lehrte, man solle sich nicht von ihnen in die Irre führen lassen. Alles Sichtbare muss vergehen. (Sai, 25.12.2001)
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Helft Anderen. Nur dann kann euer Leben Erfüllung finden. Wisst ihr,
wozu euch Hände gegeben wurden? Nur um zu essen? Nein. Die Hände
sind dazu gedacht, Anderen zu dienen. Ihr wisst, wozu die Zunge gegeben wurde. Um sich in unnützem Geschwätz zu ergehen? Nein; sie ist
dazu da, den Göttlichen Namen zu singen. In dieser Weise sollten alle
Sinne in rechter Weise genutzt werden. Buddha vollbrachte dies. Er studierte verschiedene heilige Schriften, traf viele edle Seelen und hörte ihren Lehren zu, aber es stellte ihn nicht zufrieden. Schliesslich realisierte
er, dass spirituelle Übungen nichts bringen wenn man seine Sinne nicht
in rechter Weise nutzt.
Seht nichts Schlechtes, seht Gutes.
Hört nichts Schlechtes, sondern Gutes.
Sprecht nichts Schlechtes, sondern Gutes.
Denkt nichts Schlechtes, sondern Gutes.
Tut nichts Schlechtes, sondern Gutes.
Das ist der Weg zu Gott.
Um eure Sinne zu heiligen, solltet ihr sie für den Dienst an Anderen nutzen. Wie ihr denkt, so werdet ihr. Wenn ihr Schlechtes seht, schlechtem
Gerede zuhört, an schlechten Aktivitäten teilnehmt, werdet ihr euch
schliesslich selbst ruinieren. Wenn ihr keinen Dienst erweisen könnt,
dann sprecht wenigstens sanft und süss. (Sai,19.1.2002)
Im Norden Indiens sind die Himalaya-Berge. Was bedeutet „Himalaya“?
Diese Berge, welche die nördliche Grenze bilden, stehen für Kühle und
Reinheit. In diesem heiligen Land Indien fliessen die Leben spendenden
Flüsse Ganges, Yamuna und Saraswati. Sie symbolisieren Loslösung,
Hingabe und Weisheit. Die drei grossen Epen Indiens, Ramayana, Mahabharata und Bhagavata werden in Indien hoch geachtet. Sie haben der
Menschheit die höchsten Ideale verkündet. Wir haben auch die Bhagavadgita, die für die Einheit und das Einssein der Menschheit steht. Solch
grosse Schriften haben ihren Ursprung in Indien. Die Inder (Bharatiyas)
verehren die Silbe „Bha“. Bha bedeutet Strahlen, Licht und Leuchten.
Bharatiyas sind Diejenigen, die sich nach Licht oder Strahlen sehnen und
dieses Licht lieben. Was sollte ein Inder heutzutage lieben oder visualisieren? Licht. Ihr solltet euch nach der Göttlichkeit sehnen und danach
verlangen, in Heiligkeit einzugehen.
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Reflektiert die Grösse des göttlichen Bharats. Seit alten Zeiten hat Bharat
heilige Ideale verbreitet. Es hat allen Nationen der Welt die Botschaft des
Friedens gebracht. Buddha wurde in Indien geboren. Er erkannte die
Wahrheit: „Die von Gott gesetzte Ordnung schützt Diejenigen, die an der
Göttlichen Ordnung festhalten.“ Er verkündete dieses Prinzip dem Rest
der Welt. (Sai, 14.4.2002)
Heute sind Menschen aus etlichen Ländern zusammengekommen, um
die Botschaft von Gott Buddha in der Welt zu verbreiten. Ihr Alle müsst
auf das Wesen Buddhas lauschen und es nutzen, um euren Geist zu beherrschen. Heutzutage wird über alles Herrschaft ausgeübt, nicht aber
über den Geist und die Wünsche. Als Erstes müssen die Wünsche unter
Kontrolle gebracht werden. Das wird euch sehr viel Frieden bringen. Ihr
werdet überrascht sein, so viel Frieden in euch selbst zu entdecken! Friede ist dem Menschen wesensgemäss und wird von selbst aufkommen,
wenn die Wünsche begrenzt werden. Friede ist überall. Wahrheit und Liebe sind überall. Ihr seid wahrhaft die Verkörperung der Liebe. Ihr verkörpert Frieden und Wahrheit. Ihr verkörpert Gott. Erkennt als Erstes diese
Wahrheit. Wahrheit befindet sich nicht an einem weit entfernten Ort.
Wahrheit ist hier zu finden! Wo Wahrheit ist, dort ist Gott. Wir singen dreimal shanti (Frieden). Friede ist Gottes Besitz und ist nur bei ihm erhältlich.
Entwickelt das Empfinden, dass Gott in eurem Herzen ist. Glaubt an die
Wahrheit, dass Gott immer in eurem Herzen wohnt. Wenn ihr an diese
Wahrheit glaubt, wird Friede sicherlich aufkommen. Ihr braucht nicht im
Aussen nach Gott zu suchen. Wo immer Wahrheit ist, dort erscheint Gott.
(...)
Führt mit erhabenen Gedanken, guten Taten und ständiger Besinnung
auf Gott gute Handlungen durch. Helft Anderen. Seid niemals eifersüchtig. Eifersucht führt in den völligen Ruin und macht den Menschen ganz
und gar nutzlos. Leider ist Eifersucht heutzutage weit verbreitet. Manche
Leute weinen sogar, wenn sie Andere sehen, denen es besser geht. Sie
können es nicht ertragen, wenn der Andere glücklich ist. Das ist ein sehr
übler Charakterzug. Ihr müsst euch über das Glück Anderer freuen. Dann
werdet auch ihr erfolgreich sein und Glückseligkeit erlangen. Das ist das
Geheimnis der Göttlichkeit.
Da ist viel Gnade die Gott euch geben kann. Aber sie liegt in der Tiefe!
Es braucht etwas Anstrengung, um sie zu erlangen. Wenn ihr aus einem
Brunnen Wasser holen wollt, müsst ihr ein Seil an einen Eimer binden,
ihn in den Brunnen hinab lassen und das Wasser hochziehen. Aber ihr
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bindet weder das Seil am Eimer fest noch lasst ihr den Eimer in den Brunnen hinab. Deshalb kommt ihr an das Wasser nicht heran. Das Seil, das
ihr verwenden solltet, ist Hingabe. Dieses Seil muss an das Gefäss eures
Herzens gebunden werden und in den Brunnen von Gottes Gnade hinuntergelassen werden. Das Wasser, das ihr beim Herausziehen aus dem
Brunnen erhaltet, ist das Wasser reiner Glückseligkeit. Der Brunnen, in
dem ihr nach Wasser suchen solltet, ist nicht der des Zorns oder derjenige
der Eifersucht, sondern es ist der Brunnen von Gottes Gnade. (Sai,
24.5.2002)
Der Mensch unternimmt manch fieberhafte Anstrengung, um zu Glück
und Freude zu gelangen. Er liest Bücher, besucht lebenserfahrene ältere
Menschen und durchstreift die Welt auf der Suche nach dem schwer fassbaren Glück. Und doch gelingt es ihm letztendlich nicht, das Glück zu
finden. Auch Buddha unternahm ähnliche Anstrengungen auf der Suche
nach der Quelle des Glücks. Überall suchte er nach Gott und entdeckte
schliesslich, dass Gott in ihm selbst wohnt. Er erkannte, dass er selbst
eine Verkörperung von Glückseligkeit war. Gleich einem Menschen, der
überall nach seiner Brille sucht, während sie die ganze Zeit auf seiner
Nase sitzt, suchte auch Buddha überall nach Glückseligkeit und fand sie
schliesslich in seinem Inneren!
Der Mensch kann von den fünf Elementen viele Lektionen lernen. Die
fünf Elemente sind: Erde, Feuer, Wasser, Luft und Äther. Das ganze Phänomen der physischen Welt ist eine Manifestation Gottes. Gott manifestiert sich in Wahrheit, Güte, und Schönheit in dieser Welt, die wir mit
unseren Augen wahrnehmen können. Jedes menschliche Wesen ist eine
Manifestation von Sein (Sat), Bewusstsein (Cit) und Glückseligkeit (Ananda). Gott manifestiert sich im Wasser, das auf der Welt vorhanden ist.
Gott existiert als Zustand des Wachseins im Feuer. Gott manifestiert sich
im Element Luft als Leben. Gott manifestiert sich im Äther als OM, dem
Urklang, aus dem die ganze Schöpfung hervorging und dessen Schwingung das ganze Universum durchdringt. Da Gott sich in allen fünf Elementen manifestiert, heisst es: „Gott ist allgegenwärtig, es gibt keinen
Ort in der ganzen Welt, an dem er nicht gegenwärtig ist. Seine Hände
und Füsse sind überall“.
Obwohl Gott überall zugegen ist fragen die Menschen weshalb sie nicht
in der Lage sind ihn zu sehen. Das Wasser spiegelt den darüber liegenden Himmel wider. Wird das Wasser aber aufgerührt, so wird auch die
Wiederspiegelung des Himmels aufgerührt. Ebenso ist Gott in jedem
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Menschen gegenwärtig, doch der Mensch ist aufgrund seines verstörten
Geistes nicht imstande ihn zu sehen. Ein aufgewühlter und schwankender Geist kann niemals Gott widerspiegeln. Ein verstörter Geist löst Verwirrung und Depression aus.
Der Geist ist höchst wankelmütig und instabil. Die einzige spirituelle Disziplin, die der Mensch durchführen muss besteht darin, seinen Geist zu
stabilisieren und nicht zuzulassen, dass er ins Schwanken gerät. Ohne
Zielgerichtetheit sind Namenswiederholung, Meditation und Yoga sinnlos. Sobald ihr die fünf Sinne unter Kontrolle gebracht habt, wird sich Gott
überall um euch herum manifestieren. Weshalb ist der Mensch dann nicht
in der Lage Gott zu sehen? Seine grenzenlosen und ziellosen Wünsche
hindern ihn daran. Wünsche sind die Wurzel und Ursache für die Unruhe
und Verstörung im Menschen. Sinneskontrolle befähigt euch, Glückseligkeit zu erlangen. Die Begrenzung eurer Wünsche wird euch helfen,
Gott überall zu sehen und ihn von Angesicht zu Angesicht zu erfahren.
Ihr solltet das Aufsteigen von Wünschen aller Art in euch nicht bestärken.
Ebenso solltet ihr euch nicht um die schlechten Gedanken kümmern, die
andere Leute über euch hegen mögen. Ihr solltet euch wegen des üblen
Geredes in das sie sich ergehen nicht sorgen. Ihr solltet von Verleumdung
und Kritik, die gegen euch gerichtet sind, unberührt bleiben.
Buddha strebte danach, die fünf Sinne, welche die Manifestation der fünf
Elemente sind, zu beherrschen. Als Erstes beschloss er, die rechte Sichtweise zu entwickeln. Der Mensch von heute ist aufgrund der Wankelmütigkeit seiner Gedanken und Gefühle unfähig, seine Sichtweise zu
kontrollieren. Kinofilme, Videos, Fernsehen etc. verseuchen den Geist
des Menschen. Er sieht nicht das Gute und er hört nicht das Gute. Der
Mensch ist selbst die Ursache seiner Rastlosigkeit. Darüber hinaus erliegen menschliche Qualitäten mit zunehmender Geschwindigkeit teuflischen und animalischen Einflüssen. Animalische Eigenschaften nehmen sehr schnell zu. Die Tiere folgen Paarungszeiten und halten sich
an die natürlichen Zyklen, nicht aber der Mensch.
Durch ständiges Bemühen kann der Mensch geistigen Frieden erlangen.
Dadurch vermag er Gedanken und Gemüt unter Kontrolle zu bringen und
auf diese Weise Frieden zu erlangen. Nur in einem friedvollen Geist können edle Gedanken aufsteigen. Der Geist sollte unter der Kontrolle des
Menschen stehen. Meistert den Geist und seid selbst meisterhaft. Doch
bedauerlicherweise gerät der Mensch unter die Herrschaft seiner Sinne,
anstatt seine Gedanken und Gefühle zu beherrschen. Hinzu kommt
noch, dass er der Anhaftung an den Körper erliegt. Der Mensch ist schnell
beunruhigt, wenn Andere ihn kritisieren. Weshalb sollte er sich um den
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Körper Gedanken machen, wenn doch der Körper nichts weiter als eine
Wasserblase ist? Ihr solltet die Anhaftung an den Körper aufgeben. (...)
Buddha lehrte die Menschen, eine charakterfeste, beständige und gute
Sichtweise zu kultivieren. Die Sichtweise eines Menschen sollte selbstlos
und standfest sein.
Buddha praktizierte Loslösung. Er reduzierte seine Wünsche von Tag zu
Tag, bis sie praktisch ausgelöscht waren. Er bestand darauf, eine reine
und edle Sichtweise zu entwickeln und zu pflegen. Schliesslich erreichte
er den Zustand der Wunschlosigkeit. Er war so bindungslos geworden,
dass er seine Familie und sogar die Bindung an seinen kleinen Sohn aufgab. Dies war das Kennzeichen seines Opfers. Er entwickelte absolute
Bindungslosigkeit gegenüber dem Körper. (...)
Es ist eine Täuschung zu glauben, ihr wäret der Körper. In dem Mass,
wie ihr der Täuschung Raum gebt, entfernt ihr euch zusehends von Gott,
dem höchsten Bewusstsein. Ihr müsst die Bindung an den Körper ablegen. Buddha reduzierte die Körperbindung bis zur völligen Aufgabe und
widmete sich der Suche nach der Wahrheit. Er wandte sich an spirituelle
Lehrer und lauschte ihren Worten. Er las Bücher, welche die Lehren verschiedener Meister enthielten. Schliesslich erkannte er, dass das Lesen
von Büchern eine unnütze Übung war. (...)
Verkörperungen der Liebe! Buddha war kein gewöhnlicher Mensch. Er
wurde in eine Königsfamilie hineingeboren und wuchs inmitten von materiellen Annehmlichkeiten auf. Es heisst:
Weder durch Handeln,
noch durch Nachkommenschaft,
noch durch Reichtum –
sondern durch Opfer und Entsagung allein
kann ein Mensch Unsterblichkeit erlangen.
Buddha folgte diesem vedischen Diktum. Er war ungebunden. Daher
konnte er seine Verhaftung an Familie und Freunde aufgeben. Sein Vater
empfand Schmerz, da er unter dem Einfluss von Bindung stand.
Buddha reiste weit umher und widmete sich seinen asketischen Übungen. Eine Frau empfand Mitleid mit ihm und wollte ihm etwas zu essen
bringen. Buddha aber sagte: „Dies ist nicht die Nahrung nach der es mich
verlangt. Ich suche die Nahrung der höchsten Weisheit. Jeder kann gewöhnliche Nahrung bekommen. Doch diese Nahrung will ich nicht.“
Eines Tages sah er, wie ein Bauer Getreide verteilte. Buddha ging zu ihm
und bat um Almosen. Doch der Bauer entgegnete: „O du fauler Mönch!
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Weshalb sollte ich dir Almosen geben? Ich gebe Jenen Nahrung, die hart
arbeiten. Auch ich arbeite hart. Ich bestelle die Felder, ich säe die Samen,
jäte das Unkraut, bewässere die Felder und ernte das Korn. Doch du tust
nichts.“ Daraufhin antwortete Buddha: „Ich bestelle das Feld des Herzens, ich bewässere es mit Liebe, ich jäte das Unkraut der schlechten
Neigungen, ich bringe die Ernte der Weisheit ein und erhalte die Frucht
der Glückseligkeit.“ Auf diese Weise überzeugte Buddha den Bauern davon, wie auch er hart arbeitete, nur eben auf einer anderen Ebene! (...)
Verkörperungen der Liebe! Um hierher zu kommen habt ihr grosse Entfernungen zurückgelegt, was Stress und Belastungen mit sich bringt. Ihr
solltet immer von Freude und Frieden erfüllt sein. Ihr mögt zwar Schwierigkeiten ausgesetzt sein, doch solltet ihr ihnen nicht erlauben, euch niederzudrücken. Nur wenn ihr eure Schwierigkeiten beiseite legt, könnt ihr
Frieden finden. Es genügt nicht zu Gott zu beten. Ihr sollt daran denken,
dass ihr selbst göttlich seid. Buddha forderte die Menschen auf, sich bewusst zu machen, dass sie göttlich sind und beständig darüber nachzusinnen. Buddha glaubte daran, dass der Mensch göttlich ist. Gott ist immer in euch, mit euch, um euch herum, unterhalb von euch. Wenn ihr
durch das Tor der Spiritualität eintretet, werdet ihr göttlich werden. Doch
wenn ihr in die Welt eintretet, werdet ihr zum Hund. Ihr müsst das Gefühl
des Einsseins mit Gott pflegen.
Ihr seid aus verschiedenen Teilen der Welt hierher gekommen und habt
Mühsal und Belastungen auf euch genommen. Ich segne euch, dass ihr
sicher und behütet in Frieden und Freude wieder nach Hause zurückkehrt. Kultiviert den Glauben, dass Alles was euch geschieht Gottes Wille
ist. Buddha versuchte sich in verschiedenen Formen spiritueller Übungen. Er glaubte, dass die Herrschaft über die Sinne sehr wichtig ist, um
Gott zu verwirklichen. Was sind spirituelle Übungen? Herrschaft über die
fünf Sinne zu entwickeln, ist die wahre spirituelle Übung. Ihr dürft nicht
zulassen, dass die Sinne ungezügelt umherschweifen. Nur durch Liebe
lassen sich die Sinne kontrollieren. Lebt immer in Liebe. Mit Liebe müsst
ihr Andere glücklich machen. Hegt niemals Gefühle des Hasses oder der
Böswilligkeit gegen Andere. Helft immer, verletzt nie. Es heisst: Verdienst
liegt darin, Anderen zu dienen, Sünde liegt darin, Andere zu verletzen.
Ihr könnt euren Geist durch Schweigen beherrschen und indem ihr ihn
Gott übergebt. Eure spirituellen Übungen mögt ihr entsprechend eurem
Glauben ausüben. Am Anfang mögen spirituelle Übungen schwierig
sein, doch im Lauf der Zeit werden sie euch bis zu einem gewissen Grad
mit Glück erfüllen. Daher heisst es:
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Der Körper ist der Tempel Gottes. Gott existiert in euch.
Gott existiert nicht an einem anderen Ort. Er existiert in euch.
Sünde befindet sich nicht an einem anderen Ort.
Sie ist dort zu finden, wo unrecht gehandelt wird.
Welchen spirituellen Übungen auch immer ihr folgen mögt, Gott ist immer
in euch gegenwärtig. Gott ist eng mit eurem Leben verwoben. Alles, was
ihr braucht, ist Selbstvertrauen. Selbstvertrauen ist für die spirituelle Entwicklung höchst wichtig.
Wo Selbstvertrauen ist, ist Wahrheit.
Wo Wahrheit ist, ist Glückseligkeit.
Wo Glückseligkeit ist, ist Frieden.
Wo Frieden ist, ist Gott.
Daher müsst ihr Selbstvertrauen entwickeln und fördern. Anderenfalls
wird äusserste Verwirrung herrschen. Ihr müsst Alles auf dem Fundament des Selbstvertrauens aufbauen. Seht euch zum Beispiel dieses Gebäude an. Das Fundament ist die Basis des Gebäudes. Ohne Fundament
kann das Gebäude nicht existieren. Ebenso ist der Glaube das Fundament für Alles. Erfüllt eure Pflichten. Buddha opferte viele Dinge im Leben
um der Glückseligkeit willen. Wo Opferbereitschaft ist, ist Glückseligkeit.
Verkörperungen der Liebe! Verringert eure Bindung an den Körper. In
dem Mass, wie eure Verhaftung an den Körper wächst, nimmt auch euer
Leiden zu. Euer Körper ist der Tempel Gottes. Denkt, dass er nicht euer
Körper ist, sondern der Tempel Gottes. Der Körper ist heilig, da Gott in
ihm wohnt. Folglich müsst ihr euren Körper zum Ausüben von guten Taten benutzen. Der Körper wurde euch geschenkt, damit ihr mit seiner Hilfe
Glückseligkeit erlangen könnt. Wann immer ihr euch in spirituellen Disziplinen übt, tut dies mit dem Gefühl: „Gott ist kein Anderer als ich selbst“.
Stärkt dieses Gefühl in euch und formt eure Leben entsprechend. Lebt
in Liebe und lebt mit Liebe.
(Sai, Ansprache an Buddha-Purnima am 26.5.2002 in Brindavan, Whitefield)
Buddha entsagte allen Bequemlichkeiten des Palastes und ging den Weg
der Entsagung. Er wanderte durch die Wälder, hörte den Lehren erhabener Seelen zu und studierte heilige Texte. Aber nichts davon konnte
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ihn befriedigen. Schliesslich erkannte er, dass sein Herz die wahre heilige
von Gott gegebene Schrift ist und dass Gott sein wahrer Freund ist. Er
legte alle Bücher beiseite und hörte auf, erhabene Seelen aufzusuchen.
Er wandte sich nach innen und forschte da nach der Wahrheit. Aber der
Mensch ignoriert die heilige Schrift des Herzens und vergisst den wahren
Freund, Gott. Und rennt hierhin und dorthin auf der Suche nach Frieden.
(Sai, 21.7.2002)
Verkörperungen der Liebe! Entwickelt reine und heilige Liebe. Ihr lauft
verschiedenen Respektspersonen, spirituellen Suchern und Gurus hinterher und versucht, ihre Schüler zu werden. Das ist nicht das wahre Guruprinzip. Konzentriert euch auf die eine Wahrnehmung der Göttlichkeit,
die bereits in eurem Herzen verankert ist. Ändert nicht immer wieder zwischendrin eure Gesinnung. Konzentriert euch auf Eins und macht das
unverrückbar zu eurem Ziel.
Buddha folgte demselben Prinzip. Eines Tages vergass Buddha sich
selbst, verlor sich selbst und wurde eins mit der Göttlichkeit. Dann begann
er, ziellos umherzustreifen. Sein Cousin Ananda erkannte seine Not und
fragte ihn, warum er in dieser Weise ziellos herumwandere. Plötzlich erkannte Buddha, dass er sich mit seinem Körper identifiziert hatte, eins
mit dem Körperbewusstsein wurde und nur rastlos seinen geistigen Impulsen gefolgt war, die vergänglich und aus dem Augenblick geboren
sind. Deshalb beschloss er, den Impulsen seines Geistes nicht mehr zu
folgen. Er erkannte: „Es gibt im Grunde nur einen Geist, der die verschiedenen Leben hindurch unveränderlich bleibt. Diesen unveränderlichen
und stetigen Geist sollte ich erlangen und das Wesen dieses unveränderlichen Geistes erkennen.“ Buddha beobachtete aus ganzem Herzen
den Gedankenprozess. Er erkannte, dass aus dem Herzen selbst heraus
der Geist erschaffen wird. Er erreichte Befreiung. Buddha erreichte Befreiung, weil er sich mit dem Wesen des Geistes beschäftigte. Verlasst
euch nie auf euren Geist, der nur Phantasiegebilde erzeugt. Der Geist
ist die Ursache für Rastlosigkeit. Er ist für Beides verantwortlich, für Bindung an die Welt und für Befreiung. Vergesst den Geist. Diszipliniert den
Geist, erreicht Gott und geht in diese Göttlichkeit ein. Das ist wahre Befreiung. Dies wurde auch von Ananda, dem Halbbruder Buddhas, wahrgenommen. Er verhielt sich entsprechend und in kurzer Zeit erlangte er
ebenfalls die Befreiung.
Was macht das Wesen des menschlichen Körpers aus? Der Körper besteht aus den fünf Elementen, er ist unwirklich, vergänglich und zerstör-
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bar. Warum solltet ihr einem solchen Körper folgen? Wie könnt ihr damit
das Ziel erreichen? Gebt die Verhaftung an den Körper auf. Ihr müsst
diese Körperbindung aufgeben und euch an das Göttliche Selbst binden.
Das ist wahre Meditation. Das ist wahre Entsagung. Das ist eure wahre
Vereinigung mit Gott, eure wahre Freude, und diese Freude ist Glückseligkeit. Freude liegt nicht in weltlichem Vergnügen. Folgt dem Prinzip:
Sprecht immer die Wahrheit,
sprecht sie in liebevoller Weise
und äussert keine unangenehme Wahrheit.
Nur dann wird es euch gelingen, Befreiung zu erreichen. Etliche Menschen streben nach Befreiung. Befreiung ist nicht so billig zu haben. Ihr
solltet Gedanken und Gefühle aufgeben und den Geist disziplinieren. Der
eigene Geist sollte vollkommen in Vergessenheit geraten. Das ist wahre
Befreiung. Wenn ihr euch nur an die Launen der Gedanken, Gefühle und
Vorstellungen haltet, wie wollt ihr dann Befreiung erreichen? Nur wer seinen Geist beherrscht, kann Befreiung erlangen. (Sai, 23.7.2002)
Verkörperungen der Liebe! Habt unerschütterlichen Glauben an Gott.
Nehmt den Namen eurer Wahl. Denkt an welche Form auch immer. Die
einen nennen ihn Jesus, die anderen Allah, einer ruft Rama, ein anderer
Krishna, einer nennt Gott Zorasthra, ein anderer Buddha. Auf diese Weise ändern sich die Namen und Formen. Aber diese Formen sind nur äusserlich. Die Grundlage für all dies liegt allein in euch. Überall leuchten
die Widerspiegelungen dieses fundamentalen Prinzips. Ihr seht diese
Widerspiegelung, diese Reaktion und diesen Widerhall und haltet sie für
wirklich. Aber sie sind überhaupt nicht wirklich. Es sind die Widerspiegelungen eurer Täuschung. Es ist eine selbst erzeugte Illusion, die euch
in die Irre führt. Heutzutage täuscht der Mensch sein eigenes Selbst, er
betrügt sich selbst. Seine Gefühle sind dafür verantwortlich. (...)
Als Buddha eine Strasse entlang ging, begegnete ihm ein Dämon, dessen Augen rot vor Zorn waren. Mit Donnerstimme fragte er Buddha: „Wer
bist du?“ Buddha erwiderte lächelnd: „Ich bin dein Freund.“ Dies bewirkte
im Dämonen einen Wandel und er erwiderte: „Auch ich bin dein Freund.“
In Freundschaft vereint, verwandelte sich der Feind in eine Taube, das
Symbol für Frieden, und flog davon. Woher kam dieser Friede? Frieden
ist allein aus Liebe zu erhalten. Deshalb solltet ihr jeden lieben und nie-
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manden hassen. Sogar wenn jemand euch hasst, erwidert diesen Hass
nicht, sondern betrachtet den anderen als euren Freund. Wenn ihr diesen
Weg einschlagt, werdet ihr sicherlich Frieden finden.
Jeder in dieser Welt sucht nach Frieden. Wo ist er zu finden? Die ganze
Welt ist zerstückelt, und nirgendwo herrscht Frieden. Friede liegt in euch.
Ihr seid die Verkörperung des Friedens, ihr seid die Verkörperung der
Wahrheit, ihr seid die Verkörperung der Liebe, ihr seid die Verkörperung
Gottes. Ihr seid Gott in der Welt. Gott befindet sich in euch. Das liebende
Wesen liegt in euch. Wahrheit befindet sich in euch. Deshalb lehrte Buddha: „Ich nehme Zuflucht zur Göttlichen Ordnung, ich nehme Zuflucht zu
Gott, ich nehme Zuflucht zur Liebe, ich nehme Zuflucht zu allem.“ Alle
grossen Menschen sprachen ausschliesslich über Liebe als dem Hauptprinzip. Ohne Liebe gibt es kein Leben. Ohne Liebe ist man kein Mensch.
Deshalb ist Liebe euer Leben. Das ist Wahrheit. Wenn ihr diese Liebe
entwickelt, erlangt ihr die wirkliche Glückseligkeit.
Einst, als Buddha gerade Nirvana erlangte, begann sein Halbbruder Ananda an seiner Seite zu weinen. Als Buddha das sah, sagte er: „Ananda,
gefällt es dir nicht, wenn ich Nirvana erlange? Warum vergiesst du Tränen? Tue das nicht. Liebe ebenfalls, und auch du wirst Nirvana erlangen.“
Mit diesen Worten gab Buddha sein Leben auf. Dieser Lehre folgend, erlangte auch Ananda wirkliches Glück und Nirvana. Was immer ihr ersehnt, das müsst ihr erlangen. Entwickelt als Erstes Liebe. Wo Liebe ist,
ist Gott. (Sai, 18.5.2003, Kodaikanal)
Schüler und Studenten, Jungen und Mädchen!
Ihr solltet immer eure Sinne beherrschen und euer Sehen, Hören und
Sprechen unter Kontrolle halten. Buddha führte verschiedene spirituelle
Disziplinen durch mit der Absicht, Meisterschaft über seine Sinne zu erlangen.
Warum sind euch Augen gegeben? Um hier und dorthin zu schauen?
Nein! Die Augen sind dazu gedacht, die wunderschöne Form des Herrn
zu sehen. Warum sind euch Ohren gegeben? Um müssigem Klatsch zuzuhören? Nein! Die Ohren sind dazu gedacht, der Herrlichkeit des Herrn
zu lauschen.
Die Ohren sind dazu gegeben, gute Worte zu hören, diese in die Tat umzusetzen und so ein tugendhaftes Leben zu führen. Als Buddha erkannt
hatte, dass Gott die Sinnesorgane gegeben hat, damit man ein tugendhaftes Leben führt, gab er alle ritualisierten spirituellen Praktiken auf und
nutzte seine Sinne auf heilige Weise. Er stellte fest, dass er im Leben
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Tugenden und nicht Sinnesfreuden erlangen sollte. Er erkannte, dass
sein Gewissen sein wahrer Guru ist und strengte sich an, seine Sinnesorgane wie die Augen und Zunge zu kontrollieren. Wenn diese beiden
Sinnesorgane beherrscht werden, kommen alle anderen Organe automatisch unter Kontrolle. Buddha setzte sich dieses Lebensziel und machte sich, nachdem er seiner Frau und seinem einzigen Kind entsagt hatte,
auf in die weite Welt. Ich rate euch jedoch nicht, eure Familie zu verlassen
und gleich Buddha in die Wildnis zu gehen. Kümmert euch gut um eure
Familie und erfüllt eure Verantwortlichkeiten ihnen gegenüber. Bringt euren Kindern edle Eigenschaften bei . Führt ein tugendhaftes Leben. Das
war Buddhas Lehre. Wenn ihr, wie Buddha, die rechte Sicht entfaltet, wird
die ganze Welt unter eurer Kontrolle sein.
Schenkt falschen Ratschlägen Anderer keine Beachtung. Fördert edle
Eigenschaften. Wenn ihr fähig seid, eure Sinne zu kontrollieren, ist das
gleichbedeutend mit der Realisierung der Essenz des Bhagavatam. Das
Studium des Bhagavatam ist dazu gedacht, euch in tugendhafte Menschen zu transformieren. Kontrolliert deshalb eure Sinne und werdet ein
Meister der Welt. Danach müsst ihr heutzutage streben. Erklärt auch euren Eltern eure Prioritäten im Leben und sagt: „Mutter! Du erwartest, dass
ich eine Stelle suche, die mir ein fettes Gehalt einbringt. Aber ein tugendhaftes Leben ist wichtiger als hohe Gehälter. Wenn wir Geld den Vorrang
vor einem würdigen Leben geben, wird das unser Leben ruinieren. (Sai,
15.1.2004)
Buddha-Purnima
Entfaltet den Geist der Einheit
Viele Würdenträger von Sri Lanka haben zu euch über die grosse Lehre
von Buddha gesprochen. Als Erstes müsst ihr verstehen, dass Gott alldurchdringend ist. Es gibt keinen Platz, wo Gott nicht zu finden ist. Es
ist die Essenz der Lehren aller heiligen Schriften, dass Gott überall präsent ist. In ihrer Ignoranz glauben einige Menschen, dass Gott auf einen
bestimmten Platz beschränkt ist. Wahrhaftig gesprochen, Gott ist in Jedem anwesend und ist alldurchdringend. Das ist die grundlegende Wahrheit aller Doktrinen und Philosophien. Seht überall Gott. Wenn ihr Gott
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überall seht, wird euch nichts Schlechtes geschehen. Dieses Prinzip der
Einheit müssen die Inder verstehen.
Seht nichts Schlechtes, seht was gut ist.
Sprecht nichts Schlechtes, sprecht was gut ist.
Hört nichts Schlechtes, hört was gut ist.
Tut nichts Schlechtes, tut was gut ist.
Seid immer mit Gott.
Einige Leute nennen ihn Rama, andere Krishna, und noch andere verehren Buddha. Namen und Formen mögen sich unterscheiden, aber Gott
ist einer. Gott ist nicht auf einen Namen, eine Form, eine Religion oder
Region beschränkt. Da ist nur ein Gott, der jedes Atom der Schöpfung
durchdringt. Worte versagen, um die Herrlichkeit und Grösse Gottes zu
beschreiben. Die Leute können Gott auf verschiedene Weise beschreiben, aber keine Beschreibung wird der vollen Grösse Gottes gerecht. In
Tat und Wahrheit ist jede Beschreibung Gottes eine Täuschung. Wo ist
Gott? Gott durchdringt alle Lebewesen als ihr Lebensatem. Dieses transzendentale Prinzip kann nicht beschrieben werden. Man kann das Beste
versuchen, um Gott zu beschreiben, aber es wird der Realität nicht gerecht. Wasser ist unendlich, aber ein Becher kann nur so viel Wasser fassen, wie in ihm Platz hat. So ist Gott unendlich, aber jede Beschreibung,
fusst auf einem begrenzten Verständnis. Göttlichkeit ist mehr, als was
die Menschen verstehen können.
Verkörperungen der Liebe! Es ist unmöglich, Gott in seiner ganzen Grösse zu beschreiben. Gott ist Einer, aber die Menschen beschreiben ihn
nach ihrem Verständnis auf verschiedene Weise. Gott ist Eins. Es ist ein
Zeichen der Unkenntnis, Gott auf eine bestimmte Religion oder einem
Namen zu beschränken. Gott ist unbegrenzt und ungebunden. Er ist der
Allwissende der inneren Realität. Er ist der Bewohner aller Wesen. Wie
könnte Jemand diese Göttlichkeit beschreiben? Gott wohnt in Jedem als
Atman, dem Göttlichen Selbst. Entfaltet dieses Selbstvertrauen und den
Geist der Einheit. Die Wahrheit ist Eine, aber die Weisen geben ihr verschiedene Namen. (Sai zeigt auf den Becher). Darin ist Wasser. In Telugu
nennt man es Neeru, die Tamilen nennen es Thanni usw. Verschiedene
Leute benennen es mit verschiedenen Namen, aber das Wasser ist Eines. Ebenso wird Gott mit verschiedenen Namen gerufen. Der Innewohnende in allen Lebewesen ist jedoch Einer. Die Menschen geben Gott
verschiedene Namen und verehren ihn in verschiedenen Formen, aber
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er ist Einer allein. Das Atman-Prinzip in Allen ist dasselbe. Nur Diejenigen
mit Selbstvertrauen sind wahre Gläubige.
Heute praktizieren viele Leute Meditation, ohne zu verstehen, was Meditation ist. In diesem Bemühen verschwenden sie eine Menge Zeit. Was
ist Meditation? Bedeutet es mit gekreuzten Beinen und geschlossenen
Augen zu sitzen? Nein. Überhaupt nicht. Die Personen meditieren mit
einem beschränkten Wissen. Konsequenterweise erhalten sie nicht das
gewünschte Resultat. Was bedeutet Meditation? Unter allen Umständen
und zu jeder Zeit an Gott zu denken, das ist wahre Meditation. Ihr solltet
Gott in eurem Herzen verankern und eure Pflichten mit dem Gefühl erfüllen, dass Gott die Basis von Allem ist. Nur dann könnt ihr ein wahrer
Gläubiger genannt werden. Wohin immer ihr geht, was immer ihr tut, erkennt, dass es nur einen Gott gibt und dass er Alles durchdringt. Sagt
nie: „Mein Gott, euer Gott.“ Wer ist euer Gott, wer ist mein Gott? Alle sind
Eins, seid zu Allen gleich. Es gibt nur einen Gott und er ist in Jedem. Es
ist ein grosser Fehler zu denken, dass Gott für verschiedene Menschen
unterschiedlich ist. Habt volles Vertrauen, dass es nur einen Gott gibt.
Das Prinzip des Ein- und Ausatmens (so’ham) ist in Jedem das Gleiche.
So’ham bedeutet: Ich bin Gott. Das bedeutet klar, dass Gott von euch
nicht verschieden ist. Das erste Wort, das wir äussern, wenn wir auf die
Welt kommen ist: „Ko’ham, ko’ham (wer bin ich?) Fragt euch dies konstant, bis ihr eure wahre Identität erkennt. Ihr solltet seine wahre Natur
erkennen und bevor ihr diese Welt verlässt verkünden: „Gott ist ich“,
(so'ham).
Unterstellt Gott niemals Vielheit auf der Grundlage der verschiedenen
Namen und Formen wie Rama, Krishna, Jesus, Allah, Buddha etc. Ihr
mögt ihn unter jedem Namen anrufen, aber Gott ist ein und derselbe.
Heute jedoch finden wir keine Lehrer mehr, die durch die Verkündung
solch heiliger Lehren einen bleibenden Eindruck in den Herzen der Menschen hinterlassen können. Der Mensch sucht immer irgendwo anders
nach Gott. Wie könnt ihr Gott woanders finden? Einige Menschen mögen
ihn Allah nennen, andere mögen ihm einen anderen Namen geben. Wird
Gott für verschiedene Menschen anders, weil sie ihm unterschiedliche
Namen geben? Nein, nein. Das sind nur Namen. Zu glauben, dass Gott
für unterschiedliche Menschen auch verschieden ist, ist ein grosser Irrtum. Ihr mögt ihn unter jedem beliebigen Namen anrufen. Gott ist Einer.
Wenn ihr einen solchen Geist des Einsseins entwickelt, werdet ihr gewiss
die Schau Gottes erleben. Jeder sollte das Einssein im Geiste entwickeln.
Gott ist der allen Wesen Innewohnende. Es ist pure Unwissenheit, wenn
man sagt: „Mein Gott unterscheidet sich von deinem Gott.“ Diejenigen,
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die sich im Namen der Religion mit Anderen streiten, sind törichte Menschen. In Sri Lanka hat es nun seit einiger Zeit Differenzen gegeben. Was
Andere auch sagen mögen, ihr müsst fest daran glauben, dass Gott Einer
ist. Es ist ein grosser Fehler, wenn ihr Differenzen auf der Grundlage eures irregeleiteten Denkens entwickelt.
Einmal machte sich eine alte Frau auf die Suche nach Jesus. Als sie ihm
begegnete, fragte sie ihn: „Bist du Jesus?“ Jesus erwiderte: „Das ist der
Name, den man mir gab. Aber du kannst mich unter jedwedem Namen
rufen, ich werde antworten.“ Namen und Formen müssen sich verändern.
Wenn ihr geboren werdet, nennen euch die Leute Kind. Wenn ihr heranwachst, nennt man euch einen jungen Menschen, dann werdet ihr erwachsen und später alt. Aber alle Aussagen betreffen den einen Menschen. Kindheit, Jugend und das Alter sind nur die verschiedenen
Abschnitte eures Lebens. Aber ihr seid ein und derselbe. Gleichermassen mögen auch Namen und Formen verschieden sein, aber Gott ist nur
Einer.
Verkörperungen der Liebe! Ihr seid die ganze Strecke von Sri Lanka, aus
Liebe zu mir gekommen. Meine Liebe für euch ist hundertmal grösser
als eure Liebe zu mir. Sri Lanka musste viele Schwierigkeiten erdulden,
schon seit den Zeiten Ravanas, eines Dämonenkönigs. Aber man kann
Sri Lanka keinen Schaden zufügen. Es wird immer sicher, geschützt und
wohlhabend sein. Gott ist der Führer eures Landes. Solange ihr euren
Glauben an Gott habt, müsst ihr Nichts fürchten. Möget ihr Alle Sicherheit
und Schutz geniessen! Wo immer ihr hingeht, was auch immer ihr tut,
habt die feste Überzeugung, dass Gott bei euch ist, in euch, um euch
herum, über euch, unter euch. Lasst euch nicht davon beirren, was Andere sagen. Haltet Gott fest in eurem Herzen. Euch kann niemals etwas
Schlimmes geschehen. Nichts Gefährliches wird euch jemals zustossen.
Führt euer Leben mit solchem Mut und solcher Überzeugung. Gott wird
euch bestimmt mit Erfolg segnen.
Verkörperungen der Liebe! Die Herzen der Menschen in Sri Lanka sind
heilig. Deshalb werden sie immer Sicherheit und Schutz geniessen.
Schwierigkeiten werden kommen und gehen wie vorüberziehende Wolken. Ihr müsst euch vor nichts fürchten. Gott wird euch immer beschützen. Seid mutig und ertragt Schwierigkeiten mit Fassung. Ihr seid die Verkörperungen der Liebe. Wo Liebe ist, da kann es kein Unglück geben.
Liebe ist Gott. Gott ist Liebe. Füllt deshalb eure Herzen mit Liebe.
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Verkörperungen der Liebe! Sehr bald werde ich Sri Lanka besuchen und
euch allen ewige Glückseligkeit gewähren. In der augenblicklichen Situation habe ich Schwierigkeiten beim Laufen. Die Schwierigkeiten betreffen indes nur den Körper. Sie kommen und gehen. Ich kümmere mich
nicht viel um körperliche Beschränkungen. Ich werde gewiss bald in euer
Land kommen und euren langgehegten Traum erfüllen. Vom Kind bis
zum alten Menschen denken die Devotees in Sri Lanka immer an Sai.
Eure Gebete und Bussübungen werden sicherlich in naher Zukunft Erfüllung finden. Pflegt dieses heilige Gefühl in eurem Herzen. Der Lauf der
Zeit wird die enge Verbundenheit, die zwischen euch und mir besteht,
nicht beeinträchtigen. Sie ist ewig und immerwährend. (Sai, 23.5.2005)
Jeder hat den Folgen seiner Handlungen zu begegnen.
Wer hat die Fledermäuse dazu gebracht,
mit ihren Köpfen nach unten
von den Zweigen eines Baumes zu hängen?
Hat Irgendjemand es aus Hass getan? Nein.
Es ist ihr Karma, ihr Schicksal, die Wirkung aus früheren Handlungen.
Entsprechend kann Niemand den Folgen von Karma entkommen.
Die Vögel fliegen mithilfe ihrer Schwingen am Himmel. Ebenso fliegen
auch die Fledermäuse am Himmel, aber im Gegensatz zu anderen Vögeln hängen sie mit dem Kopf nach unten von den Ästen der Bäume. Es
ist ihr Schicksal. Welche Aktivität ihr auch durchführt, ihr müsst zwangsläufig den Folgen der eigenen Handlungen begegnen. Das ist das Gesetz
der Natur.
Schüler, Studenten, Jungen und Mädchen! Ob es sich um einen einfachen Menschen oder eine herausragende edle Persönlichkeit handelt Jeder muss den Auswirkungen seiner Handlungen begegnen. Niemand
sollte die Illusion hegen, man könne sündigen und dennoch ungestraft
entkommen. Bevor ihr irgendeine Handlung begeht, solltet ihr deshalb
zuerst darüber nachdenken, ob sie gut oder schlecht ist. Wo immer ihr
hingeht, die Folgen eurer Handlungen werden euch gleich eurem Schatten folgen. Durch Gottes Gnade ist es jedoch möglich, den Folgen von
Handlungen zu entgehen. Gott ist immer bei euch und sagt: „Tatastu, Tatastu“: „So sei es, so sei es!“ Aber der Mensch erkennt diese Wahrheit
nicht und begeht Schandtaten. Obwohl der Mensch sehr wohl weiss, was
gut und was schlecht ist, ist er dennoch unfähig, seine schlimmen Wege
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aufzugeben. Die eigenen Erfahrungen im Leben, gute wie schlechte,
hängen von den eigenen Handlungen ab.
Niemand kann Gottes Wege verstehen. Sie sind unbeschreiblich. Ihr
glaubt vielleicht, ihr könntet heimlich einen Fehler begehen und Niemand
hätte euch gesehen. Aber ihr könnt eure Handlung vor Gott nicht verbergen. Die Konsequenzen eurer Handlung werden euch verfolgen, wo
immer Ihr hingeht.
Verkörperungen der Liebe! Die Welt ist voller Wunder und Geheimnisse.
Das Gesetz, welches das menschliche Leben und die Welt als Ganzes
regiert, ist jenseits des menschlichen Fassungsvermögens. Das göttliche
Prinzip ist dem nackten Auge unsichtbar. Aber es ist dieses Prinzip, welches euch den Impuls gibt, zu handeln und die Folgen davon zu erfahren.
Die Geschichte Gottes ist erstaunlich.
Sie reinigt das Leben der Menschen in allen drei Welten.
Sie gleicht einer Sichel, welche die
Schlingpflanzen weltlicher Bindung durchtrennt.
Gottes Geschichte ist wie ein guter Freund,
der euch in Zeiten der Not hilft.
Den Weisen und Sehern, die asketisch im Wald leben,
ist sie wie ein Zufluchtsort.
.
Verkörperungen der Liebe! Ihr versteht vielleicht nicht völlig, was gesagt
wird. Aber durch Erfahrung werdet ihr es begreifen. Es ist unmöglich, den
Früchten von Handlung, zu entkommen.
Ihr lest so viele Bücher, aber setzt ihr das Gelernte um? Nein, nein. Ihr
praktiziert nur das, was bequem und notwendig für euch ist; das Übrige
ignoriert ihr.
Schüler, Studenten! Ihr fragt euch vielleicht, ob es einen Weg gibt, den
Folgen von Handlung zu entkommen. Ja! Denen, die Gottes Gnade verdienen ist es möglich. Wenn ihr zum Empfänger von Gottes Gnade werdet, wird die Frucht des Handelns euch nicht beeinträchtigen. Strebt deshalb danach, die göttliche Gnade zu verdienen. Die Gelehrten
behaupten, es sei unmöglich, dem Karma zu entkommen. Was sie sagen, ist in gewissem Ausmass richtig. Aber wenn ihr die göttliche Gnade
erst einmal erhalten habt, werdet ihr, sogar wenn ihr die Folgen von Karma zu erfahren habt, den Schmerz nicht empfinden. Nehmt zum Beispiel
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eine Flasche mit Medizin. Auf der Flasche befindet sich ein Verfalldatum.
Nach Ablauf des Verfalldatums wird die Medizin unwirksam. Entsprechend wird Gottes Gnade die Frucht des Handelns verfallen lassen, das
heisst, die Folge von Karma wird ungültig. Demzufolge ist es möglich,
den Folgen von Karma zu entkommen. Der Mensch sollte die nötige Stärke und Willenskraft entfalten, um die göttliche Gnade zu verdienen. Wenn
ihr die göttliche Gnade erst einmal erlangt, werdet ihr frei von den Fesseln
des Karmas sein.
Gott Shiva hatte Markandeya nur eine Lebensspanne von sechzehn Jahren gewährt. Aber Markandeya wusste nichts davon. Eines Abends bemerkte er, dass seine Eltern schmerzerfüllt waren. Auf sein Fragen hin
enthüllten sie ihm, sein Lebensende sei herangenaht und deshalb empfänden sie Schmerz. Sie erklärten: „Shiva hat bestimmt, dass du nur
sechzehn Jahre lang leben wirst, und heute ist der letzte Tag deiner Erdenreise. Morgen werden unsere irdischen Bande durchtrennt sein.“
Als Markandeya das hörte, war er überrascht. Es tat ihm auch leid, dass
er das nicht früher erfahren hatte und er bemerkte: „Hätte ich gewusst,
dass ich nur sechzehn Jahre lang lebe, hätte ich meine Zeit auf rechte
Weise genutzt.“ Ohne einen Augenblick zu verschwenden, ging er zu Shivas Tempel, umarmte das Shivalinga und fing aus ganzem Herzen “Om
namah Shivaya” zu singen. Zur vorbestimmten Stunde warf der Gott des
Todes, Yama, seine Schlinge um den Hals des jungen Markandeya, aber
da dieser das Linga umarmte, fiel die Schlinge zugleich um das Shivalinga. Shiva manifestierte sich dort und wies Yama zurecht: „Wie kannst
du es wagen, die Schlinge um mich zu werfen?“ Shiva freute sich über
Markandeyas Hingabe und segnete ihn mit dem Geschenk der Unsterblichkeit. Shiva selbst hatte für Markandeya eine Lebensspanne von sechzehn Jahren vorgesehen. Aber aufgrund von Markandeyas intensiver
Hingabe und völliger Ergebung beschloss Shiva, seine Bestimmung zu
ändern. Diese Episode im Leben Markandeyas legt reiches Zeugnis dafür ab, dass man sogar dem Gott des Todes entfliehen kann, wenn man
Gott Shivas Gnade empfängt. Besinnt euch deshalb auf Gott und rezitiert
unaufhörlich seinen Namen.
Als Gott Yama einst um die Welt reiste, fiel ihm auf, dass Jeder den göttlichen Namen rezitierte. Wo immer er hinging, traf er auf Devotees, die
an Gott dachten. Er fragte sich: “Wenn Jeder den göttlichen Namen rezitiert, wie soll ich dann meine Pflichten erfüllen? Wie kann ich meine
Schlinge um einen Devotee werfen?” So begann er zu Shiva zu beten.
Da erschien Shiva vor ihm und erklärte: „Du kannst deine Schlinge zur
festgesetzten Zeit um Jeden werfen. Aber denke daran: Nur Jene, welche
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die Früchte ihrer Handlungen erfahren müssen, können durch deine
Schlinge gefangen werden. Jenen, die keine Spur von Karma abzutragen
haben, kann die Schlinge nichts anhaben. Deshalb wurde Markandeya
mein Eigentum und ich überschüttete ihn mit meiner Gnade.“
Aus diesem Grund rezitieren die Menschen, wenn das Ende herannaht,
göttliche Namen wie „Rama, Krishna, Govinda.“ Wie Markandeya demonstrierte, können die Devotees Gottes Willen durch ihre aufrichtigen
Gebete ändern.
Gott ist bereit, was er früher beschloss, zurückzunehmen. Für Gott ist
Nichts unmöglich. Er kann sicherlich Gnade gewähren und er wird ebenso einen Weg für euch finden, den Folgen eurer Handlungen zu entkommen, wie Markandeyas Geschichte zeigt. Gott gewährt Gnadengeschenke und er kann auch widerrufen. Gott gewährt und kann ebenso
widerrufen. Durch das Geschenk von Gnade macht Gott die Menschen
überaus glücklich und lässt sie alle Schwierigkeiten und Hindernisse in
dieser Welt überwinden.
Was die Göttlichkeit angeht, existiert das Wort „unmöglich” nicht. Gott
kann Alles vollbringen. Wenn ihr euch ihm völlig ergebt, kann er die Auswirkungen eurer Handlungen für ungültig erklären und euch seine Gnade
schenken. Ihr braucht euch nicht niedergeschlagen und deprimiert zu
fühlen, im Glauben, ihr wäret durch die Frucht des Handelns gebunden.
Wenn eure Gebete aufrichtig sind, kann Gott die Folge eures Handelns
auslöschen. Auf diese Weise schützte Gott die Leben vieler Devotees
und milderte in Antwort auf ihre Gebete, ihr Leid. Aus ihrem Ego heraus
zweifeln manche Menschen an Gottes Macht und versuchen, Gott zu prüfen. Sie denken: „Lasst uns sehen, wie er das tun wird.” Aber durch solche
Tests kann Gott nicht verstanden oder erfahren werden. Solche Tests
sind ein vergebliches Unterfangen. Schlechte Eigenschaften wie Ego, Eifersucht und Hass ruinieren das menschliche Leben. Unternehmt jede
Anstrengung, um Gottes Gnade zu erlangen.
Aus diesem Grund ruft Sai euch dazu auf, spirituelle Disziplin durchzuführen. Eine der spirituellen Übungen, zu der den Devotees geraten wird,
ist das Singen des göttlichen Namens in der Öffentlichkeit. Niemand
weiss, wann sein Lebensende herannaht. Wenn Yama seine Schlinge
auswirft, berücksichtigt er nicht, was man zu der Zeit gerade tut, ob Gutes
oder Schlechtes. Vielleicht stirbt man sogar, während man am Singen
des göttlichen Namens teilnimmt. Seid deshalb immer auf die Begegnung
mit dem Todesgott vorbereitet, indem ihr den göttlichen Namen rezitiert.
Um von den Folgen eures Handelns frei zu sein, solltet ihr spirituelle
Übungen durchführen und die göttliche Gnade auf euch ziehen. Ihr
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braucht nicht deprimiert zu sein und euch dem eigenen Schicksal zu ergeben. Durch aufrichtige Gebete könnt ihr euer Schicksal leicht überwinden. Markandeyas Geschichte beweist diesen Gesichtspunkt ohne
Zweifel. Alles hängt von Gottes Gnade ab.
Verkörperungen der Liebe! Ihr könnt beliebig viele spirituelle Übungen
durchführen, aber vergesst niemals, nicht einen Augenblick lang, Gottes
Namen. Nur dann werdet ihr geschützt sein. Tut niemals etwas, was euch
von Gott trennt. Durch Gebet könnt ihr Alles erreichen. Ihr braucht nicht
laut zu beten, es genügt, wenn ihr geistig betet. Manche Leute hegen die
falsche Vorstellung, Gott würde ihnen nicht helfen, wenn sie nicht laut
beteten. Gott wohnt in eurem Herzen. Er lauscht euren Gebeten. Wenn
ihr seine Gnade erhalten wollt, müsst ihr euch unaufhörlich auf ihn besinnen. Weltliche Schwierigkeiten kommen und gehen. Ihr solltet ihnen
nicht viel Bedeutung beimessen. Durch Gebet könnt ihr jegliche Schwierigkeiten überwinden. Allein Gottes Gnade ist wahr und dauerhaft. Strebt
danach, sie zu erreichen.
Verkörperungen der Liebe! Rezitiert unaufhörlich Gottes Namen. Nur das
wird euch jederzeit beschützen. So wie Luft alles durchdringt, ist Gott in
euch, mit euch, um euch herum, unter euch und über euch gegenwärtig.
Seid deshalb in ständiger Gemeinschaft mit Gott. Wenn ihr Glauben an
die Göttlichkeit entfaltet, werdet ihr natürlicherweise Einheit haben. Und
als Folge davon bleibt kein Raum für Feindseligkeit. Um Gottes Gnade
zu gewinnen, braucht ihr keine Rituale durchzuführen. Es genügt, wenn
ihr aus der Tiefe eures Herzens den göttlichen Namen wiederholt. Ohne
Gott zu preisen, könnt ihr weder Frieden noch Glück erhalten. Wenn ihr
unaufhörlich den göttlichen Namen rezitiert, kann euch niemals Schaden
zustossen.
Verkörperungen der Liebe! Aufgrund eures guten Schicksals seid ihr Alle
heute hier zusammengekommen. Vergeudet diese Gelegenheit nicht.
Zieht aus eurem Aufenthalt hier den besten Nutzen und erhaltet den
grösstmöglichen Segen daraus. Denkt daran, dass Gott immer mit euch
ist, wo immer ihr seid.
Wo immer ihr euch befindet, ob im Wald,
am Himmel, in einer Stadt oder einem Dorf,
hoch oben auf einem Berg oder mitten im tiefen Meer:
Gott ist eure einzige Zuflucht!
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Schüler, Studenten, Verkörperungen der Liebe! Mir ist sehr wohl bewusst, dass ihr ständig an Sai denkt. Es ist unwichtig, ob ihr den göttlichen
Namen laut oder leise singt. Ich achte nur auf das dahinter stehende
Empfinden. Nichts kann sich zwischen Gott und seine Devotees stellen.
Die Weisen der alten Zeiten wanderten in das Himalayagebirge, um dort
ihre Zeit in der Besinnung auf Gott zu verbringen. Wo immer ihr euch aufhaltet, Gott hört auf eure Gebete. Singt aufrichtig Bhajans. Swami wird
euch sicherlich zuhören. Gebt niemals irgendeiner Schwäche Raum.
Seid immer tapfer. Wenn ihr euch an Sais Worte haltet, wird sich Sais
Kraft in euch manifestieren. Rezitiert irgendeinen Namen eurer Wahl, wie
Shiva, Rama, Krishna Buddha usw., aber denkt immer daran, dass Gott
Eins ist. Ich werde euch niemals zwingen, einen bestimmten Namen zu
rezitieren. Begrenzt Gott nicht auf einen bestimmten Namen oder eine
bestimmte Form. Egal, bei welchem Namen ihr mich ruft: Ich werde antworten.
Kürzlich geschah ein eigenartiger Vorfall. Subramaniam von Larsen und
Toubro und der oberste Ingenieur Kondal Rao waren in Verbindung mit
den Arbeiten am Wasserversorgungsprojekt in die Gebiete Ost- und
Westgodavari gereist. Während sie die Waldgebiete inspizierten, sahen
sie sich einer bewaffneten militanten Gruppe, den Naxaliten gegenüber,
die gegen Regierung und Reiche für die Anliegen der Armen kämpfen.
In den Zeitungen werden sie auch Maoisten genannt. Sie bilden sich
meist aus den armen Schichten, denen z.B. ihr Land weggenommen wurde oder die unter den Landbesitzern zu leiden haben. Oft kommt es durch
sie zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, weswegen sie gefürchtet
werden. Die Naxaliten fragten sie aus: “Wer seid ihr? Warum seid ihr hergekommen? Wer hat euch hergeschickt? Wie könnt ihr es wagen, unser
Gebiet ohne Erlaubnis zu betreten?“ Sie erwiderten: „Wir sind in eurem
eigenen Interesse hergekommen. Weil es in dieser Gegend an Wasser
mangelt, hat Bhagavan Sri Sathya Sai Baba uns hierher gesandt, um die
Versorgung mit Trinkwasser vorzubereiten.“ Als die Naxaliten das hörten, waren sie verblüfft und freuten sich sehr. Sie sagten: „Wir leben in
den Wäldern und wissen nichts von den herausragenden Hilfsleistungen,
die Sathya Sai Baba durchgeführt hat.“ Sie führten die Ingenieure an die
Stellen, wo Leitungen gelegt und Hähne befestigt werden sollten. Sie
kommen nun alle hierher, um Sais Darshan zu erhalten.
Die Arbeiten zur Wasserversorgung in den Bezirken Ost- und Westgodavari sind nahezu abgeschlossen. Wir haben darüber hinaus bereits ein
Wasserversorgungsprojekt im Bezirk Krishna in Planung. Aus eigenem
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Antrieb, ohne dass Jemand darum bittet, nehme ich diese Projekte in Angriff und führe sie aus. Wasser ist für das Überleben eines Jeden sehr
notwendig. Wasser erhält das Leben. Welch grösseren Dienst gibt es,
als den Bedürftigen Trinkwasser zu verschaffen? Es ist die Quelle und
der Erhalter des Lebens. Ich erwarte von euch keine Rituale und keine
Verehrung. Ich tue es aus Liebe zu euch. Die Bezirke Ostgodavari, Westgodavari und Krishna werden jetzt durch das Sri Sathya Sai Trinkwasserprojekt abgedeckt. Die Menschen in diesen Bezirken sind sehr glücklich. Es gibt keinen grösseren Dienst, als Trinkwasser zu verschaffen.
Das habe ich getan. Ihr braucht nicht darum zu fragen. Ich gebe aus eigenem Antrieb. Bis auf den heutigen Tag hat keine Regierung oder Irgendjemand anderes die Aufgabe auf sich genommen, dem Bezirk Krishna Trinkwasser zu verschaffen. Sai allein versorgt Alle mit Wasser. Ich
befasse mich ständig mit solchen humanitären Projekten. Ich involviere
mich in keine andere Tätigkeit. Wasser ist für das menschliche Leben
wesentlich. Deshalb bin ich bereit, Alle mit Wasser zu versorgen. Die Devotees sollten dafür beten, dass Jeder Wasser zu trinken hat. Betet für
das Wohlergehen eines Jeden. Gebet ist das Gebot der Stunde.
Ihr sorgt euch vielleicht darüber, dass Sai nicht gut laufen kann. Aber
denkt immer daran, dass Sai nicht der Körper ist. Ich habe keine Verbindung mit dem Körper. Ich bin immer glücklich und gesund. Betet zu
Gott nicht um die Erfüllung eurer Wünsche. Betet für das Wohlergehen
eines Jeden. Als ich gestürzt war, kamen die Menschen von Ostgodavari
und Westgodavari und beteten: „Swami, wir wollen nur deine Gesundheit
und kein Wasser.“ Ich sagte zu ihnen: „Euer Wohlergehen ist mein Wohlergehen.“ Sie bringen mir einen Hubschrauber mit der Bitte, ich solle die
Bezirke Ost- und Westgodavari besuchen. Sehr bald werde ich diese Gegenden besuchen. (Sai, 21.6.2005, Vollständige Übersetzung)
Buddha-Purnima
Erlangt Erleuchtung durch Beschränkung der Wünsche
Verkörperungen der Liebe! An diesem heiligen Tag von Buddha Purnima,
sprechen wir über Buddha und den Vollmond (Purnima). Aber ihr erkundigt euch selten über seine Lehre, Tugend und den beispielhaften Weg
seines Lebens. König Suddhodhana und seine Gemahlin Mayadevi führ-
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ten viele spirituelle Disziplinen, wie Meditation, Askese, Gelübde und Rituale durch, um einen Sohn zu bekommen. Sie konsultierten viele Astrologen. Suddhodhana machte sich grosse Sorgen, keinen Erben für den
Thron seines Königreichs zu haben. Diese Sorge verfolgte ihn Tag und
Nacht. Ihre Gebete wurden erfüllt, als Mayadevi einem Sohn das Leben
schenkte. Unglücklicherweise starb Mayadevi kurz nach der Geburt ihres
Sohnes, dem der Name Siddharta gegeben wurde. Gautami, die zweite
Frau von Suddhodhana, sorgte liebevoll für das Kind, wie wenn es ihr
eigenes wäre. Das war der Grund, warum er auch Gautama genannt wurde. Die Astrologen verkündeten, dass er nicht über das Königreich herrschen werde. Er würde das Königreich verlassen und als Besitzloser leben. Die Versicherung der Astrologen tönten immer in den Ohren König
Suddhodhanas und machte ihm grosse Sorgen, als er seinen Sohn gross
werden sah. Er traf alle Vorsichtsmassnahmen, um zu verhindern, dass
sein Sohn den Palast verliess und anderen Personen begegnete, die ihn
beeinflussen könnten. So beschützte er seinen Sohn 18 Jahre lang vor
dem Einfluss Anderer.
Eines Tages kamen die Eltern einer Tochter zu Suddhodhana und äusserten den Wunsch, ihre Tochter seinem Sohn Siddhartha zur Frau zu geben.
Der Name der Tochter war Yashodhara. Suddhodhana akzeptierte ihren
Wunsch und organisierte die Hochzeit von Siddharta mit Yashodhara. Auf
ihren intensiven Wunsch hin, blieb Siddharta auch nach der Heirat bei seinen Eltern im Palast. Nach einem Jahr bekamen sie einen Sohn mit dem
Namen Rahul. Beide, der Ehemann und seine Gemahlin verbrachten ihre
Zeit glücklich mit ihrem Sohn. Trotz allem Komfort im Palast und der glücklichen Ehe, wurde der Geist Siddharthas immer unruhiger. Als er eines Tages den Palast verliess, sah er Leute, die mit dem Alter, Krankheit und
Tod belastet waren. Eines Nachts fand eine plötzliche Transformation in
seinem Geist statt. Als seine Frau tief schlief, stand er um Mitternacht auf,
küsste seinen Sohn und ging in die Wälder. Im Wald musste er mit vielen
Härten und Schwierigkeiten fertig werden. Er bewältigte alle Schwierigkeiten mit Geduld und Entschlossenheit. Seine Eltern waren in grosser Sorge
und unfähig, den Schmerz der Trennung von ihrem Sohn zu ertragen. Obwohl auch Siddhartha durch viele Qualen hindurchgehen musste, schritt
er entschlossen auf dem Pfad zur Selbstverwirklichung weiter.
Im Verlauf der Tage begegnete er einem heiligen Mann. Dieser sagte ihm,
dass der Grund seiner Qualen in ihm selbst lägen, und dass diese Qualen
ein Hindernis auf dem Weg zur Selbstverwirklichung sind. Er gab ihm einen Talisman und legte ihn um seinen Nacken. (Sai materialisierte diesen
Talisman und zeigte ihn den Anwesenden). Dies ist der Talisman, den
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Siddharta von diesem Heiligen bekam. Als Siddhartha den Talisman trug,
verschwanden seine Qualen augenblicklich. Bis zum letzten Augenblick
seines Lebens trug Buddha diesen Talisman um seinen Nacken. Als er
starb, verschwand auch dieser.
Siddhartha begann mit einer intensiven Zeit der Busse. Er stellte sich
selbst die Frage: „Wer bin ich? Bin ich der Körper, Bin ich der Geist? Bin
ich der Intellekt? Bin ich das Bewusstsein?“ Er kam zum Schluss, dass er
nichts von all dem war. Er überzeugte sich von der Wahrheit: „Ich bin
Ich.“Die Veden verkünden: „Ich bin Brahman“ und: „Das bist du.“ Diese
beiden vedischen Aussagen versichern zwei Dinge: Ich und Brahman.
Das und du. Wahre Weisheit liegt in der Erkenntnis der Einheit. Das Erfahren der Einheit ist wahre Weisheit. Es ist ein Zeichen von Unwissenheit,
die Dualität zu sehen und die zugrundeliegende Einheit zu ignorieren.
Dualität ist nicht die Wahrheit. In dieser Weise kam Buddha zu der tiefen
Einsicht von Ich bin Ich. Das ist die wahre Verwirklichung. Ihr könnt viele
Jahre Busse tun, meditieren und Yoga praktizieren, aber all diese spirituellen Bemühungen geben nur eine vorübergehende Befriedigung, nicht
immerwährende Glückseligkeit. Viele Personen sprechen über Meditation. Was ist, über das ihr zu meditieren habt? Was ist mit Meditation gemeint? Bedeutet es, sich auf ein Objekt zu konzentrieren? Nein, nein. Das
ist nicht Meditation. Über das Prinzip “Ich bin Ich” nachzudenken, das ist
wahre Meditation. Das ist in keiner anderen spirituellen Praxis möglich.
So lange, wie ihr das dualistische Gefühl „du und ich“ habt, könnt ihr die
Einheit nicht erfahren. Buddha erkannte das Prinzip der Einheit und lebte
in dieser Wahrheit. Unter der Führung verschiedener Yogis praktizierte
Buddha verschiedene Arten der Busse und Meditation. Aber zum Schluss
kam er zu der Überzeugung, dass das Alles verschwendete Zeit ist, weil
sie ihn nicht zu der Erfahrung der absoluten Einheit führten. Er bedauerte,
so viel Zeit damit verschwendet zu haben.
Ihr solltet Erfüllung in eurem Leben finden, indem ihr einen richtigen Gebrauch von der Zeit macht. Dies ist die vordringlichste Aufgabe des Menschen.
Verkörperungen der Liebe! Ohne das Prinzip der Einheit zu beachten,
vollziehen viele Personen spirituelle Disziplinen, wie Busse und Meditation. Sie äussern mit der Zunge den Namen Rama, aber in ihren Herzen ist
Leere. Das ist nur verschwendete Zeit. Statt die Zeit auf diese Weise zu
verschwenden, unternehmt soziale Werke und seht Gott in Jedermann.
Das ist eine wahre spirituelle Praxis. Erkennt die innewohnende Göttlichkeit in allen Menschen. In der Schöpfung erscheinen zwei Wesenheiten,
du und ich. Aber in Wirklichkeit gibt es nur eine. Das Individuum ist ein Teil
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der Gesellschaft, und die Gesellschaft ist ein Teil der Schöpfung, die von
Brahman (Gott) ausgeht. Das ist die fundamentale Basis der ganzen
Schöpfung. In dieser Weise könnt ihr die Einheit der ganzen Schöpfung
erkennen und nur dann könnt ihr Gott erkennen. Jeder sollte für sich
selbst wiederholen: „Ich bin Gott. Ich bin Gott.“ Alle sind Verkörperungen
der Göttlichkeit und Alle werden von der Göttlichkeit getragen.
Buddha erfuhr die Einheit der ganzen Schöpfung. Als er die Einheit in der
Schöpfung erkannte, fand in ihm eine totale Transformation statt. Er realisierte, dass alle weltlichen Beziehungen wie Mutter, Vater, Ehepartner
und Kinder illusorisch sind. Er transzendierte das Körperbewusstsein. Das
war der Grund, warum er „der Erleuchtete“ genannt wurde. Der Mensch
sollte seine Intelligenz benutzen, um das Prinzip der Einheit zu verstehen.
Die Intelligenz hat zwei Seiten. Die weltliche Intelligenz sieht die Vielfalt.
Der Mensch muss die spirituelle Intelligenz entwickeln, damit er die zugrundeliegende Einheit der ganzen Schöpfung erkennt. Sie verleiht euch
die Erfahrung der göttlichen Einheit, welche in der ganzen Schöpfung dieselbe ist. Buddha erreichte die Vision der Göttlichkeit. Nach dieser Erfahrung begann er zu lehren, dass es nur ein göttliches Prinzip in der Welt
gibt. Buddha lehrte, dass das Prinzip der Einheit der Göttlichkeit, das einzige Prinzip in der Welt ist. „Einer, der dies durch seine spirituelle Intelligenz erkennt, ist ein wahrer Erleuchteter,“ sagte er. Ausser Gott existiert
nichts in dieser Welt.
In dieser vergänglichen, flüchtigen Welt ist Etwas, das wahr und ewig ist.
Das ist die Göttlichkeit. Das ist das, was Jeder anstreben und erreichen
sollte.
Ich nehme Zuflucht zur Wahrheit.
Ich nehme Zuflucht zum Prinzip der Einheit.
Alles in dieser Welt ist eine Manifestation der Göttlichkeit, es gibt keine
zweite Wesenheit ausser Gott. Nachdem Buddha diese Wahrheit realisiert
hatte, wanderte Buddha mit seinen Jüngern von Dorf zu Dorf, um diese
Wahrheit zu verkünden. Er hatte nie das Bedürfnis, sich auszuruhen. Er
dachte, dass es seine Pflicht ist, dieses höchste Wissen mit seinen Mitmenschen zu teilen. Sogar sein Vater Suddhodhana kam zu ihm. Auch er
erkannte diese Wahrheit und wurde transformiert. Was lehrte Buddha?
Buddha lehrte, dass Jedermann mit dem gleichen göttlichen Prinzip
durchdrungen ist. Die Wahrheit ist eine, aber die Weisen gaben ihr verschiedene Namen. Die gleiche Botschaft wurde schon von Krishna in der
Bhagavadgita verkündet, wenn er sagte, dass alle Wesen ein Teil von ihm
und keiner von ihm getrennt sei. Buddha erduldete viele Schwierigkeiten,
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um diese Wahrheit zu erkennen. Viele edle Seelen, die Buddhas Zeitgenossen waren, anerkannten die Grösse Buddhas. Sie sagten, dass Buddha die Wahrheit erfahren habe, die sie nicht erfahren konnten. Als er alle
seine Wünsche aufgab, wurde Buddha zum Inbegriff totaler Verzichtleistung. Nichts war in ihm, ausser totale Liebe. Er betrachtete Liebe als seinen Lebensatem. Der Liebe beraubt, würde die Welt in Leere versinken.
Wenn ihr Jemand grüsst, seid euch bewusst, dass ihr euch selbst grüsst.
Der Andere ist nichts anderes als eure Reflektion. Betrachtet die Anderen,
als ob ihr in den Spiegel schauen würdet. Das ist die Botschaft, die Mahavakya verkündete. Namen und Formen mögen verschieden sein, aber alle
Wesen sind ein Teil des Göttlichen. Ihr nennt dies ein Taschentuch. Ihr
nennt dies ein Kleid. Aber beide sind aus Baumwolle gemacht. In gleicher
Weise ist das Göttliche das zugrundeliegende Prinzip in der Vielfalt dieser
Welt. Viele sogenannte Gelehrte predigen heute nur die Vielfalt. Sie erheben Anspruch darauf, dass sie die Schriften studiert haben. Sie versuchen, sie mit ihrem beschränkten Wissen auf ihre Weise zu interpretieren.
Ihre Interpretationen entsprechen nicht der Realität. Sie verursachen nur
Verwirrung.
Buddha sagte: „Ihr solltet nicht ärgerlich sein, keine Fehler in Anderen suchen und Niemanden verletzen, weil alle die Verkörperungen der reinen
ewigen Göttlichkeit sind. Habt Mitleid mit den Armen und helft ihnen auf
jede Weise. Ihr denkt, dass Diejenigen, die nichts zu Essen haben, arm
sind. Ihr könnt Niemanden arm nennen, nur weil er nichts zu Essen oder
kein Geld hat. In Wahrheit ist Niemand arm, Alle sind reich nicht arm. Diejenigen die ihr arm nennt, haben vielleicht kein Geld, aber Alle haben den
Reichtum des Herzens. Versteht und respektiert das zugrundeliegende
Prinzip der Einheit und Göttlichkeit in Allen und erfahrt Glückseligkeit.
Habt nicht eine so begrenzte Ansicht, dass so und so euer Freund und so
und so euer Feind ist. Alle sind Eins, macht keinen Unterschied. Das ist
eure vorrangige Pflicht.“
Das ist die wichtigste Botschaft Buddhas. Aber die Leute fragen nicht nach
seiner Lehre, und verstehen sein heiliges Herz nicht. Sie sprechen nur
über seine Geschichte. Wahrhaftig gesprochen, Buddha ist nicht nur ein
Individuum, ihr Alle seid Buddhas. Wenn ihr diese Wahrheit versteht, werdet ihr überall nur Einheit sehen. Einheit ist in der scheinbaren Verschiedenheit. Wenn ihr von einigen Spiegeln umringt seid, werdet ihr eine Anzahl eurer eigenen Reflektionen sehen. Reflektionen sind viele, aber die
Person ist eine. Reaktion, Reflektion und Widerhall sind viele, aber die
Realität ist eine. Wenn ich hier spreche, wird meine Stimme durch alle und
jeden Lautsprecher in dieser Halle gehört. In dieser Weise existiert das
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Prinzip der Einheit in unseren Herzen, wie wir zugeben müssen. Des Menschen Leben findet nur Erfüllung, wenn sein Geist das Prinzip der Einheit
erfährt. Einheit unter den Menschen ist nicht möglich, ohne ihren Geist zu
vereinen. Der Geist ist verantwortlich für Bindung und Befreiung des Menschen. Ihr seht Jemand und sagt, es sei eine schlechte Person; ihr seht
Jemand und sagt, es sei eine gute Person. Aber in Wirklichkeit ist Gutes
wie Schlechtes in jeder Person rund um euch. Ihr nennt dieses Taschentuch weiss, und dieses Mikrophon schwarz. Die Differenz der Farben entsteht in euren Augen, aber im Wesentlichen sind Weiss und Schwarz eins.
Jeder sollte sich bemühen, in der Vielfalt die Einheit zu sehen. Nur dann
kann Göttlichkeit erfahren werden.
Das Prinzip, das Buddha verkündet hatte, ist von tiefgründiger Bedeutung,
aber die Menschen bemühen sich nicht, diese zu verstehen. Ihr mögt bemerken, Buddha habe krause Haare auf seinem Haupt gehabt. Man
schaut auf Haar, das man kennt. Darin ist eine unterschwellige Botschaft
der Einheit. Er hatte nur ein Gefühl in seinem Herzen, das Gefühl der Liebe. Er sagte: „Ich nehme Zuflucht zur Rechtschaffenheit, ich nehme Zuflucht zur Liebe.“ Ohne Liebe hätte die Menschheit keine Existenz. Liebt
Alle ohne Unterschied, ob er ein Bettler oder ein reicher Mann ist. Geld
sollte nicht der Grund dafür sein, einen Mitmenschen zu lieben oder nicht.
Geld ist nicht wichtig. Geld kommt und geht, Moral kommt und wächst.
Verletzt Niemand. Helft immer, verletzt nie. Nur dann könnt ihr den Status
Buddhas erreichen. Es hat keinen Wert, umfangreiche Schriften zu lesen,
wenn ihr das Prinzip der Einheit in der Vielfalt nicht realisiert.
Ihr könnt Gott mit verschiedenen Namen wie Rama, Krishna, Buddha, Sai
etc. rufen, aber Alle verkörpern dasselbe göttliche Prinzip. Stellt die Blume
der Einheit auf den Altar in eurem Herzen, und lasst ihren Duft überallhin
verströmen. Spirituelle Disziplinen wie Busse und Meditation werden nicht
das gewünschte Resultat erbringen, wenn ihr nicht das Prinzip der Einheit
beachtet. Viele Personen zählen die Perlen am Rosenkranz. Aber was
bringt es, die Perlen am Rosenkranz zu bewegen, wenn euer Geist rund
um die Welt kreist? Versteht, dass der Geist am wichtigsten ist. Ihr müsst
einen ausgeglichenen Geist besitzen, wenn euer Leben ausgeglichen
sein soll. Was nützt es, wenn euer Geist über alles und jedes Objekt
schwebt, wie eine Fliege, die sich sowohl auf Schlechtes wie auf Süsses
niederlässt.
Erlaubt eurem Geist nicht, zwischen Gut und Schlecht und zwischen Einheit und Vielfalt hin- und herzuschwanken. Richtet ihn auf Alles, was gut
ist und realisiert das Prinzip der Einheit. Das ist der königliche Pfad, der
euch die Wahrheit erfahren lässt. Wenn ihr eurem Geist erlaubt, dem
krummen Pfad zu folgen, wird es euch nirgends hin führen.
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Verkörperungen der Liebe! Das gleiche Prinzip der Liebe ist in Allen von
euch präsent. Wenn ihr den Pfad der Liebe wählt, werdet ihr selbst zu
Buddha werden. Purnima heisst Vollmond. Die zugrunde liegende Botschaft von Buddha Purnima bedeutet, dass der Geist wie der Vollmond, in
totaler Reinheit scheinen sollte. Er muss mit seiner Quelle vereint werden,
mit der innewohnenden Göttlichkeit, die rein und strahlend ist. In der
Nacht des Vollmonds gibt es keine Dunkelheit. An diesem glückverheissenden Tag von Buddha Purnima solltet ihr die Reinheit des Geistes erreichen. Erkennt die Wahrheit:
Das ist voll, und dies ist voll.
Wenn das Volle vom Vollen genommen wird,
bleibt immer noch das Volle.
Verkörperungen der Liebe! Es macht mir grosse Freude zu sehen, dass
ihr alle hier zusammengekommen seid. Durch das Band der Liebe seid ihr
eins mit Allen. Liebe ist nur eine, es gibt keine Unterschiede zwischen
euch, mir und Anderen. Ihr habt eure Liebe mit Sais Liebe vereinigt. Liebe
ist Eins, lebt in Liebe. (Sai, 13.5.2006)
Der Mensch ist mit den fünf Lebenshauchen, den fünf Sinnen und den
fünf Elementen ausgestattet. Die fünf Elemente sind im Menschen als
Klang, Berührung, Form, Geschmack und Geruch präsent. Ihr werdet die
Erfahrungen machen, die eurem Pfad entspricht und dem ihr folgt.
Schliesst euch deshalb guter Gesellschaft an, erwerbt euch einen guten
Namen und lebt ein gutes Leben. Füllt euer Herz mit reinen göttlichen
Gefühlen. Das sind die Qualitäten, die Buddha mit den Worten verkündet
hat: „Ich nehme Zuflucht zur Rechtschaffenheit, ich nehme Zuflucht zur
Wahrheit.“ Alle eure Unternehmungen sollten auf Wahrheit und Rechtschaffenheit gründen. Auch wenn ihr schlechten Leuten begegnet, seht
nur das Gute in ihnen. (Sai, 21.5.2006)
Buddha entsagte seinem Königreich, verliess Frau und Kind und verkündete das Prinzip der Gewaltlosigkeit. Er verbreitete das Ideal: Gewaltlosigkeit ist die höchste spirituelle Pflicht. Ihr solltet Wahrheit, Rechtschaffenheit, Frieden, Liebe und Gewaltlosigkeit entwickeln, welche die
fünf Lebensatem des Menschen sind. Nur wenn ihr diese fünf Werte besitzt, könnt ihr Mensch genannt werden. Der Mensch sollte solche Aktivitäten durchführen, welche die fünf Werte in ihm stärken. Opfer, Rituale,
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Gottesdienst, Mantrenwiederholung, Askese usw. sind nur dazu gedacht, diese Werte im Menschen zu entwickeln. Wer diese fünf Werte
besitzt, ist ein verdienstvoller Mensch und sein Leben ist geheiligt. Wenn
nur einer der Werte fehlt, ist das eigene Leben verschwendet. Der
Mensch sollte zuerst ein Leben der Wahrheit führen und dem Weg der
Rechtschaffenheit folgen, um Fortschritt auf dem spirituellen Weg zu erlangen.
Verkörperungen der Liebe! Wo immer man heutzutage hingeht, stösst
man nur auf Versessenheit nach Geld. Sogar alte Menschen, deren Lebensende herannaht, sind verrückt nach Geld. Heutzutage vervielfältigen sich die Wünsche des Menschen. Wir leben nicht nur im Eisernen
Zeitalter, sondern im Zeitalter des Konflikts. Geld ist die Wurzel von all
dem. Die Menschen messen dem Körper, der einem eisernen Safe
gleicht, zu viel Bedeutung bei. Stattdessen solltet ihr den inneren kostbaren Juwelen der menschlichen Werte mehr Bedeutung beimessen.
Ohne diese Juwelen hat der eiserne Tresor nur wenig Wert. Die menschlichen Werte sollten das vorrangige Anliegen des menschlichen Lebens
sein. Ohne diese Werte dient das menschliche Leben keinem Zweck. Vögel und Tiere tragen Liebe in sich, aber sie haben keine Wünsche. Sie
sind zufrieden, wenn ihr Hunger gestillt ist. Der Mensch aber ist anders.
Er will Alles. Sogar wenn er fünf Gebäude besitzt, will er zehn mehr. Für
was braucht er so viele Häuser? Reicht ein Haus nicht aus, um bequem
zu leben? Aber er will viele Wohnsitze. Er wird von seinen eigenen grenzenlosen Wünschen getäuscht. Heutzutage ufern die Wünsche des Menschen aus. Der Mensch muss seine Wünsche reduzieren. Weniger Gepäck schafft mehr Bequemlichkeit und macht das Reisen zum
Vergnügen. (Sai, 12.8.2006)
Das Menschsein ist sehr heilig. Es gibt keine grössere Kraft als das
Menschsein. Der Mensch muss zwei Arten der Bildung nachgehen - Bildung (education) und Educare. Bildung besteht darin, Wissen aus Lehrbüchern zu sammeln, die Jemand anderer geschrieben hat. Educare bedeutet, die im Menschen verborgene Göttlichkeit zu manifestieren. Das
geschieht durch Selbstbemühung. Es beinhaltet, durch eigene spirituelle
Disziplin etwas, was bereits da ist, von innen nach aussen zu bringen,
und nicht schlechte Eigenschaften hervorzurufen, die man fälschlicherweise sorgsam in sich birgt. Educare besteht darin, die menschlichen
Werte Wahrheit, Rechtschaffenheit, Frieden, selbstlose Liebe und Ge-
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waltlosigkeit durch spirituelle Disziplin hervorzubringen oder zu manifestieren.
Der Erste der fünf menschlichen Werte ist Wahrheit. Wer ist der Urheber
von Wahrheit, wer sprach über diese Wahrheit und lehrte sie? Es heisst:
Jene, deren Gedanken, Worte und Taten in vollkommener Harmonie
sind, sind erhabene Seelen. Solche edlen Seelen haben seit undenklicher Zeit diese Wahrheit gepredigt. Wahrheit manifestiert sich aus dem
eigenen Herzen.
Der zweite Wert ist Rechtschaffenheit (dharma). Was ist Dharma und was
Adharma? Wenn ihr so nachforscht, wird deutlich, dass Dharma nicht etwas ist, was von irgendjemandem erschaffen wurde. Es gibt keinen grösseren Dharma, als an der Wahrheit festzuhalten. Dharma ging aus der
Wahrheit hervor.
Der dritte Wert ist Frieden. Wenn man einen Millionär fragt: „Mein Herr,
sie besitzen Alles in dieser Welt für ein glückliches Leben; sind sie denn
glücklich?“, wird die treffende Antwort lauten: „Ich besitze alles, habe
aber keinen Frieden.“ Friede ist nicht Etwas, was ein Mensch weiterreicht
oder als mildtätige Gabe einem anderen Menschen schenkt. Friede muss
aus dem eigenen Herzen kommen. Wo immer man heute hinschaut, findet man nur Zersplitterung, aber keinen Frieden.
Der vierte Wert ist selbstlose Liebe. Woher kam diese Liebe? Von der
Mutter, dem Vater oder einem Freund? Hat Jemand sie geschenkt? Nein!
Liebe ist euer Lebensatem selbst. Ohne Liebe kann die Welt nicht existieren.
Der fünfte menschliche Wert ist Gewaltlosigkeit. Gautama Buddha lehrte,
Gewaltlosigkeit ist die höchste Pflicht. Aber wo immer man heute hinschaut, ist nur Gewalt zu sehen. Das Herz ist, wie bei den anderen
menschlichen Werten, der Sitz der Gewaltlosigkeit.
Die fünf menschlichen Werte Wahrheit, Rechtschaffenheit, Frieden, Liebe und Gewaltlosigkeit sind nicht voneinander unabhängig, sondern folgen dicht aufeinander. Diese fünf Eigenschaften sind Gottes Geschenk
an den Menschen. Ihr müsst als Menschen diese fünf menschlichen Werte manifestieren, indem ihr sie in die Tat umsetzt. Das ist Educare.
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Die wichtigste Eigenschaft eines Menschen besteht darin, die Wahrheit
zu sprechen. Die Unwahrheit zu sprechen und unverantwortlich zu reden,
ziemt einem Menschen nicht. Wenn ihr euch in nutzlosem und wahllosem
Gespräch ergeht, wie kann das Wahrheit genannt werden?
Tatsächlich muss Wahrheit auf eurer Zunge tanzen. Ehe ihr etwas aussprecht, müsst ihr hinterfragen, ob es die Wahrheit ist oder nicht. Es gibt
nur eine Wahrheit, keine zwei. Falls Dualität da ist, kann es nicht Wahrheit
sein. Ihr dürft nur die Wahrheit sprechen, die aus eurem Herzen hervorgeht. Die ganze Welt ist aus der Wahrheit hervorgegangen und Alles geht
wieder in die Wahrheit ein.
Die am Himmel ziehenden Wolken verdunkeln manchmal die Sonne. Es
ist nicht möglich, die Wolken zu entfernen. Sie kommen und gehen einfach. Wenn die Wolken wegziehen, ist die strahlende Sonne voll sichtbar.
Entsprechend manifestiert sich Wahrheit nur dann, wenn die dunklen
Wolken der Beschlüsse und der Verwirrung in eurem Herzen beseitigt
sind.
Die fünf Elemente sind natürliche Phänomene der Schöpfung. Entsprechend sind die fünf menschlichen Werte Wahrheit, Rechtschaffenheit,
Frieden, Liebe und Gewaltlosigkeit für die Menschen natürlich. Der
Mensch muss sie aus seinem Herzen heraus manifestieren und ein natürliches Leben führen. Sie sollten aus der Quelle fliessen, nicht gewaltsam hervorgezogen werden. Wahrheit ist rein und makellos. Liebe ist
selbstlos. Ihr müsst deshalb ein selbstloses Leben führen. Das ist wirkliche Liebe. Liebe erwartet keine Gegenleistung. Selbstsucht belästigt
den Menschen auf subtile Weise. Sie ist sehr tückisch. Deshalb solltet
ihr Selbstsucht nicht gestatten, euch nahe zu kommen. Wenn ihr von Liebe erfüllt seid, kann Selbstsucht nicht an euch heran kommen. Entwickelt
deshalb Liebe. Liebe ist göttlich. Wenn ihr in der Lage seid, Liebe zu entwickeln, wird Gewaltlosigkeit von selbst zu euch kommen. Wo Liebe ist,
kann keine Spur Gewalt sein. Wenn ein Mensch auf diese Weise fähig
ist, die fünf menschlichen Werte Wahrheit, Rechtschaffenheit, Frieden,
Liebe und Gewaltlosigkeit zu manifestieren, wird sein Intellekt stetig und
er kann den geraden Weg gehen. (Sai, 29.9.2006)
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